Helfen Im Alltag vielfältig da.für sein - Die Zeitschrift des Seelsorgeamtes für engagierte Christinnen und Christen - Erzdiözese Salzburg

 
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Helfen Im Alltag vielfältig da.für sein - Die Zeitschrift des Seelsorgeamtes für engagierte Christinnen und Christen - Erzdiözese Salzburg
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                               Die Zeitschrift des Seelsorgeamtes für engagierte Christinnen und Christen

                                                                   helfen    Im Alltag
                                                                 vielfältig da.für sein

                                                                     Alexandra Kunstmann-Hirnböck:
                                                                Unsere Hand ist ausgestreckt

                                                                                      Andreas Weiß:
                                                                  Die lästige Last der Anderen
Illustration: Tyrolia Verlag
Helfen Im Alltag vielfältig da.für sein - Die Zeitschrift des Seelsorgeamtes für engagierte Christinnen und Christen - Erzdiözese Salzburg
Editorial

                             LUCIA GREINER
                             Leiterin des
                             Seelsorgeamtes der
                             Erzdiözese Salzburg
                                                        Inhalt
                                                                                           7         VOM HELFEN ZUM DIALOG

„
                                                                                                     Es geht nicht nur um die
                                                                                                     eigene Motivation und
HELFEN                                                                                               Haltung, sondern vor allem
                                                                                                     um die Bedürfnisse und
ICH HABE IN MEINEM LEBEN GUTES ERFAHREN, MIR
                                                                                                     Wünsche des Anderen.
IST GEHOLFEN WORDEN“, „Ich bekomme beim
Helfen viel zurück, es tut mir gut, notwendig zu
sein“ oder mit einem Schmunzeln „Mir reicht                                                10        ES BEGINNT MIT EINEM
                                                                                                     LAUTEN „PLING“
es“ im Sinne von „Ich habe genug und bin in
                                                                                                     Zirka 40 ehrenamtliche
der Lage zu teilen“, das sind Antworten von En-
                                                                                                     Beraterinnen und Berater
gagierten auf die Frage, warum sie bereit sind
                                                                                                     sind bei der kids-line täglich
zu helfen.
                                                                                                     im Einsatz.
Nächstenliebe wirkt so. Wir glauben und ver-
trauen der Liebe Gottes. Nicht weil ich muss,
weil es sich gehört oder geboten ist, nicht nur                                            15        DIALOGFOREN –
                                                                                                     ONLINE HOAGASCHTN
deshalb, weil das Elend so groß ist, helfe ich,
                                                                                                     Auch der digitale Kontakt
sondern weil uns die geschenkte und hoffent-
                                                                                                     will gelernt und ermöglicht
lich erfahrene Liebe Gottes drängt, sie weiter-
                                                                                                     werden.
zugeben. Papst Franziskus vergleicht das in sei-
ner Botschaft zum Welttag der Armen mit dem
„Moment, da das Kind dem Lächeln seiner                                                    16        KUNST UND KULTUR FÖRDERN
                                                                                                     DIE DEMOKRATIE
Mutter begegnet und sich geliebt weiß auf-
                                                                                                     Über die Bedürfnisse von
grund der Tatsache selbst, dass es existiert.“
                                                                                                     Jugendlichen, der Wert der
Diese Liebe setzt auf Beziehung. Gott ist
                                                                                                     Kultur und das Weitermachen
Mensch geworden wie wir. Die Personen, de-
                                                                                                     in der Krise.
nen wir helfen, sind wie wir. So gut wir mit­
einander umgehen, auf das gemeinsame Wohl
achten, so gut wird unser aller Leben sein. Das                                            22        BEST PRACTICE
                                                                                                     Vorlesen ist Liebe
ist kein Beiwerk, sondern erweist den Glauben,
den wir bekennen, als ganz und wahr.                    Medieninhaber, Herausgeber, Verleger und Sitz der Redaktion:
                                                        Seelsorgeamt der Erzdiözese Salzburg, Gaisbergstraße 7, 5020 Salzburg. kontakt dient der
Freude beim Helfen wünsche ich herzlich!                Information und dem Austausch zwischen Christinnen und Christen über die pastorale
Lucia Greiner, Seelsorgeamtsleiterin                    Praxis. Redaktion: Klaudia Achleitner, Maria Herbst, Christina Repolust, Sebastian
                                                        Schneider, Irene Unterkofler. Kontakt: christina.repolust@seelsorge.kirchen.net. Samson
                                                        Druck, St. Margarethen.

                              HELFEN – UNTERSTÜTZEN – DA SEIN

                              Große Frauen kommen zu selten zu Wort. Denken wir an die Friedensnobelpreis­
                              trägerin Bertha von Suttner (1843–1914), die Patin dieser Ausgabe sein könnte,
                              indem sie meint: „Nach lieben ist helfen das schönste Zeitwort der Welt.“ Die
                              Krankenhausseelsorgerin Alexandra Kunstmann-Hirnböck erzählt in dieser Ausgabe
                              von ihrem Alltag. Isabella Ortner, Freiwilligenzentrum Tiroler Unterland, beschreibt
                              die Wirkmächtigkeit von Vernetzung und einem guten Miteinander: Es geht um
                              räumliche Distanz in Zeiten der Pandemie und nicht um soziale Distanzierung.
                              Schreiben wir also Postkarten oder auch Mails, rufen wir Menschen an, die wir sonst
                              in der Pfarren regelmäßig treffen und die jetzt räumlich Abstand halten müssen.
                              Lösen wir gemeinsam manche Knoten, entwirren wir unsere Gedanken und
                              knüpfen wir neue Netze.
                              Ich wünsche Ihnen Gesundheit und Gemeinschaft
                              Ihre Christina Repolust, Chefredakteurin

2                                                                                                             kontakt 91 | November 2020
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Galerie

                                                                                                    Illustration: Tyrolia Verlag

                                              GALERIE NOVEMBER 2020

                   Sie kommt, um das Verworrene zu lösen
           Der Tyrolia Verlag ist ein fixer Kooperationspartner des kontakt. Die Geschichte der Knotenlöserin
           und das ihr zugrundeliegende Konzept geht auf Maria Knotenlöserin, auch Knotenmadonna oder
           Maria vom Knoten zurück. Die beiden Künstlerinnen Lena Raubaum und Clara Frühwirth zeigen
          in ihrer zeitgemäßen Interpretation die Behutsamkeit und Besonnenheit, mit der die Knotenlöserin
                      ihren Mitmenschen in allen deren Verknotungen und Verwirrungen begegnet.

kontakt 91 | November 2020                                                                                                    3
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helfen

    Zur Person
                                    MAG. ALEXANDRA
                                    KUNSTMANN-HIRNBÖCK
                                    ist Theologin, Trauerbegleiterin,
                                    Erwachsenenbildnerin und derzeit
                                    in Ausbildung im Bereich Kriseninter-
                                    vention. Ihre Arbeit als Krankenhaus-
                                    seelsorgerin ist so vielfältig wie die
                                    Menschen, die sie betreut: „Nicht nur
                                    die PatientInnen, sondern auch ihre
                                    Angehörigen werden mitbetreut und
                                    oftmals auch das Personal.“ Sie lässt ihre
                                    Hand ausgestreckt, sollten ihre Angebote
                                    nicht sofort angenommen werden:
                                    „Vielleicht passt es zu einem anderen
                     Foto: privat
                                    Zeitpunkt.“

         Unsere Hand ist
         ausgestreckt
         KrankenhausseelsorgerInnen wenden sich den Menschen zu,
         die in besonderen Situationen sind: Herausgerissen aus dem
         Alltag, häufig konfrontiert mit Krankheit, langfristigen
         Veränderungen des gewohnten Alltags wie auch mit Ab-
         schiednehmen und Loslassen. Eine Gespräch in besonderen
         Zeiten, das Hoffnung gibt und Realitätssinn bezeugt.

4                                                                                kontakt 91 | November 2020
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                                                                                                   Illustration: Tyrolia Verlag

Sie sind Theologin und Kranken-         de erfahren bzw. erfahren haben. Als    für den Menschen. Da-sein für ihn
hausseelsorgerin. Wie können sich       Seelsorgerin in einem multiprofessio­   oder sie in der Not. In der Situation,
unsere LeserInnen Ihre Ausbildung       nellen Team wende ich mich den          in der er/sie sich befindet. Nichts
bzw. Ihre Arbeitsfelder konkret         Menschen zu und nehme Anteil an         wollen von ihm oder ihr, den Men-
vorstellen?                             ihner schwierigen Situation und teile   schen so annehmen wie er ist. Ich
                                        ihre geistlichen Erfahrungen. Nicht     habe schon Stunden am Bett ver-
ALEXANDRA KUNSTMANN-HIRNBÖCK: Zu­­
                                        nur die Patienten und Patientinnen,     bracht, wo nicht miteinander gespro-
sätzlich zum Theologiestudium bin
                                        sondern auch ihre Angehörigen wer-      chen wurde oder wo es gar nicht
ich Trauerbegleiterin und Erwachse-
                                        den mitbetreut und oftmals auch das     möglich war, miteinander verbal zu
nenbildnerin und mache auch zur
                                        Personal.                               kommunizieren. Viele der Patienten
Zeit die Ausbildung Kriseninterventi-
                                                                                erzählen später, dass es so gut getan
on. Als Krankenhausseelsorgerin ab-     Als Krankenhausseelsorgerin
                                                                                hat und dass es ihnen geholfen hat.
solviert man klinische Seelsorgeaus-    haben Sie die vielen Facetten von
bildungen,     diese     sogenannten    „helfen“ täglich um sich. Was sind
                                                                                Verletzungen, die einen Aufenthalt
KSA-Kurse umfassen theoretische         die wichtigsten Momente,
                                                                                auf der Intensivstation notwendig
und praktische Einheiten und sind       in denen Sie helfen?
                                                                                machen, sind nicht nur lebensbedro-
supervisorisch begleitet.
                                        KUNSTMANN-HIRNBÖCK: Da haben Sie        hend, sondern auch lebensverän-
Mein Arbeitsschwerpunkt ist die In-     recht, es gibt viele Möglichkeiten zu   dernd. Vieles ist nicht mehr so wie es
tensivstation im UKH-Salzburg und       helfen. Die medizinische Versorgung     war. Menschen haben Körperteile
die Kinderintensivstation im Uni­       ist in österreichischen Krankenhäu-     verloren, vielleicht auch einen ande-
klinikum. Hier habe ich es mit Pati-    sern sehr gut gewährleistet. Helfen     ren Menschen uvm. Man nimmt das
enten und Patientinnen zu tun, die      geht allerdings meiner Meinung nach     eigene Leben anders in den Blick und
teils veränderte Bewusstseinszustän-    darüber hinaus. Helfen ist „Da-sein“    dabei begleite ich.                               >

kontakt 91 | November 2020                                                                                                   5
Helfen Im Alltag vielfältig da.für sein - Die Zeitschrift des Seelsorgeamtes für engagierte Christinnen und Christen - Erzdiözese Salzburg
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        helfen

    Hilfe muss ja auch angenommen              keine Krankenhauskleidung trage,           KUNSTMANN-HIRNBÖCK: Das Schöne an
    werden können. Wann gelingt es,            war ich in dieser Zeit oft die Einzige,    diesen Serien ist, dass sie abgeschalten
    wann nicht oder ist diese Trennung         die farbliche Lichtblicke mitbrachte.      werden können. Man bleibt Zuseher
    gar nicht möglich?                         „Mit Ihnen kommt immer wieder              oder Zuseherin, ist nicht betroffen, weiß
                                               Farbe in mein Leben“, so hat mich          vielleicht mehr als der Protagonist der
    KUNSTMANN-HIRNBÖCK: Nicht jedem
                                               eine Patientin begrüßt.                    Serie. Wenn die Folge aus ist, kehrt
    ist es möglich, angebotene Hilfe an-
                                                                                          man in seine eigene heile Welt zurück.
    zunehmen. Die Situation im Kran-           Seit Beginn der Pandemie, also seit
                                                                                          Vielleicht ist es das, was den Reiz dieser
    kenhaus überfordert auch. Menschen         Anfang März, trage ich eine Maske.
                                                                                          Serien ausmacht. Und wünschen wir
    werden aus ihrem Alltag herausgeris-       Die eingeschränkte Mimik ist immer
                                                                                          uns nicht alle eine heile Welt?
    sen und sind plötzlich Patienten. Sie      wieder eine Herausforderung, aber
                                                                                                             Interview: Christina Repolust
    sollen nunmehr mit dieser Situation        man kann mit den Augen auch lä-
    zurechtkommen und sich entspre-            cheln.
    chend verhalten. Da kann es schon
                                               Bevor man in einem Krankenhaus              Buchtipp
    sein, dass seelsorgliche Begleitung
                                               aufgenommen wird, lebt man in den
    nicht gewünscht ist. Meine Hand
                                               meisten Fällen autonom und
    bleibt ausgestreckt und vielleicht
                                               selbst­bestimmt. Dann wird man zum
    passt es zu einem anderen Zeitpunkt.
                                               Patienten, zum Fall. Wie viel
    Wie nah sind „helfen“ und „lieben“         Selbstbestimmung bleibt da schwer
    beisammen?                                 Kranken? Hat hier helfen auch etwas
                                               mit Wahrung der Autonomie zu tun?
    KUNSTMANN-HIRNBÖCK: Die beiden
    Wörter stehen sich meiner Meinung          KUNSTMANN-HIRNBÖCK: Ich lade Sie zu
    nach sehr nahe. Ohne die Liebe zu          einem Gedankenexperiment ein:
    den Menschen ist ein Beruf, der sich       Stellen Sie sich vor, Sie ziehen Ihre
    dem Menschen zuwendet, nicht mög-          Kleidung aus, legen Ihren Schmuck
    lich. Ein Krankenpfleger, der nur sei-     ab und schlüpfen in ein Kranken-
    nen Job macht, ist mir noch nicht be-      haushemd. Das Hemd ist geblümt              Ulrike Guerot, Christian Korunka,
    gegnet. Beruf und Berufung fallen          und an der Rückseite offen. Ihre Un-        Barbara Prainsack, Georg Psota:
    hier zusammen und beides ist ge-           terwäsche haben Sie auch gegen die          PROTOKOLLE DER KRISE.
    prägt von der Liebe zu den Men-            Einweg-Wäsche des Krankhaus ge-             Wie Corona unser Leben verändert.
    schen.                                     tauscht. Ihr Tagesablauf wird vom           Wiener Vorlesungen.
                                               Krankenhausalltag bestimmt und              Picus Verlag. 2020.
    Hat sich Ihr Arbeitsalltag seit der        folgt einer eigenen Logik. In dieser Si-
                                                                                           Klare Worte, differenzierte
    Covid-Pandemie verändert? Wenn             tuation ist Autonomie und Selbstbe-
                                                                                           Ana­­lysen: Das steckt in diesem
    ja, wie?                                   stimmung relativ. Der Umgang mit
                                                                                           schmalen Band. Er beschreibt die
                                               den Patienten erfolgt mit großem
    KUNSTMANN-HIRNBÖCK: Während der                                                        Gesellschaft, also uns, in einer
                                               Res­pekt und Achtung. Es ist ein Be-
    Pandemie herrschte teils komplettes                                                    Umbruchsituation. Österreich ist
                                               ziehungsgeschehen von Mensch zu
    Besuchsverbot. Stellen Sie sich vor,                                                   in der Krise ungleicher geworden,
                                               Mensch und keine Behandlung eines
    Sie liegen mit einem komplizierten                                                     Bildungs- und Einkommens-
                                               Falles.
    Bruch im Krankenhaus, der Aufent-                                                      scheren gehen auseinander. Hier
    halt dauert schon acht Wochen. Kon-        Krankenhausserien boomen seit               ist auch die Rede von Gemein-
    takt mit der Familie geht nur übers        Jahren, haben Sie eine Idee, warum          schaft und dem Sinn, den wir
    Telefon. Das ist schon eine große He-      man sich freiwillig und freudig             Menschen unserem Dasein
    rausforderung.                             solche Serien ansieht, bei denen es         geben. Sich an seriösem Wissen
    In dieser Zeit waren alle gefordert, die   um Krankheit, Tod, Sterben – immer          zu orientieren, unterstützt den
    Patienten und Patientinnen gut zu          um das ganze Paket an Trauma geht?          Weg durch die Krise.
    betreuen und zu begleiten. Da ich          Wobei helfen diese Serien?

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Helfen Im Alltag vielfältig da.für sein - Die Zeitschrift des Seelsorgeamtes für engagierte Christinnen und Christen - Erzdiözese Salzburg
Eine Welt

Vom Helfen zum
Dialog

                                        überleben können, mehr Perspektive        und Haltung, sondern vor allem um
                                        haben, Bildung oder eine Gesund-          die Bedürfnisse und Wünsche des
                                        heitsversorgung erhalten.                 Anderen. Dazu braucht es Dialog
                                        Ein anderes Beispiel sind Freiwilligen­   und Austausch, Begegnung und Ver-
                                        einsätze im Ausland. Immer wieder         trauen.
                                        rufen Jugendliche bei mir an, um sich
                                                                                  In unserer Erzdiözese stehen die Be-
                                        zu erkundigen, ob sie nach ihrer
                                                                                  ziehungen zu den drei Partnerdiöze-
                                        Schulausbildung in einem Projekt
                                                                                  sen beispielhaft für die vielen Initiati-
                                        helfen können. Bei vielen Entsende-
                                                                                  ven in den Pfarren und die vielfältigen
                                        organisationen für Freiwillige wird
                                                                                  Formen der weltkirchlichen Bezie-
                                        großer Wert darauf gelegt, dass beide
                                                                                  hungen. Natürlich helfen wir den
MARKUS ROSSKOPF,                        Seiten (Volontäre und Projektpart-
                                                                                  Menschen in den Partnerdiözesen
REFERAT WELTKIRCHE                      ner) gute Erfahrungen machen kön-
                                                                                  (und darüber hinaus), wenn sie in
                                        nen. Und dafür braucht es eine gute

W
                                                                                  Not geraten sind, z.B. bei den Wald-
                                        Vorbereitung und Begleitung.
       as verbindet ihr mit Welt­                                                 bränden in Amazonien im letzten
       kirche? Diese Frage stelle ich                                             Jahr oder während der Corona-Pan-
       gerne zum Einstieg in ein        Was willst du,                            demie. Wichtig erscheint mir aber
       weltkirchliches Thema. Eine                                                auch, dass wir ins Gespräch kom-
der ersten Antworten ist dann: Spen-
                                        dass ich dir tue?                         men, in einen Dialog treten, uns über
den sammeln. Und in der Tat sam-        Ohne Zweifel ist Helfen etwas Posi-       das Leben und den Glauben austau-
meln die weltkirchlichen Hilfswerke     tives. Doch wie können wir so helfen,     schen, darüber was uns trägt und
wie Aktion Familienfasttag, Drei­       dass Anderen wirklich geholfen ist,       Hoffnung gibt. Und wie wir mitei-
königsaktion, Caritas-Auslandshilfe,    sie Unterstützung, Befreiung, das         nander und voneinander lernen kön-
MIVA, missio und „Sei so frei“ viele    Not-wendende erfahren?                    nen. Das ersetzt nicht das konkrete
Spenden. Im Jahr 2019 waren es über     Jesus fragt einen Blinden bei Jericho:    und notwendige Helfen vor Ort, aber
vier Millionen Euro in der Erzdiözese   „Was willst du, dass ich dir tue?“        es eröffnet uns neue Horizonte und
Salzburg. Das Geld wird dann für        (Lk 18,41) Um gut helfen zu können,       ermöglicht uns Beziehungen, die uns
Projekte im sog. „Globalen Süden“       sollte dies die Leitfrage sein. Es geht   weltweit als Geschwister erfahren
eingesetzt, damit Menschen dort         nicht nur um die eigene Motivation        lassen.

kontakt 91 | November 2020                                                                                                    7
Helfen Im Alltag vielfältig da.für sein - Die Zeitschrift des Seelsorgeamtes für engagierte Christinnen und Christen - Erzdiözese Salzburg
Nächstenliebe

                       Heilige Notburga hilft den Armen. Seitenaltarbild in der Wallfahrtskirche Maria Rast in Zell am Ziller.

                Die lästige Last
                der Anderen
                In der Bibel wird Jesus gefragt, wer denn als „Nächste(r)“
                der Menschen zu gelten habe (Lk 10,29). Angesichts der
                gegenwärtigen Krisen müssen wir uns auch die Frage stellen,
                wo denn die leidenden Nächsten zu finden sind: Werden sie
                übersehen? Haben wir noch Sinne für sie? Oder haben wir uns
                schon allzu sehr mit der eigenen Opferrolle abgefunden?

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Helfen Im Alltag vielfältig da.für sein - Die Zeitschrift des Seelsorgeamtes für engagierte Christinnen und Christen - Erzdiözese Salzburg
schworenen „gelobten Land“ mit
Die Zumutungen                             bes­­ter Gesundheitsversorgung, mit
der Krise                                  sozialen Sicherungsnetzen, mit staat-
                                           lichen Hilfen.
„Krisengebeutelt sind wir alle!“ Seit
Monaten vernehmen wir nichts An-
deres mehr – ja, wir fühlen die Krise      Das Virus macht einen
am eigenen Leib, im täglichen Leben.
Menschen erfahren zahlreiche Ein-
                                           Unterschied!
schränkungen, viele von ihnen wur-         Dennoch sollten wir uns nichts vor-
den von einem Tag auf den anderen          machen: Es gibt eklatante Diffe-
zu einer „Risikogruppe“ erklärt, re-       renzen in der Krisenerfahrung!
gelrecht „stigmatisiert“. Wir fühlen       Möglicherweise nicht auf der bio­
uns eingeengt, gefährdet und un­           logischen Ebene – sehr wohl aber auf
sicher. Viele erlitten in den vergange-    der sozialen und menschlichen Ebe-         Andreas G. Weiß
nen Wochen nicht nur einen gesund-         ne. Persönliche Schicksale nehmen
heitlichen Schock, sondern erleben         täglich zu. Gruppen werden an den
                                                                                     Menschen, die Verzahnung von
auch einen tiefen Vertrauensverlust.       Rand, ja aus dem kollektiven Ge-
                                                                                     Wohl­ergehen der Bevölkerung und
Diese Erfahrungen nagen an uns, die        dächtnis gedrängt. Gesundheitsvor-
                                                                                     Um­gang mit den Schwächsten wird
Ereignisse der vergangenen Monate          sorge steht jetzt im Mittelpunkt. Was
                                                                                     zu einem religiösen Aufruf mit poli-
sind eine Zumutung und bringen uns         aber mit den beinahe unsichtbaren
                                                                                     tischer Reichweite.
alle an Grenzen des Ertragbaren.           Krisenherden? Etwa, weil man trotz
                                           Corona eine Familie zu versorgen,
Kollektiver Weltschmerz                    Kinder zu betreuen und Angehörige         Begegnung Gottes in den
                                           zu pflegen hat? Weil man Gewalt in
„Wir sind alle Opfer in dieser Krise!“,    der nächsten Umgebung erfährt, den
                                                                                     Menschen
könnte das Credo lauten, das die po-       Job verliert und man in der krisenge-     Die christliche Sicht auf die Welt
litischen AnführerInnen in aller Welt      beutelten Zeit noch weniger Unter-        kommt ohne den Blick auf die Mit-
zu immer noch strafferen Regulie-          stützung und Achtung geschenkt be-        menschen nicht aus – alles andere ist
rungen anspornt. „Schließlich macht        kommt? Wenn sich alle als Opfer           eine „Mogelpackung des Glaubens“.
das Virus keinen Unterschied“, hört        fühlen, werden die stillen Opfer ger-     Wer sich der Zumutung Jesu nicht
man vielerorts. Eigenverantwortung         ne übersehen.                             stellen kann, die „lästige Last“ der an-
ist das neue Stichwort – zwar schon        Jene     Bevölkerungsgruppen,       die   deren Menschen mitzutragen, steht
mit Rücksicht auf die anderen, aber        schon vor der Corona-Krise als ver-       auf verlorenem Posten. Was Christus
zunächst heißt es doch weiterhin           letzlich und gefährdet galten, werden     den Menschen abverlangt, kommt
„Schau auf dich!“ und dann erst            auch jetzt nicht verschont. Im Ge-        natürlich nicht erst mit der Corona-
„Schau auf mich!“. Das Resultat die-       genteil: Vielmehr wird noch leichter      Krise, besonders aber in solchen
ser kollektiven Betroffenheit ist leider   auf sie vergessen. Das gebetsmühlen-      Zeiten zum entlarvenden Vorschein:
unübersehbar: Die Tendenz zu einem         artigen Wiederholen von Rücksicht-        Gottesliebe ist ohne Nächstenliebe
neuen Biedermeier ist augenschein-         nahme bewirkt da wenig. Wenn der          nicht zu haben! Anderen Menschen
lich, man möchte sich in die schein-       Blick auf die Unsicherheiten des Le-      zu helfen, ihnen nach aller Maßgabe
bar letzte Bastion der persönlichen        bens gerichtet ist, ist die Versuchung    der Menschlichkeit und nach Kräften
Freiheit einfrieden. Ellbogentaktik        groß, diese nicht zuallererst bei an-     zu helfen ist kein Beiwerk christ-
macht sich breit: Zuerst das Eigene,       deren Menschen zu suchen. Das ist         lichen Lebens. Hier entscheidet sich
dann erst das Fremde. Zu negativ?          einerseits menschlich – zugleich aber     vielmehr die christliche Berufung,
Leider realistisch, befürchte ich.         enorm gefährlich und zerstörerisch.       die Begegnung mit dem menschge-
                                                                                     wordenen Gott.           Andreas G. Weiß
Als Papst Franziskus am 4. Oktober
2020 seine neue Enzyklika „Fratelli
                                           Wo ist mein Nächster?
                                                                                      BUCHTIPP
Tutti“ am Grab des heiligen Franzis-       Die Krise droht, uns blind und taub
kus in Assisi unterschrieben hat, ge-      zu machen. Sie wirkt wie ein Rohr-
                                                                                                        Andreas G. Weiß
schah dies in einer veränderten Welt.      schachtest für die Gesellschaften, für
Dazu hat nicht nur die allgegenwär-        die Kirche, für die Menschen in ih-                          GLAUBENS-
tige Covid-19-Pandemie beigetragen,        nen. Hier entscheidet sich, wohin                            DÄMMERUNG.
sondern Konfliktherde, Flüchtlings-        sich der Blick richtet, was im Fokus                         Was wir glauben,
not, soziale Armut und Ungleich-           liegt. Die neue Enzyklika des Papstes                        wenn wir glauben
heiten haben weltweit zugenommen           wirkt wie eine Stimme, die Grund-
                                                                                                        Tübingen 2020
– auch in Österreich. Natürlich, wir       sätzliches in Erinnerung rufen möch-
leben tatsächlich in einem vielbe-         te. Die Angewiesenheit auf andere

kontakt 91 | November 2020                                                                                                  9
Helfen Im Alltag vielfältig da.für sein - Die Zeitschrift des Seelsorgeamtes für engagierte Christinnen und Christen - Erzdiözese Salzburg
kids-line

Es beginnt mit einem
lauten „Pling“
                                             Wie funktioniert das Helfen in digitalen     Empathie und Mitschwingen sind
Zirka 40 ehrenamtliche                       Welten?                                      über Telefon und Chat genauso mög-
Beraterinnen und Berater                                                                  lich wie im Face-to-Face Kontakt.
sind bei der kids-line                       Mit einem lauten „Pling“ poppt im
                                                                                          Manchen Kindern fällt es so leichter
täglich von 13–21 Uhr im                     Beratungsraum der kids-line eine
                                                                                          sich zu öffnen und sonst Unsagbares
Einsatz, um Salzburgs                        Chatanfrage auf: „Darf ich anrufen?“
                                                                                          zum ersten Mal auszusprechen. In
Kindern und Jugendlichen                     Wenn viel los ist, versuchen die Kin-
                                                                                          der kids-line heißt helfen zunächst
am Telefon und im Chat zu                    der sich auf diesem Weg einen Platz
                                                                                          einmal zuhören, Raum geben und
helfen, anonym und für die                   am Telefon zu sichern. Gerade ist die
                                                                                          aushalten.
Ratsuchenden kostenlos.                      Leitung mit einem Beratungsge-
                                             spräch belegt, aber die drei Kolle-          Das bringt die Beraterinnen und Be-
                                             ginnen, die zeitgleich im Dienst sind,       rater auch an ihre Grenzen, denn im-
                                             können sich untereinander abspre-            mer wieder ist er da: der Impuls, so-
                                             chen und dem Kind anbieten, es im            fort zu handeln, um das Kind zu
                                             Chat zu begleiten, bis die Leitung frei      retten. Oft geht es dabei auch darum,
                                             ist. Parallel wünschen sich gerade           sich selbst zu retten, wenn eigene Ge-
                                             noch drei weitere kids im Alter von 8        fühle der Hilflosigkeit gerade nicht
                                             bis 12 eine Form der Begleitung. Sie         aushaltbar scheinen. Selbstfürsorge
                                             sind allein zuhause oder warten auf          und Supervision können helfen, den
                                             „etwas“ – etwas, das oftmals nichts          Beratungsauftrag wieder deutlich
                                             Gutes bedeutet, wenn es die Kinder           wahrnehmen zu können: dem Kind
                                             so vorsichtig formulieren. „Ich hab          zu vermitteln, dass es sich der kids-
                                             Angst!“, schreibt die zehnjährige So-        line mit allem Schweren zumuten
                                             phie, die sich regelmäßig bei der            kann, dass die Beraterinnen und Be-
                                             kids-line meldet. Die Familie wird           rater unter der Last des Erzählten
                                             bereits von der Jugendhilfe betreut,         nicht zusammenbrechen, sondern
                                             da es immer wieder zu Eskalationen           handlungsfähig bleiben … und diese
                                             kommt, bei denen das Mädchen um              Energie an das Kind weitergeben.
                                             seine körperliche und seelische Un-
                                                                                          Um 21:00 Uhr haben drei Berate-
                                             versehrtheit bangen muss. „Wir sind
                                                                                          rinnen der Spätschicht um die 20
                                             jetzt für dich da. Du bist nicht al-
                             Foto: Kolarik

                                                                                          Kinder und Jugendlichen ein Stück
                                             lein!“, vermittelt die Beraterin der
                                                                                          weit begleitet. Milena (9) konnte
                                             Zehnjährigen im Chat, die sich mit
                                                                                          nach einer Gutenachtgeschichte am
                                             dem Tablet unter das Stockbett zu-
                                                                                          Telefon gut einschlafen, Sabsi (13)
                                             rückgezogen hat, von wo aus sie
KATJA SCHWEITZER                                                                          wird einen Brief an ihren Körper
                                             heimlich mit der kids-line in Kontakt
                                                                                          schreiben und Tim (16) wird sich zu-
                                             stehen kann.
                                                                                          mindest morgen wieder bei der kids-
                                             SPRICH DEN ERSTEN SCHRITT!                   line melden. So funktioniert das digi-
                                             SCHREIB DEN ERSTEN SCHRITT!                  tale Helfen bei der kids-line – im
                                                                                          Spannungsfeld zwischen Krisen­
                                             Ab 18:00 verdoppelt sich die Anzahl der
                                                                                          intervention und Beziehungsarbeit.
                                             Anfragen meistens: Von „Darf ich später
                                             Gute-Nacht-Sagen kommen?“ (Milena, 9)
                                             über „Woran merke ich, dass ich eine Ess-
                                             störung habe?“ (Sabsi, 13) bis hin zu „Ich
                                             weiß jetzt das Datum, an dem ich sterben
                                             will.“ (Tim, 16) ist alles dabei.

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MENSCHENBILDER
                                ISABELLA ORTNER
                                Leiterin des Freiwilligenzentrums Tiroler Unterland

So macht
das Helfen
Freude!
Isabella Ortner leitet das Freiwilligenzentrum Tiroler
Unterland in Hopfgarten/Brixental seit dem Jahr 2015.
Die engagierte Netzwerkerin weiß: „Das Bild von
Ehrenamtlichen, die sich für Jahrzehnte verpflichten,
ist nicht mehr aktuell. Bei mir melden sich Menschen,
die gern helfen und auch klar sagen, wie viel Zeit sie
herschenken wollen.“ Menschen zusammenzubringen,
Netzwerke zu knüpfen, das ist ihr Ziel.

                                                                          Isabella Ortner. Foto: privat

DASS SIE EINE KAUFMÄNNISCHE AUSBIL-        nicht zuviel zumuten. Deshalb beglei-         was ich bis jetzt in meinem Leben
DUNG HAT, STRUKTURIERT WIE ENGA-           ten wir die Engagierten, bieten Aus-          und Arbeitsleben gelernt habe, ist
GIERT ARBEITET, ist für Isabella Ortner    tauschtreffen und Fortbildungen an.           mir hier nützlich. Wir machen zahl-
ein gutes Fundament, auf dem sich                                                        reiche Projekte, auch für Angehörige
Begeisterung und Vernetzung entwi-         Meine Lebenserfahrung                         von Menschen mit Demenz oder für
ckeln können. „Ich bringe Menschen                                                       geflüchtete Frauen, um nur zwei Bei-
bzw. Menschen und Organisationen
                                           nutzen                                        spiele zu nennen.“ Der ausgebildeten
zusammen. Mein Lieblingsbeispiel           „Manche wollen sich in den Be-                Mediatorin und Schriftdolmetsche-
dafür ist in einem Haus für Betreutes      reichen engagieren, in denen sie im           rin geht es darum, dass die, die ihre
Wohnen: Zum Herrichten des Gar-            Arbeitsleben tätig waren, andere su-          Hilfe und Zeit anbieten, auch Sinn
tens treffen hier Ehrenamtliche und        chen bewusst eine Beschäftigung in            und Freude erleben: „Sich selbst gut
BewohnerInnen zusammen, die erle-          einem ganz neuen Aufgabengebiet.“             organisieren zu können, seine Gren-
digen das gemeinsam und verab-             Isabella Ortner ist 56 Jahre alt, sie hat     zen zu kennen, das ist die Basis für
schieden sich dann wieder für ein          zuvor beim Österr. Roten Kreuz in             ein für beide Seiten zufrieden stel-
Jahr.“ Klarerweise gibt es auch Aufga-     Kufstein gearbeitet und dabei „die            lendes Arbeiten im Ehrenamt. Es ist
ben, für die sich Interessierte für eine   soziale Schiene, den Wert und die             meine Aufgabe, das Geben und Neh-
längere Dauer verpflichten, beispiels-     Freude des Ehrenamts“ kennenge-               men in Balance zu halten. Ich freue
weise die Arbeit bei der Hospizbewe-       lernt. Sie freut sich, dass sie in ihrer      mich über alle, die sich melden, egal,
gung oder der Bewährungshilfe. „Wir        Arbeit eine hilfreiche Schnittstelle          ob sie zwei oder mehr Stunden an-
achten darauf, dass sich die Men-          zwischen jenen ist, die Hilfe anbieten        bieten: Ehrenamt soll Freude berei-
schen, die zu uns kommen, auch             und jenen, die Hilfe suchen. „Alles,          ten, nur dann kommt die Hilfe an.“

kontakt 91 | November 2020                                                                                                  11
Galerie
Manches lässt sich weder schnell lösen noch entwirren: Da gilt es,
   der Zeit zu vertrauen und die Kraft der Geduld zu entdecken.
                                              Illustration: Tyrolia Verlag
Qualität in der Pastoral

Landkarten werden zu
Schatzkarten
                                        mal mehr dazu ermuntert, das Gute         Entwicklung in der Qualität bedeutet
Die Regeln sind klar, die Auf-          zu suchen, das im Kleinen in den          ja immer auch, sich von Dingen zu
gaben gut verteilt, alles läuft         Pfarren gelingt. Das Nörgeln beherr-      verabschieden, nur so kann man Ak-
wie immer. Oder doch nicht?             schen wir schon, aber den Blick auf       zente setzen.“
Nicht erst durch die Pandemie           das zu lenken, was gelingt, das muss      „Qualität in der Pastoral“ ist eines der
stellen sich ExpertInnen in der         man sich immer wieder vornehmen.          diözesanen Leitprojekte aus dem Zu-
Verkündigung die Frage nach             Und es gelingt sehr viel in den Pfar-     kunftsprozess der Erzdiözese. Hier
der Qualität in der Pastoral.           ren.“ Die Qualität in der Pastoral zu     verknüpft man das WAS mit dem WIE
                                        entwickeln, bedeutet in diesem Kon-       der Verkündigung. WAS steht für die

J
                                        text, sich sowohl dem Positivem, dem      frohe Botschaft der erlösenden Zu-
etzt können Pfarren ausgebildete        Gelingenden zu widmen, wie auch           wendung Gottes zu jedem Menschen
Qualitätsbeauftragte anrufen und        jene Punkte zu finden und zu analy-       in Jesus Christus. Das WIE füllen die
um ein Gespräch bzw. Unterstützung      sieren, die sich verbessern lassen.       Qualitätsbeauftragten mit Ideen und
anfragen: Die ersten ausgebildeten      „Luft nach oben gibt es in vielen Be-     Projekten, die diese Grundbotschaft
Qualitätsbeauftragten in der Erzdiö-    reichen, das ist allen bewusst, nur       mit Leben füllen. Die Botschaft muss
zese Salzburg sind begabte Schatz­      Wertschätzung und Freude bringen          erfahrbar werden, mit Leben erfüllt
sucherInnen.                            uns zu den Verbesserungen“, sind          werden und ihre Anbindung im Le-
Mona Mraz, Pastoralassistentin im       sich die Absolventen einig.               ben haben. „Es gibt den großen
Dekanat Kufstein, hat die intensive                                               Schatz, es gibt daneben aber viele
Ausbildung zur Qualitätsbeauftrag-      Man muss auch etwas                       kleine Schätzchen. Es gibt die Mo-
ten hörbar genossen: „Zuerst einmal                                               mente, von denen Menschen in der
haben wir gemeinsam auf die Land-
                                        lassen können                             Seelsorge zehren, die sie als berei-
karten geschaut, Motive und Meta-       Pastoralassistent Johannes Lettner        chernd erleben, da zählen Intensität
phern für unsere Pfarren und Pfarr-     nimmt aus dieser Ausbildung mit,          und Qualität mehr als Dauer und
verbände entwickelt. Wo laufen          dass man hier völlig neue Fragen zu       Quantität. So kann Neues entstehen,
Flüsse zusammen, welcher Berg steht     stellen lernte. „Neu war, den Blick auf   das haben wir in der Ausbildung
für Distanz, von welchem Berg aus       das zu lenken, was gut läuft. Und zu      ebenso erfahren wie in unserer pa-
habe ich einen guten Überblick? Die-    fragen: Warum läuft es gut? Was kön-      storalen Praxis. Manchmal kommt es
se Metaphern haben uns dann be-         nen wir aus diesen Bereichen lernen,      wirklich auf den Blickwinkel an.“, re-
gleitet, wir wurden zu Schatzsuchern.   auf andere Segmente des Pfarrlebens       flektiert Mona Mraz den Transfer der
Diese Ausbildung hat mich noch ein-     und der Verkündigung übertragen?          Ausbildungsinhalte in die Praxis.

                                                                                   Tipp

                                                                                   SIE SIND NEUGIERIG GEWORDEN UND
                                                                                   WOLLEN EINEN DER QUALITÄTSBEAUF-
                                                                                   TRAGTEN IN IHRE PFARRE EINLADEN?

                                                                                   Nehmen Sie Kontakt zu
                                                                                   Mag. Monika Stockhammer,
                                                                                   Referentin für Gemeindeberatung
                                                                                   und Organisationsentwicklung,
                                                                                   auf.
                                                                                   Seelsorgeamt der Erzdiözese
                                                                                   Salzburg, Kapitelplatz 2,
                                                                                   0662/8047/7112,
                                                                                   monika.stockhammer@seelsorge.
                                                                                   kirchen.net
    Foto: Erzdiözese Salzburg

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Kontext

                                                                                          STEH AUF UND
                                                                                          STELL DICH IN DIE
                                                                                          MITTE! (Mk3,3)
                                                                                          DAS SAGT JESUS ZU JEMAND, DER
                                                                                          LEIDET. TROTZ DES WIDERSTANDES
                                                                                          SEINER UMGEBUNG GEHT ER GE-
                                                       Illustration: AdobeStock_emojoez   HEILT WEG.
                                                                                          Viele stellen andere in den
                                                                                          Mittelpunkt. Sie lindern mo-

Dialogforen –
                                                                                          mentane Not. Sie kümmern
                                                                                          sich um Menschen in see-
                                                                                          lischer Not. Andere kämpfen
                                                                                          für bessere Lebensbedingun-

online hoagaschtn
                                                                                          gen: einen kindgerechten
                                                                                          Spielplatz, eine autofreie Zone
                                                                                          in der Stadt, Plätze in der
                                                                                          Krabbelstube. Andere enga-
                                                                                          gieren sich für Teilnahme am
DAS MÖGEN VIELE VON UNS: gut mode-        reicht mein WLan oder eben nicht?               gesellschaftlichen Leben: in
rierte Treffen, kurzweilige Inputs, an-   Wer kennt nicht die eingefrorenen               einem inklusiven Feriencamp,
regende Kleingruppen und noch             Gesichter und die abgehackten Sätze             in der Begleitung von Kindern
an­­
   regenderer Austausch bei der           von den Bildschirmen?                           beim Deutschlernen, durch das
Kaffee­­­pause. Viele Kilometer und       Die Sozialen Medien, wie Facebook,              Begleiten einer Frau im Roll-
Stunden nehmen wir dafür auf uns.         Instagram oder Twitter, erfreuen sich           stuhl in die Kirche oder in ein
Bereichert, voll mit guten Ideen und      noch größerer Beliebtheit. Die Online-          Konzert. Andere setzen sich
inspiriert von den Gesprächen mit         Plattformen der verschiedenen An-               für mehr Gerechtigkeit in der
Menschen aus anderen Pfarren fa-          bieter wurden ausprobiert, kennen-              Welt ein: sie kaufen fair gehan-
hren wir wieder nach Hause, um wie-       gelernt und angewendet.                         delte Produkte, sie beteiligen
der einzutauchen in das heimatliche       Schließlich muss uns die Frage leiten:          sich an der Klimademo.
Umfeld unserer Pfarren. So kannten        Welche Formate sind in Zeiten wie               Die Wertschätzung des ande-
wir das bis zum 13. März dieses Jah-      diesen hilfreich? Können wir in Kon-            ren, unabhängig von Ge-
res. Ja, und dann?                        takt kommen und quasi online hoa-               schlecht, Lebensform, Her-
Der Lockdown: Stille – Verunsiche-        gaschtn? Reizvoll ist der große digi-           kunft und Religion ist die
rung – Orientierung suchen. Eine der      tale Raum. Er hält sich nicht an                Basis, die im Evangelium ih-
ersten Reaktionen, neben Schock           Pfarr- oder Dekanatsgrenzen. Jede               ren Ursprung hat. Das ist nicht
und Telefonieren, war: Dann steigen       und jeder kann dazu kommen. Es                  immer leicht, aber es ist
wir halt um auf Digital. Gesagt getan,    braucht keinen Führerschein oder                Grundvollzug christlicher Ge-
aber digital ist nicht das neue Analog.   Fahrgemeinschaften.                             meinde. Danke allen, die den
Unsere Besprechungs- und Kontakt-         Im Frühjahr 2021 möchten wir für                Menschen in die Mitte stellen.
gewohnheiten ließen sich nicht ein-       Pfarrgemeinderäte und Pfarrgemein-              So lebt christliche Gemein-
fach auf den Bildschirm übertragen.       derätinnen in ganz Österreich digi-             schaft.
Auch der digitale Kontakt will gelernt    tale runde Tische zu Themen wie Be-
und ermöglicht werden. Die Größe          teiligung,     Wirksamkeit         oder         Sebastian Schneider,
des mbit-Downloads und des mbit-          lebendiger Glaubensweitergabe an-               0662-8047-2495,
Uploads wurde für die Kontaktauf-         bieten.                                         sebastian.schneider@
nahme extrem wichtig – auf deutsch:                              Klaudia Achleitner      seelsorge.kirchen.net

kontakt 91 | November 2020                                                                                             15
Krisenbewältigung

Kunst und Kultur
fördern die
Demokratie

                                              ELISABETH BRECKNER: Denken wir an          rungen sind derzeit bis Ende November
                                              das Gedicht „Herr von Ribbeck auf          abgesagt. KünstlerInnen haben Zeit inve-
                                              Ribbeck im Havelland“ von Theodor          stiert, geprobt, geplant und sich auf ihr Pu-
                                              Fontane. Es kreist um einen Birn-          blikum gefreut. AutorInnen haben Leserei-
                                              baum, dessen Ernte der gütige Rib-         sen konzipiert, Literaturhäuser und
                                              beck auf Ribbeck so großzügig an           Bibliotheken ein ambitioniertes Herbst-
MAG. ELISABETH BRECKNER                       Mädchen und Buben verteilt. Er             programm vorgelegt. Wie beurteilen Sie
                                              stirbt, sein Erbe ist geizig, die Jahre    als Künstlerin den Wert der Kultur im Kon-

M
                                              gehen auf und ab, aus seinem Grab          text der Corona-Verordnung?
     ag. Elisabeth Breckner, Schau-           wächst ein Birnbaum: So spendet Se-
                                                                                         BRECKNER: Angesichts des Raum grei-
     spielerin,   Theaterworkshop-            gen noch immer die Hand des von
                                                                                         fenden islamistischen Terrors ist es
     leiterin, Trauerrednerin und             Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.
                                                                                         meiner Meinung nach nicht mehr
     Deutschlehrerin über die Be-             Dieser Text zeugt doch gleicherma-
                                                                                         eine Frage, ob man ins Kino oder ins
dürfnisse von Jugendlichen, den Wert          ßen von Vergänglichkeit und Hoff-
                                                                                         Theater gehen will, sondern es gilt
der Kultur und das Weitermachen in            nung. Dem müssen wir uns wohl
                                                                                         klarzustellen: Hier findet eine zutiefst
der Krise.                                    stellen, dem mussten wir uns ja auch
                                                                                         demokratiefördernde Arbeit statt. Ich
                                              bis jetzt - vor Ausbruch der Covid-
Sie haben den Balladenabend am 31. 10.                                                   hörte „neben Wettbüros werden auch
                                              19-Pandemie - in Krisensituationen
2020 in St. Virgil/Salzburg unter das Motto                                              die Theater geschlossen“ – das zeigte
                                              stellen, jetzt gibt es eben eine kollek-
„Vergänglichkeit“ gestellt. Das Programm                                                 mir den Stellenwert, den die Politik
                                              tive Krise.
für diese Veranstaltung haben Sie ja gleich                                              der Kunst und Kultur beimisst. Dabei
nach dem Sommer zusammengestellt.             Kirchenkonzerte, Orgelwochen, Konzerte,    werden gerade hier Menschen jeder
Wie kamen Sie auf das Motto?                  Theatervorstellungen und Kinovorfüh-       Generation an demokratische Werte

16                                                                                                       kontakt 91 | November 2020
BUCHTIPP:

                                                                                                       DER SCHNEE-
                                                                                                       FLOCKENSAMMLER
                                                                                                       ROBERT SCHNEIDER (TEXT);
                                                                                                       LINDA WOLFSGRUBER
                                                                                                       (ILLUSTRATION).
                                                                                                       WIEN: JUNGBRUNNENVERLAG
                                                                                                       2020.

                                                    1,5m                                               Ja, der Textautor ist der Robert
                                                                                                       Schneider, ja, der, der mit dem
                                                                                                       Roman „Schlafes Bruder“ 1992
                                                                                                       berühmt geworden ist. Legen-
                                                                                                       där war damals auch, dass
                                                                                                       Schneider sein Manuskript
                                                                                                       über zehn Verlagen schickte
                                                                                                       und nur ein einziger es an-
                                                                                                       nahm. Jetzt erzählt er von
                                                                                                       Wilson Bentley, einem unauf-
                                                                                                       geregten Menschen, der das
                                                                                       Icons: BECRIS

                                                                                                       Große im Kleinen zu erkennen
                                                                                                       vermag. Als Kind gilt er als
                                                                                                       Trödler, als Träumer; als Er-
                                                                                                       wachsener begeistert er da-
                                                                                                       mit, dass er mehrere tausend
                                                                                                       Schneeflocken fotografierte
auf vielfältigen Wegen herangeführt:          Wie proben Sie aktuell, wie halten Sie an
                                                                                                       und die Kristalle seiner Ge-
Hier wurde und wird stets mehr ge-            Ihrem Ziel, der kommenden Aufführung
                                                                                                       meinde zeigte. Er macht sei-
boten als bloße Unterhaltung.                 fest?
                                                                                                       nen Mitmenschen dabei die
Derzeit werden junge Menschen schnell         BRECKNER: Meine KollegInnen und ich                      Freude des Augenblicks be-
als verantwortungslose Partymacher ver-       haben seit März 2020 kleinere Pro-                       greiflich, lässt sie erleben, wie
unglimpft, wie erleben Sie die Jugend-        jekte im Internet realisiert, dafür gab                  unnachahmlich schön jeder
lichen in Ihrem Arbeitsumfeld – sowohl als    es auch Stipendien. Dass wir ein                         einzelne Schneekristall ist.
Lehrerin als auch im Kontext Ihrer Theater-
                                              Stück, für das es ja auch bereits zahl-                  Zuvor hatten alle darüber ge-
workshops?
                                              reiche Proben gab, nicht aufführen                       lacht, dass er mit einer Dau-
BRECKNER: Ganz anders. Beim ersten            können, schmerzt, anders kann ich                        nenfeder Schneeflocken ein-
Lockdown gab es schon noch Stim-              es    nicht     ausdrücken.         Diesen               fing und sie unters Mikroskop
men, die meinten „Hurra, keine                Schmerz, dieses tiefe Bedauern teilen                    legte. Ein stiller Text, der seine
Schule“. Jetzt freuen sich meine              wir alle, die auf Aufführungen hinge-                    Entsprechung in den aus-
SchülerInnen – sie sind in der Unter-         arbeitet haben, Derzeit probe ich                        drucksstarken wie zurückge-
stufe – dass sie in die Schule gehen          und hoffe, dass wir im Jänner wieder                     nommenen Zeichnungen der
können. Sie freuen sich aufeinander.          vor Publikum spielen können. Sonst                       großartigen Linda Wolfs-
Das erlebe ich auch bei meinen eige-          wird es einen Live-Stream geben, ja,                     gruber findet. Die Stille, die
nen Kindern: Schule ist besser als            das kann uns passieren. Dann wer-                        Zuversicht, das Lernen der
Distance-Learning. Gerade die Kin-            den wir uns auf eine Kamera und                          Menschen: Das ist genau jener
der in der Unterstufe brauchen die            nicht auf ein Publikum ausrichten.                       Trost und jene Zusage, die wir
Gleichaltrigen, um sich zu sozialisie-        Und ja, wir bleiben dran, wir machen                     Menschen in diesen Zeiten
ren, Schule ist ja ein Gesamtpaket!           weiter.       Interview: Christina Repolust             brauchen.        Christina Repolust

kontakt 91 | November 2020                                                                                                              17
Veranstaltungen

 BIBELWELT                                                          BIBELREFERAT

Der Prophet Jona                                                  Hebräisch für Alle
„und Ninive wird umgedreht …“                                     Mehr als ein Sprachkurs; seit 2001
Auf 100 qm erstreckt sich der neue Dauerausstellungsteil          Besonders für AnfängerInnen geeignet. Fortgeschrittene
der Bibelwelt Salzburg, der allgemein die Propheten und           lesen das Buch Jona. Vorträge zum Thema ProphetInnen.
insbesonders den Propheten Jona in den Mittepunkt
                                                                  4 ReferentInnen: Birgitta Kogler, Ingrid Krammer,
stellt. In einem großen Schiff und als „JonaKATER“ vor
                                                                  Johannes Reiss und Friedrich Reiterer, Organisation:
Ninive erfahren die Besucher was es heißt, als Prophet
das „Umdrehen der Stadt Ninive“ anzukündigen.                     Heinrich Wagner
Altersgerechte Führungen können unter Tel. 0676-8746-             Freitag, 5. Februar (10.00 Uhr) bis Montag, 8. Februar 2021
7080, bzw. bibelwelt.at@gmail.com gebucht werden.                 (16.00 Uhr)
Leitung: Dir. Dr. Eduard Baumann                                  Veranstaltungsort: St. Virgil Salzburg
Montag und Donnerstag bis Samstag 10.00 – 18.00 Uhr;              Anmeldung bis 29. Jänner 2021 im Bibelreferat der
Sonntag, feiertags 11.00 – 18.00 Uhr; letzter Einlass 17.00       Erzdiözese Salzburg bei Erika Gerl, Tel. 0662/8047-2070
Uhr; für Gruppen bei Voranmeldung täglich                         oder bibelreferat@seelsorge.kirchen.net
Veranstaltungsort: Bibelwelt, Plainstr. 42, 5020 Salzburg         FrühzahlerInnenbonus bis 18. Dezember 2020
Info: Andrea Ruttnig, 0676-8746-7080, bibelwelt.at@               Info: Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte
gmail.com                                                         Pfarrer Heinrich Wagner unter 0676/8746-2071 oder
                                                                  bibelreferat@seelsorge.kirchen.net

Gratisführung für alle Gruppen-
leiterInnen der Erzdiözese Salzburg                               Der Zauber des Alten Testaments
Mit meinen Firmlingen erlebnisorientiert die Bibelwelt erkunden   Einjähriger Bibellehrgang
Für GruppenleiterInnen, die ihre Firmlinge selbst                 Schnuppertag: Thema „Kain und Abel“
führen oder sich informieren wollen, wie eine geführte            Das ganze Seminar beinhaltet die Themen: Gesamt-
Exkursion in der Bibelwelt abläuft.                               überblick über die Bibel, Hilfen zum Verständnis der
Leitung: Dir. Dr. Eduard Baumann                                  einzelnen Bücher, das Buch Kohelet, die Propheten-
Samstag, 16. Jänner 2021, 10.30 – 12.00 Uhr                       literatur, Urgeschichten, König Saul, 40 Jahre Weg durch
                                                                  die Wüste
Veranstaltungsort: Bibelwelt, Plainstr. 42, 5020 Salzburg
                                                                  ReferentIn/Leitung: Margarita Paulus und
Anmeldung und Infos: Andrea Ruttnig, 0676-8746-7080,
                                                                  Pfarrer Heinrich Wagner
bibelwelt.at@gmail.com
                                                                  Schnuppertag: Freitag, 22. Jänner 2021, 14.00 bis 21.30 Uhr
Multiplikatoren-Workshop: Ich                                     Weitere Termine (ganzes Seminar): 19./20.3.; 23./24.4.;
                                                                  28./29.5.; 25./26.6.; 1./2.10.; 19./20.11.2021
führe meine Gruppe/Klasse selbst                                  Uhrzeit: Freitag jeweils von 15.00 bis 21.00 Uhr und
Die Bibelwelt lebendig vermitteln                                 Samstag von 9.00 bis 17.00 Uhr
Für LehrerInnen, bzw. GruppenleiterInnen, die
                                                                  Veranstaltungsort: St. Virgil Salzburg
ihre Klasse/Gruppe selbst führen wollen, mit dem
Schwerpunkt „Propheten“.                                          Anmeldung erforderlich:
                                                                  Anmeldung Schnuppertag: bis 15.01.2021,
Leitung: Heinrich Wagner
                                                                  Anmeldung ganzes Seminar: bis 05.03.2021
Dienstag, 2. Februar 2021 oder Mittwoch, 3. Februar 2021,         im Bibelreferat der Erzdiözese Salzburg bei Erika Gerl, Tel.
16.00 – 18.00 Uhr                                                 0662/8047-2070 oder bibelreferat@seelsorge.kirchen.net
Veranstaltungsort: Bibelwelt, Plainstr. 42, 5020 Salzburg         Info: Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte
Anmeldung und Infos: Andrea Ruttnig, 0676-8746-7080,              Pfarrer Heinrich Wagner unter 0676/8746-2071 oder
bibelwelt.at@gmail.com                                            bibelreferat@seelsorge.kirchen.net

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                                                                    Der neue
  action                              mal
                                      Gottes Wort                 Schriftlesungs-
                            Farbige
                            Meditations­
                                                                  Kalender im Taschenformat
                            seiten mit
                            neuen Motiven                         Ihr Begleiter für das Jahr 2021
                                                   Feinleinen-
                                                   struktur       n Er beschenkt Sie täglich durch Worte aus der Heiligen Schrift
                                                                  n Er gibt geistliche Kraft, Mut und Hoffnung für den Alltag
                                            E                     n Er hilft Ihnen beten
    20-seitiger
    Gebetsteil
                                       7,20
                                                                  Zu beziehen bei der KATHOLISCHEN MÄNNERBEWEGUNG,
                                                                  Kapitelplatz 6, 5020 Salzburg,
                                                                  0662-8047-7558, kmb@ka.kirchen.net
Veranstaltungen                                           Service

 KIRCHENMUSIKREFERAT                                       TELEFONSEELSORGE

Salzburger Evensong                                                                                       Es gibt so Tage, da würde ich gerne mit
                                                                                                          jemandem reden!
Der Evensong ist die anglikanische Form des Abend-
                                                                                                          Vertraulich – Kostenlos – Rund um die Uhr
gebets. Dieser musikalisch gestaltete Abendgottesdienst
wird wesentlich durch den Kirchenchor getragen. An                                                        NOTRUF 142
diesem Abend können wir gemeinsam mit dem Kirchen-                                                        www.ts142.at
chor Anthering einen Salzburger Evensong erleben und         NOTRUF 142 · www.telefonseelsorge.at
feiern.                                                      vertraulich · kostenlos · rund um die Uhr
                                                           KIDS-LINE
Referent/Leitung: Kirchenchor Anthering
(Leitung: Christl Kipmann)                                                                                Rat für junge Leute. Kostenlos vom
                                                                                                          Festnetz und vom Handy.
Mittwoch, 2. Dezember 2020, 19.00 Uhr
                                                                                                          Täglich 13:00 bis 21:00 Uhr
Veranstaltungsort: Pfarrkirche Anthering
                                                                                                          0800 - 234 123
Info: Magdalena Langwieder, 0676-8746-6535                                                                www.kids-line.at
magdalena.langwieder@seelsorge.kirchen.net

                                                           PARTNER- UND FAMILIENBERATUNG
 ETHIK UND SPIRITUALITÄT IM ALTER
                                                                                                          • Psychologische Beratung
Begleitung alter Menschen                                                                                 • Information bei sozialen
                                                                                                            und juristischen Fragen
trotz oder wegen Corona                                                                                   • Geförderte Familien-Mediation
Reflexionstreffen Seniorenpastoral                            Salzburg, Zell am See,
                                                            St. Johann i. P., Tamsweg,
                                                                 St. Michael, Wörgl
                                                                                                          0662 - 8047 6700
Besonders ältere Menschen haben in den letzten                                                            www.kirchen.net/beratung
Monaten an den Folgen der Corona-Epidemie zu leiden
gehabt. Aus heutiger Sicht wird es nur ein Leben mit       SPIRITUALITÄT UND EXERZITIEN
Corona geben. Das heißt aber, wir müssen unsere
                                                                                                          • Heilsame Orte (Veranstaltungen)
Strukturen in der Betreuung bzw. Begleitung älterer

                                                                                                                       NER
                                                                                                          • Geistliche Begleitung

                                                                                                                     E
Menschen verändern und anpassen.

                                                                                                                F  F
                                                                                                          • Exerzitien im Alltag

                                                                                                            O - 8047      EL
Referent: Matthias Hohla                                    Referat für                                   • Begleitung von Einzelnen und Gruppen
Mittwoch, 9. Dezember 2020, 14.00–18.00 Uhr
                                                            Spiritualität
                                                            & Exerzitien
                                                                                                          0662
                                                                                                                I M   M
                                                                                                            H ENEeRn.at
                                                                                                                         2375
                                                                                            OFtF-kM
                                                                                                          www.kirchen.net/spiritualitaet
                                                                                                    irchEL
Veranstaltungsort: Pfarrsaal Thalgau

                                                                             n
                                                                       fopoi                HIM
Donnerstag, 10. Dezember 2020, 14.00–18.00 Uhr
                                                                                       in
                                                           PRÄVENTIONSSTELLE
Veranstaltungsort: Tagungshaus Wörgl
                                                                                                         .at
                                                                                                 irchenrichtet sich an
                                                                                                 oint-k
Anmeldung bis 4. Dezember 2020 unter                                                      Unser Angebot
sabine.niedermoser@seelsorge.kirchen.net                                                   infopErwachsene und Jugendliche, die
                                                                              OFFENER HIMMEL
                                                                                                          mit Kindern arbeiten – zum Schutz
Info: Sabine Niedermoser 0662/8047/2088                                                                   vor sexueller Gewalt an Kindern.
                                                            Servicestelle für
                                                            Präventions- und
                                                            Bildungsarbeit      OFFENER    HIMMEL
                                                                               infopoint-kirchen.at
                                                                                    0662 - 8047 7585
                                                                                 infopoint-kirchen.at
                                                                                      www.kirchen.net/NaeheundDistanz
   Manches abgesagt,
   Zuversicht aber weiterhin angesagt                      INFOPOINT KIRCHEN
   Liebe Leserinnen, liebe Leser!                                                                         Reden über den Glauben? Auf der
                                                                                 infopoint-kirchen.at
                                                                                   infopoint-kirchen.at

                                                                                                          Suche nach spirituellen Angeboten?
   Wir wissen jetzt bei Drucklegung nicht, welche Ver-
   anstaltungen abgesagt werden müssen. Wir wissen                                                        0662 - 8047
                                                                                                                    Ein E2087
                                                                                                                 en en e
                                                                                                                         ine
                                                             OFFENER
                                                            OFFENER                                       Franziskanergasse 3, Salzburg
                                                                                                                                     Ei
                                                                                                                    en Kirch

                                                                                                                                                   Ei
                                                                                                                          en Kirch

   aber eines: Sie wie wir geben unser Bestes. Wir
                                                                                                                                       nrichtung

                                                              HIMMEL
                                                                                                                                                     nrichtung

   wollen Musik machen und zur Aufführung brin-             HIMMEL                                        www.infopoint-kirchen.at
                                                                                                                 ich

                                                                                                                            l     der
                                                                                                                         ist
                                                                                                                       ich

   gen, wir wollen Sie treffen, wir wollen Begeg-                                                                              der      clhr
                                                                                                                                   christ
   nungen ermöglichen. Und das wollen wir unter
                                                           SCHWANGER UND IN NOT
   aller Wahrung der Sicherheitsgebote. Wenn wir ab-
   sagen müssen, macht es uns im Herzen traurig, der                                                      Beratung, Begleitung
   Kopf versteht es. So machen wir und Sie weiter. Mit                                                    und Hilfe.
                                                                                                          Anonym, kostenlos,
   Hoffnung, Zuversicht, 10 % Zweifel, 5 % Grant,                                                         rund um die Uhr.
   20 % Traurigkeit und der Rest sind Zuverlässigkeit,
   Hoffnung, Glaube und Gemeinschaft.                                                                     0800 - 300 370
                                                                                                          www.schwangerwastun.at

kontakt 91 | November 2020                                                                                                                                       19
helfen

Gemeinschaftssinn
hilft durch Krisen
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne und der will sich ausleben, austoben, etwas
bewirken. Gemeinsam neue Wege des Miteinanders suchen, für andere auf neuen
Kanälen da zu sein, braucht vielfältige Neuinterpretationen von „helfen“. Drei
MitarbeiterInnen der Erzdiözese erzählen von ihren Zugängen und Plänen.

                          Kirchenbeiträge ermöglichen Vielfalt
                          FRANZ MITTERSTILLER, LEITER DES KIRCHENBEITRAGSREFERATS
                          MEINE FRAU UND ICH leben mit unseren Kindern in Krispl. Beruflich war ich die
                          letzten Jahre in der Energiebranche tätig und habe mich unter anderem mit
                          firmenübergreifenden Kooperationen sowie Fragestellungen im Bereich Vertriebs-,
                          Port­folio- und Risikosteuerung beschäftigt.
                          Als Kirchenbeitragsreferent bin ich nun für das Gesamtaufkommen aller Kirchen-
                          beiträge verantwortlich. Der Kirchenbeitrag ermöglicht der Erzdiözese Salzburg
                          nicht nur ihren pastoralen Verpflichtungen nachzukommen, sondern auch für die
Foto: privat
                          gesamte Gesellschaft wichtige Aufgaben in den Bereichen Bildung, Kultur und
                          Soziales zu erfüllen.

                          Kreativ zu arbeiten, hilft in der Krise
                          MAGDALENA LANGWIEDER, KIRCHENMUSIKREFERENTIN FÜR DEN FLACHGAU
                          SEIT SEPTEMBER bin ich mit 10 Wochenstunden Ansprechperson für alle Flachgauer
                          Dekanate. In Mattsee geboren und aufgewachsen, freue ich mich auf viele Begeg-
                          nungen in den Pfarren und besonders darauf, die Sänger, Organisten und Chorleiter
                          in ihrer musikalischen Arbeit vor Ort zu unterstützen. Mein Angebot für alle Interes-
                          sierten: Orgelunterricht, Kantorenschulungen, Singen mit dem Gotteslob, Chorlei-
                          tertreffen, Vorstellen von (neuer) Literatur für Orgel und Chor, Vorbereitung und
                          Durchführung eines SALZBURGER EVENSONG gemeinsam mit dem örtlichen
Foto: privat
                          Kirchenchor. Um das gemeinsame Singen zu fördern, leite ich seit Anfang Oktober
                          eine Flachgauer Familiensingstund’ im Pfarrheim St. Michael, Mattsee.

                          Helfen ist Seelsorge im Alltag
                          JULIA KRONREIF, THEOLOGIESTUDENTIN, JAHRESPRAKTIKANTIN IM SEELSORGEAMT
                          IN MEINEM LEBEN HABE ICH BIS JETZT auf unterschiedlichen Arbeitsfeldern Erfahrungen
                          gesammelt. Nach meiner Matura war ich im Einzelhandel und im Büro tätig: Hier
                          hatte ich unzählige Gelegenheiten, Menschen zu treffen, für sie da zu sein und sie
                          zu unterstützen. Das nenne ich „Seelsorge im Alltag“. Um diese Erfahrungen zu
                          vertiefen, begann ich das Studium der Theologie. Jetzt bin ich im siebten Semester
                          und dabei, im Seelsorgeamt Praxis zu sammeln. Mein erster Einsatz war beim
                          heurigen Rupertifest. Alle, die wir hier trafen, freuten sich, dass das gemeinsame
Foto: Repolust
                          Feiern zu Ruperti möglich war. Das ist Helfen im Alltag und im Miteinander.

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Impuls
        „Na, Euch werd’ ich helfen!“
… höre ich meine Mutter manchmal noch ausrufen. Allerdings entsprang
dieser Ausspruch weniger einem überschwänglichen Gestus der Hilfsbereit-                DRANBLEIBEN!
schaft, als ehr ihrem inneren Bedürfnis, bei meiner Schwester und mir für
Recht und Ordnung zu sorgen und den Familienfrieden wieder herzustellen.                WISSEN SIE, WAS ICH DERZEIT
                                                                                        GAR NICHT BRAUCHEN KANN?
Helfen ist ein großes Thema: im gesellschaftlichen Leben, begegnen                      Das sind irgendwelche Durch-
wir dem Begriff mehrmals täglich. Da gibt es Hilfsorganisationen, Heim-                 halteparolen, wie „warten wir
hilfen, Hilfsfonds, Arbeitsbehelfe und sogar die Ordensgemeinschaft der                 es ab“ oder „das wird schon
Helferinnen, sowie vieles mehr. Der Wortursprung von helfen ist einer-                  wieder“. Jetzt (!) habe ich die
seits verwand mit halten im Sinne von aufhelfen, andererseits auch mit                  lange geplante Veranstaltung
Hülle, Hülse, jemanden bergen. So steht das Pallium, der bergende Mantel,               absagen müssen. Wochenlang
sinnbildlich Pate für eine helfend-umsorgende Palliativmedizin.                         wurde geplant – der Plan A
                                                                                        wurde von Plan B abgelöst,
Ich denke daran, dass unser Leben ohne all die Frauen und Männer, die sich              woraufhin der Plan C ins Ren-
in so vielen Bereichen ehrenamtlich engagieren, um so vieles ärmer und                  nen ging, um schlussendlich
kälter wäre. Das erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit! Persönlich kenne ich              alles absagen zu müssen. So,
viele hilfsbereite Menschen. Menschen, die sehr gerne und oft auch spontan              wie wir es gewöhnt waren,
parat stehen, wenn es um eine helfende Hand und um Unterstützung geht.                  geht es nicht mehr … usw.
Doch auch Helfer*innen brauchen zuweilen Hilfe! Menschen, die aktiv um                  usw. … an diesem Gedanken
Hilfe ansuchen, wenn sie Unterstützung brauchen, davon kenne ich hin-                   könnte ich nun weiterschrei-
gegen nur wenige. Aber auch das gehört zum Leben dazu. Es ist ein Zeichen               ben, bis ich im Keller bin. Will
von Kompetenz, sich Hilfe zu suchen, nicht Ausdruck von Schwäche!                       ich aber nicht!

Paulus gebraucht den uralten Topos des Töpfers. Gott, der Töpfer, ge-                   WISSEN SIE, WAS MICH FREUT?
braucht auch angeschlagene Gefäße. Oder wie Leonard Cohen es in einer                   Das sind Geschichten aus
                                                                                        Pfarren, die dranbleiben an
Zeile seines Liedes Anthem beschreibt: There is a crack in everything, that is
                                                                                        den Menschen und damit ex-
where the light gets in. Wir sind Gefäße, die Gott mit seinem Licht füllen
                                                                                        trem hilfreich wirken. Da gibt
möchte, damit wir es in die Welt tragen. Gerade durch die eigenen Lebens-
                                                                                        es die guten Nachrichten, die
brüche scheint Gottes Licht in unser Leben hinein. Da auch HelferInnen                  per SMS, Whatsapp oder in
von Krisen und Zerbrechlichkeit bedroht sind, dürfen sie von Gott alles                 Druckversion den Menschen
erwarten. Selbst wo alle Hilfe zu spät kommt und wir menschlich ge-                     in der Pfarre übermittelt wer-
sprochen vor dem Nichts stehen, dürfen wir uns daran erinnern: das                      den, weil sie nicht herkom-
NICHTS ist der ursprünglichste Ort göttlichen Schaffens. Aus NICHTS                     men können. Da „leiht man
hat er alles ins Dasein gebracht.                                                       sich“ für die Feier der Firmung
                                                                                        die deutlich größere Kirche
Sorgen wir füreinander! Seien wir einander Schutz und Hilfe. Und vertrauen
                                                                                        aus, weil die eigene Kirche viel
wir schließlich darauf: wo unsere Kraft nicht ausreicht und wir vor dem
                                                                                        zu klein ist und die Firmung
NICHTS stehen, da fängt Gott erst an!                                                   dreimal      gefeiert    werden
                                                                                        müsste. So wird Vieles ermög-
                                                                                        licht und Gemeinschaft erleb-
Wir verkünden nämlich nicht uns selbst, sondern Jesus Christus als den Herrn,           bar gemacht.
[…] Denn Gott, der sprach: Aus Finsternis soll Licht aufleuchten!, er ist in
unseren Herzen aufgeleuchtet, damit aufstrahlt die Erkenntnis des göttlichen            BLEIBEN WIR DRAN!
Glanzes auf dem Antlitz Christi. Diesen Schatz tragen wir in zerbrechlichen
                                                                                        Klaudia Achleitner, Referentin
Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß der Kraft von Gott und nicht von
                                                                                        für Pfarrgemeinderäte
uns kommt.                                                           2 Kor 4, 5a. 6f
                                                                                        klaudia.achleitner@seelsorge.
                                                                                        kirchen.net
Dr. Detlef Schwarz, Krankenpastoral und Notfallseelsorge                                +43(0)676 8746 6668

kontakt 91 | November 2020                                                                                            21
Best Practice

           Plattform für
           Menschenrechte
           DESINFORMATION UND HASS machen sich nicht
           nur im Netz breit. Die Plattform für Menschen-
           rechte Salzburg weiß: Menschenrechte müssen
           täglich aufs Neue gesichert und erkämpft wer-
           den. Dieses Netzwerk aus über 30 NGOs bietet
           Bildungsveranstaltungen digital, Projekte und
           einen fundierten Austausch.
           http://www.menschenrechte-salzburg.at

Vorlesen ist Liebe
                                                                                          VORLESEN SCHENKT ZEIT FÜR
                                                                                          DICH
                                                                                          Wie geht es dir? Wie geht es mir?
                                                                                          Sag doch einfach! Geht es dir wie
                                                                                          dem Frosch, der einsam ist? Wie
                                                                                          dem Löwen, der sich verliebt hat
                                                                                          und sich nach der Löwin sehnt?
                                                                                          DEINE MITWELT
                                                                                          Wenn du weißt, wie es dir geht,
                                                                                          verstehst du besser, wie es ande-
                                                                                          ren geht. Wie geht es der kleinen
                                                                                          Maus, bevor sie den Grüffelo er-
                                                                                          fand? Wann erfand sie ihn eigent-
                                                                                          lich? Warum weiß die kleine Maus,
                                                                                          wie sie die großen Tiere überlisten
Mit Farben und Worten malen, Zeit schenken: Vorlesen im Privaten und im öffentlichen      kann?
Raum der Bibliotheken fördert Zusammenhalt und Gemeinschaft.  Foto: Christina Repolust   DEINE SPRACHE
                                                                                          Merkst du dir Maus und Haus und
ELTERN LESEN IHREN KINDERN VOR, VER-         Bildschirm per Skype da sind: Die
                                                                                          Laus und raus? Sag doch noch ein-
TIEFEN SICH IN DIE GESCHICHTEN UND           Aufmerksamkeit ist Ihnen sicher, Sie
                                                                                          mal: Maus, Laus, raus – hast du ei-
ÜBERSEHEN MANCHMAL SOGAR DIE ZEIT:           schenken Zeit für Geschichten. Neh-
                                                                                          nen eigenen Reim? Was fällt dir
Aus „nur 10 Minuten“ wurde der drit-         men Sie jenes Buch, das Sie selbst
                                                                                          noch ein?
te Durchgang durch das Bilderbuch.           mögen, das Sie beinahe lieben. Er-
                                                                                          DEINE FÄHIGKEIT ZU WARTEN
Was Erwachsene selbstverständlich            zählen Sie, wie Sie dieses Buch „tra-
                                                                                          Was passiert jetzt, gleich! Umblät-
für Kinder tun, können sie auch fürei-       fen“, wie Sie die Geschichte erlebten.
                                                                                          tern! Weiter! Aha, da schaut noch
nander beginnen: Als frisch Verliebte        Dann beginnen Sie, lesen Sie einfach
                                                                                          einer! Also warten! Ich will es aber
las man sich Gedichte vor – und jetzt?       den Text. Halten Sie inne, lassen Sie
                                                                                          wissen! Nein, man muss warten,
Probieren Sie es einfach aus, Sie wer-       sich nicht treiben: Alle können war-
                                                                                          man muss ganz genau hinhören,
den staunen! Ob die ZuhörerInnen             ten, alle haben Zeit. In Ruhe blättern
                                                                                          aha, gut, ich warte und hör zu!
auf dem Sofa neben Ihnen, vor dem            Sie um, dann geht es weiter!
                                                                                                                 Christina Repolust

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