Gartenschau "Natur in Lindau 2021" und Städtebauliche Entwicklung der Hinteren Insel - Wettbewerbdokumentation - Stadt Lindau
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Städtebauförderung in Schwaben Gartenschau "Natur in Lindau 2021" und Städtebauliche Entwicklung der Hinteren Insel Wettbewerbdokumentation
Impressum Herausgeber: Fachliche Thomas Bzowka, Horst Hofmockel Beratung: Sachgebiet Städtebau Regierung von Schwaben Redaktion/ Gestaltung: pesch partner architekten stadtplaner GmbH Druck: Offizin Scheufele Druck und Medien GmbH & Co. KG Tränkestraße 17 70597 Stuttgart Auflage: 1000 Exemplare Stadt Lindau, Dezember 2016 Dieser Wettbewerb wurde im Städtebauförderungsprogramm „Stadtumbau West“ mit Mitteln des Bundes und des Freistaats Bayern gefördert.
Vorwort Was mit der Entscheidung zur Zwei-Bahnhofs-Lösung 2012 begann, nimmt nun mit der geplanten Gartenschau „Natur in Lindau 2021“ und dem anschließenden Bau eines neuen Stadtquartiers auf der Hinteren Insel konkrete Gestalt an. Der städtebauliche Wettbewerb ist entschieden und zeigt in vielfältiger Weise, welches Potenzial diese künftige Entwicklung für die Inselstadt und für alle Lindauer aus- schöpft. Die Hintere Insel ist ein wichtiger Ort für unsere Bürger, denn dort gehört die Insel ihnen noch (fast) allein. Wer abends im Sommer am Ufer entlanggeht, der weiß warum. Herr Dr. Gerhard Ecker Die Ufermauer ist voller Menschen, die sich dort mit Freun- Oberbürgermeister der Stadt Lindau den treffen, baden, Sport treiben, grillen oder einfach nur den Sonnenuntergang genießen. Die Hintere Insel ist ein Raum für die Einheimischen, ein besonderer Ort, den sie An den Wettbewerbsergebnissen, insbesondere bei den sich selbst schaffen. Preisträgern, kann man erkennen, dass weit mehr An- regungen und Vorstellungen von den Bürgern in den Aus diesem Grund war es wichtig, den Wettbewerb behut- Entwurf eingeflossen sind, als von der Stadt für den Aus- sam anzugehen. Zweifellos ist die Hintere Insel als Standort lobungstext vorgegeben wurde. Aus diesem Grund kann für einen Parkplatz zu schade und kann auch im Hinblick man sagen, dass der Siegerentwurf ein gutes Stück auf die auf die Wohnungsknappheit ein wichtiges Element in der Ideen der Lindauer zurückgeht. weiteren Siedlungsentwicklung in Lindau (B) sein. Deshalb war die Mitwirkung interessierter Lindauer bei der Was den Siegerentwurf auszeichnet, ist, dass er es schafft, Auslobung des Wettbewerbs besonders wichtig. Dazu hat die Inselstadt in moderner Form weiterzubauen. Die Merk- am 17.03.2016 ein Bürgerworkshop stattgefunden, an dem male Dichte, Differenziertheit, Parzellierung, Nutzungs- etwa 80 Bürger teilgenommen haben. Die Ergebnisse sind mischung und der Wohnungsmix sind in Anlehnung an als verbindliche Vorgaben zum Teil in den Auslobungs- die Altstadt neu interpretiert und konsequent fortgeführt text eingeflossen. Besonders wichtig war auch, dass das worden. Durch die inseltypische Blockrandbebauung ergibt gesamte Protokoll mit allen Ergebnissen dem Auslobungs- sich ein kompaktes Quartier mit klaren Raumkanten und text angehängt und so den Planern ungefiltert zur Hand einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Bebauung und gegeben wurde. Freiraum, mit Platz für einen großen Bürgerpark auf den 3
heutigen Parkplatzflächen. Der große Bürgerpark war eine fangen die Detailplanungen, auch für die Gartenschau, erst der wichtigsten Forderungen aus der Bürgerschaft und richtig an. wird, wie auch das Bayerische Eck, großflächig neues Grün auf noch versiegelten Flächen entstehen lassen. Ich wünsche der Gartenschau GmbH ein gutes Gelingen bei der Planung und Durchführung der Gartenschau. Ein weiterer Vorteil des Siegerentwurfs ist die Anordnung Auch möchte ich allen Teilnehmern am Wettbewerb für ihr der Gartenschauflächen. Die nur zeitweise während der Engagement und ihre kreative Leistung danken, wodurch Gartenschau genutzten Grünflächen befinden sich im Be- die Potenziale der Hinteren Insel ganz unterschiedlich er- reich der künftigen Bebauung. Dadurch werden die Kosten fahren werden konnten. Schließlich danke ich dem Preisge- für den späteren Rückbau reduziert. Die Daueranlagen sind richt unter Vorsitz von Herrn Prof. Wachten, Prof. Aufmkolk bereits auf die Baufelder abgestimmt und für die Lindauer von WGF Landschaftsarchitekten und Herrn Schmal und schon nutzbar, bevor das erste Gebäude gebaut wird. Dies Frau Köngeter vom Büro Pesch und Partner sowie Christian ist ein klarer Vorteil dieses kombinierten landschaftsarchi- Herrling und Kay Koschka vom Lindauer Stadtbauamt für tektonischen und städtebaulichen Wettbewerbs. die kompetente Vorbereitung und Durchführung des Wett- Nachdem der Siegerentwurf ausgewählt worden ist, bewerbsverfahrens. Oberbürgermeister 4
Inhalt Vorwort 3 Überblick 6 Anlass 7 Geschichte 8 Wettbewerbsaufgabe 9 Vorgaben der Stadt Lindau 10 Wettbewerbsverfahren und -ablauf 11 Preisgericht 12 Bewertungskriterien | Prämierung 13 Preisgerichtsempfehlung | Präsentation der Arbeiten 14 Presseartikel 15 Preisträger 18 Anerkennungen 24 2. Rundgang 30 1. Rundgang 32 Ausblick 33
Anlass Anlass für die Neuentwicklung der Hinteren Insel und den Im Zusammenhang mit diesen Veränderungen will Lindau Wettbewerb sind umfangreiche städtebauliche Verände- die Chance nutzen, in Form einer regionalen Gartenschau rungen im Zusammenhang mit der Zwei-Bahnhofslösung ihr Profil als „Gartenstadt“ weiter zu schärfen und als ein Inselbahnhof und Bahnhof Lindau-Reutin. Neben dem In- Ring von Inselgärten fortzuentwickeln. Die temporären selbahnhof soll ein Fern- und Regionalbahnhof in Lindau- Anlagen der Gartenschau sollen dabei auf den Flächen Reutin ents tehen. Platz finden, die in der weiteren städtebaulichen Ent- wicklung für die Quartiere genutzt werden. Quartiers- Im Wege der Neuordnung der Bahninfrastrukturen können strukturen, die auch für die Gartenschau genutzt werden größere Bahnbetriebsflächen auf der Insel für die Stadtent- können (z.B. Gliederung des Quartiers, Erschließung, wicklung frei gemacht und die bisher blockierte Verknüp- Freiraumstrukturen), sollen nach Möglichkeit schon zur fung aus der Altstadt zum Bodensee-Ufer hergestellt Gartenschau entstehen und später für die Quartiere ge- werden. Über öffentliche Räume kann die Hintere Insel nutzt werden. Für die Realisierung der Gartenschau stehen angebunden werden. 3,2 Millionen Euro zur Verfügung. Das denkmalgeschützte Empfangsgebäude des Bahn- Durch die Aufhebung der Trennung erfährt die historische hofs bleibt erhalten. Es ist geplant, das Gebäude einer Altstadt eine ausgeprägte Erweiterung nach Westen, deren Umnutzung zuzuführen. Zusätzlich können umfangreiche Ziel auch eine Vergrößerung und Verjüngung der Insel- Kfz-Stellplätze zugunsten von Grünflächen und Stadterwei- bevölkerung ist. terungsflächen umgewandelt werden. 7
Geschichte Die Stadt Lindau liegt am nordöstlichen Ufer des Boden- Eine Eingliederung der Gemeinden Aeschach, Hoyren und sees im Dreiländereck Deutschland–Österreich–Schweiz Reutin erfolgte im Jahr 1922, Reitnau wurde im Jahr 1976 und ist eine Große Kreisstadt sowie Verwaltungssitz des eingegliedert. In den Nachkriegsjahren erlebte die Stadt gleichnamigen Landkreises im bayerischen Regierungs- Lindau eine starke Bevölkerungszunahme verbunden mit bezirk Schwaben. Die Gesamtstadt hat knapp 25.000 einer starken Ausdehnung des Stadtgebiets. Einwohner. Im ISEK 2030 ist dazu zu lesen: "Im weiteren Verlauf Der Name der Stadt Lindau bedeutet "Insel, auf der bedingte die starke Siedlungstätigkeit einen hohen Lindenbäume wachsen" und geht ursprünglich auf ein Landschaftsverbrauch sowie tiefgreifende und nachhal- Kloster zurück. Die Stadt Lindau selbst ist aus einem Markt tige Veränderungen der Stadtstruktur und des Stadt- und hervorgegangen, der ab 950 zunächst auf dem Festland, Landschaftsbildes. Entlang der Uferlinien entstanden groß- später auf der Insel lag. Im Mittelalter war Lindau eine flächige neue Wohn- und Gewerbegebiete. [...] Immerhin wichtige Handelsstadt, deren Bedeutung 1811/12 – nach gelang es, den unmittelbaren Uferbereich mit Ausnahme wechselvoller Geschichte – durch den Ausbau des Südha- punktueller Wohnbebauung freizuhalten. [...] Seit 1968 ist fens weiter gestärkt wurde. Der Bau des ersten Inselbahn- dieser Zustand mit der großflächigen Unterschutzstellung hofs und damit die Anbindung Lindaus an das Bahnnetz des gesamten Bodenseeufers als Landschaftsschutzgebiet erfolgte 1853. endgültig festgeschrieben." S.21, S.103: ISEK Lindau 2030 (Bodensee), November 2015 8
Wettbewerbsaufgabe Durch die Verbindung von städtebaulicher Rahmenpla- d.h. der robuste „Alltagsgebrauch“ hat Vorrang. nung mit der Planung der Gartenschau kann die Hintere Bei der Neukonzeption war besonders auf den vorhan- Insel Lindau zweiphasig aufgewertet werden. Den Auftakt denen Baumbestand Rücksicht zu nehmen, ebenso sollten bildet dabei die Realisierung der Anlagen der Garten- bestehende Freiraumstrukturen integriert werden. schau, deren temporäre Anlagen als Zwischennutzung auf Durch die Verkürzung der Gleisharfe des Inselbahnhofs im späteren städtebaulichen Entwicklungsflächen Platz finden. Zuge der Zwei-Bahnhofs-Lösung wird die historische Tren- Die im Rahmen der Gartenschau realisierten Daueranlagen nung zwischen historischer Altstadt und der Hinteren Insel verbleiben nach der Gartenschau und sind dann Teil des aufgehoben werden. Die städtebauliche Entwicklung der Freiraumsystems der Insel. Ein besonderes Anliegen war, Hinteren Insel wird von der Lindauer Bevölkerung begrüßt, Überlegungen zur Gliederung, Erschließung und Freian- es bestehen jedoch auch große Vorbehalte. Durch die lagen des zukünftigen Quartiers bereits in die Gestaltung bisherige schwierige Erreichbarkeit war die Hintere Insel der Gartenschau zu integrieren. Ein Dialog mit der Lindauer bislang ein durch den Tourismus wenig erschlossener Teil Bevölkerung war Teil der Vorbereitung des Wettbewerbs. der Inseln, ein Refugium, ein Rückzugsort für die Lindauer. Die städtebauliche Entwicklung der Hinteren Insel musste Das langfristige Konzept zeigt die historische Chance zur daher einen Mehrwert für die Lindauer Bevölkerung Überwindung der Trennung. Es erklärt, wie die neuen bringen, um von breiten Teilen der Bevölkerung mitge- Siedlungsräume im Westen der Insel dynamisch weiter- tragen zu werden. entwickelt werden und in welchem Umfang neu gestal- tete Grünflächen entstehen können. Als Gesamtkonzept Im Zusammenhang mit den anstehenden Veränderungen ergibt sich die Vervollständigung, Vergrößerung und will Lindau die Chance nutzen, mit einer Gartenschau als Qualifizierung eines grünen Rings aus Inselgärten um die Impulsprojekt ihr Profil als „Gartenstadt“ weiter zu schär- Altstadt. Die Tradition, auf den aufgeschütteten Rändern fen und fortzuentwickeln. Der Charakter der Gartenstadt der Altstadtinsel Gärten und Grünflächen anzulegen, wird Lindau resultiert zum einen aus den vorhandenen attrak- fortgesetzt. Damit entstehen attraktive Grünflächen an der tiven öffentlichen Grünflächen und zum anderen aus der bedeutenden Kontaktlinie von Altstadt und See. Dieses Tradition der privaten Villengärten an den Bodenseeufern langfristige Konzept bildet die Basis für die Durchführung mit hoher gartenkünstlerischer Bedeutung. So sind es vor- einer Regionalgartenschau. rangig die Uferzonen, welche für die Bewohner der Insel, Die neuen Grünflächen sollen vornehmlich als „Bürgerpark“ jedoch auch für die Gesamtbevölkerung und die touri- für die Nutzung durch die Bevölkerung konzipiert werden, stischen Gäste von großer Bedeutung sind. 9
Vorgaben der Stadt Lindau Anforderungen Grünanlagen Veranstaltungen zulässt, war Vorgabe durch die Stadt Die neuen Grünflächen sollten vornehmlich als „Bürger- Lindau. park“ für die Nutzung durch die Bevölkerung konzipiert werden, d.h. der robuste „Alltagsgebrauch“ hat Vorrang. Erschließung Bei der Neukonzeption war besonders Rücksicht zu neh- Die Hintere Insel sollte zukünftig ausschließlich über die men auf den vorhandenen Baumbestand. Zwanziger- und Thierschstraße erschlossen werden. Eine Ringerschließung über die Zeppelin- oder Maximilianstraße Städtebauliche Anforderungen war ausgeschlossen. Angelehnt an das Gartenschaukon- Morphologie und Dichte zept "Ohne Auto auf die Insel" war es gewünscht, einen Vonseiten der Politik war es gewünscht, echtes und dauer- autoarmen oder autofreien Entwurfsansatz zu entwickeln. haftes Wohnen zu stärken. Ziel war es, einen großen Anteil an Mietwohnungen zu realisieren. Parkierung Mit Blick auf die vorhandenen Wohnungsstrukturen und Im Wettbewerbsgebiet sollte kein öffentliches Parkhaus -größen in der Altstadt der Insel sollte der Schwerpunkt entstehen. Gegebenfalls denkbar war eine Quartiers- der neuen Strukturen auf familienfreundlichen Wohnungen garage, die über die direkten Anwohner hinaus auch liegen. Differenzierte Wohntypologien waren ebenso ge- einigen Anwohnern der Altstadt Platz bietet. Vorgesehen wünscht wie die Herstelllung von Bezügen zur Altstadt in sind die Stellplätze in Form von Tiefgaragen. Aufgrund der Nutzung und Struktur. sehr guten ÖPNV-Anbindung sowie der guten fußläufigen Erreichbarkeit vieler Ziele des täglichen Bedarfs waren Nutzungsart und -mischung ausdrücklich Konzepte erwünscht, die auch ohne motori- Monofunktionale Wohnsiedlungen waren nicht erwünscht. sierten Individualverkehr (MIV) auskommen. An zentralen Wegeverbindungen und um Quartiersplätze wurden gewerbliche Erdgeschossnutzungen erwartet. Baudenkmale und Umgang mit bestehenden Gebäuden Großflächiger Einzelhandel war hiervon ausgeschlossen. Die denkmalgeschützten Gebäude sowie die Gebäude Ein gastronomisches Angebot an besonderen Punkten war Inselbrauerei und die Villa Hintere Insel 2 sollten in die vorstellbar. Die Gebiete sollten überwiegend der Wohnnut- Konzeption einbezogen werden. zung vorbehalten sein. Anforderungen Ausstellungskonzept Freiraum Die Entwerfer sollten sich in den Grundprinzipien ihres Die Freihaltung der Ufer als Qualität für alle Nutzer sowie Entwurfs an der Bewerbung zur Gartenschau "Natur in der des Bayerischen Ecks als multifunktionale, öffentliche Grün- Stadt 2021" (Ring aus Inselgärten, Aufhebung der Tren- fläche, die eine Nutzung für Feste und andere öffentliche nung, Nutzungschwerpunkte) orientieren. 10
Wettbewerbsverfahren und -ablauf Wettbewerbsart und Verfahren Ausgelobte Preise Der Wettbewerb wurde als einphasiger, nichtoffener Wett- Gartenschau bewerb gemäß der Richtlinien für Plaungswettbewerbe 1. Preis: 19.500 Euro RPW 2013 durchgeführt. 2. Preis: 14.000 Euro Da beide Themen inhaltlich eng miteinander verknüpft 3. Preis: 11.000 Euro sind, erfolgte ein kombiniertes Wettbewerbsverfahren. Anerkennungen: 11.000 Euro Sechs Teams aus Landschaftsarchitekten und Stadtplanern/ Architekten sind vorab ausgewählt worden, 18 weitere Städtebau wurden über einen vorgeschalteten Teilnahmewettbewerb 1. Preis: 16.500 Euro ermittelt. 2. Preis: 12.000 Euro 3. Preis: 9.500 Euro Ausloberin war die Anerkennungen: 9.500 Euro Stadt Lindau Bregenzer Straße 4-12 Vergebene Preise 88131 Lindau 1. Preis: 36.000 Euro vertreten durch Herrn OB Dr. Gerhard Ecker 2. Preis: 26.000 Euro 3. Preis: 20.000 Euro Ablauf des Wettbewerbs Anerkennungen: 7.000 Euro Die Auslobung erfolgte am 19. Mai 2016. Das Kolloquium fand am 08. Juni 2016 im Alten Rathaus (Bismarckplatz 4, 88131 Lindau), Großer Sitzungssaal statt. Der Abgabeter- min für die Wettbewerbsunterlagen war am 16. September 2016. Die Vorprüfung wurde vom 16. September bis zum 03. November 2016 von folgenden Büros durchgeführt: pesch partner architekten stadtplaner GmbH Mörikestraße 1 70178 Stuttgart und WGF Nürnberg Landschaftsarchitekten Vordere Cramergasse 11 90478 Nürnberg 11
Preisgericht Das Preisgericht trat am 09. November 2016 um 9.00 Uhr in der Turnhalle in Oberreitnau zusammen und tagte bis 20.30 Uhr. Fachpreisrichter Stellvertretende Preisrichter Herr Georg Speth, Leiter des Stadtbauamts, Lindau Frau Franziska Schieferdecker, Landschaftsarchitektin, Herr Christian Herrling, Stadtplaner/Architekt, Lindau Dresden Herr Prof. Kunibert Wachten, Stadtplaner, Dortmund Herr Kay Koschka, Stadtplaner/Landschaftsarchitekt, Herr Rico Emge, Stadtplaner/Architekt, Berlin Lindau Herr Ralph Kulak, Landschaftsarchitekt/Stadtplaner, Herr Thomas Nuber, Stadt Lindau Landshut Herr Ulrich Kaiser, Stadtrat Herr Till Rehwaldt, Landschaftsarchitekt, Dresden Frau Dr. Gabriele Seelemann, Landschaftsarchitektin, Markkleeberg Frau Dagmar Voß, Landschaftsarchitektin Sachpreisrichter Sachverständige Berater Herr Dr. Gerhard Ecker, Oberbürgermeister der Stadt Frau Claudia Lenz, Geschäftsführerin der zukünftigen Lindau, ab 16.45 Uhr vertreten durch Stellvertreter Natur in Lindau 2021 GmbH Herrn Thomas Nuber Herr Meinrad Gfall, Leiter Stadtgärtnerei, Stadt Lindau Herr Thomas Hummler, Stadtrat, als Vertreter von Karl Herr Herbert Lau, Stadtkämmerer Stadt Lindau Schober, Bürgermeister Stadt Lindau, ab 18.40 Uhr Herr Wolfram Güthler, Bayerisches Staatsministerium vertreten durch Herrn Ulrich Kaiser für Umwelt und Verbraucherschutz Herr Kai Kattau, Leiter der Garten- und Herr Michael Habres, Bayerisches Landesamt für Tiefbaubetriebe Lindau Denkmalpflege Frau Angelika Rundel, Stadträtin Frau Verena Hennigs, DB Immobilien, Region Süd Herr Max Strauß, Stadtrat Herr Robert Eichler, Regierung von Schwaben Herr Roland Albert, Präsident des Bayerischen Gärt- Frau Marigret Brass-Kästl, Stadtheimatpflegerin nereiverbandes und Vorsitzender der Gesellschaft zur Herr Ulrich Schäfer, Präsident des Verbandes Garten-, Förderung der bayerischen Landesgartenschauen Landschafts- und Sportplatzbau Herr Alexander Mayer, GWG Lindauer Wohnungsge- Herr Wolfgang Natterer, als Vertretung von Herbert sellschaft mbH Lau, Stadtkämmerer, Lindau 12
Bewertungskriterien | Prämierung Vom Preisgericht wurden zur Bewertung der Arbeiten vier Nach eingehender Diskussion der 15 stimmberechtigten Bewertungskriterien festgelegt, um eine vergleichende Mitglieder des Preisgerichts unter Vorsitz von Herrn Wertung der Arbeiten zu ermöglichen. Professor Kunibert Wachten wurde am Mittwoch, den 09. November 2016 der Sieger des Wettbewerbs ausgewählt. Städtebauliche und freiräumliche Qualität des städte- baulichen Konzepts Es handelt sich um das Team Architektonische und räumliche Gestaltung Atelier Loidl Landschaftsarchitekten, Berlin Q ualität des Gartenschaukonzepts (einschl. Erfüllung mit Wessendorf Architektur, Berlin. des Funktionsprogramms der Gartenschau) Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Folgekosten 13
Preisgerichtsempfehlung | Präsentation der Arbeiten Das Preisgericht beschließt einstimmig, dass sich die Ver- fasser der ausgezeichneten Arbeiten für das VOF- Verfahren mit einer Überarbeitung der folgenden vier Punkte auseinandersetzen sollen: Bei der städtebaulichen Ausprägung ist darauf zu achten, dass das denkmalgeschützte Bahnhofsge- bäude respektiert wird. Die Bauflucht in Richtung Bayerisches Eck sollte nicht durch zusätzliche Bebau- ung überschritten werden. Im Uferbereich sind keine privaten Freiflächen zuläs- sig. Entlang der Uferflächen und im Bereich der Baufelder ist ein ausgewogenes Verhältnis von temporären Ausstellungsflächen und attraktiven Daueranlagen vorzusehen. Kies- und Sandstrände sind ausgeschlossen. Präsentation Am 17. November 2016 wurden im Rahmen der Ausstel- lungseröffnung im Stadtmuseum der Stadt Lindau die Wettbewerbsergebnisse Vertretern der Stadt sowie den Preisträgern vorgestellt. Am 28. November 2016 fand eine öffentliche Bürgerver- anstaltung statt. Anschließend waren die Arbeiten in Form einer Ausstellung allen Interessierten an den Wochenen- den vom 18. November bis zum 20. November, vom 25. November bis zum 27. November und vom 02. Dezember bis zum 04. Dezember 2016 zugänglich. 14
Presseartikel © 2016 Schwäbisch Media Digital GmbH & Co. KG . 24 Schwäbische Zeitung Freitag, 25. November 2016 So soll die Hintere Insel einmal aussehen Dirk Augustin (Texte) und Christian Flemming (Fotos) stellen die Ergebnisse des Wettbewerbs für Gartenschau und Neubebauung vor Auch wenn es im Modell so aussieht: Die Gebäude des Wettbewerbssiegers sind nicht als Betonklötze geplant. Vielmehr sind bisher nur Höhen und Umrisse geplant, Fassaden, Dachformen und anderes sind in diesem Entwurf nicht festgelegt und können sich im Laufe der Bebauung entwickeln. Der Sieger lässt noch vieles offen Das Büro Wessendorf Architektur Städtebau und henstrukturen festlegen, die zudem ähnlich wie richt die Planung für die Gartenschau als „über- das Atelier Loidl Landschaftsarchitekten hat die in der Altstadt als Wohnquartiere entstehen. Ge- arbeitungsbedürftig“ bezeichnet. Vorteil seien Jury eindeutig zu Siegern des Wettbewerbs er- plant sind kleinteilige Fassadengestaltungen. Vor niedrige Rückbaukosten, aber es fehle eine Dra- klärt. Das vor allem deshalb, weil der Entwurf der Luitpoldkaserne soll ein bis zu 140 Meter maturgie für das Ausstellungskonzept. Die Ver- nicht alles festlegt, sondern noch vieles offen- breiter Bürgerpark entstehen. Autos verschwin- antwortlichen sind aber sicher, dass die Planer lässt. Wo der Laie beim Blick auf das Modell viel- den in Tiefgaragen, die Wege zwischen den Häu- dies hinbekommen, immerhin ist das Atelier Wohnquartiere, wie es sie in der Altstadt gibt, sollen sich über den Bahn- leicht an Betonklötze denkt, sehen die Fachleute, sern bleiben autofrei. Der Entwurf hat insgesamt Loidl preisgekrönt für seine Planung zum „Park hofsbereich im Süden auf die Hintere Insel ziehen. dass die Planer zwar Umrisse und gestaffelte Hö- den ersten Preis erhalten, obwohl das Preisge- am Gleisdreieck“ in Berlin. Dass das Quartier nicht autofrei ist und dass der Plan die Struktur der Über große Freitreppen, die mit Rasen bewachsen sind, und auf denen künftigen Gebäude schon genau festlegt, hat der Jury nicht gefallen. zum Teil sogar Bäume wachsen könnten, gibt es einen Seezugang. Der Zweitplatzierte inszeniert die Hintere Insel perfekt Der zweite Preis ging an das das Planungsteam weg folge. Nicht gut fand das Preisgericht, dass größen aus der Altstadt heraus. Allerdings sind ver.de Landschaftsarchitektur aus Freising und die Planer das neue Stadtviertel nicht autofrei die Gebäude schon viel zu detailliert geplant, 03 Architekten aus München. Die Jury lobte vor halten, sondern überwiegend sogenannte was für eine Bebauung, die sich über Jahre oder allem deren Konzept für die Gartenschau, weil Townhäuser mit Garage planen. Die Straße zwi- sogar Jahrzehnte erstrecken soll, wenig sinnvoll sie die Einzigartigkeit der Hinteren Insel insze- schen Quartieren und Park wirke trennend. Lob ist. Weiterer Nachteil: Für einzelne Quartiere Der Jury gefällt, wie die Gartenschau konsequent dem Uferweg folgt und niere, weil das Konzept konsequent dem Ufer- hatte die Jury für die Ableitung der Quartiers- müssten wertvolle Bäume gefällt werden. damit den besonderen Charakter der Hinteren Insel inszeniert. Die Gestaltung der Spiel- und Sportflächen, die an große Flusskiesel erinnern sollen, überfrachtet laut Jury die Flächen und ist wahrscheinlich in spätestens 15 Jahren komplett aus der Mode. Inseltypische Höfe liegen auf Platz 3 Insgesamt befand die Jury diese drei Arbeiten für nicht überzeugend. Wegen guter Detials, die zumeist die Pla- nungen der Gartenschau betreffen, hat das Preisgericht den Planern aber Anerkennungspreise zugeteilt. Auf dem dritten Platz landeten die Berliner Büros Holzwarth Land- schaftsarchitektur mit Yellow Z Ur- banism Architecture. Das Preisge- richt lobt die Entwicklung der Be- bauungsblöcke in Anlehnung an für Pläne sind im Cavazzen zu sehen die Insel typische Hofsysteme. Es Entwicklung der Hinteren Insel ist Thema der Bürgerversammlung fehlt aber eine Weiterentwicklung aus der Altstadt heraus. Außerdem Noch viel mehr Pläne und Ansichten sind an den Freitagen 14 bis 18 Uhr, die Entwicklung der Hinteren Insel wären im Norden teure Umbauarbei- sowie Erläuterungen zu den Arbei- samstags und sonntags von 11 bis 17 gehen. Oberbürgermeister Gerhard ten der Ufermauer nötig. Lob be- ten gibt es in der Ausstellung im Uhr. Führungen gibt es nicht, es gibt Ecker wird das Ergebnis des Wettbe- kommt das Konzept für die Garten- Stadtmuseum zu sehen, die noch an zu jeder Arbeit die Erklärungen der werbs sowie die zu erwartenden schau, die aus den Plänen für die den ersten beiden Adventswochen- Planer selbst sowie zu den preisge- nächsten Schritte erläutern. Dazu Daueranlagen heraus entwickelt. enden geöffnet ist. Die Ausstellung krönten Arbeiten das Urteil der Jury können Interessierte ihre Fragen Vorgesehen sind intensive Spiel- und im Cavazzen ist jeweils von Freitag zu lesen. stellen. Sportflächen, in denen nach Mei- bis Sonntag, also vom 25. bis 27. No- Ausführlich wird es zudem bei Die Bürgerversammlung beginnt Als neues Stadtviertel, das aber wenig Zusammenhang mit der Altstadt nung der Jury aber zu große und zu vember sowie vom 2. bis zum 4. De- der Bürgerversammlung am kom- am Montag um 19 Uhr im Pfarrzen- hat, hat die Jury den dritten Preisträger beurteilt. viele Elemente vorgesehen seien. zember geöffnet. Die Öffnungszeiten menden Montag, 28. November, um trum St. Josef. S.24, Lindauer Zeitung, 18. November 2016 15
Presseartikel © 2016 Schwäbisch Media Digital GmbH & Co. KG LINDAU 8. November 2016 Lindauer Zeitung 15 greift Jüngere fefferspray an 600 Wohnungen und ein großer Bürgerpark SEL (lz) - Zwei Frauen r Insel in der Nacht zum Stadt stellt im Cavazzen Wettbewerbsergebnis für die Hintere Insel und die Gartenschau 2021 aus g aneinander geraten. telt die Polizei wegen ge- Von Dirk Augustin Körperverletzung. � riefen die Polizei nachts LINDAU-INSEL (dik) - Ein bis zu 140 perverletzung in die Lin- Meter breiter Bürgerpark am Ufer nstadt. Wie sich heraus- sowie Neubauten mit insgesamt et- eine 50-Jährige mit einer wa 600 Wohnungen sollen auf der in Streit geraten. Die älte- Hinteren Insel entstehen. Und zwar te ihr Pfefferspray aus der nicht auf einmal, sondern in den d sprühte es der Jüngeren zehn Jahren nach 2022. Das ist das Er- t, die sich dabei eine Rö- gebnis des Planungswettbewerbs für chten Auge zuzog. Beide die Hintere Insel. Die Pläne sind jetzt ten wenig Alkohol getrun- im Stadtmuseum zu sehen. Grund des Streites konnte Der Siegerentwurf des Büros bisher nicht klären. Die Loidl und Wessendorf aus Berlin tet nun eine Anzeige an nehme viele Anregungen aus der nwaltschaft wegen gefähr- Bürgerbeteiligung in Lindau auf, sag- perverletzung. te Oberbürgermeister Gerhard Ecker am Donnerstagabend bei der Eröff- nung der Ausstellung vor Stadträten. da schnattert � Das betreffe vor allem das Bayeri- sche Eck hinter der Eilguthalle, das gar nicht bebaut wird, sowie den Bür- gerpark direkt am Seeufer, der an der schmalsten Stelle im Norden 30 Me- ter breit ist, in der Mitte 80 Meter und direkt vor der Luitpoldkaserne sogar 140 Meter breit. Für Ecker ist damit klar: „Die Hintere Insel bleibt ein Ort der Begegnung und Erholung So stellen sich die Planer des Siegerentwurfs die Hintere Insel künftig vor. Die weißen Gebäude sind Neubauten, grau sind bestehende Gebäude dar- für alle Lindauer.“ gestellt. FOTOS (3): CHRISTIAN FLEMMING Das ist auch laut Jurymitglied Ralph Kulak, der als Landschaftsar- Preisgericht seine Entscheidung. wenn in den Plänen jetzt ausschließ- wohnern ebenso offen stehen wie al- Daueranlagen seien überzeugend, chitekt auch Mitglied des Lindauer Kulak wies daraufhin, dass die lich Flachdächer dargestellt sind. len Lindauern und Gästen. Der Ab- doch für die geplante Ausstellung Gestaltungsbeirats ist, der wichtigs- Planer die Quartiersstruktur der Alt- Lob hat Kulak dafür, dass das neue stand zum Ufer sei groß genug, um fehle eine Dramaturgie. Vorteil sei, te Grund, dass die Jury diesen Ent- stadt aufgreifen und in moderner Quartier komplett autofrei werden Streit wegen des Lärms zu vermei- dass kaum Rückbaukosten anfallen. wurf mit dem ersten Preis ausge- Form auf die Hintere Insel setzen. soll, denn unter den Gebäuden sind den, zeigt sich die Jury überzeugt. zeichnet hat. Denn der Entwurf habe Dabei lasse der Entwurf bewusst große Tiefgaragen geplant. Damit Der Siegerentwurf habe gewon- Die Detailplanung beginnt zuerst die Freiflächen, dann die neue noch vieles offen, was im Laufe der entstehe oben Platz für die Men- nen, obwohl das Preisgericht von im kommenden Jahr Bebauung. Dabei setze er die Struk- nächsten 15 Jahren schrittweise ent- schen: „Hier soll es richtig knallen den Plänen für die Gartenschau nicht Die Stadt muss nun zuerst gesetzli- tur der Altstadt über die südlichen wickelt werden soll. Das lasse Luft und krachen durch lauter Kinder, die ganz überzeugt war, wie Kulak be- che Fristen abwarten, bis sie direkt Gleisflächen hinweg bis zum heuti- für verschiedene Fassadengestaltun- dort auf der Straße laufen.“ Der gro- richtete. Diesen Bereich wollen die nach dem Jahreswechsel mit den gen Seeparkplatz fort, begründet das gen und sogar Dachformen, auch ße Bürgerpark soll den künftigen Be- Planer nochmals überarbeiten. Die Preisträger verhandeln kann. Die Mehr als Stadt werde dann mit allen drei Preisträgern und mit den Büros, die nur Geld Anerkennungspreise erhalten, spre- chen. Leistungsfähigkeit der Büros, kein Gewissen haben, ist Kosten und anderes werden letztlich bekannt. So wird es bit- entscheiden, wem Lindau den Zu- Diebe einem den Geldbeu- schlag gibt. Dessen Plan wird die men, wie es kürzlich einer Stadt dann umsetzen, wobei sie Ele- passiert ist. Denn ein mente der anderen preisgekrönten ist mehr als nur ein Ge- Entwürfe verwenden darf, wenn sie der Geld aufbewahrt. In diese entsprechend bezahlt. en Geldbeuteln, so auch Lindaus Chef-Stadtplaner Chris- ckt das halbe Leben drin. tian Herrling geht davon aus, dass Lieben, Dokumente, wie der Stadtrat im kommenden Jahr in, Ausweis oder auch nicht nur den Planer aussucht, son- n, und viele andere Erin- dern auch Aufträge für einen verfei- Deswegen, Ihr bösen nerten städtebaulichen Rahmenplan diebe, sei Euch hiermit und später auch für den nötigen Be- sst die Finger von den bauungsplan zumindest für das n, denn ihr erhaltet durch Bahngelände erteilt. Dieser Plan soll icht nur wenig Geld, son- gemäß den Absprachen mit der Bahn ört auch Erinnerungen... bis Ende 2018 beschlossen werden. Ausführlich stellt die LZ die Pläne esen Sie heute der Preisträger in der kommenden � Woche vor. kosten noch Die Ausstellung im Cavazzen ist on mehr an den kommenden drei Wochen- lan findet keine Mehr- enden, jeweils von Freitag bis derausschuss � SEITE 18 Sonntag, also vom 18. bis 20. und 25. bis 27. November sowie vom 2. bis 4. Dezember geöffnet. Die amt sorgt für Dieser Plan zeigt den Bürgerpark und die die Neubebauung, die laut dem Dieser Plan zeigt die Vorschläge des Siegerentwurfs für die Gartenschau, Öffnungszeiten sind freitags 14 bis ndnis in Nonnenhorn Siegerentwurf in den zehn Jahren nach 2022 auf der Hinteren Insel ent- welche die Planungsbüros nach dem Juryurteil aber nochmal stark über- 18 Uhr, samstags und sonntags 11 at bleibt bei seinem Nein stehen soll. arbeiten müssen. bis 17 Uhr. nothek � SEITE 17 S.15, Lindauer Zeitung, 25. November 2016 ag ins Gesicht zelnen Bürgers“ Langenweg bleibt noch drei Wochen gesperrt ative kritisiert Vorgehen Zur Hafenweihnacht öffnen Stadt und Bahn die Inselzufahrt über den Bahnübergang ungspräsidium � SEITE 23 Lindau (dik) - Der Langenweg bleibt 26. November, den Langenweg ab 16 komplett öffnen, so dass der Verkehr drei Wochen länger gesperrt als ur- Uhr so öffnen, dass Autos von Ae- in beide Richtungen über den Bahn- tköder sprünglich geplant. Das bestätigt die schach her durch den Langenweg auf übergang fahren kann. egg Pressestelle der Stadt auf Anfrage die Insel fahren können. Am Montag, anlocken � SEITE 24 16 graf wollte mit der Wurst der Lindauer Zeitung. Die Bauarbei- ten dauern noch bis zum 9. Dezem- 28. November, 7 Uhr, werde die Stadt den Langenweg wieder komplett Neue Inselzufahrt soll wie geplant im Februar befahrbar sein ber an. An den Wochenenden der sperren. Das gleiche wiederholt sich Die Bauarbeiten insgesamt sind laut Hafenweihnacht macht die Stadt am zweiten Advent, wenn Autos zwi- Presseamt im Zeitplan. Demnach derlage in Hinrunde: aber zumindest die Zufahrt auf die schen Freitag und Montagfrüh, 2. bis werden der neue Kreisverkehr in der u sinnt auf Revanche Insel frei. 5. Dezember, über den Bahnüber- Kolpingstraße und die neue Straße mpfangen Tölzer Löwen Der Grund für die länger als ge- gang auf die Insel fahren können. vor Weihnachten weitgehend fertig. nd (20 Uhr) � SEITE 26 plant dauernde Sperre ist laut Pres- Die Abfahrt von der Insel kann al- Zu Jahresbeginn sind Anschlussar- seamt ein guter: Denn die Stadt habe lerdings bis Freitag, 9. Dezember, nur beiten und Sicherungsarbeiten am
Presseartikel © 2016 Schwäbisch Media Digital GmbH & Co. KG eitung LINDAU Montag, 28. November 2016 rad an eihnacht Der Mehrheit gefallen die Pläne für die Hintere Insel klaut LZ-Umfrage unter den Stadträten zum Wettbewerbsergebnis für künftige Bebauung und Gartenschau z) - Ein Trekkingbi- TM hat am Freitag Von Dirk Augustin 20 Uhr ein Unbe- � uer Hafen geklaut. LINDAU (dik) - „Ausgezeichnete Ent- aut Polizeibericht würfe“, „sehr gutes Ergebnis“, „guter Gänge und 28 Zoll. Kompromiss“ – die Mehrheit der rund 400 Euro. Es Stadträte freut sich über das Ergebnis Zahlenschloss am des Wettbewerbs für die Zukunft der n der Ludwigstraße Hinteren Insel. Sie halten vor allem den Siegerentwurf für eine gute Vor- lage, um die Hintere Insel im Verlaufe der nächsten Jahrzehnte zu entwi- ckeln. Lediglich eine Minderheit der us BMW Räte äußert sich negativ. ohlen Die Lindauer Zeitung hat alle Stadträte nach ihrer Meinung zu dem CH (lz) - Unbe- Wettbewerb gefragt. Immerhin han- t Polizeibericht in delt es sich um die Zukunft der wich- itag auf Samstag in tigsten freien Fläche im Stadtgebiet. e schwarzer 5er Entsprechend groß waren die Sorgen en und das Naviga- vieler Bürger vorab. Doch diese Be- baut. Die Polizei denken sind auch nach Meinung kriti- gen. scher Räte ausgeräumt. Für die CSU-Fraktion antworten merkt hat, soll sich Karl Schober und Thomas Hummler, r Polizei unter die den Siegerentwurf „überzeugend“ 9100 melden. nennen. Ihnen gefällt, dass die Planer „größtmögliche Flexibilität“ lassen, Bei den Stadträten kommt das Ergebnis des Wettbewerbs für die Zukunft der Hinteren Insel sehr gut an. FOTO: CHRISTIAN FLEMMING um in den Baufenstern künftig im De- tail Wohn- und Gewerbehäuser zu und möglichst autofreies Wohnen, er- men, Geschosshöhen und anderes „Jeder Euro, den wir frühzeitig erzie- bare Chance für Lindau“, weil sie viele planen. Das könne schrittweise pas- gänzt Matthias Kaiser, der sich von noch nicht im Detail festlegt. len (ohne etwas zu überstürzen), hilft Grünflächen schaffe, die den Lindau- erichtet � sieren, denn auch die Bebauung ist im der Planung einen Gewinn für die In- Wie die Bunten freut sich auch uns, die anstehenden finanziell ern dauerhaft bleiben. Das werde ne- Laufe mehrere Jahre oder sogar Jahr- sel erwartet. Rundel, dass das sogenannte Bayeri- schwierigen Jahre zu überbrücken.“ ben Inselhalle und Therme ein weite- chaft lädt zehnte geplant. Das steigere die Ein- Klar ist für die Bunten, dass die sche Eck hinter der Eilguthalle als rer Faktor für eine Saisonverlänge- itzung ein wohnerzahl auf der Insel und schaffe Stadt mit GWG und GKWG oder ge- Grünfläche frei bleiben soll. Dass die Für die ÖDP freut sich Renate rung. Angesichts der Zuschüsse „sind CH (lz) - Die die nötige Belebung. „Alle Vorschläge, nossenschaftlichen Wohnmodellen Gartenschau ohne große Rückbau- Schmid über großzügige Grünflä- wir sicher, dass der Nutzen insgesamt der Freien Bürger- die eine Einschränkung des Wohnrau- die Flächen bebauen soll. Ulrich Kai- kosten auskommen werde, sei ein wei- chen, offenen Seezugang und Sicher- die Kosten um ein Vielfaches über- t zur öffentlichen mes beinhalten, sind nicht finanzier- ser hält auch die Größe von 600 Woh- terer Vorteil dieses Entwurfs. stellung öffentlicher Veranstaltungen. steigt“. am Dienstag, 29. bar und schaffen nicht mehr Erho- nungen für richtig. Ein Aufschrei wäre Als guten Ansatz bezeichnet sie es, Uhr in das Gast- lungswert.“ Hinsichtlich der Pläne für seiner Meinung nach richtig, wenn Mathias Hotz, Jasmin Sommer- dass dort Familien mit Kindern und Für die Lindau Initiative kritisie- ein. Besprochen die Gartenschau freuen sich Schober diese Wohnungen in einem Zuge ge- weiß und Sebastian Krühn von der Menschen aller Altersgruppen woh- ren Jürgen Müller und Martin Schnell ordnungspunkte und Hummler, dass die Planer stark baut werden sollten. Er hält aber eine Jungen Alternative sehen in dem nen sollen. Sie sieht allerdings die Ge- 600 Wohnungen als zu viel, sinnvoll tratssitzung. Aber die Kosten und auch die Folgekosten Verwirklichung im Verlauf der nächs- Entwurf „zahlreiche Chancen für die fahr, dass dort auf Dauer doch Zweit- seien höchstens 400 Wohnungen. munale Themen im Blick hatten. So wären Garten- ten 50 Jahre für realistisch, weil sich Entwicklung der Insel“. Sie halten die wohnungen entstehen, auch wenn die Stattdessen solle auf der Hinteren In- chen werden. Alle schau und auch der spätere Unterhalt der Entwurf sehr gut in kleinen Schrit- Verbindung zwischen Altstadt und Stadt ihre Flächen über die GWG ent- sel Platz sein für einen öffentlichen rger sind einge- der Grünanlagen für die Stadt mach- ten umsetzen lasse. Ulrich Kaiser neuem Wohnviertel für gelungen. Auf wickeln will. Sie hält zudem fünf Ge- Parkplatz oder ein Parkhaus mit 200 kussionen teil- bar. warnt zudem, die Stadt solle durch ge- den heutigen Bahnflächen seien ne- schosse und 600 Wohnungen für zu öffentlichen Stellplätzen für Bewoh- Roland Freiberg (CSU) ergänzt, eignete Instrumente auch die „Aus- ben Wohnungen auch Handel und viel. ner, Kunden und Mitarbeiter der Ge- dass verdichtete Bebauung nötig ist, wüchse der Wohnungswirtschaft“ auf Gastronomie vorgesehen. „Die Idee schäfte. Die Gartenschau lehnt Müller wenn die Stadt andererseits großzügi- den Bahnflächen zu begrenzen. einer Veranstaltungsfläche am Bayeri- Gemeinsam beantworten auch ab, den Ausbau des Spielplatzes am Si- dventssingen ge Grünflächen bereitstellen will. So Den großzügigen, aber einfachen schen Eck und der große Bürgerpark Thomas Zipse und Werner Schönber- na-Kinkelin-Platz in einen Abenteuer- (lz) - Zum Ad- ließen sich günstige Mietwohnungen Bürgerpark loben alle Bunten, auch wissen ebenso zu überzeugen.“ Die JA ger (Freie Wähler) die Anfrage der spielplatz nennt er „absolut unnötig“. der Seniorentreff und bezahlbares Wohneigentum wenn sich Max Strauß vor allem im hofft, dass sich die Anfahrt zum künf- LZ: Sie sehen im Siegerentwurf einen na Versöhnerkirche schaffen. Freiberg lobt, dass die Planer Norden noch mehr Grün und zwei tigen Inselbahnhof noch über die guten Kompromiss zwischen Bebau- „Thema verfehlt“, schreibt Ulrich November, um viele Anregungen aus der Bürgerbe- Baufenster weniger wünschen würde. Theirschbrücke machen lässt, damit ung und Freiflächen. Die Bürger erhal- Jöckel (FDP) und erklärt: “viel Geld eckhaus ein. Die teiligung aufgegriffen haben. Rechtlich soll die Stadt sicherstellen, möglichst wenig Verkehr über die ten viel Grün, die Bahn bekomme die für wenig Inhalt“. Dieser Entwurf er- n vorweihnacht- dass es am Ufer weiterhin etwas lauter Zeppelinstraße ins Zentrum fährt. Möglichkeit, ihre Grundstücke zu ei- fülle nicht die Erwartungen der Lin- r der Begleitung Auch die Bunte Liste ist erfreut zugehen darf und dass dort einmal im Auch die JA ist für eine Umsetzung nem guten Preis zu verkaufen, um die- dauer, die dort keine derart massive rd am Klavier. über das Ergebnis. „Wir sehen eine Jahr das Umsonst & Draußen stattfin- über die GWG, die über Jahre hinweg ses Geld in Lindau zu investieren. Die Bebauung wollten. „Meine Meinung ee und Kuchen. ausgewogene Balance zwischen dem den kann. dort Wohnungen bauen soll. als 600 Wohnungen könnten die Woh- zu Preisgerichten kennen Sie ja“, er- Erhalt von öffentlichem Grün, Bürger- nächstes sei aber „eine angepasste, nungsnot lindern und dazu führen, gänzt Jöckel, der vor allem den be- park, freiem Zugang zum See einer- Für die SPD antwortet Angelika kleinteilige und optisch an unsere Alt- dass weniger Menschen einpendeln reich des sogenannten Fuchslochs st abgesagt seits und einer wegweisenden Neube- Rundel, die selbst im Preisgericht war. stadt angelehnte Gestaltung der Häu- müssen, die bei den erfolgreichen Un- völlig frei halten will, damit dort künf- z) - Wegen Er- bauung, nämlich dem Entstehen eines Sie freut sich, dass die Fläche vor der ser und Fassaden“ wichtig. ternehmen in Lindau arbeiten, hier tig Jahrmarkt und Konzerte stattfin- ünstlers müssen neuen Stadtteils, andererseits“, Luitpoldkaserne frei bleibt, damit hal- aber bisher keine Wohnung gefunden den können. d der Förderverein schreiben Ulrike Lorenz-Meyer und te der Planer die im Bürgerforum an- Für die Freie Bürgerschaft be- haben. Zipse und Schönberger bedau- anstaltung Alexander Kiss. Beide warnen davor, gesetzte rote Linie. Das Modell er- grüßt Günther Brombeiß das Wett- ern, dass einige Bürger nach erstem Und es begab sich“) die Pläne falsch zu verstehen. Denn mögliche den benötigten Wohnraum bewerbsergebnis. Für die Bürger wer- Blick auf die Pläne über die blockarti- Die Zukunft der Hinteren Insel und k und dem Klaus Häuserfronten oder Fassadengestal- für Familien. Bezahlbar seien die de es „eine wesentlich größere, quali- ge Bebauung geklagt haben, das liege das Ergebnis des Planungswett- Dienstag, 29.No- tung hätten die Planer überhaupt Wohnungen nur, wenn die Flächen so tativ hochwertigere Fläche“ geben als wohl an der Darstellung. Beim genau- bewerbs sind Schwerpunktthema Uhr im Gewöl- noch nicht festgelegt. Das werde erst dicht bebaut werden, wie geplant. Die heute. „Der Freizeitwert der Hinteren en Blick sei das aber nicht zu befürch- bei der Bürgerversammlung an gen. Bereits ge- in weiteren Planungsschritten entste- Umsetzung über die GWG werde Spe- Insel wird sich für alle Bürger erheb- ten: „Wir sehen auch die Fassadenge- diesem Montag, 28. November. rden an den Vor- hen. kulationen verhindern. Auch Rundel lich erhöhen.“ Brombeiß hofft auf ra- staltung als moderne Interpretation Die Veranstaltung im Pfarrzentrum ckabgewickelt. Die Flächen nahe Bahnhof und betont, wie flexibel der Entwurf für sche Verfahrensschritte, damit die des historischen Kerns.“ St. Josef in Reutin beginnt um 19 Bahndamm sei ideal für modernes die Umsetzung sei, weil er Dachfor- Stadt die Flächen vermarkten kann: Die Gartenschau sei „eine wunder- Uhr. bsthilfegruppe Rebstock CH (lz) - Jeden m Monat trifft S. 16, Lindauer Zeitung, Drehleiter 28. November 2016 und Mannschaftswagen sind geweiht Tier der Woche � n-Selbsthilfegrup- bstock, Kirchgasse Georg Alois Oblinger und Jörg Hellmuth sprechen Segen – OB überreicht Schlüssel rmin ist am 29. Uhr. Dann infor- LINDAU (cf) - Die neue Drehleiter Höhe, auf der sich der Korb befand, Drehleiter bildete die Feuerwehr ei- hönherr und Elke für die Hauptwache der Lindauer sei ihm fast schon zu hoch. Der Korb nen Ausschuss, der genau durchar- em Motto „Da- Feuerwehr sowie ein neuer Mann- diente als Rednerpult. Der Komman- beitete, was die neue können muss les“ über Pflege. schaftstransportwagen sind offiziell dant stellte fest, dass alle, die bisher und wie sie ausgestattet sein sollte. ne Fortsetzung des in den Fuhrpark der Feuerwache auf- mit der neuen Drehleiter zu tun hat- Dadurch wurde die Neubeschaffung s. Interessierte genommen worden. Bei der Feier ten, sehr begeistert seien. einiges billiger, genau 640 000 Euro, , Informationen sprachen die beiden Pfarrer Georg womit auch der Mannschaftstrans- fon 08382/945614 Alois Oblinger und Jörg Hellmuth Alte Drehleiter portwagen (MTW) finanziert wer- den Segen für die neuen Fahrzeuge ist 30 Jahre alt den konnte. Dabei beschritt die Feu- sstelle des sowie die Feuerwehrleute, die damit Kainz dankte der Stadt, die es ermög- erwehr neue Wege, denn der neue s ist geöffnet unterwegs sein werden. licht habe, trotz der aktuell gewalti- MTW ist ein Gebrauchtwagen und (lz) - Die Rechts- Lindaus Feuerwehrkommandant gen Investitionen dieses Fahrzeug zu damit wesentlich billiger. Die Ge- Arbeitsgerichts Robert Kainz stellte bei seiner An- beschaffen, das als Ersatz für die samtkosten inklusive Ausbau und tadtverwaltung in sprache launig fest, dass er das Alter rund 30 Jahre alte Drehleiter fällig Ausstattung belaufen sich nach r Straße, ist am allmählich spüre, denn bereits die war. Bei der Vorplanung für die Kainz’ Angaben auf 34 000 Euro. vember, geöffnet. „Die Feuerwehr muss sich in Zukunft en sind 9.30 bis 12 immer mehr überlegen, solche Lö- 15.15 Uhr. Das sungen zu finden“, war sich der t darauf hin, dass Kommandant sicher. Oberbürger- lle keine Rechts- meister Gerhard Ecker zeigte sich als ist. bekennender Feuerwehrlaie beein- druckt von der neuen Drehleiter. Er Drei Wellensittiche suchen Zuhause kommt dankte seinerseits der Feuerwehr da- LINDAU (erne) - Drei Wellensittiche wurden im November ins Tier- Gymnasium für, dass sie eine kostengünstigere heim gebracht, da die Besitzer eine Allergie entwickelt hatten. Charly, CH (lz) - Das Lösung gesucht und gefunden habe. Anton und Paula sind handzahme Vögel und waren in der Wohnung sium lädt am Landrat Elmar Stegmann rechne- auch Freiflug gewöhnt. Die Vögel, die in Schwärmen in Australien be- vember, zu einem rag ein. Roland te scherzend vor, dass die am Vortag vom Kreistag bewilligten 225 000 heimatet sind, hatten eine große Voliere, um sich rundum wohl zu fühlen. Das wäre auch bei den neuen Besitzern wünschenswert. Die 17 Produktion der DB Euro für die Drehleiter einem Punkt Tiere sind vier Jahre alt und können bis zu zehn, laut Statistik auch, bis n 9.40 Uhr bis 11.10 der Kreisumlage entspräche und so- zu 17 Jahre alt werden. Wichtig ist bei der Haltung, dass sie nie allein e-Gymnasium mit eine Beitragsrückerstattung an sind. Sie brauchen einen Partner und Gesellschaft. Wer für die schö- r seinen beruf- die Stadt seien. Den gleichen Betrag nen, handzahmen Wellensittiche, die auch gerne auf der Schulter sit- g und seine ak- schießt der Freistaat zu, die restli- zen, ein neues Zuhause hat, kann sich telefonisch mit dem Tierheim n zu berichten. OB Gerhard Ecker (rechts) überreicht den Schlüssel für die neue Drehlei- chen 190 000 Euro verbleiben bei der Lindau Telefon 08382/ 72365 in Verbindung setzen. Weiter Infos rund mmen. ter an den Leiter der Hauptwache, Florian Kainz. FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Stadt. ums Tierheim gibt’s unter www.tierheim-lindau.de FOTO: ERIKA NERB
1. Preis Perspektive Einzelbewertung durch das Preisgericht Die Arbeit überzeugt mit einer klar ablesbaren städtebau- geschränkt als großer Bürger- und Gebrauchspark von lichen Struktur durch eine Blockrandbebauung. Es entsteht der Bevölkerung genutzt werden. Die Flächen sind den ein „Weiterbauen“ der Stadt über die südlichen Gleisflä- Möglichkeiten der Stadt Lindau zur Herstellung, Nutzung chen bis hin zur Überbauung des Parkplatzes. Die Arbeit und Pflege angemessen und schlüssig umgesetzt. schafft gekonnt eine Verknüpfung und Durchgängigkeit Die Tiefe des westlichen Freiraums ist ausreichend zwischen der historischen Altstadt und den neuen Quar- bemessen, um Konflikte durch Immissionen etc. zur tieren. Die Baukörper garantieren eine flexible Umsetzung anschließenden Bebauung zu vermeiden. Private Nachbar- und Nutzbarkeit auch in Bezug auf lange Entwicklungs- schaftsgärten Richtung Uferlinie können Konflikte bergen zeiträume. Die Nutzungsmischung der neuen Quartiere in und sind an dieser Stelle abzulehnen. Der Baumschutz am Anlehnung an die historische Altstadt ist gelungen und Bayerischen Eck sollte berücksichtigt werden. weiterentwickelbar. Die Dimensionierung der Blockränder Die Arbeit überzeugt auch durch die Höhenstaffelung der entspricht dem historischen Vorbild der Altstadt und wird Baukörper in Anlehnung an den Altstadtkern, welche auch gekonnt ins Moderne übersetzt. differenzierte Dachformen zulassen. Außerdem wird auf Durch das komplette Freistellen der Luitpoldkaserne eine kleinteilige Parzellierung mit vielfältiger Fassaden- entsteht ein attraktiver Freiraum, der auch nach der Gar- struktur geachtet. Zum Freiraum hinter der Luitpoldkaserne tenschau flexibel nutzbar ist. Der Freiraum kann unein- entsteht eine klare Raumkante. Der fünfgeschossige Bau- 18
Atelier Loidl Landschaftsarchitekten, Berlin mit Wessendorf Architektur, Berlin Lageplan - Langfristige Entwicklung Lageplan - Ausstellungskonzept körper westlich des Bahnhofsgebäudes wird aus denkmal- Als positiv bewertet wird die Anordnung der temporären fachlicher Sicht kritisch gesehen. Außerdem wird die Lage Anlagen der Gartenschau auf den späteren Bauflächen, des oben genannten Baublocks mit einem Vorspringen was den Rückbau auf ein wirtschaftliches Maß reduziert. vor die Gebäudekante des Hauptbahnhofes kontrovers Eine Kiesterrasse am westlichen Uferbereich ist auf diskutiert. Grund der Strömungsverhältnisse in dieser Form nicht realisierbar. Das Ausstellungskonzept der Gartenschau wird kritisch gesehen und ist überarbeitungsbedürftig. Die Dramaturgie Die Arbeit zeichnet sich insbesondere durch das ausge- des Ausstellungskonzeptes fehlt. Die Daueranlagen über- wogene Verhältnis von bebauten und unbebauten Flä- zeugen jedoch durch gezielte Eingriffe, die den Möglich- chen, die klare Bebauungskontur und die angemessene keiten der Stadt Lindau zur Umsetzung entsprechen. Konfiguration und Kompaktheit der Baublöcke aus. 19
2. Preis Perspektive Einzelbewertung durch das Preisgericht Die städtebauliche Konzeption ist richtigerweise aus der Die ambitioniert vorgeschlagene Verbindung zwischen Quartiersgröße der Altstadt abgeleitet, vor allem wird mit Altstadt und neuen Quartieren ist in Abschnitten nur mit angemessenen Körnungen gearbeitet. Sehr positiv wird die Eingriffen in den vorhandenen Gebäudebestand realisier- kleinteilige Parzellierung und Differenzierung der Gebäude bar. Auch werden für einzelne Gebäude teilweise wertvolle bewertet, sie können in der vorgeschlagenen Nutzung und Grünbestände geopfert. Der Bahnhofsvorplatz ist grund- Durcharbeitung jedoch nicht überzeugen. sätzlich gut ausgerichtet, erscheint jedoch als etwas zu groß. Das zwischen Bahnhof und Eilguthalle angeordnete Vor allem die überwiegend verwendete Gebäudetypolo- Gebäude wird als problematisch beurteilt, da es an einer gie der Townhouses mit integrierter Garage wird kritisch wichtigen Position den städtebaulichen Raum verengt und betrachtet, auch führt die zwischen Quartieren und Park damit dem Konzept eines die Insel umfassenden öffent- verlaufende Straße zu einer trennenden Wirkung. Das von lichen Freiraumsystems entgegensteht. Zudem befindet es der Stadt Lindau verfolgte Konzept eines autoarmen Quar- sich im engsten Umfeld denkmalgeschützter Bauten. tiers kann damit nicht umgesetzt werden. Der im Norden angedachte Gebäuderiegel beeinträchtigt die Silhouette Mit dem Freiraumkonzept werden großzügige, zusammen- der Altstadtinsel, der siebengeschossige Gebäudeteil wirkt hängende Räume vorgeschlagen, die sich schlüssig aus zu dominant. der städtebaulichen Idee entwickeln. Der Uferweg ist gut 20
ver.de landschaftsarchitektur, Freising mit 03 Architekten, München ver.de landschaftsarchitektur, Freising mit 03 Architekten, München Lageplan - Langfristige Entwicklung Lageplan - Ausstellungskonzept angebunden und verspricht durch vielfältige Blickbezieh- Ortes. Unter Einbeziehung des Baumbestandes entstehen ungen eine gute Erlebbarkeit des Seeufers. gut gegliederte Flächen, die mit wenig Rückbauaufwand in Gewürdigt wird der Anspruch, einzelne Uferabschnitte das Dauerkonzept überführt werden können. gestalterisch zu differenzieren, wobei die weitgestreckten Freitreppen keinen Bezug zur kleinteiligen Ausprägung der Insgesamt ist die Arbeit ein ausgewogener und gut durch- Quartiere herstellen. Die dem Bayrischen Eck vorgelagerte dachter Beitrag, der mit angemessenem Aufwand einen Sitzterrasse ist überflüssig und stark durch Wellenschlag auch langfristig gut funktionierenden Stadtraum entwi- gefährdet. ckelt. Das Gartenschaukonzept folgt konsequent dem Uferweg und inszeniert damit die besondere Charakteristik des 21
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