Herbst 2019 - NABU Niedersachsen

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Herbst 2019
Herbst 2019 - NABU Niedersachsen
NABU Niedersachsen
RUBRIK ODER THEMA
EDITORIAL

Liebe Mitglieder und Freunde des NABU Niedersachsen,

   so kann es nicht weitergehen. Weltweit haben wir das             Arten und Lebensräume können wir aber nur erhalten,
größte Artensterben seit zehn Millionen Jahren. Der IPBES-       wenn wir die Natur konsequent schützen und beginnen
Bericht zeigt, dass wir dabei sind rund eine Million Arten auf   Lebensräume wiederherzustellen. Einst war die landwirt-
dem Globus zu verlieren. In den Tropen gehen die meisten         schaftliche Nutzung sogar eine Förderin der Artenvielfalt.
Arten verloren, aber auch in Europa und Deutschland sind         Heute sind besonders der Pestizideinsatz und die überhöhte
bereits viele Arten verschwunden. Die weltweit längsten Ro-      Düngung dafür verantwortlich, dass nicht nur Arten zurück-
ten Listen mit gefährdeten Arten befinden sich in Mittel- und    gehen, sondern auch unser Trinkwasser akut gefährdet ist.
Westeuropa, wobei Deutschland die Spitzenposition einnimmt.
Wir müssen nun unsere eigenen Hausaufgaben erledigen                Mit einem Volksbegehren will der NABU nun gemeinsam mit
und die Natur hier in Niedersachsen verstärkt fördern, um        vielen Partner*innen und Unterstützer*innen aus Naturschutz,
so eine Vorbildfunktion für andere Länder einzunehmen.           Politik, Zivilgesellschaft sowie Unternehmen die wenigen noch
                                                                 natürlichen Lebensräume in ihrer Vielfalt für Niedersachsen
   Der aktuelle FFH-Bericht des Bundesamtes für Naturschutz      erhalten und fördern. Dies kann nur gelingen, wenn wir eine
zum Zustand unserer Natur zeigt, dass sich bei über 40 Prozent   kleinräumige Kulturlandschaft durch ökologischen Landbau, den
der Lebensräume und Arten allein in den letzten sechs Jahren     Schutz von Hecken, Wegrainen, bunten Wiesen und Weiden er-
der Erhaltungszustand weiter verschlechtert hat. Nur bei etwas   halten oder wiederherstellen. Die Schutzgebiete sollen nicht nur
über zehn Prozent hat es dagegen eine Verbesserung gegeben.      auf dem Papier stehen, sondern tatsächliche Wirkung entfalten.

   Die Wissenschaft und unzählige Gutachten zeigen uns              Es geht hier nicht nur darum, die Schönheit unserer Hei-
ganz deutlich, was der Hauptgrund für den massiven Ar-           mat zu erhalten, sondern ganz elementar um unsere Lebens-
tenrückgang ist: die heutige Form der Landnutzung.               grundlagen. Jede verlorene Art und jeder gestörte Lebensraum
                                                                 bedeutet einen Verlust an funktionierenden Ökosystemen, die
   Gerade in Niedersachsen hält die Agrarindustrie seit          für uns lebenswichtig sind. Wir müssen jetzt handeln, denn
Jahren mit einer immer stärkeren Intensivierung Einzug.          jetzt können wir noch eine Umkehr erreichen. Daher freue ich
Die kleinen Betriebe bleiben bei der aktuellen Agrarpoli-        mich über Ihre Unterstützung. Sei es mit Ihrer Unterschrift
tik genauso auf der Strecke, wie unsere Arten und Lebens-        oder als ehrenamtlicher Helfer, der Unterschriften sammelt.
räume. Allein zwischen 2013 und 2016 gaben rund 1.700
Betriebe auf, sodass es im Jahr 2017 nur noch 37.800 Be-           Gemeinsam für unsere Zukunft,
triebe in Niedersachsen gab. Tendenz weiter fallend.               Ihr

   Indikatoren zeigen, dass die Feld- und Wiesenvögel im
Vergleich zu den Wald- und Siedlungsarten deutlich stär-
ker zurückgehen. Die Bekassine, früher als „Himmelsziege“
überall in Niedersachsen bekannt, hat in den letzten drei-
ßig Jahren um über 80 Prozent im Bestand abgenommen.               Dr. Holger Buschmann

2                                                                                                           N IEDERSAC H SEN Journal
Herbst 2019 - NABU Niedersachsen
RUBRIK
                                                                                VOLKSBEGEHREN
                                                                                    ODER THEMA

Direkte Demokratie durch Volksbegehren –
Bürger*innen machen Gesetze
                                                    Was ist ein Volksbegehren?
                                                       Volksbegehren bewirken eine gesetzliche
                                                    Regelung durch die Bürger*innen eines Bundeslan-
                                                    des. Das bedeutet, dass das Gesetz nicht aus dem
                                                    Landtag kommt. Jede niedersächsische Regierung
                                                    muss sich an so ein „Bürgergesetz“ halten und
                                                    kann es nur durch ein erneutes Volksbegehren
                                                    verändern. Das Volksbegehren gibt den Men-
                                                    schen das Recht zur direkten Mitbestimmung.

                                                    Wie läuft ein Volksbegehren
                                                    in Niedersachsen ab?

                                                       Um ein Volksbegehren zu beantragen, müs-
                                                    sen mindestens 25.000 gültige Unterschriften
                                                    in Niedersachsen gesammelt werden, die bestä-
                                                    tigen, dass die Bevölkerung dem Volksbegehren
                                                    zustimmt. Diese Unterschriften werden von den
                                                    Gemeindeverwaltungen beglaubigt und an-
                                                    schließend beim Innenministerium eingereicht.
                                                    Wurden genügend Unterschriften gesammelt,
                                                    kann das Volksbegehren durchgeführt werden:
                                                    innerhalb von sechs Monaten müssen sich dann
                                                    zehn Prozent der niedersächsischen Wahlbe-
                                                    völkerung in Unterschriftenlisten eintragen.

                                                    Volksbegehren zur Artenvielfalt
                                                    in anderen Bundesländern?

                                                       In Bayern haben fast 1,8 Mio. Bürger*innen
Bläuling ▲    Zauneidechse ▼   Hornissenkönigin ▼
                                                    das Naturschutzgesetz richtungsweisend ver-
                                                    ändert. Ziel des Volksbegehrens war es, Rege-
                                                    lungen im bayerischen Naturschutzgesetz zu
                                                    verankern, die die Artenvielfalt retten. Seit
                                                    dem 1. August 2019 sind das Volksbegehren
                                                    und die Begleitgesetze nun geltendes Recht!

                                                       In Brandenburg beteiligten sich bislang über
                                                    50.000 Bürger*innen an der Volksinitiative „Arten-
                                                    vielfalt retten – Zukunft sichern“. Im Bundesland
                                                    Baden-Württemberg startete am 24. September
                                                    2019 das Volksbegehren Artenschutz – „Rettet die
                                                    Bienen“. Vorab haben bereits innerhalb von zwei-
                                                    einhalb Wochen mehr als 18.000 Bürger*innen
                                                    für das Zulassungsverfahren unterschrieben.
                                                    Nötig waren nur 10.000 Unterschriften. ◀

Herbst 2019                                                                                              3
Herbst 2019 - NABU Niedersachsen
NABU Niedersachsen
RUBRIK ODER THEMA
VOLKSBEGEHREN

                Gemeinsam retten wir die Artenvielfalt
                     und das Klima in Niedersachsen
                                                NABU initiiert ein Volksbegehren mit weiteren Partnern – Ihre Stimme zählt!

                                                    D
                                                                as größte Artensterben seit         Die einzelnen Bundesländer gestalten
                                                                dem Aussterben der Dino-            ihre jeweiligen Ausführungsgesetze des
                                                                saurier ist aktuell in vollem       Bundesnaturschutzgesetzes. Aktuell wird
                                                                Gang. Zunächst kaum wahrge-         dieses Ausführungsgesetz in Niedersach-
                                                     nommen, verschwanden innerhalb der             sen überarbeitet. Es wird voraussichtlich
                                                       vergangenen 27 Jahre etwa 75 Prozent         keine weitere Verschlechterung, aber
                                                         der Biomasse der Fluginsekten in           auch keine wirkliche Verbesserung geben.
                                                          Schutzgebieten. Eine Gruppe von           Ein mageres Stück Papier, das der drama-
                                                           ehrenamtlich engagierten Ento-           tischen Situation des Artensterbens in
                                                             mologen aus Krefeld hat wissen-        Niedersachsen keinesfalls gerecht wird.
                                                              schaftliche Daten zwischen 1989
                                                                und 2015 an über 60 Standor-           Ein Insektenprogramm ist zudem in
                                                                  ten in Deutschland gesam-         Bearbeitung, das aber auf Kleinstmaß-
                                                                    melt. Das erschreckende         nahmen setzt, ohne auf die tatsächlichen
                                                                     Ergebnis wurde im Oktober      Ursachen des Artensterbens einzuwirken.
                                                                       2017 in einer eindrucks-     Eine Änderung der Umstände ist so auf
                                                                         vollen Studie in dem       längere Sicht nicht absehbar. Aus diesem
                                                                          renommierten Wissen-      Grund und weil die Arten zur Aufrechter-
                                                                        schaftsjournal PLOS ONE     haltung unserer aller Lebensgrundlagen
                                                                      veröffentlicht und gelang-    notwendig sind, sieht sich der NABU
                                                                     te so in den Blickpunkt der    Niedersachsen in seiner satzungsgemä-
                                                                   Öffentlichkeit. Seither ist      ßen Pflicht, noch stärker für Mensch
                                                                  das Thema in aller Munde.         und Natur in Niedersachsen einzutreten.
                                                                    Doch nicht nur den Flug-        Ein „Weiter so“ kann und darf es nicht
                                                               insekten geht es schlecht.           geben! Wir möchten, dass auch kom-
                                                              Auch die Lage der Feld- und           mende Generationen die Schönheit und
                                                            Wiesenvögel in Niedersachsen ist        Einzigartigkeit unserer Landschaft erleben
                                                           katastrophal. So hat der Bestand         können. Vom Harz bis an die Küste, von
                                                          der Uferschnepfe, für die Nieder-         der Ems bis zur Elbe sind Lebensräume
                                                        sachsen eine besondere nationale            und Arten in ihren Vorkommen gefähr-
                                                      und internationale Verantwortung              det. Die Bürgerinnen und Bürger des
                                                     trägt, seit 1985 um 66 Prozent abge-           Landes Niedersachsen haben es selbst in
                                                    nommen. Anderen Wiesenvogelarten wie            der Hand, wie sie mit ihrer Natur, ihrer
                                                   der Bekassine, dem Großen Brachvogel             Lebensgrundlage, ihrer Heimat umge-
                                                   oder dem Rotschenkel geht es nicht viel          hen. Es muss jetzt gehandelt werden!
                                                   besser, wie ein Blick in den niedersäch-
                                                   sischen Brutvogelatlas beweist. Viele               Aus diesem Grund initiiert der NABU
                                                   ehrenamtlich engagierte Ornithologen             Niedersachsen gemeinsam mit einem
                                                   berichten von ähnlichen Beobachtungen.           breiten Bündnis an Partnern aus Natur-
                                                                                                    schutz, Politik, Zivilgesellschaft, Industrie
                                                      Nach Angaben des Landwirtschafts-             und Landwirtschaft ein Volksbegehren
                                                   ministeriums fließen derzeit pro Jahr            Artenvielfalt in Niedersachsen. Aus
                                                   mehr als 900 Millionen Euro EU-Mittel            Sicht der Initiatoren müssen das Nie-
                                                   in die landwirtschaftlichen Betriebe             dersächsische Naturschutzgesetz, das
                                    Info           in Niedersachsen. Während somit der              Niedersächsische Wassergesetz und das
                                                   größte Anteil der Mittel umweltschäd-            Niedersächsische Waldgesetz dringend
                                                   liche Auswirkungen entfaltet, stünden            naturverträglich geändert werden, um
    Alle Informationen zum Volksbegehren           für Naturschutzleistungen der Landwirte          den rasanten Rückgang der Artenvielfalt
    sowie den Gesetzestext finden Sie unter        demgegenüber nur rund 57 Millionen               in Niedersachsen zu stoppen und um
    www.niedersachsen-artenvielfalt.de. Un-        Euro an EU-Mitteln zur Verfügung. Das            unsere Landschaft wieder zu beleben.
    terstützen Sie uns in diesem Vorhaben mit      zeigt deutlich, dass weitere und wirk-
    Ihrer Stimme. Wirklich jede Stimme zählt!      samere Maßnahmen notwendig sind!                    Wir haben für Sie die wichtigsten
    Die Natur und vor allem unsere Kinder und                                                       Punkte, die durch das Volksbegehren
    Enkelkinder werden es Ihnen danken.               Naturschutz ist in Deutschland, auf-          Artenvielfalt in Niedersachsen geän-
                                                   grund des föderalen Systems, Ländersache.        dert werden, zusammengefasst. ◀

4                                                                                                                          N IEDERSAC H SEN Journal
Herbst 2019 - NABU Niedersachsen
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                                                                                                                VOLKSBEGEHREN
                                                                                                                    ODER THEMA

                                    Unsere Gewässer schützen
                                           Unser Ziel:

  N
         ach aktuellsten Unter-            Mittels des Volksbegehrens fordern wir daher,            Neben der Reduktion von Dün-
         suchungen wurden in 20                                                                  gemitteln, seien es Gülle oder che-
                                           dass das Land Niedersachsen ein Netz räum-
         Prozent der Messstellen und                                                             misch produzierte Mittel, spielen
                                           lich oder funktional verbundener Biotope unter
40 Prozent der Wasserleiter zu viele                                                             Gewässerrandstreifen und Biotopver-
Nährstoffe und Pestizide festgestellt.     Einbeziehung von Randstreifen an Gewässern,           bundsysteme eine gewichtige Rolle
Niedersachsen wartet somit mit den         Feld- und Wegrainen, Blühstreifen, Hecken und         in der Lösung dieses Problems.
schlechtesten Werten deutschland-          Kleingewässern schafft. Dieses bietet neben
weit auf. Besonders der Nordwesten         dem Schutz der Gewässer auch unterschiedliche            Randstreifen leisten einen wich-
mit intensiver landwirtschaftlicher        Lebensräume und Wanderkorridore für verschieden-      tigen Beitrag, um unsere Flüsse und
Nutzung ist betroffen. Ein promi-          ste Pflanzen- und Tierarten. Libellen und Amphibien   Seen wieder sauberer zu machen.
nentes Beispiel, das den Steuerzahler                                                            Gewässerrandstreifen tragen wesent-
                                           können somit wieder eine neue Heimat finden.
bereits heute hohe Summen für die                                                                lich zum Erhalt und zur Verbesse-
Sanierung kostet, ist der Dümmer.                                                                rung der Wasserqualität in Bächen,
Aufgrund zu hoher Nährstoffbelastun-                                                             Flüssen und Seen, aber auch zur
gen treten dort fast jährlich Fisch-                                                             Wasserspeicherung sowie zur Ver-
sterben und hohe Blaualgendichten                                                                minderung von Stoffeinträgen bei.
auf – mit Badeverboten als Folge.                                                                Die Einbringung dieser Fremdstoffe
                                                                                                 stellt eine bedeutende Ursache für
   Nitrat gefährdet nicht nur die                                                                den heutigen schlechten ökologi-
Oberflächengewässer, sondern auch                                                                schen Zustand der meisten Gewäs-
das Grundwasser, aus dem unser                                                                   ser im Land Niedersachsen dar.
Trinkwasser gewonnen wird. Laut
einem Bericht des Niedersächsischen                                                                 An Gewässern dritter Ordnung, das
Umweltministeriums wurden im Jahr                                                                betrifft in Niedersachsen in etwa 80
2016 bei Erfolgskontrollmessstellen                                                              Prozent aller Gewässer, ist laut dem
bei 34 Prozent der 1.457 beprobten                                                               Niedersächsischen Wassergesetz kein
Messstellen Nitratgehalte über dem        Mosaikjungfer                                          Gewässerrandstreifen vorgesehen.
Grenzwert von 50 mg/l festgestellt.                                                          Insgesamt weisen diese Gewässer eine
In den intensiv landwirtschaftlich ge-           Nitrat erst mit Verzögerung im Grund-       Gesamtlänge von 130.000 Kilometern auf,
nutzten Gebieten, wie den Landkreisen            wasser nachweisen. Selbst wenn ab sofort    an welcher aktuell kein adäquater Schutz
Cloppenburg und Vechta, lag sogar mehr           kein Nitrat mehr in den Boden gelangen      der Gewässer gewährleistet wird. Aktuell
als jede zweite Erfolgskontrollmessstelle        würde, wird es Jahrzehnte dauern, bis       dürfen sich Landwirte Gewässern erster
über dem Grenzwert. Aktuell können die           der Nitratgehalt im Grundwasser wieder      und zweiter Ordnung bis zum Abstand
Wasserversorger dieses Problem noch              sinkt. Die aktuell gemessenen Nitratwerte   von einem Meter nähern, sofern moder-
auffangen, doch weisen auch sie darauf           spiegeln somit die Belastungen von vor      ne Geräte mit Grenzstreueinrichtungen
hin, dass sich dieses Problem in den kom-        Jahrzehnten wider. Die große Rechnung       verwendet werden. Damit wird unsere
menden Jahren noch verschärfen wird.             wird noch auf uns zukommen, da seitdem      Lebensgrundlage massiv gefährdet. ◀
Wegen der langen Sicker- und Fließzei-           die Güllegaben noch gestiegen sind.
ten durch die Bodenschichten lässt sich
                                                                                                                      Eisvogel

Herbst 2019                                                                                                                            5
Herbst 2019 - NABU Niedersachsen
NABU Niedersachsen
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                                                                                                 Schwalbenschwanz ▼

        Mehr Lebensraum für Bienen und andere Insekten

    G
          rünland ist in Deutschland massiv durch Düngung und Herbizideinsatz in              aus der Luft führen zusätzlich zu einer
          gefährdet. Das zeigte eine Studie    mutmaßlich ertragreichere, reine Gras-         unkontrollierten Nährstoffzufuhr.
          vom NABU und dem Deutschen           bestände überführt. Stickstoffeinträge
Verband für Landschaftspflege, die                                                                    Artenreiche Grünlandflächen sind
bereits im November 2011 veröffent-                                                                Lebensraum für zahlreiche bedrohte
licht wurde. Dabei haben artenreiche        Unser Ziel:                                            Tier- und Pflanzenarten. Von den
Flächen eine überaus hohe Bedeu-            Durch das Volksbegehren fordern wir, dass              in Deutschland gefährdeten Arten
tung für den Erhalt der biologischen                                                               der Farn- und Blütenpflanzen haben
                                            Dauergrünland und Dauergrünlandbrachen nicht
Vielfalt sowie den Klimaschutz.                                                                    etwa 40 Prozent ihren Verbreitungs-
                                            mehr in andere Nutzungsformen umgewandelt
                                                                                                   schwerpunkt im Grünland. Der dra-
   Die wichtigsten Ursachen für den         werden können. Durch den Rückgang blühender            matische Rückgang der Artenzahlen
Rückgang des Dauergrünland-Anteils          Wiesen mit Kuckuckslichtnelken oder Großem             bei Wildbienen und Schmetterlingen
an der landwirtschaftlichen Nutzfläche      Wiesenknopf geht auch ein Verlust von Bienen und       steht in direktem Zusammenhang
sind die Intensivierung der Landwirt-       Schmetterlingen sowie Vogelarten wie Uferschnepfe      mit dem Rückgang des artenreichen
schaft, insbesondere der Milch- und         und Braunkelchen einher. Aus diesem Grund ist es       Grünlands. Vielfach übersehen wird
Fleischproduktion, sowie der verstärkte     von fundamentaler Bedeutung, extensives Grünland       die herausragende Bedeutung des
Anbau von Energiepflanzen (vor allem                                                               artenreichen Grünlands für den
                                            sowohl als Wiesen wie auch als Weiden in all seinen
Mais) zur Biomasseproduktion. Die                                                                  Gewässer-, Boden- und Klimaschutz.
                                            unterschiedlichen Ausprägungen zu erhalten und
hohe Nachfrage nach Ackerland und                                                                  Eine hohe Vielfalt an Gräsern und
die damit verbundene Steigerung der
                                            wieder zu fördern.                                     Kräutern hat nachweislich eine
Kauf- und Pachtpreise resultiert in                                                                positive Wirkung auf die Grundwas-
einer verstärkten Umwandlung von                                                                   serqualität und die Speicherkapazität
Dauergrünlandflächen (Umbruch).                                                                    von Kohlenstoff im Boden. Über-
                                                                                                   haupt sind unsere Grünlandflächen
   Die vielerorts beobachtete Quali-                                                               nach den Mooren der zweitwichtigste
tätsverschlechterung artenreicher                                                                  Kohlenstoffspeicher – der Erhalt
Grünlandflächen (Verlust von Arten)                                                                artenreicher historischer Wiesen
hängt ebenfalls mit Veränderungen in                                                               und Weiden hat somit auch für den
der Landwirtschaft zusammen. Ar-                                                                   Klimaschutz eine große Bedeutung. ◀
tenreiche Grünlandbestände werden

                                          Gartenhummel

6                                                                                                                       N IEDERSAC H SEN Journal
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                                                                                                                 VOLKSBEGEHREN
                                                                                                                     ODER THEMA

              Wiesenweihe

                                                                                            Unser Ziel:
 Ökolandwirtschaft fördern                                                                  Ziel des Volksbegehrens ist es, land-
                                                                                            wirtschaftlich genutzte Flächen in

   I
                                                                                            Niedersachsen bis zum Jahr 2025 zu
      n Niedersachsen wirtschafteten          Verzicht auf Spritzmittel und Kunstdün-
      Ende des Jahres 2018 knapp 2.000        ger zurückgeführt wird. Untersuchungen        mindestens 15 Prozent und bis zum
      Betriebe auf etwa 108.000 Hektar        an Feldlerchen und Goldammern zeigen,         Jahr 2030 zu mindestens 30 Prozent
 nach ökologischen Kriterien. Das klingt      dass diese auf ökologisch bewirtschafte-      gemäß den Grundsätzen des ökologi-
 erst einmal nach einer großen An-            ten Feldern mehr Nahrung finden und da-       schen Landbaus zu bewirtschaften.
 zahl, entspricht jedoch lediglich einem      her mehr Nachwuchs aufziehen können.
 Anteil von annähernd sechs Prozent
 aller Betriebe in Niedersachsen, die            Ein Vergleich von acht Vergleichs-
 nur etwa fünf Prozent der landwirt-          höfen in England ergab eine doppelt so
 schaftlichen Fläche bewirtschaften.          große Anzahl an Schmetterlingsarten auf
                                              den biologisch bewirtschafteten Flächen.
    Ökolandbau hat viele positive Wirkun-     Höhere Vorkommen von Lauf käfern,
 gen auf Natur, Mensch und Tier: Neben        Kurzflüglern und Spinnen bei ökologi-
 dem Klimaschutz leistet die ökologische      scher Bewirtschaftung wurden in mehre-
 Bewirtschaftungsform auch einen Beitrag      ren Untersuchungen nachgewiesen –
 zum Erhalt der Artenvielfalt. Umso wich-     von zentraler Bedeutung sind hier
 tiger ist es, dass der Anteil des Ökoland-   Hecken und Wildkrautstreifen als Rück-
 baus steigt. Die Entscheidung zur Umstel-    zugsräume für zahlreiche Arthro-
 lung auf ökologischen Landbau ist eine       poden, die sich als Nützlinge positiv auf
 Entscheidung der in der Landwirtschaft       die Wirtschaftsflächen auswirken.
 tätigen Menschen zum Wirtschaften mit
                                                                                          Feldlerche
 der Natur. Nach dem Weglassen synthe-           Förderlich erweist sich der Ökolandbau
 tischer Handelsdünger und Pestizide und      auch für Populationen von Bodenmikro-
 der Erweiterung der Fruchtfolgen erholen     organismen und Bodentieren – ihre
 sich die Lebensgemeinschaften auf den        Masse ist bis zu 85 Prozent höher als
 Wirtschaftsflächen, was mittlerweile         auf konventionellen Vergleichsflächen,
 durch eine Vielzahl von Vergleichsunter-     der Besatz an Regenwürmern kann
 suchungen auf ökologisch und konventi-       sogar um ein Vielfaches höher sein.
 onell bewirtschafteten Flächen belegt ist.
                                                 Auf Bioäckern finden zwei- bis drei-
    Mehrere Untersuchungen zur Vogel-         mal so viele Ackerwildkraut-Arten
 welt auf biologisch und konventionell        eine Überlebensmöglichkeit als auf
 bewirtschafteten Höfen belegen bis zu        konventionellen Vergleichsäckern –
 sechs Mal höhere Anzahlen von Brutrevie-     im Extremfall sogar zehnmal so viele.
 ren und bis zu achtfach erhöhte Popula-      Entsprechend positiv sind die Auswir-
 tionsdichten auf Biohöfen, was vor allem     kungen auf zahlreiche Tierarten, die an
                                                                                          Wiesenschafstelze
 auf größere Strukturvielfalt und den         und von Ackerwildkräutern leben. ◀
Herbst 2019                                                                                                                         7
Herbst 2019 - NABU Niedersachsen
NABU Niedersachsen
RUBRIK ODER THEMA
VOLKSBEGEHREN

Verbesserung des Moorschutzes
für Arten- und Klimaschutz
                                                                               N
                                                                                       iedersachsen ist das moorreichs-
                                                                                       te Bundesland. Etwas mehr
                                                                                       als 38 Prozent der deutschen
    Unser Ziel:                                                               Moorflächen liegen in Niedersachsen,
    Daher fordern wir mittels des Volksbegehrens,                             davon 2.500 km² Hochmoor – bundes-
                                                                              weit gibt es 18.098 km² Nieder- und
    dass aufgrund der Klimawirksamkeit
                                                                              Hochmoor-Flächen. Deshalb hat der
    des Abbaus von Torf ergänzende
                                                                              Moorschutz hier bei uns eine beson-
    Kompensationsmaßnahmen zum Klimaschutz                                    ders hohe Relevanz, unter anderem für
    durchzuführen sind. Diese klimaschutzbezo-                                die Reduktion von Treibhausgasen.
    genen Kompensationsleistungen erfordern,
    dass eine Fläche entsprechend der Größe der                                   Der größte Teil der niedersächsischen
    Abbaufläche so hergerichtet wird, dass darauf                             Hochmoore wurde zunächst für die
    eine Hochmoorregeneration mit den entspre-                                landwirtschaftliche Nutzung entwässert
                                                                              und damit zerstört. Mit der Entwässe-
    chenden positiven Effekten für den Klima-,
                                                                              rung und Durchlüftung des Torf körpers
    Arten- und Biotopschutz stattfinden kann.
                                                                              wird der über Jahrtausende festgelegte
                                                              Aurorafalter
                                                                              Kohlenstoff als klimaschädliches CO2
                                                                              freigesetzt. Dabei sind Moore keine sehr
                                                                              ertragreichen Ackerflächen und ohne
                                                                              öffentliche Subventionen würde sich ihre
                                                           Schlingnatter ▼
                                                                              Bewirtschaftung häufig kaum lohnen.
                                                                              So wird paradoxerweise der Anbau
                                                                              von Biomasse wie Mais zur alternati-
                                                                              ven Energieerzeugung auf ehemaligen
                                                                              Moorflächen als Instrument zum Klima-
                                                                              schutz trotz einer negativen Klimabilanz
                                                                              gefördert. Aber auch der Torfabbau
                                                                              ist in Deutschland selbst in Zeiten des
                                                                              Klimawandels noch nicht Geschichte. So
                                                                              findet Torf als Zusatz in Blumenerde auch
                                                                              seinen Weg in unsere Gärten, obwohl
                                                                              es dafür längst gute Alternativen gibt.

                                                                                 Werden Moore zerstört, stoßen sie
                                                                              große Mengen von Treibhausgasen wie
                                                                              Kohlendioxid, Lachgas oder Methan
                                                                              aus und verschärfen so den weltweiten
                                                                              Klimawandel. Zudem steigt die Gefahr
                                                                              von Torfbränden, die sich schnell aus-
                                                                              breiten können. Der dichte Qualm aus
                                                                              brennenden Mooren enthält nicht nur
                                                                              große Mengen Feinstaub, sondern auch
                                                                              das äußerst gefährliche Kohlenmonoxid
                                                                              und klimaschädliches Kohlendioxid,
                                                                              wie der monatelange Moorbrand im
                                                                              Emsland im Jahr 2018 gezeigt hat.

                                                                                  Neben der Funktion als Klimaschüt-
                                                                              zer bieten Moore einen einzigartigen
                                                                              Lebensraum für viele selten gewordene
                                                                              Tier- und Pflanzenarten, wie Waldwas-
                                                                              serläufer, Sonnentau oder Moorfrosch
                                                                              und leisten so einen wichtigen Beitrag
                                                                              zum Erhalt der Artenvielfalt. Dabei
                                                                              ist Moorschutz im Vergleich zu ande-
                                                                              ren Klimaschutzmaßnahmen beson-
                                                                              ders kostengünstig und effizient. ◀
                                                    Große Goldschrecke ▲

8                                                                                                 N IEDERSAC H SEN Journal
Herbst 2019 - NABU Niedersachsen
RUBRIK
                                                                                                                  VOLKSBEGEHREN
                                                                                                                      ODER THEMA

 Unser Ziel:                               Lebendige Wälder erhalten
 Etwa 30 Prozent des Waldes in
 Niedersachsen gehören dem Land und

                                            D
 damit den Bürgerinnen und Bürgern.
                                                    er Wald ist der Lebensraum mit         sen, die einer natürlichen Entwicklung
 Durch das Volksbegehren möchten                    der höchsten Artenvielfalt: Gut        überlassen werden, mit drei Prozent der
 wir erreichen, dass der landeseige-                4.300 Pflanzen und Pilzarten und       Gesamtwaldfläche jedoch sehr gering.
 ne Wald zukünftig mehr im Sinne des       mehr als 6.700 Tierarten kommen in mit-            Im naturnahen Wald können sehr hohe
 Natur- und Artenschutzes genutzt wird.    teleuropäischen Buchenwäldern vor. Doch         Biomassevorräte (lebend und abgestor-
 Wirtschaftliche Interessen dürfen auf     die intensive, wirtschaftliche Nutzung des      ben) aufgebaut werden. Durch Holzzer-
 landeseigenen Flächen nicht länger        Waldes in Deutschland bedroht diese ein-        setzungsprozesse erhöht sich langfristig
                                           zigartige Vielfalt. Fichtenmonokulturen,        der Humusanteil und damit auch der
 im Vordergrund stehen. Dies bedeutet
                                           großmaschineller Einsatz oder der Einsatz       Kohlenstoffvorrat im Boden. Auch dem
 nicht, dass der Wald nicht mehr genutzt
                                           von Pestiziden zerstören den Lebensraum         Waldboden kommt damit bezüglich des
 werden darf, sondern vielmehr, dass der   für unzählige Tier- und Pflanzenarten.          Klimaschutzes eine besondere Bedeutung
 Schwerpunkt von der Nutzung zu mehr                                                       zu. Bei der Wiederaufforstung müssen
 Schutz stattfinden muss.                     Totholz im Wald leistet einen sehr           europäische Laubbäume Vorrang ha-
                                           großen Beitrag zur Steigerung der Arten-        ben, da sie den Boden verbessern und
                                           vielfalt und unterstützt die Regeneration       mehr Grundwasser entstehen lassen.
                                           geschwächter Wälder. Insbesondere in
                                           den Bäumen selbst und im Mineralboden              In naturnahen Wäldern können
                                           werden große Mengen an Kohlenstoff              Bäume ihr natürliches Lebensalter
                                           gebunden. Solche naturnahen Wälder              erreichen und älter werden als im Wirt-
                                           haben eine hohe Bedeutung für den               schaftswald. Alte Wälder bieten jede
                                           weltweiten Klimaschutz und den Schutz           Menge Klein- und Kleinstlebensräume
                                           der biologischen Vielfalt. Derzeit ist          für waldtypische Arten, darunter vie-
                                           der Anteil von Wäldern in Niedersach-           le seltene und bedrohte Waldarten.
Feldhase

                                                         ▼ Buntspecht                              ▼ Feuersalamander

                                                                        Neben diesen Hauptpunkten gibt es noch
                                                                        weitere Punkte, die wir durch das Volks-
                                                                                                                               Info
                                                                        begehren für die Natur und Artenvielfalt in
                                                                        Niedersachsen erreichen möchten. Alle Informa-
                                                                        tionen zum Volksbegehren sowie den Gesetzestext und
                                                                        ein FAQ mit allen Fragen rund um die Inhalte können
                                                                        Sie auf www.niedersachsen-artenvielfalt.de einsehen.
                                                                        Wir bitten Sie, sich mit Ihrer Unterschrift unserem Volks-
                                                                        begehren anzuschließen. Ihre Stimme zählt – jetzt!

                                                                        Hirschkäfer

Herbst 2019                                                                                                                           9
Herbst 2019 - NABU Niedersachsen
NABU Niedersachsen
Spendenaufruf

Gemeinsamer
Einsatz
für unsere
Lebensgrundlagen
                                                                                                                             Mooshummel

Liebe Mitglieder und Naturfreunde,
   die Bewahrung und die Förderung der Artenvielfalt ist die wichtigste Aufgabe, wenn wir Menschen auf diesem Planeten eine
Zukunft haben möchten. Der dramatische Rückgang von Bienen, Schmetterlingen, Amphibien, Reptilien, Fischen, Vögeln und Wild-
kräutern ist auch in Niedersachsen alarmierend. Deswegen sagen wir: Artenschutz ist keine Frage für freiwillige Absichtserklä-
rungen – sondern für das Gesetzesblatt. Gemeinsam mit weiteren Trägern und vielen Unterstützern starten wir daher ein Volksbe-
gehren zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen.

     Für dieses Volksbegehren benötigen wir nicht nur Ihre Stimme, sondern auch finanzielle Unterstützung – jede Spende hilft!

   Das Artensterben macht nicht an Grenzen halt und ist zudem kein punktuelles Problem. Auch bei uns in Niedersachsen stellen
wir einen Verlust unserer Feldvögel und Insekten fest. Der massive Rückgang wildlebender Tiere, Pflanzen und Lebensräumen ist
für viele Arten existenzbedrohend. Prägende Arten wie Feldlerche, Kiebitz, Biene und Co. drohen bald auszusterben, wenn wir nicht
sofort handeln! Selbst frühere „Allerweltsarten“ wie die Bekassine verzeichnete in den vergangenen 30 Jahren Bestandsrückgänge
um 81 Prozent.

   Sie alle haben in den letzten Monaten bereits deutlich aufgezeigt, dass Ihnen der Verlust der Artenvielfalt und die Klimakrise
nicht egal sind. Doch um den gesellschaftlichen Wandel für ein zukunftsfähiges Niedersachsen weiter voran zu treiben, benötigen
wir gerade jetzt umso mehr Ihre Unterstützung.

  Unterstützen Sie uns! Gemeinsam bewahren wir die heimische Natur und unsere Lebensgrundlagen auch für kommende
Generationen. Herzlichen Dank!

     Dr. Holger Buschmann 					 Inez Schierenberg
     Landesvorsitzender					Landesgeschäftsführerin

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Dafür brauchen wir Ihre Hilfe:
  	      Wir sind Träger des Volksbegeh-
          rens zur Rettung der Artenvielfalt.

          Wir kämpfen für eine nachhaltige
          Agrarpolitik.

          Wir setzen uns für saubere
          Gewässer ein.

  	      Wir kaufen Biotopflächen an und
          schützen die Flächen dauerhaft –
          ohne Düngung und Pestizide.

  	Wir bieten das ganze Jahr Vorträge
    und Exkursionen rund um die
    Insektenwelt an:
    www.NABU.de/termine

Was passiert mit meiner Spende?

Wir freuen uns über jede Spende. Sollten Sie Ihre
Zuwendung einem bestimmten Zweck widmen,
bemühen wir uns, diese entsprechend zu
verwenden. Sollte dies nicht möglich sein, kommt
                                                                                         Freistellungsbescheid des Finanzamtes Hannover-Nord vom

                                                                                         Zwecken dienend anerkannt und gem. § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG
                                                                                         Der NABU Landesverband Niedersachsen e.V. ist durch den

                                                                                                                                                                                                              Kontoauszug zur Vorlage beim Finanzamt als Zuwendungs-

                                                                                                                                                                                                              Jahresende automatisch eine Zuwendungsbescheinigung.
                                                                                         des Natur-, Umwelt- und Tierschutzes als gemeinnützigen

                                                                                                                                                    Es wird bestätigt, dass die Zuwendung nur zu gemeinnüt-

                                                                                                                                                                                                              bestätigung. Für Zuwendungen ab 200 € erhalten Sie am
                                                                                         21.12.2018 (Steuer-Nr. 25/206/25419) wegen Förderung

Ihre Spende anderen satzungsgemäßen Aufgaben
                                                                                                                                                    zigen Zwecken im Sinne von § 52 Abs. 2 AO verwendet

                                                                                                                                                                                                              Für Zuwendungen bis 200 € genügt die Quittung plus
zugute.
www.NABU-niedersachsen.de/spenden
                                                                                         von der Körperschaftssteuer freigestellt.

Bitte geben Sie im Verwendungszweck Ihre Adresse
an, nur so können wir Ihnen eine
Spendenbescheinigung zusenden.
Für Ihr Verständnis bedanken wir uns herzlich.

Das können wir mit Ihrer
                                                                                                                                                    wird.

Spende erreichen:                                                                                                                                                                                                                                                      

30 Euro                                      60 Euro                                  Wunsch-
                                                                                       betrag

Mit 30 Euro helfen Sie uns, NABU-Flächen     Mit 60 Euro können wir weitere 30         ... Jede Spende hilft, um das Volksbegehren
vor Ort naturnah umzugestalten.              Quadratmeter Biotopfläche ankaufen und    erfolgreich durchzuführen.
                                             schützen.

Herbst 2019                                                                                                                                                                                                                                                                11
NABU Niedersachsen
RUBRIK ODER THEMA

                                                                                                    Feldhase

IMPRESSUM

NABU Niedersachsen Journal                                  Mitarbeit an dieser Ausgabe: Dr. Holger Buschmann, Andrea       Naturgucker/Jann Wübbenhorst, Erhard Nerger, Marcus Rim-
Mit­glie­der­information des NABU Nie­der­sachsen e.V.,     Goike, Sarina Pils, Elke Steinhoff.                             pel, Susanne Rodemann-Kalkau, Mareike Sonnenschein, Elke
Beihefter zur Mitgliederzeitschrift ‚Natur­schutz heute‘,   Bildnachweis: Titelfoto: (Montage) Gehörnte Mauerbiene –        Steinhoff, Ulrich Vogel.
Heft Herbst 2019.                                           Naturgucker/Armin Teichmann, Wildblumenwiese – Chri-            Layout: Anne Schönhofen, NABU Media. Agentur und Service-
Herausgeber:                                                stoph Bosch. Sabrina Gerhard, Andrea Goike, Steffen Jung,       GmbH, Bonn
NABU Niedersachsen e.V., Alleestraße 36, 30167 Hannover,    Klemens Karkow, Lutz Klapp, Christine Kuchem, Frank Lang-       Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Kassel.
Tel.: 0511-91105-0, Fax: -40. www.NABU-niedersachsen.de     heim, Martin Möckel, NABU Archiv, Naturgucker/Rainer Arm-       Gedruckt auf ‚Charisma Silk’ Recyclingpapier.
E-Mail: info@NABU-niedersachsen.de                          bruster, Naturgucker/Werner Baubkus, Naturgucker/Hermann        Druckauflage: 78.900 Exemplare.
Landes­vorsitzender: Dr. Holger Buschmann                   Daum, Naturgucker/Birgit Emig, Naturgucker/Matthias Entel-
                                                                                                                            Reichweite: 105.000 Leser*innen
Landesgeschäftsführerin: Inez Schierenberg                  mann, Naturgucker/Marc Oliver Gutzeit, Naturgucker/Frank
                                                                                                                            NABU Niedersachsen-Spendenkonto:
                                                            Hoffmann, Naturgucker/Johannes & Philipp Mickenbecker,
Redaktion (ViSdP): Philip Foth, Pressesprecher;                                                                             IBAN: DE47251205100008444800 | BIC: BFSWDE33HAN
                                                            Naturgucker/Wolfgang Ott, Naturgucker/Jürgen Podgorski,
Matthias Freter, Pressereferent.                                                                                            Der NABU Niedersachsen im Internet
                                                            Naturgucker/Andreas Schäfferling, Naturgucker/Jürgen Sei-
Redaktionsschluss für Frühjahr/2020: 31. März 2020          bel, Naturgucker/Volker Siegel, Naturgucker/Ursula Spolders,    www.NABU-niedersachsen.de

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RUBRIK Artenporträts
                                                                                                                  ODER THEMA

Rettung in letzter Sekunde?
Von dem Gesetzesentwurf des Volksbegehrens „Artenvielfalt in Niedersachsen“ können in den kommenden
Jahren auch zahlreiche stark bedrohte Arten in Niedersachsen direkt profitieren. Ihr Lebensraum wird durch
den Gesetzesentwurf in Zukunft besser geschützt. Wir stellen Ihnen einige potentielle Gewinner vor.

                                              HOCHMOOR-MOSAIKJUNGFER                      RAUBWÜRGER
                                                 Moore sind für den Klima- und Ar-           Ehemals zusammenhängende Lebens-
                                              tenschutz sowie die biologische Vielfalt    räume werden durch die fortschreitende
                                              enorm wichtig. Viele Arten finden in den    Zersiedelung und Zerschneidung der Land-
                                              letzten naturnahen Mooren ihren letzten     schaft, durch die Intensivierung der Land-
                                              Lebens- und Rückzugsraum. Auch die vom      wirtschaft und zahlreiche weitere mensch-
                                              Aussterben bedrohte Hochmoor-Mosaik-        liche Eingriffe in die Natur zu isolierten
                                              jungfer ist an diesen Lebensraum gebun-     Inseln. Damit geeignete Lebensräume für
                                              den. Wir möchten erreichen, dass Abbau-     betroffene Arten erreichbar bleiben, ist es
                                              flächen so herzurichten sind, dass darauf   wichtig, dass sie zusammenhängen, das
                                              eine Hochmoorregeneration mit positiven     heißt, dass einzelne Biotope miteinander
                                              Effekten für den Klima-, Arten- und Bio-    verbunden sind. Das hilft dem vom Aus-
                                              topschutz stattfinden kann.                 sterben bedrohten Raubwürger ebenso wie
                                                                                          Neuntöter, Erdkröte, Igel und Co.

BLUTBÄR                                       ACKER-RITTERSPORN                           UFERSCHNEPFE

   Millionen von Insekten, vor allem             Durch die Unkrautbekämpfung mit             Durch den Verlust von extensiv genutz-
Nachtfalter, sind niedersachsenweit Op-       Herbiziden, eine effektive Saatgutreini-    tem Feuchtgrünland brechen die Bestände
fer der nächtlichen Beleuchtung. Durch        gung und den Verlust von Ackerrändern       von Uferschnepfe, Bekassine, Rotschenkel
das Volksbegehren soll die Beleuchtung        durch immer größere Ackerschläge ist der    und Co. dramatisch ein. Durch das Volks-
im Außenbereich und an öffentlichen Fas-      Acker-Rittersporn sehr selten geworden.     begehren möchten wir Dauergrünland
saden eingeschränkt werden. Dieser hüb-       Durch das Volksbegehren möchten wir         langfristig erhalten und den Umbruch in
sche Nachtfalter mit dem Namen Blutbär        erreichen, dass 30 Prozent der landwirt-    andere Nutzungsformen untersagen. Nur
aus der Familie der Bärenspinner soll in      schaftlichen Flächen ökologisch bewirt-     so haben diese Arten eine Chance, dass
Zukunft seltener in Lichtfallen fliegen und   schaftet werden. So können vom Ausster-     sich ihre Bestände wieder erholen.
stattdessen in seinem natürlichen Lebens-     ben bedrohte Ackerwildkrautgesellschaf-
raum, den Rändern von fließenden Gewäs-       ten erhalten und gefördert werden.
sern, bleiben.

Herbst 2019                                                                                                                       13
Wir kämpfen für eine
     Niedersachsen
                                                                            lebenswerte Zukunft
                                                                            Zu lange haben wir dem Nichtstun der
                                                                            Politiker*innen in der Klimakrise zugeschaut, doch
                                                                            die Zeit läuft uns davon. Es ist Fakt, dass wir uns
                                                                            mit unserer derzeitigen Lebensweise und Politik
                                                                            in ein paar Jahren die eigenen Lebensgrundlagen
                                                                            zerstören. Die Erde brennt – nicht nur im
                                                                            übertragenen Sinne. Ein Beispiel: Durch Brände am
                                                                            Nordpol legt sich Ruß auf das Eis. Das Sonnenlicht
                                                                            wird dadurch nicht mehr reflektiert und
                                                                            das Eis schmilzt immer schneller.
                                                                            Durch einen ansteigenden
                                                                            Meeresspiegel und extremere Dürren
                                                                            wird es Millionen Klimaflüchtlinge geben.
                                                                            Auch damit wird die Politik maßlos überfordert
                                                                            sein. Das sind nur ein paar der Katastrophen,
                                                                            mit denen wir schon jetzt und auch zukünftig
                                                                            konfrontiert werden.
                                                                            Es ist längst nicht mehr nur an uns Kindern und
                                                                            Jugendlichen, uns für eine lebenswerte Zukunft
DIY Wir handeln                                                             einzusetzen. Wir alle werden die Folgen des von
                                                                            Menschen gemachten Klimawandel ausbaden.
nachhaltig!                                                                 Bitte schließt Euch uns an: Handelt jetzt und macht
                                                                            der Politik Druck. ◀
WAS WIR SOFORT FÜR DEN                                                      Johanna, 17 Jahre, aktiv bei der
KLIMASCHUTZ TUN KÖNNEN                                                      NAJU und FFF Hannover

Unsere Artenvielfalt wird zu einem großen
Teil durch Pflanzenschutzmittel bedroht.
   Wir essen mehr Bio-Produkte, bei denen auf
solche Maßnahmen verzichtet wird.
Unser Strom wird immer noch hauptsächlich
aus Kohle produziert.
   Wir gehen achtsam damit um und schalten
konsequent alle Stand-by-Geräte aus.
Unser viel zu hoher CO2-Ausstoß macht das
Klima kaputt!
   Wir nehmen öfter das Fahrrad oder die
Bahn und lassen das Mutti-Taxi stehen.
Der Regenwald wird abgebrannt, um
Futter für die weltweite Massentierhaltung
anzubauen. Dadurch sterben auch Tiere, die
dort ihren Lebensraum haben.
   Wir ersparen Millionen Tieren das Leid und
essen weniger Fleisch.
Viele Meerestiere und Vögel verwechseln
Plastikmüll mit Nahrung und verhungern mit
vollem Magen.
   Wir achten darauf, dass wir mehr
unverpackte Produkte und Lebensmittel
einkaufen. ◀                                    Überregionale Aktionsgruppe
                                                …übrigens: wir haben jetzt eine Aktionsgruppe für Jugendliche und
                                                junge Erwachsene im Raum Hannover. Wir möchten aktiven Naturschutz
                                                      betreiben, zum Beispiel Pflanzaktionen, oder auch einfach mal
                                                      gemütlich kochen und quatschen. Wenn ihr Lust habt dabei zu sein,
                                                      schreibt uns bei Instagram oder per Mail – dann schicken wir euch
                                                      alle Infos und Termine. ◀

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RUBRIK
                                                                                                          AUS DEN
                                                                                                               ODER
                                                                                                                  GRUPPEN
                                                                                                                    THEMA

                                                                                        Politik die Problematik einsah und eine
                                                                                        Broschüre zum Thema finanzierte.

                                                                                           So entstand eine 20-seitige Broschüre
                                                                                        mit Anleitungen zur Anlage und Pflege
                                                                                        schöner, lebendiger, artenreicher Vor-
                                                                                        gärten. In Gesprächen mit „Betroffenen“
                                                                                        erfuhren die NABU-Aktiven, dass ältere
                                                                                        Menschen oder solche mit wenig Zeit und
                                                                                        Gartenerfahrung vor allem eines möch-
                                                                                        ten, dass der Vorgarten pflegeleicht ist!

                                                                                           Dass dies möglich ist, zeigt die Bro-
                                                                                        schüre, in der auf die richtige Anlage und
                                                                                        geeignete Pflanzen hingewiesen wird.
NABU BARSINGHAUSEN
                                           schlimme „Schottergärten“, aber auch         Wichtig war den Machern vor allem, dar-
Vorgärten statt Steinwüsten                beispielhaft schöne, artenreiche Natur-      auf hinzuweisen, dass eben auch Schot-
                                           gärten wurden im Barsinghäuser Rathaus       tergärten schnell mit Laub und Sedimen-
   Anpacken statt Zuschauen. Das ist das   präsentiert. Die Resonanz war enorm.         ten „verschmutzen“, zwischen denen in
Motto des NABU Barsinghausen. Ange-                                                     kurzer Zeit doch viele Pflanzen wuchern
sichts des Klimawandels und Artenster-        Der NABU appellierte an den Rat           können. Da ist man mit guten Bodende-
bens ist die Zunahme von versiegelten,     der Stadt Barsinghausen, Schottergär-        ckern von Anfang an besser bedient.
versteinerten Vorgärten dem NABU           ten in Bebauungsplänen zu unterbin-
Barsinghausen schon lange ein Dorn im      den – leider ohne Erfolg. In Dortmund           Das Thema ist in den Medien gut ver-
Auge. Um das Augenmerk der Bevölke-        beispielsweise, wurde dagegen bereits        treten. Die NABU-Broschüre wurde bereits
rung auf das Problem der Steinwüsten       ein Schottergartenverbot in die Bebau-       von mehreren NABU-Gruppen und auch
zu lenken, wurde eine Fotoausstellung      ungspläne aufgenommen. In Barsing-           Kommunen nachgedruckt, Fernsehberich-
über Vorgärten organisiert. Besonders      hausen erreichte der NABU, dass die          te und Radiointerviews wurden erstellt. ◀

                                                                      Info Die Broschüre
                                                                           kann direkt beim NABU
                                                                 Barsinghausen angefordert
                                                                 werden. Alternativ steht sie
                                                                 zum Download auf www.NABU-
                                                                 barsinghausen.de bereit.

Herbst 2019                                                                                                                    15
NABU Niedersachsen
RUBRIK ODER THEMA
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Unter NABU-Leitung:
Wald, Wein und Wanderfalken –
Eine besondere Reise in den Pfälzer Wald und in die Nordvogesen                              GmbH, Toch-
                                                                                             ter des NABU

  D
           a! Wieder sind sie zu hören, die    Waldweg, an einer kleinen Lichtung, um        Niedersach-
           hellen Bettelrufe, deren Echo       aus nächster Nähe zu erleben, was die         sen, genom-                  men
           sich an den rostroten Wänden        Bewachung der Wanderfalken ausmacht:          wurde:     In             den vielfältigen
des langen Buntsandsteinfelsens bricht.        Freiwillige geben seit mehr als fünf Jahr-    wie höchst            unterschiedlichen
Immer, immer wieder. Sie verdichten            zehnten – damals stand der Wanderfalke        Lebens-          räumen des Pfälzer
sich und reißen dann abrupt ab. „Jetzt ist     als Art kurz vor dem endgültigen Aus, in-     Waldes und der Rheinebene sollen bei
der Terzel am Horst“, sagt der drahtige        folge Giftanreicherung in der Nahrungsket-    Wanderungen Vogelarten wie die Zip-
Falkenbewacher lächelnd, und sieht dabei       te und direkter, krimineller Nachstellung     pammer, der Ortolan, der Rotmilan, mit
durch das Spektiv, das er auf dem Waldweg      durch „Aushorster“, die mit den Tieren        etwas Glück auch Purpurreiher, Eisvo-
aufgebaut hat. „Und es gibt wieder eine        illegalen Handel betrieben – ihre Freizeit,   gel und Schlangenadler, erlebt werden.
Leckerei für die Jungfalken“, merkt er an,     um an vielen Orten Deutschlands diese         Und natürlich auch andere Tiere – Rep-
„da fliegen reichlich Federn der Beute!“       Tiere während der Brut- und Aufzuchtzeit      tilien und Schmetterlinge, Amphibien
Zufrieden tritt er vom starken Fernrohr        zu bewachen und Beeinträchtigungen so-        und weitere Kleinode der Tierwelt aus
zurück und überlässt es den bereits unge-      wie andere Ereignisse zu dokumentieren.       Deutschlands „wildem Südwesten“ – und
duldig Wartenden, die nacheinander einen                                                     grenzübergreifend in den Nordvogesen!
Blick auf das Innere des Wanderfalken-            Hier, in einem umgebauten Waldar-
horstes hier im Pfälzer Wald, Deutschlands     beiterwagen, werden Tage und Nächte              Dafür werden besondere Lebensräume
größtem zusammenhängendem Waldge-              ebenso verbracht wie direkt davor, um         aufgesucht, darunter der Rotenfels hoch
                                                                                             über dem Nahetal bei Bad Münster am
                                                                                             Stein-Ebernburg mit der steilsten Wand
                                                                                             nördlich der Alpen – auch ein botani-
                                                                                             scher Leckerbissen, gerade zur Reisezeit
                                                                                             im Frühjahr! Ähnlich gilt für die größte
                                                                                             und geradezu atemberaubende Buntsand-
                                                                                             steinformation der Region, den Altschloss-
                                                                                             felsen, dessen gigantische Ausmaße sich
                                                                                             beim Anstieg durch den dichten wie
                                                                                             malerischen, geradezu märchenhaften
                                                                                             Wald kaum erahnen lassen und der da-
                                                                                             nach durch seine Größe wie gleichzeitige
                                                                                             Filigranität überrascht – ein echtes Kunst-
                                                                                             werk der Natur, das umrundet und auf der
                                                                                             französischen Seite mit erwandert wird.
                                                                                             Gleiches gilt für das Dahner Felsenland.
                                                                                             Aber auch der „Dschungel Europas“, die
                                                                                             Rheinauen, werden – per Boot – erkundet.
                                                                                             Und was wäre die Pfalz ohne den Wein
biet, erhaschen wollen. Kaum eine Minute       keinen Moment zu verpassen. So entgeht        und kulinarische Genüsse? Auch diesen
später ist der Terzel, wie der männliche       den Wanderfalkenbewachern nichts –            wird gehuldigt – wie es sich gehört, bei ei-
Falke, ein Wanderfalke, genannt wird,          auch dank der guten Optik. Fasziniert         nem Bioland-Winzer, der auch seine Wein-
wieder in der Luft – um nach weiteren          blicken die Mitreisenden, die unter der       berge und die naturverträgliche Anbauwei-
zwanzig Minuten mit einer veritablen           inhaltlichen Leitung des NABU Nieder-         se voller jahrzehntelanger Passion erklärt!
Taube zurückzukehren, die er im Sturzflug      sachsen hierher gekommen sind, auf
– Wanderfalken dürften die mit mehr als        die anfliegenden Alttiere. Schon bald,           Aber natürlich haben auch Kultur
300 km/h schnellsten Sturzjäger der Vogel-     in weniger als drei Wochen, werden die        und Geschichte ihren Platz in dieser
welt sein – erbeutet hat und die ebenso als-   Jungfalken ausgeflogen sein, eine neue        Reise, sowohl bei einem Abstecher in
bald in den Schlünden der ewig hungrigen       Generation dieser faszinierenden Greifvö-     eine besondere Perle des nahen Elsass,
Jungfalken verschwindet – unglaublich,         gel, die ebenso zum Pfälzer Wald gehört       das Städtchen Wissembourg, als auch
wenn man das „flauschige“ Aussehen des         wie viele andere Tier- und Pflanzenarten.     beim Besuch des historischen Speyer und
Falkennachwuchses sieht, deren Köpfe sich                                                    des Schlosses Villa Ludwigshöhe, von
in die Höhe recken, sobald ein Alttier naht.     Und ebendiese stehen denn auch mit          dem der Blick weit über die Rheinebene
   Die NABU-geführte Reisegruppe steht         im Mittelpunkt dieser Reise, die in das       schweifen kann und das einen besonde-
im „grünen Herz Westeuropas“ auf einem         „Natur und Reisen“-Programm der IfÖNN         ren architektonischen wie historischen

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                                                                                                                        THEMA

Akzent auf die einstige bayerische Re-       ein Erlebnis! Diese Reise wird vom 25.      wird gesorgt sein! – Auf geht´s zu
gierungszeit in der Rheinpfalz setzt.        April bis 3. Mai 2020 unter der Leitung     Wanderfalke, Smaragdeidechse, Apol-
                                             von Rüdiger Wohlers und Heike Neun-         lofalter und Co! Sind Sie dabei? ◀
   Einen weiteren Höhepunkt markiert der     aber stattfinden; Naturpädagogin Heike
Aufstieg zur Besichtigung der Burg Trifels   Neunaber wird die Reise neben botani-
bei Annweiler, eine der besterhaltenen       schen Kenntnissen durch stimmungsvolle      Nähere Infos, detailliertes Programm und
(und in den 1930ern und 40ern teilwei-       Märchen und Sagen der Region bereichern.    Anmeldungen: www.natur-und-reisen.de
se wieder errichteten) mittelalterlichen                                                     Tel. 0511 - 91105-75
Burgen Europas, auf der einst Richard Lö-      Übernachtet wird in Annweiler             Info
                                                                                                                           t klimas
wenherz gefangen gehalten wurde. Schon       am Trifels – und für beste Kulinarik                                        en         ch
                                                                                                               Konsequ

der Aufstieg durch den Frühlingswald ist     aus der pfälzisch-elsässischen Küche
                                                                                                                                      onend

                                                                                                                   us
                                                                                                                           st a tt F l u
                                                                                                                                    g
                                                                                                                 B

                                   Unser Reiseangebot 2020
    Niedersachsen

Fordern Sie umseitig unser
Reiseprogramm an:

IfÖNN GmbH
                                    Lüneburger Heide                    Ungarn               Pfälzer Wald                    Masuren
Am Vorwerk 10
                                    29.03.-02.04.2020         18.04.-29.04.2020         25.04.-02.05.2020           23.05.-03.06.2020
27432 Bremervörde
Tel.: 04761-70 804,
Internet:
www.natur-und-reisen.de
E-Mail:
m.junge@natur-und-reisen.de

                                                Alpen                  Cornwall             Nordengland                     Provence
                                    16.07.-26.07.2020         16.07.-26.07.2020         30.07.-08.08.2020           06.09.-19.09.2020
Herbst 2019                                                                                                                                   17
NABU Niedersachsen
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EUROPAS SCHÖNSTE LANDSCHAFTEN UNTER INHALTLICHER NABU-LEITUNG ERLEBEN:

Das neue Reiseprogramm ist da!
Auch 2020 werden unter der inhaltlichen Leitung des NABU
Niedersachsen besonders spannende Landschaften Europas                                                Ich/wir möchten wie
                                                                                                      (bitte ankreuzen)
                                                                                                                          folgt untergebracht
                                                                                                                                              werden:

bereist – im Mittelpunkt stehen dabei gleichermaßen Natur und Kul-
                                                                                                       Einzelzimmer
                                                                                                   Doppelzimmer

                                                                                                                                                                                                                                   I.f.Ö.N.N.

                                                                                                                                                                                                                                                                                             NaturReisen
                                                                                                   Doppelzimmer
                                                                                                                  mit franz. Bett (nur
                                                                                                   Doppelzimmer                       Cornwall)
                                                                                                                  mit zwei Einzelbette
                                                                                                   Einzelzimmer mit                   n (nur Cornwall)
                                                                                                                     Gemeinschaftsbad
                                                                                                   Einzelzimmer mit                     (nur Cornwall)
                                                                                                                     eigenem Bad (nur
                                                                                                                                        Cornwall)                                                                                                                          Niedersachsen

tur, Geschichte und Landeskunde. Das aktuelle Programm der IfÖNN
                                                                                                 Ich/wir möchten an
                                                                                                                    folgendem Ort zusteigen:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           2020
                                                                                                 Richtung Cornwall/N
                                                                                                                      ordengland
                                                                                                  Oldenburg
                                                                                                  Bremen                                                         Einzelkabine, innen                                        Reiseveranstalter:
                                                                                                                                                                  Doppelkabine, innen                                        Institut für Ökologie
                                                                                                                                                                                                                                                    und
                                                                                                                                                                                                                             Naturschutz Niedersachs
                                                                                                                                                                   Einzelkabine, außen                                                                    en

GmbH (Institut für Ökologie und Naturschutz Niedersachsen) liegt
                                                                                                                                                                                                                             (IfÖNN GmbH) für
                                                                                                                                                                 Doppelkabine, außen
                                                                                                                                                                                                                             NABU Niedersachsen
                                                                                                 Nur Cornwall: Ich
                                                                                                                      bin an einer Theaterauff
                                                                                                                                                                 “halbe“ Doppelkabi                                                                 e.V.
                                                                                                                                              ührung im Minack-The                     ne, außen                             Büro Bremervörde
                                                                                                 falls verfügbar, zu buchen.                                          ater interessiert und
                                                                                                                              Der Preis pro Karte                                           bitte ______ Karten,            Am Vorwerk 10
                                                                                                 tung entrichtet.                                 beträgt ca. € 12.50
                                                                                                                                                                      und wird von mir in                                   27432 Bremervörde
                                                                                                                                                                                           England bei der Reiselei-
                                                                                                                                                                                                                            Tel.: 04761 70 804
                                                                                              Richtung Masuren/Lü                                             Ich habe/wir haben
                                                                                                                     neburger Heide                                                eine
                                                                                              

druckfrisch vor – und kann unter www.natur-und-reisen.de gelesen
                                                                                                       Oldenburg                                              Einzelmitgliedschaft                                        Internet:
                                                                                                      Bremen                                                                                Familienmitgliedschaft       www.natur-und-reisen.d
                                                                                                                                                             beim NABU                                                                               e
                                                                                                      Hamburg-Harburg
                                                                                                                                                            Mitgliedsnummer                                               E-Mail:
                                                                                             Richtung Pfalz/Unga                                                             ____________ und
                                                                                                                                                            um Berücksichtigung               bitte/bitten                info@natur-und-reisen.d
                                                                                                                        rn/Alpen/Provence
                                                                                                                                                                               der Ermäßigung.                                                      e
                                                                                                      Oldenburg
                                                                                                     Bremen                                                                                                              Bildnachweis:
                                                                                                     Hannover-Anderten/                                                                                                  Naturpark Karwendel,

und gebucht werden! Telefonisch kann es angefordert werden unter
                                                                                                                             Misburg                                                                                     Archiv FLM Glentleiten,
                                                                                            Der von mir/uns zu                                                                                                           Jürgen Hicke,
                                                                                                               zahlende Gesamtreis
                                                                                           Ich begleiche den Reisepreis            epreis beträgt __________                                                             Daniel Jakob,
                                                                                                                        auch für den von mir                   __ € .                                                    NABU-Archiv
                                                                                           Nach Erhalt der Buchungsb                         mit angemeldeten
                                                                                                                      estätigung wird eine                       Reiseteilnehmer.                                        Axel Roschen,
                                                                                           Die Restsumme ist                               Anzahlung in Höhe                                                            Rensina Boiten,
                                                                                                             spätestens vier Wochen                            von 10 % des Reisepreise
                                                                                                                                     vor dem Abreisetag                                 s fällig.                       Dirk Mertens,
                                                                                                                                                         zu leisten.
                                                                                                                                                                                                                        Sven Kleinert,
                                                                                           Ich habe die beiliegende

0511 – 91105-75. Alle Reisen werden von erfahrenen Haupt- und
                                                                                                                  n Reisebedingungen                                                                                    Cumbria Tourism
                                                                                            Informationen des                         gelesen und akzeptiert:
                                                                                                                   Reisenden zu Pauschalrei
                                                                                            Reisebedingungen                               sen nach § 651a BGB
                                                                                                                                                                  *
                                                                                                                                                                                                                       Layout:
                                                                                                                   für Pauschalan
                                                                                           Informationen zur Datenverarb gebote (AGB)*                                                                                NABU Media-Agentur,
                                                                                                                                                                                                                                           Bonn
                                                                                          * Ohne Ihre Zustimmun               eitung nach der EU-Datensc
                                                                                                                g können wir Ihre Reiseanfrag             hutz-Grundverordnung                                         Druck:
                                                                                                                                                                               (DSGVO)*
                                                                                                                                                                                                                                                     t klimas
                                                                                                                                             e leider nicht weiter                                                     Saxoprint
                                                                                                                                                                   bearbeiten.
                                                                                         Unterschrift des Anmeldend                                                                                                                                en

Ehrenamtlichen des NABU Niedersachsen begleitet.

                                                                                                                                                                                                                                        Konsequ
                                                                                                                   en, bzw. gesetzlichen

                                                                                                                                                                                                                                                               ch
                                                                                         Reiseteilnehmers:                               Vertreters, zugleich
                                                                                                                                                              als Vertreter   des mitangemeldeten

                                                                                                                                                                                                                                                                 onend
                                                                                        Ort, Datum
                                                                                                                          Unterschrift

                                                                                                                                                                                                                                               us                         Lüneburger Heide
                                                                                                                                                                                                                                                                                            | Ungarn | Pfalz | Masuren |

                                                                                                                                                                                                                                           B
                                                                                                                                                                                                                                                     st a tt F l u

                                                                                                                                                                                                                                                               g
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Alpen
                                                                                                                                                                                                                                                                                           |Cornwall |Lake District |Prove
                                                                                     Ifönn-Programm
                                                                                                      2020 Umschlag
                                                                                                                      Klapper.indd 3

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            nce

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       8/27/2019 4:30:25
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         PM

Gewünschtes bitte ankreuzen und einsenden

             Ja, bitte senden Sie mir kostenlos und unver-                                                                                                                                                                 Name, Vorname

              bindlich Ihr Reiseprogramm NATUR REISEN zu.                                                                                                                                                                    Straße

Tel.: 04761-70 804                                                                                                                                                                                                           PLZ / Ort
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                         IfÖNN GmbH
                                                                                                                                                                                                                           Ja, ich möchte den aktuellen newsletter zu den
                         Büro Bremervörde                                                                                                                                                                                   Reisen der IfÖNN GmbH „Natur und Reisen“ erhal-
                         Am Vorwerk 10
                                                                                                                                                                                                                            ten.
                         27432 Bremervörde

                                                                                                                                                                                                                             Name, Vorname

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Die Lüneburger Heide – Landschaftsjuwele im Frühling erleben

   Die Heideblüte kennt fast jeder, und      besonderen Kulturlandschaft. Auch die
so mancher verbindet den Gedanken            alte Salz- und Hansestadt Lüneburg steht
an die Lüneburger Heide mit allerlei         mit auf dem Programm; übernachtet
Klischees. Dass sich in diesem riesigen      wird in einem romantischen Heidehof.
Naturschutzgebiet jedoch auch außerhalb      Reisetermin: 29.03. – 02.04.2020
der großen Touristensaison natürliche
Kleinode und besondere Lebensräume mit
hoch bedrohten Tier- und Pflanzenarten
tummeln, dürfte den meisten weniger
bekannt sein. Ebendiesen Biotopen und
Naturerlebnissen, bis hin zum Miterleben
der Birkhuhnbalz, vielleicht sogar der
Sichtung von Wölfen im Morgengrau-
en, dem Besuch der Lebensräume von
Zauneidechse und Schlingnatter, von
Mittelspecht und Wendehals, ist diese
Reise ebenso gewidmet wie dem Ken-
nenlernen der Heide als solcher in einer

                                                                                         Masuren, das Land der
                                                                                         Seen und Störche
                                                                                            Masuren – wer gerät bei diesem
                                                                                         Begriff nicht ins Schwärmen? Nicht
                                                                                         ohne Grund lautet der Untertitel
                                                                                         dieser Fahrt „Reise in eine Landschaft
                                                                                         wie früher“, haben sich hier riesige,
                                                                                         artenreiche Wälder mit Seeadler,
                                                                                         Fischadler, Schwarzstorch, Wiedehopf,
                                                                                         Bienenfresser, Schreiadler und Elch
                                                                                         in einer atemberaubenden Seenland-
                                                                                         schaft erhalten können. Auch Kultur
                                                                                         und Geschichte kommen bei dieser
                                                                                                            Reise nicht zu kurz:
                                                                                                                Danzig, die alte
                                                                                                                   Hansestadt an
                                                                                                                     der Ostsee-
                                                                                                                      küste, ein
Steppensee zwischen Alpen und Puszta: Frühlings-                                                                       liebevoll
erleben am Neusiedler See und darüber hinaus                                                                           wieder
                                                                                                                       aufgebautes
   Der Neusiedler See und seine Umge-        Steppenbereichen, bei denen etwa die                                     architek-
bung, der grenzüberschreitende Natio-        imposante Balz der Großtrappe, Europas                                  tonisches
nalpark im österreichischen Burgenland       größtem Vogel, beobachtet werden soll.                                Juwel, wird be-
und dem benachbarten Ungarn, sind eine       Aber auch Kultur und Kulinarik genießen                            sichtigt; ebenso
Arche voller Vielfalt und ökologischer       einen hohen Stellenwert bei dieser Reise                      machen wir uns auf
Bandbreite, treffen hier doch alpine, nor-   – so auf der Hinfahrt bereits eine Stadt-   die Spuren von Gräfin Dönhoff und
dische, mediterrane und eurasische Arten     führung in Wien, in Ungarn ein Besuch       genießen eine Schiffstour auf dem
und Lebensraumansprüche aufeinander          des Schlosses Esterhazy und anderer Orte.   Oberländischen Kanal. Ein besonde-
an Europas zweitgrößtem Röhrichtbe-          Auch eine Exkursion ins artenreiche         rer Höhepunkt ist der Besuch der
stand: Ungeheure Anzahlen von Reihern,       Leithagebirge sowie eine Wanderung im       Storchendörfer nahe der russischen
Wat- und Stelzvögeln, Säbelschnäblern,       Nationalpark Donauauen in „Europas          Grenze. Unser Hotel liegt besonders
aber auch Bienenfressern in Brutwänden,      gerettetem Dschungel“ bei Wien auf der      beschaulich am Flüsschen Krutyna.
Kaiseradlern und Rohrsängern können          Rückfahrt stehen auf dem Programm.          Reisetermin: 23.05. – 03.06.2020
hier beobachtet werden. Dies geschieht bei   Reisetermin: 18.04. – 29.04.2020
Erkundungen der Lebensräume an und auf
dem See ebenso wie in den angrenzenden

Herbst 2019                                                                                                                    19
NABU Niedersachsen
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Wilde Nordalpen II :                                                                Cornwall – unser Klassiker
Naturjuwele – wilde
                                                                                       Ins Land der Gärten, Hecken
Flüsse – blühende Almen                                                             und Steilküsten.
und kulinarische Genüsse                                                               Wer möchte nicht einmal hoch über
                                                                                    dem gischtenden Meer über blühende
   Jenseits des „Normaltouris-                                                      Steilküsten wandern? In Cornwall, das
tischen“ stehen bei dieser Reise                                                    seinen Eingang in zahlreiche Bücher und
ins oberbayerische Werdenfelser                                                     Filme fand, ist dies möglich, mitunter
Land und das benachbarte Nord-                                                      sogar gepaart mit Beobachtungen von
tirol besondere Lebensräume im                                                      Kegelrobben oder gar Delfinen. Jahrtau-
Mittelpunkt, aber auch Kultur                                                       sende Hecken und Steinmauern, welt-
und Geschichte der Region: Auf                                                      berühmte Gärten im Blütenrausch, der
Wanderungen werden hochalpi-         Nordengland –                                  durch das ganzjährig milde Klima des
ne Matten wie uralte Bergwälder,
arten- wie farbenreiche Wiesen-
                                     Lake District und mehr
landschaften und die Wildflüsse
Tiroler Lech und Rissbach erkundet      Nordengland fristet in der Bekannt-
– unter fachkundiger Leitung in      heit der Reiseziele der Britischen Inseln
den Naturparken Karwendel und        bei vielen Menschen noch ein Dornrö-
Tiroler Lech. Hier haben sich Bio-   schendasein – und dies völlig zu Unrecht.
tope entwickeln können, die dort     Denn gerade hier, wo sich aufgrund
gar nicht vermutet werden sollten!   der bezaubernden Landschaft und der
Wir werden ins Reich von Gämse       Orte viele Literaten niederließen, gilt es,
und Steinadler, von Felsenschwal-    Vielfalt zu entdecken. Die Vielfalt der
be, Wasseramsel und Murmeltier       Natur – es werden die Yorkshire Dales
eintauchen und uns bis ins Dorado    ebenso wie der Lake District und der           Golfstroms ermöglicht wird, und maleri-
der Alpenrosen, das Kühtai, bege-    North Moor National Park besucht – und         sche Fischerdörfer gehören ebenso zu den
ben. Ein besonderer Höhepunkt        der Kultur, sowohl der Gartenkultur als        Episoden dieser Reise wie Kultur und Ge-
wird die Wanderung im Engtal         auch der uralten Stadt York. Natürlich         schichte – und sogar ein abendlicher Be-
sein, aber auch der Besuch des       dürfen auch Wanderungen nicht feh-             such im weltberühmten Minack Freiluft-
Eibsees vor dem Zugspitzmassiv       len, sowohl im Nationalpark als auch           theater hoch über der Küste! Diese Reise
und des Freilichtmuseums auf der     auf der imposanten Küste! Die beson-           beginnt und endet mit einer Schiffsreise
Glentleiten mit seinen zahlreichen   ders alten Forests of Bowland werden           – von Hoek van Holland nach Harwich
historischen Gebäuden. Neben         die Mitreisenden ebenso in ihren Bann          und zurück, sodass wir uns auch kulina-
der Vorstellung der Pflanzen und     ziehen wie der Lake Windermere, der            risch bereits verwöhnen lassen können!
Tiere und ihrer Lebensräume sowie    größte See Englands. Diese Reise beginnt       Reisetermin: 16.07. – 26.07.2020
Kultur, Geschichte und Literatur     und endet ebenfalls mit einer wunder-
der Region werden auch die von       schönen Schiffsanreise Ijmuiden bei
Naturpädagogin Heike Neunaber        Amsterdam nach Newcastle und zurück.
erzählten Sagen und Märchen von      Reisetermin: 30.07. – 08.08.2020
besonderer Faszination sein. Unser
Standquartier, das auch für kuli-
narische Genüsse steht, befindet
sich im Zugspitzdorf Grainau.
Reisetermin: 16.07. – 26.07.2020     Die Gesichter der Provence

                                        Welche Landschaft Europas ließe sich
                                     eher mit einem Farbenrausch verglei-
                                     chen als die Provence im Süden Frank-
                                     reichs ?! Diese Reise hat es sowohl von
                                     der Bandbreite der besuchten Naturräume
                                     mit ihrer Vielzahl von Vogelarten – darun-
                                     ter Flamingos, Flußseeschwalben und Provence-
                                     grasmücke –, der ungeheuren Vielfalt von Pflanzen – erwähnt sei nur der
                                     Lavendel, aber auch die riesigen Röhrichtgürtel oder Trockensteppen – als
                                     auch der kulinarischen Genüsse in sich! Und natürlich faszinieren die his-
                                     torischen Orte wie die schon zu Römerzeiten bedeutsame Stadt Arles. Eine
                                     Reise wie aus dem Märchenbuch, eine Reise voller Wärme, auch der Farben,
                                     eine Reise mit vielen naturkundlichen und geschichtlichen Superlativen!
                                     Reisetermin: 06.09. – 19.09.2020

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