Himmel undErde - St. Marien Wachtberg
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AUSGABE 1 2020 Zwischen Himmel St. Marien und Erde Das Pfarrmagazin der katholischen Kirchengemeinde St. Marien Wachtberg Wachtberg Werde Mensch!
inhal t editorial „Werde Mensch !“ Willkommen bei Liebe Leserin lieber Leser, ein Jahr voller Ungewissheiten • Inhalt / Impressum 2 Anmeldung über Cocuun zu den öffentlichen Gottes- liegt nun fast hinter Ihnen. Eins • Willkommen bei COCUUN / Editorial 3 diensten in St. Marien Wachtberg: der wenigen Ereignisse, die in • „Gott wird Mensch“ im Wachtberger Gotteslob 4 -5 diesen Zeiten gewiss sind, ist • Weihnachten – Einladung zur Menschwerdung des Menschen 6 -7 Registrieren Sie sich einmalig (kostenlos) bei cocuun: Weihnachten. Wir haben das vor- • Geistliches Wort / Orte der Menschlichkeit 8-9 1. Rufen Sie die Seite www.cocuun.net auf ihrem liegende Magazin unter das Smartphone oder Computer auf. Thema Werde Mensch! gestellt, • Gott will unser Mensch-Sein 10 -11 2. Klicken Sie "jetzt registrieren & kostenfrei verwenden." weil wir zu Weihnachten, immer • Lesen und Schenken / Kinderseite 12-13 Foto: privat wieder aufs Neue, die Mensch- • Gemeinde & Corona 14 -17 3. Laden Sie die entsprechende App für Ihr Betriebssys- werdung Gottes feiern. Ebenso • Jubiläum – 10 Jahre kath. Kirchengemeinde St. Marien Wachtberg 18 -19 tem und installieren diese. laden wir dazu ein darüber nachzudenken was Mensch • Aus der Gemeinde / Kirchen und Kapellen 20-21 4. Registrieren Sie sich mit Ihrem Namen und Ihrer Mail- sein für uns selbst bedeutet. Was macht einen Men- adresse. • Ökumene 22-23 schen zum Menschen? Sein Mitgefühl, sein Denken, • Pastoraler Zukunftsweg 24-25 Wenn Sie Probleme bei der Installation haben, bekom- sein Selbst-bewusst-sein, das Sprechen, der Wille sich men Sie Hilfe über die cocuun-Hotline 02623/987977 weiterzuentwickeln? Setzen wir dies und mehr ein, um • Aus der Gemeinde 26-29 oder wenden Sie sich per Email an info@cocuun.de. nicht einfach „nur“ Mensch sondern auch menschlich • Hochzeiten/Taufen/Verstorbene 30-31 zu sein. Auch für die Menschen nach uns. • Zur Besinnung 32 Dann melden Sie sich für eine hl. Messe an: Auf den ersten Seiten beleuchten wir ganz verschie- • Aus der Gemeinde/Kontakt 33-35 1. Öffnen Sie die App cocuun auf Ihrem Gerät. dene Aspekte unseres Themas, dann hilft Marie Lea • Weihnachten & Weihnachtsgruß 36 2. Wählen Sie das Symbol „+“ (im blauen Kreis). weiter. Auch einen kleinen Rückblick auf ein Kirchenjahr 3. Wählen Sie „Einladungs-/Ticket-Code…“ . unter Corona finden Sie hier. In diesem Jahr gab es Aus „Wachtberger Goeslob“: Lied – Go wird Mensch viele ungefeierte Jubiläen. Wir haben Gedanken zu 10 4. Geben Sie den Ticket-Code „SWT TF1 EUV“ ein. Jahre St. Marien gesammelt und schauen auf 40 Jahre 5. Öffnen Sie den Ordner „Pfarrei St. Marien Wachtberg". „ Sieh die Krippe: Gott wird Mensch, teilt mit dir sein Königtum, 6. Wählen Sie eine hl. Messe aus. ökumenische Arbeit in Wachtberg zurück. Im Internet St. Mariens hat sich einiges getan, wie Sie auf der neu- Würde, Wahrheit, Güte, Ruhm: folge ihm und werde Mensch!“ Foto: R. Pütz 7. Geben Sie ein, mit wie viel Personen Sie teilnehmen gestalteten Website und bei dem von uns genutzten Strophe 5 möchten, beantworten Sie die zwei weiteren Fragen, und Messengerdienst cocuun feststellen können. Weiter wür- klicken Sie auf "Absenden". den wir uns freuen, wenn Sie sich ein paar Minuten Zeit für uns nehmen, um ein paar Fragen „in eigener Sache“ Am Heiligen Abend, in der Mitternachtsmesse des Wenn Sie sich zu einem späteren Zeitpunkt darüber zu beantworten. Ein paar Neue stellen sich vor und ja, Foto: R. Pütz lateinischen Patriarchen in der Katharinenkirche in hinaus zu einer weiteren hl. Messe anmelden wollen, Jerusalem, wird am Ende der Messe diese Figur des die Sternsinger kommen. Schauen Sie doch einfach wiederholen Sie nur noch Schritt 1, 5, 6 und 7. Jesuskindes in einer feierlichen Prozession in die Geburts- mal rein und entdecken noch mehr. Unter den gegeben grotte gebracht und dort in die Krippe gelegt. Wenn Sie in die aktuellen Pfarrnachrichten schauen Umständen ist es schwierig Termine lange im Voraus wollen klicken Sie einfach auf den entsprechenden festzulegen. Deshalb bitten wir Sie, sich auf dem Lau- Unterordner im Ordner „Pfarrei St. Marien Wachtberg“. fenden zu halten – wo, sehen Sie auf der Rückseite. impressum Für alle, die kein Internet haben bzw. keinen haben, der Das Frühjahrsmagazin ist dem Lockdown zum Opfer für Sie über cocuun.net die Anmeldung zu einem Got- gefallen, im Sommer war noch zu vieles ungewiss, doch „Zwischen Himmel und Erde“ Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 06.02.2021 tesdienst vornehmen kann, besteht die Möglichkeit sich wir wollten, dass Sie wenigstens ein Magazin in diesem Titelfotos: unsplash by isaac quesada & pfarrbriefservice.de Das Pfarrmagazin der katholischen Pfarrgemeinde Anschrift der Redaktion unter 0177/ 5355999 (montags-donnerstags von 11-12 Jahr erhalten. So haben wir uns für ein umfangreicheres St. Marien Wachtberg Pastoralbüro St. Marien Wachtberg Uhr) anzumelden. Magazin zur Weihnachtszeit entschieden. Viel Spaß Herausgeber/Redaktion Am Bollwerk 7 | 53343 Wachtberg-Berkum Wir sehen uns! beim Blättern – und vielleicht ist ja der ein oder andere Öffentlichkeitsausschuss der Pfarrei St. Marien Wachtberg E-Mail: pfarrmagazin@kath-wachtberg.de Redaktionsteam: Martina Brechtel (mbr) ,Monika Flaspöhler Webseite: www.kath-wachtberg.de Gedankenanstoß für Sie dabei. (mfl), Dr. Rainer Krämer (drk), Angela Heumüller (ahe), Gestaltung Gesegnete und gesunde Weihnachtstage und Renate Pütz (rpü), Martin Wolbers (mwo), RHEINgrafisch, 53179 Bonn v.i.S.d.P.: Pfarrer Michael Maxeiner einen fröhlichen Rutsch in ein neues Jahr, mit Das Pfarrmagazin erscheint drei Mal jährlich: Druck mehr Stabilität und Normalität, in dem Sie inpuncto:asmuth druck + medien gmbh, 50829 Köln Frühjahr / Sommer / Winter. Das Faltblatt „Pfarrnachrichten“ liegt immer wieder Menschlichkeit erfahren. wöchentlich aktuell in den Kirchen der Pfarrei aus. Das Magazin ist auf FSC®-zertifiziertem Papier gedruckt. Renate Pütz für das Redaktionsteam Zwischen Zwischen Himmel und Erde Ausgabe 1/2020 2 3 Ausgabe 1/2020 Himmel und Erde
me n s ch we rd ung Gott wird Mensch – im Wachtberger Gotteslob Der Initiator des „Wachtberger Gotteslobs“, Thomas zur Ruhe gekommen ist, in mein Musikzimmer und spüre Lennartz: Ich glaube, er will uns auch nah sein, er will Die Texte sind also ganz vielfältig. Die Hauptsache ist, Lennartz, und Michael Mertes, von dem inzwischen dem Inhalt, der Botschaft und dem Klang des Textes sich für uns begreifbar machen. sie befassen sich damit, was Gott im jeweiligen Leben mehrere Texte für das Gesangbuch vertont wurden, im nach. Manchmal ist es harte Arbeit, manchmal gibt der für eine Rolle spielt, was einen im Glauben bestärkt Mertes: Dass Jesus als armer Mensch und nicht als rei- Gespräch. Renate Pütz (Redaktion) war dabei. Text einen leichten Einstieg in erste Töne der Melodie. Es oder auch zweifeln lässt. Die Texte können über das cher Thronanwärter zur Welt kommt, ist ein Zeichen dafür, ist ein Reifungsprozess wie bei einem guten Wein. Pfarrbüro an mich weitergeleitet werden, oder an mich dass er sich allen Menschen zuwendet. direkt gegeben werden. Von Thomas Lennartz stammt die Idee, ein kirchliches Mertes: Beim Schreiben achte ich auf den Rhythmus im Lennartz: Weihnachten lädt immer wieder dazu ein, darü- Gesangbuch entstehen zu lassen -für die Kirchenge- Text und auf passende Reime. Herr Lennartz hat es bei Lennartz, Mertes: Wir freuen uns darauf, dass das Lied ber nachzudenken. Seine eigenen Antworten zu finden. meinde Wachtberg und mit ihr: Jeder, der möchte, dem Lied „Gott wird Mensch – begreifst du das?“ für mich zur Menschwerdung Gottes aus dem Wachtberger Got- kann einen Text, der sich mit dem Glauben beschäftigt wunderbar geschafft, das Reimschema des Textes – ein Mertes: Mir ist es darüber hinaus noch wichtig zu erwäh- teslob in der Adventszeit in die Kirche(n) Wachtbergs – selbstgeschrieben oder gefunden (Urheber bitte an- „umarmender Reim“ – auf die musikalische Ebene zu nen, dass ein wesentlicher Anstoß für das katholische Kir- kommt. Andere Lieder aus geben) – bei ihm einreichen und er vertont den Text. übertragen. chenliedgut vom Erfolg der evangelischen Kirchenlieder dem Liedbuch sind, im 16. und 17. Jahrhundert ausging. Davor gab es neben gesungen oder gelesen, Mertes: Seit Jahren übersetze ich Lyrik, setze mich mit Lennartz: Danke. Wenn ich an einer Vertonung arbeite, ist den lateinischen Hymnen nur sehr wenige muttersprachli- schon in Gottesdiensten alten und neuen Texten, die sich mit dem Glauben be- es ein bisschen wie bei einem Puzzle. Stück für Stück che Kirchenlieder. Meine Texte für das Wachtberger Got- vorgestellt worden. schäftigen, auseinander. Als ich in der Kirche von diesem passt immer mehr zusammen. Wenn sich dann Text und teslob lege ich bewusst ökumenisch an, damit sie auch für Renate Pütz Projekt hörte, habe ich meinen ersten Text zum Wachtber- Töne treffen, vereinen, ist auch das wie eine Geburt. den evangelischen Gottesdienst geeignet sind. ger Gotteslob, „Jesus lebt in unserer Mitte“, geschrieben. Mertes: Wenn Gott Mensch wird, macht er sich verletzlich. Meine Intention dahinter war zu verdeutlichen, dass auch Lennartz: Insgesamt hat das Liedbuch nun schon 12 fer- Er teilt unser Schicksal bis hin zum Tod. Erst ist er uns in Gottesdiensten ohne Eucharistie, immer eben, Christus tige Lieder von 8 unterschiedlichen Autoren. Weitere Texte fern, dann zeigt er uns seine Liebe, indem er selbst in unserer Mitte ist. liegen schon auf meinem Tisch. Erste Töne, Akkorde sind „Fleisch annimmt“. Das Unterscheidungs- notiert. Zum Beispiel bei einem Text, den ich zurzeit bear- Lennartz: Nachdem wir weitere Lieder zusammen entwi- merkmal des christlichen Glaubens beite, spiele ich damit, durch den Melodieverlauf einem Foto: R. Pütz ckelt hatten, kam mir die Frage, ob Herr Mertes vielleicht übrigens. Es ist ein unendlich Wort eine neue, ungewohnte Betonung zu geben. Damit auch einen Text für die Weihnachtszeit schreiben würde. großer Schritt von Gott zum man mal neu hinhört. Damit Lebendigkeit der Worte ent- Menschen. Mertes: Es gibt schon so viele schöne und verschiedene steht. Weihnachtslieder. Was wollte nun ich ausdrücken? Ich Einer der Texte war das Lieblingsgebet der verstorbe- fragte mich: Was ist Weihnachten für mich? Und dann fiel nen Mutter eines Gemeindemitglieds. Einen anderen mir die Frage ein: Gott wird Mensch – begreifst du das? Text haben zwei Gemeindemitglieder gemeinsam ge- Daraus ergab sich dann der weitere Text des Liedes schrieben. Oder einer hat ein geistliches Gedicht, das „Gott wird Mensch“. er mag, zur Vertonung eingesendet. Es kann Lennartz: In dieser konkreten Frage zum Beispiel war es auch eine Bibelstelle sein. mir wichtig, das Unbegreifliche der Menschwerdung Got- tes hervorzuheben. So habe ich mit einer bewusst gesetz- ten Pause in der Tonfolge einen Moment des Innehaltens und des Nachdenkens geschaffen. Mertes: In meiner Inspiration zu dem Text lag auch der Foto: R. Pütz Wunsch etwas weniger „Marzipan um Weihnachten zu packen“. Zu schauen, was liegt dahinter. Lennartz: Wenn ich einen Text dann ausgedruckt vor mir liegen habe und mich ans Klavier setze, schwirren um den Text erste Noten, Akkorde im Kopf. Mit Bleistift notiere ich meine ersten melodischen Ansätze, die mir beim Lesen des Textes, beim Erspüren des Rhythmus des Textes in den Sinn kommen. Immer wieder nehme ich den Text zur Hand und spiele mit der ersten, oder auch zwei- ten, Vertonungsidee. Am liebsten gehe ich, wenn der Tag Zwischen Zwischen Himmel und Erde Ausgabe 1/2020 4 5 Ausgabe 1/2020 Himmel und Erde
me n s ch we rd ung Weihnachten – Einladung zur Menschwerdung des Menschen Diese Überschrift erscheint vielleicht etwas provozie- eines jeden Menschen als Ausgangspunkt einer religiö- Frieden und Freude durchdringen sich in diesem Ereig- Gläubige als eine Be-Sinn-ung, also eine Sinn-Gebung rend, weil doch an Weihnachten gefeiert wird, dass sen Lebensweise verstehen lässt, bei der es letzten Endes nis göttlicher Anwesenheit im Menschen und lassen sich verstehen darf, die mit der Einladung verbunden ist: Gott in Jesus Mensch geworden ist. um höchste Vollendung geht. wie die zwei Seiten einer Medaille verstehen und erfahren. Werde Mensch, wie Gott Mensch wurde und wird, so dass sich in Dir die Geburt des Göttlichen kontinuierlich ereig- Aber am Hochfest der Geburt Jesu wird etwas gefeiert, Aus diesen Gedanken Gleichzeitig bedeutet Geburt nen kann und dieser Gott – wie von Jesus vorgelebt – in was so außergewöhnlich ist, dass es die Menschen bis mag ersichtlich werden, in diesem Zusammenhang, Dir geboren wird und Gestalt gewinnt. auf den heutigen Tag bewegt. Die unglaubliche Bot- was die Überschrift anzu- nicht nur ins menschliche schaft lautet, dass Gott sich so sehr auf den von ihm deuten versucht: wer sich Leben hineingestellt zu sein, Gleichzeitig wird offensichtlich, welche Hochachtung der geschaffenen Menschen einlässt, dass dieser Gott sich in Weihnachten radikal sondern richtet die Aufmerk- christliche Glaube dem Menschsein entgegenbringt und nicht zu schade ist, sich auf eine solche Nähe zum durch die Geburt Jesu - samkeit auf die Möglichkeit, welche Vollendung dem Menschen möglich ist. Menschen einzulassen. als den ganz auf Gott hin eine erfüllende Lebendigkeit in Erfahrung zu bringen, die Auf dem Hintergrund all dieser Gedanken wird wohl ausgerichteten Men- Wenn in Jesus Gott selbst Menschengestalt annimmt, voll- darin ihren Ausdruck findet, immer neu an Weihnachten die Aufforderung beson- schen - auf die Möglich- zieht sich darin eine Vertiefung des Menschseins. Dies ge- dass der einzelne Mensch an- ders dringlich: “Mach es wie Gott, werde Mensch!“ keiten der eigenen schieht auf dem Hintergrund, dass sich das Verhältnis des menschlichen Verwirkli- geregt wird, die je eigene und Menschen zu Gott im Laufe der Geschichte als brüchig er- chung einlässt, die ja mit individuelle Gestaltung seines wiesen hat. Der Mensch ist nämlich immer wieder der Ge- Menschseins als Herausfor- Dr. Wolfgang Siepen der eigenen Geburt be- fahr erlegen, seine besondere Stellung in der Schöpfung ginnt, vollzieht den Weg derung anzunehmen. durch Überheblichkeit zu missbrauchen, wie dies z. B. im höchster Vollendung des Sündenfall oder dem Turmbau zu Babel oder auch in den Dabei gibt das Leben Jesu umfassenden Mensch- vielen individuellen Verfehlungen, von denen das Alte und einen Hinweis darauf, dass ein seins. Neue Testament berichten, sichtbar wird. menschliches Leben grundsätz- Daher spricht Weihnachten lich darauf ausgelegt ist, nicht Das Neue der christlichen Botschaft besteht nun darin, die tatsächlich die Einladung nur die Freuden zu genießen, Geburt Jesu als den Versuch Gottes zu verstehen, seine aus, die Fülle des Mensch- sondern auch die vielleicht Beziehung zum Menschen noch einmal grundlegend in- seins in Erfahrung zu brin- schwierigen Herausforderun- tensiver zu gestalten. gen, die im Geschenk der gen des Lebens anzunehmen. Foto: unsplash by isaac quesada Vergöttlichung in Aussicht Gerade diese können immer Wenn nun die Kirche diesen Jesus als ganz Gott und wieder neu eine Verwandlung gestellt ist. ganz Mensch glaubt, hat dies zur Konsequenz, dass negativer Denk- und Hand- sich im Menschsein eine ganz unerwartete Dimension Bereits die Engel verkün- lungsweisen in eine positive eröffnet. Dieser Mensch Jesus bringt nämlich zum Aus- den an der Krippe, was und menschenwürdige Lebens- Foto: pfarrbriefservice.de druck, dass jeder Mensch, der sich wie Jesus ganz und dies im Kern für den Men- weise bewirken und motivieren. gar auf Gott einlässt, in seinem Menschsein zutiefst in schen bedeuten kann. die Göttlichkeit Gottes verwandelt werden kann. Weihnachten möchte also darauf hinweisen, nicht nur Zunächst wird hier von Frieden gesprochen, der wohl die Erinnerung an ein historisches Ereignis gleichsam Diese Verwandlung geschieht aber weder automatisch, nicht allein als ein äußeres Geschehen verstanden wer- wie in einem Jahrestag zu feiern, sondern auch die noch ist sie in der Macht des Menschen gelegen. Nur in den will, sondern auf eine innere Haltung verweist, um theologischen Deutungen, die daraus erwachsen, im einem radikalen Sich-Einlassen auf das Angebot Gottes etwas Wesentliches ganz ankommen zu lassen. Ein sol- Blick zu halten und für das eigene Leben fruchtbar zu kann sich die Vergöttlichung durch Gott vollziehen. cher Friede lässt den Menschen ganz bei sich selbst an- machen. kommen und vermittelt eine Offenheit für etwas, was der Genau dafür gibt Jesus Zeugnis, wobei mit seiner Geburt Weihnachten kann als ein permanentes Geschehen ver- Mensch sich selbst nicht geben kann. Sich auf Gott einzu- ein sehr menschlicher Weg beginnt, der durch alle Kata- standen werden, dass sich nämlich immerwährend die lassen bereitet somit den Weg für eine Gelassenheit – ein strophen im Leiden und im Kreuzestod hindurch die Auf- Geburt Gottes im einzelnen Menschen vollziehen kann Sich-Überlassen – in Gott. erstehung durch Gott geschehen lässt. und nicht nur im Moment der Geburt Jesu und allein für Weiterhin wird von einer Freude gesungen, die den diesen Jesus. Weihnachten markiert also ganz deutlich, dass sich aus Menschen ganz durchströmen kann in gleichsam himmli- der Geburt des Gott-Menschen Jesus auch die Geburt Das Fest der Geburt Jesu lädt zur Besinnung ein, die der scher Fülle. Zwischen Zwischen Himmel und Erde Ausgabe 1/2020 6 7 Ausgabe 1/ 2020 Himmel und Erde
ge is tli che s wo r t orte der menschlichkeit Menschwerdung Gottes – damals und heute Das Kleeblatt des Helfens – Orte der Menschlichkeit in Wachtberg An Weihnachten feiern wir die Menschwerdung Gottes in dem Kind in der Krippe. In Jesus Christus, seinem In der christlichen Symbolik repräsentiert das vierblättrige Kleeblatt ursprünglich das Kreuz und die vier Evange- Sohn, wird Gott einer von uns. ER wendet sein Antlitz uns zu, um uns die frohe Botschaft von seiner Liebe zu lien. Sich in diesem Geist in den Dienst der Mitmenschen und die Nachfolge Christi zu stellen, ist seit Jahren das verkünden und zu offenbaren. Gott wird Mensch. Doch ER will und wird in einem jedem von uns Mensch werden. Anliegen von vier caritativen Angeboten, die nicht mehr aus dem Wachtberger Gemeindeleben wegzudenken Was bedeutet das? sind: Samstagstreff, Kleiderpavillon, ZUGABE und Lotsenpunkt. Sie widmen sich ganz unmittelbar dem ehrenamt- lichen Dienst am Nächsten und bilden zusammen das Kleeblatt des Helfens. Wenn Sie an den Angeboten interes- siert sind, sie wahrnehmen oder sich selber engagieren wollen, nehmen Sie gerne Kont@kt zu den jeweiligen Ansprechpartnern/innen auf: wird deutlich, Gott ist der „Immanuel“, ein „Gott mit uns“, wie es der Prophet Jesaja verheißen hat. Gott ist mit uns Menschen, das wird auch in der Hin- wendung Jesu zu den Kleinen und Schwachen, zu Kleiderpavillon ZUGABE den Armen und Ausgestoßenen seiner Zeit deutlich. Vor über 30 Jahren packte der Lehrer und Presbyter Ri- Die ZUGABE sammelt haltbare Lebensmittel und Artikel Für IHN spielt Herkunft, Beruf, gesellschaftliche Stel- chard Diehl gespendete Kleidung in sein Auto, um sie Be- des täglichen Bedarfs und gibt sie an Wachtberger Men- lung oder Geschlecht keine Rolle, sondern bei IHM dürftigen zu bringen. Daraus wurde im Februar 1990 die schen in Not weiter. Die Ehrenamtlichen der ZUGABE be- zählt jeder, weil er einfach existiert, ein Mensch ist, ein Kleiderstube in Pech, die nach einigen Ortswechseln ihre gleiten und unterstützen die Besucherinnen und Besucher von Gott geliebtes Geschöpf. neue Heimat in Ließem fand. Willkommene Spenden sind aber auch vielseitig in alltäglichen Fragen. Die ZUGABE Dass es so ist, soll auch durch uns Christen und un- Bekleidung, Schuhe, Bettwäsche, Haushaltsartikel, Gardi- befindet sich im katholischen Pfarrheim, Am Bollwerk 11 seren Dienst für den Nächsten spürbar werden. Die nen und Spielzeug. Auch dieses Angebot musste zeit- in Berkum und ist derzeit jeden 2. Donnerstag im Monat heilige Mutter Teresa von Kalkutta sagte, dass sie und weise ruhen. Doch seit einiger Zeit ist der Wachtberger von 14.30 bis 16.30 Uhr für Menschen ohne Fluchterfah- ihre Mitschwestern in den Ärmsten der Armen Jesus Kleiderpavillon, Auf dem Köllenhof 3 in Ließem rung und jeden 4. Donnerstag im Monat von 7.30 dienen und begegnen, den sie in der Eucharistie an- wieder wie gewohnt jeden Montag von bis 10.00 Uhr für Familien mit Fluchterfah- beten. Sie sah in ihnen das Antlitz Christi, wie Jesus 15.00 bis 18.00 Uhr für die Annahme rung geöffnet. es verheißen hat: „Amen, ich sage euch: Was ihr für von Spenden und jeden Donners- Ansprechpartnerin: Andrea Neu; einen meiner geringsten Brüder [natürlich auch tag von 15.00 bis 17.00 Uhr für E-Mail: andrea.b.neu@gmail.com Schwestern] getan habt, das habt ihr mir getan (Mt deren Abgabe geöffnet. 25,40).“ Jesus zeigt sich uns in den Kranken und Ansprechpartnerin: Armen, den Heimatlosen und Fremden, den Einsa- Marianne Pilger; E-Mail: Foto: R. Wolf men und Verlassenen. Heiner.Pilger@t-online.de ER zeigt sich uns in allen Menschen. In ihnen dürfen Ausschnitt der Krippe in Fritzdorf aus dem Jahr 2016. wir IHM begegnen und IHM dienen. Gott wird Mensch. Lassen wir dies die Menschen spüren, dass Samstagstreff Lotsenpunkt sie von IHM geliebt sind, in dem wir sie lieben und Seit Juni 2015 kommen Flücht- „Da sein“, „Zeit haben“, „zuhö- Der deutsche Lyriker Angelus Silesius (+ 1677) schreibt: ihnen dienen. linge im Samstagstreff zusam- ren“. Mit diesen drei Charakteris- „Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren, und nicht in dir: Du bleibst noch ewiglich verloren.“ Christus Erkennen wir in jedem einzelnen, dass er jemand ist, der men. Während die Kinder betreut tika wartet der im September 2018 wichtig, einzigartig und kostbar ist – für Gott und für uns. werden, erhalten die Erwachsenen in neu eingerichtete, offene Lotsenpunkt Foto: pixabay.com/de/photos/menschen-erwachsener-mann-zwei-3132754/ kam zum Heil der Menschen vom Himmel herab und wurde Mensch. Doch ER zwingt sich keinem auf, sondern Gott wird Mensch – sowohl damals beim ersten Weih- kleinen Gruppen Sprach- bzw. Kommuni- auf. Das persönliche, helfende Gespräch lädt uns ein, aus freiem Willen mit IHM zu leben. nachtsfest in Bethlehem als auch heute. ER wird Mensch, kationsunterricht. Bedingt durch die Corona- steht im Vordergrund, und bei Bedarf vermitteln weil ER sich absolut mit uns Menschen identifiziert. ER pandemie musste dieses Angebot zeitweise ruhen. die ehrenamtlichen Lotsinnen und Lotsen zu Diensten und ER möchte in uns, in unseren Herzen, geboren werden. wird Mensch, weil ER in uns – in dir und mir – neu gebo- Doch seit dem 19.09.2020 finden die Treffen wieder Einrichtungen im sozialen Hilfesystem. Der Lotsenpunkt Das heißt: Das göttliche Kind möchte uns durch und durch ren werden will. Wenn wir dies immer mehr zulassen, statt. Standort ist das Katholische Familienzen- befindet sich im Pfarrhaus/Pfarrgarten in Berkum, Am erfüllen. Gott möchte mit jedem einzelnen etwas zu tun dann wird sich unsere Welt und die Lebenswirklichkeit vie- trum, Am Bollwerk 13 in Berkum, wo man sich samstags Bollwerk 13. Er ist jeweils am 2. und 4. Montag im Monat haben und sein Leben, seine Wünsche und Ängste teilen. ler Menschen wandeln. Fangen wir alle im Kleinen bei uns von 10.00 bis 13.00 Uhr trifft. von 15.00 bis 17.00 Uhr und nach persönlicher Vereinba- ER kennt das Leben von uns Menschen. IHM dürfen wir an, damit es auch im Großen des Weltgeschehens sicht- Ansprechpartner Berkum: Kurt Zimmermann; rung geöffnet. uns anvertrauen, weil wir IHM nicht gleichgültig oder egal, sondern angenommen, gewollt und bejaht sind – trotz all bar werden kann. E-Mail: ku.zi@t-online.de Ansprechpartner: Martin Wolbers; unserer menschlichen Schwächen und Fehler. Durch die Michael Maxeiner, Pfarrer E-Mail: lotsenpunkt@kath-wachtberg.de Geburt des Kindes im armseligen Stall von Bethlehem Dirk Jüngermann, Martin Wolbers Zwischen Zwischen Himmel und Erde Ausgabe 1/2020 8 9 Ausgabe 1/2020 Himmel und Erde
menschwerdung – mensch sein Gott will unser Mensch-Sein Gott geht in die Knie… für mein Wohnzimmer interessiert, sondern ganz im Ge- Wenn ein Vater mit seinem Kind spielt oder wenn er es Es ist ein fremder und zärtlicher Gedanke, dass unser Ich bin da: genteil. Manchmal ist er uns näher als unser Sofa. tröstet, bleibt er nicht in seiner vollen Größe vor dem Leben und dass die Welt nicht gerettet werden durch Gott hat sein letztes, tiefstes, schönstes Wort Die Frage bleibt: Was würde ich machen, wenn Jesus, Kind stehen. Er geht in die Knie, macht sich klein, be- die Macht des Mächtigen. Die Liebe, die sich gleich- im fleischgewordenen Wort wenn Gott als Mensch einfach so wie in dem Spot auf gibt sich in die Lage des Kindes, ist Auge in Auge mit macht mit dem Geliebten, ist die erlösende Kraft. in unsere Welt gesagt. meinem Sofa sitzen und mich anlächeln würde? Wäre ihm und nimmt seinen Horizont an. Er vergisst seine Und dieses Wort heißt: Fulbert Steffensky ich wirklich darauf eingerichtet? Sprache und spricht die Worte, die das Kind schon Ich liebe dich, du Welt, du Mensch. versteht. Ich bin da: Ich bin bei Dir. Und Weihnachten geschieht Ich bin dein Leben. Weihnachten kann man nicht machen – Weihnachten Ich bin deine Zeit. geschieht und wird und ist. Weihnachten – das ist das Ich weine deine Tränen Geschenk Gottes an uns Menschen. Und Weihnachten Ich bin deine Freude. ist und war und wird sein – egal, ob alle Fenster geputzt Fürchte dich nicht. sind, wir alle Geschenke haben, die Weihnachtspost erle- Wo du nicht weiter weißt, digt ist, es in den Geschäften keinen Lachs mehr gibt. bin Ich bei dir. Mit all unseren Einkaufslisten, raffinierten Menüvorschlä- Ich bin in deiner Angst, gen, den liebevoll ausgesuchten Geschenken, all unseren denn Ich habe sie mitgelitten. Vorbereitungen können wir Weihnachten nicht machen – Ich bin in deiner Not und in deinem Tod, Weihnachten geschieht. Und das ist vielleicht das größte denn heute begann Ich Foto: pixabay.com Geschenk, das uns in diesen Tagen geschenkt wird. … mit dir zu leben und zu sterben. Da sagt einer „Ja“ zu uns ohne Wenn und Aber. Da liebt Ich bin in deinem Leben uns einer so sehr, dass er nicht wartet, bis wir mit allem Und ich verspreche Dir: fertig sind, sondern der uns einfach entgegenkommt. Da Gott muss Fantasie haben. Er wurde Mensch wissen, ob sie ihn wirklich liebte, um seiner selbst willen kommt einer in unser Mensch-sein hinein, mitten in all un- Dein Ziel heißt Leben. Die Grundidee einer Parabel stammt von dem Mitte des oder nur all seines Besitzes und Reichtums wegen. sere kleinen und großen Sorgen, unsere Ängste, unsere Karl Rahner 19. Jh. verstorbenen dänischen Theologen und Philoso- So schlug unser König einen Weg ein, den noch kein Hoffnungen, in unseren Alltag. Da macht sich ein großer, phen Sören Kierkegaard. Dort heißt es sinngemäß: Es war König vor ihm erprobt hatte: er stieg von seinem Thron, starker, allmächtiger Gott so klein, dass er in unser be- einmal ein junger König. Der verliebte sich unsterblich in setzte die Krone ab und zog seinen Purpurmantel aus. grenztes Leben, kleines uns oft so ohnmächtiges Leben „Ich trage Deinen Namen nach Bethlehem" ein Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen. Sie bewohnte Er wurde selbst zum einfachen Bauern. Er nahm nicht nur hineinpasse. Da wird ein Gott Mensch, ja, wird ein Kind. Die deutschen Benediktiner in Jerusalem pilgern in der eine winzige Hütte und lebte von der Feldarbeit. „Wie kann die äußere Gestalt eines armen Menschen an, sondern Er kommt hinein in unsere Berge von Geschenkpapier, Heiligen Nacht zur Geburtskirche nach Bethlehem. Mit ich ihr meine Liebe zeigen, wie kann ich sie nur für mich lebte sogar in einer Hütte im Wald. Obwohl er eigentlich ist da zwischen Gänsebraten und Parfüm, ist da beim sich führen sie eine Buchrolle mit Namen aus aller Welt, gewinnen?“, fragte der König sich immer wieder. Denn der König war, wurde er aus Liebe ein einfacher Bauers- Flötenspiel der Kinder, beim Familienkrach am Heilig- die sie dort auf dem Stern über der mutmaßlichen Ge- schließlich war ein größerer gesellschaftlicher Rangunter- mann. Er setzte alles auf eine Karte. Er riskierte, dass sie abend, ist am Bett des Kranken, ist da beim „Transea- burtsstelle Jesu niederlegen. Mehr als 112.000 Namen schied zwischen ihm als König und dem armen Mädchen ihn sogar abwies. Alles nur aus Liebe! mus“ des Kirchenchores und beim Glockengeläut und durften sie in der Heiligen Nacht 2019 tragen. Es ist in kaum denkbar. Einer seiner Ratgeber empfahl ihm: „Be- Alles zu verlassen, was bisher Sicherheit gegeben hat, nur der Christnacht. Andrea Schwarz jedem Jahr die Weihnachtsaktion der Benediktiner, dass fiehl ihr einfach, Deine Frau zu werden. Du bist der König, um einem ganz bestimmten Menschen nahe zu sein. man per Mail Namen von Menschen, für die man beson- sie hat zu gehorchen“. Die Macht dazu hatte er, schließlich ders beten möchte, an das Kloster schicken kann, die die gehorchten ihm sogar ganze Länder. Nein, erzwungene Bin ich bereit, wenn Jesus zu uns kommt Mönche dann in die Buchrolle schreiben. Der Abt der Be- Unterwerfung war es nicht, was der König wollte. Er sehnte Ein Möbelhaus warb vor ein paar Jahren mit jemandem, nediktiner schreibt, dass er so möglichst vielen Menschen sich nach Vertrautheit und Liebe. Alle Macht der Welt kann der ganz wie unser allgemeingültiges Bild von Jesus aus- die Gelegenheit geben will, in geistlicher Weise „am Ort die Tür des Herzens nicht aufschließen. sah, für seine Produkte. Dieser hatte klischeemäßig lange der Krippe“ präsent zu sein. Dadurch bekommt man das Also kam dem König die Idee, dem jungen Mädchen Haare, lächelte und streckte die Hand zur Begrüßung ent- Gefühl ganz "nah" dabei zu sein. mbr einen Liebesbrief zu schreiben, in dem er ihr versicherte, gegen, „Björn.“ Jesus im Wohnzimmer! Ziemlich kommer- was er für sie empfinde und dass er von ihrer Schönheit ziell und kitschig … Wirklich? Wir wissen aus der Bibel, ganz bezaubert war. Aber auch durch einen Brief würde was er gesagt und getan hat, wie er Menschen entgegen- das Mädchen wohl nicht beeindruckt sein. Deshalb meinte gekommen, ihnen begegnet ist. Als wirklicher Mensch. Für Foto: dormito.net ein weiterer Ratgeber: „Kleide sie in Purpur und Seide und uns als Christen ist er auch Gott. Ein Gott, der nicht auf sie wird dahinschmelzen“. Nur: wie könnte er dann jemals einer Wolke entrückt sich nicht für mich als Menschen und Zwischen Zwischen Himmel und Erde Ausgabe 1/2020 10 11 Ausgabe 1/2020 Himmel und Erde
l es en u nd s ch e n k e n k ind e rs e it e Lustiger und zu Herzen gehender als alles, Mit Conni gemeinsam was Sie bisher gelesen haben! durch die Corona-Zeit! Marie und die Ungerechtigkeit – alles war anders Danny Malooley hat es schwer. Ein Glückspilz Conni geht es gerade wie ganz war er noch nie, aber seitdem seine Frau vor vielen Kindern überall auf der Die Welt schien still zu stehen, das Corona Virus hatte das wird vorbeigehen“. „Du hast leicht reden“, sagte Lea, etwas mehr als einem Jahr bei einem Unfall Welt: Sie darf nicht in den Kinder- den Globus fest im Griff. Marie mochte diese Zeit nicht, die „im Himmel bekommt ihr doch gar nicht mit wie wir uns ums Leben gekommen ist, läuft gar nichts garten, kann ihre Freunde und Menschen trafen sich nicht mehr, Gottesdienste fielen aus fühlen.“ „Doch“, antwortete Marie, „wenn es den Men- mehr glatt. Sein kleiner Sohn Will hat aufgehört Freundinnen nicht treffen und und viele Kinder waren total unglücklich. Kurz gesagt: sie schen nicht gut geht, sind wir Engel traurig. Aber auch in zu sprechen, Danny verliert den Job, und als nicht auf dem Spielplatz herumto- hatte Arbeit bis über beide Ohren. Sie machte gerade eine den schlechten Zeiten sind wir da, um zu helfen. Außer- ihm auch noch sein Vermieter mit Rausschmiss ben. Schuld daran ist ein Virus namens Corona, erklären ihr Mama kurze Pause als Raphael sich zu ihr setzte. Er sah Marie dem steht Heiligabend vor der Tür, der Tag an dem Gott droht, kauft er von seinem letzten Geld ein und Papa. Was genau es damit auf sich hat, weshalb so viele Men- sorgenvoll an und sagte: „Marie, du siehst müde aus. durch seinen Sohn Mensch wurde. Das heißt er weiß Pandakostüm, um als Tanzbär Geld zu verdie- schen im Augenblick Mundschutz tragen und wie man sich vor An- Auch Engel brauchen eine Pause.“ „Ja“, sagte Marie, „aber genau wie es euch geht.“ Einen Moment sagten beide nen. Doch tanzen kann er leider auch nicht ... steckung noch schützen kann - das erklärt diese Conni-Lesemaus es gibt in Wachtberg so viel zu tun.“ „Ja ich weiß“, antwor- nichts, dann sagte Marie: „Lea, ich denke es wird in eini- Ein Panda steht für Frieden und Freundschaft, anschaulich und kindgerecht. tete Raphael, „das ist momentan auf der ganzen Welt so. ger Zeit alles wieder anders werden. Bis dahin, nutze doch aber soweit denkt Danny nicht. Das Kostüm ist ein Ladenhüter und Das Corona-Virus (SARS CoV 2) und die Krankheit COVID-19 werden uns Trotzdem verordnet dir Doktor Raphael nun eine Pause, die Zeit und tu die Dinge, für die du sonst keine Zeit hat- billig, deshalb muss es als Verkleidung herhalten. Ein neuer Stra- noch einige Zeit beschäftigen. Umso wichtiger ist es für Kinder, zu allerdings erst wenn du bei Lea aus Züllighoven vorbeige- test. Auch diese Zeit trägt etwas Gutes in sich: deine Eltern ßenkünstler ist geboren. Anfangs macht sich Danny vor allen Din- verstehen, warum das Virus ihr Leben so stark beeinflusst. schaut hast. Wenn du das erledigt hast, treffen wir zwei sind abends früh Zuhause, die Kommunion deiner gen lächerlich, aber als sich die Pole-Tänzerin Krystal seiner erbarmt Diese Conni-Geschichte gibt Antworten auf wichtige Kinderfragen: uns erst einmal auf eine leckere Wolkenschorle und quat- Schwester läuft auf Youtube und auch mit zwei Freundin- und ihm Tanznachhilfe gibt, klingelt die Kasse so leidlich. Als Panda- Was ist das Virus und warum kann ich es nicht sehen? Warum schen“. „Oh ja“, sagte Marie und sofort kam ihr der Ge- nen kann es eine super Geburtstagsparty werden!“ „Du bär verkleidet beobachtet Danny eines Tages, wie sein kleiner Sohn muss ich Abstand zu meinen Freund*innen und Verwandten halten? schmack dieser himmlischen Köstlichkeit in den Sinn. Im hast Recht“, sagte Lea, „Trübsal blasen bringt nichts, Will von anderen Jungen schikaniert wird, und schreitet ein. Will Warum ist gründliches Händewaschen so wichtig? Was bedeutet gleichen Moment war Raphael verschwunden und Marie schauen wir doch mal, ob es nicht auch anders geht“. fasst Vertrauen in den vermeintlich fremden Panda. Und er spricht. Quarantäne? Und was mache ich, wenn ich mich zu Hause lang- dachte so bei sich, dass auch Raphael diese Pause drin- Marie lächelte und verabschiedete sich. Am nächsten Tag Ein Roman voller Situationskomik, der rührend und saukomisch zu- weile? gend nötig hätte. Also machte sie sich auf den Weg nach war alles anders. Lea quatschte mit ihrer Schwester, ging gleich eine der liebenswertesten Vater-Sohn-Beziehungen in der Eine aufklärende Conni-Sachgeschichte rund um das komplexe Züllighoven. Dort angekommen ausgiebig mit Sammy, dem Familien- Literatur beschreibt. Wer »About a Boy« mochte, wird dieses Thema Corona und COVID-19. Mit den wichtigsten Regeln zu richti- merkte sie, dass es schon tiefe hund, spazieren und abends saß die Buch lieben. gem Verhalten und hilfreichen Tipps für Kinder im Kita-Alter – leicht Nacht war, also betrat sie kurzer- ganze Familie bei einem Gesell- „Pandatage“ verständlich und stets auf Augenhöhe erklärt und liebevoll anschau- hand Leas Traumwelt. Sie stellte schaftsspiel zusammen. Es wurde er- James Gould-Bourn, Kiepenheuer &Witsch lich gemacht! (ab 3 Jahren, 3,99 Euro) sich vor und fragte Lea was denn zählt, gelacht und alle genossen die ISBN: 978-3-462-05364-7 ihr Problem wäre. „Nun“, sagte von Lea zubereitete Apfelschorle. „Ja“, „Conni macht Mut in Zeiten von Corana“ Empfohlen durch die Bücherei St. Margareta, Adendorf Liane Schneider, Carlsen ISBN: 978-3-551-08015-8 Lea, „es ist ungerecht! Dieses Jahr ist dachte Marie, „diese Zeit nahm den Men- ungerecht, ich kann keinen Geburtstag schen ein Stück weit die Hektik des Alltags.“ Wir haben uns für das Buch "Eine Laetitia Colombani erzählt in ihrem neuen Roman feiern, meine kleine Schwester hat Kom- Es gibt Schlimmeres auf der Welt, als mit Wiese für alle" von Hans-Christian »Das Haus der Frauen« von zwei heldenhaften munion und durch die ganzen Ein- geliebten Menschen ein Spiel zu spielen, ein Schmidt und Andreas Német entschie- Frauen – für alle Leserinnen von »Der Zopf« schränkungen wird es nicht das Gespräch zu führen, oder einfach nur eine Schorle den. Obwohl es eigentlich ein allzeitak- Fest, das ich mir für sie gewünscht habe. Ich zu trinken - Schorle? Da war doch was! Der Ge- In Paris steht ein Haus, das allen Frauen dieser tuelles Thema ist, ist es derzeit aktuell kann mich nicht mit meinen Freundinnen treffen schmack einer köstlichen Wolkenschorle kam Welt Zuflucht bietet. Auch der erfolgreichen An- wie nie...! und es gibt tausend Dinge, die noch doof sind“. Marie in den Sinn und schon war sie verschwun- wältin Solène, die nach einem Zusammenbruch „Stell dir vor, du bist ein Schaf. Du lebst ihr Leben in Frage stellt. Im »Haus der Frauen« „Ja“, sagte Marie, „das verstehe ich, aber auch den, aber nur für eine kurze Pause. Lars Koch mit anderen Schafen auf einer schönen schreibt sie nun im Auftrag der Bewohnerinnen Wiese. Ihr habt genug zu fressen und ihr Briefe – an die Ausländerbehörde, den zurückge- müsst vor nichts Angst haben. Alles ist gut. Eines Tages kommt lassenen Sohn in Guinea, den Geliebten – und er- übers Meer ein fremdes Schaf. Es ist in großer Not. Hilfst du? fährt das Glück des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses. Eine Geschichte über Menschlichkeit ab 4 Jahren und für alle.“ Weil Solène anderen hilft, hat ihr Leben wieder einen Sinn. Doch Das Buch kann in unserer Bücherei ausgeliehen werden, wenn sie wer war die Frau, die vor hundert Jahren allen Widerständen zum es allerdings kaufen möchten, der komplette Gewinn des Buches Trotz diesen Schutzort schuf? Solène beschließt, die Geschichte der geht an die UNO Flüchtlingshilfe. Begründerin Blanche Peyron aufzuschreiben. An alle Hobby-Köche und -Cocktailmixer: Derzeit ist unsere Bücherei allerdings immer noch wegen des Was- Ein ergreifender Roman über mutige Frauen und ein Plädoyer für schickt uns doch bitte Eure leckeren und getesteten serschadens geschlossen mehr Solidarität. Rezeptideen für Maries Wolkenschorle. Wir sind „Eine Wiese für alle“ „Das Haus der Frauen“ gespannt auf Eure Ideen! Abbildungen: Verlage Foto: unsplash.com Hans-Christian Schmidt und Andreas Német, Klett Laetitia Colombani, S.Fischer Verlag, ISBN: 978-3-10- E-Mails an pfarrmagazin@kath-wachtberg.de Kinderbuch ISBN 978-3-95470-242-8, Empfohlen durch 390003-3, Empfohlen durch die Bücherei St. Simon und Judas Thaddäus, Villip die Bücherei St. Gereon, Niederbachem Zwischen Zwischen Himmel und Erde Ausgabe 1/2020 12 13 Ausgabe 1/2020 Himmel und Erde
ge me i n d e & c o rona Ein kleiner Rückblick auf ein „anderes Jahr“ Z um dauerhaften Gebet… brannte ab März eine liebevoll mit den Symbolen aller Schutzpatrone unserer Musik … und auf einmal war da Stille. Auf den Gemeinde gestaltete Kerze bei Maria, der Rosenkranzkönigin. Straßen, am Himmel und in den Kirchen. Kon- takte minimieren und Abstände vergrößern. Leise atmen und gar nicht singen oder gar trompeten. Aerosole bergen die Gefahr. Viele Wochen Stille. Verwaltung … Ordnerdienste … Erst seltsam und jetzt ... nicht mehr Dann: planen, organisieren, abstimmen. Chöre proben per Videokonferenz. Or- Showdown am Frei- wegzudenken. Ohne diesen Dienst könnten wohl momen- chester gehen auf die Plätze. Vorsichtige Töne in den Kirchen. Die zuverlässige tag, dem 13. März tan keine Hl. Messen stattfinden. Die Gottesdienstbesucher Orgel, immer. Beten, Summen, Singen in den Gottesdiensten – manches, nicht 20. Keine öffentli- mit einem freundlichen Lächeln und einem herzlichen jedes Lied! Dann, hört! Eine stimmungsvolle Altflöte, ein wohltönender Kantoren- chen Gottesdienste Willkommen zu begrüßen, gesang, eine virtuose Viola, laut gelesenes Liedgut. Kirchenräume füllen sich lang- mehr erlaubt. Keine könnte eigentlich ein Dienst sam. Wieder. rpü Versammlungen, werden, der nicht nur in Zei- Ausschusstreffen. ten der Corona-Pandemie D ie ZUGABE … Der Corona-Lockdown im März 2020 zwang die Helferinnen Bald auch das Pas- stattfindet. Eine Kirche, die und Helfer der ZUGABE unter Führung von Frau Neu und Frau Duell zur Verän- toralbüro, zum sich dadurch zeigt, dass derung ihrer Ausgabepraxis an Bedürftige. Die engen Kellerräume des Berkumer Schutz des Teams Türen und Herzen offenste- Pfarrheims verhinderten die Ausgabe unter den vorgeschriebenen Hygienebedin- und der Geistlichen – gerade jetzt wird gesunder Beistand hen und alle Menschen will- gungen. Als Aushilfe wurden die Lebensmittelkontingente der Kunden in Euro benötigt- nur noch telefonisch oder per Email erreichbar. kommen heißt, die mit umgerechnet und im März und April als Bargeld von den Helferinnen persönlich Eine Flut von Fragen und Unsicherheiten strömt ins Pasto- Christus und untereinander an den Wohnungen der Bedürftigen übergeben, ralbüro. Regelungen sind umzusetzen. Kein Denken an Gemeinschaft erleben im April dazu noch Mund- und Nasenschutz für Kurzarbeit, in den Kindertagesstätten auch nicht, Notgrup- möchten. jedes Familienmitglied. Im Mai bot die Kirchenge- pen in der Kinderbetreuung werden in allen kath. Kitas be- Claudia Langen meinde den Pfarrsaal zur Nutzung für die Ausgabe trieben. Gott sei Dank. Inzwischen wieder Öffnungszeiten an. Ein neues Konzept umfasst die Festlegung von und persönliche Begegnungen möglich. Mit dem allseits Terminen und Zeitfenstern für die Kunden, Aufbau wichtigen Abstand. rpü Messdienerarbeit… Mit dem Ende der Gottesdienste eines Einkaufsparcours, Bestückung desselben mit mit Besuchern, wurde auch die Messdienertätigkeit inner- Waren aus dem Keller im Handtransport, Einzelbe- Hl. Messen und Andachten … halb der Messdiener sowie der Leiterrunde auf unbe- gleitung der Kunden durch Helfer im Einkaufsraum wurden vor dem Computer gefeiert stimmte Zeit eingestellt. In der Zeit des Lockdowns hatten und Auffüllung des Bestandes nach Ende der Vor- – anstatt mit life anwesender Ge- die Messdiener plötzlich und Nachmittagsausgaben. Durch große Kraftan- meinde. Es galt neue Technik zu ler- keine Aufgabe mehr und die strengung der Helferinnen und Helfer gelangen so nen für 50 im Lifestream Kommunikation innerhalb im Mai und Juni sichere Ausgaben unter Co- übertragene Hl. Messen und einige der Leiterrunde war auf we- rona-Bedingungen, die nach dem Urlaubsmonat kurze Videobotschaften. Ungewohnt nige Online-Treffen be- Juli auch im August und September erfolgreich abliefen. Bis auf weiteres sind die am anderen Ende der Leitung: die schränkt. So konnte Ausgaben zu den bekannten Terminen in gleicher Weise geplant, um die Bedürf- Sonntagsmesse vom Sofa aus. wenigstens etwas Kontakt tigen gerade in den Zeiten von Corona zu unterstützen. Auch wurden 111 sogenannte „stille Messen“(= ohne Ge- aufrechterhalten bleiben. Joseph von Radowitz meinde) gehalten. Dann - mit umgeräumten Kirchen und Nach den Lockerungen in fleißiger Heimarbeit konnte Schritt für Schritt die A nbetungen… Nachdem Mitte März bekannt wurde, erstellten Schutzwän- Messdiener-Arbeit aufge- dass keine öffentlichen Messen mehr stattfinden konnten, Fotos & Illustration: R. Pütz & pfarrbriefservice.de den für die gesicherte nommen werden. Seitdem wurde organisiert, dass zum Beispiel die Kirche in Nieder- Kommunionaustei- werden die Dienste am Altar bachem regelmäßig zu Gebet und Anbetung geöffnet lung – und viel Desin- sowie es die Vorschriften erlauben, geübt und schon prak- wurde. Die Einladung beschränkte sich nicht nur auf fektionsmittel - tiziert. Eine Vorschrift zum Beispiel, dass nur noch in Klein- Niederbachem, auch in anderen Kirchen wurde diese schrittweise zu etwas gruppen mit Abstand und Maske gedient werden darf. Möglichkeit, Freude und Kummer vor Gott zu bringen, kirchlicher Normalität Derzeit finden glücklicherweise auch wieder Messdiener- wahrgenommen. Sie bot Trost und Kraft, getragen durch zurück. stunden vor Ort statt, um die Gemeinschaft der Messdie- das gemeinsame Gebet, in einer Zeit der Unsicherheit rpü ner-Gruppe wieder zu aktivieren. Svea Heinen mfl Zwischen Zwischen Himmel und Erde Ausgabe 1/2020 14 15 Ausgabe 1/2020 Himmel und Erde
ge me i n d e & c o rona Ein kleiner Rückblick auf ein „anderes Jahr“ Pfingst- und Ostergrüße an die Ehrenamtler … ab Plattform geprobt. nen ein. Alle Generationen waren vertreten, was ganz aufs Rad und verteilt – ein Osterlächeln, ein „wir denken Das ist zwar kein dem Wunsch und dem Motto des Vorbereitungsteams an Sie“ - Kärtchen übergeben oder in den Briefkasten ge- typisches Chorer- entsprach: Messe für jung und alt und MITTENDRIN. steckt. lebnis, aber wir Für die Kinder hielten zwei Erzieherinnen gesondert in konnten hervorra- den Räumen der KiTa einen Kindergottesdienst. Vier Plötzlich alleine – oder doch nicht? … gend neue Stim- junge Familien hatten gemeinsam mit Pfarrer Maxeiner Seniorenkaffee entfallen, Frühstück der Frauen kann nicht men in Satzproben die Messe vorbereitet. Mit Keyboard, Querflöte, Gitarre stattfinden, keine Besuche im Altenheim und zu Hause. lernen, ohne uns und E-Bass begleiteten sie die beiden Vorsängerinnen Lange Stunden. Angst. Doch ab und zu kommt ein Nach- dem Risiko einer und die anwesende Gemeinde. Zum Schluss waren bar, ein Angehöriger an die Wohnungstür und fragt, ob er möglichen Anste- alle eingeladen auf dem Gelände der KiTa zu bleiben etwas tun kann. Ob er vom Einkauf etwas mitbringen ckung preiszugeben. So konnten wir uns jede Woche und sich gemeinsam bei einem Getränk – mit Corona- kann. Abstandhalten – aber ein Lächeln kann darüber hin- sehen und haben soeben 6 neue mehrstimmige Lieder Abstand - zu unterhalten. Die Resonanz der Teilnehmer weg fliegen. Selten geworden, aber jetzt gibt es ab und zu irgendwie stattfinden kann. Ostern verstrich genauso wie gelernt. Der Nachteil: ein Zusammensingen war leider war durchweg positiv. Vielleicht kann das Messformat einen Brief von der Familie. „Lange schon konnte ich nicht die eigentlich für die Erstkommunionen geplanten Sonn- wegen der Zeitverzögerung nicht möglich. Jeder saß vor auch in anderen Kirchorten „Schule“ machen? mehr in die Kirche, und heute kommt sie zu uns!“ Die tage. Pater Pious hat die Kinder mit Videobotschaften über seinem Computer/ Laptop oder Handy zu Hause und Clemens Mertes Pfarrer der katholischen und evangelischen Kirche in youtube getröstet, und es gab auch kleine Aufmerksam- sang mit Chorleiterin Anja Ziegelmeier die neue Stimme Firmung … Wachtberg halten einen ökumenischen Gottesdienst im In- keiten per Post, die gut angekommen sind. Pfarrer Maxei- allein. Für sie zwar anstrengender, aber wir haben das Als die Bewerber für die dies- nenhof des Limbachstifts - die Bewohner des Stifts, dank ner und Pater Pious haben sich wochenlang für die Kinder super hingekriegt. Nach den Sommerferien traf man sich jährige Firmung sich Ende des schönen Wetters, sicher auf den Balkonen. Wieder stark gemacht! Sie haben am Ende alles möglich ge- dann erstmals im Freien im Garten und nun proben wir 2019 anmeldeten und sie im sehr lange Stunden. Ungewissheit. Gott sei Dank die macht, was das Bistum für die nachgeholten Erstkommu- mit Durchlüftung und Abstand wieder live in der Kirche in Dezember mit den Gesprä- Sonne scheint. nionfeiern im Juni zugelassen hat. Nur in Berkum und Fritzdorf. Welch ein tolles Gefühl, wieder gemeinsam zu chen und Gruppenstunden Dann endlich wieder wenig Besuch, aber immerhin er- Pech konnten singen und die Mehrstimmigkeit wieder bewusst zu erle- zum Glauben begannen war laubt. Erste vorsichtige Begegnungen – mit Maske – auf die im Juni ben und zu genießen. Da kam schon die eine oder an- noch alles planbar und abseh- der Straße, im Garten. rpü gültigen Hygie- dere Gänsehaut zustande. Wir sind sehr dankbar, dass es bar. Durch den Lockdown und neregeln ein- bisher kein Chor-Mitglied schlimm getroffen hat, dass wir die anschließenden Regelun- gehalten wieder zusammen sein dürfen, um zu singen und in den gen war plötzlich nur noch ein werden. Statt in Klängen zu schwelgen, aber man merkt schon im Ver- lockerer Kontakt über Handy vier übervollen gleich, dass man nicht zu viel von der eigenen Stimme und Video möglich. Nach einer Du bist ein Ton in Gottes Melodie … und dann verlangen darf, die meisten sind längeres Singen einfach Kirchen, voll Unterbrechung, bis Ende Au- kam Corona. Dieser Spruch galt auch für die über nicht mehr gewohnt. Aber wir arbeiten daran, wer Lust hat sich mitfreuen- gust, gab es dann wieder persönliche Treffen. In großen 80 Kommunionkinder, die eigentlich am 19. und mitzusingen, mittwochs ab 19.30 in St. Georg. Wir sehen der Angehöri- Räumen, mit äußerem Abstand, aber innerer Bereitschaft, 26. April 2020 ihre Heilige Erstkommunion feiern woll- uns! Anja Zieglemeier ger, mussten ging es weiter mit den inhaltlichen Vorbereitungen, die ten. Sie hatten insofern „Glück“, als dass die Vorberei- die Kinder sich in stark verkleinerten Gruppen auf ein Mi- vis-à-vis doch intensiver zu besprechen waren als per Vi- tungszeit bis auf Kleinigkeiten abge- nimum an Besuchern in zehn Gottesdiensten einstellen. Open-Air-Messe deochat. Geplant war die Firmung ursprünglich für den 5. Aber ich glaube dennoch, dass es insgesamt „unter Co- in Pech … September, einen Samstag. Bei all den Terminverschie- schlossen war. Aber rona-Bedingungen“ ein runder Höhepunkt war. Die Kinder viele hatten lange bungen dieses Jahres, auch im Kalender des Weihbi- Anfang März war alle haben sich jedenfalls vorbildlich an alle Regeln gehalten darauf gewartet: schofs, wurden daraus der Dienstag der 03. und Planung für den gro- und sich nicht unterkriegen lassen! Und so wurde Gottes Zum ersten Mal seit Donnerstag der 05. November 2020. In zwei feierlichen ßen Tag zunichte ge- Fotos : Pütz /Harperscheid /Mertes/unsplash Melodie trotz ein paar schiefer Töne von allen kreativ ge- Beginn der Corona- Hl. Messen erhielten die 32 Firmbewerber dann endlich macht. Bei vielen der sungen und es klang dann doch sehr harmonisch. Krise fand eine das Sakrament der Firmung. rpü Kinder hat es Tränen Angela Harperscheidt Sonntagsmesse als der Enttäuschung und großes Bangen Donum dei … Open-Air-Messe (am Und… wegen der Ungewiss- auch während Corona aktiv. Seit März 2020 ist alles an- 13. September 2020) es gab und gibt die vielen kleinen und großen Dinge, heit gegeben, ob das ders. Der Chor Donum Dei hat zeitnah reagiert und sich im Außenbereich der KiTa St. Raphael Pech statt. Bei die hier nicht erwähnt sind. große Fest doch noch umgestellt und während des Lockdowns über eine Online- schönstem sonnigem Wetter fanden sich über 60 Perso- Zwischen Zwischen Himmel und Erde Ausgabe 1/2020 16 17 Ausgabe1/2020 Himmel und Erde
j ub ilä um 10 Jahre kath. Kirchengemeinde St. Marien Wachtberg Vor zehn Jahren haben sechs selbstständige Wacht- berger Kirchengemeinden fusioniert. Es gab die Angst vor Veränderung, die Sorge vor der Aufgabe von Iden- tität, die Vorfreude auf Neues und die Einsicht in Es gibt dich nun schon seit 10 Jahren und Notwendigkeiten. Heute können wir sagen: Es ist Grußworte zum inzwischen 10-jährigen Zusammenschluss der ich kann mich noch gut an deinen Geburts- zusammengewachsen, was zusammengepasst hat. ehemals selbständigen sechs Wachtberger Kirchengemeinden. tag erinnern. Du bist eine Gemeinschaft aus Dessen ungeachtet ist Sankt Marien weiterhin – wie W as wird die Zukunft für Pfarrei und Pastoral bringen? wundervollen Menschen. Sie sind quirlig, le- die Kirche selbst – auf dem Weg und es ist abzusehen, Wir wissen es nicht. Skepsis und Ungewissheit können bendig, herzlich, musisch und noch so vieles dass es weitere „Zusammenwachstumsschübe“ sich dabei breit machen. Ich persönlich sehe die Ver- mehr. Obwohl sie so herrlich unterschiedlich geben wird. Aber was auch immer geschieht: änderungen der Zeit als unsere Herausforderung als sind, eint sie ihr Glaube an Jesus Christus, Kirche hier vor Ort. Mit Kreativität und Phantasie dürfen „Wenn am Himmel die Stääne danze…“ der immer in ihrer Mitte ist! Sankt Marien Freuen wir uns über das Erreichte und gehen wir die wir das Evangelium all denen verkünden, die mitten zukünftigen Herausforderungen mit Zuversicht und „… jo dann weiß ich, dat ich doheim bin…“, so bringt das berühmte Lied der Wachtberg, ich wünsche dir alles gute zum Gelassenheit an! unter uns in Wachtberg leben. Wir dürfen hier unseren kölschen Band „Klüngelköpp“ die Sehnsucht nach Himmel und Heimat auf den Geburtstag!!! Bleib wie du bist! Prof. Dr. Norbert Neu Glauben in Freude leben. Wir können gemeinsam eine Punkt. Tatsächlich ist es jetzt schon zehn volle Jahre her, dass die ehemaligen Lars Koch (PGR Vorsitzender) (erster und aktueller stellvertretender KV Vorsitzender) noch lebendigere Kirche gestalten. Gehen wir im Ver- Pfarreien Adendorf, Berkum, Fritzdorf, Oberbachem, Niederbachem und Villip trauen auf Gott zusammen als Pfarrei diesen pastora- zur neuen gemeinsamen Wachtberger Pfarrei St. Marien fusioniert worden sind. len Zukunftsweg! Möge uns dazu die Fürsprache Dabei stand die Gründung nicht nur für den Aufbruch in eine neue Zukunft, son- Mariens und Gottes Segen begleiten! dern wurde von vielen Wachtbergern auch skeptisch oder sogar mit großer Ab- Pfarrer Michael Maxeiner (leitender Pfarrer seit 2019) lehnung gesehen. Diese Sorge war verständlich: Es ging um die Befürchtung, die Heimat in der Kirche zu verlieren. Daher war es damals allen haupt- und eh- renamtlich Verantwortlichen ein Anliegen, dass die neue Pfarrei sowohl mit Of- fenheit in die Zukunft weisen als auch Beheimatung bieten sollte – und das immer mit einem frohen Blick zum Himmel! Alles das kommt in dem Logo von Zehn Jahre St. Marien! Das sind 10 Jahre auf dem Weg. Das sind 10 Jahre St. Marien Wachtberg zum Ausdruck: Die Sterne stehen für den Himmel, dass einander immer mehr kennen und verstehen lernen. Das sind auch 10 Jahre es 17 Sterne sind, verweist auf alle Ortschaften und Gotteshäuser der Ge- immer wieder neue Schritte wagen. 10 Jahre, auf einem Weg, der noch lange meinde, und die schwungvolle Zeichnung der Maria steht für Bewegung, Le- währen soll. In diesen 10 Jahren sind Menschen dazugekommen und es sind bensfreude und Zuversicht. Das Logo begleitet die Pfarrei nun seit ihrer auch Menschen gegangen. Auch ich bin 2016 dazugekommen und durfte ein Gründung. Entscheidend ist aber, dass es mit Leben gefüllt ist: In dieser Pfarrei Stück Weg mit Ihnen gehen. Für alle, die in dieser Zeit mit gegangen sind, bin sind alle willkommen, dürfen sich angenommen fühlen, wie sie sind, sich ent- ich dankbar. Für den weiteren Weg in die Zukunft wünsche ich allen Pfarrange- falten, ausprobieren und gemeinsam in die Zukunft gehen – immer mit Gott- hörigen Gottes Segen und die Kraft und den Beistand des Heiligen Geistes. vertrauen, Lebensfreude, denn „et hät noch immer jot jejange…“ Genau so habe Ihr früherer Pfarrer Michael Hoßdorf ich in meiner Zeit als Wachtberger Pfarrer die Menschen dort erlebt, und ich bin dafür sehr dankbar. Genau so soll es auch weitergehen. Ich wünsche Ihnen allen daher, dass in den Kirchen und Ortschaften Wachtbergs weiter die Sterne Dieses Bild wurde zur Pfarrgründung am tanzen. Himmel und Heimat, das soll St. Marien ausmachen, ganz so wie es die 1. Januar 2010 von Paul Giersberg gestiftet und Klüngelköpp singen. In diesem Sinne bin ich sicher: Alles wird gut! von Bridget Jean Schwäbig erstellt. Es befindet sich Herzlich grüßt Sie Ihr Hermann Josef Zeyen (erster Pfarrer St. Mariens) im Eingang der Pfarrkirche in Berkum. Herzlichen Glückwunsch, St. Marien, zum zehnjährigen Geburtstag! Die meiste Zeit durfte ich dabei sein Die Pfarrgemeinde St. Marien Wachtberg erfüllt nach 10 Jahren einerseits die Erwartungen, die in sie gesetzt wurden. – Teil einer sich entwickelnden Gemeinschaft. Allein: das Zusammenraufen zu einer Pfarrei stellte schon Eine geordnete und zugleich schlanke Administration, ein trotz aller personellen Fluktuation funktionierendes Pastoral- eine besondere Herausforderung dar. Und doch – was gab und gibt es für schöne Ansätze, aufeinander team, neben der Sakramentenpastoral Gemeinschaftsaktionen mit den Messdienern, ambitionierte Kunstausstellungen zuzugehen, das Miteinander zu fördern, eine Gemeinde zu werden: • Bei Familienmessen und Prozes- und vor allem als glaubwürdiges Zeugnis christlicher Nächstenliebe – die „ZUGABE". Auch denke man an die große sionen • Bei Fahrten und Festen • Bei gemeinsamen Aktivitäten von Gremien, Chören, Kitas u.ä. Bei • Kindertagesstätte in Berkum, gleichsam das Flaggschiff. der Entwicklung von caritativen oder ökumenischen Projekten und vielem mehr • Mir fallen so viele Die neue Großgemeinde erfüllt andererseits die Befürchtungen, die man bei ihrer Entstehung haben musste: der Verlust schöne Erlebnisse und Begegnungen ein. Und Wachtberg selbst: Was für ein herrliches Stück Erde mit so örtlicher Selbstverantwortung und damit der Schwund des lokalen Engagements, die auch rechtliche Abhängigkeit von viel liebenswürdigen und aufgeschlossenen Menschen!! Ja, ich denke, Gottes Segen ruht auf diesem Land, den Entscheidungen der Zentrale, die Austrocknung einzelner Gemeinden. Die neue Gemeinde wollte und sollte nicht und deshalb möge dieser Geburtstag Anlass sein, Dank zu sagen und sich mit großer Zuversicht geschlos- die Tradition der Einzelgemeinden aufheben, sondern fortführen. Zur herzlichen Gratulation gehört also die Mahnung, sen auf den Weg in die Zukunft zu machen. Welch ein Versprechen: „Und siehe, ich bin mit euch alle Tage die in der dörflichen Struktur Wachtbergs begründete und im Pastoralkonzept von 2012 hinterlegte Pluralität weiterhin bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20) zu pflegen: „Die eine Gemeinde mit den vielen Gemeinden". Claudia Schütz-Großmann (ehem. Gemeindereferentin) Dr. Manfred Sieburg (Vorsitzender des ersten Pfarrgemeinderates von 2010 bis 2014) Zwischen Zwischen Himmel und Erde Ausgabe 1/2020 18 19 Ausgabe 1/2020 Himmel und Erde
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