Himmel undErde - St. Marien Wachtberg

Die Seite wird erstellt Henrietta-Louise Kühn
 
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Himmel undErde - St. Marien Wachtberg
AUSGABE 1 2020
             Zwischen

             Himmel
St. Marien
                                         und     Erde
             Das Pfarrmagazin der katholischen Kirchengemeinde St. Marien Wachtberg
Wachtberg

             Werde Mensch!
Himmel undErde - St. Marien Wachtberg
inhal t                                                                                                                                          editorial

                                                               „Werde Mensch !“                                                                                                                                 Willkommen bei                                                Liebe Leserin lieber Leser,
                                                                                                                                                                                                                                                                              ein Jahr voller Ungewissheiten
                                                               •   Inhalt / Impressum                                                                                                                  2
                                                                                                                                                                                                                Anmeldung über Cocuun zu den öffentlichen Gottes-             liegt nun fast hinter Ihnen. Eins
                                                               •   Willkommen bei COCUUN / Editorial                                                                                                   3        diensten in St. Marien Wachtberg:                             der wenigen Ereignisse, die in
                                                               •   „Gott wird Mensch“ im Wachtberger Gotteslob                                                                                       4 -5                                                                     diesen Zeiten gewiss sind, ist
                                                               •   Weihnachten – Einladung zur Menschwerdung des Menschen                                                                            6 -7       Registrieren Sie sich einmalig (kostenlos) bei cocuun:        Weihnachten. Wir haben das vor-
                                                               •   Geistliches Wort / Orte der Menschlichkeit                                                                                        8-9        1. Rufen Sie die Seite www.cocuun.net auf ihrem               liegende Magazin unter das
                                                                                                                                                                                                                   Smartphone oder Computer auf.                              Thema Werde Mensch! gestellt,
                                                               •   Gott will unser Mensch-Sein                                                                                                 10 -11
                                                                                                                                                                                                                2. Klicken Sie "jetzt registrieren & kostenfrei verwenden."   weil wir zu Weihnachten, immer
                                                               •   Lesen und Schenken / Kinderseite                                                                                            12-13

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Foto: privat
                                                                                                                                                                                                                                                                              wieder aufs Neue, die Mensch-
                                                               •   Gemeinde & Corona                                                                                                           14 -17           3. Laden Sie die entsprechende App für Ihr Betriebssys-
                                                                                                                                                                                                                                                                              werdung Gottes feiern. Ebenso
                                                               •   Jubiläum – 10 Jahre kath. Kirchengemeinde St. Marien Wachtberg                                                              18 -19              tem und installieren diese.
                                                                                                                                                                                                                                                                              laden wir dazu ein darüber nachzudenken was Mensch
                                                               •   Aus der Gemeinde / Kirchen und Kapellen                                                                                     20-21            4. Registrieren Sie sich mit Ihrem Namen und Ihrer Mail-      sein für uns selbst bedeutet. Was macht einen Men-
                                                                                                                                                                                                                   adresse.
                                                               •   Ökumene                                                                                                                    22-23                                                                           schen zum Menschen? Sein Mitgefühl, sein Denken,
                                                               •   Pastoraler Zukunftsweg                                                                                                     24-25             Wenn Sie Probleme bei der Installation haben, bekom-          sein Selbst-bewusst-sein, das Sprechen, der Wille sich
                                                                                                                                                                                                                men Sie Hilfe über die cocuun-Hotline 02623/987977            weiterzuentwickeln? Setzen wir dies und mehr ein, um
                                                               •   Aus der Gemeinde                                                                                                           26-29
                                                                                                                                                                                                                oder wenden Sie sich per Email an info@cocuun.de.             nicht einfach „nur“ Mensch sondern auch menschlich
                                                               •   Hochzeiten/Taufen/Verstorbene                                                                                               30-31
                                                                                                                                                                                                                                                                              zu sein. Auch für die Menschen nach uns.
                                                               •   Zur Besinnung                                                                                                                      32        Dann melden Sie sich für eine hl. Messe an:
                                                                                                                                                                                                                                                                              Auf den ersten Seiten beleuchten wir ganz verschie-
                                                               •   Aus der Gemeinde/Kontakt                                                                                                   33-35             1. Öffnen Sie die App cocuun auf Ihrem Gerät.                 dene Aspekte unseres Themas, dann hilft Marie Lea
                                                               •   Weihnachten & Weihnachtsgruß                                                                                                       36        2. Wählen Sie das Symbol „+“ (im blauen Kreis).               weiter. Auch einen kleinen Rückblick auf ein Kirchenjahr
                                                                                                                                                                                                                3. Wählen Sie „Einladungs-/Ticket-Code…“ .                    unter Corona finden Sie hier. In diesem Jahr gab es
                                                                   Aus „Wachtberger Goeslob“: Lied – Go wird Mensch                                                                                                                                                         viele ungefeierte Jubiläen. Wir haben Gedanken zu 10
                                                                                                                                                                                                                4. Geben Sie den Ticket-Code „SWT TF1 EUV“ ein.
                                                                                                                                                                                                                                                                              Jahre St. Marien gesammelt und schauen auf 40 Jahre
                                                                                                                                                                                                                5. Öffnen Sie den Ordner „Pfarrei St. Marien Wachtberg".
                                                                   „ Sieh die Krippe: Gott wird Mensch, teilt mit dir sein Königtum,                                                                            6. Wählen Sie eine hl. Messe aus.
                                                                                                                                                                                                                                                                              ökumenische Arbeit in Wachtberg zurück. Im Internet
                                                                                                                                                                                                                                                                              St. Mariens hat sich einiges getan, wie Sie auf der neu-
                                                                        Würde, Wahrheit, Güte, Ruhm: folge ihm und werde Mensch!“
Foto: R. Pütz

                                                                                                                                                                                                                7. Geben Sie ein, mit wie viel Personen Sie teilnehmen        gestalteten Website und bei dem von uns genutzten
                                                                                                                                                           Strophe 5
                                                                                                                                                                                                                möchten, beantworten Sie die zwei weiteren Fragen, und        Messengerdienst cocuun feststellen können. Weiter wür-
                                                                                                                                                                                                                klicken Sie auf "Absenden".                                   den wir uns freuen, wenn Sie sich ein paar Minuten Zeit
                                                                                                                                                                                                                                                                              für uns nehmen, um ein paar Fragen „in eigener Sache“
                                                                                                                                                 Am Heiligen Abend, in der Mitternachtsmesse des                Wenn Sie sich zu einem späteren Zeitpunkt darüber
                                                                                                                                                                                                                                                                              zu beantworten. Ein paar Neue stellen sich vor und ja,
Foto: R. Pütz

                                                                                                                                                 lateinischen Patriarchen in der Katharinenkirche in            hinaus zu einer weiteren hl. Messe anmelden wollen,
                                                                                                                                                 Jerusalem, wird am Ende der Messe diese Figur des                                                                            die Sternsinger kommen. Schauen Sie doch einfach
                                                                                                                                                                                                                wiederholen Sie nur noch Schritt 1, 5, 6 und 7.
                                                                                                                                                 Jesuskindes in einer feierlichen Prozession in die Geburts-                                                                  mal rein und entdecken noch mehr. Unter den gegeben
                                                                                                                                                 grotte gebracht und dort in die Krippe gelegt.                 Wenn Sie in die aktuellen Pfarrnachrichten schauen            Umständen ist es schwierig Termine lange im Voraus
                                                                                                                                                                                                                wollen klicken Sie einfach auf den entsprechenden             festzulegen. Deshalb bitten wir Sie, sich auf dem Lau-
                                                                                                                                                                                                                Unterordner im Ordner „Pfarrei St. Marien Wachtberg“.         fenden zu halten – wo, sehen Sie auf der Rückseite.
                                                               impressum                                                                                                                                        Für alle, die kein Internet haben bzw. keinen haben, der      Das Frühjahrsmagazin ist dem Lockdown zum Opfer
                                                                                                                                                                                                                für Sie über cocuun.net die Anmeldung zu einem Got-           gefallen, im Sommer war noch zu vieles ungewiss, doch
                                                                     „Zwischen Himmel und Erde“                                           Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 06.02.2021                 tesdienst vornehmen kann, besteht die Möglichkeit sich        wir wollten, dass Sie wenigstens ein Magazin in diesem
Titelfotos: unsplash by isaac quesada & pfarrbriefservice.de

                                                                     Das Pfarrmagazin der katholischen Pfarrgemeinde
                                                                                                                                          Anschrift der Redaktion                                               unter 0177/ 5355999 (montags-donnerstags von 11-12            Jahr erhalten. So haben wir uns für ein umfangreicheres
                                                                     St. Marien Wachtberg
                                                                                                                                          Pastoralbüro St. Marien Wachtberg                                     Uhr) anzumelden.                                              Magazin zur Weihnachtszeit entschieden. Viel Spaß
                                                                     Herausgeber/Redaktion                                                Am Bollwerk 7 | 53343 Wachtberg-Berkum
                                                                                                                                                                                                                Wir sehen uns!                                                beim Blättern – und vielleicht ist ja der ein oder andere
                                                                     Öffentlichkeitsausschuss der Pfarrei St. Marien Wachtberg            E-Mail: pfarrmagazin@kath-wachtberg.de
                                                                     Redaktionsteam: Martina Brechtel (mbr) ,Monika Flaspöhler            Webseite: www.kath-wachtberg.de                                                                                                     Gedankenanstoß für Sie dabei.
                                                                     (mfl), Dr. Rainer Krämer (drk), Angela Heumüller (ahe),
                                                                                                                                          Gestaltung                                                                                                                          Gesegnete und gesunde Weihnachtstage und
                                                                     Renate Pütz (rpü), Martin Wolbers (mwo),
                                                                                                                                          RHEINgrafisch, 53179 Bonn
                                                                     v.i.S.d.P.: Pfarrer Michael Maxeiner                                                                                                                                                                     einen fröhlichen Rutsch in ein neues Jahr, mit
                                                                     Das Pfarrmagazin erscheint drei Mal jährlich:
                                                                                                                                          Druck                                                                                                                               mehr Stabilität und Normalität, in dem Sie
                                                                                                                                          inpuncto:asmuth druck + medien gmbh, 50829 Köln
                                                                     Frühjahr / Sommer / Winter. Das Faltblatt „Pfarrnachrichten“ liegt                                                                                                                                       immer wieder Menschlichkeit erfahren.
                                                                     wöchentlich aktuell in den Kirchen der Pfarrei aus.                  Das Magazin ist auf FSC®-zertifiziertem Papier gedruckt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Renate Pütz für das Redaktionsteam

                                                               Zwischen                                                                                                                                                                                                                                          Zwischen
                                                               Himmel
                                                                          und   Erde                                                                                            Ausgabe 1/2020              2     3        Ausgabe 1/2020                                                                        Himmel
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            und   Erde
Himmel undErde - St. Marien Wachtberg
me n s ch we rd ung
Gott wird Mensch – im Wachtberger Gotteslob

Der Initiator des „Wachtberger Gotteslobs“, Thomas           zur Ruhe gekommen ist, in mein Musikzimmer und spüre                         Lennartz: Ich glaube, er will uns auch nah sein, er will      Die Texte sind also ganz vielfältig. Die Hauptsache ist,
Lennartz, und Michael Mertes, von dem inzwischen             dem Inhalt, der Botschaft und dem Klang des Textes                           sich für uns begreifbar machen.                               sie befassen sich damit, was Gott im jeweiligen Leben
mehrere Texte für das Gesangbuch vertont wurden, im          nach. Manchmal ist es harte Arbeit, manchmal gibt der                                                                                      für eine Rolle spielt, was einen im Glauben bestärkt
                                                                                                                                          Mertes: Dass Jesus als armer Mensch und nicht als rei-
Gespräch. Renate Pütz (Redaktion) war dabei.                 Text einen leichten Einstieg in erste Töne der Melodie. Es                                                                                 oder auch zweifeln lässt. Die Texte können über das
                                                                                                                                          cher Thronanwärter zur Welt kommt, ist ein Zeichen dafür,
                                                             ist ein Reifungsprozess wie bei einem guten Wein.                                                                                          Pfarrbüro an mich weitergeleitet werden, oder an mich
                                                                                                                                          dass er sich allen Menschen zuwendet.
                                                                                                                                                                                                        direkt gegeben werden.
Von Thomas Lennartz stammt die Idee, ein kirchliches         Mertes: Beim Schreiben achte ich auf den Rhythmus im
                                                                                                                                          Lennartz: Weihnachten lädt immer wieder dazu ein, darü-
Gesangbuch entstehen zu lassen -für die Kirchenge-           Text und auf passende Reime. Herr Lennartz hat es bei                                                                                      Lennartz, Mertes: Wir freuen uns darauf, dass das Lied
                                                                                                                                          ber nachzudenken. Seine eigenen Antworten zu finden.
meinde Wachtberg und mit ihr: Jeder, der möchte,             dem Lied „Gott wird Mensch – begreifst du das?“ für mich                                                                                   zur Menschwerdung Gottes aus dem Wachtberger Got-
kann einen Text, der sich mit dem Glauben beschäftigt        wunderbar geschafft, das Reimschema des Textes – ein                         Mertes: Mir ist es darüber hinaus noch wichtig zu erwäh-      teslob in der Adventszeit in die Kirche(n) Wachtbergs
– selbstgeschrieben oder gefunden (Urheber bitte an-         „umarmender Reim“ – auf die musikalische Ebene zu                            nen, dass ein wesentlicher Anstoß für das katholische Kir-    kommt. Andere Lieder aus
geben) – bei ihm einreichen und er vertont den Text.         übertragen.                                                                  chenliedgut vom Erfolg der evangelischen Kirchenlieder        dem Liedbuch sind,
                                                                                                                                          im 16. und 17. Jahrhundert ausging. Davor gab es neben        gesungen oder gelesen,
Mertes: Seit Jahren übersetze ich Lyrik, setze mich mit      Lennartz: Danke. Wenn ich an einer Vertonung arbeite, ist
                                                                                                                                          den lateinischen Hymnen nur sehr wenige muttersprachli-       schon in Gottesdiensten
alten und neuen Texten, die sich mit dem Glauben be-         es ein bisschen wie bei einem Puzzle. Stück für Stück
                                                                                                                                          che Kirchenlieder. Meine Texte für das Wachtberger Got-       vorgestellt worden.
schäftigen, auseinander. Als ich in der Kirche von diesem    passt immer mehr zusammen. Wenn sich dann Text und
                                                                                                                                          teslob lege ich bewusst ökumenisch an, damit sie auch für     Renate Pütz
Projekt hörte, habe ich meinen ersten Text zum Wachtber-     Töne treffen, vereinen, ist auch das wie eine Geburt.
                                                                                                                                          den evangelischen Gottesdienst geeignet sind.
ger Gotteslob, „Jesus lebt in unserer Mitte“, geschrieben.   Mertes: Wenn Gott Mensch wird, macht er sich verletzlich.
Meine Intention dahinter war zu verdeutlichen, dass auch                                                                                  Lennartz: Insgesamt hat das Liedbuch nun schon 12 fer-
                                                             Er teilt unser Schicksal bis hin zum Tod. Erst ist er uns
in Gottesdiensten ohne Eucharistie, immer eben, Christus                                                                                  tige Lieder von 8 unterschiedlichen Autoren. Weitere Texte
                                                             fern, dann zeigt er uns seine Liebe, indem er selbst
in unserer Mitte ist.                                                                                                                     liegen schon auf meinem Tisch. Erste Töne, Akkorde sind
                                                             „Fleisch annimmt“. Das                   Unterscheidungs-
                                                                                                                                          notiert. Zum Beispiel bei einem Text, den ich zurzeit bear-
Lennartz: Nachdem wir weitere Lieder zusammen entwi-         merkmal des christlichen                    Glaubens
                                                                                                                                          beite, spiele ich damit, durch den Melodieverlauf einem

                                                                                                                          Foto: R. Pütz
ckelt hatten, kam mir die Frage, ob Herr Mertes vielleicht   übrigens. Es ist ein                         unendlich
                                                                                                                                          Wort eine neue, ungewohnte Betonung zu geben. Damit
auch einen Text für die Weihnachtszeit schreiben würde.      großer Schritt von                           Gott zum
                                                                                                                                          man mal neu hinhört. Damit Lebendigkeit der Worte ent-
                                                             Menschen.
Mertes: Es gibt schon so viele schöne und verschiedene                                                                                    steht.
Weihnachtslieder. Was wollte nun ich ausdrücken? Ich                                                                                      Einer der Texte war das Lieblingsgebet der verstorbe-
fragte mich: Was ist Weihnachten für mich? Und dann fiel                                                                                  nen Mutter eines Gemeindemitglieds. Einen anderen
mir die Frage ein: Gott wird Mensch – begreifst du das?                                                                                   Text haben zwei Gemeindemitglieder gemeinsam ge-
Daraus ergab sich dann der weitere Text des Liedes                                                                                        schrieben. Oder einer hat ein geistliches Gedicht, das
„Gott wird Mensch“.                                                                                                                                  er mag, zur Vertonung eingesendet. Es kann
Lennartz: In dieser konkreten Frage zum Beispiel war es                                                                                                         auch eine Bibelstelle sein.
mir wichtig, das Unbegreifliche der Menschwerdung Got-
tes hervorzuheben. So habe ich mit einer bewusst gesetz-
ten Pause in der Tonfolge einen Moment des Innehaltens
und des Nachdenkens geschaffen.

Mertes: In meiner Inspiration zu dem Text lag auch der

                                                                                                                                                                                                                                                                   Foto: R. Pütz
Wunsch etwas weniger „Marzipan um Weihnachten zu
packen“. Zu schauen, was liegt dahinter.

Lennartz: Wenn ich einen Text dann ausgedruckt vor
mir liegen habe und mich ans Klavier setze, schwirren
um den Text erste Noten, Akkorde im Kopf. Mit Bleistift
notiere ich meine ersten melodischen Ansätze, die mir
beim Lesen des Textes, beim Erspüren des Rhythmus des
Textes in den Sinn kommen. Immer wieder nehme ich den
Text zur Hand und spiele mit der ersten, oder auch zwei-
ten, Vertonungsidee. Am liebsten gehe ich, wenn der Tag

Zwischen                                                                                                                                                                                                                                  Zwischen
Himmel
           und   Erde                                                                       Ausgabe 1/2020         4                        5        Ausgabe 1/2020                                                                       Himmel
                                                                                                                                                                                                                                                     und   Erde
Himmel undErde - St. Marien Wachtberg
me n s ch we rd ung

Weihnachten – Einladung zur Menschwerdung des Menschen

Diese Überschrift erscheint vielleicht etwas provozie-       eines jeden Menschen als Ausgangspunkt einer religiö-       Frieden und Freude durchdringen sich in diesem Ereig-                                      Gläubige als eine Be-Sinn-ung, also eine Sinn-Gebung
rend, weil doch an Weihnachten gefeiert wird, dass           sen Lebensweise verstehen lässt, bei der es letzten Endes   nis göttlicher Anwesenheit im Menschen und lassen sich                                     verstehen darf, die mit der Einladung verbunden ist:
Gott in Jesus Mensch geworden ist.                           um höchste Vollendung geht.                                 wie die zwei Seiten einer Medaille verstehen und erfahren.                                 Werde Mensch, wie Gott Mensch wurde und wird, so dass
                                                                                                                                                                                                                    sich in Dir die Geburt des Göttlichen kontinuierlich ereig-
Aber am Hochfest der Geburt Jesu wird etwas gefeiert,        Aus diesen Gedanken                                                                                                 Gleichzeitig bedeutet Geburt       nen kann und dieser Gott – wie von Jesus vorgelebt – in
was so außergewöhnlich ist, dass es die Menschen bis         mag ersichtlich werden,                                                                                             in diesem Zusammenhang,            Dir geboren wird und Gestalt gewinnt.
auf den heutigen Tag bewegt. Die unglaubliche Bot-           was die Überschrift anzu-                                                                                           nicht nur ins menschliche
schaft lautet, dass Gott sich so sehr auf den von ihm        deuten versucht: wer sich                                                                                           Leben hineingestellt zu sein,      Gleichzeitig wird offensichtlich, welche Hochachtung der
geschaffenen Menschen einlässt, dass dieser Gott sich        in Weihnachten radikal                                                                                              sondern richtet die Aufmerk-       christliche Glaube dem Menschsein entgegenbringt und
nicht zu schade ist, sich auf eine solche Nähe zum           durch die Geburt Jesu -                                                                                             samkeit auf die Möglichkeit,       welche Vollendung dem Menschen möglich ist.
Menschen einzulassen.                                        als den ganz auf Gott hin                                                                                           eine erfüllende Lebendigkeit
                                                                                                                                                                                 in Erfahrung zu bringen, die       Auf dem Hintergrund all dieser Gedanken wird wohl
                                                             ausgerichteten Men-
Wenn in Jesus Gott selbst Menschengestalt annimmt, voll-                                                                                                                         darin ihren Ausdruck findet,       immer neu an Weihnachten die Aufforderung beson-
                                                             schen - auf die Möglich-
zieht sich darin eine Vertiefung des Menschseins. Dies ge-                                                                                                                       dass der einzelne Mensch an-       ders dringlich: “Mach es wie Gott, werde Mensch!“
                                                             keiten der eigenen
schieht auf dem Hintergrund, dass sich das Verhältnis des    menschlichen Verwirkli-                                                                                             geregt wird, die je eigene und
Menschen zu Gott im Laufe der Geschichte als brüchig er-     chung einlässt, die ja mit                                                                                          individuelle Gestaltung seines
wiesen hat. Der Mensch ist nämlich immer wieder der Ge-                                                                                                                          Menschseins als Herausfor-                                                  Dr. Wolfgang Siepen
                                                             der eigenen Geburt be-
fahr erlegen, seine besondere Stellung in der Schöpfung      ginnt, vollzieht den Weg                                                                                            derung anzunehmen.
durch Überheblichkeit zu missbrauchen, wie dies z. B. im     höchster Vollendung des
Sündenfall oder dem Turmbau zu Babel oder auch in den                                                                                                                            Dabei gibt das Leben Jesu
                                                             umfassenden Mensch-
vielen individuellen Verfehlungen, von denen das Alte und                                                                                                                        einen Hinweis darauf, dass ein
                                                             seins.
Neue Testament berichten, sichtbar wird.                                                                                                                                         menschliches Leben grundsätz-
                                                             Daher spricht Weihnachten                                                                                           lich darauf ausgelegt ist, nicht
Das Neue der christlichen Botschaft besteht nun darin, die   tatsächlich die Einladung                                                                                           nur die Freuden zu genießen,
Geburt Jesu als den Versuch Gottes zu verstehen, seine       aus, die Fülle des Mensch-                                                                                          sondern auch die vielleicht
Beziehung zum Menschen noch einmal grundlegend in-           seins in Erfahrung zu brin-                                                                                         schwierigen Herausforderun-
tensiver zu gestalten.                                       gen, die im Geschenk der                                                                                            gen des Lebens anzunehmen.

                                                                                                                                               Foto: unsplash by isaac quesada
                                                             Vergöttlichung in Aussicht                                                                                          Gerade diese können immer
Wenn nun die Kirche diesen Jesus als ganz Gott und                                                                                                                               wieder neu eine Verwandlung
                                                             gestellt ist.
ganz Mensch glaubt, hat dies zur Konsequenz, dass                                                                                                                                negativer Denk- und Hand-
sich im Menschsein eine ganz unerwartete Dimension           Bereits die Engel verkün-                                                                                           lungsweisen in eine positive
eröffnet. Dieser Mensch Jesus bringt nämlich zum Aus-        den an der Krippe, was                                                                                              und menschenwürdige Lebens-

                                                                                                                                                                                                                                                                          Foto: pfarrbriefservice.de
druck, dass jeder Mensch, der sich wie Jesus ganz und        dies im Kern für den Men-                                                                                           weise bewirken und motivieren.
gar auf Gott einlässt, in seinem Menschsein zutiefst in      schen bedeuten kann.
die Göttlichkeit Gottes verwandelt werden kann.                                                                          Weihnachten möchte also darauf hinweisen, nicht nur
                                                             Zunächst wird hier von Frieden gesprochen, der wohl         die Erinnerung an ein historisches Ereignis gleichsam
Diese Verwandlung geschieht aber weder automatisch,          nicht allein als ein äußeres Geschehen verstanden wer-      wie in einem Jahrestag zu feiern, sondern auch die
noch ist sie in der Macht des Menschen gelegen. Nur in       den will, sondern auf eine innere Haltung verweist, um      theologischen Deutungen, die daraus erwachsen, im
einem radikalen Sich-Einlassen auf das Angebot Gottes        etwas Wesentliches ganz ankommen zu lassen. Ein sol-        Blick zu halten und für das eigene Leben fruchtbar zu
kann sich die Vergöttlichung durch Gott vollziehen.          cher Friede lässt den Menschen ganz bei sich selbst an-     machen.
                                                             kommen und vermittelt eine Offenheit für etwas, was der
Genau dafür gibt Jesus Zeugnis, wobei mit seiner Geburt                                                                  Weihnachten kann als ein permanentes Geschehen ver-
                                                             Mensch sich selbst nicht geben kann. Sich auf Gott einzu-
ein sehr menschlicher Weg beginnt, der durch alle Kata-                                                                  standen werden, dass sich nämlich immerwährend die
                                                             lassen bereitet somit den Weg für eine Gelassenheit – ein
strophen im Leiden und im Kreuzestod hindurch die Auf-                                                                   Geburt Gottes im einzelnen Menschen vollziehen kann
                                                             Sich-Überlassen – in Gott.
erstehung durch Gott geschehen lässt.                                                                                    und nicht nur im Moment der Geburt Jesu und allein für
                                                             Weiterhin wird von einer Freude gesungen, die den           diesen Jesus.
Weihnachten markiert also ganz deutlich, dass sich aus
                                                             Menschen ganz durchströmen kann in gleichsam himmli-
der Geburt des Gott-Menschen Jesus auch die Geburt                                                                       Das Fest der Geburt Jesu lädt zur Besinnung ein, die der
                                                             scher Fülle.

Zwischen                                                                                                                                                                                                                                                Zwischen
Himmel
           und   Erde                                                                      Ausgabe 1/2020         6        7         Ausgabe 1/ 2020                                                                                                   Himmel
                                                                                                                                                                                                                                                                   und   Erde
Himmel undErde - St. Marien Wachtberg
ge is tli che s wo r t                                                                                                                                                                                  orte der menschlichkeit

                Menschwerdung Gottes – damals und heute                                                                                                                                                                 Das Kleeblatt des Helfens – Orte der Menschlichkeit in Wachtberg

                An Weihnachten feiern wir die Menschwerdung Gottes in dem Kind in der Krippe. In Jesus Christus, seinem                                                                                                 In der christlichen Symbolik repräsentiert das vierblättrige Kleeblatt ursprünglich das Kreuz und die vier Evange-
                Sohn, wird Gott einer von uns. ER wendet sein Antlitz uns zu, um uns die frohe Botschaft von seiner Liebe zu                                                                                            lien. Sich in diesem Geist in den Dienst der Mitmenschen und die Nachfolge Christi zu stellen, ist seit Jahren das
                verkünden und zu offenbaren. Gott wird Mensch. Doch ER will und wird in einem jedem von uns Mensch werden.                                                                                              Anliegen von vier caritativen Angeboten, die nicht mehr aus dem Wachtberger Gemeindeleben wegzudenken
                Was bedeutet das?                                                                                                                                                                                       sind: Samstagstreff, Kleiderpavillon, ZUGABE und Lotsenpunkt. Sie widmen sich ganz unmittelbar dem ehrenamt-
                                                                                                                                                                                                                        lichen Dienst am Nächsten und bilden zusammen das Kleeblatt des Helfens. Wenn Sie an den Angeboten interes-
                                                                                                                                                                                                                        siert sind, sie wahrnehmen oder sich selber engagieren wollen, nehmen Sie gerne Kont@kt zu den jeweiligen
                                                                                                                                                                                                                        Ansprechpartnern/innen auf:
                                                                                  wird deutlich, Gott ist der „Immanuel“, ein „Gott mit
                                                                                  uns“, wie es der Prophet Jesaja verheißen hat.
                                                                                  Gott ist mit uns Menschen, das wird auch in der Hin-
                                                                                  wendung Jesu zu den Kleinen und Schwachen, zu
                                                                                                                                                                                                                        Kleiderpavillon                                            ZUGABE
                                                                                  den Armen und Ausgestoßenen seiner Zeit deutlich.
                                                                                                                                                                                                                        Vor über 30 Jahren packte der Lehrer und Presbyter Ri-     Die ZUGABE sammelt haltbare Lebensmittel und Artikel
                                                                                  Für IHN spielt Herkunft, Beruf, gesellschaftliche Stel-
                                                                                                                                                                                                                        chard Diehl gespendete Kleidung in sein Auto, um sie Be-   des täglichen Bedarfs und gibt sie an Wachtberger Men-
                                                                                  lung oder Geschlecht keine Rolle, sondern bei IHM
                                                                                                                                                                                                                        dürftigen zu bringen. Daraus wurde im Februar 1990 die     schen in Not weiter. Die Ehrenamtlichen der ZUGABE be-
                                                                                  zählt jeder, weil er einfach existiert, ein Mensch ist, ein
                                                                                                                                                                                                                        Kleiderstube in Pech, die nach einigen Ortswechseln ihre   gleiten und unterstützen die Besucherinnen und Besucher
                                                                                  von Gott geliebtes Geschöpf.
                                                                                                                                                                                                                        neue Heimat in Ließem fand. Willkommene Spenden sind       aber auch vielseitig in alltäglichen Fragen. Die ZUGABE
                                                                                  Dass es so ist, soll auch durch uns Christen und un-                                                                                  Bekleidung, Schuhe, Bettwäsche, Haushaltsartikel, Gardi-   befindet sich im katholischen Pfarrheim, Am Bollwerk 11
                                                                                  seren Dienst für den Nächsten spürbar werden. Die                                                                                     nen und Spielzeug. Auch dieses Angebot musste zeit-        in Berkum und ist derzeit jeden 2. Donnerstag im Monat
                                                                                  heilige Mutter Teresa von Kalkutta sagte, dass sie und                                                                                weise ruhen. Doch seit einiger Zeit ist der Wachtberger    von 14.30 bis 16.30 Uhr für Menschen ohne Fluchterfah-
                                                                                  ihre Mitschwestern in den Ärmsten der Armen Jesus                                                                                     Kleiderpavillon, Auf dem Köllenhof 3 in Ließem                     rung und jeden 4. Donnerstag im Monat von 7.30
                                                                                  dienen und begegnen, den sie in der Eucharistie an-                                                                                   wieder wie gewohnt jeden Montag von                                       bis 10.00 Uhr für Familien mit Fluchterfah-
                                                                                  beten. Sie sah in ihnen das Antlitz Christi, wie Jesus                                                                                15.00 bis 18.00 Uhr für die Annahme                                           rung geöffnet.
                                                                                  es verheißen hat: „Amen, ich sage euch: Was ihr für                                                                                   von Spenden und jeden Donners-                                                   Ansprechpartnerin: Andrea Neu;
                                                                                  einen meiner geringsten Brüder [natürlich auch                                                                                        tag von 15.00 bis 17.00 Uhr für                                                    E-Mail: andrea.b.neu@gmail.com
                                                                                  Schwestern] getan habt, das habt ihr mir getan (Mt                                                                                    deren Abgabe geöffnet.
                                                                                  25,40).“ Jesus zeigt sich uns in den Kranken und
                                                                                                                                                                                                                        Ansprechpartnerin:
                                                                                  Armen, den Heimatlosen und Fremden, den Einsa-
                                                                                                                                                                                                                        Marianne Pilger; E-Mail:
Foto: R. Wolf

                                                                                  men und Verlassenen.
                                                                                                                                                                                                                        Heiner.Pilger@t-online.de
                                                                                  ER zeigt sich uns in allen Menschen. In ihnen dürfen
                 Ausschnitt der Krippe in Fritzdorf aus dem Jahr 2016.            wir IHM begegnen und IHM dienen. Gott wird
                                                                                  Mensch. Lassen wir dies die Menschen spüren, dass                                                                                     Samstagstreff                                                                         Lotsenpunkt
                                                                                  sie von IHM geliebt sind, in dem wir sie lieben und                                                                                   Seit Juni 2015 kommen Flücht-                                                           „Da sein“, „Zeit haben“, „zuhö-
                Der deutsche Lyriker Angelus Silesius (+ 1677) schreibt:
                                                                              ihnen dienen.                                                                                                                             linge im Samstagstreff zusam-                                                         ren“. Mit diesen drei Charakteris-
                „Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren, und
                nicht in dir: Du bleibst noch ewiglich verloren.“ Christus    Erkennen wir in jedem einzelnen, dass er jemand ist, der                                                                                  men. Während die Kinder betreut                                                    tika wartet der im September 2018
                                                                              wichtig, einzigartig und kostbar ist – für Gott und für uns.                                                                              werden, erhalten die Erwachsenen in                                              neu eingerichtete, offene Lotsenpunkt
                                                                                                                                                  Foto: pixabay.com/de/photos/menschen-erwachsener-mann-zwei-3132754/

                kam zum Heil der Menschen vom Himmel herab und
                wurde Mensch. Doch ER zwingt sich keinem auf, sondern         Gott wird Mensch – sowohl damals beim ersten Weih-                                                                                        kleinen Gruppen Sprach- bzw. Kommuni-                                       auf. Das persönliche, helfende Gespräch
                lädt uns ein, aus freiem Willen mit IHM zu leben.             nachtsfest in Bethlehem als auch heute. ER wird Mensch,                                                                                   kationsunterricht. Bedingt durch die Corona-                         steht im Vordergrund, und bei Bedarf vermitteln
                                                                              weil ER sich absolut mit uns Menschen identifiziert. ER                                                                                   pandemie musste dieses Angebot zeitweise ruhen.            die ehrenamtlichen Lotsinnen und Lotsen zu Diensten und
                ER möchte in uns, in unseren Herzen, geboren werden.
                                                                              wird Mensch, weil ER in uns – in dir und mir – neu gebo-                                                                                  Doch seit dem 19.09.2020 finden die Treffen wieder         Einrichtungen im sozialen Hilfesystem. Der Lotsenpunkt
                Das heißt: Das göttliche Kind möchte uns durch und durch
                                                                              ren werden will. Wenn wir dies immer mehr zulassen,                                                                                        statt. Standort ist das Katholische Familienzen-          befindet sich im Pfarrhaus/Pfarrgarten in Berkum, Am
                erfüllen. Gott möchte mit jedem einzelnen etwas zu tun
                                                                              dann wird sich unsere Welt und die Lebenswirklichkeit vie-                                                                                trum, Am Bollwerk 13 in Berkum, wo man sich samstags       Bollwerk 13. Er ist jeweils am 2. und 4. Montag im Monat
                haben und sein Leben, seine Wünsche und Ängste teilen.
                                                                              ler Menschen wandeln. Fangen wir alle im Kleinen bei uns                                                                                  von 10.00 bis 13.00 Uhr trifft.                            von 15.00 bis 17.00 Uhr und nach persönlicher Vereinba-
                ER kennt das Leben von uns Menschen. IHM dürfen wir
                                                                              an, damit es auch im Großen des Weltgeschehens sicht-                                                                                     Ansprechpartner Berkum: Kurt Zimmermann;                   rung geöffnet.
                uns anvertrauen, weil wir IHM nicht gleichgültig oder egal,
                sondern angenommen, gewollt und bejaht sind – trotz all       bar werden kann.                                                                                                                          E-Mail: ku.zi@t-online.de                                  Ansprechpartner: Martin Wolbers;
                unserer menschlichen Schwächen und Fehler. Durch die                                                  Michael Maxeiner, Pfarrer                                                                                                                                    E-Mail: lotsenpunkt@kath-wachtberg.de
                Geburt des Kindes im armseligen Stall von Bethlehem
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dirk Jüngermann, Martin Wolbers

                Zwischen                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zwischen
                Himmel
                           und   Erde                                                                          Ausgabe 1/2020            8                                                                                9        Ausgabe 1/2020                                                                       Himmel
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   und   Erde
Himmel undErde - St. Marien Wachtberg
menschwerdung – mensch sein

Gott will unser Mensch-Sein

Gott geht in die Knie…                                                                                                                                          für mein Wohnzimmer interessiert, sondern ganz im Ge-
Wenn ein Vater mit seinem Kind spielt oder wenn er es         Es ist ein fremder und zärtlicher Gedanke, dass unser                                                                                                                      Ich bin da:
                                                                                                                                                                genteil. Manchmal ist er uns näher als unser Sofa.
tröstet, bleibt er nicht in seiner vollen Größe vor dem       Leben und dass die Welt nicht gerettet werden durch                                                                                                                        Gott hat sein letztes, tiefstes, schönstes Wort
                                                                                                                                                                Die Frage bleibt: Was würde ich machen, wenn Jesus,
Kind stehen. Er geht in die Knie, macht sich klein, be-       die Macht des Mächtigen. Die Liebe, die sich gleich-                                                                                                                       im fleischgewordenen Wort
                                                                                                                                                                wenn Gott als Mensch einfach so wie in dem Spot auf
gibt sich in die Lage des Kindes, ist Auge in Auge mit        macht mit dem Geliebten, ist die erlösende Kraft.                                                                                                                          in unsere Welt gesagt.
                                                                                                                                                                meinem Sofa sitzen und mich anlächeln würde? Wäre
ihm und nimmt seinen Horizont an. Er vergisst seine                                                                                                                                                                                      Und dieses Wort heißt:
                                                                                                          Fulbert Steffensky                                    ich wirklich darauf eingerichtet?
Sprache und spricht die Worte, die das Kind schon                                                                                                                                                                                        Ich liebe dich, du Welt, du Mensch.
versteht.                                                                                                                                                                                                                                Ich bin da: Ich bin bei Dir.
                                                                                                                                                                Und Weihnachten geschieht
                                                                                                                                                                                                                                         Ich bin dein Leben.
                                                                                                                                                                Weihnachten kann man nicht machen – Weihnachten
                                                                                                                                                                                                                                         Ich bin deine Zeit.
                                                                                                                                                                geschieht und wird und ist. Weihnachten – das ist das
                                                                                                                                                                                                                                         Ich weine deine Tränen
                                                                                                                                                                Geschenk Gottes an uns Menschen. Und Weihnachten
                                                                                                                                                                                                                                         Ich bin deine Freude.
                                                                                                                                                                ist und war und wird sein – egal, ob alle Fenster geputzt
                                                                                                                                                                                                                                         Fürchte dich nicht.
                                                                                                                                                                sind, wir alle Geschenke haben, die Weihnachtspost erle-
                                                                                                                                                                                                                                         Wo du nicht weiter weißt,
                                                                                                                                                                digt ist, es in den Geschäften keinen Lachs mehr gibt.
                                                                                                                                                                                                                                         bin Ich bei dir.
                                                                                                                                                                Mit all unseren Einkaufslisten, raffinierten Menüvorschlä-
                                                                                                                                                                                                                                         Ich bin in deiner Angst,
                                                                                                                                                                gen, den liebevoll ausgesuchten Geschenken, all unseren
                                                                                                                                                                                                                                         denn Ich habe sie mitgelitten.
                                                                                                                                                                Vorbereitungen können wir Weihnachten nicht machen –
                                                                                                                                                                                                                                         Ich bin in deiner Not und in deinem Tod,
                                                                                                                                                                Weihnachten geschieht. Und das ist vielleicht das größte
                                                                                                                                                                                                                                         denn heute begann Ich

                                                                                                                               Foto: pixabay.com
                                                                                                                                                                Geschenk, das uns in diesen Tagen geschenkt wird. …
                                                                                                                                                                                                                                         mit dir zu leben und zu sterben.
                                                                                                                                                                Da sagt einer „Ja“ zu uns ohne Wenn und Aber. Da liebt
                                                                                                                                                                                                                                         Ich bin in deinem Leben
                                                                                                                                                                uns einer so sehr, dass er nicht wartet, bis wir mit allem
                                                                                                                                                                                                                                         Und ich verspreche Dir:
                                                                                                                                                                fertig sind, sondern der uns einfach entgegenkommt. Da
Gott muss Fantasie haben. Er wurde Mensch                     wissen, ob sie ihn wirklich liebte, um seiner selbst willen                                       kommt einer in unser Mensch-sein hinein, mitten in all un-               Dein Ziel heißt Leben.
Die Grundidee einer Parabel stammt von dem Mitte des          oder nur all seines Besitzes und Reichtums wegen.                                                 sere kleinen und großen Sorgen, unsere Ängste, unsere                                                        Karl Rahner
19. Jh. verstorbenen dänischen Theologen und Philoso-         So schlug unser König einen Weg ein, den noch kein                                                Hoffnungen, in unseren Alltag. Da macht sich ein großer,
phen Sören Kierkegaard. Dort heißt es sinngemäß: Es war       König vor ihm erprobt hatte: er stieg von seinem Thron,                                           starker, allmächtiger Gott so klein, dass er in unser be-
einmal ein junger König. Der verliebte sich unsterblich in    setzte die Krone ab und zog seinen Purpurmantel aus.                                              grenztes Leben, kleines uns oft so ohnmächtiges Leben            „Ich trage Deinen Namen nach Bethlehem"
ein Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen. Sie bewohnte         Er wurde selbst zum einfachen Bauern. Er nahm nicht nur                                           hineinpasse. Da wird ein Gott Mensch, ja, wird ein Kind.         Die deutschen Benediktiner in Jerusalem pilgern in der
eine winzige Hütte und lebte von der Feldarbeit. „Wie kann    die äußere Gestalt eines armen Menschen an, sondern                                               Er kommt hinein in unsere Berge von Geschenkpapier,              Heiligen Nacht zur Geburtskirche nach Bethlehem. Mit
ich ihr meine Liebe zeigen, wie kann ich sie nur für mich     lebte sogar in einer Hütte im Wald. Obwohl er eigentlich                                          ist da zwischen Gänsebraten und Parfüm, ist da beim              sich führen sie eine Buchrolle mit Namen aus aller Welt,
gewinnen?“, fragte der König sich immer wieder. Denn          der König war, wurde er aus Liebe ein einfacher Bauers-                                           Flötenspiel der Kinder, beim Familienkrach am Heilig-            die sie dort auf dem Stern über der mutmaßlichen Ge-
schließlich war ein größerer gesellschaftlicher Rangunter-    mann. Er setzte alles auf eine Karte. Er riskierte, dass sie                                      abend, ist am Bett des Kranken, ist da beim „Transea-            burtsstelle Jesu niederlegen. Mehr als 112.000 Namen
schied zwischen ihm als König und dem armen Mädchen           ihn sogar abwies. Alles nur aus Liebe!                                                            mus“ des Kirchenchores und beim Glockengeläut und                durften sie in der Heiligen Nacht 2019 tragen. Es ist in
kaum denkbar. Einer seiner Ratgeber empfahl ihm: „Be-         Alles zu verlassen, was bisher Sicherheit gegeben hat, nur                                        der Christnacht.                                Andrea Schwarz   jedem Jahr die Weihnachtsaktion der Benediktiner, dass
fiehl ihr einfach, Deine Frau zu werden. Du bist der König,   um einem ganz bestimmten Menschen nahe zu sein.                                                                                                                    man per Mail Namen von Menschen, für die man beson-
sie hat zu gehorchen“. Die Macht dazu hatte er, schließlich                                                                                                                                                                      ders beten möchte, an das Kloster schicken kann, die die
gehorchten ihm sogar ganze Länder. Nein, erzwungene           Bin ich bereit, wenn Jesus zu uns kommt                                                                                                                            Mönche dann in die Buchrolle schreiben. Der Abt der Be-
Unterwerfung war es nicht, was der König wollte. Er sehnte    Ein Möbelhaus warb vor ein paar Jahren mit jemandem,                                                                                                               nediktiner schreibt, dass er so möglichst vielen Menschen
sich nach Vertrautheit und Liebe. Alle Macht der Welt kann    der ganz wie unser allgemeingültiges Bild von Jesus aus-                                                                                                           die Gelegenheit geben will, in geistlicher Weise „am Ort
die Tür des Herzens nicht aufschließen.                       sah, für seine Produkte. Dieser hatte klischeemäßig lange                                                                                                          der Krippe“ präsent zu sein. Dadurch bekommt man das
Also kam dem König die Idee, dem jungen Mädchen               Haare, lächelte und streckte die Hand zur Begrüßung ent-                                                                                                           Gefühl ganz "nah" dabei zu sein.                         mbr
einen Liebesbrief zu schreiben, in dem er ihr versicherte,    gegen, „Björn.“ Jesus im Wohnzimmer! Ziemlich kommer-
was er für sie empfinde und dass er von ihrer Schönheit       ziell und kitschig … Wirklich? Wir wissen aus der Bibel,
ganz bezaubert war. Aber auch durch einen Brief würde         was er gesagt und getan hat, wie er Menschen entgegen-
das Mädchen wohl nicht beeindruckt sein. Deshalb meinte       gekommen, ihnen begegnet ist. Als wirklicher Mensch. Für
                                                                                                                                            Foto: dormito.net

ein weiterer Ratgeber: „Kleide sie in Purpur und Seide und    uns als Christen ist er auch Gott. Ein Gott, der nicht auf
sie wird dahinschmelzen“. Nur: wie könnte er dann jemals      einer Wolke entrückt sich nicht für mich als Menschen und

Zwischen                                                                                                                                                                                                                                                               Zwischen
Himmel
           und   Erde                                                                         Ausgabe 1/2020         10                                           11        Ausgabe 1/2020                                                                             Himmel
                                                                                                                                                                                                                                                                                  und   Erde
Himmel undErde - St. Marien Wachtberg
l es en u nd s ch e n k e n                                                                                                                                                                  k ind e rs e it e
   Lustiger und zu Herzen gehender als alles,                               Mit Conni gemeinsam
   was Sie bisher gelesen haben!                                            durch die Corona-Zeit!
                                                                                                                                                                                                Marie und die Ungerechtigkeit – alles war anders
                        Danny Malooley hat es schwer. Ein Glückspilz Conni geht es gerade wie ganz
                         war er noch nie, aber seitdem seine Frau vor       vielen Kindern überall auf der                                                                                      Die Welt schien still zu stehen, das Corona Virus hatte        das wird vorbeigehen“. „Du hast leicht reden“, sagte Lea,
                         etwas mehr als einem Jahr bei einem Unfall         Welt: Sie darf nicht in den Kinder-                                                                                 den Globus fest im Griff. Marie mochte diese Zeit nicht, die   „im Himmel bekommt ihr doch gar nicht mit wie wir uns
                         ums Leben gekommen ist, läuft gar nichts           garten, kann ihre Freunde und                                                                                       Menschen trafen sich nicht mehr, Gottesdienste fielen aus      fühlen.“ „Doch“, antwortete Marie, „wenn es den Men-
                         mehr glatt. Sein kleiner Sohn Will hat aufgehört   Freundinnen nicht treffen und                                                                                       und viele Kinder waren total unglücklich. Kurz gesagt: sie     schen nicht gut geht, sind wir Engel traurig. Aber auch in
                         zu sprechen, Danny verliert den Job, und als       nicht auf dem Spielplatz herumto-                                                                                   hatte Arbeit bis über beide Ohren. Sie machte gerade eine      den schlechten Zeiten sind wir da, um zu helfen. Außer-
                         ihm auch noch sein Vermieter mit Rausschmiss       ben. Schuld daran ist ein Virus namens Corona, erklären ihr Mama                                                    kurze Pause als Raphael sich zu ihr setzte. Er sah Marie       dem steht Heiligabend vor der Tür, der Tag an dem Gott
                         droht, kauft er von seinem letzten Geld ein        und Papa. Was genau es damit auf sich hat, weshalb so viele Men-                                                    sorgenvoll an und sagte: „Marie, du siehst müde aus.           durch seinen Sohn Mensch wurde. Das heißt er weiß
                         Pandakostüm, um als Tanzbär Geld zu verdie-        schen im Augenblick Mundschutz tragen und wie man sich vor An-                                                      Auch Engel brauchen eine Pause.“ „Ja“, sagte Marie, „aber      genau wie es euch geht.“ Einen Moment sagten beide
                         nen. Doch tanzen kann er leider auch nicht ...     steckung noch schützen kann - das erklärt diese Conni-Lesemaus                                                      es gibt in Wachtberg so viel zu tun.“ „Ja ich weiß“, antwor-   nichts, dann sagte Marie: „Lea, ich denke es wird in eini-
                         Ein Panda steht für Frieden und Freundschaft,      anschaulich und kindgerecht.                                                                                        tete Raphael, „das ist momentan auf der ganzen Welt so.        ger Zeit alles wieder anders werden. Bis dahin, nutze doch
   aber soweit denkt Danny nicht. Das Kostüm ist ein Ladenhüter und         Das Corona-Virus (SARS CoV 2) und die Krankheit COVID-19 werden uns                                                 Trotzdem verordnet dir Doktor Raphael nun eine Pause,          die Zeit und tu die Dinge, für die du sonst keine Zeit hat-
   billig, deshalb muss es als Verkleidung herhalten. Ein neuer Stra-       noch einige Zeit beschäftigen. Umso wichtiger ist es für Kinder, zu                                                 allerdings erst wenn du bei Lea aus Züllighoven vorbeige-      test. Auch diese Zeit trägt etwas Gutes in sich: deine Eltern
   ßenkünstler ist geboren. Anfangs macht sich Danny vor allen Din-         verstehen, warum das Virus ihr Leben so stark beeinflusst.                                                          schaut hast. Wenn du das erledigt hast, treffen wir zwei       sind abends früh Zuhause, die Kommunion deiner
   gen lächerlich, aber als sich die Pole-Tänzerin Krystal seiner erbarmt   Diese Conni-Geschichte gibt Antworten auf wichtige Kinderfragen:                                                    uns erst einmal auf eine leckere Wolkenschorle und quat-       Schwester läuft auf Youtube und auch mit zwei Freundin-
   und ihm Tanznachhilfe gibt, klingelt die Kasse so leidlich. Als Panda-   Was ist das Virus und warum kann ich es nicht sehen? Warum                                                          schen“. „Oh ja“, sagte Marie und sofort kam ihr der Ge-        nen kann es eine super Geburtstagsparty werden!“ „Du
   bär verkleidet beobachtet Danny eines Tages, wie sein kleiner Sohn       muss ich Abstand zu meinen Freund*innen und Verwandten halten?                                                      schmack dieser himmlischen Köstlichkeit in den Sinn. Im        hast Recht“, sagte Lea, „Trübsal blasen bringt nichts,
   Will von anderen Jungen schikaniert wird, und schreitet ein. Will        Warum ist gründliches Händewaschen so wichtig? Was bedeutet                                                         gleichen Moment war Raphael verschwunden und Marie             schauen wir doch mal, ob es nicht auch anders geht“.
   fasst Vertrauen in den vermeintlich fremden Panda. Und er spricht.       Quarantäne? Und was mache ich, wenn ich mich zu Hause lang-                                                         dachte so bei sich, dass auch Raphael diese Pause drin-        Marie lächelte und verabschiedete sich. Am nächsten Tag
   Ein Roman voller Situationskomik, der rührend und saukomisch zu-         weile?                                                                                                              gend nötig hätte. Also machte sie sich auf den Weg nach        war alles anders. Lea quatschte mit ihrer Schwester, ging
   gleich eine der liebenswertesten Vater-Sohn-Beziehungen in der           Eine aufklärende Conni-Sachgeschichte rund um das komplexe                                                          Züllighoven. Dort angekommen                                                          ausgiebig mit Sammy, dem Familien-
   Literatur beschreibt. Wer »About a Boy« mochte, wird dieses              Thema Corona und COVID-19. Mit den wichtigsten Regeln zu richti-                                                    merkte sie, dass es schon tiefe                                                        hund, spazieren und abends saß die
   Buch lieben.                                                             gem Verhalten und hilfreichen Tipps für Kinder im Kita-Alter – leicht                                               Nacht war, also betrat sie kurzer-                                                      ganze Familie bei einem Gesell-
   „Pandatage“                                                              verständlich und stets auf Augenhöhe erklärt und liebevoll anschau-                                                 hand Leas Traumwelt. Sie stellte                                                       schaftsspiel zusammen. Es wurde er-
   James Gould-Bourn, Kiepenheuer &Witsch                                   lich gemacht! (ab 3 Jahren, 3,99 Euro)                                                                              sich vor und fragte Lea was denn                                                     zählt, gelacht und alle genossen die
   ISBN: 978-3-462-05364-7                                                                                                                                                                      ihr Problem wäre. „Nun“, sagte                                                      von Lea zubereitete Apfelschorle. „Ja“,

                                                                                                                                                                                                                                                     
                                                                            „Conni macht Mut in Zeiten von Corana“
   Empfohlen durch die Bücherei St. Margareta, Adendorf                     Liane Schneider, Carlsen ISBN: 978-3-551-08015-8                                                                    Lea, „es ist ungerecht! Dieses Jahr ist                                        dachte Marie, „diese Zeit nahm den Men-
                                                                                                                                                                                                ungerecht, ich kann keinen Geburtstag                                          schen ein Stück weit die Hektik des Alltags.“
                            Wir haben uns für das Buch "Eine                Laetitia Colombani erzählt in ihrem neuen Roman                                                                     feiern, meine kleine Schwester hat Kom-                                        Es gibt Schlimmeres auf der Welt, als mit
                            Wiese für alle" von Hans-Christian              »Das Haus der Frauen« von zwei heldenhaften                                                                         munion und durch die ganzen Ein-                                               geliebten Menschen ein Spiel zu spielen, ein
                            Schmidt und Andreas Német entschie-             Frauen – für alle Leserinnen von »Der Zopf«                                                                         schränkungen wird es nicht das                                          Gespräch zu führen, oder einfach nur eine Schorle
                            den. Obwohl es eigentlich ein allzeitak-                                                                                                                            Fest, das ich mir für sie gewünscht habe. Ich                         zu trinken - Schorle? Da war doch was! Der Ge-
                                                                            In Paris steht ein Haus, das allen Frauen dieser
                            tuelles Thema ist, ist es derzeit aktuell                                                                                                                           kann mich nicht mit meinen Freundinnen treffen                        schmack einer köstlichen Wolkenschorle kam
                                                                            Welt Zuflucht bietet. Auch der erfolgreichen An-
                            wie nie...!                                                                                                                                                         und es gibt tausend Dinge, die noch doof sind“.                        Marie in den Sinn und schon war sie verschwun-
                                                                            wältin Solène, die nach einem Zusammenbruch
                          „Stell dir vor, du bist ein Schaf. Du lebst       ihr Leben in Frage stellt. Im »Haus der Frauen«                                                                     „Ja“, sagte Marie, „das verstehe ich, aber auch                          den, aber nur für eine kurze Pause.        Lars Koch
                          mit anderen Schafen auf einer schönen             schreibt sie nun im Auftrag der Bewohnerinnen
                          Wiese. Ihr habt genug zu fressen und ihr          Briefe – an die Ausländerbehörde, den zurückge-
müsst vor nichts Angst haben. Alles ist gut. Eines Tages kommt              lassenen Sohn in Guinea, den Geliebten – und er-
übers Meer ein fremdes Schaf. Es ist in großer Not. Hilfst du?              fährt das Glück des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses.
Eine Geschichte über Menschlichkeit ab 4 Jahren und für alle.“              Weil Solène anderen hilft, hat ihr Leben wieder einen Sinn. Doch
Das Buch kann in unserer Bücherei ausgeliehen werden, wenn sie              wer war die Frau, die vor hundert Jahren allen Widerständen zum
es allerdings kaufen möchten, der komplette Gewinn des Buches               Trotz diesen Schutzort schuf? Solène beschließt, die Geschichte der
geht an die UNO Flüchtlingshilfe.                                           Begründerin Blanche Peyron aufzuschreiben.
                                                                                                                                                                                                                                                                  An alle Hobby-Köche und -Cocktailmixer:
Derzeit ist unsere Bücherei allerdings immer noch wegen des Was-            Ein ergreifender Roman über mutige Frauen und ein Plädoyer für                                                                                                                        schickt uns doch bitte Eure leckeren und getesteten
serschadens geschlossen                                                     mehr Solidarität.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Rezeptideen für Maries Wolkenschorle. Wir sind
„Eine Wiese für alle“                                                       „Das Haus der Frauen“                                                                                                                                                                 gespannt auf Eure Ideen!
                                                                                                                                                    Abbildungen: Verlage

                                                                                                                                                                           Foto: unsplash.com

Hans-Christian Schmidt und Andreas Német, Klett                             Laetitia Colombani, S.Fischer Verlag, ISBN: 978-3-10-
                                                                                                                                                                                                                                                                  E-Mails an pfarrmagazin@kath-wachtberg.de
Kinderbuch ISBN 978-3-95470-242-8, Empfohlen durch                          390003-3, Empfohlen durch
die Bücherei St. Simon und Judas Thaddäus, Villip                           die Bücherei St. Gereon, Niederbachem

   Zwischen                                                                                                                                                                                                                                                                                         Zwischen
   Himmel
              und   Erde                                                                                        Ausgabe 1/2020             12                                                     13       Ausgabe 1/2020                                                                           Himmel
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               und   Erde
Himmel undErde - St. Marien Wachtberg
ge me i n d e & c o rona

                                                        Ein kleiner Rückblick auf ein „anderes Jahr“

                                                       Z um dauerhaften Gebet… brannte ab März eine liebevoll mit den Symbolen aller Schutzpatrone unserer                                Musik … und auf einmal war da Stille. Auf den
                                                       Gemeinde gestaltete Kerze bei Maria, der Rosenkranzkönigin.                                                                        Straßen, am Himmel und in den Kirchen. Kon-
                                                                                                                                                                                          takte minimieren und Abstände vergrößern. Leise
                                                                                                                                                                                          atmen und gar nicht singen oder gar trompeten.
                                                                                                                                                                                          Aerosole bergen die Gefahr. Viele Wochen Stille.
                                                                                                Verwaltung …             Ordnerdienste … Erst seltsam und jetzt ... nicht mehr            Dann: planen, organisieren, abstimmen. Chöre proben per Videokonferenz. Or-
                                                                                               Showdown am Frei-         wegzudenken. Ohne diesen Dienst könnten wohl momen-
                                                                                                                                                                                          chester gehen auf die Plätze. Vorsichtige Töne in den Kirchen. Die zuverlässige
                                                                                               tag, dem 13. März         tan keine Hl. Messen stattfinden. Die Gottesdienstbesucher
                                                                                                                                                                                          Orgel, immer. Beten, Summen, Singen in den Gottesdiensten – manches, nicht
                                                                                               20. Keine öffentli-       mit einem freundlichen Lächeln und einem herzlichen
                                                                                                                                                                                          jedes Lied! Dann, hört! Eine stimmungsvolle Altflöte, ein wohltönender Kantoren-
                                                                                               chen Gottesdienste                                      Willkommen zu begrüßen,
                                                                                                                                                                                          gesang, eine virtuose Viola, laut gelesenes Liedgut. Kirchenräume füllen sich lang-
                                                                                               mehr erlaubt. Keine                                     könnte eigentlich ein Dienst
                                                                                                                                                                                          sam. Wieder.                                                                    rpü
                                                                                               Versammlungen,                                          werden, der nicht nur in Zei-
                                                                                               Ausschusstreffen.                                       ten der Corona-Pandemie            D   ie ZUGABE … Der Corona-Lockdown im März 2020 zwang die Helferinnen
                                                                                               Bald auch das Pas-                                      stattfindet. Eine Kirche, die      und Helfer der ZUGABE unter Führung von Frau Neu und Frau Duell zur Verän-
                                                                                               toralbüro, zum                                          sich dadurch zeigt, dass           derung ihrer Ausgabepraxis an Bedürftige. Die engen Kellerräume des Berkumer
                                                                                               Schutz des Teams                                        Türen und Herzen offenste-         Pfarrheims verhinderten die Ausgabe unter den vorgeschriebenen Hygienebedin-
                                                        und der Geistlichen – gerade jetzt wird gesunder Beistand                                      hen und alle Menschen will-        gungen. Als Aushilfe wurden die Lebensmittelkontingente der Kunden in Euro
                                                        benötigt- nur noch telefonisch oder per Email erreichbar.                                      kommen heißt, die mit              umgerechnet und im März und April als Bargeld von den Helferinnen persönlich
                                                        Eine Flut von Fragen und Unsicherheiten strömt ins Pasto-                                      Christus und untereinander                                       an den Wohnungen der Bedürftigen übergeben,
                                                        ralbüro. Regelungen sind umzusetzen. Kein Denken an                                            Gemeinschaft erleben                                             im April dazu noch Mund- und Nasenschutz für
                                                        Kurzarbeit, in den Kindertagesstätten auch nicht, Notgrup-                                     möchten.                                                         jedes Familienmitglied. Im Mai bot die Kirchenge-
                                                        pen in der Kinderbetreuung werden in allen kath. Kitas be-                                                    Claudia Langen                                    meinde den Pfarrsaal zur Nutzung für die Ausgabe
                                                        trieben. Gott sei Dank. Inzwischen wieder Öffnungszeiten                                                                                                        an. Ein neues Konzept umfasst die Festlegung von
                                                        und persönliche Begegnungen möglich. Mit dem allseits                                                                                                           Terminen und Zeitfenstern für die Kunden, Aufbau
                                                        wichtigen Abstand.                                         rpü
                                                                                                                         Messdienerarbeit…           Mit dem Ende der Gottesdienste                                     eines Einkaufsparcours, Bestückung desselben mit
                                                                                                                         mit Besuchern, wurde auch die Messdienertätigkeit inner-                                       Waren aus dem Keller im Handtransport, Einzelbe-
                                                                               Hl. Messen und Andachten …                halb der Messdiener sowie der Leiterrunde auf unbe-                                            gleitung der Kunden durch Helfer im Einkaufsraum
                                                                                wurden vor dem Computer gefeiert         stimmte Zeit eingestellt. In der Zeit des Lockdowns hatten                                     und Auffüllung des Bestandes nach Ende der Vor-
                                                                                – anstatt mit life anwesender Ge-                                        die Messdiener plötzlich                                       und Nachmittagsausgaben. Durch große Kraftan-
                                                                                meinde. Es galt neue Technik zu ler-                                     keine Aufgabe mehr und die                                     strengung der Helferinnen und Helfer gelangen so
                                                                                nen für 50 im Lifestream                                                 Kommunikation innerhalb                                        im Mai und Juni sichere Ausgaben unter Co-
                                                                                übertragene Hl. Messen und einige                                        der Leiterrunde war auf we-                                    rona-Bedingungen, die nach dem Urlaubsmonat
                                                                                kurze Videobotschaften. Ungewohnt                                        nige Online-Treffen be-          Juli auch im August und September erfolgreich abliefen. Bis auf weiteres sind die
                                                                                am anderen Ende der Leitung: die                                         schränkt. So konnte              Ausgaben zu den bekannten Terminen in gleicher Weise geplant, um die Bedürf-
                                                                                Sonntagsmesse vom Sofa aus.                                              wenigstens etwas Kontakt         tigen gerade in den Zeiten von Corona zu unterstützen.
                                                        Auch wurden 111 sogenannte „stille Messen“(= ohne Ge-                                            aufrechterhalten bleiben.        Joseph von Radowitz

                                                        meinde) gehalten. Dann - mit umgeräumten Kirchen und                                             Nach den Lockerungen
                                                        in fleißiger Heimarbeit                                                                          konnte Schritt für Schritt die   A  nbetungen… Nachdem Mitte März bekannt wurde,
                                                        erstellten Schutzwän-                                                                            Messdiener-Arbeit aufge-         dass keine öffentlichen Messen mehr stattfinden konnten,
Fotos & Illustration: R. Pütz & pfarrbriefservice.de

                                                        den für die gesicherte                                                                           nommen werden. Seitdem           wurde organisiert, dass zum Beispiel die Kirche in Nieder-
                                                        Kommunionaustei-                                                                                 werden die Dienste am Altar      bachem regelmäßig zu Gebet und Anbetung geöffnet
                                                        lung – und viel Desin-                                           sowie es die Vorschriften erlauben, geübt und schon prak-        wurde. Die Einladung beschränkte sich nicht nur auf
                                                        fektionsmittel -                                                 tiziert. Eine Vorschrift zum Beispiel, dass nur noch in Klein-   Niederbachem, auch in anderen Kirchen wurde diese
                                                        schrittweise zu etwas                                            gruppen mit Abstand und Maske gedient werden darf.               Möglichkeit, Freude und Kummer vor Gott zu bringen,
                                                        kirchlicher Normalität                                           Derzeit finden glücklicherweise auch wieder Messdiener-          wahrgenommen. Sie bot Trost und Kraft, getragen durch
                                                        zurück.                                                          stunden vor Ort statt, um die Gemeinschaft der Messdie-          das gemeinsame Gebet, in einer Zeit der Unsicherheit
                                                        rpü                                                              ner-Gruppe wieder zu aktivieren.                   Svea Heinen                                                          mfl

                                                        Zwischen                                                                                                                                                                                                                Zwischen
                                                        Himmel
                                                                   und   Erde                                                                            Ausgabe 1/2020          14         15        Ausgabe 1/2020                                                            Himmel
                                                                                                                                                                                                                                                                                           und   Erde
Himmel undErde - St. Marien Wachtberg
ge me i n d e & c o rona

Ein kleiner Rückblick auf ein „anderes Jahr“

Pfingst- und Ostergrüße an die Ehrenamtler …             ab
                                                                                                                            Plattform geprobt.                                                 nen ein. Alle Generationen waren vertreten, was ganz
aufs Rad und verteilt – ein Osterlächeln, ein „wir denken
                                                                                                                            Das ist zwar kein                                                  dem Wunsch und dem Motto des Vorbereitungsteams
an Sie“ - Kärtchen übergeben oder in den Briefkasten ge-
                                                                                                                            typisches Chorer-                                                  entsprach: Messe für jung und alt und MITTENDRIN.
steckt.
                                                                                                                            lebnis, aber wir                                                   Für die Kinder hielten zwei Erzieherinnen gesondert in
                                                                                                                            konnten hervorra-                                                  den Räumen der KiTa einen Kindergottesdienst. Vier
Plötzlich alleine – oder doch nicht? …                                                                                      gend neue Stim-                                                    junge Familien hatten gemeinsam mit Pfarrer Maxeiner
Seniorenkaffee entfallen, Frühstück der Frauen kann nicht                                                                   men in Satzproben                                                  die Messe vorbereitet. Mit Keyboard, Querflöte, Gitarre
stattfinden, keine Besuche im Altenheim und zu Hause.                                                                       lernen, ohne uns                                                   und E-Bass begleiteten sie die beiden Vorsängerinnen
Lange Stunden. Angst. Doch ab und zu kommt ein Nach-                                                                        dem Risiko einer                                                   und die anwesende Gemeinde. Zum Schluss waren
bar, ein Angehöriger an die Wohnungstür und fragt, ob er                                                                    möglichen Anste-                                                   alle eingeladen auf dem Gelände der KiTa zu bleiben
etwas tun kann. Ob er vom Einkauf etwas mitbringen                                                                          ckung preiszugeben. So konnten wir uns jede Woche                und sich gemeinsam bei einem Getränk – mit Corona-
kann. Abstandhalten – aber ein Lächeln kann darüber hin-                                                                    sehen und haben soeben 6 neue mehrstimmige Lieder                Abstand - zu unterhalten. Die Resonanz der Teilnehmer
weg fliegen. Selten geworden, aber jetzt gibt es ab und zu    irgendwie stattfinden kann. Ostern verstrich genauso wie      gelernt. Der Nachteil: ein Zusammensingen war leider             war durchweg positiv. Vielleicht kann das Messformat
einen Brief von der Familie. „Lange schon konnte ich nicht    die eigentlich für die Erstkommunionen geplanten Sonn-        wegen der Zeitverzögerung nicht möglich. Jeder saß vor           auch in anderen Kirchorten „Schule“ machen?
mehr in die Kirche, und heute kommt sie zu uns!“ Die          tage. Pater Pious hat die Kinder mit Videobotschaften über    seinem Computer/ Laptop oder Handy zu Hause und                                                                Clemens Mertes

Pfarrer der katholischen und evangelischen Kirche in          youtube getröstet, und es gab auch kleine Aufmerksam-         sang mit Chorleiterin Anja Ziegelmeier die neue Stimme           Firmung …
Wachtberg halten einen ökumenischen Gottesdienst im In-       keiten per Post, die gut angekommen sind. Pfarrer Maxei-      allein. Für sie zwar anstrengender, aber wir haben das           Als die Bewerber für die dies-
nenhof des Limbachstifts - die Bewohner des Stifts, dank      ner und Pater Pious haben sich wochenlang für die Kinder      super hingekriegt. Nach den Sommerferien traf man sich           jährige Firmung sich Ende
des schönen Wetters, sicher auf den Balkonen. Wieder          stark gemacht! Sie haben am Ende alles möglich ge-            dann erstmals im Freien im Garten und nun proben wir             2019 anmeldeten und sie im
sehr lange Stunden. Ungewissheit. Gott sei Dank die           macht, was das Bistum für die nachgeholten Erstkommu-         mit Durchlüftung und Abstand wieder live in der Kirche in        Dezember mit den Gesprä-
Sonne scheint.                                                nionfeiern im Juni zugelassen hat. Nur in Berkum und          Fritzdorf. Welch ein tolles Gefühl, wieder gemeinsam zu          chen und Gruppenstunden
Dann endlich wieder wenig Besuch, aber immerhin er-           Pech konnten                                                  singen und die Mehrstimmigkeit wieder bewusst zu erle-           zum Glauben begannen war
laubt. Erste vorsichtige Begegnungen – mit Maske – auf        die im Juni                                                   ben und zu genießen. Da kam schon die eine oder an-              noch alles planbar und abseh-
der Straße, im Garten.                                  rpü   gültigen Hygie-                                               dere Gänsehaut zustande. Wir sind sehr dankbar, dass es          bar. Durch den Lockdown und
                                                              neregeln ein-                                                 bisher kein Chor-Mitglied schlimm getroffen hat, dass wir        die anschließenden Regelun-
                                                              gehalten                                                      wieder zusammen sein dürfen, um zu singen und in den             gen war plötzlich nur noch ein
                                                              werden. Statt in                                              Klängen zu schwelgen, aber man merkt schon im Ver-               lockerer Kontakt über Handy
                                                              vier übervollen                                               gleich, dass man nicht zu viel von der eigenen Stimme            und Video möglich. Nach einer
        Du bist ein Ton in Gottes Melodie … und dann                                                                        verlangen darf, die meisten sind längeres Singen einfach
                                                              Kirchen, voll                                                                                                                  Unterbrechung, bis Ende Au-
        kam Corona. Dieser Spruch galt auch für die über                                                                    nicht mehr gewohnt. Aber wir arbeiten daran, wer Lust hat
                                                              sich mitfreuen-                                                                                                                gust, gab es dann wieder persönliche Treffen. In großen
     80 Kommunionkinder, die eigentlich am 19. und                                                                          mitzusingen, mittwochs ab 19.30 in St. Georg. Wir sehen
                                                              der Angehöri-                                                                                                                  Räumen, mit äußerem Abstand, aber innerer Bereitschaft,
    26. April 2020 ihre Heilige Erstkommunion feiern woll-                                                                  uns!                                          Anja Zieglemeier
                                                              ger, mussten                                                                                                                   ging es weiter mit den inhaltlichen Vorbereitungen, die
   ten. Sie hatten insofern „Glück“, als dass die Vorberei-
                                                              die Kinder sich in stark verkleinerten Gruppen auf ein Mi-                                                                     vis-à-vis doch intensiver zu besprechen waren als per Vi-
                                      tungszeit bis auf
                                      Kleinigkeiten abge-     nimum an Besuchern in zehn Gottesdiensten einstellen.                                                Open-Air-Messe            deochat. Geplant war die Firmung ursprünglich für den 5.
                                                              Aber ich glaube dennoch, dass es insgesamt „unter Co-                                            in Pech …                     September, einen Samstag. Bei all den Terminverschie-
                                      schlossen war. Aber
                                                              rona-Bedingungen“ ein runder Höhepunkt war. Die Kinder                                           viele hatten lange            bungen dieses Jahres, auch im Kalender des Weihbi-
                                      Anfang März war alle
                                                              haben sich jedenfalls vorbildlich an alle Regeln gehalten                                        darauf gewartet:              schofs, wurden daraus der Dienstag der 03. und
                                      Planung für den gro-
                                                              und sich nicht unterkriegen lassen! Und so wurde Gottes                                          Zum ersten Mal seit           Donnerstag der 05. November 2020. In zwei feierlichen
                                      ßen Tag zunichte ge-

                                                                                                                                                                                                                                                            Fotos : Pütz /Harperscheid /Mertes/unsplash
                                                              Melodie trotz ein paar schiefer Töne von allen kreativ ge-                                       Beginn der Corona-            Hl. Messen erhielten die 32 Firmbewerber dann endlich
                                      macht. Bei vielen der
                                                              sungen und es klang dann doch sehr harmonisch.                                                   Krise fand eine               das Sakrament der Firmung.                              rpü
                                      Kinder hat es Tränen
                                                                                                     Angela Harperscheidt                                      Sonntagsmesse als
                                      der Enttäuschung
                                      und großes Bangen       Donum dei …                                                                                      Open-Air-Messe (am             Und…
                                      wegen der Ungewiss-     auch während Corona aktiv. Seit März 2020 ist alles an-                                          13. September 2020)            es gab und gibt die vielen kleinen und großen Dinge,
                                      heit gegeben, ob das    ders. Der Chor Donum Dei hat zeitnah reagiert und sich        im Außenbereich der KiTa St. Raphael Pech statt. Bei              die hier nicht erwähnt sind.
                                      große Fest doch noch    umgestellt und während des Lockdowns über eine Online-        schönstem sonnigem Wetter fanden sich über 60 Perso-

Zwischen                                                                                                                                                                                                                        Zwischen
Himmel
           und   Erde                                                                       Ausgabe 1/2020         16         17        Ausgabe1/2020                                                                           Himmel
                                                                                                                                                                                                                                           und   Erde
Himmel undErde - St. Marien Wachtberg
j ub ilä um
  10 Jahre kath. Kirchengemeinde St. Marien Wachtberg                                                                                              Vor zehn Jahren haben sechs selbstständige Wacht-
                                                                                                                                                   berger Kirchengemeinden fusioniert. Es gab die Angst
                                                                                                                                                   vor Veränderung, die Sorge vor der Aufgabe von Iden-
                                                                                                                                                   tität, die Vorfreude auf Neues und die Einsicht in
                                                                                                   Es gibt dich nun schon seit 10 Jahren und       Notwendigkeiten. Heute können wir sagen: Es ist
   Grußworte zum inzwischen 10-jährigen Zusammenschluss der                                        ich kann mich noch gut an deinen Geburts-       zusammengewachsen, was zusammengepasst hat.
   ehemals selbständigen sechs Wachtberger Kirchengemeinden.                                       tag erinnern. Du bist eine Gemeinschaft aus     Dessen ungeachtet ist Sankt Marien weiterhin – wie                             W   as wird die Zukunft für Pfarrei und Pastoral bringen?
                                                                                                   wundervollen Menschen. Sie sind quirlig, le-    die Kirche selbst – auf dem Weg und es ist abzusehen,                          Wir wissen es nicht. Skepsis und Ungewissheit können
                                                                                                   bendig, herzlich, musisch und noch so vieles    dass es weitere „Zusammenwachstumsschübe“                                      sich dabei breit machen. Ich persönlich sehe die Ver-
                                                                                                   mehr. Obwohl sie so herrlich unterschiedlich    geben wird. Aber was auch immer geschieht:                                     änderungen der Zeit als unsere Herausforderung als
                                                                                                   sind, eint sie ihr Glaube an Jesus Christus,                                                                                   Kirche hier vor Ort. Mit Kreativität und Phantasie dürfen
„Wenn am Himmel die Stääne danze…“                                                                 der immer in ihrer Mitte ist! Sankt Marien
                                                                                                                                                   Freuen wir uns über das Erreichte und gehen wir die
                                                                                                                                                                                                                                  wir das Evangelium all denen verkünden, die mitten
                                                                                                                                                   zukünftigen Herausforderungen mit Zuversicht und
„… jo dann weiß ich, dat ich doheim bin…“, so bringt das berühmte Lied der
                                                                                                   Wachtberg, ich wünsche dir alles gute zum       Gelassenheit an!                                                               unter uns in Wachtberg leben. Wir dürfen hier unseren
kölschen Band „Klüngelköpp“ die Sehnsucht nach Himmel und Heimat auf den
                                                                                                   Geburtstag!!! Bleib wie du bist!                                                         Prof. Dr. Norbert Neu                 Glauben in Freude leben. Wir können gemeinsam eine
Punkt. Tatsächlich ist es jetzt schon zehn volle Jahre her, dass die ehemaligen
                                                                                                                    Lars Koch (PGR Vorsitzender)           (erster und aktueller stellvertretender KV Vorsitzender)               noch lebendigere Kirche gestalten. Gehen wir im Ver-
Pfarreien Adendorf, Berkum, Fritzdorf, Oberbachem, Niederbachem und Villip
                                                                                                                                                                                                                                  trauen auf Gott zusammen als Pfarrei diesen pastora-
zur neuen gemeinsamen Wachtberger Pfarrei St. Marien fusioniert worden sind.
                                                                                                                                                                                                                                  len Zukunftsweg! Möge uns dazu die Fürsprache
Dabei stand die Gründung nicht nur für den Aufbruch in eine neue Zukunft, son-
                                                                                                                                                                                                                                  Mariens und Gottes Segen begleiten!
dern wurde von vielen Wachtbergern auch skeptisch oder sogar mit großer Ab-
                                                                                                                                                                                                                                         Pfarrer Michael Maxeiner (leitender Pfarrer seit 2019)
lehnung gesehen. Diese Sorge war verständlich: Es ging um die Befürchtung,
die Heimat in der Kirche zu verlieren. Daher war es damals allen haupt- und eh-
renamtlich Verantwortlichen ein Anliegen, dass die neue Pfarrei sowohl mit Of-
fenheit in die Zukunft weisen als auch Beheimatung bieten sollte – und das
immer mit einem frohen Blick zum Himmel! Alles das kommt in dem Logo von                                                                                                                                              Zehn Jahre St. Marien! Das sind 10 Jahre auf dem Weg. Das sind 10 Jahre
St. Marien Wachtberg zum Ausdruck: Die Sterne stehen für den Himmel, dass                                                                                                                                             einander immer mehr kennen und verstehen lernen. Das sind auch 10 Jahre
es 17 Sterne sind, verweist auf alle Ortschaften und Gotteshäuser der Ge-                                                                                                                                             immer wieder neue Schritte wagen. 10 Jahre, auf einem Weg, der noch lange
meinde, und die schwungvolle Zeichnung der Maria steht für Bewegung, Le-                                                                                                                                              währen soll. In diesen 10 Jahren sind Menschen dazugekommen und es sind
bensfreude und Zuversicht. Das Logo begleitet die Pfarrei nun seit ihrer                                                                                                                                              auch Menschen gegangen. Auch ich bin 2016 dazugekommen und durfte ein
Gründung. Entscheidend ist aber, dass es mit Leben gefüllt ist: In dieser Pfarrei                                                                                                                                     Stück Weg mit Ihnen gehen. Für alle, die in dieser Zeit mit gegangen sind, bin
sind alle willkommen, dürfen sich angenommen fühlen, wie sie sind, sich ent-                                                                                                                                          ich dankbar. Für den weiteren Weg in die Zukunft wünsche ich allen Pfarrange-
falten, ausprobieren und gemeinsam in die Zukunft gehen – immer mit Gott-                                                                                                                                             hörigen Gottes Segen und die Kraft und den Beistand des Heiligen Geistes.
vertrauen, Lebensfreude, denn „et hät noch immer jot jejange…“ Genau so habe                                                                                                                                                                                          Ihr früherer Pfarrer Michael Hoßdorf
ich in meiner Zeit als Wachtberger Pfarrer die Menschen dort erlebt, und ich bin
dafür sehr dankbar. Genau so soll es auch weitergehen. Ich wünsche Ihnen allen
daher, dass in den Kirchen und Ortschaften Wachtbergs weiter die Sterne
                                                                                                                                                                                                                      Dieses Bild wurde zur Pfarrgründung am
tanzen. Himmel und Heimat, das soll St. Marien ausmachen, ganz so wie es die
                                                                                                                                                                                                                      1. Januar 2010 von Paul Giersberg gestiftet und
Klüngelköpp singen. In diesem Sinne bin ich sicher: Alles wird gut!
                                                                                                                                                                                                                      von Bridget Jean Schwäbig erstellt. Es befindet sich
                Herzlich grüßt Sie Ihr Hermann Josef Zeyen (erster Pfarrer St. Mariens)                                                                                                                               im Eingang der Pfarrkirche in Berkum.

                    Herzlichen Glückwunsch, St. Marien, zum zehnjährigen Geburtstag! Die meiste Zeit durfte ich dabei sein                                Die Pfarrgemeinde St. Marien Wachtberg erfüllt nach 10 Jahren einerseits die Erwartungen, die in sie gesetzt wurden.
                    – Teil einer sich entwickelnden Gemeinschaft. Allein: das Zusammenraufen zu einer Pfarrei stellte schon                               Eine geordnete und zugleich schlanke Administration, ein trotz aller personellen Fluktuation funktionierendes Pastoral-
                    eine besondere Herausforderung dar. Und doch – was gab und gibt es für schöne Ansätze, aufeinander                                    team, neben der Sakramentenpastoral Gemeinschaftsaktionen mit den Messdienern, ambitionierte Kunstausstellungen
                    zuzugehen, das Miteinander zu fördern, eine Gemeinde zu werden:            •
                                                                                         Bei Familienmessen und Prozes-                                   und vor allem als glaubwürdiges Zeugnis christlicher Nächstenliebe – die „ZUGABE". Auch denke man an die große
                    sionen  •  Bei Fahrten und Festen     •
                                                        Bei gemeinsamen Aktivitäten von Gremien, Chören, Kitas u.ä.     Bei    •                          Kindertagesstätte in Berkum, gleichsam das Flaggschiff.
                    der Entwicklung von caritativen oder ökumenischen Projekten und vielem mehr                •
                                                                                                        Mir fallen so viele                               Die neue Großgemeinde erfüllt andererseits die Befürchtungen, die man bei ihrer Entstehung haben musste: der Verlust
                    schöne Erlebnisse und Begegnungen ein. Und Wachtberg selbst: Was für ein herrliches Stück Erde mit so                                 örtlicher Selbstverantwortung und damit der Schwund des lokalen Engagements, die auch rechtliche Abhängigkeit von
                    viel liebenswürdigen und aufgeschlossenen Menschen!! Ja, ich denke, Gottes Segen ruht auf diesem Land,                                den Entscheidungen der Zentrale, die Austrocknung einzelner Gemeinden. Die neue Gemeinde wollte und sollte nicht
                    und deshalb möge dieser Geburtstag Anlass sein, Dank zu sagen und sich mit großer Zuversicht geschlos-                                die Tradition der Einzelgemeinden aufheben, sondern fortführen. Zur herzlichen Gratulation gehört also die Mahnung,
                    sen auf den Weg in die Zukunft zu machen. Welch ein Versprechen: „Und siehe, ich bin mit euch alle Tage                               die in der dörflichen Struktur Wachtbergs begründete und im Pastoralkonzept von 2012 hinterlegte Pluralität weiterhin
                    bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20)                                                                                                    zu pflegen: „Die eine Gemeinde mit den vielen Gemeinden".
                                                                                  Claudia Schütz-Großmann (ehem. Gemeindereferentin)                                                                         Dr. Manfred Sieburg (Vorsitzender des ersten Pfarrgemeinderates von 2010 bis 2014)

  Zwischen                                                                                                                                                                                                                                                                   Zwischen
  Himmel
             und   Erde                                                                                         Ausgabe 1/2020           18          19          Ausgabe 1/2020                                                                                              Himmel
                                                                                                                                                                                                                                                                                         und   Erde
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