PFARRBRIEF ST. MATTHIAS - 2020/2021 ADVENT2020BISFEBRUAR2021

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PFARRBRIEF ST. MATTHIAS - 2020/2021 ADVENT2020BISFEBRUAR2021
Pfarrbrief
            St. Matthias
2020/2021    Advent 2020 bis Februar 2021
PFARRBRIEF ST. MATTHIAS - 2020/2021 ADVENT2020BISFEBRUAR2021
Inhalt:

 Grußwort aus der Redaktion                                                           3
 Spirituelle Impulse – nicht nur zur Weihnachtszeit                                   5
 Gemeindeleben unter Corona – Rückblicke und Ausblicke                               11
 - Personalia                                                                        12
 - Sakramente                                                                        17
 - Das Leben in den verschiedenen Kirch-Orten                                        22
   Gemeindeleben allgemein – Mosaiksteine                                            38
 - Besondere Impulse in der Advents- und Weihnachtszeit                              50
 - Nicht nur für Kinder …
 Überpfarrliches – aus Dekanat, Ökumene, Weltkirche …                                53
 Gruppierungen der Pfarrei                                                           54
 Verstorbene der Pfarrei                                                             56
 Sponsoren des Pfarrbriefes und Bankverbindung der Pfarrei                           57
 Gottesdienste in der Advents- und Weihnachtszeit                                    58

Impressum
Herausgegeben von der Pfarrei St. Matthias Trier, Auflage: 4.500; Druck: RaabDruck
GmbH, Trier
Verantwortlich ist das Redaktionsteam: Braun Gundula, Gleißner Marc-Bernhard, Leh-
nertz-Lütticken Marlies (MLL; Leitung und Layout), Nathem Dennis, Schmitz Uschi, Ternes
Hans-Peter.
Anschrift der Redaktion: Katholisches Pfarramt St. Matthias, Matthiasstr. 79, 54290 Trier,
Pfarrbrief@stmatthias.de – Das ist auch die Adresse für Beiträge.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der
Redaktion.

Titelbild: johannes_simon_pfarrbriefservice; rote Kreuze: MLL

           Pfarrbüro der Pfarrei St. Matthias
           Matthiasstraße 79, 54290 Trier
           Tel: 0651/32634; Fax: 0651/37414                      Weitere wichtige
           Mail: pfarrei@stmatthias.de                           Telefonnummer:
           Website: www.st-matthias-trier.de
Mo          10 – 12:00                                           Abtei St. Matthias
Di          10 – 12:00                                           Tel.:
Mi          geschlossen
            15 – 18:00                                           0651/17090
Do
Fr          10 – 12:00

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PFARRBRIEF ST. MATTHIAS - 2020/2021 ADVENT2020BISFEBRUAR2021
Grußwort aus der Redaktion
                                             So hätte es vielleicht ausgesehen:
                                             Jesu Geburt unter derzeit geltenden
                                             Corona-Regeln.
                                             Kein warm und gemütlich anmuten-
                                             der Stall, eher eine karge, zugig
                                             scheinende Baustelle.
                                             Keine Schar von Engeln, Hirten, ja gar
                                             Königen (Menschenansammlung, zu
                                             viele Hausstände, keine Registrie-
                                             rung), sondern die unschuldig und
                                             treu wirkenden Tiere Ochs und Esel
(die wohl kein Corona übertragen???) und vier ganz „normale“, aber Anteil
nehmende Menschen.
Ja, und jetzt wird`s interessant: Die Zahl insgesamt ist noch okay, aber aus wie-
viel Haushalten kommen sie? Übrig bleibt wahrscheinlich nur einer, der auch
noch genügend Abstand hat; leider aber ohne Mund-Nasen-Schutz – aber da-
rüber schauen wir mal weg.
Ganz sicher übrig bleibt ein Hausstand, die kleine Familie:
Die Eltern Maria und Josef, hier nicht souverän stehend oder gar mit gebeugtem
Knie huldigend, sondern auf ganz natürliche Art sitzend - nah auf der Ebene des
Kindes, beschützend und vielleicht ein wenig stolz, vielleicht aber auch besorgt.
Und Jesus: ein Kind, klein und unscheinbar in einem steinernen Futtertrog lie-
gend.
Vielleicht kommt diese in Coronazeiten transponierte Krippen-Vision dem wirkli-
chen Geschehen viel näher als so manche Nachbildung mit viel Menschen- und
Tiergetümmel.
Vielleicht kommt sie auch dem Lebensgefühl so mancher Menschen in unserer
Gemeinde nah, die besonders an Weihnachten unter den Einschränkungen der
Corona-Regeln leiden. Mehr denn je wird uns derzeit bewusst: Unsere Macht,
unser Einfluss, ja unser Leben hat seine Grenzen. Wir sind nur Fragment.
Trost geben und einen Lichtblick eröffnen können uns die Gedanken von Fulbert
Steffensky.

Fragmentarisch blieb und bleibt auch das Gemeindeleben unter Corona-Zeiten.
Vieles von dem Geplanten musste leider ausfallen, das Leben wurde lahmgelegt
oder stark eingeschränkt. Es gab schmerzliche Abschiede, doch vieles blieb le-

                                                                                3
PFARRBRIEF ST. MATTHIAS - 2020/2021 ADVENT2020BISFEBRUAR2021
bendig und es gab und gibt auch viele hoffnungsvolle Neu-Ansätze. Die Berichte
aus dem Gemeindeleben zeigen es.

Bewegung gab es auch in der Redaktion unseres Pfarrbriefes: Wir danken Frau
Marie-Luise Burg, deren Arbeitsbereiche in der Gemeinde sich verändert haben,
für die Betreuung unserer Arbeit und begrüßen neu im Team die Herren Marc-
Bernhard Gleißner (hauptamtlich) und Dennis Nathem (ehrenamtlich) sowie Frau
Gundula Braun, die nach kurzer Pause wieder bei uns mitarbeitet.

Als wir mit der Planung des Pfarrbriefes begonnen haben, hatten wir noch den
Optimismus, dass wir uns nicht mit den Schutzmaßnahmen einer zweiten
Corona-Welle auseinandersetzen müssten. In diesem Optimismus haben wir –
angeregt durch den neuen Mitarbeiter Marc-Bernhard Gleißner – geplant, den
Großen Pfarrbrief in einem öffentlichen Workshop mit allen Interessierten in St.
Matthias neu zu „launchen“: sprich neue Konzepte zu entwickeln, den Pfarrbrief
ansprechender zu gestalten, ihn „hipper“ zu machen.
Nun sind wir am 23.10.2020 in Trier auf der Corona-Warnampel auf Rot umge-
sprungen und größere Events bergen die Gefahr einer Infektion mit sich. Da wir
als Redaktionsteam solidarisch mit allen Risikogruppen sind, werden wir uns erst
an die Planung machen und Termine veröffentlichen, wenn es die Schutzbedin-
gungen wieder hergeben.
Aber wenn Sie Ideen zur Verbesserung und zu einer neuen, anderen Ausrichtung
unseres Pfarrbriefes haben, können Sie uns gerne Ihre Ideen zukommen lassen
(marc-bernhard@sredna-herzjesu.de oder lehnertz.marlies@gmx.de).

                                Liebe Leserinnen und Leser dieses Pfarrbriefes,
                                mit diesem ökumenischen Gruß
                                wünschen wir Ihnen
                                trotz coronabedingter Einschränkungen,
                                trotz aller Ungewissheit und vielleicht so mancher
                                Ängste
                                eine gute Adventszeit
                                und ein gesegnetes Weihnachtsfest.

                                Für die Redaktion
                                Marlies Lehnertz-Lütticken

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PFARRBRIEF ST. MATTHIAS - 2020/2021 ADVENT2020BISFEBRUAR2021
Spirituelle Impulse – nicht nur zur Weihnachtszeit

Weihnachten: Gott macht sich klein
Wenn ein Vater mit seinem Kind spielt
oder wenn er es tröstet, bleibt er nicht in
seiner vollen Größe vor dem Kind ste-
hen. Er geht in die Knie, macht sich klein,
begibt sich in die Lage des Kindes, ist
Auge in Auge mit ihm und nimmt seinen
Horizont an. Er vergisst seine Sprache
und spricht die Worte, die das Kind
schon versteht.
Gott geht in die Knie, er lebt das Leben
aus unserer Perspektive, spricht die
Sprache unseres Stammelns. Jesus, der
kleine König, hat nicht einmal eine Stelle,
an der er mit Anstand geboren werden
kann. Irgendeine zugige Höhle ist gut
genug für ihn. Seine Huldiger sind ein
paar zerlumpte Hirten. Der kleine König wird versteckt und heimlich außer Lan-
des gebracht, die Macht trachtet ihm nach dem Leben. Er ist nicht einmal einzig-
artig in seinem Leiden. Er ist nicht der erste Flüchtling, und er wird nicht der letz-
te sein. Was ihm zustößt, ist Menschen vor ihm zugestoßen und wird Menschen
nach ihm zustoßen.
Der kleine König hat seine Insignien und Zeichen, an denen man ihn erkennt. So
wird es den Hirten gesagt: „Und das sei euch ein Zeichen: Ihr werdet ein Kind
finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.“ Lächerliche Würdezei-
chen: Kinderwindeln und ein Futtertrog! Wenn sich einer eine blasphemische
Verhöhnung von Glanz und Herrlichkeit Gottes ausdenken wollte, könnte er es
nicht besser und ironischer tun, als Gott es in der Weihnachtsgeschichte selber
getan hat.
Es ist ein fremder und zärtlicher Gedanke, dass unser Leben und dass die Welt
nicht gerettet werden durch die Macht des Mächtigen, sondern durch die Teil-
nahme Gottes an unseren Ohnmachten und an unseren Leiden. Dies ist keine
Verherrlichung der Ohnmacht.
                                                                Fulbert Steffensky
Text: Gott macht sich klein, chrismon plus Dez. 2015 („Das Wort“ am 24.11.2015; Ausschnitte
Bild: hl-3886977_by_s-ms_1989_pixabay_pfarrbriefservice
                                                                                              5
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Ganzheit im Fragment. Fragen an den Grenzen des Lebens
Ein Abend mit Fulbert Steffensky

                                            Über das Leben an und mit den Gren-
                                            zen des Lebens sprach der bekannte
                                            Theologe Fulbert Steffensky am
                                            24.09. auf Einladung der Abtei St.
                                            Matthias und des sredna eV beim
                                            „Tischgespräch“ in der Kirche Herz
                                            Jesu. Steffensky ist in der katholischen
                                            und evangelischen Theologie bewan-
                                            dert und sucht das Verbindende und
                                            Ergänzende. Mit seinen 87 Jahren ist
                                            er ein lebenserfahrener Mensch, der
                                            Brüche im Leben kennt, der sie in sein
                                            Leben integriert und sich große innere
Freiheit bewahrt hat. In seinem Vortrag findet er einfühlende, tröstliche und sinn-
weisende Worte für Menschen an der Grenze des Lebens, aber auch für deren
Angehörige und für uns alle, egal welchen Alters oder welcher Konstitution – sind
wir doch alle „Ganzheit im Fragment“.

Geprägt von persönlichen Erfahrungen, vor allem von der Begleitung seiner Frau
bis in den Tod hinein, schildert Steffensky zunächst die Situation eines schwer
Erkrankten: Er liegt da, schaut zu den anderen hoch, selbst ganz klein, ist der
Sorge der anderen ausgesetzt, wird zum „Beredeten“.
Die normale Alltagsroutine ist durchbrochen, sein Alltag ist schmal geworden.
Der Kranke ist auf sich selbst geworfen, ist sich ständig gegenwärtig und in sei-
nem eigenen Leben Gast. „Glück“ ist es nach Steffensky dann, von sich absehen
zu können, und „Unglück“, stets nur bei sich selbst zu sein, in narzisstischer
Selbstwahrnehmung zu verharren. Die Gefahr sei dann nämlich, die Probleme
größer zu machen, als sie sind. Sich hineinzusteigern in zwanghafte Gedanken bis
hin in den Wahn, alles, auch jede noch so kleine Reaktion der Menschen um sich
herum, deuten zu müssen, hinter allem einen Sinn zu suchen. Schnell falle der
Kranke dann auch in die unglückliche Erklärung, er selbst sei an allem schuld,
auch an seiner gegenwärtigen Situation.
Der Kranke ist herausgetreten aus der Welt der Gesunden, aus dem Aktionsmo-
dus, in dem man der Welt als Sieger entgegentrete, als Herrscher und Bewälti-
ger. Angesagt und zu lernen seien jetzt Langsamkeit, Geduld, Ergebung, Demut.

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Und gegenüber der Kraft der Lebenslust
stehe jetzt die Einsicht, dass die Zeit be-
grenzt, einfach befristet ist.
Eine Grundangst vieler Kranker sei auch
die Sorge, aus der materiellen Sicherheit
herauszufallen. Und letztlich, zusammen-
fassend: „Der Kranke vereinsamt, ist
alleine.“

In diese Angst und Bedürftigkeit hinein
fragt Steffensky: Kann Krankheit auch
eine Chance sein? Können wir aus
Krankheit lernen? Drei Aspekte betont
er:
Dem der Krankheit Entronnenen bleibt
die Dankbarkeit, die erwächst aus der
Erkenntnis, dass der Alltag mit seinen
großen und kleinen Dingen nicht selbst-
verständlich ist. Dass vieles im Leben
nicht verdient, sondern geschenkt ist.
„Wer weiß, dass er sich verdankt, ist des Lebens fähig, vielleicht auch des Ster-
bens.“ - resumiert Steffensky.
Dann die Fähigkeit, nicht alles aus sich selbst rechtfertigen zu müssen, sondern
sich aus der Hand zu geben, seine Bedürftigkeit zu bejahen. Statt in Hoffnungslo-
sigkeit und Verbitterung zu fallen, könne man dann seine Bedürftigkeit akzeptie-
ren und stehen zum Fragment-Charakter des Lebens (bezüglich Körper, Ausse-
hen, Beruf, Partnerschaft, Liebe …). Statt nach absoluter Souveränität und Totali-
tät zu streben, könne man sich mit der „gelungenen Halbheit“ abfinden, die End-
lichkeit annehmen und die „Güte des Lebens feiern“.
In dieser Haltung, die dann auch Niederlagen erträgt, versteht und annimmt,
könne der Kranke auch die Aggressivität gegenüber dem Nicht-Gelungenen und
seiner Umwelt mindern. Das eröffne eine neue Perspektive und die Chance, eine
neue Empathie zu entwickeln: im wahrsten Sinne mitzuleiden mit anderen und
eine neue Zärtlichkeit gegenüber den Menschen und dem Leben gewinnen. So
komme es oft zu ganz neuen, berührenden Begegnungen mit Angehörigen.

Ganzheit und Fragment - das Leben so annehmen gelte auch für die Angehöri-
gen, für alle Nicht-Kranken jeden Alters. Für Angehörige bedeute es, einen Ster-
benden gehen zu lassen, nichts mehr zu machen, wo man nichts mehr machen
kann. Gleichzeitig heiße das, die eigene Hilflosigkeit anzuerkennen; die Erkennt-
                                                                                7
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nis, nicht der Macher des Lebens zu sein. Dieses demütige Eingeständnis spreche
etwa aus den Worten des Psalmbeters: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben
müssen, auf dass wir klug werden“ (Ps 90).
Aber er, Steffensky, kenne auch das Vertrauen, das da ausgedrückt ist in Paul
Gerhardts berühmten Zeilen: „Wenn ich einmal soll scheiden, so scheide nicht
von mir…“. Er vertraue darauf, dass er dann in die Hand eines Anderen fallen
dürfe. Das nehme ihm die Angst vor dem Tod, wenngleich eine letzte Unsicher-
heit bleibe.

Ganzheit im Fragment - drei Lebens-Haltungen sind Steffensky wichtig gewor-
den:

Dank – für die Zuneigung von Menschen (Kurt Marti: „Ich bin, was ich bin, durch
andere“); für das, was er Schönes im Leben erlebt hat, was seine Augen gesehen,
seine Ohren gehört, seine Beine erwandert haben. Dank für das Gelungene, was
ihm geschenkt wurde. Aber er ehre auch das halbe Gelingen - denn: Wir sind
Fragment.
Reue: Wir seien Subjekt unserer Taten, auch der Un-Taten. Es gelte, dem
Schmerz über das Nicht-Gelingen nicht auszuweichen, sondern sich anzunehmen
– eben in seiner Halbheit, als Fragment.
Resignation: „Hast du gelebt oder wurdest du gelebt?“ - Das zu klären gelinge
nur schwer. Je älter man werde, desto mehr werde man sich zum Rätsel – aber in
der Gewissheit: „Gott, du erforschst mich und du kennst mich“ (Ps 136).
Es gelte, so manche Lebensentscheidung mit Humor zu sehen. Resignation be-
deute nicht Aufgeben, Frustration, Scheitern, sondern selbstbewusst und frei die
Macht abzutreten. Die Kunst abzudanken und sich nicht für unentbehrlich zu
halten. Sich selbst und seine Weisheit nicht absolut zu setzen und den Jüngeren,
den Kindern und Kindeskindern das Handeln nach ihren Gesetzen zu überlassen.
Für den wortgewandten und kreativen Menschen Steffensky bedeutet es auch
die Erkenntnis und das Eingeständnis, „mit gestohlenen Münzen zu zahlen“:
Wenn eigene Worte fehlen, zurückzugreifen auf Tradiertes, auf Formen des Got-
tesdienstes, auf von anderen formulierte Gebete und Lieder.

Was ist nach dem Tod? – so fragt Steffensky am Schluss. „Ich weiß es nicht, ich
muss es auch nicht wissen.“ Alle Bilder der Hoffnung, die Menschen entwickelt
haben, sind ihm zu wenig. Er hofft schlicht und einfach, im Schoß Gottes gebor-
gen zu sein.
                                                   Marlies Lehnertz-Lütticken
Bilder: Ralf Schmitz und Marc-Bernhard Gleißner
Weitere Infos: Homepage sredna/Herz-Jesu

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Nicht nur für Kinder …

Hilfe, die Herdmanns kommen …
„Die Herdmann-Kinder waren die schlimmsten
Kinder aller Zeiten. Sie logen und klauten, rauchten
Zigarren (sogar die Mädchen) und erzählten
schmutzige Witze... Ralf, Eugenia, Leopold, Klaus,
Olli und Hedwig - sechs magere, dünnhaarige Kin-
der, die sich nur dadurch voneinander unterschie-
den, dass sie verschieden groß waren und an ver-
schiedenen Stellen blaue Flecke aufwiesen, die sie
sich gegenseitig beigebracht hatten. Sie wohnten
über einer Garage im Westend. Die Garage wurde
nicht mehr benutzt, nur die Herdmanns benutzten
sie dazu, die Tür, so schnell sie konnten, auf und zu
zu donnern, wobei sie versuchten, sich gegenseitig
einzuquetschen. Das war das, was sie unter Spielen verstanden. Wo andere Leu-
te Rasen in ihrem Vorgarten hatten, lagen bei den Herdmanns Felsbrocken, und
wo andere Leute Hortensienbüsche pflanzten, züchteten die Herdmanns Tollkir-
schen. Es gab auch ein Schild im Hof mit der Aufschrift: „Vorsicht, bissige Katze!“
Kinder, die neu in der Gegend waren, lachten nur so lange über das Schild, bis sie
die Katze zu Gesicht bekamen. Ich habe noch nie ein Tier gesehen, das so bösar-
tig aussah. Die Katze hatte ein kurzes Bein, einen gebrochenen Schwanz und nur
ein Auge. Sie war der Grund, warum der Briefträger sich weigerte, den Herd-
manns Post zu bringen...“

Anfang Dezember wurde, wie jedes Jahr, mit den Kindern der Sonntagsschule
(Kindergottesdienst in den USA) das Krippenspiel für den Weihnachtsgottes-
dienst vorbereitet. Und dabei wollten unbedingt die Herdmanns, diese unmögli-
che (???) Rasselbande, mitmachen. Zum großen Entsetzen der Leiterin …
Es werden abenteuerliche Proben mit vielen Überraschungen, viel Witzigem –
zum Schräglachen. Aber im Verlauf der Vorbereitung des traditionellen Krippen-
spiels macht die Erzählerin unerwartete Erfahrungen: Die ausgeleierten Ge-
schichten von der Geburt Jesu werden plötzlich in einer ganz anderen Weise
lebendig und realitätsnah …
Wenn Sie, liebe Erwachsene, oder ihr, liebe Kinder, mehr über die Herdmanns
wissen wollt – zu lesen gibt es das als Buch (Barbara Robinson: Hilfe, die Herd-
manns kommen, Oetinger-Verlag) oder in Abschnitten auch im Internet.
                                                    Marlies Lehnertz-Lütticken

                                                                                9
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Zum Schmunzeln

Ein Adventsbesuch hat sich angemeldet. Die Mutter, mit Kaffeevorbereitung in
der Küche beschäftigt, ruft: „Hannes, zünde schon mal den Adventskranz an!“
Kurz darauf ruft Hannes zurück: „Auch die Kerzen?“

„Nun, Opa, wie gefällt dir das Hörgerät, das ich dir zu Weihnachten geschenkt
habe?“, fragt Hugo. Der Opa meint: „Es funktioniert überraschend gut. Ich habe
schon dreimal mein Testament geändert.“

Im Religionsunterricht fragt der Pfarrer: „Na, was sollten die Hirten tun, wenn sie
von der Krippe nach Hause kommen?“ Antonia meldet sich: „Den Christbaum
schmücken!“

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Gemeindeleben unter Corona – Rückblick und Ausblick

Glaube, Liebe, Hoffnung in Zeiten von Corona
Das Jahr 2020 wird uns allen sehr in Erinnerung bleiben. Auf einmal hatte und
hat uns ein kleines Virus fest in seinen Händen, seitdem sind Hygienekonzept,
Mund-Nasen-Abdeckung und Lockdown fester Bestandteil unseres Vokabulars.
Mit diesen neuen Vokabeln entstand aber auch ein Vakuum in unserem Ge-
meindeleben: Anderthalb Monate durften keine Messen oder Gottesdienste
stattfinden. Wir haben in der Osternacht nicht zusammen gesungen: „Du hast
den Sieg errungen, du Held auf Golgotha“; nein, es war fast so, als hätte sich die
Stille des Karfreitags über Ostern gezogen.
Doch so war es nicht: In unserer Pfarrei fanden sich neue Möglichkeiten, Glaube,
Liebe und Hoffnung zu leben: ob es das Konzept der offenen Kirche war, die
Standhaftigkeit der Pfarrbücherei oder Gottesdienste digital zu feiern. Wir haben
uns nicht unterkriegen lassen.
Und doch hat Corona unser Gemeindeleben verändert: kein Weihwasser mehr,
stattdessen Desinfektionsmittel, die Kommunion wird mit strengen Abstandsre-
geln und Hygienekonzept gefeiert, Anmeldungen für die Messen und Gottes-
dienste sind notwendig, aber: Sakramente wie die Erstkommunion oder die Fir-
mung wurden in kleineren, viel persönlicheren Rahmen gefeiert.
Eines ist wohl schon heute klar: Das Virus wird uns nicht so schnell in Ruhe las-
sen. Und bis dahin heißt es, dass wir ein Schutzkonzept befolgen müssen: Hände
desinfizieren, Maske tragen, Abstand halten. Das ist schon eine Belastung, es
verhindert ein unbekümmertes Aufeinander-Zugehen und auch Nähe; aber wir
tun dies, um Infektionswege zu verringern und um Risikogruppen in unserer
Gemeinde zu schützen. Wir tun dies aus Solidarität!
Es sei deshalb auch allen gedankt, die ehren- oder hauptamtlich diese Schutz-
maßnahmen schultern: den ehrenamtlichen Begrüßungsdiensten und unseren
Sekretärinnen für den zusätzlichen Dienst der Registrierung der Anmeldungen.
Ihnen und Euch sei herzlich gedankt für euer Engagement und dass ihr Kirche
unter Corona möglich macht.
Nach einem halben Jahr Erfahrung mit Corona wollen wir nun den nächsten
Schritt gehen und die Anmeldung auch per Anmeldung über das Internet ermög-
lichen. Das schont Arbeitskraft und gibt Ihnen die Flexibilität sich anzumelden,
wann Sie es wollen, und nicht, wenn das Pfarrzentrum besetzt ist.
Wir kommen auch durch die zweite Corona-Welle – Wir schaffen das! Denn uns
tragen Glaube, Liebe, Hoffnung!
                                                       Marc-Bernhard Gleißner
                                                                              11
Personalia

Personalsituation
                                         Die Personalsituation in der Pfarrei St.
                                         Matthias hat sich nach dem Sommer
                                         stark verändert. Gemeindereferent
                                         Heiko Paluch hat zum 1. Oktober seinen
                                         Dienst beendet. Gemeindereferentin
                                         Marie-Luise Burg ist weiterhin mit 50 %
                                         Stellenumfang tätig. Abt Ignatius leitet
                                         das Team von Brüdern aus dem Kon-
                                         vent, die in einem Umfang von 100 %
                                         einer Kooperatorenstelle priesterliche
                                         Dienste und andere Aufgaben überneh-
men. Pfarrer Ralf Schmitz arbeitet als Pfarrverwalter mit 30 % Stellenumfang in
der Seelsorge mit. Diakon Br. Clemens-Maria Thome von den Barmherzigen
Brüdern ist Krankenpfleger und arbeitet im Nebenamt als Diakon in unserer Pfar-
rei mit. Die Stelle von Heiko Paluch wird nach Zusage durch das Bischöfliche Ge-
neralvikariat wieder ausgeschrieben. Wir sind im Augenblick dabei, mögliche
Aufgabenfelder zusammenzustellen.
Marc-Bernhard Gleißner hat seinen Dienst im Projekt „Initiative Kulturelle Dia-
konie“ zum 1. September begonnen (s. Vorstellung in diesem Pfarrbrief). Er ist
von der Kirchengemeinde St. Matthias angestellt wie auch Kirchenmusikerin
Jutta Thommes und Kirchenmusiker Gabriel Moll. Sie haben sich zum Arbeits-
kreis Kultur zusammengeschlossen und verstehen sich über die künstlerische
Arbeit hinaus auch als Mitarbeitende in der Seelsorge.
Seit dem Beginn der Pfarrervakanz am 1. September 2015 hat sich die Rolle der
Verwaltungsangestellten Lydia Beck-Ludwig, Regina Parge-Ahrling und Silke
Schuster stark erweitert. Dadurch, dass nicht mehr selbstverständlich ein Seel-
sorger im Pfarrhaus ist, sind die Mitarbeiterinnen im Pfarrbüro in vielen seelsorg-
lichen Fragen Erstansprechpartnerinnen.
An jedem Dienstagmorgen trifft sich die Dienstagsrunde zusammen mit den Vor-
sitzenden des Verwaltungsrates Petra Weiland und des Pfarrgemeinderates
Gaby Mosebach, um anstehende Fragen zu besprechen und Lösungen zu finden.
Diese werden dann ggf. auch mit dem Pfarrgemeinderat und dem Verwaltungs-
rat beraten bzw. dort entschieden.
Diese Zusammensetzung und diese Arbeitsweise sind sicher etwas „Besonderes“
im Dekanat Trier und im Bistum. Wir sind 2015 im festen Bewusstsein gestartet,
dass spätestens zum 1.01. 2020 die „Pfarrei Trier“ gegründet wird. Das ist nicht

12
geschehen. Welche Struktur wann kommen wird, lässt sich nicht mit Sicherheit
sagen.
Einerseits kommen wir mit diesem „Provisorium“ jetzt, nach 5 Jahren, an unsere
Grenzen. Andererseits ist allen nachdenklichen Menschen klar, dass es kein Zu-
rück in ein schön geordnetes harmonisches Gemeindeleben alter Prägung geben
wird.
Am besten wird es weitergehen, wenn wir uns gegenseitig mit Vertrauen und
Wohlwollen begegnen, voneinander keine Wunder erwarten und die Herausfor-
derungen gemeinsam tragen.
                                                Ralf Schmitz, Pfarrverwalter

Heiko Paluch verabschiedet sich von St. Matthias:
Liebe Mitglieder der Pfarrei St. Matthias, zum 01. Oktober werde ich eine neue
Stelle in Hamburg antreten. Deshalb möchte ich mich von Ihnen verabschieden
und Danke sagen. Am 1. September 2016 kam ich als Gemeindeassistent zur
Ausbildung nach St. Matthias. Viele Arbeitsfelder wurden mir eröffnet, in denen
ich lernen und Erfahrungen sammeln konnte. Von konservativ bis liberal, von
klassisch bis experimentell war in dieser Zeit alles vertreten. Eine Vielfalt, wie sie
sicherlich nur wenige Pfarreien bieten können. Das 11uhr30-Team war von An-
fang an mein Begleiter und ich möchte allen Teamern für die gemeinsame Zeit
Danke sagen. In dieser Gruppe hat das Arbeiten viel Spaß gemacht und es sind
Freundschaften entstanden, die mich in dieser Zeit unterstützt und getragen
haben. Das Gleiche gilt auch für das Sredna-Team und das Gartenteam. Sicher-
lich das größte Feld meiner Arbeit hier war die Erstkommunion. Die Spannungen
zwischen kirchennah und kirchenfern, zwischen liberal und konservativ und zwi-
schen den einzelnen Vorstellungen und Ansprüchen waren groß, nicht leicht und
doch habe ich gerade deshalb viel in diesem Bereich lernen können. Ich bin
dankbar für die vielen Begegnungen, das gemeinsame Arbeiten, ob über das
ganze Jahr hinweg oder auch nur punktuell zu besonderen Anlässen im Kirchen-
jahr. In der Pfarrei St. Matthias habe ich mich immer wohlfühlen können, selbst
wenn es stressig war. Einige von Ihnen haben zu diesem Wohlfühlen beigetra-
gen. Dafür möchte ich mich bedanken. Ich danke der Dienstagsrunde, bestehend
aus Pastoralteam und Mitarbeitern der Pfarrei. Den Gremien, die mir auch mit
Rat und Tat zur Seite standen. Dem 11uhr30-Team, dem Sredna-Team, dem Gar-
ten-Team. Ich danke den Jugendlichen der MaJu und den Messdiener*innen. Ich
danke allen Einzelnen, denen ich in dieser Zeit begegnet bin und mit denen ich
zusammengearbeitet habe. Aus den meisten Arbeitskontakten sind in diesen vier
Jahren Freundschaften geworden. Dafür danke ich euch ganz herzlich!
Ich wünsche Ihnen/Euch für die Zukunft alles Gute und Gottes Segen.
                                                                                 13
Feierlich verabschiedet wurde
                                              Gemeindereferent Heiko Paluch
                                              in einem Dank-Gottesdienst am
                                              26. September in Herz-Jesu. Die
                                              Kirche war bis auf den letzten
                                              unter        dem       Corona-
                                              Präventionskonzept möglichen
                                              Platz besetzt: 100 Personen
                                              waren gekommen. Sie wollten
                                              Heiko verabschieden und ihn
                                              aussenden und unter Gottes
                                              Segen stellen.

Abschied der Wohngemeinschaft Südallee der Weißen Schwestern

                                              Seit 2015 gab es eine kleine Ge-
                                              meinschaft der Weißen Schwes-
                                              tern in der Südallee. Die Schwes-
                                              tern Elisabeth, Leonie und Helga
                                              haben in unserer Pfarrei ge-
                                              wohnt und sich ins Pfarrleben
                                              eingebracht: durch Besuche und
                                              Krankenkommunion, durch Mit-
                                              wirkung im Foyerkreis, durch
Nachbarschaftlichkeit und Gastfreundschaft. Ihre offene und weite Spiritualität
konnte ich persönlich bei verschiedenen Hausmessen, in Begegnungen und Ge-
sprächen erleben.
Die Gemeinschaft löst sich zum November auf. Schwester Elisabeth geht nach
Karlsruhe, Schwester Helga nach Köln und Schwester Leonie bleibt in Trier und
zieht in die Medardstraße um.
Wir wollen den Schwestern danken, an ihrem Glauben und ihrer Mission teil-
nehmen und sie für ihre neuen Aufgaben aussenden. In einem Gottesdienst am
Sonntag, 8. November, in Herz-Jesu haben wir uns von ihnen verabschiedet und
für ihren Dienst und ihre Weggemeinschaft gedankt. Mögen sie an ihren neuen
Aufenthaltsorten ihrer Mission treu bleiben!
                                                   Ralf Schmitz, Pfarrverwalter

14
Theater haben wir hier genug, oder nicht?
Die Initiative Kulturelle Diakonie im Trierer Süden (IKD) stellt sich vor

                                          Seit dem 01. September 2020 gibt es in
                                          der Pfarrei St. Matthias eine neue Stelle.
                                          Diese Stelle ist etwas ungewöhnlich,
                                          denn sie übernimmt nicht die normalen
                                          Arbeitsbereiche, die man mit einer Ge-
                                          meindestelle verbindet. Diese Stelle
                                          macht Theater!
                                          Nun ist die Frage berechtigt: Haben wir
                                          in unserer Kirche nicht genug Theater?
                                          Man kann auf diese Frage ironisch ant-
                                          worten: „Ja, aber kein professionelles.“
                                          Oder man sagt ganz ernsthaft: „Eigent-
                                          lich hat uns das gerade noch gefehlt.“
Als im Februar 2020 das Lektorenprojekt „Ein Wort im leeren Raum um Welt und
Ich“ stattfand, hatte man sich das Ziel gesetzt, die Lesungen im Gottesdienst
lebendiger zu gestalten. Gemeinsam mit Regisseur Marc-Bernhard Gleißner, der
das Bürgertheater (Sparte 0.1) am Theater Trier von 2015-2019 aufbaute, wagte
man sich in neuen Lesarten an die biblischen Lesungstexte, blies ihnen neuen
Atem ein und las sie nicht im Gottesdienst, sondern performte, lebte sie. Das
mischte den Gottesdienst auf… und dann kam Corona. In Windeseile wurden die
hart geprobten Schauspielinterpretationen der Lesungen gefilmt, gar in Hörspiel
verwandelt. Trotz Corona war man hochkreativ und wild entschlossen, dieses
Projekt nicht sterben zu lassen, sondern erfolgreich den Glaubenden in der Pfar-
rei St. Matthias zu präsentieren, wenn nicht live, dann mindestens digital.
Die Zusammenarbeit imponierte den Lektor*innen genauso wie dem Regisseur.
Aus dieser Energie entstand dann die Idee, sich den Synodenbeschluss einmal
genauer unter der Perspektive „Kultur“ anzuschauen. Unter dem Stichwort „Kul-
turelle Diakonie“ wurde man fündig und entwickelte in kurzer Zeit aus dem
Nichts einen Projektantrag mit dem Titel „Initiative Kulturelle Diakonie im Trierer
Süden (IKD)“.
Im Juni kam dann die überraschende Antwort: Das Bistum Trier übernimmt die
vollen Personalkosten für dieses Pilotprojekt. Im August wurde Marc-Bernhard
Gleißner für das Projekt als Leiter eingestellt und setzt seitdem folgende Arbeits-
felder um:
Kirche, Kultur, Kommunikation: Das kulturelle Angebot in der Pfarrei St.
Matthias wird gebündelt. Es soll professionell kommuniziert werden und kultu-

                                                                                15
relle Angebote geschaffen werden, die sich an die Gemeinde und kirchenferne
Menschen richten. Soziale Akteure im Trierer Süden sollen mit einbezogen wer-
den, genauso wie externe kulturelle Expertise (Tufa, Theater Trier) als Koopera-
tionspartner gewonnen werden sollen.
Kulturelle Diakonie und Bildung: Gemeinsam mit Bildungsträgern im Trierer
Süden und den kulturellen Angeboten in der Pfarrei sollen Workshops entwickelt
werden, die das kulturelle Leben in St. Matthias nachhaltig gestalten.
Dramaturgie und Liturgie: Die Wortgottesdiensthelfer*innen bekommen eine
Anlaufstelle, die sie professionell unterstützt: vom Vortrag von Lesungen, Atem-,
Stimm- und Sprechübungen bis hin zu Experimenten im Gottesdienst.
Und last but not least: „Kirche spielt” – ab sofort finden in der Pfarrei St.
Matthias Theaterprojekte statt. Der Auftakt wird das Gruselspektakel „Die Nacht
der Heiligen“ am 31.10.2020 in Herz Jesu machen. Es folgt ein Kulturprogramm
für den Advent mit Musik, Gesang und Hörspielen in der gesamten Gemeinde.
Und ab Dezember soll eine milieuübergreifende Theatergruppe gegründet wer-
den, die ein Stück von unten nach oben entwickelt und Theater aus den Alltags-
fragen der Gemeinde entwickelt und daraus große Kunst macht.
Der diakonische Ansatz dieses Projektes besteht darin, Menschen aus unter-
schiedlichen Altersgruppen, Milieus, unterschiedlicher Herkunft zusammenzu-
bringen und zu einem Ensemble aufzubauen, in dem trotz der Unterschiedlich-
keit der Teilnehmenden gemeinsam ein Projekt auf die Bühne gebracht wird.
Soziale und kulturelle Räume, in denen Menschen mit unterschiedlichen Viten
zusammenkommen, fehlen in unserer Gesellschaft. Es fehlt an gegenseitigem
Respekt, Wertschätzung und der Erfahrung, dass es in unserer Gesellschaft un-
terschiedliche Lebenswelten gibt. Wenn wir diese Unterschiedlichkeit kennen-
lernen und sie nicht als Hemmnis, sondern als kreativen Boden sehen, auf dem
neues Wachsen kann, wird die Würde eines jeden Einzelnen gewertschätzt und
gezeigt. Trotz Unterschiedlichkeit können wir gemeinsam etwas schaffen: ein
Theaterprojekt, eine Gemeinschaft und, vielleicht auch etwas utopisch gedacht,
eine bessere Welt. Denn uns eint etwas, ob wir Frauen oder Männer oder Quee-
re sind, ob wir alt oder jung, ob wir arm oder reich oder dazwischen sind: Wir
alle sind Expert*innen unseres Alltags und dafür erhalten wir zu wenig Wert-
schätzung.
Theater ist nie eine One-Man-Show; Theater braucht Ensemble und im Ensemble
kann jeder über sich hinauswachsen, weil man den anderen Raum gibt, damit
eine gemeinsame Erfahrung, ein gemeinsames Projekt zum Leben kommt.
Jetzt Lust mitzumachen? Dann melden Sie sich bei Marc-Bernhard Gleißner unter
marc-bernhard@sredna-herzjesu.de
                                                         Marc-Bernhard Gleißner

16
Sakramente

Taufe und Taufvorbereitung in der Pfarrei St. Matthias
Bereits seit Juli werden in unserer Pfarrei wieder Einzel-
taufen gefeiert. Unten finden Sie, liebe Eltern, neue Ter-
mine bis März 2021. Diakon Br. Clemens-Maria hat schon
reichlich Erfahrung mit Taufen in diesen besonderen Zei-
ten gesammelt und steht für Ihre Fragen gern zur Verfü-
gung. Über das Pfarrbüro Tel. 32634 können Sie mit ihm
Kontakt aufnehmen, auch wenn Sie vielleicht einen ande-
ren Termin als die unten angegebenen wünschen.
Um die Gefahr von Ansteckung mit dem Corona-Virus zu minimieren, finden die
Tauffeiern unter einem streng definierten Schutzkonzept statt. Neben der Ein-
haltung der AHA-Regeln müssen Gästelisten mit den Kontaktdaten aller an der
Tauffeier teilnehmenden Personen erstellt werden. Diese Liste muss dem Pfarr-
büro rechtzeitig vor der Taufe zur Verfügung gestellt werden. Die Teilnehmerzahl
ist durch die geltende maximale Aufnahmekapazität in unseren drei Kirchen St.
Matthias, Herz Jesu und St. Valerius begrenzt. Die jeweils gültigen Zahlen erfah-
ren Sie im Pfarrbüro.

Tauftermine:                                   Ort
Samstag, 12. Dezember 2020, 15:00 Uhr          Kirche Herz Jesu
Sonntag, 13. Dezember 2020, 14:30 Uhr          Basilika St. Matthias
Samstag, 09. Januar 2021, 15:00 Uhr            Kirche St. Valerius
Sonntag, 10. Januar 2021, 14:30 Uhr            Basilika St. Matthias
Samstag, 20. Februar 2021, 15:00 Uhr           Kirche Herz Jesu
Sonntag, 21. Februar, 14:30 Uhr                Basilika St. Matthias
Samstag, 20. März, 15:00 Uhr                   Kirche St. Valerius
Sonntag, 21. März, 14:30 Uhr                   Basilika St. Matthias

Erstkommunion 2020
Die Erstkommunion hatte gerade Fahrt aufgenommen. Es sollte ans Eingemachte
gehen. Corona hat uns den Plan über den Haufen geworfen. Gerade die Klein-
gruppen und die Beziehungen, die das Herzstück unseres Konzeptes sind, sind
ausgeblieben. Auch Gottesdienste fielen weg. Die Kar- und Ostertage als fester

                                                                             17
Bestandteil der Vorbereitung verliefen still und in jeder Familie auf die eigene
Weise.
Als der „Weiße Sonntag“ abgesagt werden musste, gab es Enttäuschung. Die
Möglichkeit, die Kinder eigenständig zur Erstkommunion zu führen, sorgte für
Entrüstung. Trauer und Wut waren groß. Ebenso groß aber auch das Verständnis
für die Situation. Corona ermöglichte uns Vielfalt und individuelle Gestaltungs-
möglichkeiten. 75 Kinder und Familien, 75 Einzelentscheidungen. Am Ende wa-
ren die meisten versöhnt und zufrieden. Bereits in der Sommerzeit führten El-
tern ihre Kinder in der Sonntagsmesse zur Erstkommunion. Im September gingen
die meisten Kinder in kleinen Gruppen zur Erstkommunion, sodass in jeder Kir-
che zwei bis vier Erstkommunionfeiern stattfinden konnten. Ein kleiner Teil war-
tet auf das nächste Jahr. Die Zeit hat uns deutlich gemacht: Ja, die Erstkommuni-
on ist ein einmaliges Erlebnis. Aber sie ist kein einmaliges Erlebnis. Kern der Feier
sind nicht die Anzüge und die Kleider. Kern der Feier sind auch nicht prunkvolle
Gottesdienste. Kern der Feier ist einzig und allein die Erstbegegnung zwischen
dem Kind und dem Eucharistischen Herrn.
                                                                        Heiko Paluch

Erstkommunion 2021
                                            Seit 2015/2016 ist die Vorbereitung
                                            und die Feier der Erstkommunion in
                                            St. Matthias „im Fluss“. Was über
                                            viele Jahre stabil war, hat sich aus
                                            verschiedenen Gründen verändert:
                                            andere Verantwortliche, andere Fa-
                                            milien, andere Ideen, andere Bindun-
                                            gen an die Kirche, andere Erwartun-
                                            gen. Im Jahr 2020 hat sich dann auch
                                            noch Corona in dieses Feld einge-
                                            mischt. Der Virus hat nicht nur St.
                                            Matthias, sondern alle Pfarreien in
                                            Trier, Deutschland und Europa ge-
                                            zwungen, andere Wege zu gehen und
                                            andere Formen der Vorbereitung und
                                            der Feier zu finden. Das ging nicht
                                            ohne Enttäuschungen und Konflikte.
                                            Am Ende war vieles besser als erwar-
                                            tet.

18
Corona wird auf unabsehbare Zeit Teil unseres Lebens bleiben. Wie schnell ein
erneuter Lockdown notwendig sein kann, erleben wir im Augenblick. Corona
macht an vielen Stellen in unserer Kirche, im Gemeindeleben und in der Seelsor-
ge deutlich, dass es einfach nicht mehr so weitergehen kann wie bisher – und
dass wir die veränderten Situationen endlich ernst nehmen müssen.

Es wird auch im Jahr 2021 den Weißen Sonntag geben. Der ist für den 18. April
2021 geplant. Dieser Tag soll ein Festtag für die Kinder (in erster Linie des dritten
Schuljahres) mit ihren Familien sein.
Die Vorbereitung auf die Erstkommunion und die Erstkommunion selbst werden
in anderer Form als bisher stattfinden. Dieser neue Weg wird vom Pastoralteam,
vom Pfarrgemeinderat und von unserem Weihbischof Franz-Josef Gebert unter-
stützt.

Ich werde diesen neuen Weg am Donnerstag, 3. Dezember, um 19.30 Uhr im
Pfarrsaal St. Matthias vorstellen. Eine Anmeldung im Pfarrbüro (Mail: pfar-
rei@stmatthias.de , Telefon: 0651/32634) für diesen Abend ist notwendig. Ich
hoffe, dass der zweite Lockdown bis dahin beendet ist und dass der Informa-
tionsabend wie geplant stattfinden kann.
                                                Ralf Schmitz, Pfarrverwalter

Gottes Geist weht auch in Krisenzeiten
Eindrücke von unserer Firmung mit Weihbischof Franz-Josef Gebert

Am Sonntag, den 5. Oktober 2020, haben 27 Jugendliche das Sakrament der
Firmung und der Mündigkeit in der Kirche Herz-Jesu empfangen.
Unsere diesjährige Firmung und Firmvorbereitung war, bedingt durch die
Coronakrise, in einer anderen Form verlaufen wie ursprünglich geplant. Diese
Herausforderung und Ungewissheit passten sich dem konkreten Leben an. Gott
und Gottes Geist stärkt uns auch in Krisenzeiten und ist dann auch in besonderer
Weise mit uns.
Im Rahmen der Vorbereitung auf Dekanatsebene starteten die Jugendlichen im
Dezember 2019 in der Kirche Christ-König in Trier West. Mit dem Start-
Gottesdienst im Januar 2020 in der Kirche St. Augustinus Trier-Tarforst begann
die bewusste Firmvorbereitung, und in den nächsten Wochen entschieden sich
die Jugendlichen für ihre persönliche Projektauswahl.

                                                                                19
Einige kleine Projekte wie
                                                   zum Beispiel gemeinsames
                                                   Kochen und thematisch Mit-
                                                   einander-Reden      konnten
                                                   noch bis kurz vor dem Lock-
                                                   down durchgeführt werden.
                                                   Im ehemaligen Pfarrhaus und
                                                   in der Obersakristei in St.
                                                   Valerius / Feyen konnten wir
                                                   kochen, essen und Gemein-
                                                   schaft erleben.
                                                    Danach folgten wie für viele
                                                    von uns eine gewisse Stille
                                                    und Unsicherheiten; die Schu-
                                                    len, Kirchen und Pfarrzentren
                                                    waren auch teilweise ge-
                                                    schlossen.
                                                    Weitere Projekte und, wie in
                                                    den Vorjahren, ein Übernach-
                                                    tungswochenende in der Kir-
                                                    che konnten leider nicht prak-
                                                    tiziert werden. Lange Zeit
                                                    stand der Firmtermin in Fra-
                                                    ge. In Rücksprache mit den
                                                    verantwortlichen Bischöfen
                                                    konnten erneut Termine für
                                                    die Firmung auf Dekanats-
                                                    ebene im September und
                                                    Oktober 2020 gefunden wer-
                                                    den.
                                                    Mit Einhaltung des neuen
                                                    Schutzkonzeptes konnte nun
                                                    eine abgespeckte Form von
                                                    Treffen in großen Sälen und
im Freien durchgeführt werden. Auch eine gemeinsame Wanderung zur Mari-
ensäule diente der Firmvorbereitung. Bedingt durch die festgelegte einge-
schränkte Teilnehmerzahl an Gottesdiensten durften nur Eltern, Geschwister,
Paten und Großeltern an der Firmung teilnehmen. Daraus ergaben sich für unse-
re Pfarrei St. Matthias drei Gottesdienste. Bei diesen wurden jeweils neun Firm-

20
linge von Weihbischof Gebert gefirmt. Der erste Gottesdienst mit Firmung in der
Eucharistiefeier begann am Sonntagmorgen, zur Mittagszeit konnte die zweite
Gruppe und am Nachmittag die dritte Gruppe jeweils in einer Wortgottesfeier
gefirmt werden. Der kleine Rahmen bewirkte positiv jeweils eine familiäre Atmo-
sphäre und auch eine hohe Konzentration auf das Geschehen. Besonders in den
Wortgottesdiensten spürten wir die Nähe und Konzentration auf das Geschehen
der Firmspendung.
Im Rückblick kann ich sagen: Auch diese Firmung ist dank vieler Helfer und Helfe-
rinnen gelungen. Gottes Geist weht auch und besonders in Krisenzeiten. Ein Le-
bensmotto für unseren alltäglichen Lebensweg!
Besonderer Dank gilt der jeweiligen kleinen Gruppe der Schola aus unserer Sing-
flut unter der Leitung von Jutta Thommes und den Helfer*innen des Empfangs-
dienstes, die auch nach den Gottesdiensten die besondere Reinigung durchführ-
ten. In diesen Helferkreis reihte sich auch stillschweigend unser Dechant Ralf
Schmitz in allen drei Gottesdiensten aktiv ein. Danke auch an die Vertreterinnen
des Pfarrgemeinderates, die eine Grußbotschaft überbracht haben.
Im Namen des Pastoralteams danke ich allen, die sich aktiv oder auch durch das
Gebet für die Firmung eingebracht haben.
Voraussichtlich wird in ähnlicher Form auch die Firmung 2021 um Pfingsten
stattfinden.
Bilder: Viktor Beusch Fotografie            Text: Bruder Clemens-Maria, Diakon

11uhr30 – Gottesdienst und Team
Die Gottesdienste fallen aus. Unumstößlich und nachvollziehbar war diese Ent-
scheidung im März. Als es im Mai wieder losging, litt besonders der 11uhr30-
Familiengottesdienst unter dem Schutzkonzept. Mit den Abstandsvorgaben war
das, was 11uhr30 ausmacht, nicht mehr machbar. Nähe, Beziehungsaufbau, Zu-
sammensitzen. Was tun? Kein Risiko eingehen, nicht für die Menschen, nicht für
11uhr30. Die Kinder sollten in dieser Zeit keine Gottesdiensterfahrung sammeln,
in der sie sich nicht wohlfühlen. Aber das gute Wetter spielte uns in die Hände.
Nach fünf Stunden Rechnen und Organisieren und Planen stand das Schutzkon-
zept für einen 30-minütigen Impuls auf dem Freihof zu Pfingsten. Natürlich
kommt die inhaltliche Planung noch dazu. Und es war schön. Und ein voller Er-
folg. Aber eben leider noch kein Konzept für jeden Sonntag. Es bleibt also erst
einmal dabei. Bis Ende des Jahres wird 11uhr30 vielleicht wieder an ausgewähl-
ten Terminen stattfinden und wir tasten uns langsam wieder in die Kirchen vor.
(Stand: Ende Oktober 2020; vgl. Schmitz S. 28).
                                                                 Heiko Paluch

                                                                             21
Das Leben an den verschiedenen Kirch-Orten

Herz Jesu - Sredna

… ein Anschluss unter dieser Nummer
… Sie können sich wahrscheinlich noch an die Werbung Anfang der 2000er Jahre
erinnern, als Boris Becker in der 1&1-Internet-Werbung fragte: „Bin ich schon
drin?“ Ein ähnliches Erlebnis hatte Sredna in Herz Jesu, als mit dem Lockdown
physische Gottesdienste nicht mehr möglich waren. Unter der Freetelco-
Nummer 09082/998 991 521 und dem Code 0698# konnten wir wenigstens am
Telefon Wortgottesdienst feiern. Und da dies eigentlich die Nummer für eine
Telefonkonferenz war, wurde jeder Teilnehmer vom automatischen Sprachsys-
tem mit begrüßt mit „…hat die Konferenz betreten“ und verabschiedet mit
„…hat die Konferenz verlassen.“ Letzteres passierte leider auch mal während der
Gottesdienste, da die Technik leider auch mal Menschen aus der Konferenz
schmiss. Mit Zoom wurde ab Mai dann auf ein System gesetzt, dass niemanden
rauswarf.
Gottesdienst digital und über Telefon – das klingt erst mal steril, war es aber
nicht. Dadurch, dass jeder visuelle Reiz fehlte, waren die Gottesdienste konzen-
trierter. Gottes Wort stand im Mittelpunkt. Es gab zwei Lesungen und zu jeder
Lesung einen Impuls. Die Atmosphäre war sehr verdichtet. Weniger das Gefühl
„etwas fehlt“ machte sich breit, sondern die Erfahrung, sich tiefer und vor allem
intensiver mit Gottes Botschaft auseinanderzusetzen.
Mit unserer Homepage www.sredna-herzjesu.de konnten wir aber auch visuell
Gemeinschaft schaffen. Die Lebenszeichen ließen uns spüren: Wir sind alle mit-
einander verbunden - trotz Corona, trotz Lockdown, trotz allem.
Das fragmentarische Wahrnehmen am Telefon nur auditiv und auf der Homepa-
ge digital war Bereicherung.
Ein Höhepunkt war die Große Queere Kirchennacht: drei Telefonandachten, Mil-
lionen Lebenszeichen und ein Video, mit Handykameras aufgenommen zum Text
von Else Lasker-Schüler „Ein alter Tibetteppich“, gesprochen und gesungen von
Lektor*innen von Herz Jesu, Schauspieler*innen von Kreuz&Quer, EL-MRAI und
vielen Interessierten mehr zu der Musik von Mohamed Kushari und Gabriel Moll.
Dieses Video war ein Hoffnungsprojekt, in der die getrennten Leben im Video,
die Texte von Else Lasker-Schüler („Oh, Du süßer Lamasohn, wie lange küsst
mein Mund den Deinen schon“) und Ludwig Tieck („Zündet Sternenglanz, keiner
brennte, gäbe Liebe nicht den Mut“), Orgel, Cello und Gitarre verknüpft wurden
wie ein alter Tibetteppich. Wenn die zweite Corona-Welle uns einholen sollte,

22
sollte man sich das Video anschauen und denken, unsere Leben sind miteinander
verwebt, „maschentausend aber tausendweit“ (Else Lasker-Schüler, „Ein alter
Tibetteppich“).
                                                    Marc-Bernhard Gleißner

Mattheiser Tafelmusik (Tafelmusik Sacré Cœur)
In Zeiten der Pandemie ist Kreativität gefragt. Ein Ereignis, um den Menschen
Orgelmusik nahezubringen und sie sowohl geistig als auch körperlich zu stärken,
war die Mattheiser Tafelmusik (Tafelmusik Sacré Cœur), die in den Monaten Juli
und August in der Trierer Herz-Jesu-Kirche angeboten wurde. Als Organist war es
mir ein Bedürfnis, dazu beitragen zu können. Zwischen zwei Orgelwerken gab es
jedes Mal eine frisch gekochte Suppe. Viele Menschen nahmen die Gelegenheit
wahr, die Orgel zu hören und miteinander essen und sich unterhalten zu können.
Ein gelungenes Projekt!
Da in den Kirchen ja anfangs gar keine und später dann nur wenige Gottesdiens-
te abgehalten werden konnten und es damit auch keine Gelegenheit gab, die
Orgel zu hören, nutzte ich die Möglichkeit, Aufnahmen von Orgelstücken zu ma-
chen und diese auf der Website der Pfarrei St. Matthias hochzuladen. Auch hier
war die Anzahl der Menschen, die die links mit den Aufnahmen anklickten, sehr
erfreulich.
Ich bedanke mich auf diesem Wege für Ihr reges Interesse an der Orgelmusik.
                                                                  Gabriel Moll

Hôtel Dieu – Herberge Gottes
Unter diesem Titel fand eine Sommer-Ausstellung in der Herz-Jesu-Kirche statt
vom 18.07.–29.08.2020.
Unter der Ägide des sredna Vereins Herz-Jesu e.V. konnte ein schönes Programm
mit Vorträgen und Musik dargeboten werden, um die Geschichte in und um das
ehemalige Herz-Jesu-Krankenhaus lebendig werden zu lassen.
Dr. Franz-Josef Tentrup danken wir für die Initiative und auch für den Blick auf
die Menschen, die dort Patient*in oder Mitarbeiter*in waren.
Bernd Janßen-Thul danken wir für den Aufbau und das Dokumentieren der Aus-
stellung in Bild und Text und natürlich allen Spendern, die das Projekt mit unter-
stützt haben.
Weitere Infos sind zu finden auf der sredna-Seite unter „Ausstellung Hôtel Dieu“.
Ein virtueller Gang durch die Ausstellung mit Dr. Franz-Josef Tentrup und mit
Bernd Janßen-Thul und Jutta Thommes“.
                                 Für den sredna Herz-Jesu e.V.: Jutta Thommes

                                                                              23
Neue Gruppen in Herz Jesu

Kreuz&Quer

                                                             Was nützt Theater
                                                             oder kann man es
                                                             auch guten Gewissens
                                                             abschaffen?
                                                             Dieser Frage entgeg-
                                                             net das studentische
                                                             Ensemble „Kreuz &
                                                             Quer“ unter der Lei-
                                                             tung     von     Marc-
                                                             Bernhard Gleißner ihr
                                                             neues Stück „Hymnen
                                                             für Europa“.
Basierend auf der romantischen Poesie Novalis‘ sucht die Gruppe mittels der
Fülle der theatralischen Inszenierungsarten nach Antworten. Frei nach der alten
Losung: Wer die Welt als Ganzes wahrnehmen möchte, muss sie romantisieren.
Die hauptsächlich aus Studierenden bestehende Gruppe sieht in der Romantik
ganz und gar keinen Kitsch, sondern erzeugt über das Werk von Novalis Gegen-
sätze, so wie es auch der große Meister Novalis getan hat.
Regisseur Marc-Bernhard Gleißner setzt nicht nur auf Methoden des zeitgenössi-
schen Theaters, vielmehr baut er Elemente der Videokunst, Performance, Cho-
reografien und Raumkunst in seine Inszenierung ein, sodass die Aufführung zu
einem kreativen Gesamtkunstwerk wird.
Die Darbietung führt den Zuschauer von klassischen über naturalistische und
epische Vorstellungsarten hin zum postdramatischen Theater. Vier Texte Novalis‘
werden in vier Arten dargestellt, um vielleicht für alle Zeiten die Frage zu klären,
„welche Inszenierungsart den Menschen überhaupt – und wenn - am tiefsten
berührt“. Wenn Sie schon einmal mit den Gedanken gespielt haben, das Theater
für ein Jahr abzuschaffen, um zu sehen, was es bringt, dann laden wir Sie herzlich
im Frühjahr 2021 zu diesem Stück ein!

Wer gar Lust hat, Theater mitzuspielen, und im Alter von 14-32 ist, sich fühlt
oder sein möchte, darf gerne bei uns mitmachen. Proben sind jeden Dienstag um
20 Uhr in der Herz Jesu Kirche.
                                                                Eike Osmer

24
Sant’Egidio-Abendgebet in der Herz-Jesu-Kirche
1968 wurde in Rom eine Lai-
enbewegung gegründet, vor
allem auf Initiative einiger
Schüler und Studenten hin.
Diese inspirierte das Hören
auf das Evangelium dazu,
dem, was sich ihrem inneren
Auge darbot, wenn sie sich
das Himmelreich vorstellten,
auch in der unwirtlichen und
vielfach ungerechten Wirk-
lichkeit einen Raum zu geben:
Um Arme, Kranke, Einsame,
Vergessene wollten sie sich
sorgen und kümmern, weil sie
sich dazu durch das Wort Got-
tes aufgerufen fühlten. Aus
dieser kleinen privaten Initiative hat sich nach Jahrzehnten eine Verbindung in
die ganze Welt pflegende geistliche Gemeinschaft entwickelt, die nun auch in
Trier heimisch geworden ist.
Sehr froh sind wir, in der Herz-Jesu-Kirche einen zentralen Ort in der Stadt ge-
funden zu haben, wo wir uns jeden Mittwoch um 19 Uhr zu einem etwa halb-
stündigen Abendgebet treffen. Lieder, zum Teil auch solche, die in allen
Sant’Egidio-Gemeinschaften gesungen werden, gemeinsam gebetete Psalmen
und das Evangelium des jeweiligen Tages (mit sich anschließenden kurzen Ge-
danken dazu) fügen sich zusammen zu einem Innehalten im Fluss des Tages,
währenddessen Wünsche und Bitten vor Gott gebracht werden.
Danach kommen alle zu einem gemeinsamen Abendbrot zusammen, wo man
sich austauscht und bespricht; auch darüber, wo der eine oder die andere von
einer Not oder Bedürftigkeit gehört hat oder mit ihr konfrontiert worden ist und
jemand aus unserer Gruppe möglicherweise gebraucht werden könnte.
Die Sant’ Egidio-Bewegung lebt davon, dass ihr Gedanke weitergetragen wird
und sich wieder und wieder neue Menschen finden, die aus einer Sammlung im
Gebet in der Welt mittun wollen. Wir laden herzlich alle Interessierten oder auch
bloß Neugierigen ein, mittwochs um 19 Uhr zum wöchentlichen Abendgebet und
dem sich anschließenden Abendbrot in die Herz-Jesu-Kirche zu kommen.
                                                               Thomas Edelmann

                                                                             25
St. Valerius

Gemeindeleben in Corona-Zeiten
Herausforderung zum Handeln und Dasein für die Menschen

                                       Gemeindeleben kann manchmal sehr ein-
                                       tönig und eingefahren sein. Wochentage
                                       und Wochenenden haben ihre Gottes-
                                       dienste und werden besucht – wie schon
                                       immer. In diese Tradition brach in diesem
                                       Jahr jedoch Corona ein: Von jetzt auf
                                       gleich ein Lockdown. Zunächst wusste
                                       keine*r, was das für unser Gemeindeleben
                                       bedeuten würde.
Was das erst neu zusammengefundene Team in St. Valerius teilweise schon bis
ins Detail geplant hatte, wurde nach und nach abgesagt: Veranstaltungen zur
Fastenzeit, das zur Unterstützung der Orgelsanierung gedachte Gospelkonzert,
die Ostergottesdienste, Erstkommunionfeiern, ja schließlich die Gottesdienste
mit Eucharistiefeiern am Samstagabend.
Zunächst schockierend! Aber auch eine Herausforderung, die uns als ehrenamtli-
ches Team – rückblickend – enger zusammenbrachte, uns intensiv und mit Freu-
de nach Wegen suchen ließ, wie wir für die Menschen um den Kirchturm St. Va-
lerius da sein könnten. Da zu sein mit einer offenen Kirche, um den Menschen in
dieser schwierigen Zeit die Möglichkeit zu geben, die Nähe Gottes und den
Schutz der Gottesmutter zu erfahren.
Mit der Aktion „Offene Kirche“ gaben und geben wir den Menschen in dieser
schwierigen Zeit die Möglichkeit, ihre Anliegen vor Gott oder die Gottesmutter
Maria zu bringen. Und wie stark unser Angebot vor Ostern und bis jetzt ange-
nommen wird, können wir täglich ablesen an der hohen Zahl von Kerzen, die vor
der Gottesmutter entzündet sind.
Ostern, ein Fest des Neubeginns und der Auferstehung, in diesem Jahr ganz an-
ders und kaum wahrnehmbar, spornte uns an, den Besuchern der Kirche einen
Ostergruß mit nach Hause zu geben. Wie schon an Palmsonntag Palmzweige, so
wurden an Ostern Osterkerzen auf den Bänken der Kirche bereitgestellt zum
Mitnehmen, auf dass das Osterlicht auch zuhause weiter leuchten könne.
Als wieder Gottesdienste in den Kirchen gefeiert werden konnten, waren wir vor
neue Herausforderungen gestellt. Da Gisela und Lorenz Becker wegen Umzugs
nicht mehr zur Verfügung standen, haben Christian Braun und Stefan Herschler
diese Lücke ausgefüllt und den Küsterdienst übernommen. Dankenswerterweise
26
haben sich auch weitere Ehrenamtliche für den Empfangsdienst gefunden, so-
dass die Eucharistiefeier am Samstagabend wieder stattfand. Wir hoffen, dass
wir auch in den kommenden Wochen trotz steigender Corona-Zahlen weiterhin
zum Gottesdienst begrüßen können.
Nach der abgesagten offiziellen Erstkom-
munionfeier am Weißen Sonntag war es
für uns die größte Herausforderung, in den
Wochen danach bis zu den Sommerferien
Kindern und ihren Familien die Möglichkeit
zu bieten, ihre Erstkommunion mit einer
würdigen, eigens gestalteten und auf die
Kinder ausgerichteten Feier nachzuholen.
So haben in St. Valerius insgesamt acht
Kinder ihre Erstkommunion gefeiert, davon
drei Kinder in einer Einzelfeier und fünf in
einer Feier mit je drei bzw. zwei Kindern.
Darüber hinaus wurden auch fünf Kinder in
der Kirche St. Valerius getauft. Alle Tauf-
feiern wurden im engsten Familienkreis an
fünf eigenen Terminen durchgeführt.
An vier Sonntagen im Juni haben wir einen
„Impuls am Sonntag“ angeboten mit verschiedenen Vorträgen zu unterschiedli-
chen Themen. Die Themenspanne bot eine reichhaltige Palette: Vorträge, Ge-
spräche, Meditation und ein Pilgerweg. So konnte man etwa etwas über „Corona
- Eine besondere Heilige“ oder „Sehnsucht Pilgern“ erfahren. Spannend war für
uns auch, die Kirche St. Valerius an einem Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr zu
öffnen unter dem Thema „Kirche – Offen für Alle!?“ Zum Abschluss der Impulse
am Sonntag boten wir eine Pilgerwanderung an unter der Thematik „Unterwegs
– sein“. Wir starteten am Brunnen vor der Abtei St. Matthias und gingen über die
Medard Kapelle zur German Kapelle mit Abschluss in St. Valerius. An allen vier
Orten der Pfarrei hielten wir eine kurze Statio mit Gebet und Informationen zum
Ort, zu Geschichte und Gebäude. Die Beteiligung an den Gesprächen betraf ca.
10 bis 15 Personen und zur Überraschung von uns allen haben sich 30 Personen
zur Pilgerwanderung eingefunden. Diese Impulsreihe werden wir im kommen-
den Jahr gerne wieder aufgreifen.
Unser Projekt „St. Martin zieht durch unsere Straßen“ für den Martinstag musste
wegen des Anfang November angesagten Teil-Lockdowns leider ausfallen. Den-
noch verteilten wir am 11.11.20 an die Kitas und Grundschule Brezeln, um den
Kindern eine Freude zu bereiten. Außerdem wurden Bilder, die vom Leben und

                                                                            27
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