PFARRBRIEF ST. MATTHIAS - 2020/2021 ADVENT2020BISFEBRUAR2021
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Inhalt: Grußwort aus der Redaktion 3 Spirituelle Impulse – nicht nur zur Weihnachtszeit 5 Gemeindeleben unter Corona – Rückblicke und Ausblicke 11 - Personalia 12 - Sakramente 17 - Das Leben in den verschiedenen Kirch-Orten 22 Gemeindeleben allgemein – Mosaiksteine 38 - Besondere Impulse in der Advents- und Weihnachtszeit 50 - Nicht nur für Kinder … Überpfarrliches – aus Dekanat, Ökumene, Weltkirche … 53 Gruppierungen der Pfarrei 54 Verstorbene der Pfarrei 56 Sponsoren des Pfarrbriefes und Bankverbindung der Pfarrei 57 Gottesdienste in der Advents- und Weihnachtszeit 58 Impressum Herausgegeben von der Pfarrei St. Matthias Trier, Auflage: 4.500; Druck: RaabDruck GmbH, Trier Verantwortlich ist das Redaktionsteam: Braun Gundula, Gleißner Marc-Bernhard, Leh- nertz-Lütticken Marlies (MLL; Leitung und Layout), Nathem Dennis, Schmitz Uschi, Ternes Hans-Peter. Anschrift der Redaktion: Katholisches Pfarramt St. Matthias, Matthiasstr. 79, 54290 Trier, Pfarrbrief@stmatthias.de – Das ist auch die Adresse für Beiträge. Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion. Titelbild: johannes_simon_pfarrbriefservice; rote Kreuze: MLL Pfarrbüro der Pfarrei St. Matthias Matthiasstraße 79, 54290 Trier Tel: 0651/32634; Fax: 0651/37414 Weitere wichtige Mail: pfarrei@stmatthias.de Telefonnummer: Website: www.st-matthias-trier.de Mo 10 – 12:00 Abtei St. Matthias Di 10 – 12:00 Tel.: Mi geschlossen 15 – 18:00 0651/17090 Do Fr 10 – 12:00 2
Grußwort aus der Redaktion So hätte es vielleicht ausgesehen: Jesu Geburt unter derzeit geltenden Corona-Regeln. Kein warm und gemütlich anmuten- der Stall, eher eine karge, zugig scheinende Baustelle. Keine Schar von Engeln, Hirten, ja gar Königen (Menschenansammlung, zu viele Hausstände, keine Registrie- rung), sondern die unschuldig und treu wirkenden Tiere Ochs und Esel (die wohl kein Corona übertragen???) und vier ganz „normale“, aber Anteil nehmende Menschen. Ja, und jetzt wird`s interessant: Die Zahl insgesamt ist noch okay, aber aus wie- viel Haushalten kommen sie? Übrig bleibt wahrscheinlich nur einer, der auch noch genügend Abstand hat; leider aber ohne Mund-Nasen-Schutz – aber da- rüber schauen wir mal weg. Ganz sicher übrig bleibt ein Hausstand, die kleine Familie: Die Eltern Maria und Josef, hier nicht souverän stehend oder gar mit gebeugtem Knie huldigend, sondern auf ganz natürliche Art sitzend - nah auf der Ebene des Kindes, beschützend und vielleicht ein wenig stolz, vielleicht aber auch besorgt. Und Jesus: ein Kind, klein und unscheinbar in einem steinernen Futtertrog lie- gend. Vielleicht kommt diese in Coronazeiten transponierte Krippen-Vision dem wirkli- chen Geschehen viel näher als so manche Nachbildung mit viel Menschen- und Tiergetümmel. Vielleicht kommt sie auch dem Lebensgefühl so mancher Menschen in unserer Gemeinde nah, die besonders an Weihnachten unter den Einschränkungen der Corona-Regeln leiden. Mehr denn je wird uns derzeit bewusst: Unsere Macht, unser Einfluss, ja unser Leben hat seine Grenzen. Wir sind nur Fragment. Trost geben und einen Lichtblick eröffnen können uns die Gedanken von Fulbert Steffensky. Fragmentarisch blieb und bleibt auch das Gemeindeleben unter Corona-Zeiten. Vieles von dem Geplanten musste leider ausfallen, das Leben wurde lahmgelegt oder stark eingeschränkt. Es gab schmerzliche Abschiede, doch vieles blieb le- 3
bendig und es gab und gibt auch viele hoffnungsvolle Neu-Ansätze. Die Berichte aus dem Gemeindeleben zeigen es. Bewegung gab es auch in der Redaktion unseres Pfarrbriefes: Wir danken Frau Marie-Luise Burg, deren Arbeitsbereiche in der Gemeinde sich verändert haben, für die Betreuung unserer Arbeit und begrüßen neu im Team die Herren Marc- Bernhard Gleißner (hauptamtlich) und Dennis Nathem (ehrenamtlich) sowie Frau Gundula Braun, die nach kurzer Pause wieder bei uns mitarbeitet. Als wir mit der Planung des Pfarrbriefes begonnen haben, hatten wir noch den Optimismus, dass wir uns nicht mit den Schutzmaßnahmen einer zweiten Corona-Welle auseinandersetzen müssten. In diesem Optimismus haben wir – angeregt durch den neuen Mitarbeiter Marc-Bernhard Gleißner – geplant, den Großen Pfarrbrief in einem öffentlichen Workshop mit allen Interessierten in St. Matthias neu zu „launchen“: sprich neue Konzepte zu entwickeln, den Pfarrbrief ansprechender zu gestalten, ihn „hipper“ zu machen. Nun sind wir am 23.10.2020 in Trier auf der Corona-Warnampel auf Rot umge- sprungen und größere Events bergen die Gefahr einer Infektion mit sich. Da wir als Redaktionsteam solidarisch mit allen Risikogruppen sind, werden wir uns erst an die Planung machen und Termine veröffentlichen, wenn es die Schutzbedin- gungen wieder hergeben. Aber wenn Sie Ideen zur Verbesserung und zu einer neuen, anderen Ausrichtung unseres Pfarrbriefes haben, können Sie uns gerne Ihre Ideen zukommen lassen (marc-bernhard@sredna-herzjesu.de oder lehnertz.marlies@gmx.de). Liebe Leserinnen und Leser dieses Pfarrbriefes, mit diesem ökumenischen Gruß wünschen wir Ihnen trotz coronabedingter Einschränkungen, trotz aller Ungewissheit und vielleicht so mancher Ängste eine gute Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest. Für die Redaktion Marlies Lehnertz-Lütticken csm_Weihnachtskeyvisual-Abbinder_32a89895f2 4
Spirituelle Impulse – nicht nur zur Weihnachtszeit Weihnachten: Gott macht sich klein Wenn ein Vater mit seinem Kind spielt oder wenn er es tröstet, bleibt er nicht in seiner vollen Größe vor dem Kind ste- hen. Er geht in die Knie, macht sich klein, begibt sich in die Lage des Kindes, ist Auge in Auge mit ihm und nimmt seinen Horizont an. Er vergisst seine Sprache und spricht die Worte, die das Kind schon versteht. Gott geht in die Knie, er lebt das Leben aus unserer Perspektive, spricht die Sprache unseres Stammelns. Jesus, der kleine König, hat nicht einmal eine Stelle, an der er mit Anstand geboren werden kann. Irgendeine zugige Höhle ist gut genug für ihn. Seine Huldiger sind ein paar zerlumpte Hirten. Der kleine König wird versteckt und heimlich außer Lan- des gebracht, die Macht trachtet ihm nach dem Leben. Er ist nicht einmal einzig- artig in seinem Leiden. Er ist nicht der erste Flüchtling, und er wird nicht der letz- te sein. Was ihm zustößt, ist Menschen vor ihm zugestoßen und wird Menschen nach ihm zustoßen. Der kleine König hat seine Insignien und Zeichen, an denen man ihn erkennt. So wird es den Hirten gesagt: „Und das sei euch ein Zeichen: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.“ Lächerliche Würdezei- chen: Kinderwindeln und ein Futtertrog! Wenn sich einer eine blasphemische Verhöhnung von Glanz und Herrlichkeit Gottes ausdenken wollte, könnte er es nicht besser und ironischer tun, als Gott es in der Weihnachtsgeschichte selber getan hat. Es ist ein fremder und zärtlicher Gedanke, dass unser Leben und dass die Welt nicht gerettet werden durch die Macht des Mächtigen, sondern durch die Teil- nahme Gottes an unseren Ohnmachten und an unseren Leiden. Dies ist keine Verherrlichung der Ohnmacht. Fulbert Steffensky Text: Gott macht sich klein, chrismon plus Dez. 2015 („Das Wort“ am 24.11.2015; Ausschnitte Bild: hl-3886977_by_s-ms_1989_pixabay_pfarrbriefservice 5
Ganzheit im Fragment. Fragen an den Grenzen des Lebens Ein Abend mit Fulbert Steffensky Über das Leben an und mit den Gren- zen des Lebens sprach der bekannte Theologe Fulbert Steffensky am 24.09. auf Einladung der Abtei St. Matthias und des sredna eV beim „Tischgespräch“ in der Kirche Herz Jesu. Steffensky ist in der katholischen und evangelischen Theologie bewan- dert und sucht das Verbindende und Ergänzende. Mit seinen 87 Jahren ist er ein lebenserfahrener Mensch, der Brüche im Leben kennt, der sie in sein Leben integriert und sich große innere Freiheit bewahrt hat. In seinem Vortrag findet er einfühlende, tröstliche und sinn- weisende Worte für Menschen an der Grenze des Lebens, aber auch für deren Angehörige und für uns alle, egal welchen Alters oder welcher Konstitution – sind wir doch alle „Ganzheit im Fragment“. Geprägt von persönlichen Erfahrungen, vor allem von der Begleitung seiner Frau bis in den Tod hinein, schildert Steffensky zunächst die Situation eines schwer Erkrankten: Er liegt da, schaut zu den anderen hoch, selbst ganz klein, ist der Sorge der anderen ausgesetzt, wird zum „Beredeten“. Die normale Alltagsroutine ist durchbrochen, sein Alltag ist schmal geworden. Der Kranke ist auf sich selbst geworfen, ist sich ständig gegenwärtig und in sei- nem eigenen Leben Gast. „Glück“ ist es nach Steffensky dann, von sich absehen zu können, und „Unglück“, stets nur bei sich selbst zu sein, in narzisstischer Selbstwahrnehmung zu verharren. Die Gefahr sei dann nämlich, die Probleme größer zu machen, als sie sind. Sich hineinzusteigern in zwanghafte Gedanken bis hin in den Wahn, alles, auch jede noch so kleine Reaktion der Menschen um sich herum, deuten zu müssen, hinter allem einen Sinn zu suchen. Schnell falle der Kranke dann auch in die unglückliche Erklärung, er selbst sei an allem schuld, auch an seiner gegenwärtigen Situation. Der Kranke ist herausgetreten aus der Welt der Gesunden, aus dem Aktionsmo- dus, in dem man der Welt als Sieger entgegentrete, als Herrscher und Bewälti- ger. Angesagt und zu lernen seien jetzt Langsamkeit, Geduld, Ergebung, Demut. 6
Und gegenüber der Kraft der Lebenslust stehe jetzt die Einsicht, dass die Zeit be- grenzt, einfach befristet ist. Eine Grundangst vieler Kranker sei auch die Sorge, aus der materiellen Sicherheit herauszufallen. Und letztlich, zusammen- fassend: „Der Kranke vereinsamt, ist alleine.“ In diese Angst und Bedürftigkeit hinein fragt Steffensky: Kann Krankheit auch eine Chance sein? Können wir aus Krankheit lernen? Drei Aspekte betont er: Dem der Krankheit Entronnenen bleibt die Dankbarkeit, die erwächst aus der Erkenntnis, dass der Alltag mit seinen großen und kleinen Dingen nicht selbst- verständlich ist. Dass vieles im Leben nicht verdient, sondern geschenkt ist. „Wer weiß, dass er sich verdankt, ist des Lebens fähig, vielleicht auch des Ster- bens.“ - resumiert Steffensky. Dann die Fähigkeit, nicht alles aus sich selbst rechtfertigen zu müssen, sondern sich aus der Hand zu geben, seine Bedürftigkeit zu bejahen. Statt in Hoffnungslo- sigkeit und Verbitterung zu fallen, könne man dann seine Bedürftigkeit akzeptie- ren und stehen zum Fragment-Charakter des Lebens (bezüglich Körper, Ausse- hen, Beruf, Partnerschaft, Liebe …). Statt nach absoluter Souveränität und Totali- tät zu streben, könne man sich mit der „gelungenen Halbheit“ abfinden, die End- lichkeit annehmen und die „Güte des Lebens feiern“. In dieser Haltung, die dann auch Niederlagen erträgt, versteht und annimmt, könne der Kranke auch die Aggressivität gegenüber dem Nicht-Gelungenen und seiner Umwelt mindern. Das eröffne eine neue Perspektive und die Chance, eine neue Empathie zu entwickeln: im wahrsten Sinne mitzuleiden mit anderen und eine neue Zärtlichkeit gegenüber den Menschen und dem Leben gewinnen. So komme es oft zu ganz neuen, berührenden Begegnungen mit Angehörigen. Ganzheit und Fragment - das Leben so annehmen gelte auch für die Angehöri- gen, für alle Nicht-Kranken jeden Alters. Für Angehörige bedeute es, einen Ster- benden gehen zu lassen, nichts mehr zu machen, wo man nichts mehr machen kann. Gleichzeitig heiße das, die eigene Hilflosigkeit anzuerkennen; die Erkennt- 7
nis, nicht der Macher des Lebens zu sein. Dieses demütige Eingeständnis spreche etwa aus den Worten des Psalmbeters: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden“ (Ps 90). Aber er, Steffensky, kenne auch das Vertrauen, das da ausgedrückt ist in Paul Gerhardts berühmten Zeilen: „Wenn ich einmal soll scheiden, so scheide nicht von mir…“. Er vertraue darauf, dass er dann in die Hand eines Anderen fallen dürfe. Das nehme ihm die Angst vor dem Tod, wenngleich eine letzte Unsicher- heit bleibe. Ganzheit im Fragment - drei Lebens-Haltungen sind Steffensky wichtig gewor- den: Dank – für die Zuneigung von Menschen (Kurt Marti: „Ich bin, was ich bin, durch andere“); für das, was er Schönes im Leben erlebt hat, was seine Augen gesehen, seine Ohren gehört, seine Beine erwandert haben. Dank für das Gelungene, was ihm geschenkt wurde. Aber er ehre auch das halbe Gelingen - denn: Wir sind Fragment. Reue: Wir seien Subjekt unserer Taten, auch der Un-Taten. Es gelte, dem Schmerz über das Nicht-Gelingen nicht auszuweichen, sondern sich anzunehmen – eben in seiner Halbheit, als Fragment. Resignation: „Hast du gelebt oder wurdest du gelebt?“ - Das zu klären gelinge nur schwer. Je älter man werde, desto mehr werde man sich zum Rätsel – aber in der Gewissheit: „Gott, du erforschst mich und du kennst mich“ (Ps 136). Es gelte, so manche Lebensentscheidung mit Humor zu sehen. Resignation be- deute nicht Aufgeben, Frustration, Scheitern, sondern selbstbewusst und frei die Macht abzutreten. Die Kunst abzudanken und sich nicht für unentbehrlich zu halten. Sich selbst und seine Weisheit nicht absolut zu setzen und den Jüngeren, den Kindern und Kindeskindern das Handeln nach ihren Gesetzen zu überlassen. Für den wortgewandten und kreativen Menschen Steffensky bedeutet es auch die Erkenntnis und das Eingeständnis, „mit gestohlenen Münzen zu zahlen“: Wenn eigene Worte fehlen, zurückzugreifen auf Tradiertes, auf Formen des Got- tesdienstes, auf von anderen formulierte Gebete und Lieder. Was ist nach dem Tod? – so fragt Steffensky am Schluss. „Ich weiß es nicht, ich muss es auch nicht wissen.“ Alle Bilder der Hoffnung, die Menschen entwickelt haben, sind ihm zu wenig. Er hofft schlicht und einfach, im Schoß Gottes gebor- gen zu sein. Marlies Lehnertz-Lütticken Bilder: Ralf Schmitz und Marc-Bernhard Gleißner Weitere Infos: Homepage sredna/Herz-Jesu 8
Nicht nur für Kinder … Hilfe, die Herdmanns kommen … „Die Herdmann-Kinder waren die schlimmsten Kinder aller Zeiten. Sie logen und klauten, rauchten Zigarren (sogar die Mädchen) und erzählten schmutzige Witze... Ralf, Eugenia, Leopold, Klaus, Olli und Hedwig - sechs magere, dünnhaarige Kin- der, die sich nur dadurch voneinander unterschie- den, dass sie verschieden groß waren und an ver- schiedenen Stellen blaue Flecke aufwiesen, die sie sich gegenseitig beigebracht hatten. Sie wohnten über einer Garage im Westend. Die Garage wurde nicht mehr benutzt, nur die Herdmanns benutzten sie dazu, die Tür, so schnell sie konnten, auf und zu zu donnern, wobei sie versuchten, sich gegenseitig einzuquetschen. Das war das, was sie unter Spielen verstanden. Wo andere Leu- te Rasen in ihrem Vorgarten hatten, lagen bei den Herdmanns Felsbrocken, und wo andere Leute Hortensienbüsche pflanzten, züchteten die Herdmanns Tollkir- schen. Es gab auch ein Schild im Hof mit der Aufschrift: „Vorsicht, bissige Katze!“ Kinder, die neu in der Gegend waren, lachten nur so lange über das Schild, bis sie die Katze zu Gesicht bekamen. Ich habe noch nie ein Tier gesehen, das so bösar- tig aussah. Die Katze hatte ein kurzes Bein, einen gebrochenen Schwanz und nur ein Auge. Sie war der Grund, warum der Briefträger sich weigerte, den Herd- manns Post zu bringen...“ Anfang Dezember wurde, wie jedes Jahr, mit den Kindern der Sonntagsschule (Kindergottesdienst in den USA) das Krippenspiel für den Weihnachtsgottes- dienst vorbereitet. Und dabei wollten unbedingt die Herdmanns, diese unmögli- che (???) Rasselbande, mitmachen. Zum großen Entsetzen der Leiterin … Es werden abenteuerliche Proben mit vielen Überraschungen, viel Witzigem – zum Schräglachen. Aber im Verlauf der Vorbereitung des traditionellen Krippen- spiels macht die Erzählerin unerwartete Erfahrungen: Die ausgeleierten Ge- schichten von der Geburt Jesu werden plötzlich in einer ganz anderen Weise lebendig und realitätsnah … Wenn Sie, liebe Erwachsene, oder ihr, liebe Kinder, mehr über die Herdmanns wissen wollt – zu lesen gibt es das als Buch (Barbara Robinson: Hilfe, die Herd- manns kommen, Oetinger-Verlag) oder in Abschnitten auch im Internet. Marlies Lehnertz-Lütticken 9
Zum Schmunzeln Ein Adventsbesuch hat sich angemeldet. Die Mutter, mit Kaffeevorbereitung in der Küche beschäftigt, ruft: „Hannes, zünde schon mal den Adventskranz an!“ Kurz darauf ruft Hannes zurück: „Auch die Kerzen?“ „Nun, Opa, wie gefällt dir das Hörgerät, das ich dir zu Weihnachten geschenkt habe?“, fragt Hugo. Der Opa meint: „Es funktioniert überraschend gut. Ich habe schon dreimal mein Testament geändert.“ Im Religionsunterricht fragt der Pfarrer: „Na, was sollten die Hirten tun, wenn sie von der Krippe nach Hause kommen?“ Antonia meldet sich: „Den Christbaum schmücken!“ 10
Gemeindeleben unter Corona – Rückblick und Ausblick Glaube, Liebe, Hoffnung in Zeiten von Corona Das Jahr 2020 wird uns allen sehr in Erinnerung bleiben. Auf einmal hatte und hat uns ein kleines Virus fest in seinen Händen, seitdem sind Hygienekonzept, Mund-Nasen-Abdeckung und Lockdown fester Bestandteil unseres Vokabulars. Mit diesen neuen Vokabeln entstand aber auch ein Vakuum in unserem Ge- meindeleben: Anderthalb Monate durften keine Messen oder Gottesdienste stattfinden. Wir haben in der Osternacht nicht zusammen gesungen: „Du hast den Sieg errungen, du Held auf Golgotha“; nein, es war fast so, als hätte sich die Stille des Karfreitags über Ostern gezogen. Doch so war es nicht: In unserer Pfarrei fanden sich neue Möglichkeiten, Glaube, Liebe und Hoffnung zu leben: ob es das Konzept der offenen Kirche war, die Standhaftigkeit der Pfarrbücherei oder Gottesdienste digital zu feiern. Wir haben uns nicht unterkriegen lassen. Und doch hat Corona unser Gemeindeleben verändert: kein Weihwasser mehr, stattdessen Desinfektionsmittel, die Kommunion wird mit strengen Abstandsre- geln und Hygienekonzept gefeiert, Anmeldungen für die Messen und Gottes- dienste sind notwendig, aber: Sakramente wie die Erstkommunion oder die Fir- mung wurden in kleineren, viel persönlicheren Rahmen gefeiert. Eines ist wohl schon heute klar: Das Virus wird uns nicht so schnell in Ruhe las- sen. Und bis dahin heißt es, dass wir ein Schutzkonzept befolgen müssen: Hände desinfizieren, Maske tragen, Abstand halten. Das ist schon eine Belastung, es verhindert ein unbekümmertes Aufeinander-Zugehen und auch Nähe; aber wir tun dies, um Infektionswege zu verringern und um Risikogruppen in unserer Gemeinde zu schützen. Wir tun dies aus Solidarität! Es sei deshalb auch allen gedankt, die ehren- oder hauptamtlich diese Schutz- maßnahmen schultern: den ehrenamtlichen Begrüßungsdiensten und unseren Sekretärinnen für den zusätzlichen Dienst der Registrierung der Anmeldungen. Ihnen und Euch sei herzlich gedankt für euer Engagement und dass ihr Kirche unter Corona möglich macht. Nach einem halben Jahr Erfahrung mit Corona wollen wir nun den nächsten Schritt gehen und die Anmeldung auch per Anmeldung über das Internet ermög- lichen. Das schont Arbeitskraft und gibt Ihnen die Flexibilität sich anzumelden, wann Sie es wollen, und nicht, wenn das Pfarrzentrum besetzt ist. Wir kommen auch durch die zweite Corona-Welle – Wir schaffen das! Denn uns tragen Glaube, Liebe, Hoffnung! Marc-Bernhard Gleißner 11
Personalia Personalsituation Die Personalsituation in der Pfarrei St. Matthias hat sich nach dem Sommer stark verändert. Gemeindereferent Heiko Paluch hat zum 1. Oktober seinen Dienst beendet. Gemeindereferentin Marie-Luise Burg ist weiterhin mit 50 % Stellenumfang tätig. Abt Ignatius leitet das Team von Brüdern aus dem Kon- vent, die in einem Umfang von 100 % einer Kooperatorenstelle priesterliche Dienste und andere Aufgaben überneh- men. Pfarrer Ralf Schmitz arbeitet als Pfarrverwalter mit 30 % Stellenumfang in der Seelsorge mit. Diakon Br. Clemens-Maria Thome von den Barmherzigen Brüdern ist Krankenpfleger und arbeitet im Nebenamt als Diakon in unserer Pfar- rei mit. Die Stelle von Heiko Paluch wird nach Zusage durch das Bischöfliche Ge- neralvikariat wieder ausgeschrieben. Wir sind im Augenblick dabei, mögliche Aufgabenfelder zusammenzustellen. Marc-Bernhard Gleißner hat seinen Dienst im Projekt „Initiative Kulturelle Dia- konie“ zum 1. September begonnen (s. Vorstellung in diesem Pfarrbrief). Er ist von der Kirchengemeinde St. Matthias angestellt wie auch Kirchenmusikerin Jutta Thommes und Kirchenmusiker Gabriel Moll. Sie haben sich zum Arbeits- kreis Kultur zusammengeschlossen und verstehen sich über die künstlerische Arbeit hinaus auch als Mitarbeitende in der Seelsorge. Seit dem Beginn der Pfarrervakanz am 1. September 2015 hat sich die Rolle der Verwaltungsangestellten Lydia Beck-Ludwig, Regina Parge-Ahrling und Silke Schuster stark erweitert. Dadurch, dass nicht mehr selbstverständlich ein Seel- sorger im Pfarrhaus ist, sind die Mitarbeiterinnen im Pfarrbüro in vielen seelsorg- lichen Fragen Erstansprechpartnerinnen. An jedem Dienstagmorgen trifft sich die Dienstagsrunde zusammen mit den Vor- sitzenden des Verwaltungsrates Petra Weiland und des Pfarrgemeinderates Gaby Mosebach, um anstehende Fragen zu besprechen und Lösungen zu finden. Diese werden dann ggf. auch mit dem Pfarrgemeinderat und dem Verwaltungs- rat beraten bzw. dort entschieden. Diese Zusammensetzung und diese Arbeitsweise sind sicher etwas „Besonderes“ im Dekanat Trier und im Bistum. Wir sind 2015 im festen Bewusstsein gestartet, dass spätestens zum 1.01. 2020 die „Pfarrei Trier“ gegründet wird. Das ist nicht 12
geschehen. Welche Struktur wann kommen wird, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Einerseits kommen wir mit diesem „Provisorium“ jetzt, nach 5 Jahren, an unsere Grenzen. Andererseits ist allen nachdenklichen Menschen klar, dass es kein Zu- rück in ein schön geordnetes harmonisches Gemeindeleben alter Prägung geben wird. Am besten wird es weitergehen, wenn wir uns gegenseitig mit Vertrauen und Wohlwollen begegnen, voneinander keine Wunder erwarten und die Herausfor- derungen gemeinsam tragen. Ralf Schmitz, Pfarrverwalter Heiko Paluch verabschiedet sich von St. Matthias: Liebe Mitglieder der Pfarrei St. Matthias, zum 01. Oktober werde ich eine neue Stelle in Hamburg antreten. Deshalb möchte ich mich von Ihnen verabschieden und Danke sagen. Am 1. September 2016 kam ich als Gemeindeassistent zur Ausbildung nach St. Matthias. Viele Arbeitsfelder wurden mir eröffnet, in denen ich lernen und Erfahrungen sammeln konnte. Von konservativ bis liberal, von klassisch bis experimentell war in dieser Zeit alles vertreten. Eine Vielfalt, wie sie sicherlich nur wenige Pfarreien bieten können. Das 11uhr30-Team war von An- fang an mein Begleiter und ich möchte allen Teamern für die gemeinsame Zeit Danke sagen. In dieser Gruppe hat das Arbeiten viel Spaß gemacht und es sind Freundschaften entstanden, die mich in dieser Zeit unterstützt und getragen haben. Das Gleiche gilt auch für das Sredna-Team und das Gartenteam. Sicher- lich das größte Feld meiner Arbeit hier war die Erstkommunion. Die Spannungen zwischen kirchennah und kirchenfern, zwischen liberal und konservativ und zwi- schen den einzelnen Vorstellungen und Ansprüchen waren groß, nicht leicht und doch habe ich gerade deshalb viel in diesem Bereich lernen können. Ich bin dankbar für die vielen Begegnungen, das gemeinsame Arbeiten, ob über das ganze Jahr hinweg oder auch nur punktuell zu besonderen Anlässen im Kirchen- jahr. In der Pfarrei St. Matthias habe ich mich immer wohlfühlen können, selbst wenn es stressig war. Einige von Ihnen haben zu diesem Wohlfühlen beigetra- gen. Dafür möchte ich mich bedanken. Ich danke der Dienstagsrunde, bestehend aus Pastoralteam und Mitarbeitern der Pfarrei. Den Gremien, die mir auch mit Rat und Tat zur Seite standen. Dem 11uhr30-Team, dem Sredna-Team, dem Gar- ten-Team. Ich danke den Jugendlichen der MaJu und den Messdiener*innen. Ich danke allen Einzelnen, denen ich in dieser Zeit begegnet bin und mit denen ich zusammengearbeitet habe. Aus den meisten Arbeitskontakten sind in diesen vier Jahren Freundschaften geworden. Dafür danke ich euch ganz herzlich! Ich wünsche Ihnen/Euch für die Zukunft alles Gute und Gottes Segen. 13
Feierlich verabschiedet wurde Gemeindereferent Heiko Paluch in einem Dank-Gottesdienst am 26. September in Herz-Jesu. Die Kirche war bis auf den letzten unter dem Corona- Präventionskonzept möglichen Platz besetzt: 100 Personen waren gekommen. Sie wollten Heiko verabschieden und ihn aussenden und unter Gottes Segen stellen. Abschied der Wohngemeinschaft Südallee der Weißen Schwestern Seit 2015 gab es eine kleine Ge- meinschaft der Weißen Schwes- tern in der Südallee. Die Schwes- tern Elisabeth, Leonie und Helga haben in unserer Pfarrei ge- wohnt und sich ins Pfarrleben eingebracht: durch Besuche und Krankenkommunion, durch Mit- wirkung im Foyerkreis, durch Nachbarschaftlichkeit und Gastfreundschaft. Ihre offene und weite Spiritualität konnte ich persönlich bei verschiedenen Hausmessen, in Begegnungen und Ge- sprächen erleben. Die Gemeinschaft löst sich zum November auf. Schwester Elisabeth geht nach Karlsruhe, Schwester Helga nach Köln und Schwester Leonie bleibt in Trier und zieht in die Medardstraße um. Wir wollen den Schwestern danken, an ihrem Glauben und ihrer Mission teil- nehmen und sie für ihre neuen Aufgaben aussenden. In einem Gottesdienst am Sonntag, 8. November, in Herz-Jesu haben wir uns von ihnen verabschiedet und für ihren Dienst und ihre Weggemeinschaft gedankt. Mögen sie an ihren neuen Aufenthaltsorten ihrer Mission treu bleiben! Ralf Schmitz, Pfarrverwalter 14
Theater haben wir hier genug, oder nicht? Die Initiative Kulturelle Diakonie im Trierer Süden (IKD) stellt sich vor Seit dem 01. September 2020 gibt es in der Pfarrei St. Matthias eine neue Stelle. Diese Stelle ist etwas ungewöhnlich, denn sie übernimmt nicht die normalen Arbeitsbereiche, die man mit einer Ge- meindestelle verbindet. Diese Stelle macht Theater! Nun ist die Frage berechtigt: Haben wir in unserer Kirche nicht genug Theater? Man kann auf diese Frage ironisch ant- worten: „Ja, aber kein professionelles.“ Oder man sagt ganz ernsthaft: „Eigent- lich hat uns das gerade noch gefehlt.“ Als im Februar 2020 das Lektorenprojekt „Ein Wort im leeren Raum um Welt und Ich“ stattfand, hatte man sich das Ziel gesetzt, die Lesungen im Gottesdienst lebendiger zu gestalten. Gemeinsam mit Regisseur Marc-Bernhard Gleißner, der das Bürgertheater (Sparte 0.1) am Theater Trier von 2015-2019 aufbaute, wagte man sich in neuen Lesarten an die biblischen Lesungstexte, blies ihnen neuen Atem ein und las sie nicht im Gottesdienst, sondern performte, lebte sie. Das mischte den Gottesdienst auf… und dann kam Corona. In Windeseile wurden die hart geprobten Schauspielinterpretationen der Lesungen gefilmt, gar in Hörspiel verwandelt. Trotz Corona war man hochkreativ und wild entschlossen, dieses Projekt nicht sterben zu lassen, sondern erfolgreich den Glaubenden in der Pfar- rei St. Matthias zu präsentieren, wenn nicht live, dann mindestens digital. Die Zusammenarbeit imponierte den Lektor*innen genauso wie dem Regisseur. Aus dieser Energie entstand dann die Idee, sich den Synodenbeschluss einmal genauer unter der Perspektive „Kultur“ anzuschauen. Unter dem Stichwort „Kul- turelle Diakonie“ wurde man fündig und entwickelte in kurzer Zeit aus dem Nichts einen Projektantrag mit dem Titel „Initiative Kulturelle Diakonie im Trierer Süden (IKD)“. Im Juni kam dann die überraschende Antwort: Das Bistum Trier übernimmt die vollen Personalkosten für dieses Pilotprojekt. Im August wurde Marc-Bernhard Gleißner für das Projekt als Leiter eingestellt und setzt seitdem folgende Arbeits- felder um: Kirche, Kultur, Kommunikation: Das kulturelle Angebot in der Pfarrei St. Matthias wird gebündelt. Es soll professionell kommuniziert werden und kultu- 15
relle Angebote geschaffen werden, die sich an die Gemeinde und kirchenferne Menschen richten. Soziale Akteure im Trierer Süden sollen mit einbezogen wer- den, genauso wie externe kulturelle Expertise (Tufa, Theater Trier) als Koopera- tionspartner gewonnen werden sollen. Kulturelle Diakonie und Bildung: Gemeinsam mit Bildungsträgern im Trierer Süden und den kulturellen Angeboten in der Pfarrei sollen Workshops entwickelt werden, die das kulturelle Leben in St. Matthias nachhaltig gestalten. Dramaturgie und Liturgie: Die Wortgottesdiensthelfer*innen bekommen eine Anlaufstelle, die sie professionell unterstützt: vom Vortrag von Lesungen, Atem-, Stimm- und Sprechübungen bis hin zu Experimenten im Gottesdienst. Und last but not least: „Kirche spielt” – ab sofort finden in der Pfarrei St. Matthias Theaterprojekte statt. Der Auftakt wird das Gruselspektakel „Die Nacht der Heiligen“ am 31.10.2020 in Herz Jesu machen. Es folgt ein Kulturprogramm für den Advent mit Musik, Gesang und Hörspielen in der gesamten Gemeinde. Und ab Dezember soll eine milieuübergreifende Theatergruppe gegründet wer- den, die ein Stück von unten nach oben entwickelt und Theater aus den Alltags- fragen der Gemeinde entwickelt und daraus große Kunst macht. Der diakonische Ansatz dieses Projektes besteht darin, Menschen aus unter- schiedlichen Altersgruppen, Milieus, unterschiedlicher Herkunft zusammenzu- bringen und zu einem Ensemble aufzubauen, in dem trotz der Unterschiedlich- keit der Teilnehmenden gemeinsam ein Projekt auf die Bühne gebracht wird. Soziale und kulturelle Räume, in denen Menschen mit unterschiedlichen Viten zusammenkommen, fehlen in unserer Gesellschaft. Es fehlt an gegenseitigem Respekt, Wertschätzung und der Erfahrung, dass es in unserer Gesellschaft un- terschiedliche Lebenswelten gibt. Wenn wir diese Unterschiedlichkeit kennen- lernen und sie nicht als Hemmnis, sondern als kreativen Boden sehen, auf dem neues Wachsen kann, wird die Würde eines jeden Einzelnen gewertschätzt und gezeigt. Trotz Unterschiedlichkeit können wir gemeinsam etwas schaffen: ein Theaterprojekt, eine Gemeinschaft und, vielleicht auch etwas utopisch gedacht, eine bessere Welt. Denn uns eint etwas, ob wir Frauen oder Männer oder Quee- re sind, ob wir alt oder jung, ob wir arm oder reich oder dazwischen sind: Wir alle sind Expert*innen unseres Alltags und dafür erhalten wir zu wenig Wert- schätzung. Theater ist nie eine One-Man-Show; Theater braucht Ensemble und im Ensemble kann jeder über sich hinauswachsen, weil man den anderen Raum gibt, damit eine gemeinsame Erfahrung, ein gemeinsames Projekt zum Leben kommt. Jetzt Lust mitzumachen? Dann melden Sie sich bei Marc-Bernhard Gleißner unter marc-bernhard@sredna-herzjesu.de Marc-Bernhard Gleißner 16
Sakramente Taufe und Taufvorbereitung in der Pfarrei St. Matthias Bereits seit Juli werden in unserer Pfarrei wieder Einzel- taufen gefeiert. Unten finden Sie, liebe Eltern, neue Ter- mine bis März 2021. Diakon Br. Clemens-Maria hat schon reichlich Erfahrung mit Taufen in diesen besonderen Zei- ten gesammelt und steht für Ihre Fragen gern zur Verfü- gung. Über das Pfarrbüro Tel. 32634 können Sie mit ihm Kontakt aufnehmen, auch wenn Sie vielleicht einen ande- ren Termin als die unten angegebenen wünschen. Um die Gefahr von Ansteckung mit dem Corona-Virus zu minimieren, finden die Tauffeiern unter einem streng definierten Schutzkonzept statt. Neben der Ein- haltung der AHA-Regeln müssen Gästelisten mit den Kontaktdaten aller an der Tauffeier teilnehmenden Personen erstellt werden. Diese Liste muss dem Pfarr- büro rechtzeitig vor der Taufe zur Verfügung gestellt werden. Die Teilnehmerzahl ist durch die geltende maximale Aufnahmekapazität in unseren drei Kirchen St. Matthias, Herz Jesu und St. Valerius begrenzt. Die jeweils gültigen Zahlen erfah- ren Sie im Pfarrbüro. Tauftermine: Ort Samstag, 12. Dezember 2020, 15:00 Uhr Kirche Herz Jesu Sonntag, 13. Dezember 2020, 14:30 Uhr Basilika St. Matthias Samstag, 09. Januar 2021, 15:00 Uhr Kirche St. Valerius Sonntag, 10. Januar 2021, 14:30 Uhr Basilika St. Matthias Samstag, 20. Februar 2021, 15:00 Uhr Kirche Herz Jesu Sonntag, 21. Februar, 14:30 Uhr Basilika St. Matthias Samstag, 20. März, 15:00 Uhr Kirche St. Valerius Sonntag, 21. März, 14:30 Uhr Basilika St. Matthias Erstkommunion 2020 Die Erstkommunion hatte gerade Fahrt aufgenommen. Es sollte ans Eingemachte gehen. Corona hat uns den Plan über den Haufen geworfen. Gerade die Klein- gruppen und die Beziehungen, die das Herzstück unseres Konzeptes sind, sind ausgeblieben. Auch Gottesdienste fielen weg. Die Kar- und Ostertage als fester 17
Bestandteil der Vorbereitung verliefen still und in jeder Familie auf die eigene Weise. Als der „Weiße Sonntag“ abgesagt werden musste, gab es Enttäuschung. Die Möglichkeit, die Kinder eigenständig zur Erstkommunion zu führen, sorgte für Entrüstung. Trauer und Wut waren groß. Ebenso groß aber auch das Verständnis für die Situation. Corona ermöglichte uns Vielfalt und individuelle Gestaltungs- möglichkeiten. 75 Kinder und Familien, 75 Einzelentscheidungen. Am Ende wa- ren die meisten versöhnt und zufrieden. Bereits in der Sommerzeit führten El- tern ihre Kinder in der Sonntagsmesse zur Erstkommunion. Im September gingen die meisten Kinder in kleinen Gruppen zur Erstkommunion, sodass in jeder Kir- che zwei bis vier Erstkommunionfeiern stattfinden konnten. Ein kleiner Teil war- tet auf das nächste Jahr. Die Zeit hat uns deutlich gemacht: Ja, die Erstkommuni- on ist ein einmaliges Erlebnis. Aber sie ist kein einmaliges Erlebnis. Kern der Feier sind nicht die Anzüge und die Kleider. Kern der Feier sind auch nicht prunkvolle Gottesdienste. Kern der Feier ist einzig und allein die Erstbegegnung zwischen dem Kind und dem Eucharistischen Herrn. Heiko Paluch Erstkommunion 2021 Seit 2015/2016 ist die Vorbereitung und die Feier der Erstkommunion in St. Matthias „im Fluss“. Was über viele Jahre stabil war, hat sich aus verschiedenen Gründen verändert: andere Verantwortliche, andere Fa- milien, andere Ideen, andere Bindun- gen an die Kirche, andere Erwartun- gen. Im Jahr 2020 hat sich dann auch noch Corona in dieses Feld einge- mischt. Der Virus hat nicht nur St. Matthias, sondern alle Pfarreien in Trier, Deutschland und Europa ge- zwungen, andere Wege zu gehen und andere Formen der Vorbereitung und der Feier zu finden. Das ging nicht ohne Enttäuschungen und Konflikte. Am Ende war vieles besser als erwar- tet. 18
Corona wird auf unabsehbare Zeit Teil unseres Lebens bleiben. Wie schnell ein erneuter Lockdown notwendig sein kann, erleben wir im Augenblick. Corona macht an vielen Stellen in unserer Kirche, im Gemeindeleben und in der Seelsor- ge deutlich, dass es einfach nicht mehr so weitergehen kann wie bisher – und dass wir die veränderten Situationen endlich ernst nehmen müssen. Es wird auch im Jahr 2021 den Weißen Sonntag geben. Der ist für den 18. April 2021 geplant. Dieser Tag soll ein Festtag für die Kinder (in erster Linie des dritten Schuljahres) mit ihren Familien sein. Die Vorbereitung auf die Erstkommunion und die Erstkommunion selbst werden in anderer Form als bisher stattfinden. Dieser neue Weg wird vom Pastoralteam, vom Pfarrgemeinderat und von unserem Weihbischof Franz-Josef Gebert unter- stützt. Ich werde diesen neuen Weg am Donnerstag, 3. Dezember, um 19.30 Uhr im Pfarrsaal St. Matthias vorstellen. Eine Anmeldung im Pfarrbüro (Mail: pfar- rei@stmatthias.de , Telefon: 0651/32634) für diesen Abend ist notwendig. Ich hoffe, dass der zweite Lockdown bis dahin beendet ist und dass der Informa- tionsabend wie geplant stattfinden kann. Ralf Schmitz, Pfarrverwalter Gottes Geist weht auch in Krisenzeiten Eindrücke von unserer Firmung mit Weihbischof Franz-Josef Gebert Am Sonntag, den 5. Oktober 2020, haben 27 Jugendliche das Sakrament der Firmung und der Mündigkeit in der Kirche Herz-Jesu empfangen. Unsere diesjährige Firmung und Firmvorbereitung war, bedingt durch die Coronakrise, in einer anderen Form verlaufen wie ursprünglich geplant. Diese Herausforderung und Ungewissheit passten sich dem konkreten Leben an. Gott und Gottes Geist stärkt uns auch in Krisenzeiten und ist dann auch in besonderer Weise mit uns. Im Rahmen der Vorbereitung auf Dekanatsebene starteten die Jugendlichen im Dezember 2019 in der Kirche Christ-König in Trier West. Mit dem Start- Gottesdienst im Januar 2020 in der Kirche St. Augustinus Trier-Tarforst begann die bewusste Firmvorbereitung, und in den nächsten Wochen entschieden sich die Jugendlichen für ihre persönliche Projektauswahl. 19
Einige kleine Projekte wie zum Beispiel gemeinsames Kochen und thematisch Mit- einander-Reden konnten noch bis kurz vor dem Lock- down durchgeführt werden. Im ehemaligen Pfarrhaus und in der Obersakristei in St. Valerius / Feyen konnten wir kochen, essen und Gemein- schaft erleben. Danach folgten wie für viele von uns eine gewisse Stille und Unsicherheiten; die Schu- len, Kirchen und Pfarrzentren waren auch teilweise ge- schlossen. Weitere Projekte und, wie in den Vorjahren, ein Übernach- tungswochenende in der Kir- che konnten leider nicht prak- tiziert werden. Lange Zeit stand der Firmtermin in Fra- ge. In Rücksprache mit den verantwortlichen Bischöfen konnten erneut Termine für die Firmung auf Dekanats- ebene im September und Oktober 2020 gefunden wer- den. Mit Einhaltung des neuen Schutzkonzeptes konnte nun eine abgespeckte Form von Treffen in großen Sälen und im Freien durchgeführt werden. Auch eine gemeinsame Wanderung zur Mari- ensäule diente der Firmvorbereitung. Bedingt durch die festgelegte einge- schränkte Teilnehmerzahl an Gottesdiensten durften nur Eltern, Geschwister, Paten und Großeltern an der Firmung teilnehmen. Daraus ergaben sich für unse- re Pfarrei St. Matthias drei Gottesdienste. Bei diesen wurden jeweils neun Firm- 20
linge von Weihbischof Gebert gefirmt. Der erste Gottesdienst mit Firmung in der Eucharistiefeier begann am Sonntagmorgen, zur Mittagszeit konnte die zweite Gruppe und am Nachmittag die dritte Gruppe jeweils in einer Wortgottesfeier gefirmt werden. Der kleine Rahmen bewirkte positiv jeweils eine familiäre Atmo- sphäre und auch eine hohe Konzentration auf das Geschehen. Besonders in den Wortgottesdiensten spürten wir die Nähe und Konzentration auf das Geschehen der Firmspendung. Im Rückblick kann ich sagen: Auch diese Firmung ist dank vieler Helfer und Helfe- rinnen gelungen. Gottes Geist weht auch und besonders in Krisenzeiten. Ein Le- bensmotto für unseren alltäglichen Lebensweg! Besonderer Dank gilt der jeweiligen kleinen Gruppe der Schola aus unserer Sing- flut unter der Leitung von Jutta Thommes und den Helfer*innen des Empfangs- dienstes, die auch nach den Gottesdiensten die besondere Reinigung durchführ- ten. In diesen Helferkreis reihte sich auch stillschweigend unser Dechant Ralf Schmitz in allen drei Gottesdiensten aktiv ein. Danke auch an die Vertreterinnen des Pfarrgemeinderates, die eine Grußbotschaft überbracht haben. Im Namen des Pastoralteams danke ich allen, die sich aktiv oder auch durch das Gebet für die Firmung eingebracht haben. Voraussichtlich wird in ähnlicher Form auch die Firmung 2021 um Pfingsten stattfinden. Bilder: Viktor Beusch Fotografie Text: Bruder Clemens-Maria, Diakon 11uhr30 – Gottesdienst und Team Die Gottesdienste fallen aus. Unumstößlich und nachvollziehbar war diese Ent- scheidung im März. Als es im Mai wieder losging, litt besonders der 11uhr30- Familiengottesdienst unter dem Schutzkonzept. Mit den Abstandsvorgaben war das, was 11uhr30 ausmacht, nicht mehr machbar. Nähe, Beziehungsaufbau, Zu- sammensitzen. Was tun? Kein Risiko eingehen, nicht für die Menschen, nicht für 11uhr30. Die Kinder sollten in dieser Zeit keine Gottesdiensterfahrung sammeln, in der sie sich nicht wohlfühlen. Aber das gute Wetter spielte uns in die Hände. Nach fünf Stunden Rechnen und Organisieren und Planen stand das Schutzkon- zept für einen 30-minütigen Impuls auf dem Freihof zu Pfingsten. Natürlich kommt die inhaltliche Planung noch dazu. Und es war schön. Und ein voller Er- folg. Aber eben leider noch kein Konzept für jeden Sonntag. Es bleibt also erst einmal dabei. Bis Ende des Jahres wird 11uhr30 vielleicht wieder an ausgewähl- ten Terminen stattfinden und wir tasten uns langsam wieder in die Kirchen vor. (Stand: Ende Oktober 2020; vgl. Schmitz S. 28). Heiko Paluch 21
Das Leben an den verschiedenen Kirch-Orten Herz Jesu - Sredna … ein Anschluss unter dieser Nummer … Sie können sich wahrscheinlich noch an die Werbung Anfang der 2000er Jahre erinnern, als Boris Becker in der 1&1-Internet-Werbung fragte: „Bin ich schon drin?“ Ein ähnliches Erlebnis hatte Sredna in Herz Jesu, als mit dem Lockdown physische Gottesdienste nicht mehr möglich waren. Unter der Freetelco- Nummer 09082/998 991 521 und dem Code 0698# konnten wir wenigstens am Telefon Wortgottesdienst feiern. Und da dies eigentlich die Nummer für eine Telefonkonferenz war, wurde jeder Teilnehmer vom automatischen Sprachsys- tem mit begrüßt mit „…hat die Konferenz betreten“ und verabschiedet mit „…hat die Konferenz verlassen.“ Letzteres passierte leider auch mal während der Gottesdienste, da die Technik leider auch mal Menschen aus der Konferenz schmiss. Mit Zoom wurde ab Mai dann auf ein System gesetzt, dass niemanden rauswarf. Gottesdienst digital und über Telefon – das klingt erst mal steril, war es aber nicht. Dadurch, dass jeder visuelle Reiz fehlte, waren die Gottesdienste konzen- trierter. Gottes Wort stand im Mittelpunkt. Es gab zwei Lesungen und zu jeder Lesung einen Impuls. Die Atmosphäre war sehr verdichtet. Weniger das Gefühl „etwas fehlt“ machte sich breit, sondern die Erfahrung, sich tiefer und vor allem intensiver mit Gottes Botschaft auseinanderzusetzen. Mit unserer Homepage www.sredna-herzjesu.de konnten wir aber auch visuell Gemeinschaft schaffen. Die Lebenszeichen ließen uns spüren: Wir sind alle mit- einander verbunden - trotz Corona, trotz Lockdown, trotz allem. Das fragmentarische Wahrnehmen am Telefon nur auditiv und auf der Homepa- ge digital war Bereicherung. Ein Höhepunkt war die Große Queere Kirchennacht: drei Telefonandachten, Mil- lionen Lebenszeichen und ein Video, mit Handykameras aufgenommen zum Text von Else Lasker-Schüler „Ein alter Tibetteppich“, gesprochen und gesungen von Lektor*innen von Herz Jesu, Schauspieler*innen von Kreuz&Quer, EL-MRAI und vielen Interessierten mehr zu der Musik von Mohamed Kushari und Gabriel Moll. Dieses Video war ein Hoffnungsprojekt, in der die getrennten Leben im Video, die Texte von Else Lasker-Schüler („Oh, Du süßer Lamasohn, wie lange küsst mein Mund den Deinen schon“) und Ludwig Tieck („Zündet Sternenglanz, keiner brennte, gäbe Liebe nicht den Mut“), Orgel, Cello und Gitarre verknüpft wurden wie ein alter Tibetteppich. Wenn die zweite Corona-Welle uns einholen sollte, 22
sollte man sich das Video anschauen und denken, unsere Leben sind miteinander verwebt, „maschentausend aber tausendweit“ (Else Lasker-Schüler, „Ein alter Tibetteppich“). Marc-Bernhard Gleißner Mattheiser Tafelmusik (Tafelmusik Sacré Cœur) In Zeiten der Pandemie ist Kreativität gefragt. Ein Ereignis, um den Menschen Orgelmusik nahezubringen und sie sowohl geistig als auch körperlich zu stärken, war die Mattheiser Tafelmusik (Tafelmusik Sacré Cœur), die in den Monaten Juli und August in der Trierer Herz-Jesu-Kirche angeboten wurde. Als Organist war es mir ein Bedürfnis, dazu beitragen zu können. Zwischen zwei Orgelwerken gab es jedes Mal eine frisch gekochte Suppe. Viele Menschen nahmen die Gelegenheit wahr, die Orgel zu hören und miteinander essen und sich unterhalten zu können. Ein gelungenes Projekt! Da in den Kirchen ja anfangs gar keine und später dann nur wenige Gottesdiens- te abgehalten werden konnten und es damit auch keine Gelegenheit gab, die Orgel zu hören, nutzte ich die Möglichkeit, Aufnahmen von Orgelstücken zu ma- chen und diese auf der Website der Pfarrei St. Matthias hochzuladen. Auch hier war die Anzahl der Menschen, die die links mit den Aufnahmen anklickten, sehr erfreulich. Ich bedanke mich auf diesem Wege für Ihr reges Interesse an der Orgelmusik. Gabriel Moll Hôtel Dieu – Herberge Gottes Unter diesem Titel fand eine Sommer-Ausstellung in der Herz-Jesu-Kirche statt vom 18.07.–29.08.2020. Unter der Ägide des sredna Vereins Herz-Jesu e.V. konnte ein schönes Programm mit Vorträgen und Musik dargeboten werden, um die Geschichte in und um das ehemalige Herz-Jesu-Krankenhaus lebendig werden zu lassen. Dr. Franz-Josef Tentrup danken wir für die Initiative und auch für den Blick auf die Menschen, die dort Patient*in oder Mitarbeiter*in waren. Bernd Janßen-Thul danken wir für den Aufbau und das Dokumentieren der Aus- stellung in Bild und Text und natürlich allen Spendern, die das Projekt mit unter- stützt haben. Weitere Infos sind zu finden auf der sredna-Seite unter „Ausstellung Hôtel Dieu“. Ein virtueller Gang durch die Ausstellung mit Dr. Franz-Josef Tentrup und mit Bernd Janßen-Thul und Jutta Thommes“. Für den sredna Herz-Jesu e.V.: Jutta Thommes 23
Neue Gruppen in Herz Jesu Kreuz&Quer Was nützt Theater oder kann man es auch guten Gewissens abschaffen? Dieser Frage entgeg- net das studentische Ensemble „Kreuz & Quer“ unter der Lei- tung von Marc- Bernhard Gleißner ihr neues Stück „Hymnen für Europa“. Basierend auf der romantischen Poesie Novalis‘ sucht die Gruppe mittels der Fülle der theatralischen Inszenierungsarten nach Antworten. Frei nach der alten Losung: Wer die Welt als Ganzes wahrnehmen möchte, muss sie romantisieren. Die hauptsächlich aus Studierenden bestehende Gruppe sieht in der Romantik ganz und gar keinen Kitsch, sondern erzeugt über das Werk von Novalis Gegen- sätze, so wie es auch der große Meister Novalis getan hat. Regisseur Marc-Bernhard Gleißner setzt nicht nur auf Methoden des zeitgenössi- schen Theaters, vielmehr baut er Elemente der Videokunst, Performance, Cho- reografien und Raumkunst in seine Inszenierung ein, sodass die Aufführung zu einem kreativen Gesamtkunstwerk wird. Die Darbietung führt den Zuschauer von klassischen über naturalistische und epische Vorstellungsarten hin zum postdramatischen Theater. Vier Texte Novalis‘ werden in vier Arten dargestellt, um vielleicht für alle Zeiten die Frage zu klären, „welche Inszenierungsart den Menschen überhaupt – und wenn - am tiefsten berührt“. Wenn Sie schon einmal mit den Gedanken gespielt haben, das Theater für ein Jahr abzuschaffen, um zu sehen, was es bringt, dann laden wir Sie herzlich im Frühjahr 2021 zu diesem Stück ein! Wer gar Lust hat, Theater mitzuspielen, und im Alter von 14-32 ist, sich fühlt oder sein möchte, darf gerne bei uns mitmachen. Proben sind jeden Dienstag um 20 Uhr in der Herz Jesu Kirche. Eike Osmer 24
Sant’Egidio-Abendgebet in der Herz-Jesu-Kirche 1968 wurde in Rom eine Lai- enbewegung gegründet, vor allem auf Initiative einiger Schüler und Studenten hin. Diese inspirierte das Hören auf das Evangelium dazu, dem, was sich ihrem inneren Auge darbot, wenn sie sich das Himmelreich vorstellten, auch in der unwirtlichen und vielfach ungerechten Wirk- lichkeit einen Raum zu geben: Um Arme, Kranke, Einsame, Vergessene wollten sie sich sorgen und kümmern, weil sie sich dazu durch das Wort Got- tes aufgerufen fühlten. Aus dieser kleinen privaten Initiative hat sich nach Jahrzehnten eine Verbindung in die ganze Welt pflegende geistliche Gemeinschaft entwickelt, die nun auch in Trier heimisch geworden ist. Sehr froh sind wir, in der Herz-Jesu-Kirche einen zentralen Ort in der Stadt ge- funden zu haben, wo wir uns jeden Mittwoch um 19 Uhr zu einem etwa halb- stündigen Abendgebet treffen. Lieder, zum Teil auch solche, die in allen Sant’Egidio-Gemeinschaften gesungen werden, gemeinsam gebetete Psalmen und das Evangelium des jeweiligen Tages (mit sich anschließenden kurzen Ge- danken dazu) fügen sich zusammen zu einem Innehalten im Fluss des Tages, währenddessen Wünsche und Bitten vor Gott gebracht werden. Danach kommen alle zu einem gemeinsamen Abendbrot zusammen, wo man sich austauscht und bespricht; auch darüber, wo der eine oder die andere von einer Not oder Bedürftigkeit gehört hat oder mit ihr konfrontiert worden ist und jemand aus unserer Gruppe möglicherweise gebraucht werden könnte. Die Sant’ Egidio-Bewegung lebt davon, dass ihr Gedanke weitergetragen wird und sich wieder und wieder neue Menschen finden, die aus einer Sammlung im Gebet in der Welt mittun wollen. Wir laden herzlich alle Interessierten oder auch bloß Neugierigen ein, mittwochs um 19 Uhr zum wöchentlichen Abendgebet und dem sich anschließenden Abendbrot in die Herz-Jesu-Kirche zu kommen. Thomas Edelmann 25
St. Valerius Gemeindeleben in Corona-Zeiten Herausforderung zum Handeln und Dasein für die Menschen Gemeindeleben kann manchmal sehr ein- tönig und eingefahren sein. Wochentage und Wochenenden haben ihre Gottes- dienste und werden besucht – wie schon immer. In diese Tradition brach in diesem Jahr jedoch Corona ein: Von jetzt auf gleich ein Lockdown. Zunächst wusste keine*r, was das für unser Gemeindeleben bedeuten würde. Was das erst neu zusammengefundene Team in St. Valerius teilweise schon bis ins Detail geplant hatte, wurde nach und nach abgesagt: Veranstaltungen zur Fastenzeit, das zur Unterstützung der Orgelsanierung gedachte Gospelkonzert, die Ostergottesdienste, Erstkommunionfeiern, ja schließlich die Gottesdienste mit Eucharistiefeiern am Samstagabend. Zunächst schockierend! Aber auch eine Herausforderung, die uns als ehrenamtli- ches Team – rückblickend – enger zusammenbrachte, uns intensiv und mit Freu- de nach Wegen suchen ließ, wie wir für die Menschen um den Kirchturm St. Va- lerius da sein könnten. Da zu sein mit einer offenen Kirche, um den Menschen in dieser schwierigen Zeit die Möglichkeit zu geben, die Nähe Gottes und den Schutz der Gottesmutter zu erfahren. Mit der Aktion „Offene Kirche“ gaben und geben wir den Menschen in dieser schwierigen Zeit die Möglichkeit, ihre Anliegen vor Gott oder die Gottesmutter Maria zu bringen. Und wie stark unser Angebot vor Ostern und bis jetzt ange- nommen wird, können wir täglich ablesen an der hohen Zahl von Kerzen, die vor der Gottesmutter entzündet sind. Ostern, ein Fest des Neubeginns und der Auferstehung, in diesem Jahr ganz an- ders und kaum wahrnehmbar, spornte uns an, den Besuchern der Kirche einen Ostergruß mit nach Hause zu geben. Wie schon an Palmsonntag Palmzweige, so wurden an Ostern Osterkerzen auf den Bänken der Kirche bereitgestellt zum Mitnehmen, auf dass das Osterlicht auch zuhause weiter leuchten könne. Als wieder Gottesdienste in den Kirchen gefeiert werden konnten, waren wir vor neue Herausforderungen gestellt. Da Gisela und Lorenz Becker wegen Umzugs nicht mehr zur Verfügung standen, haben Christian Braun und Stefan Herschler diese Lücke ausgefüllt und den Küsterdienst übernommen. Dankenswerterweise 26
haben sich auch weitere Ehrenamtliche für den Empfangsdienst gefunden, so- dass die Eucharistiefeier am Samstagabend wieder stattfand. Wir hoffen, dass wir auch in den kommenden Wochen trotz steigender Corona-Zahlen weiterhin zum Gottesdienst begrüßen können. Nach der abgesagten offiziellen Erstkom- munionfeier am Weißen Sonntag war es für uns die größte Herausforderung, in den Wochen danach bis zu den Sommerferien Kindern und ihren Familien die Möglichkeit zu bieten, ihre Erstkommunion mit einer würdigen, eigens gestalteten und auf die Kinder ausgerichteten Feier nachzuholen. So haben in St. Valerius insgesamt acht Kinder ihre Erstkommunion gefeiert, davon drei Kinder in einer Einzelfeier und fünf in einer Feier mit je drei bzw. zwei Kindern. Darüber hinaus wurden auch fünf Kinder in der Kirche St. Valerius getauft. Alle Tauf- feiern wurden im engsten Familienkreis an fünf eigenen Terminen durchgeführt. An vier Sonntagen im Juni haben wir einen „Impuls am Sonntag“ angeboten mit verschiedenen Vorträgen zu unterschiedli- chen Themen. Die Themenspanne bot eine reichhaltige Palette: Vorträge, Ge- spräche, Meditation und ein Pilgerweg. So konnte man etwa etwas über „Corona - Eine besondere Heilige“ oder „Sehnsucht Pilgern“ erfahren. Spannend war für uns auch, die Kirche St. Valerius an einem Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr zu öffnen unter dem Thema „Kirche – Offen für Alle!?“ Zum Abschluss der Impulse am Sonntag boten wir eine Pilgerwanderung an unter der Thematik „Unterwegs – sein“. Wir starteten am Brunnen vor der Abtei St. Matthias und gingen über die Medard Kapelle zur German Kapelle mit Abschluss in St. Valerius. An allen vier Orten der Pfarrei hielten wir eine kurze Statio mit Gebet und Informationen zum Ort, zu Geschichte und Gebäude. Die Beteiligung an den Gesprächen betraf ca. 10 bis 15 Personen und zur Überraschung von uns allen haben sich 30 Personen zur Pilgerwanderung eingefunden. Diese Impulsreihe werden wir im kommen- den Jahr gerne wieder aufgreifen. Unser Projekt „St. Martin zieht durch unsere Straßen“ für den Martinstag musste wegen des Anfang November angesagten Teil-Lockdowns leider ausfallen. Den- noch verteilten wir am 11.11.20 an die Kitas und Grundschule Brezeln, um den Kindern eine Freude zu bereiten. Außerdem wurden Bilder, die vom Leben und 27
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