AUF DEM WEG ZUR INTERNATIONALEN SPITZENUNIVERSITÄT - Entwicklungsplan der Technischen Universität Dresden 2012 bis 2020 - TU Dresden

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AUF DEM WEG ZUR INTERNATIONALEN SPITZENUNIVERSITÄT - Entwicklungsplan der Technischen Universität Dresden 2012 bis 2020 - TU Dresden
Der Rektor

AUF DEM WEG ZUR INTERNATIONALEN
SPITZENUNIVERSITÄT
Entwicklungsplan der
Technischen Universität Dresden
2012 bis 2020
AUF DEM WEG ZUR INTERNATIONALEN SPITZENUNIVERSITÄT - Entwicklungsplan der Technischen Universität Dresden 2012 bis 2020 - TU Dresden
Auf dem Weg zu einer
       internationalen Spitzenuniversität

              Entwicklungsplan der
         Technischen Universität Dresden
                 2012 bis 2020
AUF DEM WEG ZUR INTERNATIONALEN SPITZENUNIVERSITÄT - Entwicklungsplan der Technischen Universität Dresden 2012 bis 2020 - TU Dresden
Inhaltsverzeichnis
I.         Zusammenfassung des Entwicklungskonzeptes der Hochschule ........................... 3
II.        Handlungsfelder ..........................................................................................................10
      1.         Gesetzlich und politisch vorgegebene Ziele ...........................................................10
           1.1    Profilbildung durch Schwerpunktsetzung ............................................................10
           1.2    Qualitätssicherung ..............................................................................................17
           1.3    Durchsetzung des Gleichstellungsauftrages .......................................................19
           1.4    Hochschulspezifische Ziele (in der Wissenschaftsregion) ...................................22
           1.5    Stellenabbau und –umbau ..................................................................................24
      2.       Wissenschaftsregionen ..........................................................................................24
           2.1  Aktive Unterstützung von Projekten innerhalb der Wissenschaftsregionen .........24
           2.2  Wissensmanagement .........................................................................................25
           2.3  Kooperationen und gemeinsame Nutzung von Ressourcen ................................26
      3.         Wissensgenerierung...............................................................................................26
           3.1    Forschungsexzellenz ..........................................................................................26
           3.2    Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ...............................................37
           3.3    Forschungskooperationen ..................................................................................39
           3.4    Infrastrukturmaßnahmen für die Forschung ........................................................39
      4.         Wissensvermittlung ................................................................................................41
           4.1    Studierendenpotenzial besser erschließen .........................................................41
           4.2    Zugangshürden abbauen ....................................................................................44
           4.3    Studienerfolg erhöhen.........................................................................................44
           4.4    Internationalisierungsstrategien ..........................................................................46
           4.5    Aufbau und Pflege von Alumni-Netzwerken ........................................................49
           4.6    Ausbau der Weiterbildungsangebote ..................................................................50
      5.       Wissenstransfer .....................................................................................................51
           5.1   Austausch mit Wirtschaft intensivieren ...............................................................51
           5.2  Wissenschaftskommunikation verbessern ..........................................................52
           5.3  Verbesserung der Zusammenarbeit mit außeruniversitären Einrichtungen .........53
III. Chancen und Risiken der weiteren Entwicklung ......................................................55
Anhang ................................................................................................................................59
           1. Übersicht über die laufenden Graduiertenkollegs der TU Dresden ............................59
           2. Anzahl abgeschlossener Promotionen ......................................................................61
           3. Anzahl Habilitationen .................................................................................................61
Abkürzungsverzeichnis .....................................................................................................62

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I. Zusammenfassung des Entwicklungskonzeptes der Hochschule
Auf dem Weg zur Exzellenz
Nach der Wende startete die TU Dresden mit fünf Fakultäten und 11.220 Studierenden. In
den folgenden zwei Jahrzehnten hat sie sich zu einer Volluniversität entwickelt, in der die
Ingenieurwissenschaften sich unter ihrem Dach mit den Naturwissenschaften, der Medizin
sowie den Geistes- und Sozialwissenschaften institutionell zusammen fanden. Im Gegensatz
zu vielen anderen Universitäten, die sich mit diesem Prädikat schmücken, deckt die
TU Dresden damit nicht nur das gesamte Spektrum der akademischen Lehre ab, sondern
kann darüber hinaus in allen vier Wissenschaftsgebieten anerkannte Spitzenleistungen in
der Forschung vorweisen. Mit über 33.000 Studierenden ist die TU Dresden heute Deutsch-
lands größte Technische Universität. Im Wintersemester 2011 erreichte die Zahl der Studie-
renden im 1. Fachsemester mit 9.439 einen neuen Rekordwert.
Das Wachstum ging einher mit einer Steigerung der Qualität. Akademische Leistungsindika-
toren wie die Anzahl der Zitationen, die Zahl der Patente und Publikationen sowie das Dritt-
mittelaufkommen und die verschiedenen Rankings zeigen: Die TU Dresden hat sich einen
festen Platz unter den führenden deutschen Universitäten erarbeitet und weist unter allen
Technischen Hochschulen die größte Dynamik auf. Vergleichsstudien bescheinigen der
TU Dresden einen enormen Zuwachs an wissenschaftlicher Reputation – sie ist der sächsi-
sche Express in der deutschen Wissenschafts- und Forschungslandschaft.
Bereits in der ersten Runde der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder war die
TU Dresden mit einem Exzellenzcluster und einer Graduiertenschule erfolgreich. Beide Pro-
jekte konnten mit ihren Verlängerungsanträgen in der 2. Phase der Exzellenzinitiative über-
zeugen und gehen nun in die zweite Förderperiode. Zudem konnte sich die TU Dresden mit
einem weiteren neuen Exzellenzcluster und mit ihrem Zukunftskonzept in der Endrunde
durchsetzen. Mit diesem Erfolg ist die TU Dresden in den Kreis der deutschen Exzellenzuni-
versitäten aufgestiegen. Sie gehört damit als einzige Universität der ostdeutschen Flächen-
länder dem Kreis der elf besten Universitäten Deutschlands an.

Das Zukunftskonzept
Das Zukunftskonzept „Die synergetische Universität“ umfasst vier grundlegende Maßnah-
men für die nachhaltige Weiterentwicklung der TU Dresden: (1) Strategien zur Gewinnung
der besten Köpfe bei den Lehrenden und Studierenden, (2) die Zusammenfassung der Fa-
kultäten in fünf Bereiche (Schools) mit einer Reihe von weitreichenden Kompetenzen und
Zuständigkeiten, (3) eine Optimierung der Verwaltungs- und Support-Prozesse und (4) die
Weiterentwicklung des DRESDEN-concept, eine enge Partnerschaft mit außeruniversitären
Forschungs- und Kultureinrichtungen mit hoher nationaler und internationaler Sichtbarkeit.
Das Zukunftskonzept bezieht sich auf die gesamte Einrichtung sowie ihre Strukturen und
richtet sich an jeden Einzelnen, der innerhalb dieses Systems arbeitet oder studiert. Ziel ist,
die Qualität der Wissenschaftler/innen und der Studierenden sowie der Infrastruktur und der
Unterstützungsprozesse auf ein Niveau internationaler Klasse zu heben. In Kombination mit
den beantragten Exzellenz-Clustern und der Graduiertenschule werden diese Maßnahmen
die Dynamik der gesamten Universität positiv beeinflussen. Die TU Dresden wird die im
Sächsischen Hochschulgesetz und ihrer Novelle vorgesehene Autonomie in Anspruch neh-
men, um die Steuerung der Hochschule modern und flexibel zu gestalten.
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Regionale Verankerung, internationale Vernetzung und Reputation
Aufbauend auf ihren Stärken wird sich die TU Dresden national und international als Spitzen-
Universität in Lehre und Forschung profilieren. Forschungsbedingungen, die für Spitzenkräf-
te aus dem In- und Ausland attraktiv sind, sowie ein breites Fächerangebot auf hohem wis-
senschaftlichem und didaktischem Niveau für die Studierenden sind dafür die notwendige
Basis. Darauf werden der Ausbau der strategischen Kooperationen und der internationalen
Vernetzung sowie eine weitere Steigerung der Drittmittel aufbauen.
Das Streben nach nationaler und internationaler Exzellenz geht einher mit einer Vergröße-
rung und Vertiefung der lokalen und regionalen Vernetzung. Mit DRESDEN-concept verfügt
die TU Dresden über ein einmaliges Forschungs-Netzwerk, das auf Kooperation mit ortsan-
sässigen außeruniversitären Forschungs- und Kultureinrichtungen beruht. Partner im
DRESDEN-concept sind außer der TU Dresden und des Universitätsklinikums Carl Gustav
Carus sechs Fraunhofer-Institute, drei Max-Planck-Institute, drei Leibniz-Institute, ein Helm-
holtz-Institut, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, das Deutsche Hygiene-Museum
Dresden sowie die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dres-
den.
In Kenntnis der Anforderungen der sächsischen Wirtschaft wird die TU Dresden ihre regiona-
le Verantwortung wahrnehmen, um bei der Deckung des spezifischen Forschungs-, Entwick-
lungs- und Ausbildungsbedarfs im Freistaat Sachsen ihren Beitrag zu leisten.
Obgleich die Anforderung, eine geschlechtergerechte und familienfreundliche Universität zu
sein, bereits im Leitbild der TU Dresden verankert ist, bedarf es an einer Technischen Uni-
versität – mit einem traditionell hohen Männeranteil in Lehre und Studentenschaft – beson-
derer Anstrengungen, diesem Ziel näher zu kommen. Die TU Dresden ist sich der Bedeu-
tung dieser Anforderung bewusst, arbeitet intensiv an der Aufgabe, konnte dafür zusätzliche
Mittel akquirieren und wird entsprechende Projekte und Maßnahmen für Gleichstellung und
Familienfreundlichkeit umsetzen.

Fortentwicklung der Profillinien
Im Hochschulentwicklungsplan 2003 hatte die TU Dresden noch sechs Profillinien. Diese
wurden in der Folgezeit durch die Erfolge in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Län-
der, in der Sächsischen Exzellenzinitiative bzw. in kooperativen Forschungsprogrammen und
unter enger Beteiligung der Partner im DRESDEN-concept in fünf Forschungsprofillinien wei-
terentwickelt:
   •   Gesundheitswissenschaften, Biomedizin und Bioengineering
   •   Informationstechnologien und Mikroelektronik
   •   Intelligente Werkstoffe und Strukturen
   •   Kultur und Wissen
   •   Energie und Umwelt
Energie und Umwelt wurde jüngst als 5. Profillinie identifiziert, in der bereits heute über
100 Professorinnen und Professoren der TU Dresden wissenschaftliche Beiträge leisten.
Die fünf Forschungsprofillinien, in denen 85 % des Drittmittelaufkommens der TU Dresden
eingeworben werden, bilden die Exzellenzbereiche der Universität und ihr Innovationspoten-
zial aus. Alle Linien zeichnen sich durch eine starke internationale Vernetzung aus. Die
14 Fakultäten der TU Dresden tragen zu den Forschungsprofillinien bei und ergänzen einan-
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der in ihren jeweiligen Ressourcen, Forschungsthemen und -programmen. Die Fortentwick-
lung der Profillinien ist integraler Bestandteil des Zukunftskonzepts.

Unterstützung durch den Freistaat als Nährboden der Exzellenz
Das Streben nach Exzellenz kann nur auf dem Nährboden einer engen und vertrauensvollen
Kooperation zwischen Freistaat und TU Dresden weiter gedeihen.
Der Sächsische Hochschulentwicklungsplan formuliert zahlreiche Anforderungen quantitati-
ver und qualitativer Art. Die Integration von „Frauen und ihre Beteiligung an früher männlich
dominierten Fächern“, „neue naturwissenschaftliche Studiengänge“, ein höherer Anteil an
Quereinsteigern und ausländischen Studierenden, „spezielle Vorkurse“, die Etablierung von
aktiveren Formen des Lernens, usw. Ferner werden Forschungsexzellenz, starke Geistes-
wissenschaften und Interdisziplinarität erwartet.
Ziel der TU Dresden ist es, diesen Anforderungen im vollen Umfang gerecht zu werden. Das
setzt eine entsprechende finanzielle und personelle Ausstattung voraus. Die Entscheidung
darüber, welche der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leistungen, die die TU Dresden
für die Region und den Freistaat Sachsen erbringt, verzichtbar oder einzuschränken sind,
obliegt der Politik. Exzellente Forschung, Ausbildung der dringend benötigten akademischen
Fachkräfte, innovative Studiengänge, internationale und regionale Vernetzung, Unterstüt-
zung der Wirtschaft im Freistaat: Die TU Dresden weist pflichtgemäß darauf hin, dass dieses
Programm erfolgreich nur weiter verfolgt werden kann, wenn dafür annähernd die finanziel-
len Voraussetzungen geschaffen werden.
Der Anspruch, noch mehr zu leisten und noch besser zu werden, während parallel die Mittel
gekürzt werden, ist nicht zu erfüllen. Durch den Anstieg der Studierendenzahl im
WS 2011/12, der alle Prognosen übertroffen hat, ist die TU Dresden personell mehr als aus-
gelastet. Objektiv, das sagen die Vergleichszahlen, wäre ein Stellenzuwachs nötig. Die
Grundmittel pro Studierenden an einer Universität liegen im Bundesdurchschnitt bei
8.650 Euro, in Sachsen bei 6.600 Euro und an der TU Dresden bei 5.030 Euro.
Des Weiteren leidet die TU Dresden an einem Investitionsstau bei der Sanierung seines
Baubestands und bei der Anschaffung von Großgeräten für die Forschung. Während der
Freistaat in anderen Politikfeldern die Strategie verfolgt, Investitionsmittel, die der Bund oder
die EU bereitstellen, möglichst vollständig durch Bereitstellung der Eigenmittel abzurufen,
konnte das Land in vielen Fällen die Ko-Finanzierung für die TU Dresden und die anderen
sächsischen Universitäten nicht sicherstellen.

Reaktion der Universität auf die prognostizierten zurückgehenden Studierendenzahlen
Anders als im Hochschulentwicklungsplan dargelegt, ist die TU Dresden nicht mit zurückge-
henden, sondern mit steigenden Studierendenzahlen konfrontiert. Der Rückgang der Abitu-
rientenzahlen in Sachsen wird durch das Ansteigen der Bewerbungen aus ganz Deutschland
sowie aus dem Ausland überkompensiert. Ferner ist davon auszugehen, dass die Erfolge bei
der Exzellenzinitiative die Reputation und Attraktivität der TU Dresden zusätzlich steigern
und die Nachfrage nach Studienplätzen weiter anwachsen lassen.
Dem Hochschulentwicklungsplan ist zu entnehmen, dass die Attraktivitätssteigerung für die
Studierenden aus anderen Bundesländern und dem Ausland politisch gewollt ist. Bei ent-
sprechender Ressourcenausstattung wäre es möglich, dass an der TU Dresden auch in Zu-
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kunft ca. 33.000 Studierende ausgebildet und jährlich ca. 6.000 Studierende im 1. Hoch-
schulsemester neu immatrikuliert werden. Neben der wachsenden Anziehungskraft speist
sich diese Zuversicht daraus, dass derzeit fast die Hälfte aller Studiengänge mit einer Zulas-
sungsbeschränkung belegt ist. Durch eine Reduzierung der Zulassungsbegrenzungen ist
das Potential vorhanden, den jetzigen Stand an Studierenden zu halten.
Qualität hat für die TU Dresden generell Vorrang vor Quantität. Die Relation zwischen per-
soneller Ausstattung und Nachfrage der Studierenden widerspricht in immer mehr Studien-
gängen diesem Grundsatz. Eine hohe Überlast ist in vielen Lehreinheiten zu einer scheinba-
ren Normalität geworden. Dass für angemessene Lehr- und Lernbedingungen eine Auslas-
tung von 100 % gegeben sein sollte, ist dabei immer mehr in den Hintergrund gerückt. Dies
kann nicht auf Dauer akzeptiert werden. Aus diesem Grunde ist aus der Sicht der TU Dres-
den nicht länger hinnehmbar, dass Lehreinheiten eine Auslastung von 120 % und mehr auf-
weisen. Sicherlich kann und wird es auch immer Schwankungen geben, aber derart hohe
Auslastungszahlen können und dürfen kein Dauerzustand sein, da dies unmittelbar auf Kos-
ten der Qualität des Studiums geht. Die TU Dresden strebt aus diesem Grunde mittelfristig
an, Auslastungen von Lehreinheiten über 120 % zu vermeiden. Nur in Ausnahmefällen, in
denen die Universität mit einem nicht vorhersehbaren Andrang in einem Studiengang kon-
frontiert ist, können Überschreitungen dieser Grenzen akzeptiert werden. Wünschenswert
wäre es aus Sicht der Universität, dass der Freistaat Sondermittel für Studiengänge zur Ver-
fügung stellt, die bei den Studierenden eine besonders hohe Nachfrage aufweisen. Zumin-
dest sollte dies für all jene Studiengänge der Fall sein, bei denen auf dem Arbeitsmarkt
schon heute oder in der allernächsten Zukunft ein Mangel akademisch gebildeter Fachkräfte
auftreten wird.
Unsere Überlegungen gehen davon aus, dass die Staatsregierung an ihrem Ziel fest hält, die
bundesweit und international für Studierende attraktive Hochschule in der sächsischen Lan-
deshauptstadt weiter zu etablieren. Der bisherige Erfolg bei der Anwerbung von Studieren-
den aus den alten Bundesländern unterstreicht die Richtigkeit dieser landespolitischen Stra-
tegie. Jetzt stehen Entscheidungen an, mit den Ergebnissen des Erfolges dauerhaft umzu-
gehen. Nach einer Überarbeitung der Prognosedaten, die die TU Dresden bei weitem über-
troffen hat, benötigt die TU Dresden auf der Grundlage der neuen Zahlen einen langfristig
verlässlichen Rahmen.

Ressourcenverteilung in der Hochschule im Hinblick auf die Profillinien und Erschlie-
ßung neuer Ressourcen
Die TU Dresden begrüßt, dass den Hochschulen in Sachsen mehr Autonomie eingeräumt
wird. Der Übergang in die doppelte Buchführung ist ein wichtiger Schritt zu mehr Effizienz in
der Ressourcenverwaltung. Auch die in der anstehenden Novellierung des Hochschulgeset-
zes geplante Flexibilisierung und Erweiterung der Selbstverwaltungsmöglichkeiten verbes-
sern die Wettbewerbsbedingungen unserer Universität.
Die TU Dresden strebt an, die bisherige Ressourcenallokation zu einem Budgetierungsmo-
dell weiterzuentwickeln. Aufbauend auf den Erfahrungen aus der Globalbudgetierung einer
Modellfakultät soll es künftig ein Globalbudget für die dezentralen Ebenen geben, das zu-
nächst sowohl die Personalkosten als auch die Sachkosten einschließen wird. Mittelfristig
soll dieses Globalbudget um weitere Budgetbestandteile, wie zum Beispiel die Gebäude-,
Raum- und Flächenbewirtschaftung erweitert werden. Um den Übergang zu einem Global-

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haushalt vorzubereiten, werden Budgetierungsregeln erstellt, die universitätsweit den Rah-
men für die Mittelplanung und -verwendung darstellen. Der Globalhaushalt wird sich aus ei-
ner Grundfinanzierung, weiteren indikatorgestützten Komponenten und dem Beitrag aus den
Zielvereinbarungen zusammensetzen. Die TU Dresden hat sich zum Ziel gesetzt, die Glo-
balbudgetierung der dezentralen Ebenen ab dem Jahr 2013 vorzunehmen.
Das dabei anzuwendende Modell für die Ressourcenallokation wird im Rahmen der weiteren
Ausgestaltung der Hochschulstrukturen in Abhängigkeit vom konkreten Verhältnis zwischen
Fakultäten und Bereichen (Schools) entwickelt.
Ergänzt wird die Globalbudgetierung im geringen Umfang um Elemente, die darauf ausge-
legt sind, Mittel zweckgebunden zur Verfügung zu stellen. So werden strategische Zielset-
zungen unterstützt, beispielsweise in Form von Anschubfinanzierungen für entsprechende
Maßnahmen.
Problematisch ist dabei jedoch die generelle Unterfinanzierung, die wegen der notwendigen
Grundausstattung für alle Bereiche keinen Spielraum für profilbildende Maßnahmen lässt.
Stattdessen müssen hierfür Sondermittel eingesetzt werden. Schon jetzt fördert die
TU Dresden über diese Mittel gezielt z.B. die Beantragung von Drittmittelprojekten, insbe-
sondere von koordinierten Forschungsprogrammen oder von Projekten im Bereich
E-Learning (Multimediafonds). Gezielt gefördert werden außerdem der wissenschaftliche
Nachwuchs, die Qualität der Lehre sowie ein international orientiertes Studium und Maß-
nahmen zur Gleichstellung.
Neben der Einwerbung von Drittmitteln setzt die TU Dresden auf gezielte Alumni-Arbeit,
Fundraising und verstärkte Kooperationen mit Unternehmen, Stiftungen oder auch Privatper-
sonen. Mit der Gründung der Firmengruppe TU Dresden Aktiengesellschaft (TUDAG) hat die
Universität früher als die allermeisten anderen Hochschulen ihre unternehmerische Kompe-
tenz unter Beweis gestellt. Abzusehen ist, dass eine Ausschöpfung dieser Quellen nur dazu
ausreicht, Sondervorhaben zu finanzieren; die Grundfinanzierung des Landes kann ein er-
folgreiches Fundraising nicht ersetzen.
Für die Planungssicherheit der Hochschulen ist der Abschluss einer mehrjährigen Zuschuss-
vereinbarung von zentraler Relevanz. Durch eine solche Vereinbarung wäre das Budget der
TU Dresden für einen längeren Zeitraum sichergestellt, eine ausreichende Grundfinanzie-
rung garantiert sowie die Honorierung besondere Leistungsstärke und Innovationsfähigkeit
festgeschrieben.

Hauptziele zur Verbesserung von Forschung, Lehre und Wissenstransfer
Die TU Dresden wird ihren Status einer national und international erfolgreichen und renom-
mierten Universität weiter ausbauen. Die Basis hierfür bietet die konsequente Ausschöpfung
ihres exzellenten Potentials entsprechend dem im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bun-
des und der Länder erarbeiteten Zukunftskonzept einer synergetischen Universität. Durch
die Intensivierung der Zusammenarbeit der vier Wissenschaftsgebiete (Ingenieur-, Natur-,
Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Medizin) und in enger Kooperation mit den außer-
universitären Forschungspartnern im DRESDEN-concept wird die TU Dresden ihr schon jetzt
einzigartiges Profil weiter schärfen. Das Zukunftskonzept schafft Bedingungen und initiiert
Prozesse, die die TU Dresden in die internationale Spitzengruppe der Universitäten aufstei-
gen lassen. Erstklassige Lehre, Forschung und Wissenstransfer sollen den Ruf der
TU Dresden als sächsische Lokomotive in der internationalen Wissenschaft prägen.
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Die geplanten Maßnahmen des Zukunftskonzepts haben das Ziel, die Qualität der Lehre und
Forschung, der Infrastruktur und der Unterstützungsprozesse weiter zu steigern. Bewährte
akademische Werte und moderne Management-Methoden sollen zu einem stimulierenden
und produktiven Umfeld zusammengeführt werden. Mit der in Angriff genommenen nachhal-
tigen Modernisierung der Strukturen und der Unterstützungsprozesse werden neue Potentia-
le in Lehre und Forschung freigesetzt. In Kombination mit den beiden Exzellenzclustern und
der Graduiertenschule werden diese Maßnahmen die bereits heute hervorragende Wachs-
tumsdynamik der gesamten Universität nochmals beschleunigen. Den Gewinn an Autonomie
wird die TU Dresden in der Hochschulsteuerung in Effizienz und Flexibilität umsetzen.
Schon jetzt zeichnet sich die TU Dresden durch die wahrscheinlich bundesweit höchste Effi-
zienz in der Verwendung öffentlicher Ressourcen aus (vgl. die Ausführungen zur Ressour-
cenallokation in II.1.1). Die Grenzen der Effizienzsteigerung sind jedoch erreicht, die derzei-
tige Überlast der Aufgaben droht die Wettbewerbsfähigkeit der TU Dresden zu gefährden
und ihrem Ruf zu schaden. Für alle Aktivitäten ist eine ausreichende Finanzausstattung
durch den Freistaat unerlässlich. Dringend notwendig ist es, bei der Mittelzuweisung (und
auch Kürzung) auf Landesebene auch die unterschiedlichen Leistungspotentiale und vor-
handenen Leistungsunterschiede als zentrales Verteilungskriterium zu berücksichtigen.
Die TU Dresden strebt an, auch weiterhin die meisten Drittmittel (derzeit 200 Mio. Euro pro
Jahr) aller Hochschulen im Freistaat einzuwerben und sich damit in der Spitzengruppe der
deutschen Universitäten bei Förderrankings der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG),
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Europäischen Union
(EU) zu etablieren. Parallel dazu wird eine weitere Erhöhung der wissenschaftlichen Veröf-
fentlichungen angestrebt, unter anderem durch ein intensiveres Engagement bei Open Ac-
cess-Publikationen.
Die Potentiale der TU Dresden als Volluniversität mit einem einzigartigen Spektrum an Fä-
chern und Studiengängen sind noch nicht ausgeschöpft. Im Fokus steht dabei, beste Studie-
rende und Lehrende an die TU Dresden zu holen und Exzellenz zu binden. Die qualitativ
abgesicherte Wissenskompetenz, mit der die TU Dresden Absolventinnen und Absolventen
und damit herausragende Fachkräfte hervorbringt, wird durch die didaktische Weiterqualifi-
zierung der Lehrenden gestützt.
Die TU Dresden strebt an, ihren hohen Grad an Internationalität weiter auszubauen. Die Mo-
bilität von Studierenden, aber auch von Lehrenden, ist ein integraler Bestandteil der Bestre-
bungen an der TU Dresden, ihre internationale Sichtbarkeit und Attraktivität zu erhöhen. Da-
für wird die Universität ihr Angebot an englischsprachigen Studiengängen im Masterbereich
weiter ausbauen und damit die Zahl der ausländischen Studierenden erhöhen. Dies wird
durch die strategische Zusammenarbeit mit führenden Universitäten im Ausland ergänzt.
In allen Kernbereichen wird die TU Dresden eine Qualitätskultur entwickeln. Dafür wird ein
umfassendes Qualitätsmanagementsystem aufgebaut, das bereits im Bereich Studium und
Lehre eingeführt wurde. Damit soll die Basis für die angestrebte Systemakkreditierung ge-
schaffen werden. In Fortführung dieses Prozesses werden zeitnah bereichsadäquate
QM-Systeme für die Forschung, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und
die Verwaltung eingeführt.
Die TU Dresden ist dem Leitbild einer geschlechtergerechten und familienfreundlichen
Hochschule verpflichtet. Sie ist bestrebt, die gleichstellungspolitischen Ziele, die im Gleich-
stellungkonzept fixiert sind, zu realisieren.
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Dem Wissenstransfer ist die TU Dresden schon heute in besonderer Weise verpflichtet.
Dank der kommerziellen Organisation der TUDAG und ihrer untergeordneten Gesellschaften
gibt es eine enge Zusammenarbeit mit der Industrie und anderen Organisationen. Die
TU Dresden arbeitet daran, den Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft zu vergrößern und
den intellektuellen Austausch mit der Öffentlichkeit in der Region auszubauen.

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II.   Handlungsfelder
1.    Gesetzlich und politisch vorgegebene Ziele

1.1   Profilbildung durch Schwerpunktsetzung
Einleitend werden Ist-Stand und Entwicklung seit 2003 bezogen auf das Studienangebot, die
Forschung und die Ressourcenallokation dargestellt.

Studienangebot
Mitte der 1990er Jahre waren ca. 20.000 Studierende an der TU Dresden immatrikuliert; bis
                                                               1
2003 ist diese Zahl auf über 31.000 Studierende angestiegen . Das entspricht einem Auf-
wuchs von 55 %. Obwohl damit schon in vielen Bereichen eine große Überlast erreicht war,
setzte sich der Anstieg weiter fort. Inzwischen studieren an der TU Dresden 33.230 Studie-
rende und damit ca. 2.000 mehr als noch vor acht Jahren. Dieser Anstieg wäre noch deutlich
höher ausgefallen, wenn nicht in einer wachsenden Anzahl von Studiengängen lokale Nume-
rus clausus-Beschränkungen eingeführt worden wären.

Abb. 1: Entwicklung der Studierendenzahlen an der TU Dresden seit 2003 (Quelle: Statistisches Landesamt)

Trotz demografisch schwacher Abiturientenjahrgänge in Sachsen und der im Hochschulent-
wicklungsplan enthaltenen Prognosen wächst die Zahl der Studienanfänger. Den stärksten
Anstieg der Anfängerzahlen weist die TU Dresden auf, in der sich 674 neue Studierende
mehr als im Vorjahr eingeschrieben haben. Der Rückgang der Studienanfänger/innen aus
Sachsen wurde allerdings durch den Andrang von Studierenden aus Westdeutschland über-
kompensiert. Die vom Freistaat zur Gewinnung von zukünftigen Arbeitskräften eingeleiteten
Werbekampagnen („Pack dein Studium in Sachsen“, „Studieren in Fernost“) waren deutlich
erfolgreicher als erwartet. Der große Andrang belegt eindrucksvoll die hohe Attraktivität der
Hochschulausbildung in Sachsen und ganz besonders die an der TU Dresden.

1
 Studierende im 1. Studienfach der 1. Studiengangskombination, Kopfzahlen, ohne Beurlaubte:
1995: 20.283 Studierende, 2003: 31.155 Studierende (Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
2012).
                                                                                                           10
Aufgrund dieser Entwicklung ist es dringend geboten, die im Hochschulentwicklungsplan
angekündigte „Überprüfung des Stellenabbau-Tableaus ab 2012“ vorzuziehen. Die Prognose
der Entwicklung der Studierendenzahlen stimmt nicht mehr; die realen Zahlen erfordern eine
Rücknahme der geplanten Stellenkürzungen ab 2013.
Die TU Dresden bietet den Studierwilligen entsprechend des Anspruchs einer Volluniversität
ein reichhaltiges Fächerangebot und will dies bei Steigerung der Qualität in allen Bereichen
auch in der Zukunft fortführen. Die Lehrangebote erstrecken sich über die Wissenschaftsge-
biete der Ingenieurwissenschaften, der Geistes- und Sozialwissenschaften, der Mathema-
tik/Naturwissenschaften und der Medizin. 45 % der Studierenden sind an der TU Dresden
aktuell in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen immatrikuliert. Die Geistes- und Sozi-
alwissenschaften umfassen 36 %, Mathematik/Naturwissenschaft 12 % und Medizin 7 %
aller Studierenden. Neben den Lehramtsstudiengängen bietet die TU Dresden aktuell
113 Studiengänge an. Die Aufteilung nach Wissenschaftsgebieten und Abschlüssen (ein-
schließlich der vier Lehramtsstudiengänge) kann der Tabelle 1 entnommen werden.

                                           Diplom          Staatsexamen   Bachelor   Master
 Mathematik / Naturwissenschaften             -                 1            6         5
 Geistes- und Sozialwissenschaften            1                 -           19        30
 Ingenieurwissenschaften                     11                 -           10        18
 Medizin                                      -                 2            -         1
 gesamt                                      12                 3           35        54

Quelle: Statistischer Jahresbericht der TU Dresden, 2010
Tab. 1: Zahl der Studiengänge im WS 2010/11 an der TU Dresden

Im Lehramtsstudium werden vor allem Fächer der Geistes- und Sozialwissenschaften, der
Mathematik und der Naturwissenschaften angeboten. In den Studiengängen für die Berufs-
bildenden Schulen sind auch die Ingenieurwissenschaften beteiligt. Das Lehramtsstudium
wird derzeit noch in Form von Bachelor- (Allgemeinbildende Schulen mit 21 und Berufsbil-
dende Schulen mit 11 Studienfächern) und Masterstudiengängen (Gymnasium mit 21 und
Berufsbildende Schulen mit 11 Studienfächern) angeboten. Ab dem kommenden Studienjahr
werden wieder Staatsexamensstudiengänge für Gymnasien, Berufsbildende Schulen und
auch für Mittel- und Grundschulen eingeführt. Die TU Dresden unterstützt diese Umstellung
aktiv. Aufgrund des hohen Lehrerbedarfs im Freistaat Sachsen in den kommenden Jahren
werden die Ausbildungskapazitäten an der TU Dresden auf ca. 700 Studienanfänger/innen
erhöht – mit entsprechenden Konsequenzen für die Bereitstellung zusätzlicher personeller
Ressourcen.
Die vier genannten Wissenschaftsgebiete einschließlich der Lehrerausbildung gehören zum
Lehrprofil der TU Dresden. Die Universität wird die Profilbildung durch Schwerpunktsetzun-
gen innerhalb der vier Wissenschaftsgebiete realisieren. Die Breite der Volluniversität ist ein
Leistungs- und Alleinstellungsmerkmal der TU Dresden in der deutschen Hochschulland-
schaft, das die künftige Einrichtung von interdisziplinären und innovativen Studienangebote
ermöglicht. Unterschiedliche Disziplinen, möglicherweise aus unterschiedlichen Bereichen,
sollen zusammenwirken und das Fundament des Zukunftskonzepts, das Schöpfen vorhan-
dener Synergien bilden. Die Synergien schließen besondere Aktivitäten ein, mehr Studieren-
de für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technologie) zu
gewinnen (mehr dazu in 4.1).
                                                                                              11
Forschungsaktivitäten
Die genannten fünf Forschungsprofillinien der TU Dresden definieren Bereiche, die nach den
klassischen Leistungsindikatoren (Publikationen, Zitationen, Drittmittel, Preise, Patente) im
nationalen und internationalen Vergleich eine herausgehobene Sichtbarkeit und langfristiges
Innovationspotenzial besitzen. In den fünf Profillinien werden ca. 85 % des Drittmittelauf-
kommens der TU Dresden eingeworben. Eine Zusammenstellung der wichtigsten eingewor-
bene Drittmittelprojekte und Preise in den Profillinien findet sich in Kapitel 3.1.
Alle 14 Fakultäten der TU Dresden tragen zu den aktuellen Profillinien bei. Diese sind als
strategische Themenplattformen offen und flexibel konzipiert, stehen miteinander in Verbin-
dung, sind durchlässig, und bündeln durch enge Kooperationen erstrangige Ressourcen,
Infrastrukturen sowie die wissenschaftliche Exzellenz an der TU Dresden und ihrer Koopera-
tionspartner.

Abb. 2: Beitrag der Fakultäten zu den einzelnen Forschungsprofillinien

Die Leistungsfähigkeit und der erreichte Status der Top-Bereiche bedingen in der Regel,
dass sich deren Akteure besser vernetzen, leistungsstarke Nachwuchswissenschaftler/innen
und exzellente Kolleg/innen gewinnen sowie in der Folge weitere Drittmittelprojekte akquirie-
ren können. In der Konsequenz nehmen Qualität und Quantität der entsprechenden Berei-
che kontinuierlich zu. Bestes Beispiel dafür ist die Profillinie „Gesundheitswissenschaften,
Biomedizin und Bioengineering“, die Dank erhaltener DFG-Verbundprojekte auch in der Ex-
zellenzinitiative mit einem Exzellenzcluster und einer Graduiertenschule erfolgreich war und
seither weitere hochrangige Vorhaben wie das Zentrum für Innovationskompetenz B-CUBE
und die Einrichtung von drei Partnerstandorten der Deutschen Gesundheitszentren einwer-
ben konnte.
Die TU Dresden fördert die Top-Bereiche mit einem Bündel von Maßnahmen:
    •   Zum einen unterstützt sie die beteiligten Wissenschaftler/innen nach Kräften bei der
        Beantragung und Durchführung neuer Forschungsprojekte. Speziell für diesen Zweck

                                                                                          12
hat die TU Dresden u.a. einen Forschungspool i.H.v. einer Million Euro pro Jahr aus
       Mitteln der Programmpauschalen aufgelegt und eine professionalisierte Antragsbera-
       tung und Unterstützung eingerichtet (als Beispiel sei das European Project Center für
       die Betreuung von EU-Projekten genannt). Im Zukunftskonzept „Die synergetische
       Universität“ ist darüber hinaus eine Palette maßgeschneiderter Unterstützungsmaß-
       nahmen vorgesehen.
   •   Bei der Ausschreibung und Neubesetzung von Professuren und Nachwuchsgruppen-
       leiter/innenstellen wird neben der wissenschaftlichen Qualität besonderes Augenmerk
       auf die Passfähigkeit und komplementierende Expertise der Bewerber/innen gerich-
       tet, um die Exzellenz in den Top-Bereichen nachhaltig zu sichern und breiter auszu-
       bauen. Im Fokus stehen dabei häufig die besonders zukunftsträchtigen Felder an den
       Grenzbereichen zwischen den klassischen Wissenschaftsgebieten. Dabei kooperiert
       und stimmt sich die TU Dresden intensiv mit ihren Partnern in den außeruniversitären
       Forschungseinrichtungen im DRESDEN-concept ab (s. dazu Kapitel 2.1). Beispielhaft
       sei an dieser Stelle die laufende Besetzung einer Professur mit dem Schwerpunkt in
       Systembiologie an der Schnittfläche von Informatik und Lebenswissenschaften in Ko-
       operation mit der Max-Planck-Gesellschaft genannt.
Die Profilierungsstrategie der TU Dresden bei der Neubesetzung von Stellen wirkt sich auch
positiv zugunsten von Bereichen aus, die bis dato noch nicht zu den Spitzengebieten der
Universität zählen: Im Sinne ihres Selbstverständnisses als synergetische Universität achtet
die TU Dresden in besonderem Maße darauf, die Interaktionen und Kooperationen zwischen
den unter ihrem Dach vertretenen Wissenschaftsgebieten zu intensivieren und zum gegen-
seitigen Nutzen auszubauen. Verschiedene der im Zukunftskonzept der TU Dresden konzi-
pierten Unterstützungsmaßnahmen für Nachwuchsforscher/innen richten sich speziell an
junge Wissenschaftler/innen aus den aufstrebenden Forschungsbereichen der Universität,
konzipiert ist ein spezieller Fonds zur Finanzierung vorbereitender Forschung für Erstantrag-
steller.
Die Fortentwicklung der Profilierung der TU Dresden geht mit einem kontinuierlichen, dyna-
mischen Restrukturierungsprozess einher, der Planungssicherheit und Gestaltungsraum
braucht. Bei ihrem Weg an die Spitze der nationalen Top-Universitäten müssen Freistaat und
Hochschule weiterhin eng kooperieren. Dank ihrer bisherigen Arbeit gewährleistet die
TU Dresden einen sparsamen und effizienten Einsatz der zusätzlich benötigten Ressourcen.

Ressourcenallokation
Der starke Anstieg der Studierendenzahlen und die Steigerung bei den Drittmitteln sind nicht
mit einem angemessenen Wachstum der Ressourcenausstattung der TU Dresden durch den
des Freistaat einhergegangen. Durch das Auseinanderfallen der Studierendenzahlen und
der Forschungsleistungen einerseits und Ressourcenallokation durch den Freistaat anderer-
seits wuchs die Unterfinanzierung der Universität. Dies wird auch im Hochschulentwick-
lungsplan des Freistaats (S. 147; Abb. 17) deutlich aufgezeigt: Im Jahr 2000 betrugen die
laufenden Grundmittel je Studierenden in Sachsen noch 8.667 Euro, im Jahr 2009 waren es
nur noch 6.010 Euro – ein Rückgang von mehr als 30 %. Während die Ausstattung in Sach-
sen bis 2003 über dem Durchschnitt der westdeutschen Flächenländer lag, hat sich das mitt-
lerweile umgekehrt. Und der Abstand wächst. Ein Vergleich zwischen Universitäten und
Fachhochschulen zeigt, dass in Sachsen insbesondere die Universitäten deutlich schlechter

                                                                                          13
gestellt sind. Anders als bei den sächsischen Fachhochschulen, die Grundmittel je Studie-
renden über dem Bundesdurchschnitt (4.770 Euro zu 3.750 Euro) erhalten, liegen die säch-
sischen Universitäten weit unter dem Bundesdurchschnitt. Gemessen an der Zahl der Stu-
dierenden ist die TU Dresden besonders schlecht finanziert. 2005 beliefen sich die laufenden
Kosten pro Studierenden auf 6.700 Euro, 2009 sind es dagegen nur noch 5.030 Euro.
Trotz des Rückgangs an Landesmitteln im Verhältnis zu der stark angestiegenen Lehraus-
lastung ist es der TU Dresden gelungen, Einwerbung von Drittmitteln signifikant zu steigern.
Als Folge davon ist der Anteil der aus Drittmitteln finanzierten Beschäftigten von 36 % im
Jahr 2007 innerhalb von drei Jahren auf 55 % gestiegen. Die eingeworbenen Drittmittel be-
trugen im Jahr 2010 mehr als 79 % der regulären staatlichen Zuwendungen in Höhe von
257,7 Mio. Euro – ein Beleg für die Stärke der Forschungsaktivitäten an der TU Dresden.
Die TU Dresden kann für sich reklamieren, besonders effizient mit den öffentlichen Ressour-
cen umzugehen (s. Abbildungen 3 und 4). Sowohl im Vergleich mit den anderen sächsischen
Universitäten (Abb. 3) wie auch mit den neun Exzellenzuniversitäten (Stand: 2007) (Abb. 4)
wird die besondere Stellung unserer Universität sichtbar. Keine andere deutsche Universität
– jeweils bezogen auf die laufenden Grundmittel – bildet so viele Studierende aus und wirbt
zugleich so viele Drittmittel ein wie die TU Dresden. Andere Universitäten, die auf einer Di-
mension mit der TU Dresden gleichauf sind, fallen auf der anderen deutlich zurück. Die
TU Dresden schafft beides – allerdings zu dem Preis, dass jetzt die Effizienzreserven ausge-
schöpft sind und weitere Einsparungen auf Kosten der Leistungsfähigkeit gehen.

                                                                      Die sächsischen Universitäten im Vergleich
                                                                      Daten des SMWK-Mittelverteilungsmodells - Summe aller Cluster (KSW, MN, VAI)
    Studierende / staatlicher Zuschuss[Studierende / Mio EUR]

                                                                210

                                                                                        U Leipzig                                                  TU Dresden
                                                                190

                                                                170

                                                                150
                                                                                                                     TU Chemnitz

                                                                130

                                                                                                                                                              TUBA Freiberg
                                                                110

                                                                 90

                                                                 70
                                                                   0,250        0,350           0,450           0,550           0,650           0,750             0,850

                                                                                        eingeworbene Drittmittel / staatlicher Zuschuss [Mio EUR / Mio EUR]

  *Quelle: SMWK-Mittelverteilungsmodell des Jahres 2011, Datenstand 2010.

Abb. 3: Vergleich der sächsischen Universitäten

                                                                                                                                                                              14
Abb. 4: Vergleich der TU Dresden mit den Exzellenzuniversitäten

Bei einer Fortdauer der Unterfinanzierung ist dieser Erfolg bei der Drittmitteleinwerbung nicht
aufrechtzuerhalten, da die Auslastung zu hoch ist und der notwendige Support für diese Ak-
tivitäten fehlt. Die Einwerbung von Drittmitteln braucht eine ausreichende Grundfinanzierung,
die immer weniger gegeben ist. Die mangelnde Grundausstattung hemmt den Ausbau der
Forschungsaktivitäten und gefährdet Reputation und Stellung der TU Dresden.

Profilbildung durch das Zukunftskonzept „Die synergetische Universität“
Die Umsetzung des Zukunftskonzeptes, mit dem die TU Dresden im Rahmen der Exzellenz-
initiative des Bundes und der Länder erfolgreich war, wird eine grundlegende Umgestaltung
der TU Dresden bewirken. Es sieht vier entscheidende Maßnahmen vor:
(1) Strategien zur Gewinnung der besten Köpfe: Mit den “Open-topic-Tenure-Track Profes-
sorships” wird die TU Dresden einen neuartigen Weg beschreiten, um die weltweit besten
und innovativsten Wissenschaftler/innen als Principal Investigators (PIs) nach Dresden zu
holen und zu halten. Erstklassige Forscher/innen sollen frühzeitig in ihrer Karriere identifi-
ziert, idealerweise bereits in ihrer Postdoc-Zeit oder auf ihrer ersten Karrierestufe in der Wirt-
schaft, und für eine erste universitäre Anstellung gewonnen werden. Um den Boden für die
Rekrutierung von Spitzenforscher/innen zu bereiten und das internationale Netzwerk zu stär-
ken, führt die TU Dresden, das Programm DRESDEN Fellows für Gastwissenschaftler ein. In
diesem Programm werden „rising-star“-Nachwuchswissenschaftler (DRESDEN Junior Fel-
lows) und bereits etablierte, internationale Spitzenwissenschaftler (DRESDEN Senior Fel-
lows) nach Dresden eingeladen, um über einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten an der
TU Dresden zu forschen und zu lehren. Zugleich richtet die TU Dresden einen „Support the

                                                                                               15
best”–Pool ein, um ihre Spitzenwissenschaftler/innen zu unterstützen bzw. bei auswärtigen
Angeboten halten zu können.
(2) Zusammenfassung der Fakultäten in fünf Bereiche (Schools): Derzeit sind die 14 Fakultä-
ten die Organisationseinheiten für Lehre und Forschung an der TU Dresden. Um die inter-
disziplinäre Lehre und Forschung zu stärken und Einheiten zu schaffen, die eine ausrei-
chende Größe für die Dezentralisierung für Zuständigkeiten in den Bereichen Finanzen und
Personal haben, werden die 14 Fakultäten der TU Dresden unter dem Dach von fünf Berei-
chen neu organisiert.
   •   Bereich Bau und Umwelt (School of Civil and Environmental Engineering): Fakultät
       Architektur, Fakultät Bauingenieurwesen, Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissen-
       schaften, Fakultät Verkehrswissenschaften
   •   Bereich Ingenieurwissenschaft (School of Engineering Sciences): Fakultät Elektro-
       technik und Informationstechnik, Fakultät Informatik, Fakultät Maschinenwesen
   •   Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften (School of Humanities and Social Sci-
       ences): Fakultät Erziehungswissenschaften, Juristische Fakultät, Philosophische Fa-
       kultät, Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften, Fakultät Wirtschaftswis-
       senschaften,
   •   Bereich Mathematik und Naturwissenschaften (School of Science): Fakultät Mathe-
       matik und Naturwissenschaften mit den Fachrichtungen Biologie, Chemie, Mathema-
       tik, Physik und Psychologie
   •   Bereich Medizin (School of Medicine): Medizinische Fakultät
Die Umstrukturierung der 14 Fakultäten in fünf Bereiche führt zu grundlegenden Änderungen
in der Universität. Um den Übergang optimal zu organisieren, wurde ein Prozess definiert: Im
ersten Schritt werden die fünf Bereiche als übergeordnete Einheit zu den jeweiligen Fakultä-
ten eingerichtet. In der darauffolgenden Übergangsphase von einem Jahr wird die Autono-
mie der Fakultäten und der Zentren beibehalten, während diese ihre Prozesse nach und
nach an die künftige Bereichs-Struktur anpassen. Solche Strukturen bestehen bereits für die
Medizinische Fakultät und die Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften. Die Schritte
zur Umstrukturierung der restlichen zwölf Fakultäten wurden in Absprache mit den jeweiligen
Dekanen und Fakultätsräten festgelegt. Anschließend ist die Verlagerung der Zuständigkei-
ten der Fakultäten auf die Bereiche geplant.
(3) Optimierung der Verwaltungs- und Support-Prozesse: Die detaillierte SWOT-Analyse, die
in Vorbereitung des Zukunftskonzepts der TU Dresden 2010 durchgeführt wurde, ergab ei-
nen dringenden und erheblichen Bedarf, die Verwaltungsprozesse der TU Dresden zu mo-
dernisieren und umzustrukturieren. Für den gewaltigen Anstieg der Studierendenzahlen
(50 % in zehn Jahren) und des Drittmittelaufkommens (100 % in fünf Jahren) sowie die Not-
wendigkeit eines schnellen, transparenten und verlässlichen Reagierens reichen die vorhan-
denen Strukturen nicht mehr aus. Im Oktober 2010 wurde ein einmaliges Projekt gestartet,
das für alle Beteiligten Vorteile bringt. Es hat folgende Ziele:
   •   Maximierung der Effizienz zentraler und dezentraler administrativer Prozesse an allen
       Schnittstellen und mit optimalem IT-Support;

                                                                                           16
•    Umstrukturierung der Zentralen Verwaltung der TU Dresden unter Berücksichtigung
           der deutlich gestiegenen Management-Zuständigkeiten der drei hauptamtlichen Pro-
           rektoren und Schaffung dezentralisierter Verwaltungseinheiten in den fünf Bereichen;
      •    Ausbau und Entwicklung einer serviceorientierten Organisationskultur.
Auf Grundlage dieser Anforderungen wurde ein komplexer Ausschreibungsprozess für eine
umfassende Ressourcenplanungssoftware (ERP) mit Auftragsvergabe im Dezember 2011
initiiert. Ein zweites Ausschreibungsverfahren wurde im September 2011 für eine wesentlich
verbesserte Student Life-Cycle Management Software (SLM) eingeleitet und im März 2012
abgeschlossen.
(4) DRESDEN-concept: Das seit Januar 2009 bestehende DRESDEN (Dresden Research
and Education Synergies for the Development of Excellence and Novelty) -concept stellt die
TU Dresden ins Zentrum eines einzigartigen synergetischen Netzwerks. In dieser engen
Partnerschaft wirken die TU Dresden und hervorragende außeruniversitäre Forschungs- und
Kultureinrichtungen in Dresden zusammen, um die Synergieeffekte für Forschung, Lehre,
Wissenstransfer sowie für die Infrastruktur zu maximieren.

1.2       Qualitätssicherung
Nach dem § 9 Abs. 1 SächsHSG sind die Hochschulen dazu verpflichtet, ein System zur
Sicherung der Qualität ihrer Arbeit einzurichten, das extern evaluiert und dessen Ergebnisse
veröffentlicht werden muss. Dies unterstützt das Grundanliegen der TU Dresden, hohe Qua-
litätsansprüche in allen Kernaufgaben zu erfüllen.
An der TU Dresden ist die Implementierung eines hochschulinternen Qualitätsmanagement-
systems bereits weit fortgeschritten. Dabei kommt der TU Dresden zugute, dass sie vor al-
lem auf dem Gebiet der Lehre bereits eine langjährige Erfahrung besitzt. Schon im Sommer
1997 hat der Senat das Dresdner Modell einer Lehrveranstaltungsevaluation beschlossen.
Auf dieser Grundlage finden seither regelmäßige Befragungen der Studierenden zur Qualität
der angebotenen Vorlesungen und Seminare mit einem einheitlichen Fragebogen statt. Seit
2000 werden zudem an der TU Dresden regelmäßig Absolventenstudien durchgeführt. Zu
jeder Fakultät liegen inzwischen mindestens zwei ausführliche Berichte vor. Umfangreiche
Aufbereitungen hochschulstatistischer Daten wie auch Lehrberichte zu den einzelnen Fakul-
täten sowie für die Gesamtuniversität bilden weitere Bestandteile einer erprobten Praxis.
Diese Elemente bestanden allerdings lange Zeit weitgehend isoliert voneinander. Sie wurden
nicht aufeinander bezogen, aus der Bestandsaufnahme wurde kein Diskussionsprozess initi-
iert und keine Maßnahmen der Verbesserung der Angebote abgeleitet. Um aus diesen Vor-
arbeiten ein umfassenden QM-System zu entwickeln, wurde 2009 ein Koordinationsteam
eingesetzt, dem Hochschullehrer, Studierende und Verwaltungsmitarbeiter angehörten. Ziel
war es, zunächst für den Bereich Studium und Lehre ein umfassendes Qualitätsmanage-
mentsystem auszuarbeiten. Zugleich war vorgegeben, dass dieses System der Einstieg in
eine Ausweitung der QM-Systeme auf alle Kernbereiche der Universität sein soll. Der Ein-
stieg mit Studium und Lehre wurde gewählt, da auf diesem Gebiet die Vorarbeiten am zahl-
reichsten waren und mit diesem QM-System der Weg von der bislang praktizierten Pro-
grammakkreditierung zur Systemakkreditierung beschritten werden soll.
Bei der Erarbeitung des QM-Systems für Studium und Lehre wurden internationale und nati-
onale Best-Practice-Beispiele für universitäre Qualitätsmanagementsysteme (z.B. Zürich,
                                                                                            17
Mainz) als Anregungen einbezogen. Gezeigt hat sich, dass dem Prozess der Qualitätssiche-
rung und -entwicklung eine umfassende Bestandsaufnahme des Ist-Standes („Qualitätsana-
lyse“) voranzustellen ist, in dem die Stärken und Schwächen eines Studienganges aufge-
zeigt werden. Von Anfang an war es eine verbindliche Vorgabe, den Aufwand für die Fakul-
täten möglichst gering zu halten und eine starke Beteiligung der Studierenden sicherzustel-
len.
Wichtige Schritte bei der Implementierung des Qualitätsmanagementsystems waren:
   •   Die Verabschiedung der Evaluationsordnung durch den Senat vom 12.02.2011, in der
       auf der Grundlage des § 9 SächsHSG die Evaluation der universitären Leistungen
       und die Verarbeitung personenbezogener Daten geregelt werden. Neben dem Be-
       reich Studium und Lehre werden auch die Verfahrensgrundsätze für die Bereiche
       Forschung, wissenschaftlicher Nachwuchs, Gleichstellung, Verwaltung sowie die in-
       stitutionelle Evaluation von Fakultäten, Fachrichtungen und Zentralen wissenschaftli-
       chen Einrichtungen festgelegt.
   •   Der Verabschiedung der Grundsätze des Qualitätsmanagementsystems für Studium
       und Lehre durch den Senat vom 11.05.2011. In dieser Ordnung wird die Evaluation
       von Studiengängen geregelt; in dieses Verfahren sind die Lehrveranstaltungsevalua-
       tion, die Erstellung von Lehrberichten und ein Beschwerdemanagement eingeschlos-
       sen.
   •   Die Gründung des Zentrums für Qualitätsanalyse (ZQA) als zentrale wissenschaftli-
       che Einrichtung, die im Rahmen des QM Studium und Lehre für die Durchführung der
       Befragungen, Aufbereitung der hochschulstatistischen Daten und Erstellung der Eva-
       luationsberichte für die Studiengänge zuständig ist.
Festgelegt ist in den Grundsätzen, dass das Qualitätsmanagement eine Leitungsaufgabe
des Rektorats ist, die in enger Zusammenarbeit mit den Fakultäten ausgeübt wird. Die Ge-
samtverantwortung für das QM liegt beim Prorektor für Universitätsplanung und wird für den
Bereich Studium und Lehre in enger Kooperation mit der Prorektorin für Bildung und Interna-
tionales ausgeübt. Zudem ist auch auf der Ebene der Studiengänge die Zuständigkeit und
Verantwortung verankert. Für jeden Studiengang ist ein/e Studiengangskoordinator/in zu
ernennen, der/die in der Regel aus dem Kreis der Hochschullehrer/innen stammt, und eng
mit dem bzw. der studentischen Studiengangskoordinator/in zusammenarbeitet. Beide wer-
den vom Fakultätsrat ernannt. Dem Qualitätsmanagement der TU Dresden liegt – entspre-
chend den Anforderungen – ein Regelkreislauf zugrunde, in dem ausgehend vom Leitbild
und der Strategie der Hochschule Qualitätsziele für die Studiengänge formuliert und regel-
mäßig im Rahmen der Qualitätsanalyse überprüft werden. Die Qualitätsziele orientieren sich
an den Leitideen für die Lehre und setzen sich aus einem Anforderungskatalog an die Praxis
guter Lehre zusammen.
Jeder Studiengang wird im Regelfall alle fünf Jahre im Rahmen des universitätsinternen
Qualitätsmanagements evaluiert. Auch eine vorfristige Evaluation ist auf Antrag möglich. Auf
der Grundlage des in der Zielvereinbarung festgelegten Zeitplans beauftragt die Fakultät das
ZQA mit der Evaluation eines Studiengangs. Es evaluiert den Studiengang entsprechend der
fachspezifischen Qualitätsziele auf der Grundlage hochschulstatistischer Daten sowie der
Befragung von Studierenden, Absolvent/innen und Lehrenden. Ergebnisse von bereits
durchgeführten Befragungen (z.B. Lehrveranstaltungsevaluationen) werden in anonymisier-
ter Form berücksichtigt. Die Analyseinstrumente können auf Vorschlag der Fakultät durch
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studiengangspezifische Inhalte ergänzt werden. Das ZQA erstellt im Ergebnis der Evaluation
einen Evaluationsbericht, der eine umfassende Stärken-, Schwächen- und Bedingungsana-
lyse sowie gegebenenfalls Vorschläge für Maßnahmen zur Sicherung und Verbesserung der
Qualität des Studiengangs enthält. Der Evaluationsbericht wird der zuständigen Fakultät und
dem Rektorat übergeben. Initiiert durch die Studiengangskoordinator/innen werden die Eva-
luationsergebnisse anschließend in der Lehreinheit diskutiert und Maßnahmen zur Qualitäts-
sicherung und -entwicklung abgeleitet. Sobald die Beratung in der Fakultät abgeschlossen
ist, gehen die Unterlagen an die Senatskommission Lehre zur Stellungnahme. Die Ergebnis-
se der Evaluation, insbesondere die abgeleiteten Maßnahmen zur Qualitätssicherung und
Qualitätsverbesserung, fließen in die Zielvereinbarung zwischen dem Rektorat und der be-
treffenden Fakultät ein. Die Fakultät veröffentlicht im Anschluss die Evaluationsergebnisse
und den Maßnahmenkatalog in geeigneter Weise. Der Lehrbericht der Fakultät enthält eine
fortlaufende Übersicht über den Stand der Umsetzung des vereinbarten Maßnahmenkata-
logs zur Qualitätssicherung und -verbesserung der Lehre.
Zusätzlich wurde ein Beschwerdemanagement als ein Element des QM eingeführt, mit dem
es möglich sein wird, akute und anhaltende Probleme im Studiengang außerhalb des Evalu-
ationszyklus zu erkennen und deren Behebung aktiv zu fördern. In enger Zusammenarbeit
mit den verantwortlichen Akteuren werden Lösungen und Vorschläge erarbeitet. Im nachfol-
genden Evaluationszyklus wird geprüft, welche Maßnahmen zur Problemlösung eingesetzt
wurden und ob das angezeigte Problem gelöst wurde.
Mit dem Studienjahr 2011/12 wurde das Qualitätsmanagement für Studium und Lehre ge-
startet, erste Studiengangsevaluationen sind angelaufen. Es ist geplant, noch im Laufe des
Jahres 2012 einen Antrag auf Systemakkreditierung zu stellen.
Aktuell steht die Ausweitung des QM-Systems auf die Bereiche Forschung, wissenschaftli-
cher Nachwuchs und Verwaltung an. Im Rahmen erster Maßnahmen zur Umsetzung des
Zukunftskonzepts wurde als Bestandteil des universitären Qualitätsmanagements ein Effi-
ciency Office eingerichtet, in dem alle Mitglieder der TU Dresden Vorschläge zur Verbesse-
rung der Verwaltungsprozesse einreichen können und eine Anerkennung erhalten, wenn
diese Vorschläge umgesetzt werden.

1.3    Durchsetzung des Gleichstellungsauftrages
Die Tabelle 2 gibt einen Überblick über den Anteil von Frauen und Männern auf verschiede-
nen wissenschaftlichen Karrierestufen. Der Anteil der Frauen unter den Studierenden ist in
den letzten zehn Jahren gesunken. Vor ca. zehn Jahren lag dieser Anteil bei ca. 47 %, nun-
mehr sind es 42,5 %. Dieser Rückgang hängt damit zusammen, dass in diesem Zeitraum die
Studierenden in den Ingenieurwissenschaften stark angestiegen sind, die immer noch nur
einen sehr geringen Frauenanteil aufweisen. Stark angestiegen ist dagegen der Anteil der
Frauen bei den Promotionen, aktuell liegt er bei 44,1 %. Weiterhin niedrig ist allerdings der
Frauenanteil bei den Professoren, insbesondere bei den W3-Professoren mit 6,4 %.

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