GESELLSCHAFT - bei der Liechtensteinischen Landesverwaltung
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GESELLSCHAFT BERICHT DES MINISTERIUMS um die organisatorischen Massnahmen zur Integration der | 193 oben benannten Aufgaben in das Amt für Soziale Dienste Regierungsrat Dr. Mauro Pedrazzini bildeten im Bereich Familie und Chancengleichheit einen Schwerpunkt der Arbeiten. Einen weiteren Schwerpunkt Im Bereich Soziales konnte mit der AHV-Revision, welche bildeten die Vorgänge und Arbeiten rund um das Thema im Berichtsjahr in zweiter Lesung vom Landtag verabschie- der Finanzierung der ausserhäuslichen Kinderbetreuung. det wurde und welche per 1. Januar 2017 in Kraft getre- Nachdem die Initiative der Wirtschaftskammer «Familie ten ist, ein weiteres Hauptziel des Ministeriums für Gesell- und Beruf» vom Volk abgelehnt wurde, war das Ministe- schaft umgesetzt werden. Im Rahmen der AHV-Revision rium für Gesellschaft gefordert, neue Möglichkeiten für die wurden verschiedene Massnahmen, wie beispielsweise Lösung der Problematik zu finden. Die Regierung setzte die Erhöhung des Rentenalters umgesetzt, welche zu einer sodann zwei Arbeitsgruppen ein, welche sich gemäss den nachhaltigen finanziellen Sicherung der AHV beitragen. Bedürfnissen der Bevölkerung sowohl mit der grundsätz- Des weiteren wurde im Berichtsjahr zusammen mit dem lichen Weiterentwicklung im Bereich der Familienpolitik Amt für Soziale Dienste schwerpunktmässig an der Umset- als auch ganz konkret mit einer Lösung im Bereich der Fi- zung der Versorgungsplanung im psychosozialen Bereich nanzierung der ausserhäuslichen Kinderbetreuung befas- gearbeitet. Dabei ging es darum, die im Strategiedokument sen sollen. gemachten Ausführungen und Vorschläge gemeinsam mit den Leistungserbringern operativ umzusetzen. Im Be- Soziales richtsjahr bildeten dabei die Verhandlungen für eine über- arbeitete Leistungsvereinbarung mit den Familienhilfen Projekte gemäss Standardleistungsvereinbarung den Schwerpunkt der Arbeiten. Diese und weitere Leistungsvereinbarungen Versorgungsplanung wie beispielsweise mit dem Verein für betreutes Wohnen Einen wesentlichen Schwerpunkt der Arbeiten in den konnten per Ende Jahr abgeschlossen werden. Ein weiterer vergangenen Jahren, insbesondere für die Arbeiten des Bereich, der im Berichtsjahr im Fokus der Arbeiten stand, Amtes für Soziale Dienste, bildete das Projekt betreffend war die Konsolidierung der organisatorischen Umstruktu- die Versorgungsplanung für die psychosoziale Grund- rierungen unter anderem im Bereich Familie und Chancen- versorgung. Ziel der Bedarfsplanung im psychosozialen gleichheit, welche auch das Amt für Soziale Dienste betra- Bereich ist ein dem jeweiligen Bedarf entsprechendes fen. Des weiteren gab es im Stellenaufbau der Organisation Angebot, welches Überschneidungen sowie Doppelspu- dahingehend eine Veränderung, dass die Stelle der Schul- rigkeiten möglichst minimiert und dabei ein möglichst denberatung und Schuldensanierung einer privaten Trä- breites Spektrum an Leistungen gewährleistet. Das Mini- gerschaft übergeben werden konnte. sterium für Gesellschaft bildet den Steuerungsausschuss Im Bereich Gesundheit wurde im Berichtsjahr vor allem dieses Projektes, welches zentral ist für die zukünftige an den Durchführungsbestimmungen im Zusammenhang Ausgestaltung der sozialen Versorgung in Liechtenstein. mit dem Inkrafttreten des revidierten Krankenversiche- Im Berichtsjahr wurde der Abschlussbericht zur psy- rungsgesetzes (KVG) gearbeitet. Insbesondere die Abände- chosozialen Versorgungsplanung inklusive der Bericht rung der Krankenversicherungsverordnung (KVV) bildete «Psychosoziale Versorgung: Datenerhebung 2015» der einen Schwerpunkt im Bereich Gesundheit. Die Umset- Regierung zur Kenntnis gebracht. In Zukunft kann nun zung der Zielsetzung «Preise auf Schweizer Niveau» wurde die Übersicht zur Versorgungslage in den drei Lebens- auch im Berichtsjahr weiter fortgesetzt. So wurden weitere bereichen Wohnen, Arbeit / Beschäftigung und Soziale Preissenkungen bei den Tarifen für Leistungen der Physio- Integration anhand des bestehenden Rasters aktuali- therapie sowie für medizinische Laboranalysen (ohne Arzt- siert werden. Damit können Entwicklungen erkannt und labor) wirksam. Im Hinblick auf die Einführung des Arzt- Vergleiche angestellt werden. Die öffentliche Hand soll tarifs TARMED am 1. Januar 2017 erfolgte die Festlegung gewährleisten, dass die erforderlichen Kapazitäten vor- eines Taxpunktwertes analog zur benachbarten Schweizer handen sind und dort eingesetzt werden, wo sie benötigt Grenzregion. werden. Schwerpunkt der Arbeiten im Bereich Familie und Chancengleichheit bildete vor allem die Umsetzung der Projekt Rückerstattung wirtschaftliche Sozialhilfe Schaffung des Vereins für Menschenrechte. Nach inten- Im Bereich Soziales hat die Regierung die Umsetzung siven Vorarbeiten konnte im Berichtsjahr der Bericht und bzw. Durchführung des Projektes des Amtes für Soziale Antrag sowie die Stellungnahme der Regierung zur Schaf- Dienste (ASD) betreffend die Rückerstattung wirtschaft- fung einer unabhängigen Menschenrechtsinstitution sowie licher Sozialhilfe weiterhin laufend begleitet und konnte der Verlagerung von Aufgaben der Stabstelle für Chancen- dieses Projekt im Berichtsjahr erfolgreich abgeschlossen gleichheit und des Ausländer und Passamtes in das Amt werden. für Soziale Dienste vom Landtag mit grosser Mehrheit be- schlossen werden. Die operativen Arbeiten rund um die Schaffung des Vereins für Menschenrechte und vor allem
GESELLSCHAFT 194 | Bedarfsplanung betreffend ambulante und stationäre Leistungsverträge Pflege Das Ministerium für Gesellschaft hat im Berichtsjahr das Im Vorjahr wurde entsprechend der Empfehlung des Amt für Soziale Dienste beim Abschluss von Leistungs- LAK-Strategierates die im Mai 2012 abgeschlossene Be- verträgen mit der Stiftung 50plus, dem Verein für be- darfsplanung betreffend die ambulante und stationäre treutes Wohnen (VBW) sowie den Familienhilfen e. V. Pflege in Liechtenstein überprüft und aktualisiert. Dies ist massgeblich unterstützt und begleitet. insbesondere für die Beantwortung der Frage des zukünf- tigen Bedarfs an Betreuungs- und Pflegeplätzen und folg- Studie betreffend das verfügbare Einkommen lich auch für den allfälligen Bau von weiteren Alters- und Im vergangenen Jahr konnte das Ministerium für Gesell- Pflegeheimen von zentraler Bedeutung. Hierzu wurde schaft die beim Liechtenstein-Institut in Auftrag gege- unter anderem ein Workshop mit den betroffenen Insti- bene Studie betreffend das verfügbare Einkommen in tutionen durchgeführt. Im Berichtsjahr wurden die ent- Liechtenstein im Vergleich zur Schweiz der Öffentlich- sprechenden Ergebnisse dieser Überprüfung bzw. Be- keit präsentieren. darfsplanung publiziert und der Öffentlichkeit präsentiert. Altersfragen.li Seniorenbeirat Das Ministerium für Gesellschaft hat im Berichtsjahr die Das Ministerium für Gesellschaft hielt im Berichtsjahr Informations- und Beratungsstelle Alter (IBA) massge- wie in den vorangehenden Jahren drei Workshops mit blich bei der Ausarbeitung der Informationshomepage dem Seniorenbeirat ab. Dabei wurden schwerpunktmä- www.altersfragen.li unterstützt, welche die häufigsten ssig die Liechtensteinische Post AG, die Familienhilfe Fragen betreffend Alter beantworten soll. Liechtenstein e. V. sowie das Thema «Verkehrsmedizi- nische Kontrolluntersuchungen für über 70-jährige» be- Rechtssetzungsvorhaben / Parlamentarische sprochen. Der Seniorenbeirat fungiert als beratendes Projekte Gremium des Ministeriums in allen seniorenpolitischen Angelegenheiten. Aufgrund der grossen Einsatzbereit- Bericht und Antrag zur AHV-Revision schaft der Mitglieder konnten wichtige Impulse für die Im Vorjahr hat die Regierung einen Bericht und Antrag Regierungsarbeit gewonnen werden. betreffend die AHV zu Handen des Landtages ausgear- Zudem wurde im Berichtsjahr das Konzept betref- beitet und verabschiedet. Im Berichtsjahr hat die Re- fend den Seniorenbeirat überarbeitet und der Senioren- gierung sodann eine Stellungnahme an den Landtag zu beirat für eine Amtsperiode neu bestellt. den anlässlich der 1. Lesung im Dezember des Vorjahres aufgeworfenen Fragen ausgearbeitet und verabschie- Vereinfachung Lohnabrechnung det. Nach der 2. Lesung hat der Landtag diese Vorlage Das Ministerium für Gesellschaft hat festgestellt, dass im beschlossen, sodass sie mehrheitlich auf den 1. Januar Bereich der Lohnabrechnungen bzw. Abrechnungsver- 2017 in Kraft getreten ist. Mit dieser Revision wurden fahren für private Arbeitgeber insbesondere im Bereich die Parameter für die AHV frühzeitig so gestellt, dass von Erwerbstätigkeiten mit geringen Arbeitspensen, bei die AHV langfristig auf finanziell gesicherten Grundla- geringen Löhnen und / oder bei lediglich gelegentlichen gen steht. Erwerbstätigkeiten (so z. B. bei Reinigungspersonal oder Gärtnern) Handlungsbedarf besteht und hat diesbezüg- Diverse Verordnungen lich als Übergangslösung ein umfassendes Merkblatt Insbesondere aufgrund der AHV- und der KVG-Revision bzw. Leitfaden bezüglich der abzuliefernden Sozial- notwendigen Anpassungen sowie zwecks Anpassung des abgaben ausgearbeitet und publiziert, welches im Be- Verwaltungskostenbeitrages wurden verschiedene Ver- richtsjahr aktualisiert wurde. Des Weiteren hat das Mi- ordnungen angepasst, namentlich die Verordnung zum nisterium für Gesellschaft allfällige Möglichkeiten für die Gesetz über die Alters- und Hinterlassenenversicherung Vereinfachung des Abrechnungsverfahrens bei solchen (AHVV), die Verordnung zum Gesetz über die Invaliden- Erwerbstätigkeiten einer weiteren Prüfung unterzogen. versicherung (IVV), die Verordnung zum Gesetz über Ergänzungsleistungen zur AHV (ELV) sowie die Verord- Zwangseinweisungen nung über besondere medizinische Einliederungsmass- Wie bereits im Vorjahr hat das Ministerium für Gesell- nahmen. schaft an einer ministeriums- und ämterübergreifen- Des weiteren wurde die Liste der Geburtsgebrechen den Arbeitsgruppe teilgenommen, um die im Bereich in der Verordnung über medizinische Eingliederungs- von Zwangseinweisung in ausländische Institutionen massnahmen aktualisiert bzw. der Schweizer Rezepti- bestehenden Rechtsunsicherheiten und mögliche Lö- onsvorlage angepasst. sungsansätze zu prüfen. Im Berichtsjahr konnte die Ar- Schliesslich wurde die Verordnung zum Sozialhilfe- beitsgruppe der Regierung einen Bericht zur Kenntnis gesetz entsprechend den per 1. Januar 2016 geänderten bringen, welche die Arbeitsgruppe beauftragt hat, ent- Empfehlungen bzw. Richtlinien der Schweizerischen sprechende Verhandlungen mit der Schweiz zu führen. Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) angepasst.
GESELLSCHAFT Interpellationsbeantwortung betreffend Risiko Er- Spitalplanung | 195 werbsarmut Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 12. Juli 2016 das Am 25. Juli 2016 haben verschiedene Abgeordnete die Leistungsgruppenkonzept als Instrument der Spitalpla- Interpellation zum Risiko Erwerbsarmut eingereicht, die nung im Bereich der stationären Grundversorgung ge- von der Regierung mit Bericht und Antrag Nr. 161 / 2016 nehmigt. Dieser Schritt stellt eine wichtige Anpassung ausführlich beantwortet wurde. an das Schweizer System der kantonalen Spitallisten dar und setzt neue Massstäbe in der Qualitätssicherung im Bericht und Antrag betreffend die Eignerstrategie für stationären Bereich. die AHV-IV-FAK Anstalten Das Konzept der Spitalplanungs-Leistungsgruppen Aufgrund der am 1. Januar 2017 in Kraft tretenden AHV- (SPLG) wurde im Zuge der Einführung des Tarifsy- Revision war die Eignerstrategie für die AHV-IV-FAK An- stems SwissDRG vom Gesundheitsdepartement Zürich stalten entsprechend anzupassen, was dem Landtag von entwickelt. Die Gesundheitsdirektorenkonferenz emp- der Regierung mittels Bericht und Antrag Nr. 162 / 2016 fiehlt die Anwendung dieses als «Zürcher Modell» be- zur Kenntnis gebracht wurde. kannten Instruments der leistungsorientierten Spital- planung. Mittlerweile wird dieser Qualitätsstandard von Beschwerdewesen fast allen Kantonen als Voraussetzung für den Abschluss Der Bereich Soziales im Ministerium für Gesellschaft ist von Leistungsvereinbarungen verlangt. Kern des «Zür- für die Bearbeitung von Beschwerden gestützt auf das cher Modells» sind 125 Leistungsgruppen aller medi- Sozialhilfegesetz sowie das Gesetz über die Ergänzungs- zinischen Fachbereiche, an die spezifische Mindestan- leistungen zuständig. Im Berichtsjahr wurden zahlreiche forderungen wie die Verfügbarkeit von Fachärzten und Beschwerden für die Entscheidungsfindung der Regie- die Bereitschaftszeiten von Notfall- und Intensivstation rung vorbereitet. gestellt werden. Über die Eignerstrategie der Regierung soll auch dem Landesspital die Einhaltung des «Zürcher Internationale Beziehungen Modells» verbindlich vorgeschrieben werden. Ausserdem traf sich Regierungsrat Dr. Mauro Pedrazzini am 17. und 18. November 2016 auf Einladung des öster- Unfallversicherung reichischen Sozialministers Alois Stöger mit den deutsch- Mit Beschluss vom 21. Juni 2016 hat die Regierung den sprachigen Sozialministern zu einem Arbeitstreffen in Tarif für die obligatorische Unfallversicherung gesenkt, Wien. was eine Entlastung sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber im Ausmass von insgesamt CHF 7.5 Mio. Gesundheit pro Jahr bedeutet. Projekte Rechtsetzungsvorhaben OKP-Tarife auf Schweizer Niveau KVG-Revision Zu Beginn des Berichtsjahres hat die Regierung die vom Im Zusammenhang mit der Ende 2015 vom Landtag und Liechtenstein-Institut im Auftrag des Ministeriums für vom Stimmvolk angenommenen KVG-Revision (LGBl. Gesellschaft erstellte Studie «Das verfügbare Einkom- 2016 Nr. 2) wurden erste Ausführungsbestimmungen, men in Liechtenstein im Vergleich mit der Schweiz» zur insbesondere betreffend das Verfahren zur Prämienfest- Kenntnis genommen. Wesentliche Erkenntnis der Stu- legung, im Sommer des Berichtsjahres erlassen. die ist, dass in Liechtenstein den Einwohnern wesent- Die Einführung des TARMED als anwendbarer Ta- lich mehr «Netto vom Brutto» bleibt als in der Schweiz. rif für ambulante ärztliche Leistungen im Rahmen der Damit wurde ein bei Tarifverhandlungen häufig vorge- obligatorischen Krankenpflegeversicherung per 1. Ja- brachtes Argument, dass die Lebenshaltungskosten in nuar 2017 erforderte mangels Einigung der Verbände Liechtenstein höher seien als in der Schweiz, was in der die Festlegung eines Taxpunktwerts auf dem Niveau der Folge höhere Tarife als in der Schweiz rechtfertige, ent- Ostschweizer Kantone (CHF 0.83) durch die Regierung. kräftet. Neben dem Taxpunktwert wurden die aufgrund der KVG- Im Berichtsjahr wurden weitere Preissenkungen bei Revision erforderlichen Anpassungen der Krankenversi- den Tarifen für Leistungen der Physiotherapie sowie cherungsverordnung (KVV) mit Bezug auf die Bedarfs- für medizinische Laboranalysen (ohne Arztlabor) wirk- planung und die Gestaltung der OKP-Verträge von der sam. Einige erneuerte Tarifverträge im Bereich der ob- Regierung im Dezember des Berichtsjahres beschlossen. ligatorischen Krankenpflegeversicherung wurden ge- Dies erfolgte trotz massivem Widerstand der Ärztekam- nehmigt, darunter derjenige betreffend Leistungen von mer, da kein Weg daran vorbei führte, den Willen des Psychotherapeuten, der nunmehr auf gemeinsamen Gesetzgebers umzusetzen. Antrag der Tarifpartner eine Abrechnungsobergrenze Als direkte Konsequenz der ab 1. Januar 2017 gemäss vorsieht. KVG geltenden höheren Kostenbeteiligung konnten die Prämien durchschnittlich um 7.2 % gesenkt werden. Die
GESELLSCHAFT 196 | Prämiensenkung ist zwar ein Einmaleffekt, jedoch soll Familie und Chancengleichheit die Erhöhung der Kostenbeteiligung und damit einher- gehend die Stärkung der Eigenverantwortung der Pati- Rechtssetzungsvorhaben / Parlamentarische Projekte enten längerfristig zu einem bewussteren Umgang mit Gesundheitsleistungen führen. Bericht und Antrag betreffend die Schaffung einer un- abhängigen Menschenrechtsinstitution Weitere Gesetze und Verordnungen Im Berichtsjahr hat die Regierung einen Bericht und An- Zuhanden des Landtages verabschiedete die Regierung trag zu Handen des Landtages ausgearbeitet und verab- eine Revision des Gesundheitsgesetzes und des Ärztege- schiedet. Sodann hat die Regierung eine Stellungnahme setzes, da aufgrund eines Urteils des Staatsgerichtshofes an den Landtag zu den anlässlich der 1. Lesung im Juni jeweils Anpassungen bei den Bestimmungen zur Grün- aufgeworfenen Fragen ausgearbeitet und verabschiedet. dung und Ausgestaltung von Gesellschaften erforderlich Nach der 2. Lesung im November hat der Landtag diese waren. Im Rahmen der Umsetzung von EU-Richtlinien Vorlage beschlossen, sodass sie auf den 1. Januar 2017 musste zudem das EWR-Arzneimittelgesetz angepasst in Kraft getreten ist. werden. Betreffend die Schaffung eines Fortpflanzungsmedi- Projekte zingesetzes sowie eines Gesetzes über genetische Un- tersuchungen am Menschen wurde im Berichtsjahr eine Ausserhäusliche Kinderbetreuung Vernehmlassung durchgeführt. Mit Regierungsbeschluss vom 18. Dezember 2013 wurde Mittels einer Abänderung der Unfallversicherungs- eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des Ministeriums verordnung wurde der Höchstbetrag des versicherten für Gesellschaft beauftragt, Vorschläge für die zukünftige Verdienstes ab 1. Januar 2017 von bisher CHF 126'000 Finanzierung der ausserhäuslichen Kinderbetreuung auf CHF 148'200 pro Jahr angehoben. Die neue Ober- auszuarbeiten. Hintergrund bildete das zunehmende Be- grenze wird auf Anfang 2017 auch für die Krankentag- dürfnis der Eltern nach KiTa-Plätzen sowie eine aktuell geldversicherung übernommen. ungleiche Subventionierung von KiTa-Anbietern. Die Ar- Im Bereich Veterinärwesen war eine Abänderung des beitsgruppe kam in ihrem Bericht zum Schluss, dass ein Tierärztegesetzes und dessen Überführung in ein Tier- erhöhter Bedarf an Betreuungsplätzen besteht und emp- gesundheitsberufegesetz, welches vom Landtag im De- fahl der Regierung eine zusätzliche Finanzierung über zember 2016 verabschiedet wurde, erforderlich. Künftig die Familienausgleichskasse zu prüfen. Am 15. Dezem- können Tierarztpraxen in Form einer juristischen Person ber 2015 wurde der Vernehmlassungsbericht betreffend geführt sowie neben dem tierärztlichen Beruf auch an- die Neuregelung der Finanzierung der ausserhäuslichen dere Tiergesundheitsberufe ausgeübt werden. Kinderbetreuung verabschiedet und veröffentlicht. Am Aufgrund des Auftretens der Geflügelpest in der Re- 11. Februar 2016 wurde das Initiativbegehren der Wirt- gion musste die Regierung im November des Berichts- schaftskammer Liechtenstein zur Abänderung des Fa- jahres eine Verordnung über vorsorgliche Massnahmen milienzulagengesetzes bei der Regierung angemeldet, zur Verhinderung der Einschleppung der Geflügelpest welche insbesondere eine Abänderung der KiTa-Finan- erlassen. Weiter verabschiedete sie die jährliche Söm- zierung im Sinne der Vernehmlassungsvorlage der Regie- merungsverordnung und eine Anpassung der Tier- rung zum Inhalt hatte. Im September des Berichtsjahres schutzverordnung. wurde die Initiative vom Volk mit 82.4 % Nein-Stimmen klar abgelehnt. Grund hierfür war der Wunsch nach ei- Internationale Beziehungen ner «gesamtheitlichen Lösung». In der Folge setzte die Auf Einladung von Gesundheitsministerin Lydia Mutsch Regierung einerseits eine Arbeitsgruppe zur Erarbeitung traf sich Regierungsrat Dr. Mauro Pedrazzini am 26. Au- von Massnahmen zur Förderung von Familien in Liech- gust 2016 mit den Gesundheitsministern Deutsch- tenstein und andererseits eine Arbeitsgruppe Finanzie- lands und der Schweiz sowie mit Vertretern Österrei- rung Kindertagesstätten ein. chs zur jährlichen Arbeitstagung in Luxemburg. Dabei diskutierte das sogenannte «Gesundheitsquintett» der Chancengleichheitspreis 2016 deutschsprachigen Länder über die Hauptansatzpunkte Am 9. März 2016 wurden die Gewinnerinnen und Ge- der in ihrem Land angewandten Politik zur Bekämpfung winner des Chancengleichheitspreises 2016 ausgezeich- und Prävention von Suchterkrankung, den sicheren Aus- net. Der Preis wurde durch Regierungsrat Dr. Pedrazzini tausch von Gesundheitsdaten (eHealth) und die Entwick- überreicht. Um den 16. Chancengleichheitspreis konn- lung von Gesundheitskompetenz der Bevölkerung. ten sich Projekte aus den Bereichen Behinderung, Alter, Weiter nahm Regierungsrat Dr. Mauro Pedrazzini soziale Benachteiligung, sexuelle Orientierung, Migra- im Berichtsjahr an zwei Treffen der europäischen Ge- tion und Integration sowie Förderung der Gleichstellung sundheitsminister teil, nämlich vom 17. bis 18. April von Frau und Mann bewerben. Neun Organisationen und 2016 in Amsterdam und vom 3. bis 4. Oktober 2016 in Privatpersonen haben sich dieses Jahr mit ihren Pro- der slowakischen Hauptstadt Bratislava. jekten um den Chancengleichheitspreis beworben. Be-
GESELLSCHAFT wertet wurden die Projekte durch eine achtköpfige Jury. Amt für Gesundheit | 197 Der erste Preis mit dem Wanderpreis und einem zweck- gebundenen Barpreis in der Höhe von CHF 15'000 geht dieses Jahr an den Liechtensteinischen ArbeitnehmerIn- Amtsleiter: Peter Gstöhl nenverband (LANV) für das Projekt «Mobbingberatungs- stelle Liechtenstein». Die beiden Anerkennungspreise Die Arbeit im Rahmen diverser Gesetzgebungsverfah- zu je CHF 2'500 gehen an das Projekt «Klassenzimmer- ren war im Berichtsjahr sehr intensiv. Das Tagesgeschäft stücke» vom jungen THEATER Liechtenstein sowie an bildeten wie üblich die Erteilung von Bewilligungen, die Aikidan / NetzWerk für das Projekt «Neuromotorische Kontroll- und Aufsichtsfunktionen sowie die Prüfung und Förderung in Liechtenstein». Auszahlung von Subventionen und Beiträgen gemäss ge- setzlichem Auftrag. Familienportal Eine ständige Herausforderung bilden die steigenden Die Homepage Familienportal.li wurde im Jahre 2015 Anforderungen sowohl durch internationale Verpflich- in das Leben gerufen. Seit das Familienportal online ist, tungen (EWR und Schweiz) als auch im nationalen Bereich konnten verschiedene Verbesserungsmöglichkeiten und (insbesondere Aufsichtsfunktionen). Potenzial festgestellt werden. Um die Handhabung noch einfacher zu gestalten und insbesondere junge Eltern Allgemeines mit dem Familienportal anzusprechen, wurde das De- sign, die Funktionen und Aufmachung durchdacht und Vorbereitung für Gesetzgebungsarbeiten verbessert. Insbesondere sollen neu beispielsweise inte- Für die beiden Themenbereiche Fortpflanzungsmedizin ressante Artikel zu lesen sein, neue Möglichkeiten von und Genetische Untersuchungen am Menschen wurden Events gestaltet werden und auch der Austausch von jun- Vernehmlassungsberichte erstellt. Beide Vorlagen wur- gen Eltern vereinfacht ermöglicht werden. den weitgehend auf die entsprechenden Schweizer Ge- setze abgestützt. Mädchenparlament Aufgrund eines Urteils des Staatsgerichtshofes muss- Rund 60 junge Frauen aus Vorarlberg, Graubünden und ten das Gesundheitsgesetz und das Ärztegesetz jeweils Liechtenstein traten im ersten länderübergreifenden im Bereich der Gesellschaften angepasst werden. Mädchenparlament zusammen, das am Samstag, 5. No- Im Rahmen der Umsetzung von EU-Richtlinien vember, in Bregenz im Rahmen des Interreg-Projekts musste zudem das Gesetz über den Verkehr mit Arznei- «betrifft: Frauen entscheiden», tagte. Die von den Teil- mitteln sowie den Umgang mit menschlichen Geweben nehmerinnen erarbeiteten Anträge wurden an die an- und Zellen im Europäischen Wirtschaftsraum angepasst wesenden Politikerinnen und Politiker überreicht. Mit werden. der Vorbereitung und Durchführung des Mädchenpar- laments beauftragt war der Verein Amazone in Bregenz. Spitalwesen Zur Teilnahme eingeladen wurden Mädchen im Alter Im Jahr 2016 wurden die Leistungsaufträge der Schul- zwischen 14 und 16 Jahren. Liechtenstein brachte einen thess Klinik in Zürich sowie der Klinik Stephanshorn um Antrag zum Thema «Freizeiträume» ein. Zudem erarbei- ergänzende Leistungsgruppen erweitert. Für das Lan- teten die Mädchen das Thema «Schönheitsideale». Nun desspital wurden die Tarife für 2017 und 2018 ausver- werden die Anträge bearbeitet, um den jungen Frauen handelt. Stationäres Rückgrat bilden neben dem Liech- Feedback, neue Möglichkeiten und Lösungsvorschläge tensteinischen Landesspital weiterhin die Spitäler in anzubieten. Hierfür soll im Folgejahr eine erste Sitzung Chur, im Kanton St. Gallen und in Feldkirch. zwischen dem Ministerium für Gesellschaft, dem Amt Die Aufwendungen für das Liechtensteinische Lan- für Soziale Diensten, zwei Mädchen vom Mädchenpar- desspital basieren auf der Globalkreditvereinbarung so- lament, als auch einer Lehrperson stattfinden. Zudem wie auf der Tarifvereinbarung und belaufen sich auf CHF sind zwei weitere Sitzungen mit der Geschäftsführerin 6.2 Mio. Sie liegen somit leicht unter dem Vorjahreswert der Offenen Jugendarbeit und dem Leiter Schulsozial- von CHF 6.3 Mio. An ausländische Spitäler wurden Spi- arbeiter geplant. talbeiträge im Umfang von CHF 18.6 Mio. ausbezahlt. EWR-Verbindungsstelle Im Leistungsaustausch betreffend die Kranken- und Unfallversicherung mit den EG- / EWR-Staaten und der Schweiz ist das Amt für Gesundheit die Verbindungs- stelle und fungiert als aushelfender Träger. Die zentrale Aufgabe dabei ist, die Leistungsabwicklung von vorüber- gehenden Aufenthaltern (Touristen) sowie von betreuten Personen (Rentner, Grenzgänger) durchzuführen. Im
GESELLSCHAFT 198 | Jahr 2016 wurden 528 (Vorjahr 499) Personen neu re- Abrechnungsstatistik gistriert sowie 1'719 (Vorjahr 1'487) Leistungen / Rech- Seit dem Systemwechsel von der Schulzahnpflege zur nungen erfasst. Die Anzahl der betreuten Personen be- Kinder- und Jugendzahnpflege per 1. Januar 2013 sind trug 217 (165 Grenzgänger aus Österreich, der Schweiz, die konservierenden und kieferorthopädischen Behand- Deutschland und Frankreich, sowie 52 Rentner aus Ös- lungen aller Kinder und Jugendlichen ab dem 4. Le- terreich, der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Italien, bensjahr bis zum vollendeten 18. Lebensjahr subven- Norwegen und den Niederlanden). tionsberechtigt. Das Land übernimmt davon 40 % der Die Leistungskosten der EWR-Verbindungsstelle be- Behandlungskosten, die nach dem Leistungskatalog für trugen CHF 912'453. Davon sind CHF 32'760 als Kosten- die Kinder- und Jugendzahnpflege abgerechnet werden. beteiligungen verbucht worden. Die Leistungskosten Der Rest geht zu Lasten der Eltern bzw. Erziehungsbe- werden dann von den Ländern, welche für die jeweiligen rechtigten. Zum Vergleich der Kostenentwicklung sind Versicherten zuständig sind, gesammelt zurückgefor- nachfolgend die Behandlungskosten von 2010 bis 2016 dert. Die höchsten Beträge wurden bei folgenden Län- aufgeführt. dern eingefordert: Konservierende Behandlungen Gesamtkosten in CHF Gesamtkosten Landesanteil Schweiz 458'484 Österreich 215'987 2016 820'341 340'456 Deutschland 155'342 2015 810'051 323'055 2014 871'077 348'006 2013 902'890 360'356 Kinder- und Jugendzahnpflege 2012* 983'328 493'391 Landeszahnärztin Kieferorthopädische Behandlungen Dr. med. dent. Katherina Büchel Der Landeszahnärztin obliegt seit 1. Januar 2013 die Auf- Gesamtkosten Landesanteil sicht der Kinder- und Jugendzahnpflege. Im Berichtsjahr bearbeitete sie Anfragen des Amtes für Gesundheit und 2016 2'268'386 907'354 überprüfte Kostenvoranschläge und Rechnungen für 2015 2'270'563 908'225 zahnärztliche Behandlungen im Auftrag des Amtes für 2014 1'837'015 738'114 Soziale Dienste bei 77 Klienten, der AHV-IV-FAK-An- 2013 1'639'958 663'240 stalten hinsichtlich Ergänzungsleistungen bei 93 Klien- 2012* 2'104'837 775'426 ten sowie in einigen Fällen für die Flüchtlingshilfe. Als Mitglied der Vereinigung der Kantonszahnärzte der * Die Zahlen für das Abrechnungsjahr 2012 können für den statistischen Schweiz (VKZS) nahm sie an deren ordentlichen Mit- Vergleich nicht herangezogen werden, da ihnen mit dem Systemwechsel gliedersitzungen teil und wirkte im Vorstand der Verei- vom Schuljahr auf das Kalenderjahr ein grösserer Behandlungszeitraum nigung mit. zugrunde liegt.
GESELLSCHAFT Gesundheitsberufe | 199 Stand Bewilligungen Ende 2016: Leistungserbringer Stand 31. 12. 2016 2016 erteilte Bemerkungen Bewilligungen Ärzte 118 8 11 Löschungen, 5 ruhend Apotheker 16 1 2 Löschungen Augenoptiker 15 2 Chiropraktoren 6 Drogisten 6 4 3 Löschungen Ergotherapeuten 18 1 2 Löschungen Ernährungsberater 5 Hebammen 12 1 1 ruhend Labormedizinische Diagnostiker 8 Logopäden 4 Medizinische Masseure 22 3 Naturheilpraktiker 32 1 Osteopathen 6 Pflegefachfrauen / -männer 30 3 1 Löschungen Physiotherapeuten 96 8 6 Löschungen Psychologen / Psychotherapeuten 26 4 Zahnärzte 58 2 2 Löschungen, 3 ruhend Ärztegesellschaften 39 2 Gesundheitsberufegesellschaften 62 6 1 Löschung Gesundheitsförderung und Prävention Betriebliches Gesundheitsmanagement, BGM / Psy- chische Gesundheit Newsletter Der Verein Forum BGM Ostschweiz hat in Kooperation Zur Unterstützung der Aktivitäten im Bereich Gesund- mit dem Forum für Psychische Gesundheit die Kampagne heitsförderung wird ab November 2016 ein Newsletter zur Förderung der psychischen Gesundheit umgesetzt. angeboten. Als Mitglied in beiden Foren war Liechtenstein in die Pla- nung sowie in die Umsetzung mit einbezogen. Auch die Liechtenstein bewegt Liechtensteinischen Unternehmen meldeten grosses In- Die Online-Plattform www.bewegt.li wurde für die Nut- teresse an den kostenlos angebotenen Materialien an. zung durch Sportvereine erweitert. Neu können diese ih- Mit Gesundheitsförderung Schweiz wurde ein BGM ren Verein im Portrait präsentieren. Die Seite verzeichnet Pilotprojekt für Unternehmen geplant. Kostengünstige stabil hohe Besucherzahlen sowie regelmässige Neuein- Workshops in den Betrieben sollen eine Standortbestim- träge von Angeboten. Im Berichtsjahr wurden rund 250 mung in Bezug auf Betriebliches Gesundheitsmanage- Angebote erfasst. ment ermöglichen. Die Umsetzung startet 2017. Gesundheitskommissionen der Gemeinden IBK-Wettbewerb 2015 / 2016 In enger Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen die- Die Internationale Bodenseekonferenz (IBK) schrieb wie- ser Kommissionen wurde für den Bereich Ernährung ein der einen Wettbewerb für Projekte im Rahmen der Ge- gemeinsames Projekt «Alles Wurscht?» aufgebaut und sundheitsförderung und Prävention aus. Die Ausschrei- nebst einer Broschüre mit einer attraktiven Website er- bung des Wettbewerbes in Liechtenstein hatte eine gänzt. Die Seite bietet Informationen und einfache Re- erfreulich hohe Teilnahme zur Folge. Zwölf Projekte aus zepte für ausgewogene Ernährung. «Alles Wurscht?» hat dem Bereich Gesundheitsförderung konnten durch die sich gut etabliert. Durchschnittlich sind rund 1'600 Be- nationale Jury bewertet und daraus vier ausgewählte an sucher pro Monat zu verzeichnen. Die Seite wird saison- die internationale Jury weiterempfohlen werden. Zwei bezogen weiter ausgebaut. der Liechtensteinischen Projekte erhielten durch die IBK Sonderpreise. Alle Liechtensteinischen Projekte wurden an einer eigenen Veranstaltung auf Haus Gutenberg in Balzers der Öffentlichkeit vorgestellt und gewürdigt.
GESELLSCHAFT 200 | Externe Projekte der Gesundheitsförderung Heilmittelkontrolle Mit dem Rad zur Schule Arzneimittel Der Wettbewerb für die weiterführenden Schulen wurde in dieser Form zum letzten Mal ausgetragen. In Koopera- Bewilligungen und Inspektionen tion mit dem Schulamt wird das Projekt überarbeitet und neu geplant. Die Ziele, die Jugendlichen zu mehr Bewe- Neue Bewilligung für Grosshandel 2 gung im Alltag zu motivieren, bleiben die gleichen. Eine Verlängerung Bewilligung für Grosshandel 2 Vereinfachung des Systems und die Erweiterung auf Abänderung Bewilligung für Grosshandel 2 Fussgänger sollen dem Wettbewerb neuen Aufschwung Neue Bewilligung für Grosshandel mit Betäubungsmitteln 1 verleihen. Verlängerung Bewilligung für Grosshandel 1 mit Betäubungsmitteln Gesundheitsschutz Herstellungsbewilligung / Import 1 Abänderung Herstellungsbewilligung / Import 1 Masernelimination Inspektion Grosshandelsbetrieb 2 Die eigentliche Eliminations-Phase 2012 bis 2015 ist ab- Inspektion Herstellungs- / Importbetrieb 2 geschlossen. Nun gilt es, die hohen Durchimpfungsraten Inspektion Betäubungsmittel 4 gegen Masern, Mumps und Röteln aufrecht zu erhalten. Ausstellung GMP Zertifikat 5 Bewilligung zum Bezug von Dronalbinol 24 Gesundheitsbericht Inspektion eines Betriebes betreffend Umgang mit Blut 1 Der ausführliche Gesundheitsbericht, basierend auf der Inspektion eines Betriebes betreffend Umgang Gesundheitsbefragung 2012, steht seit November 2016 mit menschlichen Geweben und Zellen 2 auf der Website des Amtes für Gesundheit als Download Abänderung der Bewilligung zur Führung einer Apotheke 1 zur Verfügung. Eine deutliche Mehrheit der befragten Inspektion Apotheke-Einrichtung Gesundheitswesen 2 Liechtensteiner schätzt ihre Gesundheit als gut bis sehr Neue Bewilligung Drogerie 1 gut ein. Gewisse Beschwerden, insbesondere Kreuz- und Abänderung Bewilligung Drogerie 1 Rückenbeschwerden, sind verbreitet. Nur wenige emp- Ärzte / -innen mit neuen Bewilligungen zur Selbstdispensation 8 finden Depressionssymtome. Über zwei Drittel der er- Widerruf Bewilligung ärztliche Praxisapotheke 4 werbstätigen Bevölkerung sind mit ihrer Arbeitssituation Widerruf Bewilligung zahnärztliche Praxisapotheke 2 sehr zufrieden. Liechtenstein hat die Teilnahme an der Inspektion ärztliche Praxisapotheke 23 Gesundheitsbefragung 2017 zugesagt. Die Federführung Zahnärzte / -innen mit neuen Bewilligungen 2 hat das Amt für Statistik, das Amt für Gesundheit steht zur Selbstdispensation beratend zur Seite. Inspektionen von zahnärztlichen Praxisapotheken 6 Naturheilpraktiker / -innen mit neuer Bewilligung Praxisapotheke 2 Methadonprogramm Inspektionen von Praxisapotheken von Naturheilpraktiker / innen 2 Im Jahr 2016 betreuten 6 Ärztinnen und Ärzte 24 Teil- nehmende des Methadonprogrammes. Übernahme von Entscheidungen betreffend Zulas- «Joint External Evaluation» der Internationalen Ge- sungen im zentralen Verfahren sundheitsvorschriften (Zusammenarbeit AG und BAG) Ende 2016 hat Liechtenstein, zusammen mit der Schweiz, Neue Zulassungen von Humanarzneimitteln 76 der gemeinsamen externen Evaluation der Umsetzung Verlängerung von Humanarzneimitteln 77 der internationalen Gesundheitsvorschriften durch die Widerruf von Humanarzneimitteln 9 WHO zugestimmt. Die eigentliche Evaluation wird in der Suspension 0 zweiten Jahreshälfte 2017 stattfinden. Lift of Suspension 0 Neue Zulassungen von Tierarzneimitteln 5 Verlängerung von Tierarzneimitteln 20 Widerruf von Tierarzneimitteln 1 Suspension Tierarzneimittel 1 Anzahl Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen (NCE), 46 die nicht automatisch in Liechtenstein zugelassen sind Anzahl gestrichener NCEs aus Negativliste 45 Im Rahmen der Marktüberwachung gemäss dem Gesetz über die Verkehrsfähigkeit von Waren wurden insgesamt 65 Importe durch Einzelpersonen bzw. Firmen und 83
GESELLSCHAFT Importe durch Apotheken bearbeitet, die vom Zoll als Entwicklung der Krankenkassenprämien | 201 Arzneimittel eingestuft wurden. Im Weiteren wurden Das Amt für Gesundheit hat im Herbst des Berichtsjahres die vier öffentlichen Apotheken, die Arzt-, Zahnarzt- und die Prämien der Kassen für die obligatorische Kranken- Tierarztpraxen, sowie das Landesspital von der jähr- pflegeversicherung für das Folgejahr überprüft und zur lichen Betäubungsmittelkontrolle erfasst. Kenntnis genommen. Die 2017 in Kraft tretende Revision des Krankenversicherungsgesetzes sieht eine Erhöhung Verbraucherschutz der Kostenbeteiligung vor. Daraus resultiert eine Sen- kung der durchschnittlichen Prämien. Die gewichtete Veränderung der Durchschnittsprämie stellte sich in den Medizinprodukte, In-vitro-Diagnostika, Strahlenschutz letzten Jahren wie folgt dar: Meldungen neuer Medizinprodukte Klasse I 3 von Herstellern in LI Jahr Durchschnittsprämie für gewichtete Meldungen Sonderanfertiger 0 Erwachsene (ohne Unfall) in CHF * Veränderung (%) Meldungen klinische Versuche 0 Export-Zertifikate für Hersteller und Inverkehrbringer 37 2017 317 -8.8 % mit Sitz in LI (FsC) 2016 347 +4.3 % Export-Deklaration für Hersteller und Inverkehrbringer 4 2015 333 +12.5 % mit Sitz in LI (Dcl) 2014 296 +11.8 % Vigilance Meldungen an Anwender in LI 22 Meldungen und Anfragen zur Prüfung und weiteren 31 * die Berechnungsweise entspricht jener zur Ermittlung des Arbeitgeber- Bearbeitung (Medizinprodukte und Strahlenschutz) beitrages. 2017 sind darin erstmals die Prämien für alle Franchiseabstu- Inspektionen Wiederaufbereitung und Instandhaltung 11 fungen zur berücksichtigen, zuvor nur jene mit obligatorischer Kosten- von Medizinprodukten beteiligung. Inspektionen medizinischer Röntgenanlagen 1 Betriebsbewilligungen medizinische Röntgenanlagen 3 Staatsbeitrag und Risikoausgleich Abänderungen Betriebsbewilligungen medizinische Röntgen- Der Staat leistet im Sinne von Art. 24a Abs. 1 und 2 KVG anlagen 4 den Krankenkassen einen jährlichen Beitrag an die Ko- Betriebsbewilligungen radioaktive Quellen in Ausbildungs- sten der obligatorischen Krankenpflegeleistungen und stätten (inklusive Abänderungen) 2 der präventivmedizinischen Massnahmen. Ausser Betrieb genommene medizinische Röntgenanlagen 0 Im Berichtsjahr wurden CHF 40.37 Mio. (Vorjahr CHF 41.16 Mio.) an die Kassen ausbezahlt. Davon wa- ren CHF 36.62 Mio. Akontozahlungen für das laufende Im Bereich Medizinprodukte / In-Vitro Diagnostika wur- Geschäftsjahr und CHF 3.75 Mio. Schlusszahlungen für den 2016 zwei umfangreiche Marktüberwachungsakti- das Vorjahr. onen zum Thema Medizinproduktehersteller und Distri- Als weitere Aufgabe werden Gelder im Rahmen des butoren sowie der Instandhaltung von Medizinprodukten Risikoausgleichs zwischen den Kassen durch das Amt für (im Besonderen Defibrillatoren) durchgeführt. Ziel war Gesundheit umverteilt. Im Berichtsjahr betrug das Um- jeweils die Sicherstellung der Einhaltung gesetzlicher verteilungsvolumen CHF 1.78 Mio. (Vorjahr CHF 1.90 Rahmenbedingungen für das Inverkehrbringen und Be- Mio.). treiben von Medizinprodukten und In-Vitro Diagnostika. Aufsicht über die Krankenkassen und den Kranken- Krankenversicherung kassenverband Im Berichtsjahr waren drei Krankenkassen im Fürsten- Kosten und Prämien tum Liechtenstein zugelassen. Das Amt für Gesundheit hat die jährliche Berichterstattung der Kassen und des Entwicklung der Krankenpflegekosten Kassenverbandes kontrolliert und auf die gesetzeskon- Im Berichtsjahr erreichten die Aufwendungen für die forme Durchführung der Krankenversicherung überprüft. obligatorischen Krankenpflegekosten (nach Abzug der In Zusammenarbeit mit dem Amt für Statistik wurde Kostenbeteiligungen = Nettoleistungen) CHF 159.86 die Krankenkassenstatistik publiziert. Mio. (Vorjahr CHF 156.59 Mio.). Mit einem Anstieg um CHF 3.27 Mio. bzw. 2.09 % gegenüber dem Vorjahr sind Prämienverbilligung die Kosten unterdurchschnittlich gewachsen. Bei den Bruttoleistungen gab es gegenüber dem Vorjahr eben- Die Zahl der Anträge auf Prämienverbilligung im Sinne falls einen Zuwachs (+CHF 3.29 Mio. bzw. +1.97 %). von Art. 24b KVG stiegen im Berichtsjahr um gut 5 % an. Insgesamt erhielten 2'848 Versicherte einen staatlichen Beitrag an ihre Krankenkassenprämie 2016 (Vorjahr
GESELLSCHAFT 202 | 2'699). Der Betrag der staatlichen Prämienverbilligung sonen eine ablehnende Verfügung. Der ausgerichtete belief sich auf CHF 5'668'390 (Vorjahr CHF 5'010'544). Betrag betrug im Durchschnitt CHF 3'328.80. Die ablehnenden Verfügungen waren in 3 Fällen auf Verteilung der Prämienverbilligung auf Altersgruppen ein Überschreiten der gesetzlichen Erwerbsgrenzen, in 25 Fällen auf Krankengeld- bzw. Lohnbezug zurückzuführen. Altersgruppe Bezüger* Betrag in CHF* Bis 25 Jahre 341 566'727 Jahr Geburten Anträge auf Anzahl aus- Auszahlung Bis 65 Jahre 1'555 3'151'922 in FL* Mutterschafts- bezahlte Mutter- in CHF Über 65 Jahre 952 1'949'741 zulage schaftszulagen Total 2'848 5'668'390 2016 87 59 196'400 * Datenstand per 2. März 2017 2015 325 87 55 178'338 2014 338 87 55 143'440 Unfallversicherung 2013 340 108 69 191'597.20 2012 356 98 48 124'746 Kosten und Prämien * die definitive Zivilstandsstatistik 2016 liegt noch nicht vor Entwicklung der Unfallversicherungskosten Im Jahr 2015 (die Angaben für 2016 liegen erst im Som- mer 2017 vor) beliefen sich die Unfallkosten auf CHF 27.9 Mio. (Vorjahr CHF 32.3 Mio.). Dies entspricht einer Abnahme um 13.5 % und ist somit der niedrigste Wert Amt für Lebensmittelkontrolle seit 2001. Die Anzahl der Unfälle betrug 2015 6'193 (Vor- jahr 6'298). Dies ist der niedrigste Wert seit 2002. und Veterinärwesen Entwicklung der Unfallversicherungsprämien Amtsleiter: Dr. med. vet. Peter Malin Nach den Tarifsenkungen im Jahr 2015 entwickelten sich die Prämieneinnahmen stabil. Im Durchschnitt liegt Das vielfältige Aufgabenspektrum des ALKVW erwies die Prämienhöhe im Bereich Betriebsunfall bei 0.54 % sich einmal mehr als anspruchsvolle Herausforderung für der Lohnsumme und im Bereich Nichtbetriebsunfall bei die Mitarbeitenden der Amtsstelle. Soweit nötig und der 1.43 % der versicherten Lohnsumme. Für das Jahr 2017 Aufgabenerledigung zweckdienlich wurden die erforder- wurde eine Prämiensenkung von der Regierung bereits lichen Vereinbarungen zur Akquirierung bzw. weiteren genehmigt. Verfügbarkeit externer Leistungen abgeschlossen. Dort wo angezeigt wurde intern umstrukturiert und die nötige Aufsicht über die Unfallversicherer Kompetenz amtsintern auf- und ausgebaut. Im Rahmen Im Berichtsjahr waren acht Unfallversicherer im Fürsten- bestehender Partnerschaften haben sich Mitarbeitende der tum Liechtenstein zugelassen. Schwerpunkt im Jahr 2016 Amtsstelle engagiert, so z. B. federführend bei der Weiter- war die Bearbeitung des gemeinsamen Tarifantrages der bildung der Tierseuchenpioniere in der länderübergreifen- Unfallversicherungen und dessen Genehmigung durch den Tierseuchengruppe SG AR AI FL, andernorts durch die die Regierung. Das Amt für Gesundheit hat die jährliche Übernahme der erforderlichen Koordination, wie bei der Berichterstattung der Unfallversicherer kontrolliert und Früherkennung und Überwachung der Tuberkulose beim auf die gesetzeskonforme Durchführung der Unfallversi- Wild. Durch adäquate Mitarbeit in fachspezifischen ge- cherung überprüft. Die Zusammenarbeit mit der Schwei- samtschweizerisch tätigen Gremien wird stufengerechter zerischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) konnte auch im Knowhow-Transfer gewährleistet und Partnerschaft als Jahr 2016 fortgeführt werden. Für das Jahr 2015 hat die Konsequenz und Vorleistung gelebt. Als Erfolg, wenngleich FINMA dem Amt für Gesundheit keine Beanstandungen derzeit als erster Schritt, konnte im Schulterschluss mit der bei der Prüfung der Unfallversicherer gemeldet. Schweiz der Zugang zum japanischen Markt für Rindfleisch Im Berichtsjahr wurde in Zusammenarbeit mit dem erreicht werden. Dies nach umfangreichen Vorarbeiten und Amt für Statistik wiederum eine Unfallversicherungssta- abschliessendem Vor-Ort-Besuch durch eine japanische tistik veröffentlicht. Delegation. Ein anderer internationaler Kontakt und Erfah- rungsaustausch ergab sich durch den mehrtägigen Besuch Mutterschaftszulage einer polnischen Wissenschaftsdelegation mit Themen- schwerpunkt Schlacht- und Fleischhygiene, Primärproduk- Im Jahr 2016 wurden CHF 196'400 an Mutterschaftszu- tion und Risikomanagement. Erwähnenswert aus dem sog. lagen ausgerichtet. 87 Gesuche mussten bearbeitet wer- «daily business» sind die wiederholt angetroffenen und den. 59 Personen erhielten eine zusprechende, 28 Per- zum Teil erheblichen Verstösse gegen das Täuschungsver-
GESELLSCHAFT bot beim Inverkehrbringen von Lebensmitteln (Herkunft Aus- und Weiterbildung | 203 und Natur / Produktionsart). Im Veterinärwesen zu erwäh- Die Mitarbeitenden absolvierten die angezeigten fach- nen ist das neuerliche Auftreten von BVD-Fällen im Land spezifischen Aus- und Weiterbildungen. Die Sachbear- selbst, die in diesem Zusammenhang notwendigen Um- beiter im Bereich des Hundewesens nahmen an einer gebungsuntersuchungen und Verdachtsabklärungen nach Informationsveranstaltung zur neuen Hundedatenbank Seuchenfällen in der Schweiz sowie die wiederkehrenden «Amicus» teil. Die Mitarbeitenden mit lizenziertem Asan- Sauerbrutausbrüche bei den Bienen. Zugang nahmen an einem ganztägigen Workshop des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinär- Allgemeines wesen teil und belegten dort die aufgabenspezifischen Module. Der Amtstierarzt nahm als Mitorganisator am Amtsorganisation Kadertag der Tierseuchengruppe SG AR AI FL teil. Das Das Amt für Lebensmittelkontrolle und Veterinärwesen ALKVW organisierte federführend den WK der Tierseu- (ALKVW) verfügte gegenüber dem Vorjahr unverändert chengruppe mit Kadervorkurs, Einführungs- und Wie- über neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche zu- derholungskurs. Die QS-Verantwortliche bildete sich zur sammen ein Arbeitspensum von 720 Stellenprozenten Badewasserinspektorin weiter und erlangte die für die leisten. Die bis zum Vorjahr von einem ausgeschiedenen Kontrolle und Abnahme von Wasseraufbereitungsanla- Mitarbeiter wahrgenommene Badewasserkontrolle wird gen erforderliche eidg. «Fachbewilligung Badewasser- dank Reorganisation und Weiterbildung mit gleichem Desinfektion». Eine Mitarbeiterin des ALKVW fungierte Personalbestand gewährleistet. bei zwei Vorbereitungslehrgängen zur Gastwirteprüfung als Fachreferentin zu Lebensmittelrecht und -hygiene. Internationales Die Superuserin «Asan» absolvierte eine Schulung zum − Teilnahme an der 84. Generalversammlung der OIE «Datawarehouse ALVPH» im BLV. (Internationales Tierseuchenamt). Die OIE bestätigt Beide Abteilungsleiter nutzten die vom Bundesamt Liechtenstein weiterhin den Status «negligible risk» für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen sowie bezüglich BSE und «disease free» bezüglich Afrika- den Vollzugsorganisationen angebotenen Weiterbil- nischer Pferdepest, Klassischer Schweinepest und dungsangebote. Pest der Kleinen Wiederkäuer. Lebensmittel-, Trink- und Badewasserinspektoren − Organisation und Durchführung der Koordinationssit- nahmen an fachspezifischen Schulungen der Fachorga- zung zur Früherkennung und Überwachung der Tu- nisationen teil. berkulose beim Rotwild. − Teilnahme an der Tagung zum Alpenweideviehverkehr Zusammenarbeit mit anderen Behörden in Bad Waldsee mit Austausch der Tiergesundheits- − Vereinbarung über die Kontrolle der Hygiene bei der daten zwischen Vertretern der Bundes- und Landes- pflanzlichen Primärproduktion in ÖLN-Betrieben mit bzw. Kantonsbehörden der Alpenländer Österreich, dem Kontrolldienst für umweltschonende und tier- Schweiz, Deutschland, Italien und Liechtenstein. freundliche Qualitätsproduktion − Notenaustausch vom 5. Juli 2016 mit Japan betreffend − Vereinbarung über die Kontrolle der Hygiene bei der die Übereinkunft zu einem «Export Verification Pro- pflanzlichen Primärproduktion in Biobetrieben zwi- gram» mit den Standards für die Rinderschlachtung schen dem ALKVW und der Bio.inspecta AG und Rindfleischverarbeitung im Hinblick auf dessen − Vereinbarung zwischen dem Fürstentum Liechten- Export nach Japan. Nach zeitraubenden und langwie- stein, vertreten durch das ALKVW, und Apisuisse, ver- rigen Vorarbeiten sowie einem abschliessenden Be- treten durch NR Bernhard Guhl, Präsident, und Davide such einer japanischen Delegation mit Betriebsbesich- Conconi, Vize-Präsident, für die Jahre 2017 bis 2020 tigung (on-site investigation) konnte die Länderlistung − Verwaltungsvereinbarung zur Führung der Geschäfts- mit Exportzulassung erlangt werden. stelle der Vereinigung der Schweizer Kantonstierärz- − Teilnahme an Arbeits- und Vorbereitungssitzungen tinnen und Kantonstierärzte, zwischen ALKVW / Lan- der Arbeitsgruppe Tierseuchen zu dem vom Armee- destierarzt und VSKT / Präsident stab lancierten Projekt zur Förderung der zivil-mili- tärischen Kontakte bezüglich grenzüberschreitender Gesetzgebung Hilfe bei Katastrophen und Grossschadensereignissen. Folgende Rechtsakte wurden für die Regierung vorbe- − Vierländerkonferenz der Lebensmittelkontrollbehör- reitet: den Ostschweiz, Vorarlberg, Tirol, Südtirol und Liech- − Verordnung über die Abänderung der Tierschutzver- tenstein im Thurgau. ordnung, LGBl. 2016 Nr. 144 − Erfahrungsaustausch der Lebensmittelkontrollbehör- − Sömmerungsverordnung, LGBl. 2016 Nr. 184 den Ostschweiz, Baden-Württemberg, Bayern, Vorar- − Verordnung über vorsorgliche Massnahmen zur Ver- lberg und Liechtenstein in Bregenz. hinderung der Einschleppung der Geflügelpest, LGBl. − Teilnahme an der Strategiesitzung zum Nationalen 2016 Nr. 378 Kontrollplan der Schweiz.
GESELLSCHAFT 204 | Die Abänderung des Tierärztegesetzes und dessen Überführung in ein Tiergesundheitsberufegesetz wur- den vorbereitet (BuA Nr. 111 / 2016 und Nr. 152 / 2016). Der Landtag hat die Gesetzesvorlagen in seiner Sitzung vom 1. Dezember 2016 verabschiedet, sodass künftig Tierarztpraxen gemäss EWR-Anforderung in Form ei- ner juristischen Person geführt sowie künftig neben dem tierärztlichen Beruf auch andere Tiergesundheitsberufe ausgeübt werden können. Qualitätssicherung Im März erfolgte die zweitägige Begutachtung der Schweizerischen Akkreditierungsstelle (SAS) zur Erneu- erung der Akkreditierung nach ISO / IEC 17020:2012. Die Begutachtung konnte erfolgreich durchlaufen werden, lediglich vier Nichtkonformitäten wurden festgestellt. Die Erneuerung der Akkreditierung wurde bestätigt und zugleich konnte der Geltungsbereich bei den öffentli- chen Bädern auf die Kontrolle der gesamten Wasserauf- bereitungsanlage ausgeweitet werden. Die nächste Be- gutachtung zur Überwachung der Akkreditierung erfolgt im November 2017. Ergänzend zur Begutachtung durch die SAS führte die QM-Verantwortliche sieben interne Kontrollen und drei Inspektionsbegleitungen mit dem Ziel, Verbesse- rungspotentiale zu eruieren resp. Kenntnisse in spezi- ellen Fachgebieten zu vertiefen. Lebensmittelsicherheit Im Berichtsjahr wurden 219 Inspektionen durchgeführt und 185 Proben zur laboranalytischen Untersuchung er- hoben. Die Kontrollbereiche der Weinlesekontrolle, der Honig- und der Pilzkontrolle wurden vom ALKVW fach- lich betreut, jedoch von externen Kräften ausgeführt. Neben den risikobasiert geplanten Inspektionen so- wie Anlasskontrollen beteiligte sich das Lebensmit- telinspektorat an einer gemeinsamen Aktion mit den Zollbehörden zur Überprüfung von Kühl- und Tiefkühl- transporten. 30 Transporte wurden beurteilt. Eine Sen- dung mit überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum wurde vorübergehend blockiert und konnte nach Abklä- rungen wieder freigegeben werden. Ein Lebensmittelbe- trieb wurde nach Anzeige durch das ALKVW wegen täu- schender Angaben zu Herkunft (Produktionsland) und Qualität (Bio) durch das Landgericht bestraft.
GESELLSCHAFT Ergebnisse der Betriebsinspektionen | 205 Betriebskategorie Anzahl Betriebe Anzahl Beanstandungsgründe in den Beurteilungsbereichen Summe Summe Summe A B C D I I / B (%) NK A1 Industrielle Verarbeitung von tierischen Rohstoffen 2 1 A2 Verarbeitung von pflanzlichen Rohstoffen A3 Getränkeindustrie A4 Produktion von Gebrauchsgegenständen A5 Diverse 1 B1 Metzgereien, Fischhandlungen 11 5 1 4 1 5 3 B2 Käsereien, Molkereien 2 1 1 B3 Bäckereien, Konditoreien 14 B4 Getränkehersteller 5 B5 Landwirtschaftsbetriebe mit Verkauf ab Hof 6 3 2 2 1 B6 Diverse 1 1 1 C1 Grosshandel (v. a. Getränke- und Weinhandel) 8 1 1 C2 Verbraucher- und Supermärkte 23 2 2 1 1 2 2 C3 Klein- und Detailhandel, Drogerien 10 1 1 1 C4 Versandhandel 1 1 1 C5 Handel mit Gebrauchsgegenständen C6 Diverse 2 D1 Kollektivverpflegungsbetriebe 107 31 15 18 11 25 6 D2 Cateringbetriebe, Party-Services, Saalküchen, Jahrmärkte 7 1 1 1 1 D3 Spital- und Heimbetriebe 25 1 1 1 D5 Diverse 1 E1 Trinkwasserversorgungen 3 Total 2016 219 49 18 30 17 35 13 (22) Total 2015 242 63 24 38 23 34 10 (26) Total 2014 244 58 26 22 22 31 15 (24) Zeichenerklärung für Beanstandungsgründe Legende der Abkürzungen A = Selbstkontrolle Summe I = Inspektionen (inkl. Beanstandungen, ohne NK) B = Lebensmittel Summe I / B = Inspektionen mit Beanstandungen C = Prozesse und Tätigkeiten Summe NK = Anzahl Nachkontrollen (NK) D = Räumlich-betriebliche Voraussetzungen
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