Hoffentlich 12 2021 - Forum Pfarrblatt

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Hoffentlich 12 2021 - Forum Pfarrblatt
12. BIS 25. JUNI

                                                           12 2021

Hoffentlich …
 Hintergrund Begegnung mit Flüchtlingen

 Am 20. Juni begehen die Kirchen den Flüchtlings-
 sonntag. Wir sind in der Notunterkunft Adliswil jenen
 Menschen begegnet, um die es geht.
Hoffentlich 12 2021 - Forum Pfarrblatt
EDITORIAL

                                                                   ONLINE+        Web

Menschenrechte müssen für alle gelten – oder
sie gelten für niemanden mehr wirklich. Zum                        Farbenspiel
Flüchtlingssonntag frage ich mich: Welche
                                                                   Das ökumenische Projekt
Rechte geben «wir» jenen, die auf der Flucht                       «farbenspiel.family» will
«bei uns» gelandet sind?                                           nach eigenen Worten «dem
                                                                   Familienalltag mehr Tief-
Manchmal denke ich, dass jede und jeder zum Flüchtling werden      gang geben. Spuren von Gott
könnte, sogar überraschend schnell. Der Gedanke an eine            finden. Die spirituelle
Flucht ist mir selbst biographisch nicht fern. Mein Grossvater,    Dimension im Leben mit
der heute noch lebt, in Wien, musste als Junge fliehen. Als        Kindern entdecken und
sogenannter Karpatendeutscher wurde er aus der heutigen            gestalten. Dem christlichen
Slowakei vertrieben und kam nach Österreich.                       Glauben einen Platz im
                                                                   Familienleben einräumen.»
Ich kann mich mit meinem österreichischen Pass sicher fühlen:
                                                                   Interessierte können sich
Die Zugehörigkeit gibt mir Rechte und Pflichten, ich habe
                                                                   entweder von der übersicht-
eine Identität und Freiheiten. Die Geschichte meiner Familie
                                                                   lich und einladend gestalte-
zeigt mir allerdings, wie fragil Identitäten sein können
                                                                   ten Website inspirieren las-
und wie kurzlebig sogenannte Sicherheiten.
                                                                   sen oder durch Broschüren,
                                                                   die man im Webshop bestel-
Wer sagt denn, wer zu einer Nation gehört? Wer bestimmt, wer
                                                                   len kann. Die Themen sind
sich einem Volk zurechnen darf? Ist es wirklich der Pass?
                                                                   vielfältig: Das Kirchenjahr
Die bisherige Aufenthaltsdauer im Land? Einen Wohnsitz zu
                                                                   gehört dazu, Alltagsrituale,
haben, zu arbeiten, Steuern zu zahlen?
                                                                   Innehalten, Abschiednehmen
                                                                   oder auch ganz einfach Fa-
Die Kriterien, wer als «Inländer» und wer als «Ausländer»
                                                                   milienleben.
welche Rechte hat, sind bei genauer Betrachtung abhängig von
der Definition. Die Definition bewahren und die Definition         Zu den Herausgeberinnen
verändern letztlich jene, die an der Macht sind. Da kommt mei­ne   des in der Deutschschweiz
eigene Verantwortung ins Spiel. Ich kann wählen und                breit abgestützten Projekts
abstimmen, zumindest in jenem Land, dessen Pass ich besitze.       gehört auch die Katholische
                                                                   Kirche im Kanton Zürich.
Da ich mir morgen nicht überlegen möchte, in welches Land ich
übermorgen fliehen würde – will ich mich lieber heute
dafür einsetzen, dass Demokratie und Menschenrechte eine           www.farbenspiel.family
Zukunft haben: für alle. Denn je mehr sie für alle gelten,
umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie bleibend auch
für mich selbst gelten.

                                                                                 forum 12 2021    2
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INHALT

                                                                     4

                                                                                                                                                                            Foto: Keystone / Christian Beutler
                        SCHWERPUNKT

                    Zwischen Stuhl
                    und Bank
                    Am 20. Juni begehen die Kirchen
                    den Flüchtlingssonntag. Auch bei
                    uns, einem der reichsten Länder
                    der Welt, leben Flüchtlinge in pre-
                    kären Verhältnissen. Wir haben
                    sie besucht.

                        BERICHT AUS JERUSALEM                        8                                                           KURZNACHRICHTEN 
                                                                                                                                 Lange Nacht der Kirchen
                                                                                                                                 Alles einmal anders
                                                                                                                                                                      7

                    Konfliktverwaltung                                                                                           Flughafenkirche
                    Im Palästina-Konflikt werden allen-
                    falls Symptome behandelt. Mit sei-
                    nem Ende und einem echten Frieden
                                                                                              IM ZÜRIPIET DIHEI        26        Feuer-Kunst am Flughafen

                                                                                                                                 AUS DEN PFARREIEN             9–24
                    rechnet hier derzeit niemand.
                                                                                              Gemeinschaftswerk
                                                                                              In Herrliberg und Männedorf-
                                                                                                                                 GLAUBEN HEUTE                     25
Foto: Andrea Krogmann

                                                                                              Uetikon entstanden während der     Glaubens-Perspektiven
                                                                                              Coronazeit kreative Projekte und   Was hast du heute geträumt
                                                                                              bleibende Erinnerungen.
                                                                                                                                 GOTT UND DIE WELT                 28
                                                                         Foto: Manuela Matt

                                                                                                                                 Neue Gedenkstätte
                                                                                                                                 Erinnerung für die Zukunft

                                                                                                                                 BOUTIQUE                          29
                                                                                                                                 Inegüxle
                                                                                                                                 Laudato-si’-Garten im Kloster Fahr
                                                                                                                                 Schaufenster
                                                                                                                                 Mitten im Regenwald

                                                                                                                                 KURZNACHRICHTEN                   30
                                                                                                                                 Vatikan
                                                                                                                                 Kirche verschärft ihr Strafrecht

                                                                                                                                 AGENDA                            31
                                                                                                                                 SCHLUSSTAKT                       32
                                                                                                                                 Leben in Beziehung
                                                                                                                                 Freiheit aus der Zweisamkeit
                    Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 1. Juni 2021

                    Titel: Asylzentrum Juch in Zürich Altstetten

                    Foto: Gaëtan Bally / Keystone

                                                                                                                                                       forum 12 2021    3
Hoffentlich 12 2021 - Forum Pfarrblatt
SCHWERPUNKT

Zwischen Stuhl und Bank
Am 20. Juni begehen die Kirchen den Flüchtlingssonntag. Wir sind
in der Notunterkunft Adliswil jenen Menschen begegnet, um die es geht.

                             Die Sonne strahlt auf die Container als versuche     zur Dusche oder in die Gemeinschaftsküche
                             sie, die Baracken erstrahlen zu lassen. Adliswil     will, muss ins Freie über das Gelände gehen –
                             sei die freundlichste Notunterkunft, heisst es,      und sei es noch so kalt.
                             denn hier spielen Kinder auf dem Hof. Es leben           Die Menschen hier versuchen, das Beste da-
                             nicht mehr als fünf, sechs Menschen in einem         raus zu machen. Sie kochen zusammen, teilen
                             Raum. Es gibt Tageslicht.                            das Wenige, das sie haben. Einige Frauen tun
                                 Tatsächlich ist die Stimmung entspannt. Die      sich in Gruppen zu fünft zusammen, so sparen
                             meisten freuen sich auf den Veloausflug, den das     sich alle täglich etwas von den 8 Franken und
                             Bündnis «wo unrecht zu recht wird» am Sonn-          50 Rappen Nothilfe ab und geben den Betrag
                             tag organisiert. Vor allem aber: Letzte Nacht gab    einer aus ihrem Kreis, damit diese sich damit
                             es keine der Razzien, bei denen Polizei und das      etwas Luxus leisten kann.
                             Staatssekretariat für Migration Familien inhaf-          Safoura freut sich immer noch riesig, dass sie
                             tieren, weil sie sich ohne Aufenthaltsbewilli-       seit zwei Monaten ein Zimmer nur für sich hat.
                             gung in der Schweiz aufhalten.                       Während der letzten drei Jahre musste sie das
                                 Safoura bringt uns Tee. Senait fragt, ob wir     kleine Zimmer mit drei weiteren Frauen teilen.
                             Kaffee möchten. Die herzliche Gastfreundschaft       Endlich stört sie niemand mehr nachts beim
                             dieser Frauen ist berührend, sie geben dafür ei-     Schlafen. Endlich kann sie sich tagsüber auf das
                             nen guten Prozentsatz des Tagesgeldes hin.           Deutschlernen konzentrieren.
                                 Safoura hat in ihrer Heimat mit Kindern zu-          Normalerweise besucht Safoura mehrmals
                             sammengearbeitet und ihre Arbeit geliebt. Ihre       die Woche Deutschkurse, die von Kirchen oder
                             Augen leuchten, wenn sie davon berichtet. Nun        dem Verein «Bildung für alle« angeboten wer-
                             betreut sie die Kinder in der Notunterkunft. In      den, doch Covid hat das im letzten Jahr unmög-
                             der Arbeit mit Kindern kann sie ihre derzeitige      lich gemacht. Die Pandemie hat die Menschen in
                             Situation für ein paar Stunden vergessen. Heu-       den Notunterkünften mit besonderer Härte ge-
                             te ist Feaven krank und muss im Bett bleiben.        troffen. Abstand halten ist mit bloss einer Küche
                                 Ihren Sohn Kidane immerhin kann sie unbe-        für das ganze Lager und nur einem kleinen
                             sorgt draussen spielen lassen, denn nicht nur Sa-    Raum pro Familie unmöglich. Wer mit Covid in-
                             foura, alle im Lager passen mit auf ihn auf. Kida-   fiziert ist, muss zur Isolation in den Coronacon-
                             ne klettert auf zerbrochenen Stühlen herum,          tainer hinter dem Lager.
                             während zwei andere Kinder auf einem ausge-
                             blichenen Bodenschachbrett hin- und herhüpfen        Nun öffnen die Schulen von kirchlichen und frei-
                             und versuchen, die schwarzen Felder zu über-         willigen Trägern zögerlich wieder. Darüber ist
                             springen. «Pass auf deinen Kopf auf!», warnt         auch Amon froh, der einen Tag in der Woche in
                             Amon, der alleinstehend im Lager lebt, aber Ver-     der «Autonomen Schule» aushilft. Es hilft, sinn-
                             antwortung für die Kinder mit übernimmt und          volle Aufgaben zu haben, die die Woche struk-
                             die Familien so gut er kann unterstützt.             turieren, ganz besonders wenn man nicht ar-
                                 Derzeit leben rund 40 Personen in der Not-       beiten darf und in seiner Bewegungsfreiheit
                             unterkunft Adliswil, bei Höchststand waren es        eingeschränkt ist.
                             110. Sie alle leben von der Nothilfe. Entweder           Mit 60 Franken pro Woche sind nicht einmal
                             warten sie auf einen Entscheid zu ihrem Asylge-      kleine Sprünge möglich. Es reicht kaum für Es-
                             such oder sie haben bereits einen Wegweisungs-       sen, Seife und Winterstiefel, geschweige denn
                             entscheid erhalten, da ihre Fluchtgründe von         für ein Billett in die Stadt. Wenn Amon der Iso-
                             den Behörden abgelehnt wurden. Nur: wohin            lation dennoch entkommen und den Deutsch-
                             sollen sie gehen? In ihre Heimatländer zurück-       unterricht besuchen will, bleibt ihm kaum eine
                             zukehren, ist für niemanden hier eine Option.        andere Wahl als schwarzzufahren. Vor kurzem
Schwerpunkt der
Schweizerischen Flücht-                                                           wurde er wieder dabei erwischt. Die Busse kann
lingshilfe zu Kinderrech-    Die Bewohnerinnen und Bewohner in der Notunter-      er unmöglich zahlen und muss sie vermutlich
ten und den Situationen      kunft teilen sich sieben Duschen, wovon momen-       bald im Gefängnis absitzen. Noch bedrückender:
von geflüchteten Familien:   tan fünf defekt sind. Auch von den vier Kochher-     Amon muss befürchten, dass wegen dieser Vor-
www.fluechtlingstage.ch      den funktionieren nur zwei. Wer auf die Toilette,    strafe sein Härtefallgesuch abgelehnt wird.

                                                                                                                  forum 12 2021    4
Hoffentlich 12 2021 - Forum Pfarrblatt
Foto: Kurt Heuberger

                                                                                                                          Blick in die Notunter-
                                                                                                                          kunft Adliswil.
                       Nothilfe                                        Härtefallgesuch
                       Nothilfe können Menschen beantragen, deren      Wer fünf Jahre in der Schweiz lebt, nie straf-
                       Fluchtgründe von den Behörden nicht an­         fällig wurde und den Behörden immer seinen
                       erkannt wurden, oder Menschen, die einen        Aufenthaltsort gemeldet hat, kann im Kanton
                       zweiten Asylantrag gestellt haben und auf       Zürich eine Aufenthaltsbewilligung wegen
                       die Entscheidung warten. Wenn die Personen      fortgeschrittener Integration beantragen.
                       morgens und abends ihre Anwesenheit in der
                       Notunterkunft mit einer Unterschrift bestäti-   Solinetz
                       gen, erhalten sie pro Woche und erwachsener     Der Verein «Solinetz» setzt sich für die Würde
                       Person 60 Franken, die für alle Lebensbe-       und Rechte aller Menschen ein, die aus poli­
                       dürfnisse reichen müssen. Über eine Kranken-    tischer oder existentieller Not in der Schweiz
                       versicherung wird die medizinische Notver-      Zuflucht suchen. Er wird im Co-Präsidium
                       sorgung abgedeckt. In der Notversorgung         von der Pfarrerin Verena Mühlethaler und dem
                       erhalten sie immer die günstigsten Verfahren.   Jesuiten Christoph Albrecht geführt.
                       So werden beispielsweise Zähne sofort           www.solinetz-zh.ch
                       gezogen, da dies günstiger ist, als sie zu
                       reparieren.                                     «Beim Namen nennen»
                                                                       Über 44 000 Menschen sind seit 1993 auf der
                       Notunterkünfte im Kanton Zürich                 Flucht nach Europa an den Grenzen gestorben
                       Im Kanton Zürich gibt es fünf Notunterkünfte    sind. Ihre Namen sollen nicht vergessen
                       – vom Bund Rückführungszentren genannt.         sein – dazu entstehen Stoffstreifen, individuell
                       Es sind dies der Zivilschutzbunker in Urdorf,   beschriftet mit den Namen der Toten, dem
                       die Bauten in Kemptthal und Hinteregg           Datum und den Umständen ihres Todes. Als
                       sowie die Baracken in Glattbrugg und Adlis-     Mahnmal sollen sie am 19. Juni in Schweizer
                       wil. Sie werden von dem Unter­nehmen            Städten wehen, in Zürich bei der Wasser­
                       ORS AG geführt, das privatwirtschaftlich        kirche und beim Fraumünster.
                       organisiert ist.                                www.beimnamennennen.ch/de/2021/zuerich

                                                                                                                                forum 12 2021    5
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SCHWERPUNKT

                                    Eine Verhaftung lauert ständig. Personen,             Erst gestern hat Senait einen Bekannten ge-
     Die NUK Adliswil
                                die keine Papiere haben, können jederzeit fest-       troffen, der nach bald zwei Jahrzehnten in der
     Adliswil gilt als «Fami-
     lienunterkunft». Dort      genommen werden, weil sie sich aus Sicht der          Schweiz endlich als politischer Flüchtling aner-
     leben Männer, Frauen       Behörden illegal in der Schweiz aufhalten. Nor-       kannt wurde. Senait berichtet, dass sie ihm gra-
     und Eltern mit Kindern     malerweise lieben Kinder das Hornen von Poli-         tuliert und sich für ihn gefreut habe. Der Be-
     verschiedenen Alters,
     zum Teil seit Jahren, in   zeiautos, Krankenwagen und Feuerwehrfahr-             kannte jedoch schüttelte nur deprimiert den
     mehreren Containern        zeugen. Wenn die Kinder in der Notunterkunft          Kopf. Das bringe ihm jetzt auch nichts mehr,
     auf engem Raum.            solche Laute hören, steht ihnen die Angst ins         nach den Erfahrungen in den letzten Jahren
     Wegen Auflösung der
                                Gesicht geschrieben. Sie befürchten dann, dass        wolle er nichts weiter, als zu sterben.
     NUK Adliswil während
     des Sommers werden         ihre Mutter oder ihr Vater von Polizisten in              Auf dem Heimweg bemerken wir neben den
     die Familien den           Vollmontur abgeholt werden.                           Containern der Notunterkunft das Gebäude der
     Ort verlassen und in
                                    Safoura kennt die Angst, jederzeit auf der        Rudolf-Steiner-Schule. Schweizer Eltern aus
     die NUK Hinteregg
     transferiert.              Strasse verhaftet zu werden, allzu gut. Sie wur-      Adliswil und Umgebung bringen ihre Kinder
                                de schon mehrfach ins Gefängnis abgeführt.            hierhin, damit sie bestmöglich gefördert werden.
                                Wegen illegalen Aufenthalts in einem Schweizer            Viele Familienväter und -mütter in der Not-
                                Gefängnis zu sitzen, zieht sie der Rückkehr in ihr    unterkunft Adliswil sind in die Schweiz geflo-
                                Herkunftsland dennoch vor, denn dort würde sie        hen, um ihren Kindern bessere Bildung und
                                sicher verhaftet und als politische Gefangene in      mehr Chancen für die Zukunft zu ermöglichen.
                                eines der berüchtigten Gefängnisse gesteckt.          Doch es ist schwierig, sich auf die Hausaufgaben
                                                                                      zu konzentrieren, wenn die ganze Familie in nur
                                Wie alle anderen hier bleibt Safoura nur der Stroh-   einem Raum lebt und keinerlei Perspektive hat.
                                halm, dass sie über ein Härtefallgesuch irgend-
                                wann doch noch eine Aufenthaltsbewilligung                                      Miriam Bastian freie Mitarbeiterin

                                erhält. Und die Hoffnung, dass sie das Warten,
                                die Isolation und die Angst bis dahin nicht           Alle Namen wurden zum Schutz der Personen
                                vollständig zermürben.                                geändert.

              Mauern einreissen
              Aus der Botschaft von Papst Franziskus zum 107. Welttag des Migranten
              und Flüchtlings 2021:

                                 An alle Frauen und Männer in der Welt ap-            wir es denn wollen, die Grenzen in besondere
                                 pelliere ich, sich gemeinsam auf den Weg zu          Orte der Begegnung verwandeln, wo sich das
                                 einem immer grösseren «Wir» zu begeben               Wunder eines immer umfassenderen «Wir»
                                 und die Menschheitsfamilie wieder neu zu-            ereignen kann.
                                 sammenzubringen, um gemeinsam eine Zu-                   Es geht dabei um eine persönliche und kol-
                                 kunft in Gerechtigkeit und Frieden aufzu-            lektive Anstrengung zugunsten aller weiter-
                                 bauen und dafür zu sorgen, dass niemand              hin notleidenden Schwestern und Brüder und
                                 aussen vor bleibt.                                   um den Versuch, eine nachhaltigere, ausgewo-
Foto: Alamy

                                     Aber um dieses Ideal zu erreichen, müssen        genere und inklusivere Entwicklung zu errei-
                                 wir alle im Bewusstsein einer tiefen gegensei-       chen. Dieses Engagement macht keinen Un-
                                 tigen Verbundenheit danach streben, die Mau-         terschied zwischen Einheimischen und Frem-
                                 ern einzureissen, die uns trennen, und Brü-          den, zwischen Einwohnern und Gästen, denn
                                 cken zu bauen, die eine Kultur der Begegnung         es geht um einen gemeinsamen Schatz, um
                                 fördern. In dieser Hinsicht geben uns die ge-        den sich ausnahmslos alle kümmern und von
                                 genwärtigen Migrationsbewegungen die Mög-            dem ausnahmslos alle profitieren sollen.
                                 lichkeit, unsere Ängste zu überwinden und
                                 uns von den vielen unterschiedlichen Gaben           Die Botschaft in voller Länge: www.vatican.va
                                 bereichern zu lassen. Dann können wir, wenn          → Franziskus → Botschaften → Welttag der Migranten

                                                                                                                          forum 12 2021    6
Hoffentlich 12 2021 - Forum Pfarrblatt
KURZNACHRICHTEN
 FORUM IM FORUM

Lange Nacht der Kirchen                                                                                                  NÄCHSTE SYNODENSIT ZUNG

Alles einmal anders
                                                                         tesdienste neu und anders zu entde-
                                                                         cken. An allen Orten war nicht zuletzt
                                                                         auch die Freude spürbar, sich wieder
                                                                         treffen zu können – wenn auch noch mit
                                                                                                                         8. Sitzung, 10. Amtsperiode,
                                                                         der gebotenen Vorsicht.                         Römisch-katholische Synode
                                                                             Symbolisch wurde die Lange Nacht            des Kantons Zürich
                                                                         mit prominenten Gästen in Zürich-
                                                                         Höngg eröffnet. Bischof Joseph Bonne-           Do, 17.6.2021, 8.15 Uhr,
                                                                         main und der reformierte Kirchenrats-           Ref. Kirchgemeindehaus
                                                                         präsident Michel Müller besuchten mit-          Liebestr. 3, Winterthur
                                                                         einander die beiden Pfarreien bzw.
                                                                         Kirchgemeinden Höngg und Heilig                 Traktanden
                                             Foto: Peter Knup / zvg

                                                                         Geist, die an diesem Abend mit einer            1. 	Mitteilungen
                                                                         Lichtinstallation verbunden waren. Der          2. 	Wahlen Rekurskommission
                                                                         Spaziergang von einer Seite auf die an-              2021–2025
                                                                         dere war auch ein Ausdruck der ökume-           3. 	Namensänderung Kirchgemeinde
                                                                         nischen Partnerschaft an diesem Festi-               Pfungen
Die erste «Lange Nacht der Kirchen» in der                               val: Alle drei Kirchen, die reformierte, die    4. 	Jahresberichte 2020
Stadt Zürich stiess auf grossen Anklang.                                 katholische und die christkatholische                der Personalombudsstelle
Die rund 100 Pfarreien und Kirchge-                                      veranstalteten den Event gemeinsam.             5. 	Jahresbericht 2020
meinden wurden am Abend des 28. Mai                                          Für Zürich war es die erste Austra-              der Rekurskommission
von zahlreichen Neugierigen besucht.                                     gung. Gleichzeitig fand die Nacht auch
                                                                                                                         6. 	Jahresbericht 2020
Vor Ort wurden vielfältige Programme                                     in mehreren Schweizer Kantonen statt.                der Kath. Kirche im Kanton Zürich
angeboten – von Kirchturmbesteigun-                                      In Deutschland und Österreich lief die
                                                                                                                         7. 	Jahresbericht 2020
gen, Kunstinstallationen, Performances                                   «Lange Nacht der Kirchen» am 28. Mai                 der Zentralkasse
bis hin zu Auftritten von DJs und Hack-                                  ebenfalls. In ganz Österreich fand die
                                                                                                                         8. 	Teuerungsausgleich 2022
brettspielern. Nein, typisch kirchlich                                   erste «Lange Nacht der Kirchen» 2005
war dies nicht. Und das war ja gerade                                    statt. Einige Städte in Deutschland bie-        9. 	Antrag zur Startphase des
                                                                                                                              Veranstaltungszentrums
der Sinn der «Langen Nacht der Kir-                                      ten diese bereits seit den 90er Jahren an.           Paulus Akademie
chen»: Die Kirchen ausserhalb der Got-                                                                            pd
                                                                                                                         10. Fragestunde

Flughafenkirche                                                                                                          11.30 – 12.00 Uhr:
                                                                                                                         Verleihung des Ethik-Preises

Feuer-Kunst am Flughafen                                                                                                 der Kath. Kirche im Kanton Zürich

                                                                                                                         Die Synodensitzung wird live über­tragen.
                                                                                                                         Synodenunterlagen sowie den Link
                                                                         ben zwei Skulpturen des Künstlers An-           zum Livestream finden Sie kurz vor der
                                                                         dreas Biank fest installiert im Circle-         Sitzung auf:
                                                                         Park am Flughafen Zürich.
                                                                                                                         www.zhkath.ch/synode
                                                                            Ein ganzes Jahr lang war Andreas
                                                                         Biank im Naturgelände rund um den
                                                                         Flughafen unterwegs. Er hat die Natur          Relimedia
                                                                         und ihre Materialien, vor allem Holz, in
                                                                                                                        «Rausverkauf»
                                                                         den Fokus genommen. Die durch Feuer
                                             Foto: Andreas Biank / zvg

                                                                         entstandenen Skulpturen trug er nach           Relimedia leert seine Lager: Bis 25. Juni
                                                                         und nach in den Flughafen, um so Be-           findet ein Corona-konformer Medien-
                                                                         zug zwischen den Aussen- und den In-           flohmarkt statt, an dem ältere oder auch
                                                                         nenräumen herzustellen. In der Flug-           von Gebrauchsspuren gezeichnete Me-
                                                                         hafenkirchen waren seine Kunstwerke            dien gratis oder gegen eine Spende ab-
                                                                         aus Holz, verändert durch Feuer, zu            gegeben werden. Es hät, solang’s hät!
Rund ein Jahr nach dem Start eines                                       sehen. Nun sind zwei der grössten Wer-         Relimedia, Gemeindestrasse 11, Zürich,
Kunstprojekts – initiiert von den Seel-                                  ke fest im Circle-Park am Flughafen            Mo/Di/Do/Fr 9.00–17.00, Mi 13.00–19.00.
sorgenden der Flughafenkirche – blei-                                    Zürich ausgestellt.                  pd       www.relimedia.ch

                                                                                                                                                forum 12 2021    7
Hoffentlich 12 2021 - Forum Pfarrblatt
KOLUMNE

                                                                                                                                aus alem
                                                                                                                                Jerus
Bericht aus Jerusalem

Konfliktverwaltung statt Friedensprozess
                                                                                                                sammenstösse an der heiligsten musli-
                                                                                                                mischen Stätte im Heiligen Land, dem
                                                                                                                Haram al-Scharif, in jüdisch-christli-
                                                                                                                cher Sprechweise bekannt als Tempel-
                                                                                                                berg: Einen Monat lang brodelte es in
                                                                                                                Ostjerusalem. Dass die Gewalt dann auf
                                                                                                                den Gazastreifen übersprang, über-
                                                                                                                raschte wenige. Nicht gerechnet hatte
                                                                                                                man hingegen mit ihrem Übergreifen
                                                                                                                auf die Strassen von Lod, Akko, Jaffa –
                                                                                                                auf jene Städte also, deren Zusammen-
                                                                                                                leben von Juden und Arabern bisher als
                                                                                                                Beispiel der Koexistenz herhalten muss-
                                                                                                                te. Wut arabischer Israelis über viele

                                                                                        Foto: Andrea Krogmann
                                                                                                                Missstände machte sich in bürgerkriegs­
                                                                                                                ähnlichen Szenen Luft, ebenso über
                                                                                                                Jahre hinweg gezüchtetes radikales Ge-
                                                                                                                dankengut auf jüdischer Seite. Selten
                                                                                                                sind die Spaltungen der innerisraeli-
Menschen stehen einander gegenüber: Die Situation ist so angespannt, dass Gewalt                                schen Gesellschaft so deutlich zutage
jederzeit eskalieren kann.                                                                                      getreten. Welchen Schaden das fragile
                                                                                                                gegenseitige Vertrauen sowie das Ver-
«Die gegenwärtige Einstellung der Feind-     trifft dieselbe bittere Wahrheit: Nach                             trauen in den Staat im Mai 2021 genom-
seligkeiten hat unseren Familien viel-       bekannten Mechanismen bricht der                                   men hat, wird erst die Zukunft zeigen.
leicht ein wenig Ruhe gebracht, aber die     tieferliegende Konflikt in regelmässi-                                 Während die Hamas auch innerpa-
Probleme, aus denen diese Gewalt ent-        gen Wellen hervor. Behandelt werden                                lästinensisch als Gewinner hervorgeht,
standen ist, nicht gelöst» – die Worte       allenfalls seine Symptome. Mit seinem                              simmern die Spannungen in Jerusalem
des Lateinischen Patriarchen von Jeru-       Ende und einem echten Frieden rech-                                weiter. Auf dem Tempelberg stossen Pa-
salem, Erzbischof Pierbattista Pizza-        net hier derzeit keiner.                                           lästinenser und Polizei weiterhin zusam-
balla, am Vorabend von Pfingsten, fas-           Diesmal jedoch scheint etwas noch                              men, in Scheich Jarrah treffen Blendgra-
sen die Lage im Heiligen Land treffend       Tieferes an die Oberfläche gekommen                                naten und Wasserwerfer weiterhin (pro-)
zusammen. Unter Vermittlung Ägyp-            zu sein. Bekannt waren die Zutaten, die                            palästinensische Aktivisten. Zu den be-
tens einigten sich Israel und die Hamas      Jerusalem zu einem Pulverfass machen:                              kannten Problemen im israelisch-paläs-
auf einen Waffenstillstand. Elf Tage         kollidierende religiöse Feiertage, von                             tinensischen Konflikt haben sich diesmal
lang hatten radikale islamische Kräfte       Palästinensern als Erniedrigung emp-                               neue Herausforderungen manifestiert,
mehr als 4300 Raketen aus dem Gaza-          fundene Polizeimassnahmen, palästi-                                die jede weitere Runde der Gewalt noch
streifen auf Israel gefeuert, hatte Israel   nensische Provokationen der Sicher-                                bedrohlicher erscheinen lassen. Dass die
mit Luftangriffen auf 1500 Ziele im          heitskräfte im Gegenzug, ein sich immer                            Gewalt wiederkommen wird – sollte der
Gazastreifen reagiert. 13 Menschen in        weiter hochschaukelnder Kreislauf von                              Konflikt weiterhin nur verwaltet statt an
Israel wurden getötet, darunter zwei         Gewalt. Dazu drohende Zwangsräu-                                   den Wurzeln angegangen werden –, ist
Kinder, drei Gastarbeiter und ein Sol-       mungen palästinensischer Familien im                               für die Menschen hier sicher. Die Frage
dat. Vorläufige Bilanz in Gaza: 248 Tote,    Ostjerusalemer Stadtteil Scheich Jarrah                            ist nur: Wann?
darunter laut UN 129 Zivilisten, 66 von      zugunsten jüdischer Siedler – und Zu-                                                        Andrea Krogmann

ihnen Kinder. Die Zahl könnte bei Auf-
räumarbeiten noch steigen.
                                                                  Andrea Krogmann
    «Zynisch gesagt: Gut, dass die Ge-
                                                                  (*1977) ist seit 2004 als Journalistin tätig. Von der Schweiz aus
walt jetzt eskaliert ist – lang genug weg
                                                                  verschlug es die Theologin 2010 nach Jerusalem, von wo sie
vom Herbst, in dem wir die ersten
                                                                  als Korrespondentin der Katholischen Nachrichten-Agentur in
deutschsprachigen Reisegruppen er-
                                                                  Text und Bild über den Nahen Osten berichtet. Privat ist sie
warten. Jetzt dürfte für die nächsten                             meistens in Laufschuhen anzutreffen. Sie berichtet für das
zwei, drei Jahre Ruhe herrschen.» Die-                            forum in einer persönlichen Kolumne über den Orient.
ser Satz eines Reiseagentur-Inhabers

                                                                                                                                       forum 12 2021    8
Hoffentlich 12 2021 - Forum Pfarrblatt
GLAUBEN HEUTE
   AUBEN HEUTE

                                          Glaubens-Perspektiven ➜ Träume als Spur ins Innere
  bens-Perspektiven ➜ Überall Krise
           Illustration: Nadja Hoffmann

                                                                                                                                fest, weckt mich heutzutage noch oft
                                                                                                                                ein Geräusch der Kinder aus dem
                                                                                                         Manche ziehen sich         in solchen
                                                                                                                                Schlaf,    auch wenn Krisen- sie längst keine Ba-
                                                                                                         situationen zurück,       sie  reden
                                                                                                                                bys mehr sind.    kaum     bis
                                                                                                         gar nicht über die Belastungen. Manche
                                                                                                         finden dann Worte        für ihre Krise,
                                                                                                                                Besonders              wenn finde ich es, wenn
                                                                                                                                                 spannend
                                                                                                         sie für sich selbst Klarheit
                                                                                                                                wir in derhaben     und ent-
                                                                                                                                               Familie      über unsere Träume
                                                                                                         schieden sind. Andere          wiederum       brau-
                                                                                                                                sprechen. Auf meine Nachfrage erzählt
                                                                                                         chen Menschen, mir      mit mein
                                                                                                                                      denenfünfjähriger
                                                                                                                                                  sie reden Sohn zurzeit im-
                                                                                                         können, sie kämpfen, sie wehren sich und
                                                                                                                                mer wieder, dass er von seinen Spiel­
                                                                                                         ringen mit den Veränderungen. Wieder
                                                                                                                                figuren, zum Beispiel aus Hörspielen,
                                                                                                         andere Menschen fühlen sich gelähmt,
                                                                                                                                träumt. Zumindest scheinen diese Träu-
                                                                                                         werden starr und können sich nicht mit
                                                                                                                                me – soweit er sich tatsächlich erinnert
                                                                                                         der Veränderung auseinandersetzen. Die
                                                                                                                                – nichts Bedrückendes zu haben. Unse-
                                                                                                         Verhaltensmöglichkeiten sind vielfältig,
                                                                                                         mit denen sich Menschenre zehnjährige
                                                                                                                                             in KrisenTochter
                                                                                                                                                            zu kann sich meist
                                                                                                                                gar nicht
                                                                                                         stabilisieren versuchen.         Leider an gibt
                                                                                                                                                      ihreesTräume erinnern.
                                                                                                         auch behindernde und schädigendemeinte
                                                                                                                                Schon      vielfach       Va-      sie beim Mor-
                                                                                                                                genessen,      dass    sie   schon  wieder nichts
Wende-Zeiten fordern Bewegung                                                                            rianten im «Krisenprogramm». Wichtig

                                          Was hast du heute geträumt?                                                           geträumt      habe.
                                                                                                         aber ist zu wissen, dass diese Verhal-
                                                                                                                                entwickeln
                                                                                                         tensweisen – ob hilfreich
                                                                                                                                                       Die    Träume    der Kinder
                                                                                                                                                  sich mit– ihren Lebensthe-
                                                                                                                                          oder mühsam
    Vorwarnung, mitten im Leben – und sen über längere Zeiten, «Wende-Zei- einen Versuch darstellen,                            men. Kleinere         Kinder träumen oft von
                                                                                                                                          mit sehr belas-
             Manchmaldreht
    die Diagnose.Alles       geniesse     ich es, ten»
                                   sich, Panik      am Morgen
                                                          müssten sie   mir   etwas Im
                                                                           heissen.    vorpsycholo-
                                                                                           Augen halten,     das mich
                                                                                                         tenden           – Tieren,
                                                                                                                  Situationen              die stellvertretend für Personen
                                                                                                                                  umzugehen.
 mt auf, zugleich
             noch ein  scheint
                          wenigdie   Welt zu
                                 im Bett    still   mich
                                                       und–nach
                                                    gischen
                                               liegen        bewusst      oder unbewusst
                                                               Sinn sprechen
                                                                        bewusst      wir von
                                                                                    oder        – be- – beschäftigt. und Themen stehen, die sie beschäfti-
                                                                                                einer
                                                                                           unbewusst
  ehen. Oder                                 die    schäftigt.
                                                    Krise, wenn Dochwir auch
             dem Aufwachen einen Traum weiterzu- Und auch bei anderen, In
                auch:   Schon   länger   ist                             in     bei anderen,
                                                                             Umbruchsituationen ange-       Krisen sind wirgen.
                                                                                                         angenehmen              gezwungen,       uns einer
                                                                                                                                       In der Primarschule          werden Träu-
 ehung leer,     emotions-     und   kontakt-       nehmen
                                                    und        Träumen,       stelle
                                                          Veränderungsprozessen       ich  mir  gerne
                                                                                             stecken,    Veränderung
             träumen, der mich in der Nacht berührt Träumen, stelle ich mir gerne die Fra- me dann realistischer           zu stellen,    die  wir   (meist) und vielfältiger –
    nur Diskussionen        und manchmal
             hat. Im Halbzustand             zwischen   Frage,
                                                    die wir nicht
                                                          Schla­ wasodersie mit
                                                                             wasmir
                                                                        ge,kaum    sieund
                                                                                        mit meinem
                                                                                   steuern   können,     nicht selbst
                                                                                             mir und meinem             gewählt
                                                                                                                   Alltag          haben. Umso
                                                                                                                                manchmal               wich-
                                                                                                                                                   bedrängender,         manchmal
   treit verbindet    die  beiden.   Bis  einer     Alltag
                                                    wenn    zu
                                                           wir  tun
                                                                uns   haben.
                                                                      ohnmächtig       und  der  Situ-   tiger
             fen und Wachen fällt es mir zuweilen zu tun haben. Aus der Schlafforschung bizarr und später auch ist es, gerade    dann    in Bewegung        zu erotisch. Für uns
                                                        Aus   der Schlafforschung         weiss   man
              auszusprechen
   beiden leicht,      bewusst am  wagt:     Ich ation
                                      Traumgeschehen       ausgeliefert
                                                              an- weiss          manwenn
                                                                            fühlen,     längst,    mit imbleiben,
                                                                                              wirdass                sich mitEltern
                                                                                                          Schlaf wich-            diesergiltVeränderung
                                                                                                                                               das natürlich auch, dass sich
 hen    anzuknüpfen
    nicht  mehr, ich mag   und dieses
                             nicht  mehr.           längst, dass
                                         «fort- unseren             im Schlaf Verhaltens-
                                                                gewohnten         wichtige Prozes-und auseinanderzusetzen und die Realität
             zuknüpfen und dieses «fortzusetzen». tige Prozesse ablaufen. Das betrifft die Traum-Themen mit den Lebensum-
                                                    se ablaufen. Das betrifft
   zen». Leider sind meine Träume Verarbeitungsmustern                                 jedoch
                                                                                   nicht  mehrnicht
                                                                                                 wei- anzunehmen. In der christlichen Tradi-
             Leider sind meine Träume nicht immer nicht nur den Geist, auch das Immun- ständen immer wieder verändern.
    immer
  eit  ist soangenehm.       Kürzlich
              viel von «Krise»      die Rede:       nur den Geist,
                                          hatte terkommen.           Esdenn
                                                                         brauchtauch    das Immun-
                                                                                     Kraft,  die Ver- tion wird diese Bewegung «Umkehr»
             angenehm. Kürzlich hatte ich – wieder system wird aktiviert und Abwehrzel-
    wieder einmal
 ehungskrise       und–Umweltkrise
                           einen Albtraum.          system wird
                                           und änderung              aktiviert
                                                                 wirklich      zu und    Abwehrzel-
                                                                                   realisieren               Für uns
                                                                                                  und genannt:       Ich Eltern
                                                                                                                           änderegilt die das     natürlich
                                                                                                                                            Richtung,      ich
             einmal – einen Albtraum: Meine Tochter len werden gebildet. Während des Doch ein Thema wird mich – wie sicher
   e Tochter
  nakrise    und fielWirtschaftskrise
                       in meinem Traum              len werden gebildet.
                                           und anzunehmen,              es braucht  Während       dem auch,
                                                                                          Mut, neue             dass mich,
                                                                                                         verändere     sich die   Traum-Themen
                                                                                                                               während       ich mich be- mit
             fiel in meinem Traum beim Klettern Schlafens wird vor allem der Tag verar- viele Eltern – wohl auch in den Träu-
   Klettern vom
  benskrise     undBalkon      und blieb
                      psychische     Krisen         Schlafenzu
                                             re-– Schritte      wird
                                                                   wagenvor –allem     aber der
                                                                                und meist          Tag den
                                                                                              wissen     wege.Lebensumständen
                                                                                                                Meiner Erfahrung immer    nach istwieder
                                                                                                                                                      das in
  slos
   u viel,am
             vom
              Boden
           denke
                     Balkon
                         liegen.und
                   ich. «Krisis»
                                       blieb
                                  In ein
                                  ist diesem    regungslos
                                          Wort wir
                                                               am haben
                                                    verarbeitet,
                                                         auch: Wirwerden
                                                                        beitet,garwerden
                                                                                  SituationenSituationen
                                                                                      keine andere
                                                                                                            und Ereig-
                                                                                                  und verändern.
                                                                                                         Krisen zentral,
                                                                                                                                men
                                                                                                                        Dochnicht       noch wird
                                                                                                                                ein Thema        länger
                                                                                                                                       zu verstummen,  mich begleiten: die Angst,
   ent       Boden
        wachte ich auf…
   em Altgriechischen  liegen.   In  diesem     Moment
                            und meint «Ent- Wahl.         wach-
                                                    Ereignisse          nisse
                                                                   abgearbeitet
                                                           In diesem             abgearbeitet,
                                                                          Sinn haben undvermutlich  Gelerntes
                                                                                           Gelerntes (wie        im
                                                                                                         nichtsicher  Ge-       dass
                                                                                                                        viele Eltern
                                                                                                                zu vereinzeln,          einem
                                                                                                                                    nichtebenfalls)meiner
                                                                                                                                                        wohl Kinder etwas zu-
                                                                                                                                             zu erstarren.
  sdung,
     ist ein teunangenehmes
                 ich auf … Wendung».
           entscheidende              Gefühl,       im Gedächtnis
                                              In alle    von uns bereitsdächtnis
                                                                          verankert.
                                                                              Krisen verankert.
                                                                                         Dabei wird
                                                                                        erlebt.    Dabeiauch
                                                                                                          wird in
                                                                                                                sozusa-
                                                                                                         Sondern:   den
                                                                                                                     mich   zustösst.
                                                                                                                          Träumen         Gottlob
                                                                                                                                        noch
                                                                                                                                 bewegen.       länger weiss
                                                                                                                                                          be- ich, dass ein sol-
  u zu wissen,
 Medizin           dass esdie
             ist «Krise»          ein Traum sozusagen der gen
                             nursensibelste,                                    derKurzzeit-Spei-
                                                                         geistige       geistige Kurzzeit-Speicher
                                                                                                         gleiten: die Angst,    cher
                                                                                                                                  dass Traum
                                                                                                                                          einem«nur» meiner eine Projektion mei-
   und       Es
          doch    ist ein
                 Ausdruck  unangenehmes
                               einer    realen    Gefühl,
                                                    cher  genau
                                                          geleert,      geleert,
                                                                     damit
 hrlichste Phase in einem Krankheits- Um Krisen zu bewältigen gibt es drei   der    damit
                                                                                  nächste   der
                                                                                            Tag   nächste
                                                                                                  wie-      Tag
                                                                                                         Kinder   wieder
                                                                                                                   etwas        ner
                                                                                                                            zustösst. Ängste
                                                                                                                                           Gottlob und    nicht
                                                                                                                                                       weiss      ein Blick in die
             zu
 gegenwärtigen    wissen,    dass    es
                       Angst.Wendepunkt.
   uf, der entscheidende                 nur   ein
                               Aber es sind zentraleTraum    ist
                                                    der frisch    –     frisch
                                                                 aufgenommen
                                                               Muster:             aufgenommen
                                                                          «Kampf»werden                 werden
                                                                                                kann. ich, dass ein
                                                                                       und «Flucht»                kann.        Zukunft
                                                                                                                          solcher
                                                                                                                       Helga                 ist.
                                                                                                                                     Traum Professorin
                                                                                                                             Kohler-Spiegel    «nur» eine   für
 mir häufigund geradedoch dieAusdruck
                              eher unange-  einer realen
                                                    undDass  und
                                                               sich der
                                                         «Erstarrung»,  Dass
                                                                           Schlafsich
                                                                                    imder
                                                                           im Englischen     Schlaf
                                                                                         Leben   starkim Projektion
                                                                                              heissen     Leben     stark
                                                                                                                Human- meiner     Ängste und nicht
                                                                                                                         und Bildungswissenschaften     anein
                                                                                                                                                            der
 men
   n wäreodergegenwärtigen
            es, bedrückenden
                wenn     es nur einAngst.
                                     Träume,
                                      Wende-  Aber sie
                                                     es sind
                                                        «fightbei
                                                    verändern    orkann,verändern
                                                                     flight wissen      kann,
                                                                                      insbesondere
                                                                              or freeze».       wissen insbesondere
                                                                                            Vermut-      Blick in die   Zukunft ist!
                                                                                                                      Pädagogischen                 Daniel Ritter Leiter der Fachstelle
                                                                                                                                      Hochschule Vorarlberg,
 kt wäre. Oftmiraber
                   häufig erfassen
                             geradeuns dieKri-      lich kennen wir
                                            eher unangeneh-                alle Elemente
                                                                        Eltern    sehr gut. davon:
                                                                                               Schlief ich in der Zeit  Psychotherapeutin    und Supervisorin der Katholischen Kirche
                                                                                                                                         Religionspädagogik
             men oder bedrückenden Träume, die vor unseren Kindern meistens tief und                                                                     im Thurgau und Familienvater

  chten Leben
                                          im echten Leben
   Wenn ich an «Krisen- und Wende-       Herz Wenn ich im Gebet Worte suche         Hand Ich lade Sie ein, sich manchmal
  te» in meinem Leben denke:             für das, was ich erlebe, was mir Freude    bewusst in der eigenen Wohnung
            Kopf Lesen Sie Traumgeschichten aus          Herz Fragen Sie Ihre Kinder beim Zmorge      Hand Legen Sie ein Traumtagebuch an,
 bin ich umgegangen in diesen Wen-       und Kummer macht, dann ist das             oder bei einer Besprechung an einen
            der Bibel: Jakobs Traum von der Him-         immer wieder danach, was sie geträumt        oder ergänzen Sie Ihr bestehendes Tage-
  iten? Was war für mich heraus-         Prävention für Krisen: So werde ich nicht  «anderen» Platz zu setzen. Erlauben
            melsleiter oder die Träume von dessen        haben. Erzählen Sie, wie Sie selbst mit      buch um eine neue Kategorie mit Träu-
 ernd und belastend? Was war für         verstummen und nicht erstarren, sondern    Sie sich ein wenig Bewegung und neue
            Sohn Josef. Oder lesen Sie ein wenig,        Albträumen umgehen, und helfen Sie           men. Am besten liegt das Tagebuch neben
   hilfreich?                            beweglich bleiben.                         Perspektiven.
                                          was die Psychologie zum Thema Träume   Ihren Kindern, über ihre Träume zu spre-        dem Bett bereit, damit Sie direkt nach
                                          zu sagen hat.                          chen und sie genauer zu betrachten.             dem forum
                                                                                                                                     Aufwachen 2018 schreiben
                                                                                                                                      forum 62 2021   25      können.

                                                                                                                                                              forum 12 2021    25
Hoffentlich 12 2021 - Forum Pfarrblatt
Fotos: Manuela Matt
Stolz zeigen die Herrliberger Unti-Kinder ihr selbst gestaltetes Evangelienbuch.

«Ein tolles Gemeinschaftswerk»
Im Corona-Jahr musste der pfarreiliche Religionsunterricht oft ausfallen.
In Herrliberg und Männedorf-Uetikon entstanden aus der Not kreative
Projekte und bleibende Erinnerungen.

                            Auf der Altartreppe vor dem grossen, dreiecki-         der 9-jährige Tino. Und Laura Maria (10): «Für
                            gen Kirchenfenster von St. Martin Herrliberg           die meisten war es nicht so cool, ganz allein zu
                            sitzen acht quirlige Kinder, die gerade noch auf       malen, aber nun ist es ein tolles Gemeinschafts-
                            dem Kirchenplatz herumgetobt sind. Nun er-             werk. Wenn wir das Buch in 10 Jahren ansehen,
                            zählen sie von ihrem «Meisterwerk»: Sie haben          erinnern wir uns, wie wir uns während Corona
                            ein Evangeliar gestaltet, aus dem nun jeden            fühlten!» Nun sprudeln die Erinnerungen an
                            Sonntag im Gottesdienst aus der Bibel vorgele-         den Lockdown: «Ich musste immer meine Mut-
                            sen wird. «Da die liturgischen Bücher aktuell er-      ter fragen, da niemand da war zum Erklären.
                            neuert werden, konnten wir aus einem alten             Aber dafür konnte ich sofort nach dem Lösen
                            Lektionar Seiten herausreissen und jedem Kind          der Aufgabe spielen und hatte keinen Heimweg,
                            eine nach Hause schicken», erklärt Gemeinde-           das war cool», sagt Theophil. Laura findet es
                            leiterin Petra Leist. «So haben die Kinder mitbe-      auch besser, wenn die Katechetin, Frau Stuber,
                            kommen, wie ein liturgisches Buch aussieht und         die Aufgaben erklärt: «Sie geht dann auch nicht
                            dass es fortlaufend gelesen wird.» Zu ihrem Text       weg und erklärt es nötigenfalls zweimal, wenn
                            haben knapp 70 Kinder eine Zeichnung gestal-           ich nicht aufgepasst habe!» Luciana (8): «In der
                            tet. Daraus wurde ein Buch für die Kirche ge-          Zeit daheim habe ich mich nicht so gut gefühlt.
                            bunden, wo es jetzt gut sichtbar aufliegt.             Ich war so eingeschlossen ... da habe ich gerne
                                                                                   das Bild gemalt, wo Johannes Jesus tauft.»
                            Die Kinder sind sichtlich stolz: «Es hat Zeichnun-         Das entstandene Werk ist nicht nur in der
                            gen von vielen Kindern drin, und die können            Kirche zu bewundern. Die Kinder – und auch
                            wir mit Freunden immer wieder ansehen», sagt           Pfarreimitglieder, die das wünschten – bekamen

                                                                                                                forum 12 2021    26
IM ZÜRIPIET DIHEI

ein kleines Evangeliar mit allen Texten und Bil-
dern für sich persönlich. Das Cover dazu hat je-
des Kind selber gestaltet mit einem Rahmen zu
einem Bild des Kirchenfensters. Das war die
zweite Lockdown-Aufgabe: «So hatten die Kin-
der Grund, die Kirche zu besuchen, die Fenster
anzuschauen und sich damit in Bezug zu setzen
mit ihrer Kunst», sagt Katechetin Fiorina Stuber
dazu. Schliesslich haben die Kinder noch für ihr
eigenes Evangeliar ein Vorwort verfasst unter
dem Titel «Was ich von Jesus weiss», als dritte
Hausaufgabe. «Jesus war ein netter Mann, der
immer geheilt und geholfen hat», steht da. «Er
ist eigentlich ein Jedi. Bruder und Schwester hat
er uns genannt, weil wir alle von Gott kommen
und alles wie er machen können.» Oder: «Jesus
trägt Flipflops.» Es gibt kurze, aber auch ganz
lange Texte über das, was die Kinder über Jesus
wissen und die Gedanken, die sie sich dazu ge-
macht haben.
     Dann fand der pfarreiliche Präsenzunter-
richt wieder statt, bis er im Verlauf der zweiten
Corona-Welle nochmals kurzfristig unterbro-
chen wurde. Nun bekamen die Kinder zu einem
neuen Evangeliumstext des kommenden Lese-
jahres die Aufgabe, eine Majuskel, eine Kalligra-
fie, ein Handlettering eines Wortes oder Verses
herzustellen. Sie wurden auf Karten gedruckt,
welche die Kinder verschicken können. Benja-
min (10): «Ich habe jeden Buchstaben mit einer
Schablone gezeichnet und mit einem Glitzerstift
verziert.» Erster Empfänger der Karten ist der
neue Bischof, der das ganze Jahr hindurch jede
Woche die Karte eines Kindes mit einem Gebet
für ihn bekommen wird: «Lieber Gott, mach,            Die Männedorfer Kinder mit ihren preisgekrönten Werken (unten)
dass der Bischof geduldig mit seinen Aufgaben         und die Karten der Herrliberger Kinder (oben).
umgehen kann und ein Herz für arme Men-
schen hat!», steht da. Oder: «Mach, dass Bischof          Die elfjährige Jana hat in der Kategorie «Mi-
Bonnemain ein Ohr für jeden hat, fair ist und         nistranten» mit ihrer Collage den ersten Platz ab-
lieb soll er auch sein. Und ein Herz für Tiere        geräumt. «Die Aufgabe war, Fotos vom Lieblings-
wäre auch noch super.»                                platz, der Lieblingsspeise und wie man jeman-
                                                      dem in der Familie die Füsse wäscht und beim
Die Pfarrei St. Stephan Männedorf-Uetikon hat         Kochen hilft zu kombinieren», erklärt sie. Der
einen Kreativ-Wettbewerb lanciert zum Thema           kleine Manuel, mit dem ersten Preis Unterstufe,
«Meine liebste Bibelgeschichte». Die Werke sind       hat eine grosse Arche Noah mit vielen überra-
im Franziskus-Zentrum Uetikon ausgestellt.            schenden Details gebaut: «Ich hatte viele Schach-
Flurin und Manrico haben eine Weihnachtskrip-         teln, daraus habe ich das Schiff gemacht, dann
pe gebastelt: «Wir sind rausgegangen und haben        hab ich Tiere und Fotos gesammelt, in die Fens-
Sachen gepflückt, die wir mit Heissleim ankleb-       ter geklebt und auf das Schiff gesetzt.» Yara hat
ten», erklärt Flurin, «so entstand die Landschaft.»   ein Foto eingereicht, das einen wunderschönen
Und Manrico: «Die kleinen Figuren aus Fimo wa-        Schwalbenschwanz auf einer Hand zeigt. Dahin-
ren heikel, sie bekamen beim Brennen eine an-         ter steckt eine ganze Geschichte: «Ich habe vor ei-
dere Form. Aber wir sind ganz zufrieden.» Kein        nem Jahr Schmetterlingseier im Garten gefunden
Wunder, denn die zwei holten den ersten Platz         und sie in einem geschützten Raum aufgezogen.
der Kategorie «Mittelstufe». Den zweiten Platz        Auf diesem Bild habe ich den ersten geschlüpf-
erreichte Nicolas, der eine szenische Darstellung     ten Schmetterling festgehalten, bevor ich ihn in        www.kath-herrliberg.ch
des Brotwunders von Jesus aus Draht und Salz-         die Freiheit entliess.»                                 www.kath-maennedorf-
teig, mit Legofiguren, gebastelt hat.                                            Beatrix Ledergerber-Baumer   uetikon.ch

                                                                                                                  forum 12 2021    27
BOUTIQUE

                                                                                                                                    Foto: Keystone / Peter Schneider
Erinnerung für die Zukunft
In Bern soll ein innovativer Ort der Erinnerung, Vermittlung und Vernetzung für
die Opfer des Nationalsozialismus entstehen – eine neue und bisher einzigartige
Kombination in der Schweiz.

Rund 150 namhafte Erstunterzeich-          gelegt, und man fand grosse Unterstüt-    Zürich präsentierten das vorgesehene
nende und 30 Organisationen unter-         zung, unter anderem von der Schweizer     Memorial als «lebendigen, formbaren
stützen das Anliegen. Am 25. Mai wur-      Bischofskonferenz, der Evangelischen      Ort des Diskurses und der Reflexion»,
de dem Bundesrat ein Konzept einge-        Kirche Schweiz, der Christkatholischen    der unter den Leitthemen «erinnern –
reicht, das die Schaffung eines solchen    Kirche und der Föderation islamischer     vermitteln – vernetzen» stehe.
Memorials verlangt.                        Dachorganisationen Schweiz.                   Der Gedenkort soll zentral, reprä-
    Die Gedenkstätte soll insbesondere         Das Schweizer Memorial solle an       sentativ und öffentlich zugänglich in
die nächsten Generationen zum kriti-       alle Opfer erinnern, die aufgrund ihrer   Bern stehen. Die Bevölkerung soll da-
schen Nachdenken über Vorurteile und       Religion, politischen Gesinnung oder      bei in einen Meinungsbildungsprozess
Ausgrenzung befähigen. Im Gegensatz        sexuellen Ausrichtung diskriminiert,      eingebunden werden, auch im Ent-
zu anderen Ländern gibt es eine solche     verfolgt, deportiert, misshandelt oder    scheid zur Form dieses Memorials, der
Erinnerungsstätte in der Schweiz bis       ermordet wurden. «Wer die Vergangen-      das Resultat eines öffentlichen Kunst-
heute nicht.                               heit kennt, kann sich den Herausforde-    und Architekturwettbewerbs sein wird.
    Zusammen mit der Christlich-Jü­        rungen der Gegenwart besser stellen»,         Der Bundesrat wird in Kürze über
dischen Arbeitsgemeinschaft in der         so Ralph Lewin, Präsident des SIG.        die Umsetzung des eingereichten Kon-
Schweiz, dem Schweizerischen Israeliti-        Erinnerung sei auch Aufklärung, um    zepts entscheiden.
schen Gemeindebund (SIG) sowie ver-        die Gefahr von Diskriminierung wie
schiedenen universitären Institutionen     Rassismus oder Antisemitismus auf­                         Anouk Hiedl Pfarrblatt Bern

nahm die Auslandschweizer-Organisa­        zuzeigen. Dabei gelte es, nicht nur in
tion (ASO) diesen Appell auf. Ein Kon-     die Vergangenheit zu blicken, sondern
zept für die Schaffung eines offiziellen   auch in die Zukunft. Die Historikerin
Schweizer Memorials wurde erarbeitet.      Fabienne Meyer und Gregor Spuhler
Dieses wurde vielen Institutionen vor-     vom Archiv für Zeitgeschichte der ETH     www.swissmemorial.ch

                                                                                                            forum 12 2021    28
Inegüxle ➜ Im Kloster Fahr

Laudato-si’-Garten
Im Kloster Fahr ist der erste Laudato-si’-
Garten der Deutschschweiz eröffnet wor-
den. Fünf Jahre nach der Veröffentli-
chung der Enzyklika «Laudato si’ – über
die Sorge für das gemeinsame Haus»
von Papst Franziskus entstanden 2020

                                               Foto: Kloster Fahr / zvg
verschiedene Aktivitäten wie «Laudato-
si’-Wochen» oder die Gestaltung von                                                                                        Öffnungszeiten
«Laudato-si’-Gärten». Die Benedikti-
nerinnen vom Fahr nahmen diese Im-                                                                                         Der Fahrer Laudato-si’-Garten ist
pulse auf und gestalteten im ehemali-                                                                                      jederzeit öffentlich zugänglich.
                                                                                                                           Führungen im Laudato-si’-Garten
gen Schulgarten der Bäuerinnenschu-                                       des Laudato-si’-Gartens wurde sie res-           auf Anfrage von Novizin Judith
le einen Garten,der für die Öffentlichkeit                                tauriert und neu arrangiert und unter-           Samson (schöpfungstheologische
jederzeit zugänglich ist.                                                 stützt die Botschaft des Gartens auf ihre        Führungen) und Schwester Beatrice
                                                                                                                           Beerli (Gartenführungen).
    Der Garten behält seine Form und                                      Weise. Eine zentrale Rolle im Fahrer
Bepflanzung. Er wird durch die Kunst                                      Laudato-si’-Garten spielen Texte von             An bestimmten Gedenktagen
zweier Fahrer Schwestern bereichert:                                      Silja Walter, welche das Thema «Schöp-           und in der «Schöpfungszeit»
                                                                                                                           (1. September bis 4. Oktober)
Zum einen durch eine Keramik von                                          fung» immer wieder verdichtete. So fin-
                                                                                                                           gibt es Impulse auf der Webseite
Schwester Matthäa Wismer, welche die                                      det sich auf zehn Tafeln entlang der             und spezielle Gottesdienste.
vier Elemente darstellt. Diese Skulptur                                   Gartenmauern Lyrik von Silja Walter
schmückte den Eingang zur Bäuerin-                                        im Dialog mit Zitaten aus der Enzyklika          www.kloster-fahr.ch

nenschule. Anlässlich der Gestaltung                                      «Laudato si’».                        pd

Schaufenster ➜ Buch                                                                                                     Auf Sendung

Mitten im Regenwald                                                                                                     Shalom Allah
                                                                                                                        Über 100 Menschen sollen jährlich
Die Baldegger Schwester Gaudentia reiste                                                                                in der Schweiz zum Islam konver­
1969 nach Papua-Neuguinea und wirkte                                                                                    tieren. Dokumentarfilm.
dort 50 Jahre. Helene Arnet, Journalistin                                                                                  So, 13. Juni – 10.00 – SRF 1
beim Tagesanzeiger, beschreibt nicht nur
deren abenteuerliches Leben und selbst-                                                                                 Rituale der Welt
losen Einsatz, sondern ordnet auch das                                                                                  Jedes Jahr treffen sich Sinti und
christliche Missionsverständnis kritisch                                                                                Roma aus ganz Europa in der süd-
und differenziert ein, stellt das bei uns                                                                               französischen Kleinstadt Saintes-
weitgehend unbekannte Land Papua-                                         um mit ihnen zusammen Wege zu finden,         Maries-de-la-Mer, um ein Festritual
Neuguinea vor und arbeitet die Ge-                                        wie Probleme zu lösen wären. Dabei hat        zu Ehren ihrer dunkelhäutigen
schichte des Klosters Baldegg mit ein.                                    sie Gott nicht auf der Zunge getragen –       Schutzheiligen Sara zu veranstalten.
    Sr. Gaudentia gründete in abgelege-                                   ihre Kraft aber aus ihrer tiefen Spiritua-       Fr, 18. Juni – 6.30 – arte
nen Gebieten mitten im Regenwald                                          lität geschöpft. Sr. Gaudentia und ihre
Krankenstationen und Pflegerinnen-                                        Mitschwestern haben sich mit Finger-          (Wo) gibt es das Heilige noch?
schulen, und sehr früh dämmte sie                                         spitzengefühl und grossem Mut auch            Die Universität Freiburg i. Ue. fragt
mit Präventionsmassnahmen die Ge-                                         mitten in Kämpfen verfeindeter Stämme         nach, ob sich die Rede vom Heiligen
fahr von Aids erfolgreich ein. Sie war                                    für Verständigung eingesetzt, ebenso wie      im säkularen Umfeld bewähren kann.
eine Pionierin im Gesundheitswesen,                                       sie vehement gegen die Verfolgung von              So, 20. Juni – 8.30 – SRF 2 Kultur
und wenn – wie meistens – kein Arzt da                                    Frauen als Hexen eintraten.             bl

war, hat die ausgebildete Pflegerin und                                                                                 Prunk und Putten
Hebamme auch gebrochene Knochen                                           «Mit Gottvertrauen im Gepäck.                 Manche Kirchen strotzen geradezu
gegipst und kleine Operationen durchge-                                   Die Baldegger Schwester Gaudentia             vor Pracht und Herrlichkeit. Viele
führt. Vor allem aber ist sie vorurteilsfrei                              in Papua-Neuguinea» Helene Arnet,             Menschen wünschen sich mehr
und offen auf die Menschen zugegangen,                                    Hier und jetzt 2020. 214 S., Fr. 39.–.        Schlichtheit in Gotteshäusern.
hat ihre Rituale und Gewohnheiten auf-                                    ISBN: 978-3-03919-515-2                          Mi, 23. Juni – 19.00 – BR
merksam studiert und ihnen zugehört,                                      Auch als E-Book erhältlich.

                                                                                                                                            forum 12 2021    29
KURZNACHRICHTEN

Katholische Kirche verschärft ihr Strafrecht
Missbrauch, verletzte Aufsichtspflicht und finanzielle Vergehen werden
stärker geahndet – aber auch verbotene Sakramentenspendung.
Laut dem revidierten kirchlichen Ge-         schriebene Beratung oder Erlaubnis Kir-       angesehen werde. «Das Streben der
setzbuch ist es Kirchenoberen in keinem      chengut veräussert. Möglich sind auch         Frauen nach der Ordination ist nichts
Fall mehr freigestellt, ob sie erwiesene     Geldstrafen sowie der ganze oder teilwei-     anderes als ein Streben nach der Aner-
Vergehen bestrafen oder nicht. Sexueller     se Entzug von Gehaltsansprüchen. Für          kennung der Gleichheit und Würde der
Missbrauch wird nicht mehr unter Ver-        mögliche Straferlasse werden schliess-        Frauen auf Augenhöhe mit den Män-
stösse gegen die Zölibatspflicht aufge-      lich genauere und höhere Hürden festge-       nern in der Kirche», schreibt der CWC.
führt, sondern zählt wie Mord oder Ab-       legt. Nebst Strafe gibt es oft eine Pflicht   Der Vatikan betrachtet dies als ein Ver-
treibung als Straftat «gegen Leben, Wür-     zur Wiedergutmachung.                         gehen, das eine Exkommunikation nach
de und Freiheit des Menschen». Genannt                                                     sich zieht. Diese Kriminalisierung sei
werden weiter Besitz und Verbreitung         Als Delikte explizit aufgenommen wurden       inakzeptabel, verletzend und untergra-
von Pornografie von Minderjährigen so-       ins Kirchenstrafrecht aber auch der Ver-      be die Würde der Frauen. Es sei an der
wie der Missbrauch von Amtsautorität         such einer Weihe von Frauen sowie die         Zeit, «dass wir aus einer Kultur der
bei sexuellen Vergehen gegen volljährige     Spendung von Sakramenten an jeman-            männlichen Überlegenheit ausbrechen
Untergebene. Auch wer Urteile oder           den, dem der Empfang verboten ist,            und zur Gleichberechtigung zurückkeh-
Strafdekrete nicht ausführt oder Anzei-      etwa wiederverheiratet Geschiedenen,          ren, die Jesus für Frauen geschaffen hat,
gen nicht wie vorgesehen weitergibt,         die nicht unter die Ausnahme von              als er sie in seinen Dienst einbezog.»
muss jetzt bestraft werden.                  «Amoris Laetitia» fallen. Der Catholic        Gründungsmitglieder des CWC sind
    Grobe Fahrlässigkeit bei der Verwal-     Women’s Council (CWC) wehrt sich da-          unter anderem die internationale Orga-
tung von Kirchengütern wird ebenso ge-       gegen, dass die Ordination von Frauen         nisation «Voices of Faith» und die Bewe-
ahndet wie derjenige, der ohne vorge-        als ein Vergehen gegen die Sakramente         gung «Maria 2.0».                kath.ch / bl

 Forum Pfarrblatt,
INSERATE             42 x 131mm

   «Ich will
   noch nicht
                                                                        Das forum im Netz
   ins Heim!»
   24 Stunden Betreuung
   von Caritas Care                                                    ➜     zusätzliche Beiträge
   Herzlich, sicher, fair:                                             ➜ 	mit Bildern und Tönen angereichert
   erfahrene und kompetente
   Betreuerinnen wohnen bei                                            ➜ 	eigener Podcast
   Ihnen zu Hause und sorgen
                                    Die Dargebotene Hand
   für: • Haushalt                                                     ➜     als PDF zum Download
          • Gesellschaft
          • Einfache Pflege                                            ➜     frei zugängliches Archiv
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   Gerne beraten wir Sie          ➜ 14. Juni (Nr. 13)
   persönlich: 041 419 22 27
                                  ➜ 28. Juni (Nr. 14)
                                                                             komfortabler Suchfunktion
   caritascare.ch
                                  ➜ 12. Juli (Nr. 15)
                                                                       www.forum-pfarrblatt.ch
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12. BIS 25. JUNI

 Bitte beachten Sie die Websites der                 Bibelteilen                                            Maskenpflicht und Einlass-Beschränkun-
 Veranstaltungen. Bei allen Anlässen gilt            Glauben und Leben, Bibel und Alltag mit-               gen: Erkundigen Sie sich in Ihrer Pfarrei!
 ein BAG-kompatibles Schutzkonzept.                  einander verbinden.
                                                     Do, 24.6., 19.00–20.00, Werdstr. 53, Zürich.
                                                                                                           Gottesdienste
                                                     www.zentrum-spiritualitaet.ch
Veranstaltungen
                                                                                                           Bischof aus Ägypten
                                                                                                           So, 13.6., 17.30, St. Peter und Paul, ZH
                                                     Sommerangebote                                        www.kirche-in-not.ch

                                                     Gemütliche Wanderwoche                                Feierliches lateinisches Choralamt
                                                     Schönheit des Bündner Oberlandes:                     Sa, 19.6., 18.00, St. Peter und Paul, Zürich
                                                     Täglich 2,5 bis 3 Std. wandern, mit Sr.
                                                                                                           Ökumenischer Pride-Gottesdienst
                                                     Ida Fassbind.
                                                                                                           So, 20.6., 14.00, Augustinerkirche, Zürich:
                                                     Mo, 5.7., 16.15 bis Sa, 10.7., 14.00,                 Gottes Segen erkämpfen.
                                                     Haus der Begegnung, Kloster Ilanz.
                                                     Info und Anmeldung: 081 926 95 40,                    Getanzter Gottesdienst
                                                     hausderbegegnung@klosterilanz.ch
                                                                                                           Fr, 25.6., 19.00, Kath. Kirche Langnau a.A.
                                                     www.hausderbegegnung.ch
Stummfilm mit Live-Vertonung                                                                               Angeleitete Liedtänze, Gebärdengebete.
Der 101-jährige Film «Der Golem, wie er              Sommerferien im Lassalle-Haus                         Erneuerung aus dem Geist Gottes
in die Welt kam» behandelt brandaktuel-              Raum für Erholung und Begegnung, für                  Fr, 25.6., 19.30, Hl. Kreuz, ZH-Altstetten.
le Themen. An der Orgel live vertont.                gemeinsame Ausflüge, für Austausch                    Eucharistie, Lobpreis, Beichte, Segen.
Sa, 12.6., 19.00–21.30, St.-Anna-Kapelle,            und Momente der Stille. Mit Niklaus
St.-Anna-Gasse 11, Zürich.                                                                                 Eucharistiefeier in der Predigerkirche
                                                     Brantschen, Alexia Seiler, Geneva Moser,
www.stiftung-eg.ch                                                                                         Sa, 26.6., 16.00. «Befreiungsgeschichte»
                                                     Valerio Ciriello SJ.
                                                     So, 11.7., bis So, 18.7. / So, 18.7., bis So, 25.7.   Hochschulgottesdienst
Theologiekurs und Studiengang
                                                     www.lassalle-haus.org                                 Je So, 20.00, Liebfrauenkirche, Zürich
Die Glaubenskurse «Bibel verstehen»
und «Gott und die Welt verstehen» (1 Jahr,
Abend- oder Tageskurs) sowie der Studi-                                                                    Seelsorge-Gespräche
engang Theologie (4 Jahre, berufsbeglei-
                                                                                                           Seelsorge- und Beratungsangebote
tend) stellen sich vor.
                                                                                                           www.zhkath.ch
Infoabende: Mo, 21.6., Studiengang Theologie.
Mi, 23.6., Glaubenskurse. Je 19.00, Paulus-                                                                Predigerkirche
Akademie, Pfingstweidstr. 28, Zürich.                                                                      Mo – Fr, 14.00 –18.00
www.tbi-zh.ch

«Wir sagen Ja»                                                                                             Gebete und Meditation
Ehevorbereitungskurs zu den Themen                                                                         Queer Spirit
Psychologie, Recht, Theologie.                                                                             So, 13.6., 19.00, Wasserkirche, Zürich:
Sa, 26.6., 8.45–17.45; Paulus-Akademie,                                                                    Universelles Gebet zur Zurich Pride.
Pfingstweidstr. 28, Zürich. Fr 100.– pro Person
                                                                                                           www.gay.ch
inkl. Mittagessen.
www.eheseminar-zh.ch
                                                      Stilles Zürich                                       Einfach da sei: Stille-Meditation
                                                      Die verkürzte Ausgabe von «Stilles
                                                                                                           Mo, 14.6., 10.00–11.30, Pfarrei Dietikon
                                                      Zürich» bietet vom 10. bis 13. Juni u. a.
Spiritualität                                         Tanz (Outdoor und als Workshop),                     Kontemplative Meditation
                                                      eine Filmvorführung zum Thema                        Do, 17.6., 10.00–11.30 und 19.00–20.15,
Stille Meditation                                     Stille, feine Klänge, leises Lesen und               Werd­str. 53, Zürich
Auferstehung-Kontemplation:Atem- und                  stille Inspirationen unterwegs. Auch                 «Corona»-Gebet
Körperwahrnehmungsübungen, Gebets-                    Katholisch Stadt Zürich ist dabei.                   je Mi, 18.30, St. Felix und Regula, Zürich
gebärden, meditative Tanzschritte.                    Klänge, Feenstaub, Langsamtanz: Do, 10.6.,
Sa, 19.6., 10.00–16.30, Werdstr. 53, ZH. Fr. 70.–     18.00–19.15, Dreikönigen, Schulhausstr. 22,
www.zentrum-spiritualitaet.ch                         ZH. Anmelden: info@stilles-zuerich.ch                Vernetzt
                                                      Achtsamkeit zur Mittagspause: Fr, 11.6., bis         Kabel/Lehrlingsseelsorge
Ort der Gottesbegegnung                               So, 13.6., 12.10–12.30, Raum der Stille,             044 251 49 60, www.lehrlinge.ch
Pfr. von Holzen geht von der Gottesbegeg-             Paulus-Akademie, Pfingstweidstr. 28, Zürich.
nung Jakobs an der Himmelsleiter aus                                                                       Behindertenseelsorge
                                                      App 3:33 Weiler, Sa, 12.6., 12.50–13.45, Frei-       www.behindertenseelsorge.ch
und fragt, wie wir heute Gott begegnen.               tagtower, Geroldstr. 17, ZH. Ohne Anmeldung
Mi, 23.6., 19.00–21.00, Werdstr. 53, ZH. Fr. 15.–.    www.stilles-zuerich.ch                               Anderssprachige Gottesdienste
www.zentrum-spiritualitaet.ch                                                                              www.zh.kath.ch/migrantenseelsorge

                                                                                                                                   forum
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