Horch beim Storch - Heimatverein

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Horch beim Storch - Heimatverein
27. JAHRGANG                                   FREITAG,   DEN   29. MAI 2020                                            03/2020

       Horch beim Storch                                                           Es ist ein Ortschaftsanzei-
                                                                                   ger, keine ornithologische
  Sie sind wieder da!                    es auf „Grüna online“ aber eine neue           Fachzeitschrift …
  Am 14. März war es soweit: unsere      Rubrik „Störche in Grüna 2020“ mit
                                                                                   … auch wenn es an mehreren Stellen um
beringte Störchin vom letzten Jahr ist   einigen Fotos und Infos. Hier werden
                                                                                   Vögel geht: Um die Störche, die wieder zurück
zurückgekommen. Fünf Tage später         dann auch die Bilder der Webcam           sind und hoffentlich auch wieder brüten, um
traf ein zweiter Storch am Horst ein.    eingebunden. Ausführlichere Informa-      eine schöne, (ketten-)gesägte Eule über dem
Leider gibt es seit Ende März immer      tionen rund um die Störche gibt es in     Sitzplatz am Waldrand, die gestohlen wurde,
mal wieder „Besuch“ von fremden          einer der nächsten Ausgaben. Hoffen       um die Turteltaube als Vogel des Jahres und
Vögeln, was ab und an zu heftigen        wir, dass wir dann über Jungvögel be-     schließlich um zwei zugeflogene Kanarienvö-
Kämpfen um das Nest führt. Trotzdem      richten können und weiterhin alles gut    gel, die ihren Besitzer suchen – und natürlich
widmen sich die beiden intensiv dem      verläuft.                                 auch bei dem regelmäßig erscheinenden Bei-
Brutgeschehen, so dass zu hoffen ist,                                              trag des Geflügelzuchtvereins.
dass es auch in diesem Jahr wieder        Hilfe im Notfall gibt es unter: Natur-   Veranstaltungstermine hier aufzulisten, würde
Nachwuchs gibt.                          schutzbehörde Chemnitz 0371/488           bedeuten, Eulen nach Athen zu tragen (und da
                                                                                   sind wir wieder bei den Vögeln), denn durch
  Inzwischen sind die ersten Spenden     3602 oder 0371/488 3667, dem Stor-
                                                                                   Corona ist alles noch ungewiss. Schauen Sie
auf dem „Storchenkonto“ eingegan-        chenbeauftragten Herrn Schaarsch-         deshalb vorher in die aktuellen Informationen
gen, und auch die Sammelbüchsen          midt (0162/960 21 30) oder über die       bei den Veranstaltern oder rufen Sie dort an!
kommen nach und nach zum Einsatz.        Grünaer Storchenfreunde (0171/372         Alle wünschen wir uns eine Lockerung der Ein-
Ein herzliches Dankeschön an alle        11 78).                                   schränkungen, aber auch, dass Corona uns
bisherigen Spender! Die Einrichtung                                                nicht erwischt. Ich als Mathematiker weiß sehr
der geplanten Webcam ist im Gange,                                                 genau, was eine Reproduktionsrate größer 1
hat sich aber situationsbedingt leider   Carola Hilkmann (Text) und                bedeutet: exponentielles Wachstum. Und wenn
noch etwas verzögert. Immerhin gibt      Andrea Kretzschmar (Foto)             q   es durch die rigorosen Einschränkungen ge-
                                                                                   lang, die Rate leicht unter 1 zu drücken, dann
                                                                                   ist mir klar, was ohne diese Maßnahmen hätte
                                                                                   passieren können. Glauben Sie keinen Ver-
                                                                                   schwörungstheorien, die die Gefahr der Pan-
                                                                                   demie negieren!
                                                                                   Im Namen der Heimatvereine wünsche ich
                                                                                   Ihnen weiterhin ein schönes Frühjahr – und
                                                                                   bleiben Sie gesund! Und wenn die großen
                                                                                   Vögel (womit wir wieder beim Thema wären
                                                                                   …) dieses Jahr vielleicht nicht in alle Ecken der
                                                                                   Welt fliegen, dann schauen Sie sich mal die nä-
                                                                                   here Heimat an. Es gibt viel zu sehen und zu
                                                                                   entdecken.

                                                                                   Ulrich Semmler

                                                                                   Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe
                                                                                   ist der 13. Juli 2020
                                                                                   Die Verteilung erfolgt ab 31. Juli 2020
                                                                                   Beiträge an: redaktion.oaz@gmail.com

                                                                                                                                 1
Horch beim Storch - Heimatverein
ORTSCHAFTSANZEIGER GRÜNA/MITTELBACH • 03/2020                                                        AUSGABE MAI/JUNI

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger von Grüna und Mittelbach!
  Seit nunmehr 7 Wochen wird unser        siert haben, an alle die Ihnen beige-     Lockerungen der Maßnahmen, die wir
Alltag maßgeblich durch die Corona-       standen haben in ihrer Angst und Ein-     alle herbeisehnen, vorsichtig und
Pandemie bestimmt. Durch die getrof-      samkeit und an alle, die Behelfsmas-      schrittweise umgesetzt werden. Bitte
fenen Maßnahmen wurde der Virus in        ken genäht und kostenfrei zur Verfü-      verhalten Sie sich vorsichtig und hal-
seiner Ausbreitung gebremst und die       gung gestellt haben. Die Liste dieser     ten die Abstands- und Hygieneregeln
Infektionszahlen steigen nicht stark      Personen ist sehr lang und sie alle       weiterhin ein. Ältere und Vorerkrankte
an. Unser Gesundheitssystem ist da-       sind wirklich großartig!                  sollten besonders auf der Hut sein
durch in der Lage, alle Erkrankten gut      Ebenso gilt mein Dank all jenen         und sich bei notwendigen Besorgun-
und maximal zu versorgen. Darüber         Menschen, die durch ihre Arbeit die       gen helfen lassen, damit ihr physi-
bin ich sehr froh und dankbar. Dies ist   Versorgung der Bevölkerung aufrecht       scher Kontakt zu Mitmenschen mög-
auch das Resultat unseres Verhaltens      gehalten haben. In dieser Krise zeigt     lichst reduziert wird. Bitte scheuen Sie
untereinander, der Rücksichtnahme         sich die Wichtigkeit vieler Berufe, die   sich nicht von ihren Angehörigen,
auf unsere Mitbürger und der Einhal-      sonst kein hohes gesellschaftliches       Nachbarn und der Corona-Hilfe Un-
tung der geltenden Abstands- und          Ansehen genießen. Dies sollte geän-       terstützung dieser Art anzunehmen.
Hygieneregeln. Dafür danke ich Ihnen      dert werden. Unsere Gesellschaft            Halten wir zu diesen Menschen Kon-
allen recht herzlich im Namen des Ort-    kann nur als Ganzes gut funktionieren,    takt per Telefon und anderen Medien
schaftsrates Grüna.                       und gemeinsam werden wir diese            – Einsamkeit und Traurigkeit wären
  An dieser Stelle möchte ich all denen   Krise überwinden. Wir brauchen keine      sonst die Folge.
danken, die in dieser bedrohlichen Si-    Angst vor der Zukunft zu haben, wenn        Bitte bleiben Sie gesund und so wie
tuation Hilfe für ihre Mitmenschen        wir zusammen halten und aufeinander       Sie sind – rücksichtsvoll und hilfsbe-
selbstlos und unentgeltlich angeboten     Acht geben.                               reit gegenüber ihren Angehörigen und
und auch realisiert haben. Dies lässt       Nichtsdestotrotz darf man nicht ver-    Nächsten.
mich für diese manchmal recht kalt        gessen, dass allein in unserem Land
und egoistisch wirkende Gesellschaft      bisher 7500 Menschen durch COVID-         Richard Aurich
hoffen und macht Mut für die Zukunft!     19 verstorben sind und wir noch           stellvertretender Ortsvorsteher Grüna
Dank an alle, die für Ältere und Vorer-   längst nicht alles über den Virus wis-    im Namen des Ortschaftsrates Grüna.
krankte eingekauft und Hilfe organi-      sen. Deshalb ist es wichtig, dass die                                         q

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Horch beim Storch - Heimatverein
AUSGABE MAI/JUNI                                           03/2020 • ORTSCHAFTSANZEIGER GRÜNA/MITTELBACH

              Heimatverein Grüna e.V.
         Frühjahrsputz                  dass das Wasser bald wieder fließen          Baumgarten-Ausstellung
  … wie im Anzeiger 2/2020 angekün-     sollte – vielleicht schon, wenn Sie die-        wieder geöffnet
digt, konnte auf Beschluss der Stadt-   sen Ortschaftsanzeiger im Briefkasten        Das gesellschaftliche Leben im
verwaltung wegen der Corona-            finden.                                    Lande soll sich schrittweise wieder
Schutzmaßnahmen nicht stattfinden.                                                 normalisieren (wenn es keine Rück-
Doch einige Mitglieder des Heimat-       Dank des schönen Wetters (schön           schläge gibt). Entsprechend den be-
vereins Grüna nutzten die Zeit und      für den „Zwangs“-Urlaub auf Balko-         schlossenen Lockerungen wollen wir
das schöne Wetter, dem Sprudelstein     nien, viel zu trocken für die Natur)       nun auch unsere Ausstellung im Rat-
(der ja durch den Heimatverein be-      wurde auch andernorts in Grüna (und        haus wieder öffnen und betreuen.
trieben wird) sowie seinem unmittel-    sicher genauso in Mittelbach) dieses         Regelmäßig geöffnet ist ab sofort
baren Umfeld den notwendigen Früh-      Frühjahr viel geputzt und gepflegt.        wieder jeden Sonnabend von 14 bis
jahrsputz zu verpassen – natürlich      Viele schauen auch über ihren Garten-      18 Uhr, also eine Stunde länger als
unter Einhaltung der empfohlenen        zaun und bringen dort das Umfeld in        bisher. Dafür entfällt die Öffnung am
Sicherheitsabstände untereinander.      Ordnung. Aber es gibt schon noch           Donnerstag, da die Erfahrung gezeigt
                                        einige Müllecken, die oft mit wenig        hat, dass so gut wie niemand seine
 Die Aktion erfolgte am 25. April,      Aufwand und etwas persönlichem             Angelegenheiten im Bürgerservice mit
dieses Mal halt mit eigenen Geräten.    Einsatz beseitigt werden könnten …         einem Besuch der Ausstellung verbin-
Nur muss der Stein vorerst trocken                                                 det. Sie können aber auch gern über
bleiben, denn die Pumpe hat ein tech-                                              kontakt@heimatverein-gruena.de zu
nisches Problem, das hoffentlich        Ulrich Semmler                             (fast) jedem anderen Zeitpunkt einen
schnell beseitigt werden kann, so       für den Heimatverein Grüna e.V.       q    Besuch vereinbaren, sei es für die Fa-
                                                                                   milie, für eine Familienfeier oder ein
                                                                                   sonstiges Treffen.

                                                                                   Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

                                                                                   Fritz Stengel, Heimatverein Grüna q

                                                                                               IM P RE SSU M
                                                                                   Herausgeber und V.i.S.d.P.: die Vorsitzenden
                                                                                   der Heimatvereine Grüna (Jens Bernhardt) und
                                                                                   Mittelbach (Marco Nawroth)
                                                                                   Satz, Druck und Akquise:
                                                                                   Mugler Druck und Verlag GmbH, Gewerbering 8,
                                                                                   09337 Hohenstein-Ernstthal, OT Wüstenbrand,
                                                                                   Tel.: 03723 / 49 91 49, Fax: 03723 / 49 91 38
                                                                                   E-Mail: info@mugler-verlag.de
                                                                                   Es gilt die Anzeigenpreisliste 01/2020.
                                                                                   Erscheinungstag: 29.05.2020
                                                                                   Die Herausgeber behalten sich das Recht vor,
                                                                                   Leserbriefe sinnentsprechend zu kürzen.
                                                                                   Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht
                                                                                   nicht. Die mit Namen gekennzeichneten
                                                                                   Beiträge müssen nicht unbedingt mit der
                                                                                   Meinung der Herausgeber übereinstimmen
                                                                                   • Textbeiträge sind zu schicken an Herr
                                                                                   Dr. Ulrich Semmler, 09224 Grüna, Untere
                                                                                   Bergstr. 5 (Tel. 0371 / 85 87 83, E-mail:
                                                                                   redaktion.oaz@gmail.com) oder in den Rat-
                                                                                   hausbriefkästen versehen mit der Adressierung
                                                                                   an den Heimatverein einzuwerfen. Die Fotos
                                                                                   wurden uns vom Autor des jeweiligen Beitra-
                                                                                   ges übergeben.
                                                                                   Redaktionsschluss für die Ausgabe 04/2020 ist
                                                                                   der 13. Juli 2020.

                                                                                                                             3
Horch beim Storch - Heimatverein
ORTSCHAFTSANZEIGER GRÜNA/MITTELBACH • 03/2020                                                              AUSGABE MAI/JUNI

     Vogel entflogen!                                        Wer vermisst seine
 Nein, hier geht es nicht um unsere Störche, die ja in
                                                             2 Kanarienvögel?
Grüna große Aufmerksamkeit und Sympathie erfahren.
Denn auch anderes Geflügel kann seit einiger Zeit in un-    Sie sind zugeflogen am 10.05.2020 im Hotel Abendroth
serem Ort beobachtet werden. Ja, natürlich bei den Mit-     Mittelbach und jetzt zur Pflege bei
gliedern unseres Geflügelzuchtvereins, aber auch zum         Frau Nicole Adam,
Beispiel an der Feldstraße Ecke Nordstraße, wo mit viel      telefonisch erreichbar unter
Liebe und Kunstfertigkeit ein rechter Vogelpark entstan-     0172 / 5671253
den ist.
 Dessen Schöpfer heißt Stefan Förster und hat sich die      Wer Hinweise hat oder den Besitzer kennt, bitte melden.
Fähigkeit, mit einer Kettensäge einen Holzklotz in ein
Kunstwerk zu verwandeln, ganz allein angeeignet. Durch
Lob und Anerkennung von Freunden und Passanten er-
mutigt, entstand der Gedanke, die sprichwörtliche Eule
nicht nach Athen zu tragen, sondern zum Wald, wo sie
wohnt – speziell zu „Nitzschens Bank“ am beliebten Pa-
norama-Wanderweg. Dort sollte sich das Tier in seiner na-
türlichen Umgebung wohlfühlen und dem rastenden oder
vorbeiziehenden Wanderer Freude bereiten.

                                                            Ihm fehlt am linken Fuß die mittlere Kralle.

                                                            Er trägt einen roten Ring.                                    q

  Das tat es dann auch – ganze zwei Monate lang. Aber
was geschah dann, eines Tages oder eher eines Nachts?                                 ANZEIGEN
Hat sie ihre hölzernen Flügel ausgebreitet, um sich einen
neuen Sitzplatz zu suchen? Hatte sie nicht nur fröhliche
Blicke von Wanderern auf sich gezogen, sondern auch
begehrliche Blicke gewisser Mitbürger, die Mein und Dein
nicht auseinanderhalten können und keinen Respekt vor
der Arbeit Anderer haben?
  Wie dem auch sei – wer den abgebildeten Vogel ent-
deckt, könnte ja den momentanen Besitzer (nicht Eigen-
tümer!) mal in ein Gespräch verwickeln. Oder der Betref-
fende kommt selbst auf die clevere Idee, das Corpus De-
licti an seinen Platz zurückzubringen und anschließend
den Hersteller aufzusuchen. Von ihm erhält er ganz sicher
ein günstiges Angebot – und dazu das schöne Gefühl, die
begehrte Skulptur ehrlich erworben zu haben.

Fritz Stengel                                          q

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Horch beim Storch - Heimatverein
AUSGABE MAI/JUNI                                                03/2020 • ORTSCHAFTSANZEIGER GRÜNA/MITTELBACH

                                      Heimatverein
                                      Mittelbach e.V.
 Liebe Mittelbacher, liebe Heimatfreunde,                        die Eisheiligen waren ebenfalls pünktlich. Alle Vorausset-
                                                                 zungen für ein gutes Gartenjahr, denn dazu hat man heuer
  … in der letzten Ausgabe war eine Menge darüber zu             mehr Zeit, wenn man auf einen solchen zurückgreifen
lesen, was dieses Jahr in Mittelbach so an Veranstaltun-         kann.
gen stattfinden soll. Aktuell – bei Redaktionsschluss – total
überholt bei Auslieferung des Ortsanzeigers. Ja, so kann          Die Eingriffe in unseren gewohnten Tagesablauf sind gra-
es gehen, und deshalb werden wir in dieser Ausgabe auch          vierend, manches ist nachvollziehbar, manches eher nicht,
nicht konkret werden können, was die nächsten Monate             aber vielleicht sind dieser Tritt auf die Bremse, dieses In-
angeht.                                                          nehalten auch Chancen zum Nachdenken, zum Infrage-
                                                                 stellen eingefahrener Abläufe und zum Entdecken neuer
Abgesagt werden mussten u.a. …                                   kreativer Ideen.
 • Die Mitgliederversammlung
 • Der Frühjahrsputz                                              Das soll es für heute gewesen sein.Freuen wir uns we-
 • Die Vereinsausfahrt                                           nigstens an der Natur, dem frischen Grün, den blühenden
 • Das Maibaumsetzen                                             Blumen, den bestellten Feldern und machen wir das Beste
und leider auch unser Dorffest.                                  daraus. Gemeinsam mit dem nötigen Abstand.

  Da auf längere Zeit Großveranstaltungen nicht möglich          In diesem Sinne seien Sie gegrüßt
sein sollen, könnte das noch eine Weile so weitergehen,          und bleiben Sie gesund ...
und es bleibt zu hoffen, dass wenigstens in der Advents-
zeit wieder etwas geht. Aber wir haben‘s erlebt, was heute       Gunter Fix
geschrieben wird, ist morgen möglicherweise Makulatur.           Heimatverein Mittelbach e.V.
Insofern gibt es heute keine verbindlichen Termine. Verfol-
gen Sie bitte deshalb auch die aktuellen Informationen auf
unserer Internetseite www.Heimatverein-Mittelbach.de
bzw. auf unserem Facebook-Account.
                                                                 Alle Veröffentlichungen des Heimatvereins sowie aktuelle
 Durch die Absage der Mitgliederversammlung bleiben die          Termine, Fotos und geschichtliche Fakten sind auch im In-
gewählten Gremien unseres Vereins vorerst im Amt, bis            ternet unter www.Heimatverein-Mittelbach.de nachzule-
eine nächste Versammlung für die Neuwahl möglich sein            sen.
wird. Danke an alle, die damit in eine Verlängerung der ab-
gelaufenen Wahlperiode gehen müssen.                             Aktuelle Informationen gibt es auch unter Heimatverein-
                                                                 Mittelbach bei facebook.
 Liebe Heimatfreunde – ein sehr trockener April ist vorü-
ber, der Mai begann nach dem Sprichwort – „Ist der Mai           Öffnungszeiten der Heimatstube:
kühl und nass, füllt‘s dem Bauer Scheun’ und Fass“, und          zu unseren örtlichen Festen bzw. nach Vereinbarung        q

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Horch beim Storch - Heimatverein
ORTSCHAFTSANZEIGER GRÜNA/MITTELBACH • 03/2020                                                       AUSGABE MAI/JUNI

                                   Ortschaftsrat Mittelbach
          Die Welt dreht sich weiter …
  … trotz Corona-Virus, doch vieles war und ist im „Sleep-
Modus“. Es mag sich jeder darüber seine Meinung bilden,
grundsätzlich waren die bisher getroffenen Maßnahmen
sicherlich größtenteils sinnvoll, um eine breite Anste-
ckungswelle zu verhindern und damit insbesondere ältere
Menschen zu schützen. Andererseits gibt es natürlich auch
die daraus resultierenden Probleme in der Wirtschaft und
im zwischenmenschlichen Bereich durch diverse Kontakt-
sperren.
  Kontaktsperren führten auch dazu, dass besonders ge-
fährdete Menschen eine gewisse Isolierung erfahren
haben und manchmal selbst ihre Familienangehörigen sie
nicht besuchen können. Schon zu Beginn dieser Krise ent-
stand deshalb die von Richard Aurich und seinen Helfern
ins Leben gerufene Hilfsgruppe. Wer zu Risikogruppen
zählt und sich über diese Gruppe Lebensmittel und Medi-
kamente besorgen lässt, weiß das zu schätzen. Einige tun        Für alle sichtbar, ist mittlerweile nach 11 Jahren Bemü-
dies regelmäßig, andere sporadisch. Auch die Beschaf-          hungen die Bushaltestelle „Mittelbacher Dorfstraße“ land-
fung bzw. Herstellung von Atemschutzmasken wurde über          wärts fertiggestellt worden. Damit geht ein Wunsch vieler
diese Gruppe organisiert. (Lesen Sie dazu auch die Bei-        Bewohner im oberen Ortsteil in Erfüllung, und wir können
träge auf Seite 2 und ab Seite 8.) In jedem Fall gilt es je-   wohl froh sein, dass dies nun geschafft ist, da sicher nach
doch, allen Beteiligten, Ideengebern, Unterstützern, Spon-     den unvorhergesehenen finanziellen Mehrbelastungen des
soren und letztlich den Ausführenden herzlich DANKE            städtischen Haushaltes mit einer Reduzierung bei solchen
zu sagen für ihre Initiative zur Förderung des Allgemein-      Maßnahmen zu rechnen sein wird. Wie gesagt, danke an
wohls und des Schutzes besonders gefährdeter Mitmen-           das Tiefbauamt und die bauausführende Firma.
schen.                                                          Auch auf dem Schulhof ist ein Baufortschritt zu erkennen.
                                                               Da die Schule mehrere Wochen geschlossen war, konnte
                                                               dort ohne Einschränkungen weitergearbeitet werden. Eine
  • Ortschaftsrat                                              Aussage zum Ende der Bauarbeiten gibt es aber noch
  Die Ortschaftsratssitzungen April und Mai 2020 wurden        nicht.
aus gegebenem Anlass abgesagt, da ja Versammlungen              Die Verlegung der Trinkwasserleitung entlang der Mittel-
zeitweise verboten und die Rathäuser geschlossen waren.        bacher Dorfstraße läuft ebenfalls, und die Instandsetzung
Unser Ortschaftsrat hat intern auf elektronischem Weg          der Oberfläche soll sich nahtlos anschließen.
trotz allem Informationen ausgetauscht und den Kontakt          Unsere nächste planmäßige Ortschaftsratssitzung findet
zur Stadt aufrechterhalten.                                    nun am 08. Juni 2020, 19.00 Uhr statt – aber aus Platz-

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Horch beim Storch - Heimatverein
AUSGABE MAI/JUNI                                             03/2020 • ORTSCHAFTSANZEIGER GRÜNA/MITTELBACH
bzw. Abstandsgründen im „Kirchgemeindehaus Mittelbach,         Ein DANKESCHÖN gilt allen, die – wie man neuerdings
Hofer Straße 45“. Auch dazu sind Sie herzlich eingeladen.     sagt – in systemrelevanten Berufen tätig sind und aktuell
                                                              oft an ihre Belastungsgrenzen oder darüber hinauskom-
  Trotz aller Kürze dieses Beitrages muss leider auf ein      men. Sie halten den Betrieb am Laufen und geben damit
immer wieder aktuelles Problem eingegangen werden -           der Bevölkerung ein Stück Sicherheitsgefühl.
und dieser Hinweis richtet sich an unsere Hundebesitzer.
Die Beschwerden aus der Bevölkerung mehren sich, was            Ob es dieses Jahr noch Möglichkeiten zum Verreisen
die Hinterlassenschaften der vierbeinigen Freunde angeht.     geben wird, wie ein Urlaub gestaltet werden kann, oder ob
Wir sind zwar mit der Stadt im Gespräch, was die Aufstel-     man besser zu Hause bleibt – wir werden es sehen.
lung von Tütenspendern betrifft, aber man sollte da nicht       Trotz allem wünschen wir Ihnen eine gute Zeit, bleiben
zu viel erwarten. Das Grünflächenamt teilte nämlich mit,      Sie gesund und genießen Sie den Sommer bei oft strah-
dass die Stadt diese Vorsorge nur auf öffentlichen Flächen    lend blauem Himmel (geflogen wird ja kaum) und Ausflü-
betreibt und davon gibt es in Mittelbach nur wenige.          gen in die Natur rund um unseren Heimatort Mittelbach.
  Grundsätzlich sind Hundebesitzer dazu verpflichtet, Hun-      Besuchen Sie auch unsere Internetseite www.Mittelbach-
dekot ihrer geliebten Vierbeiner zu beseitigen, am besten     Chemnitz.de . Hier erfahren Sie u.a., wann es wieder
mittels der dafür vorgesehenen Tütchen, die jeder Hunde-      Sprechstunden im Rathaus geben wird u.v.m.
besitzer dabeihaben müsste. Und beseitigen heißt dann
nicht, die Tüte in der Natur wegzuwerfen, sondern diese        Seien Sie recht herzlich gegrüßt und hoffentlich auf ein
einem Abfallbehälter zuzuführen.                              baldiges Wiedersehen ohne Restriktionen …
  Tragen Sie bitte dazu bei, Gefährdungen – vor allem auch
unserer Kinder – auszuschließen und damit einen Beitrag
für ein anständiges Ortsbild zu leisten. Vielen Dank.         Ihr Ortsvorsteher Gunter Fix

  Liebe Mittelbacher – es ist eine seltsame, unwirkliche
Zeit. Wohl keiner hat Anfang dieses Jahres mit solch einer
Entwicklung gerechnet, und täglich gibt es neue Nachrich-     E-Mail:
ten im Spektrum von etwaiger Entspannung bis zu völliger      OV-Mittelbach@gmx.de
Unklarheit für die nächsten Monate. Jeder wird seine Mei-     E-Mail:
nung zu den unterschiedlichen Maßnahmen haben, dem            Mittelbach-Chemnitz@gmx.de – zu
einen werden sie nicht weit genug gehen, andere halten        allen Fragen rund um die Ortsseite
sie für völlig überzogen. In Sachsen wird diesbezüglich       Internet:
recht überzeugend gehandelt, die Verantwortlichen in          www.Mittelbach-Chemnitz.de
Stadt und Land nehmen die Herausforderung ernst und
treffen daraufhin ihre Entscheidungen. In Chemnitz sind       Aktuelle Informationen gibt es auch unter
wir damit bislang recht gut gefahren.                         Mittelbach.Chemnitz bei facebook.                      q

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Horch beim Storch - Heimatverein
ORTSCHAFTSANZEIGER GRÜNA/MITTELBACH • 03/2020                                                       AUSGABE MAI/JUNI

      Der Grünaer Ortsvorsteher berichtet
  Hätte man vor einem Jahr                Leben stand kurz still. Das Erfreuliche   Straße benutzt, kann es teuer werden.
         gesagt ...                       daran, man erfreute sich wieder an        Etwas ins Grübeln kommt man auch,
                                          Brett- und Kartenspielen, wurde krea-     wenn die neuen Helden der Straße
  Diesen Satz konnte man in der ver-      tiv, und das Fahrrad erlebte seine Re-    beim Abbiegen immer mehr das
gangenen Zeit mehr als oft hören. Kei-    naissance, ob mit oder ohne Antrieb.      Handraushalten vergessen bzw. gar
ner hätte es sich auch nur im Gerings-    Ganz im Stillen wurde der neue Buß-       nicht erst schauen… Ich weiß, dass
ten vorstellen können. Nun möchte         geldkatalog durchgewunken, denn es        ich mit diesen Zeilen wieder Unmut
ich gern nur an anderer Stelle kurz da-   fehlen ja Einnahmen. Bedeutet aber        mir zuführe, aber so ist das Leben,
rauf eingehen, denn Sie merken, liebe     auch, dass die Rechte der Drahtesel-      besser als wenn es still steht. Auf-
aufmerksamen Leser dieser Ausgabe,        besitzer gestärkt wurden. Beim Über-      grund des Stillstandes waren auch
auch die Pandemie geht nicht spurlos      holen mit dem Pkw sollte man immer        weniger Unfälle zu verzeichnen, doch
am Blättl vorbei…. Es hat in dieser       den Gliedermaßstab mitführen. Aber        deshalb bedeutet das nicht, dass
Zeit auch etwas abgenommen, Auf-          bitte nicht vergessen, auch dort, wo      keine Blutspenden mehr benötigt
grund verschiedener Ursachen – das        ein Fahrradweg ist und man die            wären – Deshalb:

              Sicher zur Blutspende: DRK bittet Blutspender um Terminreservierung

                              Eine Reservierung sorgt für mehr Abstand und mehr Sicherheit auf dem Termin

                           Auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie sind Blutspenden möglich und auch
                           notwendig. Die Versorgung der Kliniken mit Blut zählt unmittelbar zu den kritischen In-
                            frastrukturen gemäß Vorgaben des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastro-
                            phenhilfe. Der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost hat eine Vielzahl von Schutzmaßnahmen
                            aufgesetzt, die Blutspenderinnen und -spender, so wie die DRK-Mitarbeiter, ehrenamt-
                            liche Helfer und alle auf den Spendeterminen anwesenden Personen bestmöglich vor
                            Infektionen schützen.
 Um einen reibungslosen Ablauf unter Einhaltung aller aktuell geltenden Hygiene- und Abstandsregeln auf seinen
 Blutspendeterminen gewährleisten zu können, weist der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost darauf hin, dass derzeit
 eine Blutspende nur mit einer Terminreservierung möglich ist. Diese kann über die Terminsuche auf der Website
 www.blutspende-nordost.de, über den digitalen Spenderservice www.spenderservice.net oder auch telefonisch über
 die kostenlose Hotline 0800-1194911 vorgenommen werden. Blutspenderinnen und –spender, die schriftlich zu
 Spendeterminen eingeladen werden, haben die Möglichkeit, einen mit der Einladung zugesandten QR-Code für ihre
 Terminreservierung zu nutzen.
 Wichtig zu wissen: Gemäß Mitteilung des Robert-Koch-Instituts ist eine Übertragung von SARS-CoV-2 durch Blut
 derzeit nicht anzunehmen, weil das Virus bei symptomlosen Personen im Blut nicht nachweisbar ist. Folglich werden
 Blutspenden derzeit auch nicht auf SARS-CoV-2 untersucht.
 Alle DRK-Blutspendetermine finden Sie unter www.blutspende.de (bitte das entsprechende Bundesland ankli-
 cken) oder über das genannte kostenlose Servicetelefon. Bitte zur Blutspende den Personalausweis mitbringen!

 Die nächste Möglichkeit zur Blutspende besteht
                                am Samstag, den 01.06.2020 von 09:00 bis 13:00 Uhr
                                     im Kulturhaus Grüna, Chemnitzer Str. 46

 Auch wenn das Erscheinen des Blat-       chen…). Aufgefallen war bei der Be-       an den gesunden Menschenverstand
tes sich oft mit Terminen überschnei-     obachtung unserer Störche, dass           appelliert, in gutem Glauben, dass
det, soll sich das Wichtigste dennoch     manchem Hundebesitzer gar gänzlich        man nicht nur Rechte hat, die man
auch hier wiederfinden. Man spürt es,     auch die Leinenpflicht entfallen war.     mehr oder weniger im Moment auch
wenn man selbst davon abhängig ist.       Nun mag jeder seine eigene Meinung        versucht durchzusetzen (wenn man
                                          haben, aber gerade als unsere Stör-       jetzt für die nächsten 10 Jahre Kü-
 Und damit zu den schönen Seiten          che auf Nahrungssuche am Engels-          chenrollen und Toilettenpapier gehor-
des Lebens, der Natur. An ihr ging        wald mit hervorragenden Landungs-         tet hat und sich auch an einem Kühl-
alles so ziemlich vorbei. Es grünt und    noten die Wiese erreichten und sich       schrank voll Hefe erfreut – wohlwis-
blüht, und ja – es fehlt Wasser. Und      hier und da ein neugeborenes Wild im      send, dass man die eigentlich gar
man genießt es, durch die Natur zu        Versteck ehrfurchtsvoll verneigte, ge-    nicht verträgt), sondern dass unser
stöbern. Mit oder ohne Vierbeiner, an     rade da war Fiffi fast schon dran, den    Sprachschatz auch noch ein Wort mit
der Leine oder nicht, mit Tütchen oder    beiden die Pfote zu geben. Ich bin be-    P am Anfang beschert hat – Pflichten.
ohne (gemeint nicht die zum Rau-          stimmt nicht der einzige, welcher hier    Der Eine oder Andere mag berechtig-

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Horch beim Storch - Heimatverein
AUSGABE MAI/JUNI                                            03/2020 • ORTSCHAFTSANZEIGER GRÜNA/MITTELBACH
ter Weise jetzt auch mit fehlenden        bei Firmen wie Tatusch, Gessner, Mül-    zeigt werden, dass, auch wenn die
Hundetoiletten im Ort mein E-Mail-        ler oder bei den vielen Privatperso-     Ortschaftsratssitzungen    öffentlich
Fach im Nachgang füllen mit Verweis       nen… Der Ortschaftsrat Grüna hatte       sind, dies aufgrund der Hygienebe-
auf die zu bezahlende Hundesteuer.        in einer Nacht- und Nebelaktion di-      stimmungen nur begrenzt und in äu-
Ja, der Kampf mit der Moderne geht        verse Masken für unsere Geschäfte,       ßerst dringenden Fällen nach telefoni-
schon genau ein Jahrzehnt, man            die das Leben am Laufen halten, in       scher Voranmeldung bis Donnerstag
überarbeitet gerade ein neues Kon-        Grüna und Mittelbach aus seinem          vor der jeweiligen Sitzung unter
zept und ich wünsche mir, dass nicht      Budget herstellen lassen. Die Freude     01608402640 erfolgen kann. Die Sit-
alles umsonst ist.                        war überwiegend groß, hier und da        zungen hätten sonst hilfsweise im
                                          findet man sie wieder und wir können     Chemnitzer Rathaus stattfinden kön-
  Für umsonst bzw. kostenlos wurde        nur sagen – wir haben es nur gut ge-     nen oder sollen – aber 3 Worte: bleib
im März ein Projekt auf die Beine ge-     meint mit der Gesundheit. Vorreiter in   im Orte.
bracht, welches andere Beine dazu         kritischen Zeiten, welche noch nicht
bewegen sollte, das Haus in diesen        vorüber sind.                             Und in diesem Ort soll auch noch
Tagen doch nicht zu verlassen. In be-                                              einmal in diesem Jahr hoffentlich
sagten Märztagen und mit dem Hin-           Ein nettes Gespräch führte ich auch    etwas größer und ausgelassen gefei-
tergrund, das Leben dieser Personen       mit Marcel Kaden von unserem Heim        ert werden. Dazu erfreute es mich,
zu schützen, meldeten sich über           am Wald. Dieser zeigte sich sehr er-     dass Familie Illgen vom Schausteller-
60 Personen, welche Einkäufe für          freut über die Anteilnahme im Ort        verband ein tiefgründiges und herzli-
Grünaer und Mittelbacher tätigen          durch Anrufe der Bürgerschaft und        ches Gespräch führte. Wir bleiben am
wollten und auch gern dies noch tun.      Zeichnungen von unseren Kleinsten,       Ball!
An diese Menschen, an dieser Stelle       um die Einsamkeit zu bekämpfen und
ein herzliches Dankeschön, insbeson-      dem Personal Dank zu sagen.               Und leider konnte keine große Aktion
dere auch den Vereinen (ganz vorne                                                 am Besen erfolgen. Denjenigen aber,
dran unsere Fußballer und Handbal-         Anteilnahme nicht nur meinerseits       die in privater Atmosphäre hier und da
ler), die sich mit einbringen und dem     gab es aber auch bei der Nachricht,      den Müll beseitigten, und den Mitglie-
Kopf des Einkaufservices, der Familie     dass Ofensetzmeister und Fliesenle-      dern des Heimatvereines, die mit Ab-
Fährmann von unseren Freunden des         ger Joachim Schrepel aus dem Leben       stand Sprudelbrunnen und Buchen-
runden Leders. Im Nachgang noch           geschieden ist. Nicht nur ich allein     hecke von Spargelbude bis Bahnbrü-
die besten Glückwünsche zur Hoch-         werde ihn in Erinnerung behalten für
zeit in dieser Zeit.                      seinen Witz, sein Tun im Grünaer Fa-
  Unverständnis aber dann darüber,        schingsclub und im Geflügelzuchtver-
was man so in den Geschäften miter-       ein. Es war nicht nur menschlich eine
lebte, was man als Verkäufer über         Größe, sondern ein Kumpel, wie er im
sich ergehen lassen musste und wie        Buche steht. Hilfsbereit, freundlich
groß doch Unvernunft sein kann. Das       und immer eine Geschichte aus der
gibt zu denken. Ein Dankeschön auch       guten alten Zeit auf den Lippen. Wir
unseren Kameraden der Feuerwehr,          werden Dich nicht vergessen. Seiner
die die Briefkästen in Mittelbach und     Frau und seinem Sohn nebst Familie
Grüna mit Merkblättern versorgten,        wünsche ich viel Kraft.
was in der MODERNE jedoch mit Un-
verständnis begleitet wurde… Ohne          Selbige als Akt ist auch bei den Ver-
Worte!                                    einen notwendig. Und so gefällt mir
                                          zum Beispiel täglich der Gesangsver-
 Die Nerven liegen bei allen blank, ich   ein Grüna/Mittelbach. Dort musiziert
möchte mir auch nicht vorstellen, wie     man mit modernsten Mittel von ver-
es ist, keinen Garten zu haben, Kinder    schiedenen Orten aus, zum Beispiel
zu Hause, die Schulaufgaben lösen         per Mandoline. Walter sei dafür ge-
und lernen, dazu Homeoffice…. und         dankt … Und mein Respekt! Möge
kein Urlaub möglich, um einfach mal       einer nochmal sagen – die Alten…
wegzufahren. Dennoch hat es auch          aber dann! Und ganz jung wächst ein
etwas hier und da entschleunigt, man      Mehrfamilienhaus Ecke Karl-Lieb-
merkte, in welchem Hamsterrad man         knecht-Straße heran. Grüna wächst…
sich befindet und dass das Wichtigste
zu kurz kommt – die Familie, denn          Der Ortschaftsrat musste vorüberge-
plötzlich war sie da. Doch alles hat      hend eine Pause einlegen, dennoch
seinen Grund, und dazu hat mein           möchte ich hier erwähnen, dass ich
Stellvertreter Herr Aurich auch ein       telefonisch oder per Mail (bzw. Don-
paar Zeilen geschrieben.                  nerstag nach vorheriger Absprache)
                                          gern im Namen des Ortschaftsrates
 Bedanken möchte ich mich auch bei        mich Ihren Fragen und Problemen an-
den vielen fleißigen Maskennähern –       nehme. Verständnis dafür sollte ge-

                                                                                                                      9
Horch beim Storch - Heimatverein
ORTSCHAFTSANZEIGER GRÜNA/MITTELBACH • 03/2020                                                        AUSGABE MAI/JUNI
cke säuberten, sei gedankt. Denjeni-        nur zu Himmelfahrt und Pfingsten,
gen die permanent Ecken vermüllen,          sondern auch an den Wochenenden
sei ein bestimmter Finger gezeigt.          gesichert. Eine Wanderung, Spazier-              SPRECHSTUNDEN
Hier wurde „Macht Platz im Schrank“         gang etc. lohnt sich also auch weiter
völlig falsch gedeutet.                     wie immer.                               Liebe Grünaer und
                                                                                     Mittelbacher,
 Und ein weiteres Anliegen sollte            Zum Dritten wird auf Grund der          In guten wie in schlech-
nicht unter dem Mantel der Pandemie         Schulwegsicherung und auf Basis          ten Zeiten – wir stehen
verschwinden. Ich bin glücklich, dass       eines 2 Jahre alten Beschlusses der      zusammen. Viele folgen
vor Monaten der Kontakt zu Frau Prof.       Arbeitsgruppe Schulwegsicherung ein      den Empfehlungen und Vorschriften,
Dr. Keil zustande kam, wobei sie            Gehwegvorsprung Dorfstrasse/Ecke         um sich und andere gegen den Virus
Grüna Unterstützung anbot. Einiges          Schulgasse errichtet zur besseren Si-    zu schützen. Manche tun das unter
war in den Medien schon zu verneh-          cherheit der Querenden.                  enormen emotionalen und wirtschaft-
men, doch einiges ist noch ungesagt                                                  lichen Anstrengungen. Ihnen allen gilt
und betrifft den Chemnitzer Westen            Beim vierten Punkt möchte ich mich     unser Dank. Und wir bemühen uns
ungemein. Lesen Sie die nachfol-            bei unserer Scheibenschützen Ge-         auch um diejenigen, denen die Vorga-
gende Betrachtung von Frau Prof.            sellschaft zu Grüna 1850 e.V. bedan-     ben zu eng sind oder die sie nicht ver-
Dr. Keil, bilden Sie sich bitte Ihre Mei-   ken, welche auch am Denkmal einen        stehen. Sprechen Sie mich also gerne
nung und überlegen Sie, was Nach-           Frühjahrsputzeinsatz bewerkstelligte     an, ich transportiere Ihre wohlmeinen-
haltigkeit ist.                             und zum Gedenken an das Kriegs-          den und kritischen Hinweise an die
                                            ende am 8. Mai vor 75 Jahren am          entsprechenden Stellen als
  Und zuletzt noch fünf Dinge, welche
                                            Denkmal an diesem Tag in würdevol-       Ihr Abgeordneter im Sächsischen
uns noch kurz vor Redaktionsschluss
                                            ler Weise ein Gebinde niederlegte.       Landtag
in den heiligen Hallen vom Rathaus
erreichten…
                                             Schließlich, um es auf den Punkt zu     Peter Patt
 Zum Ersten wurden infolge der Pan-         bringen, die Nummer 5: Die nächste       Ludwigstr. 36, 09113 Chemnitz
demie die öffentlichen Einrichtungen        Ortschaftsratssitzung am 15.06.2020,     Tel.: 0371-3560594
geschlossen. Dies betraf auch unse-         19:30 Uhr, wird einen etwas anderen      Peter.Patt@CDU-Chemnitz.de
ren Totensteinturm, da der Mindest-         Umfang als üblich haben und diesmal
abstand nicht erreichbar war, also der      im Kulturhaus Grüna (das Herr Peter                  Sprechstundenplanung
nicht ausreichende Platz auf der            Simmel dafür dankenswerter Weise                     2. Hlbj. 2020 für Grüna /
Treppe beim Auf- und Absteigen.             zur Verfügung stellt) stattfinden. Der               Mittelbach
Dass leider Tor und Tür fehlen, stößt       Grund ist ein Tagesordnungspunkt,
gerade in dieser Zeit auf mein Unver-       welcher vom Sozialamt vorgestellt
ständnis, denn hier handelt es sich         wird. Thematik: Projekt alternative
nicht nur um Diebstahl, sondern viel-       Wohnformen im Objekt „Grünaer            17.09.2020 Rathaus Grüna
mehr um bewusste Gefährdung ande-           Hof“. Für Ihre Fragen und die des Ort-   15.00 – 17.00 Uhr
rer Menschen, die vorsorglich durch         schaftsrates möchte das Sozialamt        22.10.2020 Rathaus Mittelbach
unsere Stadt geschützt werden soll-         Rede und Antwort stehen. Ein kleiner     16.00 – 18.00 Uhr
ten. Ich möchte dafür auch im Namen         bitterer Beigeschmack war leider wie-    19.11.2020 Rathaus Grüna
der Stadt keine Verantwortung über-         der die fehlende Kommunikation, wel-     15.00 – 17.00 Uhr
nehmen...                                   che nicht auf die Pandemie gescho-       17.12.2020 Rathaus Mittelbach
                                            ben werden kann... In der Schule         16.00 – 18.00 Uhr
  Zum Zweiten bleiben wir noch kurz         würde man sagen „5, setzen!“ Hier
in unseren Gefilden im Wald. Auf-           war es eben der letzte Punkt             Hubert Gintschel
grund von Krankheit bleibt die Toten-                                                Stadtrat, Fraktion Die Linke/
steinalm bis voraussichtlich Juli ge-       Bleiben Sie gesund!                      Die Partei
schlossen. Dennoch ist die Versor-
gung mit leckeren Imbiss und Geträn-        Lutz Neubert,
ken in ausreichendem Masse nicht            Ortsvorsteher von Grüna             q                                         q

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AUSGABE MAI/JUNI                                          03/2020 • ORTSCHAFTSANZEIGER GRÜNA/MITTELBACH
  Nachhaltigkeitsbetrachtung zum Neubau eines Holzheizkraft-
     werkes im Gewerbebiet an der Mauersbergerstraße in
       Chemnitz-Siegmar durch eins-Energie in Sachsen
Prof. Dr.-Ing. B. Keil, S. Deterling
(WHZ – Westsächsische Hochschule
Zwickau)
 Als eines der wenigen Länder welt-
weit hat sich Deutschland das ver-
bindliche Ziel gesetzt sowohl aus der
Kern- als auch aus der Kohleenergie
auszusteigen. Um diesem gerecht zu
werden, will der sächsische Energie-
versorger eins zukünftig Kohle durch
Gas und Holz ersetzen.
 Ab 2023 soll im Chemnitzer Stadtteil
Siegmar ein bis dahin neu errichtetes
Holzheizkraftwerk Teile der Stadt mit
Fernwärme (bis zu 115 000 000 kWh)
und Strom (bis zu 33 000 000 kWh)
versorgen. Das Holz soll dabei bevor-
zugt aus dem regionalen Umfeld von        3,9 Tonnen Feinstaub, 147 Tonnen       eine europäische Verordnung die ma-
100 Kilometer angeliefert werden, ein     Stickoxide und 155 Tonnen Kohlen-      ximale Belastung in der Luft.
kleiner Teil aus mehr als 250 Kilome-     monoxid.                                 Dies führt bereits heute in einigen
ter.                                    - Es entstehen zusätzliche schädliche    Städten zu Fahrverboten. Bewohner
 Anhand der ausgestoßenen Schad-          Emissionen (Lärm und Schadstoffe       in den angrenzenden Wohngebieten
stoffmengen, die beim Verbrennen          wie z.B. Blei, Cadmium, usw.) und      dürften wahrscheinlich von einer zu
von Holz und durch den Transport mit      weitere Schädigungen (Straßen-         hohen Belastung ausgehen, da der
LKW entstehen, ist das Betreiben          schäden, Wald- und Bodenschä-          niedergehende Feinstaub zu dem
eines Holzheizkraftwerks zur Energie-     den,…).                                schon vorhandenen dazukommt (z.B.
gewinnung jedoch fragwürdig.            - Die Erzeugung von Strom ist nicht      vom Straßenverkehr).
                                          sehr effizient, wenn keine Wärme         Bei Betrachtung des angestrebten
Wie nachhaltig wird dieses Holz-          benötigt wird (33% Wirkungs-           Wertes für Stickoxidemissionen liegt
heizkraftwerk sein?                       grad) – damit würde sehr viel Holz     der Wert des geplanten Holzheizkraft-
Die Angaben von eins:                     nutzlos verbrannt.                     werkes leicht über dem Grenzwert
- Verbrennung von 80.000 Tonnen                                                  des Braunkohlekraftwerkes. Pro Ku-
  pro Jahr feste Biomasse wie z.B.      Im Folgenden soll darauf noch einmal     bikmeter sind für die Holzverbrennung
  Holzhackschnitzel.                    näher eingegangen werden.                15 Milligramm NOx mehr zugelassen,
- Feinstaubemissionen: weniger als                                               als für denselben Prozess bei Braun-
  5 mg/m³ Abgas – Stickoxidemissio-     Mensch und Umwelt                        kohle zulässig ist. Wird Braunkohle
  nen (NOx): 190 mg/m³ Abgas. Das         Aus den Angaben zur eingesetzten       bei der Energieerzeugung durch Holz
  ist mehr, als für Braunkohle zuge-    Biomasse von 80.000 Tonnen und der       ersetzt, entsteht für die angestrebten
  lassen ist.                           damit erzeugten Energie können die       148.000 MWh pro Jahr ein Mehraus-
- Kohlenmonoxidemissionen (CO):         jährlich entstehenden Abgase abge-       stoß an Stickoxiden in die Atmo-
  200 mg/m³ Abgas.                      leitet werden. In diesen sind knapp      sphäre, welcher von knapp 1.000
                                        3,5 Tonnen CO2, 3,9 Tonnen Fein-         Benziner-PKW bei einer „Fahrt“ von
  Für die Gesamtbetrachtung reicht es   staub, 147 Tonnen NOx und 155 Ton-       Deutschland nach Australien emittiert
demnach nicht aus, nur die klima-       nen CO enthalten. Speziell der Wert      wird.
schädlichen CO2-Emissionen zu be-       der Feinstaubemissionen zeigt ein          Zusätzlich zu den vom Heizkraft-
trachten, sondern auch alle anderen     hohes Belastungspotenzial für an-        werk ausgestoßenen Schadstoffen
gesundheitsschädlichen Ausstöße         grenzende Gebiete. Der jährliche         verursachen auch die Holztransporte
sowie weitere Schäden an Natur und      Emissionswert entspricht einem tägli-    Emissionen. Insgesamt sind jährlich
Umwelt. Denn davon sind nicht nur       chen Feinstaubausstoß von 10,6 Kilo-     ca. 11.500 Fahrten (Hin- und Rück-
die Bewohner und die Natur im nähe-     gramm. Das klingt zunächst nicht viel.   fahrt) für die Anlieferung notwendig.
ren Umfeld, sondern auch andere Re-     Da Feinstaub jedoch als stark ge-        Diese erhöhen dabei nicht nur die
gionen betroffen.                       sundheitsgefährdend eingestuft ist -     Schadstoffemissionen, sondern auch
                                        besonders die im Feinstaub enthalte-     die Lärmbelästigung für alle Bewoh-
Das heißt:                              nen ultrafeinen Partikel können in das   ner im Umfeld der befahrenen Stre-
- Es entstehen 775.000.000 Kubik-       Lungengewebe und in den Blutkreis-       cken. Bei der Verbrennung und den
  meter Abgas pro Jahr und damit        lauf eindringen und erhöhen so das       Transporten entstehen somit jährlich
  rund 3493 Tonnen CO2-Äqv.,            Risiko für Krebserkrankungen – regelt    folgende Emissionen:

                                                                                                                 11
ORTSCHAFTSANZEIGER GRÜNA/MITTELBACH • 03/2020                                                             AUSGABE MAI/JUNI

Wald und Klima                           belasten die notwendigen Transporte        staatlichen Subventionen sowohl im
  Zur Erzeugung von 148.000 MWh          die Umwelt mit zusätzlichen Emissio-       industriellen als auch im privaten Be-
Strom und Wärme müssen jährlich          nen, zum anderen speichern Kurzum-         reich hat die Holznachfrage in der Ver-
insgesamt 80.000 Tonnen Holz (bei-       triebsplantagen viel weniger Kohlen-       gangenheit einen starken Anstieg er-
spielsweise als Hackschnitzel) ange-     stoff als Naturwälder.                     lebt. Andere Kraftwerke in der Umge-
liefert und verbrannt werden. Jedes        Dass die Verbrennung von Holz            bung greifen auf die gleichen Res-
Jahr müsste dafür eine Fläche der        nicht CO2-neutral ist, wurde in wis-       sourcen zurück. Seit 2010 wird mehr
Größe von etwa 8.000 Fußballfeldern      senschaftlichen Studien nachgewie-         Holz für die Energieerzeugung ver-
abgeerntet werden. Ein Teil davon soll   sen. In der Gesamtbetrachtung kann         wendet (verbrannt) als für alle anderen
aus der Wald- und Gartenpflege ge-       die industrielle Holzverbrennung           Holznutzungsarten (z.B. Baustoffin-
wonnen werden, ein Teil über Holz-       sogar zu einer CO2-Zunahme in der          dustrie, Möbelindustrie, Papier- und
plantagen (Kurzumtriebsplantagen).       Atmosphäre führen.                         Druckindustrie, usw.).
  Ein großer Teil der Wälder, die als      Neben dem Aspekt des natürlichen           Für die Zukunft wird von einer weite-
Belieferungsquelle für das geplante      Klimaregulierers dient der Naturwald       ren Energieholznutzung ausgegan-
Kraftwerk dienen sollen, ist jedoch      auch als Lebensraum für zahlreicher        gen, in deren Folge es eine weitere
aufgrund von vergangenen Hitze- und      Tier- und Pflanzenarten sowie als          Konkurrenz um das vorhandene Holz
Trockenphasen, Stürmen mit Orkan-        Wasserspeicher. Durch Monokultu-           geben wird. Die Holzpreise könnten
stärke sowie Schädlingsbefall durch      ren kann sich die biologische Vielfalt     weiter steigen und das inländische
Borkenkäfer geschädigt. Die Nut-         auf ein Minimum reduzieren und der         Holzangebot sich verknappen. Unter
zungspotenziale im Wald sind daher       Wassergehalt im Boden verringern.          diesen Annahmen führt dies langfris-
nach Aussage des Sächsischen             Letztere Folge hat vor allem Auswir-       tig zu einem Strukturwandel im ge-
Staatsministeriums für Umwelt und        kungen auf die Hochwassergefahr in         samten Industriezweig. Berechnun-
Landwirtschaft heute weitestgehend       Flussnähe und die Bodenabtragung,          gen zufolge würde z.B. mehr Beschäf-
ausgeschöpft. Um den Holznach-           da der Waldboden das Nieder-               tigung im Papier- und Druckgewerbe
schub für das Kraftwerk vor allem        schlagswasser speichert und auf            verloren gehen, als durch die Energie-
langfristig sicherstellen zu können,     diese Weise den oberirdischen Was-         gewinnung mit Holz neu entstehen
müsste das Holz daher aus Nord- und      serabfluss verzögert.                      würde.
Osteuropa oder von Übersee impor-
tiert und/oder es müssten weitere        Ökonomie
schnell wachsende Plantagen, soge-         Als dritte Säule der Nachhaltigkeit      Anmerkungen: Bei der Berechnung der Schad-
nannte Kurzumtriebsplantagen, ange-      sind die wirtschaftlichen und finanziel-   stoffemissionen wurden offizielle Quellen wie
                                                                                    Daten des Umweltbundesamtes verwendet. Alle
baut werden. Beide Maßnahmen ver-        len Auswirkungen einer Verwendung          ermittelten Werte sind Zitate oder Berechnungen
schlechtern jedoch die Klimabilanz       von Holz als erneuerbarer Energieträ-      auf Grundlage offizieller Statistiken z.B. von Bun-
von Holz als Brennstoff – zum einen      ger zu betrachten. Aufgrund von            desbehörden                                      q

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AUSGABE MAI/JUNI   03/2020 • ORTSCHAFTSANZEIGER GRÜNA/MITTELBACH

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ORTSCHAFTSANZEIGER GRÜNA/MITTELBACH • 03/2020                                                         AUSGABE MAI/JUNI

             Aus der Geschichte unserer Orte
Das Ende des 2. Weltkrieges 1945 in Grüna
Christoph Ehrhardt                                                                    linge. Sie mussten meist zwangs-
                                                                                      weise dort „bis zur letzten Stunde“
  Vor 75 Jahren ging der 2. Weltkrieg zu                                              ausharren und dann überstürzt ihre
Ende. Der Krieg brachte viele Opfer                                                   Heimat verlassen. Bei ihrer Flucht
und Leid für die Bevölkerung unseres                                                  konnten sie nur das Notwendigste
Landes. Die Zerstörungen durch den                                                    mitnehmen. Nach vielen Strapazen
Krieg jedoch waren in Grüna ver-                                                      trafen sie, oft ausgehungert, abge-
gleichsweise zu anderen Vororten bzw.                                                 spannt und übermüdet über Trans-
Stadtteilen von Chemnitz gering. Am                                                   porte der Eisenbahn, aber auch oft
16. April 1945 wurde unser Ort kampf-                                                 streckenweise zu Fuß in unserem Ge-
los von den US-amerikanischen Trup-                                                   biet ein. Die Zahl der Flüchtlinge, da-
pen besetzt. Das Kriegsende folgte                                                    mals mit „Volksgenossen aus dem
darauf am 8. Mai 1945. Nachfolgend                                                    Osten“ bezeichnet, nahm mit Beginn
soll über das Geschehen im letzten                                                    der sowjetischen Januar-Offensive
Kriegsjahr 1944/45 bis hin zur Beset-                                                 beträchtlich zu (Ende Januar 1945
zung unserer Gemeinde Grüna berich-                                                   wird von 625 ankommenden Flücht-
tet werden. Das Kriegsende erlebte ich                                                lingen berichtet). Ein großer Teil
als Kind in Grüna.                                                                    konnte im Ort nicht mehr aufgenom-
                                                                                      men werden und musste an andere
  Der vorliegende Beitrag wurde bereits        Auch in Grüna war ein Volkssturm       Gemeinden weitergeleitet werden.
in den zurückliegenden Jahren in Kon-        (möglicherweise mehrere Einheiten)       Auch durch Bomben obdachlos ge-
sultationen mit Grünaer Bürgern erar-        zur letzten Verteidigung des Landes      wordene Bürger mussten abgewiesen
beitet. Ein großer Teil der damals daran     gebildet worden. Ihr erster wöchentli-   werden. Der damalige Grünaer Bür-
beteiligten Bürger ist leider bereits ver-   cher Dienst erfolgte damals in der       germeister Richard Walther berich-
storben. Jetzt ist der Bericht aktuali-      Turnhalle des Allgemeinen Turnvereins    tete, dass im Ort „kein Wohnraum
siert, da durch Recherchen in neuen          unter Ansprache des hiesigen NS-         mehr zur Verfügung steht und die
Quellen ergänzende Erkenntnisse ge-          Ortsgruppenleiters während einer grö-    größte Wohnungsnot herrscht“.
wonnen werden konnten.                       ßeren Kundgebung im Oktober 1944.          In den folgenden Monaten bis
                                               1943/44 drangen anglo-amerikani-       Kriegsende 1945 kamen noch über
                                             sche Flugzeugverbände immer weiter       2000 Flüchtlinge und evakuierte Bür-
                                             in den deutschen Luftraum ein. Sie       ger hinzu, die irgendwie im Ort unter-
  Vom 1.September 1939 bis 8.Mai             überflogen in großer Höhe als silbrig    gebracht oder in andere Gebiete wei-
1945 währte der 2. Weltkrieg. In den         glänzende Staffel leicht dröhnend        tergeleitet werden mussten. Die mei-
letzten Monaten hatten die zuneh-            unser Gebiet. Anfangs bombardierten      sten fanden in unserer Gemeinde kei-
menden Luftangriffe und der Kampf            sie größere Städte und Industrieanla-    nen festen Wohnsitz mehr.
an den Fronten zu immer größeren             gen im westlichen Teil Deutschland,        Im beginnenden Jahr 1945 brach zu-
Verlusten an Menschen geführt. Spä-          wenig später auch Leipzig und im         nehmend die Wirtschaft zusammen.
testens gegen Ende des Jahres 1944           September 1944 die Wandererwerke         Hauptursachen waren der ständige
wurde den meisten Menschen be-               in Siegmar-Schönau als nächstliegen-     Mangel an Arbeitskräften, insbeson-
wusst, dass der Krieg auch für die in        des Ziel. Bei diesem Luftangriff kamen   dere Facharbeitern, sowie der Verlust
der Heimat lebenden Menschen ein             4 Bürger aus Grüna, die dort beschäf-    von Industriegebieten und Rohstoff-
schlimmes Ende nehmen wird.                  tigt waren, ums Leben.                   quellen. Mit der Besetzung der Pro-
  An der westlichen Landesgrenze bei           In unserer Gemeinde erschienen im      vinz Oberschlesien und des Ruhrge-
Aachen standen schon die US-ameri-           Herbst 1944 die ersten Bürger aus        bietes blieben die Kohlelieferungen
kanischen Truppen, und an der                den Städten Köln, Hamburg und Leip-      aus. Es verschlechterte sich auch die
Weichsel waren bereits die sowjeti-          zig, deren Häuser durch Fliegeran-       Lebenslage der Menschen. Bei der
schen Truppen, die „Rote Armee“, an-         griffe zerstört waren. Ihre Zahl nahm    Lebensmittelverteilung erfolgte eine
gelangt. Aufgrund der verschärften           bis Jahresende weiter zu. Die ob-        Kürzung der Nahrungsmittelrationen.
Kriegslage hatte das Naziregimes im          dachlosen Menschen mussten aufge-        Sie sollte in erster Linie der zuneh-
September 1944 alle „waffenfähigen           nommen werden, obwohl es zu dieser       menden Zahl an Flüchtlingen, insbe-
Männer“ im Alter von 16 und über 60          Zeit in unserem Ort schon viele woh-     sondere deren Versorgung dienen. Die
Jahren für den totalen Kriegseinsatz         nungssuchende Familien gab. Auch         einheimische Bevölkerung war aufge-
zum „Volkssturm“ aufgerufen. (Das            von der Ostgrenze unseres Landes,        rufen worden, für die Flüchtlinge
Alter für die Einziehung zur Wehr-           damals aus den Provinzen Ostpreu-        Opfer zu bringen.
macht war schon 1944 von 17½ auf             ßen und Oberschlesien, kamen gegen         Der totale Kriegseinsatz erforderte
16 Jahre herunter gesetzt worden.)           Jahresende 1944 die ersten Flücht-       immer mehr Menschen und Kräfte für

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AUSGABE MAI/JUNI                                            03/2020 • ORTSCHAFTSANZEIGER GRÜNA/MITTELBACH
Rüstung und Wehrmacht. Im Februar         infolge Krankheit und Entkräftung. Sie
1945 fand eine nochmalige Erfassung       wurden in der damaligen „Sandgrube“
aller wehrtüchtigen Männer des Jahr-      an der Eisenbahnlinie vergraben und
gangs 1929 statt. Um das „Aufbrin-        erst Jahre später im Friedhof beige-
gungssoll“ zu erreichen, meldete man      setzt. Ein Gedenkstein steht heute
auch „bedingt kriegsverwendungs-          noch in der Nähe der Grünaer Kirche
taugliche“ Männer und Flüchtlinge         (Bilder vom 8.Mai 1955 und 2020).
sowie Männer, die schon im Volks-           Der Terror gegen Kriegsgegner, an-
sturm dienen mussten. Die Musterung       ders denkende Bürger und Zweifler
dazu erfolgte Ende März/Anfang April      am „Endsieg“ nahm zu. Mitte Februar
1945 im Restaurant „Birkenknittel“.       wurden in allen feindbedrohten bzw.
Zur Einberufung an die Front kam es       frontnahen Gebieten des Reiches
nicht mehr.                               „fliegende“ Standgerichte eingerich-
  Kurz vor dem nahenden Kriegsende        tet. Sog. „Werwolf“- Organisationen
wurden auch Transporte von Kriegs-        wurden aktiv. In den besetzten Gebie-
gefangenen und Bürgern jüdischer          ten sollten sie eine Art Partisanen-
Herkunft in andere Konzentrationsla-      kampf gegen die alliierten Truppen
ger durchgeführt. Zeitzeugen berich-      führen. Da dies kaum möglich war,
teten am 22. Februar 1945 von einem       richtete sich der Kampf vor allem
Zug jüdischer Häftlinge auf der Chem-     gegen die Menschen im eigenen
nitzer Straße. Ausgehungert und ent-      Lande. So verhaftete eine „Werwolf-       Das ganze Ausmaß der Auswirkun-
kräftet zogen sie bei großer Kälte, von   gruppe“, zu der auch einige Grünaer      gen des vernichtenden Bombenab-
Aufsehern angetrieben, durch den          gehörten, in den letzten Tagen vor       wurfs auf Chemnitz jedoch zeigte sich
Ort. In der ehemaligen Flachsfabrik       Kriegsende mehrere Bürger, die           am anderen Morgen. Ausgebombte
(jetzt Gewerbepark „Alte Flachse“)        gegen eine Weiterführung des Krieges     Bürger mit verdreckten und verrußten
nächtigten sie. Zwei Jüdinnen starben     waren und führte sie einem Kriegsge-     Gesichtern erschienen mit wenig ge-
                                          richt zu. Sie gab lt. Zeugenaussagen     rettetem Hab und Gut im Handwagen
                                          auch den Befehl zur Erschießung eini-    oder Rucksack im Ort und suchten
                                          ger Personen, darunter Ostarbeiter,      neue Unterkünfte. Ein Teil kam zu-
                                          Deutsche und Franzosen.                  nächst bei Bekannten und Verwand-
                                            Ab Februar 1945 kamen die anglo-       ten oder in Notquartieren, wie dem
                                          amerikanischen Fliegerverbände ver-      „Oberen Gasthof Grüna“, unter. In der
                                          stärkt in den sächsischen Luftraum.      folgenden Zeit mussten nahezu
                                          Es gab keine organisierte Luftabwehr     450 Bürger in Grüna unter Zwangs-
                                          mehr. Dresden wurde in der Nacht         maßnahmen untergebracht werden.
                                          vom 13./14. Februar 1945 total zer-      Nicht alle Einwohner im Ort waren be-
                                          stört. Ähnliches geschah in Chemnitz     reit, geschädigte Bürger oder auch
                                          am 5. März 1945. Bei diesem Luftan-      Flüchtlinge aufzunehmen. Vielen
                                          griff waren vorher über Grüna von        konnte kein Wohnraum mehr zuge-
                                          feindlichen Flugzeugen „leuchtende       wiesen werden.
                                          Christbäume“ am Himmel abgesteckt         Im März 1945, kurz vor Ende des
                                          worden. Die Einwohner im Ort nah-        Krieges, verschlechterte sich die Le-
                                          men an, dass über unsere Gemeinde        benslage der Menschen weiter. In der
                                          die ersten Bomben fallen werden und      73. Zuteilungsperiode wurde für be-
                                          die damals größten Betriebe, die Kra-    stimmte Nahrungsmittel nur noch Er-
                                          tos-Werke Walther Nacken, die Säch-      satz angeboten, die Einkellerkartoffeln
                                          sischen Drahtwerke Franz Langer und      mussten länger als sonst reichen und
                                          im oberen Ortsteil die Flachsfabrik      für Sonderzuteilungen wurden Aus-
                                          Türk & Co. vernichtet werden sollten.    weise ausgegeben. Ab 1. April 1945
                                          Es fielen glücklicherweise keine Bom-    verbot das Reichsministerium für Er-
                                          ben im Ort. Nur einige wenige            nährung und Landwirtschaft sogar die
                                          Sprengkörper oder Luftminen wurden       Haltung von Gänsen, Enten und Trut-
                                          ganz in der Nähe des Forsthauses         hühnern, um die Ernährung zu si-
                                          Grüna an der oberen Bahnlinie im Ra-     chern. Auch die Zahl der im Ort vor-
                                          bensteiner Wald abgeworfen. Sie rich-    handenen größeren Tiere war durch
                                          teten keinen Schaden an. Ihre Ein-       Schlachtungen weitgehend reduziert
                                          schlagskrater sind heute noch zu         worden. Hausschlachtungen von Zie-
                                          sehen. (Nahe Rabenstein befinden         gen mussten vorher angemeldet wer-
                                          sich zahlreiche weitere Bombentrich-     den, aber die Not wurde so groß, dass
                                          ter, die aber nicht im Zusammenhang      man sich oft nicht mehr daran hielt.
                                          mit den Angriffen am 5.März 1945 ste-     Die Infrastruktur brach in den letzten
                                          hen.)                                    Wochen vor Kriegsende immer mehr

                                                                                                                    15
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