Hospizbrief Hospiz in Heiligendorf Freundlich - offen - funktional - Hospiz Wolfsburg
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Hospizbrief Ausgabe 1 I 2019 Hospiz in Heiligendorf Freundlich - offen - funktional Titelthema Aus der Begleitung Aus dem Ehrenamt 2. Hospiz – die Planungen Erster Palliativtag in Erinnerung an Rosita werden konkret 5 Seite 3 Wolfsburg 5 Seite 26 5 Seite 34
2 Inhalt Titelthema Aus der Begleitung „Zweites Hospizhaus“ Erster Wolfsburg Palliativtag: Ein engmaschiges Netzwerk vieler Partner 26 Ein Hospiz auf dem Lande In Heiligendorf soll zweites stationäres Partner im Palliativ-Netzwerk Wolfsburg: Haus entstehen 3 Pflegedienst advie gGmbH Pflege mit Herz für Körper und Seele 28 Der Architektenentwurf: Offen - freundlich - transparent - funktional 4 Märchen- und Geschichtenerzählerin im Hospiz: „Aus Nichts kann man nichts machen“ 30 Das Architektenbüro: Wolfsburg Consult GmbH 6 Trauerarbeit mit Märchen: Märchen berühren die Seele 32 Bebauungsplan „Krummer Morgen“: Städtebaulich sinnvoll eingebunden 7 Grünkohlwanderung 33 Marco Meiners, Ortsbürgermeister von Aus dem Ehrenamt Hattorf/Heiligendorf: „Heiligendorf freut sich auf das Hospizhaus“ 9 Ich erinnere mich gern an Rosita … Erinnerung an Rosita Wolf-Doettinchem Aus dem Hospizhaus von Wilfried Lehmann 34 Einmal noch Brockenbahn fahren Werker-Stiftung: Herzenswunsch eines Gastes geht in Erfüllung 10 Ein verlässlicher Partner des Hospizvereins 36 „Mit einem lachenden und einem traurigen Neujahrsempfang 38 Auge…“ Eine Entlassung aus dem Hospizhaus 12 Wegweiser Hospiz- und Palliativversorgung in Kinderecke bereichert das Hospiz 13 Deutschland 39 5 Sterne für die neue Küche Und sonst noch … Im Gespräch: „Chefköchin“ Swetlana Bauer 14 Neu im Team: Ellina Pallas 15 Kinderarbeit in indischen Steinbrüchen: Bella Vista erfüllt Weihnachtswünsche Billige Grabsteine haben ihren Preis 40 Wunschbaum-Aktion der VW-Mitarbeiter 16 Friedhöfe dieser Welt: Père Lachaise in Paris: Gruselig und romantisch 42 Erinnerung an Marlies Neuling 17 Buchbesprechung: Aus dem Hospizverein Mitch Albom: „Dienstags bei Morrie“ 33 Prominente „Nachrufe“: Spenden 18 Reinhard Mey „Dann mach’s gut“ 44 Jam-Session für die Trostinsel 20 Termine 46 Trauer und Trostinsel Zu guter Letzt: „Ach“ von Robert Gernhardt 47 Mal ganz persönlich: „Trauen wir uns, Stille auszuhalten" 21 Impressum 48 Trostinsel sagt Danke 22 Besuch im Helmstedter Gymnasium: „Sterben? Ja, klar - aber hoffentlich nicht so bald“ 24 Teenie-Trauergruppe im Treffpunkt Trostinsel 25 Hospizbrief Ausgabe 1/2019
3 Zweites Hospizhaus Ein Hospiz auf dem Lande In Heiligendorf soll ein zweites stationäres Hospizhaus entstehen Das wird eine spannende Mitgliederversammlung. Am 22. Mai haben die Mitglieder des Hospizvereins Region Wolfsburg das Wort: Sie entscheiden, wie die Weichen in Richtung zweites stationäres Hospizhaus gestellt werden. Geben sie „grünes Licht“, dann können die angelaufenen Planungen fortgeführt werden. Mit diesem Heft wol- len wir allen Mitgliedern und Interessierten vorab ausführliche Informationen über das Bauvorhaben bieten. Im Gespräch beantworten zudem Schatzmeister Michael Rex und Geschäftsführer Lucas Weiß die wichtigsten Fragen. Warum braucht Wolfsburg überhaupt ein zweites Hospizhaus? Lucas Weiß: Vorab: Die ambulante Beglei- tung bleibt weiterhin unser Schwerpunkt. Aktuell betreuen wir durchschnittlich pro Tag 27 Personen im Palliativ-Netzwerk. Aber diese ambulante Pflege stößt nicht selten an ihre Grenzen. Deshalb bieten wir als letzte Auffangmöglichkeit unser stationäres Ange- bot. Aber auch da kommen wir an unser Kapazitätslimit. Durchschnittlich pflegen wir in unserem Haus in der Eichendorffstraße im Jahr 158 Gäste. Damit sind wir bestens aus- gelastet mit der Folge, dass wir immer wie- der Menschen abweisen müssen, obwohl sie alle Voraussetzungen für die Aufnahme ins Hospiz erfüllen. Im Jahr 2018 sind dies 147 sterbenskranke Menschen gewesen, denen wir keine Herberge bieten konnten. Was wird nun konkret geplant? Michael Rex: Wir planen im Hospizhaus an der Eichendorffstraße künftig nur noch mit 12 statt bislang 13 Zimmern. Damit können wir die Belastungen der Pflegekräfte ein wenig mildern. In Heiligendorf sind zehn Gästezim- mer vorgesehen. Wie ist es zu dem Standort Heiligendorf gekommen? Michael Rex: In Gesprächen mit den Verant- Mit viel Engagement treiben die Verantwortlichen das Bauprojekt voran: wortlichen der Stadt Wolfsburg hat uns der (von links: Christiane Neumann (Hospiz-Vorstand), Michael Rex (Hospiz- Oberbürgermeister Klaus Mohrs das 3.500 Schatzmeister), Dieter Rosner (Hospiz-Berater) Günther Wagner (Hospiz- qm große Grundstück angeboten, das wir Vorstand), Daniela Fronholz (Architektin), Lucas Weiß (Hospiz-Geschäftsführer) Hospizbrief Ausgabe 1/2019
4 Zweites Hospizhaus Im zweiten Hospizhaus sollen zunächst zehn Gästezimmer eingerichtet werden – eine Erweiterung auf 12 Zimmer ist möglich. Hospiz bereits vielfach unterstützt. Das brau- chen wir nun erneut. Wir haben bereits damit Kommunikation ist bei nun in Erbpacht bekommen können. begonnen, potentielle Institutionen, Stiftun- dem Bauvorhaben ein Lucas Weiß: Mit dem zweiten Haus am süd- gen und Einzelpersonen anzusprechen. zentrales Thema. In lichen Stadtrand von Wolfsburg blicken wir mehreren Inforunden auch in den Landkreis Helmstedt. Dort gibt Wie geht es nun weiter? Wie sieht der sind sowohl die haupt- amtlichen als auch es kein stationäres Hospiz, in dem Menschen Zeitplan aus? die ehrenamtlichen aus der Umgebung versorgt werden können. Michael Rex: Zunächst haben jetzt unsere Mitarbeiterinnen und Wir sind da im engen Austausch mit dem ört- Mitglieder das Wort. Wenn die Mitgliederver- Mitarbeiter in die lichen Hospizverein. sammlung „grünes Licht“ für den Bau erteilt Planungen einbezogen und die notwendigen finanziellen Mittel frei- worden. Sie rechnen mit einer Gesamtsumme in gibt, werden wir unsere Planungen gemein- einer Größenordnung von sechs Milli- sam mit dem Architektenbüro weiter voran- onen Euro. Wie kann der Hospizverein treiben. Der Ball liegt aber dann zunächst bei eine so gewaltige Investition stemmen? der Stadt. Michael Rex: Als Schatzmeister sage ich: Lucas Weiß: Wir gehen davon aus, dass im Das können wir schaffen. Die Finanzierung Sommer der Bebauungsplan ausliegt und wird auf drei Säulen aufgebaut: Eigenmittel, danach mit der Erschließung des Geländes Spenden und Kreditaufnahme. begonnen werden kann. Das wird vermutlich Lucas Weiß: Das wird nur in einer Gemein- einschließlich der europaweiten Ausschrei- schaftsaktion möglich werden. Dazu sind vie- bungen das kommende Jahr ausfüllen. So le Spender und Sponsoren notwendig. Wir rechnen wir aktuell mit einem frühesten Bau- möchten dazu auch die Wolfsburger Gesell- beginn Anfang 2021. Unterstellt man eine schaft mitnehmen und sie für das Hospiz-Pro- 1 1/2-jährige Bauzeit, so können wir Ende jekt gewinnen. In der Vergangenheit haben 2022 die ersten Gäste aufnehmen. die Wolfsburgerinnen und Wolfsburger das Günther Henschel / Willi Dörr Hospizbrief Ausgabe 1/2019
5 Der Architektenentwurf: Offen – freundlich – transparent - funktional Ein so großes Projekt wie der Bau eines zweiten Hospizhauses ist ohne fachliche Un- terstützung nicht denkbar. Im Rahmen eines Wettbewerbs hat das Hospiz daher zwei Wolfsburger Architekturbüros und eine Architektin aus Oldenburg gebeten, Entwürfe einzureichen. Ein Team von Mitarbeitern sowie der Hospizvorstand begutachten die eingesandten Pläne. Der Entwurf von Wolfsburg Consult GmbH überzeugt am meis- ten. Nach Überprüfung der Kriterien wie Raumplanung, Berücksichtigung der Bedürf- nisse schwerkranker und sterbender Menschen und Einbeziehung der Gegebenheiten des Baugebietes erhält das Wolfsburger Büro den Zuschlag. Mit einem rechteckigen Baukörper, der ein- mal schräg aufgeschnitten und leicht versetzt wieder zusammengefügt wird, ist ein genialer Grundriss entstanden, der viele Möglichkeiten der Innenraumgestaltung zulässt. Durch den diagonalen Schnitt in der Mitte öffnet sich das Gebäude, viel Licht und Luft kommt hinein. Diese „Fuge“ bietet den Besuchern zudem eine gute Orientierung in dem Haus. Es besteht aus einem Erd- und einem Oberge- schoß und viel Platz im Keller. Ein großzügiger Eingang nimmt den zukünftigen Gast und alle Besucher in Empfang. Der erste Eindruck soll hell und warm sein, wenn man das Hospiz betritt. Die Menschen sollen sich hier eingela- den, gut aufgehoben und wohl fühlen. Genau diesen Eindruck vermittelt der Entwurf. laufen müssen. Vom Dienstzimmer der Pflege, Ein großzügiger mittig und direkt neben dem Treppenaufgang Eingang nimmt den Über den Empfang gelangt man in eine halb- und Fahrstuhl platziert, besteht eine gute Über- zukünftigen Gast und alle Besucher in offene Wohndiele, an die sich die Küche sicht auf diese Etage. Die Mitarbeiterinnen und Empfang. Der erste anschließt. Auf der anderen Seite sind der Mitarbeiter erreichen alle Räumlichkeiten auf Eindruck soll hell und Raum der Stille, Angehörigenzimmer und kurzem Wege. warm sein, wenn man Büros angeordnet. Geradeaus lädt der Gang das Hospiz betritt. in den Garten ein. Hier eröffnet sich der Blick Die Gästezimmer sind großzügig geplant, mit auf Wiesen und Felder. Das Erdgeschoß bein- einem eigenen Bad, und so angeordnet, dass haltet weiterhin einen großen multifunktio- die Fenster mit umlaufendem Balkon mög- nellen Raum, z.B. für Veranstaltungen, Feste, lichst nicht zur Straße zeigen. Die Balkone Arbeitskreise sowie einen Therapieraum. sind so bemessen, dass der Gast in seinem Bett hinausgeschoben werden kann. Kein Gäste- Im Obergeschoß befinden sich alle Gästezim- zimmer ist übrigens auf der Südseite platziert. mer. Damit erfüllt sich ein Wunsch der Pflege- Seit dem heißen Sommer im letzten Jahr weiß kräfte, die bei der Versorgung auf einer Etage man, wie wichtig ein wohl temperiertes Raum- bleiben können und nicht treppauf, treppab klima ist. Hospizbrief Ausgabe 1/2019
6 Zweites Hospizhaus Im Obergeschoß Im Innenhof des Obergeschosses befinden Besucher davor schützt, ansteckende Keime befinden sich alle sich eine Teeküche und eine Sitzecke. Hier ist weiterzutragen. Gästezimmer. Damit genügend Platz, um kleine Veranstaltungen, erfüllt sich ein Wunsch gemeinsame Mahlzeiten oder andere Gesel- Die Raumplanung lässt auch die Möglichkeit der Pflegekräfte, die bei der Versorgung ligkeiten durchzuführen. Der zu beiden Seiten offen, künftig Kinder mit ihren Familien aufzu- auf einer Etage blei- transparente, breite Flur lässt das Oberge- nehmen. Damit könnte das Hospiz demnächst ben können und nicht schoss hell und freundlich erscheinen. Sowohl auch für sterbenskranke Kinder eine Herberge treppauf, treppab lau- zur Nord- als auch zur Südseite können kleine bieten. fen müssen. Wintergärten den Gästen und Besuchern die Möglichkeit zum Verweilen bieten. Der Entwurf setzt auf freundliche und leicht zu pflegende Materialien. Außen kontrastiert Besondere Aufmerksamkeit soll auf Gäste die Holzfassade mit einer hellen Putzvariante. gelegt werden, die mit einem multiresis- Von der Terrasse und dem großzügigen Garten tenten Erreger aufgenommen werden. Sie aus blicken Gäste, Besucher und Mitarbeiter müssen gut geschützt, sprich isoliert, betreut in die herrliche Landschaft der Heiligendorfer werden können. Dazu kann in einem Bereich Riede. Hier bieten sich viele Möglichkeiten der des Obergeschosses eine Infektionsschleuse Ruhe, Entspannung und des Rückzugs. eingerichtet werden, die die Pflegekräfte und Brigitte Werner / Willi Dörr Das Architektenbüro Die Wolfsburg Consult GmbH ist tätig. Die Tätigkeitsschwerpunkte der Consult ebenfalls bei vielen Bau- und eine unabhängige Architektur - und WOB Consult liegen in der Planung Planungsmaßnahmen aktiv gewesen. Ingenieurgesellschaft. Sie gehört zur und Bauüberwachung von Neubau- Obwohl das Büro bislang nicht als aus- Firmengruppe der CES Consulting ten und Gebäudesanierungen sowie gewiesener Spezialist für die Planung Engineers Salzgitter GmbH. Aufgrund im Projekt- und Vertragsmanagement. von Hospizhäusern oder Pflegeein- der seit mehr als 70 Jahren erfolgrei- In Wolfsburg ist das Büro bereits bei richtungen in Erscheinung getreten chen internationalen Tätigkeit gehört mehreren großen Umbau- und Sanie- ist, hat der Entwurf alle Verantwort- CES zu den bekanntesten weltweit rungsprojekten von Schulen, Sport- lichen im Hospiz gleich beeindruckt. agierenden Ingenieurunternehmen hallen oder Verwaltungsgebäuden Dabei wäre WOB Consult beinahe gar Deutschlands. beteiligt gewesen - beispielsweise nicht in die engere Auswahl gekom- Die WOB Consult verfügt über ein bei der Mehrzweckhalle in Sülfeld, men. Erst als ein anderes Wolfsburger breites Leistungsspektrum und ist in der Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule Architektenbüro abgesprungen ist, vielen Bereichen des Bauwesens für oder einer Krankenstation im Klini- konnte WOB Consult seine Chance öffentliche und private Auftraggeber kum. Für die Volkswagen AG ist WOB nutzen. Hospizbrief Ausgabe 1/2019
7 Grundriss vom Erdgeschoss Bebauungsplan „Krummer Morgen“: Städtebaulich sinnvoll eingebunden Das zweite Hospizhaus soll im Baugebiet „Krummer Morgen“ in Heiligendorf entste- hen. Dort wird auf einer Fläche von 19,7 Hektar Wohnraum für etwa 220 Wohneinhei- ten errichtet. Neben den überwiegend nachgefragten Einzelhausgrundstücken soll in diesem Baugebiet zusätzlich die Möglichkeit geschaffen werden, Mehrfamilienhäuser aber auch Einrichtungen für den Gemeinbedarf (bspw. Kita, Pflege) zu integrieren. Das Nähere regelt der Vorentwurf des Bebauungsplans der Stadt Wolfsburg, aus dem wir hier einzelne Passagen veröffentlichen. 2009 wird für den Ortsteil Heiligendorf eingebunden, so dass einer etwaigen Zersied- zunächst ein städtebauliches Gesamtkonzept lung der Landschaft kein Vorschub geleistet erarbeitet. Die daraus gewonnenen Erkennt- wird. nisse führen zum Bebauungsplan „Hasenmor- gen“, der im Jahr 2013 Rechtskraft erlangt, Stadträumliche Einbindung und den mittleren Bereich zwischen Steinweg Heiligendorf als Ortsteil der Stadt Wolfsburg und Lütjer Weg überspannt. befindet sich am südlichen Rand des Stadt- gebietes. Der Ort und seine Umgebung sind Nördlich des Bebauungsplans „Hasenmor- ländlich geprägt, verfügen aber durch die A39 gen“ soll sich der Bebauungsplan „Krummer über eine gute Anbindung an Wolfsburg und Morgen“ anschließen. Auf ausreichend Flä- Braunschweig. Zusätzlich kann die A2 über die chenpotentialen bieten sich hier für weitere L 294, die durch den Nachbarortsteil Neindorf wohnbauliche Maßnahmen schlüssige Ergän- führt, ähnlich schnell erreicht werden. zungsmöglichkeiten, die eine Integration des bestehenden Siedlungsgefüges für die weite- Das Plangebiet „Krummer Morgen“ grenzt re Entwicklung des Ortsteiles unter Wahrung sowohl unmittelbar an den vorhandenen seines ländlichen Charakters erwarten lassen. nördlichen Siedlungsrand Heiligendorfs, als Mit seiner direkten Nähe zum „Altort“ ist der auch an den reizvollen Landschaftsraum der künftige Siedlungsraum städtebaulich sinnvoll Schunterniederung. Hospizbrief Ausgabe 1/2019
8 Zweites Hospizhaus Im Baugebiiet Das Plangebiet wird aktuell überwiegend Ortsrand zu finden sind, auch mit einem „Krummer Morgen“ landwirtschaftlich genutzt. Entlang des Heili- Nahversorgungsmarkt und einer Gärtnerei wird auf einer Fläche gendorfer Bachs befinden sich zudem ein von ausgestattet. von 19,7 Hektar Gehölzen umgebener Teich, Brachflächen und Wohnraum für etwa 220 Wohneinheiten Grünland. Natur, Landschaft, Umwelt errichtet. Ganz oben Aktuell wird ein Großteil der überplanten links ist das Baufeld Von der Mitte des Baugebietes „Krummer Fläche landwirtschaftlich genutzt. Die süd- für das Hospizhaus Morgen“ aus gemessen befindet sich in ca. liche Hälfte wird als Acker zum Anbau von vorgesehen. 400 m Entfernung eine Haltestelle für den Feldfrüchten verwendet, die nördliche und öffentlichen Personennahverkehr im südlichen deutlich feuchtere Hälfte als Grünland und Bereich der „Barnstorfer Straße“. Hier halten Mähweide. die Linien 215 und W 268, die die Fahrgäste über Barnstorf und Nordsteimke nach Wolfs- Darüber hinaus befindet sich südlich des Heili- burg bringen. Eine weitere für das Gebiet rele- gendorfer Baches ein naturnahes nährstoffrei- vante Haltestelle liegt im Kreuzungsbereich ches Stillgewässer, das vor mehr als zwei Jahr- „Barnstorfer Straße“ / „Steinweg“ in ca. 500 zehnten als Weidetümpel angelegt worden ist m Entfernung, an der die Buslinien 211, 218 und in weiten Teilen Verlandungstendenzen und W 268 halten. Die Fahrgäste können von aufweist. diesem Punkt aus u.a. über Hattorf, Mörse und Fallersleben nach Wolfsburg gelangen. Westlich hiervon existiert ein Sickerwasseraus- tritt, der die Parzelle so stark vernässt, dass sie Gemeinbedarfseinrichtungen nicht mehr genutzt werden kann. Im äußeren Einrichtungen des Gemeinbedarfs haben über- nordwestlichen Bereich findet sich ein weiterer wiegend im östlichen Bereich des Ortskerns vernässter Bereich, der durch seine Grünland- von Heiligendorf ihren Standort. Dort befinden vegetation und den Pflanzenbestand am Ufer sich der Kindergarten, die Grundschule sowie eines Stauteichs des Heiligendorfer aches dem das Seniorenwohnheim. Diese Einrichtungen Biotoptyp „Sonstiges nährstoffreiches Feucht- sind bezogen auf die Mitte des neuen Bau- grünland“ zuzuordnen ist. Der Heiligendorfer gebietes in einer maximalen Entfernung von Bach selbst ist auf der im Plangebiet befind- unter 750 m auch fußläufig gut zu erreichen. lichen Länge begradigt und grabenähnlich Darüber hinaus ist Heiligendorf neben diver- ausgebaut. sen Sporteinrichtungen, die am westlichen Hospizbrief Ausgabe 1/2019
9 Im Gespräch: Marco Meiners, Ortsbürgermeister von Hattorf/Heiligendorf „Heiligendorf freut sich auf das Hospizhaus“ Herr Meiners, Sie sind von Anfang an Also keinerlei negative Reak- von der Idee, das zweite stationäre Hos- tionen? piz in Heiligendorf anzusiedeln, ange- Marco Meiners: Nein - warum tan gewesen. Wann haben Sie erstmals auch? Heiligendorf freut sich auf davon erfahren? das Hospizhaus. Marco Meiners: Ich kenne den Hospiz- Geschäftsführer Lucas Weiß schon seit gerau- Wie beurteilt der Ortsbür- mer Zeit persönlich. Er hat mir wiederholt germeister das Hospiz-Pro- von seiner Idee erzählt, ein zweites Hospiz im jekt aus örtlicher Sicht? ländlichen Raum in der Nähe von Helmstedt Marco Meiners: Wir haben im aufzubauen. Da zu dem Zeitpunkt mehrere Ortsteil mit Kita, Schule, Sport- neue Baugebiete in Heiligendorf ausgewiesen platz und einem Seniorenheim worden sind, habe ich unseren Stadtteil in die mit mehr als 100 Betten eine gute Diskussion gebracht. soziale Versorgung. Ein Hospiz rundet die örtliche Infrastruktur Wie ist es dann zum konkreten Projekt hervorragend ab. „Krummer Morgen“ gekommen? Marco Meiners: Parallel hat Lucas Weiß Wie ist denn von den Bauin- Gespräche mit der Stadt und insbesondere teressenten die Resonanz auch mit Oberbürgermeister Klaus Mohrs auf das Baugebiet „Krummer geführt. Bei diesen Gesprächen hat sich der Morgen“? „Krumme Morgen“ als beste Lösung heraus- Marco Meiners: Ich bin sicher, dass die Zahl Marco Meiners: kristallisiert. der Interessierten höher sein wird, als das „In meinen Angebot befriedigen kann. Es vergeht kaum Bürgergesprächen kommt die Rede immer Hospizverein und Sie hatten das ein Tag, an dem ich nicht gefragt werde, wann mal wieder auf den gemeinsame Interesse, die Heiligendor- es endlich losgeht. Auf Drängen des Ortsrates Hospiz-Neubau. Alle fer Bevölkerung frühestmöglich in diese hat die Verwaltung alle Bauwilligen zu einer finden die Idee gut und Überlegungen einzubeziehen. Informationsveranstaltung eingeladen. Wir unterstützenswert.“ Marco Meiners: Richtig - ich habe Lucas Weiß haben zudem eine Verdichtung der Bebauung daher im Frühjahr des vergangenen Jahres in gefordert. So sind aus zuvor 100 gedachten den Ortsrat eingeladen und ihn gebeten, die Wohneinheiten mittlerweile 235 Einheiten in Hospiz-Idee vorzustellen. Aufgrund anderer der Planung. Tagesordnungspunkte sind in dieser Sitzung außerordentlich viele Bürgerinnen und Bürger Wann geht’s mit der konkreten Planung anwesend gewesen. weiter? Marco Meiners: Von uns aus morgen. Aber Wie ist die Resonanz gewesen? die Kapazitäten in der städtischen Bauverwal- Marco Meiners: Das Feedback ist beein- tung sind begrenzt und gut ausgelastet. druckend ausgefallen. Als Lucas Weiß seinen Interview: Willi Dörr Vortrag beendet hat, hat es tosenden Applaus gegeben. In meinen Bürgergesprächen kommt die Rede immer mal wieder auf den Hospiz- Neubau. Alle finden die Idee gut und unter- stützenswert. Hospizbrief Ausgabe 1/2019
10 Aus dem Hospizhaus Ein Herzenswunsch für einen Gast im Hospiz geht in Erfüllung Einmal noch Brockenbahn fahren „Ach – einmal noch …“ Viele Gäste im Hospiz tragen einen großen Wunsch in ihrem Herzen. Noch einmal etwas Besonderes erleben, noch einmal einen speziellen Besuch machen. Die Malteser erfüllen solche Wünsche für schwerkranke Menschen, die z.B. im Hospiz leben, mit der Aktion „Herzenswunsch Krankenwagen“. Die berühmte Noch einmal mit der Brockenbahn fahren. Das Vier Pflegekräfte aus dem Hospiz begleiten Brockenbahn im Harz. ist ein Herzenswunsch von Herrn K. gewesen, unseren Gast. So ist er für alle Fälle in guten Für viele Menschen ist der seit ein paar Wochen im Hospiz lebt. Doch hospizlichen Händen. Die Fahrt geht mit der es ein tolles Erlebnis wie soll das denn gehen? Mit Rollstuhl, die Harzquerbahn von Wernigerode nach Drei- mit der dampfenden Lok durch die herrliche steilen Stufen in die enge Bahn - wie soll das Annen-Hohne. In Drei-Annen-Hohne fragt Schneelandschaft zu gehen? Aber den Maltesern, die solche Her- Herr K., ob er noch eine Station weiter fahren fahren. Ein Erlebnis, zenswünsche erfüllen, scheint nichts unmög- dürfe, weil es so schön sei. Nach Rücksprache das Herr K. unbedingt lich. Unser Gast wird an einem strahlenden mit dem Lok-Führer wird auch dieser Wunsch noch einmal erleben Wintertag früh morgens im Hospiz abgeholt. erfüllt und es geht weiter bis nach Schierke. wollte. Warm eingepackt und im Pflegerollstuhl gut verankert, geht es ab in den Harz. Unser Gast ist begeistert. Er braucht noch den ganzen nächsten Tag zum Erholen und Die Malteser werden vor Ort (Wernigerode) Erzählen von diesem Erlebnis. Den Maltesern von einem Sanitätshaus unterstützt, die einen an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für speziellen Pflegerollstuhl zur Verfügung stel- ihre Unterstützung. Und dass so viele Helfer len. Bei der Ankunft in Wernigerode stehen hier zusammenwirkten, ist einfach toll. diese Männer und Frauen vom Sanitätshaus bereit, so dass der Transport in die Schmal- www.herzenswunsch-krankenwagen- spurbahn nun problemlos funktioniert. Aller- nds.de dings wird ein spezieller Waggon eigens dafür Brigitte Werner, Deborah Leicht angekuppelt, damit der Pflegerollstuhl darin auch Platz hat. Hospizbrief Ausgabe 1/2019
11 Helfer der Malteser, des Sanitätshauses in Wernigerode und des Hospiz arbeiten zusam- men, um Herrn K. seinen Herzenswunsch zu erfüllen. Hospizbrief Ausgabe 1/2019
12 Aus dem Hospizhaus Eine Entlassung aus dem Hospizhaus Wolfsburg „Mit einem lachenden und einem traurigen Auge…“ Wir sitzen in meinem Büro, Herr B.* und sein Bruder sind bereit für ein kleines Inter- view, ein Tag vor seiner Entlassung. „Es war schön hier!“ antwortet Herr B. auf die Frage nach den letzten Monaten im Hospiz. Die beiden Brüder sind sich einig, dass das Personal mit seiner offenen, familiären Art einen guten Kontakt aufgebaut hat. „Jeder kennt mich hier und weiß, wohin ich gehöre.“ Diese Aussage stammt nicht etwa von unserem Gast, sondern dem Bruder, der täglich zu Besuch ist. unkomplizierte und humorvolle Art wird in den Gesprächen deutlich, wenn es in ihm sicherlich auch anders aussieht, äußert der sorgsame Bruder. „Alles, was geht, mach ich selber. Ich klin- gele nur, wenn es nicht anders geht.“ Herr B. schmunzelt und erzählt, dass schon eine Pflegekraft meinte, dass er mit seiner selbst- ständigen Art dafür sorge, dass sie noch arbeitslos werde. Der lockere Umgang im Haus hat Herrn B. gut getan, er ist wieder etwas auf die Beine gekommen. Und auch ein „Spaß über den Tod“ lässt sich Herr B. nicht nehmen, „warum soll man auch um den heißen Brei herumreden!? Der Tod kann nicht schlecht sein, schließlich kommt keiner zurück“, ist sich Herr B. sicher. Der jetzige Lebenswillen und die Hoffnung auf noch etwas Zeit sind spürbar, und der Bald kann Herr B. sich Die Tradition des gemeinsamen Kaffeetrin- Arzt meint zum Bruder, dass jedes „Heute“ wieder mit seinem kens unter Brüdern soll auch in dem zukünf- zählt, jeder Tag, den der Bruder noch erle- Bruder zum gemein- tigen Zuhause von Herrn B. fortgeführt wer- ben kann. samen Kaffeetrinken den. Das ursprüngliche Heim existiert gar treffen. nicht mehr und erneut in ein Pflegeheim zu Noch vor zwei Wochen ist die Entlassung ziehen, kommt für Herrn B. nicht in Frage. aus dem Hospiz ein Schock für Herrn B. und Sein Bruder hat viel Kraft investiert, um in seinen Bruder gewesen. Herr B. erinnert sich: kürzester Zeit in seinem Haus einen eige- „Zwei Nächte habe ich nicht geschlafen. Ich nen Bereich für Herrn B. einzurichten, Bad wusste ja nicht, wie die Töchter von meinem und Balkon sind mit dabei und seit gestern Bruder reagieren. Mein Bruder kann mir viel ist das Pflegebett bezugsbereit. „Ich brau- erzählen…“ che ja auch nur ein Zimmer, die restlichen Zimmer sollen so bleiben wie sie sind.“ Herr Doch der Bruder hat nicht einfach nur B. stellt keine großen Ansprüche, seine erzählt, er hat ein ausführliches Gespräch Hospizbrief Ausgabe 1/2019
13 mit seiner Familie geführt und viel Unter- Bei einem Telefonat hat er mitbekommen, stützung zugesagt bekommen: „Ich habe was seine Nichten schon alles für ihren Onkel, eine starke Familie, sie sind ein Geschenk also für ihn, besorgt haben. „Ich gehe“, sagt des Himmels!“ Der Rückhalt des Bruders er beim Auszug, „mit einem lachenden und und dessen Familie geben Herrn B. eine einem traurigen Auge…“ Perspektive und das strahlt er auch aus. Hannah Heuer * Unser Gast möchte anonym bleiben, Name geändert. Kinder-Ecke bereichert das Hospiz „Das ist richtig schön!“, höre ich auf dem Flur. Viola und Melanie (Hauswirtschaft) kommentieren die neu eingerichtete „Kinder- Ecke“ vor meinem Büro. Als ich nachfrage, erfahre ich, dass sie öfter Kinder erleben, die sich langweilen und deshalb auch schon das ein oder andere Mal etwas aus dem Mate- rialienschrank geholt haben. „Mir ist schon passiert, dass mir ein 4 bis 5-jähriges Mäd- chen beim Putzen geholfen hat – so hat die Kleine was zu tun gehabt.“ Der Bedarf nach Spielmöglichkeiten ist also spürbar. Die kleine Spielecke soll Abhilfe schaffen. Auch von den ersten Treffen der Ehrenamt- lichen hören wir positive Reaktionen: „Ein- ladend für Kinder, so wird die ‚Trostinsel‘ in dem Wohnbereich integriert. Wenn ange- hörige Kinder ins Haus kommen, kann man ihnen gleich sagen: Komm mal mit, ich zeig dir was und ihnen in der kleinen Ecke zum Beispiel etwas zum Malen oder ein Buch in die Hand geben.“ Natürlich darf das Material auch mit auf das Zimmer des Angehörigen genommen werden. Es gab aber auch Bedenken, die Pflanzen auf dem Flur könnten kleine Kinder zum Buddeln anregen oder sie könnten gar die Blumen- Praktikantin Luisa Boy lädt alle Kinder zum Spielen ein erde essen. Wir vertrauen jedoch darauf, dass Kinder in diesem Alter von ihren Eltern beaufsichtigt werden und dort nicht alleine bleiben. Blumen oder ähnliche „Gefahren- quellen“ gibt es schließlich an vielen Orten. Hannah Heuer Hospizbrief Ausgabe 1/2019
14 Aus dem Hospizhaus Im Gespräch: „Chefköchin“ Swetlana Bauer 5 Sterne für die neue Küche Besuchern des Hospizhauses fällt es sofort auf: In der Küche funkelt und glänzt es in allen Ecken - alles neu. Nach vielen Jahren ist der Küchenbereich völlig neu gestaltet worden. Seit April des letzten Jahres steht dem Küchenteam eine moderne und leis- tungsfähige Arbeitsstätte zur Verfügung. Was ist anders, was ist besser? Diese Fragen beantwortet Swetlana Bauer, die „Chefköchin“ im Gespräch. Über fünf Monate diskutieren wir, was wir an Verbesserungen benötigen. Danach wer- den drei Angebote eingeholt, die Vorschlä- ge der Küchenberaterin im gesamten Team abgestimmt. Von der Planung bis zum ersten Kochen dauert es acht Monate. Wie ging der Umbau vonstatten? Swetlana: Zunächst ist die alte Küche ausge- räumt und abgerissen worden. Die „Küchen- macher" müssen in Abstimmung mit den Elektrikern arbeiten, da neue Leitungen und Anschlüsse nötig geworden sind. Beim Auf- bau sind alle Handwerker vor Ort einschließ- lich des Architekten. Die Gäste haben den Umbau akzeptiert und mitgetragen. Aber: Diese Zeit ist für alle nicht ganz einfach gewe- sen. Köchin Swetlana Bauer Warum war überhaupt der Aufwand (hier mit ihren Helfern für eine neue Küche nötig? Wie gelang denn die durchgängige Ver- Gaby Weiss und Rainer Swetlana: Die alte Küche ist 15 Jahre alt sorgung der Gäste? Schrader) kocht nun gewesen, vieles funktioniert nicht mehr rich- Swetlana: Da wir ja ein Hospiz mit haus- mit noch mehr Freude für die Gäste im tig, z.B. der Backofen und die Türen. Wir eigener Essenszubereitung sind, muss eine Hospzhaus. haben eine Küche gehabt wie in einem nor- Übergangslösung gefunden werden. Im Bera- malen Haushalt. Also keine Industrieküche, tungsraum ist in dieser Zeit ein Thermomix die höheren Belastungen standhalten kann. und eine Kochplatte installiert worden. Das Statt dauernd Reparaturen finanzieren zu Essen haben wir von der Firma Roth of Swit- müssen, ist eine neue Küche einfach ökono- zerland geliefert bekommen. mischer gewesen. Was hat sich denn mit der neuen Küche Inwieweit warst Du in die Neuplanung verändert? Gibt es neue Küchengeräte? Über fünf Monate mit einbezogen? Gab es ein Kostenli- Swetlana: Ich fange mit dem an, was geblie- diskutieren mit? ben ist - nämlich die Backöfen und Indukti- wir, was wir an Swetlana: Das Budget ist natürlich begrenzt onskochfelder. Neu sind Dunstabzugshaube gewesen, weil sich das Hospiz ja zum großen und ein Dampfgarer, in dem wir Gemüse, Verbesserungen Teil durch Spenden finanziert. Wir haben bei Fisch und Fleisch, statt es zu braten, scho- benötigen. der Jahresplanung die neue Küche bean- nend und somit für die Gäste gut verträglich tragt und genehmigt bekommen. Das Team garen können. Außerdem gibt es zwei neue ist in die Planung voll involviert gewesen. Kühlschränke, einer hat ein Gefrierfach. Hospizbrief Ausgabe 1/2019
15 Geändert hat sich aber noch mehr: Wir haben vielen positiven Aspekte der Arbeitserleich- Nach vielen Jahren jetzt die Spüle im Extraraum, ein „versteck- terung überwiegen: Es gibt mehr Arbeits- ist der Küchenbereich tes“ Müllsystem sowie einen Vorrats- und fläche, weil die Kühlschränke weg sind. Die völlig neu gestaltet worden. Seit April des Stauraum hinter der Küche. Spülmaschine ist auf Augenhöhe. Das erspart letzten Jahres steht Kraft beim Ausräumen. Beim Kochen ist Platz dem Küchenteam eine Das hört sich nach Umgewöhnung an. für mehrere Personen. Die Vorratshaltung ist moderne und leistungs- Wie ist die Rückmeldung der haupt- übersichtlicher und praktischer, weil man fähige Arbeitsstätte zur und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen nicht mehr so oft in den Keller muss. Verfügung. und der Gäste? Gibt es nur Lob oder auch Kritik? Somit haben sich die Unannehmlichkei- Swetlana: Kritik hat es nur an der Farbaus- ten des Umbaus gelohnt? wahl Aquamarin und Magnolie gegeben, die Swetlana: Ja, der Traum des ganzen Teams Einigen am Anfang zu dunkel erschienen ist. hat sich erfüllt. Die Küche fühlt sich an, als Und am Anfang sind wir durch die Umstel- gäbe es sie schon immer. lung oft „falsche“ Wege gelaufen. Aber die Regina Bittner Neu im Team: Ellina Palas Ich bin 24 Jahre und habe 2014 die Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation erfolgreich abge- schlossen und bin bis 2018 in meinem Ausbildungs- betrieb geblieben. Seit dem 1. Januar 2019 arbeite ich nun als Verwaltungsmitarbeiterin hier im Hospiz. Vom ersten Tag an habe ich mich hier sehr wohl gefühlt. Ich freue mich, die großartige Arbeit des Hospizhauses zu unterstützen und ein Teil dieses Teams zu sein. Hospizbrief Ausgabe 1/2019
16 Aus dem Hospizhaus Wunschbaum-Aktion der Mitarbeiter vom VW-Betriebsrestaurant Bella Vista erfüllt Weihnachtswünsche Stell Dir vor, Du darfst einen ganz langen Wunschzettel ausfüllen - und dann kommt ein VW-Bulli bei Dir vorbei und bringt all dies als Geschenk mit. Ein Märchen? Nein – genau so ist die Wunschbaum-Aktion zur letztjährigen Weihnachtszeit abgelaufen. Große Kisten mit mehr als 250 Geschenken hat das Team von Bella Vista dem Wolfs- burger Hospiz überreicht. Die Mitarbeiter des VW-Betriebsrestaurant im Bürohaus am Park haben zuvor im Hospiz nach speziellen Wünschen der Gäste und Mitarbeiter gefragt. Viele Geschenkideen kommen aus der Pflege oder der Hauswirtschaft - darunter etwa ein Bartpflege-Set, kleine Stofftiere für die Lage- rung bei Spastik oder für die Küche neue Sets für das Frühstück sowie neues Besteck. Die Kinder der Trostinsel haben sich Farbstif- te, Tuschkästen und Glitzer-Bastelmaterial gewünscht. Die Initiatorinnen der Aktion, Carola Simic Große Kisten und Corina Thielemann, haben die Wünsche mit mehr als 250 auf Zettel geschrieben und an einen großen Weihnachtsbaum im Betriebsrestaurant Geschenken hat gehängt. Das Prinzip: Volkswagen-Mitarbei- das Team vom ter nehmen einen Zettel vom Baum, erfüllen VW-Betriebs den Wunsch und geben das Paket im Restau- rant ab. „Der Baum mit den Wunschzetteln ist restaurant „Bella schnell leer gewesen“, erzählt Carola Simic. Vista“ dem Und Corina Thielemann freut sich: „So konn- Wolfsburger ten wir mit einem vollgepackten Bulli zum Hospiz fahren.“ Hospiz überreicht. „Die Geschenke sind unter unseren Tan- nenbaum gelegt und dann mit den Gästen gemeinsam ausgepackt worden. Das war eine helle Freude“, erinnert sich Brigitte Wer- ner vom Hospiz. Hospizbrief Ausgabe 1/2019
17 Viele kleine und auch größere Wünsche konnten erfüllt werden. „Die Geschenke sind Wir trauern um unsere ehrenamtliche Mitarbeiterin unter unseren Tan- nenbaum gelegt und Marlies Neuling dann mit den Gästen gemeinsam ausgepackt Marlies war seit Mai 2014 wöchentlich in worden. Das war eine der Küche als Ehrenamtliche aktiv. Mit ihrer helle Freude“, erinnert Zuverlässigkeit, ihrem Humor und ihren lecke- sich Brigitte Werner ren Kuchenrezepten wird sie in geschätzter vom Hospiz. Erinnerung bleiben. Angesprochen auf ihre kleine Körpergröße hat sie einmal selbstbe- wusst geantwortet: „Delikatessen sind immer etwas kleiner“. Wir werden sie vermissen. Hospizarbeit Region Wolfsburg e.V. Hospizbrief Ausgabe 1/2019
18 Aus dem Hospizverein Spenden Hospiz sagt: Danke ! Der Hospizverein in Wolfsburg arbeitet mit statt Blumen bei Beerdigungen um Spenden ehrenamtlicher Sterbebegleitung, dem Palli- für unseren Verein. Die Hospizarbeit ist auf ativ-Netzwerk-Wolfsburg und dem 13-Bet- diese Spenden angewiesen. Unser jährlicher ten-Hospiz für die Bevölkerung der Region, Spendenbedarf liegt bei etwa 235.000 Euro. um Menschen in der letzten Lebensphase zu An dieser Stelle nennen wir stets stellvertre- begleiten. Diese Aufgaben können wir nur tend einige der Spender. Privatpersonen, die erfüllen, weil es immer wieder Menschen einen kleinen Beitrag leisten ebenso wie Orga- gibt, die uns mit Spenden unterstützen. Diese nisationen oder Institutionen, die mit großer Menschen kommen aus allen Schichten der Summe helfen. Ihnen allen - auch denen, die Bevölkerung. Sie sammeln bei Festen oder im hier nicht namentlich aufgeführt sind - danken Freundeskreis, verzichten zugunsten des Hos- wir von Herzen. pizes auf Geburtstagsgeschenke oder bitten Lucas Weiß gekommen. Den Erlös überreicht sie Anfang des Jahres, zusammen mit einer Mitarbeiterin an Brigitte Werner. Carl-Hahn-Schule. Die angehenden „Kaufleute für Büroma- nagement“ der berufsbildenden Carl-Hahn- Schule haben im Rahmen eines Projekttages selbstgebackenen Kuchen verkauft, wobei sie 150 Euro erlöst haben. „Das Geld soll der Hospizarbeit zugute kommen“, so die Idee der Schüler. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Martina Thode - und einem leckeren Scho- koladenkuchen - überreichen sie die Spende und lassen sich das Hospizhaus zeigen. Etwas mulmig wird es einigen Schülern als sich die Türe eines Gästezimmers öffnet: „Bitte lasst die Türe geöffnet“, bittet eine Angehörige. „Mein Mann freut sich so, wenn er junge Ein besonders Dankeschön schenken die Kinder der Lerngruppen L 8 und L Stimmen hört.“ Ja - so lebendig kann es im 9 der Laagberg-Schule dem Hospiz. Nachdem Hospiz-Mitarbeiterinnen mit Hospiz zugehen. ihnen im Rahmen des Projektes „Hospiz kommt in die Schule“ drei Tage lang über Tod und Trauer gesprochen haben, organisieren sie spontan eine kleine Ratsgymnasium. Spendensammlung. 40 Euro haben sie dem Hospiz überwiesen. Herzlichen Dank. Im Rahmen des Adventsfreitags am Ratsgym- nasium haben Schüler der 5. bis 7. Klasse eine Nagelstudio Rogosch. Spende an den Hospizverein übergeben. In der Vorweihnachtszeit hat Frau Rogosch Traditionell wird der Erlös des Adventsbasars zu einem Adventsmarkt in ihr Nagelstudio in unter dem Motto „Kinder helfen Kindern“ für die Kleiststr. 42a eingeladen. Zusammen mit einen guten Zweck gespendet. Die Schüler- ihren Mitarbeiterinnen hat sie Adventsgeste- vertreter überreichen die Spende gemeinsam cke gebastelt. Diese Adventsgestecke ver- mit Schulsozialpädagogin Frauke Riebe, den kauft sie zugunsten der Hospizarbeit Wolfs- Lehrkräften Astrid Kumpe und Ulrich Stracke burg. Es sind stattliche 1.000 € zusammen sowie Schulleiterin Jennifer Yavuz. Hospizbrief Ausgabe 1/2019
19 Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule. ckende Größe erreicht. Um den Pokal spielen Die Schülerinnen und Schüler des sechsten Teams von VW, Audi, Seat, Porsche, MAN und Jahrgangs der Heinrich-Nordhoff-Gesamt- anderen Marken. Bei der Tombola der Veran- schule haben im Rahmen der Jahrgangsakti- staltung sind 3.290 Euro eingespielt worden. on für soziales Engagement Spenden gesam- Mit dem Geld werden traditionell lokale sozi- melt. Es sind 700 Euro zusammengekommen. ale Einrichtungen unterstützt. In diesem Jahr Die Kinder entscheiden, dass sie mit dem Geld geht die Spende an das Wolfsburger Hospiz. das Tierheim Wolfsburg sowie die Kinderhos- Jörg Teichmann, Frank Knierim und Andy Rei- pizarbeit unterstützen wollen. ninger überreichen den Scheck. Konfirmanden aus Flechtorf. Im Wolfsburger Hospiz ertönen musika- Einen überdimensionierten Spendenscheck in lische Klänge Höhe von 360,40 Euro haben die Konfirman- Im Januar 2019 können dank der Bürgerstif- den des Pfarrverbandes Flechtorf-Beienrode tung Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg Musik- zur Wolfsburger Trostinsel gebracht. Das Geld instrumente angeschafft werden. Diese ist bei der spontan für diesen Zweck bestimm- Instrumente werden das Hospizhaus berei- ten Kollekte am Ausgang des Einschulungs- chern und zur Gemeinsamkeit einladen. Lutz gottesdienstes zusammengekommen. An der Bachmann von der Stiftung spricht über die Spende ist auch die Familie beteiligt, dessen Vielfalt der Instrumente: „Der herzliche Ein- Vater sich zu diesem Zeitpunkt im Hospiz druck, den jeder Gast empfindet, wenn er das befindet. Hospiz besucht, wird durch das gemeinsame Musizieren verstärkt. Oft heißt es, dass Musik VW-Beschaffer. Menschen verbindet. Hier im Hospiz ist das Bereits zum 25. Mal hat die Beschaffung gelebte Praxis.“ von Volkswagen ihr großes Fußball-Turnier für einen guten Zweck organisiert. Das Tur- nier hat mit rund 1.000 Teilnehmern und 32 Mannschaften inzwischen eine beeindru- Unternehmer Brüsch stiftet 10.000 Euro „Ich find das richtig cool, was ihr hier macht.“ Mit diesen Worten hat der Wolfsburger Unter- nehmer Thomas Brüsch einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro an Hospiz-Geschäftsführer Lucas Weiß und die Trostinsel-Pädagogin Dagmar Huhnholz überreicht. Das Geld ist zusammengekommen bei einem Fest samt Rockkonzert in Oebisfelde anlässlich des 20-jährigen Bestehens seines Unternehmens, der SLM Kunststofftechnik GmbH. Zu seinem Jubiläum hat Thomas Brüsch für seine Gäste und Mitarbeiter die bekannte Band Revolver- held engagiert. „Ich find das richtig cool, was ihr hier macht.“ Thomas Brüsch (auf dem Foto 2. von links) Hospizbrief Ausgabe 1/2019
20 Aus dem Hospizverein Kicker für guten Zweck Eine tolle Aktion. Die Jugendtrainer Hasan gekommen, nachdem sie mit ihrer Mannschaft Dösemeci, Michele Zanfino und Ennio Itri vom an einem Turnier der JSG Königslutter teilge- Die Lupo-Jugendtrainer Sportklub Lupo Martini haben ein Fußball- nommen haben. Der Erlös dieser Veranstal- Hasan Dösemeci, Turnier für E-Jugendmannschaften organi- tung ist für die Krebshilfe bestimmt gewesen. Michele Zanfino und Ennio Itri hatten die siert. Das Geld soll dem Hospiz-Projekt SONne „So etwas können wir auch auf die Beine stel- Idee für das Benefiz- zugute kommen, in dem schwerkranke Kinder len“, sagen sie sich. Gesagt, getan. Fußballturnier. betreut werden. Die Idee ist den Lupo-Kickern Eine Jam Session für die Trostinsel Jeweils am letzten Frei- erzählt der 2. Vorsitzende der Jazz-Freunde tag im Dezember eines Bernd Siemens, der sowohl über eine beein- Jahres laden die Jazz- druckende Stimme als auch über Fertigkeiten Freunde Wolfsburg die an der Gitarre verfügt. Der „rauchige“ Auf- Jazzliebhaber traditi- tritt mit seiner Tochter erfreut und überrascht onsgemäß zu einem das Publikum. Benefiz-Konzert. Den Erlös der Veranstaltung Uschi Mrongovius, Vorsitzende der Jazzfreun- spenden die Jazz-Freun- de Wolfsburg e.V., ist begeistert von der 35. de stets an eine soziale Auflage der Benefiz-Veranstaltung und spricht oder kulturelle Einrich- sich beherzt über den Verwendungszweck des tung in Wolfsburg. In Reinerlöses aus: „Es soll in die Freizeitaktivitä- diesem Jahr spielen im Hotel Lindenhof in ten und in die Trauergruppenarbeit der Trost- Nordsteimke Musiker zu Gunsten der Kinder- insel fließen.“ Wenige Tage später überreichen und Jugendtrauerarbeit Trostinsel Hospizarbeit die Jazz-Freunde einen Spenden-Scheck in Region Wolfsburg e.V. auf ihren Instrumenten Höhe von 2.000 Euro. - und das ganz ohne Noten! Beschwingte Musik, Fröhlich- und Lebendig- Die Idee dazu liefert Familie Schönstedt; bei- keit, ernsthafte Bühnenpräsenz bei der Vor- de engagieren sich bei den Jazzfreunden und stellung der Kindertrauerarbeit und anregende in der Hospizarbeit Wolfsburg. Im Kreis von Gespräche erlebt das Hospiz- und Trostinsel- haupt-und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen team an diesem Abend. und Mitarbeitern der Trostinsel erfreut sich das Ehepaar an Swing, Blues und Jazz. „Wir Vielen lieben Dank an die Verantwortlichen, spielen bei dieser spontanen Jam-Session Musiker und Unterstützer für dieses tolle Event. alles, was uns eben in den Sinn kommt“, Dagmar Huhnholz Hospizbrief Ausgabe 1/2019
21 Trauer und Trostinsel Mal ganz persönlich: Trauen wir uns, Stille auszuhalten „Mal ganz persönlich…“ - in dieser neuen Rubrik möchten wir allen Leserinnen und Le- sern die Möglichkeit bieten, einmal ganz persönliche Gedanken zu einem Thema loszu- werden. Hier dürfen Sie kritisieren, schimpfen, aber auch loben und wertschätzen. Den Anfang macht Cilly Dörr mit ihrer Sichtweise zum Thema „Stille“. „Wenn es doch einmal so ganz still wäre …“, Dieses Verhalten möchte ich an dieser Stelle „Fehlt uns der so beginnt ein Gedicht von Rainer Maria Ril- mal deutlich ansprechen. Ich finde es unpas- ke. Mit diesen Worten spricht er mir aus der send und extrem störend. Ist es uns nicht nötige Respekt vor Seele. Denn das, was ich hier erzählen möch- mehr möglich, einige Zeit ganz still zu sein? dem Verstorbenen te, kennen Sie vielleicht auch. Gönnen wir uns selber nicht mehr diese kur- und vor dem Tod?“ zen Auszeiten der Stille, sie könnten eine Ein lieber Mensch ist verstorben. Ich gehe zu Oase für unsere Seelen bedeuten. Fehlt uns seiner Beerdigung. In der Trauerhalle treffen der nötige Respekt vor dem Verstorbenen und nach und nach die Angehörigen und Weg- vor dem Tod? Wir könnten diese Zeit so gut begleiter ein. Man begrüßt sich leise oder nutzen, um in eigenen Gedanken mit diesem mit einem Kopfnicken und wartet auf den Ereignis klar zu kommen. Beginn der Trauerfeier. Natürlich wollen wir über den Verstorbenen Still - oder eben auch nicht. Das Getuschel sprechen, uns erinnern und uns gegenseitig und Gewisper um mich herum ist oft alles trösten. Nach meinem Empfinden gehört das andere als verhalten. Es steigert sich auch aber in die Phase nach der Grablegung - auf in Gespräche über Urlaube, Wetter, Treffen dem Heimweg oder beim gemeinsamen Kaf- mit gemeinsamen Bekannten und so weiter. feetrinken. Ich habe mich schon so sehr gestört gefühlt, dass ich es den Betreffenden gesagt habe. Ich möchte uns alle ermuntern: Trauen wir Auch auf den letzten Weg zum Grab ver- uns doch, Stille auszuhalten und anzuneh- stärkt sich das Gemurmel oft noch. „…bist men. Sie ist selten genug geworden. Du schon im Ruhestand?…wie lange musst Cilly Dörr Du noch?…Hast Du von dem gehört…?“ Ich will nicht weiter ins Detail gehen, Sie kennen solche Situationen sicher selber. Falls der Tod aber gleichsam ein Auswandern ist von hier an einen anderen Ort, und wenn es wahr ist, was man sagt, dass alle, die gestorben sind, sich dort befinden, welch ein größeres Glück gäbe es wohl, als dieses? Sokrates, griechischer Philosoph Hospizbrief Ausgabe 1/2019
22 Trauer und Trostinsel Spenden, Aktionen, Erlebnisse Trostinsel sagt Danke! Trauernde Kinder und Jugendliche finden bei uns in der Trostinsel einen geschützten Ort, wo wir uns gemeinsam auf die Suche nach individuellen Strategien für die heraus- fordernde und schwere Zeit machen, wenn ein nahestehender Angehöriger oder Freund verstorben ist. Wir möchten die Kinder und Jugendlichen ermutigen, sich zu treffen und auszutauschen, solange ein jeder unserer Begleitung bedarf. Dank Ihrer und Eurer Unterstützung mit Geldspenden und persönlichem Engagement haben im Jahr 2018 rund 150 trauernde Kinder, Jugendliche und Familien das Angebot der Trostinsel nutzen können. HWF/V Produktionssystem Fahrwerk/Volks- wagen. Versprochen: im Frühjahr flitzen die Glitzerkisten auf Wolfsburgs Fußwegen! Juchuh…ein Weihnachtsbaum für die Trostinsel. Danke an Herrn Braksch und seinen Mitstreitern von Pro Ehrenamt/ Volks- wagen für die gelungene Aktion. An einem Nachmittag haben Kinder der Trostinsel und der ambulanten Kinderhospizarbeit SONne Weihnachtssterne und süße Wichtel für den gespendeten Tannenbaum gebastelt. Geschenke für die Trostinsel Kinder. Danke an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volkswagenkonzern Komponente. Sie haben Wünsche der Kinder und Jugendlichen erfüllt Aus der Fülle an Engagement, Spenden und und liebevoll verpackt zu Weihnachten unter Aktionen möchte ich einige kurz vorstellen: unserem Weihnachtsbaum versteckt. Eine rie- sige Freude und leuchtende Kinderaugen. Der Erlebnistag in Halle 53/ Volkswagen Logistik. Danke an das Team um Marcel Und zu guter Letzt der Penny Förderkorb 2018 haben Hoffmann, das unseren Kindern einen wun- 2018: Was für ein Geschenk! Liebe Tanja, rund 150 trau- derschönen Tag ermöglicht hat - mit Pizza hab Dank für das Einreichen der Bewerbung zum Abschluss. „Trostinsel“ beim Penny Förderkorb Anfang ernde Kinder, des Jahres. Wir sind Dank zahlreicher Stimmen Jugendliche und Die Besichtigung der Werksfeuerwehr/ zum Regional.Sieger gekrönt worden und als Familien das Volkswagen. Danke an unseren tollen Haus- „Topping“ durften wir an der Bundespreisver- meister und Feuerwehrmann Jörg, der den leihung im November teilnehmen. In Frankfurt Angebot der Kindern und Jugendlichen ermöglicht hat, haben wir zwar den Geldpreis nicht gewon- Trostinsel nutzen ihren Verstorbenen „noch einmal ganz nah“ nen, werden aber für ein Jahr, also bis Novem- können. zu sein. ber 2019, bei der Aktion „Stimmt so!“ von Penny weiterhin mit Geldspenden unterstützt. Seifenkisten für die Trostinsel. Dan- Dagmar Huhnholz ke Herrn Eimecke und seinem Team/ Abtl. Hospizbrief Ausgabe 1/2019
23 Bei der Aktion „Penny Förderkorb 2018“ (Foto links) wird die Trostinsel noch bis November 2019 mit Geldspenden unter- stützt. Weihnachtsüberraschung, Feuerwehr-Aktion oder Seifenkisten-Spende - die Arbeit der Trostinsel ist wie- der von vielen Menschen unterstützt worden. Hospizbrief Ausgabe 1/2019
24 Trauer und Trostinsel Besuch bei Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse in Helmstedt „Sterben? Ja, klar - aber hoffentlich Hospiz macht Schule. Dieses Projekt ist vielen Hospizleuten geläufig. Es richtet sich an Grundschüler der 3. und 4. Klasse. Das Thema Hospiz in der 9. Klasse mit geplant 60 Schülerinnen und Schülern am Gymnasium am Bötschenberg in Helmstedt zu bespre- chen, stellt uns von der Trostinsel vor eine „Aufgabe“. Und das Ganze in nur zwei Schul- stunden! Oh je - wie soll uns das gelingen? Wir haben doch über unseren Bereich der kindlichen Trauer so viel zu erzählen. ma „Hospiz“ und „Wie ist das eigentlich mit dem Sterben?“ lässt die kribblige Gruppe, die überwiegend aus jungen Männern besteht, still werden. Unsere Fotos regen zum Nach- denken und späterem Austausch an. Die Schülerinnen und Schüler überraschen uns mit klugen Fragen, die sie im Vorfeld mit der Religionslehrerin vorbereitet haben: „Tut Ster- ben weh?“ „ Leistet Ihr auch Sterbehilfe?“, „Wie ist die Bezahlung im Hospiz?“, „Wel- che Wünsche haben sterbende Menschen?“, „Wie hältst Du das aus?“ . In Kleingruppen wird sich intensiv mit dem Thema Tod und Sterben beschäftigt. Alle sind sich einig: gestorben wird überall und immer. Egal in welchem Alter und in welchem Teil unserer Erde. Erstaunlich viele Schülerinnen und Schüler haben eigene Verlusterfahrun- gen und berichten zaghaft aus ihrem Erleb- ten. Unterschiedliche Trauerkulturen werden betrachtet und Verbindungen zu verschie- Anfang des Jahres fahren wir - d.h. Inge, denen Ansichten und Denkweisen können Mitarbeiter der Karin, Dustin, Simone, Susanne und ich – geknüpft werden. Trostinsel dis- gut vorbereitet, mit gestalteten Fragekarten kutieren mit 60 und Fotos im Gepäck nach Helmstedt. Dort Und so mitten in vertrauten Gesprächen sind werden wir von zwei Schülerinnen aus dem sie da, unsere zwei Schülerinnen aus dem Schülerinnen 12. Jahrgang empfangen. Sie haben das Tref- 12. Jahrgang und zeigen auf die Uhr. Viel zu und Schülern des fen organisiert und sorgen während unseres schnell ist die Zeit vergangen. Fazit: „Über Besuches für unser Wohlergehen. Wo geht’s das Thema Sterben, Tod und Trauer müssen Gymnasiums am lang? Gibt es ein Laptop? Wo ist die Toilette? wir sprechen, denn es betrifft uns doch alle. Bötschenberg in Wer ist Ansprechpartner für uns? Aber hoffentlich noch nicht so bald!“ Helmstedt über Dagmar Huhnholz / Trostinsel Nach kurzem Umbau des Klassenzimmers in Sterben, Trauer eine gemütlichere Atmosphäre als es beim und Trost Frontalunterricht sonst üblich ist, kommen wir ziemlich schnell ins Gespräch. Das The- Hospizbrief Ausgabe 1/2019
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