Kontakte im katholischen Pfarrverband Salvator Mundi - Lichtblicke
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Kontakte im katholischen Pfarrverband Salvator Mundi Fronleichnam Erscheinung des Herrn St. Willibald Lichtblicke Heft 20 | März 2021 Das neue Kinderhaus in Fronleichnam
Inhalt 3 Grußwort 4 Ein Jahr Pandemie 6 Pfarrverbands-Familien zwischen Advent und Karwoche 4 9 Bücherei St. Willibald ist ausgezeichnet 10 Lichtblicke in der Advents- und Weihnachtszeit 15 Personelles Lichtblicke aus dem Pfarrverband 16 Taufe, Erstkommunion, Firmung im Pfarrverband 18 Verstorbene im Pfarrverband 19 Die Entwicklung der Weihnachtskrippe 22 Die „neue“ Krippe in St. Willibald 24 Krippenfiguren zum Leben erweckt 26 Seligsprechung Pater Franziskus Jordan 29 Vorstellung Haushalts- und Personalausschuss (HuP) 30 10 Jahre Sang&Klang in EdH 34 Das neue Kinderhaus in Fronleichnam 34 39 Erweiterung Spielplatz Kindergarten St. Willibald 40 Rätselspaß für Groß und Klein 41 Gottesdienste – Termine 43 Eine Handvoll hilfreicher Adressen Das neue Kinderhaus in Fronleichnam Aus Gründen der Lesbarkeit wurde die männliche Form gewählt, der Textinhalt bezieht sich jedoch immer auf alle Geschlechter. Impressum Kontakte im katholischen Pfarrverband Der Name des Pfarrverbandes SALVATOR MUNDI heißt auf Deutsch: Salvator Mundi (KIPSM) HEILAND DER WELT Herausgeber: Da der Pfarrverband über mehrere Stadtteile zerstreut ist, kam eine lo- Pfarrverband, Agnes-Bernauer-Straße 181, kale Namensnennung nicht in Frage. Für unseren Pfarrverband wurde 80687 München dieser Name gewählt, weil die Ordensgemeinschaft der Salvatorianer E-Mail: redaktion-kontakte@pfarrverband- die Pfarrei St. Willibald seit ihrer Gründung betreut und nun die Verant- salvator-mundi.de wortung der Seelsorge für alle drei Pfarreien übernommen hat. In den Redaktion: Arbeitskreis KIPSM: S. Förtig, Namen Fronleichnam und Erscheinung des Herrn kommt Jesus als Hei- D. Hockerts, M. Hoffmann, F. Holzapfel, E. Koos, land (Salvator) in spezieller Form zum Leuchten. Der Pfarrverbandsna- B. Lusteck, W. Millauer, S. Mitterreiter, T. Schauer me ist zwar nicht alltäglich, aber er kann zu einem Programm werden. P. Tadeusz, A. Winkler Fotos Titel + Rückseite: F. Holzapfel Gestaltung: S. Haberfelner Urheberrechte und Haftung für Inhalte Druck: www.gemeindebriefdruckerei.de Obwohl wir uns um Vollständigkeit und Richtigkeit der Inhalte im Kon- takte-Magazin bemühen, können wir hierfür keine Garantie überneh- Heft 20, Jahrgang 2021 men. Haftungsansprüche gegen Autoren, durch hervorgerufene Schä- den durch Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen Erscheinungsdatum: verursacht, sind grundsätzlich ausgeschlossen, sofern seitens eines Au- März 2021 tors kein nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden vorliegt. Die Autoren sind bestrebt, in allen Publikationen die Urheber- Auflage: rechte der verwendeten Bilder und Texte zu beachten, primär eigene zu 6.700 Exemplare verwenden oder auf lizenzfreie Bilder und Grafiken mit Quellenangaben zurückzugreifen. Deren weitere Verwendung wird nicht gestattet.
Liebe Schwestern und Brüder im Pfarrverband Salvator Mundi, einen Schmetterling sehen Sie. Warum ausgerechnet einen Schmetterling? Deswegen, weil der Schmetterling ein Symbol der Auferstehung ist. Der hier dargestellte Schmetterling birgt und enthüllt eine ganz besondere Geschichte: Bei der Restaurierung eines spätgotischen Kruzifixus, der sich heute in der Regensburger St. Ja- kobuskirche befindet, wurde im Jahr 1991 im Hinterkopf des Gekreuzigten ein Hohlraum ent- deckt, in dem sich ein einzigartiges Reliquiar befand. Dieses Reliquiar hat die Form eines lebensgroßen Schmetterlings. Er ist aus feuervergoldetem Silber gearbeitet und hat Fühlerspitzen aus Perlen. Seine Flügel sind naturgetreu gestaltet, aus mehrschichtigem Email. Im goldfarbenen „Leib“ des Schmetterlings ist ein Kreuzigungsbild ein- gebettet. Christus neigt den Kopf zur Seite. Der waagrechte Kreuzesbalken, an dem der Leib Christi hängt, ist identisch mit dem oberen Rand der Flügel. Die Hände der langen, ausgestreck- ten Arme, durch die Christus angenagelt ist, sind rot gefärbt (Farbe des Blutes). Pater Tadeusz SDS Zur Rechten Christi steht, im Flügel des Schmetterlings, Maria, ihr gegenüber Johannes. Ein rötlicher Heiligen- schein umhüllt sie beide. Abgesehen von der Schönheit und Kostbarkeit des Kunstwerkes liegt die Bedeutung dieses Reliquiars in der Verbindung von Todesdarstellung und Schmetterlingsgestalt. Die antike Symbolik des Schmetterlings (Sinnbild der unsterblichen Seele des Menschen, die den Körper des Toten verlässt) wurde vom Christentum als Auferstehungssymbolik übernommen, wobei die Raupe das Leben, die Puppe den Tod, der Schmetterling die Auferstehung darstellt. Da kann man erstaunliche Analogien zum menschlichen Leben ent- decken. Die Raupe: wir mühen uns ab im Leben – manchmal müssen wir krie- chen, niedergedrückt durch die Lasten des Lebens. Dann die Puppe: sieht nicht auf unserem Bild der Rumpf des Schmet- terlings hinter dem Gekreuzigten wie ein Kokon aus – wie die Hülle einer Schmetterlingspuppe? Und ähnelt nicht dieser Kokon wiederum einem in Tücher gewickelten Leichnam? Ist das das Ende: der Leichnam, der Sarg, das Grab? Es wäre so, wenn es da nicht noch etwas ganz anderes gäbe – eine wunderbare Verwandlung. Wenn sich da nicht ganz neues, buntes Leben entfalten würde. Etwas ganz Schönes steht am Ende, und das Sinnbild dafür ist der Schmetterling. Der Schmetterling – Symbol der Hoffnung, der Verwandlung, des neuen Lebens. Im Erdenleben Jesu ist diese Verwandlung aufgeleuchtet. An Ostern geschah sie an ihm ein für alle Mal. In göttlicher Kraft hat sich sein sterbliches Leben in das unsterbliche Leben gewandelt. Durch ihn haben wir die große Hoffnung, dass Gott nach unserem Tod auch unser Leben zu einem neuen, wunderbaren Leben verwandeln wird. Diese Hoffnung erweist schon jetzt ihre Kraft. Immer wieder hilft sie, dass sich schon jetzt etwas verändert und wandelt. Ich denke dabei auch an die Vielen, die in der seit einem Jahr andauernden Pandemie sich so sehr nach einem Neuanfang sehnen. Die vielen Schmetterlinge, die Sie, liebe Schwestern und Brüder, an und in unseren Kirchen in dieser Fasten- und Osterzeit bewundern können, sollen für uns alle deshalb wie Lichtblicke (Thema dieses Heftes) sein. Licht- blicke, wo Not in einen Neuanfang verwandelt wird, Ängstlichkeit in aufrechten Gang, Trauer in Hoffnung und in Freude auf die Zukunft. Von dem Schriftsteller und Nobelpreisträger Heinrich Böll stammt der Satz: „Wenn die Raupen wüssten, was einmal sein wird, wenn sie erst Schmetterlinge sind, sie würden ganz anders leben: froher, zuversichtlicher und hoff- nungsvoller“. Frohe Ostern und eine hoffnungsvolle Zeit wünscht Ihnen P. Tadeusz
Lichtblicke Ein Jahr Matthias Hoffmann A lle haben wir in diesem zurückliegenden Jahr seit Ausbruch des Corona-Virus einiges erlebt und zusammen trotz der schwierigen Umstände sehr viel erreicht, um das Leben und die Akti- vitäten in unserem Pfarrverband aufrecht zu erhalten und den Beschränkungen entsprechend zu gestalten. Die Vorgaben für die Pfarrheime, Kirchen und Pfarrbüros wurden sehr oft kurzfristig zur Umsetzung vom Bistum angeordnet, was uns alle vor größere Herausforderungen gestellt hat. CORONA-ENGEL in unseren Gottesdiensten Viele freiwillige ehrenamtliche Helfer haben in den Gottesdiensten geholfen, dass diese unter den strengen Auflagen von Staat und Erzbistum überhaupt stattfinden konnten. Ohne deren Mit- hilfe hätten die Gottesdienste, die gerade zu den Foto: I. Wiederhut besonderen Anlässen stark besucht waren und sind, nicht stattfinden können. KINDERGÄRTEN Durch die Pandemie waren auch im Besonderen unsere Kin- dergärten betroffen und sehr angespannt. Es ist unseren Lei- terinnen und deren Teams zu verdanken, dass wir in allen Kindergärten bis jetzt nur wenige Schließungen in einzelnen Gruppen hatten. Der Notbetrieb konnte durchgehend auf- recht erhalten werden. Auch in den Kindergärten war man besonders von den kurzfristigen Anweisungen der öffentli- chen Stellen abhängig, die die Mitarbeiter, Eltern und deren Fotos: C. Streicher Kinder vor große Herausforderungen stellten. MESNER Foto: E. Mai Besondere Vorkehrungen mussten für jeden Gottes- dienst getroffen werden und haben unseren Mesnern in PFARRBÜROS besonderer Weise andere Arbeitsvorgänge beschert. Die Pandemie hat auch den Pfarrbüros neben Neben dem zeitraubenden Foto: I. Wiederhut dem normalen Betrieb, der mit Ausnahme der Desinfizieren der Kirchen- generellen Öffnung für Besucher ganz normal bänke und Stühle mussten Mikrofone und benutzte Liturgie- weiterlief, viele zusätzliche Aufgaben bereitet. Gegenstände besonders sorgfältig behandelt werden. Besonders hervorzuheben sind die zeitrauben- den Anmeldungen zu den Gottesdiensten und die erschwerte Korrespondenz, die nur noch per 4 Kontakte – Heft 20/2021 Telefon und Email gestaltet werden konnte.
Pandemie Lichtblicke Was dies für alle ehren- und hauptamtlichen MitarbeiterInnen in unserem Pfarrverband bedeutet SEELSORGER Für unsere Seelsorger bedeutete die Pandemie eine be- sondere Zeit des Improvisierens. Viel Ideenreichtum und Herzblut haben sie alle in neue Wege und Projekte ge- legt, um den Menschen in unserem Pfarrverband besondere Aktivitäten bieten zu können. Ange- fangen bei der Drive-In-Segnung bis zu Plakatak- tionen und besonderen Angeboten via Internet konnten einige Innovationen bei der Gestaltung gefunden werden. Foto: L. Barth Foto: E. Koos KIRCHENMUSIKER Unsere Kirchenmusikerinnen und Kirchen- musiker haben in diesem besonderen Jahr Foto li.: E. Mai, o.: S. Kohlmann für eine sehr abwechslungsreiche Gestal- tung der Gottesdienste gesorgt. Dies war Foto: S. Kohlmann nur möglich durch zusätzliche Proben mit unterschiedlichen Solisten, da sämtliche Kirchenchöre seit einem Jahr nicht singen und auch nicht proben durften. Auch hier wurden viele neue Wege mit elektroni- schen Medien gefunden sowohl Gemein- demitglieder als auch Chorsänger zu be- JUGEND- UND geistern. SENIORENARBEIT Foto: I. Wiederhut t - u nd r I n n en, aup itarbeite Da jegliche Zusammenkünfte bereits seit März 2020 untersagt waren, sind unsere Gruppen stets b e h über andere Medien im Hintergrund aktiv geblie- h n e n , lie ichen M Gott! I n a m tl g e lts- e r ben. Ein Miteinander konnte zumindest auf an- e h r es V e dere Weise gepflegt werden, auch wenn das für z l i c h er ein h viele unsichtbar war und immer noch ist. Kontakte – Heft 20/2021 5
Lichtblicke Corona, Nikolausi Osterhasi? Unsere Pfarrverbands-Familien zwischen Advent und Karwoche Bernt Lusteck ter Katrin ist Ärztin, Vater Marc Wissenschaftler, die drei Kinder heißen Johannes, Jakob und Elisabeth. E in nebeliger, nasskalter Sonntagnachmittag Und schon sind wir bei Kaffee, Tee und Plätzchen im Münchner Westen. Gerade ist der Januar mittendrin im Aufarbeiten der letzten Monate. Ad- dabei sich zu verabschieden. An manchen Ta- ventszeit in der Familie Schweneker. Adventszeit in gen spielt das Wetter schon Vorfrühling. Dann wie- der Pfarrei. der heftiger Schneefall, wie ihn die bayerische Lan- „Es konnten nicht viele Freunde vorbeikommen, deshauptstadt in den letzten Jahren nur selten über also war es ein bisschen langweilig …!“ meint, wie sich ergehen lassen musste. Also lässt sich dieser aus der Pistole geschossen, Elisabeth, die älteste der Bogen gut spannen: Rückblick auf die Corona-Ad- drei Schweneker-Kinder, und Mutter Katrin ergänzt: vents- und Weihnachtszeit bis hin zu einem Ausblick „Wir haben in der Adventzeit normalerweise vie- auf eine hoffentlich corona- le fixe Einladungstermine und haben so kleine Ad- viren-arme Osterzeit. „Wie ventsfeiern gemacht, ja das hat uns schon gefehlt.“ ist es den Menschen, vor Moderne elektronische Hilfsmittel waren aber auch allem den Familien in un- kein voller Ersatz, legt Katrin Schweneker nach: serem Pfarrverband, in die- „Einmal haben wir so ein Freunde-Treffen tatsäch- sen Monaten ergangen? lich über Skype gemacht, was nur ein kleiner Ersatz Wie groß ist die Hoffnung, war, das ausgefallene Weihnachtskonzert mit der sich wieder viel freier und Musiklehrerin haben wir dann hier mit Nachbarsjun- unbekümmerter auf die gen gemacht, in der Zeit, wo sich noch zwei Famili- Tage rund um Palmsonn- en treffen durften. Alles im kleinen Rahmen eben.“ tag, Karwoche und Oster- Da werden sich viele Familien unserer Pfarreien wie- tage einzustimmen?“ dererkennen. Familien, wie die Schwenekers, die Während ich über schmut- aus all den misslichen Vorgaben und Situationen ziggraue Wege im Bereich noch das Beste gemacht haben. Vater Marc bekräf- der Laimer Baumschule da- tigt diese Adventserinnerungen: hinstapfe, gehen mir diese „Das Wichtige war eben der Kern der Familie, nicht Gedanken durch den Kopf. mehr der erweiterte Kreis mit Verwandten und Freunden. Einfach zu fünft am Sonntagnachmit- Gleich werde ich auf den tag hinsetzen oder zu fünft spazierengehen, es gab Klingelknopf an der Haus- ja auch keine Weihnachtsmärkte, über die man türe der Familie Schwe- spazieren oder wo man sich mit Freunden treffen neker drücken. Die junge konnte. Gerade für die Kinder fehlten die Weih- Familie wohnt in einem nachtsfeiern im Großen, egal ob Schule, Pfarrei Einfamilienhaus idyllisch oder Sportvereine.“ am Nordrand der Pfarrei Er- Für Tochter Elisabeth war daher die „Aktion Famili- scheinung des Herrn. Mut- enkrippen“ ein ganz wichtiger Aspekt um sich, dank Familie Schweneker Fotos: B. Lusteck 6 Kontakte – Heft 20/2021
Lichtblicke Katrin Schweneker wünscht sich auch für ihre Kinder: „… dass dieses Basteln der Palmbuschen in der Pfarrei stattfinden kann, dass es eine Palmprozession geben darf und dass in der Karwoche Got- Familie Vitello tesdienste und an Ostern festli- che Auferstehungsfeiern statt- dieser Aktion des Pfarrverbandes, intensiver und tie- finden. Das war ja letztes Jahr an Ostern so: In der fer auf die Vorweihnachtszeit einzustimmen: Osternacht sind wir vor dem Laptop gehockt und „Wir haben einen von den heiligen drei Königen ge- haben den Gottesdienst angeschaut, des war jetzt bastelt, den Dunklen, aber der ist dann so mehr ein noch mal schlimmer als letztes Weihnachten, weil indischer Prinz geworden.“ es einfach noch weniger war.“ Naja, das ist doch auf alle Fälle künstlerische Frei- Auch ihr Mann Marc kann und will nicht mit vol- heit. Viel wichtiger war es für alle Beteiligten, sich lem Optimismus auf eine Osterzeit mit wenigen Be- so auf das Thema Weihnachten einzustimmen, ge- schränkungen hoffen: rade in dieser Corona-Zeit. Auch für Vater Marc war „Letztes Jahr haben wir uns die Osternacht im Inter- das Basteln an der Familienkrippe ein wichtiges Ele- net angeschaut, weil wir gedacht haben, das geht ment, sich auf den Gedanken zu fokussieren und schon wieder vorbei, aber heuer würde ich das nicht sich bewusst machen, dass Weihnachten vor der mehr machen. Das ist ja das, was wir gelernt haben Türe stand. In einer Adventszeit, die nicht viel zuge- in dieser Zeit: Wir schauen, was wir in ein, zwei Wo- lassen hatte: Zum Beispiel kein Singen in der Kirche, chen machen und planen gar nicht großartig, was dazu kamen die Beschränkungen bei den Besucher- in sechs oder acht Wochen ist. Das heißt für Ostern, zahlen von Messfeiern. weil ich ein positiv denkender Mensch bin, ich den- Mutter Katrin Schweneker fasst das so zusammen: ke schon, dass das funktioniert, aber man mag sich „Ja das Krippenbasteln war eine gute Möglichkeit, auch nicht zu sehr auf Sachen freuen, die dann hin- sich wieder in der Gemeinde einzubringen, denn es terher doch nicht stattfinden.“ war ja alles ziemlich karg, das festlich Feierliche hat- Doch der positive Ausblick der gesamten Familie te schon deutlich gelitten.“ Schweneker richtet sich in die fernere Zukunft, hin- Sohn Jakob hat gerade bei der Erinnerung an die ein in eine Zeit, in der sich Kinder und Eltern endlich Kindermette den Vergleich zum Vorjahr parat: uneingeschränkt in der Gemeinschaft des Pfarreile- „Das war schon ein riesiger Unterschied. Letztes Jahr bens wiederfinden. haben Kinder, da war ich auch dabei, das Ganze ge- spielt und sehr viel gesungen, und dieses Mal wurde Ein Abstecher in die Pfarrei St. Willibald zur Fami- nur die Weihnachtsgeschichte erzählt und Figuren lie Vitello. Im geräumigen Wohnzimmer sitzen am aufgestellt, das war schon ein großer Unterschied. dunkel gebeizten Holztisch Mutter Joanna, Vater Es war ein anderes Gefühl.“ Rosario, die 13-jährige Valeria und ihr 9-jähriger Der gesamten Familie Schweneker bleibt eine Bruder Francesco. Auch sie haben alle in der Ad- kirchliche Weihnachtszeit in Erinnerung, die nicht ventszeit die Treffen mit guten Freunden vermisst. so viel Glanz und Feierlichkeit haben konnte wie in Francesco wäre sehr gerne in die Schule gegangen. anderen Jahren. Heuer wird er irgendwann im Sommer Erstkommu- Und so sind die Gedanken schnell bei der Oster- nion haben und im letzten Advent hätte er liebend zeit 2021. gerne beim Krippenspiel mitgemacht. Alle erinnern Kontakte – Heft 20/2021 7
Annette Rogowski, Foto: B. Lusteck Lichtblicke sich noch an eine viel men, miteinander aus- ruhigere Adventszeit, führlich zu reden. Und die zum großen Teil sie weiß für sich, dass zuhause abgelaufen dies durch die schlim- ist. Tochter Valeria hat- men Corona-Erfahrun- te den Kontakt zu den gen in Zukunft noch Freundinnen meist nur viel wertvoller sein wird. noch mit dem Handy Dies gilt für die Familie aufrechterhalten kön- Vitello vor allem für das nen. Doch wie war die Adventszeit in der Kirche? Zusammentreffen der großen Verwandtenschar bei Für den kleinen Francesco ist immer noch das Tra- der Kommunionfeier für Francesco. „Ohne Maske!“ gen der Nasen-Mundmaske am Schlimmsten. Mut- orakelt der. Vater Rosario möchte endlich wieder ter Joanna fehlt vor allem das gemeinsame Singen. seine betagte Mutter auf Sizilien besuchen. Und Jo- Sie hat sich aber besonders darüber gefreut, dass es anna Vitello erinnert abschließend die ganze Fami- die Pfarrei St. Willibald geschafft hat, Gottesdienste lie daran, dass es Ostern, als so wichtiges Fest im Kir- durch musikalische Darbietungen zu bereichern. chenjahr, besonders verdient hätte, weit weg von Der ganz besondere Tag war für die Familie der Hei- Covid-19 zu sein. lige Abend: Kindermette um 15:30 Uhr. Eine gute halbe Stunde im Freien vor der Kirche, ein Mein dritter Besuch in unserem Pfarrverband führt kurzer Besuch an der Krippe im Kirchenschiff, aus mich zu Annette Rogowski. Da sie zum zweiten Mal der sich die Kinder Strohhalme nehmen durften, an Mutter eines Kommunionkindes ist, sich darüber hi- die sich jedes im wahren Wortsinn klammern konn- naus aber auch als aktives Pfarrgemeinderatsmit- te. Dann ist die gesamte Familie Vitello nach kurzer glied engagiert, sind ihre Blickwinkel auf „die Pfar- Familienfeier noch am Abend über Sachsen nach rei in Corona-Zeiten“ sehr interessant. Gerne hätte Polen zu Oma und Opa gefahren. Wegen der Coro- sie sich im letzten Advent wieder stark für den Ad- na-Einschränkungen auf weiten Umwegen. ventsmarkt engagiert. Gerade die stimmungsvollen In der Erinnerung aus der Adventszeit in der Kirche Adventsfeierlichkeiten in einer Pfarrei sind ihr viel St. Willibald bleiben für Familie Vitello die Erfahrun- wichtiger als kommerzielle Veranstaltungen von gen, dass die Schar der Kirchgänger fast ausschließ- Event-Managern. So fehlte ihr besonders die Vor- lich sehr diszipliniert alle Sicherheitsmaßnahmen freude auf Weihnachten mit der ganzen Gemeinde eingehalten hat. teilen zu können. Während der gesamten Advents- Zurück zum Kommunionkind Francesco: zeit fand diese Einstimmung mehr im häuslichen Auch hier ist die gute Erinnerung an die Pfarrei, dass Bereich statt und weniger bei Gottesdiensten. Denn Familien statt eines Krippenspieles an einer Fami- die Messfeiern ohne Gesang, das Beten mit Mund- lienkrippe mitgebaut haben, leider nicht im Grup- schutz und andere Vorgaben haben für Annette Ro- penverband in Pfarreiräumen, sondern in COVID gowski viel von der gewohnten festlich-feierlichen 19 – erlaubten Kleingruppen daheim bei den El- Liturgie genommen. Doch nach längerem Nach- tern. Für die Gruppenzeit zur Vorbereitung auf die denken tauchen in ihrer Erinnerung dann doch Erstkommunion freut sich Francesco auf gemein- noch Gottesdienste auf, die ihr viel gegeben haben, sames Kerzenbasteln, Liedersingen und auf ein un- von denen sie heute noch sagen kann: „Gut, dass ich beschwertes Zusammensein mit seinen Freunden. mitgefeiert habe, weil es den Geistlichen gelungen Und so blickt Familie Vitello positiv auf die Zeit, ir- ist, mich mitzunehmen“. Besonders gerne erinnert gendwann um Ostern: sie sich an „Heilig-Drei-König“ und die phänomena- Mutter Joanna hofft darauf, endlich in großen Grup- le musikalische Umrahmung des Festgottesdiens- pen zusammenkommen zu dürfen, sich zu umar- tes in ihrer Pfarrei. 8 Kontakte – Heft 20/2021
Lichtblicke Ihre jüngere Tochter, Erstkommunion in diesem Gemeinschaft wird sein dürfen? Die Vorbereitung Jahr, war ziemlich traurig, dass letztes Weihnach- auf die Erstkommunion. Die Osterzeit 2021 wird der ten kein Krippenspiel stattfinden konnte. Die Ro- Zeit um Ostern 2020 sicher ähneln, vielleicht wie- gowskis waren mit den Ersatzlösungen, wie Fa- der mit Speisenweihung vom Auto aus, vielleicht milienkrippenbasteln und Ersatzkindermette sehr mit Palmbüscheln von den Patres geweiht und be- zufrieden, aber trotzdem fehlte diesem Weihnach- reitgestellt für die Gemeinde? Vielleicht mit selbst- ten etwas von der gewohnten Tiefe. Doch die Fa- gebastelten Kreuzen am Karfreitag, die dann von milie wusste sich zu helfen: Mit dem vorgelesenen Kirchenmännern gesegnet werden? Vielleicht mit Weihnachtsevangelium und Weihnachtsliedern innerer Einkehr und (Fernseh-) Blick nach Rom, so- kam dann doch noch die festliche Weihnachtsstim- gar für die sonst stark strapazierte Familienmut- mung in das Haus Rogowski. ter? Ein Osterfrühstück mit geweihten Speisen und Was bringt die Zukunft, was bringt vielleicht schon ohne jegliche Einschränkung? die Osterzeit, hoffentlich weiter weg von Corona- So steht für den gesamten Pfarrverband Salvator sorgen? Als Kommunionmutter hat sich Annette Mundi noch diese Frage im Raum: Wann wird es Rogowski wieder akribisch auf Gruppenbetreuung wieder einmal ein paar Stunden, einen Tag oder eine vorbereitet, aber sie hat wenig Hoffnung, all ihre ganze Woche geben, an der kein Mensch auch nur Überlegungen auch umsetzen zu dürfen. Wie viel einen Gedanken an COVID-19 verschwenden muss? Bücherei St. Willibald ist ausgezeichnet Jutta Püschel tungsangebot der jeweiligen Ein- richtung geben. Bewertet werden V iereinhalb Monate geschlossen und drei unter anderem das Medienange- Monate nur am Sonntag geöffnet: Auch bot, der Service, die Öffnungszeiten die Bücherei St. Willibald war 2020 durch auch in den Schulferien und das Ange- die Corona-Krise im vergangenen Jahr belastet. bot von Veranstaltungen wie Bücher-Flohmärkte. Trotz der Umstände fällt der Jahresbericht 2020 der Bücherei im Vergleich zu den Vorjahren insge- Die Krise hält an. Zum Redaktionsschluss dieses samt positiv aus. Das Team verzeichnete über 450 Kontakthefts war nicht abzusehen, wann die Bü- Besuche und über 1.600 Ausleihen. cherei unter Einhaltung des vorbildlichen Hygie- Besonders hervorzuheben für das Jahr 2020 ist: ne- und Schutzkonzeptes wieder öffnen kann. Das Die Bücherei St. Willibald wurde mit dem begehr- Team der Bücherei arbeitet im Hintergrund enga- ten Büchereisiegel 2020/2021 in Silber ausge- giert für die Leser weiter und hofft, bald wieder zeichnet. Erfüllt werden vorbildhaft die Standards mit neuen Medien und dem gewohnt guten Ser- für Mitgliedsbüchereien des St. Michaelsbundes. vice in der Bücherei im Untergeschoss des Pfarr- Normgebend sind 15 Kriterien für ehren- und ne- heims bereitstehen zu können. Medien können – in benamtlich geführte Büchereien in Orten bis 2.500 der Regel mittwochs von 15:30 bis 17:30 Uhr und Foto: J. Püschel oder zwischen 2.500 und 10.000 Einwohnern, die sonntags von 10:00 bis 12:00 Uhr – kostenfrei aus- Auskunft über die Ausstattung und das Dienstleis- geliehen werden, auch während der Schulferien. Kontakte – Heft 20/2021 9
Lichtblicke Unsere Kirchentür als Adventskalender Christoph Reich in Fronleichnam E in Adventskalender, der mit seinen 24 kleinen Türchen unsere eine große Kirchentüre ergab. Irgendwie richtig passend – war die Nummer 24 obendrein am Türknauf zu finden, der uns in den Kirchenraum zur Krippe führte. Und doch gingen wir im vergangenen Jahr alle weniger denn je durch un- sere Türen der Pfarrei hindurch – blieben vielmehr davorstehen oder ganz zuhause, sogar am Heiligen Abend. Aber selbst das passte wieder zu diesem Ad- ventskalender, der wenigstens dazu einlud, vor dem Kircheneingang draußen ein wenig länger zu verwei- len. Und das lag auch daran, dass sich für die Gestal- tung so wunderbar viele Gemeindemitglieder gefun- den hatten. Und jede und jeder brachte mit seinem Türchen etwas ganz Persönliches zum Ausdruck. Es waren aber nicht nur die einzelnen Bilder und Ge- danken an jedem Tag, die die Adventszeit bereicher- ten, es war auch die Freude, die man selbst aus der Ferne verspüren konnte: Da ist ein heiliger Ort, an dem sich Leben regt, an dem sich Farben versam- meln, zu dem unsere Blicke, unsere gemeinsamen Gedanken und Gebete hinfliegen. Foto: B. Rosenmeier Fotos: N. Winkler 10 Kontakte – Heft 20/2021
Lichtblicke Weihnachtsgrüße für unsere Senioren in Fronleichnam Elfriede Koos und Evi Mai Jahren zu ziehen. Dies konnte leider auch bedeuten, dass jüngere Ehepartner nicht explizit mit angespro- W ir haben uns Anfang Dezember, wie be- chen wurden, aber natürlich galten auch ihnen un- reits an Ostern, Gedanken gemacht, wie sere Gedanken und Wünsche. wir unseren Senioren während der Pan- Besonders schön war auch, demie einen kleinen Weihnachtsgruß zukommen von einigen Reaktionen zu er- lassen können. halten und darüber persönlich Die Weihnachtszeit bedeutet auch die „besinnliche miteinander ins Gespräch zu Zeit“ und daher kamen wir (Evi Mai und Elfriede Koos kommen. unter Einbindung unseres Pastoralreferenten Herrn Für alle, die sich in dieser Kri- Reich) auf die Idee, ihnen eine kleine Sammlung von senzeit in irgendeiner Form Dingen zu schicken: Neben Grüßen enthielt die Post Unterstützung durch die Pfar- eine kleine Geschichte, einen Teebeutel mit Anlei- rei wünschen: MELDEN SIE tung „Zeit für mich – Teegenuss zelebrieren“, eine SICH BITTE IM PFARRBÜRO! Es kleine Kerze sowie eine Mini-Schokolade. Wir hofften gibt etliche Gemeindemitglie- damit, dass sie in der Vorweihnachtszeit trotz der Co- der, die sich bereit erklärt ha- rona Maßnahmen eine entspannte Teestunde einle- ben, Sie zu unterstützen. gen und einfach den Augenblick genießen konnten. Einen herzlichen Dank an die- Bedauerlicherweise war es uns aufgrund der großen jenigen, die spontan bereit Anzahl der Gemeindemitglieder nicht möglich, al- waren, beim Austragen der len einen Weihnachtsgruß zu überbringen. Wir ha- Briefe zu helfen. Fotos: E. Mai ben uns daher entschlossen, die Altersgrenze bei 70 Ein herzliches Grüß Gott an alle! Traudl Schauer Zum Glück konnten wir dann noch, zusammen mit den Senioren, am 28. November 2020 eine Ad- T ja, das war die letzte Einladung an alle Men- ventandacht in der Kirche organisieren. Herr und schen mit Behinderung und ihren Angehö- Frau Wiederhut sowie Frau Wagner trugen die „Hei- rigen! lige Nacht“ von Ludwig Thoma vor und diese weih- Leider musste auch dieses Treffen, wie schon ande- nachtliche, besinnliche Stimmung hat dann doch re in 2020, abgesagt werden. Dass wir alle tieftrau- viele wieder etwas versöhnt. rig sind, brauche ich wohl nicht extra sagen. Die Mitarbeiter/innen der Kontaktgruppe wün- Umso mehr schwelgten wir dann in Erinnerung an schen sich sehr, dass, beim hoffentlich baldigen unseren schönen „Ratsch“ am 22. August 2020, der Treffen, wieder alle Besucher unserer Nachmittage aus Coronagründen nicht in EdH, sondern im Wirts- gesund und munter erscheinen werden. haus Franzz stattfand. So an die 22 Frauen und Bestimmt sind wir dann alle geimpft und müssen Edeltraud Schauer Männer kamen und konnten Dank einer Spende ih- keine Angst vor Ansteckung haben. ren Gaumen erfreuen. Wiedersehen, herzlichst Bis auf ein baldiges Kontakte – Heft 20/2021 11
Lichtblicke Nachmittag in EdH für Seniorinnen und Senioren Rückblick auf 2020 Inge Wiederhut setzt, da die Kirche selbst ja geöffnet blieb. So konnte – zwar ein bisschen früh, aber dafür V iele schöne Ideen und Veranstaltungen noch sicher – die „Heilige Nacht“ von Ludwig Tho- waren für das ganze Jahr schon geplant: ma als Andacht und zur Meditation am 28. No- Im Januar der Einstieg ins neue Jahr mit vember zum Vortrag gebracht werden. guten Gedanken und Wünschen und einem Neu- Nach einer Einleitung mit Geige und Gitarre tru- jahrskonzert am Klavier. gen Frau Wagner und Herr Wiederhut im Wechsel Im Februar gings dann die Texte in baierischer maskiert mit Karl Va- Sprache vor. Die Ge- lentin und von Zöttl sänge gestalteten Herr gespendeten Krapfen und Frau Wiederhut. lustig in den Fasching. Das gemeinsame Lied Im März zelebrierte „Wir sagen euch an…“ Pater Leonhard den sollte dann den be- traditionellen Gottes- sinnlichen Nachmittag dienst im Pfarrsaal mit beenden. Doch – Über- anschließendem Kaf- raschung! – ein edel fee und Kuchen. gekleideter St. Niko- Im April wurde dann laus überbrachte gute die Ernsthaftigkeit von Wünsche und erteilte Corona mit dem ersten seinen Segen. Das war strengen Lockdown of- super, Herr Greil! fensichtlich. Mit einer süßen Tüte Aus wars mit den un- und der Blumenau- terhaltsamen Treffen Broschüre als kleines, mit Kaffee und Ku- traditionelles Vorweih- chen, dem geplanten nachtsgeschenk der Vortrag, dem bereits Pfarrei endete der vor- organisierten Ausflug, weihnachtliche Nach- usw. – wie traurig! Fotos: T. Schauer mittag. Dann der Lichtblick im An dieser Stelle an alle Spätsommer: Lockerung der strengen Vorgaben! Helferinnen und Helfer während des vergangenen Im Oktober konnte mit gebührendem Abstand Jahres, die sich aktiv für das Gelingen der Treffen und ohne gemütlichen Kaffee und Kuchen der eingesetzt haben, ein herzliches Dankeschön! aufschlussreiche Vortrag „Sicherheit bei Senioren- Und was bringt uns 2021? Ab wann wird ein ge- betrugsmaschen“ der Seniorenbeirätin Frau In- mütlicher und unterhaltsamer Nachmittag wieder grid Appel stattfinden. möglich? Ob der Ausflug stattfinden kann? Lauter Aber bald darauf erforderten die stark steigenden offene Fragen und Wünsche. Infektionszahlen wieder strenge Einschränkungen. Dabei bleibt für uns alle das Wichtigste: Alles tun, Was tun? Schließlich wurde eine gute Idee umge- um gesund zu bleiben! 12 Kontakte – Heft 20/2021
Lichtblicke Warten auf den Nikolaus in EdH Ingrid Cronemeyer einsetzenden Dämmerlicht der sparsam erleuch- teten Kirche. A m 2. Adventssonntag luden unsere Kir- Er fand einfühlsame, ermutigende Worte für Kinder chenmusikerin Jutta Michel Becher, und Erwachsene und ließ sich von den Kindern die Pastoralreferent Rudi Greil sowie Frau Geschichte vom heiligen Nikolaus erzählen. Auch Barbara Hintermeier zur dritten Musikandacht an ein kleines Mitbringsel für die Kinder hatte er nach EdH ein, natürlich unter Beachtung aller gedacht. Zum Abschluss seines Besuchs lauschten Corona-Regeln. Gestaltet wurde die Andacht noch alle einem Adventslied und beteten gemein- von beiden Musikerinnen, einigen Flötenschü- sam das Vater Unser. Nachdem er uns den Segen lerinnen von Frau Hintermeier sowie deren gespendet hatte, machte er sich auf zur nächsten Tochter Clara Hintermeier. Gemeinde. Ich wünsche mir und uns, dass wir aus dem Segen Vor allem Kinder waren angesprochen, zusammen des Nikolaus Kraft und Zuversicht schöpfen kön- mit ihren Eltern auf den Nikolaus zu warten. Und nen – auch über den Advent hinaus. so folgten in gespannter Vorfreude fast 80 große und kleine Besucher dieser Einladung. Der Segen Gottes sei mit dir Dann ging es los, das große Warten - moderiert Wie ein strahlendes Lächeln; und begleitet vom Vorbereitungsteam. Wie ein tiefer Blick, Im Gespräch untereinander und unter Einbezie- wie eine zärtliche Hand, hung der Anwesenden wurde Verschiedenes vor- wie ein fester Händedruck, geschlagen, um die Wartezeit zu verkürzen. wie eine liebevolle Umarmung, Dies ergab ein kurzweiliges Programm mit Mu- wie eine Hand auf deiner Schulter. sizieren, Geschichtenerzählen, einem Flöten- solo, Orgelmusik, Singen, Body Percussion für Der Segen Gottes sei mit dir alle und das Gedicht „Von draußen vom Wal- Wie ein tröstliches Wort, de komm ich her“, meisterlich vorgetragen von wie ein ersehnter Brief, Clara Hintermeier. wie eine frohe Überraschung, Für mich persönlich am eindrucksvollsten war die wie ein wunderbares Geschenk, „Zeit der Stille“. Barbara Hintermeier lud uns ein, wie ein schützender Mantel, gemeinsam eine Minute zu schweigen. Dies sollte wie ein bergendes Heim. uns den Verlauf der Zeit sowie die Zeit des War- tens neu bewusst machen. So berühre und umfange dich Foto: I.Cronemeyer In der Kirche war es mucksmäuschenstill, während der Segen Gottes. die Spannung spürbar stieg und uns klar wurde, wie lange eine bewusst erlebte Minute tatsächlich Ein herzliches Vergelt´s Gott an alle Beteiligten für sein konnte. diese stimmungsvolle Nikolausandacht! Nach einer zweiten Runde „Lasst uns froh und munter sein“ wurde unser Warten endlich be- lohnt! Der Nikolaus fand tatsächlich den Weg zu uns. Wahrlich eine eindrucksvolle Erscheinung im Kontakte – Heft 20/2021 13
Lichtblicke Kindergarten „Erscheinung des Herrn“ k Rückblick und Ausblick Brigitte Rennack hängt und jeden Abend, sobald es dunkel wurde, im „Lichterglanz“ erstrahlten. Eine Aktion, die es in D as vergangene sowie auch das neu be- diesem Advent zum ersten Mal gab, welche aber gonnene Kindergartenjahr war – wie für gerne zu einer Tradition werden könnte. die meisten von uns – geprägt von der Doch, als auch das letzte Türchen des Kalenders Pandemie sowie des damit verbundenen Lock- geöffnet war, ging der „Lichterglanz“ weiter. Vie- downs. Notbetreuung, stufenweise Rückkehr der le Pfarreimitglieder waren bei der kreativen Ge- Kinder, oft auch verbunden mit erneuter Einge- staltung der Krippenfiguren für die Andachten am wöhnung auf Grund der langen Abwesenheit vom hl. Abend beteiligt. Es wurde gemalt, geklebt und Kindergarten. ganz viel Glitzerfolie kam zum Einsatz. Sogar die Viele liebgewordene Aktivitäten mussten leider Kindergartenkinder und zwei Erzieherinnen ließen ausfallen, dies bot aber auch die Chance neue Ide- einen Engel in Gold und Glitzer erstrahlen. Gemein- en zu entwickeln, mit den Kindern soviel „Normali- sam sorgten alle dafür, dass zwei schöne, neuarti- tät“ als möglich zu leben. So bekamen Kinder und ge Weihnachtskrippen entstehen konnten. Eine Eltern regelmäßig Post von uns und die Vorschul- schmückte die Kirche und die andere wurde vor Fotos: B. Rennack Foto: T. Schauer kinder durften gruppenweise im Kindergarten den Fenstern im Pfarrsaal aufgestellt und jeder der übernachten. vorbeiging, konnte sich, vor allem abends, an dem Die Adventszeit gestaltete sich 2020 ebenfalls an- „angestrahlten“ Weihnachtsbild erfreuen. ders als gewöhnlich. Leider konnte und der Niko- Nun blicken wir auf das laufende Jahr 2021 und laus nicht „persönlich“ besuchen, er ließ es sich hoffen, dass der erneute Lockdown nicht mehr aber nicht nehmen, den Kindern einen Brief zu allzu lange andauert und die Situation der Notbe- schreiben und für alle ein Geschenk im Kindergar- treuung enden wird. Diese Zeiten sind gerade für ten zu hinterlassen. die Kinder nicht einfach. Kontaktbeschränkungen, Auch die Vernetzung mit der Kirchengemeinde nicht einfach mal eben Freunde besuchen… Wir kam nicht zu kurz. Die Idee dazu entstand gemein- als pädagogisches Fachpersonal sehen es als eine sam mit der Kindergartenleitung in einer Sitzung unserer derzeit wichtigsten Aufgaben an, unter Ein- des Pfarrgemeinderats. haltung aller nötigen Auflagen, den Kindern soviel So gestalteten einige der Kindergartenkinder mit Spaß und Normalität als möglich im Kindergarten großer Freude und Eifer den Adventskalender der Alltag zukommen zu lassen. Pfarrei. Sie übernahmen gerne diese Aufgabe und Auch wenn wir Fasching nicht mit den Kindern feiern es wurde für jeden Tag ein neues Gemälde entwor- konnten, so kam der Fasching doch zu den Kindern. fen. „Zwei fleißige Hände“ der Pfarrei sorgten dafür, Wer weiß? Vielleicht suchen wir im April gemein- dass die Bilder an den Fenstern im Pfarrsaal aufge- sam Osternester. Wir jedenfalls wünschen uns dies. 14 Kontakte – Heft 20/2021
Personelles Willkommen, Tobias Schmid Liebe Gemeindemitglieder, mein Name ist Tobias Schmid und ich habe im Ich freue mich sehr, in einem so aktiven Pfarr- Dezember vergangenen Jahres die Stelle des Kir- verband nun meinen Dienst tun zu dürfen. Zu chenmusikers in St. Willibald angetreten. Da in der meinen Aufgaben gehören die Orgeldienste so- momentanen Situation ein persönliches Kennen- wie die Gestaltung der Gottesdienste in St. Wil- lernen nur bedingt möglich ist, möchte ich mich libald und die dazu gehörige Chorarbeit mit der auf diesem Weg bei Ihnen kurz vorstellen. Chorgemeinschaft und dem Kinder - und Ju- Geboren bin ich im März 1992 in der Nähe von gendchor. Leider ist letzteres momentan nur Ulm, wo ich auch aufgewachsen bin. Nach der sehr eingeschränkt bzw. gar nicht möglich, was Schulzeit und einer Ausbildung zum Schreiner mich persönlich sehr schmerzt, da mir der Kon- Tobias Schmid Foto: privat folgte nach der Gesellenprüfung das Kirchenmu- takt zu Menschen bei meiner Arbeit sehr wichtig sikstudium an der „Hochschule für Kirchenmusik“ ist. Ich würde mich daher sehr freuen, wenn wir in Rottenburg am Neckar. Während dieser Zeit bald wieder eine Rückkehr zur Normalität erleben war ich unter anderem als Vertretung für meinen könnten. Bis dahin freue ich mich schon jetzt auf Orgelprofessor regelmäßig bei Gottesdiensten das gemeinsame Musizieren. und Pontifikalämtern an der Orgel des Rottenbur- ger Domes zu hören. Herzliche Grüße, Tobias Schmid PGR Amtsperiode in Erscheinung des Herrn – einmal anders Melanie Wölfl Der Pfarrgemeinderat hat nach glücklicherweise erfolgreicher Suche Frau Brigitte Rennack zur per- A m 27.11.2020 verabschiedeten wir unse- sonellen Verstärkung gewinnen und nachnomi- ren Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Herrn nieren können. Wir bedanken uns recht herzlich Dr. Werner Reimann. Er war seit 2014 bei ihr, dass sie sich für die verbleibende Amtszeit PGR-Vorsitzender in Erscheinung des Herrn und des PGR zur Verfügung stellt und in unserem Gre- in der Zeit von 2014 bis 2018 auch Vorsitzender mium insbesondere die Interessen des Pfarrkin- des Pfarrverbandsrats von Salvator Mundi. dergartens vertreten wird. Bedingt durch die Übertragung einer neuen be- Dr. Werner Reimann, Foto: privat ruflichen Aufgabe und die damit verbundenen Zusatzbelastungen, die ihm leider nicht mehr die Der PGR hat neu gewählt und setzt für das verantwortungsvolle Ehrenamt erforder- sich nun wie folgt zusammen: liche Zeit gewähren, hat er sich nach reiflicher • Melanie Wölfl, Vorsitzende Überlegung entschieden, sich aus seinen Ämtern • Barbara Hintermeier, stellv. Vorsitzende als PGR-Vorsitzender und Mitglied von PGR und • Brigitte Rennack, 2. Vertreterin des PVR zurückzuziehen. Vorsitzes Wir bedanken uns für sein persönliches Engage- • Johanna Burger ment für unsere Pfarrei, den Pfarrverband Salvator • Hans Sterflinger Mundi und den PGR von EdH und wünschen ihm • Bernhard Storch Brigitte Rennack Foto: privat auf diesem Weg weiterhin alles Gute, viel Gesund- heit und Gottes reichen Segen. Vergelt´s Gott. Kontakte – Heft 20/2021 15
Taufen | Erstkommunion| Firmung Die Täuflinge im Pfarrverband 2020 Fronleichnam Mia W. Leo S. Amelie und Annika H. Marleen W. Alva S. Julian T. Maximilian U. Ellena F. Franziska W. Erscheinung des Herrn Valentin F. Mia L. Lennja S. Arad S. Lukas W. Noah Kenechi E. Benjamin Samuel O. Patrick W. St. Willibald Alexandra H. Henrika K. Sophia R. Mathilda F. v. M. Mara Sophia E. Vivien H. Rosamaria B. David S. Christopher U. Benedikt S. Augustin S. Erstkommunion 2020 in St. Willibald Hanna Löffler auch die Erfahrung von Ohnmacht und Vergeblich- keit erfahren. In dem Familiengottesdienst spürten D as Jahr 2020 stellte uns alle vor neue He- sie, dass sie damit nicht allein sind. Gleichzeitig ha- rausforderungen und forderte von uns ben sie erfahren, dass Jesus sich aller Ohnmächti- Geduld, Kreativität und immer wieder gen und Gescheiterten besonders annimmt. neues Vertrauen auf Gottes guten Geist. Anhand einiger typischen Alltagsbeispiele wurde 28 Erstkommunionkinder wurden traditionell zu deutlich, wie nahe Erfolg und Misserfolg manch- Mariä Lichtmess im Familiengottesdienst in St. mal zusammenliegen. Der Blick auf Jesus zeigt, Willibald vorgestellt. dass es sich lohnt, auch bei Negativerfahrungen Die geplanten Gruppenstunden konnten nicht ab nicht aufzugeben, sondern an Wandlung und Bes- März durchgeführt werden. serung zu glauben. Erst im Juli gab es bei dem Familiengottesdienst Im Anschluss an den Familiengottesdienst beka- im Klostergarten ein Wiedersehen, zu dem alle men die Kinder einen Gebetsfisch mit nach Hause, Erstkommunionkinder und ihre Familien eingela- der sie immer daran erinnern soll, dass Jesus uns den wurden. Mut machen will. Unter dem Motto „Ich stehe vor dir mit leeren Hän- Die Erstkommunionkinder 2020/2021 beginnen den“, sollten die Kinder eine Ahnung bekommen, gemeinsam die Vorbereitung im März. Nach Os- dass es sich lohnt, auch in schweren Zeiten auf Je- tern werden die Termine für die Feiern der Erst- sus zu vertrauen, der unsere oft so leeren Hände kommunion bekanntgeben. und Herzen füllen will. Auch in diesem Jahr muss mit Bedacht geplant Gerade in der Corona – Krise, haben die Kinder werden. 16 Kontakte – Heft 20/2021
Taufen | Erstkommunion| Firmung Gebetsfisch für die Kommunioninder Erstkommunion und Firmung ohne Corona? Christoph Reich diesem Jahr nachholen können. Und klar ist: Keine gemeinsame Zeit ist ja nicht besser als eine andere D ie Ansichten waren sehr unterschiedlich, gemeinsame Zeit. So machen wir uns also wieder als im Raum stand: Ziehen wir‘s durch auf den Weg und versuchen unser Bestes, um nun oder schieben wir es auf das nächste Jahr? zwei Erstkommunionjahrgängen und zwei Firm- Irgendwie konnten wohl die meisten Familien auf- jahrgängen gute Wegbegleiter zu sein zu ihrem atmen, als wir den späten Novembertermin für die hoffentlich segensreichen Fest 2021. Sichere Ter- Firmung 2020 dann doch absagten. Bei der Erst- mine können wir noch nicht nennen, aber wir hof- kommunion war es nicht so klar, die haben viele fen auf etwas Glück in den warmen Frühjahrs- und Nachbargemeinden noch im Spätsommer nachge- Sommermonaten. Und in der Zwischenzeit flogen holt. Wir nicht, weil wir nichts von der sonst so wun- schon viele gute Gedanken und Gebete zu unse- derbaren Vorbereitungszeit verschenken wollten. ren Familien, den Kindern und den Jugendlichen. Nun stellt sich natürlich die Frage, ob wir das nun in Kontakte – Heft 20/2021 17
Verstorbene Die Verstorbenen im Pfarrverband 2020 Fronleichnam Günter Angermüller, 75 Christian Silberhorn, 37 Maria Schmidberger, 86 Johann Limmer, 95 Julia Sigl, 86 Rosa Maria Elischer, 98 Lieselotte Schwaiger, 86 Joseph Gratzl, 86 Gabriele Matischik, 84 Anna Kößlinger, 85 Dr. Hans Braun, 79 Raimund Paul, 83 Klaus Müller, 56 Hermelinde Mackert, 78 Sophie März, 94 Katharina Zwicknagel, 94 Richard Spieß, 66 Kurt Zeidler, 80 Dominic Oteng, 31 Hanno Klein, 78 Erwin Silberhorn, 73 Gerhard Sacher, 78 Lorenz Prem, 89 Josef Roll, 92 Annemarie Rein, 87 Gisela Wimmersberger, 79 Maria Hornung, 83 Helene Vogt, 81 Jakob Schwalmberger, 83 Ingo Finner, 79 Karl Feierfeil, 84 Christel Edlinger, 80 Georg Eisenreich, 81 Helga Riedl, 88 Johanna Pöpperl, 88 Anita Metzger, 61 Erscheinung des Herrn Christine Hensel, 83 Peter Euler, 72 Helmut Benesch, 78 Horst Gebert, 86 Alfons Hermann, 85 Irmgard Hufnagel, 79 Cäzilia Kurz, 94 Maria Müller, 95 Josef Gustav Klingl, 92 Friedrich Aumüller, 87 Erika Strobl, 86 Marianne Tust, 82 Alfred Welker, 93 Willibald Webeck, 91 Christine Simeth, 53 Hildegard Bilmeier, 95 Franz Strassenberger, 86 Alfons Beinlich, 95 Maria Stroinski, 96 Franz Leibmann, 93 Anna Marie Frankl, 91 Rosemarie Schuster, 90 Friedrich Böck, 91 Herbert Kreusel, 81 Maria Pedrotti, 78 Hans-Peter Rosen, 83 Jadwiga Nowak, 65 Franziska Bennert, 85 Cäcilie Vollhardt, 85 Lieselotte Beham, 74 Petra Jeschan, 74 St. Willibald Gertrud Gevisen, 86 Georg Baur, 95 Ursula Kirchermeier, 77 P. Bernd Dangelmayer, 70 Hans-Jürgen Bialk, 79 Walther Lindner, 85 Anneliese Reiter, 84 Erika Ortner, 86 Doris Götz, 81 Gisela Weidinger, 81 Rosina Krückl, 100 Gertrud Nerb, 91 Bernadette Schmidt, 67 Anneliese Stang, 86 Eleonore Littich, 86 Edgar Palme, 87 Erich Schmid, 85 Maria Zahalka, 92 Hans Augustin, 77 Wolfgang Blankenmeyer, 70 Emma Beck, 82 Martha Birkner, 90 Günter Manhardt, 85 Waltraud Stöckle, 79 Toni Zahnbrecher, 61 Anna Behrendt, 88 Maria Grimeis, 82 Michael Unger, 96 Josef Unterweger, 78 Elfriede Seidemann, 85 Barbara Simon, 91 Emil Meier, 93 Erwin Haider, 95 Dr. Norman Häberle, 80 Sophie Stern, 89 Liselotte Waschke, 89 Oskar Alt, 86 Kurt Keilhofer, 49 Heinz Engl, 74 Albina Jadaan, 92 Maria Bartl, 89 Antonio Carnevale, 68 Waltraud Weber, 83 Hermann Loidl, 94 Anna Zanker, 85 Liselotte Schmid, 92 Klaus Caspari, 78 Max Ottl, 86 Georg Schwarzmeier, 86 Elfriede Erben, 91 Ewald Fickinger, 73 Marianne Schwarzfischer, 83 Ernestine Würzinger, 90 Josefine Schönberger, 86 Anna Huber, 90 Horst Novotny, 79 Hedwig Bundlechner, 94 Alexandra Eretzian, 91 Paula Larisch, 95 Christa Sedlbauer, 80 Martha Hanisch, 86 Josef Graf, 65 Eva Brunner, 88 Josef Feicht, 89 Christine Hensel, 83 Sophie Hofinger, 93 Renate Pawlitzek, 76 Irene Preuß, 90 Marianne Augustin, 92 Esther Gmeiner, 87 Maria Beck, 86 Elisabeth Schneck, 94 Irma Schramm, 92 Horst Maser, 78 Hermann Nieder, 88 Marianne Krieger, 85 Foto: F. Holzapfel Ute Eberhardt, 57 Karl Feierfeil, 84 18 Kontakte – Heft 20/2021
Krippenfiguren Die Entwicklung der Weihnachtskrippe Westhard Millauer mit dem Krippenplatz in Bethlehem zu einem Hö- hepunkt jeder Pilgerreise. In diesem Zusammen- D ie Aufstellung einer Krippe zur Weihnachts- hang soll, wahrscheinlich durch die Vermittlung zeit ist eine Tradition, die in der gesamten, des Kirchenvaters Hieronymus (gest. 420), der über vor allem der katholischen Christenheit drei Jahrzehnte bei der Geburtsgrotte in Bethlehem verbreitet ist. Wo hat diese Tradition ihren Ursprung lebte und vorher ein Vertrauter des Papstes Dama- und wie hat sie sich entwi- sus in Rom war, eine Krip- ckelt? penreliquie nach Rom ge- Von der Geburt Jesu wird kommen sein, wo sie in der uns im Lukasevangelium dafür neuerbauten Basili- (2,1 – 20) berichtet. Maria ka Santa Maria Maggiore und Josef haben Bethle- (nach Stefan Heid, katho- hem erreicht, Jesus wird lischer Theologe, Kirchen- geboren und da in der Her- historiker und Archäologe berge kein Platz ist, legt in Rom in einem Aufsatz man ihn in eine Krippe. Wo Die Geburtsgrotte mit Silberstern Foto: Adobe Stock vom Dezember 2020 in die Krippe steht, wird nicht erwähnt. Ein Engel und „Römische Notizen“ der Görres-Gesellschaft) unter- eine ganze Engelschar verkünden den Hirten, die gebracht und als „Reliquie der Heiligen Krippe“ ver- außerhalb von Bethlehem bei ihren Herden Nacht- ehrt wurde. Die Basilika Santa Maria Maggiore führt wache halten, die Geburt des Erlösers. Der Evange- auch den Namen Santa Maria ad praesepe (die heili- list Matthäus führt drei Weise/Sterndeuter aus dem ge Maria an der Krippe). Bildliche Darstellungen von Osten an, die einem Stern folgen, der sie zum neu- der Geburt Christi gibt es bereits im Urchristentum, geborenen König der Juden führen soll, um ihm zu auch in den Katakomben. huldigen. Der Stern verharrt über Bethlehem und sie Es ist bekannt, dass im Mittelalter zur Weihnachts- finden das Kind und Maria, seine Mutter, und brin- zeit religiöse Schaustellungen in den Kirchen statt- gen ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe dar. Bereits fanden. Man kam den Menschen entgegen, die das in der frühchristlichen Vorstellung werden aus den Geschehen um die Geburt Christi nicht nur hören, drei Weisen drei Könige. sondern – ähnlich wie die Hirten – sehen und erle- In unserem Kulturkreis wird die Krippe natürlich als ben wollten. Futterkrippe in einem Stall gesehen. Die ältesten Unter diesem Gesichtspunkt handelte auch der Überlieferungen gehen jedoch davon aus, dass Je- heilige Franz von Assisi. Im Jahre 1223 baute er in sus in einer Grotte/Höhle bei Bethlehem geboren der Nähe seines Klosters zur Weihnachtszeit in ei- wurde. Die heilige Helena, die Mutter von Kaiser ner Waldhöhle eine Futterkrippe mit Personen Konstantin, fand nach gründlichen Nachforschun- und lebenden Tieren – die Heilige Familie soll gen den damals bereits verehrten Geburtsort – die nicht dargestellt worden sein – und hielt dort seine Geburtsgrotte mit dem Krippenplatz – und ihr Sohn Weihnachtspredigt. Ziel dieser Aktion war, die Weih- ließ darüber eine Basilika erbauen, die im Jahr 335 nachtsgeschichte den Gläubigen vor Augen zu füh- geweiht wurde. Bis heute zählt die Geburtskirche ren und ihren tieferen Gehalt bewusst zu machen Kontakte – Heft 20/2021 19
Krippenfiguren (In dieser, aber sehr erweiterten Form, kann man die sehen. Solche Darstellungen hatten ihren Preis und sogenannte Lebendige Krippe vor allem im Alpen- den konnten meist nur der Adel, große Kirchen und gebiet, wie auch am Christkindlmarkt im Kloster An- Klöster bezahlen. Manche Krippen bestanden aus dechs bewundern). Hunderten von Figuren, die sich in heimischen und Krippen nach unserem heutigen Verständnis wa- fremden, manchmal orientalischen Landschaften ren diese angeführten Vorgängerformen jedoch aufhielten. nicht. Erst die Darstellung der Geburt Jesu mit Fi- Im Zuge der Gegenreformation waren es vor al- guren, die in einem dreidimensionalen Raum frei lem die Jesuiten und Franziskaner, die dem Volk aufgestellt und auch wieder entfernt werden konn- biblische Inhalte vor Augen führen und verdeut- ten, entspricht unserer heutigen Vorstellung einer lichen wollten. In diesem Zusammenhang gibt es Weihnachtskrippe, wie man sie in Kirchen, in der nördlich der Alpen aus dem Jahr 1562 den ersten Öffentlichkeit und bei den Familien zuhause vor- schriftlichen Hinweis einer frei aufstellbaren Krippe findet. Unabhängig vom regionalen Auftreten der als nicht ständige Darstellung des Geburtsgesche- Weihnachtskrippe war in den künstlerischen Dar- hens in Prag; etwa vier Jahrzehnte später folgen stellungen der Frühzeit allein eine Krippe mit dem München (Reste einer Weihnachtskrippe von 1607 Neugeborenen zu se- in St. Michael vorhanden), Innsbruck und Salzburg. hen, erst später kommt Die älteste im bayerischen Raum mit 13 Figuren Maria hinzu, dann Josef gut erhaltene Krippe aus dieser Zeit ist die präch- und im Mittelalter Stall- tige „Große Barockkrippe“ der Abtei Frauenwörth tiere, Hirten, Engel und auf Frauenchiemsee. Die aufwändig geschnitzten, schließlich die Heiligen bis zu 80 Zentimeter hohen Figuren sind in baro- Drei Könige. cker Pracht gekleidet. Den kräftigsten Schub Die geschnitzten Krippen traten in den Vordergrund bekam der Krippenbau und stießen vor allem im Alpengebiet auf vorberei- in der Barockzeit. Zen- teten Boden, denn seit jeher hatte man hier die Her- tren in Europa waren stellung von Holzgegenständen, vor allem für den Süddeutschland und Haushalt, betrieben. War zuerst das Schnitzen von Österreich, Italien, Spa- Krippenfiguren eine beliebte Feierabendbeschäf- „Große Barockkrippe“ der Abtei Frauenwörth, Foto: Benediktinerinnen-Abtei nien, Portugal sowie tigung, so entwickelte sich mit der Zeit daraus ein Frauenwörth Polen. Je nach Region Erwerbszweig mit regionalen Schwerpunkten, wie verwendete man die unterschiedlichsten Materi- beispielsweise das Grödnertal oder Oberammer- alien. Neben Holz waren dies vor allem Lehm, Ter- gau. In Oberammergau sind Anfang des 17. Jahr- rakotta, Gips, Papier, Wachs, Stein … Beschränkten hunderts bereits Namen von Schnitzern bekannt sich die ersten Krippen meist auf die Darstellung und 1682 wird die „Bildschnitzerei“ als freies Gewer- des Stalls von Bethlehem, so kamen schon bald im- be anerkannt. Seit Anfang des 18. Jahrhunderts ver- mer mehr Figuren zu den Krippendarstellungen. treiben sie ihre Produkte in ganz Deutschland und Jeder Handwerker und Künstler wollte in der An- Europa und Händler betreiben Niederlassungen fertigung solcher Krippen den anderen übertref- von Amsterdam bis St. Petersburg. fen. Auch bekannte Künstler brachten sich für die Bei manchen Werken stand der eigentliche Anlass Ausgestaltung der Krippenfiguren und der Szenerie gar nicht mehr im Mittelpunkt. Berühmt in diesem ein, wie zum Beispiel Cosmas Damian Asam (Strau- Zusammenhang waren vor allem die Krippen in Ne- bing) oder Ignatz Günther (Ettal). In dieser Zeit wur- apel, die sehr aufwändig gestaltet wurden und bei den die Figuren mit kostbarer Kleidung aus Samt denen die Geburt Christi oft in bunten Straßen- und und Seide und einer aufwändigen Haartracht ver- Marktszenen unterging. 20 Kontakte – Heft 20/2021
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