Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark

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Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark
Naturschutz                                                 H 1632 F

und Naturparke
                                                         ISSN 0028-1018
Zeitschrift des Vereins Naturschutzpark e.V.   1. Ausgabe 2021 | Heft 249
Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark
E d i to r i a l

Inhalt                                              Impressum
                                                                                                                Liebe Mitglieder!
                                                    Herausgeber:
 1   Editorial (T. Kaiser)                          Verein Naturschutzpark e.V.,
                                                    Niederhaverbeck Nr. 7, 29646 Bispingen,                     Am 1. Januar 2021 ist das Gesetz zur Umsetzung      sowie Obstbaumwiesen und –weiden. Die Flä-
 2   Kornblume und Co. (Dr. H. Brenken)             Telefon 0 51 98 / 98 24 30, Fax 0 51 98 / 98 24 361
                                                    Email: info@verein-naturschutzpark.de
                                                                                                                des „Niedersächsischen Weges“ in Kraft getre-       chen des Biotopverbundes sollen bis Ende 2023
 9   Hinweis zur VNP Naturexkursion 2021            Internet: www.verein-naturschutzpark.de                     ten. Das Landwirtschaftsministerium wird nun        15 % der Landesfläche und 10 % der Offenland-
                                                    Redaktion: Julia Hallmann, Ina Wosnitza
                                                                                                                angehalten, darauf hinzuwirken, dass in der         fläche des Landes umfassen. Das Naturschutz-
10   Entwicklung des Natur- und Landschafts-
                                                    Gestaltung:                                                 Landwirtschaft bis 2025 zu 10 % und bis 2030        gebiet „Lüneburger Heide“ mit mehr als 9.000
     schutzes in der Lüneburger Heide               www.g-wedemeyer.de
                                                                                                                zu 15 % nach den Zielen und Grundsätzen des         ha VNP-eigener Flächen und weiteren gut 1.500
     (M. Zimmermann und S. Wormanns)                Herstellung:
                                                    v. Stern´sche Druckerei GmbH & Co. KG,
                                                                                                                ökologischen Landbaus bewirtschaftet wird.          ha Pachtflächen liefert einen großen Beitrag zu
15   Neue Mitarbeiter                               21337 Lüneburg                                              Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in          dieser Flächenkulisse.
                                                    (gedruckt auf Bilderdruckpapier, bis zu 50 % Altpapier-
16   Fuchs, Marder und Habicht auf Sendung          anteile, Rest aus chlorfrei gebleichten Primärfasern)       Schutzgebieten wird eingeschränkt. Der Land-        Neu ist die Vorgabe, dass die Roten Listen, also
     (U. Voigt u.a.)                                                                                            schaftspflegehof Tütsberg des VNP verzichtet        die Verzeichnisse der gefährdeten Arten, alle
                                                    NATURSCHUTZ UND NATURPARKE erscheint dreimal
                                                    im Jahr. Veröffentlichte Beiträge geben nicht zwangsläu-    bereits seit 1988 auf chemische Pflanzenschutz-     fünf Jahre fortzuschreiben sind. Die regelmäßi-
19   Anpacken in der Osterheide                     fig die Meinung der Redaktion oder des Vereins Natur-
                                                                                                                mittel. Elf Jahre später folgte die                            gen naturkundlichen Erhebungen des
                                                    schutzpark e.V. wieder. Unterzeichnete Beiträge geben
20   Suchen und Finden von Kriechtieren             die Meinung des Verfassers wieder. Nicht gekennzeich-       Umstellung auf ökologischen                                         VNP und seiner ehrenamtlichen
                                                    nete, die der Redaktion. Das Recht auf Kürzungen behält
     (F. Stucke)                                    sich die Redaktion vor. Für unverlangt eingesandte          Landbau. Neu sind ein Grün-                                            Helferinnen und Helfer liefern
                                                    Manuskripte und Fotos übernehmen Redaktion und VNP          landumbruchverbot         auf                                             einen maßgeblichen Bei-
22   Feuersalamander in der Lüneburger Heide        keine Verantwortung.
                                                                                                                besonders sensiblen Flä-                                                   trag zur Beurteilung der
     (L. Tödter)                                    Fotos:
                                                    VNP-Archiv soweit nicht anders gekennzeichnet
                                                                                                                chen und breitere Gewäs-                                                    Bestandsentwicklung der
24   Veranstaltungen 2021                           © Verein Naturschutzpark 2021                               serrandstreifen. Der VNP                                                     Arten in Niedersachsen
                                                    Printed in Germany * Inprimé en Allemagne.
                                                                                                                verzichtet      konsequent                                                   und zur Fortschreibung
26   Nachruf Hasso Ernst Neven                      Durch Einsenden von Fotografien und Zeichnun-
                                                    gen erklären sich Absender, Fotograf, Künstler und          auf derartige Grün-                                                          der Roten Listen.
                                                    ggf. abgebildete Personen mit der Veröffentlichung
27   Buchtipp: Vogelbestimmung für Einsteiger       einverstanden und stellen Redaktion, Herausgeber und        landumbrüche, bemüht                                                        Der VNP ist bezüglich des
                                                    Verlag von Ansprüchen Dritter – insbesondere auch
28   Maßnahmen für klimaresistentere Wälder         abgebildeter Personen – frei. Die Zeitschrift und alle in
                                                                                                                sich um eine naturnahe                                                     „Niedersächsischen      We-
     (M. Pantelmann)                                ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind     Fließgewässerentwicklung                                                 ges“ somit gut aufgestellt
                                                    urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb
                                                    der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne        und berücksichtigt die Gewäs-                                         und leistet einen substanziellen
30   Der Hutewald (J. Krieg)                        Zustimmung des Herausgebers unzulässig und strafbar.        serqualität bei der Bewirtschaf-                                  Beitrag zur Erfüllung der Vorgaben
                                                    Das gilt insbesondere für Nachdrucke, Funk- und
34   Einladung und Programm zur Ordentlichen        Fernsehsendungen, Vervielfältigungen, Übersetzungen,        tung. Die Niedersächsischen Landes-                          und Ziele, ist aber wie bisher auf öffent-
                                                    Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verar-
     Jahresmitgliederversammlung 2021               beitung in elektronischen Systemen.
                                                                                                                forsten werden mit der Gesetzesnovelle zu einer     liche Förderung und Spenden angewiesen, um
                                                                                                                besonders naturverträglichen Bewirtschaftung        seine zahlreichen, dem Gemeinwohl dienenden
36   Jahresabschluss für 2020                       Beiträge:
                                                    Jährlich und gültig ab 1. Januar 2015                       des Landeswaldes verpflichtet. Dem kommt der        Aufgaben der Gebietsbetreuung, Landschafts-
40   Alte Frühjahrsbräuche in der Lüneburger        Einzelmitglieder:                               35 Euro     VNP auf seinen mehr als 2.500 ha Waldflächen        und Denkmalpflege sowie Umweltbildung
                                                    Ehepaare/Lebensgemeinschaften:                  55 Euro
     Heide (J. Buhr)                                Kinder u. Jugendliche in Ausb. bis 25 Jahre:    15 Euro     im Naturschutzgebiet „Lüneburger Heide“ be-         wahrnehmen zu können.
                                                    Familie einschl. Kinder bis 25 Jahre:           75 Euro
45   VNP-Schriften Band 13 erschienen (T. Kaiser)   Körperschaften, Firmen:                        410 Euro
                                                                                                                reits seit Jahrzehnten nach.                        Liebe Mitglieder, wir hoffen, dass die Corona-
                                                    Einzelmitgliedschaft auf Lebenszeit: 1x mind. 520 Euro      Die Beseitigung von Alleen und Baumreihen,          Pandemie es zulässt, dass im Laufe des Jahres
46   Mitgliederwerbung und Aufnahmeantrag           Ehepaarmitgliedschaft auf Lebenszeit: 1x mind. 850 Euro
                                                                                                                naturnahen Feldgehölzen und Feldhecken be-          2021 unser Vereinsleben wieder Fahrt aufnimmt
                                                                                                                darf zukünftig eines Ausgleiches oder Ersatzes.     und gemeinsame Veranstaltungen möglich wer-
                                                    Der Bezugspreis für die Zeitschrift
                                                    NATURSCHUTZ UND NATURPARKE                                  Zu den gesetzlich geschützten Biotopen gehö-        den, so dass dann auch wieder ein persönlicher
                                                    ist im Mitgliedsbeitrag zum Verein Naturschutzpark e.V.
                                                    enthalten.
                                                                                                                ren nun auch das mesophile Grünland und das         Austausch möglich ist. Bleiben Sie gesund und
titelbild: Herde des VNP an der Haverbeeke                                                                      sonstige artenreiche Feucht- und Nassgrünland       zuversichtlich!
                                                    Unsere Konten:
                                                    Kreissparkasse Soltau
                                                    IBAN: DE58 2585 1660 0000 8642 64                                                                               Ihr Thomas Kaiser
                                                    BIC: NOLADE21 SOL

                                                    Volksbank Lüneburger Heide
                                                    IBAN: DE83 2406 0300 4108 2737 00
                                                    BIC: GENODEF1NBU
Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark
legende

                         Kornblume und Co.                                                                                Roggen – Verwendung
                                                                                                                                                                                               Ackerwild-
                                                                                                                                                                                               krautpfad
                                                                                                                                                                                               Stationen
                                                                                                                                                                                               Weg
                                   Ein neuer Themenweg informiert                                                                                                                              Strasse

                                       über die Ackerwildkräuter                                                                                                                               Schafstall
                                                                                                                                                                                               Wald
                            rund um den VNP Landschaftspflegehof Tütsberg                                                      Roggen – Herkunft
                                                                                                                                                                                               Heide
                                                                                                                                                                                               Fluss, teich

                                                                                                                  Klee                                                                         Grünland
            Seit 1986 betreiben Verein bzw. Stiftung           Altes Wissen aus der landwirtschaftlichen                                                                                       Ackerfläche
          Naturschutzpark Lüneburger Heide (VNP)           Praxis und neue Erkenntnisse aus der For-                                                                                           Gebäude
          den Hof Tütsberg als einen Landschaftspfle-      schung haben zu innovativen Strategien im
                                                           Ackerwildkrautschutz geführt. Informationen                                             Rebhuhn
          gehof. Auf diesem landwirtschaftlichen Be-
          trieb werden die Ziele des VNP umgesetzt         über diesen speziellen Teil des Naturschutzes                                             Experimente
          und praktische Naturschutzarbeit nach dem        sollen nun auch der allgemeinen Öffentlich-
          Motto „Schutz durch Nutzung“ verfolgt. Ne-       keit und insbesondere den vielen Gästen des
                                                                                                                                                                Hafer
          ben einer umweltfreundlichen und ressour-        Hofs Tütsberg präsentiert werden. Auf den
          censchonenden Bewirtschaftung der VNP-           Flächen des Landschaftspflegehofs ist deshalb                            Heidebauernwirtschaft

          eigenen Nutzflächen steht auch der spezielle     ein neuer Themenweg zum Thema „Acker-                                           Lammkraut
                                                                                                                    Dreeschweiden
          Artenschutz im Fokus der praktischen Arbeit      wildkräuter“ eingerichtet worden.
          von Betriebsleiter Dr. Andreas Koopmann und
          seinem Team. Seit über 20 Jahren werden u.a.     Was sind Ackerwildkräuter?                                                      Schonstreifen
          seltene Ackerwildkräuter geschützt und geför-                                                                                                                 Ökolandbau
                                                                                                                                                                                                                     Mohn
          dert.                                            Kurz gesagt: Als Ackerwildkräuter kann man                                 Bitte parken Sie auf den
              Im Rahmen des Forschungsprojektes Öko-       alle wildwachsenden Pflanzen bezeichnen,                                   ausgewiesenen Parkplätzen.
                                                                                                                                                                                                         Kornblume
                                                                                                                                      Ab hier geht es zu Fuß oder
          Kult konnte der VNP seit 2016 das Engage-        die auf einem Acker ohne menschliches Zu-                                  mit dem Rad weiter. Der                                   Kamille
          ment im Ackerwildkrautschutz noch einmal         tun wachsen.                                                               Rundweg ist etwa 3 km lang,
                                                                                                                                      mit Abstechern etwa 5,5 km.
          deutlich intensivieren. Ein Team aus land-            Die bekanntesten Ackerwildkräuter sind
          wirtschaftlichen VNP-Praktiker*innen und         Kamille, Mohn und Kornblume. Daneben gibt
          Forscher*innen von der Leuphana Universität      es viele unbekannte, interessante und wich-                                                                                   Oben: Übersichtskarte
          Lüneburg hat in den letzten vier Jahren Acker-   tige Arten wie das Lammkraut (Arnoseris mi­                                                                                   mit den Stationen des
          wildkräuter kartiert und Methoden zu ihrem       nima), das typisch für die Lüneburger Heide                                                                                   Ackerwildkrautpfades
          Schutz und ihrer Verbreitung entwickelt und      ist. Speziell auf die Ackerwildkräuter der Lü-                                                                                Links: Infotafel am Acker­
          erprobt.                                         neburger Heide will der VNP nun mit seinem                                                                                    wildkrautpfad
                                                           Ackerwildkrautpfad aufmerksam machen.                                                                                         Linke Seite: Kleegras­
                                                                An 17 Stationen rund um die Ackerflächen                                                                                 acker mit Inkarnat­Klee
                                                           des VNP Landschaftspflegehofs Tütsberg wird                                                                                   (Trifolium incarnatum)
                                                           gezeigt, woher die wichtigsten Nutzpflanzen                                                                                   und Kornblumen
                                                           und ihre wilden Begleiter kommen. Es wird                                                                                     (Centaurea cyanus)
                                                           auf die Geschichte des Ackerbaus und die
                                                           Verwendung von Wild- und Kulturpflanzen
                                                           eingegangen und erklärt, warum viele Wild-
                                                           pflanzen heute stark gefährdet sind, warum
                                                           sie wichtig sind und was für den Schutz der
                                                           bunten Ackerwildkräuter getan werden kann.

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Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark
Ackerwildkräuter provozieren!                   Bunte      Inspiration:      Ackerwildkräuter
                                                          sind einfach schön! Sie erfreuen mit ihren
          Zu den Ackerwildkräutern gibt es viele Sicht-   leuchtenden Farben und ihren interessanten
          weisen:                                         Geschichten jedes Jahr aufs Neue viele Men-
                                                          schen. Seit Jahrhunderten dienen Mohn und
          Lästige Unkräuter: Aus Sicht der Landwirt-      Co. Kreativen als Inspiration. Die Wildkräuter
          schaft sind Ackerwildkräuter vor allem uner-    tauchen auf Wappen auf, verzieren Bauwerke
          wünschte Konkurrenten für die Nutzpflanzen.     und stehen im Mittelpunkt vieler Kunstwerke.
          Sie werden deshalb auch als Ackerunkräuter      So gehört z.B. van Goghs Blumenstrauß mit
          bezeichnet. Die Wildpflanzen „rauben“ den       Kornblumen und Mohn auch heute noch zu
          Nutzpflanzen Wuchsraum, Licht, Wasser und       den gefragten Kunstwerken und ist als Repro-
          Nährstoffe. Manche erschweren auch die Ern-     duktion bei mehreren Händlern im Angebot.
          te oder erhöhen Trocknungs- und Reinigungs-
          kosten nach der Ernte.                              Seit Jahrtausenden hat es auf den Äckern
                                                          ein Nebeneinander von Nutzpflanzen und
          Wertvolle Ackerwildkräuter: Aus Sicht des       Wildkräutern gegeben. Bis ins 19. Jahrhun-
          Naturschutzes sind Kornblume und Co. wert-      dert musste die Landbevölkerung Kornblume
          volle Ackerwildkräuter. Die blütenreichen       und Co. von Hand ausreißen, aushacken oder         Rotleuchtender Mohn stand schon vielen Künstlern Modell
          Wildpflanzen sind die Basis der Nahrungs-       einfach wachsen lassen. Chemische Unkraut-
          pyramide in der Kulturlandschaft. Ihre Samen    vernichtungsmittel, die Herbizide, wurden
          ernähren z.B. Vögel. Mit Nektar und Pollen      erst ab den 1940er Jahren entwickelt. Nach         Ökolandbau und                                      Eine Alternative zum Umgang mit Acker-
          locken die Wildkräuter Bestäuber wie Bienen     den Hungerjahren des Zweiten Weltkrieges                                                           wildkräutern gibt es im ökologischen Land-
          an. Diese sind auch für die Bestäubung von      kam es in der Landwirtschaft zu einem star-
                                                                                                             Ackerwildkrautschutz                            bau. Hier vermeidet man Monokulturen
          Nutzpflanzen wichtig.                           ken Wandel. Pflanzenschutzmittel, Dünger,          Seit Beginn des Ackerbaus wachsen Nutz-         und baut eine breite Palette von Getreidear-
                                                          Kalk und Bewässerung wurden nun in gro-            pflanzen und Ackerwildkräuter gemeinsam         ten wie Dinkel, Roggen und Hafer an. Auf
          Lebende Genreserve: Viele heutige Nutz-         ßem Umfang eingesetzt. Die Sicherung der           auf den Feldern. Nur wenige Wildkräuter         Öko-Äckern sind chemische Mittel, die das
          pflanzen sind aus Wildformen entstanden. Ein    Ernährungslage durch die Steigerung der Er-        wurden seitdem zu Problemarten. Von den         Wachstum von Pflanzen beeinflussen, die so-
          gutes Beispiel für diesen Wandel ist der Rog-   träge war jahrzehntelang das Hauptanliegen         rund 350 mitteleuropäischen Ackerwildkräu-      genannten Halmverkürzer, verboten. Die Ge-
          gen. Er hat sich von einem störenden Wildgras   von Landwirtschaft und Agrarpolitik.               tern werden in der Landwirtschaft circa 20 zu   treidepflanzen behalten ihre natürliche Länge
          in Weizenfeldern zu einem wichtigen Brotge-         Die Nachfrage der Bevölkerung und die          den schwierigeren Unkräutern gezählt. Wi-       und haben einen Wachstumsvorsprung vor
          treide entwickelt.                              Regeln des Marktes änderten sich fortlaufend.      cken behindern z.B. die Ernte, in dem sie die   den Wildkräutern.
              Einige Kamillenarten sind auf den Feldern   Die Pflanzenzüchtung brachte neue, leis-           Haspel des Mähdreschers umwickeln. Saat-            Auch im ökologischen Landbau benötigen
          unerwünscht. Die Echte Kamille (Matricaria      tungsstarke, manchmal aber auch krankheits-        wucherblumen überwuchern, wie der Name          Nutzpflanzen Unterstützung. Zum Einsatz
          chamomilla) wird jedoch seit langem als Arz-    anfällige Arten und Sorten von Nutzpflanzen        schon sagt, die Nutzpflanzen.                   kommen auf Öko-Äckern aber nur mecha-
          neipflanze geschätzt und gezielt angebaut.      auf den Markt. Die Bestände auf den Äckern             In der konventionellen Landwirtschaft       nische und thermische Verfahren. Herbizide
          Die Einschätzung dessen, was nützlich und       wurden immer dichter, die Anbaupalette im-         werden Wildkräuter vor allem durch Herbi-       sind im ökologischen Anbau verboten. Mit
          was schädlich ist, hat sich im Laufe der Ge-    mer monotoner.                                     zide bekämpft. Einige Arten, wie z.B. Acker-    Hilfe von Geräten wie Hacken und Striegeln
          schichte der Landwirtschaft schon oft geän-         In der Folge sind einstmals weit verbreitete   fuchsschwanz, sind inzwischen weitgehend        können Ackerwildkräuter reguliert werden,
          dert.                                           Ackerwildkräuter heute vielerorts ausgestor-       resistent gegen chemische Wirkstoffe. Die An-   ohne sie gleich ganz auszurotten. So gelingt
              Ackerwildkräuter sind eine lebende Gen-     ben oder stark gefährdet. Seit einigen Jahren      wendung von Herbiziden ist gesellschaftlich     ein Nebeneinander von Kultur- und Wild-
          reserve. Wer weiß schon heute, welche Nah-      bemüht sich der Naturschutz, Ackerwildkräu-        umstritten.                                     pflanzen.
          rungsmittel oder Arzneiprodukte in Zukunft      ter zu erhalten. Sie bereichern die biologi-           „Von den ca. 350 auf Äckern vorkommen-          Auf dem VNP Landschaftspflegehof Tüts-
          vielleicht einmal aus Kamille, Mohn und Co.     sche Vielfalt der Kulturlandschaft und haben       den Pflanzenarten sind heute 93 in einer der    berg wird regelmäßig ein Striegel eingesetzt.
          gewonnen werden können?                         wichtige Funktionen im Agrarökosystem. Ins-        Kategorien der Roten Liste der Gefäßpflanzen    Das Gerät funktioniert wie eine sehr große
                                                          besondere Insekten und Vögel profitieren von       Deutschlands aufgeführt“ (Meyer und Leusch-     Bürste. Ein Trecker zieht den 12 Meter breiten
                                                          den blühenden Begleitern der Kulturpflanzen.       ner 2015), d.h. sie sind gefährdet.             Metallrahmen mit den vielen beweglichen

Seite 6                                                                     AUSGABE EINS 2021 | HEFT 249     AUSGABE EINS 2021 | HEFT 249                                                                     Seite 7
Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark
Getreidefelder rund um den Wilseder Berg               Die Blüten werden von vielen Insekten,
                                                                  besonders stark. Sie ist ein typischer Kultur-     u.a. Faltern und Bienen bestäubt. Die Korn-
                                                                  folger, der auf regelmäßige Bodenbearbei-          blume hat einen außergewöhnlich hohen
                                                                  tung angewiesen ist. Ursprünglich war sie          Zuckergehalt in ihrem Nektar. Dies macht sie
                                                                  im östlichen Mittelmeerraum „auf offenen,          zu einer guten „Tracht“, wie die Imker sagen.
                                                                  trockenen Plätzen auf Sizilien, der südlichen      Kornblumenhonig ist eine beliebte Delikates-
                                                                  Balkanhalbinsel und in Vorderasien“ behei-         se.
                                                                  matet (Hanf 1999). Mit der Ausbreitung des             Die Kornblume wurde früher in der Heil-
                                                                  Ackerbaus ist sie während der Jungsteinzeit        kunde z.B. zur Behandlung von Kopfschmer-
                                                                  unbemerkt mit dem Saatgut der Kulturpflan-         zen und Fieber verwendet. Junge Kornblu-
                                                                  zen allmählich nach Mitteleuropa gewandert.        menpflanzen sind essbar und die Blüten
                                                                  Die Kornblume gehört zu den Alteinwande-           eignen sich als „farbige Salatverzierung“
                                                                  rern oder Archäophyten, wie die Botaniker sie      (Becker und John 2000: S. 240). Auch Leinen
                                                                  nennen (Hofmeister und Garve, 1998: S. 63).        kann damit gefärbt werden. Heute werden
                                                                  Heute ist die Kornblume weltweit verbreitet.       Kornblumenblüten vor allem als Tee genutzt.
                                                                      Die Kornblume gehört zu den attraktivs-        Die getrockneten Blüten behalten die schöne
          Die Kornblume gehört zu den bekanntesten Ackerwild­     ten und bekanntesten Ackerwildkräutern in          blaue Farbe und verzieren so Kräuterteemi-
                          kräutern, hier zusammen mit Kamille     Deutschland. Ihre ästhetischen Qualitäten          schungen.
                                                                  sind seit langem geschätzt und werden z.B.             Kornblumen können sowohl im Herbst,
                                                                  auf einer aktuellen Briefmarke der Deutschen       als auch im Frühjahr keimen. Auf Hof Tütsberg
                  Zinken so über den Acker, dass unerwünsch-      Post präsentiert.                                  finden sich die Kornblumen auf allen Acker-
                  te Ackerwildkräuter bereits als Keimling ver-       Den deutschen Namen hat die Korn-              flächen über den gesamten Anbauzyklus hin-
                  schüttet oder als Jungpflanze ausgerissen       blume von ihrem Standort bekommen. Sie             weg. Die sogenannte Fruchtfolge beginnt auf
                  werden. Durch das Striegeln erfolgt keine       wächst bevorzugt in Kornfeldern, d.h. Ge-          dem Landschaftspflegehof mit einem Anbau-
                  100%ige Vernichtung der Wildkräuter. Die        treideäckern. Daneben kommt sie auch auf           jahr von Sommerungen. Zu diesen gehören
                  Regulierung ist jedoch in den meisten Jahren    Brachen vor. Botaniker zählen die Kornblume        auf dem VNP-Betrieb die Getreidearten Saat-
                  ausreichend, um den Nutzpflanzen einen          zu den „obligatorischen Unkräutern (Anöko-         hafer, Sandhafer, Sommergerste, Sommerrog-
                  Wachstumsvorsprung zu geben.                    phyten)“, die sich „nur unter dem Einfluß der      gen und gelegentlich auch Sommer-Triticale,
                                                                  Ackerkultur entwickeln können…“ (Hofmeis-          eine Kreuzung aus Roggen und Weizen. Aus
                  Die Kornblume                                   ter und Garve 1998: S. 64).                        der Familie der Leguminosen wird im zeitigen
                                                                      Der botanische Name der Kornblume Cy­          Frühjahr die einjährige Lupine als Somme-
                  Zu den auffälligsten und bekanntesten Arten     anus segetum beschreibt das Aussehen. Die          rung angebaut. Im späten Frühjahr - nach den
                  der Ackerwildkräuter gehört die Kornblume       Blüten sind von einem außergewöhnlichen,           Eisheilligen - wird auch noch der Buchwei-
                  (Centaurea cyanus) aus der Familie der As-      fluoreszierenden Blau – einem Farbton, der         zen, eine Art aus der Familie der Knöterichge-
                  tern-Gewächse.                                  auch als Cyan-Blau bezeichnet wird.                wächse, ausgesät. Die Sommerungen werden
                      „Die Unkrautvegetation der Äcker wird           Die Kornblume ist eine kurzlebige Pflan-       im Frühjahr mit dem Mist aus den Schafstäl-
                  durch die ständig wiederkehrenden Bearbei-      ze. In Äckern mit Sommerfrüchten wie Hafer         len des VNP gedüngt und bei Bedarf auch
                  tungs-, Pflege- und Erntemaßnahmen immer        oder Sommergerste wächst sie einjährig, auf        gekalkt. Nach der Aussaat der Sommerungen
                  wieder in ihrer Entwicklung gestört. Unter      Feldern mit Winterungen wie z.B. Winterrog-        erfolgt eine Regulierung der Ackerwildkräuter
                  diesen extremen Lebensbedingungen können        gen ist sie überwinternd bis zweijährig (Hanf      durch mehrmaliges Striegeln der Flächen.
                  sich nur Pflanzen behaupten, die dem Bewirt-    1999). Ihre Samen werden mit dem Wind ver-             Nach der Ernte der Sommerungen wird
                  schaftungsrhythmus angepaßt sind“ (Hofmeis-     weht oder von Ameisen verbreitet. Die Korn-        direkt im Anschluss im Herbst vom Team des
                  ter und Garve 1998: S.57).                      blumensamen haben einen kleinen Ölkörper,          Landschaftspflegehofs das Wintergetreide
                      Die Kornblume profitiert von der ökologi-   der sehr viel fettes Öl enthält - ein gefundenes   ausgesät. Auf Hof Tütsberg nimmt Winterrog-
                  schen Ackerbewirtschaftung der VNP-eigenen      Fressen für die Ameisen.                           gen den flächenmäßig größten Anteil bei den

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Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark
V N P N at u r E x k u r s i o N 2021
           Winterungen ein, gefolgt von Dinkel. Winter-      wichtiger Teil der Biodiversität des Natur-
           gerste wird nur im Gemenge mit Klee auf eini-     schutzgebietes Lüneburger Heide. Sie werden
           gen wenigen Flächen bestellt. Der Anbau von       auch von den Bewohnerinnen und Bewoh-
           Weizen hat sich auf Hof Tütsberg nicht be-        nern der umliegenden Gemeinden und insbe-
           währt, weil diese Kultur sehr hohe Ansprüche
           an die Nährstoff- und Wasserversorgung stellt.
           Er ist bei den gegebenen Standortverhältnis-
                                                             sondere von den vielen Gästen sehr geschätzt.
                                                                Ziel des neuen VNP-Ackerwildkrautpfa-
                                                             des ist es, über Kornblume und Co. zu infor-
                                                                                                                                     Naturpark Bourtanger
           sen und den gestellten Naturschutzzielen
           ökologisch und ökonomisch nicht sinnvoll.
               Die Winterroggen-Äcker des Landschafts-
                                                             mieren und weiter für den Schutz der „wil-
                                                             den“ und interessanten Ackerbegleitarten zu
                                                             werben.
                                                                                                                                      Moor-Bargerveen
           pflegehofes werden wenig gedüngt und nicht
           gekalkt. Im Frühjahr wird eine gewisse Regu-      Dr. Heike Brenken                                                                 Im deutsch-niederländischen Naturpark
           lierung der Ackerwildkräuter mit dem Striegel
           durchgeführt.
                                                                                                                                   wollen wir mit unseren Mitgliedern die typische, beeindruckende
               Auf den Winterroggen-Feldern des Land-        Quellen                                                                       Moorlandschaft und die Emsregion erkunden.
                                                             Becker, Klaus und Stefan John, 2000: Farbatlas Nutzpflan-
           schaftspflegehofes finden sich regelmäßig
                                                             zen in Mitteleuropa, Verlag Eugen Ulmer.
           große Vorkommen von Kornblumen und an-            Hanf, Martin, 1999: Ackerunkräuter Europas, 4. Auflage,
           deren Ackerwildkräutern. Die Ackerwildkräu-       Verlagsunion Agrar.                                          Aufgrund der Corona-Pandemie und der an-           Auflagen wir im Herbst 2021 rechnen müssen,
           ter profitieren davon, dass die Nährstoffgehal-   Hofmeister, Heinrich und Eckhard Garve, 1998: Lebens-        haltenden Unsicherheit bei der Planung von         und daher auch, womit wir bei den Kosten
           te auf den Roggenäckern relativ niedrig und       raum Acker, Parey.                                           Reisen haben wir uns dazu entschieden, Ih-         und Teilnehmerzahlen kalkulieren müssen.
                                                             Meyer, Stefan und Christoph Leuschner (Hrsg.), 2015:
           die Felder sehr licht sind.                                                                                    nen an dieser Stelle noch nicht das Programm,      Sie werden das nächste Heft einige Wochen
                                                             100 Äcker für die Vielfalt – Initiativen zur Förderung der
               Nach dem Anbau von Wintergetreide             Ackerwildkrautflora in Deutschland, Universitätsverlag
                                                                                                                          die Kosten und die Anmeldeunterlagen für           früher als gewohnt erhalten, damit noch genü-
           werden die Äcker gleich nach dem Drusch           Göttingen.                                                   die diesjährige Naturexkursion mitzuteilen.        gend Zeit bleibt, um sich anzumelden. Auch
           mit einem Gemenge aus verschiedenen Klee-                                                                      Dieses Jahr müssen wir Ihnen leider abverlan-      eine erneute Absage der Reise ist leider immer
           und Grasarten bzw. -sorten bestellt. Das soge-                                                                 gen, noch etwas flexibler und spontaner zu         noch denkbar. Im Tagungshotel halten wir aber
           nannte Kleegras ist eine wichtige Komponen-                                                                    sein. Wir können Sie leider erst im nächsten       nach wie vor Zimmer für unsere Reisegruppe
           te im ökologischen Landbau, weil der Klee                                                                      Mitteilungsheft über Details informieren. Zu       reserviert. Frau Bärbel Walter wird alles Not-
           über seine Knöllchenbakterien zur Stickstoff-                                                                  unsicher ist zum Redaktionsschluss dieser          wendige in gewohnter Weise vorbereiten und
           versorgung des Anbausystems beiträgt. Der                                                                      Frühlingsausgabe noch, mit welchen Corona-         im nächsten Heft genauer informieren.
           Aufwuchs wird als Winterfutter für die Heid-
           schnuckenherden des VNP genutzt.
               Auch auf den Kleegrasfeldern können
           sich Ackerwildkräuter im ersten Anbaujahr                                                                                                                                                              08. bis
           ganzflächig und längerfristig besonders an
           den Rändern gut entwickeln. Hier leuchten                                                                                                                                                            10. Oktober
           z.B. die Kornblumen aus einem Bestand mit          Das Verbundprojekt mit dem Titel „Sicherung der
                                                                                                                                                                                                                    2021
           Inkarnat-Klee hervor.                              Ökosystemleistungen und Biodiversität von extensiv
                                                              bewirtschafteten Kulturlandschaften in Zeiten globalen
               Das Kleegras bedeckt die Ackerflächen
                                                              Wandels (Ökokult)“ wird im Rahmen der gemeinsa-
           mindestens anderthalb Jahre, manchmal auch         men Förderinitiative „Forschung zur Umsetzung der
           mehrere Jahre hintereinander. Danach wer-          nationalen Biodiversitätsstrategie“ (F&U NBS) durch
           den die Flächen im Frühjahr gepflügt und der       das Bundesministerium für Bildung und Forschung
           Anbauzyklus beginnt wieder mit der Aussaat         (BMBF) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit
                                                              Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Natur-
           der Sommerungen.
                                                              schutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert.
               Die blütenreichen Getreidefelder vom           https://oekokult.de/
           VNP-Landschaftspflegehof Tütsberg sind ein

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Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark
s c h u t zg E b i E t s b E t r E u u N g
                                                                                                                    und nachhaltig versorgen konnten. Diese Bau-           Somit war ein neuer Spieler geboren, der
                                                                                                                    ern hielten an ihrer Nutzungsform dickköpfig       auch Flächen hier in der Region aufkaufte. Al-
                                                                                                                    fest und lebten nach der Devise: „Dat hebt wi      lerdings nicht um aufzuforsten, sondern um
                                                                                                                    jümmer so mokt, so mokt wi ok wieder!“ Sie         Heide zu erhalten. Es konnten zügig etliche
                                                                                                                    haben dann die Heidschnuckenherden sogar           Höfe wie Bockheber, Tütsberg und Wulfsberg

            Entwicklung des Natur- und                                                                              noch aufgestockt und die Heide sehr stark ge-
                                                                                                                    nutzt, d. h. übernutzt in den letzten Jahren vor
                                                                                                                                                                       aufgekauft und somit die Kurve der massiven
                                                                                                                                                                       Aufforstung doch ein wenig abgebremst wer-
                                                                                                                    dem Niedergang der Heidebauernwirtschaft.          den. Der Rückgang der Heideflächen verlang-

            Landschaftsschutzes in der                                                                                  Ein altes Sprichwort sagt: „Wer nicht mit
                                                                                                                    der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ Und so ge-
                                                                                                                    schah es auch mit den Heidebauern auf den
                                                                                                                                                                       samte sich merklich.
                                                                                                                                                                           Auch in der Region erkannte man relativ
                                                                                                                                                                       bald, dass das Gebiet um den Wilseder Berg

                Lüneburger Heide                                                                                    einstelligen Höfen im heutigen Schutzgebiet.
                                                                                                                    Etliche von ihnen mussten ihre Höfe veräu-
                                                                                                                    ßern. Mitte des 19. Jahrhunderts begann das
                                                                                                                                                                       absolut schützenswert ist, und hat bereits
                                                                                                                                                                       1921 eine Polizeiverordnung für das Schutz-
                                                                                                                                                                       gebiet erstellt und Anfang 1922 erlassen. Die-
                                                                                                                    massive Höfesterben in unserer Region.             se Polizeiverordnung regelte den Erhalt der
                                                                                                                        Zur damaligen Zeit kaufte der Forstfiskus      Heide und das Zurückdrängen des Waldes
           Bereits 4.000 vor Christus begannen umfang-     entstanden. Diese Wehsandflächen waren ein               ganze Höfe auf und auch die Klosterkam-            sehr streng. Deutlich strenger, als es alle nach-
           reiche Brandrodungen von Wäldern in der         eindeutiges Indiz für die Übernutzung der                mer Hannover. So ist das Forstamt Sellhorn         folgenden Anpassungen der Naturschutzge-
           Lüneburger Heide. Auf diesen Rodungsflä-        Heide durch Plaggwirtschaft und Beweidung.               entstanden, beispielsweise durch die Höfe          bietsverordnung jemals getan haben.
           chen siedelte sich relativ bald die Besenheide      In unserer Region gab es unterschiedliche            Ehrhorn und Sellhorn. Die Klosterkammer er-
           dominant an. Die damaligen Siedler nutzten      Entwicklungsströme, die als Grundlage für                warb Luhetal und Wehlen sowie Benninghö-
           die Heide überwiegend zur Düngung. Mittels      die Entstehung des Naturschutzgebietes Lü-               fen. Beide Institutionen begannen, die Heide       Nach § 1 der Polizeiverordnung von 1921 war
           Rindern und später Heidschnucken beweide-       neburger Heide überhaupt gewertet werden                 entsprechend aufzuforsten. Mitte des 19. Jahr-      es im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide
           ten sie diese Flächen, nutzten das Heidekraut   können. In den sogenannten Haufendörfern,                hunderts gab es also eine massive erste Auf-       „verboten, Heide ohne Genehmigung des Re-
           auch zur Einstreu und brachten dann das         wie zum Beispiel Bispingen, Hanstedt oder                forstungswelle, durch die die Heideflächen
           Gemisch aus Heidekraut, Humusboden und          Egestorf, haben sich die Bauern relativ gut              zurückgingen und Wälder zunahmen.                  gierungspräsidenten in Lüneburg ganz oder
           Dung auf ihre Ackerflächen aus. Dieses Prin-    an die Zeit angepasst und fortschrittliche Ent-              Nach Gründung unseres Vereins Natur-               teilweise zu beseitigen, zu verändern,
           zip, Heidekraut zu nutzen, um den Dung der      wicklungen mit aufgegriffen. Durch den guten             schutzpark e.V. (VNP) im Jahr 1909, der sich           abzubrennen oder zu anderen als zu
           Tiere längerfristig zu binden und                            Kontakt innerhalb der Haufen-               zum Ziel gesetzt hatte, drei Nationalparke in
           auf Ackerflächen transportieren                              dörfer haben die Bauern immer               Deutschland zu errichten (einen im Hoch-              Zwecken der hergebrachten Streu- und
           zu können, war der Beginn der                                voneinander profitiert und parti-           gebirge, einen im Mittelgebirge und einen                 Schnuckenwirtschaft zu nutzen.“
           Heidebauernwirtschaft in un-
                                                   Erst Ende des        zipiert.                                    im nordwestdeutschen Tiefland), sollten die
           serer Region. Diese Nutzungs-         18. Jahrhunderts           Im heutigen Naturschutzge-              markantesten Regionen Deutschlands in Na-
           form der Heidebauern hielt über                              biet gab es eine etwas andere               tionalparken nach amerikanischem Vorbild            In § 4 heißt es demgegenüber: „Bei der Auf-
           Jahrtausende gleichsinnig an
                                                    begann die          Entwicklung: Die sogenannten                geschützt werden, wie z.B. im Yellowstone-
           und wurde nur in den einzelnen          Übernutzung          einstelligen Höfe, wie Bock-                Nationalpark. Da Deutschland deutlich klei-         forstung von Forstgrundstücken, die durch
           Verfahren etwas verfeinert. Erst                             heber, Tütsberg, Wulfsberg,                 ner ist als Amerika und Größenordnungen            Abtrieb, Windbruch oder Brand von Bäumen
           Ende des 18. Jahrhunderts be-
                                                     der Heide          Sellhorn, Ehrhorn und Wehlen,               wie Yellowstone hier nicht realisierbar sind,      entblößt sind, sind die im öffentlichen Belan-
           gann die Übernutzung der Hei-                                waren weitestgehend autark                  hat man sich dazu durchgerungen, keine
           de, ausgelöst durch Konkurrenz-                              und relativ isoliert gelegen in             Nationalparke zu errichten, sondern Na-              ge liegenden Forderungen des Natur- und
           produkte, wie Baumwolle und auch langsam        der Heide. Diese Heidebauern haben über                  turschutzparke. Bereits ein Jahr nach seiner        Heimatschutzes nach näherer Anordnung
           aufkommender Mineraldünger. Nach der Kur-       Jahrhunderte dadurch Bestand gehabt, dass                Gründung konnte der Verein Naturschutzpark          des Regierungspräsidenten zu berücksichti-
           hannoverschen Landesaufnahme von 1776           sie ihre Nutzungsweise immer gleichsinnig                die ersten Flächen in Wilsede zur Gründung
           haben sich die Heiden ausgeweitet und da-       durchgeführt haben und damit ihren Hof und               des Naturschutzparks im nordwestdeutschen           gen. Beabsichtigte Aufforstungen sind dem
           mit einhergehend sind auch Wehsandflächen       die darauf lebenden Menschen und Tiere gut               Tiefland sichern.                                       Regierungspräsidenten anzuzeigen.“

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Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark
Allerdings zeigt der auch nach 1921 an-       und der Europäischen Union, um die not-             VNP. Das Naturschutzgebiet Lüneburger Hei-          Die erstmalige Auszeichnung des Natur-
             haltende Heiderückgang, dass selbst diese         wendigen Mittel aufbringen zu können, um            de unterschied sich allerdings schon immer      schutzgebietes Lüneburger Heide mit dem
             harten Paragrafen keinerlei Wirkung entfaltet     auch in der heutigen Zeit nachhaltig die Hei-       von den Schutzgebieten, in denen die Natur      „Europäischen Diplom für geschützte Gebie-
             haben. Erst als Dr. h.c. Alfred Toepfer im Jahr   depflege und -entwicklung gewährleisten zu          sich selbst überlassen werden sollte. Wäre      te“ (seit 1967, damals „Europäisches Natur-
             1956 Vorsitzender des Vereins Naturschutz-        können. Ziel des VNP ist es, die historische        die Heidelandschaft sich selbst überlassen      schutzdiplom für geschützte Landschaften,
             park e.V. wurde, war auch das notwendige          Kulturlandschaft in all seinen Facetten dauer-      worden, wären die Heideflächen schnell zu-      Reservate und Naturdenkmäler“), kurz „Eu-
             Geld vorhanden, um Heideflächen zu erhal-         haft zu erhalten.                                   gewachsen und es wäre ein Wald entstanden.      ropa-Diplom“, ist ein weiteres Indiz für die
             ten. Alfred Toepfer brachte in den 30 Jahren                                                          Denn die natürliche Dynamik, die auch zum       hohe Wertigkeit dieser Flächen. Das Schutz-
             seiner Amtszeit etwa 74 Mio. D-Mark in den                                                            Entstehen von offenen Flächen hätte führen      gebiet war das erste Gebiet in Deutschland
             VNP zum Erhalt und zur Entwicklung der Hei-       Der VNP als Schutzgebietsbetreuer                   können, ist bis heute stark eingeschränkt.      mit diesem besonderen Prädikat. Die Lüne-
             den ein. Erst dieses Geld von Alfred Toepfer                                                          Waldbrände werden aus gut nachvollzieh-         burger Heide hat das „Europa-Diplom“, das
             sorgte dafür, dass die historische Kulturland-        Der Verein Naturschutzpark e.V. (VNP)           baren Gründen schnell eingedämmt. Zudem         alle 5 Jahre vom Europarat überprüft wird und
             schaft Lüneburger Heide so erhalten werden        kümmert sich schon seit 1909 um den Erhalt          wurden viele Flächen aufgeforstet, auch noch    für das jährlich ein Bericht vorzulegen ist, bis
             konnte. Die Heidebauern waren an der Er-          der Heide. Der VNP schaffte es, große Hei-          eine lange Zeit nach dem Verbot zur Auffors-    heute behalten.
             haltung der Heide schon Mitte des 19. Jahr-       deflächen als Teil einer historischen Kultur-       tung durch die Polizeiverordnung von 1921.
             hunderts zugrunde gegangen; die nachhaltige       landschaft zu sichern. Diese Landschaft galt        Der VNP kümmert sich bereits seit über 110
             Erhaltung dieser historischen Kulturlandschaft    als so schutzwürdig, dass gut 10 Jahre nach         Jahren substantiell um den Erhalt dieser ein-   Die europäische Bedeutung des
             in der heutigen Zeit bedarf eben der notwen-      Gründung des Vereins das Naturschutzgebiet          zigartigen Kulturlandschaft und war deshalb
             digen Mittel.                                     Lüneburger Heide ausgewiesen wurde. Es ist          schon immer ein „Schutzgebietsbetreuer“.
                                                                                                                                                                   Schutzgebietes
                 In der heutigen Zeit nutzt der VNP alle       damit nach dem Neandertal das zweitälteste
             möglichen Förderprogramme der Gemein-             Naturschutzgebiet Deutschlands. Das alles               In der Region außerhalb des Schutzgebie-        Die Schutzwürdigkeit des Naturschutz-
             den, der Landkreise, des Landes, des Bundes       geschah auf Bestreben eines privatrechtlichen       tes verlief das Verschwinden der Heideflächen   gebietes Lüneburger Heide rückte auch mit
                                                                                                                   allerdings viel rasanter und war kaum aufzu-    der 1979 erlassenen „Vogelschutzrichtlinie“
             Veränderungen in Landschaftsnutzung im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide,                            halten. Die allermeisten Heideflächen wur-      der Europäischen Gemeinschaft (EG) in den
             Abb. nach H. Pelzer 1975, verändert von Hallmann 2016                                                 den in Nutzflächen umgewandelt. Dadurch         europäischen Fokus. Sie wurde später durch
                                                                                                                   erhielt das Naturschutzgebiet eine immer        die „Richtlinie des Europäischen Parlaments
    100 %
                                                                                                                   höhere Bedeutung, insbesondere für die Tier-    und Rates über die Erhaltung der wildleben-
                                                                                                                   und Pflanzenarten halboffener, reich struktu-   den Vogelarten“ ersetzt. Dreizehn Jahre nach
     90 %
                                                                                                                   rierter, nährstoffarmer Heidelandschaften.      dem Erlass der Vogelschutzrichtlinie rief die
     80 %                                                                                                              Das Birkhuhn ist ein Paradebeispiel für     EG im Jahr 1992 zudem die „Fauna-Flora-
                                                                                                                   diese Prozesse. Noch in den 1950er Jahren       Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie)“ ins Le-
     70 %                                                                                                          und Teilen der 1960er Jahre war das Birkhuhn    ben, um europäische Lebensraumtypen und
                                                                                                                   in weiten Teilen des niedersächsischen Tief-    Artengemeinschaften zu bewahren. FFH- und
     60 %                                                                                                          landes anzutreffen. Bis dahin besiedelten die   Vogelschutzgebiete bilden zusammen das
                                                                                                                   Birkhühner vorzugsweise extensiv genutzte       Netzwerk NATURA 2000 zum Erhalt der bio-
     50 %                                                                                                          Moorrandbereiche. Durch die Intensivierung      logischen Vielfalt in der EU.
                                                                                                                   der Landnutzung gingen ihnen jedoch mehr            Im Jahr 1998, sechs Jahre nachdem die
                                                                                                 Wald
     40 %                                                                                                          und mehr Lebensbereiche verloren, so dass       FFH-Richtlinie erlassen wurde, ist das Natur-
                                                                                                 Acker
                                                                                                                   sie sich in der Lüneburger Heide bereits ab     schutzgebiet Lüneburger Heide zusammen
     30 %                                                                                        Moor
                                                                                                                   den 1970er Jahren nur noch in die für sie       mit dem im Süden angrenzenden Natur-
                                                                                                 Grünland
                                                                                                                   eigentlich nicht optimalen Sandheiden des       schutzgebiet Ehbläcksmoor der Europäischen
     20 %                                                                                        Heide
                                                                                                                   Naturschutzgebietes und der Truppenübungs-      Union (EU) als „Gebiet von gemeinschaftli-
                                                                                                 Wehsand
                                                                                                                   plätze retten konnten. Größere Heideflächen     cher Bedeutung“ vorgeschlagen worden. Ein
     10 %                                                                                        Sonstige
                                                                                                                   gab es an anderen Orten in der Lüneburger       Hinweis auf den hohen Schutzwert, der in
                                                                                                                   Heide nicht mehr.                               diesem Schutzgebiet nicht zuletzt auch durch
      0%
           1776           1850             1890            1926           1960            2006              2016

Seite 14                                                                         AUSGABE EINS 2021 | HEFT 249      AUSGABE EINS 2021 | HEFT 249                                                                       Seite 15
Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark
N E u E M i ta r b E i t E r
           die „Kümmerer“ vor Ort erhalten und entwi-       cher Bedeutung“ bestätigt worden. Das eben-
           ckelt werden konnte.                             falls an die EU gemeldete FFH-Gebiet ist de-
               Die Auswahl der Vogelschutzgebiete er-       ckungsgleich mit dem Vogelschutzgebiet. Das
           folgte mit dem Ziel, Lebensräume für die be-     sind bemerkenswerte Auszeichnungen für die
           sonders bedrohten Vogelarten des Anhangs         vor Ort geleistete Naturschutzarbeit aller Be-
           I der Vogelschutzrichtlinie zu erhalten, die     teiligten. Denn durch die Auszeichnung mit
           Auswahl der FFH-Gebiete                                              einer     EU-Schutzkategorie
           für den Erhalt der Lebens-                                           ist das Land Niedersachsen
           raumtypen und Arten der                                              auch verpflichtet, den stren-
           Anhänge I und II der FFH-
                                               Im Jahr 2004 ist das             gen Maßstäben der EU an
           Richtlinie. Diese Lebens-          Gebiet als „Gebiet von            die europäischen Schutz-
           raumtypen und Arten, die                                             gebiete gerecht zu werden.
           in diesen Anhängen geführt
                                               gemeinschaftlicher               Darunter ist insbesondere
           werden, gilt es in einem           Bedeutung“ bestätigt              zu verstehen, dass die Erhal-
           günstigen Erhaltungszustand                                          tungszustände der gerade                       dirk bruschkat                                         Paul Fahrenkrog
           zu bewahren oder einen
                                                       worden                   durch dieses Schutzgebiet                     Berufsjäger beim VNP                                Ausbildung zum Forstwirt
           solchen auch durch Pflege-                                           geschützten Lebensraumty-
           und Entwicklungsmaßnah-                                              pen und Arten günstig blei-       Bereits seit April 2020 verstärkt Dirk Brusch-       Seit Januar 2021 hat Herr Paul Fahrenkrog
           men wiederherzustellen. Im Zusammenhang          ben müssen und sich nicht verschlechtern              kat das VNP-Team. Er stammt ursprünglich             seine Ausbildung zum Forstwirt bei der VNP
           mit der Meldung des Gebietes wurde auch          dürfen. In einem Abstand von sechs Jahren             aus Schleswig-Holstein und wurde der neue            Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide
           der sogenannte Standarddatenbogen vom            muss das Land Niedersachen darüber an die             Berufsjäger der VNP Stiftung, nachdem Marc           begonnen. Er steigt dabei mit einigen Mona-
           Land Niedersachsen erstellt. Hierin müssen       EU berichten.                                         Sander innerhalb der Stiftung neue Leitungs-         ten Verspätung als Nachrücker ins erste Lehr-
           unter anderem Angaben zur Bedeutung, zur              Im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide            aufgaben übernommen hatte. Herrn Brusch-             jahr ein. Herr Fahrenkrog unterstützt damit
           Gefährdung, zum Schutzstatus, zum Manage-        wird   im Zentrum eine historische Kulturland-        kats Stelle wird anteilig vom VNP und von der        das Team im Fachbereich „Naturschutz und
           ment und zu den Erhaltungszielen der im Ge-      schaft  geschützt - die Heide! Der FFH-Lebens-        Landesjägerschaft Niedersachsen finanziert.          Waldökologie“, in dem nun insgesamt drei
           biet zu schützenden Lebensraumtypen und          raumtyp    4030 „Trockene europäische Hei-            Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt in der        Azubis tätig sind.
           Arten dargestellt werden. Der Standarddaten-     den“,   der  hier laut Standarddatenborgen auf        Betreuung des Birkhuhn-Schutzprojektes.
           bogen wird vom Land an den Bund und von          4.300   ha  vorkommt    und aus dem der größte        Eine wichtige Säule im Schutzprojekt ist das         Die VNP Stiftung wünscht allen Azubis viel
           dort weiter an die EU übermittelt. Er wird fort- Teil  der Heidelandschaft   besteht, ist eigentlich   Prädatoren-Management. Dabei gilt es den             Erfolg und eine gute Ausbildungszeit.
           laufend aktualisiert und auch die Auswahl der    ein  Zwischenstand     innerhalb  eines Sukzessi-     Druck der Fraßfeinde wie Fuchs, Waschbär
           Arten wird angepasst. Insbesondere werden        onsprozesses.    Ohne   eine intensive  Pflege die-   oder Marder auf das Birkwild zu verringern.
           die Arten aufgeführt, deren Populationen und     ser  Landschaft   wäre  sie nicht zu erhalten.   Zu   Da diese Raubsäuger in unserer Kulturland-
           Flächen aus Sicht der Fachleute auf Landes-      den    durch  die  Vor-Ort-Akteure    geschützten     schaft fast keine natürlichen Feinde haben, ist
           ebene von Relevanz für den Gesamtbestand         Lebensraumtypen zählen aber natürlich auch            ihre Bejagung für den Erhalt der Birkhuhn-Po-                  Ausbildung beim VNP
           in der atlantischen biogeografischen Regi-       Moorheiden, Anmoore, Wacholderheiden,                 pulation unerlässlich. Aber mit der Bejagung
                                                                                                                                                                          Freie Ausbildungsplätze und andere
           on sind. Der Standarddatenbogen ist für die      Binnendünen, mesophiles Grünland, Eichen-             wird nicht nur dem Birkwild geholfen. Auch
                                                                                                                                                                          Stellenangebote veröffentlichen wir
           rechtlichen Aufhängungen des Gebietes sehr       wälder und viele mehr. In der Naturschutz-            andere Bodenbrüter wie Kiebitz, Rebhuhn
                                                                                                                                                                          auch auf unserer Homepage www.
           wichtig und signalisiert sozusagen die Schutz-   gebietsverordnung des Naturschutzgebietes             oder Braunkehlchen profitieren von dieser
                                                                                                                                                                          verein-naturschutzpark.de unter dem
           berechtigung.                                    Lüneburger Heide, die zurzeit federführend            Arbeit. Dabei wird Herr Bruschkat u.a. von
                                                                                                                                                                          Menüpunkt „Der VNP“ in der Rubrik
               Im Jahr 2001 wurden die Naturschutz-         vom Landkreis Heidekreis überarbeitet wird,           seiner Westfälischen Dachsbracke Paula un-
                                                                                                                                                                          „Stellenangebote, FÖJ, Ausbildung“.
           gebiete Lüneburger Heide (ca. 23.400 ha)         werden die Schutzziele festgelegt. Hierüber           terstützt. „Die Jagd ist aktiver Naturschutz! Ich
                                                                                                                                                                          Gerne weitersagen!
           und Ehbläcksmoor (ca. 42 ha) zu einem Vo-        werden wir in den nächsten Mitteilungsheften          freue mich darüber, am Erhalt einer einzigar-
           gelschutzgebiet erklärt. Dadurch wurden          weiter berichtet.                                     tigen historischen Kulturlandschaft mitwirken                www.verein-naturschutzpark.de
           sie zugleich zu einem Teil des europäischen                                                            zu können“, meint Dirk Bruschkat. Und die
           Netzwerkes NATURA 2000. Im Jahr 2004 ist                                                               VNP Stiftung freut sich ihrerseits, ihn im Team
           das Gebiet als „Gebiet von gemeinschaftli-       Mathias Zimmermann und Stefan Wormanns                zu haben.

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Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark
Fuchs, Marder                                                                Kükenverluste durch mangelndes Insek-
                                                                                                            tenangebot sind derzeit nicht zu klären, da
                                                                                                            die Aufzuchtgebiete unbekannt sind und ein

                                    und Habicht                                                             langjähriges Insektenmonitoring fehlt. Unklar
                                                                                                            muss derzeit auch bleiben, ob die abnehmen-
                                                                                                            den Birkhuhnzahlen auf ansteigende Gelege-,

                                    auf Sendung
                                                                                                            Küken-, Jungtier- oder Adultverluste zurück-
                                                                                                            zuführen sind. In diesem Zusammenhang
                                                                                                            wird die Prädation in sehr vielen nationalen
                                                                                                            und internationalen Studien als Hauptfaktor
                                       Forschungsprojekt über                                               für den Rückgang von Feld- und Raufußhuhn-
                                                                                                            populationen angeführt. Sie scheint also als
                              das Raum-Nutzungsverhalten von Prädatoren                                     Schlüsselfaktor für die rückläufigen Populati-
                                      zum Schutz des Birkhuhns                                              onsentwicklungen durch hohe Mortalitätsra-
                                                                                                            ten und/oder sehr geringe Reproduktionsraten
                                                                                                            eine entscheidende Rolle zu spielen. Da die
                                                                                                            Habitatnutzung der Birkhühner außerhalb
           Das Birkhuhn war bis Mitte des zwanzigsten      dass den Birkhuhn-Subpopulation in den fünf      der Balzzeit nur unzureichend bekannt ist
           Jahrhunderts ein Charaktervogel der Moore       Kerngebieten genügend geeignete Habitate         und telemetrische Untersuchungen aus Ar-
           und Heiden des norddeutschen Tieflandes und     zur Verfügung stehen, dass das Nahrungsan-       tenschutzgründen derzeit nicht möglich sind,
           weit verbreitet. Stetige Arealverluste durch    gebot für adulte Birkhühner in allen Jahres-     kann der Reproduktionserfolg bzw. Misser-
           Moorentwässerung und Abtorfung mit ein-         zeiten ausreichend vorhanden ist und dass        folg nicht detailliert aufgeklärt werden. Die
           hergehenden land- und forstwirtschaftlichen     die Tiere eine gute körperliche Konstitution     gleichbleibend hohen bis ansteigenden Jagd-
           Veränderungen führten zu einem rapiden Po-      aufweisen. Darüber hinaus scheinen sich die      strecken bei Fuchs, Stein- und Baummarder,
           pulationsrückgang zwischen 1950 und 1990.       Birkhühner sehr gut an die anthropogenen         beim Schwarzwild sowie – neu hinzukom-
           In dem ehemaligen Hauptverbreitungsgebiet       Einflüsse (touristische bzw. militärische Nut-   mend – die von Waschbär und Marderhund
           des Birkhuhns konnte sich nur in der Natur-     zung) adaptiert zu haben und können diesen       weisen zumindest im NSG Lüneburger Heide
           region Lüneburger Heide eine Population         zum Teil massiven Störungen ausweichen.          und auf der Schießbahn Rheinmetall auf hohe
           von etwa 130 Birkhühnern bis heute halten.      Untersuchungen zur genetischen Variabilität      Prädatorendichten in den offenen Heidebe-
           Außerhalb der Alpen und der tschechischen       der Metapopulation Lüneburger Heide lassen       reichen hin.
           Mittelgebirge bildet diese niedersächsische     vermuten, dass der Verlust an Allelen in der
           Population die größte in Mitteleuropa.          Birkhuhnpopulation weiter zunehmen wird,             Vor diesem Hintergrund wurde im ver-
               Diese Metapopulation ist derzeit auf die    da der genetische Austausch zwischen den         gangenen Jahr ein Forschungsprojekt am
           fünf Subpopulationen des Naturschutzgebie-      Subpopulationen scheinbar nur sehr gering ist    ITAW begonnen, dass sich voraussichtlich bis
           tes Lüneburger Heide, der Truppenübungs-        oder gar nicht stattfindet.                      Herbst 2023 mit Fragen des Prädationsein-
           plätze Munster Nord, Munster Süd und Bergen                                                      flusses in Birkhuhnlebensräumen beschäftigt
           mit Ostenholzer Moor sowie der Schießbahn           Ungeeignete Lebensräume, das Nah-            und aus Jagdabgabemitteln des Landes Nie-
           Rheinmetall bei Unterlüß verteilt. Nach einer   rungsangebot für adulte Tiere sowie Krank-       dersachsen finanziert wird. Die Untersuchun-
           deutlichen Populationserholung bis 2011 mit     heiten oder Störungen sind nach Untersu-         gen konzentrieren sich dabei auf Teilbereiche
           etwa 260 Tiere in allen Teilgebieten nahm die   chungen in den letzten Jahren mit hoher          des Naturschutzgebiets Lüneburger Heide
           Population seitdem insgesamt ab.                Wahrscheinlichkeit als Hauptrückgangsursa-
                                                           che auszuschließen. Darüber hinaus sind ver-
               Bisherige Untersuchungen des Instituts      änderte Witterungsbedingungen als mögliche       Oben: Fuchs, Adobe Stock, Sebastian
           für Terrestrische und Aquatische Wildtier-      Negativfaktoren durchaus denkbar und wer-        Mitte: Steinmarder, Adobe Stock, zdenek
           forschung (ITAW) der Stiftung Tierärztliche     den von einer aktuell abgeschlossenen Studie     Unten: Habicht, Adobe Stock, Brais Seara
           Hochschule Hannover weisen darauf hin,          ausgehend zeitnah veröffentlicht.

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Die gewonnenen Erkenntnisse des For-
                                                            schungsvorhabens sollen zu einer Optimie-
                                                            rung der bestehenden Prädatoren- und Bio-
                                                                                                                                                                Anpacken in der
                                                            topmanagementkonzepte für den Erhalt der
                                                            letzten autochthonen Birkhuhnpopulation der
                                                            norddeutschen Tiefebene beitragen und kön-
                                                                                                                                                                  Osterheide
                                                            nen sicher auch für andere Bodenbrüterarten
                                                            wie den Großen Brachvogel oder die Heide-                                                            Herzlichen Dank allen anpackenden
                                                            lerche vorteilhaft genutzt werden.
           Einem narkotisierten Fuchs wird ein GPS­
                                                                                                                                                 Scheren- und Spaten-Schwinger*innen für die tolle und effektive Arbeit
           Sender angelegt. Die Fähe wird nach dem              Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus                                                       im angewandten Natur- und Artenschutz.
           Erwachen für die nächsten Monate wertvolle       Jagdabgabemitteln des Niedersächsischen
           Erkenntnisse zur Nutzung ihres Lebensrau­        Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft
           mes liefern                                      und Verbraucherschutz. Zusätzlich gilt allen
                                                            beteiligten Akteuren unser herzlicher Dank
                                                            für die gute und wertvolle Zusammenarbeit.
           und auf die Schießbahn Rheinmetall bei Un-                                                                                       Schritt für Schritt versuchen Birken und        Flächengröße aber jede Menge Raum, so
           terlüß. In diesem Vorhaben sollen detaillierte                                                                                   Kiefern sich die großen Offenlandflä-         dass beispielsweise die Arbeit in den jewei-
           Aussagen zum Raum-Zeit-Verhalten potenti-        Autoren:                                                                        chen in der Osterheide zurückzuerobern.       ligen Alters-Kohorten reibungslos ablaufen
           eller Prädatoren wie Fuchs, Stein- und Baum-     Dr. Ulrich Voigt, Dr. Egbert Strauß,                                            Doch dem wüchsigen Treiben konnte mit         konnte.
           marder sowie des Habichts getroffen werden.      Dr. Oliver Keuling, Daniel Tost,                                                Hilfe zahlreicher Klassen der Kooperati-           Die Schutzgebietsbetreuung der VNP
           Zur Erreichung dieses Zieles sind Wildfänge      Prof. Prof. h. c. Dr. Ursula Siebert                                            ven Gesamtschule Schneverdingen (KGS)         Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide
           der genannten Arten und deren Besenderung                                                                                        erfolgreich entgegengewirkt werden. Mit       erstellte in kooperativer Zusammenarbeit
           mit modernen GPS-Trackingsendern notwen-         Kontakt:                                                                        tatkräftiger Unterstützung aus fünf Jahr-     mit den Lehrern der KGS einen Entkusse-
           dig. Aktuell tragen vier Füchse bereits Tele-    Institut für Terrestrische und Aquatische                                       gängen fanden im Oktober mehrere Ent-         lungsplan für jede Klasse und versorgte
           metrie-Sender und geben wöchentlich neue         Wildtierforschung (ITAW)                                                        kusselungsaktionen statt, um die histori-     die SchülerInnen mit Arbeitshandschuhen
           aufschlussreiche Einblicke in die Lebens-        Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover                                      schen Kulturlandschaft in unserer Region      und hochwertigen Werkzeugen. Ergänzend
           raumnutzung. Parallel dazu werden über ein       Bischofsholer Damm 15                                                           zu erhalten.                                  stellte der Lions-Club aus Schneverdingen
           systematisches Fotofallenmonitoring auch die     30173 Hannover                                                                      Gerade noch im Fenster der Locke-          Äpfel zur Stärkung bereit. Insgesamt kamen
           nicht besenderten Prädatoren erfasst werden      ulrich.voigt@tiho-hannover.de                                                   rungen zu den Corona-Maßnahmen                 über 100 Werkzeuge (Spaten und Astsche-
           (z.B. Schwarzwild, Waschbär oder Marder-                                                                                         konnten die SchülerInnen der KGS in                ren) zum Einsatz, die aus den letzten
           hund). Insgesamt lassen sich daraus potentiell                                                                                   der Osterheide Frischluft schnappen                  Förderprogrammen der BINGO-Um-
           prädationsgefährdete Bereiche während der                                                                                        und dem von umfangreichen Hygie-                     weltstiftung hervorgingen.

                                                                                                             Spaten, Adobe Stock, Photozi
           verschiedenen Lebensphasen von Birkhüh-                                                                                          neregeln und Lüftungstaktungen                           Die Schutzgebietsbetreuung be-
           nern aufzeigen (Brut, Küken, Jungtiere, Win-                                                                                     geprägten Schulalltag entkommen,                     dankt sich noch einmal herzlich bei
           ter).                                                                                                                            um für den Naturschutz die Ärmel                     allen anpackenden Scheren- und
                In der Naturregion Lüneburger Heide                                                                                         hochzukrempeln. Auch an der fri-                     Spaten-Schwinger*innen für die tolle
           werden für die Zielart Birkhuhn umfassende                                                                                       schen Luft musste natürlich ein Hygie-              und effektive Arbeit im angewandten
           Biotop- und Managementmaßnahmen in den                                                                                           nekonzept eingehalten werden. Glück-              Natur- und Artenschutz!
           Kernlebensräumen und den Korridoren zwi-                                                                                         licherweise bietet die Osterheide mit ihrer
           schen den Vorkommensgebieten umgesetzt,
           insbesondere in den durch die VNP Stiftung
           Naturschutzpark, die Klosterforsten und die
           Niedersächsischen Landesforsten betreuten
           Flächen des Naturschutzgebietes.

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s c h u t zg E b i E t s b E t r E u u N g

                         Suchen und Finden
                          von Kriechtieren
                    Wenn die Tage länger werden und schüchterne Sonnenstrahlen
                     neben Licht auch etwas Wärme mitbringen, beginnt für die
                     Schutzgebietsbetreuung des VNP das Reptilienmonitoring.

           Schon seit über 20 Jahren findet im Natur-               Ist es im Tagesverlauf noch relativ kühl,
           schutzgebiet Lüneburger Heide ein Reptilien-        suchen die Reptilien meist den Schutz unter
           monitoring statt. Seit 2018 wird es über das        dem Versteck auf. An heißen Tagen passiert
           neue SGB-Projekt der „Naturschutzfachlichen         es jedoch nicht selten, dass ein Reptil beim
           Vor-Ort-Betreuung des Natura2000-Gebiets            Sonnenbaden auf der erhitzten Pappe ertappt          Grund ist sie eher in den offenen Heideflä-
           Lüneburger Heide“ gefördert. Im Gegensatz           wird. Die Erfassung von Reptilien gibt uns           chen anzutreffen, wo sie unterschiedlich tem-
           zu der Erfassung von Vögeln ist die gezielte        Aufschluss über Hotspots von Vorkommen               perierte Wärmeinseln finden kann. Kreuzot-
           Erfassung von Reptilien nicht so leicht über        im gesamten Naturschutzgebiet. Daneben er-           tern sind somit das perfekte Beispiel für Arten,
           eingängige Methoden wie über die Akustik            halten wir Informationen über den Erfolg von         die auf die geförderte Offenlandpflege des
           zu gewährleisten. Wer regelmäßig in der Hei-        erstellten Vernetzungsachsen nach der Um-            VNP angewiesen sind.
           de spazieren geht, weiß wie sporadisch und          setzung von Pflegemaßnahmen. Auch zeigen                 Neben den weithin bekannten Kreuzot-
           selten einem aufmerksamen Auge ein fliehen-         die Verbreitungsmuster der Tiere auf, wo noch        tern sowie den breit verteilt vorkommenden
           des Kriechtier über den Weg schlängelt oder         weitere Maßnahmen erfolgen könnten, um               Blindschleichen können vier weitere Arten
           huscht. Glücklicherweise gibt es eine Mög-          Habitatstrukturen für Reptilien zu begünsti-         die Heide und ihre angrenzenden Biotope
           lichkeit sich zu behelfen. Die stetige Suche        gen und strukturreich zu gestalten.                  im Naturschutzgebiet als ihre Heimat be-
           nach warmen Verstecken ist allen Reptilien               Weitere Erkenntnisse über „unsere“ Rep-         zeichnen. Während Ringelnattern und Wald-
           gemein, sodass wir uns in der Schutzgebiets-        tilien bleiben bei der sommerlichen Suche            eidechsen eher feuchte Gebiete bevorzugen,
           betreuung die Gemütlichkeit und Wärmelie-           nicht aus. Das dreijährige Monitoring hat bei-       sind Schlingnattern und Zauneidechsen in
           be der Tiere zu Nutzen machen können.               spielsweise gezeigt, dass vor allem Schling-         eher trockenen und warmen Lebensräumen
               Im gesamten Gebiet sind künstliche Repti-       nattern eine große Standorttreue aufweisen           zu finden. Werden die Tage kühler, nimmt die
           lienverstecke ausgebracht worden. Es handelt        und besonders gut über künstliche Verstecke          Gemütlichkeit auf und unter den schwarzen
           sich um etwa 80 x 80 cm große schwarze Bitu-        erfasst werden können. Durch die individu-           Pappen ab. Die Reptilien suchen nach Lang-
           menwellpappen oder Holzverstecke aus Bret-          elle Zeichnung ihres Halsschildes konnten            zeitverstecken unter der Erde, um den Win-
           tern, die von Mitarbeitern und Mitarbeiterin-       sogar einige Individuen regelmäßig wiederer-         ter zu überdauern. Die künstlichen Verstecke       Linke Seite: Kreuzotter
           nen des VNP über die gesamte Sommersaison           kannt werden.                                        werden dann sich selbst überlassen, und die        Oben: Zwei Kreuzottern
           regelmäßig kontrolliert werden. Ergänzend                Die Kreuzotter ist wohl das bekannteste         VNP-Mannschaft steigt in die Auswertung der        unter einer Pappe erwischt
           wurden in einigen Teilen des Naturschutzge-         Reptil in der Heide. Dennoch hat es die Viper        Reptiliensaison ein, beginnend mit der Pla-        Kreis oben: Schlingnatter
           bietes Patenschaften für bestimmte Pappen-          nicht leicht. In Deutschland ist sie stark ge-       nung des Reptilienglücks für das nächste Jahr.     Kreis mitte: Ringelnatter
           standorte an Ehrenamtliche vergeben, die uns        fährdet. Das liegt vor allem an schwindenden                                                            Kreis unten: Waldeidechse
           im Reptilienmonitoring sehr gewissenhaft und        Lebensräumen. Im Tagesverlauf bevorzugt sie          Farina Stucke
           tatkräftig unterstützen.                            starke Temperaturschwankungen. Aus diesem

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