Nachhaltige Unternehmensentwicklung Fortschrittsmitteilung 2019/2020 zum UN Global Compact

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Nachhaltige Unternehmensentwicklung Fortschrittsmitteilung 2019/2020 zum UN Global Compact
Nachhaltige Unternehmensentwicklung

Fortschrittsmitteilung 2019/2020
zum UN Global Compact

                                                               WEIL WIR DICH LIEBEN.

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR
UN Global Compact / Communication on Progress (CoP)

  UN Global Compact / Communication on Progress (CoP) 2019/20 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR - 1 -
Nachhaltige Unternehmensentwicklung Fortschrittsmitteilung 2019/2020 zum UN Global Compact
Inhalt

BVG Unternehmensportrait .............................................................................................5
   #BerlinSteigtUm .........................................................................................................5
   Geschäftsmodell .........................................................................................................7
   Wertschöpfungskette Nahverkehrsunternehmen ...........................................................8
Strategische Führung .....................................................................................................9
   Organisation & Prozess ...............................................................................................9
   Positionen & Bekenntnisse ........................................................................................ 12
 Menschenrechte......................................................................................................... 16
   Prinzip 1/2 ............................................................................................................... 16
      Gesundheitsmanagement ...................................................................................... 17
      Beste Berufsausbildung ......................................................................................... 18
      Barrierefreie Mobilität ........................................................................................... 19
      Verantwortung Lieferkette ..................................................................................... 20
      Gleichstellung und Frauenförderung ....................................................................... 20
      Partnerschaftliche Zusammenarbeit ........................................................................ 23
Arbeitsnormen ............................................................................................................ 25
   Prinzip 3/4/5............................................................................................................. 25
      Nachhaltige Beschaffung ....................................................................................... 26
   Prinzip 6 .................................................................................................................. 27
      Vereinbarkeit von Beruf und Familie ....................................................................... 27
      Soziale Integration, Inklusion und Migration ........................................................... 28
      Diversity – gelb und bunt ....................................................................................... 29
Umweltschutz .............................................................................................................. 31
   Prinzip 7/8 ............................................................................................................... 32
      Umweltleitlinien BVG ............................................................................................. 32
      Fokus Energieverbrauch ......................................................................................... 33
      Reduzierung CO2-Emissionen ................................................................................. 34
      Reduzierung NOx-Emissionen ................................................................................. 35
      Optimierung Wasserverbrauch ............................................................................... 35
      Stärkung Kreislaufwirtschaft .................................................................................. 35

UN Global Compact / Communication on Progress (CoP) 2019/20 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR - 2 -
Nachhaltige Unternehmensentwicklung Fortschrittsmitteilung 2019/2020 zum UN Global Compact
Schonender Ressourceneinsatz ............................................................................... 36
   Prinzip 9 .................................................................................................................. 38
      Leistungsfähige Omnibusflotte ............................................................................... 38
      Perspektive Elektrobusse ....................................................................................... 38
      Perspektive E-Fuhrpark .......................................................................................... 39
      BerlKönig – individuelle Mobilität gebündelt .......................................................... 40
      Innovative Umweltschutz-Projekte ......................................................................... 41
Korruptionsbekämpfung ............................................................................................... 42
   Prinzip 10................................................................................................................. 42
      Aktive Korruptionsprävention................................................................................. 42
UN Global Compact Fortschrittsmitteilung 2019/2020 Überblick ................................... 43
Daten & Zahlen ............................................................................................................ 46
Glossar........................................................................................................................ 49
Impressum .................................................................................................................. 51

UN Global Compact / Communication on Progress (CoP) 2019/20 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR - 3 -
Nachhaltige Unternehmensentwicklung Fortschrittsmitteilung 2019/2020 zum UN Global Compact
Communication on Progress (CoP)

Nachhaltige Unternehmensentwicklung
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR 2019/2020

(1)     Der vorliegende CoP ist ein „Stand-alone“-Dokument und stellt maßgebliche Positionen und
Aktivitäten der BVG zur Unterstützung der 10 Prinzipien des UN Global Compact dar. Diese
dargelegten Inhalte verdeutlichen die umfassende und strukturierte Befassung der Berliner
Verkehrsbetriebe mit den Anforderungen und Zielen des UN GC.

(2)      Die BVG knüpft mit dem aktuellen CoP inhaltlich an den Vorjahresbericht CoP 2019/2020 an
und stellt auch diesbezüglich qualitativ/quantitativ erreichte Zwischenstände dar. Die im UN GC
identifizierten Ziele werden mit denen im BVG-Nachhaltigkeitsmanagement gesetzten
Zielstellungen verknüpft. Umsetzungsmaßnahmen werden sowohl durch priorisierte Projekte
(teilweise vorstandsgeführte TOP-Projekte) wie auch in Regelprozessen der Fachbereiche des
Unternehmens realisiert.

(3)     Die hier dargelegten Zahlen basieren auf regelmäßig realisierten Prozesserhebungen und
sind Teil des Unternehmens-Monitorings. Wirtschaftliche, soziale wie auch ökologische Ziele der
BVG werden strategisch geführt und sind grundsätzlich gleichrangig. Konsequenterweise sind
sowohl wirtschaftliche als auch ökologische und soziale Ziele des Unternehmens Bestandteil von
vergütungsrelevanten Zielvereinbarungen der Führungskräfte der BVG.

(4)     Nicht für alle Prinzipien des UN GC erfolgen umfängliche Darstellungen konkreter BVG-
Aktivitäten. So ist beispielsweise die im Prinzip 5 dargelegte Abschaffung der Kinderarbeit in
Deutschland gegeben und zweifelsfreies Selbstverständnis kommunaler Arbeitgeber. Vorsorglich
und insbesondere auch im Kontext der 17 Sustainable Development Goals (SDG) erfolgen vor dem
Hintergrund der zunehmend globalisierten Wirtschaft regelmäßig die Identifizierung möglicher
bestehender wie auch etwaiger neuer Risiken (beispielsweise in der Lieferkette des Unternehmens).

(5)     BVG hat per 31.Juli 2019 erstmals seine Erklärung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex
veröffentlicht. Damit sind umfassend ergänzende Informationen zur Organisation wie auch
Umsetzung des Nachhaltigkeitsanspruches der BVG verfügbar.

UN Global Compact / Communication on Progress (CoP) 2019/20 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR - 4 -
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BVG Unternehmensportrait

Rund 15.250 Mitarbeiter im BVG-Konzern und deutlich mehr als eine Milliarde Fahrgäste im Jahr
sind Teil der Erfolgsstory eines der größten kommunalen ÖPNV-Unternehmen Europas.

#BerlinSteigtUm

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind in der Metropole Berlin der starke Partner, um nachhaltige
Mobilität zuverlässig, umweltfreundlich und kostengünstig zu realisieren. Dabei gehen wir flexibel
auf die Anforderungen einer Großstadt im ständigen Wandel ein - und mit klarer Perspektive für
eine wachsende Metropole mitten in Europa. Unser Unternehmen hat den Anspruch, zuverlässig
und innovativ zu agieren sowie spürbar zum Erscheinungsbild der Stadt beizutragen – nach innen
wie nach außen.
Netzdichte, Taktfrequenz und Betriebszeiten des Berliner Nahverkehrs sind im internationalen
Vergleich auf höchstem Niveau, praktisch durchgehend sichern wir Mobilität in der Stadt.

Die BVG arbeitet mit der S-Bahn und der Regionalbahn der Deutschen Bahn AG (DB) im
Verkehrsverbund Berlin - Brandenburg zusammen, sodass ein einfaches Umsteigen zwischen den
einzelnen Verkehrsträgern mit einem Fahrschein möglich ist. Gemeinsam mit den Zügen der
Deutschen Bahn AG wird ein Einzugsgebiet von fast 1.000 km2 bedient, in dem etwa 3,8 Millionen
Menschen leben. Unsere Kunden profitieren von unseren im gelben Design sichtbaren und modern
ausgestatteten Fahrzeugen und Bahnhöfen, von denen die meisten bereits barrierefrei sind.
Bis 2022 wird die Barrierefreiheit für alle Fahrzeuge umgesetzt sein. Damit reagieren wir auf den
demografischen Wandel und gewährleisten Mobilität auch für Fahrgäste, die auf Hilfsmittel
angewiesen sind. Mit unserem Verbundkonzept bieten wir außerdem vielfältige Mitnahme-
möglichkeiten für Fahrräder an.

Die BVG ist weiterhin auf wirtschaftliche Stabilität fokussiert. Das Geschäftsjahr 2019 wurde durch
Deutschlands größtes kommunales Nahverkehrsunternehmen aufgrund von Sondereffekten mit
einem negativen Jahresergebnis abgeschlossen. Der erfolgreiche Kurs in Sachen Mobilitätswende
wurde mit erneut steigenden Fahrgastzahlen sowie weiterwachsender Abonnementzahl bestätigt.

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Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) im Überblick

     Umsatzerlöse im BVG-Konzern in Mio. €                                  Unternehmensbezogene
                                                                            Fahrgastfahrten in Mio.

     1.295                                                                  1.126
     2019                                                                   2019

     1.237                                                                  1.102
     2018                                                                   2018

     1.201                                                                  1.064
     2017                                                                   2017

      Abonnementzahlen in Tsd.                                             Beschäftigte im BVG-Konzern Anzahl

      842,0*                                                               15.264
      2019                                                                 2019

      524,5                                                                14.553
      2018                                                                 2018

      484,1                                                                14.589
      2017                                                                 2017

      * Zuwachs Jahr 2019 insbesondere durch Einführung des
      vom Land Berlin geförderten kostenfreies Schülerticket Berlin AB

     Frauenquote in BVG AöR in Prozent                                   CO2-Emissionen in t pro Jahr

     20,3                                                                159.474
     2019                                                                2019

     20,1                                                                163.105
     2018                                                                2018

     20,0                                                                160.972
     2017                                                                2017

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Nachhaltige Unternehmensentwicklung Fortschrittsmitteilung 2019/2020 zum UN Global Compact
Geschäftsmodell

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wurden 1929 gegründet und sind Deutschlands größter
kommunaler Mobilitätsdienstleister.
Die Kernaufgaben des in hundertprozentigem Eigentum des Landes Berlin befindlichen
Unternehmens bestehen im straßen- und schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehr,
dem Betreiben von Fährverbindungen und dem Unterhalt bzw. Ausbau der Verkehrsinfrastruktur.

Die BVG hält über die BVG-Beteiligungsholding GmbH & Co. KG u. a. die hundertprozentigen
Beteiligungen

    •   am Tochterunternehmen BT Berlin Transport GmbH, das im Auftrag der BVG ebenfalls
        Fahrleistungen in Berlin erbringt,
    •   an der IOB Internationale Omnibusbahnhof-Betreibergesellschaft mbH sowie
    •   an der Urbanis GmbH, deren Kerngeschäft in der Vermietung von Verkaufseinrichtungen auf
        U-Bahnhöfen sowie die Verwaltung von Mietwohnungen in der Bundeshauptstadt besteht.

Gemäß des 2008 mit dem Land Berlin geschlossenen Verkehrsvertrags erbringt die BVG die
Verkehrsdienstleistungen der Verkehrsträger U-Bahn, Straßenbahn und Omnibus bis zum Jahr 2020
zu 100 %.

Es ist die erklärte Absicht des Landes Berlin, mit der BVG einen neuen Verkehrsvertrag für den
Zeitraum von 2020 bis 2035 abzuschließen. Im Berichtszeitraum wurde die partnerschaftliche
Vorbereitung dieses erneuten und in der Laufzeit bis zum Jahr 2035 reichenden Verkehrsvertrages
maßgeblich intensiviert, um ein erneut verbessertes ÖPNV-Angebot und massive Investitionen in U-
Bahn- und Straßenbahnfahrzeuge sicherzustellen.
Der Umwelt- und Klimaschutz ist gerade in einer wachsenden Stadt wie Berlin von besonderer
Bedeutung und daher wesentlicher Bestandteil des Verkehrsvertrages. Die BVG fördert in diesem
Kontext die Entwicklung und Verbreitung umweltschonender Technologien im Mobilitätssektor und
den verantwortlichen Umgang mit natürlichen Ressourcen.

Dies stellt auch die unmittelbare inhaltliche Verknüpfung zu dem Mitte 2018 vom Senat von Berlin
beschlossenen Mobilitätsgesetz für die wachsende Metropole Berlin dar. Die gemeinsam getragene
Erkenntnis, dass urbane Mobilität der Zukunft auf eine vernetzte Mobilität setzt, ist ein
Kernelement des strategischen Smart Mobility Konzeptes der Berliner Verkehrsbetriebe.

Der Fortbestand der BVG als voll integriertes Nahverkehrsunternehmen schafft darüber hinaus
exzellente Voraussetzungen für eine im Einklang mit den Entwicklungszielen des Landes Berlin
stehende nachhaltige Unternehmensentwicklung, die vor diesem Hintergrund ökonomische,
ökologische und soziale Verantwortung konkret ausgestaltet.

Für die im Unternehmen Beschäftigten generiert die nachhaltige Unternehmensführung der BVG ein
Höchstmaß an sozialer Sicherheit.

Insbesondere auch langfristig durch die BVG zu gestaltende Themen, die von einer Stärkung des
Umweltverbundes von Fußweg, Fahrradverkehr und ÖPNV bis zur sozialen Verantwortung des
Unternehmens in der Lieferkette reichen, können konsequent fortgesetzt werden.

UN Global Compact / Communication on Progress (CoP) 2019/20 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR - 7 -
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Wertschöpfungskette Nahverkehrsunternehmen
Übersicht Nachhaltigkeit BVG Wertschöpfungskette                                                                                                                                                                          Sta nd: 04-2020

                                      Entwicklung neuer                                                                                                                                                        Fahrzeuge und
             Berlin                    Dienstleistungen              Planung & Beschaffung                    Personal                        Vertrieb                Mobilitätsdienstleistung                  Infrastruktur

Kerntätigkeiten - CSR-orientiert

Beitrag ÖPNV für                  Kommunale integrierte            Planung Verkehrsdienstleistung/ Ausbildung und Qualifizierung / Marketing und Vertrieb ÖPNV       24/7 Mobilitätsdienstleistung in Erhalt und Ausbau Fahrzeuge und
zukunftsgerechte Metropole        Verkehrsdienstleistung für       Infrastruktur / Beschaffung     attraktive Berufe im ÖV                                           der Metropole Berlin             Infrastruktur
Berlin                            wachsende Metropole              Technik & Dienstleistungen

• attraktive Stadtentwicklung     • Vernetzung vohandener,         • Verkehrsnetz                  • Ausbildung                     • Zusammenarbeit mit             • U-Bahn, Straßenbahn,             • Flotten, Verkehrsnetz und
• erfolgreicher                     neuer und externer             • Betriebshöfe/Liegenschaften   • Duales Studium                   anderen Mobilitätsanbietern      Omnibus, Fähre                     Energienetz
  Wirtschaftsstandort Berlin        Mobilitätsangebote über        • soziale und ökologische       • Traineeprogramm                • Jelbi-App zur Vernetzung       • Elektromobilität                 • Lückenschluss U5: 2,2 km
• Klimaneutrales Berlin 2050        eine Mobilitätsplattform         Standards bei Beschaffung     • Sicherung notwendiger            im Umweltverbund               • Elektrofuhrpark BVG                Neubau + 3 neue U-Bahnhöfe
• Angebot Klimabildung BVG        • Verkehrsdienstleistung           Technik & Dienstleistungen      Personalkapazitäten und        • Fokussierung zielgruppen-      • Autonome Kleinbusse              • Instandhaltung
  InfraLab Berlin                 • Infrastrukturentwicklung       • Erneuerung / Erweiterung        Qualifizierung                   orientiertes Marketing         • BerlKönig Ride-Sharing
• sozialgerechte Metropole        • Innovationsmanagement            Flotte Omnibusse und          • Vereinbarkeit Beruf und        • kostenloses Schülerticket      • Mobilitäts-Hubs
• Zugang zu Bildung, Beruf &      • Fokus Smart City                 U-Bahnen                        Familie                        • Gestaltung
  Freizeit                                                                                         • attraktiver Arbeitgeber          Mobilitätsplattform
                                                                                                   • Mobiles Arbeiten               • Image ÖPNV

Handlungsfelder - CSR-orientiert

• BEK - Berliner Energie- und     • digitale Mobilitätsplattform   • effiziente Verkehrsplanung    • Sicherung attraktiver          • digitaler Vertrieb             • Absenkung Zutrittshemmnisse      • Reduktion
  Klimaschutzprogramm 2030        • Mobilitäts-Sharing             • Integration umweltgerechter     Arbeitsplätze/                 • E-Ticket                         Öffentliches                       Ressourcenverbrauch (Energie,
• SDG - Sustainable               • Förderung umweltgerechter        Mobilitätsangebote (Fußweg,     Sozialangebote Arbeitgeber     • ortsunabhängige                  Nahverkehrssystem                  Materialien)
  Development Goals                 Mobilität                        Fahrrad, ÖPNV)                • Vereinbarkeit Beruf und          Verfügbarkeit von              • Angebot "Rund-um-die-Uhr"        • Reduktion umweltkritischer
• DNK- Deutscher                  • Ausbau elektrischer            • Sicherung Vorrang ÖPNV in       Familie                          Angebotsdaten ÖPNV               Öffentlicher Nahverkehr (ÖV) -     /klimaschädlicher Emissionen
  Nachhaltigkeitskodex              Antriebsarten                    wachsender Stadt              • individuelle Aus- und          • umfangreicher Social-Media-      preiswert und zuverlässig        • Ablösung fossiler
• Ausbau und Stärkung               (Elektromobilität Omnibus)     • Verkehrsbeschleunigung          Weiterbildungsangebote           Auftritt ÖV Metropole Berlin   • BVG-Kundenzentren                  Energieträger
  kommunaler Dienstleistung       • kooperative                      ÖPNV                          • Förderung Diversity            • ökologisch und sozial          • Stärkung Argumentation "ÖV       • Umsetzung von Umwelt- und
  der Metropole                     Industriepartnerschaften       • nachhaltiger Einkauf          • Angebote zur Migration           verantwortliche                  ist Klimaschutz!"                  Sozialstandards in der
• Mobilität für Jedermann         • Bildungs-Netzwerke &           • Fokus auf sozial und          • Engagement-Förderung             Verkehrstarife                 • Monitoring der Qualitäts- und      Lieferkette
• innovatives, digitales Berlin     Entwicklungs-Projekte mit        ökologisch                    • verantwortungsvolle              im Verkehrsverbund VBB           Umweltparameter des ÖV           • Recycling & Verwertung vor
                                    Hochschulen/Universitäten        verantwortungsvolles            Sozialstandards (Vergütung                                                                           Entsorgung
                                                                     Lieferkettenmanagement          und berufliche Perspektiven)                                                                       • Fokus
                                                                                                                                                                                                          Lebenszyklusbetrachtung
                                                                                                                                                                                                        • Stärkung ÖPNV durch
                                                                                                                                                                                                          Netzausbau in wachsender
                                                                                                                                                                                                          Metropole Berlin

UN Global Compact / Communication on Progress (CoP) 2019/20 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR - 8 -
Nachhaltige Unternehmensentwicklung Fortschrittsmitteilung 2019/2020 zum UN Global Compact
Strategische Führung
Der Anspruch nachhaltigen Wirtschaftens ist für die Berliner Verkehrsbetriebe ein strategisches Ziel.

Dieses ist im Unternehmen, wie auch mit dem Land Berlin als kommunaler Eigentümer, langfristig
fixiert und wird im Dreiklang von wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Verantwortung in
konkreten Aktivitäten erlebbar sowie im breiten Stakeholder-Dialog transparent kommuniziert.

Die zehn Prinzipien des UN GC stehen im Einklang mit der Nachhaltigkeitsstrategie der BVG und
werden vollumfänglich unterstützt.

Organisation & Prozess

Der Vorstand der Berliner Verkehrsbetriebe steht für eine verantwortungsvolle Unternehmens-
führung. Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung sind
integraler Bestandteil dieser von der obersten Führung übernommenen Verantwortung.

Durch die Verknüpfung dieser Themenfelder mit dem im Unternehmen etablierten
Nachhaltigkeitsmanagement, die Ausgestaltung diesbezüglicher zielgerichteter Aktivitäten sowie
die kontinuierliche Kommunikation der (Zwischen-)Ergebnisse ist die Wahrnehmung dieser
Verantwortlichkeiten in den Geschäftsprozessen des Unternehmens sichergestellt.

Der Global Compact bietet der BVG hierbei einen praxisorientierten Rahmen zur Entwicklung,
Umsetzung und transparenten Offenlegung der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens. Er
unterstützt in den definierten Verantwortungsfeldern durch praktische Anleitung im nationalen
Netzwerk die Förderung dieses von der BVG ebenso verfolgten nachhaltigen Geschäftsmodells.
Die BVG hat 2019 erneut die Expertise aus der Zusammenarbeit im Deutschen Global Compact
Netzwerkes genutzt und sich ebenso als Unterzeichner inhaltlich wie auch finanziell eingebracht.

Wesentliche Prozessbausteine zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung werden organisatorisch
in der Stabsabteilung Strategie & Public Affairs zusammengeführt, die der Vorstandsvorsitzenden
und Vorstand Betrieb direkt zugeordnet ist. In dieser Abteilung werden beispielsweise maßgebliche
Geschäftsentwicklungs-Tätigkeiten und der damit verbundene Stakeholder-Dialog realisiert.

Die Ausgestaltung einer nachhaltigen Unternehmensführung ist in den BVG-Geschäftsprozessen mit
grundlegenden Prozessbausteinen (Ziele, Maßnahmen, Monitoring (Teil-) Ergebnisse) verbindlich
organisiert. Diesem Vorgehen werden kontinuierlich weitere Initiativen und Referenz-Projekte
zugeordnet.

UN Global Compact / Communication on Progress (CoP) 2019/20 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR - 9 -
Nachhaltige Unternehmensentwicklung Fortschrittsmitteilung 2019/2020 zum UN Global Compact
Für den Zeitraum 2019 - 2022 können die thematischen Schwerpunkte einer nachhaltigen BVG-
Unternehmensentwicklung wie folgt gekennzeichnet werden:

Umwelt & Klimaschutz

                                •   Stärkung des Berliner ÖPNV‐Systems (ÖPNV = Klimaschutz)
                                •   Ablösung fossiler Energieträger / Ausrichtung der Omnibusflotte
                                    und des betrieblichen Fuhrparks auf E‐Mobilität
                                •   Forcierung der Energieeffizienz, insbesondere im System Fahren
                                    (Fahrer, Fahrzeug, Umfeld)
                                •   Stärkung des Energiemanagements der BVG‐Liegenschaften &
                                    Verkehrsinfrastruktur
                                •   Innovative Beiträge des ÖPNV für eine intermodale Vernetzung
                                    etablierter wie auch neuer Mobilitätsangebote für eine
                                    Klimaneutrale Metropole Berlin 2050
                                •   Stärkung des Umweltverbundes von Fußgänger, Fahrrad und
                                    ÖPNV
                                •   Lösungsbeiträge des ÖPNV für eine klimagerechte Smart City
                                    Berlin

Wirtschaftlichkeit

                                •   Erhöhung der Stammkunden‐/Abonnentenzahl der BVG
                                •   Sicherung der Finanzierung der Fahrzeugbeschaffung des ÖPNV
                                •   Erhalt & Ausbau der Verkehrsinfrastruktur
                                •   Stärkung Image ÖPNV BVG

Soziales und Gesellschaft

                                •   Barrierefreiheit des ÖPNV‐Angebots
                                •   Attraktiver Arbeitgeber (Stärkung kommunaler Dienstleistungen
                                    für wachsende Metropole Berlin, Sicherung Vereinbarkeit Beruf
                                    und Familie)
                                •   Gesundheitsmanagement des Arbeitgebers BVG
                                •   Diversity‐Management des Unternehmens
                                •   Integrationsangebote des Unternehmens für Migranten und
                                    Flüchtlinge

Kennzeichnend für die realisierten Fortschritte in der Ausgestaltung des Nachhaltigkeits-Anspruches
des Unternehmens BVG und der Unterstützung des UN Global Compact sind nicht allein die bislang
erreichten Zwischenergebnisse, sondern insbesondere deren integrierte Handhabung im Rahmen
der BVG Managementsysteme. Diese reicht von der strategisch ausgerichteten Zielfixierung
nachhaltiger Mobilitäts-Dienstleistungen bis zur Verknüpfung des Nachhaltigkeitsanspruches mit
der strategischen Steuerung der BVG durch Balanced Scorecard Indikatoren und ist dadurch
unmittelbar mit der leistungsorientierten Bezahlung der Führungskräfte des Unternehmens
verknüpft.

UN Global Compact / Communication on Progress (CoP) 2019/20 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR - 10 -
Die Berliner Verkehrsbetriebe kommunizieren die Umsetzung dieses Anspruches aktiv und
regelmäßig in unterschiedlichen Formaten (Berichte, Fachtagungen, Verbändearbeit etc.), über
verschiedenste Kommunikationskanäle (Onlineplattformen, Printmedien, soziale Netzwerke etc.)
und für unterschiedliche Stakeholder und Anspruchsgruppen. Aktive Berichterstattung und
öffentliche Positionierungen versteht die BVG als Teil der Verantwortung, weitere Unternehmen und
Akteure aktiv für eine nachhaltige Unternehmensführung zu gewinnen.

Dies ist insbesondere mit der Unterstützung nachhaltigkeits-relevanter Themenstellungen im
Branchenverband des öffentlichen Verkehrs (VDV) verbunden. Ebenso haben die im Land Berlin
etablierten kommunalen Dienstleistungs- und Infrastrukturunternehmen (Ver- und Entsorger,
Wohnungsgesellschaften etc.) ihre Zusammenarbeit im Berichtszeitraum im Verantwortungsfeld
nachhaltiger Unternehmensführung intensiviert.

Eine externe Prüfung der Aktivitäten und Ergebnisse des Nachhaltigkeitsmanagements erfolgt für
einzelne Schwerpunkte (z. B. im Rahmen der jährlichen Wirtschaftsprüfung, im regelmäßigen Audit
berufundfamilie, im Audit nach DIN EN 16247-1, im Energieaudit der BVG gemäß den
Anforderungen des Energiedienstleistungs-Gesetzes (EDL-G) und mit Berücksichtigung der
Erläuterungen und Hinweise in energieaudit-relevanten Leitfäden und Merkblättern des
Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) etc.), nicht jedoch für die Gesamtheit aller
hier dargelegten Inhalte zu den zehn Prinzipien des UN Global Compact.

UN Global Compact / Communication on Progress (CoP) 2019/20 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR - 11 -
Positionen & Bekenntnisse

Die Berliner Verkehrsbetriebe bekennen sich zur Ausgestaltung der zehn Prinzipien des Global
Compact und zum Anspruch nachhaltigen Wirtschaftens. Dieser Anspruch ist für die BVG im
Handlungsdreiklang von wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Verantwortung gefasst und wird
strategisch durch den Vorstand geführt.

Die Ziele dieser Selbstverpflichtung der Berliner Verkehrsbetriebe zur Nachhaltigkeit bestehen darin,

    •   der Verantwortung der BVG als voll integrierter Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen im
        Sinne des Gemeinwohls gerecht zu werden und dabei den auf Langfristigkeit orientierten
        ökonomischen Erfolg des Unternehmens zu sichern,

UN Global Compact / Communication on Progress (CoP) 2019/20 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR - 12 -
•   den ökologisch sinnvollen und in der Metropole Berlin umweltverträglichen und
        leistungsstarken öffentlichen Nahverkehr zu fördern und die unternehmensspezifischen
        Entwicklungen der BVG für einen umweltschonenden Ressourcenverbrauch voranzutreiben,

    •   Verantwortung für unsere Fahrgäste mit ihren individuellen Mobilitätsbedürfnissen und -
        anforderungen und für unsere Mitarbeiter und ihre berufliche Entwicklung zu übernehmen.

Die BVG gestaltet dieses verantwortungsvolle Engagement besonders intensiv im Einklang mit der
bereits 2005 unterzeichneten UITP-Charta für nachhaltige Entwicklung (UITP Internationaler
Verband für Öffentliches Verkehrswesen). Mit konkretem und verantwortungsvollen lokalem
Handeln insbesondere die Verkehrswende auszugestalten und damit langfristig auf die Erreichung
der Klimaziele einzuzahlen kann kennzeichnend für die Kontinuität konkreter Unternehmens-
verantwortung der Berliner Verkehrsbetriebe stehen.

Die von der UITP im Februar 2019 mit dem internationalen METROPOLIS Netzwerk großer
Metropolen unterzeichnete Vereinbarung zur Gestaltung einer nachhaltiger Mobilität stellt für die
Berliner Verkehrsbetriebe einen guten Handlungsrahmen dar.

Das Land Berlin ist Eigentümer der BVG und ebenso aktiver Gestalter in diesem Netzwerk von über
100 Metropolen und Hauptstädten. Auch vor diesem Hintergrund wurde die gemeinschaftliche
Fokussierung beispielsweise auf die Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele (17 Ziele SDG)
fokussiert.

Das konkret nachweisbare Nachhaltigkeits-Engagement der Berliner Verkehrsbetriebe findet
Anerkennung. Die BVG hat beispielsweise im Dezember 2018 erneut das CSR-Gütesiegel
zur gesellschaftlichen Verantwortung öffentlicher Unternehmen vom europäischen Dachverband
öffentlicher Unternehmen (CEEP) erhalten.

UN Global Compact / Communication on Progress (CoP) 2019/20 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR - 13 -
Die BVG sieht darin einen wichtigen Beleg, bei der Ausgestaltung einer nachhaltigen
Unternehmensentwicklung als lokaler Akteur auch globale gesellschaftliche Verantwortung zu
übernehmen und transparent wie auch zunehmend integrierter mit konkreten Nachhaltigkeits-
Leistungen beizutragen.

Folgerichtig hat die BVG hat den im Unternehmen strategisch geführten Anspruch zum nachhaltigen
Wirtschaften mit dem Bekenntnis zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) und der erstmaligen
DNK-Entsprechenserklärung im Juli 2019 unterstrichen. Dieses Bekenntnis und die Veröffentlichung
der Zwischenergebnisse ist für das Unternehmen ein weiterer logischer Schritt, um die Systematik
des internen Nachhaltigkeitsmanagements zu stärken und gleichermaßen als DNK-Anwender für ein
breiteres Bekenntnis der Kommunalwirtschaft zu einer in dieser Verantwortungsperspektive
fokussierten Wirtschaftsführung zu werben.

Die Berliner Verkehrsbetriebe verfügen damit über eine weitere transparente Plattform, um über
wirtschaftliche Aspekte hinaus, ökologische und soziale Verantwortung systematisch zu steuern
(z.B. durch die Bewertung etwaiger Risiken in der Lieferkette) und effizient in die Umsetzung zu
bringen. Dies greift diesbezüglich zunehmend intensivere Anforderungen Dritter (Gesetzgeber,
Eigentümer, Stakeholder) auf.

Hinsichtlich einer auch zukünftig geeigneten transparenten Berichterstattung zur Umsetzung
gesellschaftlicher Verantwortung der BVG werden bislang etablierte nachhaltigkeitsrelevante
Kommunikationsprodukte und -kanäle im Jahr 2020 neu geordnet werden.

Vor dem Hintergrund der im Dezember 2014 in Kraft getretenen Richtlinie 2014/95/EU des
Europäischen Parlaments (sogenannte CSR-Richtlinie) und des 2017 in Kraft gesetzten deutschen
Umsetzungsgesetzes zu zukünftigen nichtfinanziellen Informationen der Unternehmen besteht für
das Unternehmen BVG keine relevante Berichtspflicht. Jedoch werden Erfahrungen der von dieser
Berichtspflicht erfassten Unternehmen durch Zusammenarbeit in CSR-Netzwerken, wie
beispielsweise den UN Global Compact, für die Arbeit der Berliner Verkehrsbetriebe herangezogen.

Die BVG realisiert Unternehmensverantwortung im Sinne der Prinzipien des UN Global Compact
nicht nur durch konkrete Maßnahmen aus den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen,
Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Wir verknüpfen unser, im Wesentlichen regionales
Handeln, mit global wirkenden Initiativen und sehen die Möglichkeit konkreter
Unternehmensbeiträge zur Erreichung globaler Ziele.

Mit den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals / SDGs) und deren
Unterzielen liegt der Fokus aller unterstützenden Akteure auf der Lösung globaler
Herausforderungen. Im Berichtszeitraum wurden hierfür in Zusammenarbeit mit dem Verband
deutscher Verkehrsunternehmen die Rolle von Verkehrsunternehmen wie auch deren konkrete
Lösungsbeiträge klar bestimmt.

Die Beteiligung der Verkehrsunternehmen an den Maßnahmen zur Erreichung der 17 SDGs ist
folgerichtig. Nachhaltigkeitsziele im Bereich der Mobilität sind ohne einen gut ausgebauten und
funktionierenden Öffentlichen Verkehr auf Straße und Schiene nicht zu erreichen. Wachsende
Metropolen geben den beschriebenen Herausforderungen eine zunehmende Dynamik.

UN Global Compact / Communication on Progress (CoP) 2019/20 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR - 14 -
Vor diesem Hintergrund haben die Berliner Verkehrsbetriebe im deutschen Branchenverband
öffentlicher Verkehrsunternehmen (VDV) auch im Jahr 2019 SDG-relevante Beiträge
herausgearbeitet und für die breitere Fachöffentlichkeit zugänglich gemacht.

Dabei galt es, die Vorteile des ÖPNV auch im Kontext wachsender Städte und Smart Cities
herauszustellen und weitergehende Handlungsinitiativen der Verkehrsunternehmen zu motivieren.

In der aktuellen Befassung und Hinterlegung der 17 SDGs mit Umsetzungsaktivitäten bzw. der
Identifizierung des Unterstützungspotentials seitens der Berliner Verkehrsbetriebe wird deutlich,
dass insbesondere

            •   SDG 4           Hochwertige Bildung
            •   SDG 5           Gleichberechtigung der Geschlechter
            •   SDG 7           Erneuerbare Energie
            •   SDG 11          Nachhaltige Städte und Gemeinden
            •   SDG 13          Maßnahmen zum Klimaschutz
            •   SDG 17          Partnerschaften, um die Ziele zu erreichen

Gestaltungsmöglichkeiten in der Wertschöpfungskette eines kommunalen Mobilitätsdienstleisters
bieten.

Diese weitergehend zu identifizieren und zielgerichtet im Unternehmen BVG anzugehen, bestimmte
erneut das Nachhaltigkeitsmanagement des Unternehmens im Berichtszeitraum 2019/20.

Eine im ersten Halbjahr 2020 in der Metropole Berlin von den Berliner Verkehrsbetrieben geplante
Umweltkampagne, die mit wahrnehmbarer Sichtbarkeit an vielen Stellen der Stadt den

UN Global Compact / Communication on Progress (CoP) 2019/20 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR - 15 -
Umweltvorteil und Klimaschutzbeitrag des öffentlichen Verkehrs herausstellt, musste kurz vor
Redaktionsende dieses Fortschrittsberichtes CoP BVG 2020 wegen der durch die Corona-Krise
bedingten Einschränkungen des öffentlichen Lebens zunächst zurückgestellt werden.

Das betraf ebenso eine bereits in Vorbereitung befindliche markante Kommunikation zu den 17
Zielen / Sustainable Development Goals (SDG) durch deren inhaltliche Verknüpfung mit den
Umweltvorteilen des ÖPNV.

 Menschenrechte
Prinzip 1: Unternehmen sollen den Schutz der internationalen Menschenrechte unterstützen
und achten.

Prinzip 2: Unternehmen sollen sicherstellen, dass sie sich nicht an Menschenrechts-
verletzungen mitschuldig machen.

Prinzip 1/2

1/2
Der Schutz der Menschenrechte ist in Deutschland Teil der anerkannten Grundrechte. Sie bestimmen
gleichermaßen die Leitlinien der Führung und Zusammenarbeit im Unternehmen BVG. Vor diesem
Hintergrund werden im Unternehmen konkrete Aktivitäten beispielsweise mit Blick auf Recht auf
Schutz der Familie, Rechte in der Arbeit oder auch zum Recht auf Schutz der Privatsphäre realisiert.
Als Mobilitätsdienstleister in der wachsenden Metropole Berlin können wir gelebte
menschenrechtlichen Praxis und Ausprägung sozialer Verantwortung auch für unsere Kunden
erlebbar gestalten.

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Gesundheitsmanagement

          Foto: Andreas Süß

Das im Unternehmen BVG etablierte betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) steht für eine
beispielhafte Ausgestaltung von Unternehmensverantwortung. Im Fokus steht dabei
unternehmensweit Initiativen anzustoßen bzw. weiterzuentwickeln, die die Gesundheit der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen sowie die Eigenverantwortung jedes Einzelnen
fördern und fordern.

Mit der Umsetzung des BGM werden in der BVG folgende Ziele verfolgt:

    •   Erhalt und Verbesserung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit
    •   Schaffung und Erhalt gesundheitsförderlicher und leistungserhaltender Arbeitsbedingungen
        im Rahmen der wirtschaftlich vertretbaren Möglichkeiten
    •   Förderung einer Arbeitsorganisation, welche gesundheitsbeeinträchtigende Aspekte
        reduziert
    •   Etablierung einer gesundheitsbewussten Unternehmens- und Führungskultur als Basis für
        das betriebliche Gesundheitsmanagement und die Bereitschaft, der Gesundheit der
        Beschäftigten eine bedeutende Rolle einzuräumen
    •   Förderung und Entwicklung der Gesundheitskompetenz der Beschäftigten als Grundlage für
        die Übernahme von Selbstverantwortung

Zielgruppen des BGM sind Beschäftigte aller Hierarchieebenen sowie Auszubildende aller
Unternehmensbereiche der BVG.

Dabei werden Aufgaben wie

    •   Belastungssituation / Umfeld (Wirkung aus Metropolenentwicklung, Angriffe,
        Veränderungen am Fahrerarbeitsplatz, Arbeitsverdichtung Verwaltung etc.)
    •   Gesundheitsdienstleistungen eines erfahrenen Ärzteteams
    •   Gesundheitstage / -angebote / bereichsspezifische und offenen Angebote vor Ort,
        besonders für das Fahrpersonal
    •   Prävention durch Ausbau des BGM mit spezifischen Angeboten und verbesserter Evaluation

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•    Analyse von Arbeitsbedingungen (beispielsweise auf Betriebshöfen) mit Betrachtung der
         konkreten Arbeitsplätze, auch unter dem Aspekt Demografie und Arbeitsschwere
    •    Schockbetreuung insbesondere bei Überfällen und Unfällen
    •    Sozialberatung und Fürsorge (Burn-Out Gefährdung und Sicherung der Work-Life-Balance)

wahrgenommen.

Der Erfolg des BGM der BVG basiert auf der engen Zusammenarbeit zwischen verschiedenen
Unternehmensbereichen wie Gesundheitsmanagement, Arbeitsschutz und Personalentwicklung und
den betrieblichen Bereichen der BVG, die in gemeinsamen Konzepten jeweils auf die verschiedenen
Berufsgruppen bezogene Seminare, Beratungen und Freude am Beruf unterstützende Aktionen
anbieten. Auch vor Ort am Arbeitsplatz ist das BGM konkret aktiv. Neue Gestaltungsanforderungen
aus der Dynamik des Arbeitsumfeldes sorgen für ein aus Sicht der Beschäftigten immer wieder
attraktives betriebliches Gesundheitsmanagement.

Diese Aktivitäten des BGM werden innerhalb wie auch außerhalb des Unternehmens wertgeschätzt.
So erhielt die BVG bereits mehrfach öffentliche Anerkennung durch national bedeutende Corporate
Health Awards.

Beste Berufsausbildung

Berufsausbildung steht bei den Berliner Verkehrsbetrieben hoch im Kurs. In zwölf Berufen wurden
auch 2019 über 400 Auszubildende qualifiziert.

        Foto: Jörg Pawlitzke

Rund 40 Ausbilderinnen und Ausbilder der BVG gewährleisten die hohe Bildungsqualität, für welche
die BVG u.a. Siegel für exzellente Ausbildungsqualität der Industrie- und Handelskammer erhalten
hat.

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Barrierefreie Mobilität

Für die BVG und den Berliner Senat ist die Mobilitätssicherung von Menschen mit Behinderung ein
wichtiger Teil einer inklusiven Gesellschaft. Im internationalen Vergleich zählt die BVG beim Thema
Barrierefreiheit heute schon zu den Vorreitern.

Der Großteil der 173 Berliner U-Bahnhöfe ist bereits durch den Einbau von Aufzügen oder Rampen
stufenlos erreichbar. Auf mehr als 120 Bahnhöfen gibt es Blindenleitsysteme. Die BVG arbeitet mit
Hochdruck daran, in den kommenden Jahren auch die übrigen U-Bahnhöfe mit Aufzügen bzw.
Rampen und Blindenleitsystemen auszustatten. Die Informations- und Notrufsäulen sind so gebaut,
dass sie auch problemlos von Rollstuhlfahrern benutzt werden können.

Alle Busse der BVG sind barrierefrei zugänglich. Damit Fahrgäste leichter ein- und aussteigen
können, senken sich die BVG- Busse an den Haltestellen automatisch ab. Und auf allen Tram-Linien
fahren barrierefreie Straßenbahnen. Barrierefreiheit gilt auch für das Angebot der BVG auf den
Berliner Gewässern: Alle motorisierten Schiffe und die Stege zu den Fähren der BVG sind
barrierefrei. Damit mobilitätseingeschränkte Fahrgäste ihre Fähigkeiten trainieren und
Unsicherheiten abbauen können, bietet die BVG zudem kostenlose Mobilitätstrainings an.

2018 hat die BVG in einer einjährigen Markterkundung getestet, wie das Angebot für blinde und
Sehbehinderte Fahrgäste nach dem Zwei-Sinne-Prinzip erweitert werden kann. Um die
Orientierungsmöglichkeiten an Bus- und Straßenbahnhaltestellen zu verbessern, wurden
„sprechende Fahrzeuge“, „sprechende Haltestellen“ und Apps für das „sprechende Smartphone“
im laufenden Betrieb erprobt und evaluiert. Möglichkeiten digitaler Informationsmedien wurden im
Modellversuch erfolgreich für die Barrierefreiheit eingesetzt.

Aktuell wird darauf aufbauend gemeinsam mit dem Berliner Senat geprüft, wie akustische
Informationen dieser Art zu einem Regelangebot ausgebaut werden können.

UN Global Compact / Communication on Progress (CoP) 2019/20 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR - 19 -
Verantwortung Lieferkette

Die BVG verfügt über ein etabliertes Chancen-Risiko-Managementsystem (CRM), das regelmäßig im
Vorstand des Unternehmens diskutiert wird. Im Berichtszeitraum wurde dabei eine perspektivisch
erweiterte Befassung mit ökologischen wie auch sozialen Risiken in der Unternehmenstätigkeit der
Berliner Verkehrsbetriebe fortgesetzt.

Ziel dieser über die bislang in der Lieferkette der BVG eingeforderte Einhaltung der ILO-
Kernarbeitsnormen, den Ausschluss von Kinderarbeit und die Förderung der gleichberechtigten
Stellung der Frauen bei den Lieferanten der BVG hinausgehenden Betrachtung ist die Identifizierung
etwaiger Handlungserfordernisse zur Sicherung einer nachhaltigen Beschaffung in den auch für das
Kommunalunternehmen BVG zunehmend globalen Lieferketten.

Hierbei wurde im Berichtszeitraum die Befassung der BVG mit dem Nationalen Aktionsplan
„Wirtschaft und Menschenrechte“ (NAP) hinsichtlich konkreter Vorgehensweisen mit Fokus auf
„Prozesse menschenrechtlicher Sorgfalt“ fortgesetzt. Vom Deutschen Global Compact Netzwerk
angebotene Praxis-Workshops zum NAP wurden Anfang 2020 genutzt, um diesen Aspekt der
Unternehmensverantwortung weiter auszuprägen.
Ergänzende Ausführungen zur menschenrechtlichen Sorgfalt sind in diesem Fortschrittsbericht auch
im Kapitel Arbeitsnormen / Prinzip 4 und 5 zu finden.

Gleichstellung und Frauenförderung

Die BVG hat sich im Dezember 2015 zu den UN Women`s Empowerment Principles bekannt. Diese
gemeinsame Initiative von UN Women und UN Global Compact sichert Grundsätze zur Stärkung der
Frauen im Unternehmen, diese sind

(1)   Etablierung einer gleichstellungsfreundlichen Führungskultur

(2)   Faire Behandlung aller Männer und Frauen im Erwerbsleben, Einhaltung und Förderung der
      Menschenrechte und der Nichtdiskriminierung

(3)   Gewährleistung der Gesundheit, der Sicherheit und des Wohlergehens aller Arbeitnehmer und
      Arbeitnehmerinnen

(4)   Förderung der Bildung, der Ausbildung und der beruflichen Entwicklung von Frauen

(5)   Förderung des Unternehmertums von Frauen, Stärkung ihrer Rolle im Beschaffungsmarkt,
      Respektierung ihrer Würde bei allen Marketingmaßnahmen

(6)   Förderung der Gleichstellung durch gemeinschaftliche Initiativen und Lobbyarbeit

(7)   Messung und Veröffentlichung der Fortschritte im Bereich der Gleichstellung von Frau und
      Mann.

UN Global Compact / Communication on Progress (CoP) 2019/20 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR - 20 -
Das Bekenntnis der BVG zu den UN Women`s Empowerment Principles folgt dem Anspruch des
Unternehmens, mit konkreten Aktivitäten die Geschlechtergleichstellung zu befördern.

Das reicht im Berichtszeitraum von aktiver Öffentlichkeitsarbeit der BVG zur Förderung von
Bewerberinnen für insbesondere technische Berufsausbildungen, z.B. im Rahmen des bundesweiten
Girls`Day, bis hin zur aktiv verfolgten Durchsetzung eines höheren Frauenanteils, in allen
Fachbereichen und über alle Führungsebenen des Unternehmens hinweg.

 Foto: Oliver Lang

Um für Frauen als Arbeitgeber attraktiv zu sein, setzt die BVG seit 2003 erfolgreich einen
Frauenförderplan um. Die konkrete Ausgestaltung dieses Bekenntnisses im Unternehmen
dokumentiert sich beispielsweise im BVG Frauenförderplan 2016 - 2022.

Bestandteile dieses BVG-internen Führungsdokuments, das allen Beschäftigten zur Kenntnis
gegeben und auf der Intranet-Seite der BVG veröffentlicht ist, sind beispielsweise konkrete
Ausgestaltungen wie „Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männer“ oder auch
„Methoden und Instrumente zur Erhöhung der Chancengleichheit“ im Unternehmen.

BVG wurde für die Förderung von Frauen und die Geschlechtergleichstellung bereits mehrfach
ausgezeichnet: als familienfreundliches Unternehmen und als Nahverkehrsunternehmen mit den
besten Karrierechancen für Frauen.

Klare Position bezog BVG mit der im Jahr 2019 öffentlichkeitswirksamen Aktion zum Equal Pay Day,
die auf https://aktion.bvg.de/frauenticket dokumentiert ist. Die BVG hat für einen Tag das weltweit
erste Frauenticket eingeführt: Frauen zahlten damit 21 % weniger für einen Fahrschein als Männer,
um auf den aktuellen Lohnunterschied zwischen Frauen und Männer in Deutschland aufmerksam zu
machen.

BVG hat auch hier deutlich dokumentiert, wofür das Unternehmen steht:
        •    Gleiche Bezahlung für Männer und Frauen in allen Berufen
        •    Förderung von Frauen in technischen Berufen und Führungspositionen
        •    Bevorzugung von Frauen bei gleicher Eignung und Qualifikation
        •    Erhöhung der Frauenquote von aktuell gut 20 % bis 2022 auf 27 %
        •    Rückkehrrecht in die gleiche (Vollzeit-)Stelle nach der Elternzeit
        •    Verlängerter Mutterschutz und flexible Arbeitszeitmodelle
        •    Ausbildung in Teilzeit

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Zunehmend wurden auch für den aktuellen Berichtszeitraum 2019/20 Wirkungen aus diesem
zielgerichteten Handeln sichtbar, wie beispielsweise die weitere Erhöhung der Frauenquote in der
BVG AöR oder auch das vermehrte Interesse von jungen Frauen für technische Berufe.

Mit zwölf Berufen bietet die BVG ein vielfältiges Ausbildungsangebot, von der Gleisbauerin über
den Industriekauffrau bis hin zur IT-Systemelektronikerin und natürlich der Fachkraft im
Fahrbetrieb. Sie ist damit nicht nur einer der größten Ausbildungsbetriebe der Region, sondern auch
mit dem Siegel „Exzellente Ausbildungsqualität“ der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK)
ausgezeichnet.

          Foto: Andreas Süß

            Foto: Andreas Süß

In der Öffentlichkeit wahrnehmbares Engagement des Unternehmens in Sachen Frauenpower wird
auch bei der wiederholten Unterstützung des deutschlandweiten Girls’Days durch konkrete BVG-
Angebot deutlich.

Beim jährlich im Frühjahr stattfindenden Girls’Day bieten bundesweit Unternehmen einen
Schnuppertag für Mädchen zwischen der 5. und 13. Klasse an. Gezeigt werden Berufsbilder aus
Technik und Naturwissenschaft. Die BVG beteiligt sich seit Jahren an dieser Initiative.

Auf fünf verschiedenen Liegenschaften konnte zuletzt im März 2019 eine von neun Veranstaltungen
besucht werden, um technisch-gewerbliche Ausbildungsberufe oder den Ausbildungsberuf
Fachkraft im Fahrbetrieb ganz praktisch kennenzulernen.

Neueste Fahrzeugtechnik, interessante Verkehrsinfrastrukturen, neue Ausbildungsberufe und
interessante berufliche Perspektiven werden hier für junge Frauen ganzheitlich mit dem Anspruch
verantwortlicher Unternehmensführung und den Zielen des UN Global Compact verbunden.

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Partnerschaftliche Zusammenarbeit

„Berliner Schulpate“ bringt Grundschülern spielerisch Berufe näher – und schafft so Berufsvorbilder
für Zukunftsträume, weckt Interessen und fördert Talente. „Berliner Schulpate“ wurde auf Initiative
des Berliner Handwerks mit dem Ziel gegründet, Grundschulen mit hoher sozialer Belastung zu
unterstützen.

Im Fokus steht dabei das aktive, spielerische Kennenlernen von Berufen. Die Berliner
Verkehrsbetriebe sind Förderer der „Berliner Schulpaten“ und vermitteln auch mit diesem Beispiel,
wie unternehmerische Verantwortung mit Bildung und beruflicher Orientierung gleichermaßen,
sinnstiftend verbunden werden können.

      Fotos: Andreas Süß

Für partnerschaftliche Zusammenarbeit steht auch ein anderes BVG-Angebot. Zwischen 20.000 und
25.000 Berliner Mädchen und Jungen besuchen jedes Jahr das Unternehmen BVG an einem
Praxistag. Dieses Angebot der Zusammenarbeit mit Berliner Schulen hat sich nunmehr seit 30
Jahren kontinuierlich weiterentwickelt.

Bekanntestes Markenzeichen ist der Doppeldecker der BVG-Bus-Schule. Inzwischen werden
verschiedene Praxistage bei Omnibus, U-Bahn, Tram und ein Spezial-Kurs für Schüler der 5. und 6.
Klassen angeboten. Diese Praxiserfahrung der BVG in der schulischen Zusammenarbeit wird
zwischenzeitlich auch von anderen deutschen Verkehrsunternehmen nachgefragt.

             Foto: Oliver Lang

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Frauenquote in BVG AöR in Prozent                       Ausbildung Frauenanteil in Prozent

      20,3                                                    22,2
      2019                                                    2019

      19,3                                                    21,1
      2015                                                    2018

      17,4                                                    22,2
      2010                                                    2017

     Teilzeitbeschäftigte Frauen (ohne                        Zielstellung Frauenquote in Prozent
     passive Altersteilzeit) in Prozent

     32,1                                                     27,0
     2019                                                     2022

     31,9                                                     20,0
     2019                                                     2020

             Foto: Oliver Lang

     Foto: Oliver Lang

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Arbeitsnormen

Prinzip 3: Unternehmen sollen die Vereinigungsfreiheit und die wirksame Anerkennung des
Rechts auf Kollektivverhandlungen wahren.

Prinzip 4: Unternehmen sollen sich für die Beseitigung aller Formen der Zwangsarbeit
einsetzen.

Prinzip 5: Unternehmen sollen sich für die Abschaffung von Kinderarbeit einsetzen.

Prinzip 6: Unternehmen sollen sich für die Beseitigung von Diskriminierung bei Anstellung
und Erwerbstätigkeit einsetzen.

Prinzip 3/4/5

3
Die betriebliche Sozialpartnerschaft im Dialog zwischen Arbeitnehmervertretungen und dem
Unternehmen BVG ist für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung wichtig. Ein frühzeitiger und
vertrauensvoller Dialog eröffnet dabei die Chance, Vorschläge und Anregungen aus verschiedenen
Blickrichtungen für ein gutes und gemeinsam getragenes Ergebnis zu nutzen.

Es entspricht den Erfahrungen der BVG, dass ein sozialpartnerschaftliches Miteinander die Basis für
wirtschaftlichen Erfolg und kulturelles Handeln im Unternehmen bildet.

4/5
Die im Rahmen der BVG-Nachhaltigkeitsstrategie definierten drei Perspektiven hinsichtlich
Wirtschaftlichkeit, ökologischer und sozialer Verantwortung sind im Berichtszeitraum in
unterschiedlicher Ausprägung in die tägliche Beschaffungspraxis der BVG fortgesetzt eingeflossen.
Das Engagement der BVG, wie auch der fachliche Austausch im Netzwerk des UN Global Compact,
hat den Blick auf etwaige menschenrechtliche Risiken in der Lieferkette der BVG verstärkt.

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Nachhaltige Beschaffung

Der Einkauf der BVG hat im Berichtszeitraum die in seinen Prozessverantwortlichkeiten
erforderlichen Themeneinordnung und inhaltliche Befassung mit dem Gesamtkomplex Supply Chain
fortgesetzt. Hierbei wurden u.a. in Zusammenarbeit mit dem Land Berlin insbesondere die
Identifizierung und Bewertung von Risiken in der Beschaffung wie in der gesamten Lieferkette
fortgesetzt.

Insbesondere auch durch die Mitwirkung der BVG im deutschen Netzwerk des UN Global Compact
im Zeitraum 2019/20 konnte deren fachliche Dialog- und Lernplattform genutzt und der
Erfahrungsaustausch zwischen den in Sachen nachhaltiger Beschaffung befassten Unternehmen
intensiviert werden. Beispielhaft kann hier der Fach-Workshop Supply Chain im Rahmen der
Jahresversammlung des DGCN im Oktober 2019 genannt werden. Die Verknüpfung dieser
Unternehmensverantwortung mit seinem Chancen-Risiko-Management (CRM) und den ebenso
unterstützten 17 Zielen / SDG 2030 sind Teil der BVG-Aktivitäten im Berichtszeitraum.

Die 2016 in deutsches Recht überführte EU-Vergaberechtsnovelle hat hinsichtlich der zukünftigen
Stärkung des Nachhaltigkeitsanspruches im Beschaffungsprozess einen maßgeblichen Beitrag
geleistet. Diese Vergaberechtsreform bietet neue Möglichkeiten, früher als ‚vergabefremd'
bezeichnete nachhaltige Aspekte nun bei der Auftragsvergabe zu berücksichtigen.
In Zusammenarbeit mit dem Verband deutscher Verkehrsunternehmen wurde vor diesem
Hintergrund die Vorbereitung eines umfänglichen Arbeitsmaterials „Nachhaltige Vergabekriterien -
Leitfaden für die Berücksichtigung und Bewertung nachhaltiger Vergabekriterien unter Beachtung
neuester vergaberechtlicher Bestimmungen für Verkehrsbetriebe“ abgeschlossen.

Es werden branchenspezifisch und ganz praktisch die gestalterischen Möglichkeiten aufgezeigt,
über wirtschaftliche Aspekte hinaus stärker umweltbezogene oder auch soziale Belange bei der
Vergabe heranzuziehen. Die mit zunehmender Intensität erfolgte unternehmensseitige Befassung
verdeutlich zugleich die Bedeutung wie auch Einordnung von Supply Chain bei der BVG.

       Foto: Oliver Lang

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