Huuszytig 17. Ausgabe April 2017 - Alterswohnheim Neukirch-Egnach
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Editorial „Die Natur braucht Ruhe für das Werk der Regeneration dies sollte auch für den Menschen gelten“ Prentice Mulford (1834 – 1891) Liebe Leserinnen und Leser Ich beobachte immer wieder alte Menschen, die frust- kommt Ihnen dies in Ihren Erinnerungen bekannt vor? riert sind, weil sie die Tätigkeiten vermissen, die sie das Ein Blick am Morgen in die Agenda zeigt, dass zwi- ganze Leben gemacht haben, aber durch die altersbe- schen den verschiedenen Terminen kaum Zeit bleibt. dingten Einschränkungen nicht mehr möglich sind. „Ich Am Abend musste noch der Einkauf getätigt, mit den konnte nicht einfach die Hände in die Schoss legen“, Kindern Hausaufgaben gemacht und die Haushaltsar- höre ich oft, wenn ich sie auf Momente der Musse in beiten erledigt werden. Wie schön wäre es gewesen, ihrem Leben ansprach. Auf der anderen Seite sehe ich, wenn sich Momente der Musse ergeben hätten – freie wie Angehörige und Mitarbeitende von Altersinstitutio- Zeit und innere Ruhe, um das zu tun, was den eigenen nen Mühe bekunden, wenn die Mutter oder der Vater, Interessen entspricht (Definition Duden; Internet 2016), die Bewohnerin oder der Bewohner an keinen Aktivitä- z.B. auf einer Bank in der Sonne sitzen, ein Buch lesen, ten teilnehmen möchte. „Man kann doch nicht einfach am See spazieren oder sich mit Freunden treffen. Der nichts machen!“ Ein Beschäftigungsplan wird erstellt, Duden setzt Beschaulichkeit, Dolcefarniente, freie Zeit, mit dem Erfolg, dass Nichtstun, Ruhepause und Stille der Musse gleich – al- der Betroffene überall absagt und beim sogenannten les Zustände, die wir uns gerade im Strudel des Alltages Nichtstun ganz zufrieden ist. Es ist eine Krux mit der erwünschen. Doch welchen Wert hat die Musse in einer Musse – oft erwünscht und doch suspekt, wenn zu viel Gesellschaft, die auf Aktivität und Leistung ausgerich- davon vorhanden ist!! tet ist? Bekommen wir Anerkennung, wenn wir von den So gesehen stehen auch wir im Alterswohnheim - Be- Momenten der Musse erzählen? Oder eher wenn wir wohnerschaft wie auch Mitarbeitende - ebenfalls unter erzählen, was wir heute alles geleistet haben und wie den gleichen Herausforderungen! streng der Tag war? Wie denken wir über Menschen, die Nehmen Sie sich Zeit, lehnen Sie sich zurück ins Sofa das Dolcefarniente pflegen? und lesen Sie in aller Ruhe und Musse die verschiede- Die ältere Generation kennt die Redensart „Dem Herr- nen interessanten Beiträge in unserer neuen Ausgabe gott den Tag stehlen“, wenn man nicht produktiv ist. der Huuszytig Nr. 17! Oft war es früher nötig, lange und hart zu arbeiten, da- Ja, nicht nur die Natur hat sich über die Winterzeit rege- mit etwas Geld ins Portemonnaie kam. Heute stehlen neriert und hat sich zu Neuem gewandelt, auch bei uns wir zwar nicht mehr dem Herrgott den Tag, wir meinen, im Alterswohnheim spriessen neue Knospen und der dass wir sie uns selber stehlen und sind von morgens bis Frühling ist nicht mehr weit!! abends und bis weit in die Nacht hinein aktiv. Wer aktiv Das Redaktionsteam wünscht Ihnen eine erfrischend ist, leistet etwas und ist nützlich. Diese Haltung prägt blühende Frühlingszeit! uns bis ins hohe Alter. 2
Editorial Zeitgedanken Amsel, Buchfink, Spatz & Co Ruedi Gehring Im Frühling, wenn des Waldes Hallen in zartem Grün geschmückt gefallen, Der Buchfink auf des Baumes Spitze da stellen Vögel gross und klein prüft, ob der schicke Anzug sitze zum Super-Chorkonzert sich ein. und trillert dann so schön wie nie die fröhlich-frische Melodie. Der Vögel Männer- volk vor allem hat, Im Frack die Amsel kommt zum Chor. um den Weibchen Mit Würde schwingt sie sich empor, zu gefallen, ganz singt wunderschön mit viel Gefühl; fein geputzt sich ihr Vortrag führt bestimmt zum Ziel. jede Feder, der Schönste sein, das Der Specht hingegen ist modern will halt jeder. und trommelt leidenschaftlich gern. Schlagkräftig mit dem Technobeat Denn nicht allein der Lieder wegen wird dieses beansprucht er sein Jagdgebiet. Frühkonzert gegeben. Den Spatz, den kümmert Nein, manches Männchen hofft und schaut, alles nicht. dass es bald findet eine Braut. Er ist ein musisch Leicht- gewicht In gelb und schwarz erscheint die Meise und denkt sich: ohne und flötet ihre sanfte Weise. Schall und Rauch Voll Inbrunst und voll Harmonie finde ich mein Weibchen des Weibchens Gunst erbittet sie. auch. 3
Editorial Personelles Die neue Pflegedienstleitung / QM Frau Daniela Burger Mein Name ist Daniela Burger. Auch ich bin (wie Karin war. Nach einem Umzug in den Kanton Zürich und einem Conza) im St. Galler Rheintal aufgewachsen. Wir kennen Jobwechsel ins Marketing merkte ich, dass mir das Ge- uns schon sehr lange und freuen uns sehr, die Aufgabe als sundheitswesen, meine ursprünglich gewählte Tätigkeit, Pflegedienstleitung hier im AWH gemeinsam zu meistern. fehlte. Im Spital Uster konnte ich meine Fähigkeiten im Ich bin verheiratet und wir haben 2 Kinder. Shaëlle ist 6 Projektmanagement und im Umgang mit der elektroni- Jahre alt und Loïc ist 4 Jahre alt. Wir schen Patientendokumentation erweitern. Ich fühlte mich wohnen in Stettfurt, das ist ein kleines wieder in meinem Element! Erneut stand uns ein Umzug Thurgauer Dorf in der Nähe von Frau- bevor, diesmal in unser erstes eigenes Haus! Meine Tä- enfeld. Wir sind alle sehr gerne draus- tigkeit bei einer Zertifizierungsstelle wurde jäh unterbro- sen und können uns für Gartenarbeit chen, weil meine Kinder mit der ganzen Umstellung und begeistern. Jedes Jahr fassen wir uns meiner Berufstätigkeit nicht zurecht kamen. Ich nahm ein neues „Projekt“ rund ums Haus eine Auszeit und genoss es, viel Zeit mit meinen Kindern und stürzen uns dann in die Umgestal- zu verbringen. tung. Im Frühling 2016 zeigte mir Karin Conza voller Begeiste- rung die ausgeschriebene Stelle zur Pflegedienstleitung Seit einem Jahr hat uns auch das Camping-Fieber gepackt im AWH. Die Stelle war wie für uns gemacht. Unsere im und voller Elan reisen wir sowohl Sommer als auch im Laufe der Zeit gemachten Erfahrungen und erworbenen Winter auf den verschiedenen Campingplätzen an und Kenntnisse ergänzen sich optimal. Karin Conza mit ihrer geniessen im Wohnwagen das tolle Ambiente (Fondue Führungserfahrung übernimmt vor allem die Leitung und im Skigebiet im Wohnwagen hat es uns besonders an- Koordination der beiden Abteilungen und ist erste An- getan!). Aber auch Wandern, baden oder einen Besuch sprechperson für die Belange von Bewohnern, ihren An- im Europapark startet bei uns mit dem Beladen unseres gehörigen und den Mitarbeitenden. Ich fokussiere mich Wohnwagens. vor allem im Qualitätsbereich auf die bevorstehende Zu meinem beruflichen Werdegang: ISO-Zertifizierung im 2018 und berate die Mitarbeiten- Mit Karin Conza zusammen absolvierte ich die Ausbildung den Pflege im Ausfüllen und Arbeiten mit den RAI-Ein- zur Pflegefachfrau im Jahr 2002 an der Gesundheits- und stufungen. Mit meinem 30%-Pensum bin ich im Moment Krankenpflegeschule Stephanshorn. Ich sammelte da- immer Montags fix im Haus und ab dem Sommer jeweils nach ein Jahr lang Berufserfahrung auf der chirurgischen am Donnerstag. Abteilung am Kantonsspital St. Gallen. Ich wollte gerne Mittlerweile sind wir schon über ein halbes Jahr im AWH. verstehen, wie so ein Unternehmen funktioniert, die wirt- Die Atmosphäre, die im AWH herrscht, die Kollegialität schaftlichen Zusammenhänge interessierten mich. Also und das Bewusstsein, dass wir einen Lebensabschnitt von begann ich an der Fachhochschule St. Gallen Betriebs- vielen Menschen mitgestalten und mitbegleiten dürfen wirtschaft zu studieren. Nebenbei arbeitete ich in einer berührt mich jedes Mal aufs Neue. Firma, die im Umgang mit Informationen beratend tätig Ich habe „meinen Platz“ gefunden. 4
Editorial Bewohner Abschied nehmen mussten wir von: Frau Amanda Bissegger am 07. Januar 2017 Frau Beatrice Schön am 16. Januar 2017 Frau Silvia Berliat am 05. Februar 2017 Frau Mechtilde Martin am 27. Februar 2017 Frau Rösli Thomann am 18. Februar 2017 Herr Karl Bollhalder am 28. Februar 2017 Ferienaufenthalte Frau Martha Thür Wir wünschen Frau Thür einen schönen Vom 16. März bis….. Aufenthalt im AWH. Frau Lydia Stäheli Austritt nach Hause: Wir wünschen Frau vom 17. Februar - 24. März Stäheli alles Gute in ihrer gewohnten Umgebung Bei uns begrüssen durften wir: Herr Jakob Hauser am 15. Dezember 2016 Herzlich Willkommen Frau Elsbeth Anderes am 16. Dezember 2016 Frau Lina Hauser am 28. Dezember 2016 Herr Heinz Imhof am 20. Januar 2017 Herr Hans Holzer am 02. Februar 2017 Frau Caroline Kopp am 03. April 2017 5
Editorial Rückblick Krippenvernissage Anneliese Kranz (Bewohnerin) Einer der Höhepunkte im Advent war die Ein- über so manches Gesicht. weihung der neuen orientalischen Krippe, einem grossartigen Kunstwerk, das den Anwesenden Eine Delegation der Krippenbauer aus dem Vor- ein minutenlanges „Ahh..“ und „Ohh..“ ent- arlberg- sie haben in über 450 Frondienststunden lockte. die imposante Krippenlandschaft erschaffen- ge- Vor allem die Vorschau auf die sieben wechseln- nossen sichtlich die Würdigung ihrer kunsthand- den Bilder der Weihnachtsgeschichte, von Herrn werklichen Leistungen in diesem speziellen Rah- Senn bibelgetreu wiedergegeben, versetzte die men. Bewohnerschaft in Staunen und Begeisterung. Musikalisch eingebet- tet war der Anlass vom Den Weg von der kargen Wüstenlandschaft, begeisternden Vokal-En- kunstvoll gestaltet, während Jesajas Vers 11, semble “Quartett Flexi- „Es ist ein Ros entsprungen“, dann auf der Her- bility“. Die wunderschö- berg-Suche, bis hin zum Stall mit dem Unter- nen barocken Gesänge stand der Hirten bei der Verkündigung der Ge- verliehen der eindrucks- burt Christi beeindruckte jedermann zutiefst, und vollen Vernissage einen hie und da floss auch ein Tränchen der Rührung sehr würdevollen Rahmen. 6
Editorial Personelles Wir begrüssen in unserem Haus Frau Filomena Iodice Frau Amira Tiefenbacher Frau Mirjam Schindler Mitarbeiterin Kaffeestübli Mitarbeiterin Betreuung Pflegefachfrau Abt. 2 12. Februar 2017 12. Februar 2017 16. April 2017 Frau Annelies Göggel Frau Susanne Zeller Servicefachfrau Stationsleitung Abt. 2 16. April 2017 01. Mai 2017 7
Editorial Personelles Austritte seit letzter Ausgabe Frau Dominique Paris Mutterschaft Frau Elfi Peyrot Neuorientierung Wir wünschen Allen Frau Annemarie Zimmerer Neuorientierung alles Gute für die Zukunft, Frau Inge Reisenbichler Pensionierung verbunden mit einem Frau Carina Engeli Abschluss Studium herzlichen Dank für die Frau Denise Müller Lehrabschluss tolle Zusammenarbeit. Frau Susan Germann Neuorientierung Frau Sara Kessler Mutterschaft Erfolgreiche Wahlen in den Bewohnerrat Mittwochnachmittag 15. März nach und nach Nach einer halben Stunde musikalischer Einstim- füllt sich der Aufenthaltsraum. Die Bewohner mung kam endlich der grosse Moment. Herr Senn freuen sich auf die musikalische Darbietung vom schaute zurück auf das vergangene Amtsjahr des Duo Schlegel und Streckeisen und sind auch ge- Bewohnerrates und bedankte sich für die geleis- spannt, wie die auf 15.30 Uhr angekündigten tete Arbeit. Zur Freude aller Anwesenden konn- Bewohnerratswahlen wohl ausgehen werden. ten anschliessend drei neue Mitglieder gewählt, Planmässig finden im Frühjahr die Wahlen in die- sowie vier amtierende Mitglieder bestätigt wer- sem Gremium statt. Jeder Bewohner sowie auch den. Somit ist der Bewohnerrat wieder vollstän- Angehörige können sich zur Wahl stellen, wenn dig und sehr motiviert sie gerne die Belange der Bewohnerschaft ver- für die kommende treten möchten. Leider hiess es in der vergange- Amtszeit. Wir wünsche nen Amtszeit von zwei aktiven Mitgliedern Ab- viel Freude im neuen schied nehmen. Ebenfalls gaben zwei Mitglieder Amtsjahr. ihren Rücktritt bekannt und umso wichtiger war es neue Amtsmitglieder zu finden. 8
Editorial Ausblick Audit der Gesundheitsbehörde Am Mittwoch, 19. April 2017, von 7.30 bis ca. nenen Erkenntnissen der Untersuchung erfolgt 16.30 Uhr erfolgt bei uns im Alterswohnheim ein ein schriftlicher Auditbericht mit Anregungen Besuch des Amts für Gesundheit, Frauenfeld. und Massnahmen, die dann von der Geschäfts- Das vierköpfige Auditorenteam untersucht, ob leitung umgesetzt werden müssen. Ein solcher Prozesse, Anforderungen und Richtlinien die ge- umfassender Audit erfolgt turnusgemäss alle 4 forderten Standards erfüllen. Im Rahmen eines Jahre. solchen Untersuchungsverfahrens erfolgt auch Wir freuen uns auf den Austausch mit den Fach- eine Bewohner- und Mitarbeiter-Befragung, zu leuten vom Amt für Gesundheit. der Sie herzlich eingeladen sind. Aus den gewon- Projekt „Strategie 2022“ Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass in letzter • Wie soll die Organisation aussehen in 5 Jah- Zeit des Öftern Abendveranstaltungen im Alters- ren, nach dem Wechsel der Heimleitung? wohnheim stattfinden. Vermehrt sind Mitglieder • Welche Herausforderungen kommen in den vom Vorstand im Hause anzutreffen und beraten nächsten Jahren auf uns zu? an Sitzungen bis spät in den Abend hinein. War- • Wie finanzieren wir die dringend anstehen- um diese vermehrte Vorstandstätigkeit? den grossen Unterhaltsarbeiten? Der Vorstand hat sich Mitte 2016 entschieden, ein Projekt mit dem Namen „Strategie 2022“ Diese Fragen werden mit Mitarbeitenden (In- aktiv anzugehen. nensicht) und externen Fachleuten (Aussensicht) beleuchtet und ausgewertet. Der Vorstand wird In dieser strategischen Arbeit sucht er Antworten sich dann entscheiden, ob mit externer Fachbe- auf verschiedene Fragen: ratung die Lösungsvorschläge angegangen und • Wie entwickelt sich der Gesundheits-Markt? bearbeitet werden. • Wo steht das Alterswohnheim Neukirch- Nach dem Motto „Stillstand ist Rückschritt“ will Egnach heute? der Vorstand diese Themen darum proaktiv an- • Was sind die Anforderungen an das AWH in gehen. Zu gegebener Zeit wird er auch die Be- den nächsten 5 – 10 Jahren? wohnerschaft über die Resultate informieren. 9
Editorial News Weiterbildung im Bereich Demenz Wir haben das Glück, regelmässige durchführen, geht es immer darum, die Ich hoffe, es ist ein direkter Nutzen! Weiterbildungen zum Thema de- Situation der von einer Demenzerkran- Denn wenn die Pflegenden die Situati- mentielle Erkrankungen mit einer kung betroffenen Bewohnerinnen oder on von an Demenz erkrankten Bewoh- fachlich sehr professionellen Pfle- Bewohner bestmöglich zu verstehen nenden, deren Ängste oder Nöte und geexpertin als Kursleiterin durch- und dementsprechend passende pfle- ihr zum Teil verändertes Verhalten bes- führen zu können. Gerne informie- gerisch-betreuerische Unterstützung ser verstehen, können sie ihnen noch ren wir mit diesem Interview unsere anbieten zu können. Das klingt eigent- besser begegnen und sie unterstützen. Leserschaft etwas genauer zu die- lich ganz einfach, ist aber oft hoch Dies wirkt sich auf alle stressmindernd ser Weiterbildung. anspruchsvoll, z.B. wenn sich eine an aus: auf die Person mit Demenz, auf die Demenz erkrankte Person nicht mehr Pflegenden aber auch auf die anderen Mein Name ist Cristina De Biasio Ma- mit Worten ausdrücken und ihre Be- Bewohnerinnen und Bewohner im AWH rinello. Ich wohne in St. Gallen und ar- dürfnisse mitteilen kann und die Situa- Neukirch-Egnach. beite selbstständig als Pflegeexpertin. tion, in der sie sich befindet, nicht mehr In dieser Rolle verstehen kann. Hier braucht es neben Wenn ich Demenz höre denke ich begleite ich einer- einem spezifischen Fachwissen auch sofort an Alzheimer, können Sie mir seits verschiedene eine sehr gute Beobachtungsgabe, viel mehr dazu sagen? Alters- und Pfle- Geduld und vor allem eine wertschät- Demenz als solches ist ein Überbegriff, geheime in der zende und dem Menschen zugewand- der verschiedene Symptome zusam- Weiterentwick- te Haltung. Hier, im AWH bereiten sich menfasst, welche bei verschiedenen lung ihrer pflege- die Teilnehmerinnen vor, das heisst sie Krankheiten auftreten können. Alle rischen Angebote, bringen „einen Fall“ mit. Das ist jeweils diese Erkrankungen führen zu einer insbesondere für eine Bewohner-Situation, die bei den Schädigung des Gehirns und werden Menschen mit Demenz (z.B. im Rahmen Pflegenden Fragen aufwirft oder aus als „Demenz“ bezeichnet. Die Alzhei- von Fortbildungen zum Thema Demenz, einem anderen Grund anspruchsvoll mererkrankung ist die häufigste Ur- Validation VA-CH, Fallbesprechungen erlebt wird. Ich bereite mich auf den sache einer Demenz. Es gibt daneben etc.). Anderseits begleite ich aber auch Nachmittag vor, indem ich theoreti- aber auch andere Ursachen, die zu einer Menschen mit einer Demenzerkrankung sches Hintergrundwissen zu dieser Si- Demenz führen können, z.B Durchblu- und deren Angehörige, zum Beispiel als tuation aufbereite und mitbringe. Nach tungsstörungen im Gehirn. Angehörigengruppenleiterin der Alzhei- einem vorgegebenen Ablauf wird dann mervereinigung SG/AR/AI. die Situation besprochen, die Theorie Habe ich schon Demenz, wenn ich dazu verarbeitet und Antworten auf die öfters etwas vergesse? Was ist das Ziel der Weiterbildun- Fragen der Pflegenden skizziert. Nein. Vergessen alleine bedeutet noch gen im Bereich dementielle Erkran- lange nicht, dass eine Demenz vorliegt. kung? Welcher Nutzen soll aus dieser Wei- Wir alle vergessen, das gehört zum Le- Bei den Weiterbildungsnachmitta- terbildung für die Bewohnerschaft ben und auch zum älter werden. gen, die wir im AWH Neukirch Egnach resultieren? 10
Editorial News Eine ausgeprägte Vergesslichkeit, ins- Betreuung erfassen und die Pflege pla- fen gestellt werden. Die Teilnehmenden besondere das Vergessen von kürzlich nen. Dafür benötigen sie ein vertieftes lernen auch voneinander. Es ist jeweils geschehenen Dingen, kann aber auch Wissen zum Thema Demenz. Pflege- sehr wertvoll, von den gegenseitigen ein erstes Anzeichen einer Demenz vom helferinnen setzen diese Planung um, Erfahrungen im Umgang mit schwieri- Typ Alzheimer sein. Für eine Demenz- das bedeutet, sie müssen gut geschult gen Situationen zu hören. diagnose müssen aber weitere Verän- sein in der praktischen Umsetzung derungen vorliegen, zum Beispiel Pro- und das ist bei an Demenz erkrankten Wie wichtig sind Weiterbildungen bleme bei komplexen Tätigkeiten (z.B. Menschen oftmals sehr anspruchsvoll. für Unternehmen? Kochen), beim Planen und Organisieren Zum Beispiel versteht eine betroffene Sehr wichtig – denn einerseits entwi- des Alltags oder Schwierigkeiten bei Person nicht, dass man ihr beim Auf- ckelt sich das Wissen ständig weiter – der Kommunikation (z.B. Wortfindung). stehen und Ankleiden helfen möchte was gestern noch richtig war ist morgen Diese Veränderungen müssen spürbare und wehrt sich deshalb gegen diese schon wieder überholt. Da muss man Auswirkungen auf den Alltag haben. Unterstützung. Die Pflegehelferin muss ständig am Ball bleiben. Anderseits ist dieses Verhalten verstehen und in einer es auch ein „Plus“ bei der Mitarbei- Heutzutage gibt es doch für alles geduldigen, einfühlenden und wert- terrekrutierung – ein Arbeitgeber, der Medikamente, was gibt es für Ta- schätzenden Art und Weise mit dieser interne Schulungen oder Fallbespre- bletten bei demenzieller Erkran- Person kommunizieren, so dass diese chungen anbietet ist attraktiv… denn kung? sich verstanden fühlt und ohne Angst als Mitarbeiterin werde ich so aktiv un- Demenzerkrankungen können heute die Unterstützung annehmen kann. Das terstützt in meiner täglichen Arbeit. leider nach wie vor nicht geheilt wer- ist sehr anspruchsvoll. den. Es gibt aber Medikamente, welche Wie werten Sie das Engagement der begleitend eingesetzt werden können Wie erleben sie unsere Teilnehmer Verantwortlichen für Interne Wei- und die sich positiv auf die Lebensqua- der Weiterbildung, ist es für sie terbildung im Haus? lität der Betroffenen auswirken. Lernbereitschaft und Neugier, oder Im AWH Neukirch Egnach erlebe auf eher ein müssen? den verschiedenen Führungsstufen ein Kann der Fachkräftemangel mit Ich schätze diese Nachmittage insbe- sehr hohes Engagement und Interesse spezifischen Weiterbildungen im sondere deshalb, weil die Mitarbeite- an diesen Weiterbildungen. Dies schät- Bereich der Pflegehilfen etwas auf- rinnen und Mitarbeiter immer voll mit ze ich als Dozentin sehr. Zudem bin ich gefangen werden? dabei sind und ein hohes Engagement überzeugt, dass begeisterte, engagierte Ich bin überzeugt, dass es ausreichend für das Wohl der Bewohnerinnen und und kompetente Mitarbeitende genau fachkompetentes Personal auf allen Bewohner im AWH zeigen. dies brauchen: begeisterte, kompetente Stufen braucht. Pflegehelferinnen müs- und engagierte Führungspersonen… sen Menschen mit Demenz mit dersel- Wie erleben Sie während den Nach- genauso wie hier im AWH. ben wertschätzenden Haltung begeg- mittagen den Austausch der Teil- nen und sie verstehen wie diplomierte nehmer mit unterschiedlichem Wis- Pflegefachpersonen oder Fachpersonen senstand? Gesundheit. Die Fachpersonen sind die- Durchwegs positiv! Alle Erfahrungen jenigen, die den Bedarf an Pflege und haben jeweils Platz und alle Fragen dür- 11
Editorial Rückblick Buntes Treiben im AWH Anneliese Kranz (Bewohnerin) Erwartungsvoll betrete ich das far- den zweifarbigen Strümpfen, reif „Gell, Du kennsch mi nit?“ verrät benfroh geschmückte Kaffeestübli. für die Villa Kunterbunt, die Kamera mir, wer mich da so hexenhaft – ver- Bunte Papierschlangen und pralle immer griffbereit. Sie knipst unent- schmitzt anlächelt. Die „Damen aus Ballone verleihen dem gemütlichen wegt Blumenkinder, Chinesinnen, Paris“, grandios behütet, in ihrem Raum ein fasnächtliches Ambiente. schwangere Enten und unterhält schicken, originellen Outfit genies- Ich setze mich auf den letzten freien sich kichernd mit Babys (erwach- sen sichtlich den grossen Auftritt Stuhl. Da rempelt mich auch schon senen) und Hawaiianerinnen, die und nippen gekonnt an ihrem Café ein aufgeregter sich den landestypischen Blumen- au lait. Sheriff an:“ Sie schmuck mit Stolz umgehängt ha- Soeben treffen die Schnitzelbank- müssen noch ben. Der Hippie unter seiner knall- sänger ein. Sie parodieren aktuelle Ihre Parkbus- bunten Kopfbedeckung singt aus Ereignisse komisch-satirisch und se bezahlen! Leibeskräften die Ohrwürmer aus sind stolz, wenn Applaus oder gar Sie, haben Sie Urgrossmutterzeiten zur lüpfigen Buhrufe reichlich ausfallen. gehört?“ Da Fasnachtsmusik von Heini und Hedy Während Meister Petz aus Grönland ich im Moment und animiert seine Sitznachbarn mit der Biene Maya eine kesse Soh- nicht „flüssig“ bin, vertröste ich temperamentvoll zum Schunkeln. le aufs Parkett legt, verwandelt sich den „Vollzugsbeamten“ auf später. Der putzige Clown mit den aufge- der spassige Herr mit Knollennase Ein Eisbär mit seinem kugelrunden malten Apfelbäckchen entpuppt und Baskenmütze in ein klassisches Bauch trottet unaufhaltsam zwi- sich als die umsichtige Nachtwache, Zirkuswesen, zeigt theatral clow- schen den Stuhlreihen hin und her. die bei Tageslicht kaum erkannt neske Züge und führt schwungvoll Seine Augen blitzen mich schel- wird. die Polonaise an. misch an. Linkisch, wie es sich für Hinter dem furchterregenden Kar- Die Demaskie- seinesgleichen gehört, kramt er in nevalsmakeup und den ausgefrans- rung steht bevor. seinen tiefen Felltaschen nach Süs- ten Klamotten eines Landstreichers Das bärige Fa- sigkeiten, die er spendabel verteilt. steckt augenscheinlich Schwester beltier, leidend Wer steckt wohl in der Montur die- Ulrike, die sich in ihrer zweiten Haut in seiner Kluft, ses arktischen Raubtieres? sichtlich wohlzufühlen scheint. entpuppt sich als Von oben bis unten in feuerrotes Aber was schleicht denn da für eine unser humoriger Heimleiter. Lackleder gehüllt, fordert mich ein dämonische Gestalt, bühnenreif Das fröhliche Gelächter der Bewoh- teuflisches Wesen auf, seine Anony- kostümiert, auf mich zu? Steht sie nerschar geht unter in einem ras- mität zu lüften. gar mit dem Teufelchen im Bunde? sigen Potpourri altbekannter Fas- Frech kostümiert mit Pumuckl-Perü- Ich schaue mir die Augen aus, kom- nachtslieder. cke kommt sie daher, die sommer- me nicht dahinter. Das fasnächtlich sprossige Pippi Lang-strumpf mit legendäre treuherzig gestammelte 12
Editorial Rückmeldungen aus dem Bewohnerrat Antworten zu Ihren Fragen Frage 1: Frage 2: Wie werden neue Mitarbeiterinnen in ihrem Be- Café Complet: Fleisch / Käse – Platte. Es wird reich eingearbeitet? eine grössere Auswahl an Käsesorten ge- wünscht, ist das möglich? Pflegedienstleitung Frau Karin Conza: Aus eigener Erfahrung durch meine Einarbeitung letz- Heimleitung: Diese Frage wurde direkt nach Ein- ten Monat kann ich Stellung zu ihrer Frage nehmen. gang bereits mit dem Küchenchef geklärt. Am selben Grundsätzlich verfahren wir bei der Einschulung neu- Tag wurden bereits jeweils zwei Sorten Hart – und er Mitarbeiter nach einem Standard. eine Sorte Weichkäse zum Abendessen angeboten. Neue Mitarbeitende im Bereich Pflege erhalten eine Dies als Versuchsphase, die man nach einiger Zeit Einführung durch eine erfahrene Person. Sie werden auswerten wird. in jedem neuen Dienst (Tagdienst oder Spätdienst) Der Bewohnerrat ist mit dieser Massnahme einver- mindestens eine Arbeitswoche begleitet. Sollte die- standen. se Zeit nicht ausreichen, wird selbstverständlich eine Verlängerung der Einführung organisiert. Eine aktuelle Frage aus den Reihen der Bewoh- Aus dem Sicherheitskonzept entnehmen wir Doku- nerschaft: mente um die neuen Mitarbeiter korrekt und einheit- Im Lokalanzeiger wurde der kleine Eisbär ge- lich einzuführen. Es gibt Checklisten zu den untenste- sucht, der mit dem Kinderumzug das AWH be- henden Bereichen, die abgearbeitet werden müssen: suchte. Hat er sich inzwischen gemeldet? • Personen (Bewohner und Personal) kennenlernen • Konzepte ( Pflege und Betreuung, Medikamente, Heimleitung: Ja, der kleine Eisbär hat sich gemeldet, Palliativ Care, Sturzprävention…) es handelt sich um eine junge Eisbärin. Sie freut sich • Organisation sehr über den Gewinn und wird am Montag 15. Mai • Arbeitssicherheit einen Eisbärendessert mit sechs „Gspännli“ hier bei • Hygiene uns im AWH geniessen. Falls die Bewohner also die • Umgang mit Geräten Gewinnerin kennenlernen möchten, Datum vormer- • Infrastruktur ken. Ergänzt wird diese Einführung mit mindestens drei Gesprächen während der üblichen Probezeit von drei Die Antworten sind in gekürzter Form ge- Monaten. Die ersten beiden Gespräche finden mit der halten. Wir freuen uns auf viele weitere Stationsleitung statt. Beim letzten, dem sogenannten Fragen, legen Sie diese schriftlich in den Probezeitgespräch, bin auch ich als PDL anwesend. Bewohnerratsbriefkasten oder teilen Sie uns diese mündlich mit. Vielen Dank! 13
Editorial Denksport Auflösung Ausgabe 16 Ganz Paris träumt von der LIEBE Herzlichen Ohne Krimi geht die MIMI nie ins Bett Glückwunsch Noch em RÄGE schynt d’Sunne der Gewinnerin Der THEODOR im Fussballtor Frau Monika Bühler Das machen nur die BEINE von Dolores Mitarbeiterin MARMOR Stein und Eisen bricht AWH Nachtwache Tanze mit mir in den MORGEN Beiss nicht gleich in jeden APFEL Ein BISSCHEN Spass muss sein Aber bitten mit SAHNE Wann wird’s mal WIEDER richtig Sommer Weisse ROSEN aus Athen Auflösung Ausgabe 16 Schön ist es AUF der Welt zu sein Lösungssatz: Lieder machen froh Wie gut kennst Du die Schweiz? 1 In welchem Kanton gibt es ein Rosinli? O Zürich T Thurgau 2 Wappenfarbe vom Kanton Freiburg? W blau / weiss S schwarz / weiss 3 Welches ist die älteste Stadt der Schweiz? P St.Gallen T Chur 4 Das Rütli liegt am? E Urnersee A Silsersee 5 Seit wann gibt es das Frauenstimmrecht? G 1948 R 1971 6 Welcher Fluss umfliesst Bern? F Aare S Saane 7 In welcher Stadt liegt die Verenaschlucht? T Basel E Solothurn 8 Wie viele Kantone hat die Schweiz? K 23 U 26 9 Der höchste Gipfel der Schweiz heisst? O Monte Rosa E Dufourspitze 10 Wo steht der Swissminiatur Park? R Melide S Ascona Die Buchstaben der richtigen Antworten ergeben von oben nach unten gelesen das Lösungswort. Lösungen bis Ende Mai 2017 mit Absender in den Bewohnerratsbriefkasten einwerfen. Zu gewinnen gibt es eine blumige Überraschung. Bei mehreren richtigen Einsendungen entscheidet das Los. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 14
Editorial Gedanken zum Schluss Redaktionsmeldungen Liebe Leserinnen und Leser Bereits konnten wir die ersten Sonnentage geniessen, wie die wärmenden Strahlen uns gut tun merkt man auch im AWH sehr. Die Spaziergänger sind wieder täglich unterwegs und viele geniessen die sonnigen Nach- mittage auf dem Gartensitzplatz. Wir von der Redaktion spüren zwar auch etwas die Frühjahrsmüdigkeit, aber dennoch hatten wir genug Energie die neuste Ausgabe der Huuszytig zu verfassen. Es stehen wieder viele News und auch einige Rückblicke darin. Wir hoffen unsere Leserinnen und Leser finden einige ruhige Minuten, um darin zu schmökern. Rückmeldungen zu dieser Ausgabe nehmen wir gerne entgegen und über Ideen für die nächste Ausgabe freuen wir uns. Vielleicht möchten gerade Sie einen Text für die nächste Ausgabe verfassen, Sie erreichen uns über die Hausanschrift oder den Bewohnerratsbriefkasten im Parterre. Gerne nehmen wir auch mündliche Rückmeldungen entgegen, wenden sie sich dazu an die Heimleitung oder die Aktivierungslei- tung. Wir freuen uns auf Ihre Mithilfe, für die Redaktion, Doris Hollenstein Bewohnerrat Beim Bewohnerrat - Briefkasten liegen Formulare auf, mit denen Sie uns Ihre Fragen, Anregungen, Wünsche oder allenfalls auch Reklamationen mitteilen können. Gerne nehmen wir auch anonyme Meldungen entgegen und helfen bei Bedarf beim Verfassen einer Mitteilung, wenden Sie sich dazu an die Aktivierung. Wir werden Ihre Anliegen an der nächsten Bewohnerratssitzung bearbeiten und an die richtige Stelle weiterleiten. Die Antworten zu Ihren Anliegen finden sie in der nächsten Ausgabe der Huuszytig in der Rubrik, Rückmeldungen aus dem Bewohnerrat. Nächste Bewohnerrat - Sitzung: 18. April 2017 um 14.00 Uhr In der nächsten Ausgabe finden Sie… ➤ Rückmeldungen aus dem Bewohnerrat ➤ Lehrabschluss FaGe ➤ Ferienerlebnisse ➤ Neue Lernende ➤ neues Rätsel zum Knobeln, allerlei Witziges und einiges zum Schmunzeln ➤ Die nächste Ausgabe erscheint voraussichtlich im August 15
Editorial Beachten Sie unsere Homepage unter: www.awh-neukirch.ch Viele Interessante Informationen und Fotos geben Auskunft über unsere Institution. Herzlichen Dank den Sponsoren: Elektro Etter AG, Frau Annelis Etter Germann Tiefbau GmbH, Familie Doris und Markus Germann Blumen Gschwend, Herr Viktor Gschwend Schreinerei Hechelmann, Herr Ralph Hechelmann Praxis Herr Dr. Reto Kälin Malergeschäft Marzoli, Herr Antonio Marzoli Druckerei Mogensen AG, Herr Erwin Steiner Straub Gartenbau, Herr Mathias Straub ARBONERSTRASSE 21A I 9315 NEUKIRCH-EGNACH TELEFON 071 474 73 73 I TELEFAX 071 474 73 72 info@awh-neukirch.ch I www.awh-neukirch.ch
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