"I don't think I am trying to commit suicide" Performance Now - Universalmuseum Joanneum
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Kunsthaus Graz Deutsch „I don’t think I am trying to commit suicide“ Performance Now 31.05. – 01.06.2019 Kunsthaus Graz, Universalmuseum Joanneum Lendkai 1, 8020 Graz T +43–(0)316/8017–9200, Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr kunsthausgraz@museum-joanneum.at, www.kunsthausgraz.at
Theater wird gespielt, Performance gelebt. Als sich Chris Burden, von dem das titelgebende Zitat stammt, 1971 für Shoot mit einem Gewehr in den linken Arm schießen ließ, war dies der Anfang einer Reihe von Performances, in denen Burden seinen Körper gefährlichen Situationen aussetzte. Doch wie weit wäre Burden gegangen? Hätte er sein Leben riskiert? Vermutlich nicht (wie er selbst anmerkte). Zweifellos beeinflusste das Ausloten und Überschreiten von Grenzen, wie es Burden und viele andere in den 1960er- und 1970er-Jahre praktizierten, spätere Generationen von Künst- lerinnen und Künstlern nachhaltig. In der Performance geht es um das Hier und Jetzt in Echtzeit, wie es Marina Abramović ausdrückte. Befeuert von einer „Experience Economy“, in der das Handeln mit erinner- und erzählbaren Erfahrungen zum Wirtschaftszweig wurde, erfährt dieses Format heute im Kunst betrieb eine enorme Popularität. In dem gemeinsamen Projekt „I don’t think I am trying to commit suicide.“ Performance Now untersuchen die interuniversitären Kunstwissenschaften (KUWI Graz) – eine Kooperation der Karl-Franzens-Universität Graz, Kunstuniversität Graz und Technischen Universität Graz – und das Kunsthaus Graz anhand der Begriffe Körper, Raum und Ökonomie, was Performance für die heutige Kunstpraxis so inter- essant macht. „I don’t think I am trying to commit suicide.“ Performance Now ist ein In-Between-Projekt, das zum einen in den Phasen des Ausstellungsumbaus stattfindet. Zum anderen bewegt sich das Programm bewusst zwischen den Sparten der Künste und präsentiert Künstler/innen, die sich durch ihre Praxis weder ausschließlich der bildenden noch der darstellenden Kunst zuordnen lassen.
Ron Athey und boychild dem er innerhalb eines projizier- „I feel like I can express myself formances sind wie die Überfüh- Auszüge aus pistol poem, ten Rasters immer wieder willkür- and speak a language with my rung des japanischen Butoh ins Genesis P-Orridge EsoTerrorist lich bis fünf zählt und die Vergan- body that I can’t with words.“ Die digitale Zeitalter auf Grundlage and Geometric – flourishes, 2019 genheit und Gegenwart faschis- Anfänge von boychild finden sich von Donna Haraways Cyborg tischer Strukturen evoziert. in der Dragszene von San Fran- Manifesto. „There is nothing sane about cisco. Den Namen nimmt sie um Ron Athey, geb. 1961 in Groton das Jahr 2011 an, nachdem sie für boychild lebt in L. A. (Kalifornien, US) making performance art.“ Ron (Connecticut, US), lebt in L. A. Athey tritt erstmals in der Punk- (Kalifornien, US) das Tanzprojekt eines Freundes szene der frühen 1980er-Jahre in zu Heilern, Schamanen und Los Angeles in Erscheinung. Er Hexen, aber auch zur Rolle von wird schnell bekannt durch seine Narren und Clowns in der Gesell- radikalen, selbstverletzenden und schaft recherchiert. Im Zentrum opernhaften Performances, in ihrer Performances steht dement- denen er die Rollen von Heiligen sprechend auch die Erkundung und Märtyrern einnimmt. Obwohl und Darstellung jener teils subti- die Rezeption seines Werkes len, teils kraftvollen physischen geprägt ist von Falschdarstellun- und emotionalen Verbindung, die gen, Vorverurteilungen und einer sich zwischen Körpern herstellen Soziologie des Skandals, geht es lässt. Obwohl sie sich in ihren in seiner Arbeit nicht um Provoka- Performances als fluides tion, sondern um die Bewältigung Geschlecht inszeniert, ist die existenzieller Erfahrungen und Auseinandersetzung mit Gender intensiver Emotionen. Seit nun- in ihrer Arbeit nur sekundär. Es mehr fast vier Jahrzehnten the- geht nicht um symbolische Ges- matisiert er die vielfältigen Facet- ten, sondern um einen symboli- ten und Ebenen von Identitäts- schen Austausch, eine Kommuni- politiken, Archetypen, Körper- kation mit dem Publikum, um das kunst, Sexpraktiken, Ritualen und Teilen von gemeinsamen Räumen. der sozipolitischen Gemengelage Kahlgeschoren, mit kolorierten von Aids, Religion und der Pole- Kontaktlinsen, Ganzkörperbema- mik des Blutes. Ausgehend von lung und einem Stroboskop in seiner Performance Acephalus ihrem Mund bewegt sie sich hyp- Monster wird er in Graz eine von notisch und wie fremdgesteuert Brion Gysin inspirierte Version des zu oftmals dunklen, elektroni- „Pistolengedichtes“ aufführen, bei schen Rhythmen. boychilds Per-
Katharina Diem ehrliches Bild zeigen. Das Projekt Klitclique Klitclique leben und arbeiten in Lieblingsmakel stellt gesell- Wien (AT) Lieblingsmakel. Welchen Makel untitled body of work, 2019 www.klitclique.com liebst du an dir?, 2019 schaftliche Rollenbilder und den Eine Kooperation zwischen der FH menschlichen Körper ins Zentrum „Is it art? Is it music?“ Eine Ant- Joanneum und dem Kunsthaus Graz der Betrachtung und plädiert für wort auf diese Fragen findet man einen ehrlichen Umgang – in den weder auf Klitcliques Website (der „Ich liebe mein Stottern“ oder sozialen Medien, mit anderen und diese Fragestellung entnommen „I love my very shy breasts“ sind sich selbst. Denn letztlich verlei- ist) noch in den Live-Performances Antworten, die Diem auf ihre hen uns erst Makel, wie Diem es des Künstlerinnen-Duos. Ihre Ver- Frage „Welchen Makel liebst du ausdrückt, „das Unverwechsel- weigerung, sich einer Sparte zuzu- an dir?“, die sie über die sozialen bare, das uns nicht in einer nach ordnen, liegt einer Kritik an der Medien streute, erhielt und die Idealen genormten Menschen- männlich dominierten Kunstwelt nun abwechselnd mit stilisierten masse verschwinden lässt”. und deren Zugänglichkeit zum Körperbildern über die BIX-Fas- Markt für Frauen zugrunde. In den Katharina Diem, geb. 1994 in Bregenz sade laufen. Auf Instagram oder feministischen Texten, die die (AT), lebt in Feldbach (AT) Facebook finden sich zahlreiche https://katharinadiem.com Wahlwienerinnen $chwanger und Profile „perfekter“, gutaussehen- G-udit in männlich dominierter der Menschen (nicht selten mit Hip-Hop-Manier zum Besten ansehnlichen Kindern, süßen geben, und in ihren mit Requisiten Haustieren und schönen Wohnun- (wie dem aus lackiertem Karton gen). Doch was wird nicht bestehenden Mischpult Menstrua- gezeigt? Welche Bilder einer tor PMS 2000) angereicherten Gesellschaft hinterlassen wir für Inszenierungen liegt bitterer kommende Generationen? Was Humor, der auf den (österreichi- sagen diese Bilder über unseren schen) Kunstbetrieb und seine Zeitgeist aus? Wie wahr sind marktorientierten Hierarchien diese Bilder? anspielt. Frech und selbstironisch Zwischen all den „perfekten“ performen Klitclique ohne Bildern mag es ungewohnt sein, Anspruch auf musikalische Raffi- seine Jumbo-Ohren oder schiefen nesse, jedoch mit hohem Enter- Zähne auf Instagram zu posten – tainment-Faktor, der nicht zuletzt Selbstdarstellungen, die mög auf das Improvisationstalent der licherweise keinen westeuropäi- beiden Akademie-Absolventinnen schen Schönheitsidealen entspre- zurückzuführen ist. chen, dafür aber ein erfrischend
Georg Kroneis 2019 in der WABE Berlin. Die Näh- Michikazu Matsune Gütern, der unseren Planeten Fetish Black Box – A Haptic und Polsterarbeiten sind von States of Being, 2019 scheinbar auf die Größe einer Performance, 2019 Maria Koblhirt ausgeführt. Performer/innen: Jasmin Hoffer, Orange schrumpfen lässt. Design und Performance: Raul Maia Georg Kroneis, geb. 1980 in Graz (AT), Fotografin: Elsa Okazaki Michikazu Matsune, geb. 1973 in Georg Kroneis lebt in Graz (AT) Kobe (JP), lebt in Wien (AT) Polster- und Näharbeit: www.georgkroneis.com www.michikazumatsune.info Maria Koblhirt Die Arbeiten des japanischen, in Dieses Projekt wird vom Land Steiermark Wien lebenden Künstlers und Einzelperformance mit Anmeldung gefördert. Choreografen Michikazu Matsune unter T +43-316/8017-9200 bewegen sich an der Schnittstelle von Tanz, Performance und bil- Die Fetish Black Box ist ein 2,4 dender Kunst und zeichnen sich Kubikmeter großer Kubus, dessen oftmals durch absurde Zugänge Aluminiumkonstruktion mit einer und einen subtilen Humor aus. Hülle aus Molton, schalldämmen- Seine Arbeiten reflektieren The- dem Schaumstoff und schwarzem men, die um das Verhältnis zwi- Lederimitat bezogen ist. Der schen Körper und Objekten, Innenraum bietet die Gelegenheit Bewegung und Bild oder Ort und zur Immersion. Als Biosphäre für Handlung kreisen. In der Duratio- eine haptische Performance, nal Performance State of Being abgeschlossen von den Blicken agieren zwei Tänzer/innen auf und und den Urteilen der Gesellschaft, um Museumspodeste, die im entsteht ein Ort, um die wesen- Raum verteilt sowohl als Bühnen hafte Seite eines Objekts als „Ich- als auch als Sockel für vergäng versus Objekterfahrung“ auch im liche Kunstobjekte – unterschied- Wortsinn zu begreifen. Eine hapti- liche Früchte, die in kräftigen sche Performance überführt aus Farben wie Globen bemalt wurden dem alltäglichen Umgang ent- – fungieren. Im ständigen Wechsel nommene Berührungen und zwischen konkret und abstrakt Handlungen in die Kunstform: spielt Michikazu Matsune in State Wechselseitige Kommunikation in of Being mit unserem Blick auf die Form von Berührung, Bewegung heutige Welt, mit Fragestellungen und Begegnung entfaltet sich im über globale Zustände, über ver- Moment. Die Fetish Black Box breitete soziale Werte und über feierte Premiere am Karfreitag den allgegenwärtigen Handel mit
Navaridas & Deutinger Im Spannungsfeld von Wirklich- Flora N. Galowitz mit ihm die Wahrnehmung seiner Speaking of Which, 2013 keit und Fiktion, Existenz und (aka Flora Neuwirth) Autorin in seinem jeweiligen Kon- Konzept, Performance: Simulation stellt Speaking of undankbar, 2019 text: Vom Rednerpult/der Desig- Alex Deutinger, Marta Navaridas Which des in Graz beheimateten fnsystems, Pulte, 2000 nerin zum Ausstellungsobjekt/der Komposition, Klangregie: Künstler/innenpaars den Blick in Courtesy Artelier Contemporary Künstlerin und schließlich zur Stephan Sperlich ein Dazwischen von digitalem nutzbaren und bewirteten Bar und Outside Eye: Helmut Köpping Raum und Live-Präsenz. Durch fnsystems ist der Werkstoff von der Gastgeberin: undankbare Bar Dank an Hanna Hollmann, ihre Verdoppelung auf der Bühne Flora N. Galowitz (aka Flora als Rollenbildertest. Krassimira Kruschkova stellen sich Navaridas und Neuwirth). Das eingefärbte Acryl- Deutinger in unterschiedlichen Flora Neuwirth, geb. 1971 in Graz (AT), glas in verschiedenen Farben und Marta Navaridas und Alexander lebt in Wien (AT) Zuständen des Seins den Heraus- Stärken wurde von 1998 bis 2010 www.floraneuwirth.at Deutinger entwickeln seit 2008 forderungen des gegenwärtigen in Standardformaten als künstle- gemeinsam textbasierte Choreo- Lebens. risches Objekt zur Adaptierung grafien. Ihr Fokus liegt – stringent und Nutzbarmachung den Käufe- herzuleiten aus dem ihnen Marta Navaridas, geb. 1979 in San rinnen und Käufern bzw. Sammle- gemeinsamen Ausbildungsweg Sebastiàn (ES) und Alexander Deutinger, geb. 1976 in Salzburg (AT), leben und rinnen und Sammlern freigege- als Übersetzer/in und Tänzer/in – arbeiten in Graz (AT) ben. Als Signature Material ist es auf verbaler und nonverbaler http://navaridasdeutinger.com auch Grundstoff verschiedener Sprache, der die Konstruktion eigener (dys)funktionaler Objekte. unserer Gesellschaft zugrunde Auf einem bewusst verschleierten liegt. In ihrer Lecture Performance Grat zwischen Aneignung, Mar- Speaking of Which bewegen sich kenbildung und Partizipation wer- die beiden Künstler/innen und den Begriffe von feministischer ihre mittels Video eingespielten Autorschaft, Skulptur, Performanz Verdoppelungen zwischen virtuel- des Objekts und relationale lem und physischem Raum. Ästhetik auf ihre Alltagstauglich- „There is a theory that says that a keit überprüft. Unter anderem programmer from the future bekannt für ihre „Künstlerbar- designed our reality“, erzählt Küche-Raum für aktuelle Kunst“ Deutinger im Trailer zum Stück – clubblumen (2008–2011) in Wien, eine von vielen Behauptungen zu deren Interieur 2015 in der Halle unserer gegenwärtigen Realität, für Kunst und Medien zur skulptu- die von scheinbar unzusammen- ralen Installation wurde, testet hängenden Gesten der beiden Neuwirth für das transformierbare Tänzer/innen begleitet werden. Werk undankbar das Objekt und
Franz Reimer für das Reenactment durch die Respondenzen anhand der Auseinandersetzung The Situation Room, 2013 Betrachter/innen. Die Problematik Studierende der Kunstuniversität Graz mit historischer Performance Art Closed-Circuit-Installation, des berühmten Pressefotos wird dazu angeregt, ihre eigenen verschiedene Materialien unmittelbar erfahrbar, indem uns Eine Respondenz ist eine künstle- künstlerischen Positionen kritisch die Installation vor Augen führt, rische Antwort auf eine histori- und reflektiert zu entwickeln. The Situation Room des deut- was die Macht dieses Bildes aus- sche Arbeit. Die Respondenz schen Medienkünstlers Franz macht: Es ist nichts zu sehen – unterscheidet sich vom Zu sehen sind: Reimer besteht aus einer begeh- weder Täter noch Opfer, Tatort Reenactment durch die Selbst- Sandra Eilks/Annou Reiners, o.T. oder Leiche –, außer unserer eige- (Joseph Beuys, Ja Ja Ja Ja Ja, Nee Nee baren Video-Installation, in der ständigkeit der entwickelten Per- nen Spiegelung. Nee Nee Nee, 1969) die Besucher/innen zum formances. Sie basiert nicht auf Albert Gitschthaler, Ausschnitt Reenactment einer historischen dem Prinzip der Wiederholung, (Friederike Pezold, Die neue Franz Reimer, geb. 1977 in Berlin (DE), Situation aufgefordert werden: sondern auf einem Prozess der leibhaftige Zeichensprache, 1971/75, lebt und arbeitet in Berlin (DE) Als Barack Obama und sein www.franzreimer.de individuellen Auseinanderset- Sammlung Neue Galerie Graz) nationales Sicherheitsteam am zung, einem dialogischen „Sich- Magdalena Kosch/Viet Anh Alexander 1. Mai 2011 die Tötungsaktion des Abarbeiten“. Dabei gilt es, mit Tran, o.T. (Urs Lüthi, Ohne Titel, 1973, Al-Quaida-Anführers Osama bin eigenen künstlerischen Aus- Sammlung Neue Galerie Graz) Laden live über einen Monitor drucksmitteln, d. h. in der eigenen Lukas Schmidt, Eheschließung (Franz verfolgten, entstand – aufgenom- Sprache und vor dem jeweiligen Kapfer, Liebeserklärung, 2001, Sammlung Neue Galerie Graz) men vom White-House-Fotogra- historischen und sozio-kulturellen Hanh Mai Thi Tran, Heimatliebe fen Pete Souza – ein ikonisches Hintergrund, mit dem gewählten (Marina Abramović, Rhythm 0, 1974) Pressebild. Die Kulisse, die Reimer Werk in seiner Andersartigkeit in nach Vorlage dieser Fotografie Kommunikation zu treten. nachgebildet hat, besteht aus Rigipswänden, Holzfoliendekor Die im Rahmen des Performance- und Papprequisiten. Eine Video Festivals gezeigten Responden- kamera filmt den Raum exakt im zen resultieren aus der Lehrveran- gleichen Ausschnitt und aus der- staltung Performance Theorie, die selben Perspektive, die Souza in den Sommersemestern 2018 eingenommen hatte. Die Kamera und 2019 an der Kunstuniversität überträgt ihr Bild in Echtzeit auf Graz unter der Leitung von Ass.- einen Screen an jener Stelle im Prof.in Dr.in Rosemarie Brucher Raum, an der die US-Regierung im stattgefunden hat. Dabei wurden echten Situation Room die Tötung Studierende aus unterschied von bin Laden verfolgen konnte. lichen Fächern (Schauspiel, Büh- Die Installation ist die freie Bühne nenbild, Orgel, Sound Design)
Barbis Ruder ral, ein Produkt und nicht poli- Milica Tomić verschiedene Perspektiven #likemetoo, 2018 tisch. Sie ist nicht bestechlich, Performing At the Trowel’s Edge, zulässt. So auch das Memorial in doch finanziell beeinflussbar. Als 2019 Becoming (*2013/17, ein geplan- Team Graz: Barbis Ruder, Eva Perner, Retro-Virus hackt sie sich durch Lecture Performance tes performatives „Denkmal“ auf Laura Steinl, Mette Kristensen, soziale Netzwerke, analoge Milica Tomić zusammen mit dem Gelände des ehemaligen Andreas Riegler Räume und Bühnen. Während Dzana Ajanović, Ajna Babahmetović, steirischen KZ-Außenlagers in Konzept, Performance, Musik, Video, Barbis Ruder in einer großen Anousheh Kehar, Lidija Radojević, Aflenz (1944–1945), das Erinnern Schnitt: Barbis Ruder Fake-Kampagne, die auf (pseudo) Andrea Peković, Nelly Sanjta, als lebendigen Forschungsprozess Videos-Team, künstlerische Beratung: demokratische Einmischung Philipp Sattler, Dubravka Sekulić und der Aktualisierung und der Akti- Ewa Stern Raphael Thurnher. pocht, die Rollen aller Beteiligten vierung von Wissen in der Gegen- Dramaturgische Betreuung: Andrea Salzmann durcheinanderwirbelt, wird das wart betrachtet. Publikum vor Ort aufgefordert, Die Arbeit von Milica Tomić kon- Kostüm: Peter Holzinger zentriert sich auf die Erforschung, Foto: Helmut Prochart mit seinen Smartphones die Live- Performing At the Trowel’s Edge Performance zu streamen. Die in Aufdeckung und öffentliche Dis- widmet sich der von Tomić vollzo- Produktion: Eva Perner Maske: Andreas Riegler Wien lebende Künstlerin stellt mit kussion von Themen, die mit poli- genen Abkehr und dem Prozess Bühne: P. Michael Schultes, dieser (Fake-)„Mitmacharbeit“ tischer und wirtschaftlicher von der individuellen zur kollekti- Carolin Lotz experimonde nicht zuletzt das Erfolgsrezept für Gewalt, Traumata und sozialer ven künstlerischen Praxis, die auf Weitere Performerinnen: eine aktuelle Kultureinrichtung Amnesie in Zusammenhang Diskurs, Prozess und aktives Mette Kristensen #MissMarketing, aus, für die schnell geklickte Likes stehen. Sie ist Gründungsmitglied gesellschaftspolitisches Engage- Laura Steinl #CustomerCare der „Grupa Spomenik/Monument aufgrund ihrer Messbarkeit wert- ment setzt. voller sind als „analoges“ Feed- Group“ (*2002) sowie Initiatorin Die Kampagne und Performance des interdisziplinären Projekts Milica Tomić, geb. 1960 in Belgrad (YU), back. #likemetoo von Barbis Ruder „Four Faces of Omarska“ (*2010) lebt in Belgrad (RS), Berlin (DE) und demaskiert und öffnet den künst- Graz (AT) Barbis Ruder, geb. 1984 in und der gleichnamigen Arbeits- https://milicatomic.wordpress.com lerischen Schaffensprozess und Heidelberg (DE), lebt in Wien (AT) gruppe. Diese Kollektive verbin- die Realität von Künstlerinnen www.barbisruder.com den Kunstpraxis und -theorie und und Künstlern als Kleinunterneh- Eine Koproduktion von MEOW ephemere versuchen auf verschiedenen mer/innen. Mittels Crowdfunding Vorhaben und donaufestival. Mit Ebenen – Forschung, Publika soll eine besonders gefällige Per- freundlicher Unterstützung des tionen, Performance, Ausstellun- Bundeskanzleramt Österreich, formance geschaffen werden, bei Universität für angewandte Kunst, gen – einen gegenöffentlichen der sich alle mit eigenem Content, Crowdfunder’s HUB, experimonde, Diskurs über die Jugoslawien- Werbung oder als Person einbrin- superated und Samstag Shop. kriege der 1990er-Jahre zu för- gen können. Host dieser „kleinen dern. Sie schlagen einen prozess- Kapitalismus-Horrorshow“ ist die orientierten Ansatz eines Figur INFLUENCA. Sie ist neolibe- Erinnerns und Gedenkens vor, der
6 10 2 4 11 1 13 8 12 9 5 7 3 1 Flora Neuwirth 2 Franz Reimer 3 Georg Kroneis 4 Michikazu Matsune 5 Franz Reimer (Künstlergespräch) 6 Klitclique 7 Barbis Ruder 8 Respondenzen 9 Milica Tomić 10 Michikazu Matsune (Künstlergespräch) 11 Ron Athey und boychild 12 Navaridas & Deutinger 13 Katharina Diem
Fr., 31.05. Sa., 01.06. An der BIX-Medienfassade von 20.05. bis 18.06.2019, 16 Uhr, Space04 12–18 Uhr, Space01 21–23:30 Uhr: Auftakt, Begrüßung Michikazu Matsune, State of Katharina Diem, Lieblingsmakel. Being 16–21 Uhr, gesamtes Kunsthaus Welchen Makel liebst du an dir? Flora Neuwirth, undankbar 12–21 Uhr, Space01 Franz Reimer, The Situation 16–21 Uhr, Space01 Room Franz Reimer, The Situation Room 12–21 Uhr, gesamtes Kunsthaus → Veranstaltungshinweis Flora Neuwirth, undankbar KUWI Graz Vortragsreihe: 16:30–21 Uhr, Foyer/Café Performativität in den Künsten: Georg Kroneis, Fetish Black Box – 12:30–19 Uhr, Foyer/Café 13.06.2019, 19 Uhr, HS 01.22 A Haptic Performance Georg Kroneis, Fetish Black Box – (Universitätsplatz 3/2) A Haptic Performance 17–21 Uhr, Space01 Nicole Haitzinger (Universität Michikazu Matsune, State of 13–15 Uhr, gesamtes Kunsthaus Salzburg): Iokastes Töchter in Being Respondenzen den szenischen Künsten der Studierende der Kunstuniversität Gegenwart. Zu performativen 18 Uhr, Space04 Graz Akten des Sterbens auf der Bühne Künstlergespräch mit Franz und anderswo Reimer und Joana Theuer 15–17 Uhr, Space04 Milica Tomić, Performing at the 19 Uhr, Needle Trowel’s Edge Klitclique, untitled body of work 17 Uhr, Needle 20:30 Uhr, Space04 Künstlergespräch mit Michikazu Barbis Ruder, #likemetoo Matsune und Barbara Steiner 18 Uhr, Space01 Ron Athey und boychild, Auszüge aus pistol poem, Genesis P-Orridge EsoTerrorist und Geometric – flourishes 19:30–21 Uhr, Space04 Navaridas & Deutinger, Speaking of Which
Ein Projekt von Kunsthaus Graz und KUWI Graz Kuratorisches Team: Rosemarie Brucher (Kunstuniversität Graz), Sabine Flach (Karl-Franzens-Universität Graz), Anselm Wagner (Technische Universität Graz), Roman Grabner (BRUSEUM/Neue Galerie Graz), Katrin Bucher Trantow, Katia Huemer, Barbara Steiner (Kunsthaus Graz) Projekt: Katia Huemer (Leitung), Thomas Schweitzer (Koordination) Booklet: Alexandra Trost (Redaktion), Jörg Eipper-Kaiser (Korrektorat), Karin Buol-Wischenau (Layout), Aldo Giannotti (Kunsthausplan, adaptiert) Kunsthaus Graz Universalmuseum Joanneum
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