Landesinstitut für Präventives Handeln - Geschäftsbericht 2018 - Saarland.de

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Landesinstitut für Präventives Handeln - Geschäftsbericht 2018 - Saarland.de
Landesinstitut für
Präventives Handeln
Geschäftsbericht 2018
Landesinstitut für Präventives Handeln - Geschäftsbericht 2018 - Saarland.de
Inhalt
                                                                                                                               Evaluation.................................................................................................................54
Das Selbstverständnis des Landesinstituts für Präventives Handeln........... 4
                                                                                                                               Evaluationsstudie
Zahlen, Daten & Fakten zum Jahr 2018................................................................ 6
                                                                                                                               „Bewegungsförderung und Stärkung der Persönlichkeit
Amor Parentum - Mentalisierungsbasiertes Präventionsprogramm............. 8                                                    in Kindergarten und Grundschule“ (BeSt KinGs) ............................................56

Bewegungsbaustelle - Eigenes Betreten erbeten.............................................10                                   Fit und Gesund in Kita und Grundschule...........................................................58

Kindergarten plus....................................................................................................12        Forschungsprojekt KomPass plus.......................................................................60

Kita-MOVE.................................................................................................................14   Vitalregion Landkreis Neunkirchen –
                                                                                                                               Aktive Generation – Dynamische Wirtschaft....................................................62
Sicher Schwimmen im Saarland -
Verbesserung der Schwimmfähigkeit bei (Grundschul-)Kindern................16                                                   Forschungsprojekt X-Sonar..................................................................................64

Aktionsveranstaltung Grundschulkinder in Sportvereine..............................18

Mediation an Schulen............................................................................................20

Fortbildungen in der Erlebnispädagogik............................................................22

Erlebnispädagogisches Zentrum-Saar (EPZ-Saar)..........................................24

Basismodul Präventives Handeln........................................................................26

Deeskalation und Konfliktmanagement.............................................................28

Verkehrssicherheit..................................................................................................30

SAARBOB..................................................................................................................32

Prävention von Substanzkonsum in Schwangerschaft und Stillzeit...........34

„7 aus 14“ - Jugendschutz....................................................................................36

Rebound – Resilienzförderung in der Schule...................................................38

Betriebliche Suchtprävention...............................................................................40

Drogenerkennung...................................................................................................42

Schuleigene Krisenteams für saarländische Schulen....................................44

Interkulturelle Kompetenz....................................................................................46

(Cyber)Mobbing.......................................................................................................48

Extremismusprävention.........................................................................................50

Communities that Care (CTC) - Kommunale (Kriminal-)prävention............52

2 • Geschäftsbericht 2018                                                                                                                                                                                                                          Geschäftsbericht 2018 • 3
Landesinstitut für Präventives Handeln - Geschäftsbericht 2018 - Saarland.de
Das Selbstverständnis des Landesinstituts für                                                                Unsere Zielgruppen sind Personen in einer Vielzahl von sozialen Bildungseinrichtungen:
Präventives Handeln (LPH)
                                                                                                             » LehrerInnen
                                                                                                             » SozialarbeiterInnen
                                                                                                             » PsychologInnen
Unser Leitbild: Prävention mit Kopf, Herz und Hand                                                           » SchoolworkerInnen
Das Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) wurde 2009 von der saarländischen Landesregierung           » Pädagogische Fachkräfte
gegründet, um die Zuständigkeiten zum Thema Prävention vor allem im Kindes- und Jugendalter an zen-          » PolizistInnen
traler Stelle zu bündeln. Aus den damaligen Ministerium für Inneres und Sport, für Bildung, Familie, Frau-   » ÜbungleiterInnen
en und Kultur sowie für Justiz, Arbeit, Gesundheit und Soziales wurden Aufgaben in das LPH verlagert,        » Eltern
um im Saarland eine kompetente Anlaufstelle für Präventionsfragen zu schaffen. Die Aufgabenwahrneh-
mung erfolgt dabei gemäß den einschlägigen Beschlüssen zur Gründung des LPH.                                 sowie MitarbeiterInnen in Vereinen und Unternehmen.

                                                                                                             Unsere Arbeit
Gesamtgesellschaftlicher Ansatz
Wir verstehen Prävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht von einzelnen, sondern von                                                          Beratung
vielen gesellschaftlichen Kräften gemeinsam geleistet werden muss.
Schutzfaktoren und Risikofaktoren
Wir setzen Präventionsmaßnahmen um, die Schutzfaktoren stärken und Risikofaktoren reduzieren.
Multiplikatoren
Unsere Zielgruppe sind MultiplikatorInnen, die mit Erziehungs-, Bildungs- und/oder Betreuungsaufga-
ben im Wesentlichen in Bezug auf Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene betraut sind.
                                                                                                                                                                        Qualifizierung
Präventionsketten
Wir wollen die Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen verstärken, indem wir für die verschiedenen
Präventionsfelder aufeinander abgestimmte Maßnahmen - sogenannte „Präventionsketten“ - entwi-
ckeln und umsetzen.
Dienstleister
Wir verstehen uns als Dienstleister und richten unsere Angebote und Maßnahmen an den Bedürfnissen
der Zielgruppe aus.
Interdisziplinärer Ansatz
Wir verfolgen bei der Erarbeitung und Umsetzung von präventiven Maßnahmen und Konzepten einen                                                              Vernetzung
interdisziplinären Ansatz.
Netzwerke
Wir zielen auf die Arbeit in Netzwerken, um Prävention effektiv und effizient gestalten zu können.
Ressortübergreifender Ansatz                                                                                 ... rund um das Thema Prävention
Wir arbeiten mit allen Ministerien vertrauensvoll zusammen und unterstützen den ressortübergreifen-
den Austausch in den Arbeitsfeldern der Prävention.                                                                                                                       Frühe Kindheit
Lernende Organisation                                                                                                                                            Prävention durch Sport
Wir verstehen uns als lernende Organisation. Wir reflektieren unsere Konzepte, unser Handeln und                                                                              Sicherheit
unsere Ergebnisse. Wir sind offen für Veränderungen. Unser Handeln ist darauf ausgerichtet, unsere                                                        Substanzkonsum und Resilienz
gesetzten Ziele und Qualitätsstandards zu erfüllen.                                                                                              Gewaltprävention & Konfliktmanagement
                                                                                                                                                                      Verkehrssicherheit
Teamarbeit                                                                                                                                                         Sicherheitsnetzwerke
Wir setzen auf vertrauensvolle, partnerschaftlicher und teamorientierte Zusammenarbeit, in der jeder                                                                 Forschungsprojekte
die Verantwortung für sein Aufgabengebiet trägt, Synergien nutzt und Stärken ausgebaut werden.

4 • Geschäftsbericht 2018                                                                                                                                                                    Geschäftsbericht 2018 • 5
Landesinstitut für Präventives Handeln - Geschäftsbericht 2018 - Saarland.de
Zahlen, Daten & Fakten zum Jahr 2018
Veranstaltungen 2018
Die MitarbeiterInnen des Landesinstituts für Präventives Handeln (LPH) waren im Jahr 2018 insgesamt    Neben der Durchführung von Aktionstagen, Fortbildungen und pädagogischen Tagen liegt
mehr als 400 Mal für die Prävention im Saarland im Einsatz. Die angegebenen Zahlen quantifizieren in   ein Schwerpunkt der Arbeit der MitarbeiterInnen des LPH in beraterischen Tätigkeiten.
der Regel die Anzahl der ganztägigen Einsätze. Ausnahmen davon sind Vorträge, Besprechungen und        Diese können Vor-Ort-Termine oder Beratungen per Telefon oder E-Mail sein.
Elternabende.

                                                                                                                                                                           Fachtagungen (4)

                                                                                                                                                                            Elternabende (8)

                                                                                                                                                                  Datenerhebungen (10)

                                                                                                                                                                pädagogische Tage (18)

                                                                                                                                                                                  Vorträge (19)

                                                                                                                                             Besprechungen/Arbeitskreise (20)

                                                                                                                                                            Qualifizierungsreihen (23)

                                                                                                                                            Aktionsveranstaltungen/-tage (50)

                                                                                                                                                                         Seminartage (248)

6 • Geschäftsbericht 2018                                                                                                                                                            Geschäftsbericht 2018 • 7
Landesinstitut für Präventives Handeln - Geschäftsbericht 2018 - Saarland.de
Arbeitsbereich:
                                                                                                        Rückblick

Amor Parentum – Mentalisierungs-                                                                        In Ergänzung zu den frühen Hilfen im Saarland war das Institut für
                                                                                                        Psychosoziale Prävention des Uniklinikums Heidelberg (IPP) vom
                                                                                                        Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (MSGFF)
basiertes Präventionsprogramm                                                                           beauftragt worden, ein Konzept für die Unterstützung von Kinderta-
                                                                                                        gesstätte und Eltern beim Übergang in die Krippe zu erarbeiten. Das
                                                                                                        daraus entstandene Schulungskonzept wurde in einer Modellphase
Qualifizierungsmaßnahme für ErzieherInnen zur Förderung der kindlichen Entwicklung in der Krippe
                                                                                                        in 2014 bis 2016 in Modellkrippen in allen saarländischen Landkrei-
                                                                                                        sen durchgeführt.

                                                                                                        Besonderheiten
                                                                                                        Zur weiteren Umsetzung im Saarland wurden drei MitarbeiterInnen
                                                                                                        im Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) durch das IPP als
                                 Beschreibung                                                           Trainer geschult. Anfang 2018 wurden erstmals ErzieherInnen in ei-
                                                                                                        ner Krippe durch einen Trainer des LPH weitergebildet.
                                 Der Übergang von der Betreuung des Kleinkindes in der Familie in
                                 die Betreuung in der Kindertagesstätte stellt Kinder und Eltern vor
                                 Herausforderungen, die sie gemeinsam bewältigen müssen. Den            Ausblick
                                 Übergang von der vertrauten familiären Lebenswelt hinein in die        Nachdem das LPH im November 2018 eine Informationsveranstal-
                                 neue Lebenswelt mit neuen Bezugspersonen erleben Kinder auf ganz       tung zu diesem Präventionsprogramm durchgeführt hat, werden im
                                 unterschiedliche Weise. Bei allen Kindern und auch bei vielen Eltern   Jahr 2019 die ersten Krippen durch die TrainerInnen des LPH qualifi-
                                 löst dieser Übergang eine Stressreaktion aus, die den Umgang mit-      ziert. Die mit der Maßnahme verbundene Selbsterfahrung wird durch
                                 einander verunsichern kann. Dem können die ErzieherInnen mit dem       das IPP durchgeführt.
                                 primärpräventiven Präventionsprogramm Amor Parentum in der Ein-
                                 gewöhnungsphase der Kinder in der Kindertagesstätte vorbeugen
                                 und begegnen.
                                 Im Rahmen einer mentalisierungsbasierten Qualifizierungsmaßnah-
                                 me auf der Grundlage neuester entwicklungspsychologischer Er-
                                 kenntnisse und der Bindungstheorie werden ErzieherInnen geschult
                                 und dazu befähigt, eine primärpräventive Intervention bei der Einge-
                                 wöhnung der Kinder in die Kindertagesstätte durchzuführen.

                                                                                                        Koordination
                                                                                                                     Markus Zimmermann
                                                                                                                     m.zimmermann@lph.saarland.de
                                                                                                                     (0681) 501 - 3850

8 • Geschäftsbericht 2018                                                                                                                                                      Geschäftsbericht 2018 • 9
Landesinstitut für Präventives Handeln - Geschäftsbericht 2018 - Saarland.de
Arbeitsbereich:
                                                                                                              Rückblick

Bewegungsbaustelle -                                                                                          Aus der Förderung 2018 konnten im Netzwerkprojekt Bewegungs-
                                                                                                              baustellen an die Kindertageseinrichtungen St. Peter und Paul in
                                                                                                                                                                                      Die Bewegungsbaustelle ist das Ergeb-
                                                                                                                                                                                      nis der Forschung des Sportwissen-
                                                                                                                                                                                      schaftlers Klaus Miedzinski: „Durch den
                                                                                                              Nalbach, St. Nikolaus in Felsberg, St. Hildegard in Neuweiler und das
Eigenes Betreten erbeten
                                                                                                                                                                                      selbsttätigen Umgang mit Materialien
                                                                                                              Marienkinderhaus in Luisenthal übergeben werden. Wie auch in den        und die spielerisch lustvolle Erfahrung
                                                                                                              Jahren zuvor trägt die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen      von Körperexperimenten erlernen
                                                                                                              und Familie, Frau Monika Bachmann, die Schirmherrschaft.                Kinder Bewegungssicherheit und
Die Bewegungsbaustelle – Ein Fortbildungsangebot aus dem Bereich der Primärprävention in Koopera-                                                                                     Selbstvertrauen. Sie machen mate-
tion mit der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse zur bewegungsorientierten Ent-                                                                                       riale Erfahrungen im Umgang mit den
wicklungsförderung von Kindern in Kindertagesstätten.                                                                                                                                 Spielobjekten selbst und gewinnen so
                                                                                                                                                                                      Kenntnisse über ihre eigenen Hand-
                                                                                                                                                                                      lungspläne“

                                       Beschreibung
                                       Die Bewegungsbaustelle ist ein von WissenschaftlerInnen unter mo-
                                       torischen, pädagogischen und gesundheitsförderlichen Aspekten
                                       entwickeltes, vielseitig einsetzbares Spielgerät, welches Kinder zum
                                       gemeinsamen, bewegten und intensiven Spielen anregen soll.
                                       Die beiden Kooperationspartner vereinbarten im Jahr 2014 eine Zu-
                                       sammenarbeit zur Bewegungsförderung als Instrument zur Persön-                                                                                 Übergaben von Bewegungsbaustellen
                                       lichkeitsbildung und -stärkung in Kindertagesstätten.
                                       Über das Netzwerkprojekt „Bewegungsbaustelle/Kindergarten plus“
                                       werden Kindertageseinrichtungen mit Materialien zur Bewegungs-
                                       baustelle ausgestattet und in einem Workshop mit dem Arbeiten mit
                                       diesen Bewegungsmaterialien vertraut gemacht.
                                       Ziel ist die Implementierung von bewegungsfördernden Angeboten
                                       im Rahmen der Netzwerkmaßnahme, um Vorschulkindern so früh
                                       wie möglich die Teilnahme an gesundheitsfördernden Bewegungs-
                                       angeboten zu ermöglichen.
                                       Das Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) bietet darüber hin-
                                       aus die Fortbildung für alle interessierten Kindertageseinrichtungen
                                       an. Ebenso ist die Bewegungsbaustelle auch in die Ausbildung eini-
                                       ger Fachschulen im Saarland integriert.
                                                                                                              Ausblick
                                                                                                              In Kooperation mit der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesund-
                                                                                                              heitskasse können wir auch im Jahr 2019 wieder Kindertagesstätten
                                                                                                              mit Materialien der Bewegungsbaustelle ausstatten und so weiterhin
                                                                                                              Gesundheit und Entwicklung von Kindern fördern.

                                                                                                              Koordination

                                                                                                                            Shanta Ghosh-Broderius
                                                                                                                            s.ghosh-broderius@lph.saarland.de
                                                                                                                            (0681) 501 - 3851

Materialien einer Bewegungsbaustelle

10 • Geschäftsbericht 2018                                                                                                                                                                       Geschäftsbericht 2018 • 11
Landesinstitut für Präventives Handeln - Geschäftsbericht 2018 - Saarland.de
Arbeitsbereich:
                                                                                                               Rückblick

Kindergarten plus                                                                                              Das Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) bietet jährlich so-
                                                                                                               wohl Basisfortbildungen, Reflexionstage als auch Teamfortbildungen
                                                                                                                                                                                       Seit 2011 haben insgesamt 624 päda-
                                                                                                                                                                                       gogische Fachkräfte und 429 Fachschü-
                                                                                                                                                                                       lerinnen und Fachschüler an Fortbil-
                                                                                                               für das Präventionsprogramm Kindergarten plus an. In 2018 nahmen        dungen für das Programm Kindergarten
                                                                                                               94 Fachkräfte aus 25 saarländischen Kindertagesstätten dieses Fort-     plus teilgenommen. Bisher wurden 128
Das Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) bietet pädagogischen Fachkräften in Zusammenarbeit
                                                                                                               bildungsangebot wahr. Wie bereits in vergangen Jahren wurde Kin-        Kindertageseinrichtungen im Saarland
mit der Deutschen Liga für das Kind und den saarländischen Lions Clubs seit 2011 eine Qualifizierung                                                                                   für die Durchführung des Programms
                                                                                                               dergarten plus auch der Fachschule St. Wendel angeboten, so dass
im Bildungs- und Präventionsprogramm Kindergarten plus zur Stärkung der kindlichen Persönlichkeit                                                                                      qualifiziert.
                                                                                                               weitere 24 SchülerInnen im Programm Kindergarten plus geschult
vier- bis sechsjähriger Kinder in Kindertageseinrichtungen an.
                                                                                                               werden konnten.

                                                                                                               Besonderheiten
                                        Beschreibung                                                           Seit 2018 fördert die Techniker Krankenkasse (TK) die Implemen-
                                                                                                               tierung und Umsetzung von Kindergarten plus in Kindertagesein-
                                        Das Programm Kindergarten plus wurde von der Deutschen Liga
                                                                                                               richtungen im Rahmen des Präventionsgesetzes, insbesondere für
                                        für das Kind entwickelt und besteht aus neun Modulen. Die Kinder
                                                                                                               Teamfortbildungen. Im Saarland nahmen 2018 bereits acht Kinderta-
                                        werden mit Hilfe der Handpuppen Tula & Tim kindgerecht durch
                                                                                                               geseinrichtungen diese Möglichkeit wahr und bewarben sich bei der
                                        das Programm begleitet: Kreative Methoden und Impulse in Spie-
                                                                                                               Techniker Krankenkasse – alle acht Einrichtungen werden nun über
                                        len, Übungen, Gesprächen, Bewegung und Liedern leiten die Kinder
                                                                                                               die kommenden drei Jahre gefördert.
Kindergarten plus wurde 2014 in die     dazu an, Körperbewusstsein zu entwickeln, ihre Sinne zu erfahren,
Grüne Liste Prävention aufgenommen      Gefühle ausdrücken und benennen zu können, Konflikte gewaltfrei        Aktuell liegt der Eigenanteil für alle neu am Programm interessierten
und mit der Stufe drei „Effektivität
                                        zu lösen und Eigenarten wahrzunehmen. Fünf bis acht Monate nach        Einrichtungen bei 50€. Die weiteren Kosten werden von einem För-
nachgewiesen“ bewertet.                                                                                        derer wie z.B. den Lions Clubs oder der TK übernommen. Diese Kos-
                                        Abschluss des neunten Moduls folgt ein Vertiefungsmodul, um die
www.gruene-liste-praevention.de                                                                                ten beinhalten die Basisfortbildung, Reflexionsmöglichkeiten und die
                                        Wirkung der ersten neun Module zu verstärken und zu verstetigen.
                                        Vermittelt werden die Inhalte in kleinen Gruppen mit acht bis zwölf    Materialtasche Kindergarten plus.
                                        Kindern von im Programm fortgebildeten Fachkräften. Um eine Im-
                                        plementierung in den Alltag der Kinder zu fördern, werden die Eltern   Ausblick
                                        durch Elternnachmittage, Elterninformationen und Spiel- und Ge-
                                        sprächsanregungen eingebunden.                                         Ein Schwerpunkt im Jahr 2019 wird weiterhin im Bereich Teamfort-
                                                                                                               bildungen liegen. Teamfortbildungen finden in der Regel vor Ort in
                                        Kindergarten plus basiert auf der Erkenntnis, dass die entscheiden-
                                                                                                               der Einrichtung statt und sind je nach Teamgröße ein- oder zweitägig.
                                        den Grundlagen emotionaler Intelligenz im frühen Kindesalter gelegt                                                                                  Nächste Fortbildungen im
                                                                                                               Dieses Fortbildungsangebot richtet sich sowohl an Einrichtungen, in
                                        werden und jedem geistigen Lernschritt ein sozial-emotionaler Ent-                                                                                              LPH:
                                                                                                               denen Kindergarten plus bereits durchgeführt wird als auch an Ein-
                                        wicklungsschritt voraus geht.                                                                                                                        7. + 8. Oktober 2019 (BF1)
                                                                                                               richtungen, die das Programm neu in ihrer Einrichtung implementie-
                                        Das Programm wurde von der Leuphana Universität Lüneburg evalu-        ren wollen.                                                                    2. Dezember 2019 (BF2)
                                        iert und hierbei in seiner Wirksamkeit bestätigt.
                                                                                                               Bei allen Fragen rund um Kindergarten plus sind wir gerne Ihre An-
                                                                                                               sprechpartner.                                                                   weitere Termine auf
                                                                                                                                                                                                www.lph.saarland.de

                                                                                                               Koordination

                                                                                                                            Shanta Ghosh-Broderius
                                                                                                                            s.ghosh-broderius@lph.saarland.de
                                                                                                                            (0681) 501 - 3851
Tim und Tula, die beiden Hauptfiguren
des Programms

12 • Geschäftsbericht 2018                                                                                                                                                                        Geschäftsbericht 2018 • 13
Landesinstitut für Präventives Handeln - Geschäftsbericht 2018 - Saarland.de
Arbeitsbereich:
                                                                                                           Rückblick

Kita-MOVE                                                                                                  Im Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) sind in 2017 und
                                                                                                           2018 insgesamt vier KollegInnen durch die ginko Stiftung für Prä-
                                                                                                                                                                                 Teilnahmevoraussetzung: Es müssen
                                                                                                                                                                                 mindestens zwei Fachkräfte je Einrich-
                                                                                                                                                                                 tung teilnehmen.
                                                                                                           vention zu TrainerInnen für das Programm Kita-MOVE fortgebildet
                                                                                                                                                                                 Kosten: Einrichtungen, die in Ki-
                                                                                                           worden, alle Seminare werden so jeweils von einem Trainertandem       ta-MOVE geschult werden möchten,
Kita-Move ist ein Fortbildungsangebot für pädagogische Fachkräfte, das vom Landesinstitut für Präven-
                                                                                                           durchgeführt. Die Einrichtungen können entscheiden, ob eine Team-     wird bei der ersten Teilnahme einmalig
tives Handeln (LPH) im Saarland in Kooperation mit der ginko Stiftung für Prävention seit 2018 anbietet.
                                                                                                           fortbildung für sie passender ist oder ob die Fachkräfte durch die    ein Selbstkostenbeitrag von 50€ in
Ziel von Kita-MOVE ist es, ErzieherInnen in der motivierenden Gesprächsführung mit Eltern zu schulen.                                                                            Rechnung gestellt.
                                                                                                           Teilnahme an offenen Fortbildungen geschult werden. Bei offenen
                                                                                                           Fortbildungen ist es Voraussetzung, dass aus einer Einrichtung min-
                                                                                                           destens zwei Fachkräfte teilnehmen, um so auch einen Austausch
                                                                                                           innerhalb der Kita nach der Fortbildung zu gewährleisten.
                                                                                                           In 2018 haben zwei offene Fortbildungen sowie fünf Teamschulun-
                                   Beschreibung                                                            gen stattgefunden, insgesamt wurden so 82 Fachkräfte aus 19 ver-
                                   Kita-MOVE wurde von der nordrhein-westfälischen ginko Stiftung          schiedenen Einrichtungen geschult.
                                   für Prävention entwickelt und von der Uni Bielefeld evaluiert, das
                                   Programm wird seit 2007 in Nordrhein-Westfalen umgesetzt.               Besonderheiten
                                   Ziel von Kita-MOVE ist es, ErzieherInnen in der motivierenden Ge-
                                                                                                           Am 15. Mai 2018 wurde als Programmauftakt im Saarland eine
                                   sprächsführung mit Eltern zu schulen, um besonders kürzere Ge-
                                                                                                           Fachtagung zu Kita-MOVE durchgeführt. Hierzu wurden alle Kin-
                                   sprächsmöglichkeiten, wie Tür- und Angelgespräche, konstruktiv zu
                                                                                                           dertagesstätten und Träger im Saarland eingeladen, um Kita-MOVE
                                   nutzen und Eltern passgenauer ansprechen und Impulse setzen zu
                                                                                                           kennenzulernen und zu prüfen, ob das Programm zur eigenen Ein-
                                   können. Es geht nicht darum, Schablonen für den Alltag anzubieten,
                                                                                                           richtung passt. Sozialwisssenschaftlerin und Erzieherin Angelika
                                   sondern vielmehr darum, genauer hinzusehen, wo Eltern gerade ste-
                                                                                                           Fiedler, selbst Mitentwicklerin von Kita-MOVE, stellte das Konzept
                                   hen, als auch für sich selbst die eigene Haltung zu reflektieren und
                                                                                                           Kita-MOVE und seine theoretischen Grundlagen vor und berichtete
                                   somit zu überprüfen.
                                                                                                           aus ihrer langjährigen Erfahrung als Kita-MOVE Trainerin. Um einen
                                   Die Fortbildung für Kita-MOVE umfasst drei zeitlich zusammenhän-        praktischen Einblick ins Programm zu ermöglichen, wurden drei         Fachtagung Kita-MOVE
                                   gende Fortbildungstage, an denen in zwölf verschiedenen Bausteinen      Workshops angeboten, in denen die Teilnehmenden gemeinsam mit
                                   Wissen zur motivierenden Gesprächsführung, zu Haltung und Fähig-        Angelika Fiedler sowie den Kita-MOVE TrainerInnen im LPH in ein
                                   keiten vermittelt wird. Dabei wird viel Raum für praktische Übungen     erstes Probieren kamen.
                                   und Reflexion gegeben.

                                                                                                           Ausblick
                                                                                                           Auch im Jahr 2019 werden zwei offene Fortbildungen und fünf Team-
                                                                                                           schulungen durchgeführt.

                                                                                                           Koordination

                                                                                                                        Sibylle Berger
                                                                                                                        s.berger@lph.saarland.de
                                                                                                                        (0681) 501 - 3894

Inhalte von Kita-MOVE

14 • Geschäftsbericht 2018                                                                                                                                                                  Geschäftsbericht 2018 • 15
Landesinstitut für Präventives Handeln - Geschäftsbericht 2018 - Saarland.de
Arbeitsbereich:
                                                                                                               Rückblick

Sicher Schwimmen im Saarland -                                                                                 Seit dem Frühjahr 2016 konnten in den „Schulaktionswochen
                                                                                                               Schwimmabzeichen“ nach erfolgreicher Prüfung rund 5.000 Jugend-
                                                                                                               schwimmabzeichen an saarländische SchülerInnen ausgehändigt
Verbesserung der Schwimmfähig-                                                                                 werden. Über 60 fachfremd unterrichtende Sportlehrkräfte an Grund-
                                                                                                               schulen wurden in „Didaktik und Methodik des Anfängerschwim-

keit bei (Grundschul-)Kindern
                                                                                                               mens“ geschult. In über 110 Einzelprojekten wurde der Schwimm-
                                                                                                               unterricht durch qualifizierte ÜbungsleiterInnen der Aktion „Sicher
                                                                                                               Schwimmen im Saarland“ unterstützt.
Schwimmen ist eine Kulturtechnik in unserer Gesellschaft. Dennoch können immer weniger Kinder
sicher schwimmen. Aus diesem Grund haben sich die Partner des Projektes zur Aufgabe gemacht, die               Besonderheiten
Schwimmfähigkeit bei saarländischen (Grundschul-)Kindern zu verbessern.                                        Partner
                                                                                                               Die Aktion wird federführend organisiert durch „wir im Verein mit
                                                                                                               dir“, dem LPH und dem Landessportverband für das Saarland, in Zu-
                                                                                                               sammenarbeit mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen
                                          Beschreibung                                                         und Familie, dem Ministerium für Bildung und Kultur und dem Minis-
                                          Neuere Umfragen besagen, das fast die Hälfte der deutschen Kinder    terium für Inneres, Bauen und Sport.
                                          im Alter von 10 Jahren nicht sicher schwimmen kann. Es wurde ein     Unterstützt wird die Aktion von der Saarland-Sporttoto GmbH, der
                                          ganzheitliches Konzept erarbeitet, das vier Schwerpunkte vorsieht:   AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse, der Unfall-
                                          Zum Erlangen der Grundfertigkeiten können als Ergänzung zum          kasse Saarland, der Sparkasse Neunkirchen, dem Landesverband
                                          Schwimmunterricht zusätzliche Schwimm-AGs eingerichtet werden.       Saar der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG) und
                                          Dabei sollen die Kinder gefördert werden, die nach dem regulären     dem Saarländischen Schwimmbund.
                                          Schwimmunterricht weitere Unterstützung auf dem Weg zum „si-         Pate der Aktion „Sicher Schwimmen im Saarland“ ist der Weltklasse-
                                          cheren Schwimmen“ benötigen.                                         schwimmer Andreas Waschburger.
                                          Für interessierte Lehrkräfte, SchulsozialarbeiterInnen oder päd-
                                          agogische Fachkräfte in der schulischen Nachmittagsbetreuung         Ausblick
                                          werden Fortbildungen zur aktuellen Didaktik und Methodik des
                                                                                                               Das LPH evaluiert die Ergebnisse des Projektes hinsichtlich der Ver-
                                          Anfänger-Schwimmens und zum Erlangen des DLRG-Rettungs-
                                                                                                               besserung der Schwimmfähigkeit bei saarländischen Kindern bzw.
                                          schwimm-Nachweises angeboten.
                                                                                                               des Nachweises der Schwimmfähigkeit. Der Tag des Schwimmens
                                          Die Grundschulen werden dabei unterstützt, im Sportunterricht den    findet am 2. Juni 2019 statt.
                                          Nachweis der Schwimmfähigkeit ihrer SchülerInnen zu dokumen-
                                          tieren. Bei den „Schulaktionswochen–Schwimmabzeichen“ haben
                                          die Grundschulen die Gelegenheit, nach Abnahme der Prüfung zum
                                                                                                                                                                                         Tag des
                                          Jugendschwimmabzeichen für ihre SchülerInnen den Deutschen
                                                                                                                                                                                      Schwimmens
                                          Jugendschwimmpass und das Schwimmabzeichen kostenfrei beim
                                                                                                                                                                                      am 02.06.2019
                                          Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) anzufordern.
                                                                                                                                                                                      #savethedate
                                          Der Tag des Schwimmens ist ein landesweiter Aktionstag. Hier soll
                                          den Vereinen die Möglichkeit geboten werden, für ihren Sport und
Insgesamt haben 15 Bäder mit insge-
samt rund 15.000 Gästen am Tag des        für ihr Schwimmbad zu werben. Der Tag des Schwimmens fand im
Schwimmens 2018 teilgenommen.             Berichtsjahr am 3. Juni 2018 statt.

                                                                                                               Koordination

                                                                                                                            Bernhard Schmitt
Schwimmen hat eine gesundheitliche
                                                                                                                            b.schmitt@lph.saarland.de
und eine soziale Komponente, und                                                                                            (0681) 501 - 3848
letztlich ist es eine Frage der eigenen
Sicherheit

16 • Geschäftsbericht 2018                                                                                                                                                             Geschäftsbericht 2018 • 17
Landesinstitut für Präventives Handeln - Geschäftsbericht 2018 - Saarland.de
Arbeitsbereich:
                                                                                                               Rückblick
Aktionsveranstaltung                                                                                           „wir im Verein mit dir“ und das Landesinstitut für Präventives Han-
                                                                                                               deln (LPH) haben im Jahr 2018 fünf Aktions- und fünf Verlosungs-

Grundschulkinder in Sportvereine
                                                                                                               veranstaltungen mit insgesamt 1.677 Kindern durchgeführt. Von den
                                                                                                               668 Kindern, die noch nicht im Verein waren, konnten 114 für den
                                                                                                               Eintritt in einen Sportverein begeistert werden.
„wir im Verein mit dir“ ist eine gemeinsame Initiative der saarländischen Landesregierung mit dem
Landessportverband für das Saarland (LSVS) aus dem Jahr 2001, die mit dem Landesinstitut für Prä-              Besonderheiten
ventives Handeln (LPH) eng kooperiert. Ein Aktionsfeld ist die Veranstaltungsreihe „wir im Verein mit dir
                                                                                                               •     Aktionsveranstaltung am 01. März 2018 in Schmelz mit 344 Kin-
– Grundschulkinder in Sportvereine“. Ziel dieser Veranstaltungen ist es, Grundschulkinder für Sport zu
                                                                                                                     dern, davon 176 (51%) bereits im Verein. 99 teilnehmende Kinder
begeistern und für eine Mitgliedschaft in Sportvereinen zu gewinnen.
                                                                                                                     (29%) mit 22 Neueintritten (13%).
                                                                                                               •     Aktionsveranstaltung am 03. Mai 2018 in Freisen mit 274 Kin-
                                                                                                                     dern, davon 153 (56%) bereits im Verein. 142 teilnehmende Kin-
                                       Beschreibung                                                                  der (52%) mit 23 Neueintritten (19%).
                                       In den Vereinen können die Kinder lernen, ihre Freizeit sinnvoll zu     •     Aktionsveranstaltung am 19. September 2018 in Eppelborn mit
                                       gestalten und sich durch Bewegung gesund zu halten. Sie erfahren              327 Kindern, davon 237 (72%) bereits im Verein. 150 teilnehmen-
                                       aber auch soziales Lernen und können gute und verlässliche Freun-             de Kinder (56%) mit 19 Neueintritten (21%).
                                       de und GesprächspartnerInnen finden. „wir im Verein mit dir“ führt      •     Aktionsveranstaltung am 25. Oktober 2018 in St. Ingbert mit 363
                                       jedes Jahr mehrere Aktionsveranstaltungen durch. Bei jeder dieser             Kindern, davon 198 (55%) bereits im Verein. 84 teilnehmende
                                       Veranstaltungen werden 300 – 400 Kindern aus den örtlichen Grund-             Kinder (23%) mit 23 Neueintritten (14%).
                                       schulen acht Sportarten durch die jeweiligen ortsansässigen Vereine     •     Aktionsveranstaltung am 29. November 2018 in Kleinblittersdorf
                                       vorgestellt.                                                                  mit 369 Kindern, davon 243 (66%) bereits im Verein. 178 teilneh-
                                       Durch das Einbinden dreier renommierter und mit dem Sport ver-                mende Kinder (48%) mit 27 Neueintritten (21%).
                                       bundener Künstler (Dennis Ebert, Liedertheatermacher; Martin Mat-
                                       hias, deutscher Meister im Zaubern für Kinder; Ibou, senegalesischer    Ausblick
                                       Trommel- und Rhythmiklehrer) gewinnt das dreistündige Programm
                                       zusätzlich an Attraktivität.                                                Terminplanung Aktionsveranstaltungen „Grundschulkinder in Sportvereine“
                                       Jedes Kind erhält nach der Veranstaltung einen „Mit-Mach-Pass“ und
                                       eine Liste mit einer Übersicht über die in der Gemeinde ansässigen                                 Aktionsveranstaltung              Verlosung
                                       Sportvereine. Auf dieser Liste sind die Sportarten, Vereinsadressen
                                       sowie Kontaktpersonen mit Adressen und Telefonnummern ver-                    Namborn              Donnerstag, 28.03.2019     Donnerstag, 06.06.2019

                                       merkt.                                                                        Lebach               Donnerstag, 11.04.2019     Donnerstag, 27.06.2019
                                       Mit dem „Mit-Mach-Pass“ können die Kinder nachweisen, dass sie,
                                       angeregt durch die Veranstaltung, einem Sportverein beigetreten               Kreis Merzig-
                                                                                                                                          Donnerstag, 12.09.2019     Donnerstag, 14.11.2019
                                                                                                                     Wadern
                                       sind, oder aber bereits vor der Aktionsveranstaltung aktives Mitglied
                                       in einem Sportverein waren. Im Anschluss an jede Aktionsveran-                Regionalverband
                                       staltung findet nach ca. acht Wochen eine Verlosungsveranstaltung                                  Donnerstag, 31.10.2019     Donnerstag, 19.12.2019
                                                                                                                     Saarbrücken
                                       statt. Alle, die einen „Mit-Mach-Pass“ abgegeben haben, können da-                                                                                     Terminplanung Aktionsveranstaltungen
                                       bei einen „sportlichen“ Preis gewinnen.                                       Saarpfalz-Kreis      Donnerstag, 28.11.2019     Donnerstag, 06.02.2020   2019/2020

                                                                                                               Koordination

                                                                                                                                Thomas Thiel
                                                                                                                                t.thiel@lph.saarland.de
                                                                                                                                (0681) 501 - 3877

Das Team von „wir im Verein mit dir“

18 • Geschäftsbericht 2018                                                                                                                                                                               Geschäftsbericht 2018 • 19
Arbeitsbereich:
                                                                                                                 Rückblick

Mediation an Schulen                                                                                             Im Jahr 2018 wurde ein Kurs für die Mediation an weiterführenden
                                                                                                                 Schulen angeboten. In der Ausbildungsreihe vom 11.02. bis zum
                                                                                                                 16.06. bestanden 17 von 20 Teilnehmern die Ausbildung und erhiel-
                                                                                                                 ten ein Zertifikat.
Mediation – Ein Baustein zur konstruktiven Konfliktbearbeitung an Schulen
Ziele sind die Sensibilisierung für die Themen Gewalt und gewaltfreie Konfliktlösung, die freiwillige            Dies waren im Jahr 2018:
Selbstverpflichtung der SchülerInnen zum Gewaltverzicht und die Ausbildung von MediatorInnen.                    •   Grundschule St. Wendel - Niederkirchen
                                                                                                                 •   Grundschule Dillingen II - Philipp-Schmitt-Schule
                                                                                                                 Die neue Kursreihe Mediation - So geht es weiter! in Grundschulen
                                                                                                                 besuchte die Grundschule Saarbrücken - Dellengarten, Mediations-
                                                                                                                 schule seit dem Schuljahr 2015/16.
                                          Beschreibung
                                          Mediation an weiterführenden Schulen
                                          Im April 2002 wurde der Grundstein zu einer Aktion an allen weiter-
                                          führenden Schulen des Saarlandes, zur Sensibilisierung von Schüler-                                                                          Mediationsesel
                                          Innen bezüglich der Themen Gewaltprävention und gewaltfreie Kon-                                                                             (Illustration: Jasmin Arnold
                                          fliktlösung gelegt. Jeder weiterführenden Schule wurde und wird die                                                                          Bearbeitung: Fabian Theobald)
                                          Möglichkeit eröffnet, LehrerInnen kostenlos zu Mediatoren ausbilden
                                          zu lassen.
                                          Die Partner wollen Mediation als festen Bestandteil des Schulalltags   Besonderheiten
                                          etablieren und weitere LehrerInnen sowie SchülerInnen als Media-       Insgesamt wurden im Jahr 2018 17 LehrerInnen an weiterführenden
                                          torInnen gewinnen. Die Ausbildung umfasst insgesamt 50 Stunden         Schulen zu MediatorInnen und in 10 Grundschulen 102 SchülerIn-
                                          an 8 Terminen und findet im Landesinstitut für Präventives Handeln     nen zu PeermediatorInnen ausgebildet. An fünf Gymnasien wurden
                                          (LPH) durch die Referentin Anne Feichtner statt.                       48 SchülerInnen von uns als Peermediatoren zertifiziert.

                                          Mediation in der Grundschule
                                          Das Projekt, das im Jahr 2003 ins Leben gerufen wurde, unterstützt
                                          Grundschulen dabei, eine verlässliche Kultur der Konfliktlösung im
                                          Schulalltag zu verankern und einen Beitrag zur Prävention von Ge-
Mittlerweile wurden mit Hilfe von „wir    walt zu leisten.
im Verein mit dir“ und dem Landesins-
                                          Die Ausbildung von SchülerInnen der Klassenstufe 3 zu MediatorIn-
titut für Präventives Handeln über 700
MediatorInnen ausgebildet.                nen sowie deren Tätigkeit in Klassenstufe 4 sind zentrale Bestand-
Seit dem Jahr 2003 haben sich insge-      teile. Weitere Bausteine, wie Pädagogischer Tag, Themenwoche und       Ausblick
samt 72 Grundschulen per Beschluss        Projektarbeit dienen der Einführung und nachhaltigen Unterstützung     Auch im Jahr 2019 werden in einer Ausbildungreihe Lehrkräfte, Lehr-
der Gesamtkonferenz auf den Weg zur       konstruktiver Konfliktlösungsstrategien in die gesamte Schule.         amtsstudierende, ReferendarInnen, TrainerInnen, ÜbungsleiterInnen,
Mediationsschule gemacht und be-
                                          Die Ausbildung umfasste sowohl theoretische (30 Stunden) als auch      SchoolworkerInnen und Fachkräfte in der Nachmittagsbetreuung al-
schlossen, Mediation in ihr Schulprofil
aufzunehmen.                              praktische Teile (35 Stunden).                                         ler Schulformen zu MediatorInnen ausgebildet.
                                                                                                                 Es können sich maximal sechs Grundschulen auf den Weg zur Me-
                                                                                                                 diationsschule machen oder in der Kursreihe Mediation - So geht es
                                                                                                                 weiter! ihre Kenntnisse auffrischen und vertiefen.

                                                                                                                 Koordination

                                                                                                                              Thomas Thiel
                                                                                                                              t.thiel@lph.saarland.de
                                                                                                                              (0681) 501 - 3877

20 • Geschäftsbericht 2018                                                                                                                                                                        Geschäftsbericht 2018 • 21
Arbeitsbereich:
                                                                                                         Rückblick

Fortbildungen in der                                                                                     Durchgeführt wurden neben der Qualifizierungsreihe Fortbildungen
                                                                                                         in verschiedenen Aktionsbereichen:

Erlebnispädagogik
                                                                                                         •   Kompetenzbereich Kanu - Lehrbefähigung „Kanu als Schulsport“
                                                                                                         •   Kompetenzbereich Klettern - Modul 1- Einführung
                                                                                                         •   Wildnispädagogik Teil 1+2
Organisation und Durchführung erlebnsipädagogischer Fortbildungen für MultiplikatorInnen aus Erzie-      •   Outdoor-Teamtraining
hung und Unterricht
                                                                                                         •   Kompetenzbereich „Klettern - Modul 2- Lehrbefähigung Klettern
                                                                                                             in Erziehung und Unterricht“
                                                                                                         •   Abenteuer- & Kooperationsübungen Teil 1+2

                                   Beschreibung
                                   In Fortbildungen für Lehrkräfte und andere pädagogische Fachkräfte
                                   wird das Thema Erlebnispädagogik in Theorie und Praxis vorgestellt.                                                                                      Teilnehmerzahlen in den
                                                                                                                                                                                            Aktionsbereichen
                                   Die TeilnehmerInnen werden in verschiedenen Einzelveranstaltun-       Erlebnispädagogische Qualifizierungsreihe (16)
                                   gen sowie im Rahmen einer zweijährigen Qualifizierungsreihe mit 26
                                   Ausbildungstagen dazu befähigt, erlebnispädagogische Programme        Klettern Modul 1 - Einführung (17)
                                   mit der eigenen Gruppe/Klasse durchzuführen und als Multiplika-
                                   torInnen in ihrer jeweiligen Schule/Einrichtung tätig zu werden.      Outdoor-Teamtraining (17)

                                   Die zweijährige Qualifizierungsreihe setzt sich neben dem Erlernen
                                                                                                         Klettern Modul 2 - Lehrbefähigung Klettern in Erziehung und Unterricht (19)
                                   erlebnispädagogischen Arbeitens aus Arbeitstagen zu den Themen-
                                   bereichen Deeskalation, Kooperation und Abenteuer, Projektvorbe-      Lehrbefähigung „Kanu als Schulsport“ (21)
                                   reitung, sowie den Wahlpflichtmodulen Kanu, Mountainbike, Klet-
                                   tern und Wildnispädagogik zusammen. Die TeilnehmerInnen können        Abenteuer- und Kooperationsübungen Teil 1 (21)
                                   durch die individuelle Zusammenstellung der Wahlmodule einen
                                   eigenen Schwerpunkt legen.                                            Wildnispädagogik Teil 1 (22)

                                   Kooperationen des Landesinstituts für Präventives Handeln (LPH) in
                                                                                                         Wildnispädagogik Teil 2 (23)
                                   der erlebnispädagogischen Aus- und Fortbildung bestehen mit der
                                   Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) und dem Sportwis-
                                   senschaftlichen Institut der Universität des Saarlandes (SWI).
                                                                                                         0                 5                  10                  15                   20           25

                                                                                                         Ausblick
                                                                                                         Offene Fortbildungen im Bereich Erlebnispädagogik können Sie auf
Übung: Wasserglas und Heliumstab                                                                         der Webseite www.lph-login.de einsehen.

                                                                                                         Koordination

                                                                                                                        Jan Günzel
                                                                                                                        j.guenzel@lph.saarland.de
                                                                                                                        (0681) 501 - 3873

22 • Geschäftsbericht 2018                                                                                                                                                                             Geschäftsbericht 2018 • 23
Arbeitsbereich:                                                                                             Rückblick

Erlebnispädagogisches                                                                                       Im Jahr 2018 nahmen insgesamt 5.294 Kinder und Jugendliche an
                                                                                                            erlebnispädagogischen Veranstaltungen des EPZ-Saar teil. Hierfür
                                                                                                            standen 36 HonorartrainerInnen zur Durchführung der Aktionspro-

Zentrum-Saar (EPZ-Saar)                                                                                     gramme zur Verfügung.

Das Erlebnispädagogische Zentrum-Saar bietet erlebnispädagogische Programme für Schulen,
Vereine, Gemeinden und soziale Einrichtungen.                                                                                                                                   Gesamtanzahl der Aktionstage (halb-
                                                                                                                                                                                tägig und ganztägig) aufgeteilt auf die
                                                                                                                                                                                erlebnispädagogischen Programme

                                     Beschreibung
                                     Das EPZ-Saar ist ein Aktionsfeld in Kooperation mit „wir im Verein
                                     mit dir“, welches mit dem Landesinstitut für Präventives Handeln
                                     (LPH) eng kooperiert. Im EPZ-Saar werden erlebnispädagogische Ak-
                                     tionsprogramme mit folgenden Themenschwerpunkten angeboten:
                                      •   Abenteuer- und Kooperationsübungen
                                     •    Wildnispädagogik
                                      •   Outdoor-Team-Training
                                      •   Klettern
                                      •   Kanufahren
                                      •   Mountainbiken
                                      •   Segeln in Kooperation mit dem Landesverband der saarländi-        Ausblick
                                          schen Segler (LVSS)                                               Das Erlebnispädagogische Zentrum-Saar bietet künftig erlebnispäd-   EPZ-Saar im Internet:
                                                                                                            agogische Programme mit dem Medium Stand-Up Paddling (SUP) an.      www.epz-saar.de
                                      •   Hochseilgarten                                                                                                                        www.wir-im-verein-mit-dir.de
                                      •   Niedrigseilgarten
                                      •   Musik-Rhythmik-Tanz
                                     Alle Programme haben im Allgemeinen folgende Ziele: Verbesserung
                                     des Sozialverhaltens, des Gemeinschaftsgefühls, der Kommunikati-
                                     ons- und Kooperationsfähigkeit, des Konfliktverhaltens und nicht zu-
                                     letzt des Selbstvertrauens und des Selbstwertgefühls.
                                     Die erlebnispädagogischen Programme richten sich an Schulen, so-
                                     ziale Einrichtungen, Vereine und Gemeinden, mit denen die spezifi-
                                     schen Ziele im Vorfeld vereinbart werden.

                                                                                                            Koordination

                                                                                                                          Tanjeff Bourgett
                                                                                                                          t.bourgett@lph.saarland.de
                                                                                                                          (0681) 501 - 3874
Teamtraining am Hochseilgarten des
EPZ-Saar in Berschweiler

24 • Geschäftsbericht 2018                                                                                                                                                                  Geschäftsbericht 2018 • 25
Arbeitsbereich:
                                                                                                           Rückblick

Basismodul Präventives Handeln                                                                             Im Frühjahr und Herbst 2018 fanden die Fortbildungen in den Schul-
                                                                                                           landheimen Oberthal und Berschweiler statt. Insgesamt durchliefen
                                                                                                                                                                                   Kommentare von TeilnehmerInnen
                                                                                                                                                                                   der Qualifizierungsreihe:
                                                                                                                                                                                   M.: „Das Wertvolle war, dass wir hier
                                                                                                           324 LehramtsanwärterInnen die Programme. Wie auch die Jahre zu-
                                                                                                                                                                                   alles selbst ausprobiert haben. Ich weiß
                                                                                                           vor, fielen die Rückmeldungen überwältigend positiv aus. Sowohl         jetzt wie es sich anfühlt.“
Fortbildung für LehramtsanwärterInnen im ersten Semester aller Schulformen
                                                                                                           das Programm im Seminarraum, als auch die Outdoor-Aktivitäten,
Ziel ist die Anbahnung zentraler pädagogischer Kompetenzen. Dies erfolgt mit permanentem Praxisbe-                                                                                 L.: „Das hat mich mehr überzeugt als
                                                                                                           fanden gleichermaßen positiven Anklang.                                 Tonnen von wohldurchdachter und
zug.
                                                                                                           Der Wert der Veranstaltung wird in mehrerlei Hinsicht gesehen: Man      perfekt präsentierter Theorie mit dem
                                                                                                                                                                                   Vermerk: so kann man es machen. End-
                                                                                                           lernt sich spielend kennen und wird für die Zeit des Referendariats
                                                                                                                                                                                   lich mal wirklich Praxis und es ging nur
                                                                                                           als Team gestärkt. Gleichzeitig wird der Methodenkoffer zum Thema       um uns und unsere Bedürfnisse. Danke
                                                                                                           Beziehungsarbeit gefüllt und es reift die Vorstellung, wie ein Schul-   dafür!“
                                                                                                           landheimaufenthalt mit der Klasse ablaufen könnte. Wertvolle Über-
 Ministerium für                 Beschreibung                                                              legungen hinsichtlich Leitungsverhalten und Konfliktmanagement
 Bildung und Kultur
                                 Diese Fortbildung für LehramtsanwärterInnen aller Schulformen fin-        begleiten stetig das gemeinsame Handeln.
                                 det jeweils zu Beginn der Ausbildung in einem saarländischen Schul-
                                 landheim statt. Partner des Landesinstituts für Präventives Handeln
                                 (LPH) sind in diesem Arbeitsbereich das Ministerium für Bildung und
                                 Kultur, das Institut für Lehrerfortbildung, „wir im Verein mit Dir“ und
                                 die Arbeitsgemeinschaft der Schullandheimträger im Saarland.
                                 Aus ursprünglich drei Stunden Programm sind mittlerweile zwei
                                 Tage Fortbildung geworden. Geschätzt werden die Wahl der Themen,
                                 vor allem aber die konsequent praktische und handlungsorientierte
                                 Vermittlung zentraler Aspekte von Pädagogik im schulischen Bereich.
                                 Im Mittelpunkt stehen Inhalte, welche neben unterrichtlicher Ver-
                                 siertheit und Begeisterung für das Fach darüber entscheiden, ob man
                                 in der Schule langfristig gesund und zufrieden arbeiten kann.
                                 •   Anregungen und Übungen zur Entwicklung einer professionellen
                                     inneren Haltung, die Dreh- und Angelpunkt für effektives und
                                     befriedigendes pädagogisches Wirken und ein zentraler Aspekt
                                     von Lehrergesundheit ist                                                                                                                      Referendare bei der Kooperations-
                                                                                                                                                                                   übung „Fröbelkran“
                                 •   Kennenlernen effektiver Konfliktlösestrategien
                                 •   Umgang mit Grenzsetzung, eigene Grenzen kennen, spüren und
                                                                                                           Ausblick
                                     verteidigen
                                                                                                           Im Jahr 2019 wird erstmals ein mehrtägiges Aufbaumodul umge-
                                 •   Eskalationsfallen – eigene Anteile im Konflikt
                                                                                                           setzt, um die Themen Körpersprache und Verhalten im Konflikt ver-
                                 •   Möglichkeiten des bewussten Umgangs mit Sprache und Kör-              tiefen zu können.
                                     persprache
                                 •   Beziehungsgestaltung und gruppendynamisches Arbeiten
                                 •   Effektives, professionelles Leitungsverhalten
                                 Dabei werden gruppendynamische Verfahren und Elemente aus den
                                 Bereichen Erlebnispädagogik, konfrontative Pädagogik, Theaterpäd-
                                 agogik und Elemente aus dem pädagogischen Psychodrama einge-
                                 setzt.
                                                                                                           Koordination

                                                                                                                         André Albach
                                                                                                                         a.albach@lph.saarland.de
                                                                                                                         (0681) 501 - 3871

26 • Geschäftsbericht 2018                                                                                                                                                                     Geschäftsbericht 2018 • 27
Arbeitsbereich:
                                                                                                                 Rückblick

Deeskalation und                                                                                                 2018 haben 20 LehrerInnen von neun verschiedenen Schulen an der
                                                                                                                 Qualifizierungsreihe „Deeskalation und Konfrontation in Erziehung
                                                                                                                                                                                        Erfahrungsbericht:
                                                                                                                                                                                        „Ich war noch nie auf einer Fortbildung,
                                                                                                                                                                                        die mich persönlich so stark geprägt
                                                                                                                 und Unterricht“ teilgenommen. Die Anmeldung als (Schul-)team ge-

Konfliktmanagement                                                                                               hört zu den Teilnahmebedingungen der Ausbildung. Gearbeitet wur-
                                                                                                                 de an 10 Ausbildungstagen an folgenden Themen:
                                                                                                                                                                                        hat. Ich habe gelernt, wie ich den Schü-
                                                                                                                                                                                        lern gegenüber wertschätzend aber
                                                                                                                                                                                        zugleich auch klar und konsequent sein
                                                                                                                                                                                        kann“.
Konflikte fordern uns heraus und sind zugleich essentieller Bestandteil unseres Zusammenlebens. Der              •   Beziehung(saufbau) als Schlüsselfaktor im Rahmen von
                                                                                                                                                                                        (Teilnehmerin der Qualifizierungsreihe)
Umgang mit ihnen kann erlernt werden. Dazu gehört die Arbeit auf der Beziehungsebene ebenso wie                      Deeskalation und Konfrontation
eine klare, grenzziehende Haltung.                                                                               •   (innere/äußere) Haltung im Rahmen der Konfrontativen Pädago-
                                                                                                                     gik
                                                                                                                 •   Nutzung und Bedeutung von Regeln und Konsequenz(en)
                                                                                                                 •   Bewusstsein über Statusdynamik
                                                                                                                 •   Unterstützungssysteme in Teams
                                          Beschreibung
                                                                                                                 •   selektive Wahrnehmung und Veränderung kognitiver Muster
                                          Selbsterfahrung und Handlungsorientierung sind unerlässliche Be-
                                                                                                                 •   Vorstellung und Übung alternativer pädagogischer
                                          standteile der Fortbildungsangebote des Landesinstituts für Präven-
                                                                                                                     Handlungsmuster
                                          tives Handeln (LPH).
                                          Wir verfolgen in unseren Veranstaltungen mit den TeilnehmerInnen       Seit 2014 haben insgesamt 124 Personen an der Qualifizierungsreihe
                                          letztlich zwei Zielrichtungen, um Gewalt zu vermeiden. Zum einen       teilgenommen.
                                          geht es um systematischen Beziehungsaufbau, denn gute, verläss-
                                          liche und damit belastbare Beziehungen sind der wichtigste präven-                                                                            Die TeilnehmerInnen der Qualifizie-
                                          tive Faktor zur Vermeidung von Gewalt.                                                                                                        rungsreihe „Deeskalation und Kon-
                                          Zum anderen möchten wir das Handlungsrepertoire der Teilneh-                                                                                  frontation in Erziehung und Unterricht
                                                                                                                                                                                        2018“
                                          merInnen in akuten Konfliktsituationen erweitern. Wir vermitteln
Gewalt gegen LehrerInnen:
                                          Techniken, mit deren Hilfe die Gewaltdynamik von Konfliktspiralen
Ein Viertel aller Lehrer in Deutschland
war bereits mindestens einmal wäh-        durchbrochen werden kann. Mit diesen Techniken soll im akuten
rend der beruflichen Laufbahn Opfer       Konfliktfall die Zahl der Handlungsmöglichkeiten aller Handlungs-
von Gewalt in der Schule. 6 Prozent       parteien erhöht werden, denn dadurch steigt gleichzeitig die Chance,
der Lehrer geben sogar an, dass sie an    dass der jeweilige Konflikt deeskaliert werden kann.
ihrer Schule schon einmal körperlich
angegriffen wurden (forsa Politik- und    Beziehungsaufbau und Deeskalation sind eng mit einer grundsätzli-
Sozialforschung GmbH; November            chen inneren Haltung verbunden, die in unseren Seminaren eingeübt
2016)                                     und im Anschluss an die jeweiligen Einrichtungen getragen werden
                                          soll.

                                                                                                                 Ausblick
                                                                                                                 Die Qualifizierungsreihe „Deeskalation und Konfrontation in Erzie-
                                                                                                                 hung und Unterricht 2019“ läuft bereits seit Januar 2019. Anmeldun-
                                                                                                                 gen für die Reihe 2020 sind ab sofort möglich. Des Weiteren sind auf
                                                                                                                 Anfrage pädagogische Tage und ein- bis mehrtägige Seminare sowie
                                                                                                                 allgemeine Beratung zu dem Thema möglich.

                                                                                                                 Koordination

                                                                                                                               Andreas Klär
                                                                                                                               a.klaer@lph.saarland.de
                                                                                                                               (0681) 501 - 3872

Rollenspiel Konfliktsituation

28 • Geschäftsbericht 2018                                                                                                                                                                          Geschäftsbericht 2018 • 29
Arbeitsbereich:
                                                                                                            Rückblick

Verkehrssicherheit                                                                                          Im Herbst 2014 wurde der Baustein „Bustraining“ neu konzipiert und
                                                                                                            BusfahrerInnen der Neunkircher Verkehrsgesellschaft qualifiziert.
                                                                                                            Damit sollen SchülerInnen der Klassenstufe 5 in einem spezifischen
                                                                                                            Training Wissen über das sichere Fahren mit dem Schulbus sowie
Im Fokus des Arbeitsbereiches steht das Programm zur Verkehrs- und Mobilitätserziehung „fit & mobil“,
                                                                                                            das sichere Verhalten an der Bushaltestelle erwerben und in Übun-
welches sich aktuell aus den Bausteinen „Bustraining“ und „Sichereres Radfahren für Flüchtlinge“ zu-
                                                                                                            gen mit Bezug zu realen Alltagssituationen anwenden.
sammensetzt.
                                                                                                            Der Baustein „Sichereres Radfahren für Flüchtlinge“ wurde ab Okto-
                                                                                                            ber 2017 im Rahmen von Multiplikatorenschulungen umgesetzt. Die
                                                                                                            MultiplikatorInnen erhalten neben der Wissensvermittlung ein Trai-
                                                                                                            ning, Seminarunterlagen und einen mehrsprachigen Flyer zum Aus-
                                                                                                            händigen an zukünftige KursteilnehmerInnen.
                                      Beschreibung
                                      Der Schwerpunkt des Programms „fit & mobil“ liegt auf der Entwick-                                                                         Durch BusbegleiterInnen ausgebildete
                                      lung und Implementierung von Präventionskonzepten im Bereich der                                                                           SchülerInnen im Landkreis Neunkir-
                                                                                                                                                                                 chen
                                      Verkehrs- und Mobilitätserziehung für Kinder, Jugendliche und junge
                                      Erwachsene.
                                      Alle Maßnahmen beinhalten einen spezifischen Fortbildungsansatz
                                      für MultiplikatorInnen, die sich zielgruppenangepasster, methodi-
                                      scher und didaktischer Ansätze bedienen. Die MultiplikatorInnen er-
                                      halten durch das Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) neben
                                      umfangreichen Seminarunterlagen ebenso Materialien und Medien
                                      zur eigenen Unterrichtsgestaltung.
                                      Im Baustein „Bustraining“ geht es vorranging um die Ausbildung von
                                      BusfahrerInnen, die mit Kindern der Klassenstufe 5 das sichere Fah-
                                      ren mit dem Schulbus und das richtige Verhalten an der Bushalte-
                                      stelle und im Bus trainieren.                                         Besonderheiten
                                      „Sichereres Radfahren für Flüchtlinge“ befähigt MultiplikatorInnen,
                                                                                                            Darüber hinaus werden jedes Jahr ca. 8.000 Exemplare der Broschüre
                                      theoretisches Basiswissen zur Radfahrthematik im praktischen Trai-
                                                                                                            „Zur Schule und zum Kindergarten – aber sicher“ mit Unterstützung
                                      ningssetting mit den TeilnehmerInnen umzusetzen.
                                                                                                            der VerkehrssicherheitsberaterInnen der saarländischen Polizei an
                                                                                                            Kindergärten und Grundschulen verteilt.

Gefahr eines absenkenden Busses für
SchülerInnen.

                                                                                                            Koordination

                                                                                                                          Aline Akel
                                                                                                                          a.akel@lph.saarland.de
                                                                                                                          (0681) 501 - 3868
Zu dem Projekt Bustraining werden
folgende Broschüren vorgehalten

30 • Geschäftsbericht 2018                                                                                                                                                                  Geschäftsbericht 2018 • 31
Arbeitsbereich:
                                                                                                               Rückblick

SAARBOB                                                                                                        Im Jahr 2018 war SAARBOB bei 25 Veranstaltungen (z. B. Festen, Pro-
                                                                                                               jekttagen etc.) mit BOB- Infoständen vertreten. Besondere Highlights
                                                                                                                                                                                         „Die Sicherheit junger Erwachsener im
                                                                                                                                                                                         Straßenverkehr liegt mir sehr am Her-
                                                                                                                                                                                         zen. SAARBOB leistet einen wirkungs-
                                                                                                               waren die Präsentation von SAARBOB im Rahmen der Schülermes-              vollen Beitrag zur Verkehrssicherheit“
                                                                                                               se „Abi-was dann?“ im September 2018 und des Fußballregional-             Verkehrsministerin
Das Verkehrssicherheitsprogramm SAARBOB ist Bestandteil der Alkoholprävention bei Fahranfängern.
                                                                                                               liga-Spiels SV 07 Elversberg gegen den FC Homburg im Dezember             Anke Rehlinger
SAARBOB verzichtet auf den erhobenen Zeigefinger und setzt auf die Werte „Verantwortung“, „soziale
                                                                                                               2018. Hier konnten mehrere Tausend Personen mit der BOB-Bot-
Kompetenz“ und „etwas tun für Freunde“. Die Reduzierung der Verursacher-und Opferrate junger Fahr-
                                                                                                               schaft erreicht werden.
erInnen (18 bis 24 Jahre) bei Verkehrsunfällen steht dabei im Fokus.
                                                                                                               Die langjähre Kooperation mit der Mountainbike-AG des Johan-
                                                                                                               nes-Kepler-Gymnasiums Lebach, in der die Abiturjahrgänge über die
                                                                                                               Programminhalte informiert werden, wurde auch 2018 fortgeführt.
                                                                                                               Mit dem JUZ Wadrill wurde ein weiterer BOB-Treff dazu gewonnen.
                                                                                                               Damit gibt es jetzt 36 offizielle BOB-Treffs. Ebenso schließen sich er-
                                                                                                               freulicherweise mehr neue Gaststätten dem BOB-Verbund an.
                                        Beschreibung
                                                                                                               Im jahr 2018 wurden zwei MultiplikatorInnenseminare im LPH durch-
                                        Im Auftrag der saarländischen Landesregierung koordiniert das Lan-
                                                                                                               geführt.
                                        desinstitut für Präventives Handeln (LPH) seit 2010 die landesweite
                                        Umsetzung der BOB-Idee. „BOB“ ist keine Abkürzung, sondern ein
                                        kurzer griffiger Name. Sein Erkennungszeichen ist ein gelber Schlüs-   Besonderheiten
                                        selanhänger. BOB als FahrerIn verzichtet auf Alkohol, übernimmt        Im Rahmen des Service-Learning-Programms in Kooperation mit der
                                        Verantwortung und fährt die Freunde sicher nach Hause. Ziele von       HTW des Saarlandes wurde Ende 2017 die Entwicklung einer SAAR-
                                        SAARBOB sind die Stärkung der sozialen Kompetenz junger Men-           BOB-App durch InformatikstudentInnen angeschoben. Der Prototyp
                                        schen und die Reduzierung der Verursacher- und Opferrate junger        wurde im April 2018 fertig gestellt, machte aber eine völlige Erneue-
                                        Fahrer (18 bis 24 Jahre) bei Verkehrsunfällen. Im Saarland gibt es     rung der SAARBOB-Webseite, auf die die App zugreift, erforderlich.
                                        mehr als 300 so genannte BOB-Lokale, 36 BOB-Jugendlokale und 60
                                        qualifizierte BOB-Fahrschulen.
„SAARBOB ist einfach genial, weil die                                                                                                                                                    SAARBOB-Aktion beim Regionalliga-
Aktion genial einfach ist.“                                                                                                                                                              spiel SV 07 Elversberg gegen den FC
Sozialministerin Monika Bachmann,                                                                                                                                                        Homburg am 07.12.2018
Schirmherrin von SAARBOB

                                                                                                               Ausblick
                                                                                                               Ab März 2019 wird sowohl die neue Webseite als auch die App für
                                                                                                               alle mobilen Endgeräte verfügbar sein.
                                                                                                                                                                                             www.saarbob.de

                                                                                                               Koordination

                                                                                                                             Sybille Becker-Oehm
Kooperation des Johannes-Kep-                                                                                                s.becker-oehm@lph.saarland.de
ler-Gymnasiums Lebach mit SAARBOB,                                                                                           (0681) 501 - 3819
hier beim MTB-Alpencross im August
2018

32 • Geschäftsbericht 2018                                                                                                                                                                           Geschäftsbericht 2018 • 33
Arbeitsbereich:
                                                                                                                Rückblick

Prävention von Substanzkonsum                                                                                   Die Befragungen in gynäkologischen Arztpraxen und Geburtskliniken
                                                                                                                endeten September 2017. Die Ergebnisse des letzten Befragungszeit-
                                                                                                                                                                                          Wie ist das mit dem Rauchen/Alkohol
                                                                                                                                                                                          in der Schwangerschaft?
                                                                                                                                                                                          Ich spreche mal mit ...
                                                                                                                raums wurden am Saarländischen Gynäkologentag im November
in Schwangerschaft und Stillzeit                                                                                2017 veröffentlicht.
                                                                                                                Im Februar und März 2018 konnten in zwei weiteren Klassen der Heb-
                                                                                                                                                                                          • meinem Frauenarzt/meiner Frauen-
                                                                                                                                                                                            ärztin, oder
                                                                                                                                                                                          • (m)einer Hebamme darüber.
Mit dem Titel „Meinem Kind zuliebe…, mir zuliebe…“ richtet sich die Kampagne zur Prävention von                 ammenschule des Uniklinikums Homburg/Saar und in einer Klasse
Substanzkonsum in Schwangerschaft und Stillzeit an Frauen, die schwanger werden wollen, bereits                 der Hebammenschule am Rastpfuhl-Saarbrücken des Caritasverban-
schwanger sind und ihre BegleiterInnen. Sie sollen für das Thema sensibilisiert werden und wenn mög-            des die Schulungen fortgeführt werden.                                    Weitere Informationen unter:
lich zu einer Reduktion oder im besten Fall zum Verzicht von Alkohol und Nikotin in dieser besonderen                                                                                     www.schwanger.saarland.de
Lebensphase ermutigt werden.                                                                                    Besonderheiten
                                                                                                                Im Nachgang zu zwei Fachtagungen im Jahr 2016 und 2017 im Saar-
                                                                                                                land bildete sich eine Arbeitsgemeinschaft zum Thema FASD - Feta-
Jedes Jahr kommen in Deutschland        Beschreibung                                                            les Alkoholsyndrom (AG FASD), bei der das LPH von Beginn an Mit-
zwischen 3000 und 4000 Kinder mit
Fetaler Alkoholspektrum-Störung         Mit der Kampagne „Prävention von Substanzkonsum in Schwanger-           glied ist. In dieser AG sind zudem folgende Mitlieder zu verzeichnen:
(FASD) zur Welt. FASD gilt somit als    schaft und Stillzeit“ richtet sich das Landesinstitut für Präventives   Das Gesundheitsamt Neunkirchen mit dem Arbeitsbereich „Frühe
eine der häufigsten angeborenen Stö-    Handeln (LPH) seit 2014 an werdende und junge Mütter sowie an           Hilfen“, die Suchtberatungsstelle „DIE BRIGG“ des Caritasverbandes
rungen mit Intelligenzminderung. FASD                                                                           Schaumberg-Blies e.V. und die Deutsche Gesellschaft für Kinder-
                                        ihre BegleiterInnen und informiert über die Gefahren und Risiken des
wird durch Alkoholkonsum während
                                        Konsums von Nikotin und Alkohol in der Schwangerschaft und Still-       schutz in der Medizin e.V.. Ziel ist es, einen Wegweiser zu entwickeln,
der Schwangerschaft hervorgerufen.
                                        zeit.                                                                   der die Anlaufstellen für Diagnostik, Beratung und Behandlung von
(vgl.: Pressemitteilung der Bundes-
drogenbeauftragten, Berlin: 2017;       Im Jahr 2018 wurden die vorhandenen Infomaterialien, in Abstim-         und bei FASD im Saarland transparenter gestaltet. Zunächst wurde
https://www.drogenbeauftragte.de/       mung mit dem Saarländischen Hebammenverband und dem Berufs-             mit dem Bereich „Diagnostik“ begonnen. In einem „Runden Tisch
presse/pressekontakt-und-mitteilun-
                                        verband der saarländischen Frauenärzte, grundlegend überarbeitet.       FASD“, wurde sich mit allen LeiterInnen der saarländischen Kinderkli-
gen/2017/2017-3-quartal/fasd-ta-                                                                                niken auf ein Konzept verständigt. Der Diagnostik-Wegweiser soll im
gung/?L=0)                              Die Formulierungen wurden noch sensibler gewählt. Zudem wurde
                                        ein neuer Titel entwickelt. Mit dem Titel: „Meinem Kind zuliebe…, mir   Frühjahr 2019 erscheinen und den Betroffenen, aber auch Experten
                                        zuliebe…“ soll zunächst auf den Inhalt der Kampagne neugierig ge-       Aufschluss über die Diagnosewege im Saarland geben.
                                                                                                                                                                                          Kampagnenpostkarte
                                        macht werden. Zugleich sollen aber auch der werdenden Mutter die        In diesem Jahr konnte erstmalig am Saarländischen Gynäkologen-
                                        Vorteile des Konsumverzichts für ihr ungeborenes Kind und auch für      tag ein Workshop zum Thema Substanzkonsum in Schwangerschaft
                                        sich selbst aufgezeigt werden.                                          und Stillzeit durchgeführt werden.
                                        Weiterhin ist das LPH bestrebt, medizinischen Fachangestellten eine
                                        Handlungshilfe zu bieten und die Fachkräfte in sensibler und mo-        Ausblick
                                        tivierender Ansprache zu schulen, um Schwangere im Hinblick auf
                                                                                                                Im Rahmen einer konzeptionellen Weiterentwicklung soll zukünftig
                                        Verzicht oder Reduktion von Substanzgerbrauch in Schwangerschaft
                                                                                                                das Thema auch in allgemeinbildenden Schulen etabliert werden.
                                        und Stillzeit anzusprechen. Erste Schulungen sollen in der ersten
                                        Jahreshälfte 2019 angeboten werden.                                     Zudem sollen auch Kinder- und Jugendärzte für das Thema Subs-
                                                                                                                tanzkonsum in Schwangerschaft und Stillzeit sensibilisiert und mit
                                                                                                                den Infomaterialien versorgt werden.

                                                                                                                Koordination

                                                                                                                              Jasmin Arnold
                                                                                                                              j.arnold@lph.saarland.de
                                                                                                                              (0681) 501 - 3888

Kampagnenmotiv

34 • Geschäftsbericht 2018                                                                                                                                                                            Geschäftsbericht 2018 • 35
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