Landesinstitut für Präventives Handeln - Geschäftsbericht 2018 - Saarland.de
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Inhalt Evaluation.................................................................................................................54 Das Selbstverständnis des Landesinstituts für Präventives Handeln........... 4 Evaluationsstudie Zahlen, Daten & Fakten zum Jahr 2018................................................................ 6 „Bewegungsförderung und Stärkung der Persönlichkeit Amor Parentum - Mentalisierungsbasiertes Präventionsprogramm............. 8 in Kindergarten und Grundschule“ (BeSt KinGs) ............................................56 Bewegungsbaustelle - Eigenes Betreten erbeten.............................................10 Fit und Gesund in Kita und Grundschule...........................................................58 Kindergarten plus....................................................................................................12 Forschungsprojekt KomPass plus.......................................................................60 Kita-MOVE.................................................................................................................14 Vitalregion Landkreis Neunkirchen – Aktive Generation – Dynamische Wirtschaft....................................................62 Sicher Schwimmen im Saarland - Verbesserung der Schwimmfähigkeit bei (Grundschul-)Kindern................16 Forschungsprojekt X-Sonar..................................................................................64 Aktionsveranstaltung Grundschulkinder in Sportvereine..............................18 Mediation an Schulen............................................................................................20 Fortbildungen in der Erlebnispädagogik............................................................22 Erlebnispädagogisches Zentrum-Saar (EPZ-Saar)..........................................24 Basismodul Präventives Handeln........................................................................26 Deeskalation und Konfliktmanagement.............................................................28 Verkehrssicherheit..................................................................................................30 SAARBOB..................................................................................................................32 Prävention von Substanzkonsum in Schwangerschaft und Stillzeit...........34 „7 aus 14“ - Jugendschutz....................................................................................36 Rebound – Resilienzförderung in der Schule...................................................38 Betriebliche Suchtprävention...............................................................................40 Drogenerkennung...................................................................................................42 Schuleigene Krisenteams für saarländische Schulen....................................44 Interkulturelle Kompetenz....................................................................................46 (Cyber)Mobbing.......................................................................................................48 Extremismusprävention.........................................................................................50 Communities that Care (CTC) - Kommunale (Kriminal-)prävention............52 2 • Geschäftsbericht 2018 Geschäftsbericht 2018 • 3
Das Selbstverständnis des Landesinstituts für Unsere Zielgruppen sind Personen in einer Vielzahl von sozialen Bildungseinrichtungen: Präventives Handeln (LPH) » LehrerInnen » SozialarbeiterInnen » PsychologInnen Unser Leitbild: Prävention mit Kopf, Herz und Hand » SchoolworkerInnen Das Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) wurde 2009 von der saarländischen Landesregierung » Pädagogische Fachkräfte gegründet, um die Zuständigkeiten zum Thema Prävention vor allem im Kindes- und Jugendalter an zen- » PolizistInnen traler Stelle zu bündeln. Aus den damaligen Ministerium für Inneres und Sport, für Bildung, Familie, Frau- » ÜbungleiterInnen en und Kultur sowie für Justiz, Arbeit, Gesundheit und Soziales wurden Aufgaben in das LPH verlagert, » Eltern um im Saarland eine kompetente Anlaufstelle für Präventionsfragen zu schaffen. Die Aufgabenwahrneh- mung erfolgt dabei gemäß den einschlägigen Beschlüssen zur Gründung des LPH. sowie MitarbeiterInnen in Vereinen und Unternehmen. Unsere Arbeit Gesamtgesellschaftlicher Ansatz Wir verstehen Prävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht von einzelnen, sondern von Beratung vielen gesellschaftlichen Kräften gemeinsam geleistet werden muss. Schutzfaktoren und Risikofaktoren Wir setzen Präventionsmaßnahmen um, die Schutzfaktoren stärken und Risikofaktoren reduzieren. Multiplikatoren Unsere Zielgruppe sind MultiplikatorInnen, die mit Erziehungs-, Bildungs- und/oder Betreuungsaufga- ben im Wesentlichen in Bezug auf Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene betraut sind. Qualifizierung Präventionsketten Wir wollen die Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen verstärken, indem wir für die verschiedenen Präventionsfelder aufeinander abgestimmte Maßnahmen - sogenannte „Präventionsketten“ - entwi- ckeln und umsetzen. Dienstleister Wir verstehen uns als Dienstleister und richten unsere Angebote und Maßnahmen an den Bedürfnissen der Zielgruppe aus. Interdisziplinärer Ansatz Wir verfolgen bei der Erarbeitung und Umsetzung von präventiven Maßnahmen und Konzepten einen Vernetzung interdisziplinären Ansatz. Netzwerke Wir zielen auf die Arbeit in Netzwerken, um Prävention effektiv und effizient gestalten zu können. Ressortübergreifender Ansatz ... rund um das Thema Prävention Wir arbeiten mit allen Ministerien vertrauensvoll zusammen und unterstützen den ressortübergreifen- den Austausch in den Arbeitsfeldern der Prävention. Frühe Kindheit Lernende Organisation Prävention durch Sport Wir verstehen uns als lernende Organisation. Wir reflektieren unsere Konzepte, unser Handeln und Sicherheit unsere Ergebnisse. Wir sind offen für Veränderungen. Unser Handeln ist darauf ausgerichtet, unsere Substanzkonsum und Resilienz gesetzten Ziele und Qualitätsstandards zu erfüllen. Gewaltprävention & Konfliktmanagement Verkehrssicherheit Teamarbeit Sicherheitsnetzwerke Wir setzen auf vertrauensvolle, partnerschaftlicher und teamorientierte Zusammenarbeit, in der jeder Forschungsprojekte die Verantwortung für sein Aufgabengebiet trägt, Synergien nutzt und Stärken ausgebaut werden. 4 • Geschäftsbericht 2018 Geschäftsbericht 2018 • 5
Zahlen, Daten & Fakten zum Jahr 2018 Veranstaltungen 2018 Die MitarbeiterInnen des Landesinstituts für Präventives Handeln (LPH) waren im Jahr 2018 insgesamt Neben der Durchführung von Aktionstagen, Fortbildungen und pädagogischen Tagen liegt mehr als 400 Mal für die Prävention im Saarland im Einsatz. Die angegebenen Zahlen quantifizieren in ein Schwerpunkt der Arbeit der MitarbeiterInnen des LPH in beraterischen Tätigkeiten. der Regel die Anzahl der ganztägigen Einsätze. Ausnahmen davon sind Vorträge, Besprechungen und Diese können Vor-Ort-Termine oder Beratungen per Telefon oder E-Mail sein. Elternabende. Fachtagungen (4) Elternabende (8) Datenerhebungen (10) pädagogische Tage (18) Vorträge (19) Besprechungen/Arbeitskreise (20) Qualifizierungsreihen (23) Aktionsveranstaltungen/-tage (50) Seminartage (248) 6 • Geschäftsbericht 2018 Geschäftsbericht 2018 • 7
Arbeitsbereich: Rückblick Amor Parentum – Mentalisierungs- In Ergänzung zu den frühen Hilfen im Saarland war das Institut für Psychosoziale Prävention des Uniklinikums Heidelberg (IPP) vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (MSGFF) basiertes Präventionsprogramm beauftragt worden, ein Konzept für die Unterstützung von Kinderta- gesstätte und Eltern beim Übergang in die Krippe zu erarbeiten. Das daraus entstandene Schulungskonzept wurde in einer Modellphase Qualifizierungsmaßnahme für ErzieherInnen zur Förderung der kindlichen Entwicklung in der Krippe in 2014 bis 2016 in Modellkrippen in allen saarländischen Landkrei- sen durchgeführt. Besonderheiten Zur weiteren Umsetzung im Saarland wurden drei MitarbeiterInnen im Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) durch das IPP als Beschreibung Trainer geschult. Anfang 2018 wurden erstmals ErzieherInnen in ei- ner Krippe durch einen Trainer des LPH weitergebildet. Der Übergang von der Betreuung des Kleinkindes in der Familie in die Betreuung in der Kindertagesstätte stellt Kinder und Eltern vor Herausforderungen, die sie gemeinsam bewältigen müssen. Den Ausblick Übergang von der vertrauten familiären Lebenswelt hinein in die Nachdem das LPH im November 2018 eine Informationsveranstal- neue Lebenswelt mit neuen Bezugspersonen erleben Kinder auf ganz tung zu diesem Präventionsprogramm durchgeführt hat, werden im unterschiedliche Weise. Bei allen Kindern und auch bei vielen Eltern Jahr 2019 die ersten Krippen durch die TrainerInnen des LPH qualifi- löst dieser Übergang eine Stressreaktion aus, die den Umgang mit- ziert. Die mit der Maßnahme verbundene Selbsterfahrung wird durch einander verunsichern kann. Dem können die ErzieherInnen mit dem das IPP durchgeführt. primärpräventiven Präventionsprogramm Amor Parentum in der Ein- gewöhnungsphase der Kinder in der Kindertagesstätte vorbeugen und begegnen. Im Rahmen einer mentalisierungsbasierten Qualifizierungsmaßnah- me auf der Grundlage neuester entwicklungspsychologischer Er- kenntnisse und der Bindungstheorie werden ErzieherInnen geschult und dazu befähigt, eine primärpräventive Intervention bei der Einge- wöhnung der Kinder in die Kindertagesstätte durchzuführen. Koordination Markus Zimmermann m.zimmermann@lph.saarland.de (0681) 501 - 3850 8 • Geschäftsbericht 2018 Geschäftsbericht 2018 • 9
Arbeitsbereich: Rückblick Bewegungsbaustelle - Aus der Förderung 2018 konnten im Netzwerkprojekt Bewegungs- baustellen an die Kindertageseinrichtungen St. Peter und Paul in Die Bewegungsbaustelle ist das Ergeb- nis der Forschung des Sportwissen- schaftlers Klaus Miedzinski: „Durch den Nalbach, St. Nikolaus in Felsberg, St. Hildegard in Neuweiler und das Eigenes Betreten erbeten selbsttätigen Umgang mit Materialien Marienkinderhaus in Luisenthal übergeben werden. Wie auch in den und die spielerisch lustvolle Erfahrung Jahren zuvor trägt die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen von Körperexperimenten erlernen und Familie, Frau Monika Bachmann, die Schirmherrschaft. Kinder Bewegungssicherheit und Die Bewegungsbaustelle – Ein Fortbildungsangebot aus dem Bereich der Primärprävention in Koopera- Selbstvertrauen. Sie machen mate- tion mit der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse zur bewegungsorientierten Ent- riale Erfahrungen im Umgang mit den wicklungsförderung von Kindern in Kindertagesstätten. Spielobjekten selbst und gewinnen so Kenntnisse über ihre eigenen Hand- lungspläne“ Beschreibung Die Bewegungsbaustelle ist ein von WissenschaftlerInnen unter mo- torischen, pädagogischen und gesundheitsförderlichen Aspekten entwickeltes, vielseitig einsetzbares Spielgerät, welches Kinder zum gemeinsamen, bewegten und intensiven Spielen anregen soll. Die beiden Kooperationspartner vereinbarten im Jahr 2014 eine Zu- sammenarbeit zur Bewegungsförderung als Instrument zur Persön- Übergaben von Bewegungsbaustellen lichkeitsbildung und -stärkung in Kindertagesstätten. Über das Netzwerkprojekt „Bewegungsbaustelle/Kindergarten plus“ werden Kindertageseinrichtungen mit Materialien zur Bewegungs- baustelle ausgestattet und in einem Workshop mit dem Arbeiten mit diesen Bewegungsmaterialien vertraut gemacht. Ziel ist die Implementierung von bewegungsfördernden Angeboten im Rahmen der Netzwerkmaßnahme, um Vorschulkindern so früh wie möglich die Teilnahme an gesundheitsfördernden Bewegungs- angeboten zu ermöglichen. Das Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) bietet darüber hin- aus die Fortbildung für alle interessierten Kindertageseinrichtungen an. Ebenso ist die Bewegungsbaustelle auch in die Ausbildung eini- ger Fachschulen im Saarland integriert. Ausblick In Kooperation mit der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesund- heitskasse können wir auch im Jahr 2019 wieder Kindertagesstätten mit Materialien der Bewegungsbaustelle ausstatten und so weiterhin Gesundheit und Entwicklung von Kindern fördern. Koordination Shanta Ghosh-Broderius s.ghosh-broderius@lph.saarland.de (0681) 501 - 3851 Materialien einer Bewegungsbaustelle 10 • Geschäftsbericht 2018 Geschäftsbericht 2018 • 11
Arbeitsbereich: Rückblick Kindergarten plus Das Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) bietet jährlich so- wohl Basisfortbildungen, Reflexionstage als auch Teamfortbildungen Seit 2011 haben insgesamt 624 päda- gogische Fachkräfte und 429 Fachschü- lerinnen und Fachschüler an Fortbil- für das Präventionsprogramm Kindergarten plus an. In 2018 nahmen dungen für das Programm Kindergarten 94 Fachkräfte aus 25 saarländischen Kindertagesstätten dieses Fort- plus teilgenommen. Bisher wurden 128 Das Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) bietet pädagogischen Fachkräften in Zusammenarbeit bildungsangebot wahr. Wie bereits in vergangen Jahren wurde Kin- Kindertageseinrichtungen im Saarland mit der Deutschen Liga für das Kind und den saarländischen Lions Clubs seit 2011 eine Qualifizierung für die Durchführung des Programms dergarten plus auch der Fachschule St. Wendel angeboten, so dass im Bildungs- und Präventionsprogramm Kindergarten plus zur Stärkung der kindlichen Persönlichkeit qualifiziert. weitere 24 SchülerInnen im Programm Kindergarten plus geschult vier- bis sechsjähriger Kinder in Kindertageseinrichtungen an. werden konnten. Besonderheiten Beschreibung Seit 2018 fördert die Techniker Krankenkasse (TK) die Implemen- tierung und Umsetzung von Kindergarten plus in Kindertagesein- Das Programm Kindergarten plus wurde von der Deutschen Liga richtungen im Rahmen des Präventionsgesetzes, insbesondere für für das Kind entwickelt und besteht aus neun Modulen. Die Kinder Teamfortbildungen. Im Saarland nahmen 2018 bereits acht Kinderta- werden mit Hilfe der Handpuppen Tula & Tim kindgerecht durch geseinrichtungen diese Möglichkeit wahr und bewarben sich bei der das Programm begleitet: Kreative Methoden und Impulse in Spie- Techniker Krankenkasse – alle acht Einrichtungen werden nun über len, Übungen, Gesprächen, Bewegung und Liedern leiten die Kinder die kommenden drei Jahre gefördert. Kindergarten plus wurde 2014 in die dazu an, Körperbewusstsein zu entwickeln, ihre Sinne zu erfahren, Grüne Liste Prävention aufgenommen Gefühle ausdrücken und benennen zu können, Konflikte gewaltfrei Aktuell liegt der Eigenanteil für alle neu am Programm interessierten und mit der Stufe drei „Effektivität zu lösen und Eigenarten wahrzunehmen. Fünf bis acht Monate nach Einrichtungen bei 50€. Die weiteren Kosten werden von einem För- nachgewiesen“ bewertet. derer wie z.B. den Lions Clubs oder der TK übernommen. Diese Kos- Abschluss des neunten Moduls folgt ein Vertiefungsmodul, um die www.gruene-liste-praevention.de ten beinhalten die Basisfortbildung, Reflexionsmöglichkeiten und die Wirkung der ersten neun Module zu verstärken und zu verstetigen. Vermittelt werden die Inhalte in kleinen Gruppen mit acht bis zwölf Materialtasche Kindergarten plus. Kindern von im Programm fortgebildeten Fachkräften. Um eine Im- plementierung in den Alltag der Kinder zu fördern, werden die Eltern Ausblick durch Elternnachmittage, Elterninformationen und Spiel- und Ge- sprächsanregungen eingebunden. Ein Schwerpunkt im Jahr 2019 wird weiterhin im Bereich Teamfort- bildungen liegen. Teamfortbildungen finden in der Regel vor Ort in Kindergarten plus basiert auf der Erkenntnis, dass die entscheiden- der Einrichtung statt und sind je nach Teamgröße ein- oder zweitägig. den Grundlagen emotionaler Intelligenz im frühen Kindesalter gelegt Nächste Fortbildungen im Dieses Fortbildungsangebot richtet sich sowohl an Einrichtungen, in werden und jedem geistigen Lernschritt ein sozial-emotionaler Ent- LPH: denen Kindergarten plus bereits durchgeführt wird als auch an Ein- wicklungsschritt voraus geht. 7. + 8. Oktober 2019 (BF1) richtungen, die das Programm neu in ihrer Einrichtung implementie- Das Programm wurde von der Leuphana Universität Lüneburg evalu- ren wollen. 2. Dezember 2019 (BF2) iert und hierbei in seiner Wirksamkeit bestätigt. Bei allen Fragen rund um Kindergarten plus sind wir gerne Ihre An- sprechpartner. weitere Termine auf www.lph.saarland.de Koordination Shanta Ghosh-Broderius s.ghosh-broderius@lph.saarland.de (0681) 501 - 3851 Tim und Tula, die beiden Hauptfiguren des Programms 12 • Geschäftsbericht 2018 Geschäftsbericht 2018 • 13
Arbeitsbereich: Rückblick Kita-MOVE Im Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) sind in 2017 und 2018 insgesamt vier KollegInnen durch die ginko Stiftung für Prä- Teilnahmevoraussetzung: Es müssen mindestens zwei Fachkräfte je Einrich- tung teilnehmen. vention zu TrainerInnen für das Programm Kita-MOVE fortgebildet Kosten: Einrichtungen, die in Ki- worden, alle Seminare werden so jeweils von einem Trainertandem ta-MOVE geschult werden möchten, Kita-Move ist ein Fortbildungsangebot für pädagogische Fachkräfte, das vom Landesinstitut für Präven- durchgeführt. Die Einrichtungen können entscheiden, ob eine Team- wird bei der ersten Teilnahme einmalig tives Handeln (LPH) im Saarland in Kooperation mit der ginko Stiftung für Prävention seit 2018 anbietet. fortbildung für sie passender ist oder ob die Fachkräfte durch die ein Selbstkostenbeitrag von 50€ in Ziel von Kita-MOVE ist es, ErzieherInnen in der motivierenden Gesprächsführung mit Eltern zu schulen. Rechnung gestellt. Teilnahme an offenen Fortbildungen geschult werden. Bei offenen Fortbildungen ist es Voraussetzung, dass aus einer Einrichtung min- destens zwei Fachkräfte teilnehmen, um so auch einen Austausch innerhalb der Kita nach der Fortbildung zu gewährleisten. In 2018 haben zwei offene Fortbildungen sowie fünf Teamschulun- Beschreibung gen stattgefunden, insgesamt wurden so 82 Fachkräfte aus 19 ver- Kita-MOVE wurde von der nordrhein-westfälischen ginko Stiftung schiedenen Einrichtungen geschult. für Prävention entwickelt und von der Uni Bielefeld evaluiert, das Programm wird seit 2007 in Nordrhein-Westfalen umgesetzt. Besonderheiten Ziel von Kita-MOVE ist es, ErzieherInnen in der motivierenden Ge- Am 15. Mai 2018 wurde als Programmauftakt im Saarland eine sprächsführung mit Eltern zu schulen, um besonders kürzere Ge- Fachtagung zu Kita-MOVE durchgeführt. Hierzu wurden alle Kin- sprächsmöglichkeiten, wie Tür- und Angelgespräche, konstruktiv zu dertagesstätten und Träger im Saarland eingeladen, um Kita-MOVE nutzen und Eltern passgenauer ansprechen und Impulse setzen zu kennenzulernen und zu prüfen, ob das Programm zur eigenen Ein- können. Es geht nicht darum, Schablonen für den Alltag anzubieten, richtung passt. Sozialwisssenschaftlerin und Erzieherin Angelika sondern vielmehr darum, genauer hinzusehen, wo Eltern gerade ste- Fiedler, selbst Mitentwicklerin von Kita-MOVE, stellte das Konzept hen, als auch für sich selbst die eigene Haltung zu reflektieren und Kita-MOVE und seine theoretischen Grundlagen vor und berichtete somit zu überprüfen. aus ihrer langjährigen Erfahrung als Kita-MOVE Trainerin. Um einen Die Fortbildung für Kita-MOVE umfasst drei zeitlich zusammenhän- praktischen Einblick ins Programm zu ermöglichen, wurden drei Fachtagung Kita-MOVE gende Fortbildungstage, an denen in zwölf verschiedenen Bausteinen Workshops angeboten, in denen die Teilnehmenden gemeinsam mit Wissen zur motivierenden Gesprächsführung, zu Haltung und Fähig- Angelika Fiedler sowie den Kita-MOVE TrainerInnen im LPH in ein keiten vermittelt wird. Dabei wird viel Raum für praktische Übungen erstes Probieren kamen. und Reflexion gegeben. Ausblick Auch im Jahr 2019 werden zwei offene Fortbildungen und fünf Team- schulungen durchgeführt. Koordination Sibylle Berger s.berger@lph.saarland.de (0681) 501 - 3894 Inhalte von Kita-MOVE 14 • Geschäftsbericht 2018 Geschäftsbericht 2018 • 15
Arbeitsbereich: Rückblick Sicher Schwimmen im Saarland - Seit dem Frühjahr 2016 konnten in den „Schulaktionswochen Schwimmabzeichen“ nach erfolgreicher Prüfung rund 5.000 Jugend- schwimmabzeichen an saarländische SchülerInnen ausgehändigt Verbesserung der Schwimmfähig- werden. Über 60 fachfremd unterrichtende Sportlehrkräfte an Grund- schulen wurden in „Didaktik und Methodik des Anfängerschwim- keit bei (Grundschul-)Kindern mens“ geschult. In über 110 Einzelprojekten wurde der Schwimm- unterricht durch qualifizierte ÜbungsleiterInnen der Aktion „Sicher Schwimmen im Saarland“ unterstützt. Schwimmen ist eine Kulturtechnik in unserer Gesellschaft. Dennoch können immer weniger Kinder sicher schwimmen. Aus diesem Grund haben sich die Partner des Projektes zur Aufgabe gemacht, die Besonderheiten Schwimmfähigkeit bei saarländischen (Grundschul-)Kindern zu verbessern. Partner Die Aktion wird federführend organisiert durch „wir im Verein mit dir“, dem LPH und dem Landessportverband für das Saarland, in Zu- sammenarbeit mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen Beschreibung und Familie, dem Ministerium für Bildung und Kultur und dem Minis- Neuere Umfragen besagen, das fast die Hälfte der deutschen Kinder terium für Inneres, Bauen und Sport. im Alter von 10 Jahren nicht sicher schwimmen kann. Es wurde ein Unterstützt wird die Aktion von der Saarland-Sporttoto GmbH, der ganzheitliches Konzept erarbeitet, das vier Schwerpunkte vorsieht: AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse, der Unfall- Zum Erlangen der Grundfertigkeiten können als Ergänzung zum kasse Saarland, der Sparkasse Neunkirchen, dem Landesverband Schwimmunterricht zusätzliche Schwimm-AGs eingerichtet werden. Saar der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG) und Dabei sollen die Kinder gefördert werden, die nach dem regulären dem Saarländischen Schwimmbund. Schwimmunterricht weitere Unterstützung auf dem Weg zum „si- Pate der Aktion „Sicher Schwimmen im Saarland“ ist der Weltklasse- cheren Schwimmen“ benötigen. schwimmer Andreas Waschburger. Für interessierte Lehrkräfte, SchulsozialarbeiterInnen oder päd- agogische Fachkräfte in der schulischen Nachmittagsbetreuung Ausblick werden Fortbildungen zur aktuellen Didaktik und Methodik des Das LPH evaluiert die Ergebnisse des Projektes hinsichtlich der Ver- Anfänger-Schwimmens und zum Erlangen des DLRG-Rettungs- besserung der Schwimmfähigkeit bei saarländischen Kindern bzw. schwimm-Nachweises angeboten. des Nachweises der Schwimmfähigkeit. Der Tag des Schwimmens Die Grundschulen werden dabei unterstützt, im Sportunterricht den findet am 2. Juni 2019 statt. Nachweis der Schwimmfähigkeit ihrer SchülerInnen zu dokumen- tieren. Bei den „Schulaktionswochen–Schwimmabzeichen“ haben die Grundschulen die Gelegenheit, nach Abnahme der Prüfung zum Tag des Jugendschwimmabzeichen für ihre SchülerInnen den Deutschen Schwimmens Jugendschwimmpass und das Schwimmabzeichen kostenfrei beim am 02.06.2019 Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) anzufordern. #savethedate Der Tag des Schwimmens ist ein landesweiter Aktionstag. Hier soll den Vereinen die Möglichkeit geboten werden, für ihren Sport und Insgesamt haben 15 Bäder mit insge- samt rund 15.000 Gästen am Tag des für ihr Schwimmbad zu werben. Der Tag des Schwimmens fand im Schwimmens 2018 teilgenommen. Berichtsjahr am 3. Juni 2018 statt. Koordination Bernhard Schmitt Schwimmen hat eine gesundheitliche b.schmitt@lph.saarland.de und eine soziale Komponente, und (0681) 501 - 3848 letztlich ist es eine Frage der eigenen Sicherheit 16 • Geschäftsbericht 2018 Geschäftsbericht 2018 • 17
Arbeitsbereich: Rückblick Aktionsveranstaltung „wir im Verein mit dir“ und das Landesinstitut für Präventives Han- deln (LPH) haben im Jahr 2018 fünf Aktions- und fünf Verlosungs- Grundschulkinder in Sportvereine veranstaltungen mit insgesamt 1.677 Kindern durchgeführt. Von den 668 Kindern, die noch nicht im Verein waren, konnten 114 für den Eintritt in einen Sportverein begeistert werden. „wir im Verein mit dir“ ist eine gemeinsame Initiative der saarländischen Landesregierung mit dem Landessportverband für das Saarland (LSVS) aus dem Jahr 2001, die mit dem Landesinstitut für Prä- Besonderheiten ventives Handeln (LPH) eng kooperiert. Ein Aktionsfeld ist die Veranstaltungsreihe „wir im Verein mit dir • Aktionsveranstaltung am 01. März 2018 in Schmelz mit 344 Kin- – Grundschulkinder in Sportvereine“. Ziel dieser Veranstaltungen ist es, Grundschulkinder für Sport zu dern, davon 176 (51%) bereits im Verein. 99 teilnehmende Kinder begeistern und für eine Mitgliedschaft in Sportvereinen zu gewinnen. (29%) mit 22 Neueintritten (13%). • Aktionsveranstaltung am 03. Mai 2018 in Freisen mit 274 Kin- dern, davon 153 (56%) bereits im Verein. 142 teilnehmende Kin- Beschreibung der (52%) mit 23 Neueintritten (19%). In den Vereinen können die Kinder lernen, ihre Freizeit sinnvoll zu • Aktionsveranstaltung am 19. September 2018 in Eppelborn mit gestalten und sich durch Bewegung gesund zu halten. Sie erfahren 327 Kindern, davon 237 (72%) bereits im Verein. 150 teilnehmen- aber auch soziales Lernen und können gute und verlässliche Freun- de Kinder (56%) mit 19 Neueintritten (21%). de und GesprächspartnerInnen finden. „wir im Verein mit dir“ führt • Aktionsveranstaltung am 25. Oktober 2018 in St. Ingbert mit 363 jedes Jahr mehrere Aktionsveranstaltungen durch. Bei jeder dieser Kindern, davon 198 (55%) bereits im Verein. 84 teilnehmende Veranstaltungen werden 300 – 400 Kindern aus den örtlichen Grund- Kinder (23%) mit 23 Neueintritten (14%). schulen acht Sportarten durch die jeweiligen ortsansässigen Vereine • Aktionsveranstaltung am 29. November 2018 in Kleinblittersdorf vorgestellt. mit 369 Kindern, davon 243 (66%) bereits im Verein. 178 teilneh- Durch das Einbinden dreier renommierter und mit dem Sport ver- mende Kinder (48%) mit 27 Neueintritten (21%). bundener Künstler (Dennis Ebert, Liedertheatermacher; Martin Mat- hias, deutscher Meister im Zaubern für Kinder; Ibou, senegalesischer Ausblick Trommel- und Rhythmiklehrer) gewinnt das dreistündige Programm zusätzlich an Attraktivität. Terminplanung Aktionsveranstaltungen „Grundschulkinder in Sportvereine“ Jedes Kind erhält nach der Veranstaltung einen „Mit-Mach-Pass“ und eine Liste mit einer Übersicht über die in der Gemeinde ansässigen Aktionsveranstaltung Verlosung Sportvereine. Auf dieser Liste sind die Sportarten, Vereinsadressen sowie Kontaktpersonen mit Adressen und Telefonnummern ver- Namborn Donnerstag, 28.03.2019 Donnerstag, 06.06.2019 merkt. Lebach Donnerstag, 11.04.2019 Donnerstag, 27.06.2019 Mit dem „Mit-Mach-Pass“ können die Kinder nachweisen, dass sie, angeregt durch die Veranstaltung, einem Sportverein beigetreten Kreis Merzig- Donnerstag, 12.09.2019 Donnerstag, 14.11.2019 Wadern sind, oder aber bereits vor der Aktionsveranstaltung aktives Mitglied in einem Sportverein waren. Im Anschluss an jede Aktionsveran- Regionalverband staltung findet nach ca. acht Wochen eine Verlosungsveranstaltung Donnerstag, 31.10.2019 Donnerstag, 19.12.2019 Saarbrücken statt. Alle, die einen „Mit-Mach-Pass“ abgegeben haben, können da- Terminplanung Aktionsveranstaltungen bei einen „sportlichen“ Preis gewinnen. Saarpfalz-Kreis Donnerstag, 28.11.2019 Donnerstag, 06.02.2020 2019/2020 Koordination Thomas Thiel t.thiel@lph.saarland.de (0681) 501 - 3877 Das Team von „wir im Verein mit dir“ 18 • Geschäftsbericht 2018 Geschäftsbericht 2018 • 19
Arbeitsbereich: Rückblick Mediation an Schulen Im Jahr 2018 wurde ein Kurs für die Mediation an weiterführenden Schulen angeboten. In der Ausbildungsreihe vom 11.02. bis zum 16.06. bestanden 17 von 20 Teilnehmern die Ausbildung und erhiel- ten ein Zertifikat. Mediation – Ein Baustein zur konstruktiven Konfliktbearbeitung an Schulen Ziele sind die Sensibilisierung für die Themen Gewalt und gewaltfreie Konfliktlösung, die freiwillige Dies waren im Jahr 2018: Selbstverpflichtung der SchülerInnen zum Gewaltverzicht und die Ausbildung von MediatorInnen. • Grundschule St. Wendel - Niederkirchen • Grundschule Dillingen II - Philipp-Schmitt-Schule Die neue Kursreihe Mediation - So geht es weiter! in Grundschulen besuchte die Grundschule Saarbrücken - Dellengarten, Mediations- schule seit dem Schuljahr 2015/16. Beschreibung Mediation an weiterführenden Schulen Im April 2002 wurde der Grundstein zu einer Aktion an allen weiter- führenden Schulen des Saarlandes, zur Sensibilisierung von Schüler- Mediationsesel Innen bezüglich der Themen Gewaltprävention und gewaltfreie Kon- (Illustration: Jasmin Arnold fliktlösung gelegt. Jeder weiterführenden Schule wurde und wird die Bearbeitung: Fabian Theobald) Möglichkeit eröffnet, LehrerInnen kostenlos zu Mediatoren ausbilden zu lassen. Die Partner wollen Mediation als festen Bestandteil des Schulalltags Besonderheiten etablieren und weitere LehrerInnen sowie SchülerInnen als Media- Insgesamt wurden im Jahr 2018 17 LehrerInnen an weiterführenden torInnen gewinnen. Die Ausbildung umfasst insgesamt 50 Stunden Schulen zu MediatorInnen und in 10 Grundschulen 102 SchülerIn- an 8 Terminen und findet im Landesinstitut für Präventives Handeln nen zu PeermediatorInnen ausgebildet. An fünf Gymnasien wurden (LPH) durch die Referentin Anne Feichtner statt. 48 SchülerInnen von uns als Peermediatoren zertifiziert. Mediation in der Grundschule Das Projekt, das im Jahr 2003 ins Leben gerufen wurde, unterstützt Grundschulen dabei, eine verlässliche Kultur der Konfliktlösung im Schulalltag zu verankern und einen Beitrag zur Prävention von Ge- Mittlerweile wurden mit Hilfe von „wir walt zu leisten. im Verein mit dir“ und dem Landesins- Die Ausbildung von SchülerInnen der Klassenstufe 3 zu MediatorIn- titut für Präventives Handeln über 700 MediatorInnen ausgebildet. nen sowie deren Tätigkeit in Klassenstufe 4 sind zentrale Bestand- Seit dem Jahr 2003 haben sich insge- teile. Weitere Bausteine, wie Pädagogischer Tag, Themenwoche und Ausblick samt 72 Grundschulen per Beschluss Projektarbeit dienen der Einführung und nachhaltigen Unterstützung Auch im Jahr 2019 werden in einer Ausbildungreihe Lehrkräfte, Lehr- der Gesamtkonferenz auf den Weg zur konstruktiver Konfliktlösungsstrategien in die gesamte Schule. amtsstudierende, ReferendarInnen, TrainerInnen, ÜbungsleiterInnen, Mediationsschule gemacht und be- Die Ausbildung umfasste sowohl theoretische (30 Stunden) als auch SchoolworkerInnen und Fachkräfte in der Nachmittagsbetreuung al- schlossen, Mediation in ihr Schulprofil aufzunehmen. praktische Teile (35 Stunden). ler Schulformen zu MediatorInnen ausgebildet. Es können sich maximal sechs Grundschulen auf den Weg zur Me- diationsschule machen oder in der Kursreihe Mediation - So geht es weiter! ihre Kenntnisse auffrischen und vertiefen. Koordination Thomas Thiel t.thiel@lph.saarland.de (0681) 501 - 3877 20 • Geschäftsbericht 2018 Geschäftsbericht 2018 • 21
Arbeitsbereich: Rückblick Fortbildungen in der Durchgeführt wurden neben der Qualifizierungsreihe Fortbildungen in verschiedenen Aktionsbereichen: Erlebnispädagogik • Kompetenzbereich Kanu - Lehrbefähigung „Kanu als Schulsport“ • Kompetenzbereich Klettern - Modul 1- Einführung • Wildnispädagogik Teil 1+2 Organisation und Durchführung erlebnsipädagogischer Fortbildungen für MultiplikatorInnen aus Erzie- • Outdoor-Teamtraining hung und Unterricht • Kompetenzbereich „Klettern - Modul 2- Lehrbefähigung Klettern in Erziehung und Unterricht“ • Abenteuer- & Kooperationsübungen Teil 1+2 Beschreibung In Fortbildungen für Lehrkräfte und andere pädagogische Fachkräfte wird das Thema Erlebnispädagogik in Theorie und Praxis vorgestellt. Teilnehmerzahlen in den Aktionsbereichen Die TeilnehmerInnen werden in verschiedenen Einzelveranstaltun- Erlebnispädagogische Qualifizierungsreihe (16) gen sowie im Rahmen einer zweijährigen Qualifizierungsreihe mit 26 Ausbildungstagen dazu befähigt, erlebnispädagogische Programme Klettern Modul 1 - Einführung (17) mit der eigenen Gruppe/Klasse durchzuführen und als Multiplika- torInnen in ihrer jeweiligen Schule/Einrichtung tätig zu werden. Outdoor-Teamtraining (17) Die zweijährige Qualifizierungsreihe setzt sich neben dem Erlernen Klettern Modul 2 - Lehrbefähigung Klettern in Erziehung und Unterricht (19) erlebnispädagogischen Arbeitens aus Arbeitstagen zu den Themen- bereichen Deeskalation, Kooperation und Abenteuer, Projektvorbe- Lehrbefähigung „Kanu als Schulsport“ (21) reitung, sowie den Wahlpflichtmodulen Kanu, Mountainbike, Klet- tern und Wildnispädagogik zusammen. Die TeilnehmerInnen können Abenteuer- und Kooperationsübungen Teil 1 (21) durch die individuelle Zusammenstellung der Wahlmodule einen eigenen Schwerpunkt legen. Wildnispädagogik Teil 1 (22) Kooperationen des Landesinstituts für Präventives Handeln (LPH) in Wildnispädagogik Teil 2 (23) der erlebnispädagogischen Aus- und Fortbildung bestehen mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) und dem Sportwis- senschaftlichen Institut der Universität des Saarlandes (SWI). 0 5 10 15 20 25 Ausblick Offene Fortbildungen im Bereich Erlebnispädagogik können Sie auf Übung: Wasserglas und Heliumstab der Webseite www.lph-login.de einsehen. Koordination Jan Günzel j.guenzel@lph.saarland.de (0681) 501 - 3873 22 • Geschäftsbericht 2018 Geschäftsbericht 2018 • 23
Arbeitsbereich: Rückblick Erlebnispädagogisches Im Jahr 2018 nahmen insgesamt 5.294 Kinder und Jugendliche an erlebnispädagogischen Veranstaltungen des EPZ-Saar teil. Hierfür standen 36 HonorartrainerInnen zur Durchführung der Aktionspro- Zentrum-Saar (EPZ-Saar) gramme zur Verfügung. Das Erlebnispädagogische Zentrum-Saar bietet erlebnispädagogische Programme für Schulen, Vereine, Gemeinden und soziale Einrichtungen. Gesamtanzahl der Aktionstage (halb- tägig und ganztägig) aufgeteilt auf die erlebnispädagogischen Programme Beschreibung Das EPZ-Saar ist ein Aktionsfeld in Kooperation mit „wir im Verein mit dir“, welches mit dem Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) eng kooperiert. Im EPZ-Saar werden erlebnispädagogische Ak- tionsprogramme mit folgenden Themenschwerpunkten angeboten: • Abenteuer- und Kooperationsübungen • Wildnispädagogik • Outdoor-Team-Training • Klettern • Kanufahren • Mountainbiken • Segeln in Kooperation mit dem Landesverband der saarländi- Ausblick schen Segler (LVSS) Das Erlebnispädagogische Zentrum-Saar bietet künftig erlebnispäd- EPZ-Saar im Internet: agogische Programme mit dem Medium Stand-Up Paddling (SUP) an. www.epz-saar.de • Hochseilgarten www.wir-im-verein-mit-dir.de • Niedrigseilgarten • Musik-Rhythmik-Tanz Alle Programme haben im Allgemeinen folgende Ziele: Verbesserung des Sozialverhaltens, des Gemeinschaftsgefühls, der Kommunikati- ons- und Kooperationsfähigkeit, des Konfliktverhaltens und nicht zu- letzt des Selbstvertrauens und des Selbstwertgefühls. Die erlebnispädagogischen Programme richten sich an Schulen, so- ziale Einrichtungen, Vereine und Gemeinden, mit denen die spezifi- schen Ziele im Vorfeld vereinbart werden. Koordination Tanjeff Bourgett t.bourgett@lph.saarland.de (0681) 501 - 3874 Teamtraining am Hochseilgarten des EPZ-Saar in Berschweiler 24 • Geschäftsbericht 2018 Geschäftsbericht 2018 • 25
Arbeitsbereich: Rückblick Basismodul Präventives Handeln Im Frühjahr und Herbst 2018 fanden die Fortbildungen in den Schul- landheimen Oberthal und Berschweiler statt. Insgesamt durchliefen Kommentare von TeilnehmerInnen der Qualifizierungsreihe: M.: „Das Wertvolle war, dass wir hier 324 LehramtsanwärterInnen die Programme. Wie auch die Jahre zu- alles selbst ausprobiert haben. Ich weiß vor, fielen die Rückmeldungen überwältigend positiv aus. Sowohl jetzt wie es sich anfühlt.“ Fortbildung für LehramtsanwärterInnen im ersten Semester aller Schulformen das Programm im Seminarraum, als auch die Outdoor-Aktivitäten, Ziel ist die Anbahnung zentraler pädagogischer Kompetenzen. Dies erfolgt mit permanentem Praxisbe- L.: „Das hat mich mehr überzeugt als fanden gleichermaßen positiven Anklang. Tonnen von wohldurchdachter und zug. Der Wert der Veranstaltung wird in mehrerlei Hinsicht gesehen: Man perfekt präsentierter Theorie mit dem Vermerk: so kann man es machen. End- lernt sich spielend kennen und wird für die Zeit des Referendariats lich mal wirklich Praxis und es ging nur als Team gestärkt. Gleichzeitig wird der Methodenkoffer zum Thema um uns und unsere Bedürfnisse. Danke Beziehungsarbeit gefüllt und es reift die Vorstellung, wie ein Schul- dafür!“ landheimaufenthalt mit der Klasse ablaufen könnte. Wertvolle Über- Ministerium für Beschreibung legungen hinsichtlich Leitungsverhalten und Konfliktmanagement Bildung und Kultur Diese Fortbildung für LehramtsanwärterInnen aller Schulformen fin- begleiten stetig das gemeinsame Handeln. det jeweils zu Beginn der Ausbildung in einem saarländischen Schul- landheim statt. Partner des Landesinstituts für Präventives Handeln (LPH) sind in diesem Arbeitsbereich das Ministerium für Bildung und Kultur, das Institut für Lehrerfortbildung, „wir im Verein mit Dir“ und die Arbeitsgemeinschaft der Schullandheimträger im Saarland. Aus ursprünglich drei Stunden Programm sind mittlerweile zwei Tage Fortbildung geworden. Geschätzt werden die Wahl der Themen, vor allem aber die konsequent praktische und handlungsorientierte Vermittlung zentraler Aspekte von Pädagogik im schulischen Bereich. Im Mittelpunkt stehen Inhalte, welche neben unterrichtlicher Ver- siertheit und Begeisterung für das Fach darüber entscheiden, ob man in der Schule langfristig gesund und zufrieden arbeiten kann. • Anregungen und Übungen zur Entwicklung einer professionellen inneren Haltung, die Dreh- und Angelpunkt für effektives und befriedigendes pädagogisches Wirken und ein zentraler Aspekt von Lehrergesundheit ist Referendare bei der Kooperations- übung „Fröbelkran“ • Kennenlernen effektiver Konfliktlösestrategien • Umgang mit Grenzsetzung, eigene Grenzen kennen, spüren und Ausblick verteidigen Im Jahr 2019 wird erstmals ein mehrtägiges Aufbaumodul umge- • Eskalationsfallen – eigene Anteile im Konflikt setzt, um die Themen Körpersprache und Verhalten im Konflikt ver- • Möglichkeiten des bewussten Umgangs mit Sprache und Kör- tiefen zu können. persprache • Beziehungsgestaltung und gruppendynamisches Arbeiten • Effektives, professionelles Leitungsverhalten Dabei werden gruppendynamische Verfahren und Elemente aus den Bereichen Erlebnispädagogik, konfrontative Pädagogik, Theaterpäd- agogik und Elemente aus dem pädagogischen Psychodrama einge- setzt. Koordination André Albach a.albach@lph.saarland.de (0681) 501 - 3871 26 • Geschäftsbericht 2018 Geschäftsbericht 2018 • 27
Arbeitsbereich: Rückblick Deeskalation und 2018 haben 20 LehrerInnen von neun verschiedenen Schulen an der Qualifizierungsreihe „Deeskalation und Konfrontation in Erziehung Erfahrungsbericht: „Ich war noch nie auf einer Fortbildung, die mich persönlich so stark geprägt und Unterricht“ teilgenommen. Die Anmeldung als (Schul-)team ge- Konfliktmanagement hört zu den Teilnahmebedingungen der Ausbildung. Gearbeitet wur- de an 10 Ausbildungstagen an folgenden Themen: hat. Ich habe gelernt, wie ich den Schü- lern gegenüber wertschätzend aber zugleich auch klar und konsequent sein kann“. Konflikte fordern uns heraus und sind zugleich essentieller Bestandteil unseres Zusammenlebens. Der • Beziehung(saufbau) als Schlüsselfaktor im Rahmen von (Teilnehmerin der Qualifizierungsreihe) Umgang mit ihnen kann erlernt werden. Dazu gehört die Arbeit auf der Beziehungsebene ebenso wie Deeskalation und Konfrontation eine klare, grenzziehende Haltung. • (innere/äußere) Haltung im Rahmen der Konfrontativen Pädago- gik • Nutzung und Bedeutung von Regeln und Konsequenz(en) • Bewusstsein über Statusdynamik • Unterstützungssysteme in Teams Beschreibung • selektive Wahrnehmung und Veränderung kognitiver Muster Selbsterfahrung und Handlungsorientierung sind unerlässliche Be- • Vorstellung und Übung alternativer pädagogischer standteile der Fortbildungsangebote des Landesinstituts für Präven- Handlungsmuster tives Handeln (LPH). Wir verfolgen in unseren Veranstaltungen mit den TeilnehmerInnen Seit 2014 haben insgesamt 124 Personen an der Qualifizierungsreihe letztlich zwei Zielrichtungen, um Gewalt zu vermeiden. Zum einen teilgenommen. geht es um systematischen Beziehungsaufbau, denn gute, verläss- liche und damit belastbare Beziehungen sind der wichtigste präven- Die TeilnehmerInnen der Qualifizie- tive Faktor zur Vermeidung von Gewalt. rungsreihe „Deeskalation und Kon- Zum anderen möchten wir das Handlungsrepertoire der Teilneh- frontation in Erziehung und Unterricht 2018“ merInnen in akuten Konfliktsituationen erweitern. Wir vermitteln Gewalt gegen LehrerInnen: Techniken, mit deren Hilfe die Gewaltdynamik von Konfliktspiralen Ein Viertel aller Lehrer in Deutschland war bereits mindestens einmal wäh- durchbrochen werden kann. Mit diesen Techniken soll im akuten rend der beruflichen Laufbahn Opfer Konfliktfall die Zahl der Handlungsmöglichkeiten aller Handlungs- von Gewalt in der Schule. 6 Prozent parteien erhöht werden, denn dadurch steigt gleichzeitig die Chance, der Lehrer geben sogar an, dass sie an dass der jeweilige Konflikt deeskaliert werden kann. ihrer Schule schon einmal körperlich angegriffen wurden (forsa Politik- und Beziehungsaufbau und Deeskalation sind eng mit einer grundsätzli- Sozialforschung GmbH; November chen inneren Haltung verbunden, die in unseren Seminaren eingeübt 2016) und im Anschluss an die jeweiligen Einrichtungen getragen werden soll. Ausblick Die Qualifizierungsreihe „Deeskalation und Konfrontation in Erzie- hung und Unterricht 2019“ läuft bereits seit Januar 2019. Anmeldun- gen für die Reihe 2020 sind ab sofort möglich. Des Weiteren sind auf Anfrage pädagogische Tage und ein- bis mehrtägige Seminare sowie allgemeine Beratung zu dem Thema möglich. Koordination Andreas Klär a.klaer@lph.saarland.de (0681) 501 - 3872 Rollenspiel Konfliktsituation 28 • Geschäftsbericht 2018 Geschäftsbericht 2018 • 29
Arbeitsbereich: Rückblick Verkehrssicherheit Im Herbst 2014 wurde der Baustein „Bustraining“ neu konzipiert und BusfahrerInnen der Neunkircher Verkehrsgesellschaft qualifiziert. Damit sollen SchülerInnen der Klassenstufe 5 in einem spezifischen Training Wissen über das sichere Fahren mit dem Schulbus sowie Im Fokus des Arbeitsbereiches steht das Programm zur Verkehrs- und Mobilitätserziehung „fit & mobil“, das sichere Verhalten an der Bushaltestelle erwerben und in Übun- welches sich aktuell aus den Bausteinen „Bustraining“ und „Sichereres Radfahren für Flüchtlinge“ zu- gen mit Bezug zu realen Alltagssituationen anwenden. sammensetzt. Der Baustein „Sichereres Radfahren für Flüchtlinge“ wurde ab Okto- ber 2017 im Rahmen von Multiplikatorenschulungen umgesetzt. Die MultiplikatorInnen erhalten neben der Wissensvermittlung ein Trai- ning, Seminarunterlagen und einen mehrsprachigen Flyer zum Aus- händigen an zukünftige KursteilnehmerInnen. Beschreibung Der Schwerpunkt des Programms „fit & mobil“ liegt auf der Entwick- Durch BusbegleiterInnen ausgebildete lung und Implementierung von Präventionskonzepten im Bereich der SchülerInnen im Landkreis Neunkir- chen Verkehrs- und Mobilitätserziehung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Alle Maßnahmen beinhalten einen spezifischen Fortbildungsansatz für MultiplikatorInnen, die sich zielgruppenangepasster, methodi- scher und didaktischer Ansätze bedienen. Die MultiplikatorInnen er- halten durch das Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) neben umfangreichen Seminarunterlagen ebenso Materialien und Medien zur eigenen Unterrichtsgestaltung. Im Baustein „Bustraining“ geht es vorranging um die Ausbildung von BusfahrerInnen, die mit Kindern der Klassenstufe 5 das sichere Fah- ren mit dem Schulbus und das richtige Verhalten an der Bushalte- stelle und im Bus trainieren. Besonderheiten „Sichereres Radfahren für Flüchtlinge“ befähigt MultiplikatorInnen, Darüber hinaus werden jedes Jahr ca. 8.000 Exemplare der Broschüre theoretisches Basiswissen zur Radfahrthematik im praktischen Trai- „Zur Schule und zum Kindergarten – aber sicher“ mit Unterstützung ningssetting mit den TeilnehmerInnen umzusetzen. der VerkehrssicherheitsberaterInnen der saarländischen Polizei an Kindergärten und Grundschulen verteilt. Gefahr eines absenkenden Busses für SchülerInnen. Koordination Aline Akel a.akel@lph.saarland.de (0681) 501 - 3868 Zu dem Projekt Bustraining werden folgende Broschüren vorgehalten 30 • Geschäftsbericht 2018 Geschäftsbericht 2018 • 31
Arbeitsbereich: Rückblick SAARBOB Im Jahr 2018 war SAARBOB bei 25 Veranstaltungen (z. B. Festen, Pro- jekttagen etc.) mit BOB- Infoständen vertreten. Besondere Highlights „Die Sicherheit junger Erwachsener im Straßenverkehr liegt mir sehr am Her- zen. SAARBOB leistet einen wirkungs- waren die Präsentation von SAARBOB im Rahmen der Schülermes- vollen Beitrag zur Verkehrssicherheit“ se „Abi-was dann?“ im September 2018 und des Fußballregional- Verkehrsministerin Das Verkehrssicherheitsprogramm SAARBOB ist Bestandteil der Alkoholprävention bei Fahranfängern. liga-Spiels SV 07 Elversberg gegen den FC Homburg im Dezember Anke Rehlinger SAARBOB verzichtet auf den erhobenen Zeigefinger und setzt auf die Werte „Verantwortung“, „soziale 2018. Hier konnten mehrere Tausend Personen mit der BOB-Bot- Kompetenz“ und „etwas tun für Freunde“. Die Reduzierung der Verursacher-und Opferrate junger Fahr- schaft erreicht werden. erInnen (18 bis 24 Jahre) bei Verkehrsunfällen steht dabei im Fokus. Die langjähre Kooperation mit der Mountainbike-AG des Johan- nes-Kepler-Gymnasiums Lebach, in der die Abiturjahrgänge über die Programminhalte informiert werden, wurde auch 2018 fortgeführt. Mit dem JUZ Wadrill wurde ein weiterer BOB-Treff dazu gewonnen. Damit gibt es jetzt 36 offizielle BOB-Treffs. Ebenso schließen sich er- freulicherweise mehr neue Gaststätten dem BOB-Verbund an. Beschreibung Im jahr 2018 wurden zwei MultiplikatorInnenseminare im LPH durch- Im Auftrag der saarländischen Landesregierung koordiniert das Lan- geführt. desinstitut für Präventives Handeln (LPH) seit 2010 die landesweite Umsetzung der BOB-Idee. „BOB“ ist keine Abkürzung, sondern ein kurzer griffiger Name. Sein Erkennungszeichen ist ein gelber Schlüs- Besonderheiten selanhänger. BOB als FahrerIn verzichtet auf Alkohol, übernimmt Im Rahmen des Service-Learning-Programms in Kooperation mit der Verantwortung und fährt die Freunde sicher nach Hause. Ziele von HTW des Saarlandes wurde Ende 2017 die Entwicklung einer SAAR- SAARBOB sind die Stärkung der sozialen Kompetenz junger Men- BOB-App durch InformatikstudentInnen angeschoben. Der Prototyp schen und die Reduzierung der Verursacher- und Opferrate junger wurde im April 2018 fertig gestellt, machte aber eine völlige Erneue- Fahrer (18 bis 24 Jahre) bei Verkehrsunfällen. Im Saarland gibt es rung der SAARBOB-Webseite, auf die die App zugreift, erforderlich. mehr als 300 so genannte BOB-Lokale, 36 BOB-Jugendlokale und 60 qualifizierte BOB-Fahrschulen. „SAARBOB ist einfach genial, weil die SAARBOB-Aktion beim Regionalliga- Aktion genial einfach ist.“ spiel SV 07 Elversberg gegen den FC Sozialministerin Monika Bachmann, Homburg am 07.12.2018 Schirmherrin von SAARBOB Ausblick Ab März 2019 wird sowohl die neue Webseite als auch die App für alle mobilen Endgeräte verfügbar sein. www.saarbob.de Koordination Sybille Becker-Oehm Kooperation des Johannes-Kep- s.becker-oehm@lph.saarland.de ler-Gymnasiums Lebach mit SAARBOB, (0681) 501 - 3819 hier beim MTB-Alpencross im August 2018 32 • Geschäftsbericht 2018 Geschäftsbericht 2018 • 33
Arbeitsbereich: Rückblick Prävention von Substanzkonsum Die Befragungen in gynäkologischen Arztpraxen und Geburtskliniken endeten September 2017. Die Ergebnisse des letzten Befragungszeit- Wie ist das mit dem Rauchen/Alkohol in der Schwangerschaft? Ich spreche mal mit ... raums wurden am Saarländischen Gynäkologentag im November in Schwangerschaft und Stillzeit 2017 veröffentlicht. Im Februar und März 2018 konnten in zwei weiteren Klassen der Heb- • meinem Frauenarzt/meiner Frauen- ärztin, oder • (m)einer Hebamme darüber. Mit dem Titel „Meinem Kind zuliebe…, mir zuliebe…“ richtet sich die Kampagne zur Prävention von ammenschule des Uniklinikums Homburg/Saar und in einer Klasse Substanzkonsum in Schwangerschaft und Stillzeit an Frauen, die schwanger werden wollen, bereits der Hebammenschule am Rastpfuhl-Saarbrücken des Caritasverban- schwanger sind und ihre BegleiterInnen. Sie sollen für das Thema sensibilisiert werden und wenn mög- des die Schulungen fortgeführt werden. Weitere Informationen unter: lich zu einer Reduktion oder im besten Fall zum Verzicht von Alkohol und Nikotin in dieser besonderen www.schwanger.saarland.de Lebensphase ermutigt werden. Besonderheiten Im Nachgang zu zwei Fachtagungen im Jahr 2016 und 2017 im Saar- land bildete sich eine Arbeitsgemeinschaft zum Thema FASD - Feta- Jedes Jahr kommen in Deutschland Beschreibung les Alkoholsyndrom (AG FASD), bei der das LPH von Beginn an Mit- zwischen 3000 und 4000 Kinder mit Fetaler Alkoholspektrum-Störung Mit der Kampagne „Prävention von Substanzkonsum in Schwanger- glied ist. In dieser AG sind zudem folgende Mitlieder zu verzeichnen: (FASD) zur Welt. FASD gilt somit als schaft und Stillzeit“ richtet sich das Landesinstitut für Präventives Das Gesundheitsamt Neunkirchen mit dem Arbeitsbereich „Frühe eine der häufigsten angeborenen Stö- Handeln (LPH) seit 2014 an werdende und junge Mütter sowie an Hilfen“, die Suchtberatungsstelle „DIE BRIGG“ des Caritasverbandes rungen mit Intelligenzminderung. FASD Schaumberg-Blies e.V. und die Deutsche Gesellschaft für Kinder- ihre BegleiterInnen und informiert über die Gefahren und Risiken des wird durch Alkoholkonsum während Konsums von Nikotin und Alkohol in der Schwangerschaft und Still- schutz in der Medizin e.V.. Ziel ist es, einen Wegweiser zu entwickeln, der Schwangerschaft hervorgerufen. zeit. der die Anlaufstellen für Diagnostik, Beratung und Behandlung von (vgl.: Pressemitteilung der Bundes- drogenbeauftragten, Berlin: 2017; Im Jahr 2018 wurden die vorhandenen Infomaterialien, in Abstim- und bei FASD im Saarland transparenter gestaltet. Zunächst wurde https://www.drogenbeauftragte.de/ mung mit dem Saarländischen Hebammenverband und dem Berufs- mit dem Bereich „Diagnostik“ begonnen. In einem „Runden Tisch presse/pressekontakt-und-mitteilun- verband der saarländischen Frauenärzte, grundlegend überarbeitet. FASD“, wurde sich mit allen LeiterInnen der saarländischen Kinderkli- gen/2017/2017-3-quartal/fasd-ta- niken auf ein Konzept verständigt. Der Diagnostik-Wegweiser soll im gung/?L=0) Die Formulierungen wurden noch sensibler gewählt. Zudem wurde ein neuer Titel entwickelt. Mit dem Titel: „Meinem Kind zuliebe…, mir Frühjahr 2019 erscheinen und den Betroffenen, aber auch Experten zuliebe…“ soll zunächst auf den Inhalt der Kampagne neugierig ge- Aufschluss über die Diagnosewege im Saarland geben. Kampagnenpostkarte macht werden. Zugleich sollen aber auch der werdenden Mutter die In diesem Jahr konnte erstmalig am Saarländischen Gynäkologen- Vorteile des Konsumverzichts für ihr ungeborenes Kind und auch für tag ein Workshop zum Thema Substanzkonsum in Schwangerschaft sich selbst aufgezeigt werden. und Stillzeit durchgeführt werden. Weiterhin ist das LPH bestrebt, medizinischen Fachangestellten eine Handlungshilfe zu bieten und die Fachkräfte in sensibler und mo- Ausblick tivierender Ansprache zu schulen, um Schwangere im Hinblick auf Im Rahmen einer konzeptionellen Weiterentwicklung soll zukünftig Verzicht oder Reduktion von Substanzgerbrauch in Schwangerschaft das Thema auch in allgemeinbildenden Schulen etabliert werden. und Stillzeit anzusprechen. Erste Schulungen sollen in der ersten Jahreshälfte 2019 angeboten werden. Zudem sollen auch Kinder- und Jugendärzte für das Thema Subs- tanzkonsum in Schwangerschaft und Stillzeit sensibilisiert und mit den Infomaterialien versorgt werden. Koordination Jasmin Arnold j.arnold@lph.saarland.de (0681) 501 - 3888 Kampagnenmotiv 34 • Geschäftsbericht 2018 Geschäftsbericht 2018 • 35
Sie können auch lesen