Immer gerade aus! - Traxxas Ford Mustang NHRA Fun ny Car von Multiplex
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10 TEST Robert Hill Robert Hill Immer gerade Traxxas Ford Mustang NHRA Fun es nämlich den Ford Mustang NHRA Funny Car So manche Sportart, die sich im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ in vier Versionen. Technisch sind die Fahrzeu- größter Beliebtheit erfreut, hat es in Europa schwer, verstanden zu werden. Base- ge identisch, sie unterscheiden sich nur in der farblichen Gestaltung der Karosserie. Zur Aus- ball ist so ein Fall. American Football ist, nach kurzfristiger Blüte in den 1990ern, wahl stehen grün (Fahrer des Originals: John wieder weitgehend von der Bildfläche verschwunden. Dragster haben es Force), blau (Robert Hight), weiß (Mike Neff) und bei uns noch nicht mal so richtig ins Rampenlicht geschafft. Warum eigentlich? schwarz (damit fährt die Tochter des Chefs, Court- ney Force). Letzterer Dragster hat sogar im Ori- ginal große Traxxas-Werbeschriftzüge. Wobei Ein Autorennen, ein Duell. Es geht nur darum, wel- um das schnellste Auto, optimale Beschleunigung die Bezeichnung „Funny Car“ nicht mit „lustiges cher von zwei Fahrern eine Viertelmeile – 402,34 aus dem Stand und die beste Reaktion. Der Fahrer Auto“ übersetzt werden sollte. Denn die Fahrei- Meter – schneller hinter sich lässt. Jeder auf einer muss den optimalen Zeitpunkt erwischen, an dem genschaften sind anspruchsvoll. Vielmehr weist eigenen Spur. Fast schon wie bei Slotcars. Keine die Ampel den Start frei gibt. der Name auf eine der beiden Königsklassen hin: Kurven, keine Drifts. Über 500 Stundenkilometer Top-Fuel Dragster und Top-Fuel Funny-Cars. erreichen die Boliden mit ihren 3.000 PS und über Was braucht’s? Alleine gradeausfahren macht auf Dauer keinen 8 Litern Hubraum dabei auf dieser kurzen Stre- In 1:1 sind Fahrzeuge und Wettbewerbe dieser Spaß, mindestens zu zweit sollte man schon sein. cke. Ein paar Augenblicke Höllenlärm, der Geruch amerikanischsten aller Motorsportarten hier- Und sich dann auch gleich die Kosten für das DTS-1 von qualmenden Reifen und Abgasen in der Luft. zulande kaum anzutreffen. Wer die Faszination (Drag Timing System) Zeitmess-System teilen. Wer Das war’s dann auch schon. Wer zuerst die Ziel- einmal selbst erleben will, muss sich in der Re- es ganz genau wissen will und Spaß an Telemet- linie erreicht, ist eine Runde weiter. Bis sich am gel schon auf den Weg ins „Land der unbegrenz- rie hat, sollte sich noch einen TQ-i-4-Kanal-Sen- Ende eines Renntags die beiden besten Fahrer mit ten Möglichkeiten“ machen. Oder auf den Maß- der anschaffen. An diesen kann man ein iPhone den stärksten Nerven gegenüber stehen. Es geht stab 1:8 ausweichen. Von Traxxas/Multiplex gibt oder iPod Touch anschließen und dessen Display
amt 11 / 13 www.amt-racing.de 11 aus! Zu Wartungszwecken kann die Verkleidung des Getriebes in zwei Stufen demontiert werden. Die Wheely-Bar ist übrigens verstellbar, die Hinter- achse wird über ein ausgeklügeltes 3-Link-Gestänge justiert. ny Car von Multiplex Mit dem optional erhältlichen TQi-Sender und einem iPhone steht die volle Telemetrie-Funktion zur Verfügung.
12 TEST Robert Hill für die Anzeige der Traxxas-Link-Daten nutzen. An- stelle von vielen Gallonen Superbenzin tankt un- ser Funny Car Ampere, die wahlweise von einem NiMH-Pack mit 8,4 oder 9,6 Volt geliefert wer- den. 2s- oder 3s-Hardcase-LiPos passen auch in den Akkuschacht, Letztere allerdings saugend. Im Zweifelsfall ist eine Anprobe beim freundlichen Fachhändler vor dem Kauf bestimmt kein Fehler. Vier Mignon-Akkus für den Sender und ein ge- eignetes Ladegerät sollten bei jedem fortgeschrit- tenen RC-Racer ohnehin im Bestand sein. Konstruktives Die erste Überraschung erlebt man schon vor dem Auspacken. Denn der Karton ist zwar recht lang, aber ziemlich schmal geraten. Da soll ein 1:8er RC-Car drin sein? Fertig gebaut, also RTR? Und der Sender? Keine Panik. Alles, was versprochen Der Lieferumfang des Modells. Das Fahrzeug ist ready to run. Neben dem speziellen Drag-Race-Sender liegen noch wird, ist drin. Außer dem Fahrzeug, der Funke ein wenig Werkzeug, die Anleitungen und ein zusätzlicher Aufkleberbogen im Karton. und ein wenig Werkzeug sind das noch die An- leitungen und ein Aufkleberbogen. Der erste Ge- danke, nachdem das Auto aus der Schachtel ge- pfriemelt ist: Länge läuft. Schmal wie ein 1:10er, ebenso flach, aber fast schon endlos lang prä- sentiert sich der Ford Mustang NHRA Funny Car. Er erinnert mich irgendwie an einen Dinosaurier. Richtig fette Schlappen mit gelben Goodyear-Ea- gle-Schriftzug hinten und vorne zierliche, kleine Rädchen mit spiegelnd verchromten 5-Speichen- Felgen. Am Heck ist eine verstellbare Wheely-Bar montiert. Karosseriesplinte suche ich vergebens. Dafür finde ich zwischen den Vorderrädern eine Verriegelung aus Kunststoff. Ein kleiner Druck auf’s Knöpfchen und ich muss nicht erst den Nip- pel durch die Lasche ziehen, sondern kann die Karosserie ganz einfach nach hinten aufklappen. Zum Vorschein kommt ein Gitterrohrrahmen, der aber nur metallisch aussieht. Er ist nämlich aus Der Motor sitzt hinter der Hinterachse, der Antrieb beschichtetem Kunststoff. erfolgt über ein einstufiges Getriebe und ein 2-Spider-Kegelraddifferenzial direkt auf die Räder. Heckantrieb Typisch für diese Fahrzeuge ist der Heckantrieb. Burnout, Stagging, Racing Entsprechend einfach gehalten ist die Vorderach- Der mit dem Funny-Car ausgelieferte Trax- se. Sie besteht aus Doppelquerlenkern, die Stoß- xas-TQi-Sender hat einen roten 3-Wege- Erst mit dem optionalen DTS-1-Zeitmess-System machen dämpfer sind ziemlich klein. Da die Pisten in den Schalter, der mit dem Daumen bedient wird. die Funny-Cars richtig Spaß. Sprintarenen peinlich sauber und glatt sein müs- Damit lassen sich die drei Betriebsmodi des Dragsters einstellen: 1. Burnout: Das Fahrzeug wird (an der Wheely-Bar) festgehalten und stoßweise Gas gegeben. Die Hinterräder drehen durch und erhitzen sich durch die Reibung. Das optimiert den Grip beim Start, es riecht nach warmem Gummi. 2. Stagging: Mit dem Wahlschalter in Mittel- stellung ist die Motorleistung stark gedros- selt. Dafür steht auch ein Rückwärtsgang zur Verfügung. Damit rollt das Auto in die Start- position. 3. Racing: Vor dem Start wird in den Racing- Mode gewechselt. Mit Launch-Control, einer Art Kupplung, kann man den Motor hoch- drehen lassen, ohne dass das Modell an- fährt. Wenn die Ampel dann das Startsig- nal gibt, wird Launch-Control gelöst und der Wagen schießt davon.
amt 11 / 13 www.amt-racing.de 13 sen, wird eh kaum Federweg benötigt. Gleich da- hinter ist das blaue Mini-Servo, das für die Len- kung zuständig ist. Es ist weder allzu schnell, noch übermäßig kräftig – doch auch diese Tu- genden werden im Funny-Car kaum vermisst. Die kurze Stummelantenne verrät, dass hinter ihr der 2,4-GHz-5-Kanal-Empfänger in einer vor Spritz- wasser geschützten Box verstaut ist. Das letzte Bauteil in der vorderen Hälfte des Chassis ist der voll programmierbare ET-3S-BL-Regler von Castle Creations. Er wiegt ca. 80 Gramm, hat einen akti- ven Lüfter und bietet drei Dragster-Modi. Mittels des roten 3-Wege-Schalters auf der Fernsteue- rung stehen die Einstellungen „Burnout“, „Stag- ging“ und „Racing“ zur Verfügung. Doch dazu später mehr, wenn es zum Fahren geht. Nahezu die komplette hintere Hälfte des Chas- Große Klappe und sis wird vom Akkuschacht belegt. Wie schon er- viel dahinter. wähnt, können nach Gusto des Fahrers NiMH- Packs mit sieben oder acht Sub-C-Zellen sowie Hardcase-LiPos mit 2s oder 3s eingesetzt werden. Der Regler ist natürlich noch auf die gewünschte Endspannung zu programmieren. Die fetten Goodyear-Slicks an der angetriebenen Hinterachse bestehen aus einer Spezialgummi- mischung für Dragster. Sie sind auf verchromte Kunststoff-Felgen aufgezogen. Die putzig kleinen Öldruck-Stoßdämpfer verrichten auch hier eher ihre Anwesenheitspflicht, als dass sie großartig dazu ausgelegt sind, Fahrbahnstöße auszuglei- chen. Aber das müssen sie ja auch nicht, denn Hinterachse. Der sensorlose 12T-Brushlessmo- 64 Zähne hat, ergibt sich eine Untersetzung von das Reinigen der Strecke vor dem Start ist Aufga- tor hört auf die Bezeichnung ET-2400. Womit, 4,86. Zwischen dem Getriebe und den Hinterrä- be des Fahrers. Sie werden es ahnen, auch schon die spezifi- dern sorgt ein Zwei-Spider-Differenzial für aus- sche Drehzahl verraten ist. Die beträgt – richtig! gleichende Kraftverteilung. Nach hinten abge- Brushless-Power satt! – 2.400 kV. Der Motor wiegt knappe 300 Gramm, schlossen wird das Fahrwerk von einer verstell- Wie für 2WD-Fahrzeuge mit Heckantrieb üb- sein Ritzel hat 14 Zähne. Zusammen mit dem baren Wheely-Bar, die Rückwärts-Salti wirksam lich, schlägt das Herz des Funny-Cars hinter der vom Hersteller montierten Hauptzahnrad, das verhindert. Die Vorderachse ist einfach gehalten, die Spur kann über Gewindestangen justiert werden. Länge läuft – das Gitter-Rohrchassis des Ford Mustang NHRA Funny Car.
14 TEST Robert Hill muss eine mindestens 150 bis 200 Meter lange, ebene Feinasphalt- oder Betonpiste zur Verfü- gung stehen. Mal schnell ein kurzes Rennen lohnt also kaum. Denn hinter dem Haus steht dieser Platz sel- ten zur Verfügung. Außerdem dauert es sei- ne Zeit, bis die Zeitmess-Anlage aufgebaut, die Lichtschranken justiert und die Piste gesäubert ist. Unglücklich erwischt, führt auch ein kleines Steinchen zum seitlichen Überschlag. Es macht ja auch viel mehr Spaß, einen schönen Drag- Race-Nachmittag zu organisieren. Mit Barbecue und Hot-Dogs, das Ketchup tropft aus den Ham- burgern. Dazu eiskalte Coke, süße Marshmallows Der Regler hat einen aktiven Lüfter und ist für bis zu und knuspriges Popcorn. Aus den Boxen dröh- Passt saugend: Das VTEC-LiPo-Competition-Car-Line 3s-LiPos geeignet. nen Rock’n Roll und Johnny Cash: „And it burns, Hardcase mit 4.500 mAh und 11,1V von LRP. burns burns, the ring of fire ...“. Die ersten beiden Funny Cars rollen in die Startbox. Alles startklar? Technische Daten Wie es sich auch oder gerade für ein RTR-Modell Highway to hell Traxxas Ford Mustang NHRA Funny Car gehört, haben wir unseren „Ford Mustang NHRA An das Fahrverhalten muss man sich, das ist ja von Multiplex Funny Car vor dem ersten Dragrace einer einge- zu erwarten, zuerst gewöhnen. Es empfiehlt sich Maßstab: 1:8 henden Inspektion unterzogen. Am Fahrwerk gab deshalb, die ersten Fahrversuche nicht unbedingt Klasse: Elektro-Dragster 2WD es nichts zu bemängeln, was leicht laufen soll, gleich mit einem 3s-LiPo zu machen. Es wäre Länge: 692 mm lief leicht. Alle Schrauben waren mit dem korrek- schade um die schöne Karosserie. Doch nach ei- Breite: 229 mm ten Drehmoment angezogen und, wo nötig, mit nigen Geraden – Runden werden ja nicht gefah- Radstand: 389 mm Sicherungslack fixiert. Die Karosserie war sauber ren – hat man den Bogen raus. Es kommt in erster Spurweite vorne: 229 mm ausgeschnitten, perfekt lackiert und alle Decals Linie auf das Reaktionsvermögen beim Start und Spurweite hinten: 233 mm an Ort und Stelle. Leider hatte sich bei unserem ein eiskaltes Nervenkostüm beim Rennen an. Nur Vorderreifen: Race Replica Front Tires Testmodell das Lexan im Bereich der Hinterräder wer, Adrenalin hin oder her, beim Topspeed auf (2.6“ x 0.65“) etwas verzogen, sodass der Radlauf an den Slicks der kurzen Strecke, seine Neuronen im Griff hat, Hinterreifen: Belted Slick Rear (4.29“ x 2“) scheuerte. wird am Ende des Renntags das letzte Duell für Vorderräder: 2“ Drag Race Replica Narrow Bevor es losgehen kann, müssen also nur noch sich entscheiden. 5-Speichen (spiegelverchromt) der Akku geladen und eingelegt sowie der Reg- Hinterräder: 3.3“ Drag Race Replica Dish ler auf die benötigte Schlussspannung eingestellt Fazit 5-Speichen (spiegelverchromt) werden. Ein wenig länger dauert es, bis man mit Mit dem Modell alleine ist es nicht getan. Denn Bodenfreiheit: 12 mm Hilfe der ausführlichen Anleitungen die Funkti- Hand auf’s Herz: Auch wenn der Ford Mustang Ausstattung des Testmodells onsweise von „Traxxas-Link“ und des DTS-1-Zeit- NHRA Funny Car richtig gut aussieht, alleine da- Lieferumfang: Fahrfertig aufgebautes nahme-Systems verstanden hat. mit rumpesen macht auf Dauer wenig Spaß. Das Modell mit Brushless-Antrieb und 2,4-GHz- Auto ist zwar, wider Erwarten, erstaunlich wen- Fernsteuerung Schluss mit lustig dig. Aber für Rundkurse gibt’s andere Autos. In Karosserie: Dragster Dass man sich schon vor dem Kauf Gedanken artgerechter Haltung ist ein Funny Car nicht al- Fernsteuerung: TQi 2,4-GHz-4-Kanal-RC-System macht, wo man die Dragster-Rennen austragen leine und hat viel Auslauf. Vorzugsweise glatt wie Motor: Traxxas ET-2400 Brushless (2.400 kV) will, setze ich voraus. Eine gut 400 Meter lange ein Baby-Popo und mindestens 150 bis 200 Me- Regler: Traxxas ET-3s Electronic Speed Control Rennstrecke misst im Maßstab 1:8 zwar nur 50 ter lang. Gerne spielt er mit vielen Artgenossen. (Vorwärts/Staging/Rückwärts/Bremse) Meter. Doch bei den zu erreichenden Geschwin- Besonders viel Spaß macht der lange Renner mit Gewicht: ca. 2.000 g (ohne Akku) digkeiten dieser gnadenlosen Racer muss eine dem DTS-1-Zeitmess-System, Traxxas-Link und Hersteller/Vertrieb: Traxxas/Multiplex entsprechende Auslaufzone berücksichtigt wer- angedocktem iPhone. Dabei kommt jedoch eine Bezugsquelle: Fachhandel den. Über Gebühr starke Bremsmanöver gehen Summe zusammen, die ein ordentliches Loch in Empf. Verkaufspreis: 579,90 € auf Dauer zu Lasten des Antriebsstrangs. Faktisch die Hobbykasse reißt. Die Konstruktion Chassis: Gitterrahmen aus verchromtem Kunststoff Vorderachsaufhängung: Einzelradaufhängung an doppelten Querlenkern Hinterachsaufhängung: Dreilink-Hinterachs- gestänge Getriebe: einstufig mit Stahlzahnrädern, Direktantrieb Differenzial: 2-Spider-Kegelraddifferenzial Pro & Contra + echter Eyecatcher mit Kultpotenzial + sehr gute Fahrleistungen + sauber gebaut +/- anspruchsvolles Fahrverhalten - eingeschränkte Einsatzmöglichkeiten - hoher Preis
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