IMMOBILIEN WIRTSCHAFT - BADEN-WÜRTTEMBERG - BFW Baden-Württemberg

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IMMOBILIEN WIRTSCHAFT - BADEN-WÜRTTEMBERG - BFW Baden-Württemberg
IMMOBILIEN
    WIRTSCHAFT
    BADEN-
    WÜRTTEMBERG

    Das Magazin des
    BFW Baden-Württemberg

    Ausgabe 4_2019

»                EINLADUNG ZUM NEUJAHRSEMPFANG 2020					Seite 5

                 IMMOLOUNGE UND VERLEIHUNG CONTRACTING PREIS 2019

                 INTERVIEW MIT TÜBINGENS OBERBÜRGERMEISTER BORIS PALMER

ZKZ 89704 | Schutzgebühr € 2,50
                                                                             Seite 14

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IMMOBILIEN WIRTSCHAFT - BADEN-WÜRTTEMBERG - BFW Baden-Württemberg
Immobilien Wirtschaft Baden-Württemberg                    Editorial

                                Editorial
                                Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder,

                                das Jahr 2019 neigt sich seinem Ende entgegen. Es war ein durchaus ereignisreiches Jahr, das
                                uns als Verband und der Immobilienbranche insgesamt einiges abverlangt hat. In zahlreichen
                                Bereichen nimmt die staatliche Regulierung des Immobilienmarkts zu: Sei es durch Auflagen
                                hinsichtlich der Preisbindung, vorgeschriebene Zusammensetzungen der Vermarktungsmodelle
                                oder die ansteigende Bevorzugung kommunaler Wohnungsunternehmen gegenüber der pri-
                                vaten Bauwirtschaft. Und dabei ist die öffentliche Wahrnehmung, die wir Bauträger, Planer und
                                Projektentwickler genießen, bei Leibe nicht die beste.

                                Darum möchten wir an dieser Stelle gerne die Gelegenheit nutzen, eine Lanze für die private
Dirk Graf
                                Immobilienwirtschaft zu brechen: Gut dreiviertel der in der Bundesrepublik errichteten Woh-
Vorstandsvorsitzender des BFW
                                nungen werden von privaten Bauträgern realisiert. Mehr als 50 Prozent der bundesdeutschen
Baden-Württemberg
                                Wohnungen allein von im BFW organisierten Unternehmen. Wir sind daher ein gewichtiger
                                Teil zur Lösung der vielerorts angespannten Immobilienmärkte – und nicht Teil des Problems,
                                wie die Rhetorik so mancher politischer Akteure hin und wieder vermuten lassen könnte. Wir
                                distanzieren uns ausdrücklich von – oftmals ausländischen – Investoren, die versuchen, aus dem
                                mancherorts aufgeheizten Markt das größtmögliche Kapital zu schlagen und die fälligen Steuer-
                                ausgaben im schlimmsten Fall am deutschen Staat vorbei zu schleusen.

                                Sicher, wir sind Unternehmer, die auch etwas an dem verdienen möchten, was sie tun. Zudem
                                sind wir aber auch Steuerzahler und Arbeitgeber, die Jahr für Jahr stattliche Beträge an den
                                Fiskus entrichten. Wir leisten einen großen Beitrag zur bundesdeutschen Infrastruktur, indem
                                wir die Menschen mit dem versorgen, was sie vielerorts dringend benötigen: Wohnraum. Und
Gerald Lipka                    wir sind das Rückgrat der deutschen Konjunktur, wenn es in anderen – vielfach export-orientier-
Geschäftsführer des BFW         ten – Branchen nicht rund läuft. Diese Aspekte kann und darf die Politik nicht außer Acht lassen,
Baden-Württemberg               wenn über Reglementierungen des Marktes debattiert wird – ganz gleich, ob auf kommunaler,
                                Landes- oder Bundesebene. Lassen Sie uns auch im nächsten Jahr dafür kämpfen, dass wir nicht
                                nur die Bedingungen vorfinden, um weiterhin gute Geschäfte zu machen, sondern uns auch die
                                Anerkennung entgegengebracht wird, die uns zusteht.

                                Jetzt wünschen wir Ihnen aber erst einmal möglichst geruhsame und gesegnete Feiertage sowie
                                einen guten Start in ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2020.

                                Viel Spaß beim Lesen unseres Magazins.

                                Dirk Graf                                      Gerald Lipka
                                Vorstandsvorsitzender des                      Geschäftsführer des
                                BFW Baden-Württemberg                          BFW Baden-Württemberg

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IMMOBILIEN WIRTSCHAFT - BADEN-WÜRTTEMBERG - BFW Baden-Württemberg
Immobilien Wirtschaft Baden-Württemberg                Inhalt

 Inhaltsverzeichnis
  EDITORIAL                                                                       S. 3

  INHALT                                                                          S. 4

  BFW BADEN-WÜRTTEMBERG                                                        S. 5-17
  Einladung zum Neujahrsempfang 2020                                                S. 5
  Wettbewerbsvorteil für Kommunen                                                   S. 6
  Wohnbaugipfel Rems-Murr                                                           S. 7
  Delegationsreise nach Brüssel                                                     S. 8
  Vortrag: „Traumzielgruppe 50 plus“                                                S. 9
  Vortrag zur Bebauung in geräuschintensivem Umfeld                                S. 10
  Die Abrechnung nach MaBV und Entscheidung des EuGH zur HOAI                      S. 11
  „Building Information Modeling“ von A bis Z                                      S. 12
  Vortrag zur Rechtsprechung für Bauträger                                         S. 13
  ImmoLounge 2019                                                                  S. 14
  Contracting-Preis Baden-Württemberg 2019 verliehen                               S. 16

  AKTUELLES AUS DER IMMOBILIENBRANCHE                                         S. 18-29
  Interview mit Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer                           S. 18
  Tag der Innovationen 2019                                                        S. 20
  Energieverbrauch hängt stark vom Nutzer ab                                       S. 22
  Welche Pflichten hat der Bauträger bei der Überwachung seiner Baustellen?        S. 24
  Benefizgala „United 4 Kids“ in Ludwigsburg                                       S. 26
  Digitalisierung als Wettbewerbsvorteil                                           S. 28
  Energiesparen mit Elektroheizkörpern                                             S. 29

  VORSCHAU                                                                       S. 30
  Termine | Impressum                                                              S. 30

                                                                4
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Branchentreff mit hochkarätigen Gästen aus Politik und Wirtschaft

Einladung zum
Neujahrsempfang 2020
Am Donnerstag, den 30. Januar 2020, 17.30 Uhr findet der Neujahrsempfang des BFW
Baden-Württemberg mit hochkarätigen Gästen aus Politik und Wirtschaft statt. Veran-
staltungsort ist die IHK Region Stuttgart, Jägerstraße 30 in Stuttgart. Mitglieder, Freunde
und Partner des Landesverbands sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.

Beim bereits seit Jahren etablierten Neujahrsempfang trifft sich die regionale Immobilien-
wirtschaft zum fachkundigen Austausch mit namhaften Vertretern aus Politik und
Wirtschaft. Nach der Veranstaltungseröffnung durch den Vorstandsvorsitzenden des
BFW Baden-Württemberg Dirk Graf wird Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, MdL, Ministerin
für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg, in ihrem Grußwort auf
aktuelle politische Themen eingehen.

           Grundstückspolitik aus Sicht der Wirtschaft

Dr. Ralph Henger vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln wird sich
kritisch mit der staatlichen Grundstückspolitik beschäftigen und deren
Auswirkungen auf das bezahlbare Bauen analysieren. Dabei wird er
auch einen Blick auf die Förderung des kommunalen Grundstückser-
werbs durch das Land wagen, aber auch restriktive Eingriffe in das
Eigentumsrecht der Grundstückseigentümer wissenschaftlich analy-
sieren. In einem Impulsvortrag wird Markus Wotruba von der BBE
Handelsberatung GmbH, München zudem die Chancen eines
„Mixed Use“ von Wohnen und Gewerbe aufzeigen.

           Auszeichnung für den Nachwuchs

Da die Nachwuchsförderung ein großes Anliegen des
BFW Baden-Württemberg ist, wird auch im Jahr
2020 der Bauträgernachwuchspreises verliehen. Die
Ehrungen erfolgen durch Dirk Graf, Vorstandsvorsit-
zender des BFW Baden-Württemberg sowie Senator
h.c. Herbert Klingohr.

           Get-Together
und fachlicher Austausch

Nach diesen facettenreichen Einblicken in den
regionalen Immobilienmarkt lassen die Teilnehmer
den Abend bei einem gemeinsamen Abendessen
und guten Gesprächen in lockerer Atmosphäre aus-
klingen. Hier lassen sich bereits bestehende Bekannt-
schaften pflegen und neue Kontakte knüpfen.

                                                                         5
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Immobilien Wirtschaft Baden-Württemberg                  BFW Baden Württemberg

     Neue Förderlinie „Wohnungsbau BW – kommunal“

     Wettbewerbsvorteil für Kommunen
     Wirtschafts- und Wohnungsbauministerin        wollen, und tritt im Rahmen des laufenden      Die geförderten Objekte müssen mindes-
     Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat im Oktober   Wohnraumförderprogramms unmittelbar            tens 40 Jahre im Eigentum der Kommunen
     mit sofortiger Wirkung die neue Förderlinie   in Kraft. Antragsberechtigt sind ausschließ-   verbleiben.
     „Wohnungsbau BW – kommunal“ in Kraft          lich Städte und Gemeinden sowie – mit
     gesetzt. Der BFW Landesverband Freier Im-     Einverständnis der jeweiligen Belegen-         „Durch die gezielte Förderung der Kommu-
     mobilien- und Wohnungsunternehmen steht       heitsgemeinden – auch Landkreise. Die          nen wird sich die Bautätigkeit sukzessive in
     diesem Vorstoß skeptisch gegenüber. „Wir      Basisförderung beläuft sich auf 45 Prozent     Richtung kommunaler Wohnungsbauunter-
     befürchten, dass private Unternehmen in der   der berücksichtigungsfähigen Gesamtkos-        nehmen verlagern“, so Landesverbandsge-
     Folge bei der Grundstücksvergabe nicht in     ten, bezogen auf eine Regelabsenkung           schäftsführer Lipka. Ob diese allerdings die
     der angemessenen Form zum Zuge kom-           der Miete um 33 Prozent gegenüber der          Kapazitäten hätten, die bisherige Tätigkeit
     men“, betont Geschäftsführer Gerald Lipka.    konkreten ortsüblichen Vergleichsmiete.        privater Bauunternehmer zu schultern, sei
                                                   Die Kommunen können die Kaltmiete              mehr als fraglich. „Hier findet eine dramati-
     Die Förderlinie ist einer der Eckpunkte       gegenüber der konkreten ortsüblichen Ver-      sche Verzerrung des Wettbewerbs statt, die
     der im Mai vom Kabinett beschlossenen         gleichsmiete dabei nach ihrer Wahl für die     den Interessen der privaten Bauwirtschaft
     Wohnraumoffensive BW Wohnen – Heimat          Dauer der Miet- und Belegungsbindung           entgegensteht und dadurch den Neubau
     – Zukunft. Sie richtet sich speziell an die   von 30 Jahren zwischen 20 und 40 Pro-          des dringend benötigten Wohnraums im
     Städte und Gemeinden im Land, die selbst      zent absenken, wobei dann die Höhe der         Land gefährdet, anstatt ihn zu fördern“, so
     sozialgebundenen Mietwohnraum schaffen        Subvention entsprechend angepasst wird.        Lipka weiter.

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Immobilien Wirtschaft Baden-Württemberg                    BFW Baden Württemberg

Wohnbaugipfel Rems-Murr

Politik und Bauwirtschaft
diskutieren Wege zu
bezahlbarem Wohnraum
Ende September haben sich auf dem              sam diskutierten die Teilnehmer die teils      realer Beispiele zeigte er auf, wie verbind-
Wohnbaugipfel Rems-Murr rund 200 Ver-          unterschiedlichen Interessen und erörterten    liche Quoten für Sozialwohnungen den
treter der Bau- und Immobilienwirtschaft       in verschiedenen Arbeitsgruppen konkrete       Preis der übrigen Wohneinheiten steigern.
mit politischen Entscheidungsträgern           Lösungsansätze.                                Wenn die Rentabilität einer vorgegebenen
getroffen, um auszuloten, durch welche                                                        Anzahl von Wohnungen für den Bauträger
Maßnahmen die Schaffung bezahlbaren                      Private Bauwirtschaft                sinkt, da sie nur zu bestimmten Miet- oder
Wohnraums in der Region vorangetrie-           als entscheidender Faktor                      Kaufpreisen angeboten werden dürften,
ben werden kann. Gerald Lipka, Ge-                                                            müssten die Miet- und Kaufpreise für die
schäftsführer des Landesverbands Freier        Wie entscheidend die private Bauwirtschaft     übrigen Wohneinheiten steigen, um eine
Immobilien- und Wohnungsunternehmen            für die Bereitstellung von Wohnraum ist,       angemessene Rendite zu erzielen, so Lipkas
Baden-Württemberg, vertrat dabei die           machte Gerald Lipka, Geschäftsführer des       Rechnung. Verbindliche und dogmatische
Interessen der privaten Bauwirtschaft          BFW Baden-Württemberg gleich zu Beginn         Quoten für den sozialen Wohnungsbau
und erteilte unter anderem verbindlichen       seines Vortrags klar. „Jede zweite Wohnung,    trügen darum in erster Linie dazu bei, die
Quoten für den sozialen Wohnungsbau            die in Deutschland gebaut wird, wird von       Kluft zwischen arm und reich zu vergrößern.
eine klare Absage.                             BFW-Unternehmen errichtet“, so Lipka.          Stattdessen sollten Investitionen in den
                                               Damit sei die private Immobilienwirtschaft     sozialen Wohnungsbau auch im privaten
Der Wohnraummangel ist längst in ländlich      ein zentraler Akteur der Wohnraumver-          Sektor stärker gefördert werden. „Für private
geprägten Regionen angekommen. Die             sorgung, der durch die vielerorts forcierte    Bauträger müssen Investitionen in den
Schaffung von ausreichend bezahlbarem          Förderung der Kommunen – beispielsweise        Wohnungsbau rentabel bleiben“, so sein
Wohnraum ist eine der großen Herausfor-        hinsichtlich der Bauplatzvergabe – nicht       Fazit. Denn ohne die private Immobilienwirt-
derungen der Zeit. Dabei ist Wohnen nicht      benachteiligt werden dürfe. „Viele unserer     schaft werde die Schaffung ausreichenden
nur ein elementares Grundbedürfnis des         Mitglieder möchten bauen und scheitern an      und bezahlbaren Wohnraums in den
Menschen – fehlender Wohnraum birgt            der Vergabe geeigneter Grundstücke. Wenn       nächsten Jahren und Jahrzehnten
zudem das Risiko, den Fachkräftemangel         Kommunen systematisch bei der Bauland-         nicht gelingen.
in den betroffenen Landkreisen zu verstär-     vergabe bevorzugt werden, wird dem pri-
ken. Auch der Rems-Murr-Kreis sieht sich       vaten Bauwesen die Grundlage entzogen“,
mit dieser Herausforderung konfrontiert        gab der Landesverbandsgeschäftsführer zu
und hat sich zum Ziel gesetzt, mit seiner      bedenken.
Kreisbaugruppe 500 neue bezahlbare
Wohnungen bis zum Jahr 2028 zu bauen.                    Verbindliche Sozialquoten
„Das wird das Problem der Wohnungsnot          verteuern übrigen Wohnraum
lindern, aber nicht lösen“, betonte Landrat
Richard Sigel anlässlich des Bauforums.        Eine Schwierigkeit hinsichtlich der Rentabi-
Um dies zu erreichen würden viele Akteure      lität privater Bauträgerprojekte sieht Lipka
benötigt: die Kommunen, die meist über die     in der verbindlichen Festlegung bestimmter
nötigen Bauflächen verfügen, die kommu-        Sozialwohnungsquoten, insbesondere in Re-
nalen Wohnungsunternehmen sowie die            gionen, in denen die ortsübliche Vergleichs-
privaten Bauträger, so Sigel weiter. Gemein-   miete noch niedrig ist. Anhand konkreter

                                                                      7
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Immobilien Wirtschaft Baden-Württemberg                      BFW Baden Württemberg

       BFW Baden-Württemberg im Austausch mit der Politik

       Delegationsreise nach Brüssel
       Auf Einladung des scheidenden EU-Kom-          nationale Gesetzgebung haben, war es             BFW Landesverband Baden-Württemberg
       missars Günter Oettinger hat eine kleine       den Teilnehmern der Delegation wichtig,          unter der Leitung des Vorstandsvorsitzen-
       Delegation des BFW Landesverbands              bei dieser Gelegenheit intensive Gesprä-         den Dirk Graf wurde auch Andreas Beulich,
       Baden-Württemberg Mitte Oktober eine           che mit Europa-Abgeordneten aus Ba-              dem Leiter des Brüsseler BFW-Büros, be-
       Reise nach Brüssel zur EU-Kommission und       den-Württemberg zu führen.                       gleitet. Höhepunkte der Reise waren unter
       dem Europaparlament unternommen.                                                                anderem Gespräche mit dem Vizepräsi-
                                                      Gerade das EU-Beihilferecht hat erhebliche       denten des EU-Parlaments Rainer Wieland
       Da europäische Verordnungen und                Auswirkungen auf die Fördermöglichkeiten         sowie ein Arbeitsessen mit EU-Kommissar
       Richtlinien immer häufiger Einfluss auf die    in den Bundesländern. Die Delegation des         Günter Oettinger.

Effizient, sicher und
nachhaltig:
innovative Dienstleistungen für                                                   Abrechnung              Mietersicherheit

Ihre Immobilie                                                                   Energieabrechnung
                                                                                 Wasserabrechnung
                                                                                                           Rauchwarnmelder-
                                                                                                                Service

                                                                               Nebenkostenabrechnung       Trinkwasseranalyse
                                                                                Gewerbeabrechnung            auf Legionellen

ista Deutschland GmbH  Hafenbahnstraße 20A  70329 Stuttgart                       Immobilien-Dienstleistungen
Telefon 0711 93287-245  vertrieb.stuttgart@ista.de  www.ista.de          8         Energieausweis        Contracting
IMMOBILIEN WIRTSCHAFT - BADEN-WÜRTTEMBERG - BFW Baden-Württemberg
Best Ager als Immobilienkunden gewinnen und begeistern

Vortrag:
„Traumzielgruppe 50 plus“
Die Kaufkraft der Generation über 50 Jahren ist enorm. Es ist sogar so, dass diese - auch „Best Ager“ genannte - Generation
wohl die reichste Generation aller Zeiten ist. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen. Doch wie kann man diese Generation erreichen
und für Immobilien begeistern? In einem praxisorientierten Halbtagsseminar vermittelte Hans-Georg Pompe Ende Oktober
einen Einblick in die Besonderheiten dieser Zielgruppe und gab Tipps für ein perfektes Verkaufsgespräch.

Die Zielgruppe der über 50-Jährigen stellt        den wahrgenommene Seriosität zu steigern.        auf die Anliegen Ihres Gegenübers ein“, so
nicht nur hohe Anforderungen an ihre Im-          „Vermeiden Sie Formulierungen wie ‚darf          der Experte.
mobilien, sie setzt auch große Erwartungen        ich‘, ‚hätte‘, ‚könnte‘, ‚würde‘“, riet Pompe.
in ihre Verkäufer oder Dienstleister. „Sicheres   Insbesondere ältere Kunden wünschten             Das Seminar vermittelte einen umfas-
und kompetentes Auftreten, eine klare und         sich eine zielgerichtete Ansprache und eine      senden Überblick über die Unterschiede
zielgerichtete Kommunikation, aber auch           fachkundige Expertise. „Der Kunde ist König      zwischen jungen und erfahrenen Kunden,
nonverbal vermittelte Aussagen sind bei           war gestern“, so der Fachmann. Insbeson-         die Anforderungen, die über 50-Jährige
jedem Kundenkontakt wichtig – in Verkaufs-        dere das ältere Klientel wünsche sich eine       typischerweise an ihre Immobilie stellen, das
gesprächen mit über 50-Jährigen sind sie es-      Beratung auf Augenhöhe – wozu also sein          Lebensgefühl, das diese Zielgruppe aus-
senziell“, wusste der Kommunikationsprofi zu      eigenes Licht unter den Scheffel stellen?        zeichnet, mögliche Motive für einen Umzug,
berichten. Schließlich hätten ältere Kunden       „Möchten Sie ein Glas Wasser“ suggeriere         die Erwartungen, die Best Ager an ihren
schon einiges erlebt, mitunter auch schlechte     beispielsweise ein völlig anderes Auftreten      persönlichen Immobilienberater stellen und
Erfahrungen gemacht und würden im Alter           als „Darf ich Ihnen ein Glas Wasser anbie-       vieles mehr.
zunehmend skeptischer. Umso wichtiger sei         ten?“ „Wiederholen Sie Formulierungen, die
es, die eigene Wirkung in einem Verkaufsge-       Ihr Gegenüber verwendet und spielen Sie
spräch zu hinterfragen und sich Gedanken          den Ball zurück, hören Sie zu und gehen Sie
über das eigene Auftreten zu machen.

Getreu dem Motto „Du kannst nicht nicht
kommunizieren“ analysierte der Fachmann
die ausschlaggebenden Faktoren eines
erfolgreichen Verkaufsgesprächs mit Hilfe
eines Rollenspiels. Teilnehmer des Seminars
stellten hierfür ein Verkaufsgespräch nach,
dass Pompe fachkundig analysierte. Dabei
gab er praxisnahe Tipps, um das eigene
Auftreten zu verbessern und die vom Kun-

                                                                           9
IMMOBILIEN WIRTSCHAFT - BADEN-WÜRTTEMBERG - BFW Baden-Württemberg
Vortrag zur Bebauung in geräuschintensivem Umfeld

Schallgeschützt und
dennoch wirtschaftlich
                                                                          Fast flächendeckend wird im deutschen Südwesten die Schaf-
                                                                          fung von mehr Wohnraum gefordert. Hierfür ist in erster Linie
                                                                          der Neubau gefordert, gerade in den begehrten Großstädten
                                                                          fehlen dafür jedoch die Flächen. In den Fokus rücken daher
                                                                          zunehmend Grundstücke entlang von Bahnstrecken, stark be-
                                                                          fahrenen Straßen oder in der Nähe von Industriebetrieben. Im
                                                                          Seminar „Immissionsschutz im Außenbereich“ erklärte Rechts-
                                                                          anwalt Dr. Steffen Hettler, Partner der Kanzlei Jahn Hettler
                                                                          Rechtsanwälte, die Besonderheiten, die es bei der Bebauung
                                                                          von derartigen Grundstücken zu beachten gilt.

Erst kürzlich hat die Bundesregierung          Im Seminar erläuterte der Fachanwalt             und praxisnahe Lösungen, die eine wirt-
verkündet, dass die Deutsche Bahn als ein      für Bau- und Architektenrecht, der seine         schaftliche Wohnbebauung lärmbelasteter
Teil der Lösung für den Wohnungsmangel in      Promotion im Bereich Schallschutz und            Flächen ermöglichen. Denn „Ohne Flächen
Großstädten wahrgenommen wird. Darum           Schwingungen für das Thema Baulärm               auch entlang von Schienenwegen, stark
sollten entsprechende Grundstücksflächen       absolvierte und zu den führenden Experten        befahrenen Straßen, Häfen oder Indust-
veräußert werden, um sie für den Woh-          in Deutschland zählt, unter anderem den          rieanlagen wird sich die Wohnungsnot in
nungsbau aktivieren zu können. Solche          erforderlichen Schallschutz im Außenbe-          Deutschland nicht lösen lassen“ – da waren
Flächen führen in der Planung und Projek-      reich sowie dessen konkrete Handhabung.          sich alle Beteiligten des Seminars einig.
tierung allerdings häufig zu Konflikten mit    Wesentliche Inhalte des Seminars waren
Umwelteinflüssen, insbesondere durch die       die emissionsrechtlichen Vor-
standortbestimmte Lärmeinwirkung.              gaben und der Umgang
                                               mit der Technischen
„Um diese Probleme wirksam lösen zu            Anleitung zum
können, sollten Bauträger und Planer die       Schutz gegen
neueren Vorgaben der höchstrichterlichen       Lärm (kurz TA
Verwaltungsrechtsprechung kennen und           Lärm), die
beachten. Nur wer diese Kenntnisse hat         Anwendungen
und richtig einsetzt, kann auch schwierige     des neuen
Projekte wirtschaftlich erfolgreich lösen“,    „Urbanen
stellte der Referent zu Beginn seines Vor-     Gebiets“ und
trags klar. Nach aktueller Verwaltungsrecht-   praxisnahe
sprechung gehöre zu einer Wohnnutzung          Lösungen wie
auch ein ungestörter Außenbereich. Häufig      beispielsweise
versuchten Planer dieses schalltechnische      das „Hamburger
Problem beispielsweise mit in Glas einge-      City Hafenfens-
hausten Balkonen zu lösen. Dies verursache     ter“.
allerdings erhebliche Kosten und mache
eine Wohnanlage nicht gerade attraktiver,      Das Seminar ver-
so der Experte.                                mittelte rechtssichere

                                                                     10
Immobilien Wirtschaft Baden-Württemberg                   BFW Baden Württemberg

Juristisches Fachseminar mit aktuellen Themenschwerpunkten

       Die Abrechnung
        nach MaBV und
      Entscheidung des
        EuGH zur HOAI

 Bei einem juristischen Fachseminar konnten sich interessierte Mitglie-
der Ende September über die Themen „Abrechnung nach Makler- und
  Bauträgerverordnung (MaBV)“ sowie über die aktuelle Entscheidung
   des Europäischen Gerichtshofs zur Honorarordnung für Architekten
  und Ingenieure (HOAI) informieren. Über 40 Teilnehmer nahmen das
Angebot wahr und folgten den Ausführungen von Dr. Maximilian Jahn,
 Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht in der Sozietät Jahn Hettler
                                                           Rechtsanwälte.

          Abrechnung nach MaBV                Regel auch die Übergabe der Wohnung                     Die EuGH-Entscheidung
                                              verweigern. In diesem Zusammenhang            zur Abrechnung nach HOAI
Nach § 3 Abs. 2 MaBV darf der Gewerbe-        stellt sich immer wieder die Frage, ob die
treibende Vermögenswerte entsprechend         Raten fällig sind, und ob und in welcher      Im Vertragsverletzungsverfahren C-377/17
dem Bauablauf entgegennehmen. Wäh-            Höhe dem Erwerber möglicherweise              der Europäischen Kommission gegen
rend eines Bauvorhabens ist der Bauträger     Zurückbehaltungsrechte wegen Mängeln          Deutschland hat der Europäische Gerichts-
in aller Regel auf entsprechende Liquidität   zustehen können. Der Bauträger sollte         hof entschieden, dass die Mindest- und
angewiesen, sodass bereits die vertrag-       die Wohneinheiten nicht zu früh über-         Höchstsätze der HOAI unvereinbar mit EU-
liche Gestaltung, insbesondere mit Blick      geben, deren Übergabe aber auch nicht         Recht sind. Die Dienstleistungsrichtlinie (RL
auf den Ratenzahlungsplan, von erheb-         zu lange verweigern – hier gilt es den        2006/123/EG vom 12.12.2006) sei insoweit
licher Bedeutung ist. Bei Nichtigkeit des     aus rechtlicher Sicht „richtigen Moment“      von der Bundesrepublik Deutschland nicht
Ratenzahlungsplans, kann dies, wenn die       bestimmen zu können. Dies gilt auch für       umgesetzt.
Vergütung erst bei Abnahme fällig werden      die Frage, wann eine Partei zum Rücktritt
sollte, erhebliche finanzielle Auswirkungen   berechtigt ist. Dies kann sowohl beim         Der Rechtsexperte ging auf die Unverein-
haben. Aber auch während des Bauvorha-        Zahlungsverzug des Erwerbers, als auch        barkeit der Mindest- und Höchstsätze der
bens kann es, aufgrund von Sonderwün-         beim Vorliegen erheblicher Mängel der         HOAI mit EU-Recht ein und zeigte auf, welch
schen oder anderen Notwendigkeiten zu         Fall sein.                                    grundlegende Bedeutung dieses Urteil für
baulichen Veränderungen kommen, die                                                         laufende und zukünftige Architektenverträge
eine Anpassung des Ratenzahlungsplans         Im Seminar wurden die Probleme im             hat. Im Rahmen des Vortrags erhielten die
erfordern. Oft wird es dann, wenn sich die    Zusammenhang mit dem Zahlungsplan             Teilnehmer zahlreiche Informationen für die
Frage nach der Bezugsfertigkeit und der       nach MaBV anhand zahlreicher Praxisbei-       rechtssichere Abwicklung laufender und die
vollständigen Fertigstellung stellt, zum      spiele erörtert. Die Teilnehmer erhielten     Gestaltung zukünftiger Architektenverträge.
Streit zwischen den Parteien kommen.          einen Überblick über die rechtmäßige          Eine ausführliche Frage- und Diskussionsrun-
                                              Abrechnung und wurden für Risiken             de, in der die Teilnehmer konkrete Fragestel-
Lehnt der Erwerber die Zahlung der            sensibilisiert, aber auch über die entspre-   lungen aus ihrem beruflichen Alltag themati-
Rate(n) ab, wird der Bauträger in aller       chenden Möglichkeiten aufgeklärt.             sierten, rundete das Seminar ab.

                                                                     11
Immobilien Wirtschaft Baden-Württemberg                      BFW Baden Württemberg

Digitalisierung und die Immobilienwirtschaft                                                    Herausforderungen. Ob Bauträger oder
                                                                                                Planer, ob großes Bauunternehmen oder

„Building Information                                                                           kleiner Handwerksbetrieb, ob privates
                                                                                                oder öffentliches Bauvorhaben, Objektpla-

Modeling“ von A bis Z                                                                           ner oder Fachplaner – BIM schickt sich an,
                                                                                                die Arbeit aller Unternehmen und auf den
                                                                                                Baustellen grundlegend zu verändern.
Die Digitalisierung hält Einzug in die Immobilienwirtschaft. Ob sie es wollen oder nicht:
Wenn sie weiter erfolgreich bleiben wollen, müssen sich alle Marktbeteiligten dem Wandel        Dabei bergen gerade die Vernetzung und
der Zeit stellen. Eine grundlegende Änderung im Prozess einer Projektentwicklung bildet die     Transparenz bei Anwendung von BIM
Einführung des sogenannten „Building Information Modeling“ (BIM). Über die technischen          Chancen für die Bauabwicklung, aber auch
Möglichkeiten, rechtlichen Voraussetzungen und nötigen Weichenstellungen referierte             erhebliche Risiken für die Haftung. Schon
Rechtsanwältin Vanessa Bollenbach Anfang Dezember im Seminarraum der Geschäftsstelle            bei der Beauftragung von BIM-Leistungen
des BFW Baden-Württemberg.                                                                      geht es darum, wichtige Weichenstellun-
                                                                                                gen zu beachten: So klärte die Referentin
                                                                                                die Seminarteilnehmer beispielsweise da-
Wenngleich „Building Information Mode-           von Bauprojekten angestrebt. Zukünftig         rüber auf, woraus die Vertragsgrundlagen
ling“ (BIM) ab dem 1. Januar 2020 zu-            sollen nach dem Willen des Ministeriums        bestehen, welche Aufgaben und Pflich-
nächst nur verpflichtend für verkehrsinfra-      auch kleine und kleinste Bauvorhaben mit       ten Projektsteurern, BIM-Managern und
strukturelle Großprojekte des Bundes gilt,       BIM geplant werden. Das ehrgeizige Ziel        BIM-Koordinatoren zukommen, und wer
so ist die Zielrichtung des federführenden       heißt: „BIM macht die Baustelle zu einer       die Zusammenführung der Daten über-
Bundesministeriums für Verkehr und digi-         kooperativen, intelligenten Datencloud         wacht. Auch Fragen zur Haftung waren
tale Infrastruktur klar: Es wird ein „Kultur-    – mit einer erweiterten Datenqualität,         Gegenstand des Vortrags: beispielsweise
wandel“ bei der Planung und Realisierung         standardisierten Prozessen, einer engen        bei der Übertragung fremder Planungs-
                                                 und frühzeitigen Vernetzung aller Akteu-       ergebnisse in BIM oder der Entdeckung
                                                 re, mehr Transparenz, mehr Effizienz und       von Fehlern anderer Planer. Auch Fragen
                                                 einem Projekt Controlling in Echtzeit.“        des Urheberrechtsschutzes kamen zur
                                                                                                Sprache.
                                                 Building Information Modelling – zu
                                                 Deutsch „Bauwerksdatenmodellierung“            In diesem fast vierstündigen Seminar
                                                 – stellt für alle Beteiligten nicht nur eine   wurden die Teilnehmer grundlegend und
                                                 sprachliche Herausforderung dar, sie stellt    umfangreich über das Thema BIM Infor-
                                                 die gesamte Branche auch vor inhaltliche       miert und für die Fallstricke und Tücken
                                                                                                der neuen Systematik sensibilisiert. Um
                                                                                                diese zum umgehen, gab die fachkundige
                                                                                                       Referentin praktische Tipps und
                                                                                                       Lösungsmöglichkeiten mit auf den
                                                                                                       Weg. Etliche Fragen der Semin-
                                                                                                       arteilnehmer stellten dabei unter
                                                                                                       Beweis, wie präsent das Thema
                                                                                                       BIM schon heute im Berufsalltag
                                                                                                                 der Projektentwickler ist
                                                                                                                 – in absehbarer Zeit wird
                                                                                                                 es einen unverzichtbaren
                                                                                                                 Teil der Projektplanung
                                                                                                                 und -realisierung dar-
                                                                                                                 stellen.

                                                                       12
Immobilien Wirtschaft Baden-Württemberg                    BFW Baden Württemberg

Die wichtigsten Entscheidungen des Jahres

Vortrag zur Rechtsprechung
für Bauträger
Auch im Jahr 2019 hat sich die Rechtsprechung zur Bauträgerpraxis rasant entwickelt. Darum         von der vorkalkulatorischen Preisfort-
informierte Rechtsanwalt Dr. Maximilian Jahr in einem Fachseminar interessierte Mitglieder         schreibung für Mehr- und Mindermengen
des BFW Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland Anfang November über eine Reihe aktueller Ent-             verabschiedet hat.
scheidungen, die massive Auswirkungen auf die Bauträgerpraxis haben werden.
                                                                                                              EuGH-Entscheidung

„Ganz gleich, ob es um die Abnahme, die            lange geklärt sind, aktuell mit der Frage       zur HOAI

Pflicht zur Übergabe und Übereignung               beschäftigt, ob die Gewährleistungspflicht in
der Wohnung oder die Zahlungspflicht               diesem Fall auch nach über einem Jahrzehnt      Ebenfalls von herausragender Bedeutung

des Erwerbers geht. Zahlreiche Urteile aus         noch besteht.                                   für die Baupraxis ist das Urteil des Europä-

dem Kalenderjahr 2019 haben praktische                                                             ischen Gerichtshofs zur Unwirksamkeit der

Auswirkungen sowohl für das Verhältnis zu                    Übergabepflicht bei                   Mindest- und Höchstsätze der HOAI.

den Erwerbern als auch zu den einzelnen            nicht vollständiger Zahlung
Gewerken beziehungsweise dem Generalun-                                                            Beim Seminar zur „Rechtssprechungsüber-

ternehmer“, stellte der Rechtsexperte gleich       Neben der Abnahme waren aber auch die           sicht“ wurden alle wesentlichen Entschei-

zu Beginn seines Vortrags klar. Insoweit sei       Verpflichtung zur Übergabe und Übereig-         dungen anhand praktischer Fallbeispiele

es für den Bauträger unabdingbar, die aktu-        nung der Wohnung bei nicht vollständiger        vorgestellt und diskutiert. Neben der reinen

elle Rechtsprechung in ihren wesentlichen          Zahlung und die Rücktrittsvoraussetzungen       Erklärung der wichtigsten Urteile ging es in

Grundzügen zu kennen.                              erneut echte „Dauerbrenner“.                    erster Linie darum, die erlangten Erkennt-
                                                                                                   nisse in die tägliche Praxis zu übertragen.

          Gewährleistungspflicht                             Vorkalkulatorische                    Zahlreiche Nachfragen der Teilnehmer zu

bei unwirksamer Abnahmeklausel                     Preisfortschreibung                             teilweise konkreten Problemstellungen aus
                                                                                                   ihrem Berufsalltag verliehen dem Seminar

Das Oberlandesgericht München beispiels-           Von Relevanz für das Verhältnis zu den          einen zusätzlichen Praxisbezug.

weise hat sich, nachdem die Voraussetzun-          Gewerken ist insbesondere das Urteil
gen (un-)wirksamer Abnahmeklauseln schon           des Bundesgerichtshofs, mit dem er sich

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Immobilien Wirtschaft Baden-Württemberg                  BFW Baden Württemberg

                                                                  ImmoLounge 2019

                     Bauträger und
                Projektentwickler
                als Teil der Lösung

     Ende Oktober hat der BFW Baden-Württemberg bereits zum sechsten Mal die Immo-
  Lounge in der Sparda-Welt in Stuttgart veranstaltet. Rund 150 Gäste waren der Einladung
      des Landesverbands gefolgt und ließen sich von Tübingens Oberbürgermeister Boris
    Palmer in seinem Vortrag zum Thema „Wohnungsbau und Klimaschutz – die zwei Her-
   ausforderungen unserer Zeit“ über den „Tübinger Weg“ informieren, mit dem das Stadt-
  oberhaupt aktiv dazu beitragen möchte, den andauernden Preisanstiegen in seiner Stadt
      zu begegnen. Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde der Contracting-Preis 2019 für
                   herausragende energetische Lösungen im Wohnungsneubau verliehen.

Gerald Lipka, Geschäftsführer des BFW         „Die im BFW organisierten Unternehmen         – sind nicht die Ursache der Probleme auf
Baden-Württemberg, konnte in seinen           sind bundesweit für mehr als 50 Prozent       dem Immobilienmarkt. Sie sind über ihre
einführenden Worten einige hochrangi-         des Wohnungsneubaus verantwortlich.           Kapazitäten und ihr Know-how ein unver-
ge politische Akteure unter den Gästen        Mit 30 Prozent Anteil bei Gewerbeimmo-        zichtbarer Teil der Lösung“, so Lipka weiter.
begrüßen: Darunter der Hauptredner            bilien leisten sie einen ebenso wichtigen
Oberbürgermeister Boris Palmer (Bündnis       Anteil bei der Bereitstellung von Infra-      Den Hauptvortrag des Abends nutzte Boris
90/Die Grünen), die Landtagsabgeord-          struktur wie bei der Nahversorgung,“ be-      Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen,
neten Gabriele Reich Gutjahr MdL (FDP)        tonte Geschäftsführer Lipka zur Eröffnung     um zu betonen, dass bezahlbarer Wohn-
und Tobias Wald MdL (CDU), Karl Greißing      der Veranstaltung. „Diese Unternehmen         raum für normalverdienende Bürger aus sei-
und Dirk Schröder aus dem Landesmi-           werden in einen Topf mit internationalen      ner Sicht nur durch eine stärkere politische
nisterium für Umwelt, Klima und Energie-      Spekulanten und Preistreibern gesteckt,       Reglementierung des Immobilienmarkts
wirtschaft sowie Dr. Eckart Meyberg und       obwohl wir alle wissen, dass viele Faktoren   geschaffen und bewahrt werden kann. Er
Dr. Alfred Reutzsch aus dem Ministerium       zu Preissteigerungen bei Wohnimmobilien       beobachte, wie die Immobilienpreise – unter
für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau        beigetragen haben. Die BFW-Unterneh-          anderem durch den Zuzug aus der Landes-
Baden-Württemberg.                            men – Bauträger und Projektentwickler         hauptstadt Stuttgart – auch in Tübingen in

                                                                   14
Immobilien Wirtschaft Baden-Württemberg                      BFW Baden Württemberg

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den vergangenen Jahren stark angestiegen       für Belegungsquoten und Preisbindungen           Ihnen nicht alles gefallen, was ich heute zu
seien. „Für Normalverdiener ist das Eigen-     im Wohnungsbau stark gemacht.                    sagen habe“, scherzte Palmer schon zum
heim für 6.000 Euro pro Quadratmeter                                                            Beginn seines Vortrags. „Aber das mussten
Wohnfläche schon heute in weite Ferne          Die hohen Immobilienpreise führt Palmer          Sie auch wissen, als Sie mich eingeladen
gerückt“, so Palmer. Die Politik müsse daher   auf überproportionale Renditen der Grund-        haben,“ so die Tübinger Stadtspitze weiter.
tätig werden, um es auch Bürgern, die ein      stückseigentümer, hohe Fixkosten beim            Auch wenn er damit sicher Recht hatte, es
durchschnittliches Einkommen verdienen,        Immobilienerwerb, aber auch den hart             war ein überaus spannender, pointierter und
weiterhin zu ermöglichen, in Tübingen zu       geführten Preiskampf der Bauträger um            analytischer Vortrag, der die Teilnehmer der
wohnen. Darum habe er sich unter anderem       bebaubare Grundstücke zurück. „Es wird           Veranstaltung in ihren Bann zog.

                                                                         Projekt Stuttgart 21
                                                                         Führung über die Großbaustelle

                                                                         Über 70 Mitglieder und Freunde des BFW Baden-Württemberg
                                                                         haben die Gelegenheit genutzt, vor der ImmoLounge 2019 an
                                                                         exklusiven Führungen über die Großbaustelle Stuttgart 21 teil-
                                                                         zunehmen. In drei Gruppen konnten sie sich dabei ein eigenes
                                                                         Bild von den Baufortschritten machen und wurden von sach-
                                                                         kundigen Führern über Details der Baumaßnahmen informiert.

                                                                    15
Immobilien Wirtschaft Baden-Württemberg                  BFW Baden Württemberg

Leuchttürme für preiswerten und klimaschonenden Wohnungsbau

Contracting-Preis
Baden-Württemberg 2019
verliehen
Bei der ImmoLounge des BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen ist der Contracting-Preis Ba-
den-Württemberg 2019 vergeben worden. Ausgezeichnet wurden innovative und nachhaltige Wohnungsbauprojekte in Ba-
den-Württemberg, bei denen mittels Energie-Contracting überdurchschnittliche Energie-, Umwelt- oder Nachhaltigkeitsstandards
umgesetzt wurden. Eine Prämie erhielten insgesamt drei Neubauquartiere, zusätzlich gab es zwei Sonderpreise in den Kategorien
„Neubau Einzelgebäude“ und „Bestandssanierung“.

Der BFW Baden-Württemberg vergibt den         Landesumweltminister Franz Untersteller.      Energiewirtschaft im Umweltministerium
Preis in Kooperation mit der Klimaschutz-     Die Preisträger wurden von Gerald Lipka       Baden-Württemberg und Rüdiger Lohse
und Energieagentur Baden-Württemberg          Geschäftsführer des BFW Baden-Württem-        vom Kompetenzzentrum Contracting der
seit 2017. Schirmherr des Wettbewerbs ist     berg, Karl Greißing, Leiter der Abteilung     KEA-BW ausgezeichnet.

  1
Den 1. Preis erhielt die DSG Invest GmbH. Sie hat in Heilbronn ein innovatives „Smart Grid“-Projekt umgesetzt, bei dem ein biogas-
betriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) sowie Photovoltaikanlagen ein Quartier mit Strom und Wärme versorgen. Die Jury hob nicht
nur den hohen Anteil regenerativer Energie, sondern auch das prognosebasierte Energie- und Lademanagement hervor, mit dem das
komplexe Energiesystem im Quartier stromwirtschaftlich optimiert wird.

                                                                  16
Immobilien Wirtschaft Baden-Württemberg                BFW Baden Württemberg

2Der 2. Preis ging an die ZEAG Energie GmbH. Sie hat auf dem
 Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs in Heilbronn ein Cont-
                                                                     3
                                                                    Mit dem 3. Preis wurde die Koch Wohnbau GmbH für ihr Projekt
                                                                    „Wohnen im Winzergarten“ im badischen Kirchhofen geehrt. Ein
 racting-Projekt für 400 Wohneinheiten und Gewerbeimmobilien        eigenes Nahwärmenetz versorgt dort fünf Mehrfamilienhäuser
 realisiert. Dank intensiver Abstimmung in der frühen Planungs-     und sechs Reihenhäuser mit Wärme aus einem BHKW. Der selbst
 phase war es gelungen, die Nahwärmeversorgung mit einem            erzeugte Solarstrom wird für Mieterstrom und zur Versorgung
 BHKW und Photovoltaik trotz unterschiedlicher Investoreninteres-   von Ladesäulen für Elektroautos genutzt.
 sen umzusetzen.

S1
 Einen Sonderpreis in der Kategorie „Neubau Einzelgebäude“
 erhielt die Oekogeno GIW e.G. für das KfW-Effizienzhaus 40
                                                                     S2
                                                                    Ein Sonderpreis in der Kategorie „Bestandssanierung“ ging an die
                                                                    E1 Energiemanagement GmbH für das Projekt „Energiespar-Con-
 „Grüne Mitte Furtwangen“. Das Mehrfamilienhaus mit Holzfas-        tracting Studentensiedlung Mannheim“. Es bezieht auch die
 sade aus heimischen Hölzern überzeugte nicht nur durch die         energetische Sanierung der Gebäudehülle in das Contracting mit
 nachhaltige Bauweise, sondern auch durch das Energiekonzept,       ein. Die Jury lobte die schnelle Projektumsetzung innerhalb eines
 das Nachbargebäude im Zentrum der Stadt mitversorgt. Auch          Jahres und das Einsparversprechen in Höhe von nahezu 150.000
 das inklusive, generationenübergreifende Nutzungskonzept und       Euro. Bereits im ersten Jahr nach Durchführung der Maßnahme
 die Einbeziehung eines bürgergetragenen Contractors hob die        war das Ziel erreicht. „Ein Leuchtturmprojekt der zukunftsori-
 Jury hervor.                                                       entierten Gebäudesanierung mit bundesweiter Ausstrahlung“,
                                                                    befand die Jury.

 Weitere Informationen über die Gewinner sowie Fotos zum Download finden Interessierte unter www.contractingpreis-bw.de
Immobilien Wirtschaft Baden-Württemberg                   Aktuelles aus der Immobilienbranche

Interview mit Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer

„Zahlen Sie nicht zu
viel für das Grundstück“
Seit 2006 ist Boris Palmer amtierender Oberbürgermeister in Tübingen. 2014 wurde er bei einer Wahlbeteiligung
von 55 Prozent mit knapp 62 Prozent der abgegebenen Stimmen für eine zweite 8-jährige Amtszeit wiedergewählt.
Angesichts der – auch in Tübingen – stetig ansteigenden Immobilienpreise spricht er sich für eine stärkere politi-
sche Regulierung des Immobilienmarkts aus. Im Gespräch mit der „Immobilien Wirtschaft Baden-Württemberg“
macht er seinen Standpunkt deutlich und bezieht Stellung zu der Frage, welche Rolle die private Immobilienwirt-
schaft in diesem Modell spielt.

          Herr Palmer, Sie sprechen sich       Weiterverkauf erfolgt zum Festpreis, das                   Sind die bisherigen Schritte aus
entschieden für eine stärkere politische       stoppt die Teuerung. Wer ein Grundstück         Ihrer Sicht ausreichend oder planen Sie
Regulierung des Immobilienmarkts aus.          als Investor kauft, muss Mietpreisbindungen     weitere Reglementierungen?
Welche Maßnahmen haben Sie in Tübin-           akzeptieren: 30 Prozent Sozialwohnungen,
gen bereits umgesetzt, um die Schaffung        30 Prozent um 10 Prozent unter Mietspiegel      Sie reichen nicht aus, um genug bezahlba-
bezahlbaren Wohnraums in Ihrer Stadt zu        sowie 30 Prozent maximal Mietspiegel.           ren Wohnraum zu schaffen. Kommunal ha-
forcieren?                                                                                     ben wir aber alle sinnvollen Möglichkeiten
                                                         Welche Vorschriften existieren        ausgeschöpft. Ohne den Bund kommen
Die EZB flutet den Markt mit Kapital, die      in Tübingen, um den Gebäudebestand              wir nicht mehr weiter. Das gilt vor allem für
Grund- und Baupreise explodieren. Preis-       kurz-, mittel- und langfristig energieeffi-     den Bestand. Hier haben wir praktisch kei-
werter Wohnraum entsteht ohne Regu-            zienter zu gestalten?                           ne Regelungskompetenz, der Preisauftrieb
lierung daher gar nicht mehr. Wir haben                                                        setzt sich fort.
das Programm „Fairer Wohnen“ aufgelegt.        Grundstückskäufer müssen eine Photo-
Neue Baugebiete gibt es nur noch, wenn         voltaikanlage bauen und mindestens den                     Führt diese politisch forcierte
die Stadt alle Grundstücke kaufen kann. Der    KfW-55-Standard einhalten.                      Regulierung nicht schrittweise zu einer
                                                                                               Verstaatlichung des Immobilienmarkts?

                                                                                               Das halte ich für die falsche Frage. Wer
        Zur Person:
                                                                                               immer nur fragt, ist es jetzt privat der Staat,
                                                                                               verliert den Blick für das Wesentliche: Gibt
        Boris Palmer, damals Abgeordneter der Grünen im Stuttgarter Landtag,
                                                                                               es ein passendes Angebot für die Men-
        wurde am 22. Oktober 2006 im ersten Wahlgang zum neuen Tübinger
                                                                                               schen, die eine Wohnung suchen? Das
        Oberbürgermeister gewählt. Bei einer Wahlbeteiligung von 51,6 Prozent er-
                                                                                               kann manchmal mehr private Investitionen
        hielt er 50,4 Prozent der abgegebenen Stimmen. Am 19. Oktober 2014 wur-
                                                                                               erfordern, manchmal auch mehr staatliche
        de Palmer wiedergewählt und am 12. Januar 2015 für seine zweite Amtszeit
                                                                                               Regulierung.
        verpflichtet. Die nächste Oberbürgermeisterwahl findet 2022 statt. Palmers
        Vision ist das blaue Wachstum: Prosperität und Lebensqualität ohne Natur
                                                                                                          Wie sehen Sie die Rolle privater
        und Klima zu überlasten. Tübingen ist dabei aus Sicht der Stadtspitze gut
                                                                                               Bauträger in diesem Modell – schließlich
        vorangekommen. Ein Zuwachs von 5.000 Arbeitsplätzen und 7.000 Einwoh-
                                                                                               errichten diese derzeit mehr als jede
        nern konnte ohne Neubaugebiete und mit einer Reduktion des CO2-Aus-
                                                                                               zweite Wohnung im Bundesgebiet?
        stoßes um 20 Prozent erreicht werden. Die Gewerbesteuereinnahmen der
                                                                                               Könnte eine Kommune oder Gemeinde
        Stadt haben sich in Palmers Amtszeit auf 250 Prozent erhöht.
                                                                                               den völligen Wegfall privater Bauträger-
                                                                                               projekte aus eigener Kraft kompensieren?

                                                                    18
Nein. Das Problem ist aber, dass private Bauträger selbst in einem mör-
derischen Wettbewerb um Grundstücke sind und daher die Preise selbst
immer weiter in die Höhe treiben. Da liefert der Markt nicht die richtigen
Ergebnisse, sondern schaufelt Geld in die Taschen von Leuten, die oftmals
Grundstücke nur geerbt haben und das Geld gar nicht brauchen. Deshalb
bleiben so viele Baugrundstücke auch leer.

          Wie beabsichtigen Sie, die regional agierenden Bauträger in
Ihr Konzept zur Schaffung von mehr Wohnraum miteinzubeziehen?

Bauträger werden in Tübingen in erster Linie gebraucht, um Einfamilien-
häuser oder Doppelhaushälften zu errichten. Für größere Objekte sind sie
uns willkommen, wenn sie sich den genannten Qualitätsanforderungen
stellen. Das tun aber nur wenige.

          Das Eigenheim wird auch im Zuge des demografischen
Wandels zu einem immer wichtigeren Standbein der Altersversorge,
dennoch ist die Eigenheimquote in Deutschland im europaweiten
Vergleich gering. Welche Maßnahmen halten Sie für sinnvoll, um den
Weg zur eigenen Immobilie für Menschen zu erleichtern, die nicht zu
den Spitzenverdienern gehören?

Ich sehe dafür derzeit keine geeignete Maßnahme. In Tübingen kostet
ein Quadratmeter Eigenheim 6.000 Euro. Das ist auch mit einem guten
Einkommen nicht zu stemmen, wenn man nicht über erhebliches Eigen-
kapital verfügt. Solange die Preise derart hoch sind, kann man das nicht
ausgleichen.

          Was würden Sie einem privaten Bauträger empfehlen, der
gerne in Tübingen bauen und dadurch seinen Teil zur Entspannung
des örtlichen Immobilienmarkts beitragen möchte?

Zahlen Sie nicht zu viel für das Grundstück.

                                                                             Foto: Dominik Sackmann/Triolog
                                                                      19
Immobilien Wirtschaft Baden-Württemberg                   Aktuelles aus der Immobilienbranche

Hersteller und Dienstleister präsentieren Produkte für die Wohnungswirtschaft

Tag der
Innovationen 2019

Das Thema Energie stellt die Akteure der Bau- und Immobilienwirtschaft permanent vor neue Herausforderungen. Um
die Forderungen der Gesellschaft und der Politik zum Klimawandel zu wirtschaftlich erfolgreichen Bedingungen erfüllen
zu können, sind innovative technische Lösungen gefragt. Auf dem „Tag der Innovationen“ des BFW Landesverband Freier
Immobilien- und Wohnungsunternehmen konnten sich interessierte Mitglieder Ende November in der Geschäftsstelle des
BFW Baden-Württemberg aus erster Hand über aktuelle Trends und Entwicklungen für die Branche informieren.

Die unterschiedlichen Referen-                                                                            nachhaltig und wirtschaftlich“
ten gaben unter anderem                                                                                       mit Strom und Wärme zu
Impulse zur Quar-                                                                                                versorgen.
tiersversorgung, zur
Bauplanung, Ferti-                                                                                                      Diplom-Ingenieur
gungstechniken                                                                                                           Martin Heimrich,
oder möglichen                                                                                                            Geschäftsführer
Vernetzungen                                                                                                               der Firma Be-
innerhalb eines                                                                                                            ton Kemmler
Gebäudes. Auf                                                                                                              GmbH, klärte
großes Interes-                                                                                                            die Zuhörer
se stießen auch                                                                                                            über neu
die Kurzvor-                                                                                                               entwickelte
träge zu den                                                                                                              Baustoffe und
Themen Elekt-                                                                                                            Produkte auf, die
romobilität und                                                                                                         kostengünstiges
Energiemanagement.                                                                                                  und effektives Bauen
                                                                                                                 ermöglichen.
          Die Vorträge
im Überblick                                                                                              Christian Neixler, Key Account
                                                                                                          Management Velux Bauträger
So informierten Markus Haan,                                                                              und Massivhaushersteller
Key Account Manager Woh-                                                                                  für die Region Baden-Würt-
nungswirtschaft und Contrac-                                                                              temberg, referierte über
ting der Bosch Thermotechnik                                                                              Möglichkeiten einer professi-
Buderus, und Mathias Kohl                                                                                 onellen und digitalen Tages-
,Leiter Vertrieb Immobilienwirt-                                                                          lichtplanung und beleuchtete
schaft MVV Enamic GmbH, über                                                                              das Thema Tageslicht aus
unterschiedliche Möglichkeiten,                                                                           gesundheitlicher und wirt-
um Quartiere „klimaneutral,                                                                               schaftlicher Perspektive.

                                                                   20
Connect now.
Klaus Bernschneider, Vertriebsleiter Techem Energy Ser-
                                                                                Zukunftssicher vernetzt.
vices GmbH, Region Süd-Baden-Württemberg und Mitte
Hessen Rheinland-Pfalz Saarland, berichtete über Dienst-
leistungen für die Wohnungswirtschaft zur Verbrauchser-
fassung sowie zur Energie- und CO2 Einsparung.

„Lüftung mit Wärmerückgewinnung“ war das Thema von
Markus Haan, Key Account Manager Wohnungswirtschaft
Contracting-Bosch Thermotechnik Buderus, und Dip-
lom-Wirtschaftsingenieur (FH) Andreas Schneider, Senior
Produktmanager für Wohnungslüftungs-Systeme und
Systemzubehör Bosch Thermotechnik Buderus.

Andreas Jahrstorfer, Product Sales Manager für die
Produktgruppen Wärmepumpe und Smart Home, ging in
seinem Impulsvortrag auf das Thema „Vernetzte Gebäu-
detechnik“ ein.

Gabriela Salomon, Productmanagerin für digitale Ge-
schäftsmodelle und Elektromobilität der Minol Messtech-
nik W. Lehmann GmbH & Co. KG, klärte in ihrem Vortrag
zum Thema: „Elektromobilität für die Wohnungswirt-
schaft“ über ein modulares Baukastensystem rund um alle
Leistungen smarter Mobilität auf, das speziell für die An-
forderungen der Wohnungswirtschaft entwickelt wurde.

Und Swen Bachmann, Produktmanager für das Thema
Vernetzung bei Bosch/Junkers Deutschland, informierte
abschließend über das Kosten- Nutzenverhältnis einer
Photovoltaikanlage zur Eigenstromnutzung.

          Informations- und
Netzwerkveranstaltung in einem

Die unterschiedlichen Kurzvorträge vermittelten den
Teilnehmern einen facettenreichen Einblick in die Neu-
erungen der Branche und vermittelten mannigfaltige
Impulse für die Entwicklung zeitgemäßer Wohnbauten.
„Zudem eignen sich derartige Formate hervorragend,
um mit den herstellenden Unternehmen ins Gespräch zu         Die smarte Funklösung Minol Connect macht die
kommen“, betonte Geschäftsführer Lipka anlässlich der        Abrechnung für Sie ab sofort genauer, einfacher und
Veranstaltung. Zahlreiche Nachfragen der Teilnehmer und      sicherer denn je. Dank offenem Übertragungsstandard
                                                             LoRaWANTM sind wir bereit für alle vernetzten Anwen-
etliche persönliche Gespräche belegten, dass der „Tag
                                                             dungen der Zukunft. Sind Sie bereit für den nächsten
der Innovation“ nicht nur als reine Informations- sondern    Schritt?
vielmehr auch als Netzwerkveranstaltung wahrgenommen
wurde.
                                                             minol.de/connect
Immobilien Wirtschaft Baden-Württemberg                     Aktuelles aus der Immobilienbranche

Energieverbrauch hängt stark vom Nutzer ab

Bei falschem Verhalten
nutzt die dickste Dämmung nichts
Das nahe Karlsruhe ansässige Wohnungsunternehmen Köhler und Meinzer hat in einer umfassenden Studie im Rahmen des europäischen
Forschungsprojektes „CRAVEzero“ die Heizenergieverbräuche von Mehrfamilienhäusern ausgewertet und mit den theoretisch ermittelten
Werten des jeweils zugrunde gelegten energetischen Standards verglichen. Im Gespräch mit der „Immobilien Wirtschaft Baden-Württem-
berg“ fassen die Geschäftsführer Gerold Köhler und Uli Meinzer die teilweise überraschenden Ergebnisse der Studie zusammen und erklären,
wieso sich die stetige Verschärfung energetischer Vorschriften nur sehr bedingt auf die tat-sächlichen Energieverbräuche auswirkt.

          Herr Meinzer, seit 2008 hat Ihr                   Herr Köhler, die erhobenen           die nur im EnEV-Mindeststandard errichtet
Unternehmen viele Wohnbauten mit                Daten führten Sie zu dem Ergebnis, dass          wurden, die reinen Heizkosten nur noch
unterschiedlichen Dämmstärken und               sich das Nutzerverhalten deutlich mehr           eine untergeordnete Rolle im Vergleich zu
Energiestandards errichtet. Nun haben           auf den Heizenergiebedarf auswirkt als           den übrigen Nebenkosten spielen. Setzt
Sie die tatsächlichen Energieverbräuche         die Dämmung. Im Rahmen der Studie                man sie ins Verhältnis zu den gesamten
für den Heizbedarf ihrer Immobilien             haben Sie auch baugleiche Wohnungen              Wohnkosten, also unter Einbeziehung der
miteinander verglichen. War der Hei-            miteinander verglichen, wie groß waren           Kaltmiete, sind sie nahezu irrelevant.
zenergieverbrauch in Gebäuden mit               die Abweichungen hinsichtlich der benö-
einem höheren energetischen Standard            tigten Heizenergie?                                         Eine CO2-Bepreisung würde
tatsächlich geringer?                                                                            die Kosten für das Heizen – abhängig
                                                Köhler: Den Vogel abgeschossen haben             von der Heizquelle – spürbar verteuern.
Meinzer: Die Verbräuche waren geringer,         zwei baugleiche Vierzimmerwohnungen mit          Macht diese Maßnahme aus Ihrer Sicht
aber nicht in dem Umfang, den wir erwar-        circa 120 Quadratmetern Wohnfläche. Der          Sinn, um die Nutzer zu einem Umden-
tet hatten. Den ersten Mehrfamilienhäu-         auf dem Wärmemengenzähler abgelesene             ken zu bewegen?
sern, die wir ab 2008 errichtet haben, liegt    Verbrauch der sparsamen Wohnung im
der energetische Standard der EnEV 2004,        1.Obergeschoss betrug 0,75 Megawattstun-         Köhler: Eine CO2-Bepreisung trifft na-
KFW Effizienzhaus 60, zu Grunde. Ihr Hei-       den, der Verbrauch der identischen Woh-          türlich in erster Linie die Bewohner von
zenergieverbrauch lag im Durchschnitt bei       nung im 2.OG 8,1 Megawattstunden, also           alten Bestandsgebäuden mit schlechter
circa 36 Kilowattstunden pro Quadratme-         den nahezu 11-fachen Wert. Eine Befragung        energetischer Qualität. Wir gehen jedoch
ter im Jahr, damit sogar knapp unter dem        der Nutzer der sparsamen Wohnung ergab           auch hier davon aus, dass der Nutzer einer
errechneten Wert von 37 Kilowattstunden         keine Auffälligkeiten wie beispielsweise         Altimmobilie durch ein bewusstes Heiz-
pro Quadratmeter im Jahr. Das jüngste           geringe Raumtemperaturen oder längere            und Lüftungsverhalten die Verteuerung
Gebäude auf der Grundlage der EnEV              Abwesenheit.                                     der Energiekosten ohne nennenswerten
2014, KFW Effizienzhaus 55, verbraucht                                                           Komfortverlust kompensieren könnte. Um
29,5 Kilowattstunden pro Quadratmeter                       Wirkte sich dieses unter-            tatsächlich ein Umdenken herbeizuführen,
im Jahr. Dies bedeutet, dass die kostenin-      schiedliche Verhalten negativ auf die            müsste die mit einer CO2-Bepreisung ein-
tensiven Verbesserungsmaßnahmen wie             Nebenkosten der „Energieverschwen-               hergehende Verteuerung der Heizenergie
Einbau einer Lüftung mit Wärmerückge-           der“ aus?                                        erheblich sein. Ich glaube nicht, dass sich
winnung, Erhöhung der Dachdämmung,                                                               die Politik dies traut.
Dreifach- statt Zweifachverglasung der          Köhler: In dem beschriebenen extremen
Fenster sowie eine intensive Wärmebrü-          Fall erhöhen sich die Nebenkosten natür-                    Um die Anforderungen der
ckenbetrachtung im Durchschnitt nur etwa        lich signifikant. Im Übrigen haben wir aber      verschärften EnEV 2009 zu erfüllen,
6 Kilowattstunden pro Quadratmeter im           festgestellt, dass bei einem durchschnittli-     haben Sie in Ihren Gebäuden ab diesem
Jahr eingespart haben.                          chen Verbrauch auch bei den Gebäuden,            Zeitpunkt Lüftungsanlagen mit Wär-

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