In dieser Ausgabe: & Verborgenes Talent: Josef Handl lIstes inunserer Kirche dunkel - Mondsee Kultur

Die Seite wird erstellt Nikolai-Stefan Bayer
 
WEITER LESEN
In dieser Ausgabe: & Verborgenes Talent: Josef Handl lIstes inunserer Kirche dunkel - Mondsee Kultur
In dieser Ausgabe:

&   Verborgenes Talent:
    Josef Handl

® lIstes inunserer Kirche dunkel
   geworden?

®   Fußball-Guru
    Karl Tatzreiter
In dieser Ausgabe: & Verborgenes Talent: Josef Handl lIstes inunserer Kirche dunkel - Mondsee Kultur
Seite 2                                                                                              Ausgabe 2/89

                          EINLADUNG ZUR                                      Ärztlicher Wochenenddienst
                                                                                  3. Dezember      Dr. Palzinsky
   WEIHNACHTSBUCHAUSSTELLUNG
                                                                                  8. Dezember      Dr. Kasseroller

      IN DER VOLKSSCHULE ZELL AM MOOS                                          10. Dezember        Dr. Gmeiner
                                                                               17. Dezember        Dr. Palzinsky
                                                                               24. Dezember        Dr. Frena
                                                                               25. Dezember        Dr. Götz
       Eröffnung am Freitag, 1. Dezember 1989 um 20 Uhr                        26. Dezember        Dr. Götz
mit einer Lesung von Mundartgedichten und mit Stubenmusik                      31. Dezember        Dr. Kasseroller
          (Dir. E. Muss, August Lindinger und seine Musikanten).
                                                                                  1. Jänner        Dr. Kasseroller

                                                                                  6. Jänner        Dr. Frena

                                                                                  7. Janner        Dr. Frena

                                                                             ®     Rettung     06232-2244 od. 144
                     Die Buchausstellung ist geöffnet am                     ®     Dr. Palzinsky               212|
                                                                             ®     Dr. Frena           06232-22 49
                                                                             ®     Dr. Götz.           06232-22 12
 Samstag, den 2. Dezember 1989 von 14 bis 17 Uhr                             ®     Dr. Gmeiner         06232-29 94
 Sonntag, dem3. Dezember 1989 von 9 bis 12 Uhr                                                 Whng. 06232-2823
                                                                             &®    Dr. Kasseroller  06232-34 44

      Zum Gedenken an
      Johann Fischhofer

 Am 8. Juli 1989 starb Johann Fischhofer, Bauer vom
 Hingerergut in Guggenberg, nach kurzer Krankheit im
 56. Lebensjahr.                                           Friedrich Kaltenleitner zum Andenken
 Das rasche Ablebenlöste bei allen, die ihn kannten,
 Betroffenheit aus. Johann Fischhofer war beliebt und      Am 11. Oktober 1989 verstarb völlig unerwartet Amts-
 geschätzt und strahlte eine angenehmeinnere Ruheaus.      walter Fritz Kaltenleitner im 56. Lebensjahr.
 Das Fundamentseines Lebens warsein tiefer Glaube,         Kaltenleitner war seit 1951 Mitglied der Freiwilligen
 den er überzeugendlebte. Hilfsbereitschaft zeichnete      Feuerwehr Haslau. Er zeichnetesich stets durch Kame-
 ihn besonders aus. Nebender vielen Arbeit auf seinem      radschaft und Fleiß aus. 1958 wählten ihn seine Kamera-
 Hof und dem Sorgenfür seine große Familie fand er         den zum Kassier. Dieses Amt hatte er bis zu seinem
                                                           Ablebeninne.
 auch Zeit, dort zu helfen, wo er es notwendig fand. Bei
                                                           Währenddieser Zeit wurden so manche größere
 Robotleistungen war sein handwerkliches Geschick
                                                           Anschaffungengetätigt, wozu Fritz Kaltenleitner durch
 gefragt.                                                  seinen persönlichen Einsatz viel beigetragenhat.
  Auchim öffentlichen Leben war er tätig. Lange Jahre      Sein Leben galt der Feuerwehr. Für seinen unermüdli-
  war er Gemeinderat von Tiefgraben. Tolerant war ihm      chen Einsatz erhielt er mehrere Auszeichnungen.
  wichtig. Aufgrundseiner ruhigen, überlegten und          Am 14. Oktober 1989 begleiteten ihn über 80 Feuer-
  selbstlosen Art fand er zu den Menschen Zugang und       wehrkameraden aus dem Abschnitt Mondsee aufsei-
  konnte helfen oder Mut machen.                           nem letzten Weg, ein Zeichenfür die große Beliebtheit,
  Beim Begräbnis hatte der Priester wohl keine             der sich Fritz Kaltenleitner erfreute.
  Erklärung, aber eine mögliche Deutung für den viel zu                     Ehre seinem Andenken.
  frühen Tod: „Vielleicht hatte er schon genug Gutes
  getan.“                                                              Freiwillige Feuerwehr Haslau
In dieser Ausgabe: & Verborgenes Talent: Josef Handl lIstes inunserer Kirche dunkel - Mondsee Kultur
Ausgabe 2/89.                                          IN                               .                   Seite 3
                        Pöckl Anna                       Zell 115             22.12. 1910                 79 Jahre
Gebur{stage preining Theresia                            Zell 157             24.12. 1906                 83 Jahre
                        Mairhoter Johann                 Zell 184                5. 1. 1914               76 Jahre
                       ‚Schafleitner Anna                Zell 188                6. 1. 1906               84 Jahre
                        Eppel Kreszentia                 Zell 155                9. 1. 1908               82 Jahre
                        Handl Aloisia                    Zell 29                 9. 1. 1913               77 Jahre
                        LohningerJuliane                 Zell 88              14. 1. 1904                 86 Jahre
                        Beer Maria                      Zell 106              21. 1. 1914                 76 Jahre
                        Six Franziska          |        Zell 17               22. 1. 1906                 84 Jahre
                        Med. Rat. Dr. Stutz Karl         Zell 308             26. 1. 1907                 83 Jahre
                        Pöckl Amalia                     Zell    37            1.   2. 1910               80 Jahre
                        Maderecker Ferdinand             Zell   107           11.   2. 1906               84 Jahre
                        Höllerer Johann                  Zell    25           15.   2. 1912               78 Jahre
                        Weninger Friedrich               Zell   109           22.   2. 1912               78 Jahre
                        Höllerer Maria                   Zell    25           24.   2.1915                75 Jahre
                        Neuhofer Franz                   Zell   181           28.   2. 1908               82 Jahre
                        Rinnerthaler Anna                Zell 70                 9. 3.1913                77 Jahre
                        Lettner Josefa                   Zell    57           19.   3. 1908              82 Jahre
                        Schweighofer Rudolf              Zell   131           20.   3.1910               80 Jahre
                        Grubinger Michael                Zell    32           21.   3. 1911              79 Jahre
                        Schindlauer Matthias             Zell   193           31.   3. 1907              83 Jahre
                        Strobl Franziska                 Zell   237           31.   3. 1910              80 Jahre
                        Dr. Haider Hans                  Zell   312           31.   3.1915               75 Jahre

Eheschließungen
                        Josef Schafleitner, Zell am Moos 111 und Maria Wiespointner, Seewalchen am 19. 8. 1989
                        Istvan Gombäs, Schörfling a.A. und Eva Fövenyes, Zell am Moos 126 am 21. 8. 1989
                        Reinhard Ammer, Unterach a.A. und Elvira Huber, Zell am Moos 167 am 9. 9. 1989
                        Friedrich Engl, Zell am Moos 68 und Elisabeth Meindl, Tiefgraben am 12. 10. 1989
                        Franz Prem, Zell am Moos 110 und MonikaEder, St. Lorenz am 25. 10. 1989
                        Günther Nußbaumer, St. Lorenz und Sylvia Achleitner, Zell am Moos 218 am 27. 10. 1989
                        Friedrich Wiesinger, Hofkirchen/Tr. und Elisabeth Grubinger, Zella. Moos 23 am 14. 10. 89
                        Günter Aichinger, Frankenmarkt und SabineSchleicher, Zell am Moos 247 am 7. 10. 1989
                        Alois Rinnerthaler, Zellam Moos 70 und Gerlinde Kerschbaumer, St. Lorenz am 27. 10. 1989

Geburten                Franz und Ingrid Hufnagl, Zell am Moos 58 am 16. 6. 1989 eine ANGELIKA ELISABETH
                        Franz und Iwona Neuhofer, Zell am Moos 89 am 15. 6. 1989 eine VICTORIA CHRISTIANA
                        Walter und Andrea Heidenhofer, Zell am Moos 317 am 1. 7. 1989 ein DAVID
                        Sabine Schleicher, Zell am Moos 247 am 2. 8.1989 ein GUNTER _
                        Friedrich und Ingrid Kaltenleitner, Zell am Moos 360 am 7. 8. 1989 ein LUKAS
                        Maria Niederbrucker, Zell am Moos 173 am 6. 9. 1989 ein MARKUS
                        Rosemarie Führer, Zellam Moos 227 am 13. 10. 1989 eine CARINA

Sterbefälle             Otto Meindl, Zell 63 f am 8. 7. 1989 im 77. Lebensjahr
                        Anna Weninger, Zell 105 f am 1. 8. 1989 im 46. Lebensjahr
                        Friedrich Kaltenleitner, Zell 215 f am 11. 10. 1989 im 56. Lebensjahr
                        Maria Pöckl, Zellam Moos 224 + am 15. 10. 1989 im 84. Lebensjahr
                        Rosa Pöckl, Zell am Moos 230 } am 28. 10. 1989 im 47. Lebensjahr
                        Johann Fischhofer, Guggenberg, } am 8.7.1989 im 56. Lebensjahr

Prüfungen               Achleitner Anton - Reifeprüfung mit Auszeichnung an der HTL Braunau
                        AchleitnerSilvia - Lehrabschlußprüfung mit Auszeichnungals Einzelhandelskaufmann
                        Bliem Sieglinde - Reifeprüfung an derHTL für Bekleidungstechnik Hallein   |
                        Brandstetter Agnes - Reifeprüfung am Bundes-Oberstufenrealgymnasium Neumarkt/W.
                        Hausstätter Birgit - Reifeprüfung mit Auszeichnung am BORG Neumarkt/W.
                        Lauber Susanne- Reifeprüfung am Bundesgymnasium III Salzburg
                        Weninger Stefan - Reifeprüfung an der Handelsakademie Neumarkt/W.
                        Rindberger Gottfried - Reifeprüfung an der Handelsakademie Neumarkt/W.
IMPRESSUM
Medieninhaber und Herausgeber: Irrseer Kulturvereinigung Freie Arbeitsgruppe im Oberösterreichischen Volksbil-
dungswerk, 4893 Zell am Moos. Anzeigenannahme: Siegfried Wondrak, Zell/Moos 310, & 525. Gesamtherstellung:
Neumarkter Drucker£i & Verlag. Herstellungsort: 5202 Neumarkta. W. Da wir für unsere Zeitung kein Entgelt ein-
heben, sind wir unseren Inserentenfür Werbeeinschaltungen und unseren Lesern für Spenden zu Dankverpflichtet.
Bankverbindung: Raiffeisenkasse Zell am Moos, Kto. 12.575.Werbeeinschaltungen, die nicht ohnedies als solche
erkennbarsind, sind mit »p.r.« gekennzeichnet. Die Irrsee Nachrichten sind überparteilich und heimatverbunden.
Erscheinungsweise: Unregelmäßig. Das Blatt wird kostenlos abgegeben. Ü ,
In dieser Ausgabe: & Verborgenes Talent: Josef Handl lIstes inunserer Kirche dunkel - Mondsee Kultur
Seite 4               |                     IN -           h                            Ausgabe 2/89

           IHR Einkauffür die ganze FAMILIE
                           inZELLa. MOOS bei

                        ®
          KAUEHRUSBIANZRENTER          Inhaber:

                      & rUSL                                                    oe
                 Be            -                                                  5au       o\ A
             |   „enchten nn          OTEur .—BO
                                               OTE                              = AR
                                                                                  f{
                 „PRE             sondersFU              GE                           es
                               wo‘
            TIEFP R                r cH     Ä                          |             N

                                                                                 2%in
                                                                                Anz.
 Vertrauen + KÜCHENGERÄTE
|Sicherheit WASCHMASCHINEN
 n U r GESCHIRRSPÜLER
            RADIO-u. FERNSEHGERÄTE
 vom Fachmann
                                ELEKTROANLAGENBAU                              WÄRMEPUMPEN
                                RADIO-FERNSEHEN                    |           SOLARTECHNIK
                                HAUSHALTSGERÄTE                                  E-HEIZUNGEN
                                EIGENER KUNDENDIENST                         KABELFERNSEHEN

                                Fachgerechtes Service + Kundendienst
                                garantiert Ihnen

 Ihr Elektro-Radio-        Wilhelm Neuhofer
 Fernsehtechniker                    4893       Zell am Moos 261           Tel. 06234/295
In dieser Ausgabe: & Verborgenes Talent: Josef Handl lIstes inunserer Kirche dunkel - Mondsee Kultur
Ausgabe 2/89                                                 IN                                                     Seite 5

    Daß er zum Zeichnen eine besondere Gabe hatte, merkte wohl schon sein
     Lehrer Brandstätter. Und dennochblieb das Talent des Josef Handl, nun-
             mehriger Auszugsbauerin Breitenau 29, lange Zeit verborgen.

                             “Die Kinder ham gsagt,
                          i soll wieda was schnitzen‘

    Schon als Kind hat Josef
    Handl gern geschnitzt, ver-
     schiedene “Manderl“, wie
     er sagt, und Zeichnungen
     angefertigt. Daß sein Talent
     förderungswürdig sein
     könnte, sagte ihm damals
     niemand.
—— Vorrund zehn Jahrenani-
   mierten ihn dann die Kin-
   der, wieder einmal zum.
     Schnitzmesser zu greifen.
     Was er auchtat. Seine
     Motivwahl kennt keine
     Grenzen. Sie reicht von der
     kleinen Krippenfigurbis hin
    zu Heiligenfiguren. Von
     seinem Nachbarn Fritz Gru-
     bingererhielt er das erste
     Lindenholz undanstatt
     einer Rechnungdie Auffor-
     derung, für den Nachbarn
     einmal einen Herrgott zu
     schnitzen. Er braucht keine
    Vorlagen undschnitztalles,
  . was ihm einfällt. Mittler-
    weile haben die Leute an
    Handls kleinen und größe-
   ‚ren Werken schon Gefallen
—— gefunden. Er verkauft Krip-
    penfigurenin verschiede-
    nen Größen, bemalt oder
    nicht bemalt, einzeln oder
    samt einer Krippe. Wenn
    man Handls Krippen
    betrachtet, so erkennt man
    nicht nur die Liebe zum
    Detail, sondern auch die        Altbauern gar nicht so         Eingang zur Stube hängt          Klavier. Oder Familienmit-
    Freude am Schnitzenallge-       sicher -) gern stundenlang     eine Vitrine mit seinen          glieder widmetensich der
     mein.                          in der Werkstatt auf, um       Werken. Auch im Vorhaus          Hausmusik. Auch hierist
     Ein besonderes Anliegen        sich dem Hobbyzu widmen.       und vor dem Hausstößt            Handls musisches Talent
     sind dem Altbauern Handl       Über die Wintermonate          man auf seine Schnitze-          unverkennbar. Erspielte
     natürlich die Motive, die      übersiedelt er mit seiner      reien.                           am Klavier Melodien, ohne
    mit Bauernarbeit zu tun         Schnitzkunst in die Küche.     Schade, daß sein Talent so       je Klavierunterricht genom-
    haben. Handl: “Den              Vier oder fünf Stunden         lange verborgenblieb, mag        men zu haben.     |
     Knecht mit der Säge oder       arbeitet er aneiner einfa-     man denken. Stimmt und           So gesehen kommt man zu
     alte Geräte, die man früher    chen Krippenfigur, 55 oder     auch nicht. Es war nur über-     einer anderen Beurteilung:
     am Hof hatte, schnitze ich     40 Stunden an einemFlo-        deckt von seinem zweiten         Glücklich ist der Mensch,
    besonders gern.“                rian oder Christopherus.       Hobby, der Musik. 10 Jahre       dessen Kreativität und Viel-
    Während Jer warmen Jah-         Vor und im Haus hat            lang spielte er bei der Zeller   falt eine gelungeneAlterna-
    reszeit hält sich Handl         Handls Talent bereits deut-    Blasmusikkapelle Baßflü-         tive zum Konsumdenken
     (wenn’s die Zeit erlaubt, -    liche Spuren hinterlassen.     gelhorn, und zu Hausever-        unserer Zeit darstellen.
     das ist nämlich bei einem      Gleich rechts neben dem        brachte er viele Abende am                            —-blai-
In dieser Ausgabe: & Verborgenes Talent: Josef Handl lIstes inunserer Kirche dunkel - Mondsee Kultur
Seite 6                                                                                                        Ausgabe 2/89

Über und in unserer Kircheist es dunkel
geworden. Viele versuchen, das Licht erneut
zu wecken und wieder anzuzünden. Wider die
Resignation in der Kirche, so überschreibt der
bekannte Wiener Professor Dr. Paul M.
Zulehner seinen Aufruf zu kritischer Loyali-
tät, den er im Herder Verlag zu Wien heraus-
gab. Dieses Werk ist sehr zu empfehlen, weil
es gegen die Resignation in der Kirche, gegen
den Auszug und das Auswandern aus der
Kirche zu Felde zieht und so Mut macht, dem
Geheimnis der Kirche treu zu bleiben. Hier
einige Sätze aus diesem ansprechenden Buch:

                                         Versuch zur Flucht                           Bischöfe eine Option zugunsten der
                                                                                      Armen getroffen: jene Bischöfe, die
                                         Wer versteht nicht, daß die Versu-           den einfachen Bischofsring angenom-
                                         chung zur Flucht groß ist! Wo viele          men haben: Hoffnung wurde verbrei-
Eine Spurtiefer Kirchentrauer durch-     Hoffnungen waren, drohtdie Gefahr            tet: die Hoffnung auf eine Kirche von
zieht die Weltkirche. Von Brasilien      der Resignation, wenn sich die Hoff-         Brüdern und Schwestern, die wie eine
über Peru nach Holland, von Köln         nungenals trügerisch erweisen. Durch         Schutzmantelkirche für die Armge-
über Chur nach Wien, Salzburg und        das II. Vatikanische Konzil undseine         machten der Erdedasteht unddie dies
Vorarlberg. Weitere Stationen werden Verwirklichungin den Jahren danach               alles vermag, weil sie um die Gegen-
folgen. Die Zahl der Trauernden wird warenbei vielen Menscheninnerhalb                wart ihres Herrn weiß, wasallein sıe
zunehmen. Tragischerweise auch die       und außerhalb der Kirche große Hoff- von ihrer Angst um sich selbst befreit.
Zahljener, die resignieren und emi-      nungen gewachsen: die Hoffnung, die          Zu viele fürchten, daß diese und viele
grieren werden. Es sind zu viele.        Kirche öffne sich allen Menschen, sie        andere Hoffnungen trügerisch waren.
Höchste Zeit wird es, Resignation und    sei bereit, von anderen zu lernen, von       Eine neue Generation von „Wende“-
Emigration Einhalt zu gebieten.          Künstlern, Wisschenschaftlern, von |         Bischöfen wird seit geraumerZeit ein-
So bitter es auchist: dies wird wohl     anderen Religionen; sie lerne endlich,       gesetzt, genauer: vorgesetzt, und dies
nicht dadurch geschehen, daß in näch-    Fehler einzugestehen undsıch bei den         wider den erklärten Wunsch keines-
ster Zeit jene Kirchenpolitik aufhört,   Opfern ihrer Fehler zu entschuldigen;        wegs nur kritischer Christen, sondern
die Trauer, Resignation und Emigra-      sie schließe niemandenleichtfertig           alter und neuerkirchlicher Gremien,
tion verursacht. Wenn aber dieser        aus, sie erweise sich als eine gütige Kir-   wie Domkapitel, Priester- oder Pasto-
Weg nicht beschreitbarist, kann die      che, achte die Berufung aller, vor-          ralräte. Österreichische Bischöfe
Resignation nur überwunden werden,       nehmlichder vielen Frauenin unserer          sahensich, was historisch einmalig
wenndie vonıhr Bedrohtensıe von          Kirche, schätze die Teilhabealler an         ist, dazu veranlaßt, anläßlich des
sich aus abwehren. Sie, wir werden       den Entscheidungen, die alle angehen,Papstbesuches im Jahre 1988 öffent-
Widerstandleisten. Nicht gegen die    treibe die Einigung der Kirchen voran. lich zu wünschen, Rom möge doch
Trauer, jedoch gegen Resignation und Sie sei eine Kirche geworden, der es     künftig Bischöfe ernennen, die das
die mit ihr verbundene Versuchung     nicht um Selbsterhalt und gesellschaft- Volk mit Freude annehmen könne.
zur Emigration nach innen oder gar    liche Privilegien geht, sonderndie ın   Dieser Wunschist bislang nochoffen.
aus der Kirche hinaus. Widerstandlei- der Art Jesu die Entäußerung zugun- Viele verstehen die turbulenten Ent-
sten heißt dann vor allem: „Ich       sten der Menschenbis in den Tod         wicklungenin derKirchenicht mehr.
gestatte es niemandem, mir mein wagt. Hatsich die Kirche des Konzils, Sie werden von einertiefen Trauer -
Engagementin der Kirche kaputtzu-     ganz auf dem Bodenderbiblischen         über jene Kirche erfaßt, mit der sie
machen.“ Diese Haltung, aus einer     Gründungstradition stehend, nichtals sich verbundenwissen.
tiefgläubigen Kirchenberufung heraus ein Hoffnungsort inmitten einer von      Deshalb ist Widerstand gegen die
Widerstandleisten zu lernen und zu       Hoffnungslosigkeit bedrohten Welt            inneren Fluchttendenzengefordert.
lehren gegeninneren oder äußeren         präsentiert? Hat sie nicht verheißen,        Dieses Anliegen hat Anfang 1989 auch
Auszugaus der Kirche, die nicht den      daß sichin ihr, weil Gott mitihrıst,         der Wiener Kardinal König vertreten.
Bischöfen, sondernallein Gott gehört     jede und jeder sehenlassen kann, vor         Er ersuchte die Christen eindringlich:
(1 Kor 3,23), ist die einzige Absicht    jeder Leistung undtrotz aller Schuld?        „Bleibt eurer Kirche und eurem Glau-
dieser kritischen Trostschrift.          Habennicht nach dem Konzil viele             bentreu!“
In dieser Ausgabe: & Verborgenes Talent: Josef Handl lIstes inunserer Kirche dunkel - Mondsee Kultur
Ausgabe 2/89                                                IN                                                      Seite 7

 Die vielen Gesichter der                  Gesichtzu verlieren.                      freude und manchmalauch beißendem
                                           Eine weitere Gruppe machteinen            Spott gemischtist. Sie nehmendabei
 Flucht                                    trennscharfen Unterschied zwischen        nicht wahr, wie sie unmerklich aus
 Die Versuchungzur Flucht, zur             dem, was Jesus wollte, und der-real       dem vitalen Innenraum der Kirche
 Resignation und Emigration hatviel-       existierenden Kirche. Dem Evange-         hinausgeschwemmtund zu bequemen
 fältige Gesichter. Einige wollten sich    lium wollen sie schon treu bleiben,       Voyeurenkirchlicher Flügelkämpfe
 von der Kirche längst formell zurück-     aber nicht dieser einseitig ausgerichte- werden. Mansitzt, immer mehr
 ziehen. Soziale Rücksichten (auf die      ten Kirche, sagen sie. Das Geld spiele befremdet und entfremdet, bei Bier
 Familie, die Kinder, aber auch            keine Rolle. Im Gegenteil. Sie sind      undSoletti und folgt dem Kirchen-
 Freunde, Verwandte, das Dorf)             bereit, was sie an Kirchenbeitrag        spektakel wie einem Fußballspiel. Mit
 haben sie aber noch daran gehindert.      zahlen, einem anderen guten Zweck         der schwelenden Sehnsucht des
 Nur unwillig zahltensie ihren Kirchen-    zuzuführen: jenen Kirchengebieten,        menschlichen Herzens nach dem
 beitrag, manchmalerst nach Mahnung        wo die Kirche anders lebt und handelt,    lebendigen Gott hat beides nicht mehr
 oder Exekution, was ihr Verhältnis        auf der Seite derer, die Gerechtigkeit    viel zu tun, weder das Kirchenspekta-
 zur Kirche nur noch mehrstörte. Aber      und Freiheit suchen. Ihr Austritt sei     kel noch die satte Bequemlichkeit.
 sie fanden es zugleich spießbürgerlich,   ein befristeter Austritt, zum Protest     Besser, weil biblischer wäre es, wegen
 inmitten des Wohlstands um des            unternommen, um die „Machthaber“,         beidem das Gewandzu zerreißen, in
 Geldes willen auszutreten. Jetzt aber     das neue Kirchenmanagement, an            Sack und Asche zu gehen, um die
 spielt ihnen der Zufall überinnerkirch-   ihrer empfindlichstenStelle zu treffen,   unheilbare Verwundungdes menschli-
 liche Vorgänge ein willkommenes           nämlich beim Geld.                        chen Herzens durch Gott wieder
 Alıbi ins Haus. Esist ein anständiger     Von Fluchttendenzen bedroht sind          wahrzunehmen.
 Zeitpunkt, das Nichtverhältnis zur        auch jene, die sich, in schmerzlichen     (Aus Ferment 10/89)
 Kirche zu veröffentlichen.                Vorgängen, innerlich zumal von den
 Danebensind andere, die sich in den       kirchlichen Autoritäten absetzen. Sie _PaulM. Zulehner: Widerdie Resigna-
 letzten Jahreneifrig in der Kirche        lernen vor allem in Fragen der Lebens- tion, Herder Verlag, Wien
 engagiert haben, aus Überzeugung,  führung selbstverantwortete Wege zu
 einem Pfarrer zulieb, weil ihnen eine
                                    gehen, müssen damit aber den geisti-             Dr. Paul M. Zulehner
pfarrliche oder anderekirchliche    gen Einflußbereich einer Kirchever-              geboren 1939, seit 1984 Professor für
Gemeinschaft zusagte. Vielleicht    lassen, von dersie fürchten, daß ihre            Pastoraltheologie und Kerygmatik in
habensie überihre zu kleine private eigenständige Wege suspektsind.                  Wien, vorher Lehrtätigkeit in Bam-
Lebenswelt hinaus nureine sinnvolle Mancheziehensich ausihrer Pfarrge-               berg-Passau, Bonn undSalzburg.
Aufgabe gesucht. Nicht wenige haben meinde zurück undigeln sich in neue-             Zahlreiche Veröffentlichungen zu
 sich dabei übernommen. Neben Beruf ren Bewegungenoderin Basisgemein-                religions- und kirchensoziologischen
und Familie wurde ihnen das viele    den ein. Eine Art ungewollte Vertrei-           sowie pastoraltheologischen Themen.
 Engagementin der Kirche zuviel. Sie bung vonLeutenspielt sich ab.                   Schottenring 21/4, 1010 Wien.
 erlebensich heißgelaufen. Zur       Nicht wenige schließlich schwimmen
Abkühlung habensie Abstand nötig.          auf einer Meinungswoge mit, die, was      Weitere Bücher von P.M. Zulehner:
Wieder sind die Ereignisse willkom-        kirchliche Ereignisse betrifft, aus‘        Ungehaltene Hirtenreden
men, sich zurückzuziehen, ohne das         Kopfschütteln, Befremden, Schaden-          Wissen, wofürich lebe

                                                                            DER KUNST KATER
                                                                      KOMMT NACH MONDSEE
                                                                        Samstag, 2. Dezember 1989 ab 9 Uhr
                                                                          öffnet der KUNST KATERseine Pforte.
                                                                  In immer wechselnder Folge sehen Sie individuelle
                                                                  Verarbeitungen vonFarbe, Holz, Stein, Glas, Keramik,
                                                                  Metall, etc.; handgefertigte Einzelarbeiten mit

                                                                                    N
                                                                  Gebrauchswert der Kunstschaffenden unseres Landes.

                                                                            Der KUNST KATER = Hagen

                                                                         Dienstagbis Freitag von 10 - 18 Uhr
                                                                           Samstag von Obis 12 (17) Uhr
     MONIKA MAYRHOFER A 4893 ZELLAM MOOS 184                           5310 MONDSEE, Herzog Odilo Straße 55
In dieser Ausgabe: & Verborgenes Talent: Josef Handl lIstes inunserer Kirche dunkel - Mondsee Kultur
Seite 8                                                  IN                                               Ausgabe 2/89

SEKTION FUSSBALL                        Ergebnisse Herbst 1989                      BEZIRKSLIGA SÜD
                                                BEZIRKSLIGA SÜD                                               |
                                        (H = Heimspiel, A = Auswärtsspiel)          1. Bad Ischl          13 34 622
                                                    |                               2. Steinerkirchen     13 29 12 21
                                                              "                     3. A. Stadl-Paura     13 34 23 15
                                        ZELL (A) - BRUCKMUHL               1:2
                                         Tor A Fi: Rindberger I                     4. Kammer             13 22 12 15
                                                                                    5. SV Vöcklabruck     13 14 16 15
In der Fußball-Herbstmeisterschaft      ZELL (H) - PALTING                 41       6. SV Ebensee         13 20 14 13
lief es zunächst unter dem neuen        Tore: Rindberger I2, Gierbl 2               7. Rüstorf            13 19 20 13
Trainer Fritz Lettner nicht nach                                                    8.   Attergau         13   21 18   22
Wunsch. Nach 4 Spielen hatten die       zErL(EI)=STEINERRERCHmningKi                9.   Zeil/Moos        13   22 22   12
Zeller erst 2 Punkte erreicht. Doch                  u      ——                     10.   Weißkirchen      13   14 20   11
der Heimsieg gegen Attergau gab         ZELL (A) - PINSDORF        0:1             11.   Oberwang         13   24 28   11
Auftrieb, auch wenn es gegen Tabel-                                                12.   Bruckmühl        13    822     9
lenführer Bad Ischl eine Niederlage     ZELL (H) - ATTERGAU                21|     13. Pinsdorf           13 13 29 8
gab. Danachsiegten die Zeller drei-     Tore: RindbergerI, Gierbl                  14. Palting            13 10 32 5
malhintereinander. Bei zwei hart        ZELL (A) - BAD ISCHL               02
erkämpften 3:2-Heimsiegen sahen                                   |
die Zuschauer spannende Fußball-        ZELL (H) - RÜSTORF               32
spiele, und die Mannschaft rücktein     Tore: Rindberger I2, Lettner Alfred
den vorderein Teil der Tabelle.
                                        ZELL (H) - STADL PAURA
Der verletzungsbedingte Ausfall des
                                         Tore: Grabner, Weninger, Rindb. I
torgefährlichsten Stürmers Franz
Rindbergers machtesich ın den wei-      ZELL (A) - WEISSKIRCHEN            3:0
teren Spielen bemerkbar, unddie          Tore: Weninger, Rindb. I, Maier II       SEKTION PLATTENWERFEN
Mannschaftfiel wieder zurück. Im
Nachtragsspiel gegen Oberwang gab       ZELL (A) - KAMMER                  02     Weiter auf Erfolgskurs waren im
es mit einem Sieg einen erfreulichen                                              heu-rigen Jahr die Plattenwerfer der
                                        ZELL (H) - SV VÖCKLABRUCK          1:3    Union Raika Zell am Moos.
Abschluß des Herbstdurchganges.          Tor: Rindberger I
Die Bilanz der Zeller weist 6 Siege                                               Die Mannschaft Döllerer, Brucker,
und 7 Niederlagenauf. In der ausge-     ZELL (A) - SV EBENSEE              0:1    Theuermann, Stallinger war beson-
glichenen Bezirksliga Süd liegt                                                   ders aktiv und bestritt 34 Turniere.
Union Raika Zell am Moos auf dem        ZELL (A) - OBERWANG                2:1    Mit einem 10. Platz ın der Landesliga
                                         Tore: Rindberger II, Maier II           konnte der Klassenerhalt wiederum
9. Platz.
                                                                                  geschafft werden.
                           Fenster - Türen                                        Bei einem Freundschaftsturnierin
    IHR TISCHEER\\

 SS
                           in Holz und Kunststoff                                 Taufkirchen gab es unter 33 Mann-
                                                                                  schaften einen Doppelsieg für Zell
                            Küchen - Innenausbau                                  am Moos(1. Döllerer, 2. Pöckl).
                                                                                  Die Mannschaft Pöckl, Brand, Fei-

(He                       FRANZ EPPEL                                             erl, Widlroither bestritt 21 Turniere
                                                                                  und wurdein der Meisterschaft ın
                           Zell am Moos155 - Tel. 06234 / 238                     ihrer Klasse Dritter. Beim Zeller
                                                                                  Meister-schaftsturniersiegte die

 Josef Mörtt
                                                                                  Ersatzmann-schaft KnoblechnerF.,
                                                                                  Kittenbaumer, Schrattenecker,
                                                      TEPPICHE                    KnoblechnerJ.
                                                    BODEN- UND WANDBELÄGE
    RAUMAUSSTATTER                                                                Bei der Union-Bezirksmeisterschaft
                                                  TAPETEN
 TAPEZIERERMEISTER - SATTLERMEISTER              VORHÄNGE                         war Zellam Moos wiederum nicht zu
              5310 MONDSEE, OO.              MARKISEN UND JALOUSIEN                schlagen(1. Pöckl, 3. Knoblechner).
              KIRCHENGASSE 8-12              BETTWAREN                           - Ein herausragendesEreignis war das
              TELEFON (0 62 32) 22 90       POLSTERMÖBEL
                                                                                   10jährige Gründungsturnier im Sep-
                                                                                  tember in Zell am Moos. 44 Mann-
  HOLZDECKEN- LEISTEN - HOLZ FÜR HEIMWERKER                                       schaften beteiligten sich daran und

   FN
                     direkt vom Hersteller,                                       brachten damit die besondere Wert-
                     eigene Tischlerei, Säge- u. Hobelwerk                        schätzungfür die Zeller Plattenwer-
                                                                                  fer zum Ausdruck. Fritz Knoblech-

                     FRANZ NEUHOFER
  4893 Zell am Moos, Haslau 181 - & 06234/417 : Telex 631194
                                                                                  ner, seit 10 Jahren Sektionsleiter,
                                                                                  wurdefür seine Verdienste mit dem
                                                                                  Silber-nen Ehrenzeichen ausgezeich-
                                                                                  net.
In dieser Ausgabe: & Verborgenes Talent: Josef Handl lIstes inunserer Kirche dunkel - Mondsee Kultur
Ausgabe 2/89                                       IN                                                 Seite 9

                             DER FUSSBALL-GURU
    Man kann das runde Lederrollen, wie     Als Fußballtrainer hat der    Zeller Elf nicht nur vor dem Abstieg,
    und solange man will. Der Fußball-          Mittelstürmer Karl        sondern sorgte mit einem Auswärts-
    sport in Zell am Moosist mit keinem                                   sieg in Oberwang auchfür einen Pre-
    Namen so eng zu verbinden wie mit        Tatzreiter seine spezielle   stige-Erfolg. Allerdings mußte der
    Karl Tatzreiter. Mitte der 70er Jahre Arbeitsweise - Holzhacker-      Bio-Lehrer erkennen, daß sich der
.   setzte der Mittelschullehrer - damals   methoden (s. Bild) pflegt     Fußball im Dorf nach eigenen Geset-
    noch Student- die Initiative, die Dorf-                               zen abspielt. Als er seine Kicker zu
    jugend zu gemeinsamem und regelmä-
                                                er allerdings nicht.      einem Vortrag über gesunde (und für
    Bigem Training zusammenzufassen.                                      Sportler geeignete) Ernährungvergat-
    Ziel! Der Aufbau einer guten Fuß-                                     terte - für den Vortrag hatte er eigens
    ballmannschaft für später einmal. Die                                 eine Kapazität eingeladen - kamen nur
    Mannschaft, die heute mit recht wech-                                 15 Mann. Das war wohl eine Lehrefür
    selndem Erfolg in der Bezirksliga Mei-                                den Guru.
    sterschaftspunkte sammelt, stammt                                     Mittlerweile ist er auch in die Jahre
    fast zur Gänze aus Tatzreiters Talente-                               gekommen, und auf dem Tennisplatz
    schuppen. Seine Erfolge in der Nach-                                  wirkt er als sein eigener Libero wohl
    wuchsbetreuung sind unbestritten,                                     schon souveränerals bei so manchem
    was auch einige Meistertitel belegen.                                 Match. Dennochist von seinem Idea-
    WährenddieserZeit spielte der Guru,                                   lismus nichts gewichen.
    der früher auch für Schlierbach und                                   Die Wochenenden gehören Zell am
    Mondsee Fußballschuhe erriß, mit                                      Moos und da wieder dem Fußball. Er
    großem Erfolg ın der Zeller Kampf-                                    freut sich, wenn 20 Buben unten am
    mannschaft.                                                           Sportplatz dem runden Leder nachtflit-
    Daß er es nicht nur mit dem Nach-                                     zen. Karl Tatzreiter wäre aber nicht
    wuchs versteht, bewies der Mittel-                                    Karl Tatzreiter, wenn er nicht - obwohl
    schullehrer in der vergangenenSaison.                                 offiziell im Hintergrund - die Dinge
    Da war man nach einer verkorksten                                     nicht selbst in die Hand nehmen und
    Herbstmeisterschaft drauf und dran,                                   die Fäden der Organisation ziehen
    sich von der fünfthöchsten Spielklasse                                würde. So kann man darauf hoffen,
    zu verabschieden, als man den Meister                                 daß die Jünger des Gurusin einigen
    holte. Quasi als “Wunderheiler“. Tat-                                 Jahren wieder eine schlagkräftige
    sächlich bewahrte Karl Tatzreiter die                                 Mannschaft stellen werden.       -blai-

           Gasthof Seewirt
                                              Gut geführte Küche!
                                              Fisch- und Wildspezialitäten!
          Ferdinand Enzinger
                                              Zimmer mit Dusche und WC. Blick zum See.
          4893 Zellam Moos/Irrsee
                                              Großer Saaltür Hochzeiten, Familienfeiern,
          Tel0 62 34- 210
                                              Ballveranstaltungen undReisegruppen.
                                              Herrliche Aussicht zum Seel

          FREIZEITZENTRUM
          RADAUER
          A-4893    Zell am Moos 61 ® 0 62 34 / 370

          ISLAND-REITSCHULE                           TENNIS-CENTER
          Ausritte                                    Tennisschule
          Longen                                      Kurse
          Bahnstunden                                 Einzelstunden
          Kurse                                       2 Hallenplätze
                                                      2 Freiplätze
In dieser Ausgabe: & Verborgenes Talent: Josef Handl lIstes inunserer Kirche dunkel - Mondsee Kultur
Seite 10                                           IN                           Ausgabe 2/89

                                    EUHOFER_
                                    GAS - WASSER - HEIZUNG - ELEKTRO

                                    4893 ZELLa.MOOS Tel. 06234 /295
                                         EIGENER KUNDENDIENST
                  Ihr verläßlicher Partner für die Installierung von
                                   Gas-, Sanitär- und Heizungsanlagen
                                   Hackgutfeuerungen, Wärmepumpen

   Unser Team ist vielen von Ihnen schon jahrelang bekannt, und wir würden uns
   freuen, wenn Sie uns auch in Zukunft Ihr Vertrauen schenken.

 Schuhgeschäft
 Haslinger
 Zellam Moos

                                             Große Auswahl an Damen-, Herren-
                                             und Kinderschuhen zu günstigen
                                             Preisen!

                                                         Ihre Bestell-Buchhandlung
            7
   lb Leistungsgemeinschaft                                       Libri
                                                             MONDSEE
   . Mit Ideen undNiveau
  für Schule, Freizeit und Büro.

                                                        J. ENGELHART’S Nfg.
                                                         128.000 Buchtit
                                                                    el aus einer Hand
Ausgabe 2/89                                        IN   Seite 11

    Aus alter Zeit
         (Fotonachlaß Josef Schafleitner)

      „Mensch und Tier“
Oben links: Einst unentbehrlich, heute eher ein
               Hobby: das Pferd am Bauernhof
Obenrechts: Zwillinge
Mitte links: Feldarbeit mit Pferdegespann
Mitte rechts: Rastam Wasserrad
Untenlinks: Arbeit gab’s für viele fleißige Hände
Unten rechts: Seltene Gäste: Störche auf dem Pfarr-
              hofdach _
Seite 12                                                    IN                                               Ausgabe 2/89

                   MONDSEELANDRADWANDERWEG
                     Seit heuer kann       Radfahrerrechte und -pflichten wie     Wohl gibt es da kleine Wegweiser,
                   unser Heimatland        auf jeder anderen öffentlichen Straße, ebenso grün wie ihr großer Bruder,
                   Oberösterreich mit      d.h. sie dürfen nicht nebeneinander     einer davon an der Postautohaltestelle
                   neuen Radwanderwe-      fahren und müssen den äußerst           zwischen Haslau und Zellam Moos,
ats            |   gen aufwarten - vermut- rechten Fahrbahnrand benützen.          den Einheimischenals „Holzer-Reib“
 al)
     I             lich ein paar hundert     Wie die Praxis zeigt, haben sich      bekannt. Ein kleines grünes Manderl
 usa
              8    Kilometer. Das Bemer- verschiedene Pedalritter schon auf die    mit Blume im Rucksack weist ver-
     me r          kenswerte daranist,     neuen Gegebenheiteneingestellt.         schämt nach Zell am Moos. Nach
           u aß sic an Umwelt-             Man kann durchaus Radlern begeg-        Mondseetraut es sich wohlnicht
             2 freundlichkeit nicht zu     nen, die zu zweit einen ganzen Fahr-    zeigen. Also, kommt manjetzt ins
übertreffen sind. Es wurde nämlich         streifen behaupten. Bei entsprechen-    Mondseeland odernicht? Ist das eine
dafür kein Quadratmeter Land ver-          der Auslegungdes neuenSchildes          Sackgasse oder ein amputierter Rad-
braucht, kein Schotter und kein      könnten sie dabei auch im Rechtsein.          weg?
Asphalt. Dafür vermutlich eine Menge Eine gefährlicheSacheist estrotzdem,            Sollte mit dem neuen Radwander-
Verwaltungsarbeit und ein Haufen     denn die stellenweise schnürgerade            weg tatsächlich auch die Bundesstraße
grüner Blechtafeln.                  Strecke verleitet Autofahrer gera-            154 gemeint sein, so wäre’ das wohl
  Wenn man von Frankenmarkt nach           dezu, die zulässige Höchstgeschwin-     mehrals leichtsinnig. Radfahrenist
Zell am Moosfährt, fiel heuer heuer        digkeit zu überschreiten. Jeder Auto-   hier nur unter Lebensgefahr möglich.
vor der Bahnunterführungan der             fahrer weiß auch aus Erfahrung,         (Zur Erinnerung: Vor der mühsamen
Abzweigung der Vöcklatal-Bezirks-          daßman mit dem Gegenverkehr             Durchsetzung der 70kmh-Beschrän-
straße von der Bl ein grünes quadrati-     ausgerechnet dann zusammentrifft,       kung im Bereich Zell am Moos wurde
sches Verkehrsschild auf: „Radwan-         wenn man gerade den Radfahrer           diese Maßnahme vom Vertreter der
derweg Mondseeland des Landes              überholen will. Radfahrer scheinen      Landesregierung ein paarmalabge-
Oberösterreich“.                           eben eine magische Anziehungskraft      lehnt. Diese Bundesstraße sei eine
  Wer allerdings nach einem Radfahr-       auf Autos auszuüben.                    Schnellstraße, hieß es.)
streifen oder einer ähnlichen Einrich-      Nachdem es sich um den Radwan-           Mit dem Radwanderweg dürfte also
tung für Radfahrer sucht, sucht ver-      derweg „Mondseeland“ handelt, ist        eher die Straße über den Mondseeberg
geblich. Dennochist diese Bezirks-        wohl auch die Bundesstraße 154           gemeintsein. Für Leistungssportler
straße gemäß dem neuen Verkehrszei-       zwischen Zell am Moos und Mondsee        verlockend, aber für radelnde Fami-
chen als Radwanderwegzu betrach-          ein Radwanderweg. Oder die Mond-         lien nicht das reine Vergnügen. Außer
ten. Oder doch nicht?                     seebergstraße. Dasist allerdings aus     man suchtsein Radelvergnügen im
   Es erhebtsich die Frage, was das        der Beschilderung nicht erkennbar.      Schieben. Wie es auchsei, geradelt
neue „Verkehrszeichen“ bedeutet. Es                                                wurdeauf der Vöcklatal-Bezirksstraße
könnte heißen, daß auf dieser Straße                                               schon immer. Mit und ohnedie öffent-
Radfahrer denselben Vorteil wie auf                                                liche Legitimation durchein kleines
einem Radweg beanspruchenkönnen,                                                   grünesMännchen.
z. B. nebeneinanderfahren. Aller-                                                    Ein bißchen drängt sich der Ver-
dings ist das neueSchild kein rechts-                                              dacht auf, daß daein eifriger Landes-
gültiges Verkehrszeichen, sondern                                                  beamter eine gute Idee hatte. Nämlich
dürfte lediglich informierenden                                                    wıe man Oberösterreich zum Nulltarif
Charakter hben. In diesem Fall hätten                                              etwasgrüner und radelbarer machen
die Radfahrerlediglich die üblichen                                                könnte. U]
  Ein neuer 323 kommtselten allein. 323 x 3.
  REED
   NDR
  Winterreifen Bestpreisaktion. Bei Ihrem
              Semperit Top Grip für alle Automarken                                       Mazda-Händler
                                                                                          Sesser.

                                                                                                  Ein Mazda müßte man sein.
Ausgabe 2/89                                               IN                                                         Seite 13

                                                                                     Landjugendfachgruppe
DER KUNST KATER                                                                          Zell am Moos
KOMMT NACH MONDSEE                                                                  Mit 40 Mitgliedern war die diesjährige
                                                                                    Jahreshauptversammlung der Landju-
Am Samstag, dem 2. Dezember 1989, 9 Uhr öffnet der KUNST KATERseine                 gendfachgruppe am 9. November sehr
Pforte.                                                                             gut besucht.
Der KUNST KATERverstehtsich als Treffpunkt für Künstler und Kunstinter-             Der wichtigste Tagesordnungspunkt war
essierte. Im Mittelpunkt steht die permanente Präsentation individueller Ver-       die Neuwahl. So gab es bis zu die-sem
arbeitungen von Farbe, Holz, Stein, Glas, Keramik, Metall, etc. der freischaf-      Tag einige Diskussion über die Weiter-
fenden Künstler unseres Landes.                                                     führung der LJ-Fachgruppe. Für Bruk-
Der KUNST KATERwill Bindeglied sein: Arbeiten übernehmen, ausstellen                ker Stefan, der nunmehr nach dreijähri-
und verkaufen.                                                                      ger Tätigkeit als LJ-Leiter seine Funk-
Hagenist der KUNST KATER. Der KUNST KATERist Hagen.                                 tion abgeben wollte, mußte ein Nachfol--
Hagen, der KUNST KATER, steht durch seine ständige Präsenz zur Verfü-               ger gefunden werden. Auch Maria
gung.                              |                                                Schindlauer legte nach einem Jahr ihre
Dienstag bis Freitag von 10 - 18 Uhr. Samstag von 9 - 12 (17) Uhr.                  Leiterinnentätigkeit zurück.
5310 Mondsee, Herzog Odilo Straße 55                                         P-T.   Aus den Neuwahlen ergab sich nun doch
                                                                                    eine neue Führung:
                                                                                    Leiter           Eduard Kloiber
                                                                                    Stellvertreter   Matthias Sperr
        AMNESTY INTERNATIONAL                                                       Kassier
                                                                                    Leiterin
                                                                                                     Pöckl-Achleitner Klaus
                                                                                                     Annemarie Brucker
       1989 - weltweite Kampagne gegen die Todesstrafe                              Stellvertreterin Rosemarie Rieger
                                                                                    Schriftführerin Marita Achleitner
DerSinn unddie Effizienz der Todes-      Todesstrafe generell befürworten, sie      Natürlich ist für die Leitung der Land-
strafe - immer wieder gibt dieses        zum Teil oder aber zumindestbei            jugend, wie eines jeden anderen Verei-
Thema Anlaß für zum Teil sehr emo-       bestimmten Verbrechen wiedereinge-         nes, viel Idealismuserforderlich. Unsere
tionell geführte Dikussionen.            führt sehen wollen.                        Landjugendsoll sich aber kei-nesfalls der
Hat die Todesstrafe jene abschrek-       Für Amnesty Internationalist die           Verantwortungentzie-hen, diese schöne
kende Wirkung, wie dies die Befür-       Todesstrafe uneingeschränktabzuleh-        Gemeinschaft auf-recht zu erhalten. Mit
worter immer wieder behaupten, oder      nen. Als vorrangig in diesem Zusam-        dem neugewähl-ten Führungsteam kann
ist sie lediglich ein Überbleibsel aus   menhangist der Verstoß gegendasele-        nun mit neuem Schwung an die Arbeit
den eher im DunkelnliegendenZeiten       mentarste Recht, nämlich jenes auf         heran-gegangen werden. Die Landju-
der Menschheitsgeschichte und ohne       Leben sowie die Tatsache zu nennen,        gend ist eine wichtige Gruppein unserer
Auswirkungaufdie diversen Krimi-         daß eineinmalvollstrecktes Todesur-        Gemeinde geworden, und es ist schön,
nalstatistiken?                          teil nicht mehr zurückgenommenwer-         wenn sie neue Aktivitäten setzt, sowie an
Die Menschenrechtsorganisation           den kann. Tatsacheist, daß die Todes-      der Tradition festhält.
Amnesty Internationalhat sıch im aus-    strafe vor allem in totalitär regierten
laufenden Jahr unter anderem mitdie-
ser Thematik „Todesstrafe“ auseinan-
                                         Ländern zur Anwendung kommt, um
                                         politische Gegner auf „legitimem
                                                                                        VOR 30 JAHREN
dergesetzt und durch viele Aktionen      Weg“ zum Schweigen zu bringen.             1959: In Kuba übernimmt Fidel
weltweit auf ihr Anliegen hingewie-      Schon diese wenigen Aspekte lassen         Castros revolutionäre Bewegung die
sen. Die Amnesty-Gruppe 105 Mond-        erkennen, daß die Tötung eines Men-        Macht. Castro wird am 16. Februar
seeland hat mit Briefwellen in ver-      schen kein Wegsein kann, um „im            kubanischer Ministerpräsident.
schiedene Länder, wie Nigeria, Tür-      Namendes Volkes“ Unrecht mit               In Frankreich wird General de Gaulle
kei, Bulgarien, Iran und Indien, in      Unrecht wieder gutzumachen.                am 8. Jänner erster Präsident der V.
denen die Todesstrafe noch angewen-      Felix Leukermoser               |          Republik.
det wird (- immerhinsindes noch 58),-
‚an deren Regierungen appelliert, die
Todesstrafe zu überdenkenundsie in       Kontaktadresse der Gruppe:                     VOR 2 JAHREN
Haftstrafen umzuwandeln. Beim Info-                                                 1969: Staatspräsident de Gaulletritt
Stand am Zell am Mooser Dorffest         Amnesty International                      am 28. April zurück. Georges Pompidou
und beim Handwerkskirtag in Mond- Gegend 29                                         wird zu seinem Nachfolger gewählt. De
see sammelte die Gruppe Unterschrif- 4894 Oberhofen                                 Gaulle stirbt am 20. November 1970.
ten gegen die Todesstrafe. Immer wie-
der trifft man Menschen, die die      Spendenkonto: Raika Mondsee 8.730             Die US-Astronauten Armstrong und
                                                                                    Aldrin betreten am 20. Juli als erste
                                                                                    Menschen den Mond.

                     BAU- UND MÖBELTISCHLEREI                                       In der Bundesrepublik Deutschland wird
                                                                                    Willy Brandt (SPD) am 22. Oktober
                         Moderner und rustikaler Innenausbau                        Bundeskanzler einer sozial-liberalen
                      Handgeschnitzte Holzdecken und Tramen                         Regierung. Ein wesentliches Ziel dieser
                             Möbel : Küchen : Fenster : Türen                       Regierung - die Verständigung mit der
                                                                                    DDR und den Ländern Osteuropas -
   FRIEDRICH MADERECKER                                                             wird durch Verträge mit der Sowjetunion
                                                                                    (1970), Polen (1970), der DDR (1972)
    4893 Zellam Moos, Haslau 108: Telefon 062 34/406                                und der Tschechoslowakei (1973)
                                                                                    erreicht.
Seite 14                                                   IN                                              Ausgabe 2/89

           Sind/bist Sie/du auch meiner Meinung?                                   Franztaler feierten
            ‚                          oder:                                       Patenschaft
           Über die Vergewaltigung der Sprache                                     mit Mondsee

Sprache ist immer Ausdruck desZeit-       dung mit der Emanzipation des Weib-
geistes. Sie verändert sich ständig.      lichen. Dann kommenin diversen
Wenn wir uns um 20 Jahre zurückver-       Schriftstücken ganz „starke“ Satzkon-
setzen könnten, wären wir wahr-           struktionen zustande, wie: „Wenn Sie/
scheinlich übermancheunserer Aus-         Du auch der Meinungsind/bist, daß
drucksweisen erstaunt. Könnten wir        man/frau über dieses Thema reden
uns 20 Jahre in der Zukunft reden         sollte, dann bestellen Sie/bestelle      . Die Übernahmeder Patenschaft
hören, wir würden sicher manchen          unsere Informationsschrift noch          über die Franztaler Ortsgemeinschaft
Ausdruck nicht verstehen.                 heute!“                  |               durch die Marktgemeinde Mondsee
Esschleicht sich Modisches und Frem-      Ja, Konsequenzist wichtig, auch wenn     wurde im heurigen Sommer in Mond-
dartiges in die Sprache ein. Wörter       man den Satz nicht mehr lesen kann.      see gefeiert.
bekommeneine andere Bedeutung.            Hauptsache, der Schreiber hat ausge-       In seinem Dankfür die einstige
KennenSie Leute, die jeden Fremden        drückt, ich bin für jedermann/frau       freundliche Aufnahmeder Franzta-
bei der ersten Begegnung duzen? -         offen und sage “Du“ oder “Sie“, wie      ler brachte ObmannFranz Zöller die
Gemeintist hier nicht das wohlwol-        Du/Sie es willst/wollen.                 Verbundenheitder Franztaler mit
lende, vertrauliche Du-Wort, wie es       Wichtig ist, daß die Herren unddie       der Bevölkerung des Mondseelandes
bei der Landbevölkerungseit jeher         Damen angesprochensind. Ist doch         zum Ausdruck.                   |
untereinander üblich ist. Gemeintist      herrlich/dämlich, nicht?                    Die Patenschaftsurkunde wurdein
vielmehr jene um sich greifende           Wennsıch jetzt jemand/jefraud nicht      der Stiftskirche Mondseefeierlich
Distanzlosigkeit, die mit der Tür ins     mehr auskennt, wundert sich niemand/     überreicht. Die Patenschaft sollnoch
Hausfällt und peinlich sein kann. Sie     niefraud darüber.                        mehrals bisher das Zusammengehö-
erhebt unausgesprochen den                PS: Wenn Sie/Du dazu noch etwas wis-     rigkeitsgefühl der Menschen des
Anspruch des Modern-Seins. Mitunter       sen/weißt, können/kannst Sie/Du uns      Mondseelandes und der Franztaler
begegnet einem das Ganzein Verbin- ja schreiben.                                   bestärken.

Fahren mit Licht auch bei Tag

  Das Jahr 1989 wurde von der OÖ.         sem Zeitraum der Aktion “Fahren mit     durchaus wert zu prüfen, ob eine sol-
Landesregierung zum “Jahr der Ver-        Licht“ nachzukommen. Man wolle        che Aktion eine Wirkung zeigt. Bei
kehrssicherheit“ ausgerufen.              eine Wochelang testen, ob die Unfälle der geringen Beteiligung scheint es
Maßnahmen zur Hebung der Ver-             weniger werden, wenn die Autos mit jedoch fraglich, ob das Ergebnis aussa-
kehrssicherheit stehen in der Hitliste    Lichtfahren, hieß es.                 gekräftig sein wird.
der politischen Aktivitäten derzeit          Ausgesprochenes Pech war es, daß     Erstaunlich war, daß selbst die nicht
weit oben. Nicht zu Unrecht, denn die ausgerechnet diese Woche mit herr-          mit.Licht gefahren sind, die ein ausge-
Verkehrsunfälle werden mehr.          lichstem Herbstwetter gesegnet war,         sprochenes   Interesse   daran   haben
  In der Woche um denStaatsfeiertag sodaß es sicher vielen lächerlich vor- mußten! So konnte man mehrmals der
waren die Autofahrer aufgerufen, kam, das Licht einzuschalten. Kein Exekutive begegnen, die das Licht
auch bei Tag mit Abblendlicht zu fah- Wunder also, daß nur wenige Autos nicht eingeschaltet hatte.      Auch
ren. Allerdings wußten viele nichts mit Licht unterwegs waren. Am zahl- Dienstfahrzeuge der Landesregierung
von dieser Aktion. Die Werbung dafür reichsten waren noch LKW mit Licht waren ohne Licht unterwegs.
war eher dürftig. Wer im Fernsehen anzutreffen. Es scheint, daß Berufs-   Dem Straßentod Herr zu werdenist
oder Radio davon gehört hat, hatte fahrer mehr Sicherheitsbewußtsein eine der vordringlichsten Aufgaben.
Glück. In Zeitungen war auch nicht haben.                               Eine Menge wurde heuerdafür getan.
gerade viel angekündigt.               Abgesehen davon, daß man über die Unzählige positive Maßnahmen wur-
  Beamte verschiedener Sparten wur- Sinnhaftigkeit des Fahrens mit Licht den heuer gesetzt. Sie werden nur
den im Erlaßweg aufgerufen, in die- geteilter Meinung sein kann, ist es dann nützen, wenn zumindestdiejeni-
                                                                                  gen sıe beachten, die Vorbilder sein
                                                                                  sollten.

           Foto Schwaighofer                   Hochzeitsbilder
                   5310 MONDSEE                Familienfotos
                   Rainerstraße 12
                Telefon (06232) 2246
                                            Kinderprotraits
                                            Hausaufnahmen
Ausgabe 2/89                                                  IN                      |                           Seite 15

                                                    Gedanken
                                              von Aloısıa Stabauer

Stille Momente mit Gott                                        Zeit
Es gıbt Menschen,                                              Gott schenkt uns eine gnadenvolle Zeit.
an denen die Liebe Gottes spürbar wird.                        Sie ist eine veränderlicxhe Gabe. Sie ist ein Geschenk, das
Sie sagen dir am Morgen schonein gutes Wort.                   wir nicht aufb ewahren können.
Wennsie merken, daß du Sorgen hast, fragensie:
„Wo fehlt’s?“          |                                       Lieber Gott, ich hab e Zeit-
                                                               Zeit, die Du mir gibst alle Jahre meines Lebens.
Bist du in Not,                                                Ich versuche diese Zeit nützlich zu verbringen.
werdendiese dich anhören unddir helfen.
Ist irgendwoStreit,                                            Es liegt an mir, wie ich die Zeit ausfülle.
fangensie an, alles wieder in Ordnung zu bringen.              Gib mir Aufmerksamkeit und Liebe zu Dir und meien Mit-
                                                               menschen.
Solche Menschen bringen Lichtin den Alltag,
sie bringen Sonne, ja, Sonnenschein in unser Leben.            Hilfsbereitschaft
Ich kenne solche Menschen,                                     Wieviel Gutes wir tun könnten, wenn wir Menschenhelfen
die bringen Freude und Frieden in unser Dasein. -              würden, die mit Verständnis und Liebe nichts anzufangen
Schließen wir uns diesen Menschenan.                           wissen!
                                                               Oft haben auch wir die Schuld am Schicksal des anderen.
                                                               Helfen wir, indem wir niemandenverurteilen.
Die Stille                                                     Verstehjen wir die Not, die Situation des anderen.
                                                               Wir haben von Gott viel Gnade- nützen wirsie!
Die Stille und Ruhein Gott                                    - Hab’ Vertrauen zu deinen Mitmenschen.
weist uns den Weg der Gerechtigkeit-                           Gott liebt auch seine Feinde. Wir haben kein Recht, von
gehen wir diesen Weg.                                          ihnen Böses zu reden oder zu denken.
Er machtuns glücklich undzufrieden.                            Nützen wir unsere Talente für das Gute, übersehen wir doch
                                                               die Fehler der anderen, machen wir sie nicht noch größer.
Halten wir still.                                              Bemühen wir uns um ein gutes Zusammenleben in der
Die Stille in uns, sie läßt uns die Liebe Gottes verspüren.    Gemeinschaft.
Die Gegenwart Gottes                                           „Redenist Silber, Schweigen ist Gold“ hat noch immerseine
begleitet uns in der ÜbungderStille.                           Richtigkeit.
                                                               Die Welt ändert sich nur, wenn du dich innerlich änderst.
Wenndutraurig bist, setz’ dich hin                             Nimm es dir zu Herzen und denke darüber nach.
und betrachtein der Stille deine Lage.
Gott läßt dich in dieser Ruhe erkennen,                        Danke dem lieben Herrgottfür jede Gnade neu,
was gut für dichist.                                           er wird dich stets behüten, wenn du ihm immertreu.

    ELAN - TANKSTELLE                                                      Franz Achleitnerjun.
           AASLAU
                                                                           4893      Zellam Moos
                                                                                     HASLAU 280
                                                                                    Telefon 06234-415

   Wir habenfürsie ein                                                           UNSERE ÖFFNUNGSZEITEN:
     =      .                                                                    14 STUNDEN TÄGLICH
   reichhaltiges Angebot an.                                           AUCH AN SONN- UND FEIERTAGEN
    @ AUTOZUBEHÖR                                                                         VON6.30 BIS 20.30 UHR
    @ SPIELWAREN                                                                                   DURCHGEHEND!
    @ LESESTOFF
    @ KLEINEN GESCHENKEN
    @ UND VIELES MEHR

  BEREITS SEIT 1. OKTOBER ERHALTEN SIE BEI UNS WINTERDIESEL
                   BIS MINUS 22 GRAD CELSIUSI
Seite 16                                         IN                              |         Ausgabe 2/89

                                  CAFE — RESTAURANT
                        Benfion Tjiicher
                                         Fam. Grubinger
                       A-4893 Zellam Moos-Irrsee, Tel. 06234/263
                               Haus mit Komfort und familiärer Atmosphäre.
                          Tagungsraum - Gut geführte Küche - eigene Konditorei

            Brandimay
                   =       Lak:            ng
           ...„ Weil Sie einen verläßlichen Partner brauchen!
            Bäderstudio mit den aktuellsten Formen, Farben und Fliesen!
                     4893         Zellam Moos e Tel. 0 62 34/ 251
    Korrekt kalkulierte Preise            Sanitäre Anlagen                   Wärmepumpen für
    Vorbildliche Betriebsgestaltung       TA-Fußbodenheizungen               Außenluft, Stalluft und
    Hochwertige Ausführung                Solaranlagen                       Grundwasser

      IHR         PARTNER                     IN      ZELL AM MOOS

       Friedrich                   Köck Beratung - Verkauf
    sn                                                          Tel.   en

            Landmaschinen ®Melkanlagen ® Hochdruckreiniger
           Waschmaschinen ® Gefrierschränke ® Geschirrspüler

                        Kundendienst auch Samstag u. Sonntag

            2 BAUUNTERNEHMUNG SI,

             Fecheet Hemetsbeeger
                                   Transporte e Baggerungen

           4893 Zellam Moos, Haslau 191 e Telefon 0 62 34 - 416
Ausgabe 2/89                                                                                              Seite 17

                                                                                   ...und Freundedrängten
                                                                                   sich am 14. Oktober im
                                                                                   Gemeindesaal von Fran-
                                                                                   kenmarkt,        um       die
                                                                                   Kunstwerke der gesam-
                                                                                   ten Familie Mairhofer zu
                                                                                   sehen. Bei der Eröff-
                                                                                   nung der Ausstellung
                                                                                   „FAMILIENBANDE“
Frankenmarkter.. , |                             Prominente...

Mairhofer las Mairhofer...        Fritz Moßhammerversetzte die Besucher mit impressionistischen Improvisationen...

auf dem Alphorn in Erstaunen...

mancher betrachtete
skeptisch den salutieren-
den Führer aus Holz,
                                                           Monika, Koloman und Meinrad (mit Junior) diskutier-
Schaufelblatt und Jau-
                                                           ten viel...
cheschöpfer...

..und alle hatten Freude
mit der wohlgelungenen
Ausstellung.
Seite 18                                              |                                             Ausgabe 2/89

                Das Spitzenproduktder
                BUNDESLANDER-MEHRSICHERUNG
     5 Riesenvorteile dieser Versicherung
     1. Keine Unterversicherung
     2. Berechnung der Höchsthaftung nach der landwirtschaftlichen Fläche                   |
     3. Sämtliche Gebäude, landw. Maschinen und die Fechsungsind in einer Höchsthaftungsssumme zum Neuwert
     versichert.                            |
     4. Immereine richtige Versicherung               —         .           ER
     5. Eine äußerst günstige Prämie     LassenSie sich ein unverbindliches Angebot machen

                Ihr Betreuer im Ort:                                Ihr Betreuer im Bezirk:
                FRANZ ACHLEITNER                                    OKom. FRITZ ECKER
                Haslau 280                                          Bahnhofstraße 4
                4893 Zell am Moos                                   4840 Vöcklabruck
                Telefon 507                                         Telefon 07672-2892
Ausgabe 2/89                                            IN.                                                   Seite 19

                                 Ahnengeist und Maske

SchonderSteinzeitmensch glaubt an Geister, an ein Wei-      durchs Gras gehen, näher kommen, beim kranken Baum
terleben nach dem Tod. Auch ein Zurückkommenaufdie          stehen und unten am Bachtote Fische zählen.
Erde istmöglich. Maskiert, verändert, häßlich oder über-    "Gott ist dem Menschennäherals je zuvor. Er kommtnicht
ir-disch schön wird so mancher Vorfahre nach dem Able-      als Rächer, sondernals Retter. „Euer Wahnsinnsvorhaben
ben von seinen Angehörigen gesehen.                         »Alles ist machbar« könnt ihr aufgeben“, sagt Gott. „Ihr
In den geheimnisschwangeren Rauhnächten kommenalle.         habt in denletzten Jahren Teile der Erde in ein Giftmoor
Wie ein kostbarer, kunstvoll geknüpfter Teppichliegt das    verwandelt. Eure Kaufläden sind bis zur Decke mit lebens-
Universum auf der Erdoberfläche. Eine für unmöglich         feindlichen Produkten angefüllt.“
gehaltene Verbrüderung zwischen Himmel und Erde wird        Ist alles Unfug, geistloser Zufall, die ganze Materie ein
Wirklichkeit.                                               Klumpenabsterbender Mist?                                 |
Alle Gottheiten, alle guten und bösen Geisterfeiern groß-   Oderist es doch anders, sehr viel anders, als der Menschin
zügig das Fest der Wende. Aus dem dunklen Forst kom-        der Stundeseiner Kleinkariertheit denkt? Befindetsich in
mendziehensiedurchdie im Tiefschlag liegenden Dörfer.       diesem dichten Gefüge von Gut und Böseauch etwas Hei-
Die höchsten, edelsten, niedersten und gemeinsten Triebe    liges, oder hat man ausnahmslos, solange es das Schicksal
und Leidenschaften sind zeugungsbereit.                     duldet, nur das nackte Leben abzudienen?
Mensch, Tier, die gesamte Natur gehorchen dem Auftrag       Ich betrachte die Menschheit als ein am Bodensitzendes,
des Schöpfers. Abgestorbenes geht dem wachsenden Licht      mit bunten Steinen spielendes Kind.
zu. Auch der Erdenbewohnerdes zwanzigsten Jahrhun-          Unbeirrt von den sich in den Raum drängenden Larven-
derts hat trotz der tausend technischen Neuheiten, die er   -und Fratzengesichtern spielt es mit großen, freudigen
besitzt, seinen Kompaß auf Gott eingestellt. Er sieht ihn   Augenweiter.
Seite 20                        “ii;                      IN                                          Ausgabe 2/89

 Der Schauspieler lebt von der Maske. Sie bedeutet für ihn chen alten Hexe und die Grimasseneines fluchenden Teu-
 Brot und Schicksal. Ihn begleitet eine Wagenladungvoll fels haben.        |
 verschiedenster Gesichter. Spielt er einen König odereine
 Königin, wirken sie echter als die wirklichen.            Es ıst mir unbegreiflich, wie Menschen versuchen, die
 Künstler verändern die Menschen, erheitern einen Saal Wirklichkeit als etwas Endgültiges, Stabiles zu betrachten.
 von Leuten oder bringen sie zum Weinen. Besonders        Wir lebennichtisoliert, sondern in großer Gesellschaft mit
 Begabte sind gefährdet wie Seiltänzer ohne Netz.         Geistern. Sobald du die Handstreckst, spürst du die kör-
 Wenn der Schauspieler von der Bühne geht, wandert er in  perlosen Geschöpfe aus Gedankenfülle und Licht.
 eine Einsamkeit, die nur noch von ihm bewältigt werden   Wie soll in diesem Kraftwerk von Geist und Energie etwas
 kann. Manchmal auch nicht mehr, er zerbricht an seiner vergehen können? Mitten in der Auflösungsitzt der Keim,
 Kunst.                                                   der Samefür das Neue.                          |
 Echte Kunst liegt oberhalb des Normalen, oberhalb von Es wird Abend, es wird kalt, alles fällt in den Schlaf, die
 Bequemlichkeit und berechenbarer Absicherung.            Nacht dauertan, die tote Mitte bringt den Wendepunkt.
 Die Maskeist Urgesicht, Abbild der Welt. Ein Teil vonihr Wfie eine Mädchenhandgreift in den schwarzen Granit des
 ist der Mensch. Sie Kann alles, ihre magische Kraftist Nachthimmels das neue Licht. Der junge Tagsteigt aussei-
 unbegrenzt. Alles ist Maske. Der Mensch, die Erde und ner Bettstatt und geht in die Berge und Täler, weckt die
 auch der Himmel, der sie überdeckt, hat drohendeundfei- Menschen und lockt die Tiere aus ihren Nestern und
‚erliche Gesichter. Die Maske kann aufklären, verdum-       Schlafhöhlen, verändert Baum und Gras, Blume und
men, dich selig erschaudern und vor Furchterstarrenlas- Moos. Der junge Tag schickt Boten durch die Gegend.
sen.                                                          Alle sollen es wissen, mittun und sich freuen. Vergange-
Sie will dich ändern. Im gleichen Augenblick meint sie! nem nachtrauern ist unnütz, es vergeht nichts. Wenn
„Laß es sein, es gelingtdir nicht, du bist ein Teil von mir!“ jemand sagt! „Es war einmal“, möchte ich zur Antwort.
Die Maske kann Tiergestalt annehmen, den Kopf eines geben! „Es war schon unzählige Male da und ist wieder —              *

. Hahnes haben, einer Katze, eines Ungeheuers.              da.“ Nicht nur Gott ist ewig, auch seine Schopfung und
Sie kann die Augen eines Engels, einer Braut, einer häßli- ‚seine Geschöpfebleiben.

                                                                                                      „Bettler“, HMI
Ausgabe 2/89                                                                                              5 Seite 21

               „Mädchen aus der Fremde“,

Den Wahnsinn der Raserei begleitet die größte Untätig- Uniform, Priestergewand, Richtertalar, Arztmantel sind
keit seit Menschengedenken. Wennder Zeitgenosse nicht Tarnung, bedeuten eine Maske, um Massen zu beeinflus-
bei Tisch sitzt und ißt, telefoniert, bewegungslos in den sen. Man prüft nicht mehr, die Bekleidung bescheinigt die
Farbfernseherstarrt, befaßt er sich mit kriminellen Welt- Fähigkeiten. Ohne diese äußeren Zutaten würden ihnen
problemen.                                                die Leute keinen Glauben undkein Vertrauen schenken.
Da gibt esein Land - läßt er sich einreden - wo Gottnie hin- Ein Kaiser ohne Krone wäre in den Augen der Masseein
geht, einen großen Bogen herum machtundauf die Stunde ganz gewöhnlicher Mann.
der Vergeltung wartet.                                    Ich undalle, die mir begegnen, sind Maskenträger. Keiner
Auch ein Gegentück wird ihm überzeugend nahegebracht. ist so, wie er sich gibt. Jeder von uns versucht, die wirkli-
Es befindet sich auf der anderen Erdhälfte, ist von Edel- chen Zustände zu überspielen. Sträubt sich jemand gegen
mut geprägt und mit Wohlstand gesegnet. Seine Menschen das Maskentragen, wird er dazu gezwungen.Ohneansich
leben, wie die Bibel es vorschreibt, seit Jahrhunderten, äußere oder innere Veränderungen vorzunehmen, kann
frommgestimmt und gottergeben.                            man nicht unter Leute gehen. Ein wahres Gesicht schei-
„so ist es“, sagen die Leute am Fernseher. „Unsere ganze tert, wird durch seine Schutzlosigkeit zunichte gemacht.
Unruhe, Zerfahrenheit kommt von diesem bösen Nach- Das Kind darf nicht sein Kindsein zeigen, der alte Mensch
bar. Er muß weg, und wenn er wegist, haben wir eine heile nicht sein wahresAlter. Vorläufig bleiben wir gespalten,
Welt, den ewigen, immerwährendenFrieden.“                 das schauderhaft schöne Treibeniin den Rauhnächtengeht
„Verwirklicht den Fahneneid, kämpft, laßt euch nicht den weiter.
Glauben nehmen“, sagt der im Tempel predigende Hohe Die Geister der Ahnen bevölkern die Welt. Würdensie
Priester. Er spricht zu den Soldaten des dritten Weltkrie- nicht mehr zurückkommen, würde alles verkümmern,
ges.                                                       unfruchtbar werden und absterben. Übrigbleiben würde
Seite 22                                                 IN                                                Ausgabe 2/89

toter Staub, totes Wasser, ein See voll mit giftigen Chemi-
kalien.
                                                              Mondlandung
Der Erdbewohner hat ein Schicksal, die überzivilisierte       Als der Mann vom Mondzurückkam
Menschheit spielt Schicksal, will die Erd- und Ahnengei-      Wurdees auf der Erde kälter
ster verleugnen.                                              Sie besaß ein gestörtes Verhältnis zu allem Lebenden
                                                              Als der Mann vom Mond zurückkam
                                                              Konnte er von seiner Reise weniger erzählen
                                                              Als sein Bruder, der vom Wald zurückkam
                                                              Das Abenteuer eines Astronauten vollzieht sich auf der
Die Maske verführt und führt zusammen. Lügt undzeigt          Bodenstation
die letzte Offenheit. Die Braut wird schön gemacht, alle      Erselber ist Staub im All
helfen, sie soll weibliche Reize zeigen, Werbung machen       Bedeutungsloserals die Fliege auf der Brotkrume
für alle Geschlechtsgenossinnen.                              Als der Mann am Mond war
Auch Religionsgemeinschaften werben, treten mit schö-         Starb auf der Erde ein Dorf voll Kinder an Hunger
nen, überzeugenden Gottbildern vor die Öffenlichkeit.         Als der Mann vom Mond zurückkam
Schaffen Heilige, Märtyrer, Büßer, sanftmütige Einsied-       War die Erde entstellt wie ein verhagelter Getreideacker
ler, Gottesgelehrte und Propheten.              |             Die Mächtigenfühlten sich noch mächtiger
Jeder will überzeugen, Massen gewinnen, Menschen nach         Alle übrigen hatten Angst
Hause schicken, denen er beim vorherigen Beisammensein
die Seele abkaufte.
Macht summiert sich aus vielen Gleichdenkenden. Um sie        Die Welt verbirgt sich hinter einer Maske, einem undurch-      Pi

dazu bewegen zu können, muß mansie durch großforma-           schaubaren, dichten Gewebe von merkwürdigen Zustän-
tige Bilder, Werbegeschenke, Reden, Drohungen und             den und Ereignissen. Niemand kennt ihr wirkliches
Versprechungen ködern.                                        Gesicht. Ist sie gut? Ist sie ungut? Die Frage bleibt offen.
Die Vergeßlichkeit der Leute ist bei diesen Wortführern       Inmitten wahnsinniger Geschehnisse kommt ein Engel
von gestern und heute miteingerechnet.                        vorbei, Öffnet die Lippen für ein Lied und hebt segenge-
Die Maskesitzt.                                               bend die Arme, vrteilt Zuversicht und Freude. Die Men-
Sie wissen, wie das Profil, mit dem sie ankommen, ausse-      schen- und die Weltseele sind gespalten. Gut und Böseist
hen muß. Seit die Welt von Menschen bevölkertist, gab es      freigestellt. Beides reizt zum Tun. Keiner, der herumläuft,
noch nich so viele Lügenmaskenträger wie jetzt. Gefähr-       ist ohne Verdienst, hat nur Schäbiges im Sinnm. Und keine
lichste Gauner gehen mit der Maskedes Gütigen, Naturbe-       ist ohne Brandmale von Schuld. Der Menschist gefährdet,
sorgten, des kinderliebenden Volksmannes ans Redner-          gebrechlich wie Glas. Er hat von der ersten Stunde an mit
pult. Besessen von Selbsterlösung, Fortschritts- und Wirt-    dem Tod zu tun. Er kann sich probeweise aus seinen
schaftswunderglaubens plaudern sie zu Millionen andäch-       Armen reißen, im nächsten Moment wird er ihn wieder
tig vor dem Fernseher sitzenden Menschen. Schon das           spüren, hat er sich wieder eingehängt.
Gerät selber ist ein Schwindelprodukt hochentwickelter,       Die Maske, welche uns der Tod verpaßt, ist die scheimni
überbewerteter Technik. Der Mensch war nie ohneBild-          vollste. Das Antlitzt verwandelt sich in steingraue Asche.
kasten, Fernsprechanlge und Fluggerät. Auch unsere Vor-       Die Augen sind blind geworden für das Diesseits, der
fahren machten schon Spaziergänge auf dem Mond. Echte,        Mund redeteine Sprache, welche mit unserer nichts mehr
erlebnisreiche Wanderungen durch das Weltall. Ihre            zu tun hat. Zurecht bezeichnet man das abgeformte
schöpferische Phantasie, die Zaubersprache der Seele gab      Gesicht eines Toten als Maske. Der Verstorbenehat sich
ihnen die Möglichkeit. Als man die Kaltblütigkeit besaß,      verändert und der Erde vermacht. Seine Seele ist ausge-
einen Menschen in eine Rakete zu setzen und hinaufzu          wandert zu dem großen Rauhnachtszug. Es wird Zeit, mit
schießen, war die Ernüchterung vollkommen. Er über-           dem Verdammen und Heiligsprechen aufzuhören. Neh-
stand alles, kam wieder auf die Erde zurück, taumelte dann    men wir dem Menschen Furcht und Sonderstelleder, der
eine Zeitlang wie besoffen durch das Wohnzimmer. Was er       geboren wird, besitzt ein Herz, schaffen wir die daran, vor
uns von seiner Mondreise erzählen konnte, war wenig und       lauter rührseliger, nichtsbedeutender Gottver-ehrung den
unbedeutend. Astronauten sind keine Wundermenschen,           Menschenzu vergessen.
sondern Opfer irdischen Größenwahnes.

Eitel, wie keiner vor ihm, steht der Mensch vor seinen        bombe, verbunden mit irrsinnigem Schadendenkenwarfer
Maschinen und zahlreichen Erfindungen. Begeistert             sie auf den Stadtplatz. Tote sind ohne Haßgefühle, aber
betrachtet er sein mit Lack überzogenes Fahrzeug. Die         leben über den Brandruinen weiter und wissen, wer sie
Opfer der Straße sind Menschenopfer ohne Sinn und             tötet. In kalten sternenlosen Nächtensingen sie das Lied
Inhalt. Sind Verführte, dem Rauschdes Schnellen gedan-        von der schwarzen Taube, die angeflogen kam undalle
ken- und verantwortungslos preisgegebene Lebenswesen.         Lichter auslöschte.
Schnell verlangt nach noch schneller. Auch die Technikhat     Der Gläubigeist nie vollkommen einsam, er spürt Schutz-
guten Grund, sich zu tarnen, eine Maskeaufzusetzen. Alle      geister, Hilfe von außen. Fürihn ist die Erdmenschmaske
lebensfeindlichen Eigenschaften, welche sie in sich birgt,    ein zeitbedingtes Requisit.
mit Werbelachen zu überspielen. Vieles von dem, wasfrü-       „Einmal“, sagt er, „werde ich mein wahres Gesicht finden
heren Generationen angst machte, ist weg. Das Aufheizen       und behalten können.“
der Hölle übernahm der Mensch. Er bastelte die Atom-                             |                Hans Mairhofer-Irrsee
Sie können auch lesen