INFORMATION Entdecke die Welt im und rund um das Trainings-zentrum Kienbaum - kienbaum-sport.de
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2 KIENBAUM - INFORMATION ALLGEMEINES INHALTSVERZEICHNIS ANFAHRT ALLGEMEINES Anfahrt Zahlen und Ziele 2 3 M it dem Auto aus nördlicher Richtung (Hamburg/Prenzlau) Autobahn A 10 östlicher Berliner Ring Richtung Frankfurt (Oder) - Abfahrt Ber- lin-Hellersdorf B1, B5 Richtung Frankfurt (Oder) - Durchfahrten u.a. Lichtenow - rechts WORTE ZUM Interview mit Dirk Schimmelpfennig 4 Abzweig Kienbaum - ca. 2 km - Ortseingang Kienbaum - nach 200 m Einfahrt Trai- TRAININGSZENTRUM Grußwort Horst Seehofer 7 ningszentrum Kienbaum rechts VORSTELLUNG Trainingszentrum Kienbaum e. V. 8 Mit dem Auto aus südlicher und westlicher Richtung Interview mit Klaus-Peter Nowack 10 Autobahn A10 südlicher Berliner Ring Richtung Prenzlau - Abfahrt Freienbrink - Rich- Von der Sägemühle zur Medaillenschmiede 12 tung Fürstenwalde - Kreisverkehr Richtung Fürstenwalde - im Ort Hangelsberg links Ehemalige Höhentrainingsanlage 14 Abzweig nach Kienbaum (zum Bahnhof) - 8 km durch den Wald - Ortseingang Kien- Das Wachsen und Werden 17 baum - fast bis Ende Kienbaum - links Einfahrt Trainingszentrum Kienbaum RUND UM DAS Kienbaum Award Gewinner 20 Mit der Bahn TRAININGSZENTRUM Stimmen zum Trainingszentrum Kienbaum 23 Mit den Fernzügen bis Berlin Hauptbahnhof, Friedrichstraße, Ostbahnhof oder Ost- Kienbaum - Sprungbrett zum Olympiasieg 24 kreuz - Weiterfahrt mit dem Regionalverkehr RE1 Richtung Fürstenwalde/Frankfurt Medizinische Unterstützung 26 (Oder) - Ausstieg Bahnhof Hangelsberg - 9 km Weg (Straße) bis Einfahrt Trainingszen- Zimmer MedizinSysteme 28 trum Kienbaum Optimale Bedingungen für eine Duale Karriere 31 Ein Juwel für die Großgemeinde 32 Mit dem Flugzeug Von „Kynbom“ zu Kienbaum 33 • Berlin Tegel (60 km) Transfer mit TXL - HBF GRUNDSÄTZLICHES Hausordnung 34 dann Regionalzug bis Allgemeine Geschäftsbedingungen 36 Hangelsberg Datenschutzhinweis 38 • Berlin Schönefeld (40 km) Verkehrs- und Parkordnung 40 Transfer mit S-Bahn bis Ostbahnhof, dann Regio- INFORMATIONEN Telefonverzeichnis 41 nalzug bis Hangelsberg Impressum 43 www.facebook.de/TrainingszentrumKienbaum www.kienbaum-sport.de www.instagram.com/trainingszentrumkienbaum_ www.bmi.bund.de www.dosb.de © Google Maps
KIENBAUM - INFORMATION 3 ALLGEMEINES ZAHLEN UND ZIELE 62 21 Mitarbeiter in D 14 ie Bundeskanzlerin ist eine Freundin des Trainingszentrums Kienbaum. Doch nicht 6 Bereichen küm- nur Angela Merkel sympathisiert mit dem Zentrum des deutschen Spitzensports. mern sich um das Viele hochrangige Politiker und namhafte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens Wohl der Gäste. machten sich ein umfassendes Bild von dem durch Ruhe, Stille und Abgeschiedenheit verschiedene Anlagen Mitglieder verzeich- geprägten Areal und verließen es in der Gewissheit, dass die hier investierten Gelder wie Saunen, einem net der Trägerverein 187 gut angelegt sind. In Kienbaum ist die Einheit gelungen. Whirlpool, Kältekam- des Trainingszen- mer, Eisbecken, Mas- trums Kienbaum, sagen, usw. dienen davon 16 Sportfach- Nicht nur im Inland, auch außerhalb Deutschlands hat sich mittlerweile herumgespro- der Regeneration und verbände. chen, dass sich die Athletinnen und Athleten in Kienbaums waldreicher Luft fernab Zimmer mit maximal 419 von jeglichem Trubel gezielt auf die Höhepunkte der Saison vorbereiten können. der medizinischen Be- treuung der Sportler. Betten stehen den Gästen Für manch einen ist das Trainingszentrum Kienbaum zu einem zweiten Zuhause ge- zur Verfügung. worden. Das weitläufige Gelände, in herrlicher märkischer Landschaft, bietet mit sei- nen vielfältigen Möglichkeiten jedem genügend Freiraum, um ungestört trainieren zu Das Trainingszentrum Kienbaum verändert sich ständig – ganz im Sinne des können, sich aber gleichzeitig zu entspannen oder die Seele baumeln zu lassen. olympischen Mottos „Citius, altius, fortius“ – „Schneller, höher, stärker.“ 68 Unterhaltung und 50 Qualitätsstandard Sicherstellung der in allen Bereichen • Sportanlagen (auf Weltniveau) • technischen Anlagen 35 Mio. € wurden bis- Hektar Gesamt- her in die Erneue- • Regenerationsmög- fläche besitzt das rung, Erweiterung Mischfinanzierung lichkeiten Trainingszentrum und Modernisie- • Verwendung von Bundes- • sportlergerechten Kienbaum. Kilometer östlich rung der Anlage Ernährung mitteln, die zur Förderung Aufgaben & Ziele von Berlin, direkt gesteckt. • Unterkünfte des Spitzensports dienen Kienbaum - am Liebenberger Olympisches und • Freizeitaktivitäten • Erwirtschaftung eigener 11 See in der Gemein- 23 Paralympisches de Grünheide, liegt finanzieller Mittel, um Trainingszentrum fortlaufende das Trainingszent- Sportgruppen und Ver- für Deutschland rum Kienbaum. einen unsere Anlagen für Modernisierungen e. V. verschiedene Seminar- und Lehrgänge zur Verfügung Sportanlagen Tagungsmöglich- zu stellen befinden sich auf keiten stehen im Trainingszentrum Imageprofilierung dem Gelände des Beziehungspflege zu den Mitgliedern (Präsentation unserer Einrich- Trainingszentrums Kienbaum zur Ver- fügung. (Fächverbände, usw.) und unseren Partnern tung als nationales Trainings- Kienbaum. (z. B. DKB, Zimmer MedizinSysteme) zentrum)
4 KIENBAUM - INFORMATION WORTE ZUM TRAININGSZENTRUM INTERVIEW MIT DIRK SCHIMMELPFENNIG Vorsitzender des Kernpunkt der Leitungsportreform ist das Potential- analysesystem, kurz PotAS. Am 1. Januar 2020 soll es Trainingszentrums Kienbaum vollumfänglich an den Start gehen. Ist das realistisch? Ich denke schon. Die Umsetzung für den Wintersport für D irk Schimmelpfennig wirkte fast ein Vierteljahrhun- dert in verschiedenen Funktionen des Deutschen Tischtennis-Bundes, ehe er am 1. März 2015 beim Deut- den Zyklus 2019 bis 2022 haben wir vollzogen. Im Juni 2019 stiegen wir in den Förderzyklus der Sommersport- arten ein. Nach dem Olympischen Spielen 2020 in Tokio schen Olympischen Sportbund als Vorstand Leistungs- setzen wir auch für die Sommersportverbände im Zyklus sport einen neuen Lebensabschnitt begann. Kurz darauf 2021 bis 2024 die neue, potenzialorientierte Fördersys- übernahm der Rheinländer auch den Vorsitz des Träger- tematik um. vereins im Trainingszentrum Kienbaum. Sind Sie mit dem Stand der Leistungssportreform zu- Herr Schimmelpfennig (57), was fällt Ihnen zu „Olym- frieden? pisches und Paralympisches Trainingszentrum für Der deutsche Leistungssport befindet sich in einem gro- Deutschland“ ein? ßen Veränderungsprozess. Die Reform ist sehr breit an- Dirk Schimmelpfennig: Natürlich Kienbaum – als zent- gelegt mit ganz wesentlichen neuen Ansätzen. Neben raler Trainingsstandort für die wesentlichen Lehrgangs- der neuen potenzialorientierten Fördersystematik soll die maßnahmen unserer Athletinnen und Athleten des olym- Zusammenarbeit von Bundes- und Landesebene von der pischen und paralympischen Sports. Talentsichtung bis in den Spitzensportbereich besser ab- Dirk Schimmelpfennig (Vorsitzender Trägerverein) © DOSB gestimmt, kontinuierlich und effizienter erfolgen. So wur- Seit vier Jahren sind Sie Vorsitzender des dortigen de im letzten Jahr erstmals von der Sportministerkonfe- Trägervereins. Empfinden Sie die Funktion mehr als Inwiefern profitiert Kienbaum von der maßgeblich renz eine Bund-Länder-Vereinbarung zur Finanzierung Freude oder Last? von Ihnen mitinitiierten und geförderten Leistungs- des Spitzensports und des Nachwuchsleistungssports Freude, eindeutig. Kienbaum hat sich in den letzten sportreform? beschlossen. Zur Umsetzung der Richtlinienkompetenz Jahren kontinuierlich, an internationalen Topstandards Auftrag und Stellenwert, die Kienbaum durch das Leis- der Spitzenverbände ist eine deutlich intensivere Zusam- orientiert, zum besten Trainingszentrum im deutschen tungssportkonzept erhalten haben, sind geklärt und menarbeit von Spitzenverbänden und Landesfachver- Leistungssport entwickelt. Die sehr professionelle Mann- noch einmal verstärkt worden. Kienbaum nimmt eine bänden erforderlich, die auf den Ergebnissen der in die- schaft um Klaus-Peter Nowack am Standort, ein gut zu- noch zentralere Rolle für viele Spitzenverbände und den sem Jahr an fast 250 Bundes- und Landesstützpunkten sammenarbeitender Vorstand und die gute Unterstüt- Deutschen Behindertensportverband ein. Vor allem zur geführten regionalen Zielvereinbarungsgesprächen ba- zung des Bundesministerium des Innern haben diese Vorbereitung unserer Athletinnen und Athleten auf die sieren wird. positive Entwicklung in den letzten Jahren ermöglicht. Saisonhöhepunkte wie EM, WM sowie Olympische und Bei aller Belastung macht es sehr viel Spaß, sich daran zu Paralympische Spiele nutzen die Trainer/innen sehr ger- Das heißt in der Praxis? beteiligen. ne die guten Trainingsbedingungen in Kienbaum. Der DOSB und die Landessportbünde arbeiten im Leis-
KIENBAUM - INFORMATION 5 tungssport deutlich enger und abgestimmter miteinan- Nachwuchsförderung weitere Unterstützung. Aber auch Was wünschen Sie sich für Kienbaum? der als bisher. Das Ganze ist aber ein Prozess, der sich hier sind wir in guten Gesprächen. Wir versuchen im internationalen Vergleich immer besser kontinuierlich entwickeln muss und den man nicht von zu sein als die Konkurrenz. Dies gilt auch für das Olym- heute auf morgen umsetzen kann. Die Weichen sind ge- Aus Ihren Worten spricht Zuversicht. pische und Paralympische Trainingszentrum Kienbaum, stellt und wir sind im Hinblick auf eine Optimierung der Ja, die Umsetzung der Leistungssportreform zeigt inzwi- das wir deshalb stetig weiterentwickeln und optimieren Kooperation im Netzwerk Leistungssport in Deutschland schen deutliche, positive Entwicklungen, die uns optimis- müssen. Ich wünsche mir, dass dies dem Kienbaumteam auf einem guten Weg. tisch im Hinblick auf die nächsten Schritte stimmen. Zur vor Ort, dem Vorstand, den Verantwortlichen der Spit- weiteren Umsetzung liegen noch einige Aufgaben und zenverbände und unseren Partnern des Bundesministeri- Wo drückt vor allem noch der Schuh? Probleme vor uns, die wir nur gemeinsam, partnerschaft- um des Innern weiterhin gelingt und unsere Athletinnen Neben dem beschriebenen Prozess haben wir in diesem lich mit den Zuwendungsgebern, den Spitzenverbänden, und Athleten mit ihren Trainerinnen und Trainern hier in Jahr noch einige konzeptionelle Aufgaben zu erledigen. den Landessportbünden und weiteren Beteiligten erledi- Kienbaum auch zukünftig immer unter optimalen Bedin- So entwickelt der DOSB derzeit zusammen mit dem Bun- gen und lösen können. gungen trainieren können. desministerium des Innern und allen beteiligten Partnern eine neue Struktur des Wissenschaftlichen Verbundsys- tems Leistungssport, das unsere Athletinnen und Athle- Dirk Schimmelpfennig beim Sommerfest 2017 mit Angela Merkel, Alfons Hörmann und Athleten © Camera 4 ten in den nächsten Jahren im Training und im Wettkampf wissenschaftlich noch besser unterstützt und bereits ab 2020 wirksam werden soll. Ein neues Trainerkonzept, das die Rahmenbedingungen für unsere Trainerinnen und Trainer in ihrer wichtigen Schlüsselfunktion verbessern soll, soll am Jahresende verabschiedet werden. Was steht noch auf der Agenda? Auch das Konzept zur Förderung des Nicht-Olympischen Sports, das derzeit erarbeitet wird, soll durch die Mitglie- derversammlung des DOSB im Dezember 2019 in Frank- furt verabschiedet werden. Letztlich werden gerade Ziel- vereinbarungen erstellt, von denen die dreizehn Träger der Olympiastützpunkte und der DOSB zum Jahreswech- sel bereits die ersten abschließen möchten. Auch wenn die Zuwendungsgeber BMI und Länder die Sportförderung zwischenzeitlich deutlich erhöht haben, benötigen wir insbesondere zur zukunftsorientierten
WIR LEBEN SPORT UND LIEBEN DEN WETTKAMPF. WIR SETZEN UNS KEINE GRENZEN, ABER KLARE VREGELN. WIR WOLLEN ERFOLG, ABER NICHT UM JEDEN PREIS. WIR GLAUBEN AN DIE VERBINDENDE KRAFT DES SPORTS. WIR SIND ÜBERZEUGT, DASS WIR IM TEAM AM STÄRKSTEN SIND. WIR SIND STOLZE BOTSCHAFTER FÜR UNSER LAND. WIR SCHREIBEN SPORTGESCHICHTE FÜR DEUTSCHLAND. WIR SIND VORBILD UND INSPIRATION. © picture alliance TEAM DEUTSCHLAND WIR SIND TEAM DEUTSCHLAND. TEAMD TEAM DEUTSCHLAND TEAMDEUTSCHLAND WWW.TEAMDEUTSCHLAND.DE
KIENBAUM - INFORMATION 7 WORTE ZUM TRAININGSZENTRUM GRUSSWORT HORST SEEHOFER D as Olympische und Paralympische Trainings- zentrum für Deutschland in Kienbaum ist die im Bundesgebiet größte und bedeutendste Einrich- Jahr abgeschlossene energetische Sanierung der Mehrzweckhalle (Judo/Turnhalle) ein. Besonders beeindruckend und hervorzuheben ist Dies ist eine Voraussetzung für die medaillen- gekrönte Wettkampfteilnahme, für die Spitzen- sportlerinnen und Spitzensportler über Jahre mit tung für zentrale Trainings- und Lehrgangsmaßnah- die neu erbaute Kunstturnhalle (2015), mit der den bewundernswerter Disziplin und großem Ehrgeiz men der Spitzensportfachverbände. Athletinnen und Athleten des Deutschen Turner- trainieren. bundes die wohl weltweit modernste Trainingsstät- Für den Betrieb des im Eigentum des Bundes ste- te zur Verfügung steht. Diese war mit Gesamtkosten Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Trai- henden Trainingszentrums hat das für den Spitzen- von über 8,3 Mio. € zugleich die bisher größte ge- ningszentrums dürfen stolz darauf sein, einen wich- sport zuständige Bundesministerium des Innern, für förderte Einzelbaubaumaßnahme. tigen Teil zu jeder Medaille beizutragen. Ohne ihren Bau und Heimat (BMI) in den letzten 10 Jahren rd. unermüdlichen Einsatz in Kienbaum wäre dies nicht 35 Mio. € bewilligt. In Kienbaum werden für verschiedene Sportarten der Ort, der neben dem Training ein ganz wichti- Doch es waren nicht allein diese Mittel, die dazu und -disziplinen exzellente Sportstätten vorgehal- ges Zentrum der Begegnung der Sportlerinnen und beigetragen haben, dass die ausgezeichnete Stel- ten, um den Athletinnen und Athleten die best- Sportler bildet, um Erfahrungen auszutauschen. lung Kienbaums als ein unverzichtbarer Bestandteil möglichen Trainingsbedingungen auf höchstem im Gesamtgefüge der Sporteinrichtungen Deutsch- internationalem Niveau zur Verfügung zu stellen. Ich kann Ihnen daher uneingeschränkt versichern: lands erhalten und in seiner Bedeutung sogar wei- Das BMI wird auch zukünftig ein starker Partner sein, ter gestärkt werden konnte. Hierzu bedurfte es um deutschen Spitzensportlerinnen und -sportlern auch des Engagements der Mitarbeiterinnen und in Kienbaum optimale Bedingungen für eine erfolg- Mitarbeitern in Kienbaum sowie der hervorragen- reiche Vorbereitung auf nationale und internationa- den Zusammenarbeit mit den verantwortlichen In- le Wettbewerbe bereitzustellen. stitutionen im deutschen Sport. Im erfolgreichen Zusammenwirken haben alle Beteiligten die un- eingeschränkte nationale und internationale Wert- schätzung Kienbaums durch Sportlerinnen und Sportler sowie Verbände weiter ausgebaut. Es erfreut mich außerordentlich, dass das Trainings- zentrum inzwischen einen beispielhaften Ruf ge- nießt, der weit über die Grenzen Deutschlands hi- Horst Seehofer nausreicht. Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat Ausgebaut wurde aber nicht nur das Ansehen, son- dern auch das Trainingszentrum selbst. In den letz- ten drei Dekaden hat das BMI für Baumaßnahmen in Kienbaum über 60 Mio. € investiert. Zusätzlich setzten wir weitere rd. 5,5 Mio. € für die in diesem Horst Seehofer (Bundesinnenminister) © BMI
8 KIENBAUM - INFORMATION VORSTELLUNG TRAININGSZENTRUM KIENBAUM E. V. Der Vorstand Die Mitglieder Bob- und Schlittensportverband für Deutschland e. V. Bundesverband Deutscher Gewichtheber e. V. Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft e. V. Deutsche Triathlon Union e. V. Deutscher Basketball-Bund e. V. Deutscher Behindertensportverband e. V. Deutscher Box-Sportverband e. V. Deutscher Handballbund e. V. Deutscher Judo-Bund e. V. Deutscher Kanu-Verband e. V. Deutscher Leichtathletik-Verband e. V. Deutscher Olympischer Sportbund e. V. Deutscher Ruderverband e. V. Deutscher Schützenbund e. V. Deutscher Tischtennis-Bund e. V. Deutscher Turner-Bund e. V. Vorstand des Trainingszentrums Kienbaum © Trainingszentrum Kienbaum Deutscher Volleyball-Verband e. V. Gemeinde Grünheide/ Mark von links: Reiner Kießler (Schatzmeister), Dr. Ruben Goebel (Beisitzer), Klaus-Peter Nowack (Ge- Institut für angewandte Trainingswissenschaften (IAT) Leipzig schäftsführer), Dirk Schimmelpfennig (Vorsitzender), Sven Karg (stellv. Vorsitzender), Frank Schlizio Landessportbund Berlin e. V. (stellv. Vorsitzender), Siegfried Schonert (Beisitzer) Landessportbund Brandenburg e. V. Hans-Georg Moldenhauer - Ehrenpräsident Armin Baumert - Ehrenmitglied Jürgen Schüler - Ehrenmitglied Manfred Stelse - Ehrenmitglied Wolfgang Over - Ehrenmitglied Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat - Ständiger Gast Stand August 2019
KIENBAUM - INFORMATION 9 „Alone we can do so little; together we can do so much.“ Alleine können wir so wenig erreichen, gemeinsam können wir so viel erreichen. Helen Adams Keller Unser Team A-Z Bärbel Nitz (Bau und Sicherheit) Andrea Rathmann VERWALTUNG Friederike Holfeld (Azudentin) (Bereichsleiterin/ REZEPTION Ina Seidel (Verwaltungsleiterin) Office) Klaus-Peter Nowack (Geschäfts- Anja Fechner führer) Elke Tomzyk Lisa Vogel (stellv. Verwaltungslei- Fabian Brade terin/Office/Marketing) Grit Krüger Matthias Scholze (Einkauf) René Hermstein Susan Müller (Buchhaltung) Thomas Halbmeier ZIMMERSERVICE KÜCHE Anna Friedrich, Annette Schlösser, Bärbel Bies, Cindy Noack, Elke Schiele, Heike Andreas Tietze, Anneliese Stieboldt, Annett Riesebeek, Annika Schoen, Frank Meißner, Iris Gottschalk, Katrin Rosin-Stahl, Nicole Burghardt, Petra Rentsch, Hintze, Herbert Müller, Ilona Müller (Bereichsleiterin), Jana Jeske, Jens Stenger, Sandrina Koslowski, Simone Gutsche, Stephanie Burkert (Bereichsleiterin) Karin Paschen, Lutz Lucke, Nadja Gerlach, Nancy Tietz, Olena Leidecker, Romy Hetke, Rosita Gutheil, Silke Halle-Budich, Silke König SPORTMANAGEMENT HANDWERKER André Rüstow (Bereichtsleiter), Conrad Gundlach, Ines Ulbrich, Ingolf Habel, Alexander Detloff, Ingo Rudolf, Kevin Kolodzeike, René Mitarbeiter des Jens Schröder, Mareen Buhle, Manfred Winge, Martin Müller, Michael Kutzner, Lingenberg, Thomas Winge, Torsten Jahn (Bereichsleiter) Trainingszentrums Kienbaum Stefan Jäger, Sven Ketterle © Rainer Kurzeder
10 KIENBAUM - INFORMATION VORSTELLUNG INTERVIEW MIT KLAUS-PETER NOWACK Geschäftsführer des Geräte von der Firma Zimmer, mit der wir eine optimale Partnerschaft eingegangen sind. Hochwertige, neue inno- Trainingszentrums Kienbaum vative Geräte im Wert von über 70.000 € können nunmehr zur Behandlung eingesetzt werden. Dadurch kann jedes S eitdem Klaus-Peter Nowack im Trainingszentrum in Kienbaum als Geschäftsführer ist, entwickelte sich die weitläufige Anlage vor den Toren Berlins zu einem Eldo- kleine Äderchen wieder in Schwung gebracht werden. Also lässt sich sagen, das Trainingszentrum präsentiert rado des Spitzensports. Seit der Jahrtausendwende lei- sich in einem noch nie erlebten Glanze? tet der Mecklenburger die dortigen Geschicke. Er gilt als Eindeutig! Die Möglichkeiten, die jetzt vorhanden sind, Glücksfall der Einrichtung, die noch nie so eine Strahlkraft verkörpern Weltniveau. Welches andere Land besitzt in besaß. Im nächsten Jahr feiert der Chef sein 20-jähriges diesem Umfang, in dieser Komplexität solch ein Knowhow? Dienstjubiläum. Dennoch sind wir stets bestrebt, weitere Verbesserungen zu schaffen. Herr Nowack, im Sommer 2017 erfolgte die Umbenen- Klaus-Peter Nowack © Trainingszentrum Kienbaum nung des Bundesleistungszentrums in Olympisches Was ist für die Zukunft geplant? und Paralympisches Trainingszentrum für Deutsch- sen werden kann. Das Gleiche soll es demnächst für den Im Fokus haben wir vor allem eine Halle mit einer 400-Me- land. Was hat sich außer dem Namenswechsel seitdem Sprungbereich geben. Für die Triathleten wurde eine ab- ter-Rundbahn. Die braucht Kienbaum einfach. getan? senkbare Plattform gebaut, damit sie nach dem Schwim- Momentan ist das Projekt der Superlative leider ein wenig Klaus-Peter Nowack: Es ist uns gelungen, in allen Berei- men aus dem See direkt rauslaufen und aufs Rad umstei- zurückgestellt. Aber ich bin der guten Hoffnung, dass es chen diverse Qualitätsverbesserungen zu erreichen. Ange- gen können, so wie im Wettkampf auch. zu gegebener Zeit realisiert wird. Bei der Halle soll es sich fangen bei den Unterkünften mit neuen Matratzen und nicht um eine reine Leichtathletikhalle handeln, sondern Raummodernisierungen bis hin zur sportgerechteren Ver- Gibt es noch etwas Nennenswertes? sie soll allen anderen Sportlern auch zur Nutzung zur Ver- pflegung und der verbesserten Ausstattung der Sportstät- Ein Highlight ist natürlich die neue Judohalle, die mo- fügung stehen. Es soll darin eine Roll-Rundbahn integriert tenbereiche. Das gilt auch für paralympische Disziplinen, dernste ihrer Art in Europa. Gleichzeitig entstand ein neuer werden mit einer leichten Kurvenerhöhung für die Rad- also für die Para-Triathleten, -Kanuten, -Judoka, Leichtath- Kraftraum, der mit den hochwertigsten Geräten ausgestat- sprinter. Ziel ist es, Bedingungen zu schaffen, dass auch leten, -Tischtennisspieler und Sitzvolleyballer. tet ist. In der Halle wurde auch ein Turnbereich geschaffen, die Eisschnellläufer und Rollstuhlfahrer ein ganzjähriges, der für allgemeines Athletiktraining genutzt werden kann. wetterunabhängiges Training absolvieren können. Was konkret wurde in den Sportstätten verbessert? Und eines muss noch erwähnt werden. Es sind hochwertige Messplattensysteme speziell für Judo Wann wird der erste Spatenstich erfolgen? und Boxen installiert worden. Diese Einrichtungen besit- Und zwar? Erst einmal müssen die Verbände ihre Nutzungskonzep- zen weltweit Einmaligkeitswert. Auch in der Laufhalle sind Inzwischen haben wir einen medizinischen Versorgungs- te vorlegen. Denn eines ist klar: Es muss eine ganzjähri- für die Leichtathleten Messplätze eingebaut worden, die standard für die Athleten/innen, den wir noch nie hatten. ge Auslastung der Halle sichergestellt werden. Wenn es gekoppelt sind mit der Startanlage, so dass bei einem Regeneration ist nun mal das A und O. Wir haben eine Käl- nach mir gehen würde, wären wir schon wesentlich weiter. bestimmten Zeitabschnitt, jeder Schritt auf Kraft, Ge- tekammer, Kältebecken, eine Wärmekammer, eine wun- Die Finanzierung wurde uns durch die Bundesanstalt für schwindigkeit und sogar das Aufsetzen der Füße gemes- derbare Schwimmhalle. Und wir haben viele medizinische Immobilienaufgaben bereits zugesichert. Die Konzepti-
KIENBAUM - INFORMATION 11 on muss natürlich mit dem Finanzministerium und dem muss regelmäßig geprüft, gereinigt, gehegt und gepflegt 68 Prozent, bei Kienbaum 1 sogar bei 90 Prozent. Zwei Bundesinnenministerium abgestimmt werden. Auch eine werden. Wir brauchen definitiv personelle Verstärkung. Drittel der Betten werden von Kaderathleten belegt. Das Baugenehmigung muss noch eingeholt werden. Eine Vor- Wenigstens zwei Arbeitsstellen mehr sind dringend erfor- ist sehr ordentlich. Die Verbände haben uns deutlich sig- laufzeit von zwei Jahren ist sicher vonnöten, so dass etwa derlich, um den hohen Standard zu erhalten oder noch nalisiert, dass wir die Auslastung nicht auf Teufel komm 2021 mit dem Neubau begonnen werden könnte. zu steigern, wie wir es bei den Rasenflächen vorhaben. raus hochfahren sollen, damit die Athleten auch ihre Frei- Bei uns trainiert zwar noch keine Fußballmannschaft aus räume, ihre Bewegungsmöglichkeiten, ihre Ruhe haben. Was ist in Vorbereitung auf die Olympischen und Pa- der Bundesliga, dennoch wollen wir zumindest einen Ra- ralympischen Spiele in Tokio noch geplant? sen haben, auf dem man barfuß ohne Gefahr laufen kann. Was macht Kienbaum so unverwechselbar? Da in diesem Jahr in vielen Sportarten die Qualifikatio- Ansonsten macht mir Sorgen, dass das Trainingszentrum Es sind die vielen kleinen Details, die man nicht sofort nen für die Spiele anstehen, haben wir versucht, sämtliche auch in seiner inhaltlichen Ausrichtung so bleibt und nicht wahrnimmt, aber die man im täglichen Leben einfach hat Baumaßnahmen so zu legen, dass sie die Vorbereitung auf durch andere Institutionen zu sehr vereinnahmt wird. und wenn man sie nicht hat, dann vermisst man sie. Es die wichtigen Wettkämpfe in diesem oder nächstem Jahr sind die Dinge, die einem das Leben angenehmer ma- nicht behindern. Das heißt, alle notwendigen Verbesse- Was meinen Sie damit? chen. Hinzu kommt, dass wir ein nahezu familiäres Ver- rungen im Hinblick auf Tokio sind abgeschlossen. Es wird Die Struktur, die sich seit zwei Jahrzehnten in Kienbaum hältnis zu den Sportlerinnen und Sportlern haben. Wer keine Störungen oder Lärmbelästigungen im Trainings-, entwickelt hat, machte Kienbaum zu dem, was es heute zu uns kommt, soll sich pudelwohl fühlen. Wir begrüßen Übernachtungs- und Versorgungsbereich geben. ist und muss in seiner inhaltlichen Ausrichtung erhalten jeden mit einem Lächeln, das er dann auch mit ins Bett bleiben. nehmen kann. Die Sportlerinnen und Sportler stehen bei Kienbaum präsentiert sich bereits olympiareif? allen Mitarbeitern im Mittelpunkt. Bis auf das Wetter, auf So kann man es mit gutem Gewissen sagen. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dem Bun- das wir keinen Einfluss haben, versuchen wir unseren Gäs- desinnenministerium? ten täglich rund um die Uhr die optimalen Bedingungen Heißt das auch, dass künftig japanische Nationalge- Sie ist von Vertrauen geprägt. Dadurch war es uns auch zu bieten. richte wie Sushi oder Ramen, eine traditionelle Nudel- immer möglich, dass wir die Wünsche, die wir hatten, suppe, auf der Speisekarte stehen werden? wenn auch nicht sofort, aber irgendwann, umsetzen konn- Empfinden Sie Ihre Arbeit als Geschäftsführer noch Wenn der Wunsch besteht, werden wir das sicher auch ten. Natürlich gab es auch Meinungsverschiedenheiten, immer als Traumjob? mal anbieten. Eines kann ich versichern: Auch unser Nah- doch das gehört in einem konstruktiven Arbeitsprozess Ja. Ich bin sehr glücklich mit dem, was ich tun darf. Da- rungsangebot war qualitativ noch nie so gut wie heute. dazu. Die Abteilung Sport im BMI weiß, dass wir mit un- für danke ich auch meinen Mitarbeitern/innen, denn ohne Wobei wir speziell auf Produkte aus der Region setzen. serem Team eine gute Arbeit leisten und das Geld nicht sie wäre die rasante Entwicklung des Trainingszentrums in zum Fenster rausschmeißen. Die Zahlen der zurückliegen- dieser Form nicht möglich gewesen. Kienbaum klingt wie eine einzigartige Erfolgsstory. den Jahre zeigen, dass wir eine gute Auslastung haben Gibt es keine Probleme? und, dass wir von den Spitzenverbänden angenommen Was wünschen Sie sich als Geschäftsführer im Hinblick Sicher gibt es die auch. Meine Sorge ist, dass wir die Qua- werden. An dieser Stelle möchte ich dem BMI auch gerne auf das 20-jährige Dienstjubiläum? lität, die wir jetzt erreicht haben, immer so halten können, einmal Danke sagen. Dass es keinen Stillstand gibt und Kienbaum sich stetig denn ich sehe schon, dass die momentan 62 Mitarbeiter/ weiterentwickelt. Und dass jeder, der in Kienbaum arbei- innen am Limit arbeiten. Die vielen Innovationen erfordern Wie hoch ist die Bettenkapazität? ten darf, das mit so viel Herzblut tut wie ich. Dann ist mir in der Werterhaltung einen enormen Arbeitsaufwand. Alles Wir haben insgesamt 419 Betten. Die Auslastung liegt bei um die Zukunft der Einrichtung nicht bange.
12 KIENBAUM - INFORMATION VORSTELLUNG VON DER SÄGEMÜHLE ZUR MEDAILLENSCHMIEDE wesen und entschloss sich zum Bau Wasser enthalten ist. Interessenten können Führungen eines Erholungsheimes, vorrangig mit fachkundigem Personal buchen. Das Interesse ist für Künstler, Wissenschaftler und groß. Staatsfunktionäre. Die Einweihung fand am 17. September 1949 statt. Allzu viele Zeitungsartikel, von Fernsehbeiträgen ganz In dieser Zeit dichteten und kom- zu schweigen, existieren nicht über die Entstehung der ponierten Johannes R. Becher und Sportschule Kienbaum, was durchaus den Schluss zulässt, Hanns Eichler die Nationalhymne dass eine allzu große Kenntnisnahme von dieser, wie es der DDR in Kienbaum. einst im DDR-Jargon hieß, zentralen Trainingsstätte gar nicht erwünscht war. In einem Bericht vom Juni 1963 ist Allerdings änderten schon bald dar- zu lesen, „dass die beiden Maurerbrigaden Pagel und auf die Verantwortlichen in Ost-Ber- Kachur, die gegenwärtig eine große neue Turnhalle, das lin ihre Pläne und machten aus Heizhaus und ein Küchengebäude bauen, im Wettbe- Kienbaum eine zentrale Sport- und werb um die Erfüllung des Planes stehen und wissen, was Trainingsstätte, in der sich zunächst sie täglich zu leisten haben. Bis zum 30.6. wollen sie des- Athleten aus aller Welt in den ver- halb ihre Rückstände aufgeholt haben. Man sei sich einig, altes Verwaltungsgebäude © Trainingszentrum Kienbaum schiedenen Pavillons einquartieren künftig im Zweischichten-System zu arbeiten – frei nach durften. Die offizielle Übernahme dem Motto: Das Tempo der Olympioniken verpflichtet.” U rsprünglich befand sich, wie aus alten Chroniken her- der Liegenschaft fand am 24. Juli 1952 statt. vorgeht, auf dem waldreichen Areal am Liebenber- Doch nach und nach wurde die Anlage immer mehr zu ger See eine Sägemühle, deren Betrieb sich allerdings als einer durch hohe Zäune abgeschirmten Kaderschmiede Fast alle Spitzensportler der DDR bereiteten sich einst nicht rentabel genug erwies und schließlich ganz einge- des DTSB (Deutscher Turn- und Sportbund), vor allem ab stellt wurde. Die halb verfallenen, einstöckigen Gebäude, jenem Zeitpunkt, als Ende der siebziger Jahre noch die die sich auf dem Gelände befanden, dienten dann über geheimnisumwobene Höhentrainingsanlage hinzukam, mehrere Jahre hinweg den Dorfarmen als notdürftige wo ein Höhentraining simuliert werden konnte, das be- Unterkünfte. Doch schon während des Ersten Weltkrie- sonders für die Ausdauer-Athleten eine ganz spezielle ges, vor allem aber im Zweiten Weltkrieg, wurden Häu- Bedeutung hatte. So bedurfte es keiner finanziellen Mit- ser ausgebaut, mit einem feuerfesten Keller versehen, wo tel, um eine gleiche Wirkung wie bei einem Aufenthalt in Handgranaten hergestellt wurden. Kenia oder Mexiko zu erzielen. Mit Ende der Naziherrschaft wurde 1945 die Munitionsfa- Noch immer existiert diese Anlage, ist aber längst still brik geschlossen, die vorhandenen Maschinen demon- gelegt worden. Inzwischen dient sie als museale Erinne- tiert und der Besitzer enteignet. Nach einem dreijährigen rungsstätte, um sie den heutigen Generationen zu prä- Leerstand übernahm dann die Deutsche Wirtschafts- sentieren. Sogar das Trainingsbecken für die Kanuten kommission das von den Kriegswirren verschonte An- und Ruderer besteht noch – allerdings ohne dass darin See am Verwaltungsgebäude © Trainingszentrum Kienbaum
KIENBAUM - INFORMATION 13 am Liebenberger See auf große internationale Ereignisse leistungszentrum mit den Hauptnutzern Basketball, Be- vor. Als erste nutzten 1955 die Radrennsportler um Täve hindertensport, Eisschnelllauf, Gewichtheben, Handball, Schur, Paul Dinter und Bernhard Trefflich die hier gebo- Judo, Kanu, Leichtathletik, Schießen, Tischtennis, Triath- tenen Möglichkeiten, um bei der VII. Internationalen Frie- lon, Turnen und Volleyball. densfahrt ihre Höchstform zu erreichen. Karel Soos mit den Fußballern, wie der Trägervereins-Ehrenpräsident Es wurden gewaltige Investitionen getätigt, wobei der und damalige Torwart Hans-Georg Moldenhauer aus Neubau eines Heizhauses mit der Umstellung von eigener Erfahrung zu berichten weiß, verbrachten hier Braunkohle auf Erdgas zunächst absolute Priorität be- mehrere Wochen im Jahr, aber auch ein Heinz Seiler mit saß. Im Laufe der Zeit kamen viele neue Bauten hinzu seinen Handballern. Gleiches galt für die erfolgreichen beziehungsweise wurden alte total saniert, so dass die Leichtathleten wie Renate Stecher oder Udo Beyer, die Athleten und Athletinnen allerbeste Voraussetzungen Turnerinnen Erika Zuchold, Maxi Gnauck oder Karin Janz, vorfinden, einschließlich einer Kältekammer, die sich im- die Kanuten Birgit Fischer und Jürgen Eschert. Sie alle mer stärkerer Beliebtheit erfreut. Die 2015 eingeweihte trainierten in der abgeschirmten Einöde von Kienbaum, Kunstturnhalle ist die modernste ihrer Art weltweit. wenn Welt- und Europameisterschaften beziehungswei- See © Trainingszentrum Kienbaum se Olympische Spiele anstanden. Reichlich olympische Me- daillen wurde hier in den Eines Tages platzte schließlich die Anlage aus allen Näh- vergangenen Jahrzehnten ten, so dass sich die DTSB-Verantwortlichen dazu ent- „produziert“, was sich zuletzt schließen mussten, einen zweiten, separaten Komplex bei den Erfolgen in Rio de mit eigenen Unterkünften, Sporthallen und -plätzen so- Janeiro widerspiegelte. So- wie Versorgungseinrichtungen zu schaffen. Kienbaum 2 gar die Wintersportler, und wurde die neue, 1985 fertig gestellte Einrichtung ge- da vor allem die Bob- und nannt, die sich etwa einen Kilometer von der Ursprungs- Skeletonfahrer haben inzwi- sportschule befindet. Inzwischen erstahlt auch sie in schen Kienbaum für ihre Sai- schönstem Glanz, einschließlich neuer Hallen mit einem sonvorbereitung entdeckt hochmodernen Kraftraum. und in ihr Trainingskonzept miteingebunden. Das Trai- Ein Jahr nach der Wende übernahm der Trägerverein ningszentrum in Kienbaum „Sportzentrum Kienbaum e. V.“ das gesamte, rund 50 ist das Nonplusultra des Hektar große Areal und führte es wie gehabt als einen deutschen Spitzensports. Sport- und Trainingsbetrieb für den Leistungssport wei- ter, wobei zunächst einmal große Hindernisse aus dem Weg geräumt werden mussten. Seit dem 1. Januar 1997 gilt Kienbaum nun als sportartenübergreifendes Bundes- neues Verwaltungsgebäude © Trainingszentrum Kienbaum
14 KIENBAUM - INFORMATION VORSTELLUNG EHEMALIGE HÖHENTRAININGSANLAGE Eine Reise in die Vergangenheit Die Idee der Höhentrainingsanlage ist im Jahr 1974 ge- Schließung der Anlage Stillschweigen über das Höhen- boren. Seitdem waren die Aufenthalte ausländischer training bewahrt zu haben. Die Arbeit mit den anderen K ienbaum liegt mitten in Brandenburg, einer flachen Sportler Geschichte, die neben den deutschen Athleten Mitarbeitern des Spotzentrums verlief trotzdem ein- Landschaft, die sich durch Wälder, Wiesen und Seen im Sportzentrum Kienbaum trainiert haben. Im Jahre wandfrei. Die Küche lieferte Essen zum Bunker, ohne zu auszeichnet. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet dort 1976 ist der Startschuss für die Planung und letztend- wissen, was dort drinnen passiert. eines der bestgehütesten Geheimisse der DDR-Sport-Ge- lich für den Baubeginn gefallen, unter der Leitung vom Auch wenn keiner offiziell an der Tür geklopft und ge- schichte, ein geheimer Bunker, zu finden ist? ehemaligen Schwimmer Horst Fritsche. 1979 wurde die fragt hat, was in dem Bunker vor sich geht, haben Ge- Ein ehemaliger Mitarbeiter der Höhentrainingsanlage damals in der Idee und Konzeption einmalige Höhentrai- heimdienste anderer Nationen Wind von der Anlage und der Geschäftsführer des heutigen Trainingszent- ningsanlage der Welt eröffnet. bekommen. Nach dem Motto: „Im Sport hört die Freund- rums Kienbaum, Klaus-Peter Nowack, haben bei einem schaft auf“, entstand eine Feindschaft zwischen der DDR Gespräch Einblicke in die Machenschaften der Kammer und der UdSSR. gegeben. 10 Jahre haben ausgewählte Kadersportler in der Kam- Beim Betreten der geheimnisumwobenen ehemaligen mer unter Höhenbedingungen, d. h. unter sauerstoffar- Höhentrainingsanlage kommt einem ein Geruch von mer Luft, um einen schnellen Zuwachs der roten Blutkör- Rost und alter Tapete entgegen, die Einrichtung ist gelb perchen zu erzielen, trainiert. Mithilfe eines technischen und braun. In diesem Moment fühlt man sich zurückver- Kreislaufes wurden Luftbedingungen für bis zu 4000 Me- setzt in eine andere Zeit, knapp 30 Jahre in der Vergan- ter Höhe (optimale Bedingungen waren bei 2800 – 3200 genheit. Dennoch ist in der Anlage alles so aufgebaut, als Meter) simuliert. Dabei wurden zudem die Temperatur wenn gestern noch Sportler/innen dort trainiert haben. und die Luftfeuchtigkeit entsprechend angepasst. Das Die Tageszeitung von früher ist aufgeschlagen, Wimpel war das eigentliche Geheimnis. Die Sportler mussten und Fahnen hängen an den Wänden, lediglich die Moni- Diese Einrichtung unterlag der Staatskontrolle und war nicht mehr weit reisen, sondern konnten ihr Höhentrai- tore sind schwarz... komplett geheim. Die Mitarbeiter als auch die Sportler ning auch in Deutschland absolvieren. und Trainer mussten vor dem Betreten des Bunkers eine Um in den Bereich für das Höhentraining zu gelangen, Verschwiegenheitserklärung abgeben. Es durfte kein war das Durchqueren einer Schleuse notwendig, die an Wort über die Vorgänge in der Kammer gesprochen wer- ein U-Boot erinnert. den. Kein Wort zur Familie, kein Wort zu Freunden, und auch kein Wort zu den anderen Mitarbeitern des Sport- zentrums. In der Zeit ab 1979 waren circa 200 Mitarbeiter im Sportzentrum Kienbaum beschäftigt, 12 Mitarbeiter davon waren für die Betreuung der Höhentrainingsan- lage zuständig. Der ehemalige Mitarbeiter der Kammer erzählte uns, dass es damals auf vollstes Verständnis traf, dass kein Wort über den geheimen Bunker verloren wer- den durfte. Er kann mit bestem Gewissen sagen, bis zur
KIENBAUM - INFORMATION 15 In dieser Schleuse verweilten die Sportler circa 10 – 20 aufnahmen der Kammer liefen. Wahrscheinlich lässt sich Im Gespräch mit dem ehemaligen Mitarbeiter wurde Minuten, bis die Luft rausgelassen und der Druck ange- unter anderem dadurch mit Freude sagen, dass es in den deutlich, welche persönliche und freundschaftliche Bin- passt war. Durch diese Schleuse erhielten die Sportler 10 Jahren des simulierten Höhentrainings keine Unfälle dung zu den Sportlern und Trainern aufgebaut wurde. auch ihre Mahlzeiten, denn die Aufenthalte unter Hö- gab, lediglich kleinere Probleme beim Druckausgleich. Nicht verwunderlich, wenn man mehrere Stunden oder henbedingungen variierten zwischen drei Stunden und sogar Tage mit den Sportlern und Trainern dort ver- anfänglich auch bis zu 10 Tagen. Ja, es gab auch Schlaf- bringt. Selbstverständlich war, dass die Arbeitszeiten der räume in dieser Anlage Mitarbeiter auf die Trainingszeiten in der Höhenanlage Bis zu 39 Personen konnten sich im Bereich des Höhen- abgestimmt wurden. trainings aufhalten, mit dabei immer ein Arzt und zeit- Umso wehmütiger war die Schließung der Höhentrai- weise eine Schwester zur Überwachung des Gesundheits- ningsanlage im Jahr 1990, mit der Wende. Der BBC war zustandes, denn das Höhentraining stellte eine enorme als erste Presse vor Ort, danach folgten viele weitere Me- Belastung für den menschlichen Körper dar. Daher war dienbesuche, die mit den Mitarbeitern sprechen wollten. das Einschleusen auch nur möglich, wenn entsprechende Mit dem Ende des geheimen Bunkers zeichnete sich für gesundheitliche Tests absolviert wurden. Einige Athle- die meisten Mitarbeiter auch das Ende ihrer Arbeit im ten haben sich nicht wohlgefühlt in einem eingesperrten Sportzentrum Kienbaum ab ... eine damals einzigartige Raum ohne Fenster, sodass diese beispielsweise Kopf- Anlage sagt Tschüss... schmerzen vorgetäuscht haben und somit durch die ge- sundheitlichen Test gefallen sind, um nicht in die Höhen- Heute ist die ehemalige Höhentrainingsanlage als Muse- anlage zu müssen. Hauptsächlich wurde das Höhentraining von Ausdauer- um auf dem Gelände des Trainingszentrums Kienbaum sportarten in Anspruch genommen, den Biathleten und hergerichtet und wird von Rentnern und früheren Mitar- Läufern, den Radsportlern, die auf Ergometern der Marke beitern gepflegt und aufbereitet. Kienbaum trainierten, und den Kanuten, die in der unte- ren Etage der mehrstöckigen Kammer ein Kanubecken hatten. Auch Schwimmer und Boxer haben versucht, ihre ehemalige Höhentrainingsanlage © Trainingszentrum Kienbaum Krafteinheiten unter Höhenbedingungen zu absolvieren. Marathonläufer Waldemar Cierpins- ki bereitete sich auf die Olympischen Spiele 1980 in Moskau in der Höhen- Die gesamte Höhentrainingsanlage war mit Überwa- trainingsanlage in Kienbaum vor, wo die chungskameras ausgestattet, die oftmals ein Arzt im Gegebenheiten von Teilabschnitten der Regieraum im Blick hatte, um alle Sportler gleichzeitig olympischen Strecke simuliert wurden. überwachen zu können. Der Regieraum war voll mit Mo- Letztendlich konnte er bei diesen Spielen nitoren, die noch heute dort stehen, auf denen Moment- zum Olympiasieg laufen.
KIENBAUM - INFORMATION 17 VORSTELLUNG DAS WACHSEN UND WERDEN Besuc her d es Tra von Deutschlands schönster Trainingsstätte 1999 ining szent Otto S chily ( rums Bunde Kienb 2001 sminis aum: 1955 Leistungssportschule des Deutschen Turn- und Sportbundes Rolf S ter) chwan itz (St 14.06.1991 Gründung: Trägerverein Sportzentrum Kienbaum e. V. 2002 aatsm Brigitt inister e Zyp ) 01.01.1997 Trägerverein Bundesleistungszentrum Kienbaum e. V. ries (B 2004 MI-St Dr. Gö aatsse ttrik W kretär 18.07.2017 Trägerverein Kienbaum - Olympisches und Paralympisches Sport in) Trainingszentrum für Deutschland e. V. aussc ewer (Staat huss d s 2005 es De sekretär) u utsche n 50 Jah re Kie n Bun d u. a. L n d estag utz He baum mit O es Janz-B ßl ly üttner ich, Marlies mpiasieger weiter , DDR n, e -Fußb Göhr, Udo all Na Beyer tional , 2007 Dr. Th mann Dr. Karin omas schaft Bach , und 2008 (DOSB gszentrums Vorsitzende des Trainin Dr. Th -Präsi omas dent) Micha Bach Kienbaum: el Ves ( D per (G OSB-Präsid 2009 enera ent), Dr. Fra ldirek 14.06.1991 - 03.04.1992 nz Jos tor) Martin Kilian eph Ju 2010 ng (Ve 03.04.1992 - 29.05.1997 Dr. An rteidig gela M ungsm Manfred Freiherr e r kel (B inister 2012 u n ) von Richthofen Dr. Ha d eskan zlerin) ns-Pe , ter Fri 29.05.1997 - 23.07.2013 2015 edrich Dr. Hans-Georg Thom (Innen minist as de Moldenhauer 2017 Maiziè re (Inn er) Dr. An enmin 23.07.2013 - 03.06.2015 gela M ister) Bernhard Schwank 2018 erkel (Bund Steph eskan seit 03.06.2015 an Ma zlerin) Dirk Schimmelpfennig yer (p arlam entari scher Staats sekret är)
18 KIENBAUM - INFORMATION VORSTELLUNG DAS WACHSEN UND WERDEN von Deutschlands schönster Trainingsstätte Auszeichnungen Ende 2002 Anschluss an das öffentliche Frisch- und gebäudes, weil die Sanierungsarbeiten Abwassernetz wesentlich teurer geworden wären, fer- 19.07.2010 „Auserwählter Ort“ im Land der Ideen 14.12.2003 Die abgebrannte und dann abgerissene ner zweier weiterer Pavillons sowie die „Gelebte Einheit“ Finnische Sauna wurde im alten Stil wie- Errichtung einer 12,50 m hohen Volley- (überreicht durch Bundeskanzlerin der hergerichtet ball-Trainingshalle Angela Merkel) 15.09.2004 Beginn der umfangreichen Sanierungs- 14.07.2009 Einweihung der ersten Kältekammer für arbeiten des Speisesaals und der Küche, den Sport in Deutschland die vorübergehend nach Kienbaum 2 November Beendigung der Sanierungsarbeiten und Bauabschnitte - ausgelagert wurden 2009 energetischen Maßnahmen des Mehr- Entwicklung vom Trainingszentrum Kienbaum Oktober Beendigung des 4. Bauabschnitts mit zweckgebäudes in Kienbaum 2, das au- 01.01.1997 Abschließende Definition als sportart- 2004 der Fertigstellung des neuen Kraftraums ßerdem mit einem Sportsaal und mehre- übergreifendes Bundesleistungszentrum Kienbaum 1 ren Seminarräumen ausgestattet wurde. mit den Hauptnutzern Leichtathletik, 13.11.2004 Übergabe der sanierten Mehrzweckhal- August 2010 Einweihung der 12,50 m hohen Volley- Kanu, Turnen, Eisschnelllauf, Bob- und le (BSH1), die sich sowohl für das Wurf- ballhalle Schlittensport, Tischtennis, Triathlon, Be- training (Diskus, Speer und Hammer), als Mai 2011 Fertigstellung des neuen Verwaltungs- hindertensport, Volleyball, Bogenschie- auch für Spiele eignet gebäudes mit Büros und mehreren Se- ßen 30.11.2006 Die für 3,249 Millionen € restaurierte minarräumen und der Rezeption sowie 01.01.1998 Umbau der Heizungsanlage (von Kohle Schwimmhalle wurde übergeben der Bau zwei weiterer Pavillons auf Gas) 01.08.2007 Fertigstellung der überholten Leichtath- September Umzug der Sportschule der Bundespo- 27.06.2000 Neubau der ersten neuen Pavillons letik-Anlagen im Bereich Kienbaum 2, 2011 lizei nach Kienbaum und Übergabe der 18.06.2001 Übergabe der Ballspielhalle 1 mit dem die mit dem gleichen blauen Kunststoff- neuen Ballspielhalle 4 mit einem zusätz- Therapie-Zentrum und mehreren Semi- belag wie im Berliner Olympiastadion lichen Kraftraum narräumen (Schauplatz der WM 2009) versehen 23.07.2013 Einweihung des dynamometrischen Sommer 2001 Beginn der Sanierungsarbeiten des wurden Messplatzes im Erweiterungsanbau des Wohnbereichs Kienbaum 2 Mai 2008 Die neue Kanu-Rennstrecke wird in Be- Wurfhauses sowie die Inbetriebnahme Umbau des Wasserwerks zu einem Ka- trieb genommen von zwei Blockheizkraftwerken nu-Funktionsgebäude (Umkleiden, Auf- Gleichzeitig gab es einen Beschluss über 03.06.2015 Eröffnung der neuen Kunstturnhalle für enthaltsräume, Sanitäranlagen, Lager- den Abriss der Ballspiel- und Athletik- den Männerbereich (Grundsteinlegung räume) halle in Kienbaum 2, die nicht mehr den war im Juli 2013) 24.04.2002 Fertigstellung Wohntrakt Kienbaum 2 bautechnischen Sicherheitsanforderun- 15.08.2019 Offizielle Eröffnung der energetisch sa- mit einer Kapazität von 206 Betten gen entsprach nierten Judo/Turnhalle 23.10.2002 Abriss der alten Werferhalle und des Mai 2009 Der Vorstand beschließt den Abriss Kraftraums - Neubau an gleicher Stelle und gleichzeitigen Neubau des Haupt-
KIENBAUM - INFORMATION 19 Impressionen Sommerfeste/Besuche © Camera 4, Trainingszentrum Kienbaum
20 KIENBAUM - INFORMATION RUND UM DAS TRAININGSZENTRUM KIENBAUM AWARD GEWINNER D as Trainingszentrum Kienbaum hat im Jahr 2012 den Kienbaum Award ins Leben gerufen. Der Gewinner wird von 2012 Betty Heidler 2013 Kristina Vogel 2014 Martin Wierig den Mitarbeitern des Trainingszentrums Fragt man nach dem Menschen, der hin- Unser Gewinner im Jahr 2014 probierte Kienbaum gewählt. Dieser Preis soll die ter diesen sportlichen Erfolgen im Ham- sich erst im Tischtennis, Fußball und dem Olympische Idee in den Mittelpunkt rü- merwurf steht, so äußern sich verschiede- Hürdensprint aus, bis er seine Disziplin, cken und steht neben bestehenden Aus- ne Stimmen sehr übereinstimmend über den Diskuswurf, entdeckte. zeichnungen für sportliche Höchstleistun- Betty Heidler: Er hat hohen Respekt vor seinen Gegnern gen insbesondere für menschliche Werte • Sie ist selbstbewusst, ohne überheb- und schätzt die Arbeit anderer Sportler und Vorbildswirkung. lich zu sein. sehr! Trotz seiner ruhigen und eher un- • Sie hat einen eigenen Standpunkt, auffälligen Art, ist Martin Wierig ehrgeizig ohne rechthaberisch zu wirken. und arbeitet stets an sich. „Für einen Sportler, der sich durch sei- • Sie ist zielstrebig, selbstdiszipliniert Im Jahr 2009 musste sie einen ersten Rück- ne besonderen menschlichen Werte und und konsequent, ohne die Belange schlag verkraften. An diesem Tag wurde ihr Mit der Erschöpfung nach Trainingsein- Umgangsformen auszeichnet und damit ihres Umfeldes und ihrer Unterstützer die Vorfahrt genommen, eine Kollision war heiten und Enttäuschung bei Niederlagen für viele junge Sportler ein Vorbild ist.“ aus dem Auge zu verlieren. nicht mehr vermeidbar. Sie arbeitete sich weiß er umzugehen und diese nicht an zurück, bis sie wieder im Sattel sitzen konn- anderen auszulassen, sondern stattdessen Sie verkörpert somit genau den Grundge- te. Seit dem hatte Kristina stetig auf die zur eigenen Motivation umzubauen. Dies danken des Kienbaum Awards und ist zu Olympischen Spiele in London hingearbei- macht ihn zu einem sehr umgänglichen Recht unsere erste Kienbaum Award Ge- tet und konnte stolz mit dem Olympiasieg und warmherzigen Sportler, der immer winnern geworden. nach Hause fahren. Auch weitere Erfolge ein Auge auf sein Umfeld wirft. Aus die- konnte sie einfahren - bis sie ihren zweiten sem Grund ist er auch berechtigt unser Rückschlag im Jahr 2018 einstecken muss- Sieger im Jahr 2014 geworden. te. Seit einem schweren Trainingsunfall ist die Erfurterin querschnittsgelähmt. Sie hat das Streben nach Perfektion zu ihrer Lebenseinstellung gemacht, auch außer- halb des Leistungssportes. Nicht nur ihren sportlichen Konkurrentinnen begegnet sie mit Respekt und Wertschätzung, Niederla- gen begreift sie als Chance zum Wachsen. Kristina Vogel hat sich ihre bodenständige Kienbaum Award Gewinner Natürlichkeit bewahrt, ihr Optimismus und © Camera 4 ihre Freundlichkeit wirken ansteckend.
KIENBAUM - INFORMATION 21 2015 Sebastian Brendel 2016 Anja Schneiderheinze 2017 Max Rendschmidt 2018 Andreas Toba Als ihr Name genannt wurde, war sie völlig Als hätte es nach dem Kreuzbandriss bei baff. Als erste Wintersportlerin durfte sie den Spielen in Rio und der Heldentat am den begehrten Award entgegennehmen. Pauschenpferd, durch die Deutschland „Ich weiß nicht, was ich vor Aufregung Siebter wurde, noch eines Beweises für sagen soll“, stammelte die Olympiasie- seine Qualitäten als Stehaufmännchen gerin, Welt- und Europameisterin gerührt bedurft, folgten drei Meniskus-OPs und ins Mikrofon. Auf ihrer Facebook-Seite andere Verletzungen mit wochenlanger schrieb sie später: „Richtig stolz macht Zwangspause. Doch der Hannoveraner mich, wofür er steht.“ lässt sich nicht unterkriegen. Den 18. Juli 2017 wird der Doppel-Olym- Unter Trainingskollegen ist er berühmt piasieger gewiss nicht so schnell verges- berüchtigt für seinen schier unbändigen „Wenn man Sportlerinnen und Sportler Bewundernswert ist aber auch noch et- fragt, bekommt man stets zur Antwort, sen. Erst war es dem Kanuten vorbehal- was Anderes an ihm, wie es Bundestrai- Fleiß und seine Akribie. Jede noch so un- ten, Angela Merkel den Zweierkajak, mit bedeutende Trainingseinheit absolviert Anja zeichnet sich durch ihre Fairness, ner Andreas Hirsch in der Laudation aus- ihre Hilfsbereitschaft, ihre Zielstrebigkeit dem er im Vorjahr zuvor mit Marcus Groß drückte: „Trotz sportlicher Anstrengungen er auf höchstem Niveau, selbst wenn die olympisches Gold gewonnen hatte, näher Umfänge noch so hoch sind. Auch die und ihre Herzlichkeit aus“, betonte Dirk und Verletzungssorgen tritt Andreas stets Schimmelpfennig als Vorsitzender des vorzustellen. höflich, hilfsbereit und als Teamplayer Hürden und Schicksalsschläge, die ihm während seiner bisherigen Laufbahn in Trägervereins in seiner Würdigung. Ihre auf. Es zählen nicht nur Ergebnisse, Na- glanzvolle Karriere setzte die Thüringerin Etwas später folgte sein nächster Auf- tionenpunkte, es zählen auch Erlebnisse, die Wege gelegt wurden, verstand er, in tritt mit der Bundeskanzlerin. Aus ihren Energie umzumünzen. nach der Ehrung nicht fort. Der Grund: Geschichten, die uns den Menschen nä- Wenige Monate später brachte sie ihren Händen erhielt er den Kienbaum Award. herbringen, so werden Werte vermittelt, ersten Sohn zur Welt. Kanu-Verbandschef Thomas Konietzko so entwickeln sich Vorbilder. Und Andreas Nach seinem Erfolg 2013 bei der Heim- würdigte die Entwicklung des Champions, WM in Duisburg blieb wieder ein völlig ist ein großes Vorbild.“ der nach sportlich erfolgversprechenden bodenständiger Sebastian Brendel zurück, Anfängen unter Anleitung seiner Mutter der auch an die Zukunft seiner Kinder Ruth und seines Stiefvaters Willy in sei- denkt. „Die Kids sollen sich mehr bewe- nem Heimatverein Blau-Weiß Rheidt dann gen. Wenn wir sie für den Sport begeis- in Essen unter Trainer Robert Berger zum tern wollen, dann sind Olympische Spiele Weltklasseathleten reifte. Den mit der genau das Richtige. Sicher schafft es nicht Ehrung vergebenen Scheck in Höhe von jeder bis dahin. Aber es geht ja auch da- 1977 € spendete der Gehuldigte seinem rum, dass der Breitensport davon profi- Heimatverein für die Trainingsarbeit. tiert.“
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KIENBAUM - INFORMATION 23 RUND UM DAS TRAININGSZENTRUM STIMMEN ZUM TRAININGSZENTRUM KIENBAUM © Facebook, Instagram, moz.de, berliner-kurier.de, taz.de, holidaycheck.de, Google Bewertungen
24 KIENBAUM - INFORMATION RUND UM DAS TRAININGSZENTRUM KIENBAUM - SPRUNGBRETT ZUM OLYMPIASIEG Ehrentafel von über 250 Olympiasiegern, die sich in Kienbaum vorbereitet haben (A-Z) OLYMPISCHE SOMMERSPIELE seit 1956 Boxen Anke von Seck Max Hoff Leichtathletik Peter Frenkel Rudern Andreas Zülow Bernd Duvigneau Max Rendschmidt Angela Voigt Petra Felke Achter 1968 Henry Maske Bernd Olbricht Nicole Reinhardt Annelie Ehrhardt Renata Stecher Dieter Grahn Jochen Bachfeld Birgit Fischer Olaf Heukrodt Bärbel Wöckel Rita Kühne Dieter Schuber Manfred Wolke Carola Zirzow Olaf Winter Brigitte Rohde Robert Harting Frank Forberger Rudi Fink Carolin Leonhardt Oliver Fix Carla Bodendorf Romy Müller Frank Rühle Wolfgang Behrendt Carsta Genäuß Oliver Kegel Christian Schenk Rosemarie Ackermann Jörg Bothe Christian Gille Peter Kretschmer Christoph Harting Ruth Fuchs Jörg Lucke Fußball Conny Waßmuth Ramona Portwich Christoph Höhne Sigrun Wodars DDR-Mannschaft 1976 Detlef Hofmann Reinhard Eiben Dieter Baumen Thomas Munkelt Schwimmen Elisabeth Micheler Rolf-Dieter Armend Doris Maletzki Thomas Röhler Roland Matthes Gewichtheben Fanny Fischer Ronald Rauhe Ellen Streidt Udo Beyer Matthias Steiner Franziska Weber Rüdiger Helm Evelin Jahn Ulf Timmermann Triathlon Gunar Kirchbach Sebastian Brendel Gerd Wessig Volker Beck Jan Frodeno Handball Harald Marg Siegbert Horn Hartwig Gauder Waldemar Cierpinski Männer 1980 Heike Singer Thomas Reineck Heike Dechsler Wolfgang Nordwig Turnen Ingo Seplly Thomas Schmidt Ilona Slupianek Klaus Köste Judo Jan Vandrey Tim Wieskötter Ingrid Auerswald Radsport Karin Janz Dietmar Lorenz Joachim Mattern Tina Dietze Ingrid Mickler-Becker Guido Fulst Roland Brückner Yvonne Bönisch Katrin Wagner Tom Liebscher Johanna Klier Jan Ulrich Maxi Gnauck Ole Bischof Kay Bluhm Tomasz Wylenzek Jürgen Schult Jens Lehmann Holger Behrendt Kurt Kuschela Torsten Gutsche Karin Balzer Kristina Vogel Andreas Wecker Kanu Maike Nollen Ulrich Papke Lutz Dombrowski Lothar Thoms Fabian Hambüchen Alexander Grimm Manuela Mucke Walter Hofmann Margitta Gummel Lutz Heßlich Andeas Dittmer Marcus Groß Marita Koch Miriam Welte André Wohllebe Mario von Appen Marlies Göhr Robert Bartko Andreas Ihle Mark Zabel Martina Hellmann Anett Schuck Martin Hollstein Monika Zehrt Ringen Anke Nothnagel Martina Bischof Nils Schumann Lothar Metz
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