Magazin-e - Wie viele Autos fahren wohl täglich durch die Alpen?
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Nr. 1 | Januar | Janvier | Gennaio 2016 Magazin-e Personalverband des Bundes | Association du personnel de la Confédération | Associazione del personale della Confederazione | www.pvb.ch Wie viele Autos fahren wohl täglich durch die Alpen? Das Bundesamt für Statistik (BFS) ordnet die Zahlenwelt der Schweiz und macht sie trans- parent und öffentlich zugänglich. Das gefällt aber nicht allen. | Seite 7 Combien de véhicules franchissent quotidiennement les Alpes? L’Office fédéral de la statistique (OFS) met de l’ordre dans le monde des chiffres concernant la Suisse, l’éclaire et le rend accessible au grand public. Mais cela n’a pas l’air de plaire à © Christoph Schütz tout le monde! | Page 21 Quante auto transitano attraverso le Alpi? L’Ufficio federale di statistica (UST) organizza l’insieme dei numeri della Svizzera e li rende trasparenti ed accessibili a tutti. Questo non piace a tutti. | Pagina 29
rvice public e Lo ve S e Concour photos Lo n… gn ve Service publ ampa e onne werb K Ils et elles ont ic gew et tb Fotow aben gagné … Sie h 2 3 dem Ferienverein 1 1. Eine Woche Ferien mit avec Ferienverein Une semaine de vacances » im Ham mam und Spa 2. «Entspannung pur Oktogon in Ber n m et Spa Oktogon à Bons «détente» au hamma Berne Momente» unter 3. Gute «gastronomische t Kolleg/innen im Restauran «pl ais irs gas tron om iqu es» entre collègues Bons au restaurant Kino 4. Spannende Momente im Des moments tou t en sus pense au cinéma nsein mit einer guten 5. Gemütliches Beisamme Flasche Wein! d’un bon crû! Un moment convivial autour 5 4 Spezialpreis der Jury für besondere Kreativität Prix «mention spéciale créativité du jury» Herzlichen Dank an unsere Sponsoren RAMSEIER Suisse AG und Ferienverein sowie an den Fotografen Thomas Hodel, Bern. Sie haben eine zweite Chance! Vous avez une 2e chance! Unser Bus fährt weiter. Die Tour de Suisse und der Fotowettbewerb werden Notre bus reprend la route avec le Tour de Suisse et le concours photos bis in den Sommer verlängert. Im Herbst haben wir die Botschaft der Kam- jusqu’à l’été! Cet automne, nous avons pu relayer le message de la campa- pagne «LOVE Service public» in mehreren Bundesämtern verbreiten kön- gne «LOVE Service public» sur de nombreux sites de la Confédération. Ce nen. Sie war ein voller Erfolg. Deshalb haben wir entschieden, die Tour de fut une telle réussite que nous avons décidé de prolonger notre Tour de Suisse bis in den Sommer zu verlängern! Sie wollen auch im Interesse Ihrer Suisse jusqu’à l’été! Nous avons pu compter sur le soutien de nombreuses Kolleginnen und Kollegen in Ihrem Arbeitsumfeld eine ähnliche Aktion star- personnes! Nos chaleureux remerciements à celles et ceux qui ont contri- ten? Oder Sie wollen an einer unserer bereits ge- bué à ce succès! Vous aussi avez envie de mettre sur pied une telle action planten Aktionen teilnehmen? Wir besuchen Sie sur votre lieu de travail et en faire profiter vos collègues? Ou de participer à gerne! Senden Sie uns einfach eine E-Mail an l’une des actions prévues? Il suffit de nous envoyer un courriel à pvb@pvb. pvb@pvb.ch, oder rufen Sie uns unter der Num- ch ou de nous appeler au 031 938 60 61! mer 031 938 60 61 an!
| Inhaltsverzeichnis | Sommaire | Sommario | 3 Inhalt Herzlichen Glückwunsch Editorial: Wir heissen unseren neuen Chef willkommenI | Seite 4 3 Buchstaben … in 2 Worten: Regieren heisst vorausschauen! | Seite 4 Nos félicitations Stabilisierungsprogramm 2017–2019: Das Personal stark betroffen | Seite 5 ... an unsere Bundesrätinnen und Bundesräte zur Wahl, Lohnverhandlungen 2016: ETH-Bereich, Swissmedic, METAS, besonders an … Publica | Seite 6 à nos conseillers fédéraux pour leur élection, VBS: Treffen mit dem Chef der Armee | Seite 6 tout particulièrement à … Dossier: Wie viele Autos fahren wohl täglich durch die Alpen? | Seite 7 Interview mit Georges-Simon Ulrich, Direktor des Bundesamtes für Statistik | Seite 11 ...Ueli Maurer, Ratgeber: Sexuelle Belästigung und Vorsorge | Seite 12 neuer Finanzminister und 7 Fragen an … Anne Satir | Seite 13 Chef des Bundespersonals nouveau ministre des finan- Kurse: Vorbereitung auf die nachberufliche Zukunft | Seite 32 ces et chef du personnel de la Confédération © Christian Pfander Sommaire Ausschnitt aus der Editorial: Bienvenue à notre nouveau chef! | Page 14 Pressekonferenz vom 9. Dezember 2015: 3 lettres … en 2 mots: Gouverner, c’est prévoir! | Page 14 «Man muss (…) immer auch Programme de stabilisation 2017–2019: Le personnel fortement festhalten, dass die Bundesverwaltung sehr gut arbeitet, wir haben touché | Page 15 sehr gute Leute in der Verwaltung, die möglichst präzis, exakt und in Mesures salariales 2016: Domaine des EPF | Page 15 hoher Qualität die politischen Entscheide umsetzen.» Dossier: Combien de véhicules franchissent quotidiennement les Alpes? | Page 21 Interview avec Georges-Simon Ulrich, directeur de l’Office fédéral de la statistique | Page 25 Conseils: Harcèlement sexuel et prévoyance professionnelle | Page 26 7 questions à… Valérie Brulhart | Page 27 ...Guy Parmelin, nouveau conseiller fédé- Sommario ral, en charge du DDPS © admin Editoriale: Un benvenuto al nostro nuovo capo! | Pagina 28 neuer Bundesrat, über- 3 lettere… in 2 parole: Governare significa prevedere! | Pagina 28 nimmt das VBS Dossier: Quante auto transitano attraverso le Alpi? | Pagina 29 Sektionen – Sections – Sezioni | Seiten 32–34 ...Walter Thurnherr, © admin neuer Bundeskanzler nouveau chancelier fédéral Aktivitäten 2016 | Seiten 17–20 Activités 2016 | Pages 17–20 Attività 2016 | Pagine 17–20 PVB Magazin-e APC | Januar | Janvier | Gennaio 2016
4 | Editorial | Wir heissen unseren neuen Chef willkommen! Aus unseren Erfahrungen als Sozialpartner von Bundesrat Ueli Maurer, dem ehemaligen Vorsteher des Departements für Verteidigung, Bevöl- kerungsschutz und Sport, wissen wir, dass dieser dem Personal viel Respekt entgegenbringt und insbesondere dem Dialog mit den Verbän- den gegenüber offen eingestellt ist. Es besteht kein Grund, dass dies künftig anders sein sollte – nun da Ueli Maurer das Finanzdepartement übernimmt und damit zum Chef des gesamten Bundespersonals wird. In der Ausgabe der Sonntagszeitung vom 13. Dezember bekräftigt Ueli Maurer zwar, dass das Budget für das Bundespersonal «abgespeckt» werden muss, jedoch die Forderung von einigen SVP-Parlamentariern, den Personalbestand um 30 Prozent zu reduzieren, im Parlament keine Mehrheit finden wird. Ich interpretiere diese Worte als ein klares Sta- tement des neuen Personalchefs des Bundes an seine Partei. Ich bin mir zudem sicher, dass Ueli Maurer bei der Ausübung seines neuen Amtes Pragmatismus walten lassen wird. Ein guter Service public nützt allen, auch den Wählerinnen und Wählern der SVP. Ich arbeite seit mehr als 20 Jahren im Dienste der Eidgenossenschaft. Jahr für Jahr hat mein Departement neue Ziele festgelegt, mehr Produk- tivität gefordert und dabei gleichzeitig die Qualität verbessert. Ich bin sicher, dass Sie genau wie ich stolz darauf sind, das zu erreichen, was von uns gefordert wird. Unser Arbeitgeber ist anspruchsvoll, aber realistisch, was die Entwicklung der Wirtschaft und generell der Gesellschaft anbelangt. Gewisse Vorschläge des Parlaments ähneln hingegen immer mehr einem ideologischen staatsfeindlichen Diskurs. Die Plafonie- rung der Personalkosten für den Zeitraum 2016–2019 auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2014 (Motion Leo Müller, CVP Luzern) mit der gleichzeitigen Forderung, dass der Bund neue Aufgaben wie beispielsweise die Einführung systematischer Grenzkontrollen übernimmt ist schlichtweg unrealistisch. Neue Aufgaben setzen voraus, dass ihre Finanzierung einkalkuliert wird! Einsparungen um jeden Preis können sich als gefährlich und kostspielig erweisen. Es sei daran erinnert, dass gewisse Aufträge, die unter dem Deckmantel der Ausgabenkontrolle im Informatikbereich externen Unternehmen anvertraut wurden, zu einem für den Bund verheerenden Endergebnis geführt haben. Ebenfalls zu erwähnen ist der Forschungsbereich: Kürzungen bei den ETH-Sub- ventionen bedeuten, die Zukunft unseres Landes mit einer schweren Hypothek zu belasten. Bereits heute beobachten wir eine zunehmende Verschlechterung der Arbeitsbedingungen bei der doch so renommierten EPFL. Da die Staatsquote in der Schweiz eine der niedrigsten in ganz Europa ist, besteht kein Grund «abzuspecken»! Und wenn wirklich nach kleinen «Fettpolstern» gesucht werden muss, wie es Ueli Maurer sagt, dann sind diese vielleicht in der Überwachung zu finden: In den letzten Jahren ist die Zahl der Stellen in den Bereichen Kontrolle, Messung, Beurteilung, Evaluation der Arbeit der Mitarbeitenden unter dem Vorwand der Kosteneinsparung buchstäblich explodiert. Bundesrat Maurer, ich heisse Sie im Namen der 10 000 Mitglieder des PVB in Ihrem neuen Amt willkommen. Ich kenne Sie als eine pragmatische und vernünftige Person. Ich wünschte mir, ich könnte dies auch von den Parla- mentarierinnen und Parlamentariern sagen, deren unablässige Attacken gegen die Ausgaben und die Arbeits- plätze vielleicht vor allem auf Eveline Widmer-Schlumpf abzielten. René-Simon Meyer, Präsident des PVB 3 Buchstaben … in 2 Worten Regieren heisst vorausschauen! che diese Informationen brauchen, um ihre Personalkosten berechnen oder die Verfügbarkeit einer Fachkraft auf dem Arbeits- Der Spruch «Regieren heisst vorausschauen» gilt für sämtliche Län- markt evaluieren zu können. der, einschliesslich der Schweiz. Wie können wir jedoch in die Zu- Das BFS hat zudem in den letzten Jahren deutliche Sparbemühun- kunft schauen, wenn wir nicht über verlässliche statistische Daten gen an den Tag gelegt, insbesondere, indem es ein neues Instru- verfügen? Artikel 65 der Bundesverfassung begründet die Kompetenz ment für die Volkszählung eingeführt hat (die wohlverstanden des Bundes, die notwendigen statistischen Daten zu erheben, damit un- bereits bei Christi Geburt durchgeführt wurde, der deshalb auch ser moderner Staat und unsere Demokratie funktionieren. Nicht nur die in einer Krippe weit weg von zu Hause geboren wurde!). Dieses neue Instru- Regierenden sind auf diese Informationen angewiesen, sondern auch die Wirt- ment hat sowohl die Haushalte als auch die Unternehmen, die Immobilienver- schaft und die gesamte Zivilgesellschaft, aber auch die Gewerkschaften und die waltungen, die Gemeinden und die Kantone entlastet. Wenn nun der Anstieg der Personalverbände. Damit wir unsere Forderungen bei den Lohnverhandlungen Ausgaben des BFS ein wenig höher ist als der Anstieg des Bundesbudgets generell, stellen können, ist es unabdingbar, die wirtschaftliche Lage zu kennen, die wie- so ist dies darauf zurückzuführen, dass im Rahmen der von Volk und Regierung derum auf verlässlichen Zahlen basiert. gutgeheissenen bilateralen Abkommen II ein Abkommen über die Statistik neue Damit das Bundesamt für Statistik (BFS) funktionieren kann, ist es auf finan- Inhalte, Erhebungen und Register erforderlich machte. Lässt man dieses Element zielle Mittel und auf Personal angewiesen. Die SVP hat eine Motion mit dem Titel ausser Betracht, dann entspricht der Anstieg dem Mittel und steht im Zusam- «Unternehmen und Bürger vom Statistikaufwand entlasten»eingereicht: Der menhang mit dem Bevölkerungswachstum und den Erwartungen der Bürgerin- Bundesrat wird beauftragt, den Aufwand des BFS für das nächstmögliche Budget nen und Bürger in Bezug auf den Service public. um 82 Millionen Franken zu kürzen. Wenn sich das Budget des BFS innerhalb Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erbringen einen qualitativ hochstehenden von zehn Jahren verdoppelt hat, dann deshalb, weil auch die Bedürfnisse gestie- Service, der für die Bevölkerung dieses Landes unverzichtbar ist. Danke an alle! gen sind. Die Motionäre geben vor, die Unternehmen, die statistische Daten lie- fern müssen, entlasten zu wollen. Es sind aber gerade diese Unternehmen, wel- Maria Bernasconi, Generalsekretärin PVBMagazin-e APC | Januar 2016
| PVB-Pinnwand | 5 Stabilisierungsprogramm destabilisiert Der PVB ist gegen Spar- massnahmen auf dem Bundesverwaltung Rücken des Personals Der PVB ist entschlossen, diese Der Bundesrat sieht vor, seine Ausgaben von 2017 bis 2019 um jährlich rund eine Milliarde Franken Sparmassnahmen zu bekämpfen. zu senken, dazu sind 25 Massnahmen geplant. Auch die Verwaltungskosten sollen drastisch redu- Er will nicht, dass das Personal die ziert werden. Insbesondere das Personal ist davon stark betroffen. Der PVB wehrt sich gegen diese Zeche für den Einnahmenrück- gang infolge einer falschen Steuer- Massnahmen. Er wird dies im Rahmen der bis zum 18. März 2016 dauernden Vernehmlassung ent- politik zahlen muss. Die Staats- schieden zum Ausdruck bringen. rechnung sieht einmal mehr auch für das Jahr 2015 einen Ueber- Arbeitgebers an der Überbrückungs schuss vor. Das Bundespersonal rente ermöglicht. Ab 2018 könnten so hat seinen Anteil an den Einspa- Einsparungen in Höhe von fünf Millio rungen bereits geleistet. Es darf nen erzielt werden. Wie das? Ganz ein nicht erneut dazu genötigt wer- fach, indem Artikel 32k des Bundes den. Wenn der Bundesrat sparen personalgesetzes vom 24. März 2000 will, dann muss er eine Einbusse abgeändert wird. Mit der vorgeschla bei den Leistungen zugunsten der genen Gesetzesrevision soll der gene Bevölkerung, der Kantone und der relle Anspruch auf eine Beteiligung an Wirtschaft in Betracht ziehen. Es der Finanzierung der Überbrückungs ist nicht an den Angestellten des rente durch eine Kann-Vorschrift er Bundes, den Druck aufgrund einer © Fotolia setzt werden. Damit entfällt die Ver Arbeitsüberlastung auszuhalten. pflichtung für den Arbeitgeber. Die Bundesverwaltung ist perso- Mit der Revision der Bundesperso naltechnisch absolut nicht über- Weshalb dieses Programm? die Massnahmen zeitlich nicht be nalverordnung sollen zunächst die dotiert: Seit Jahren schon machen Die Entwicklung der Einnahmen des grenzt sind, so werden sie nach 2020 minimalen Beteiligungen des Arbeit die Personalkosten nur 8,4 Pro- Bundes folgt nicht dem Rhythmus, wie weitergeführt. gebers an der Überbrückungsrente zent der gesamten Ausgaben des er im Rahmen des 2014 erarbeiteten zwischen dem 60. und 62. Altersjahr Bundes aus, die Staatsquote sinkt Finanzplans erwartet wurde. Gemäss Stellenabbau in den aufgehoben werden. Ferner soll die kontinuierlich und erreicht mit dem Bundesrat ist der Grund in der Departementen Beteiligung des Arbeitgebers ab dem 31,3 Prozent im europäischen Ver- Abschwächung des Wirtschaftswachs Es sind sämtliche Aufgabengebiete be 62. Altersjahr auf jene Funktionen be gleich ein ein tiefes Niveau. tums und in der rückläufigen Teue troffen, jedoch in unterschiedlichem schränkt werden, die eine hohe physi Als wichtigster Sozialpartner des rung zu suchen. Der Bundesrat hat Ausmass. Die Sektoren, die in den ver sche oder psychische Belastung auf Bundes wird der PVB anlässlich deshalb entschieden, die Ausgaben zu gangenen Jahren stark gewachsen weisen. Dadurch werden künftig der Gespräche mit Bundesrat Ueli senken; neue Schulden oder die Su sind, sind besonders betroffen: Es deutlich weniger Mitarbeitende in den Maurer, dem neuen Personalchef che nach neuen Einnahmequellen handelt sich um die Bildung und die Genuss einer Beteiligung durch den des Bundes, entschieden für die sind für ihn keine Option. Er hat dazu Forschung sowie um die Beziehungen Arbeitgeber kommen! Überbrückungsrente eintreten und ein Bundesgesetz über das Stabilisie zum Ausland. Die Bundesverwaltung Luc Python sich gegen die Entlassungen rungsprogramm 2017–2019 erarbei muss ihre Kosten ebenfalls senken. wehren. tet, das insgesamt 25 Massnahmen Das wird vor allem das Personal tref vorsieht. Das Budget wird gegenüber fen. Die Kosten müssen um mindes dem provisorischen Finanzplan tens 45 Millionen Franken pro Jahr 2017–2019 vom 1. Juli 2015 im Jahr gesenkt werden. In den nächsten Jah Massnahmen nach Departementen 2017 um beinahe 800 Millionen Fran ren werden vermutlich 500 bis Die nachfolgende Tabelle zeigt das Entlastungsvolumen pro Departement ken und in den Jahren 2018 und 2019 700 Stellen gestrichen. sowie den Anteil, der bei den Personalausgaben umgesetzt wird. um eine Milliarde Franken entlastet. Wir bitten Sie, das Stabilisierungs Im Bundesgesetz über das Stabilisie programm 2017–2019 (https://www. Gesamtentlastung Anteil Personalaufwand rungsprogramm 2017–2019 sind admin.ch/ch/d/gg/pc/documents/2762/ In Mio. CHF 2017 2018 2019 2017 2018 2019 sämtliche Massnahmen zur Budget Stabilisierungsprogramm-2017-2019_ BK 1,8 2,0 2,1 0,5 0,5 0,5 entlastung ab 2017 enthalten. Unter Erl.-Bericht_de.pdf) zu konsultieren. EDA 5,2 5,2 5,2 5,2 5,2 5,2 diesen Massnahmen gibt es solche, Sie finden darin nähere Informationen EDI 5,1 5,1 5,1 4,5 4,5 4,5 welche die Änderung eines Bundesge zum geplanten Stellenabbau in den EJPD 8,1 8,0 8,0 5,7 5,4 5,3 setzes erfordern – was bedeutet, dass einzelnen Departementen. VBS 19,5 19,5 19,5 4,0 4,0 4,0 die Einsparungen nicht vor 2018 er folgen können –, und andere, die Überbrückungsrenten in Gefahr EFD 52,7 59,8 65,2 17,2 14,9 15,3 ohne Gesetzesrevision im Rahmen des Der Bundesrat nutzt das Stabilisie WBF 6,5 6,7 6,8 5,9 5,9 5,9 Voranschlags umgesetzt werden kön rungsprogramm 2017–2019 ausser UVEK 8,8 8,7 9,6 4,6 4,6 4,6 nen. Diese Massnahmen werden den dem dazu, eine gesetzliche Grundlage Total (Sparauftrag) 107,7 115,0 121,5 47,5 45,0 45,3 noch im Bundesgesetz über das Stabi zu schaffen, die eine schrittweise Sen Quelle: Stabilisierungsprogramm 2017–2019: Erläuternder Bericht für die Vernehmlassung lisierungsprogramm formuliert. Falls kung der finanziellen Beteiligung des PVB Magazin-e APC | Januar 2016
6 | PVB-Pinnwand | Lohnverhandlungen 2016 Schlechtes Wetter für das Personal des ETH-Bereichs Der ETH-Rat hat beschlossen, den Mitarbeitenden des ETH-Be- Bundesverwaltung reichs für 2016 keine allgemeine Erhöhung der Nominallöhne zu Bereits im Februar 2015 hatte der Bundesrat beschlossen, die vorgesehe- gewähren. Der Rat beruft sich dabei auf Bundesrätin Eveline Wid- nen Mittel für generelle Lohnmassnahmen zu streichen. Diesen Beschluss mer-Schlumpf, die den Angestellten der Bundesverwaltung kei- hat Bundesrätin Widmer-Schlumpf an der Verhandlungsrunde im Novem- nerlei Lohnerhöhung gewährt hat. ber bestätigt (siehe PVB-Magazin-e Nr. 6/2015, «Das Ende der Regie- rungszeit gab den Rahmen vor»). Der PVB (in Zusammenarbeit mit dem der insbesondere auf Einsparungen Swissmedic VPOD) war der einzige Personalver im Personalbereich abzielt, sowie der Der Institutsrat hat im November 2015 die Erhöhung der Lohnsumme um band, der eine Lohnerhöhung für die negative Lebenshaltungskostenindex 0,8% genehmigt. Diese Erhöhung entspricht dem zwischen den Sozial- Mitarbeitenden des ETH-Bereichs um für 2015 genannt. partnern ausgehandelten Ergebnis. Die zur Verfügung stehenden 0,8% mindestens 0,8 Prozent gefordert hat Der PVB ist vom Ergebnis der Ver werden somit vollständig für Reallohnerhöhungen eingesetzt, und zwar te. Hierbei handelt es sich um das handlungen enttäuscht, ist sich jedoch wie folgt: Rund 0,4% der verfügbaren Lohnsumme werden für die Erhö- noch vorhandene Lohngefälle gegen der schwierigen politischen und fi hung des Erfahrungsanteils verwendet (Erhöhung um 0,5%, sofern das über den Mitarbeitenden des Bundes. nanziellen Lage des ETH-Rats bewusst. Maximum von 15% noch nicht erreicht ist), und rund 0,4% der verfügbaren Als nicht monetäre Alternative schlug Er bedauert, dass der ETH-Rat – um Lohnsumme werden für die Erhöhung des Leistungsanteils eingesetzt. der PVB eine Erhöhung der Ferientage seine Entscheidung gegen eine Lohn bzw. eine Verringerung der Arbeitszeit erhöhung zu begründen – die Sachla Publica vor, um die bemerkenswerte Arbeits ge mit derjenigen der Bundesverwal Infolge der Lohnverhandlungen zwischen dem PVB und der Publica wird leistung der Mitarbeitenden anzuer tung vergleicht, sich jedoch, wenn es die Lohnsumme 2016 um insgesamt 1,2% erhöht. Diese wird für individu- kennen. Beide Vorschläge wurden seinen Interessen dient und wenn es elle Lohnentwicklungen zur Verfügung gestellt. Ein Teuerungsausgleich vom ETH-Rat abgelehnt. Als Grund für um die Gewährung moderaterer Erhö wird aufgrund einer Nullteuerung nicht gewährt. seine Entscheidung hob der Präsident hungen geht, auf die Autonomie und des ETH-Rats, Dr. Fritz Schiesser, her den Sonderstatus der ETH-Mitarbei Eidgenössisches Institut für Metrologie (METAS) vor, dass der Haushalt im ETH-Be tenden beruft. Zu beachten ist, dass Der Institutsrat des METAS hat auf Antrag der Geschäftsleitung einen reich für die nächsten zwei Jahre diese Massnahmen nicht die individu totalen Leistungsanteil von 5% der Basislohnsumme gesprochen. Diese gegenüber dem Finanzplan um ellen Lohnmassnahmen betreffen, die Summe ist Ausdruck der sehr hohen Zielerreichung und des Engagements 160 Millionen Franken gekürzt wurde wie gewohnt erfolgen, und dass die der Mitarbeitenden und entspricht dem Anteil des Vorjahres. Sie richtet und derzeit Sparmassnahmen ausge Pauschallöhne für Doktoranden und sich nach dem Ergebnis, das die Geschäftsleitung METAS und der PVB arbeitet werden. Als weitere Argumen Postdoktoranden unter die Zuständig miteinander ausgehandelt haben. te wurden die Finanzlage des Bundes, keit der Einrichtungen fallen. Jürg Grunder der hohe Druck seitens der Politik, Luc Python Treffen mit dem Chef der Armee Personalumbau Blattmann geht von einem Bestand im Jahr 2021 von Beim zweimal im Jahr stattfindenden Treffen zwischen der Spitze der Armee, vertreten ungefähr 9150 FTE (aktueller Stand sind 9521 FTE) durch Korpskommandant André Blattmann, und dem PVB vom 8. Dezember standen aus, was demjenigen vor circa drei bis vier Jahren entsprechen würde. Einige Bereiche wie die Luftpo nebst einem Überblick über die aktuelle Lage die Militärische Sicherheit und die Weiter- lizei 24 werden personell aufgebaut. entwicklung der Armee (WEA) im Mittelpunkt. Der Umbau respektive die Stellenreduktion soll so sozialverträglich wie nur möglich gestaltet werden. «Die aktuelle Lage ist höchst explosiv; der Kalte Eine WTO-Ausschreibung für den Aufbau eines Job Krieg ist immer noch da; die Aggressivität ist gestie centers wird Mitte 2016 erfolgen. Die Armee ist be gen; die Zusammenarbeit mit dem Grenzwachtkorps reit, Mitarbeitende weiterzubilden. (GWK) und dem Staatssekretariat für Migration Für die Mitarbeitenden der Verteidigung ist es (SEM) funktioniert», meinte Blattmann. wichtig, dass diese so rasch wie möglich eine Plan barkeit ihrer beruflichen Zukunft haben und sich WEA entsprechend orientieren und allenfalls umschulen «Die WEA ist wahrscheinlich auf der Zielgeraden», können. Der PVB erwartet, dass die Vorgesetzten auf ergänzte Blattmann. In einigen wenigen Fragen wie die Mitarbeitenden zugehen und diese informieren der Anzahl der Wiederholungskurse und der Finan und ihnen ihre beruflichen Perspektiven aufzeigen. zierung sind sich die beiden politischen Kammern Das nächste Treffen wird im Frühjahr 2016 statt noch nicht einig. Er geht aber von einer Einführung finden, wenn sich die Situation klarer präsentieren der WEA auf den 1. Januar 2018 aus. Für ihn ist es wird. © ZEM/VBS wichtig, dass Zahlungskredite von einem Jahr ins Jürg Grunder andere übertragen werden können. So erhält er mehr Spielraum. PVBMagazin-e APC | Januar 2016
| Dossier | 7 Wie viele Autos fahren wohl täglich durch die Alpen? Romina Loliva Das Bundesamt für Statistik (BFS) ordnet die Zahlenwelt der Schweiz und macht sie transparent und öffentlich zugänglich. Das gefällt aber nicht allen. © Christoph Schütz PVB Magazin-e APC | Januar 2016
8 | Dossier | © BFS Fabienne Rausa, BFS, Abteilung Bevölkerung und Bildung, Sektion für Demografie und Migration A m 28. Februar 2016 wird das Schweizer Stimmvolk über den Bau einer zweiten Gotthardröhre ab Daten müssen für das breite Publikum verständlich gemacht werden. Bei In terpretationen müssen wir aber sehr ser Frage muss er lachen: «Nein, bei Weitem nicht. Aber die Daten, die im Abstimmungskampf verwendet wer stimmen. Ein Milliardenprojekt. Aber vorsichtig sein, und Wertungen sind den, wurden zum Teil vom Bund zu wie soll man entscheiden können, ob ein absolutes Tabu. Diese Aufgabe ist sammengetragen. Dabei spielt unser der Bau gerechtfertigt ist? Wie viele äusserst spannend, aber auch eine Bundesamt eine Rolle», meint er. Die Fahrzeuge passieren täglich den jetzi Herausforderung», erzählt Ferenc statistischen Grundlagen, die in ihrer gen Tunnel? Wie steht es mit der Aus Biedermann. Biedermann macht aus Gesamtheit die Bundesstatistik bilden, lastung des Güterverkehrs auf der Zahlen Worte: «Ich bin eigentlich eher werden von verschiedenen Institutio Schiene? Und was ist mit der Umwelt ein Buchstabenmensch. Und ich ver nen zusammengetragen. Andere Bun belastung? Wie sah die Situation in der tiefe mich sehr gern in eine Thematik. desämter, die Kantone und Gemein Vergangenheit aus? Fragen über Fra Ich will möglichst präzise Aussagen den, aber beispielsweise auch die gen, die die Befürworterinnen und machen können, und so fand ich mich Schweizerische Nationalbank erheben Befürworter wie auch die Gegnerin beim BFS wieder.» Während Bieder laufend Daten, die im System der öf nen und Gegner der Vorlage beant mann seine Arbeit beim Bundesamt fentlichen Statistik Eingang finden und wortet haben wollen. Die Vertreter der für Statistik beschreibt, kommt er hör dort weiterbearbeitet und ausgewertet Politik und der Medien werden sich bar ins Schwärmen. Der Soziologe werden. Berichte, Datenerhebungen und Lang war während und nach seinem Studi zeitstatistiken um die Ohren schlagen. um als Journalist tätig und arbeitet seit Hoher Koordinationsaufwand Kaum jemand von ihnen wird aber am 2011 beim BFS: «Die Schnittstelle zwi Die Koordination obliegt dem Bundes Gotthard stehen und Autos zählen schen Wissenschaft und Kommunika amt für Statistik. Ruth Meier, Vizedi oder deren Abgase messen. tion interessiert mich sehr.» Bieder rektorin und Leiterin Strategie und mann arbeitet als wissenschaftlicher Stab, ist mit ihren Mitarbeitenden für Schnittstelle von Wissenschaft Mitarbeiter in der Abteilung Raum diese Aufgabe zuständig. und Kommunikation und Umwelt für die Sektion Mobilität. Und doch sprechen die Zahlen zu uns. Er wird also sicherlich alles über die Zufällig passiert das aber nicht. «Die zweite Gotthardröhre wissen. Bei die Fortsetzung auf Seite 10 PVBMagazin-e APC | Januar 2016
| Dossier | 9 Die Arbeitsbereiche des BFS – die Schweiz in Zahlen Das Bundesamt für Statistik (BFS), mit Hauptsitz in Neuchâtel, ist in vier Führungsbereiche und in fünf inhaltliche Abteilungen gegliedert. Nebst der Direktion ist die Leitung des BFS in die Ebenen Kommunikation, Strategie und Stab sowie Ressourcen und Internationales aufgeteilt. Inhaltlich bewirtschaftet das BFS die Themenbereiche Bevöl- kerung und Bildung, Wirtschaft, Gesundheit und Soziales, Raum und Umwelt sowie Register. Die Abteilungen sind jeweils in 27 Sektionen aufgeteilt, die wiederum verschiedene Felder bearbeiten, von Demografie und Volkswirt- schaft über Arbeit und Bildung bis zu Verkehr und Tourismus. Das BFS produziert und veröffentlicht wichtige statistische Informationen und ergänzt diese durch übergreifende Analysen, entwickelt Indikatorensysteme zur Erfassung komplexer Sachverhalte und erarbeitet Szenarien künftiger Entwicklungen. Zudem sichert es den historischen Datenbestand. Die Tätigkeiten des BFS basieren auf dem Bundesstatistikgesetz, das die Aufgaben und die Themenbereiche der Bundesstatistik klar festlegt und regelt. Die erarbeiteten und aufbereiteten statistischen Grundlagen dienen dem Bund, den Kantonen und Gemeinden, der Wirtschaft, den Sozialpartnern, den Bildungsinstitutionen, den Medien, der Politik und letztlich der Bevölkerung und bieten eine Basis für die demokratische Entscheidungsfindung. Das BFS ermittelt die Daten fachlich und unabhängig und trägt die Statistiken zusammen, die von anderen Bundes ämtern und zuständigen Stellen erstellt werden. Das BFS beschäftigte im Jahr 2014 gemäss Jahresbericht 771 Personen und wies einen kontinuierlich ansteigenden Frauenanteil von bis zu 52,4 Prozent auf. 49,8 Prozent des Personals sind französischer Muttersprache, 4,2 Prozent sprechen Italienisch. Im Jahr 2014 bot das BFS rund 60 Ausbildungsplätze (Sekundär- und Tertiärstufe) an. Der Ge- samtaufwand betrug rund 165 Millionen Franken, der Ertrag 1,5 Millionen Franken. Das Informationsangebot des BFS ist äusserst breit gefächert. Das Bundesamt stellt das statistische Jahrbuch der Schweiz zusammen, veröffentlicht unentgeltlich etliche Taschenstatistiken, Atlasse, Grafiken, Publikationen und Sammlungen von Daten. © Christoph Schütz PVB Magazin-e APC | Januar 2016
10 | Dossier | Aktuelle politische Entwicklungen Das Bundesamt für Statistik (BFS) ist für die Datenerhebung auf die Mitwirkung der Öffentlichkeit und der Wirt- schaft angewiesen. Die Befragung der Unternehmen und Institutionen sowie der finanzielle Aufwand für die Bun- desstatistik sind momentan Gegenstand von politischen Vorstössen, die einschneidende Konsequenzen für die Arbeitsweise und das Personal des BFS haben könnten. Motion Giezendanner Der Nationalrat Ulrich Giezendanner (SVP Aargau) reichte im Mai 2015 eine Motion ein, mit dem Ziel, die Unterneh- men mit weniger als 50 Mitarbeitenden vom Statistikaufwand zu befreien. Der Bundesrat entgegnete, dass bereits Massnahmen zur Verkleinerung des Aufwandes für die Betriebe eingeleitet und umgesetzt wurden. Zudem würde das Mindestkriterium von 50 Mitarbeitenden 98 Prozent der Unternehmen und 44 Prozent der Beschäftigten aus den Statistiken ausschliessen. Ein wesentlicher Teil der Schweizer Wirtschaft würde demnach nicht mehr statistisch erfasst werden können. Der Bundesrat beantragte die Ablehnung des Vorstosses. Die Motion wurde im Nationalrat angenommen. Motion Schibli Der Nationalrat Ernst Schibli (SVP, Zürich) reichte ebenfalls im Mai 2015 eine Motion ein, mit dem gleichen Anlie- gen. Schibli forderte zudem, dass der Bundesrat Massnahmen prüfen solle, die Unternehmen mit mehr als 50 Mit- arbeitenden ebenfalls vom Statistikaufwand befreien sollen. Der Bundesrat beantragte die Ablehnung der Motion, sie wurde jedoch im Nationalrat angenommen. Motion zur Verkleinerung des Bundesamtes für Statistik Im November 2015 reichte die Fraktion der SVP eine Motion zur Verkleinerung des finanziellen Aufwandes des BFS ein. Die SVP verlangt damit eine Kürzung des Budgets des BFS um die Hälfte (Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2014: Total 164 Millionen Franken, beantragte Kürzung um 82 Millionen). Die SVP möchte eine «rigorose» Kürzung der Mittel, die sich in der ersatzlosen Streichung eines grossen Teiles der Statistiken widerspiegeln soll. Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion, die Behandlung in beiden Räten steht noch aus. Fortsetzung von Seite 8 lagen und hohen Qualitätsstandards müssen die Zahlen mit den vergange alle. Die SVP stört sich besonders am und kann deshalb nicht schnell sein. nen Jahren verglichen werden, um Umfang der Bundesstatistik und am «Es gibt eine horizontale Ebene, die Sie ist ein Tanker, kein Schnellboot», eine Aussage dazu machen zu können. Aufwand der Befragungen für die pri rund 40 Institutionen des Bundes ver meint Ruth Meier etwas scherzhaft Nehmen die Lebendgeburten tatsäch vatwirtschaftlichen Betriebe und hat eint – F EDESTAT –, und eine vertikale, und dennoch treffend. Statistische Re lich zu, oder ist das eine Folge der einen Angriff auf das BFS gestartet. Mit die die statistischen Arbeiten zwischen sultate werden erst in der Betrachtung generellen Bevölkerungszunahme? drei Motionen will sie die grosse dem Bund und den Regionen koordi über die Zeit aussagekräftig und lie Wie ist das Verhältnis zur Sterberate? Mehrheit (98 Prozent) der Unterneh niert – REGIOSTAT», erklärt die Vize fern somit die Fakten für die Entschei Und welchen Einfluss hat die Gebur men in der Schweiz von statistischen direktorin, die als Volkswirtin schon de in einem demokratischen Staat. tenrate auf die Gesamtbevölkerung?» Erhebungen befreien lassen und das ihr halbes Leben lang mit Statistiken Anders gesagt, erst die kontinuierliche Die Antworten auf diese Fragen Budget des BFS auf einen Schlag hal zu tun hat. Das BFS koordiniert aber Sammlung dieser Informationen er fliessen dann in die Planung von kon bieren. Ein substanzieller Verzicht, auch die Zusammenarbeit mit interna gibt den Mehrwert. kreten Dingen, die den Alltag bestim wie Ruth Meier erklärt: «Der Verzicht tionalen Institutionen, wie Eurostat men: die Anzahl Schulen, Altersheime, hätte natürlich gravierende personelle oder der OECD. Der Aufwand ist be Kontinuität und Kontext aber auch den Ausbau der Schiene Konsequenzen, Kündigungen wären trächtlich: «Trotzdem, jede Statistik, Das betont auch Fabienne Rausa, die und der Strasse oder die Altersrenten. unumgänglich. Aber er bedeutete die von der öffentlichen Hand erho in der Abteilung Bevölkerung und Bil So wächst und wächst der Datenbe auch, dass nicht nur Unternehmensin ben wird, geht auf eine gesetzliche dung in der Sektion für Demografie stand der Bundesstatistik, weil man formationen wie beispielsweise Löh Grundlage zurück», erläutert Meier, und Migration arbeitet und vor 15 Jah nichts aufgeben kann, wie Ruth Meier ne, Umsatz oder Beschäftigung nur «das BFS setzt seine Schwerpunkte an ren zum BFS kam: «Demografische erläutert: «Wenn neue Aufträge durch noch marginal vorhanden wären, son hand der Aufträge des Bundesrates Entwicklungen lassen sich durch die Vorstösse im Parlament oder Be dern auch dass das Bruttoinlandpro und des Parlaments.» Und das geht zeitliche Perspektive kontextualisie schlüsse des Bundesrates formuliert dukt oder die Teuerung nicht mehr nicht von heute auf morgen. Deshalb ren.» Beispielsweise bei der Berech werden, heisst das nicht, dass wir die berechnet werden könnten. Der plant das BFS mit einem Mehrjahres nung der jährlichen Geburtenrate in bestehenden Aufgaben vernachlässi Schweiz fehlten in wesentlichen Berei programm, das vom Bundesrat verab der Schweiz. Die Psychologin Rausa gen können. Die Bewirtschaftung ist chen unabhängig erarbeitete Informa schiedet wird: «Öffentliche Statistik erklärt: «Wenn wir feststellen, dass es früher oder später eine Frage der Res tionen.» basiert auf wissenschaftlichen Grund in einem Jahr 85 000 Geburten gab, sourcen.» Daran erfreuen sich nicht PVBMagazin-e APC | Januar 2016
© Christoph Schütz | Dossier | 11 Interview mit Georges-Simon Ulrich, Direktor des Bundesamtes für Statistik Interview: Welches ist in den kommenden Jahren die grösste Herausforde- tiert man gegenwärtig in Information und Wissen basierend auf rung für das BFS? der öffentlichen Statistik, um z.B. Politiker und Unternehmer zu Rahel Imobersteg Eine grosse Herausforderung für alle Bundesämter und damit auch befähigen, auf der Grundlage von Fakten zu entscheiden. für das BFS sind die verschiedenen Sparbeschlüsse. Wir sind aber gleichzeitig damit konfrontiert, dass die Bedürfnisse nach statisti- Sie sind nun seit zwei Jahren an der Spitze des BFS. Welches schen Informationen immer grösser und komplexer werden. sind für Sie die wichtigsten personalpolitischen Anliegen, und was möchten Sie in der Zukunft verändern? Das tönt nach einem Widerspruch. Das Personal des BFS ist der Schlüssel unseres Erfolges. Das Ent- Unser Ziel muss sein, die verfügbaren Ressourcen so effizient und wickeln einer starken Kultur ist stete, harte Arbeit. Diese Arbeit zielgerichtet wie möglich einzusetzen. Dabei kommt uns zugute, beginnt schon bei der Selektion von Mitarbeitenden, aber insbe- dass wir im BFS hoch qualifizierte und engagierte Mitarbeitende sondere auch bei deren Entwicklung und Befähigung in der Zeit, in haben. Dank deren Einsatz und Motivation bin ich überzeugt, dass der diese ihr Wissen und ihre Leistung in das BFS investieren. wir auch in Zukunft unseren Output zur Zufriedenheit unserer Nut- Dabei scheint es mir wichtig, nicht nur davon zu sprechen, son- zer bereitstellen können. dern es auch auf allen Stufen zu leben. Eine Unternehmung ist, was sie tatsächlich lebt, und nicht das, was sie sagt, dass sie sei. Doch wie wollen Sie das konkret erreichen? Wir müssen so kommunizieren, dass man unseren Schatz an Infor- Können Sie ein konkretes Beispiel geben? mationen draussen wahrnimmt. Erst durch das Anwenden und Für mich war es wichtig, dass wir in der Geschäftsleitung gelernt Zurückgreifen auf Statistik entsteht der Mehrwert – z.B. bei Volks- haben, fair zu streiten, Sachen zu hinterfragen, sich immer wieder abstimmungen. Als Instrument haben wir das statistische Mehr- neu zu erfinden, mit Kritik umzugehen – kurz: jeden Tag ein biss- jahresprogramm. Heute sind gesamtheitliche Fragestellungen von chen besser zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Und Interesse: nicht nur Löhne, sondern auch unbezahlte Arbeit; nicht vor allem wollen wir uns als Teil eines Ganzen verstehen. Dieses nur objektive Messgrössen, sondern auch subjektiv empfundene. Verständnis ist und bleibt Aufgabe aller im Amt, aber wir sollten es auf GL-Stufe auch vorleben. Das Parlament übt einen grossen Druck auf den Bundesrat aus, damit dieser den Personalbestand des Bundes reduziert. Wie Was verstehen Sie unter Sozialpartnerschaft? sieht es im BFS aus? Wer seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht ernst nimmt und Wir sind von den Sparmassnahmen ebenso betroffen wie die an- nicht wertschätzend mit ihnen umgeht, hat etwas Wesentliches deren Ämter. Gleichzeitig erfordern neue Aufgaben, die uns das nicht verstanden. Viele Leute sagen, dass ich von der Führung sehr Parlament überträgt, den Aufbau von weiteren Kompetenzen und viel abverlange und diese in die Verantwortung nehme. Ja, das ist Innovationen in der gesamten Wertschöpfungskette. Wir können ja auch ihr Job. Letztlich aber ist man als Arbeitgeber auch darauf nur durch Effizienzgewinne überhaupt Ressourcen freispielen. angewiesen, dass sich die Mitarbeitenden auf allen Stufen stetig weiterentwickeln. Das BFS ist als Anbieter von Service-public-Aufgaben sehr d irekt unter Beschuss von der SVP. Wie stellen Sie sich dazu? Und was unternehmen Sie für die Umsetzung dieser Sozialpart- Erstens ist das Parlament unser Auftraggeber, der die Interessen nerschaft? des Volkes vertritt. Alle Aufträge haben folglich eine gesetzliche Die Sozialpartner brauchen eine Art Unabhängigkeit, wie es die Grundlage, und die SVP kann – wie jede andere Partei auch – im Statistik auch braucht gegenüber der Politik. Ein gutes Zusammen- demokratischen Prozess mitbestimmen, was man an Statistiken spiel der Interessen bringt in der Regel nachhaltigere Lösungen, möchte und was nicht. Zweitens, wenn Sie mich vor einem Jahr und die Sozialpartner haben letztlich auch ein Interesse, an einer gefragt hätten, ob ich es begrüsse, dass drei Motionen gleichzeitig Basis des Vertrauens zu arbeiten. Mein Vater war auch Gewerk- gegen das BFS im Parlament sind, hätte ich natürlich mit Nein schaftsvertreter, ich weiss, was Offenheit, Ehrlichkeit und zusam- geantwortet. Doch jeder Segler weiss: Gegenwind muss nicht men wachsen heisst. Ich setze mich aktiv dafür ein, einen unkom- zwingend bedeuten, dass man nicht vorwärtskommt. Die Motio- plizierten, direkten Diskurs über alle Stufen hinweg zu ermögli- nen geben uns die Möglichkeit, dem Parlament unseren Wert auf- chen. Ich fand es zum Beispiel sehr gut, dass BFS-Mitarbeitende zuzeigen. Wenn wir wie gefordert beispielsweise keine KMU mehr sich für die Angestellten der Bundesverwaltung wehrten, als diese befragen dürften, wären 98 Prozent der Unternehmen und 44 Pro- in der Medienberichterstattung als überbezahlte Beamte hinge- zent der Angestellten nicht mehr statistisch abgebildet. Das stellt wurden. Bruttoinlandprodukt, die Teuerungsberechnung oder die Lohnsta- tistiken gäbe es nicht mehr in der heutigen Repräsentativität. Wir Sie empfinden solche mediale Kritik als unfair. sehen es als unsere Aufgabe an, dies zu erklären. Ich habe lange in der Privatwirtschaft gearbeitet und war Unter- nehmer. Es ist schlicht ein Mythos, dass sich die Bundesverwal- Könnte man Statistiken nicht einfach privatisieren? tung so stark von einem anderen Grossunternehmen in der Privat- Beim BFS ist garantiert, dass wir die Informationen nach aner- wirtschaft unterscheidet. Das höchste Gut eines nachhaltigen kannten und international vergleichbaren Kriterien erstellen und Unternehmens misst sich am Vertrauen in die Produkte und allen gleichzeitig zur Verfügung stellen. Dies ist im privatwirt- Dienstleistungen, die es für seine relevanten Anspruchsgruppen schaftlichen Umfeld in der Regel nicht gegeben. In Europa inves- intern wie extern erbringt – das gilt auch für das BFS. PVB Magazin-e APC | Januar 2016
12 | Ratgeber | Recht Vorsorge Sexuelle Belästigung Reduktion Beschäftigungsgrad, was unternehmen? «Mein Vorgesetzter macht regelmässig «Ich möchte freiwillig meinen Beschäfti- sexuelle Annäherungsversuche. Ich spre- gungsgrad von 100 auf 80 Prozent redu- che mit dem Personalverantwortlichen zieren, um von der erhöhten Lebens darüber, der von mir verlangt, nicht qualität zu profitieren. Mein geplantes mehr an diesen Arbeitsplatz zurückzu- Altersrentenziel werde ich – wenn ich kehren, mir aber keine Alternative für nichts unternehme – nicht erreichen. eine andere Arbeit vorschlägt. Mein Vor- Kann ich etwas tun, um mein ursprüng- gesetzter arbeitet weiter, als ob nichts liches mit 100 Prozent Beschäftigungs- vorgefallen sei, und ich sitze untätig zu grad geplantes Rentenziel zu erreichen? Max Berger Hause, obwohl ich immer noch von der Daniel Burgunder Wenn ja, was kann ich unternehmen?» Anwalt Bundesverwaltung bezahlt werde. Was Publica kann ich machen? Ich habe bereits alles versucht!» W enn das HR untätig bleibt, so empfiehlt es sich, sich an den PVB zu wenden. Zusammen mit dem PVB kön nen Sie klären, ob die Kontaktaufnahme mit der Schlich R eduziert eine versicherte Person ihren Beschäftigungs grad vor ihrem vollendeten 58. Altersjahr, kann sie die dadurch entstandene Vorsorgelücke mit freiwilligen Spar tungskommission gemäss Gleichstellungsgesetz erfolgen beiträgen und/oder mit zusätzlichen Einkäufen ausgleichen. soll. Diese versucht, eine Einigung herbeizuführen. Wird der Lohn nach dem 58. Altersjahr um höchstens die Was Ihren Chef angeht, so können Sie selbst nur be Hälfte reduziert, so kann auf Verlangen der versicherten schränkt Einfluss nehmen. Es liegt in der Kompetenz der Person die Vorsorge für den bisherigen Versicherungs Verwaltungseinheit, Disziplinarmassnahmen bis hin zur schutz aufrechterhalten werden. Neben den eigenen Spar Kündigung gegen Personen auszusprechen, die sexuelle Be beiträgen übernimmt die versicherte Person grundsätzlich lästigung begehen, und gegen Vorgesetzte, die ihre Dienst auch die Sparbeiträge des Arbeitgebers und die Risikoprä pflicht verletzt haben. Die Massnahmen hängen von der mie auf dem der Lohnreduktion entsprechenden Anteil des Schwere des Falls ab. bisherigen versicherten Verdienstes. Die Weiterentwicklung Nachdem Art. 10 BPG eine Entlassung nur erlaubt, wenn kann bis zum Ende des Arbeitsverhältnisses, längstens aber keine zumutbare andere Stelle zur Verfügung steht, versteht bis Vollendung des 65. Altersjahrs dauern. es sich von selbst, dass Ihnen der Arbeitgeber in ungekün digter Situation erst recht eine neue Stelle anbieten muss. Hierfür ist nebst dem PVB auch die Vertrauensstelle des Bundes eine mögliche Anlaufstelle. PVBMagazin-e APC | Januar 2016
| Porträt | 13 7 Fragen an Anne Satir Martine Currat-Joye Anne Satir ist Ingenieurin, arbeitet seit gut 30 Jahren im Bundesdienst, lebt seit 33 Jahren in der Schweiz und wohnt seit bald 24 Jahren in Zürich-Seebach. Sie ist in zweiter Ehe verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Anne ist Miglied der Geschäftsleitung des PVB. Welche Funktion übernehmen Sie bei der Empa? Ich arbeite seit bald 26 Jahren bei der Empa. In der Em- pa-Akademie bin ich verantwortlich für die Konzeption und Organisation von Fachveranstaltungen. Ausserdem berate und unterstütze ich meine Kolleg/innen aus der Forschung bei der Planung und Durchführung von wis- senschaftlichen Kongressen, Tagungen und Kursen. Was wollten Sie ursprünglich werden? Als Kind wollte ich die erste weibliche Astronautin wer- den, auf jeden Fall sollte der Beruf etwas mit Technik zu tun haben. Ihr erster Lohn? Mit 14 Jahren habe ich zum ersten Mal für Lohn gearbei- tet. Ich habe in einem Supermarkt Regale aufgefüllt und dafür 3 DM/Stunde erhalten – das waren bei einer 40-Stunden-Woche 120 DM! Was ist Ihre Stärke? Ich bin sehr hartnäckig und lasse mich nicht entmuti- gen, wenn ich mir ein Ziel gesetzt habe. Welches ist Ihr liebstes Laster? war. Mein Vorgänger im Amt, der die Empa verlassen hat Ich spiele ausgesprochen gerne Computerspiele wie z.B. und somit nicht mehr Mitglied im PVB sein konnte, hat Mahjong, Solitär, Candy Crash usw., dabei kann ich mir dann auch seine Ämter «vererbt». Somit war ich von mich herrlich entspannen. Anfang an im Vorstand der Sektion Zürich und in der Kommission des ETH-Bereichs. Sehr schnell sind andere Welche Hobbys haben Sie? Aufgaben hinzugekommen: Mitglied in der Frauen Ich singe in einem grossen Zürcher Chor, reise und wan- kommission des GBKZ, Delegierte des PVB in der Dele- dere gerne. Ausserdem koche ich sehr gerne und probie- giertenversammlung GBKZ und Mitglied der Gleichstel- © Sylvain Chastellain re regelmässig neue Rezepte aus. lungskommission des PVB. An der letzten Delegierten- versammlung bin ich ausserdem in die Geschäftsleitung Wie sind Sie Mitglied im PVB geworden? des PVB gewählt worden. Mir ist es wichtig, mich für Ich bin 2008 Mitglied im PVB geworden, nachdem ich gute Arbeitsbedingungen einzusetzen und Kolleg/innen die Präsidentin unserer Personalvertretung geworden zu unterstützen, die mich um Rat fragen. PVB Magazin-e APC | Januar 2016
14 | Editorial | Bienvenue à notre nouveau chef! De notre expérience de partenariat social avec le conseiller fédéral Ueli Maurer, alors chef du Département de la défense, de la population et des sports, nous retiendrons son respect envers le personnel et notamment son ouverture au dialogue avec les associations. Aucune raison qu’il en soit autrement à l’heure où M. Maurer reprend le Département des finances et devient ainsi le chef de tout le personnel de la Confédé- ration. Dans l’édition du 13 décembre dernier de la «Sonntagszeitung», Ueli Maurer affirme certes qu’il va falloir «dégraisser» dans le budget du personnel de la Confédération, mais que le souhait de certains députés UDC de réduire de 30% les effectifs du personnel n’obtiendra pas de majorité au Parlement. J’interprète ces propos comme une déclaration du nouveau chef du personnel de la Confédération à l’intention de son parti. Je fais aussi le pari que M. Maurer fera preuve de pragmatisme dans l’exercice de ses nouvelles fonctions. Un bon service public pro- fite à toutes et tous et donc aussi aux électeurs et électrices de l’UDC! Je travaille au service de la Confédération depuis plus de 20 ans. Année après année, mon département fixe de nouveaux objectifs, demandant davantage de productivité tout en améliorant la qualité. Je suis certain que, tout comme moi, vous êtes toutes et tous fiers d’atteindre ce qui nous est demandé. Notre employeur est exigeant, mais réaliste quant à l’évolution de l’économie et de la société en général! En revanche, certaines propositions du Parlement relèvent davantage d’un discours idéologique antiétatique. Plafonner les frais de personnel pour la pé- riode 2016–2019 au niveau de l'exercice 2014 (motion Leo Müller PDC, Lucerne), tout en exigeant de la Confédération d’assumer de nouvelles tâches comme par exemple l’introduction de contrôles systématiques aux frontières, ce n’est pas réaliste! De nouvelles tâches impliquent d’en prévoir le financement! Des économies à tout-va peuvent se révéler dangereuses et coûteuses. Rappelons que certains mandats confiés à des entreprises ex- ternes dans le domaine informatique, sous le couvert de maîtrise des dépenses, ont eu un bilan catastrophique pour la Confédéra- tion! Mentionnons aussi le domaine de la recherche: la matière première de la Suisse, c’est la matière grise! Couper dans la re- cherche et dans les subventions aux EPF, c’est hypothéquer l’avenir de notre pays. Aujourd’hui déjà, nous observons une précarisation croissante des conditions de travail à l’EPFL pourtant tellement réputée. La quote-part de la fonction publique suisse étant la plus faible d’Europe, il n’y a pas de raison de «dégraisser»! Et s’il faut chercher des petits bourrelets dans la fonction publique fédérale, comme évoqués par M. Maurer, ils sont peut-être bien dans l’encadrement: ces dernières années, le nombre de postes destinés à contrôler, mesurer, juger, évaluer le travail des collaborateurs et collaboratrices au motif de faire des économies a littéralement explosé! Monsieur le Conseiller fédéral Maurer, au nom des 10 000 membres de l’APC, je vous souhaite la bienvenue dans vos nouvelles fonctions. Je vous sais pragmatique et raisonnable. Je souhaite qu’il en soit de même auprès des parlemen- taires dont les attaques incessantes contre les dépenses et les emplois visaient peut-être davantage Eveline Wid- mer-Schlumpf que le personnel! René-Simon Meyer, président 3 lettres … en 2 mots Gouverner, c’est prévoir! frais en ressources humaines ou encore évaluer la disponibilité d’un personnel spécialisé sur le marché du travail. L’adage qui veut que «gouverner, c’est prévoir» s’applique à tous les Notons encore que l’OFS a fait des efforts d’économies sensibles ces pays, y compris la Suisse. Or, comment prévoir ce qui va nous arriver dernières années, notamment en introduisant un nouvel instru- si nous ne disposons pas de données statistiques fiables? L’article 65 ment pour le recensement de la population (qui soit dit en pas- de la Constitution fédérale fonde la compétence fédérale de collecter sant se faisait déjà lors de la naissance du Christ, qui, pour cette des données statistiques nécessaires pour pouvoir faire fonctionner raison, est né dans une crèche loin de sa maison!). Ce nouvel notre Etat moderne et démocratique. Non seulement les gouvernants outil a soulagé tant les ménages que les entreprises, les gérances immobi- ont besoin de telles informations, mais également l’économie et toute la société lières, les communes ou encore les cantons. Et si la hausse des dépenses de l’OFS civile. Les syndicats et associations de personnel aussi. Pour poser nos revendi- est un peu plus élevée que les accroissements du budget fédéral en général, on cations lors de négociations salariales, il est indispensable de connaître la si- peut mentionner le fait que, dans le cadre des accords bilatéraux II approuvés tuation économique basée sur des chiffres fiables. par le peuple et le Parlement, un accord sur les statistiques a rendu nécessaire Pour que l’Office fédéral de la statistique (OFS) puisse fonctionner, il a besoin de nouveaux contenus, relevés et registres. Si l’on fait abstraction de cet élé- de ressources financières et en personnel. Or, selon une motion déposée par ment, les hausses correspondent à la moyenne, en lien avec l’accroissement de l’UDC «Libérer les entreprises et les citoyens de la charge statistique», le Conseil la population et aux attentes de celle-ci en termes de service public. fédéral devrait réduire les dépenses de l’OFS de 82 millions de francs d’ici à Les collaborateurs et collaboratrices fournissent un service de qualité et indis- l’élaboration du prochain budget. Si le budget de l’OFS a doublé en dix ans, c’est pensable à la population de ce pays. Merci! que les besoins ont également augmenté. Les motionnaires prétendent vouloir soulager les entreprises qui doivent fournir des données statistiques. Or, ce sont Maria Bernasconi, secrétaire générale ces mêmes entreprises qui ont besoin de ces informations pour calculer leurs PVBMagazin-e APC | Janvier 2016
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