Inhaltsfahne - De Gruyter
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BIBLIOTHEK – Forschung und Praxis 2021; 45(2): 193–200 Inhaltsfahne https://doi.org/10.1515/bfp-2021-7001 Datenbanken im Internet. Dieses ermöglichte Open-Ac- cess-Publikationen, die vor allem im Bereich der Nach- schlagewerke viele erfolgreiche Verlagsprodukte kanniba- Diese Inhaltsfahne darf gebührenfrei vervielfältigt werden lisierten (z. B. Brockhaus und Pschyrembel: Wikipedia). (DIN 1428). Auch das Selfpublishing bedeutet eine zunehmende Ge- fahr für die Verlage, vor allem seit der digitale Druck kos- Kristian Jensen: Electronic Legal Deposit in the United tengünstige Kleinstauflagen ermöglicht. Dies hat zwar zu Kingdom: Successes and Challenges of Transfer and einer erheblichen Kostenreduzierung bei den Verlagen ge- Transformation führt, bietet aber auch Dienstleistern wie Books on demand [Das gesetzliche Pflichtexemplar elektronischer Publika- eine Chance, an ihre Stelle zu treten. Die Umsätze auch bei tionen in Großbritannien: Erfolge und Herausforderungen den wissenschaftlichen Großverlagen gehen ohne Berück- bei der Umsetzung und Transformation] sichtigung der Zukäufe zurück. Die Prognose für die wei- In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 202–207 tere Entwicklung der wissenschaftlichen Buchverlage ist Zusammenfassung: Die Einführung des gesetzlichen schlecht, weil Verluste durch innovative Produkte wie E- Pflichtexemplars elektronischer Publikationen gehört Books und Hörbücher oder neue Serviceleistungen wie vermutlich zu den größten Veränderungen, die National- Fortbildungsveranstaltungen nicht ausgeglichen werden bibliotheken während meines Berufslebens aufgegriffen können. Man muss mit einem Rückgang von 15 % rechnen, haben. Der vorliegende Artikel legt dar, dass viele Institu- der viele Verlage gefährden wird. Einzige Ausnahme bilden tionen die technische, strukturelle und kulturelle Trans- die juristischen Verlage, die weiter mit Gewinn arbeiten. formation erfolgreich umgesetzt haben. Doch der Prozess Schlüsselwörter: Wissenschaftliche Verlage; Open Ac- ist noch nicht zu Ende; weitere Herausforderungen stehen cess; Digital Print; Printing on Demand an. Denn wenn Nutzer*innen Zugänge zu Sammlungen der gesetzlichen Pflichtexemplare für Übergaben zur Ver- Eva Schlotheuber: Mittelalterliche Bibliotheken und fügung gestellt werden, vermittelt sich der Eindruck, dass (digitale) Wissensordnung – Zur Aktualität einer alten schon viel geleistet wurde, aber die Nutzungspotenziale Forschungsfrage elektronischer Pflichtexemplare noch nicht in vollem Um- In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 221–229 fang verfügbar sind. Der Artikel zeigt den breiteren, kul- Zusammenfassung: Die Transformation von Wissen und turellen – speziell britischen – Hintergrund auf und wie Forschung der Geisteswissenschaften in den digitalen die rechtlichen Rahmenbedingungen gestaltet wurden. So Raum ist im Arbeitsalltag bereits weit fortgeschritten. Mit ist besser zu verstehen, welche weiteren Schritte noch zu dieser Transformation, die sich als eine rasante technische gehen sind, um die Nutzung gesetzlicher Pflichtexemplare Revolution vollzieht, entwickelt sich nicht zuletzt eine zu verbessern. neue digitale Wissensordnung. Unsere Ordnungssysteme Schlüsselwörter: Gesetzliches Pflichtexemplar; elektro- reichen kulturell viele Jahrhunderte, bis weit in das Mittel- nische Publikationen; Transformationsprozess; Großbri- alter und die Antike zurück. Die Ordnung des Wissens ist tannien fundamental, denn erst Ordnung macht Wissen zu Wis- sen, indem sie Wissenswertes von Nicht-Wissenswertem Klaus G. Saur: Wissenschaftliche Verlage – Versuch einer trennt. Wissensordnungen sind immer hierarchisierend, Prognose weshalb man zu jeder Zeit intensiv um die Ordnung des In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 208–220 Wissens gerungen hat. Sie muss sich mit neuen Bildungs- Zusammenfassung: Die Emigration deutscher Verleger systemen ebenso wandeln, wie sie sich durch neu er- während der NS-Herrschaft führte zur Gründung neuer schlossene Wissensbereiche, neue soziale Gruppen oder wissenschaftlicher Verlage in Großbritannien und den neue Anforderungen innerhalb der Gesellschaft verändert. USA. Die Entwicklung des Verlagswesens wurde durch In dem Beitrag geht es um methodische Ansätze zur Er- technische Neuerungen stark geprägt. Zunächst revolutio- forschung vormoderner Buchsammlungen als haptisch er- nierte seit 1955 die Erfindung des Lichtsatzes die Druck- fahrbare Wissensräume und den damit verbundenen lang- branche. Der Einsatz von Mikrofilmen und Mikrofiches er- fristigen Dynamiken, die es erlauben, die fundamentalen möglichte neue Produkte wie das Deutsche Biographische Unterschiede zwischen der analogen und der digitalen Archiv. An ihre Stelle traten zunehmend CD-ROM- und Umgebung neu zu reflektieren.
194 Inhaltsfahne Schlüsselwörter: Bibliotheksgeschichte; digitaler Wan- Bibliotheksarbeit und Elmar Mittlers Beitrag zu diesen bei- del; Wissensordnung; mittelalterliche Bibliotheken; me- den Aspekten. thodischer Ansatz zur Bibliotheksforschung Schlüsselwörter: Digitalisierung; Internationalisierung; Transformation Thomas A. Schmitz: Warum gibt es Literatur? Griechische Bibliotheken, römische Leser und die Entwicklung einer Andrea Rapp: Digitalisierung – Chancen für Überlieferung literarischen Kultur und geistes- und kulturwissenschaftliche Forschung In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 230–238 In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 255–261 Zusammenfassung: Das Aufkommen einer Buchkultur Zusammenfassung: Bibliotheken gehören zu den wich- und die Gründung großer Bibliotheken waren seit dem tigsten physischen Infrastrukturen der Geistes- und Kul- 3. Jh. v. Chr. entscheidend für die Etablierung einer literari- turwissenschaften. Zugleich gehören Bibliotheken zu schen Tradition. Ihr begegnet die römische Kultur seit dem den Early Adopters von digitalen Technologien, seit den 2. Jh. v. Chr. in Gestalt von Büchern und Bibliotheken. Dies 1960er-Jahren im Bereich Katalogisierung und verstärkt hat nicht nur in Rom Vorstellungen von der Arbeitsweise seit den 1990er-Jahren im Bereich der Bestände. Die Über- eines Autors und den Lektüreerfahrungen von Lesern ent- gänge zwischen Infrastruktur und Forschung waren seit scheidend geprägt, sondern bleibt wichtig für das Ver- jeher fließend bzw. integrativ gedacht. Die Möglichkeiten ständnis dafür, was Literatur ist. geistes- und kulturwissenschaftlicher Forschung werden Schlüsselwörter: Griechenland; Rom; Hellenismus; Lese- von der Beschaffenheit und Verfügbarkeit ihrer Gegen- kultur; Tradition; Autor stände bestimmt, daher ist auch die Transformation analo- ger Bestände ins Digitale bereits Teil des Forschungspro- Barbara Mittler: Vokabularien für eine globale Bibliothek – zesses. Von Transfer, Transformation und Transkulturalität Digitalität wird aus mehreren Perspektiven in den Blick In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 239–248 genommen: (1) als Transfer des analogen Objekts in ein Zusammenfassung: Bereits vor einem halben Jahrhundert digitales Objekt, (2) als Transformation des Inhalts in ein hat Michel Foucault in seiner Ordnung der Dinge auf die maschinenlesbares Format, das inhärente bzw. implizite Willkür und Macht von Ordnungssystemen hingewiesen. Strukturen und Semantik expliziert, (3) als Methodenin- Dieser Beitrag versucht, Vorschläge für ein neues dialo- ventar, das vom hermeneutischen Annotieren bis zu KI- gisches Format zur Konzeption einer globalen Bibliothek Verfahren reichen kann. Dabei werden Bestände nicht nur zu machen, die von und mit dem, was in einem Ordnungs- medial und als Bestand einer digitalen Bibliothek „neu- system als „randständig“ in einem anderen jedoch „zen- inszeniert“, sondern es stellen sich Fragen nach einer digi- tral“ erscheinen mag, gedacht wird. Diese globale Biblio- talen Epistemologie der Geistes- und Kulturwissenschaf- thek als „geteiltes“ und nicht mehr „hierarchisiertes“ ten, die gemeinsam erforscht werden müssen. Welterbe setzt eine neue Sprache, neue Vokabularien vo- Schlüsselwörter: Digital Humanities; Kulturgutdigitalisie- raus, die nicht nur diachron, sondern auch diatopisch rung; digitale Epistemologie angelegt sind, und immer bereits aus einer transkulturel- len Perspektive betrachtet werden, die es erlaubt, die Claudia Fabian: Transfer und Transformation Alte Bücher – transformative Kraft von kulturellem Transfer konstruktiv lebendige Daten – ein Vierteljahrhundert CERL und kreativ zu nutzen. In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 262–268 Schlüsselwörter: Transkultureller Vergleich; globale Bi- Zusammenfassung: Alte Bücher – das schriftliche kul- bliothek; Weltliteraturen turelle Erbe – haben bis heute überlebt und wirken. Sie haben Transfer und Transformation als Objekte erlebt und Michael Seadle: Transfer and Transformation: Leadership in vielerlei Hinsicht dank ihrer vielfältigen Inhalte ermög- in a Time of Change licht. Einen epochalen Wandel erlaubte ihnen das digitale [Transfer und Transformation: Führung in einer Zeit des Zeitalter. Alte, ortsfeste Bestandskataloge werden zu Da- Wandels] tenbanken, Originale werden digitalisiert. Es entstehen In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 249–254 Daten in Datenstrukturen, die sich ihrerseits wandeln, ent- Zusammenfassung: Dieser Artikel bespricht drei verwand- wickeln und vernetzen, lebendige Daten also. Das Consor- te Themen: die Entstehung digitaler Bibliotheken und digi- tium of European Research Libraries ist als Gemeinschaft taler Inhalte in physischen Bibliotheken, die Internatio- in diesem Zeitenwechsel entstanden. Es widmet sich je- nalisierung geistiger und organisatorischer Aspekte der nen Herausforderungen des kulturellen Erbes, die durch Öffnung und Vernetzung der Daten, vor allem aber der
Inhaltsfahne 195 bestandshaltenden Institutionen und interessierten For- Elmar Mittler: Transfer und Transformation. Schlaglichter schung den alten Büchern zeitgemäße Wirkung verleihen, auf die Entwicklung der Bibliotheken in den letzten Transfer und Transformation in diesem sehr speziellen 50 Jahren und auf ihre Zukunft Bereich ermöglichen und begleiten. In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 280–292 Schlüsselwörter: Consortium of European Research Libra- Zusammenfassung: Es werden wichtige Etappen der Bi- ries; Alte Drucke; Handschriften; Digitalisierung; Daten; bliotheksentwicklung der letzten 50 Jahre angesprochen. Metadaten Am Anfang stehen die Bibliothekspläne der 70er- und 80er-Jahre, die Grundlagen oder Forderungskataloge für Andreas Degkwitz: Fordern und Fördern – Verbände als den Ausbau und die Reorganisation des Bibliothekswe- Akteure der digitalen Transformation sens waren und nach der Wiedervereinigung die schnelle In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 269–272 Integration der Bibliotheken in den neuen Ländern beför- Zusammenfassung: Die Mission Öffentlicher und wissen- dert haben. Die Ausstellung Bibliotheca Palatina 1986 mit schaftlicher Bibliotheken beruht auf Teilhabe an Informa- ihrem überwältigenden Publikumserfolg war Ausgangs- tionen und Medien, an Kompetenzentwicklung und Qua- punkt der Wiedergewinnung der ehemals Heidel-berger lifizierung sowie an Diskursen in Bildung, Gesellschaft, Bibliothekschätze durch Mikroverfilmung, Digitalisierung Kultur und Wissenschaft. Im Zuge tiefgreifender, gesell- und Forschung. Die EDV-Entwicklung führte zunächst schaftlicher Umbrüche, zu denen auch der digitale Wandel zur gläsernen Bibliothek in weltweiter Vernetzung. Inzwi- gehört, ist Teilhabe von zentraler Bedeutung, die auf den schen ist eine Metamorphose der Bibliotheken im Gang, Werten unserer demokratischen Gesellschaft beruht. Bi- die ihre Bestände virtuell grenzenlos zur Verfügung stellen bliothekarische Verbände machen sich diese Mission zu- können und in ihren Gebäuden neben Informations- nehmend zu Eigen und tragen in ihrer politischen Kom- medien aller Art auch Raum für den Wissenserwerb durch munikation wie durch Förderung ihrer Mitglieder zur aktives, oft kollaboratives Gestalten anbieten. So werden Sichtbarkeit dieser Mission bei. So entwickeln sich aus die Bibliotheken – unterstützt durch funktionale und oft Verbänden Communities, in denen zunehmend das Enga- auch faszinierende Architektur – immer mehr von den gement der einzelnen Mitglieder gefordert wird. Die ge- Bibliothekarsbibliotheken der Vergangenheit zu den Nut- meinsame Mission stärkt Verbände und Mitglieder und zerbibliotheken von morgen. verleiht den gemeinsamen Zielen ihren gesellschaftlichen Schlüsselwörter: Bibliotheksplanung; Bibliotheca Palati- Stellenwert. na; Bibliotheksarchitektur; Bibliotheksautomatisierung; Schlüsselwörter: Communities; Digitalisierung; Biblio- Nutzerbibliothek theksverbände; digitale Transformation Najko Jahn, Anne Hobert und Nick Haupka: Entwicklung Wolfram Horstmann: Forschungsdaten und Bibliotheken – und Typologie des Datendiensts Unpaywall Gedankenexperimente zur Covidpandemie und Einschät- In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 293–303 zungen Zusammenfassung: Analysen im Bereich des Open-Ac- In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 273–279 cess-Publizierens haben sich mit der Verfügbarkeit großer Zusammenfassung: Was wäre wenn eine erneute Covid- vernetzter Datensammlungen wie Unpaywall bedeutend pandemie im Jahre 2070 zeigen würde, dass eine schnelle vereinfacht. Der Artikel untersucht die Entwicklung des Eindämmung deshalb nicht möglich ist, weil die For- Datenbestands und der -struktur seit 2018. Eine Voller- schungsdaten aus den Jahren um 2020 nicht nachhaltig hebung der Zeitschriftenartikel des Zeitraums 2008–2018 gespeichert wurden. Ausgehend von dieser Frage wer- zeigt, dass der OA-Anteil kontinuierlich wächst. Allerdings den Einschätzungen zur Rolle von Bibliotheken für For- variiert die OA-Kategorisierung, was methodische Fragen schungsdaten entwickelt. Grundsätzlich wird geschlossen, beim Publikationsmonitoring und in der bibliometrischen dass Bibliotheken eine besondere Chance haben, einen Forschung aufwirft. wichtigen Anteil an der Bewältigung der Herausforderun- Schlüsselwörter: Open Access; Unpaywall; Publikations- gen im Kontext von Forschungsdaten zu tragen und damit monitoring; Datenanalyse; Big Scholarly Data eine neue Identität der Bibliothek zu prägen. Schlüsselwörter: Forschungsdaten; Bibliothek; Covid; In- frastruktur; Wissenschaftspraxis
196 Inhaltsfahne Beat Mattmann und Noah Regenass: Eine neue Form der Bernhard Tuider: Plansprachen und Sprachplanung. Zum Recherche in Bibliotheken. „Suchschlitz“ contra Stand interlinguistischer Forschungen Exploration – Reduktion statt Orientierung? In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 333–339 In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 304–316 Zusammenfassung: Dieser Beitrag berichtet über das Sym- Zusammenfassung: Suchportale von Bibliotheken haben posium „Planned Languages and Language Planning“, im Laufe der Zeit immer stärker eine Reduktion auf ein- das die Österreichische Nationalbibliothek am 24. und fachste Suchmöglichkeiten im Stile von Google erfahren. 25. Oktober 2019 organisierte. Der Bericht zu den sechzehn Das kommt zwar den Gewohnheiten der Nutzer:innen ent- Vorträgen gibt einen Überblick über aktuelle Forschungs- gegen, schränkt aber die Möglichkeiten einer fundierten themen auf dem Gebiet der Interlinguistik. Recherche ein. Abhilfe schaffen explorative Suchinstru- Schlüsselwörter: Österreichische Nationalbibliothek; mente. Damit diese ökonomisch und bedarfsgerecht reali- Fachbibliothek; Esperanto; Plansprachen; Interlinguistik siert werden können, braucht es eine hohe Datenqualität und einen standardisierten Werkzeugkasten zur Umset- Andreas Ledl: Evidence-based Human and Social Sci- zung von Rechercheoberflächen. Anstelle eines Ausbaus ences: Forschungsunterstützung durch systematische der Funktionen von Suchportalen empfiehlt sich daher Literaturrecherche in den Human- und Sozialwissen- eine Ausrichtung und Individualisierung zusätzlicher Re- schaften cherchetools auf konkrete Anwendungskontexte und Nut- In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 340–350 zertypen. Zusammenfassung: Dieser Artikel möchte für die wach- Schlüsselwörter: Smart City; explorative Suche; Visuali- sende Bedeutung von systematischen Übersichtsarbeiten sierung; Bibliothekskatalog; Suchportal; Discovery Sys- in den Human- und Sozialwissenschaften und die diver- tem sen Möglichkeiten der Unterstützung solcher Studien von bibliothekarischer Seite sensibilisieren. Er schildert die Michael Katzmayr und Thomas Seyffertitz: Produktion Entwicklung systematischer Übersichtsarbeiten in den sowie Nutzung von Forschungsdaten und das Datenmana- letzten zehn Jahren, analysiert, welche Rollen dabei Fach- gement Forschender: eine empirische Analyse referent*innen bzw. Information Specialists zufallen kön- In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 317–332 nen und gibt Empfehlungen, welchen konkreten Beitrag Zusammenfassung: Hochschulbibliotheken oder andere die Berufsgruppe der wissenschaftlichen Bibliothekar*in- forschungsunterstützende Serviceabteilungen, die sich nen für solche Forschungsprojekte leisten kann. mit Forschungsdatenmanagement befassen, verfügen Schlüsselwörter: Systematic Review; Meta-Analyse; Hu- häufig nicht über umfassende Informationen darüber, wel- manwissenschaften; Sozialwissenschaften; Forschungs- che Arten von Forschungsdaten an der jeweiligen Hoch- unterstützung schule gesammelt, verwendet, produziert und verbreitet werden. Ein umfassender Überblick über die Forschungs- Silvia Czerwinski und Tatyana Tasche: Aufbau und Konzep- datenlandschaft ist Voraussetzung für die strategische Pla- tion von Selbstlernkursen zu digitalen Kompetenzen nung und Entwicklung geeigneter, lokal angepasster Ser- In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 351–356 viceleistungen. Diese Fallstudie beschreibt die Erhebung Zusammenfassung: In einem vierjährigen Projekt hat die der Produktion und Verwendung von Forschungsdaten an Universität Göttingen Online-Kurse entwickelt, die Studie- der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) und darauf aufbau- rende bei der Entwicklung von digitalen Kompetenzen end die Etablierung und Koordination des Forschungs- unterstützen sollen. Die Kurse stehen den Studierenden datenma-nagements durch die Universitätsbibliothek. Die als Selbstlernmaterialien über das universitäre Lernmana- Studie führte einerseits zu interessanten und für die gementsystem Stud.IP/ILIAS zur Verfügung. Für Nichtan- Serviceentwicklung relevanten Ergebnissen. Andererseits gehörige der Universität besteht ein freier Zugang über die wurde die hierbei verwendete Herangehensweise in ein Plattform OpenILIAS. Da die Kurse unter einer Creativ- Vorgehensmodell überführt, das auch an anderen wissen- Commons-Lizenz veröffentlicht wurden, können sie in schaftlichen Einrichtungen anwendbar erscheint. Teilen oder im Ganzen weiterverbreitet, verändert und Schlüsselwörter: Forschungsdatenmanagement; Univer- ergänzt werden. sität; Erhebung; Universitätsbibliothek Schlüsselwörter: Digitale Kompetenzen; E-Learning; OER
Contents Page 197 Contents Page This Contents page may be reproduced without charge. new services like advanced training courses. Estimated losses of 15 % will endanger many publishers. Only juridi- Kristian Jensen: Electronic Legal Deposit in the United cal publishing houses will operate at profit. Kingdom: Successes and Challenges of Transfer and Keywords: Academic publisher; open access; digital prin- Transformation ting; printing on demand In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 202–207 Abstract: The introduction of electronic legal deposit is Eva Schlotheuber: Mittelalterliche Bibliotheken und arguably the greatest transformation which national libra- (digitale) Wissensordnung – Zur Aktualität einer alten ries have undergone in our professional lifetimes. This Forschungsfrage article argues that many institutions have successfully [Medieval Libraries and (Digital) Ordering of Knowledge – implemented technical, structural, and cultural transfor- On the Topicality of an Old Research Question] mative change, while there is more to do, and challenges In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 221–229 remain. When it comes to transfer however, the ability to Abstract: The transformation of knowledge and research give users meaningful access to the legal deposit collecti- in the humanities into the digital space is already well ons, the picture is rather different: much good work is advanced in everyday work. With this transformation, being done, but the transformative potential of electronic which is taking place as a revolutionary technical revoluti- legal deposit has not been realised for our users. The on, at the same time a new digital knowledge order is article explores the broader cultural background specifi- developing successively. Culturally, our systems of the cally in the United Kingdom against which the relevant ordering of knowledge go back many centuries, far into legislation was shaped to understand better what steps the Middle Ages and Antiquity. The ordering is fundamen- could be taken in the future to redress this imbalance. tal, because only order turns knowledge into knowledge Keywords: Electronic legal deposit; transfer; transformati- by separating what is worth knowing from what is not. on; UK Knowledge orderings are always hierarchizing, which is why they continuously and intensively have been challen- Klaus G. Saur: Wissenschaftliche Verlage – Versuch einer ged in all times. The ordering of knowledge has to change Prognose with new educational systems, new social groups, and just [The Academic Publisher – Attempting a Forecast] as it changes with newly opened fields of knowledge or In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 208–220 new demands within society. This article deals with me- Abstract: The emigration of German publishers during the thodological approaches in reassessing pre-modern reli- Nazi regime resulted in new academic publishing activities gious institutions and book collections as specific to Britain and the USA. The development of the publishing knowledge spaces, in order to reflect the long term dyna- industry was mainly driven by technical innovation. The mics and the fundamental differences between the analog invention of phototypesetting in 1955 revolutionised the and the digital knowledge environment. printing industry. Microfilming and microfiching made the Keywords: History of libraries; ordering of knowledge; development of new products such as the Deutsche Bio- digital turn; new methodological approaches; medieval graphische Archiv, which were followed by CD-ROM and libraries online databases, possible. Open access publications such as Wikipedia were able to cannibalise publishing products Thomas A. Schmitz: Warum gibt es Literatur? Griechische like Brockhaus and Pschyrembel. Self-publishing has crea- Bibliotheken, römische Leser und die Entwicklung einer ted additional risks for publishers, since digital printing literarischen Kultur has reduced the costs for short run editions. Although, this [Why Does Literature Exist? Greek Libraries, Roman Rea- has considerably reduced publisher costs, it has also allo- ders, and the Emergence of Literate Culture in Rome] wed service providers such as books on demand a chance In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 230–238 to replace them. The sales of large academic publishers are Abstract: The emergence of a literate culture and the foun- also declining if increases via the acquisition of newly dation of libraries since the 3rd century BC played a pro- bought publishing houses are disregarded. The prognosis minent part in establishing a literary tradition. This tradi- for the future is serious. Losses cannot be compensated by tion entered Roman culture in the form of books and innovative products such as e-books and audiobooks or libraries. This had repercussions for Roman ideas about
198 Contents Page authors and readers; they remain important for our own the nature and availability of their objects, so the trans- expectations about literature. formation of analogue holdings into the digital is already Keywords: Greece; Rome; Hellenistic; literate culture; tra- part of the research process. dition; author We look at digitality from several perspectives: (1) as a transfer of the analogue object into a digital object, (2) as a Barbara Mittler: Vokabularien für eine globale Bibliothek – transformation of the content into a machine-readable Von Transfer, Transformation und Transkulturalität format that explicates inherent or implicit structures and [Vocabularies for a Global Library-Transfer, Transformati- semantics, (3) as an inventory of methods ranging from on, and Transculturality] hermeneutic annotation to AI procedures. In the process, In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 239–248 collections are not only “restaged” medially as the inven- Abstract: Already half a century ago, Michel Foucault in tory of a digital library, but questions arise about a digital his Order of Things pointed to the arbitrary might of sys- epistemology of the humanities and cultural studies that tems of classification and order. This essay proposes a new must be explored together. dialogical format for the conception of a global library that Keywords: Digital Humanities; cultural heritage; digital is thought in conjunction with what may appear to be epistemologies “marginal” in one system of order but “central” in another. This global library as a “shared” and no longer “hierarchi- Claudia Fabian: Transfer und Transformation Alte Bücher – zed” world heritage presupposes a new language, new lebendige Daten – ein Vierteljahrhundert CERL vocabularies that are not only diachronic but also diatopic [Early Books – Living Data: A Quarter of a Century with in nature, and thus always already viewed from a trans- CERL] cultural perspective which allows the transformative In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 262–268 power of cultural transfer to be used constructively and Abstract: Early books – the written cultural heritage – have creatively. survived and continued to be important today. As physical Keywords: Transcultural comparison; global library; objects they have experienced transfer and transformation world literatures which has been triggered in many ways through their rich and diverse content. The digital age has heralded a fun- Michael Seadle: Transfer and Transformation: Leadership damental transformation: traditional, collection-based ca- in a Time of Change talogues have become databases and the books are digiti- In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 249–254 sed. Data are created in data structures which in turn Abstract: This article addresses three interrelated themes: change, develop, and network as living data. The Consorti- the emergence of digital libraries and the digital presence um of European Research Libraries was founded in the in physical libraries, the internationalization of the intel- early years of digital transformation. It is dedicated at a lectual as well as organizational aspects of library work, European level to the challenges and opportunities for cul- and Elmar Mittler’s contributions toward making both tural heritage and for making best use of the opening up happen. and networking of data. It enables the co-operation of Keywords: Digitization; internationalization; transformati- heritage institutions and researchers by increasing the on contemporary value of cultural heritage today, and pro- moting transfer and transformation in this very special Andrea Rapp: Digitalisierung – Chancen für Überlieferung field. und geistes- und kulturwissenschaftliche Forschung Keywords: Consortium of European Research Libraries; [Digitisation: Opportunities for Tradition and Research in early printed books; manuscripts; digitization; data; meta- the Humanities and Cultural Studies] data In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 255–261 Abstract: Libraries are the most important physical infra- Andreas Degkwitz: Fordern und Fördern – Verbände als structures in the humanities and cultural studies. At the Akteure der digitalen Transformation same time, libraries are the early adopters of digital tech- [Challenging and Supporting – Associations as Players in nologies, since the 1960s in the area of cataloguing and the Digital Transformation] increasingly since the 1990s in the area of collections. The In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 269–272 transitions between infrastructure and research have al- Abstract: The mission of public and academic libraries is ways been fluid or integrative. The possibilities of research based on participation in information and media, in skil- in the humanities and cultural studies are determined by ling competences and qualification, and on discourses in
Contents Page 199 education, society, culture, and science. In the course of of every kind of opportunities for the acquirement of profound social upheavals, including the digital transfor- knowledge via active and often collaborative design in mation, participation is essential and it is based on the addition. Supported by functional and often fascinating values of our democratic society. Library associations buildings libraries are becoming more and more user adopt this mission increasingly and contribute to its visibi- driven instead of librarian driven. lity in their political communication as well as by pro- Keywords: Library planning; Bibliotheca Palatina; library moting their members. In this way, associations develop architecture; library automation; user driven library into communities in which the commitment of individual members is required increasingly. The common mission Najko Jahn, Anne Hobert and Nick Haupka: Entwicklung strengthens associations and members, and bestow the und Typologie des Datendiensts Unpaywall common goals their social status. [Development and Typology of the Data Service Unpay- Keywords: Communities; digitisation; library associations; wall] digital transformation In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 293–303 Abstract: Analyses in the field of open access publishing Wolfram Horstmann: Forschungsdaten und Bibliotheken – have become significantly easier with the availability of Gedankenexperimente zur Covidpandemie und Einschät- large connected data collections such as Unpaywall. The zungen article examines the development of the database and its [Research Data and Libraries-A Thought Experiment on the structure since 2018. A full survey of journal articles Covid Pandemic and Considerations] from the period 2008–2018 shows that the OA share is In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 273–279 growing continuously. However, the OA categorisation Abstract: What if a new Covid pandemic in 2070 showed varies, which raises methodological questions in publica- that rapid containment is not possible because today’s tion monitoring and bibliometric research. research data from the years around 2020 were not sustai- Keywords: Open access; Unpaywall; open access monito- nably preserved. Based on this question, considerations of ring; data analysis; big scholarly data the role of libraries for research data will be developed. It is concluded that libraries have a chance to play an impor- Beat Mattmann and Noah Regenass: Eine neue Form der tant part in overcoming the challenges in the context of Recherche in Bibliotheken. „Suchschlitz“ contra research data and thus to shape a new identity for the Exploration – Reduktion statt Orientierung? library. [A New Form of Retrieval in Libraries. “Search Slot” versus Keywords: Research data; library; Covid; infrastructure; Exploration – Reduction instead of Orientation?] scientific conduct In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 304–316 Abstract: Over the course of time, library search portals Elmar Mittler: Transfer und Transformation. Schlaglichter have increasingly been reduced to the simplest search auf die Entwicklung der Bibliotheken in den letzten options in the style of Google. Although this accommoda- 50 Jahren und auf ihre Zukunft tes the habits of users, it limits the possibilities for in-depth [Transfer and Transformation. Hotspots of the Develop- research. Explorative search tools provide a remedy. In ment of the Libraries in the Last 50 Years and Their Future] order to realise these economically and in line with needs, In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 280–292 high data quality and a standardised toolbox for the imple- Abstract: The main milestones of library development of mentation of search interfaces are required. Instead of the last 50 years are on the focus. Library plans of the 70es expanding the functions of search portals, it is therefore and 80es are the basic concepts and checklists for develop- advisable to focus and individualise additional research ment and reorganisation of libraries and alleviated the tools on concrete application contexts and user types. integration of the libraries in the new states after the Keywords: Library catalogue; search engine; smart city; reunion. The exhibition „Bibliotheca Palatina“ 1986 was explorative search; visualisation; discovery system the overwhelming starting event for regaining the lost former Heidelbergian book treasures via microfilming, di- gitisation, and research. The development of the automati- on brought first the transparent library with worldwide connections. Nowadays, the libraries are in metamorpho- ses: on the one hand they deliver virtually their holdings boundless; on the other they provide information media
200 Contents Page Michael Katzmayr and Thomas Seyffertitz: Produktion Andreas Ledl: Evidence-based Human and Social Sci- sowie Nutzung von Forschungsdaten und das Datenmana- ences: Forschungsunterstützung durch systematische gement Forschender: eine empirische Analyse Literaturrecherche in den Human- und Sozialwissen- [Production and Use of Research Data and Researchers’ schaften Data Management: An Empirical Analysis] [Evidence-based Human and Social Sciences: Research In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 317–332 Support through Systematic Literature Research in the Abstract: University libraries or other service departments Human and Social Sciences] involved in research data management often do not have In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 340–350 comprehensive information about what types of research Abstract: This article aims to raise awareness of the gro- data are collected, used, produced, and disseminated wit- wing importance of systematic reviews in the human and hin the institution concerned. A comprehensive overview social sciences and the various ways in which libraries can of the research data landscape is a prerequisite for the stra- support such studies. It describes the development of Sys- tegic planning and development of suitable, locally adap- tematic Reviews over the last ten years, analyses which ted services. This case study describes the survey of the roles can be played by subject librarians and information production and use of research data at the Vienna Univer- specialists and gives recommendations on the concrete sity of Economics and Business (WU) and, based on this, contribution that the professional group of academic libra- the establishment and coordination of research data ma- rians can make to such research projects. nagement by the university library. On the one hand, the Keywords: Systematic review; meta-analysis; human sci- study led to interesting results relevant to service develop- ence; social science; research support ment. On the other hand, the approach used here was converted into a procedural model that also appears to be Silvia Czerwinski and Tatyana Tasche: Aufbau und Konzep- applicable to other academic institutions tion von Selbstlernkursen zu digitalen Kompetenzen Keywords: Research data management; university; empiri- [Conception and Design of Online Courses on Digital cal analysis; university library Skills] In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 351–356 Bernhard Tuider: Plansprachen und Sprachplanung. Zum Abstract: In a four-year project, the University of Göttingen Stand interlinguistischer Forschungen has developed online courses to support students in deve- [Planned Languages and Language Planning. On Interlin- loping digital skills. The courses are available to students guistic Research] as self-study materials via the university’s learning ma- In: BIBLIOTHEK 45 (2021) Nr. 2, S. 333–339 nagement system Stud.IP/ILIAS. Non-members of the uni- Abstract: The paper reports on the symposium “Planned versity have free access via the platform OpenILIAS. As the Languages and Language Planning” organized by the Aus- courses are published under a Creative Commons licence, trian National Library on the 24th and 25th of October 2019. they can be redistributed, modified, and supplemented in The report on the sixteen presentations gives an overview part or in whole. of current subjects in interlinguistic research. Keywords: Digital skills; e-learning; OER Keywords: Austrian National Library; specialised library; Esperanto; planned languages; interlinguistics
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