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BINNENSCHIFFFAHRT: GÜTERTRANSPORT MIT POWER Die Zukunft des Güterverkehrs und der Binnenschifffahrt in Europa 2010 – 2011
Impressum Herausgeber Bureau Voorlichting Binnenvaart Postbus 23005, NL-3001 KA Rotterdam Vasteland 12e NL-3011 BL Rotterdam Tel.: +31 (0)10 412 91 51 Fax: +31 (0)10 433 09 18 www.bureauvoorlichtingbinnenvaart.nl info@bureauvoorlichtingbinnenvaart.nl In Zusammenarbeit mit Expertise en Innovatie Centrum Binnenvaart Postbus 23133 NL-3001 KC Rotterdam Vasteland 12e NL-3011 BL Rotterdam Tel.: +31 (0)10 - 798 98 30 Fax: +31 (0)10 - 412 90 91 www.EICB.nl EBU Postbus 23210 NL-3001 KE Rotterdam Vasteland 12E NL-3011 BL Rotterdam Tel: +31 (0)10 411 60 70 Fax: +31 (0)10 412 90 91 www.ebu.uenf.org Entwurf und Layout Do Company: www.docompany.nl Druck Platform P, Rotterdam Entwicklung und Koordination W.T.G.A. Volker, M.A. Rook Idee und Text C.J. de Vries (BVB) Texte und Bilder aus dieser Veröffentlichung dürfen, unter Angabe der Quelle, urheberrechts- frei übernommen werden (mit Ausnahme der Bildgestaltungen auf Seite 60 bis 67). Diese Veröffentlichung können Sie von www.bureauvoorlichtingbinnenvaart.nl herunterladen. 2
Inhaltsangabe Vorwort 4 Kapitel 1. Nachhaltige Logistikprozesse. Kapitel 2. Bewusste Entscheidung für eine nachhaltige Entwicklung. 15 Kapitel 3. Europa entscheidet sich für die nachhaltige Binnenschifffahrt. 31 Kapitel 4. Binnenschifffahrtsflotte und Innovationen. 41 Kapitel 5. Ist ein bewusstes Ja für die Binnenschifffahrt eine nachhaltige Entscheidung? 53 Glossar 69 Verbände und Organisationen 70 Nachtrag zur 4. Auflage Mitte 2008 wurden große Teile der Welt von der Finanzkrise erfasst, welche im ersten Quartal 2009 zu einem Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten und des Welthandels um 15 bis 20% geführt hat. Infolge davon sind die Gütertransport über die Weltmeere, der Umschlag in den Seehäfen und die von hier aus abgehenden Hinterlandtransporte plötzlich stark einge- brochen. Bei der Drucklegung dieser Broschüre konnten diese Zahlen noch nicht berücksichtigt werden. Die meisten Transportstatistiken haben eine Verarbeitungszeit von mehr als einem Jahr. Aus vorherigen Rezessionen haben wir gelernt, dass der Welthandel und der Gütertransport nach einer wirtschaftlichen Talsohle das vor der Rezession bestehende Wachstumsniveau schnell wieder einholt und sogar überschreitet. Erfahrungsgemäß werden die während der Rezession erzeugten Verluste im Gütertransport anschließend durch ein zusätzliches Wachstum über einen Zeitraum von 1,5 Jahren wieder gut gemacht. Aufgrund davon vertrauen wir darauf, dass die Zukunftsbilder, die in der Broschüre “Gütertransport mit power” skizziert werden, einen ausreichend hohen Realitätswert haben. Ferner hoffen wir, dass die Krise schnell eingedämmt wird und dass unsere Initiativen dazu einen Beitrag leisten können. Die Verfasser von “Gütertransport mit power” (April 2009) 3
Vorwort Ein moderner Supermarkt bietet heutzutage etwa zwölf- bis fünfzehntausend unter- schiedliche Artikel an. Die 460 Millionen Verbraucher in Europa betrachten dieses riesige Angebot als völlig normal, denn jegliche Art von Knappheit ist uns fremd. Es stellt sich jedoch die Frage, ob wir uns in ausreichender Form bewusst machen, welche Abläufe hinter dieser einfachen, offenbar ohne jede Kapazitätseinschränkung möglichen Verfügbarkeit von Produkten in unserer heutigen Gesellschaft stecken. Und kann das immer so weitergehen? Wirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten haben dafür gesorgt, dass die Produktion und der Transport von Gütern so eingerichtet sind, dass bei möglichst niedrigen Kosten möglichst hohe Erträge erwirtschaftet werden. Kritische Verbraucher legen aber in zunehmendem Maße Wert auf Nachhaltigkeit und fordern die Garantie, dass ihre Produkte unter akzeptablen Bedingungen hergestellt und transportiert werden. Wie können Sie und wir dazu beitragen, diese Entwicklungen zu fördern? Der Nordwesten Europas ist wegen seiner geografischen Lage am Meer und am Mündungsbereich großer Flüsse seit alters her eine Handelsregion. Diese Position hat die wirtschaftliche Entwicklung in der Region einerseits stark geprägt, andererseits aber auch dazu beigetragen, dass eine Vielzahl von Warenströmen aus europäischen Herkunftsländern und mit Zielen innerhalb Europas über die Häfen auf der Strecke Hamburg – Le Havre abgewickelt werden. Dies führt zu einer hohen Belastung des verfügbaren Raumes und der Umwelt. Diese Veröffentlichung hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Logistikströme besser zu erfassen und die Möglichkeiten für verantwortungsvolle Entscheidungen und nachhaltiges Wachstum aufzuzeigen. Wir haben uns auch die Frage gestellt, ob die weltweiten Auswirkungen von Entwicklungen wie die Globalisierung einen positiven Beitrag zu einer nachhaltigeren Lebensqualität, der gerechteren Verteilung von Wohlstand oder dem Kampf gegen die soziale Ungerechtigkeit leisten. Wir bejahen diese Fragen letztendlich, da die positiven Effekte der Globalisierung die negativen bei weitem übersteigen. Dennoch gibt es viel zu tun. Insbesondere in einer Zeit der Rezession, in der scheinbar feste Werte durch Unsicherheiten ersetzt werden, und neue Wege eingeschlagen werden müssen, um die Entwicklungen an den Finanzmärkten wieder in den Griff zu bekommen. Die Krise kann auch zum Anlass genommen werden, unsere wirtschaftlichen Aktivitäten und die damit zusammenhängenden Warenströme einmal auf den Prüfstand zu stellen und eventuelle Ineffizienzen aufzuspüren. Aus diesem Grund präsentieren wir in „Wertvoller Transport“ eine neue Sichtweise auf Logistik, in der nachhaltige Transporttechniken im Mittelpunkt stehen. Bei Anwendung der sogenannten 80/20-Methode, die von den Professoren Jan Fransoo und Gudrun Kiesmüller der TU Eindhoven entwickelt wurde, wird der Einsatz von Lkws auf ein Mindestmaß beschränkt und erhalten die Alternativen Schiene, Binnenschifffahrt und Shortsea zusätzlichen Raum für weitere Entwicklungen. Die Logistikberater unserer europäischen Dachverbände sind dafür gerüstet, die Unternehmen in diesen schwierigen Entscheidungsfindungen adäquat zur Seite zu stehen. Die Konzeption von Zukunftsszenarien erfolgte auf der Grundlage von Studien, die in diesen Bereichen von Shell Nederland durchgeführt worden sind. „Wertvoller Transport“ ist eine Veröffentlichung des Bureau Voorlichting Binnenvaart in Zusammenarbeit mit der Europese Binnenvaart Unie (EBU) und der IVR. Die Veröffentlichung wird mit finanziellen Mitteln der Europäischen Union und des Expertise en Innovatiecentrum voor de Binnenvaart (EICB) unterstützt. Wir bedanken uns beim Zentralen Statistikamt der Niederlande (CBS) und bei der IVR für die Bereitstellung der Daten. C.J. de Vries Geschäftsführer Koninklijke Schuttevaer/Sekretär des Bureau Voorlichting Binnenvaart 4
1. Nachhaltige Logistikprozesse. Wir moderne Verbraucher stellen hohe Anforderungen an uns selbst und an unsere Umwelt. Unsere Gesellschaft ist darauf ausgerichtet, diesen Anforderungen unter Einsatz von möglichst niedrigen Bemühungen und Kosten weitgehend gerecht zu werden. In diesem Bereich sind wir schon sehr weit gekommen. Im Grunde ist es in Westeuropa möglich, an jedem beliebi- gen Moment des Tages über jedes gewünschte Produkt zu verfügen. Wir machen uns selten oder nie bewusst, dass es qualitativ hochwertiger Unternehmen bedarf, um diese Produkte zu erzeu- gen, herzustellen, zu bearbeiten und anschließend zu den gewünschten Bestimmungsorten zu transportieren. Den Prozess vom Ursprung eines Produktes über Bearbeitung, Verpackung, Lagerung, Umschlag und Transport zu seiner Endbestimmung bzw. zum Verbraucher bezeich- nen wir als “Lieferkette” oder “Supply Chain”. In der Schule haben wir gelernt, dass Orangen aus Spanien, Kaffee aus Brasilien und Oliven aus Italien oder Griechenland, kommen. Macht ein durchschnittlicher westeuropäischer Verbraucher sich überhaupt einmal bewusst, dass Spargel heutzutage aus Peru, Frühlingszwiebeln aus Nigeria, Blumen aus dem Gazastreifen, und Schuhe oder Kleidungsstücke aus China oder Vietnam kommen? Nein, immer mehr Menschen glauben, dass Milch, Hamburger und Kartoffeln aus einer nahe gelegenen Fabrik kommen, ohne sich darüber im Klaren zu sein, welches Ursprungsland diese Produkte überhaupt haben. Teilweise ist dies verständlich, denn auch wenn die Produkte teilweise natürlichen Ursprungs sind, durchlaufen sie heutzutage immer einen hochmodernen technologischen Verarbeitungsprozess. Ehe die Endprodukte vor Ort im Geschäft liegen, haben sie oftmals einen langen Weg zurückgelegt. Diese Broschüre verfolgt den weltweiten Weg dieser Produkte. Das Ausmaß, in dem Lebensmittel produziert werden, deutet an, dass dabei hochwer- tige technologische Prozesse zum Einsatz gelangen. Das gilt eigentlich für die meisten Produkte, die Unternehmen weltweit in hohen Stückzahlen einkaufen, bearbeiten, verpacken und erneut verkaufen. Es gibt schlichtweg kein anderes System, um alle Münder in der westlichen Welt stopfen zu können. Der Vorteil dieses weltweiten Netzwerkes vom An- und Verkauf von Waren über diese Art von Unternehmen ist die Garantie einer hochwertigen Qualität zu einem relativ niedrigen Preis. Schlechte Qualität würde sehr bald Imageschäden zur Folge haben. Die Qualität und Sicherheit unserer Lebensmittel sind daher heutzutage um vieles besser als noch vor einigen Jahrzehnten. Auch die Informationen über das Produkt, seine Herkunft, seine Bearbeitung und seinen Nährwert werden kontinuierlich optimiert. Ein gutes Beispiel dafür ist norwegischer Lachs. Früher, als der Lachs noch wild gefangen wurde, musste er vor dem Verkauf auf Geschmack und Qualität überprüft werden. Von den früher wild gefangenen Lachsen wurde meist nur einer von drei Fischen nicht beanstandet. Der Großteil der heutzutage im Geschäft erhältlichen Lachse wurde gezüchtet (und zwar in großen, runden Schwimmbecken im Meer), wodurch sie in Bezug auf Geschmack und Qualität nahezu identisch sind. Sie unterscheiden sich in Qualität und Geschmack übrigens auch kaum von wildem Lachs, der auf diese Weise besser geschützt werden kann. Riesengarnelen und Gambas führen ebenfalls in aller Welt die Speisekarten an. Wer eine Reise nach Thailand oder Vietnam unternimmt, wird entlang der Küste auf Hunderte von Zuchtbecken stoßen, aus denen diese Schalentiere in der Regel stammen. Dies erklärt auch, warum in allen Restaurants der Welt Tag für Tag genügend Lachs und Gambas angeboten werden können, um unseren Hunger zu stillen. Aber es funktioniert auch in der entgegengesetzten Richtung. Schweinehaxen oder Schweineohren sind auf dem westeuropäischen Markt nahezu unverkäuflich, während diese in Teilen Asiens und Afrikas als Delikatessen gelten. 6
Also pendeln heutzutage zahllose Schiffsladungen mit Schweinehaxen und Schweineohren zwischen diesen Kontinenten und Europa hin und her! Wenn ein Bauer in Nigeria oder Peru für Geschäfte in Europa Frühlingszwiebeln oder Spargel anbaut, bedeutet dies die Verlegung eines Stückchens Wohlstands nach Afrika und Südamerika. Dank moderner Techniken können Produkte an entfernten Teilen der Erde gezüchtet und unter günstigen Klimabedingungen trans- portiert werden, sodass der Reifungsprozess während des Transports zum Stillstand kommt. Hierdurch können die Supermärkte seit einigen Jähren verstärkt frische exotische Obst- und Gemüsesorten anbieten. Der Begriff “Logistik” stammt ursprünglich aus der Kriegswissenschaft, wird aber ab 1970 auch für die Planung und Durchführung von Transportdiensten verwendet. Logistik ist kurz gesagt, die Durchführung aller Handlungen, die erforderlich sind, um ein Produkt vom Ursprungsort zum Bestimmungsort zu transportieren. Unternehmen, die sich darauf spezia- lisiert haben, heißen “Logistikdienstleister”. Den Warentransport innerhalb eines Unternehmens bezeichnen wir als “Interne Logistik”. Logistik ist heutzutage ein eigener und sehr geschätzter Wissenschaftszweig. Zu den zehn führenden Logistikländern der Welt gehören Singapur, die Niederlande, Deutschland, Schweden, Österreich, Japan, die Schweiz, Hongkong, Großbritannien und Kanada. Belgien, Frankreich und Italien rangieren nacheinander auf den Plätzen 13, 18 und 22 (Quelle: Weltbank). Die Welt ist in vielerlei Hinsicht kleiner geworden, nicht nur durch das Internet. Es ist eigent- lich unerheblich, in welchem Land der Welt etwas angebaut oder hergestellt wird, denn die Transportkosten übers Wasser sind so niedrig, dass sich das kaum auf die Verkaufspreise für die westeuropäischen Verbraucher auswirkt. Mittlerweile befindet sich die Hauptproduktionsstätte der Welt in Asien, insbesondere in den Ländern China, Vietnam und Indien. Ein weiterer wichtiger Produktionsort liegt weniger weit weg, nämlich in Osteuropa. Künftige Hoffnungsträger sind die Länder Südamerikas. Denn wenn wir die knapp sieben Milliarden (Stand 2009 nach dem US Census Büro: 6,79 Milliarden) Menschen auf dieser Welt ausreichend ernähren möchten, ist eine Produktionsverteilung unerlässlich. Transporte sind somit unvermeidlich. Mitte 2008 wurden große Teile der Welt von der Finanzkrise erfasst, welche im ersten Quartal 2009 zu einem Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten und des Welthandels um 15 bis 20% geführt hat. Infolge davon sind die Gütertransporte über die Weltmeere, der Umschlag in den Seehäfen und die von hier aus durchgeführten Hinterlandtransporte plötzlich stark eingebrochen. Aus vor- herigen Rezessionen haben wir gelernt, dass der Welthandel und der Gütertransport nach einer wirtschaftlichen Talsohle das vor der Rezession bestehende Wachstumsniveau immer schnell wieder aufholen und sogar überschreiten. Erfahrungsgemäß werden die während der Rezession erzeugten Verluste im Gütertransport anschließend durch ein zusätzliches Wachstum über einen Zeitraum von 1,5 Jahren wieder gut gemacht. Die in dieser Broschüre skizzierten Zukunftsbilder haben daher auch in Zeiten der Wirtschaftskrise nichts an Relevanz eingebüßt. Wir haben hier erst einen Bruchteil der Produkte und Waren genannt, die tagtäglich auf unserem Planeten trans- portiert werden. Je mehr Teile der Welt an der Produktion und der Erzeugung unserer Produkte beteiligt sind, umso besser wird letztendlich die Verteilung des Wohlstands sein. Theoretisch müsste die weltweite Produktion genügend einbringen, um die gesamte Menschheit ernähren und kleiden zu können. Das Problem liegt vor allem in der Verteilung. Durch eine weltweite Produktionsverteilung ergeben sich für die wenig entwickelten Gebiete mehr Chancen als Risiken. Wenn wir als kritische Verbraucher bewusste Kaufentscheidungen treffen und Ansprüche an die Qualität und Art der Produktion stellen, können negative Auswüchse verhindert werden. 7
Die größten See- und Containerhäfen der Welt, 2007 Hamburg Bremen Rotterdam Antwerpen New York Los Angeles Long Beach Der Welthandel bedingt die Warenströme über die Welt meere. Der Trend zu immer größeren Unternehmen und Volumen in der Seefahrt hat zu derart niedrigen Trans portpreisen geführt, dass es heutzutage keine Rolle mehr spielt, an welchem Ort der Welt die Waren produziert werden. Auffallend ist, dass sich über die Hälfte der Übersee-Liniendienste größten Häfen in Asien befin- See- und/oder Containerhäfen den. Insbesondere chinesi- Quelle: Port of Rotterdam sche Häfen sind im Kommen. 8
Singapore Singapore Singapore 27.932 483,6 27.932 483,6 Shanghai * Shanghai * Sjanghai * 561 26.150 26.150 Tianjin Dalian 561 Hongkong * Hongkong * Busan Nagoya Hongkong * Qingdao 245 23.881 23.881 245 Shenzhen Shanghai Shenzhen 199 21.099 Shenzhen Ningbo 21.099 Guangzhou Rotterdam Busan Dubai 199 Shenzhen 406,8 13.260 Hongkong Kaohsiung Busan Qingdao Rotterdam 13.260 265 10.791 Singapore Rotterdam Singapore Ningbo Singapore Dubai 27.932 10.791 483,6 344 27.932 10.653 483,6 406,8 Tanjung Dubai Ports Shanghai * Guangzhou Shanghai * Kaohsiung Sjanghai * Kelang 561 340 26.150 10.257 26.150 10.653 Singapore 561 Hongkong * Antwerpen Hongkong * Hamburg Hongkong * Kaohsiung 245 182,9 23.881 9.890 23.881 10.257 245 Shenzhen Tianjin Shenzhen Qingdao 199 309 21.099 9.462 Shenzhen Hamburg gapore Singapore 21.099 9.890 Singapore Rotterdam Dalian Busan Ningbo 27.932 199 483,6 406,8 27.932 220 13.260 9.360 483,6 Busan Qingdao gapore* Shanghai * Singapore Shanghai * Qingdao Singapore Nagoya Rotterdam Guangzhou nghai 13.260 561 483,6 9.462 265 26.150 27.932 197,8 10.791 9.200 27.932 265 26.150 483,6 561 Singapore Rotterdam Hongkong Shanghai ** Ningbo Singapore Hongkong Ningbo** Shanghai Singapore Dubai Los Angeles nghai * * ngkong 245 56110.791 9.360 483,6 344 23.881 26.150 27.932 10.653 8.355 27.932 26.150 23.881 483,6 406,8 344 Viele der westlichen Marken gapore561 Shenzhen Singapore Hongkong * Dubai Ports Shanghai Guangzhou Shenzhen Guangzhou * Singapore Hongkong * Shanghai * Kaohsiung Antwerpen 245 Sjanghai * ngkong * enzhen 27.932 199 245 483,6 10.653 561 9.200 21.099 340 27.932 23.881 26.150 10.257 8.176 hersteller haben Teile ihrer 26.150 483,6 23.881 340 Singapore 21.099 Rotterdam Shanghai * 561 Shenzhen Singapore Busan Hongkong * Shenzhen Antwerpen Shanghai * Hongkong * Hamburg Long Beach nghai 245 * Kaohsiung Los 245 Angeles Produktionskapazität nach 199 Hongkong 483,6 * 199 406,8 561 27.932 13.260 182,921.099 26.150 23.881 9.890 7.312 enzhen san 26.150 10.257 8.355 23.881 Asien verlagert. 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Circa die Hälfte terdam Shenzhen Qingdao Singapore Hongkong Rotterdam 56121.099 Dubai *Ports Shanghai Rotterdam Tianjin Shanghai Hongkong Ningbo Antwerpen* ** Guangzhou Shenzhen Rotterdam Singapore Hongkong BusanTianjin Guangzhou Shanghai Busan Qingdao * Shanghai Hongkong Dubai Hamburg * ** Kaohsiung Antwerpen Bremen nghai ai * * ohsiung ngkong 199 mburg 10.791* 199265 245 406,8 483,6 406,8 10.653 309 561 245 344 182,9 561 406,8 9.200 13.260 10.791 21.099 340 13.260 7.103 27.932 23.881 13.260 9.462 10.653 9.890 26.150 26.150 23.881 10.257 8.176 4.912 der Transporte wird über 26.150 26.150 san561 406,8 10.257 309 9.890561 23.881 bai245Ports Rotterdam Ningbo * Hongkong Shanghai Shenzhen Qingdao Hongkong Qingdao Dalian Shenzhen Guangzhou Tianjin * 340 * Busan Dubai Shanghai Shenzhen * Hongkong Antwerpen Rotterdam Hongkong Rotterdam Ningbo Shenzhen Kaohsiung Qingdao * * Hamburg Long Beach 13.260 Kaohsiung Los340Angeles Tanjung den Suezkanal abgewickelt. ngkong ong mburg * * 199265 265406,8 344561 245 265 220 245 199309 13.260 10.791 10.653 182,9 10.791 26.150 21.099 10.791 9.360 23.881 10.257 9.462 23.881 21.099 9.890 7.312 enzhen gdao 10.653 10.257 8.355 5.500 23.881 23.881 terdam 9.890 21.099 Qingdao Guangzhou* Shenzhen Hongkong Rotterdam Ningbo Shenzhen Ningbo Nagoya Rotterdam Antwerpen Dalian Rotterdam Kaohsiung Hongkong Tianjin* Shenzhen Busan Dubai Shenzhen Dubai Guangzhou Busan Hamburg Ningbo Qingdao Kelang Schiffe, die für die Schleusen 5 245 9.462 ohsiung 19910.791 265 344 245340 406,8 344 Hamburg 199344 199 197,8 Anwerpen 406,8 182,9 220 New 10.653York 10.791 10.653 10.257309 13.260 23.881 10.653 9.200 21.099 13.260 9.890 9.360 21.099 9.462 7.118 en265406,8 enzhen gdao im Suezkanal zu groß sind, san gbo10.257 Dubai 5.400 bai 21.099 Ports 9.462 Ningbo Antwerpen9.890 Shenzhen Qingdao Guangzhou 21.099 Rotterdam Guangzhou Rotterdam Qingdao 182,9 Tianjin Nagoya 8.176 Hamburg Shenzhen Dalian Busan Rotterdam Kaohsiung Busan Kaohsiung Los Angeles Rotterdam Qingdao Guangzhou Ningbo Tianjin 199 13.260 9.360 344 mburg 265 199 340 182,9 265 340 406,8406,8 340 265 309 197,8 10.653 10.257 9.890 22021.099 10.791 10.257 Bremen 13.26013.260 10.257 8.355 10.791 9.462 9.200 9.360 7.103 nehmen die Route um das san 10.653 344 Qingdao Long Beach gbo terdam 9.890 angzhou Guangzhou Tianjin Rotterdam Ningbo Antwerpen Qingdao Antwerpen Qingdao Ningbo 7.312 Hamburg Dalian Kaohsiung Qingdao Busan Dubai Nagoya Rotterdam Hamburg Antwerpen 4.912 Rotterdam Dubai Ningbo Los Angeles Guangzhou Tanjung * einschl. 13.260 ohsiung 13.260 9.360 340 182,9 309 9.462 406,8265 344 265 265182,9 344 220 10.257 9.890 9.462 197,8 13.260 10.653 10.791 9.890 8.176 10.791 10.653 9.360 9.200 5.500 Binnenschifffahrt Kap der guten Hoffnung und 10.791 9.200 182,9 9.890 8.355 gdao 344 406,8 10.257 340 Ningbo Ningbo Port KelangHamburg Dalian terdam dam angzhou Antwerpen Dalian Qingdao Guangzhou Tianjin Ningbo Tianjin Guangzhou Nagoya Ningbo Rotterdam Kaohsiung Qingdao DubaiDubai Qingdao Long Beach Kaohsiung Guangzhou Antwerpen Los Angeles New York sind somit länger unterwegs. bai Ports 9.462 Angeles 220 10.79110.791 182,9 309 220 265 340 309 9.360 344 3407.118 344 309 197,8 9.890 9.462 9.360 10.791 10.257 10.653 9.462 7.312 10.653 10.257 9.200 8.176 8.355 5.400 mburg 265 9.200 10.653 406,8 8.355 406,8 344 9.462 gbo 340 9.890 Tianjin Nagoya Ningbo Antwerpen Dalian Guangzhou Guangzhou Dalian Guangzhou Antwerpen Tianjin DubaiNagoya Kaohsiung Qingdao Guangzhou Hamburg Ningbo Kaohsiung Ningbo Kelang Hamburg Los Long Angeles Beach Antwerpen Bremen bai Ports Ports Angeles ohsiung 9.360 werpen 309 220 197,8 344 182,9 220 9.200 340 3407.103 220 182,9 9.462 9.360 9.200 10.653 9.890 9.360 197,8 10.257 9.360 7.118 10.2579.890 8.355 7.312 8.176 4.912 0.65310.653 gdao 344 8.355 10.257 309 8.176 angzhou Guangzhou 340Antwerpen Dalian Tianjin Nagoya Antwerpen Nagoya Tianjin Ningbo Los Angeles Hamburg Kaohsiung Qingdao Guangzhou Hamburg Guangzhou Tianjin Qingdao Antwerpen Kelang Long Beach 9.462 182,9 ohsiung ung werpen mburg ng 265 9.200 Beach Los 220 197,8 309 197,8 Tanjung 340 Angeles 182,9197,8 182,9 309 5.500 9.360 9.200 8.355 10.257 9.462 9.200 9.890 9.890 9.200 7.103 9.462 8.176 7.118 9 7.312 8.355
Gesamtlänge der schiffbaren Wasserstraßen pro Land Sc Norwegen 1.577 km Vereinigtes Königreich 3.20 0 km Deutschl and 7.467 km Die Niederl ande 6.183 km P Belgien 2.043 km Ts luxemburg 37 km Ö Fr ankreich 8.50 0 km Italien 2.40 0 km Kroat u.s.a. 41.0 09 km Spanien 1.0 0 0 km Portugal 210 km venezuel a 7.10 0 km nigeria 8.60 0 km Kolumbien 18.0 0 0 km Peru 8.808 km Br asilien 50.0 0 0 km Bolivien 10.0 0 0 km Argentinien 11.0 0 0 km Das Wasserstraßennetz in der Europäischen Union besteht aus insgesamt 51.668 Kilometern an Kanälen, Flüssen und Seen, Wasserstraßen von denen sich etwa 20.000 Top 5 der längsten Wasserstraßen km in der Region mit China 124.000 km dem am häufigsten befahr- Russland 102.000 km baren Wasserstraßennetz Europa 51.668 km konzentrieren, nämlich in Brasilien 50.000 km den Ländern Niederlande, USA 41.009 km Frankreich, Deutschland, Quelle: Nation Masters 2008 Belgien und Österreich. 10
chweden 2.052 km Finnl and 7.8 42 km Russl and 102.0 0 0 km Polen 3.997 km schechien 664 km Österreich 358 km Ungarn 1.622 km K a z akhstan 4.0 0 0 km Romänien 1.731 km tien 785 km china 124.0 0 0 km Ir ak 5.279 km Aegypten 3.50 0 km bangl adesh 8.370 km Indien 14.50 0 km burma 12.80 0 km l aos 4.60 0 km sudan 4.068 km thail and 4.0 0 0 km viEtnam 17.702 km Philippinen 3.219 km Mal aysien 7.20 0 km DR Congo 15.0 0 0 km Indonesien 21.579 km Papua Neuguine a 11.0 0 0 km z ambia 2.250 km Gut fünfzig Länder der Welt verfügen über ein schiffbares Netz von Wasserstraßen, das größer ist als 1.000 km. Auf den meisten die- ser Wasserstraßen ist die Binnenschifffahrt unterent- wickelt. Spitzenreiter ist hier China mit über 110.000 schiffbaren km. Es hat sich gezeigt, dass die europäische Binnenschifffahrt der rest- lichen Welt immer häufiger Exportprodukte liefern kann. 11
Die größten Städte der Welt, 2006 New York, Vereinigte Staaten (18.650.000) (35.530.000) Japan, Tokyo-yokohama Delhi, Indien (16.000.000) Dhaka, Bangladesch (13.090.000) (14.570.000) Indien, Kalkutta Mexiko Stadt, Mexiko (19.240.000) (18.840.000) Indien, Mumbai Große Kulturen sind zeitlich (13.670.000) Indonesien, Jakarta begrenzt und weisen im Verlauf der Jahrhunderte SÁo Paulo, Brasilien (18.610.000) Vers chiebungen auf. Aktuell Buenos Aires, Argentinien (13.520.000) hat sich der Schwerpunkt nach Asien und Amerika verschoben, woraus sich Konsequenzen für die Wirt schaft und die Warenströme, Quelle: City mayors Statistics Anm.: Einwohnerzahlen für die Städte und ihre städtischen Einzugsgebiete auch in Westeuropa, ergeben. Anteil der Länder am Welthandel*, 2006 USA 12,1% Deutschland 8,2% China 7,2% Japan 5,0% Großbritannien 4,4% Frankreich 4,2% Niederlande 3,6% Italien 3,5% Kanada 3,1% Belgien 3,0% Hongkong 2,7% Korea 2,6% Zu den zehn führenden Spanien 2,1% Wirtschaftsländern der Welt Mexiko 2,1% gehören sieben europäische Singapur 2,1% Länder. Insgesamt erwirt- 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% schaften diese sieben Länder nahezu 27% des gesamten Quelle: World Trade Organisation Anm.: * Betrifft WTO-Länder Welthandels. 12
Güterhandel pro Kopf der Bevölkerung, 2006 Luxemburg 52.673 Irland 37.475 Niederlande 32.827 Schweiz 29.042 Norwegen 23.804 Schweden 23.007 Dänemark 22.776 Österreich 22.701 Finnland 20.026 Island 19.624 Deutschland 18.519 Die Niederländer sind vom Kanada 18.186 Transport und dem Wasser Großbritannien 13.835 geprägt. Dank ihrer günstigen Korea 12.531 Lage und der hervorragenden Frankreich 12.282 Hinterlandverbindungen sind die Niederlande ein bevor- 0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000 zugter Standort für große Quelle: nationmaster.com Einheit: Handelswert in Dollar europäische Logistikunter nehmen. Logistischer Leistungsindex, 2007 Singapur 4,19 Niederlande 4,18 Deutschland 4,10 Schweden 4,08 Österreich 4,06 Der logistische Leistungs Japan 4,02 index bewertet die Logistik leistungen in 150 Ländern Schweiz 4,02 auf der Grundlage einer weltweiten Marktbefragung. Hongkong 4,00 Die Niederlande schneiden als europäisches Land in Großbritannien 3,99 den Bereichen Effizienz und Kanada 3,92 Effektivität der Zoll- und sonstigen Grenzverfahren, 3,70 3,80 3,90 4,00 4,10 4,20 4,30 Transp ortqualität und IT- Quelle: World Bank Infrastruktur für die Logistik am besten ab. 13
Europäischer Handel, 2007 Wert in Milliarden Euro Interner EU-Handel Externer EU-Handel FINNLAND 100 Milliarden SCHWEDEN DAENEMARK IRLAND DIE NIEDERLANDE VEREINIGTES POLEN KÖNIGREICH BELGIEN DEUTSCHLAND LUXEMBURG TSCHECHISCHE REPUBLIK SLOWAKEI ÖSTERREICH UNGARN FRANKREICH SLOWENIEN ROMAENIEN ITALIEN PORTUGAL SPANIEN GRIECHENLAND Große Länder wie Deutsch land, Frankreich und Groß britannien dominieren den europäischen Handel. Aller dings können einige kleinere Länder wie Belgien und die Niederlande auch relativ große Handelsvolumen auf- Bron: ??Eurostat Quelle: XXX weisen. 14
KAPITEL 2 Bewusste Entscheidung für eine nachhaltige Entwicklung.
2. Bewusste Entscheidung für eine nachhaltige Entwicklung. Ebenso wie das Klima Veränderungen unterliegt, wechselt auch das Niveau des Wohlstands eines Volkes. Zivilisationen erleben nur selten eine Hochkonjunktur, die länger als zweihundert Jahre andauert. Die Chancen für eine Hochkonjunktur werden in grundlegen- der Weise durch günstige Bedingungen und bewusste menschliche Entscheidungen bedingt. Die Anwesenheit von Wasser ist in diesem Zusammenhang nahezu immer ausschlagge- bend. In den letzten Jahren kann man feststellen, dass die Bevölkerung in bestimmten Weltregionen viel schneller wächst als in Westeuropa. Letztendlich wird das zu wirtschaft lichen Verschiebungen in die Richtung dieser Bevölkerungskonzentrationen führen, denn dort, wo viele Menschen wohnen, ergeben sich auch neue Entwicklungen. Historisch bedeutsame Kulturen sind nahezu immer am Meer oder zumindest an einem Fluss entstanden. Meere und Flüsse dienten seit Menschengedenken als Handelswege für den Transport von Gütern. Später kamen die Routen über Straßen und Schienen hinzu. Das Schiff ist somit das älteste Transportmittel. Die Seefahrt bleibt ein wichtiger Motor für die Weltwirtschaft und nach wie vor wohnen 50% der Weltbevölkerung in Mündungsbereichen oder in Küsten- und Flussregionen. Ein zunehmender Teil der Produkte unseres täglichen Bedarfs wird über den Seeweg angeführt. Im weltweiten Güterverkehr nimmt die Luftfracht nur einen geringen Prozentsatz ein. In den großen Seehäfen werden pro Stunde durchschnittlich 1.000 Container beladen oder gelöscht (eine Verdoppelung im Vergleich zum Stand vor zehn Jahren). Nach 2020 wird sich diese Zahl sogar verdreifacht haben. 2009 ist exemplarisch für einen Zeitraum, in dem die Weltwirtschaftskrise für einen ordentlichen Rückgang im Seecontainertransport gesorgt hat und wahrscheinlich um 15 bis 20% eingebrochen ist. Seit 1945 hat es in Krisensituationen noch nie einen Rückgang des gesamten Güterverkehrs um mehr als 20% gegeben. Der Bedarf nach grundlegenden Verbraucherprodukten bleibt auch in Krisenzeiten unverkürzt bestehen. Die Krise macht sich am stärksten bemerkbar in der Autozulieferindustrie (Stahlindustrie) und damit im Bereich der Erztransporte, gefolgt vom Wohnungsbau und dem damit zusammenhängenden Transport von Sand und Kies. Bei der Drucklegung dieser Broschüre hat es erste Anzeichen einer Erholung gegeben. Die weltweiten Warenströme werden über einige wenige Hauptrouten abgewickelt. Auf den Strecken Asien-Nahost-Europa fungieren die (Herkunfts-)Häfen Shanghai und Shenzhen in China, sowie Rotterdam, Hamburg, Antwerpen und Le Havre in Europa als die größten Umschlaghäfen. Als Transithäfen haben sich insbesondere Hongkong, Singapur und Dubai positioniert. Sie sind Drehscheiben für weltweite Warenströme und haben im Laufe der Zeit eine explosive Entwicklung durchgemacht. Vor allem Dubai fällt in diesem Zusammenhang auf, weil sich dieser Hafen innerhalb von zehn Jahren in vielen Bereichen zu einem Dreh- und Angelpunkt entwickelt hat. Die Städte und Regionen, die weltweiten Netzwerken angehören, weisen darüber hinaus zahlreiche ergänzende Wirtschaftsaktivitäten auf. Hier siedeln sich beispielsweise viele internationale Konzerne, Touristikunternehmen und Finanzdienstleister an, was wiederum für Arbeitsplätze sorgt. 16
Auf dem europäischen Festland ist die Situation von Rotterdam, Amsterdam und Antwerpen mit der Lage in Hongkong und Singapur in Asien vergleichbar. Die Häfen sind Dienstleister für die Anlieferung und den Versand von Warenströmen durch ganz Nordwesteuropa und üben dadurch auch Anziehungskraft auf andere Wirtschaftszweige aus, was in der Ansiedelung von internati- onalen Geschäftssitzen und Vertriebszentren zum Ausdruck kommt. Diese Faktoren fungieren für die einzelnen Länder jedoch immer weniger als Alleinstellungsmerkmale. Die große Stärke von Rotterdam liegt darin, dass dieser Hafen die größten Seeschiffe der Welt empfangen kann und über eine außerordentliche geografische Lage im Mündungsbereich der großen europäi- schen Flüsse Rhein und Maas verfügt. Rotterdam verfügt daher, ebenso wie Antwerpen und Amsterdam, über beste Hinterlandverbindungen, was in erster Linie dem Rhein zu verdanken ist. Würde der Rhein in Hamburg ins Meer fließen, wäre Hamburg der größte Hafen Europas gewor- den. Es wäre schlichtweg unmöglich, das jährliche Warenaufkommen des Rheins (300 Millionen Tonnen) unter den gegenwärtigen Umständen von Hamburg oder Le Havre aus über die Schiene oder die Straße abzutransportieren. Auch in China spielen die Zu- und Abfuhrwege übers Wasser eine ähnlich wichtige Rolle wie im nordwestlichen Europa. Die günstige geografische Lage am Meer und die Kombination mit den Möglichkeiten des Abtransports über den Rhein verleihen Rotterdam, Amsterdam und Antwerpen einen großen natürlichen Vorsprung vor den anderen Seehäfen in diesem Teil Europas. Denn in anderen Punkten (Straßen- und Schieneninfrastruktur) haben die anderen europäischen Häfen ver- gleichbare Dienstleistungen und Möglichkeiten zu bieten. Für die Zukunft bedeutet dies, dass es kaum oder keine greifbaren Behinderungen für einen noch schnelleren Ausbau des Transports über die europäischen Flüsse gibt. Untersuchungen haben ergeben, dass wir zurzeit weniger als ein Viertel der verfügbaren Kapazitäten des Rheins nutzen. Ein kontinuierlicher Ausbau des Transports über Nordwesteuropa wird also noch viele Jahrzehnte möglich sein, ohne dass dafür zusätzliche Straßen angelegt werden müssen. Über den Rhein und die anschließenden Flüsse und Kanäle sind auch die großen Industriegebiete im Norden und Süden Deutschlands, im Norden der Schweiz und im Nordosten Frankreichs für große Schiffe erreichbar. Große Schiffe gelangen über die Maas und die anschließenden Wasserstraßen nach Belgien, Luxemburg und Nordfrankreich. Die übrigen Industriegebiete in Frankreich können mit kleineren Schiffen bedient werden. Die französische Regierung plant, mit europäischer Hilfe, den Bau eines neuen Kanals für große Schiffe zwischen Paris und Antwerpen, die Seine-Nord-Verbindung. Über den Main-Donau-Kanal gelangen Schiffe vom Rhein in die Donau. Dadurch sind auch die größeren Industriegebiete in Österreich, der Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien und Bulgarien übers Wasser mit größeren Schiffen erreichbar. Über die Elbe und die Oder wer- den wiederum Industriegebiete in Österreich, Deutschland, Polen und Tschechien angefahren. Geplant ist, die Elbe und die Oder über einen neuen Kanal mit der Donau zu verbinden und so eine neue transeuropäische Wasserstraßenverbindung zu schaffen. Andere europäische Länder mit Binnenschifffahrt sind Italien, Finnland, Schweden, Russland und die Ukraine. Es betrifft hier jedoch isolierte nationale Wasserstraßensysteme, die (abgesehen vom Meer) keine Anbindung an das europäische Netzwerk haben. Außerhalb Europas gibt es weltweit noch gut dreißig andere Länder, die die Möglichkeit hätten, für die Abwicklung des Gütertransports die Binnenschifffahrt einzusetzen. 17
Wichtigste Seehäfen in Europa, 2005 – 2007 2005 2006 2007 370,3 Rotterdam 381,8 406,8 160,1 Antwerpen 167,4 182,9 125,7 Hamburg 134,9 140,4 96,6 Marseille 100,0 96,3 74,8 Amsterdam 84,4 87,8 70,8 Novorosslysk 82,4 80,9 75,0 Le Havre 73,9 78,9 65,7 Algeciras 63,5 71,8 54,3 Bremen 65,1 69,2 60,7 Grimsby und 57,0 Immingham 58,0 38,9 Constanza 46,5 57,1 56,5 Genua 55,0 57,2 Rotterdam ist der größte 53,5 Umschlaghafen Europas und Dünkirchen 56,6 wird das künftig auch blei- 57,1 ben. Hier können die tiefsten 40,9 Seeschiffe der Welt anlegen Valencia 47,5 53,6 und der Hinterlandtransport lässt sich über den Rhein 53,8 London 51,9 und die anschließenden Was- 52,7 serstraßen fast ohne Kapa zitätseinschränkungen und 0 100 200 300 400 500 Staus bis tief ins europäische Quelle: Port of Rotterdam Einheit: Bruttogewicht x 1 Mio. metrische Tonnen Festland hinein durchführen. 18
Wichtigste Containerseehäfen in Europa, 2005-2007 2005 2006 2007 9.288 Rotterdam 9.653 10.791 8.088 Hamburg 8.862 9.890 6.488 Antwerpen 7.018 8.176 3.735 Bremen 4.450 4.912 3.161 Gioia Tauro 2.939 3.445 3.180 Algeciras 3.255 3.414 2.700 Felixstowe 3.000 3.300 2.410 Valencia 2.612 3.043 2.058 Le Havre 2.137 2.638 2.071 Barcelona 2.318 2.610 1.408 Seebrügge 1.653 2.020 1.186 Ambarli 1.446 1.940 1.374 Auffallend ist, dass die Mehrheit Southhampton 1.500 der Seeschiffe für den weite- 1.900 ren Vertrieb der Güter über 1.321 Europa einen Nordseehafen Marsaxlokk 1.485 wählt. Rotterdam, Hamburg, 1.900 Antwerpen und Amsterdam 1.625 können über die eigenen Genua 1.657 Landesgrenzen hinaus bis tief 1.855 in Europa eindringen. Die ande- 0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000 ren Häfen erfüllen hauptsäch- Quelle: Port of Rotterdam Einheit: Anzahl x 1.000 TEU (Twenty-Feet-Equivalent-Units) lich nationale bzw. regionale Funktionen. 19
Alle Warenströme innerhalb Europas (Straße, Schiene, Wasser und Pipeline) Weniger als 50 Mio. Tonnen 50 Mio. bis 100 Mio. Tonnen Mehr als 100 Mio. Tonnen HAMBURG AMSTERDAM BERLIN ROTTERDAM LONDON BRUSSEL FRANKFURT PRAGUE LUXEMBOURG PARIS WIEN MÜNCHEN SALZBURG BASEL GENEVE LJUBLJANA LYON MILANO BORDEAUX TOULOUSE MARSEILLE BARCELONA Nirgendwo in der Welt konzen- NAPOLI trieren sich die Warenströme MADRID so massiv wie auf dem Rhein Nur deswegen konnten sich die Niederlande zum Zu- gangstor Europas entwickeln. Dank der Reservekapazitäten des Rheins (700%) und der anderen Wasserstraßen (100%) ist auf lange Zeit eine mühelose Abwicklung des Gütertransports über das Quelle: Bron: ??VROM/RPD, Bearbeitung BVB Wasserstraßennetz garantiert. 20
Güterverkehr in Europa und Prognosen Transportierte Tonnage Tonnen über Wasser Anteile in Prozent Straße Wasser Schiene EU 25 (2005) 467 Millionen Tonnen 89% 3% 8% Ladungstonnenkilometer Transportleistung über Wasser EU 27 (2006) 138 Milliarden tkm 76% 6% 18% Prognose europäische Transportleistung im Jahr 2030 Insgesamt erwartete Transport leistung aller Verkehrsarten 3.800 Milliarden tkm DG TREN Modell 75% 10% 15% (+52% gegenüber 2005) 3.800 Milliarden tkm TREMOVE Modell 83% 5% 12% (+52% gegenüber 2005) Wachstum der europäischen Binnenschifffahrt 1995 – 2006 + 14,5% (+ 17 Milliarden tkm) 2005 – 2030 (DG TREN) + 175% (+ 242 Milliarden tkm) 2005 – 2030 (TREMOVE) + 38% (+ 52 Milliarden tkm) Modal Split Szenarien für die europäische Transportleistung im Jahr 2030 Unterschiedliche Modelle 2005 2030 (DG TREN) 2030 (TREMOVE) sagen dem Güterverkehr Wasser Wasser Wasser in Europa ein kräftiges Schiene 5% Schiene 10% Schiene 5% Wachstum voraus. Wie sich 18% 15% 12% dieses Wachstum auf die einzelnen Verkehrsarten auf- teilen wird, ist pro Modell unterschiedlich. Der europäi- schen Binnenschifffahrt wird Straße Straße Straße bis 2030 ein Wachstum von 77% 75% 83% 38% im Vergleich zur gegen- Quelle: Eurostat, CE Delft, Bearbeitung BVB wärtigen Transportkapazität vorausgesagt. 21
EU27 Transportleistungen pro Verkehrsart Straße Binnenschifffahrt Schiene Insgesamt 2.500 2.250 2.000 1.750 1.500 1.250 1.000 750 500 250 Der Anstieg des Güterverkehrs ist fest mit dem wirtschaft lichen Wachstum verbunden. Aufgrund dieses Trends wird 0 für 2020 eine Verdoppelung 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 des Güterverkehrs prognos- Quelle: Eurostat Einheit: Menge x Milliarden Tonnenkilometer (tkm) tiziert. 22
Modal Split pro EU-Land, 2006 (alle Wirtschaftszweige) Straße Binnenschifffahrt Schiene Belgien 43,02 8,91 8,57 Bulgarien 13,77 0,79 5,40 Tschechien 50,38 0,04 15,75 Dänemark 21,25 - 1,89 Deutschland 330,02 63,98 107,01 Estland 5,55 - 10,42 Irland 17,45 - 0,21 Griechenland 34,00 - 0,66 Spanien 241,79 - 11,63 Frankreich 211,45 9,01 40,92 Italien 220,40 0,10 24,17 Zypern 1,17 - - Lettland 10,75 - 16,83 Litauen 18,13 - 12,90 Luxemburg 8,81 0,38 0,44 Ungarn 30,48 1,91 10,17 Malta 0,25 - - Niederlande 83,19 42,31 5,32 Österreich 39,19 1,84 20,98 Polen 128,32 0,29 53,62 Portugal 44,84 - 2,43 Rumänien 57,29 8,16 15,79 Slowenien 12,11 - 3,37 Der Anteil des Transports Slowakei 22,21 0,11 9,99 über die Straße ist in allen Finnland 29,72 0,07 11,06 europäischen Ländern am höchsten. In Deutschland, Schweden 39,92 - 21,96 den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Rumänien Großbritannien 172,18 0,16 23,12 wird ein großer Teil der Quelle: Eurostat Einheit: Millionen Tonnenkilometer (tkm) Transportleistungen von der Binnenschifffahrt bewältigt. 23
Wasserstraßenkarte EU Wasserstraße Wichtige Industriezentren HAMBURG BREMEN ELB E MITTE LL HANNOVER KANAA AND BERLIN AMSTERDAM L ROTTERDAM MAGDEBURG OD RA MA ZEEBRUGGE DORTMUND EL AS ANTWERPEN BE DUISBURG LEIPZIG DUNKERQUE DRESDEN BRUSSEL KÖLN LILLE LIÈGE FRANKFURT LE HAVRE L PRAHA SE O ROUEN M MA IN SAA MANNHEIM NURNBERG SE R IN NECKAR E SAARBRÜCKEN METZ PARIS N EI RH NANCY DO NA STUTTGART U STRASBOURG LINZ MÜNCHEN BASEL ZURICH LYON VENEZIA MILANO VERONA Die größten schiffbaren Was TORINO PO E PARMA serstraßen in Europa sind RHÔN BOLOGNA der Rhein und die Donau. Mit dem bestehenden System an Kanälen und Flüssen erreicht MONTPELIER FIRENZE die Binnenschifffahrt einen MARSEILLE Großteil von Europa. Seit alters her haben sich die wichtigen Industrien in der Nähe einer Wasserstraße Quelle: VIA Donau angesiedelt. 24
WARSZAWA KODZ A KIEV WROCLAW KATOWICE OSTRAVA BRATISLAVA WIEN BUDAPEST ZAGREB BLACK SEA BUCURESTI BEOGRAD DONAU Auch künftig werden sich die industriellen Schwerpunkte an den Wasserstraßen kon- zentrieren. Mit Ausnahme von München und Zürich sind alle wichtigen Industriegebiete für die Binnenschifffahrt erschlossen. 25
Modal Split Container-Hinterlandtransporte EU-Häfen Straße Binnenschifffahrt Schiene Amsterdam 2004 2005 2006 2007 Antwerpen 2000 2004 2005 2007 Bremerhaven 2004 2005 2007 Constanza 2000 2002 2005 Cuxhaven 2000 2005 2007 Dünkirchen 2000 2002 2005 2007 Hamburg 2000 2002 2005 2007 Le Havre 2000 2005 2007 Lübeck 2000 2002 2005 2007 Marseille 2000 2002 In allen Seehäfen steht der 2005 Rotterdam Transport über die Straße bei 2000 den Hinterlandtransporten an 2002 erster Stelle. Bei den deut- 2005 schen Häfen ist der Transport 2007 Seebrügge über die Schiene ein wei- 2000 terer Schwerpunkt neben 2002 dem Straßentransport. In 2005 Rotterdam, Antwerpen und 2007 Amsterdam wiederum spielt 0 20 40 60 80 100 % die Binnenschifffahrt eine Quelle: Schifffahrt Hafen Bahn und Technik wichtige Rolle. 26
Die zehn größten Warengruppen im Containerseetransport, 2007 Metallwaren Getreide-, Obst- und Gemüseprodukte Über die Hälfte der in Containern transportierten Chemische Ausgangsprodukte Waren besteht aus Produkten Leder, Schuhe, für den täglichen Bedarf. Textilien, Kleidung Im April 2007 ist der Inhalt Transportmaterialien von über 200.000 in den Niederlanden am Kai abgeset- Andere chemische Produkte zten Containern untersucht worden. Die Container waren Fleisch, Fisch und Milchprodukte; Speisefette zu gut 40% mit Elektronik Apparate, Motoren, und Hausrat gefüllt, darü- übrige Maschinen ber hinaus enthielten sie Frischobst und vor allem Lebensmittel wie Frischgemüse Obst, Gemüse, Fleisch, Sonstige (Halb-) Fabrikate (u.a. Elektronik und Hausrat) Fisch und Getreide. Auch Kleidung, Schuhe und kleine 0 2 4 6 8 10 12 14 16 Verbrauchsgüter waren ein Quelle: CBS Einheit: % der Gesamtzahl wichtiger Bestandteil der Waren in den Containern. Die zehn am häufigsten in Seecontainern transportierten Warengruppen, 2007 Geräte, Motoren, sonstige Maschinen Hochofenprodukte (Eisen, Stahl) Metallwaren Fleisch, Fisch und Milchprodukte; Speisefette Glas(waren), keramische Produkte Traktoren und Landmaschinen Sonstige Rohprodukte Textilstoffe und Textilabfälle Getränke (u.a. Wein) Produkte wie Schuhe und Kleidung erreichten Europa Leder, Schuhe, Textilien, Kleidung immer in Containern. Das gilt auch für Getränke wie 75 80 85 90 95 100 Wein. Fleisch, Fisch und Quelle: CBS Einheit: % in Containern transportiert Milchprodukte waren fast zu 95% in Containern verpackt. 27
Containerumschlagterminals für die Binnenschifffahrt in Europa Wasserstraßen Containerumschlagterminals dörpen berLIN Minden Hannover br aunschweig Magdeburg EMMERICH Halle / sa ale Gelsenkirchen Herne dordtmund grimbergen Duisburg DResden Krefeld ˇ ˇ DECÍN meerhout Düsseldorf Neuss liÈge Köln Lille Andernach Koblenz Fr ankfurt Mainz Aschaffenburg Trier LudwigshaFen Mannheim Nürnberg Wörth K arlsrühe Stut tgart Kelheim germersheim Regensburg / passau DEGGENdorf KREMS Linz Wien Str asbourg Kehl ENNS mulhouse OTTMARSHEIM Weil am rhein basel br atisl ava Wien budapest gyor ba ja Im Hinterland der an der Nordsee gelegenen Seehäfen vukovar novisad konzentrieren sich die Con constanja beogr ad t a in e r u m s c h l a g t e r min als ruse entlang der Wasserstraßen. Dies garantiert eine kos- tengünstige Zu- und Abfuhr und den Transport “just in time”. Schiffe können sehr Quelle: Schifffahrt Hafen Bahn und Technik 2006, Bearbeitung BVB pünktlich fahren. 28
Modal Split Containerterminals Straße Binnenschifffahrt Schiene Insgesamt TEU Anteil TEU Anteil TEU Anteil Deutschland Andernach* 19.048 38,1% 30.830 61,7% 57 0,1% 49.935 Aschaffenburg 0 0% 8.791 100,0% 0 0% 8.791 Berlin 18.826 26,4% 0 0,0% 52.531 73,6% 71.357 Bonn onb. onb. onb. onb. onb. onb. 195.281 Braunschweig 1.653 2,8% 41.461 69,6% 16.442 27,6% 59.556 Brunsbüttel 5.426 31,5% 11.793 68,5% 0 0,0% 17.219 Deggendorf 5.950 72,7% 0 0,0% 2.234 27,3% 8.184 Dörpen 0 0,0% 23.221 38,6% 36.999 61,4% 60.220 Dresden/Decin 1.377 4,1% 6.829 20,5% 25.053 75,3% 33.259 Duisburg 893.000 49,8% 370.000 20,6% 531.000 29,6% 1.794.000 Frankfurt 0 0,0% 35.964 90,4% 3.800 9,6% 39.764 Gelsenkirchen 0 0,0% 822 100,0% 0 0,0% 822 Germersheim onb. onb. onb. onb. onb. onb. 226.256 Gernsheim ** 0 0,0% 46.038 100,0% 0 0,0% 46.038 Glückstadt 3 0,7% 425 99,3% 0 0,0% 428 Halle/Saale 12.317 34,1% 0 0,0% 23.824 65,9% 36.141 Hannover 1.622 3,6% 20.362 44,9% 23.366 51,5% 45.350 Herne 0 0,0% 0 0,0% 40.610 100,0% 40.610 Karlsruhe 55.179 58,9% 38.464 41,1% 0 0,0% 93.643 Kehl 3.040 18,7% 10.302 63,2% 2.953 18,1% 16.295 Kehlheim/Donau 0 0,0% 2.470 58,7% 1.739 41,3% 4.209 Koblenz 33.993 39,8% 51.009 59,7% 503 0,6% 85.505 Köln onb. onb. onb. onb. onb. onb. 573.475 Krefeld 0 0,0% 0 0,0% 204 100,0% 204 Ludwigshafen 0 0,0% 60.292 76,3% 18.709 23,7% 79.001 Magdeburg onb. onb. onb. onb. onb. onb. 9.840 Mainz onb. onb. onb. onb. onb. onb. 112.793 Manheim 0 0% 108.066 70,9% 44.247 29,1% 152.313 Minden 13.490 46,5% 9.736 33,6% 5.780 19,9% 29.006 Schweiz Basel 0 0,0% 104.366 100,0% 0 0,0% 104.366 Belgien Brüssel 0 0,0% 17.000 100,0% 0 0,0% 17.000 Lüttich 201 0,9% 17.138 79,8% 4.145 19,3% 21.484 Frankreich Lille 39.273 47,2% 43.898 52,8% 0 0,0% 83.171 Lyon 68.687 47,5% 57.567 39,8% 18.391 12,7% 144.645 Mulhouse Ottmarsheim 50.597 42,3% 53.893 45,1% 15.028 12,6% 119.518 Österreich Enns 93.793 52,3% 996 0,6% 84.425 47,1% 179.214 Krems*** 41.622 49,5% 872 1,0% 41.622 49,5% 84.116 In den Containerterminals Linz 102.199 46,9% 2.879 1,3% 112.646 51,7% 217.724 im Hinterland der Seehäfen * 2005 anstatt 2007 nimmt die Binnenschifffahrt ** keine Angaben bezüglich des Straßen- und Schienenverkehrs Quelle: Schiffahrt Hafen Bahn und Technik *** Die Gesamtzahlen des Straßen- und Schienenverkehrs wurden zusammengefasst im Durchschnitt einen großen Platz ein. 29
Neue Wasserstraßen Gegenwärtiger Binnenschifffahrtskorridor Bestehende Wasserstraßen Neu geplante Wasserstraßen Hamburg Stettin Bremerhaven Berlin Amsterdam Rotterdam Vlissingen Dunkerque Praha Le Havre Paris Nancy wien Strasbourg Basel Lyon Alps Venezia Montpellier Marseille Die Alpen stellen für die Bin nenschifffahrt eine natürliche Blockade dar. Der Bau von zwei neuen Nord-Süd-Verbindungen wird die Vervollständigung des transeuropäischen Wasser straßennetzes ermöglichen. Kürzlich ist der Bau der Seine- Nord-Verbindung beschlossen worden. Nach der Fertigstellung wird es möglich sein, von den Niederlanden und Belgien aus mit größeren Schiffen nach Bron: ??BVB Quelle: Paris zu fahren. 30
KAPITEL 3 Europa entscheidet sich für die nachhaltige Binnenschifffahrt.
3. Europa entscheidet sich für die nachhaltige Binnenschifffahrt. Im Europa der nahen und fernen Zukunft hat die Binnenschifffahrt einen beson- deren Stellenwert. Als nachhaltigste Transportmethode kann das Binnenschiff zunehmend eine echte Alternative zum Straßenverkehr darstellen, ohne nachteilige Auswirkungen wie Staus, Umweltverschmutzung, Unfallrisiken und Lärmbelästigung. Staus auf Wasserstraßen gibt es nicht und der CO2-Ausstoß eines Schiffes ist pro transportierte Einheit drei bis sechs Mal niedriger als bei einem Transport über die Straße. Wer energiesparende Transporte for- dert, kann sich keinen besseren Partner wünschen als das Binnenschiff. Daher ist ein Ja zur Binnenschifffahrt sowohl kurz- als auch langfristig eine gute Entscheidung. Die europäische Binnenschifffahrt spielt sich zu drei Vierteln auf dem Rhein ab. Dieser entspringt in der Schweiz und fließt über Frankreich und Deutschland in die Niederlande, wo er bei Rotterdam in die Nordsee mündet. Der Rhein ist somit die Hauptschlagader des Güterverkehrs und das Zugangstor zu Europa. Die Niederlande und Belgien verfügen über feinmaschig Wasserstraßennetze, die zu allen industriellen Regionen hinführen. Das Gleiche gilt für Norddeutschland und Nordfrankreich. Alle größeren deutschen und französischen Industriegebiete sind an Wasserstraßen angeschlossen, mit Ausnahme der Umgebung von München. In den Regionen, wo keine Wasserstraßen vorhanden sind, fehlt es logischerweise auch an industriellen Ansiedlungen. Das größte europäische Wasserstraßenprojekt wird zurzeit in Nordfrankreich realisiert. Ein neuer großer Kanal zwischen der Seine und der Schelde (Seine- Nord) wird Paris über den Wasserweg mit Belgien, den Niederlanden und Deutschland verbinden. Untersucht wird auch ein zweites Projekt, bei dem eine Verbindung zwischen dem Rhonebecken und dem Rhein über die Flüsse Saone und Mosel vorgesehen ist. Für Mitteleuropa liegt ein Plan auf dem Zeichentisch, bei dem die Elbe oder die Oder (oder beide) mit der Donau verbunden werden sollen. Wien würde sich dann künftig zum wichtigsten Binnenschifffahrtszentrum in Mitteleuropa entwickeln. Auf der Donau treffen Ost- und Westeuropa aufeinander. Vom Westen aus sind über den Main-Donau-Kanal alle Industriegebiete entlang der Donau (Süddeutschland, Österreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien und Rumänien) für Binnenschiffe erreichbar. Von Westeuropa aus ist das ungarische Budapest ein regelmäßig ange- fahrener Zielort. Von Osteuropa aus werden alle Bestimmungsorte entlang der Donau bedient, mit Wien und Linz als häufig angefahrene Ziele. In den kommenden Jahren wird die Schiffbarkeit der Donau erwartungsgemäß weiter optimiert. Über die Nordroute (Mittellandkanal und Elbe) sind auch die nördlichen Industriegebiete Tschechiens per Schiff erreichbar. Über die Oder und die Weichsel wiederum wird das polnische Wasserstraßennetz erschlossen. Noch weiter östlich können Binnenschiffe nicht fahren, da sie für das Schwarze Meer nicht geeignet sind. In Russland sind daher vor allem Schiffe aktiv, die sich sowohl für Flüsse als auch für Meere eignen (Binnen- und Seeschiffe). Über Polen existiert noch eine Wasserstraßenverbindung mit einer beschränkten Tonnageklasse mit dem weißrussischen Dnjepr, aber diese wird nicht aktiv befahren. Italien, obwohl durch die Alpen vom restlichen Europa isoliert, hat mit dem Fluss Po und den dort befindlichen Häfen noch eine aktive Binnenschifffahrt mit ca. 1000 Schiffen. Durch den Bau einer Verbindung zwischen der Donau und dem Po könnten auch diese Wasserstraßen an das europäische Wasserstraßennetz angeschlossen werden. Kroatien und Serbien entwickeln ebenfalls Pläne für die weitere Verbesserung der Schiffbarkeit des gemeinsamen Flusses Sava. Langfristig gesehen existieren große Chancen für die nachhaltige Binnenschifffahrt in Europa. 32
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