Is(s) von hier - Landkreis Osnabrück
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ZUM MITNEHMEN Is(s) von hier Klimabewusste Ernährung In Zusammenarbeit mit NACHHALTIGE ESSKULTUR SOLIDARISCHE LANDWIRTSCHAFT REGIONALER GAUMENSCHMAUS Abstimmung mit der Gabel Gemeinsam ackern Gans – ganz festlich regional Slow Food e.V.: Interview mit Edgar Besuch auf dem Elshof der Winterliches Drei-Gänge-Menü vom Klinger und Oscar Alvarado-Schnake Familie Brinkmeyer in Melle-Buer PFEFFER&MINZE-Küchenteam
- ANZEIGE - Fünf auf einen Streich! Unsere „Kulinarischen Botschafter“ im Überblick 1 Jockheck’s Honig Rapsblüte – Heinrich Jockheck E.K. 2 Mühlenbrot – Bäckerei Brinkhege 3 Grobe Wilde – Landschlachterei Krischke 2 4 Karamellcrem – Bäckerei-Konditorei Thomas Meyer 5 Mühlennussbrot – Bäckerei Brinkhege 1 5 3 4 Schmeckt natürlich ausgezeichnet Brot und Bratwurst, Karamellcrem und Rapshonig – fünf Lebensmittel aus dem Landkreis Osnabrück wurden in den diplomatischen Dienst berufen. Als „Kulinarische Botschafter Niedersachsen 2019“. ls „Kulinarische Botschafter“ zeichnet punktete sowohl mit ihrem Mühlenbrot als fach ein Aushängeschild für ganz Nieder- A das Land Niedersachsen jährlich Le- bensmittel aus dem Bundesland aus, wel- auch dem Mühlennussbrot. Die Land- schlachterei Krischke aus Venne wurde für sachsen“, freute sich Thomas Serries, Lei- ter des UnternehmensService der Wirt- che auf der einen Seite eine hohe und au- ihre „Grobe Wilde“ geehrt, einer Bratwurst schaftsförderungsgesellschaft des Land- ßergewöhnliche Geschmacksqualität auf- mit 100 Prozent Wildfleisch aus regionaler kreises Osnabrück bei der Preisübergabe weisen, auf der anderen Seite jedoch auch Jagd. und gratulierte den Gewinnern. meisterliche und verantwortungsvolle Her- Auch süße Geschmäcker kommen bei den Niedersachsen gilt generell als eines der stellung, eine interessante Produktidee, ein „Kulinarischen Botschaftern“ auf ihre Kos- Herzen der Lebensmittelproduktion in überzeugendes Marketing und eine trans- ten: So wurde die Bäckerei-Konditorei Tho- Deutschland. Mit dem Wettbewerb „Kuli- parente Unternehmenshistorie bieten. mas Meyer aus Bad Laer für ihre „Karamell- narische Botschafter Niedersachsen“, der In 2019 zeichnete Ministerpräsident Ste- crem“ mit Bad Laerer Sole sowie Heinrich 2019 bereits zum zehnten Mal ausgelobt phan Weil während einer Prämierungsver- Jockheck E.K. aus Melle für „Jockheck’s wurde, rückt die Marketinggesellschaft der anstaltung in Hannover vier Unternehmen Honig Rapsblüte“ ausgezeichnet. niedersächsischen Land- und Ernährungs- mit fünf unterschiedlichen Produkten aus „Einmal mehr hat sich gezeigt: Lebensmit- wirtschaft e.V. im wahrsten Sinne „ausge- dem Landkreis Osnabrück aus: tel aus dem Osnabrücker Land haben eine zeichnete Lebensmittel“ in den Mittelpunkt. Die Bäckerei Brinkhege aus Bissendorf außergewöhnliche Qualität und sind viel- Eine Fachjury untersuchte und bewertete insgesamt 146 eingereichte Vorschläge. FOTO: MARKETINGGESELLSCHAFT NIEDERSACHSEN/THOMAS BRÄUNIG Ausgewählte „Kulinarische Botschafter“ werden auch Teil der Genussbox Nieder- sachsen, die beispielsweise als Unterneh- menspräsent bei der Marketinggesellschaft bestellt werden kann. Am Schölerberg 1 49082 Osnabrück In bester Stimmung (v.l.): Bodo aus dem Moore (Landschlachterei Krischke), Christian Jockheck (Heinrich Tel 0541 5014399 Jockheck E.K.), Wirtschaftsförderer Thomas Serries, Heike Brinkhege (Bäckerei Brinkhege GmbH & Co. KG), info@wigos.de Heinz Krischke (Landschlachterei Krischke) und Thomas Meyer (Thomas Meyer Bäckerei-Konditorei) www.wigos.de 2|
is(s) von hier Liebe Leserinnen und Leser, E rnährung ist ein viel und heiß diskutiertes Thema unserer Zeit. Viele Fragen werden dabei aufgeworfen: Wie ernähre ich mich richtig? Was ist gesunde Ernährung? Sollte sie vegetarisch oder vegan sein? Wie ernähre ich mich möglichst umweltfreundlich? Es gibt zahlreiche Aspekte, die man bei einer bewuss- ten Ernährung berücksichtigen kann. Einer, den wir in diesem Special thematisieren, ist die regionale Ernährung. Wir legen den Fokus auf Produkte, die in und um Osnabrück angebaut, geerntet oder verarbeitet werden. Warum ist uns das wichtig? Weil regionale und saisonale Ernährung auch kli- mafreundliche Ernährung bedeutet. Die Gurken müssen nicht aus Spanien mit dem Lkw zu uns gefahren und das Rindersteak nicht aus Argentinien mit dem Flugzeug transportiert werden. Egal ob Gemüse oder Fleisch: Viele Produkte gibt es bei uns in der Region, ohne dass dafür viel CO2 ausgestoßen werden muss. Auf den folgenden Seiten geben wir einige Anregungen, wie eine regionale Ernährung im Osnabrücker Land funktionieren kann. So waren wir unter anderem auf dem Elshof in Melle, wo Carl-Philipp und Therese Brinkmeyer eine solidarische Landwirtschaft aufbauen. Der Verein Slow Food erklärte uns im Interview, wie klimabewusste Ernährung aussehen kann und in Bad Essen besuchten wir den Cittaslow-Landmarkt. Außerdem gibt es ein leckeres Winter- menü aus regionalen Zutaten. Unterstützt wurde dieses Special vom Landkreis Osnabrück, der viele Klima- schutzmaßnahmen initiiert und fördert. Gertrud Heitgerken und Ingo Große- Kracht vom Referat für Strategische Planung sehen in der Ernährung eine von mehreren Möglichkeiten, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. 15 Prozent der schädlichen Klimagas-Emissionen werden nämlich nach wissenschaftlichen Berechnungen durch die Ernährung verursacht. Hier ließe sich durch effizientere und regionale Ernährung sicherlich noch CO2 einsparen. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre! Benjamin Havermann | Redakteur NOW-Medien Tel. 0541 3343104-65 | benjamin.havermann@now-medien.de IMPRESSUM Herausgeber Verlag Neue Osnabrücker Zeitung Anzeigen-/Werbeverkauf MSO Medien-Service GmbH & Co. KG GmbH & Co. KG Große Straße 17–19, 49074 Osnabrück $!$ #! ! # Breiter Gang 10–16, 49074 Osnabrück Geschäftsführer: Sven Balzer % && "& Telefon 0541 310-0 E-Mail: anzeigen@mso-medien.de % && Redaktion Gestaltung und Produktion && Ralf Geisenhanslüke (v. i. S. d. P.) / Neue bvw werbeagentur + verlag GmbH Osnabrücker Zeitung GmbH & Co. KG, Möserstraße 22, 49074 Osnabrück Z ZZ K RIJRHV OLQ J G H NOW-Medien GmbH & Co. KG 6 E H UZ HJ Technische Herstellung/Druck 2 VQDEUF N Große Straße 17-19, 49074 Osnabrück in Zusammenarbeit mit Meinders & Elstermannn GmbH & Co. KG Landkreis Osnabrück Weberstraße 7, 49191 Belm Referat für Strategische Planung Telefon 05406 808-0 Gertrud Heitgerken und Ingo Große-Kracht Titelfoto: Vicuschka/istockphoto.com Am Schölerberg 1, 49082 Osnabrück |3
is(s) von hier_LANDWIRTSCHAFT Solawi-Bauern Carl-Philipp und Therese Brinkmeyer: Wöchentlich kann man einen Korb voller frischer Bio-Gemüse abholen. Gemeinsam ackern Solidarität ist Grundlage ihres Geschäftsmodells: Denn Carl-Philipp und Therese Brinkmeyer bewirtschaften den Elshof in Melle nach dem Prinzip SOLIDARISCHER LANDWIRTSCHAFT. Damit können sie ihren Traum einer ehrlichen, regionalen Lebensmittelvielfalt verwirklichen. VON CLAUDIA SARRAZIN | FOTOS PHILIPP HÜLSMANN D ieses Jahr feierten haltigkeit und kann dabei sein, wenn Carl-Philipp und etwas Neues entsteht.“ Krey-Gerve ge- Therese Brinkmeyer fällt es, Teil einer Gemeinschaft zu ein besonderes Ern- sein und beispielsweise auch mittels tedankfest. Denn sie eines Newsletters am bäuerlichen All- starteten im Früh- tagsleben teilzunehmen. jahr das Projekt Solidarische Land- Dieser Bezug zur Arbeit auf dem Hof wirtschaft (Solawi) auf dem Elshof in und der Kontakt zwischen den Mit- Melle-Buer. Solawi bedeutet in die- gliedern der Solawi und dem Hofteam sem Fall: Verbraucher zahlen monat- begeistert auch Therese Brinkmeyer: lich 110 Euro für einen Anteil an der „Jeder Abholtag ist ein Event. Es ist landwirtschaftlichen Produktion auf Teil des Konzeptes, dass die Leute Brinkmeyers Hof. Im Gegenzug kön- auch miternten.“ Wer mitmachen nen sie wöchentlich einen Korb voller wolle, gehe mit aufs Feld. frischer Bio-Gemüse am Hustädter „Wir haben hier auch einen Bildungs- Heegweg abholen. Insgesamt konnten auftrag“, ergänzt Gärtner Moritz Sig- die jungen Landwirte und ihr Gärtner loch. „Viele Kinder können mit ihren Moritz Sigloch bislang 70 Anteile an Eltern selbst etwas ausbuddeln.“ Carl- junge Familien, Singles und ältere Philipp Brinkmeyer betont: „Für die Paare vergeben. Leute ist das nett, aber für die Land- Einer von ihnen ist Torsten Krey-Ger- wirtschaft ist es unheimlich wichtig.“ ve: „Ich hatte die Nase voll von Dis- Denn mit der Zeit hätten viele Men- countern. Hier unterstütze ich Nach- schen den Bezug zu ihr verloren. Auf 4|
auf einem Demeter-Hof gearbeitet, fiel in diesem Jahr beispielsweise auf dem wir 40 bis 50 Prozent der sehr gut aus: „Da mussten wir den Möhren wegwerfen mussten, obwohl Leuten schon sagen, ihr müsst die sie essbar waren“, berichtet Moritz jetzt mitnehmen. Im Winter gibt es Sigloch. Carl-Philipp Brinkmeyer sie nicht, da muss man schon weiter- ergänzt: „Ist die Gurke zu krumm denken“, so Carl-Philipp Brinkmeyer. oder der Salat zu groß, bleiben wir Einfrieren oder Einmachen sei des- normalerweise da- halb angesagt. rauf sitzen.“ Das hat auch Das sei bei der So- „Viele Kinder können Torsten Krey- lawi anders. „Wir mit ihren Eltern selbst Gerve festgestellt, müssen nicht mehr der sich gerade darauf achten, was etwas ausbuddeln.“ sehr viel mit dem am meisten Geld Moritz Sigloch Thema Einmachen bringt“, so Therese beschäftigt: „Das Brinkmeyer, die ist total interessant, wie ihr Mann ökologische Landwirt- ich probiere viele Rezepte aus und schaft studiert hat. Außerdem fallen der Keller füllt sich.“ Zwischenhändler weg, was nicht nur Nach dem Erfolg in diesem Jahr dem Elshof ginge es darum, die Men- Kosten und Verpackung spart. Die möchte das Elshof-Team 2020 auf schen gut zu ernähren. Ziel sei es je- Produkte landen auch besonders jeden Fall sein Sortiment erweitern. doch auch, diejenigen Leute sichtbar frisch im Einkaufskorb der Anteilseig- „Und wir haben noch viele Ideen und zu machen, die hinter den landwirt- ner. Apropos Frische: Torsten Krey- die Möglichkeit, einiges auszuprobie- schaftlichen Produkten stehen. Gerve ist überzeugt, so leckere Toma- ren“, so Therese Brinkmeyer. So möch- „Letztendlich ist jeder Kassenbon ten wie die vom Hof hier noch nie te sie gerne eine Küche einrichten, in auch ein Wahlzettel“, so der Landwirt, gegessen zu haben. der das Hofteam und die Anteilseig- der ebenso wie der Hofgärtner die Er- Gleichzeitig ist die saisonale Ernte ner gemeinsam kochen können. fahrung machte, dass Produzenten etwas, das ein gewisses Umdenken er- Auch eine Erweiterung des Kühl- stark unter Druck stünden. „Ich habe fordert: Die Bohnenernte des Elshofs raums ist angedacht. n
is(s) von hier_ERNÄHRUNG Abstimmung mit der Gabel „Gut – sauber – fair“ bringt die Philosophie von SLOW FOOD auf den Punkt. Edgar Klinger und Oscar Alvarado-Schnake leiten das Convivium Osnabrücker Land. Die Klimainitiative des Landkreises Osnabrück im Gespräch mit Slowfood über klimafreundliche Ernährung und was jeder dafür tun kann. INTERVIEW: INGO GROSSE-KRACHT UND GERTRUD HEITGERKEN | FOTOS: PHILIPP HÜLSMANN S low Food ist eine welt- weite Initiative. Sie sind Vorsitzender der lokalen Slow Food- Gruppe in Osnabrück. Was bedeutet Slow Food? Soll ich beim Essen darauf achten, dass ich besonders langsam esse? OSCAR ALVARADO-SCHNAKE: Mit dieser schönen Mär sollten wir schnell auf- räumen. Das bedeutet es überhaupt nicht. Es geht um die gesamte Herstel- lung unserer Lebensmittel – die soll „slow“ erfolgen unter Beachtung vieler Elemente, die mit der Natur zusam- menhängen. EDGAR KLINGER : Der Name Slow Food ist auch daraus entstanden, dass die WIR WOLLEN DIE REGIONALITÄT Gründer seinerzeit ein Gegenpro- gramm zum Erfolg der Fast Food-Ket- UND SAISONALITÄT SICHERN. ten-Idee entwickeln wollten. Sie woll- EDGAR KLINGER ten „Fast“ Food etwas entgegenstellen und da ist dann „Slow“ Food heraus- gekommen. Und Slow Food wirkt weltweit? OSCAR ALVARADO-SCHNAKE: Absolut. Slow Food ist in 170 Ländern tätig. Der Verein wurde 1986 von Carlo Petrini in Italien gegründet. Deutschland ist 1992 dazugekommen. Heute gibt es etwa 13.200 Mitglieder in Deutsch- land. Wir hier in Osnabrück haben ungefähr 170 Mitglieder. Was ist die Philosophie von Slow Food? OSCAR ALVARADO-SCHNAKE: Unsere Phi- losophie kann man am besten mit dem Ausdruck „Gut – sauber – fair“ beschreiben. EDGAR KLINGER : „Gut“ heißt, Lebens- mittel sollen geschmacklich über- 6|
zeugen. „Sauber“ heißt, Lebensmittel man sie aus vernünftigen Bedingun- brauchen, dem Körper zuzuführen. sollen unter bestmöglicher Ausnut- gen aus dem Ausland bekommt. Aber Schade ist, dass die Art- und Sorten- zung unserer Ressourcen hergestellt das ist machbar. Wir versuchen, das vielfalt stark eingeschränkt wurde. Es werden und dabei möglichst scho- traditionelle Lebensmittelhandwerk werden Tiere und Pflanzen mit be- nend für Umwelt und Tier. Und „fair“ zu fördern. Und letztlich wollen wir stimmten Eigenschaften gezüchtet, heißt, dass wir Fairness verlangen, ge- gutes und schmackhaftes Essen, mög- die in einer Massenproduktion die genüber den Tieren und der Natur, lichst ohne Geschmacksverstärker, oh- Erträge steigern. Alte Regionalsorten aber auch gegenüber den Menschen. ne genveränderte Bestandteile und haben da kaum eine Chance. Das Also dass Menschen nicht unter un- ohne Reste von Pestiziden auf den Tel- führt dann leider dazu, dass der würdigen Zuständen beschäftigt wer- ler bekommen. Brokkoli nicht mehr ganz so gesund den und ein auskömmliches Einkom- Wo liegen aus Ihrer Sicht die größ- ist wie früher, dafür aber einen siche- men erhalten. ten Herausforderungen in der Art reren Ernteertrag erzielt. Welche Ziele verfolgen Sie mit die- wie wir uns ernähren? Sie sprachen das Thema Bodenbe- ser Philosophie? EDGAR KLINGER : Wir essen einfach zu lastung an. OSCAR ALVARADO-SCHNAKE: Wichtig ist viel Fleisch. Menschen haben sich bis EDGAR KLINGER : Böden werden mehr uns der Erhalt der bäuerlichen Land- in die 80er Jahre hinein sehr viel weni- und mehr ausgelaugt. Eine Boden- wirtschaft und die Wiederherstellung ger fleischlastig ernährt. Ich will den pflege in guter Art und Weise lässt sich der Sortenvielfalt und der Bodenquali- Landwirten gerne gönnen, dass hier kaum mehr realisieren. Immer mehr tät. Wir haben eine Überdüngung der der Fleischabsatz brummt, aber auf Landwirte der konventionellen Land- Böden mit gleichzeitiger Vernichtung der anderen Seite müssen wir gucken, wirtschaft merken, dass hier in der der Grundwasserqualität – beides was bedeutet das für unsere Gesund- Vergangenheit Fehler gemacht wor- hängt stark mit der industriellen Land- heit und für unsere Umwelt? Mit Blick den sind und versuchen, neue For- wirtschaft zusammen. Wir wollen auf die Ressourcenschonung macht men der Bodenpflege einzuführen. auch die Regionalität und Saisonalität ein hoher Fleischkonsum keinen Sinn. Wie kann regionale Ernährung hel- sichern in der Versorgung von Lebens- Der Wasserverbrauch ist sehr hoch fen, diese Belastungen für das Klima mitteln aller Art. Sicherlich gibt es eini- und wir müssen ja erstmal den Orga- und die Umwelt gering zu halten? ge Lebensmittel, wie Zitrusfrüchte nismus durchfüttern, der uns das EDGAR KLINGER : Durch die Reduzierung z.B., die hier in der Region nicht wach- Fleisch liefert. Da gibt’s effizientere von Transportwegen. Alles ,was in der sen. Da muss man dann schauen, wie Möglichkeiten, die Bausteine, die wir Region wächst und verarbeitet wird, F 7 0). # 7 $.+% *
is(s) von hier_ERNÄHRUNG ren Stimmzettel abgeben, geben wir mit dem Geld, das wir für Produkte ausgeben, unsere Stimme ab für eine bestimmte Art der Lebensmittelher- stellung. Damit sind wir natürlich politisch. „Die Abstimmung mit der Gabel“ wie unsere Jugendorganisati- on Slow Food Youth sagt. Das Problem ist, dass die Lebensmittelproduktion so weit weg ist aus den Lebensbildern des Durchschnittskonsumenten, dass er oft gar nicht erkennen kann, welche Produktionsprozesse eigentlich ab- laufen. All unsere Aktivitäten zielen darauf ab, Konsumenten und Produ- zenten wieder in Kontakt miteinander zu bringen. Wir möchten das Wissen um Lebensmittelproduktion verbes- FRISCHE LEBENSMITTEL sern und dazu beitragen, dass sich VERMEIDEN ENERGIEAUFWAND. Konsumenten bewusster entscheiden. OSCAR ALVARADO-SCHNAKE Haben Sie noch Tipps für meinen Alltag? Was kann ich im Alltag tun, um die Klimabilanz meiner Ernäh- rung zu verbessern? EDGAR KLINGER : Regionale Produkte einkaufen. Es gibt eine zunehmende Anzahl guter Beispiele für Networ- king: der Fleischer in Osnabrück, der zusätzlich den Käse der Hunteburger Landkäserei verkauft. Es gibt zu- nehmend Produzenten, die von befreundeten Betrieben Produkte einkaufen und dazu beitragen, dass es auch im regionalen Bereich eine Entwicklung zum One-Stop-Shopping reduziert den logistischen Aufwand, Preisen angeboten werden. gibt. Zweiter Punkt: Kaufen Sie nur um die Produkte zum Konsumenten OSCAR ALVARADO-SCHNAKE: In diesem das, was Ihre Großmutter schon als zu bringen. Hinzu kommt, dass bei Kontext sehe ich große Schwierigkei- Lebensmittel einwandfrei identifiziert vielen Produkten der Aufwand, der ten: das Bohren von dicken Brettern, hat. Nur so kann man sich vor Zusatz- getrieben wird, um die Lebensmittel bei der Bevölkerung, damit sie ihr stoffen schützen, die man eigentlich zu produzieren, enorm ist. In den Konsumverhalten ändert. Die Bereit- gar nicht so gerne möchte. Und: Gewächshäusern muss ein bestimm- schaft, ein paar Cent mehr auszuge- Investieren Sie in Kochbücher, tes Kleinklima herrschen, Plastik- ben für ein regionales Produkt, ist lei- browsen Sie durch Rezeptseiten im abdeckungen müssen produziert der oft nicht da. Internet und nehmen Sie sich ein und entsorgt werden. All das kostet EDGAR KLINGER : Das Unglück ist, dass bisschen Zeit, um frische Lebens- Energie und der CO2-Fußabdruck, wir in Deutschland oft die Situation mittel selbst zuzubereiten. der dadurch entsteht, ist unange- haben, dass das Motoröl gar nicht gut OSCAR ALVARADO-SCHNAKE: Ergänzend messen groß. Was ebenfalls wichtig genug sein kann, während man für kann ich empfehlen: Besuchen Sie die ist, ist sicherlich Saisonalität. Frische das Olivenöl versucht, den günstigs- Wochenmärkte und die Märkte, die Lebensmittel vermeiden Energieauf- ten Preis zu bekommen. wir unterstützen wie den „Genuss im wand. Frische schlägt Tiefkühlung. Slow Food sagt, Essen ist unmittel- Nordwesten“ oder den „Cittaslow Wir sollten uns darauf besinnen, bar mit Politik verknüpft. Ist Essen Landmarkt in Bad Essen“ oder im welche Lebensmittel zu welchen Zei- politisch? Herbst den „Markt der Genüsse“ in ten im Jahr frisch zu bekommen sind. EDGAR KLINGER : Jede Produktwahl- Geeste – die Märkte geben einem die Beim Spargel wissen es viele Konsu- entscheidung bedeutet doch, ich gebe Möglichkeit, sich zu informieren und menten noch. Aber bei vielen anderen mein Geld dafür aus und bin offen- man lernt dort neue Produzenten Produkten nicht. Man sollte nicht sichtlich auch einverstanden mit der kennen, die ökologisch und ökono- unbedingt zu Erdbeeren greifen, Art und Weise, wie dieses Produkt misch vernünftig arbeiten. n wenn diese im Dezember beim hergestellt wird. Wir wählen. Genauso Discounter zu unfassbar niedrigen wie wir bei politischen Wahlen unse- www.slowfood.de 8|
is(s) von hier_KLIMASCHUTZ IN ZAHLEN Ernährung und Klimaschutz Unser Ernährungsverhalten hat einen Einfluss auf unsere persönliche Klimabilanz. CO2-BILANZ DES BUNDESBÜRGERS BIO FÜR DEN KLIMASCHUTZ Treibhausgasemissionen ökologisch und konventionell erzeugter Produkte im Vergleich 15% Ernährung Bio-Weizen Bio-Kartoffeln Bio-Feldgemüse 25% Konsum 26% Wohnen 23% Verkehr Weizen Kartoffeln Feldgemüse 11% Allgemein CO2-Äquivalente in kg je kg Produkt Quelle: Ifeu, die CO2-Bilanz des Bürgers, Forschungsprojekt im Auftrag des Umweltbundesamtes, Juni 2007 Quelle: Ökoinstitut, 2014 FLEISCHKONSUM So viele Tiere isst ein Mensch in Deutschland durchschnittlich im Laufe seines Lebens: 4 Rinder 4 Schafe 12 Gänse 37 Enten FOTOS: PASSAKORN_14/ISTOCKPHOTO.COM 46 Schweine 46 Puten Quelle: Heinrich-Böll-Stiftung/BUND/Le Monde Diplomatique (Fleischatlas 2013), VEBU 945 Hühner |9
is(s) von hier_HEIMATKUNDE Wissen wo’s herkommt HEIMAT UND REGIONALITÄT – die Deutschen legen immer mehr Wert auf Lebensmittel und Waren aus ihrer Umgebung. Händler und Hersteller reagieren darauf und nutzen den Wunsch nach Transparenz für den Verkauf ihrer Produkte. Bewusst (b)esser – ist regional das neue Bio? VON JENS LINTEL W ir befinden uns auch im Supermarkt entscheiden im- oder verzichten ganz darauf, greifen im Jahr 2019 mer mehr Verbraucher, keine Äpfel zu Biolebensmitteln, ernähren sich nach Christus. aus Neuseeland, Walnüsse aus den vegetarisch oder vegan. Ganz Deutsch- USA oder mitten im Winter Erdbeeren Auch bei Kleidung, Spielzeug, Elektro- land ist fest in aus Israel zu kaufen. Mittlerweile es- nik und anderen Produkten wird auf der Hand des sen viele Menschen weniger Fleisch „saubere“ Materialien und Herstel- 24/7-Konsums. Ganz Deutschland? lungsverfahren geachtet – Qualität Nein. Immer mehr Menschen wenden Wo bekommt man regionale und Lebensdauer bestimmen die sich ab von Online-Händlern, die Re- Lebensmittel und Produkte? Kaufentscheidung und nicht mehr touren lieber vernichten als umzutau- • (manchmal) in Supermärkten nur der Preis. schen, erteilen Internet-Schnäppchen • auf Bauern- und Wochenmärkten So ist ein neuer Markt für Handge- und Billigprodukten eine Absage und • in Bioläden und machtes und Einzelstücke entstanden. verzichten bewusst auf Lebensmittel Bio-Supermärkten Mehr und mehr Verbraucher finden es vom anderen Ende der Welt – und • in Hofläden wichtig, dass Transportwege kurz sind längst nicht mehr nur einige Unbeug- • in Gemüsekisten und Arbeitsplätze in der Region er- same. halten bleiben. Auch im Handel haben • durch Solidarische Mit Fleisch aus Argentinien oder Ja- Landwirtschaft (SoLaWi/CSA) sich neue Perspektiven für regionale pan können Restaurants längst nicht • im Eigenanbau Erzeugnisse ergeben. Es weht ein mehr bei ihren Gästen punkten – und frischer Wind in der Gründerszene. 10 |
FOTO: CHRISTA BECHTEL :LU IUHXHQ XQV DXI ,KUHQ %HVXFK : XVVWH Q6LHVFK RQ" : LUOLH IHUQDXFK% X HWVDX¡ H U+DXV 6S UHFKHQ6 LHXQVJHUQ HGDUDXID Q 0 &+7 (16Ζ(( Ζ1( 1 7 Ζ6&+5( 6(59 Ζ(5( 1 " Ein Who’s who der regionalen Erzeugerszene: 7 (/( )21 Cittaslow-Landmarkt Bad Essen *HQLHHQ 6LH IHVWOLFKH 0RPHQWH XQG EHVRQGHUH $QOlVVH XQG ODVVHQ 6LH VLFK YRQ XQVHUHP 7HDP LP 5HVWDXUDQW Besonders gut sichtbar wird die Entwicklung bei Lebens- $WKHQ DXI EHVWH JULHFKLVFKH $UW YHUZ|KQHQ mitteln: Während es Kaffee von „heimischen“ Röstern und ,P 6RPPHU LP NKOHQ 6FKDWWHQ GHU 5RWEXFKH GHV %LHUJDUWHQV viele weitere Erzeugnisse aus der Region längst in jedem 8 16( 5 ( ))18 1*6 = ( Ζ7( 1 Supermarkt gibt, sind bereits neue Qualitätsmarken ent- $ P 9 RUP LWWDJ standen – etwa mit Bentheimer Schweinefleisch oder 0 R QWD JYRUP LWWD JJHVFKORVVH Q Spirituosen aus der Region Osnabrück. 'LHQVWDJ6 RQ Q WDJ 8 KU 8K U Bad Essen ist mit der Zertifizierung als Cittaslow-Gemeinde $ P $EHQG 0RQ WDJ6 R QQ WDJ 8 KU 8K U noch ein paar Schritte weiter gegangen: Bei dieser 1999 in Italien entstandenen Bewegung ist der Ansatz noch um- fassender. Es geht darum, möglichst alle regionalen Beson- derheiten, von Kulturen über Stadtstrukturen bis hin zu traditioneller Lebensmittelherstellung und ihrer direkten 5 HVWDXUDQW$ WK HQ /LQ G HQVWUD ¡ H %D G( VVH Q Vermarktung zu erhalten. Mit dem Ziel, unsere Lebens- %H VXFK H Q6 LHXQVD X FKLP ΖQ WH UQHW Z Z ZD WKH Q E DGHV VHQGH qualität zu verbessern. Der Gemeinde am Wiehengebirge ist dem Städtenetzwerk 2016 als erster niedersächsischer Ort beigetreten. Es gibt weltweit 262 Mitgliedsstädte davon 21 in Deutschland. Wie Annette Ludzay, die Leiterin der Tourist-Info Bad Essen, erklärt, nutzt die Gemeinde die Cittaslow- Ziele als Entwicklungskonzept, um ihre Stärken gegenüber Gästen zu betonen. Bewegt vom Cittaslow-Gedanken sind in- zwischen viele kleine und große Vorhaben in Gang gekommen: von frei zugänglichen Obstbaumwiesen und „essbaren Gärten“ bis hin zur Aufstellung neuer Refill-Statio- nen zum kostenlosen Wasserzapfen, um die Einweg-Plas- tikflaschenflut einzudämmen. Es gibt „sanfte“ Tourismus- angebote, wie das Bad Essener Urmeersalz und viele Köst- lichkeiten aus Holunder. Um auf nachhaltig produzierte Lebensmittel und Waren aus der Region aufmerksam zu machen, stellt der Kurort seit drei Jahren den Cittaslow-Landmarkt im Herbst auf die Beine. Ein Who's who der regionalen Erzeugerszene: vom Schloss Ippenburg-Imker über den Bärlauchbauern bis hin zum Metzger mit Bentheimer Schweinefleisch. „Iss’ von hier“ schmeckt einfach besser. Der Cittaslow-Landmarkt in Bad Essen wurde vom Land- %LR DXV GHU 5HJLRQ QDFK +DXVH JHOLHIHUW kreis initiiert und drei Jahre lang gefördert. Das Referat für Strategische Planung des Landkreises fördert auch weitere regionale Landmärkte z. B. in Bramsche und Hagen a. T. W., um die Bürger für eine regionale klimafreundliche Ernäh- rung zu sensibilisieren und die Erzeuger und ihre Produkte ZZZJHP¾VHJ¦UWQHUGHVFKQXSSHUQ bekannt zu machen. n | 11
is(s) von hier_REZEPTTIPPS Zum Nachkochen! GEWÜRZE: von Gewürze Fuchs in Dissen GANZE GANS : vom Hof Trentmann in Heidland-Strang Gans – ganz festlich regional G ans ist das klassische PFEFFER&MINZE auf den Tisch. Das Kü- Zu den Feiertagen soll es was Weihnachtsessen über- chenteam wechselt alle paar Wochen die Feines auf dem Teller geben, haupt. Doch viele Gänse Speisekarte und passt sie an die saisonal hatten kein glückliches und regional verfügbaren Lebensmittel lecker muss es sein und von Leben. Die tiefgefrore- an. „Sehr viele Produkte beziehen wir ordentlicher Qualität. nen Billig-Gänse kom- direkt aus der Nachbarschaft“, sagt Ste- men meistens aus Polen und Ungarn, wo phens. Das gilt auch für die Vor- und Das Team vom Restaurant Intensivmast betrieben wird. Das heißt, Nachspeise dieses winterlichen Menüs. PFEFFER&MINZE hat die Tiere werden meist auf engem Raum gehalten, mit billigem Getreide gefüttert, ein WINTERLICHES nach neun bis zwölf Wochen geschlachtet DREI-GÄNGE-MENÜ mit und zum Teil sogar lebend gerupft. Bei Ryan Stephens, Inhaber vom Restau- Zutaten aus der Region rant PFEFFER&MINZE, kommen solche zusammengestellt. Gänse nicht auf den Tisch. Er bezieht sei- ne Gänse von Christoph Trentmann. Auf seinem Hof in Bad Rothenfelde betreibt Trentmann eine Baumschule und hält Gänse, die im Freiland aufwachsen. Etwa REZEPTE: PFEFFER&MINZE, BAD IBURG 800 Tiere hält er, die vor allem an Gastro- REDAKTION: BENJAMIN HAVERMANN nomen und Händler verkauft werden. Koch und Rezeptgeber Waldemar Bünemann (r.), FOTOS: PHILIPP HÜLSMANN Auch sonst kommt viel Regionales bei Restaurant-Inhaber Ryan Stephens 12 |
WALNÜSSE: von der Oma des Kochs VORSPEISE Küchengarn so zusammenbinden, dass sie Carpaccio von am Gänsebraten anliegen. Keulen ebenso zu- der geräucherten sammenbinden und verknoten. Backofen für Entenbrust den Gänsebraten vorheizen (E-Herd: 175 °C/ mit Preiselbeeren Umluft: 150 °C/Gas: Stufe 2). Die Gans muss Vinaigrette, jungem je nach Größe 3-4 Stunden garen. Feldsalat, karamelli- Fettfreien Fond in einen Topf gießen und auf- sierten Walnüssen kochen. 1-2 TL Speisestärke mit 4 EL Wasser und gebratener glatt rühren, in die Soße rühren und 2-3 Mi- Gänseleber nuten köcheln. Mit Salz und Pfeffer abschme- cken. Zutaten (für 6 Personen) 2 geräucherte Entenbrüste (à 150g) APFELROTKOHL 100 ml Leinöl Zutaten (für 6 Personen) 40 ml Walnussessig 1 Rotkohlkopf (ca. 1 kg) 50 g Preiselbeeren 2 Zwiebeln 2 Schalotten 2 El Butterschmalz 150 g junger Feldsalat ENTENBRUST: 1 Lorbeerblatt 60 g Walnüsse von der Fleischerei 1 Zimtstange 20 g Butter Beermann, Bad Laer 200 ml Rotwein 30 g Zucker 6 El Apfelessig 120 g Gänseleber 3 El Zucker Salz, Pfeffer, Majoran Die Bauchöffnung des Gänsebratens mit den 2 Äpfel Zubereitung Fingern zusammendrücken und mit Spießen 4 El Apfelmus Für die Vinaigrette Essig und Öl vermengen zustecken. Spieße von oben nach unten mit Zubereitung und mit Preiselbeeren, Schalotten mixen und Garn umwinden, dabei das Garn nach jedem Kohl waschen, vierteln und den Strunk he- nach Geschmack mit Salz und Pfeffer ab- Spieß kreuzen und festziehen. Unten verkno- rausschneiden. Kohl in feine Streifen hobeln schmecken. Walnüsse in einer Pfanne mit ten. Den Rest Halshaut auf dem Rücken des oder schneiden. Zwiebeln schälen, halbieren Butter und Zucker leicht rösten und karamel- Gänsebratens feststecken. Beide Flügel mit und in feine Streifen schneiden. lisieren. Entenbrust in ganz feine Scheiben schneiden und rund auf einem Teller fächern. Feldsalat gründlich waschen und mit Vinai- grette marinieren und anrichten. Gänseleber zum Schluss braten und mit Salz, Pfeffer und Majoran abschmecken und anrichten. HAUPTGANG Ganze Gans mit Apfelrotkohl und Serviettenklößen Zutaten (für 4 Personen) 1 bratfertige Gans (4–4,5 kg) Salz, Pfeffer 3 säuerliche Äpfel frischer Majoran 1 Orange 2 Gemüsezwiebeln Zubereitung Für den Gänsebraten den Hals der Gans ab- schneiden. Die Fettdrüse aus dem Sterz he- rausschneiden. Das gelbe Fett aus der Bauchhöhle entfernen. Gänsebraten von in- nen und außen waschen und trocken tupfen. Anschließend von innen und außen mit Salz und Pfeffer einreiben. Die drei Äpfel und die Orange für die Gänsebraten-Füllung wa- schen, vierteln und entkernen. Etwas Majoran waschen und hacken. Mit den Äpfeln mischen und in die Bauchhöhle geben. | 13
is(s) von hier_REZEPTTIPPS SERVIETTEN KLÖSSE : altes Brot von Händen zu einer dicken Rolle formen, dabei Schüssel zusammen. Füllen Sie die Mischung Feinbäckerei jeweils an den Tuchenden ca. 10 cm freilassen. in den Apfel und belegen ihn mit den Butter- GroßeRechtien, Anschließend die Masse ins Tuch einwickeln. flöckchen. Der Apfel muss im vorgeheizten Bad Iburg, Dorfmilch vom Doch nur locker einwickeln, weil sich die Mas- Backofen bei 175 Grad ca. 20-30 Minuten Hof Speckmann se beim Garen noch ausdehnt. Zum Schluss backen (je nach Größe des Apfels). in Brockhagen die Tuchenden mit Küchengarn fest zusam- menbinden. AMARETTINI-EIS In einem passend großen Topf oder Bräter Zutaten (für 6 Personen) reichlich Salzwasser aufkochen. Knödelrolle 3 Eigelb hineinlegen (sie sollte mit Wasser bedeckt 150 g Zucker sein) und bei schwacher Hitze ca. 30 Minuten 300 ml Sahne gar ziehen lassen. Knödelrolle herausheben 370 ml Milch und auswickeln. 220 g Amarettini-Kekse Serviettenknödel-Rolle mit einem Messer 1 El Vanillezucker oder mithilfe eines Bindfadens in Scheiben Zubereitung schneiden. Dafür den Faden um die Rolle Eigelb und Zucker schaumig rühren, Milch legen und über Kreuz zuziehen. Fertig zum dazurühren. Amarettini fein mahlen und unter APFELROTKOHL: Anrichten! die Masse rühren. In die Eismaschine füllen Äpfel vom Hof, und 20 Minuten rühren lassen. Jetzt erst die Rotkohl von Schwien- DESSERT Sahne dazugeben und nochmal 10 Minuten heer in Sassenberg Bratapfel, gefüllt mit rühren lassen. Eis in gewünschte Behälter ab- Marzipan, Mandeln und füllen bei minus 12 Grad lagern und innerhalb Schmalz in einem großen Topf erhitzen. Zwie- eingelegten Rum-Rosinen, weniger Tage verbrauchen. beln darin andünsten. Kohl und Gewürze un- dazu Amarettini-Eis terrühren. Wein, Essig, Zucker und ca. 1 TL & Vanillesoße VANILLESOSSE Salz unterrühren. Aufkochen und zugedeckt Zutaten (für 6 Personen) ca. 1 Stunde schmoren. Ab und zu umrühren. Zutaten (für 6 Personen) 600 ml Milch Eventuell etwas Wasser angießen, damit 6 Äpfel 4 EL Zucker nichts anbrennt. 120 g Marzipan 2 Vanilleschoten Äpfel schälen, vierteln, entkernen, klein wür- 120 g Mandeln 3 Eier feln und nach ca. 15 Minuten unter den Rot- 6 TL Rum 300 ml Sahne kohl heben. Apfelmus einrühren. Kohl mit Es- 60 g Rosinen 1,5 TL Speisestärke sig und Zucker abschmecken 30 g Butter Zubereitung Zubereitung Milch, Zucker und das Mark der Vanilleschote SERVIETTENKLÖSSE Waschen Sie den Apfel und entfernen Sie den aufkochen. Zwischenzeitlich die Eier mit dem Zutaten (für 4 Personen) Stiel. Anschließend entfernen Sie die Blüte Handrührgerät kurz aufschlagen. Speisestär- 300 ml Milch und höhlen Sie den Apfel mit einem Teelöffel ke und Sahne zugeben und noch mal kurz 6 Brötchen (vom Vortag) aus. Schneiden Sie das Marzipan in feine durchschlagen. Die Sahne-Eiermischung mit 1 Zwiebel Würfel und hacken Sie die Nüsse sehr fein. dem Schneebesen in die kochende Milch ein- 1 El Butter Anschließend fügen Sie alle Zutaten rühren und kurz aufkochen lassen. Die Soße Bund Petersilie (Marzipan, Nüsse, Rum & Rosinen) in einer kann man warm oder kalt verwenden. n 3 Eier (Gr. M) Salz, Pfeffer BRATAPFEL: Küchengarn Äpfel von eigenen Zubereitung Obstbäumen im Milch lauwarm erwärmen. Vom Vortag Bröt- Hof-Garten chen klein würfeln und in eine große Schüssel geben. Milch darüber gießen, ca. 30 Minuten einweichen. Zwiebel schälen und fein würfeln. Dann in heißer Butter glasig dünsten. Petersilie für das Serviettenknödel-Rezept waschen und hacken. Mit Eiern und Zwiebeln zu den Brötchen geben. Knödelmasse mit ca. 1 TL Salz und 1/2 TL Pfeffer würzen, mit der Hand durchkneten. 30–40 Minuten ruhen lassen. Tipp: Die Masse sollte für das Servietten- knödel-Rezept weich, aber nicht flüssig sein! Knödelmasse in die Mitte eines feuchten Geschirrtuches geben. Mit angefeuchteten 14 |
- ANZEIGE - Es summt und brummt: Bienenstöcke mit eigener Imkerei auf dem Gelände der Baumschule Boymann in Glandorf Von Bienenhonig auf Firmengeländen Landkreis und Stadt Osnabrück loben in diesem Jahr erneut den Naturschutzpreis aus. Bärbel Echelmeyer, stellvertretende Geschäftsführerin der Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück, über die motivierten Bewerber. Frau Echelmeyer, seit einigen Jahren lo- den Preis beworben. Die dabei präsentier- Umweltämter und der Wirtschaftsförderun- ben Landkreis und Stadt Osnabrück ge- ten Projekte reichen von Begrünungen von gen werden eine erste Auswahl von Pro- meinsam einen Naturschutzpreis aus. Fassaden und Dächern, über allgemeine jekte treffen. Diese werden dann vor Ort Was ist der Hintergrund? Begrünungsmaßnahmen bis hin zu Blüh- von der Jury besichtigt worauf ein Verga- Wir versuchen die breite Öffentlichkeit für flächen und Obstbaumwiesen. Einer der bevorschlag an das Kuratorium der Natur- Umweltthemen zu sensibilisieren und Bei- Bewerber hat diese dann gleich um Bie- schutzstiftung erfolgt. Die Preisverleihung spiele für einen posi- nenstöcke und eine ist für den 25. November 2019 vorgesehen. FOTO: ECKHARD WIEBROCK tiven Umgang mit der Imkerei ergänzt und Frau Echelmeyer, haben sie schon einen Ressource Natur zu produziert so sei- persönlichen Favoriten? honorieren und zu nen eigenen Honig. Bei der Vielzahl der guten Bewerbungen ist präsentieren. Gerade das Thema es schwierig, ein spezielles Projekt auszu- Der jährlich ausge- Lebensraum für wählen. Ich beneide die Kolleginnen und lobte Preis be- Bienen, Wespen, Kollegen der Jury nicht um ihre Entschei- leuchtet immer wie- Hummeln und Hor- dung, bin aber sicher, dass sie einen wür- der andere The- nissen ist aktuell ja digen Preisträger auswählen. men. Worum geht in aller Munde. Vielen Dank für das Gespräch. es in diesem Jahr? Was können die In diesem Jahr geht Unternehmen es um ökologische denn gewinnen? Projekte auf Firmen- Bärbel Echelmeyer, Naturschutzstiftung: Insgesamt werden geländen. Auf diesen „Wir wollen einen positiven Umgang mit 7.500 Euro Preis- lassen sich vielfältige der Ressource Natur honorieren“ geld ausgelobt. Maßnahmen realisie- Hiervon stellt die ren. So kann auch die Wirtschaft dazu bei- Naturschutzstiftung des Landkreises 5.000 Naturschutzstiftung tragen, die Natur für zukünftige Generatio- Euro sowie die Stadt Osnabrück 2.500 des Landkreises Osnabrück nen in ihrer Vielfalt zu erhalten. Euro, finanziell unterstützt von der Haar- Am Schölerberg 1 Ökologische Projekte auf Firmengelän- mann-Stiftung. 49082 Osnabrück Tel. 0541 5014215 den, was muss man sich darunter vor- Sie sagten, elf Unternehmen haben sich www.landkreis-osnabrueck.de/ stellen? beworben. Wie ist der weitere Ablauf ge- der-landkreis/stiftungen/ Dies können vielfältige Maßnahmen sein. plant? naturschutzstiftung-des-landkreises- Insgesamt haben sich elf Unternehmen für Eine Fachjury aus Vertretern der jeweiligen osnabrueck | 15
BAD ESSEN 2020 EIN JAHR VOLLER GUTER ERLEBNISSE. 19. bis 21. Juni: CULINARIA Freitags warm up mit Deep house, Sa + So CULINARIA klassisch 11. – 14.Juni Ippenburger Sommerfestival 25. + 26. Juli: Bad Essener Hafenfest 3. – 26.Juli: SchafstallRegionale 2020 10 – 12. Juli: Bad Essener Yogafestival mit Drachenbootrennen 25. – 27. September: 3. Oktober: Herbstfestival auf Schloss Ippenburg Bad Essener Kulturkanapees 21. – 23. August: 4. Oktober: Himmel und Erde – 13. – 15. November: 2. Brocante Historischer Markt den Herbst genießen! Festival auf Schloss Ippenburg ... und Waldspaziergänge mit Achtsamkeitsübungen, Garten-Sonntage auf Schloss Ippenburg, tief durchatmen in der SoleArena, Cittaslow– und Fairtrade-Erlebnisse, Lichterfest, Sommerfeste bei Kunstschule und Kubikus ... 28. + 29. November: Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz Alles unter www.badessen.info und direkt bei der Tourist-Info Bad Essen Lindenstraße 25 • 49152 Bad Essen • Tel. 05472/94920
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