Is(s) von hier - Regional und saisonal einkaufen: so geht's - Landkreis Osnabrück
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ZUM MITNEHMEN Is(s) von hier Regional und saisonal einkaufen: so geht’s LANDLIEBE DIGITALISIERUNG WOCHENMÄRKTE Der Hof hat's Heimatkost per Mausklick Köstliche Verführer Wissen, wo es herkommt – Wie regionale Erzeuger Einkaufsvergnügen Lebensmittel aus dem Hofladen vom Netz profitieren unter freiem Himmel
is(s) von hier_ZAHLEN & DATEN Was ist CO2-AUSSTOSS BEIM TOMATENANBAU regionales Gemüse? Konventioneller Anbau im Treibhaus Regionales Gemüse ist Gemüse aus der angegebenen 9.300 CO2 in g/kg Region. Bei dessen Produktion entsteht durch kurze Transportwege meist wesentlich weniger CO2. Für den Begriff „regionales Gemüse“ gelten jedoch Bio-Anbau im Treibhaus außerhalb keine einheitlichen Normen. der Saison (auch regional) 9.200 CO2 in g/kg Freilandtomaten aus Spanien 600 CO2 in g/kg Konventioneller Anbau (saisonal, regional) 85 CO2 in g/kg Öko-Anbau (saisonal, regional) 35 CO2 in g/kg aus der Region: aus anderen euro- aus Übersee mit aus Übersee mit ca. 230 Gramm päischen Ländern: dem Schiff: dem Flugzeug: ca. 460 Gramm ca. 570 Gramm ca. 11.000 Gramm Für regionales Gemüse gibt es jedoch keinerlei verbindliche Regeln. So kann es sein, dass die Definition von „Region“ sehr unterschiedlich ausfällt: In einem Laden könnte ein Umkreis von 50 Kilometern gelten, in einem anderen 200 Kilometer. Klar ist nur, dass eine Region in der Regel kleiner ist als ein Land (zum Beispiel Deutschland); sie kann aber auch länderübergreifend sein 9.300 g CO2 (für Berlin zum Beispiel das vergleichsweise nahe Polen). für 1 kg Tomaten aus dem Treibhaus Bei unverarbeiteten Lebensmitteln wie Gemüse oder Obst sind oft Angaben zum Erzeuger mit Ort oder zumindest einer Region zu finden. Darauf können Sie achten oder danach fragen, um regionales Gemüse auszuwählen. Bei verarbeiteten Lebensmitteln dagegen sind genaue Angaben zur Regionalität für die einzelnen Schritte von der Ernte bis zur Verpackung seltener zu finden. Quelle: Justus-Liebig-Universität Gießen: Pflanzenanbau und -züchtung II, Ökologischer Landbau, www.uni-giessen.de KLIMABILANZ FÜR NAHRUNGSMITTEL Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilogramm Produkt Gemüse 0,15 Apfel 0,25 Schweinefleisch 3,25 Käse 8,51 Geflügelfleisch 3,51 Milch 0,94 Halbfett Margarine* 1,15 Butter* 9,2 Quelle: BMU (2016b) Rindfleisch 13,31 Die dargestellten Klimabilanzen basieren auf Lebensweganalysen der Nahrungsmittel. Die Analysen umfassen alle durch das Nahrungsmittel verursachten Treibhausgasemissionen. Diese fallen etwa bei der Erzeugung, der Weiterverarbeitung und dem Transport an. www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/klimaschutz_zahlen_2019_broschuere_bf.pdf; Seite 54 *Quelle für Butter, Margarine, Äpfel: www.klimatarier.com/de/CO2_Rechner 2|
is(s) von hier_EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser, h aben Sie heute schon etwas gegessen? Wenn ja, haben Sie vermutlich da- rauf geachtet, dass es Ihnen schmeckt. Vielleicht haben Sie auch darauf geachtet, dass der Preis stimmt. Wenn Sie darüber hinaus auch noch da- rauf geachtet haben, dass die Lebensmittel auf Ihrem Teller 8 aus unserer Region stammen, haben Sie bereits einen Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Denn besonders leckere Lebensmittel werden auch im Osnabrücker Land erzeugt. Sich regional und am besten auch noch saisonal zu ernähren, heißt auch, sich klimabewusst zu er- nähren. Bis ein Lebensmittel auf unserem Teller gelandet ist, hat es oft bereits eine lange Reise hinter sich. Der Transport unserer Lebensmittel verursacht einen nicht unerheblichen CO2-Ausstoß. Auch für Lage- 12 rung und Kühlung ist unter Umständen viel Energie nötig. Es spielt durchaus ei- ne Rolle, ob ein Obst aus Südamerika bis in meine Küche unterwegs war oder vielleicht nur aus Glandorf, Bersenbrück oder Melle. Muss der Apfel wirklich erst 18.000 km aus Neuseeland anreisen? Oder könnten es auch nur 18 km sein? Natürlich wachsen nicht alle Obst- und Gemüsesorten, die wir gerne essen, im Osnabrücker Land. Aber es gibt eine Menge leckerer und spannender Produkte, die in unserer Region angebaut und verarbeitet werden. Hier gibt es viel zu ent- decken. Diese Ausgabe der „Is(s) von hier“ zeigt mehrere Beispiele auf, wie und wo ich regional erzeugte Lebensmittel einkaufen kann: sei es in einem der vielen Hoflä- den im Landkreis Osnabrück oder auf den Wochenmärkten im Osnabrücker 14 Land. Auch regionale Produkte können natürlich bequem im Internet per App oder im Onlineshop bestellt werden. Junge Start-Ups aus der Region arbeiten an der Thematik und möchten auf digitalem Weg einen Teil zu einer nachhaltigeren Ernährung beitragen. In unserer landwirtschaftlich geprägten Region zwischen Teutoburger Wald, Wiehengebirge und Artland lassen sich unglaublich viele leckere und nachhaltig erzeugte Lebensmittel finden. Kommen Sie mit auf Entdeckungsreise. Iss von hier – Klimaschutz kann so einfach und genussvoll sein! Viel Spaß beim Lesen, wünscht Ihre INHALT 02 ZAHLEN & DATEN Anna Kebschull Klimainitiative Landrätin des Landkreises Osnabrück 04 LANDLIEBE IMPRESSUM Der Hof hat’s Herausgeber Anzeigen-/Werbeverkauf Landkreis Osnabrück MSO Medien-Service GmbH & Co. KG 08 DIGITALISIERUNG Am Schölerberg 1, 49082 Osnabrück Große Straße 17–19, 49074 Osnabrück Geschäftsführer: Sven Balzer Heimatkost Redaktion NOW-Medien GmbH & Co. KG E-Mail: anzeigen@mso-medien.de per Mausklick Große Straße 17-19, 49074 Osnabrück Gestaltung und Produktion in Zusammenarbeit mit bvw werbeagentur + verlag GmbH 11 ÜBERBLICK Landkreis Osnabrück Möserstraße 27, 49074 Osnabrück APPetit auf Regionales Referat für Strategische Planung Gertrud Heitgerken und Ingo Große-Kracht Druck Am Schölerberg 1, 49082 Osnabrück Meinders & Elstermannn GmbH & Co. KG 12 REGIONALREGAL Weberstraße 7, 49191 Belm Gutes gibt’s so nah V.iS.d.P. Telefon 05406 808-0 Landkreis Osnabrück/Burkhard Riepenhoff Titelfoto: Glenkar/istockphoto.com 14 WOCHENMÄRKTE Köstliche Verführer |3
is(s) von hier_LANDLIEBE Der Hof hat’s Aufschwung dank Corona: Die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln in Bio- und Naturkostqualität wird stärker nachgefragt. Verkauf „ab Hof“ oder wissen, wo es herkommt – eine kleine Tour zu VIER HOFLÄDEN IM OSNABRÜCKER LAND. VON CLAUDIA SARRAZIN | FOTOS PHILIPP HÜLSMANN J eder ist anders. Manche gibt es schon seit Jahrzehnten. Andere sind recht jungen Datums: Hofläden. Was oftmals als Di- rekt-ab-Hof-Verkauf mit Milch, Eiern oder Kartoffeln begann, hat mittlerweile die Qualität eines klei- Ein Schild an der Straße weist den Weg zum Hofladen des Meyerhofes in Belm. Von der Belmer Straße aus ist vom Laden jedoch nichts zu sehen: Deshalb seien viele überrascht, wie groß der Hofladen im ehemaligen Dreschhaus ist, berichten Viktoria ber. Seine Mutter startete vor 36 Jah- ren mit dem Bio-Hofladen, und viele Kunden seien diesem seitdem treu ge- blieben. „Ansonsten ist unsere Kundschaft bunt gemischt, ein paar Leute machen bei uns im Laden auch ihren komplet- nen, gut sortierten Naturkost-Super- Klink, Junior-Managerin des Ge- ten Einkauf“, so Klink. Dies ist kein marktes erreicht. schäfts, und Landwirt Johann Schrei- Problem, denn neben Lebensmitteln Power to the Bauer #1 „Es gibt auch gesundheits- und umweltpolitische Gründe, beim Bauern nebenan zu kaufen.“ VIKTORIA KLINK, JOHANN SCHREIBER BIOLAND MEYERHOF BELM 4|
mann-Lammert pachteten, hatten die Vorgänger ihn schon knapp zehn Jah- re nach Bioland Richtlinien bewirt- schaftet. „Damals wurde man dafür noch ziem- lich ausgelacht“, erinnert sich Schwämmle: „Das ist heute ganz an- ders, und wir bieten inzwischen ein komplettes Naturkost-Sortiment an.“ Zu den eigenen Produkten im Hofla- den gehören unter anderem Brot, Ge- treide, Kartoffeln, Käse, Fleisch, Wurst und Schaffelle. Besonders beliebt seien Brot, Salami, grobe Bratwurst und Käse – vor allem Ziegen- und Schafskäse. „Den mache ich selbst, weil ich aus einer Bergregi- on stamme und das unter anderem auf der Alp gelernt habe“, erzählt Gud- run Schwämmle, die fast jeden Kun- den mit Vornamen anspricht. Gudrun Schwämmle Im ersten Lockdown bot sie einen On- line-Einkaufsservice an, damit die Kunden nicht so lange vor dem klei- Power to the Bauer #2 nen Hofladen warten mussten. Wer dennoch warten musste, konnte es „Den Käse mache ich selbst, weil ich aus einer sich auf Stühlen unter Sonnenschir- Bergregion stamme und das unter anderem auf der men gemütlich machen. Und so man- cher habe die Gelegenheit zum Alp gelernt habe.“ Plausch auf Abstand genutzt. Im ers- GUDRUN SCHWÄMMLE, THOMAS LUNAU UND TOCHTER KARLA ten Corona-Lockdown konnte sie – DICKE EICHE BIOLANDHOF / NATURWAREN wie andere Hofladenbetreiber auch – deutlich mehr Kunden begrüßen. Auf eine lange Tradition an Ort und gibt es auf dem Meyerhof unter ande- Bissendorfer Ortsteil Astrup versteck- Stelle können Lisa und Mario Padeffke rem auch Kosmetika und andere Non- ter. Als Gudrun Schwämmle und Tho- vom Hof Hauswörmann zurückbli- Food-Produkte zu kaufen. mas Lunau mit Tochter Karla 1995 den cken: „Die Hofstelle wurde das erste Viktoria Klink und Johann Schreiber Hof von Margret und Walter Lah- Mal 1225 erwähnt“, so Mario Padeffke. F berichten, dass ihre hofeigenen Eier, das Fleisch sowie im Herbst der Fe- derweiße bei ihren Kunden besonders beliebt seien. Und wer einmal ihre selbst gemachten Nudeln gegessen habe, wolle keine anderen mehr, ist Schreiber sicher. Dann bricht er noch eine Lanze für die Kartoffelsorte Ber- nina: „Die ist dieses Jahr besonders gut – und eine gute Kartoffel ist für mich als Bauer wichtig.“ Er freue sich immer, wenn Kunden den Unterschied zwischen seinen Bio-Produkten und Supermarkt- Standards schmeckten und ist überzeugt: „Es gibt auch ge- sundheits- und umweltpoliti- sche Gründe, beim Bauern nebenan zu kaufen.“ Während der Meyerhof unweit der beiden Kirchen in Alt-Belm zu finden ist, liegt die „Dicke Eiche“ im |5
is(s) von hier_LANDLIEBE Den Hofladen in seiner jetzigen Größe gibt es seit 2019 – obwohl Padeffkes seit dreißig Jahren „ab Hof“ verkaufen. In der Anfangszeit gab es Zuckermais, Milch und Kartoffeln, heute können die Landwirte fast ein Vollsortiment anbieten. Bei allem, was nicht selbst produziert wird, setzten sie auf Bio- produkte und die größtmögliche Re- gionalität. So erhalten sie beispiels- weise ihr Fleisch von der Fleischerei Plogmann in Hagen a.T.W. Davon abgesehen ist der Hofladen Hauswörmann vor allem für seine Eier, Suppenhühner, Hähnchen und den selbstgemachten Eierlikör be- kannt. „Apropos Hühner – wir stallen bald neue ein“, berichtet Mario Padeff- ke, der für die Tiere ein Hühnermobil angeschafft hat. „Und beim Obst- und Gemüse zeichnen wir uns dadurch aus, dass wir viel selbst anbauen“, er- gänzt seine Frau Lisa. Neben Toma- ten, Salat, Kürbissen, Kohl und Zuc- chini aus dem eigenen Gewächshaus ernten Padeffkes beispielsweise auch Nüsse und Kirschen auf dem Hof. Neben dem Abenteuerspielplatz und einem spannenden Maislabyrinth sind Kinder vor allem hiervon begeis- tert: Dem Automaten im Vorraum des Hofladens, an dem rund um die Uhr eine Auswahl an Bioprodukten erhält- lich ist. Von der Osnabrücker Stadtgrenze geht es hinüber nach Hagen a. T.W. zum Hofladen Ehrenbrink Brockmey- er, den Claudia und Martin Ehren- brink in der Form seit 2005 betreiben. Power to the Bauer #3 Vorher gab es auf dem Hof nur Eier und Kartoffeln zu kaufen. „Dann ha- „Beim Obst und Gemüse zeichnen wir uns dadurch ben wir Nägel mit Köpfen gemacht“, aus, dass wir viel selbst anbauen.“ erklärt Claudia Ehrenbrink, und ihr LISA UND MARIO PADEFFKE Mann ergänzt: „Die Kunden erwarten HOF HAUSWÖRMANN heute ein vielfältiges Sortiment und kommen nicht mehr nur wegen der Milch.“ Neben dem klassischen Hofladen- Sortiment fallen beim Einkauf in Ha- gen Blumensträuße, Souvenirs der VOR DER WERTSCHÄTZUNG ZUR WERTSCHÖPFUNG „Kirschgemeinde“ und Geschenkarti- „Die Bedeutung der heimischen Landwirtschaft hat in der aktuellen Krise deutlich zu- kel auf. Diese sind auch oft in den Ge- genommen.“ Das stellte der Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung schenkkörben des Hofladens zu fin- und Landwirtschaft im April 2020 fest. Mehr als jeder Dritte (39 Prozent) gab an, dass den. „Im Sommer haben wir Grillkör- die heimische Landwirtschaft in Anbetracht der aktuellen Corona-Pandemie an Bedeu- be u. a. mit Currywurst im Glas ange- tung gewonnen hat. „Das ist ein klares Zeichen gewachsener Wertschätzung für unsere boten“, sagt Martin Ehrenbrink. „Der- Lebensmittel, die Leistung der Bäuerinnen und Bauern und unsere Ernährungswirtschaft zeit sind Präsentkörbe mit eingekoch- vom Super- bis zum Wochenmarkt“, betonte Ministerin Julia Klöckner: „Wichtig ist dabei tem Grünkohl sehr beliebt – wohl als auch, dass sich die Wertschätzung in Wertschöpfung niederschlägt.“ Trostplaster für ausfallende Weih- nachtsfeiern.“ 6|
)ULVFK JHHUQWHW ȟ +HLPLVFKHV *HP¾VH UDIˋQLHUW DXIJHWLVFKW Ein weiterer Blickfang im Hagener Hofladen sind Zitrusfrüchte sowie im Sommer eine große Auswahl an Bee- renfrüchten. Kein Zufall, denn Clau- dia Ehrenbrinks Familie ist seit über einhundert Jahren als Markthändler „Früchte Püning“ bekannt. Und wer genau hinschaut, kann den Wochen- markt-Bezug auch in der Hofladenge- staltung entdecken. B !)?)%^ Power to the Bauer #4 „Im Sommer haben wir Grillkörbe u. a. mit Currywurst im Glas angeboten; der- zeit sind Präsentkörbe mit eingekoch- 6HLWHQ YROOHU 5H]HSWH 7LSSV XQG $QHNGRWHQ tem Grünkohl sehr beliebt.“ CLAUDIA UND MARTIN EHRENBRINK $E VRIRUW DXI GHP :RFKHQPDUNW RGHU XQWHU HOF EHRENBRINK-BROCKMEYER JHP¾VHJ¦UWQHUGHNRFKEXFK HUK¦OWOLFK |7
is(s) von hier_DIGITALISIERUNG FOTO: MITTELSTAND 4.0-KOMPETENZZENTRUM LINGEN Auf dem Weg ins Online-Business: Hauke Rehme-Schlüter (l.) und Land- wirt Reinhard Langenberg bei der Planung des digitalen Hofladens Heimatkost per Mausklick Im Osnabrücker Land finden sich zwei Start-Ups, die sich mit regionalen Produkten beschäftigen: Das Unternehmen REGIOSHOPPER und das Unternehmen PIELERS. Was treibt die Macher Hauke Rehme-Schlüter und Simon Schäfer an? VON HAUKE REHME-SCHLÜTER, SIMON SCHÄFER UND INGO GROSSE-KRACHT ketten zu steigern, sind definitiv den Landwirten auf sehr positives Regioshopper vorhanden. Feedback, und so entschlossen wir Wie sind Sie auf Ihre Geschäftsidee uns, unser Gemüse weiterhin nur pri- Sie sind Softwareentwickler. Warum gekommen? vat anzubauen und uns in Vollzeit mit engagieren Sie sich als junger Unter- Hauke Rehme-Schlüter: Meine Frau der Softwareentwicklung für Lebens- nehmer für das Thema Regionale und ich sind beide Softwareentwick- mittelproduzenten zu beschäftigen. Vermarktung? ler, und wir waren mit dem Sinn unse- Unser Team haben wir dann noch um Hauke Rehme-Schlüter: Ich glaube, rer Arbeit nicht mehr zufrieden. Wir einen ehemaligen Kommilitonen er- dass wir Softwareentwickler in dieser wollten deshalb selbst in die ökologi- weitert, der sich ebenfalls für nachhal- Richtung viel Unterstützung leisten sche Landwirtschaft wechseln. Als wir tige Projekte engagiert. können. Auf den ersten Blick steht den Schritt gegangen sind, sind uns Was ist Ihr Produkt, Ihre Geschäfts- Software natürlich meist nicht für viele Tätigkeitsfelder von Direktver- idee? Regionalität, aber die Chancen und marktern aufgefallen, die wir durch Hauke Rehme-Schlüter: Unser Möglichkeiten, mit Softwarelösungen Soft- und Hardware vereinfachen kön- Hauptprodukt sind momentan On- die regionalen Wertschöpfungs- nen. Unsere Ideen stießen dann bei lineshop-Systeme für Hofläden oder 8|
Bäckereien. Das Besondere an unse- wie die Natur in einem natürlichen Pielers rem System ist, dass die Produzenten Kreislauf auch wieder erzeugen kann. es komplett selbst verwalten können. Alles andere ist Raubbau an der Natur Über die Onlineshops haben die Pro- und führt zu langfristigen ökologi- Wer sind die Pielers, und was ist Ihre duzenten die Möglichkeit, einen Lie- schen und ökonomischen Schäden. Mission? ferdienst aufzubauen oder mit einer Entstandene Schäden müssen aber Simon Schäfer: PIELERS ist ein Tech- Reservierung inklusive Abholung vor früher oder später bezahlt werden. Startup und steht für innovative Lö- Ort ihre oftmals kurzen Öffnungszei- Stichwort Wasseraufbereitung auf- sungen im Foodtech-Bereich. Mit un- ten zu verlängern. So haben wir einem grund von Gülle und Pestiziden. Die serem selbst entwickelten Online Produzenten, der bisher seine Kun- Rechnung kommt, wir verschieben sie Marktplatz für Lebensmittel verbin- den nur am Freitag und Samstag für nur auf morgen. den wir Kunden direkt mit Landwirten jeweils drei Stunden über seinen Hof- Wie können Sie Landwirte bei der und Genusshandwerkern wie Flei- laden versorgen konnte, einen On- Digitalisierung unterstützen? schern, Bäckern oder Imkern. Da- line-Hofladen bereitgestellt, in dem Hauke Rehme-Schlüter: Wir helfen durch unterstützen wir in ganz der Kunde zu jeder Tages- und Nacht- den Landwirten mit unseren Online- Deutschland Lebensmittelerzeuger zeit bestellen und die Ware an fünf shops, eine komplett neue Zielgruppe dabei, ihre Produkte unabhängig von verschiedenen Tagen in der Woche zu erschließen und generell mehr teuren Ladengeschäften oder Zwi- abholen kann. Aufmerksamkeit zu bekommen. schenhändlern online an die Konsu- Warum ist das Thema regionale Er- Durch die Web-Shops eröffnet sich menten zu verkaufen. Unsere Mission nährung so wichtig? nämlich nicht nur ein neuer Markt, „Gute Lebensmittel für alle!“ treibt da- Hauke Rehme- sondern das Sorti- bei unser Handeln an. Seit 2018 hat Schlüter: Regiona- ment wird auch für unser Team bereits mehr als 800 Di- le Ernährung heißt „Uns sind viele potenzielle Laden- rektvermarktern aus ganz Deutsch- für uns, dass das Tätigkeitsfelder von kunden online ein- land geholfen, einen digitalen Ver- Produkt innerhalb Direktvermarktern auf- sehbar. Ein häufiger triebsweg aufzubauen. Mit starken eines Umkreises gefallen, die wir durch Grund, warum Partnern wie dem Seedhouse aus Os- von 50 km erzeugt Soft- und Hardware Kunden nicht beim nabrück kommen wir unserem Ziel wurde. Regionalität vereinfachen können.“ Produzenten kau- Tag für Tag etwas näher. Gemeinsam hat eine Vielzahl an HAUKE REHME-SCHLÜTER fen, ist oft, dass sie für die Lebensmittelwende! Vorteilen: die Stär- unsicher sind, wel- Legen Sie Nachhaltigkeitskriterien kung regionaler Wertschöpfungsket- che Produkte sie vor Ort bekommen. zu Grunde? Welcher Erzeuger kann ten, die Frische oder die bessere Kli- Wir unterstützen Landwirte auch im Pielers-Netzwerk mitmachen? mabilanz. Die Liste der Vorteile ist beim Marketing der eigenen Produk- Simon Schäfer: Mit jedem Einkauf lang. Ich würde gerne auch mal auf te, was oft zu kurz kommt. auf pielers.de werden Erzeuger und den Punkt soziale Gerechtigkeit ein- Gibt es Vorbehalte unter Landwirten, Genusshandwerker unterstützt, die für gehen, der oft zu selten beleuchtet wenn es um Digitalisierung geht? eine artgerechte Tierhaltung, umwelt- wird: Als Konsumenten sollten wir Hauke Rehme-Schlüter: „Mit Com- schonende Produktionsverfahren und uns alle klarmachen, dass wir der putern kenne ich mich nicht aus. Das eine Reduktion von Lebensmittelver- breiten Bevölkerung, in deren Län- kann ich nicht“ ist ein häufig gehörter schwendung und Verpackungsmüll dern unsere Nahrung oder das Mast- Satz. Aber den lassen wir nicht gelten. stehen. Erzeuger müssen genau offen- futter unserer Tiere angebaut wird, Mein Opa ist mit über 80 einer unser legen, wie sie ihre Tiere halten und mit dem Kauf nichts Gutes tun. Ganz wichtigsten Softwaretester. Er hat es was in ihren Produkten steckt, um auf im Gegenteil. Je weiter ein Produkt zu auch ohne Vorwissen im Onlinege- pielers.de verkaufen zu können. Dafür uns reist, desto höher ist die Wahr- schäft geschafft, sich einen fiktiven haben wir Aufnahmekriterien geschaf- scheinlichkeit, dass nur wenige Perso- Onlineshop zu erstellen. Wir helfen fen, die sich an den Vorgaben der nen profitieren. Für Kleinbauern ist es natürlich auch gerne, falls mal Fragen deutschen Bio-Siegel orientieren und oft unmöglich, Produkte in unseren aufkommen. Manchmal hören wir zum Teil darüber hinaus gehen. Zur Supermärkten zu etablieren und den Einwand, dass der soziale Kontakt Reduktion von Plastikmüll haben wir wenn, wird die meiste Wertschöpfung mit den Stammkunden wegfallen wür- für unsere Erzeuger Rahmenverträge unter Export, Import und Handel auf- de. Aber die Einsicht, dass ein Online- mit innovativen Verpackungsherstel- geteilt, obwohl es der Landwirt ist, der shop nicht die bisherige Kundschaft lern geschlossen, so bietet unser Part- den eigentlichen Wert des Produkts anspricht, folgt meist schnell. Kun- ner LANDPACK aus Bayern Isolierver- erzeugt. den, die seit Jahren den sozialen Kon- packungen aus nachwachsenden Roh- Was macht Nachhaltigkeit in der takt mit dem Landwirt suchen, wer- stoffen wie Hanf und Stroh an. Landwirtschaft für Sie aus? den dies auch weiterhin tun. Wir wol- Was sind aus Ihrer Sicht die Vorteile Hauke Rehme-Schlüter: Nachhaltig- len die etwas bequemeren Konsu- einer Direktvermarktung durch die keit in der Landwirtschaft heißt für menten für den Hofladen begeistern. Erzeuger? mich, sich nicht auf Kosten der Natur Der Direktvermarkter bekommt also Simon Schäfer: Direktvermarktung zu bereichern, soll heißen, dass wir mit dem Onlineshop eine ganz neue bringt zum einen fairere Preise für die immer nur so viel entnehmen sollten, Zielgruppe. n Erzeuger, da durch das Umgehen von F |9
is(s) von hier_DIGITALISIERUNG FOTO: PIELERS GMBH/HENDRIK HAASE Bringt seine Waren online direkt an die Kunden: Landwirt Dennis Wolff-von der Lieth mit seinen Hühnern Zwischenhändlern ein größerer Ertrag tee. Reiner Hagebuttentee aus deut- Veränderungen müssen Erzeuger rea- beim Hersteller bleibt. Ein weiterer schem Anbau ist regional zu erhalten. gieren können. Vorteil der Direktvermarktung ist aber Entscheiden wir uns für die Mischung Was sind die Vorteile, die Sie Erzeu- vor allem, dass Transportwege kurz Hagebutte-Hibiskus, steigt der CO2- gern bieten? gehalten werden und somit der CO2- Abdruck stark, denn Hibiskus wird Simon Schäfer: Durch selbstentwi- Ausstoß verringert wird. Somit kann hauptsächlich in China und Taiwan ckelte Technik werden Landwirte und jeder Verbraucher schon beim Ein- angebaut und wird entsprechend im- Co. dazu befähigt, ihre Waren online kauf einen großen Beitrag zur Verklei- portiert. Besonders CO2-intensiv sind direkt an ihre Kunden zu veräußern nerung unseres ökologischen Fußab- Mischungen, in denen viele verschie- und sich darüber hinaus im Netz zu drucks leisten, indem er genau darauf dene exotische Zutaten enthalten präsentieren. Dabei wird darauf ge- achtet, welche Produkte er kauft und sind. Ein „exotischer Früchtetee“ mit achtet, dass mit 85% ein Großteil der welche er lieber im Ananas (Mexiko) Erlöse weiterhin beim Erzeuger bleibt. Regal stehen lässt. „Erzeuger müssen und Papaya (Costa Durch die Automatisierung der Abläu- Es sind also nicht genau offenlegen, wie Rica), mit Hibiskus fe wird es den Mitgliedern von PIE- nur die Anbaume- thoden, die einen sie ihre Tiere halten (Taiwan), Apfel (Deutschland) und LERS so einfach wie möglich gemacht, Teil des Onlinehandels zu werden. Einfluss auf die Kli- und was in ihren Orangenschale (Spa- Der Zeitaufwand und die Kosten wer- mabilanz eines Produkten steckt.“ nien) kommt schnell den gering gehalten, denn wir sind Produkts haben, SIMON SCHÄFER einmal auf über uns der Tatsache bewusst, dass die Er- sondern auch der 30.000 Kilometer zeuger in ihrem Alltag andere Aufga- Transport. Können Sie das mit ei- Transportwege. ben zu bewältigen haben, als sich um nem Beispiel veranschaulichen? Um diese Art von „Fehlkäufen“ zu ver- die Administration eines Online- Simon Schäfer: Ein argentinisches meiden, ist das Thema Transparenz Shops zu kümmern. Online-Marke- Rumpsteak legt auf seinem Weg nach von zentraler Bedeutung. ting, Rechnungsstellung, Kundenkon- Deutschland 15 mal so viele km zu- Warum ist der Onlinehandel aus Ih- takt, Mahnwesen – all diese Punkte rück, wie ein Steak aus dem Inland, rer Sicht auch für Landwirte wichtig? werden durch die PIELERS GmbH selbst wenn es von München nach Simon Schäfer: Direktvermarktung durchgeführt und entlasten somit den Hamburg transportiert wird. Ein ist keine neue Erfindung. Wochen- Erzeuger. Die Mitglieder im PIELERS- durchschnittliches Produkt aus dem märkte und Hofläden sind feste Be- Netzwerk erhalten somit eine günstige Supermarkt legt ca. 3.600 km zurück, standteile unseres Alltags. Wichtig ist und effiziente Möglichkeit, den nöti- bis es in den Regalen landet. Wie wir dabei aber, den Anschluss nicht zu gen Schritt zur Digitalisierung zu ge- mit unserem Einkauf bereits viele verlieren. Durch die Digitalisierung hen, und der Verbraucher profitiert Transportkilometer einsparen kön- verändert sich besonders das Kaufver- von mehr Transparenz und Regionali- nen, zeigt auch das Beispiel Früchte- halten der Verbraucher, und auf diese tät. n 10 |
is(s) von hier_ÜBERBLICK APPetit auf Regionales Milch to go, Erdbeeren zum Selbstpflücken, Gemüsekiste im Abo oder Restaurants, die mit regionalen Zutaten kochen: Das alles und noch viel mehr ist in der REGIOAPP zu finden. D ie Nachfrage nach re- Erzeuger unterstützt. Der ein oder an- Der Verbraucher kann nach bestimm- gional erzeugten Le- dere kauft bereits regelmäßig im Hof- ten Produkten suchen, oder sich alle bensmitteln ist in laden um die Ecke seine Kartoffeln, Erzeuger und Verkaufsstellen einer letzter Zeit enorm ge- zapft sich frische Milch an der Milch- bestimmten Gegend anzeigen lassen. stiegen. Damit Be- tankstelle im Ort oder pflückt selbst Aber nicht nur das, die RegioApp zugsquellen für regio- die Erdbeeren auf dem Feld beim punktet vor allem im Hinblick auf nal produzierte Lebensmittel aus dem Landwirt nebenan. Transparenz und Information zu den Osnabrücker Land besser gefunden Es gibt aber bestimmt noch viele wei- Erzeugern und der Herkunft der Pro- werden können, unterstützt der Land- tere Erzeuger und dukte. kreis Osnabrück die Einführung der leckere Produkte Regionale Wirt- RegioApp des Bundesverbandes der aus der Region. Die RegioApp punktet schaftskreisläufe Regionalbewegung e.V.. Doch wie finde ich mit Transparenz bieten großes Po- Eine Ernährung mit regionalen Le- die Erzeuger und und Information tenzial für den Kli- bensmitteln bietet viele Vorteile. Köstlichkeiten auf zu Erzeugern und maschutz, z. B. Transportwege werden oft sehr ver- einen Blick? Produkten. durch kurze Logis- kürzt, das Klima geschont und heimi- Mit Hilfe der Regio- tikketten und kurze sche App kann man je- Transportwege. Die derzeit, überall, ganz bequem ei- RegioApp, die vom Bund gefördert ne Umkreissuche nach regiona- wird, unterstützt Erzeuger, die sich an len Lebensmitteln und regiona- bestimmte Prinzipien halten: Nicht al- lem Essen starten. Angezeigt les muss in Bioqualität hergestellt werden Direktvermarkter und sein, aber man verpflichtet sich z.B. zu Gastronomie, aber auch Ver- einem Klimaschutz durch kurze Wege, kaufsstellen wie Dorfläden und einer Verarbeitung in der Region und Wochenmärkte. dem Erhalt der natürlichen Lebens- Gemeinsam mit den Mitar- grundlagen für Menschen, Tiere und beiterinnen vom Natur- Pflanzen. park TERRA.vita hat der Nach und nach füllt sich nun die Re- Landkreis gezielt regio- gioApp auch mit Erzeugern aus dem nale Erzeuger ange- Osnabrücker Land. In einem zweiten schrieben und übernimmt Schritt könnten zusätzlich Gastrono- die Kosten für die ersten men gelistet werden, die besonders 100 Profile in der App. Für viel mit regionalen Zutaten kochen. regionale Landwirte, Erzeuger, Verkaufsstellen, Dorfläden Obstbauern, Fischzüchter, und Gastronomen, die Interesse ha- Gin-Manufakturen oder ben, können sich bei der Klimainitia- Landschlachtereien bietet tive des Landkreises informieren und sich so eine weitere kos- in die App aufnehmen lassen. Die Re- tenlose, digitale Werbe- gioApp steht zum Download im App möglichkeit. Store bereit. B Landwirte, Obstbauern, Fisch- Infos & Kontakt züchter, Gin-Manufakturen oder Landschlachtereien: klimaschutz@Lkos.de Die ersten Profile aus der Tel. 0541/501 1930 Region sind in Kürze abrufbar www.regioapp.org | 11
is(s) von hier_REGIONALREGAL Gutes gibt’s V iele Supermärkte haben in den ver- gangenen Jahren ihr Sortiment ganz be- so nah wusst um gute Le- bensmittel aus der Region erweitert. Unschlagbare Fri- sche durch kurze Transportwege, zer- tifizierte Produkte und lokalen Ser- Eier und Milch, Obst und Gemüse vom Bauernhof vice sind dabei neben Individualität und Emotionalität die wichtigsten in der Nachbarschaft, Wurst aus der regionalen Fleischerei Schlagworte. Nicht unwichtig ist, dass und Honig vom heimischen Imker – Supermarkt-Betreiber und Konsu- menten die Produzenten bestenfalls REGIONALE LEBENSMITTEL werden zunehmend persönlich kennen. auch im Supermarkt angeboten. Warum regionale Produkte punkten VON CLAUDIA SARRAZIN Warum bietet Tom Kutsche, Geschäftsführer von vier Edeka- Märkten im Raum Osnabrück, auch regionale Produkte an? „Da wir als mittelständisches Unternehmen in der Region tätig sind, ist es für mich auch wichtig, mit Landwirten und Lieferanten aus der Region zusam- menzuarbeiten.“ Zudem habe er festgestellt, dass die Qualitäten teil- weise besser seien, da seine Super- märkte direkt beliefert werden. „So spielt auch noch ein kleiner Umwelt- aspekt mit hinein“, erklärt Kutsche. Davon abgesehen mache es Spaß, sich mit Produkten und Menschen aus der Region zu beschäftigen. Gerne mal was Neues Was die Auswahl der Anbieter angehe, sei sein Unternehmen offen für Neues, erläutert Tom Kutsche: „Es kommen immer mal wieder neue Anbieter dazu.“ Voraussetzung sei jedoch, dass grundlegende Qualitätskriterien wie beispiels- weise eine sogenannte KAT-Zerti- fizierung bei Eiern eingehalten würden. Von „vor Ort“ kommt gut an Auf die Frage, ob der Trend zu regionalen und saisonalen Produkten mehr als ein Lippenbekenntnis der Verbraucher sei, antwortet Tom Kutsche: „Gerade Obst und Gemüse sind saisonal. Davon mal abgesehen, als Händler können wir die Produkte nur anbieten und uns auf Regionalität fokussieren. Die Entscheidung trifft letztlich der Kunde.“ In der Regel Bestseller vom Fuß des Piesberges: Göslings Milchprodukte würden entsprechende Produkte gut sind in rund 35 Supermärkten in Osnabrück und Umgebung erhältlich angenommen. 12 |
Tom Kutsche, Edeka-Marktbetreiber: Sucht als mittelstän- disches Unternehmen die Nähe zu Landwirten und Lieferanten aus der Region Vollmilch und mehr aus der ihrem Hof in Pye noch Milch in der Hofmolkerei Milchtankstelle sowie eigene Milch- Zu den regionalen Produzenten, produkte und Kartoffeln von Bauer deren Produkte unter anderem bei Plate. Doch der Absatz sei natürlich Edeka Kutsche erhältlich sind, zählt deutlich geringer als die Produktion die Hofmolkerei von Dagmar und ihrer Molkerei, berichtete Dagmar Bernard Gösling in Osnabrück. Die Gösling. beiden sind offen für Neues: Eine ihrer Ideen: die Hofmolkerei. Deren Probier doch mal! Milchprodukte sind in rund 35 Super- Im Supermarkt zählen Göslings märkten in zwanzig Kilometern Milch, Joghurt, Quark, Frischkäse Umkreis vom Hof erhältlich. und Eis nicht unbedingt zu den günstigsten Lebensmitteln. „Bei uns Selber zapfen an der Milchtankstelle arbeiten fünfzehn Leute in der Mol- Zwar verkaufen die Göslings auf kerei, wir machen fast alles von Hand 5 RKV\ G P SWCNKVȂ V und füllen unsere Produkte möglichst in wiederverwendbare Glasbehältnis- C W U$TCOU E J GЇ se ab“, berichtet Gösling. Zudem REGIONALE würde Milch bei niedrigen 63 Grad PRODUKTE SIND ... pasteurisiert, damit mehr Vitamine … gut für den Geschmack – Dank und Fette erhalten blieben. Beim kürzerer Transportwege und der Ernte Joghurt kombinieren Göslings ihre zum optimalen Zeitpunkt. „konventionelle Milch“ bewusst mit Biofrüchten. „Das schmeckt einfach … gut für den Geldbeutel – da regionale viel besser“, so Dagmar Gösling: Produkte meist günstiger sind. „Das zu vermitteln ist jedoch eine … gut für die Vorfreude – eine regionale Herausforderung, wenn die Leute und saisonale Ernährung bedeutet unsere Produkte noch nicht probiert keine Erdbeeren im Januar, aber dafür haben.“ mehr Freude auf die jeweiligen „Schätze“ der Saison. Ratzfatz ist das Regal leergefegt … gut für eine starke Region – mit dem Sich im Supermarktregal durchzu- Kauf regionaler Produkte werden hie- setzen sei zwar für kleine Anbieter sige Landwirte, Produzenten, Verar- nicht so einfach, allerdings gebe es beiter und Vermarkter unterstützt; bereits Kunden, die regelmäßig und die Chancen steigen, dass Streuobst- ganz bewusst ihre Produkte kauften, wiesen, Weiden, Felder und traditio- freut sich Gösling. „Ein Supermarkt- nelle Betriebe erhalten werden. Mitarbeiter schrieb mir: Wenn … gut für die Umwelt – Regionale Morgens unser Quark und unser Produkte haben kurze Transportwege Frischkäse bei ihm in die Regale / KVI W VG O ) GYKUU G P und sind somit nachhaltig. komme, sei ratzfatz nichts mehr IGPKG G P davon übrig.“ B | 13
is(s) von hier_WOCHENMÄRKTE Köstliche Verführer Frisches Obst und Gemüse aus der Region – das gibt es nur selten im Supermarkt. Wer Kartoffeln vom „Qualität und Frische sind auf den Wochenmärkten in Melle auch in Bauern nebenan möchte, findet Zeiten der Corona-Krise angesagt. diese auf dem lokalen Wochen- Seit seiner Premiere im Oktober 2014 hat sich der Bueraner Wo- markt. Bei einem Bummel über ei- chenmarkt im Schatten der St.- nen der WOCHENMÄRKTE IM Martini-Kirche zu einem beliebten OSNABRÜCKER LAND, bei einem Anziehungspunkt entwickelt, der Zug- kraft weit über die Grenzen des Grönegau- Schnack zwischen Händler und dorfes besitzt. Das liegt zum einen am abwechslungs- Kunden, ist alles in Butter! Man reichen Angebot – zum anderen am besonderen Am- biente einer der schönsten Kirchhofsburgen des Os- schätzt das frische, qualitativ hoch- nabrücker Landes. Für Frische und eine beachtliche wertige Angebot. Es gibt regionale Bandbreite steht auch der Wochenmarkt im Schatten Lebensmittel, aber auch internatio- des historischen Rathauses in Melle-Mitte. Wegen der Covid 19-Pandemie und den damit verbundenen Auf- nale Spezialitäten, saisonales Obst lagen stellen die Marktbeschicker ihre Verkaufswagen und Gemüse, Bioprodukte, Street- und Stände seit dem Frühjahr nicht mehr gegenüber- food und natürlich auch etwas zum liegend, sondern in einer Front auf, um auf diese Wei- se die Besucher zu entzerren. Abrunden lässt sich das Probieren – ein Überblick. Einkaufsvergnügen unter freiem Himmel durch einen Besuch der umliegenden Cafés, Restaurants, Kneipen VON JOHANNA KOLLORZ und Begegnungsstätten.“ Jürgen Krämer, Mediensprecher der Stadt Melle 14 |
Die Wochenmärkte im Osnabrücker Land DIENSTAGS DONNERSTAGS Bersenbrück, 7.30 bis 12.30, Marktplatz Alt-Georgsmarienhütte, 7.30 bis 12.30 Uhr, Osnabrück-Dodesheide, 8 bis 13 Uhr*, Marktplatz vor der Sparkasse Marktplatz Lerchenstraße Bad Essen, 14 bis 18 Uhr, Kirchplatz Osnabrück-Neustadt, 15 bis 18 Uhr, Belm, 8 bis 12 Uhr, Marktplatz Johanniskirche Hasbergen, 14 bis 18 Uhr, Tomblaine-Platz MITTWOCHS Melle-Buer, 8 bis 13 Uhr, historische Kirchhofsburg Bad Iburg, 14 bis 18 Uhr, Schlossstraße Osnabrück-Ledenhof, 8 bis 13 Uhr*, Bad Rothenfelde, 8.30 bis 12.30 Uhr, Am Ledenhof Brunnenplatz Hagen a.T.W., ab 14 Uhr, FREITAGS Marktplatz Hüttenstraße Bramsche, 7 bis 13 Uhr, Marktplatz Melle-Mitte, 7 bis 13 Uhr, Rathausplatz Dissen, 14 bis 18 Uhr, Rathausvorplatz Osnabrück-Schinkel, 8 bis 13 Uhr*, Fürstenau, 7 bis 12 Uhr, Marktplatz Ebertallee Glandorf, 14 bis 18 Uhr, Parkplatz Rathaus Ostercappeln, 14 bis 18 Uhr, Kirchplatz Oesede, 14 bis 18 Uhr, Kirmesplatz bis Ende 2020; anschließend wieder auf dem Roten Platz Osnabrück-Riedenbach, 8 bis 13 Uhr*, „Wir gehen gerne als Familie Am Riedenbach/Josephskirche zum großen Wochenmarkt am Samstag und versuchen, Quakenbrück, 8 bis 13 Uhr, Marktplatz lokal einzukaufen. Natür- lich lockt auch der leckere, SAMSTAGS handaufgegossene Kaffee Bad Laer, 8 bis 12 Uhr, Paulbrink bei Claudia Geist vor der fällt bis Ende Januar 2021 aus Gymnasialkirche. Meine Eltern Melle-Mitte, 7 bis 13 Uhr, Rathausplatz gingen schon mit uns Kindern hin, ebenso Osnabrück-Domhof, 8 bis 14 Uhr, wie wir heute mit unserer Tochter Charlotte. Das ist gelebte Tradition!“ Große Domsfreiheit Sebastian Heukamp, Familienvater aus Osnabrück * Öffnungszeit vom 1. Oktober bis 30. April. Vom 1. Mai bis 30. September öffnen die Märkte eine Stunde früher. | 15
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