JÉRÉMIE RHORER LE CERCLE DE L'HARMONIE JACQUELYN WAGNER MARIANNE BEATE KIELLAND - DI 24. MAI 2022 - Meister & Kammerkonzerte

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JÉRÉMIE RHORER LE CERCLE DE L'HARMONIE JACQUELYN WAGNER MARIANNE BEATE KIELLAND - DI 24. MAI 2022 - Meister & Kammerkonzerte
DI 24. MAI 2022

         JÉRÉMIE RHORER
LE CERCLE DE L’HARMONIE
     JACQUELYN WAGNER
MARIANNE BEATE KIELLAND

 7. M EI S T ERKO N Z ER T / B EG I N N: 20.0 0 U H R
     CO N G RE S S I N N SB RU C K , S A A L T I R O L
PROGR AMM                                               MEI S TER & K AMMERKONZ ERTE I N N S B R U C K

FRANZ GRILLPARZER (1791–1872)                                            „Hero und Leander“. Dramatische Szene für
aus „Melusina“ (1822/23)                                                 Sopran und Orchester (1832)
„Schweig Tanz und schweig Gesang!“ (Melusina)                            „Still ruht das Meer“ Rezitativo. Allegro moderato e tranquillo
                                                                         „Heißes Sehnen löst in Tränen“ Allegro agitato
FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY (1809–1847)                                  „Hinab ihr Sonnenrosse!“ L’istesso tempo

Ouvertüre „Die schöne Melusina“                                          „Aber wehe! Von fern hör’ ich Donnerollen“ Allegro di molto –
                                                                         Recitativo – Presto – Allegro di molto
op. 32 MWV P 12 (1. Fassung, 1834)
Molto allegro con moto
                                                                         – PAUSE –

JOHANN WOLFGANG VON GOETHE (1749–1832)
                                                                         FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY
aus „Faust. Der Tragödie zweiter Teil“ (1825–31)
                                                                         Musik zu Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“
„Des Lebens Pulse schlagen frisch lebendig“ (Faust)                      op. 61 MWV M 13 (1826/1842)
                                                                         Ouverture. Allegro di molto
FANNY HENSEL (GEB. MENDELSSOHN) (1805–1847)                                I Scherzo. Allegro vivace
Szene aus Goethes „Faust II“. Kantate für Soli,                            II „He, Geist! wo geht die Reise hin?“ (Droll, Elfe).
Frauenchor und Orchester (1843)                                               L’istesso tempo – Elfenmarsch. Allegro vivace
Orchesterfassung von Reinhard Fehling                                         „Mein guter Droll, komm her“ (Oberon, Droll)
                                                                          III Lied mit Chor. Allegro ma non troppo „Kommt! Einen Ringel,
„Wenn der Blüten Frühlingsregen“ (Ariel, Chor) Andante –
                                                                              einen Feensang“ (Titania) – „Bunte Schlangen, zweigezüngt“
Allegretto grazioso
                                                                              (1. Elfe, 2. Elfe, Chor der Elfen)
„Die ihr dies Haupt umschwebt im luft’gen Kreise“ (Ariel) Rezitativo –
                                                                          IV „Was du wirst erwachend seh’n“ (Oberon, Droll).
Lento – In tempo. Sostenuto – Allegro molto
                                                                             Andante – Allegro molto – Allegro molto
„Wenn sich lau die Lüfte füllen“ (Chor) Allegretto vivace
                                                                           V Intermezzo. Allegro appassionato – Allegro molto comodo
„Nacht ist schon herein gesunken“ (Soli) Andante
                                                                          VI „Mich wundert’s, ob Titania erwachte“ (Oberon, Droll)
„Schon verloren sind die Stunden“ (Ariel) Allegro moderato
                                                                         VII Notturno. Andante tranquillo – „Jetzt fängt mich doch
„Wunsch um Wünsche zu erlangen“ (Chor)                                       ihr Wahnsinn an zu dauern“ (Oberon)
[L’istesso tempo –] Allegro assai
                                                                         VIII „Sei, als wäre nichts gescheh’n“ (Oberon). Andante –
                                                                              Allegro molto – Andante tranquillo – Allegro molto
FRIEDRICH SCHILLER (1759–1805)                                            IX Hochzeitsmarsch. Allegro vivace
„Hero und Leander“ Ballade (1801)                                         XI Ein Tanz von Rüpeln. Allegro di molto – „Die Mitternacht rief
                                                                             Zwölf mit eh’rner Zunge“ (Theseus)
„Seht ihr dort die altergrauen“
                                                                         XII Allegro vivace – „Jetzt beheult der Wolf den Mond“ (Droll)
                                                                         XIII Finale. Allegro di molto „Bei des Feuers mattem Flimmern“
                                                                              (Oberon, Chor der Elfen, 1. Elfe)

                     Einführungsgespräch:
          19.00 Uhr im Kristallfoyer (1. Obergeschoß)

                                   2                                                                         3
KÜNSTLER*INNEN / EINLEITUNG              MEI S TER & K AMMERKONZ ERTE I N N S B R U C K

                                    VERBORGENE BANDE
                                Zwischen Fanny Hensel und ihrem
                                gut drei Jahre jüngeren Bruder Felix
        LE CERCLE               Mendelssohn Bartholdy bestand eine
     DE L’HARMONIE              von frühester Kindheit gelebte Zunei-
                                gung und Vertrautheit, ein „verbor-
                                genes Band“, das über die etwa vier
    JÉRÉMIE RHORER
                                Jahrzehnte ihres jeweils verbrachten
        DIRIGENT
                                irdischen Daseins, zwar einiges an
                                Belastungen wie vorübergehenden
                                Entfremdungen auszuhalten hatte, aber – später v. a. Dank
     WOLFRAM KOCH
                                des gegenseitigen Briefeschreibens – bis zum verfrühten
       SPRECHER
                                Tod beider so überaus begabten Musiker*innen, Bestand
                                hatte.
                                     Zu den wichtigsten Inhalten der Korrespondenz der
   JACQUELYN WAGNER
                                Geschwister zählte natürlich ihr künstlerisches Wirken und
        SOPRAN
                                kompositorischer Ertrag, wenngleich sich beide unter sehr
                                verschiedenen äußeren Bedingungen entwickelten: Felix­’
                                Anteil entstand oft während oder in Vorbereitung von
MARIANNE BEATE KIELLAND
     MEZZOSOPRAN                Reisen­, die ihn u. a. nach Paris und Wien, nach Italien und
                                                        in die Schweiz sowie mehrfach nach
                                                        England und sogar Schottland führen
DAMEN DES PHILHARMONIA                                  sollten, aber auch in Berlin oder sei-
      CHOR WIEN                                         nen späteren Wirkungsstätten Düs-
                                                        seldorf und Leipzig. Fannys Auftritte
                                                        und Kompositionen waren hingegen
       WALTER ZEH                                       nahezu ausschließlich bei den von ihr
 KÜNSTLERISCHER LEITER DES                              im Jahr 1831 neugegründeten „Sonn-
 PHILHARMONIA CHOR WIEN                                 tagsmusiken“ im Gartensaal des Ber-
                                liner Anwesens der Familie Mendelssohn zu erleben – was
                                allerdings weder den Bruder noch die Schwester davon
                                abhalten sollte, sich immer wieder in einen gegenseitigen,
                                der Öffentlichkeit allerdings zumeist verborgen bleibenden
                                kompositorischen Wettstreit zu begeben.

               4                                                 5
NOTIZEN                                         MEI S TER & K AMMERKONZ ERTE I N N S B R U C K

           FREUNDLICHES                                       oder doch eine Anweisung, welches Mährchen ich zu lesen
                                                              habe? …“
            WELLENSPIEL                                           Sir George Thomas Smart war u. a. Gründungsmitglied
                                                              und zudem Präsident der Londoner Royal Philharmonic
                                                              Society, die bereits 1829 Mendelssohn zu seinem ersten
Über den Anlass zur Entstehung seiner „Ouverture zu           Auftritt persönlichen vor englischem Publikum verholfen
Melusina­“ berichtet ein von Felix an seine Schwester         hatte. Um der auf einer Vollversammlung vom November
Fanny­adressierter Brief vom 7. April 1834. Mendelssohn       1832 beschlossenen Bitte der Society mit der Komposition
hatte demnach ein Jahr zuvor am Berliner Königsstädti-        einer Symphonie, einer Ouvertüre und eines Vokalwerks zu
schen Theater der Aufführung der gleichnamigen, „großen       entsprechen, schickte Felix schließlich seine der Schwes-
romantischen­Oper“ von Conradin Kreutzer beigewohnt,          ter zum Geburtstag verehrte Melusinen-Ouvertüre nach
die dieser auf ein Libretto von Franz Grillparzer schrieb,    London­, wo diese am Tag des besagten 7. April 1834 un-
welcher der Wiener Dramatiker wiederum ursprünglich           ter der Leitung von Ignaz Moscheles zur Uraufführung ge-
für Ludwig van Beethoven verfasst hatte: „Die Ouvertüre­      langte. Obwohl die Aufnahme in der Presse herzlich war,
(nämlich die von Kreuzer) wurde da Capo verlangt und          reagierte das Publikum unerwartet kühl. Carl Klingemann,
missfiel mir ganz apart, nachher auch die ganze Oper“. Ein    Legationsrat in London und zeitlebens mit Felix eng be-
weitaus größeres Gefallen fand er indes an Amalie Hähnel,     freundet, hatte die unangenehme Aufgabe, dem in Düssel-
der Sängerin der Titelpartie: „die war sehr liebenswürdig,    dorf weilenden Komponisten dies mitzuteilen: „Im letzten
und namentlich in einer Scene, wo sie sich als Hecht prä-     Philharmonie-Konzert ist Deine Melusine vom Stapel ge-
sentirt und sich die Haare macht, da bekam ich Lust auch      lassen. Es kann Dich wenig rühren, denn sicherlich, — hier
eine Ouvertüre zu machen, die die Leute nicht da Capo         spreche ich höchst ernsthaft und aus vollster Überlegung,
riefen­, aber die es mehr inwendig hatte, und was mir am      — das Werk ist viel zu gut, als dass es einem solchen Pub-
sujet gefiel nahm ich (und das trifft auch grade mit dem      likum nur dämmernd einleuchten könnte. Es klingt himm-
Mährchen zusammen) und kurz die Ouvertüre in fdur kam         lisch, süss und leidenschaftlich. Der Abschied am Ende
auf die Welt, und das ist ihre Familiengeschichte.“           bewegt mich entsetzlich. Wir, die kleine stille Gemeinde­
    Über das Ergebnis seiner Komposition war Mendels-         haben Viel dabei gefühlt. Aber das ganze Konzert war
sohn zunächst sehr zufrieden, ja geradezu euphorisch – ein    altogether­verflucht lau …“ Mendelssohn, der von der feh-
Gefühl, das auch seine Schwester teilte: „Deine schöne­       lenden Begeisterung der Öffentlichkeit in der Tat zunächst
Melusine hab ich nun ganz in der Gewalt, und große            vorgab unberührt zu sein, bearbeitete das Werk bald darauf
Freude­dran. Das Stück plätschert ganz prächtig, u. Du hast   eingehend, ließ es 1835 bei den Leipziger Gewandhaus-
den Wellen eine höchst anmuthige Mannigfaltigkeit gege-       konzerten erklingen und bot es anschließend Breitkopf &
ben. Uebrigens kenne ich das Mährchen gar nicht, was ist      Härtel als op. 32 zur Veröffentlichung an. Hier und jetzt
denn das für ein Seelöwe, der bös in f moll angebrummt        erklingt die in Töne gegossene tragische Geschichte des
kommt, u. dann wieder durch das freundliche Wellen-           Ritter Raimund, der sich in die Wasserfrau Melusine ver-
spiel beschwichtigt wird? Ich werde mir, wie Sir George       liebt, diese heiratet und schließlich wieder verliert, in ihrer
eine schriftliche Instruction über die Ouvertüre ausbitten,   einst zu London uraufgeführten Erstfassung.

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NOTIZEN                                        MEI S TER & K AMMERKONZ ERTE I N N S B R U C K

         EIN FAUSTISCHES                                               DÜSTERE FLUTEN
           ELFENSTÜCK
                                                              Fanny schrieb nach der Hochzeit mit Wilhelm Hensel und
                                                              der Geburt ihres Sohnes Sebastian in rascher Folge mehre-
„… die Partitur gehört unter die vielen Thaten, die ewig      re große Orchesterwerke, u. a. „Hero und Leander“. Den
von mir ungethan bleiben werden“ schrieb Fanny Hensel         Text zu dieser „dramatische[n] Scene für eine Singstimme
im November 1843 an den Sänger und enthusiastischen           mit Begleitung des Orchesters“ verfasste ihr Mann nach
Bach-Sammler Franz Hauser in Wien. Sie bezog sich dabei­      der gleichnamigen Ballade von Friedrich Schiller.
auf ein von ihr jüngst verfasstes „Musikstück für 4 weib-         Die Geschichte geht auf eine griechische Sage zurück:
liche Solostimmen, u. Frauenchor mit etwas obligater          Nacht für Nacht entzündet die Priesterin Hero ein Licht,
Clavierbegleitung­“, von dem sie hoffte, dass es für seinen   damit ihr Geliebter Leander vom anderen Ufer des Helle-
geleiteten Gesangsverein brauchbar wäre.                      spont, der zwischen der Ägäis und der Marmarasee gele-
     Überzeugt davon, dass das Werk eigentlich „für Or-       genen Meerenge zu ihr hinüberschwimmen kann. Eines
chester gesetzt seyn sollte“, nahm sie von diesem finalen     Abends löscht ein Sturm die Fackel worauf die Liebenden
Arbeitsschritt dennoch Abstand. Schuld daran war nicht        nicht mehr zueinander finden. Voller Verzweiflung folgt
allein der Zweifel an ihrer Fähigkeit zur Instrumentierung,   Hero dem ertrinkenden Leander in die düsteren Fluten.
der durch die jüngst gefeierten Erfolge der Sommernachts-     In opernhaftem Stil schildert die Komponistin die dramati-
traum-Musik ihres Bruders zusätzlich an Nahrung gewon-        sche Entwicklung bis zur Katastrophe. Differenziert fängt
nen hatte. In der Hauptsache war es wohl der Mangel an        sie Natur- und Seelenstimmungen ein, die an Ludwig van
Perspektiven, ein Werk von solch großer Besetzung auf         Beethovens Pastoral-Symphonie erinnern.
die Bühne zu bringen, selbst wenn es eine so berühm-              „Hero und Leander“ widmete die 26-jährige Fanny
te Szene wie diejenige vom Beginn des zweiten Teils des       ihrer­Freundin Ulrike Peters, der sie das Werk in einer Kla-
Goethe’schen Faust zum Inhalt hatte: „Faust auf blumigen      vierfassung zum Weihnachtsfest des Jahres 1831 über-
Rasen gebettet, ermüdet, unruhig, schlafsuchend. Däm-         reichte, bevor sie zwischen dem 4. und 21. Januar 1832
merung. Geister-Kreis schwebend bewegt, anmuthige             eine vom Umfang deutlich gewachsene Orchesterfassung
kleine­ Gestalten.“                                           zu Papier brachte. (Wohl nicht ganz zufällig arbeitete Felix­
     Im Zuge der Wiederentdeckung der Komponistin             zugleich an der Kantate „Die erste Walpurgisnacht“, die
wurde der Ruf nach einer Orchestrierung von Fannys            zu den erklärten Lieblingswerken der Schwester gehörte.)
Faustszene laut und „ihre[r] Atmosphäre nach Instrumen-       Bei der Uraufführung der „dramatischen Scene“, die die
talfarben“ entsprochen. 2007 widmete sich der deutsche        Widmungsträgerin­aufgrund ihrer Erkrankung an Nerven-
Komponist Reinhard Fehling­dieser Aufgabe. In Innsbruck       fieber (Typhus) nicht mehr erleben durfte, gestaltete die
wird das Stück nun zum ersten­Mal von einem der Klang-        Berliner Hofopernsängerin Pauline Decker den Solopart.
welt des 19. Jahrhunderts entsprechendes Ensemble zur         Mit am Programm der Sonntagsmusik vom 15. Septem-
Aufführung gebracht.                                          ber 1833 standen das Tripelkonzert von Beethoven, Felix’
                                                              Klavierkonzert­g-Moll und „d-Moll von Bach“.

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NOTIZEN                                                MEI S TER & K AMMERKONZ ERTE I N N S B R U C K

IM TRAUM VERWACHSEN                                                          Obwohl Shakespeares Sommernachtstraum erst als
                                                                         zweite von Mendelssohn mit Musik versehene Produk-
                                                                         tion, zunächst im Theater des Neuen Palais in Potsdam,
Gestern rekapitulirten wir, wie der Sommernachtstraum zu                 später am Königlichen Schauspielhaus über die Bühne
allen Zeiten durch unser Haus gegangen, wie wir in ver-                  ging, begann dessen kompositorische Arbeit daran weit
schiedenen Altern alle verschiedenen Rollen gelesen, von                 früher als an den anderen Berliner Schauspielmusiken.
Bohnenblüthe bis zu Hermia und Helena, und ‚wie wir’s                    Bereits im Sommer 1826 hatte der 17-jährige Mendels-
nun zuletzt so herrlich weit gebracht‘. Wir sind aber auch               sohn – basierend auf einer 1825 erschienenen Neuauflage
wirklich mit dem Sommernachtstraum vollkommen ver-                       der Übersetzung von August Wilhelm von Schlegel – eine
wachsen und namentlich Felix hat sich ganz denselben                     Konzert­ouvertüre komponiert … und nebenbei damit den
eigen gemacht; allen Charakteren ist er gefolgt, alle hat                im Oktett für Streicher erprobten Typus des „Elfenscher-
er gleichsam nachgeschaffen, die Shakespeare in seiner                   zo“ erschaffen. Weitere 17 Jahre später ergänzte er diese
Unerschöpflichkeit hervorgebracht. Von dem prachtvollen,                 um instrumentale Zwischenakte, Melodramen, Gesänge,
wahrhaftig festlichen Hochzeitsmarsch bis zu der klägli-                 Marsch- und Tanznummern zur vollständen Schauspiel-
chen Musik bei Thisbe’s Tode, die wunderschönen Elfenge-                 musik und nahm dabei Motive und Themen der Ouver-
sänge, Tänze und Zwischenakte. Alles, Menschen, Geister,                 türe als integrale Bestandteile auf. Berühmt geworden
wie Rüpel, hat er vollkommen auf gleicher Linie mit Shake-               sind vor allem die vier eröffnenden Akkorde, die nochmals
speare in seiner Kunst hingestellt.                                      im Finale, der Schlussmusik wiederkehren. Besondere
                 (Fanny Hensel an Rebecka Dirichlet, 18. Oktober 1843)   Popularität genießt auch der Hochzeitsmarsch, der im
                                                                         Stück die Verbindung der Paare Theseus und Hippolyta,
Mendelssohns vier große Schauspielmusiken (Antigone, Ein                 Demetrius und Helena sowie Lysander und Hermia kom-
Sommernachtstraum, Oedipus in Kolonos und Athalia) ent-                  mentiert, nachdem der von Puck (bzw. Droll) ausgebrachte
standen ab 1841 in Verbindung mit einer neu angetretenen                 Liebeszauber des Feenkönigs Oberon aufgehoben wurde.
Kapellmeisterstelle am Hof des frisch gekrönten preußi-                  Ergänzung finden diese durch ein Scherzo, das mit seinen
schen Königs Friedrich Wilhelm IV., der ihm das Dreifache                ‚kichernden‘ Holzbläser­ figuren den Auftritt der Elfen zu
seines zuvor in Leipzig empfangenen Gehalts angeboten                    Beginn des 2. Akts ankündigt. Es folgen ein leicht­füßiger
hatte. Die Anstellung verlief allerdings nicht nach seiner               Elfenmarsch sowie ein lärmender Rüpeltanz, mit dem
Zufriedenheit, worauf sich der Komponist im Oktober 1842                 der königliche Bräutigam der tölpelhaften Darbietung der
freiere Arbeitsbedingungen bei gleichzeitig abgesenkten Be-              „kläglichsten Komödie­von Pyramus und Thisbe“ durch
zügen aushandelte. Nachdem er im November 1843 noch                      eine Gruppe athenischer Handwerker ein Ende gebietet.
einmal ins heimatliche Berlin übersiedelt war, verließ er                Hinzu kommen ein aufgewühltes Intermezzo, in dem ein
dasselbe bereits 1844 wieder – der überraschende Tod der                 Alptraum, der von Lysander vorübergehend verlassenen
Mutter Lea 1842 spielte bei dieser Entscheidung eine wohl                Hermia, nachklingt, ein Notturno, das den Schlaf der di-
nicht zu unterschätzende Rolle – und befreite sich damit von             versen vom Liebeszauber beträufelten Dramatis personae
allen musikalisch-praktischen Pflichten, auch wenn er bis zu             in Tönen malt sowie nicht zuletzt ein Lied mit Chor und
seinem Tode in preußischen Diensten blieb.                               die besagte Finalmusik der versammlten Elfenschar.

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GESANGSTE X TE                      MEI S TER & K AMMERKONZ ERTE I N N S B R U C K

SZENE AUS FAUST II                                 ARIEL
                                                   Schon verloschen sind die Stunden,
ARIEL, CHOR [DER ELFEN]                            hingeschwunden Schmerz und Glück.
Wenn der Blüten Frühlingsregen                     Fühl es vor: du wirst gesunden!
über alle schwebend sinkt,                         Traue neuem Tagesblick.
wenn der Felder grüner Segen                       Täler grünen, Hügel schwellen,
allen Erdgebornen blinkt,                          buschen sich zu Schattenruh;
kleiner Elfen Geistergröße                         und in schwanken Silberwellen
eilet, wo sie helfen kann;                         wogt die Saat der Ernte zu.
ob er heilig, ob er böse,                          Schon verloschen sind die Stunden,
jammert sie der Unglücksmann.                      hingeschwunden Schmerz und Glück.

ARIEL                                              CHOR
Die ihr dies Haupt umschwebt im luft’gen Kreise,   Wunsch um Wünsche zu erlangen,
erzeigt euch hier nach edler Elfen Weise:          schaue nach dem Glanze dort!
besänftiget des Herzens grimmen Strauß!            Leise bist du nur umfangen,
Entfernt des Vorwurfs glühend bittre Pfeile,       Schlaf ist Schale, wirf sie fort!
ein Innres reinigt von erlebtem Graus!             Säume nicht, dich zu erdreisten,
Vier sind die Pausen nächt’ger Weile,              wenn die Menge zaudernd schweift!
nun ohne Säumen füllt sie freundlich aus!          Alles kann der Edle leisten,
Erst senkt sein Haupt aufs kühle Polster nieder,   der versteht und rasch ergreift.
dann badet ihn im Tau aus Lethes Flut!
Gelenk sind bald die krampferstarrten Glieder,     Säume nicht.                                 Johann Wolfgang von Goethe
wenn er gestärkt dem Tag entgegenruht.
Vollbringt der Elfen schönste Pflicht:
gebt ihn zurück dem heil’gen Licht!                HERO UND LEANDER

CHOR                                               HERO
Wenn sich lau die Lüfte füllen                     Still ruht das Meer
um den grünumschränkten Plan,                      und hat den weiten Farbenbogen
süße Düfte, Nebelhüllen                            vom fernen Blau
senkt die Dämmerung heran,                         bis zu des Ufers Gold
lispelt leise süßen Frieden,                       als liebliche Verkündigung gezogen,
wiegt das Herz in Kindesruh;                       dass es den Wünschen
und den Augen dieses Müden                         meiner Liebe hold.
schließt des Tages Pforte zu.                      Wasserfrische, Abendgluten,
                                                   lustiger Delphinen Scherz.
Nacht ist schon hereingesunken,                    Ach! Bringet bald,
schließt sich heilig Stern an Stern,               ihr hellen kühlen Fluten,
große Lichter, kleine Funken                       mir den geliebten Freund
glitzern nah und glänzen fern,                     ans treue Herz.
glitzern hier im See sich spiegelnd,
glänzen droben klarer Nacht;                       Heißes Sehnen
tiefsten Ruhens Glück besiegelnd                   löst in liebessel’gen Tränen
herrscht des Mondes volle Pracht.                  mir den Blick.
                                                   Bald in diesen Armen
                                                   wird er erwarmen.

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GESANGSTE X TE                MEI S TER & K AMMERKONZ ERTE I N N S B R U C K

Nach kalten Fluten                          Weh! Er sinkt.
der Liebe Gluten,                           Die Woge verschlingt
o kehrte nimmer                             unerrettbar den Armen
dann der Morgen zurück.                     miteinander hinab,
                                            dann ins Grab.
Hinab ihr Sonnenrosse!                      Ich komme!                          Wilhelm Hensel (nach Friedrich Schiller)
Herauf stille Nacht!
Willkommen dem Herzen,
das liebend wacht,                          MUSIK ZU „EIN SOMMERNACHTSTRAUM“
leih deinen Schleier
gegen Verrat dem Liebenden                  III LIED MIT CHOR
auf dem gewohnten Pfad.
                                            ERSTE ELFE
O Dank, schon naht das Dunkel,
                                            Bunte Schlangen, zweigezüngt,
der Fackel Gefunkel
                                            Igel, Molche, fort von hier!
sei ihm, dem Teuren,
                                            Das ihr euren Gift nicht bringt
ein leitender Stern.
                                            in der Königin Revier!
Aber wehe! Von fern
                                            ERSTE & ZWEITE ELFE, CHOR DER ELFEN
hör’ ich Donnerrollen,
                                            Nachtigall, mit Melodei
die Wogen grollen
                                            sing in unser Eiapopei,
bäumend herauf.
                                            Eiapopeia! Eiapopei!
Alle meergewohnten Vögel
                                            Das kein Spruch,
fliehen fern,
                                            kein Zauberfluch
nirgend mehr ein Segel,
                                            der holden Herrin schädlich sei.
es blinkt kein Stern,
                                            Nun gute Nacht mit Eiapopei!
die Fackel erlischt,
nur der Blitz zischt                        ZWEITE (& ERSTE) ELFE
über die schäumende Fläche,                 Schwarze Käfer, uns umgebt
und Wetterbäche                             nicht mit Summen, macht euch fort!
stürzen in des Meeres Schoß.                Spinnen, die ihr künstlich webt,
                                            webt an einem andern Ort!
Weh mir! Alle Schrecken sind los,
fassen mit tausend Armen                    ERSTE & ZWEITE ELFE, CHOR DER ELFEN
nach meinem Haupte.                         Nachtigall, mit Melodei …
Ach! Dass ich glaubte
der trügenden Flut.                         ERSTE ELFE
Dräuender rollt es                          Alles gut! Nun auf und fort!
rings um mich her.                          Einer halte Wache dort!
Schreckender grollt es
drunten im Meer.                            XII FINALE

Himmel, dort naht er                        CHOR DER ELFEN
und kämpft, das ist er!                     Bei des Feuers mattem Flimmern,
Leander! Leander!                           Geister, Elfen, stellt euch ein!
Leuchtet ihr Blitze!                        Tanzet in den bunten Zimmern
Dass ich ihn sehe!                          manchen leichten Ringelreihn!

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GESANGSTE X TE / BIOGR AFIEN                                       MEI S TER & K AMMERKONZ ERTE I N N S B R U C K

Singt nach seiner Lieder Weise,                                              Mit ihrer „strahlenden Erscheinung“,
singet, hupfet, lose, leise!                                                 „betörendem Timbre“, einer „fabel-
ERSTE ELFE [& CHOR DER ELFEN]                                                haften Technik“ und „untadeliger
Wirbelt mir mit zarter Kunst                                                 Diktion“ (Neue Zürcher Zeitung) gilt
eine Not’ auf jedes Wort;                                                    Jacquelyn Wagner als eine der be-
Hand in Hand, mit Feengunst,
singt und segnet diesen Ort!
                                                                             gehrtesten und erfolgreichsten Sop-
                                                                             ranistinnen des lyrischen und jugend-
CHOR DER ELFEN
                                                                             lich dramatischen Sopranfachs. Wagner wurde in der Nähe
Bei des Feuers mattem Flimmern …
                                                                             von Detroit in eine Musikerfamilie geboren, studierte an der
Nun genug, fort im Sprung,                                                   Manhattan School of Music und an der Oakland University
trefft ihn in der Dämmerung!
                                                                             of Michigan. Sie ist Gewinnerin zahlreicher internationa-
                    August Wilhelm von Schlegel (nach William Shakespeare)   ler Wettbewerbe. Die Sopranistin startete ihre Karriere als
                                                                             Stipendiatin und anschließend als Ensemblemitglied der
                                                                             Deutschen Oper Berlin, wo sie viele wichtige Rollen ihres­
                                                                             Fachs sang. Zuletzt war sie als Elsa in einer Neuproduktion
                                                                             von „Lohengrin“ unter Christian Thielemann bei den Oster-
                                                                             festspielen Salzburg, sowie als Leonore unter Kent Nagano
                                                                             an der Staatsoper Hamburg zu erleben.

                                                                             Marianne Beate Kielland zählt zu
                                                                             den führenden Mezzosopranistinnen
                                                                             Europas. Sie begann ihre Karriere
Der Philharmonia Chor Wien wurde 2002 auf Initiative von                     als Ensemblemitglied der Staatsoper
Gerard Mortier gegründet und nannte sich zunächst, je nach                   Hannover und erarbeitete sich ein
Projekt, Chor der Ruhrtriennale bzw. Festspielchor Baden-                    großes Repertoire vom 17. Jahrhun-
Baden. Seit 2006 tritt er unter dem Namen Philharmonia                       dert bis zur zeitgenössischen Musik
Chor Wien u. a. bei den Salzburger Festspielen auf. Zu seinen                mit einem besonderen Schwerpunkt auf dem Werk Johann
jüngsten Produktionen zählen „Les Contes d’Hoffmann“                         Sebastian Bachs. Ihre große Leidenschaft gehört dem ro-
unter Marc Minkowski in Bremen und Baden-Baden, „Rigo-                       mantischen Orchesterlied und Oratorienrepertoire, wie z. B.
letto“ unter Gustavo Gimeno in Paris und Luxemburg, „Die                     Brahms „Alt-Rhapsodie“, Berlioz’ „Les nuits d’été“, den Lied-
Zauberflöte“ in St. Margarethen und „Lohengrin“ am Salz-                     zyklen Mahlers sowie Bergs „Sieben frühe Lieder“.
burger Landestheater. Bei der Mozartwoche 2020 begeis-                           Marianne Beate Kielland kann mehr als 50 Aufnahmen
terte er in Robert Wilsons szenischer Umsetzung von Hän-                     vorweisen. Sie ist die einzige norwegische Sängerin, die
dels „Messias“ in der Mozart-Bearbeitung. Der Philharmonia                   bereits für einen US Grammy in der Kategorie „Best Vocal
Chor Wien ist auch als Konzertchor sehr gefragt und steht                    Classical Album“ nominiert wurde.
unter der Leitung seines Gründers Walter Zeh.

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BIOGR AFIEN                                               MEI S TER & K AMMERKONZ ERTE I N N S B R U C K

Wolfram Koch wurde 1962 in Paris                               Jérémie Rhorer ist einer der span-
geboren und an der Hochschule für                              nendsten und vielseitigsten Diri-
Musik und Darstellende Kunst Frank-                            genten seiner Generation. Als Grün-
furt ausgebildet. Erste Engagements                            der und musikalischer Leiter von Le
führten ihn an die Freie Volksbüh-                             Cercle­de l’Harmonie setzt er die
ne, das Schiller-Theater Berlin und                            Tradition des innovativen Künstlers
an das Schauspiel Frankfurt. 1995                              fort, indem er das Repertoire des
bis 2000 war er festes Ensemblemitglied am Schauspiel-         18. und 19. Jahrhunderts auf historischen Instrumenten
haus Bochum, seitdem arbeitet er frei u. a. am Schauspiel      und in Originalstimmung­erforscht. Rhorer, Gewinner des
Frankfurt, an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz           Prix Pierre Cardin, ist überdies ein angesehener Komponist.
und am Deutschen Theater in Berlin. Koch ist u. a. als Hör-        Seit über 10 Jahren pflegt Jérémie Rhorer eine enge
buchsprecher aktiv und spielte zahlreiche Rollen in Film       Beziehung zum Théâtre des Champs-Elysées. Nach sei-
und Fernsehen. Im Oktober 2013 präsentierte der Hessi-         nem Debüt mit Spontinis „La vestale“ gab er eine gefeierte
sche Rundfunk ihn als neuen Tatort-Kommissar für seinen        Interpretation­von Poulencs „Dialogues des Carmélites“
Wohnort Frankfurt am Main.                                     unter der Regie von Olivier Ply (die für ihre DVD-Aufnahme
                                                               mit einem BBC Music Magazine Award 2016 ausgezeichnet
                                                               wurde) und eine Reihe von Mozart-Opern, Rossinis „Il bar-
                                                               biere di Siviglia“ und Verdis „La traviata“, in der er Le Cercle
                                                               de l’Harmonie dirigierte.
                                                                   Jérémie Rhorer und Le Cercle de l’Harmonie haben eine
                                                               innovative Residenz im Le Grand Théâtre de Provence in
                                                               Aix-en-Provence initiiert, die ein pädagogisches Programm
                                                               für ein neues Publikum beinhaltet.
Unter der Leitung von Jérémie Rhorer erkundet Le Cercle­
de l’Harmonie die natürliche Verbindung zwischen dem
klassischen und dem romantischen Repertoire. Seit seiner
Gründung im Jahr 2005 ist Le Cercle de l’Harmonie regel-
mäßig zu Gast bei den renommiertesten Institutionen –
sowohl in Frankreich als auch im Ausland – und trat u. a. im
Théâtre des Champs-Élysées, in der Philharmonie de Paris,
der Opéra Garnier und der Opéra Comique, bei internatio-       Impressum: Meister&Kammerkonzerte, Innsbrucker Festwochen der Alten Musik GmbH, Universitäts­
                                                               straße 1, 6020 Innsbruck; E-Mail: meisterkammer@altemusik.at; Tel.: +43 512 571032; Für den Inhalt
nalen Festivals (Aix-en-Provence, Beaune, Edinburgh, BBC       verantwortlich: Dr. Markus Lutz, Mag. Eva-Maria Sens; Redaktion: Mag. Christian Moritz-Bauer, Maria
                                                               Scheunpflug, MA; Texte: Mag. Christian Moritz-Bauer; © Fotos: Caroline Doutre (S. 1, 18, 19), Silvia Lelli
Proms, Musikfest Bremen) und in europäischen Häusern           (S. 16), Harald Hoffmann (S. 17), Liv Øvland (S. 17), Mathias Bothor (S. 18), ; Trotz Recherche konnten nicht

wie La Fenice in Venedig, dem Bozar in Brüssel, dem Barbi-     alle Rechteinhaber ermittelt werden, wir gelten aber gerne etwaige Ansprüche marktüblich ab; Konzeption
                                                               & Design: Citygrafic, www.citygrafic.at, Innsbruck; Druck: Alpina Druck GmbH, Innsbruck; Diese Ausgabe
can Center in London, dem Concertgebouw in Amsterdam           wurde auf PEFC-zertifiziertem Papier (PEFC/06-39-364/31) und klimaneutral gedruckt. Näheres zum unter-
                                                               stützten Klimaschutzprojekt finden Sie unter climatepartner.com/13973-2110-1005; Druck- und Satzfehler
und der Philharmonie in Köln auf.                              sowie Besetzungs- und Programmänderungen vorbehalten.

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MEI S TER & K AMMERKONZ ERTE I N N S B R U C K

           SAISON 2022/23
Einzelkarten für die Meister&Kammerkonzerte 2022/23 sind
ab 21. Juni 2022 erhältlich.

ABONNEMENTS
Bestehende Abonnements werden automatisch verlängert.
Änderungswünsche von bestehenden Abonnements können
bis 07. Juni 2022 bekanntgegeben werden:
kassa@landestheater.at, T +43 512 52074-504

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Für beide Konzertzyklen werden immer wieder Abos frei.
Wenden Sie sich bitte per E-Mail oder telefonisch an das Kassa &
Aboservice im Haus der Musik Innsbruck oder nutzen Sie das
unverbindliche Anmeldeformular auf
www.meisterkammerkonzerte.at/abo.

                  VORSCHAU
1. MEISTERKONZERT, MO 24. OKTOBER 2022
CONGRESS INNSBRUCK, SAAL TIROL
PYGMALION
STÉPHANE DEGOUT BARITON
RAPHAËL PICHON DIRIGENT
Franz Schubert, Carl Maria von Weber, Robert Schumann

Neuerung : Alle Meister&Kammerkonzerte beginnen in der
neuen Saison jeweils immer um 19.30 Uhr.

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