Jahrbuch 2017/2018 - Schloss-Schule Kirchberg
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Liebe Leserinnen und Leser, ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Durchblättern unseres Jahrbuchs vom Schuljahr 2017 / 2018 ! Herzliche Grüße, Ihr Helmut Liersch 1
Impressum Inhaltsangabe Herausgeber: Verantwortlich: Helmut Liersch, Miriam Sonke Klassenfotos 4 - 41 Rappenhof 98-99 Schloss-Schule Kirchberg Redaktion: Ralf Martius, Miriam Sonke Ansprache zum Abitur 2018 42 - 45 Basketballteam der Schloss-Schule Kirchberg 100-101 Schulstraße 4 Häusler & Bolay Marketing GmbH, Bayreuth 74592 Kirchberg/Jagst www.drucksachen-holzinger.de Das Abitur 2018 46 - 49 Besuch der Crailsheim Merlins 102-103 Fon 07954-9802-0 Fotos: Archiv der Schloss-Schule, Stefan Sorg, Julia Müller, Mein erstes Jahr an der Schlosss-Schule 50 - 52 Preise für die Schloss-Schule beim Tag der Mathematik 104 Fax 07954-9802-15 Foto Glück E-mail: info@schloss-schule.de Neues Format der Reit-AG 53 Der Känguru-Wettbewerb 2018 105 Webseite: www.schloss-schule.de Reitabzeichenlehrgang auf dem Pferdehof Fundis 54 Königscup der GMS Rot am See 106 Schloss-Schule Kirchberg Bankverbindung: Sparkasse Schwäb.-Hall Crailsheim Staatlich anerkanntes Gymnasium und Internat Reformpädagogisches Grundverständnis 55-59 Leidenschaft für das Springreiten 107 IBAN: DE54 6225 0030 0003 8066 89 Gründungsmitglied des Internatsschulverbunds „DIE INTERNATE VEREI- Mach ruhig mal Theater – Schultheater! 60-65 Beim Bundeswettbewerb von Jugend musiziert 108 BIC: SOLADES1SHA NIGUNG“ und Mitglied im Verband Deutscher Privatschulen e.V. (VdP). Wie viel Digitalisierung braucht die Schule? 66 Wer steckt hinter dem „Altschüler-Bereich“ 109 Bildung 2030 - Professor Dr. Olaf Axel Burow 67 Projekttage 110-111 Ortsschüler - Schulwechsel nach Klasse 4 68-69 Schulfest der Schloss-Schule 112-115 Begrüßung Crêpes-Verkauf 70 White Horse Theatre zu Gast in der fabrik 116-117 Nikolausaktion 71 Theaterstücke der Schloss-Schule 118-119 Die neue Internatsleiterin Melanie Wies über ihr erstes Jahr an der Schloss-Schule, Seite 50-52 Geographie Unterricht draußen 72 Französisches Theater in der fabrik 120 Vortrag eines Neo-Nazi-Aussteigers 73 Ehrung langjähriger Mitarbeiter der Schloss-Schule 121 Die YOUNGTIMER-AG 74-78 Der Schloss-Schul-Verein berichtet (plus Witz) 122-123 Thanksgiving Dinner 79 Amalie Pfündel-Stipendium 124 Weihnachtsdinner im Internat 80-81 Neues aus dem Kuratorium 125 Internationalität mit allen fünf Sinnen 82-83 Kollegen-Vorstellungen 126 Kennenlern-Trekking der Klasse 10+ 84-85 Kollegen-Verabschiedungen 127-128 Faschingsfest 86-87 Newsletter 128 Skifreizeit 2018 88-89 Kunstrasenplatz 129 England-Fahrt der Klasse 7 90-91 Baumaßnahmen 130-131 Französische Austauschschüler zu Gast 92 Schulbild 132-133 Bei Freunden in Frankreich 93-94 Preisträger des Schuljahres 2017/18 134-136 Ein Besuch im Berchtesgadener Land 95-97 2 3
Klasse 5a Klassenlehrerin: Hanne Zilles Philo Arid Rafael Mayer Yannis Schewen Timothy Bosse Samira Möbius Janne Steinbrenner Anton Götze Maya Nünke Nikola Szejpo Luc Küstner Annabel Peschke Luv Wagner Luisa Mack Felix Roth Julian Wille Jule Mayer Jan Scheda Wir sind die Klasse 5a und wir sind da! Wir sind leicht verrückt, wovon alle sind entzückt. Jedes Fach ist toll, aber der Lehrer kein Troll. Die Stunden sind lang, das macht uns nicht bang. Wir sitzen alle im selben Boot. Also schließen wir aus diesen Sachen: Mit uns kann man Schule machen. 4 5
Klasse 5b Klassenlehrerin: Elvira Baumann Jan Bach Vanessa Horvath Klara Siebicke Constanze Eirich Lara Kaiser Robert Stülpner Leonie Fink Lukas Maaß Alec Wasielewski Helena Frey Mia Pollety Leander Zanzinger Janis Heinold Tina Rahmani Henriette Zobel Eine Klasse, die auszog (aus dem „Hühnerstall“), um die Welt zu verbessern! Unsere Ziele sind: ein gutes Miteinander, eine freundliche Atmosphäre, Gleichberechtigung und Chancengleichheit aller Schüler. Wir hoffen auf gute Noten und dass wir den Lehrern das Leben nicht allzu schwer machen. 6 7
Klasse 6a Klassenlehrerin: Anja Sigloch Ricarda Alberg Jasmena Heck Lambert Russ Mischa Berkmann Kian Heinrich Sofia Sorg Lilly Decker Prisca Hessentaler Hannes Sperber Jonathan Denk Selina Jost Noel Tarcsa Ben Gottsmann Manuel Langenbahn Finn Vorholzer Aurel Hanselmann Nathanael Renner Wir von der 6a sind definitiv keine hobbylosen Kiddies...! :-) 8 9
Klasse 6b Klassenlehrerin: Angelika Breitner Caroline Bauder Katharina Garmatter Nathan Schwab Kim Dietl Leo Giese Romina Skibowski Robin Eichler Sophie Klein Jannis Steinbach Xenia Feist Noah Körber Alena Strecker Alexander Frank Mathis Meider Luca Vögele Jule Franz Johannes Roser Theo Zanzinger Wir sind ‘ne krasse Klasse trotzen wir der größten Hitze. und auch die reinsten Asse. Hausaufgaben sind ‘ne Qual, Wir sind Sportler und auch Denker doch leider haben wir keine Wahl. und manchmal haben wir ‘nen Schlenker. Reden ist bei uns begehrt, Mit Frau Breitner an unserer Spitze was leider auch die Lehrer stört. 10 11
Klasse 7a Klassenlehrerin: Yvette Hübner Laura-Sophia Addams-Smith Lenny Krauß Selina May Nina Sophie Bräuninger Aaron Küstner Susanne Michel Fabian Gallina Julian Kunz Cheyenne Schumacher Fabian Groß Patrick Letterer Stella Spintzyk Ben Herold Thorben Lutz Ferdinand Stöckel Celina Köhn Lars Maguhn Aaron: Fahrrad fahren, Fußballer, hilfsbereit, guter Freund, schlau, mag Brillen Ben: Basketballer, Schlagzeugspieler, Gaming, mega lustig Celina: Reiterin, Klavierspielerin, gut in Mathe, sie hat immer Essen dabei, hilfsbereit Cheyenne: liebt Hunde, turnt gerne auf dem Trampolin, ist witzig, singt sehr gerne, zeichnet gut Fabian Ga.: Basketballer, Fahrrad fahren, spielt gerne PC, ist immer spaßig Fabian Gr.: Handballer, liest gerne, ist immer gut drauf, lacht viel, hilfsbereit, guter Freund Ferdinand: Fußballer, Schwimmer, Gaming, mäht gerne Ziegen und Schafe an, spielt mega gut Schlagzeug, funny Julian: Trampolinspringer, zocken, chillen, ist cool, Gamerboy Lars: Fußballer, Klarinettenspieler, sehr sportlich, humorvoll, klein und schnell, macht gerne Späße Laura: Fußballerin, für jeden Spaß zu haben, witzig, Dulli, schminkt sich sehr oft, lange und gerne Lenny: Chillen, zocken, lustig, für jeden Spaß zu haben, immer gut gelaunt Nina: Fußballerin, Tischtennis, Klavierspielerin, ist sehr witzig, mag jeden, sportlich begabt Patrick: Fußballer Schwimmer, Angler, Judo, hilfsbereit Selina: Sängerin, kann gut zuhören, Picasso, gute Zeichnerin, sympathisch, man kann bei ihr gut Latein abschreiben Stella: Pfadfinderin, Fußballerin, Tänzerin, hilfsbereit, hat für jeden ein offenes Ohr, gut gelaunt Susanne: Theater AG, K-POP Dance-Covers, hilfsbereit, witzig, vertrauensvoll Thorben: Fußballer, Fahrrad fahren, hilft gerne, lernt viel, schreibt immer gute Noten 12 13
Klasse 7b Klassenlehrer: Hansjörg Heim Marco Burkard Nele Keller Marvin Reuber Vera Eirich Johannes Kömmelt Luis Rihm Ariella Fessel Lasse König Maja Rößler Anna Greiner Erik Langpeter Pascal Schretter Sam Hochfeld Fabio Legrottaglie Felix Strauß Jana Kaiser Marlene Ohr Ann-Kristin Winterfeldt Wir, die Klasse 7b haben eine tolle Klassengemeinschaft. Wir sind zwar sehr chaotisch und gehen den Lehrern auf die Nerven, aber trotzdem sind wir sehr beliebt. Oft haben wir kleine Streitig- keiten, die wir aber schnell lösen und uns dadurch wieder versöhnen. Bei uns fühlt sich keiner alleingelassen, weil wir uns gegenseitig bei allem helfen. Bei uns ist es im Unterricht oft laut, aber trotzdem sind wir mit unseren Ergebnissen zufrieden. Wir verstehen uns fast mit allen Leh- rern gut, besonders mit unserem Klassenlehr Herr Heim, der mit uns unter anderem in England war. Die Ideen in unserer Klasse wie zum Beispiel in England bei Regen ins Meer zu gehen sind immer witzig. Neben dem Unterricht machen wir mit unseren Lehrern Witze. Wir treffen uns nicht nur in der Schule sondern auch manchmal in unserer Freizeit, wie zum Beispiel im Freibad oder beim Eis essen. Jeder einzelne von uns kann von Glück sprechen, dass er in dieser ausgegli- chenen, lustigen Klasse ist. 14 15
Klasse 8a Klassenlehrerin: Andrea Scheibel Domenic Aust Timo Ehrmann Fynn Lassak Noah Begen Linda Glöckner Veit Mackamul Helena Buckenmaier Alissa Heinrich Luca Meyer Victoria Castro Dlugokecka Lisa Hertweck Emilia Reiter Naum Csech von Sternheim Christoph Kroczek Phyllis Scheu Wir sind die Klasse 8a gemeinsam ergänzen wir uns wunderbar Wir alle sind verschieden und schaffen es dennoch uns zu lieben Nicht so wie ihr jetzt denkt unsere Liebe ist manchmal echt eingeschränkt Teamwork ist uns wichtig jedoch streiten wir uns manchmal richtig Doch jetzt genug mit dummen Reimen - die wir haargenau so meinen… Schaut nun auch auf die anderen Seiten u. entdeckt wer oder was sich dort versteckt… 16 17
Klasse 8b Klassenlehrerin: Lena Bender Elisabeth Albrecht Florian Dapper Johannes Lindel Gabriel Biela Thimo Holz Karl Lüdtke Luise Blumenstock Lina Körner Jannis Müller Jeremias Böhm Kian Köster Tilman Roser Die Klasse 8b ist ganz außergewöhnlich… … außergewöhnlich laut. … außergewöhnlich gut in Mathe. … außergewöhnlich friedfertig. … außergewöhnlich talentiert. … außergewöhnlich vielseitig. … außergewöhnlich klein. Wir sind einfach so außergewöhnlich! 18 19
Klasse 8c Klassenlehrer: Ingo Strobel Michel Ade Ben Haupt Vincent Schneider Jana Alberg Marc Heimberger Annika Schöberl David Augustin Lilli Honisch Carlo Skibowski Eileen Drexel David Keller Maxim Stiglmair Jonathan Friedrich Markus Kraus Marc Fuhrmann Till Roesner Wir sind die Klasse 8c, wir nehmen mit Spaß am Unterricht teil und interessieren uns sehr für Projekte wie den Geo-Tag der Natur. Je kürzer die Pausen, desto besser. Wir mögen es, wenn wir neuen Stoff lernen können. 20 21
Klasse 9a Klassenlehrer: Jens Beeck Dario Combé Sedrick Krauß Carolin Peil Anna Gruhn Clara Langpeter Elias Peschke Kevin Junker Markus Lehr Jim Plant Kurosh Kaboly Xingtong (Elisabeth) Liu David Polsfut Jeremy Keitel Emil Mack Valerie Rupp Soomin Kim Valentin Meinikheim Fabian Vonberg Marvin Klewitz David Ohr Von Liebeslyrikaufsätzen über Geometrieaufgaben, Zellteilungsprozessen, Hochkonjunkturstatistiken, Bodenturnen, Redoxreaktionen bis hin zur Sonaten- hauptsatzform hat die Klasse 9a bisher alles gemeistert. Obwohl das oft in Frage gestellt wird, ist unsere Klasse produktiv, stark und nervig für Lehrer. 22 23
Klasse 9b Klassenlehrerin: Anja Sturm (Auf dem Foto mit Lehrerin Lena Wannenmacher) Freya Addams-Smith Jann Kochendörfer Emil Strohmayer Antonia Aures Jan Körber Zeid Tajo Thea Botsch Minhyuk Lee Nico Wiedmann Lara Bräuninger Damiano Müller Maximilian Winterfeldt Anna Holzmann Philipp Praßler Jette Worrech Lukas Junker Jördis Schmidt Dominik Knorr Jule Ströbel „Bei uns ist es echt immer laut, Doch trotzdem sind wir gut gebaut. Wir sind die 9b, Bei uns ist es echt schee.“ 24 25
Klasse 10a Klassenlehrer: Dr. Peter Schaarschmidt Dalilah Baumann Christian Hotz Nora Marie Lüdtke Joel Behnisch Ronny Huwaiz Lennart Mangold Zixin Chen Weirong (Ariel) Jiang Jonas Ochs Anne Sophie Dorsch Philip Junker Robert Pfeiffer Lukas Ehmann Sarah Junker Yufei (Jessica) Wu Sophie Fischer Nadine Käfer Maja Holz Phil Käfer Im Laufe des Schuljahres 17/18 hat sich unsere Klasse verändert. Die Patenschaft für die 5. Klässler, die Faschingsfeier, der Besuch des Nikolaus und der Polenaustausch haben uns geprägt. Unser Klassenlehrer hat uns als Gemeinschaft mitgeformt, uns allen mit seiner direkten und dennoch sehr offenen und hilfsbereiten Art durch das Schuljahr geholfen. Auch wenn sich unsere Wege zum Teil nach diesem Schuljahr und dem damit verbunde- nen Realschulabschluss trennen werden, bleibt dieses Jahr dennoch eine Zeit in unse- rem Leben, die keiner von uns jemals vergessen wird. Wir danken allen, die uns dabei geholfen haben, die zehnte Klasse abzuschließen und uns auf unsere Zukunft vorzubereiten. 26 27
Klasse 10b Klassenlehrer: Sebastian Lindel (Auf dem Foto mit Lehrer Dr. Peter Schaarschmidt) Anna Maria Albrecht Joas Kochendörfer Raphael Scheibel Carolin Bach Nils Kössl Annabell Schneider Anna Biedermann Cecile Lehmann Luis Strohmayer Anna Harbauer Marvin Leyh Nils Wiedmann Olesya Itskovich Stefan Passias Ragna Zorn Ferdinand Kirchhoff Stephanie Reinhardt Marcus Klein Kim Riecker „Also lautet der Beschluss, dass der Mensch was lernen muss.“ Das sagte dereinst Wilhelm Busch. Wir sehen das momentan etwas anders und meinen: - „Unsere Elan-Verbindung ist derzeit schlecht und unser Tatenvolumen oft aufgebraucht.“ - „Unsere Lehrer haben keine Ahnung und fragen uns dauernd.“ - „Wir geben in der Schule immer 100%: 8% am Montag, 24% am Dienstag, 32% am Mittwoch, 16% am Donnerstag, 20% am Freitag und 0% am Samstag. Nicht nur unsere Lehrer hoffen, dass wir ab dem nächsten Schuljahr eine andere Sicht auf die Dinge haben... :-) 28 29
Klasse 10+ Klassenlehrer: Lars Saltuari (Auf dem Foto mit Lehrer Ingo Strobel) David Klas Doebert Caiwei (Peggy) Li Jurien Warmerdam Fei (Flora) Fang Lucca Mayer Shangwen (Steve) Zhang Lisa-Marie Fetzer Noé Meinhardt Xinyue (Aimee) Zhou Hasan Hamza Zhiyuan (Niko) Ni Ariane Zipse Alexander Huber Zabiullah Salehi Theo Knerr Xinyi (Melina) Shao Die 10+ ist eine Klasse, die aus den Schülern aus vielfältigen Hintergründen gebildet wird, und in der die Schüler sich meistens am Anfang des Schuljahres erstmals kennen- lernen werden. Obwohl wir zunächst sehr aufgeregt und schüchtern waren, erkannten wir im Wandel der Zeit die Fähigkeiten voneinander an und der Abstand zueinander nahm allmählich ab. Wir sind manchmal naiv wie Säuglinge, übermutig wie Kälber und eigensinnig. Trotzdem begegnen wir den anderen vorurteilsfrei, wir lachen zusammen, arbeiten zusammen, nach wie vor, bis zum Tag der Verabschiedung. Jedoch ist es jetzt egal, was für eine unbekannte Vergangenheit oder vorbeigezogene Glorie man hat, wie alle treffen wir hier die fremden Gesichter, verstehen unsere verschiedenen Träume vom weitem Himmel und langem Weg und beginnen eine neue Seite der Jugend. 30 31
Internatsschüler an Nachbarschulen Daniel Bähr Jan-Niklas Schäfer Magnus Spies Sarah Bänisch Maren Schroth Zarina Spies Jason Haupt Natalia Schübel Tamara Steinmüller Frank Horvat Ingo Schwab Marvin Westphal Jakob Meyer Sebastian Siegemund Marina Poedinoc Elektra Spies 32 33
Klasse 11 Kurs 1 Kursstufenleiterin: Alena Geißler Dominik Blessing Sandra Kafka Viktoria Rupp Julienne Buchholz Chiara Lemas Lena Schultes Yichen (Emma) Ding Shawna-Michelle Linden- Levy Unger Lily May Gaynor berg Silja Weidkuhn Josina Hessentaler Paul Mack Hanxiang (Jack) Zhu Dominik Jakob Anica Müller 15 kleine Schülerlein schafften´s in die 11. Aber jetzt sind wir nur noch 14 in der 12. 34 35
Klasse 11 Kurs 2 Kursstufenleiterin: Alena Geißler Nana Bachmaier Mattanja Heck Marvin Schmidt Silas Blumenstock Vincent Hofmann Doreen Stier Laura-Marie Büchse Felix Manthey Stefan Vasović Matthias Butzer Sebastian Roser Jannis Wiedmann Johannes Eirich Jakob Schaffarczyk Friederike Zobel Zitat Frau Bokelmann: „Tu dein Handy weg, du abhängiges Kind! Das ist eine Sucht, genauso wie Alkohol und Rauchen!“ Beschreibung der Schüler aus Kurs 2 36 37
Klasse 11 Kurs 3 Kursstufenleiterin: Alena Geißler Sarah Baar Natalie Jost Laurin Schenkel Benjamin Beer Franziska Ludwig Mara Then Selina Betz Nico Maurer Paul Wanner Paul Botsch Florian Munz Aylin Wolz Ambarka Giehler Gabriela Rogala-Harsch Franziska Hertweck Carola Rüeck 38 39
Klasse 12 Kursstufenleiter: Bruno Fischer Yunis Bareiß Jason-David Lindenberg Fabian Sorg Julius Bauer Marlene Messerschmidt Magnus Stähr Leonard Bolz Iris Minderlein Brils Steven Strejc Niklas Busch Franziska Müller Franziska Twehues Luca Eberlein Nadja Nufer Hannah Vonberg Leonie Ehrmann Julia Praßler Zihao Wang Laura Giese Constantin Rischer Tobias Weigel Janne Greiner Linda Rock Paul Weise Alexander Haas Mariam Saad Sebastian Willenberg Ann Kathrin Häberlein Daniel Schmidt Qimin Xu Wir sind die Klasse 12, aufgeteilt in drei Kurse, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Jessica Koch Inga Schmidt Yi Yang Der erste dieser drei Kurse schrumpft von Halbjahr zu Halbjahr und so bleiben von ursprünglich 19 wunderbaren Schülern nur noch 12 übrig, die somit den kleinsten Kurs der Kursstufe bilden. Der zweite Kurs ist bekannt dafür, von Leonie Koch Jessica Schmidt Yuhao (Angus) Yao allen drei Kursen die absolut besten in Mathe zu sein. Sie sind im Durchschnitt in den Mathe-Klausuren immer locker flockig fünf Notenpunkte besser als wir anderen. Allerdings sind sie auch der Phantom-Kurs, d.h., wenn die Möglichkeit Sven Kosmalla Lennard Schmidt Yilu (Crystal) Ye dazu besteht nicht zum Unterricht zu erscheinen, wird diese auch mal gut und gerne genutzt. Kurs 3 hat definitiv das meiste Temperament, weshalb es nie langweilig wird, wenn sie anwesend sind. Alles in allem sind wir als Kursstufe sehr Jean-Rémy Leistenschneider Julia Schöberl Linke (Toni) Zhu vielfältig, was nicht selten dazu beiträgt, dass es sehr schwer ist, eine gemeinsame Entscheidung zu treffen. Doch da dies unser letztes Jahr an der Schloss-Schule ist, verabschieden wir uns und werden zu Altschülern, die man nicht so schnell Wenxuan (Olivia) Li Jella Scholz vergessen wird… 40 41
Ansprache zum Abitur 2018 Nach dem letzten Abiturjahrgang, den ich leider kaum richtig kennen lernen konnte, seid Ihr nun mein erster echter Abijahrgang und ich bin durchaus stolz darauf sagen zu können: Ihr alle, liebe Schülerinnen und Schüler, habt in dieser herausfordernden Zeit der Abiturprüfungen deutlich mehr Einsatz und Leistung gezeigt als die hochbezahlten Fußballer auf dem Platz! Ich bin sehr froh, sagen zu können, dass alle Schüle- rinnen und Schüler, die zu den Prüfungen zugelas- sen wurden, diese auch bestanden haben – 44 an (Zitat Wikipedia) licher Freiheit dazugewonnen habt! der Zahl. Und auch alle internationalen Schülerinnen „Als Freisprechung (…) bezeichnet man heute den Ihr seid freie Menschen in einem freien Land und Liebe Schülerinnen und Schüler, und Schüler haben die Prüfungen bestanden – und feierlichen Abschluss der Ausbildungszeit (…). Den könnt in unserer Gesellschaft und in weiten Teilen liebe Eltern und Familienangehörige, es freut mich sehr, dass ihr Ehrgeiz und Fleiß belohnt Auszubildenden werden dabei nach erfolgreicher der Welt ein selbstbestimmtes Leben führen, wenn liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Anwesende, worden ist, auch wenn sie in ihrer jeweiligen Mutter- Prüfung die Gesellenbriefe übergeben. Ihr dies in Angriff nehmt, wenn Ihr es aktiv angeht. sprache sicher noch bessere Noten erzielt hätten. Die Freisprechung hat ihren Ursprung (…) in den Lange Jahre und Jahrzehnte schien das eine Selbst- heute ist ein Freudentag – und das sieht man in vie- Die Jugend ist mit dem Abitur heute noch nicht handwerklichen Zünften (…). Dabei wurde der Lehr- verständlichkeit zu sein – heute gilt das nicht mehr len Gesichtern in dieser Halle. vollständig vorbei: Volljährigkeit bedeutet noch nicht ling vom Meister losgesprochen. Mit der Freispre- uneingeschränkt. Immer mehr Länder reden über Anders war das noch vor zwei Tagen nach dem Aus- wirklich „erwachsen“ zu sein, also „reif“. Ein Reife- chung schied der Handwerker aus dem Familien- Grenzen, Begrenzungen und Einschränkungen – und scheiden des DFB-Teams bei der WM in Russland. zeugnis ist das Abiturzeugnis nicht in jedem Fall, es verband des Meisters aus und trat in ein sach- und lassen dem Reden dann auch Taten folgen. Von Aber nichts ist so alt wie das Fußballergebnis von ist eine Hochschulzugangsberechtigung. lohnbezogenes Verhältnis zur Werkstatt. (…) Euch und den nächsten Schülergenerationen wird vorgestern… Der Ausbildungsberuf der Schülerinnen und Schüler Es folgte ein Mahl, das der neue Geselle zahlen es wieder verlangt sein, sich für Freiheiten einzuset- ist es, Lernender zu sein. Der Meister kann und muss musste.“ zen, für sie zu kämpfen - denn einfach so geschenkt Mit den bestandenen Abiturprüfungen geht ein dann an einer Hochschule gemacht werden. bekommt man sie nicht mehr. wesentlicher Lebensabschnitt zu Ende – die Kindheit In diesem handwerklichen Sinne ist unsere Feier Wenn auch das Zeugnis kein Freibrief ist, so ist doch Ihr habt aber gerade auch mit dem Abiturzeugnis ist endgültig vorbei (außer bei manchen Jungs – aber quasi eine Freisprechungsfeier, das Abiturzeugnis sicher, dass Ihr alle, liebe Schülerinnen und Schüler, ungeheuer viele und gute Wahlmöglichkeiten für man soll die Hoffnung nie aufgeben). Euer Gesellenbrief. mit dem heutigen Tag eine gehörige Portion persön- alle Bereiche Eures Lebens. Eure Pflicht ist es, kluge 42 43
Ansprache zum Abitur 2018 Entscheidungen zu treffen. – mehr oder weniger freiwillig – auf sich genommen Also: Augen auf bei der Berufs- und bei der Partner- haben… wahl! Kluge Entscheidungen trifft man, indem man die Aber mitfühlen, welches Glück es ist, diese wichti- wichtigsten Aspekte analysiert und gewichtet – und gen Prüfungen bestanden zu haben und nun neue dann zügig die Entscheidungen trifft und diese dann Wege beschreiten zu können mit allen Möglichkei- auch in Handlungen umsetzt (vielleicht z.B. den ten der heutigen Welt – das können heute Abend ersten Kuss). alle hier Anwesenden! Weder überstürztes Handeln ist gut (außer „es tut Not“ wie es Norddeutsche sagen würden) noch ist Auf Euch und Euer Leben! ewiges Maximieren und Herausschieben eine gute Macht ´was draus! Option (als Krankheit wird dies Prokrastination Alles Gute! genannt). Wie so häufig liegt auch hier das Opti- mum in der Mitte; das rechte Maß muss gefunden Helmut Liersch, 29. Juni 2018 werden. Und dann gilt aber: Ran an den Speck! Und: Es gibt nichts Gutes – außer man tut es! Mit den Freiheiten bekommt man aber zugleich als Rückseite der Münze auch deutlich mehr Ver- antwortung übertragen. In erster Linie für sich selber und die eigenen Handlungen (wenn auch das Jugendstrafrecht oft noch bis fast Mitte Zwanzig Anwendung finden kann…). Und wenn dann aus einer Partnerschaft eine Fami- lie erwächst… …erst dann könnt Ihr ermessen, welche Verantwor- tung Eure Eltern in den letzten jeweils ca. 18 Jahren 44 45
Das Abitur 2018 Vier Fußballteams haben das Abitur bestanden! mann (Religion) und die Schülerin Qimin Xu sowie Ihr Abitur haben im Jahr 2018 an der Schloss-Schule der Schüler Yuhao Yao (jeweils für Mathematik). Kirchberg mit Erfolg abgelegt: Jeweils 22 junge Frauen und junge Männer waren zu Den wichtigsten Preis der Schloss-Schule und des den Abiturprüfungen zugelassen – und alle haben das Vereins für herausragendes soziales Engagement Yunis Bareiß Kirchberg/Jagst Daniel Schmidt Kirchberg/Jagst Abitur bestanden! in der Jahrgangsstufe und für die gesamte Schüler- Julius Bauer Erdmannshausen Inga Schmidt Ilshofen-Steinbächle schaft erhielt Laura Giese. Leonard Bolz Stadecken-Elsheim Jessica Schmidt Deizisau Die meisten hatten den Abschluss schon vor dem Niklas Busch Kirchberg/Jagst Lennard Schmidt Ilshofen-Steinbächle Anpfiff der mündlichen Prüfungen sicher, aber ein- Alle Abiturientinnen und Abiturienten werden ihren Luca Eberlein Rot am See Julia Schöberl Rot am See zelne haben den entscheidenden Treffer quasi erst Weg machen! Leonie Ehrmann Kirchberg/Jagst Jella Scholz Langenburg in der Nachspielzeit gelandet. Laura Giese Rot am See Fabian Sorg Kirchberg/Jagst Helmut Liersch Janne Greiner Kirchberg/Jagst Magnus Stähr Eggolsheim In Sachen Einsatzwille und Kampfgeist waren diese Alexander Haas Langenburg Steven Strejc Ilshofen jungen Leute dem deutschen Team bei der WM Ann Katrin Häberlein Crailsheim Franziska Twehues Hilpoltstein deutlich überlegen. Hervorzuheben ist dabei, dass Jessica Koch Rot am See Hannah Vonberg Kirchberg/Jagst auch alle internationalen Schülerinnen und Schüler, Leonie Koch Kirchberg/Jagst Zihao Wang Crailsheim die überwiegend erst seit vier bis fünf Jahren die Sven Kosmala Rot am See Tobias Weigel Ilshofen schwierige Fremdsprache Deutsch erlernt haben, Jean-Remý Leistenschneider Bachhagel Paul Weise Rot am See ihre Prüfungen erfolgreich absolviert haben! Wenxuan Li Nanjing Jiangsu, China Sebastian Willenberg Ilshofen Jason-David Lindenberg Gerabronn Qimin Xu Nanjing Jiangsu, China Insgesamt haben die Damenteams die Gesamtwer- Marlene Messerschmidt Crailsheim Yi Yang Nanjing Jiangsu, China tung dominiert und den Siegerpokal verdient. Beste Iris Minderlein Brils Schopfloch Yuhao Yao (Angus) Nanjing Jiangsu, China Abiturientin war Leonie Koch, die dafür auch bei der Franziska Müller Satteldorf Yilu Ye (Crystal) Zhejiang, China Abschlussfeier geehrt wurde. Nadja Nufer Kirchberg/Jagst Linke Zhu (Toni) Jiangsu, China Julia Praßler Wallhausen Weitere Bestenpreise erhielten Marlene Messer- Constantin Rischer Mindelheim schmidt (Chemie), Hannah Vonberg (Deutsch/Schef- Linda Rock Kirchberg/Jagst felpreis), Luca Eberlein (Geschichte), Leonie Ehr- Mariam Saad New Kairo, Ägypten 46 47
Abitur 2018 48 49
Mein erstes Jahr an der Schloss-Schule am Laufen zu halten und zu schauen an welchen hier auch alles sehr gut. Ich musste die erste Zeit bereiten mir große Freude und machen einen sehr Stellen man dann im zweiten Jahr drehen kann, um zunächst nutzen, um alle Arbeitsabläufe, die Mitar- schönen Teil meiner Arbeit aus. bestimmte Abläufe zu optimieren. beiter in allen Bereichen und die Schloss-Schule mit allen ihren Strukturen kennenzulernen. Ich wurde Vor allem die Tatsache, dass ich jetzt wieder mit Im „Wiesenhaus“, bei den jüngeren Schülern und im von allen sehr freundlich aufgenommen und hatte jüngeren Schülern zu tun habe, macht mir großen „Großen Haus“, wo die Jungs wohnen, ist dies dann zu jeder Zeit das Gefühl, dass die Mitarbeiter mich in Spaß. Im Gespräch mit den jüngeren Schülern hatte auch gut gelungen – im Wohnhaus der Mädchen gab meiner Arbeit unterstützen wollen. Natürlich klappt sich auch ergeben, dass wir die Reit-AG auf einer es gerade zu Beginn doch einige Schwierigkeiten, mit nicht alles an jeder Stelle sofort und es passieren anderen als der bisherigen Ebene aufleben lassen denen wir als Team kämpfen mussten und die dazu auch Fehler – aber aus Fehlern lernt man und zieht konnten und haben im Zuge dessen dann auch drei geführt haben, dass der normale Arbeitsalltag erst seine Konsequenzen für die Zukunft. Mittlerweile bin Schulpferde nach Kirchberg gebracht. Die Reit-AG ist später im Schuljahr eintreten konnte. Aber gerade ich an der Stelle, dass mir die Strukturen bewusst schnell auf zehn Kinder angewachsen und erfreut diese Schwierigkeiten sind es ja, die ein Team am sind und ich meinen Arbeitsbereich besser einschät- sich großer Beliebtheit – ein erster Reitabzeichenkurs Ende noch mehr zusammenschweißt und nun läuft zen kann. Aber an einigen Stellen ist es trotzdem fand mittlerweile auch statt. noch so, dass man alles einmal erlebt haben muss, Mit gespannter Vorfreude auf die neuen Herausfor- um zu erkennen an welchen Stellen man eingreifen Nicht nur im Internatsbereich sondern auch im derungen startete ich an meiner neuen Arbeitsstätte kann. schulischen Bereich musste ich mich neuen Heraus- – der Schloss-Schule als Internatsleitung und Nach- forderungen stellen – denn das hessische und das folgerin von Dr. Eva Borchers. Für die Schüler und vor allem die Internatler war der baden-württembergische System unterscheiden Beginn natürlich auch nicht einfach – da kommt jetzt sich doch an vielen Stellen. Hier konnte und kann Schon bei der Verabschiedung von Frau Borchers jemand Neues, den sie gar nicht einschätzen können, ich mich jederzeit an meine Kollegen wenden, die wurde mir bewusst, dass meine neue Aufgabe viele dem sie aber ihr Vertrauen schenken sollen, um Sor- mir hilfreich zur Seite stehen. Auch der Unterricht ist Facetten, ein hohes Maß an Verantwortung und im gen und Nöte besprechen zu können – vor dem man ein Teilbereich meiner Arbeit, den ich nicht missen Bereich der Jugendamtsarbeit einige neue Heraus- aber auch Rechtfertigung ablegen muss bei einem möchte und der mich immer wieder an vielen Stellen forderungen mit sich bringen würde. Da ich das Fehlverhalten. Auch die Schüler haben mich sehr po- bereichert. Glück hatte, dass meine Vorgängerin „nur“ in Ren- sitiv aufgenommen und es ist eine Vertrauensbasis te gegangen ist, war meine Prämisse, dass ich im entstanden, die immer weiter wächst. Die Arbeit mit Da ich jemand bin, der Strukturen zwischendurch ersten Jahr zunächst einmal versuche, den Betrieb den Schülern und die Gespräche mit den einzelnen gerne hinterfragt, habe ich mit dem Erzieherteam 50 51
Neues Format der Reit-AG Als sehr schön und bereichernd habe ich die gemein- Die Reit-AG an der Schloss-Schule ist in diesem Jahr samen formal dinner und das Marché Essen erlebt im neuen Format gestartet. Entgegen der vorherigen – es ist unglaublich toll, was die Internatskinder mit Jahre kann die Reit-AG nun intern stattfinden, da den Mentoren und Lehrern alles gekocht und auf die ich drei unserer Ponys mit nach Kirchberg gebracht Beine gestellt haben. habe, um den Internatsbewohnern das Reiten zu ermöglichen. Die Pferde stehen im 5km entfernten Meine Pläne bzw. Visionen für die Zukunft liegen vor Saurach bei Martin Fundis auf der Anlage, was den allem in der sozialen Ausrichtung der Schloss-Schu- großen Vorteil mit sich bringt, eine Halle und zwei le – ich möchte schon im nächsten Schuljahr einen Außenplätze zur Verfügung zu haben. Die Pferde Amalie-Pfündel-Tag etablieren, der gemeinsam sind sowohl im Springen als auch in der Dressur und ausgebildet ist und auch auf Turnieren sehr erfolg- beginnt und gemeinsam endet und mit sozialen in der Vielseitigkeit ausgebildet. reich vorgestellt wurde. Jetzt ist er aus dem großen Projekten gefüllt ist. An diesen soll sich ein Sozial- Sport raus und in Rente. Er ist immer noch topfit, praktikum anschließen – zunächst als Start mit den führt viele Kinder durchs Abzeichen und er schafft es 10. Klassen, um dann nach einer Probephase even- bei vielen Kindern, ihnen die Angst vor dem Springen tuell auf andere Klassen ausgeweitet zu werden. zu nehmen. den Versuch gewagt, das Regelwerk des Internats Ausgehend vom Sozialpraktikum soll dann auch ein mit den Schülern gemeinsam zu überarbeiten und Sozialcurriculum für die Schloss-Schule entwickelt Mein Ziel ist es, sowohl Anfängern als auch fort- mit ihnen zusammen zu erneuern. Der Versuch ist werden, das eben auch alle Bereiche der Schule mit geschrittenen Reitern die Möglichkeit zu geben, geglückt und wir sind jetzt gerade dabei, die neu einbezieht. Außer der sozialen Ausrichtung liegt mir ihr Hobby an der Schloss-Schule professionell erarbeiteten Regeln zu verschriftlichen und damit in auch die ständige Weiterentwicklung der Reit-AG am weiterzuführen oder eben auch nur zum Ent- eine Probephase zu gehen, um dann kurz vor den Herzen, die in Zusammenarbeit mit der Reitanlage spannen ins Gelände zu gehen. Sommerferien zu evaluieren, was tatsächlich sinnvoll Fundis alle Möglichkeiten bietet. Eines der beiden ist Marengo - ein sechsjähriger ist und dies dann für das neue Schuljahr zu über- Haflingerhengst, der im Jahr 2017 bundesweit in sei- Ich selbst habe über drei Jahre in einem Ausbildungs- nehmen. Dieser Versuch hat gezeigt, dass man von In diesem Sinne freue ich mich auf eine weitere gute ner Rasse auf Platz 4 in der FN-Erfolgsstatistik in den betrieb gearbeitet, bin aktive Turnierreiterin bis hin den Schülern ohne Probleme eigenverantwortliches Zusammenarbeit und auf viele individuelle Persön- Basis- und Aufbauprüfungen geführt wird. zur Teilnahme an Europachampionaten und besitze Handeln erwarten kann und sie durchaus in der Lage lichkeiten! Der zweite ist Abba - ein 19-jähriger Haflinger, der das Reitabzeichen der Klasse 1. sind, ihr eigenes Handeln zu reflektieren. Melanie Wies sowohl im Springen als auch in der Dressur bis M Melanie Wies 52 53
Reitabzeichenlehrgang auf dem Pferdehof Fundis in Saurach Reformpädagogisches Grundverständnis und die „VUCA-world“ Melanie Wies. Der theoretische Teil durfte in den Mit Reformpädagogik werden pädagogische Ansät- und Jugendlichen ihrer Lebensphase entsprechend Räumen der angegliederten Gaststätte durchgeführt ze und Strömungen bezeichnet, die zumeist um die eigene Rechte zu. Es waren nicht nur Theoretiker werden, inklusive der Versorgung mit Essen und Jahrhundertwende des Jahres 1900 entstanden sind. sondern in der Regel Menschen, die ihre Ideen in Trinken durch Eva Fundis. Nach sieben schönen aber Sie richteten sich gegen das staatliche Schulsystem eigenen Schulen auch praktizierten und in der Folge auch für alle anstrengenden Tagen wurden dann im wilhelminischen Kaiserreich, das darauf angelegt oft zu Säulenheiligen gemacht wurden. Von Maria die Prüfungen erfolgreich abgelegt – die Jugendli- war, mit eher „schwarzer Pädagogik“ den Kindern Montessori bis Rudolf Steiner wirken ihre Ideen und chen bewiesen sowohl in der Praxis als auch in der und Jugendlichen Wissen einzutrichtern, von dem Ansätze bis heute fort. Für die spezifische Internats- Theorie, dass sie in der Woche einiges gelernt hatten man(n) der Meinung war, dieses bräuchten sie, um erziehung sind in erster Linie Hermann Lietz und und dies auch gut umsetzen können. So bestanden brauchbare Mitglieder der Gesellschaft -insbesonde- Kurt Hahn zu nennen. insgesamt zwei Schülerinnen das RA 10, sieben das re in Behörden und Verwaltungen- zu werden. In den RA 9 und vier das RA 8. Schulen wurde häufig seelische und auch körperliche Spätestens nach dem Ausrufen der „Bildungskatast- In den Osterferien fand ein achttägiger Reitabzei- Gewalt angewandt. „Die“ eine Reformpädagogik gibt rophe“ durch Georg Picht in den sechziger Jahren des chenlehrgang auf der Reitanlage Fundis in Saurach Ein guter Abschluss des Pilotprojektes, dem hoffentlich es allerdings nicht. vergangenen Jahrhunderts fanden viele reformpäda- statt. Seit Anfang des Schuljahres kooperieren wir noch viele weitere folgen werden – denn dies soll erst gogische Ansätze und Ideen ihren Weg in das staatli- mit dem Pferdehof Fundis und gestalteten den der Anfang gewesen sein. Der Dank gilt allen Betei- Der Wahlspruch, der an den Gebäuden vieler che Schulsystem und machten es kindgerechter. Die Lehrgang für die Abzeichen 10-8 gemeinsam. 13 ligten und allen Teilnehmern, die sich sehr viel Mühe Gymnasien in Stein gemeißelt zu lesen war – NON wesentliche Grundidee der Reformpädagogik ist es, Teilnehmerinnen, davon fünf Schülerinnen aus un- gegeben haben, damit alles so gut gelingen konnte. SCHOLAE SED VITAE DISCIMUS (Nicht für die Schule und Erziehung vom Kinde aus zu denken! serer Reit-AG und acht Reitschülerinnen von Martin Schule sondern für das Leben lernen wir) – wur- Fundis, stellten sich der Aufgabe, die Anforderungen de durchaus umgesetzt, wenn man weiß, dass Das Kindeswohl muss an erster Stelle stehen: Was für die Abzeichen sowohl in der Theorie als auch in „schola“ Muße bedeutet und das Leben zu der kann das Kind in welchem Alter? Was will das Kind der Praxis zu erlernen und am Ende einem Richter damaligen Zeit als ein kriegerisches Geschehen aus sich heraus? Wie kann es adäquat gefordert und vorzuführen und sich bewerten zu lassen. verstanden wurde. Kinder waren „Mängelwesen“ gefördert werden? Und da kein Kind wie das andere und mussten möglichst hart erzogen werden. ist: Wie kann möglichst individuell gelernt werden? Die praktischen Übungen fanden jeden Tag auf den hof- und schuleigenen Schulpferden statt unter Viele Reformpädagogen bezogen sich dagegen auf Zum Kindeswohl gehört es aber genauso, Kinder und der Leitung von Martin Fundis und Internatsleiterin eine ganzheitliche Erziehung in Pestalozzis Sinn mit Jugendliche auf das Erwachsenenleben in dieser Welt „Kopf, Herz und Hand“ und gestanden den Kindern und wie sie sich voraussichtlich in Zukunft gestalten 54 55
Reformpädagogisches Grundverständnis und die „VUCA-world“ macht sowie die Ambiguity, die Mehrdeutigkeit, mulitifaktoriell bedingt, nicht linear und verwirrend, denn einfache Erklärungen funktionieren nicht mehr. Vielleicht ist nicht der Krieg bzw. die militärische Forschung inklusive der Weltraumoptionen die „Mutter aller Dinge“, aber jene Begriffe stammen aus dieser Sphäre, nachdem sich die festen Blöcke nach dem kalten Krieg aufgelöst hatten. Aktuell dringen diese Begriffe in die Ökonomie ein und wird, angemessen und möglichst gut vorzubereiten. Produktionsmöglichkeiten in aller Welt führen zu werden ein wesentlicher Teil im Denken von Un- Wenn das eine schon schwierig ist, so ist das zweite immer billiger werdenden Massenprodukten und ternehmensführern. Denjenigen Unternehmen, Ende dieses Spannungsfeldes ungleich schwieriger, als Kehrseite der Medaille zu dem Phänomen, dass die diese Weltsicht ignorieren, drohen gewaltige da die Zukunft grundsätzlich nicht gekannt werden nun das Besondere, das Individuelle, die Singula- Abstürze bis hin zu Konkurs und Auflösung (wobei kann – es sind lediglich Prognosen, die auf dem ritäten (vgl. dazu Andreas Reckwitz) gesucht und die Firma Kodak immer wieder als Best bzw. Worst Weiterführen und –denken vergangener bis aktueller bevorzugt werden – dies gilt primär in der saturier- Case herhalten muss). Entwicklungslinien beruhen. ten Welt, die die unsrige ist. Für diese Welt ist der Mensch nicht unbedingt ge- Bestimmte Entwicklungen sind dabei überdeutlich: In Unsere heutige Welt ist durch VUCA gekennzeichnet schaffen, denn die aktuellen politischen Entwicklun- nahezu allen Bereichen zeigt sich heute eine sich ste- und wird es immer stärker auch in Zukunft sein: Es gen zeigen, dass die Menschen in vielerlei Hinsicht tig steigernde Beschleunigung in der Welt (vgl. dazu sind die Volatility, die Unbeständigkeit, der immer das jeweilige Gegenteil suchen: Beständigkeit, Hartmut Rosa). Die Möglichkeiten, die das Internet schnellere Wandel, Flüchtigkeit und Instabilität, die Sicherheit, einfache Erklärungen und Klarheit. Sie und mobile Geräte bereitstellen, führt zu einer nie Uncertainty, die Unsicherheit, das nicht Berechen- werden enttäuscht werden und ihre Gefühlswel- gekannten Vernetzung von Institutionen und Perso- bare, Ungewissheit und Überraschungen, die Com- ten werden sie zu suboptimalen Entscheidungen nen, so dass die Welt tatsächlich zu einem globalen plexity, die Vielfältigkeit und Komplexität, die durch führen. Dorf wurde und weiterhin werden wird. Vernetzung entsteht und vielerlei Optionen möglich 56 57
Reformpädagogisches Grundverständnis und die „VUCA-world“ Die Aufgabe, vor die unser Bildungssystem all- der Informationen essentiell wichtig. Dazu braucht Notwendigkeit, auch dieses zu lernen. Auf die gemein und Reformpädagogik im Besonderen in es verlässliches Grundwissen, das eine solide Basis meisten Entscheidungen folgt die Notwendigkeit, unserer heutigen Zeit gestellt ist, ist es einerseits bietet und gute Orientierung möglich macht - jeder diesen auch die erforderlichen Handlungen folgen die jungen Menschen in ihrer Welt zu stabilisieren, einzelne am Citratzyklus beteiligte Stoff muss für zu lassen und diese auch angemessen zu planen. In ihnen Vertrauen in sich selbst und die Wirksam- eine allgemeine Bildung nicht rekapituliert werden der Regel wird man das nicht einsam und allein be- keit ihres Handelns zu geben, sie in aller Ruhe in können. Die Differenzierung kann später statt- werkstelligen und schaffen sondern benötigt dazu ihrer Resilienz zu stärken, und andererseits sie im finden, insbesondere wenn lebenslanges Lernen Mitstreiter, die in einem Team gemeinsam zielge- Grunde gleichzeitig auf die Anforderungen der sich nicht nur ein Schlagwort aus Sonntagsreden bleibt, richtet arbeiten. Auch das muss erst gelernt werden beschleunigenden und stetig komplexer werdenden sondern Institution wird. und bedarf vielfältiger Übung. Der Mensch als sozia- Welt hin vorzubereiten und auszubilden – auch für les Wesen muss dabei immer im Blick behalten und Berufe und Arbeitsfelder, die es heute noch gar Insgesamt nimmt die Notwendigkeit (möglichst bedacht werden. Dies ist im Übrigen ein weiterer nicht gibt bzw. die wir noch nicht kennen. Es geht gute) Entscheidungen (in möglichst optimalem Kern reformpädagogischen Gedankengutes. eben nicht nur um Wissen, Kennen und Können, Zeitrahmen) zu treffen stetig zu – und damit die sondern gerade auch um den Umgang mit Unbe- Die Welt von heute und erst recht die zukünftige kanntem. Welt von morgen stellt uns alle, besonders aber die Schule und das Bildungswesen insgesamt sowie Gefordert ist in höchstem Maße wissenschaftliches ganz besonders diejenigen, die sich als Reformpäd- Denken – neu gefundene Erkenntnisse schließen in agogen verstehen, vor ordentliche, aber auch ganz der Regel keinen Prozess ab, vielmehr ergeben sich außerordentliche Herausforderungen; die größten fast immer neue Fragen und Aufgabenstellungen. Herausforderungen werden aber unsere Kinder „Zweifel ist der Weisheit Anfang“ (René Descartes) und Kindeskinder zu bewältigen haben. Wir müssen - das In-Frage-stellen muss die Grundhaltung sein, sie dazu befähigen, diese auch bestehen zu können, aktuell gefundenes Wissen kann immer nur eine damit sie sagen können: „Herausforderungen? Su- Momentaufnahme sein. per – her damit! Das kann ja spannend werden…“. Optimismus und Humor werden in dieser Welt Im Zeitalter überbordender Informationen und immer gebraucht. insbesondere Fake News wird ein adäquates Prüfen Helmut Liersch 58 59
Mach ruhig mal Theater – Schultheater! - ein Abriss über die Theaterarbeit der Schloss-Schule - „Jahr für Jahr habe ich Schüler in meinen Theater- kursen, die merklich vom Theaterspielen profitieren „Das Theater spielte – wie auch das Musische – auch rückwirkend auf ihre schulischen Leistungen. überhaupt – von Anfang an in den deutschen Ich erinnere mich z.B. noch an einen Schüler, den Landerziehungsheimen eine zentrale Rolle“, so Dr. ich nur mit Mühe von der Kursteilnahme überzeugt Michael Knoll, Historiker und ehemaliger Leiter der habe, der sich aber auch aufgrund seiner Stärke, sich Schloss-Schule. Das Theaterspiel fordert gleicher- in literarische Figuren hineinversetzen zu können, maßen Kopf, Herz und Hand und ist damit prädes- weiterentwickelte und schließlich die Hauptrolle tiniert für einen ganzheitlichen Bildungsansatz, der übernahm“ (Lars Saltuari). die gesamte Persönlichkeit der Heranwachsenden im Blick hat. Aus diesem Grund arbeitet auch die Viele Schüler bleiben über ihre gesamte Schulzeit Schloss-Schule Kirchberg, die von Anfang an den hinweg der Theater-AG treu. Dadurch bilden sich deutschen Landerziehungsheimen angehörte, sehr nach acht Jahren Theaterarbeit schauspielerische aktiv in den Bereichen des Schulspiels und Darstel- Kompetenzen heraus, sodass sich einige Schüler lenden Spiels. „Das Schulspiel entwickelte sich als aus den letzten Jahrgängen auch in diesem Bereich Stegreifspiel aus dem Unterricht und dem Schulle- beruflich orientiert haben. ben heraus, der Einzelne konnte bei der Vereinigung Neben der Theaterarbeit im AG-Bereich gibt es auch von Sprache und Musik schöpferisch mitwirken“, die Möglichkeit, das Fach „Literatur und Theater“ in führt Dr. Knoll weiter aus. der Kursstufe als Unterrichtsfach zu wählen und die Und tatsächlich kann man beim Theaterspielen viele schauspielerische Leistung als Abiturleistung einzu- förderliche Effekte feststellen, denn das Theaterspiel bringen und anrechnen zu lassen. entwickelt und fördert die unterschiedlichsten Kom- petenzen: Es schult Eigenwahrnehmung und Wahr- Nachdem in den 1960er und 1970er Jahren fast nehmung der Mitschüler, es mobilisiert alle Sinne, regelmäßig eine Theater-AG an der Schloss-Schule dient dem Gedächtnistraining, baut Scham und Unsi- existierte, stagnierte die Theaterarbeit an der Schule cherheit durch Stärkung der körperlichen Präsenz ab Ende der 1970er und ruhte für einige Jahre. Die und fördert nicht zuletzt erheblich die Teamfähigkeit. Schloss-Schule gehört der Vereinigung der Deut- 60 61
Mach ruhig mal Theater – Schultheater! schen Landerziehungsheime an, ca. 80-100 Schüler kreis. Unsere Schule präsentierte dabei drei eigen- ungeachtet ihrer schauspielerischen Fähigkeiten leben im Internat. Deshalb hatte die Schulleitung ein ständige Stücke – den Abschlussabend gestaltete die an Arbeitsgemeinschaften und Kursen teilnehmen großes Interesse, die vormalige Theaterarbeit wieder Oberstufengruppe mit einem „Brecht-igen Abend“. können und für sich Kompetenzen herausarbeiten zu beleben, da auch im musisch-kulturellen Bereich Ab 1999 betrug die durchschnittliche Teilnehmerzahl können, um davon in ihrer Persönlichkeitsentwick- Freizeitangebote für die Schüler angeboten werden 60 bis 80 Schüler (bei insgesamt ca. 330 Schülern), lung zu profitieren. Deshalb gibt es auch kein Casting sollten. Ab 1984 gab es für vier Jahre wieder eine sodass die Struktur der Theater-AG etwas geändert oder Vorsprechen: Jeder, der Lust hat sich einmal regelmäßige Theater-AG mit Aufführungen am Ende werden musste. auf der Bühne auszuprobieren und gewollt Theater des Schuljahres. Parallel dazu wurden im Fach Musik Von 1999 bis heute gibt es an der Schloss-Schule drei zu machen, darf zur Theater-AG kommen. „Im Team „musicalähnliche“ Produktionen erarbeitet. Im Jahre verschiedene Theatergruppen, die von verschiede- ist jede auch noch so kleine Rolle wichtig. Wenn der 1988 wurden dann die beiden Bereiche zusammen- nen Lehrern und auch älteren Schülern betreut wer- Einsatz fehlt, scheitert auch der große Monolog der gelegt, und es entstand – unter großer Beteiligung den. Die Aufteilung der Schüler in die verschiedenen Hauptrolle“ (Anja Sigloch). Jeder kann sich mit seinen der Schülerschaft – die erste größere Produktion, an Gruppen erfolgt entweder jahrgangsweise (Unterstu- Stärken einbringen, denn „das Wichtigste ist, dass der ca. 25 Schüler teilnahmen. fe / Kl. 5-6, Mittelstufe / Kl. 7-9, Oberstufe / Kl.10-12) ein Stück gemeinsam auf die Bühne gebracht wird, Von 1988 bis 1992 gab es jedes Jahr eine größere oder wie in diesem Jahr entsprechend der Rollen in gemeinsam Erfolg oder Niederlage durchstanden Aufführung (Zusammenarbeit der Theater- und den jeweiligen Stücken. Insgesamt waren in diesem wird, notfalls auch bis zu den faulen Tomaten am Musiklehrer). Meistens handelte es sich dabei um Jahr rund 40 Schüler an der Theaterarbeit beteiligt. Ende“ (Bruno Fischer). selbst geschriebene Collagen bzw. szenische Mon- tagen mit musikalischen Einlagen. Ab 1994 musste Eine Lehrerin und zwei Lehrer sind heute an der Alle Gruppen treffen sich mindestens einmal wö- aufgrund der steigenden Teilnehmerzahl die Thea- Schloss-Schule im Theaterbereich verantwortlich chentlich im Theatersaal der Schule in der Fabrik, um ter-AG geteilt werden, sodass die Unterstufe und die tätig: Herr Fischer, der seit mittlerweile 34 Jahren die zu proben, organisieren, singen, tanzen und Requisi- Mittel- & Oberstufe getrennt am Ende des Schuljah- Theater-AG der Schloss-Schule leitet, Herr Saltuari, ten zu basteln. Verschiedene Schülergruppen über- res zwei eigenständige Stücke aufführen konnten. dem Lehrer des Oberstufenkurses „Literatur und nehmen je nach Altersstufe verschiedene Aufgaben, 1999 organisierte die Schloss-Schule zusammen mit Theater“, und Frau Sigloch, die schon als Schülerin die von Textumgestaltungsvorschlägen über das der Grund-, Haupt- und Realschule von Kirchberg der Theater-AG angehörte, dann unterstützend Schreiben von eigenen Szenen bis hin zu Technik, Re- Schultheatertage. An fünf Tagen gab es Workshops mitarbeitete und seit ca. 15 Jahren in Zusammenar- quisiten- und Bühnenbildgestaltung reichen. Dabei zu verschiedenen Themen und ca. 30 Theaterauffüh- beit mit Herrn Fischer die meist drei AGs leitet. Ihnen kommt es häufig zu Kooperationsprojekten zwischen rungen der verschiedenen Schulen aus dem Land- ist es besonders wichtig, dass alle Interessierten Lehrern, vor allem mit den beiden Musiklehrern Herr 62 63
Mach ruhig mal Theater – Schultheater! Koch und Frau Maurer, aber auch mit Eltern und In diesem Jahr gab es drei Produktionen: lichkeiten mit all ihren Klischees und Brechungen, außerschulischen Institutionen und Organisationen Die Unterstufengruppe brachte „Die Königsblume“ was nicht nur herausfordernd war, sondern auch sowie zwischen den Schülern auch ganz verschiede- auf die Bühne, ein tragisch endendes Märchen, bei besonders reizvoll. Schwierig war für die Schüler ner Altersstufen. dem sich ein Geschwisterpaar um die Thronfolge außerdem, den schnellen Dialogwechsel einzuüben, streitet. Zerfressen vom Ehrgeiz möchte der junge von dem das Stück und der tatsächliche Schüleralltag Jedes Jahr im Juni fahren alle Mitglieder der Thea- Prinz unbedingt die Königsblume vor seiner Schwes- leben. ter-AG in die Theaterfreizeit, bei der die verschiede- ter finden, um damit Krone und Reich zu erben. nen Gruppen in einer Jugendherberge drei Tage lang Er erschlägt seine Schwester, da diese vor ihm die Ein sehr anspruchsvolles und mit über zwei Stunden proben und die Aufführungsmodalitäten (Kostüme, Blume findet, und verschweigt die Missetat. Erst Länge auch herausforderndes Stück brachte die Requisiten, Bühnenbild, Technik, Organisation usw.) nach zehn Jahren kommt durch einen Spielmann sogenannte Oberstufengruppe auf die Bühne, zu der besprechen und festlegen. In diesem Jahr waren wir und eine außergewöhnliche Flöte aus menschli- in diesem Jahr Schüler der Klassen 7, 9, 10 und 11 ge- in Creglingen und konnten trotz drückender Hitze chem Gebein die Wahrheit ans Licht und der Prinz hörten: die szenische Collage „Ehret die Frauen“ über wieder gute Fortschritte erzielen. Die Theaterfreizeit verzichtet auf Thron und Ruhm und muss fortan ein die fehlende Gleichberechtigung und Emanzipation ist besonders wichtig, da hier alle Schauspieler losge- Einsiedlerleben führen. Bemerkenswert bei dieser der Frau anhand mehrerer (scheinbar) historischer löst vom Alltag und anderen Verpflichtungen unge- Produktion war, dass die Schauspieler dieses Stücks Beispiele, das offensichtlich auch heute noch so ak- stört und intensiv zusammen proben und probieren ausschließlich der Klassenstufe 5 und 6 angehörten, tuell wie eh und je ist. Besonders deutlich wurde das, können. Außerdem ist es jedes Jahr schön zu sehen, aber trotzdem eine sehr reife Vorstellung eines nicht als Herr Fischer und Frau Sigloch aus Zeitgründen wie die verschiedenen Gruppen auch nach der Frei- einfachen Stücks gaben. einige Szenen kürzen oder streichen wollten: Unter zeit ein Zusammengehörigkeitsgefühl auch über die großem Protest argumentierten die Schüler, warum jeweilige Klassenstufe hinaus entwickelt haben und Die Mittelstufengruppe (Kl. 6 und 8) präsentierte das tatsächlich alle Beispielszenen unerlässlich sind – dies weiter leben. lustige Stück. „Mein Freund, der Schrank“: Es erzählt ein schöner Beweis dafür, wie sehr sich die Schüler die Geschichte einer Schulklasse, die sich von ihrem mit den Stücken und ihren Rollen identifizieren und Im Anschluss an die Freizeit findet dann immer strengen Lehrer unverstanden fühlt und ihn deshalb daraus auch lernen können! eine Probenwoche im Theatersaal der Schloss-Schule in einen Schrank sperrt, bis sie merken, dass sie statt, die dann in die verschiedenen Aufführungen und ihr Lehrer eigentlich gar nicht so unterschied- Bruno Fischer, Lars Saltuari, Anja Sigloch (2-3 pro Gruppe) mündet. lich sind. Das Interessante an diesem Stück war die Herausarbeitung der verschiedenen Schülerpersön- 64 65
Wie viel Digitalisierung braucht die Schule? Bildung 2030 - Professor Dr. Olaf Axel Burow Unsere Gesellschaft ist einem rasanten digitalen rege über die Notwendigkeit der Digitalisierung an natürlich auch Schnittmengen gibt, z.B. die digita- Wandel unterworfen. Dieser macht auch vor den Schulen im Allgemeinen und an der Schloss-Schule len Medien. In den meisten deutschen Schulen gilt Schulen nicht Halt. Um dieses Thema zu erörtern, im Besonderen diskutiert. Trotz gut begründeter ein Smartphone-Verbot. Doch diese Minicomputer trafen sich am 26. November in einem Gesprächs- Skepsis im Hinblick auf die Auswirkungen der zuneh- können durchaus auch den Unterricht erweitern. Die forum zum Thema „Wie viel Digitalisierung braucht menden Digitalisierung wurde deutlich, dass Eltern vielen Ansätze der Digitalisierungsversuche, die be- von der Schule eine Vorbereitung auf die digitale reits in Schulen angelaufen sind zeigen, dass es viele Welt erwarten. Kinder brauchen, so der Tenor der ‚Fettnäpfchen‘ gibt, in die Schule bei unzureichender Veranstaltung, die Fähigkeit, die digitalen Angebote Vorbereitung treten können. So meint Professor sinnvoll zu nutzen. Es gebe kaum noch Berufe, die Am 8. März hielt Professor Dr. Olaf Axel Burow, der Burow, dass eine Schule gründlich vorplanen soll- ohne Digitalisierung auskämen. Deutlich wurde, dass an der Universität Kassel einen Lehrstuhl für allge- te, wenn man den Unterricht mit digitalen Medien den Eltern die Aufklärung über die Gefahren des meine Pädagogik am Institut für Erziehungswissen- bereichern möchte. Internets und ein kritischer Umgang mit den neuen schaften hatte, gleich zwei Vorträge über „Bildung im Medien besonders wichtig sind. Jahr 2030“ an der Schloss-Schule Kirchberg. Für ihn befindet sich die Bildungslandschaft in Aufgabe der Schule sei es, den Kindern zu vermitteln, Er kam auf Einladung der Schulleitung Helmut einem Umbruch. Ein Umbruch kann Ängste hervor- wie sie aus der Datenflut die wichtigen Informati- Liersch und Alexander Franz und hielt am Nachmit- bringen, aber auch viele Chancen. So stellte er in onen herauslesen und mit ihrer digitalen Identität tag seinen Vortrag über Schule und Digitalisierung seinen Vorträgen sieben Trends vor, die die Schule sinnvoll umgehen könnten. vor dem Kollegium der Schloss-Schule Kirchberg. revolutionieren sollen (gemäß dem Ausspruch vom Die Vertreter der Wirtschaft betonten, dass trotz Di- Am Abend wurde ein leicht veränderter Vortrag zum Apple-Gründer Steve Jobs: „The next big thing is gitalisierung alte Tugenden nicht vergessen werden selben Thema für Eltern der Schloss-Schulkinder und education“). Die sieben Trends sind: Digitalisierung, dürften. Hierbei sprachen sie besonders die Aspekte Interessierte gehalten. Professor Burow hat vielfältig Personalisierung und eine neue Lehrerrolle, die Ver- Pünktlichkeit und korrekte Rechtschreibung an, auf Schriften zur Zukunft des Bildungswesens veröffent- netzung, die Veränderung des Lehr- und Lernraums, die auch heute in den Unternehmen noch großen licht und war u.a. Referent auf dem deutschen Schul- die Gesundheitsorientierung, die Demokratisierung die Schule?“ in der Schloss-Schule Kirchberg Eltern, Wert gelegt werde. leiterkongress 2018. Er schilderte in seinem Vortrag und die Glücksorientierung. Schüler und Lehrer sowie Vertreter der Wirtschaft. Schule müsse schließlich die Schüler befähigen, ver- die Diskrepanzen zwischen der Art, wie heute noch Auch ein langer Weg beginnt mit einem ersten Nach kurzen Impulsvorträgen mit Einblicken in antwortungsbewusst mit Daten und Informationen unterrichtet wird und wie junge Menschen heute ihr Schritt. Diesen hat die Schloss-Schule nun mit den die derzeitige Situation der Schule und in das umzugehen - sowohl digital als auch analog. Leben gestalten. Es sind laut Professor Burow zwei Vorträgen von Prof. Burow getan! Wirtschaftsunternehmen Bausch + Ströbel wurde Angelika Breitner, Andrea Scheibel Welten, die aneinander vorbeiexistieren, wobei es Ralf Martius 66 67
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