2/18 9. Februar 2018 7 Aargau Kritik an Rahmenverträgen 16 Solothurn - LSO
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SCHULBLAT T Aargau und Solothurn 2/18 9. Februar 2018 7 Aargau Kritik an Rahmenverträgen 16 Solothurn «Good practice Passepartout» 29 Praxis Filmbildung: Aus dem Leben einer Gepardenmutter
vom 24. Juni - 20. Oktober 2018 «Stark in Beziehung – Erziehung – Bildung» Weiterbildung für pädagogische Fachpersonen basierend auf Schulmusik-Kurse dem Konzept des Elternkurses «Starke Eltern – Starke Kinder» Kursnummer: 801 über 120 Musikkurse für fast alle Instrumente Kursdaten: 7.3./21.3./28.3.2018 Chor- und Tanzwochen Kurszeiten: 14.00 bis 16.30 Uhr Kursort: Solothurn Kammermusik Themen: Lernförderliche Atmosphäre, Bedürfnisse Didaktische Kurse Eltern/Kinder, Zusammenarbeit mit Eltern, diverse Kurse für Kinder Entwicklung gemeinsam fördern Kosten: Fr. 150.– inkl. Material Anmeldung/Info: Fachstelle kompass, Solothurn Anmeldung & Infos: www.musikkurswochen.ch Tel. 032 624 49 50 / www.kompass-so.ch HfH-Tagung Untragbar – Know-how für die Schule Samstag, 17. März 2018, 8.30–16.00 Uhr „Wege entstehen dadurch, Wenn Kinder und Jugendliche extrem schwieriges Verhalten zeigen und die Regel dass man sie geht.“ schule überfordern: Was kann die Schule von Expertinnen und Experten sowie (Franz Kafka) Institutionen lernen, die mit diesen Kindern und Jugendlichen arbeiten? Programm und Anmeldung: schulsupport bietet www.hfh.ch/tagungen, weiterbildung@hfh.ch Coaching für ihren Weg Mehr über das Coaching- und Dienstleistungs- angebot von schulsupport für Schulleitungen und Schulbehörden erfahren Sie auf www.schulsupport.ch Winterthurerstrasse 525 8051 Zürich Tel. 043 499 20 90 Fax 043 499 20 99 Gesund im pädagogischen Alltag Schulblatt AG/SO · 2/2018 Die Clinica Holistica in Susch im Engadin bietet Prävention und Therapie für alle Formen stressinduzierter Erkrankungen an. In unserer Spezialwoche „Gesund im pädagogischen Alltag“ können Sie sich eine Woche lang intensiv mit Ihrer Situation am Arbeitsplatz auseinander- setzen und Skills zur Vorbeugung von Stressfolgeerkrankungen erwerben, u.a. Verbesserung interaktioneller Fähigkeiten, der Auftrittskompetenz sowie der Selbstfürsorge. Zudem erleben Sie eine nachhaltige Erholung von Körper, Geist und Seele. Termine: 08.07.18 - 14.07.18 oder 22.07.18 - 28.07.18 ganzheitlich engagiert www.clinica-holistica.ch 2
Schulblatt alv Aargau BKS Aargau 6 Standpunkt 10 Ping-Pong-Chat zum 13 Vom Stoff zum Wissen Claudia Beil, Präsidentin Lehrplan 21 und Können des Verbands Lehrper- Der Kanton Luzern hat Im Aargauer Lehrplan wird sonen an Berufsfach- ihn eingeführt, im Aargau beschrieben, was Schüle- schulen im Aargau ist er noch in der Ver- rinnen und Schüler am (VLBA), wünscht sich nehmlassung: der neue Ende von Unterrichtszyklen ihren Verband als Ver- Lehrplan. In einem E-Mail- wissen und können sollen. treter aller Berufsschul- Chat haben sich die Dies geschieht durch die lehrpersonen im alv. Primarlehrerinnen Eliane Formulierung fachlicher Voser (Neuenhof) und und überfachlicher Kom- Monika Kunz (Littau- petenzen, welche in den Dorf, Kanton Luzern) Fächern und Fachbereichen darüber ausgetauscht. erworben werden. 3 Cartoon von Frida Bünzli 7 Kritik an Rahmenverträgen 13 Vom Stoff zum Wissen 6 Am Ball bleiben 8 Intensive Diskussionen zum und Können 14 Portrait: Marlene Grieder neuen Lehrplan 10 Ping-Pong-Chat zum Titelbild: Meter, Zentimeter: Lehrplan 21 32 Offene Stellen Aargau Wie verhält sich das Verhältnis 12 Piazza: Abschaffung von zwischen diesen beiden Län- handwerklichem Kulturgut genmassen? Ein Zweitklässler 12 Termine findet es während einer Mathe- 12 @Internet matiklektion an der Primar- schule in Walterswil mit dem Massstab heraus – das macht Freude. Foto: Christoph Imseng. SCHULBL AT T Aargau und Solothurn Impressum Schulblatt Aargau und Solothurn, 135. Jahrgang Inserate und Stellenausschreibungen im Schulblatt Verantwortlich für die Seiten Pädagogische Hochschule: Druck und Versand: Vogt-Schild Druck AG Auflage: 10752 Exemplare (WEMF-Basis 2016). dürfen durch Dritte nicht abgedruckt oder auf Online- Michael Hunziker, Bahnhofstrasse 6, 5210 Windisch Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen Schulblatt AG/SO · 2/2018 Erscheint alle 14 Tage. Redaktionsschlüsse unter Dienste übernommen werden. Tel. 056 202 70 38 Telefon 058 330 11 11, Telefax 058 330 11 12 www.alv-ag.ch, Button Schulblatt, ersichtlich. Redaktion E-Mail michael.hunziker@fhnw.ch E-Mail info@vsdruck.ch, www.vsdruck.ch Herausgeber Aargau: Irene Schertenleib, Schulblatt AG/SO Abonnemente, Administration und Adressänderungen Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv) Entfelderstrasse 61, Postfach 2114, 5001 Aarau Sekretariat alv, Postfach 2114, 5001 Aarau Gedruckt auf Royal Press 400 Matt, 70 gm2 und Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn (LSO). Telefon 062 823 66 19 Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60 Das Schulblatt ist offizielles Informationsorgan des E-Mail schulblatt@alv-ag.ch E-Mail alv@alv-ag.ch Departements für Bildung, Kultur und Sport (BKS) Aargau Solothurn: Christoph Frey, Schulblatt AG/SO Abonnementspreise: Schweiz 1 Jahr Fr. 56.– , und des Departements für Bildung und Kultur (DBK) Hauptbahnhofstrasse 5, Postfach 642, 4501 Solothurn 1/2 Jahr Fr. 40.– (inkl. MwSt; für alv- und LSO-Mitglieder Solothurn. Telefon 032 621 85 26, Telefax 032 621 85 27 in den Jahresbeiträgen inbegriffen) Inserateverwaltung E-Mail schulblatt.so@lso.ch Herstellung und Druck Stelleninserate: Schulblatt AG/SO Verantwortlich für die Seiten BKS Aargau: Produktion: Peter Brunner Administration, Postfach 2114, 5001 Aarau Simone Strub Larcher, Leiterin Kommunikation BKS Telefon 058 330 11 24, Telefax 058 330 11 12 Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60 und Davide Anderegg, Bachstrasse 15, 5001 Aarau E-Mail schulblatt@vsdruck.ch E-Mail alv@alv-ag.ch Telefon 062 835 20 63, E-Mail schulblatt@ag.ch Administration: Sonja Rohner Kommerzielle Inserate: Ewald Keller, Werbung Verantwortlich für die Seiten DBK Solothurn: Telefon 058 330 11 02, Telefax 058 330 11 12 und Promotion GmbH, Chriesiweg 5, 5707 Seengen. Janine Frey, Volksschulamt E-Mail sonja.rohner@vsdruck.ch Tel. 062 777 41 80, Telefax 062 777 41 84 St. Urbangasse 73, 4509 Solothurn 4 E-Mail ewald-keller@pop.agri.ch www.werbungundpromotion.ch Telefon 032 627 29 37, Telefax 032 627 28 66 E-Mail janine.frey@dbk.so.ch
LSO Solothurn DBK Solothurn PH FHNW Praxis 16 Runder Tisch: «Good 22 Provisorische Treff- 23 Integratives Kompetenz- 29 Aus dem Leben einer practice Passepartout» punkte Fremdsprachen management zur Gepardenmutter Einblicke in den Fremd- Im August kommen die Umsetzung des LP 21 Hanspeter Stalder sprachenunterricht, Er- ersten Schülerinnen und Schulen können ihre bespricht den Film fahrungsaustausch, An- Schüler mit sieben Jahren Weiterbildung zur «Maleika» von Matteo liegen deponieren: Der Französisch- und fünf Jah- Umsetzung der neuen Barfuss, der – wie Runde Tisch der F-PS ren Englischunterricht in Lehrpläne auf der Basis auch sein gleichnamiges war reich befrachtet und die Sek II. Für den Über- strukturierter Standort- Buch – spannend und ruft nach einer Wieder- gang von der Sek I in die bestimmungen planen. auf Augenhöhe das holung. Fremdsprachen- Sek II wurden provisori- Leben einer Geparden- lehrpersonen sollen sich sche Treffpunkte erarbei- mutter bei der Aufzucht vermehrt austauschen. tet. Ende Jahr werden sie ihrer Jungen begleitet. definitiv vorliegen. 16 «Good practice Passepartout» 21 Willkomm für Behörden 23 Integratives Kompetenz- 29 Aus dem Leben einer 17 Arbeiten in Ruhe mit 22 Provisorische Treffpunkte management zur Umsetzung Gepardenmutter Konzentrationstraining Französisch und Englisch des LP 21 18 Ein Jahr voller Zuversicht (2017/2018) 24 Unterrichtssequenzen, 30 Kiosk 19 Termine die Lust machen 19 Da sind wir dran 24 Freie Plätze in der Weiter- 31 Agenda 19 LSO-Vorteile für Mitglieder 34 Offene Stellen Solothurn bildung 31 Kurs 20 KRAFTORT WALD erleben 25 Lernen und Lehren um- fassend sichtbar machen 25 «Am seidenen Faden…» – Jugendliche wagen sich an ungewohnte Partituren 26 Mit digitalen Teams in andere Welten 26 «MATHElino»-Tage 2018 Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband alv Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn LSO www.alv-ag.ch, alv@alv-ag.ch www.lso.ch, info@lso.ch Präsidentin: Elisabeth Abbassi, abbassi@alv-ag.ch Präsidentin: Dagmar Rösler Schulblatt AG/SO · 2/2018 Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau Allmendstrasse 14, 4515 Oberdorf Telefon 062 824 77 60 Telefon 032 621 56 80, d.roesler@lso.ch Geschäftsführung: Manfred Dubach, Kathrin Scholl Geschäf tsführer: Roland Misteli Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau Hauptbahnhofstrasse 5, 4500 Solothurn Telefon 062 824 77 60 Telefon 032 621 53 23, Telefax 032 621 53 24 dubach@alv-ag.ch r.misteli@lso.ch scholl@alv-ag.ch 5
Standpunkt Am Ball bleiben aber die einzelnen Schulen. Wir sind des- finanzieller Mittel, die der Kanton aber halb dem alv beigetreten, um eine stärkere gerade im Bildungsbereich gerne kürzt. Stimme zu bekommen. Damit sind wir beim Thema «Sparen Themen wie die Erhöhung der Pflichtlek- durch Pensenerhöhung». Mit einer Lek- tionen, der Lehrplan 21, Klassengrössen, tion Pensenerhöhung spart der Kanton fehlende Ergänzungs-, Stütz- oder Sprach- viel Geld – und die Lehrpersonen haben kurse sowie Lohneinbussen und allge- jeden Monat weniger Geld im Sack. Es meine Kürzungen beschäftigen auch die hat schon lange keine Lohnerhöhung Berufsschullehrpersonen. Das Standort- mehr gegeben, höchstens eine vertrags- und Raumkonzept, das vom Tisch war mässige Altersanpassung, welche die und nun doch wieder aufgegriffen wird, Teuerung nicht aufwiegt. Die Motivation schwebt weiterhin wie ein Damokles- vieler Lehrpersonen liegt in ihrer Unter- schwert über uns. Macht es Sinn, Kom- richtstätigkeit, nicht im Lohnanreiz. In petenzzentren zu bilden und Standorte der Berufsbildung gibt es viele Fachlehr- total zu verändern? Jeder Standort hat personen mit Pensen von vier bis zwölf inzwischen seine Infrastruktur aufge- Lektionen, deren Anstellung abhängig baut. Ebenso ist das Beziehungsgeflecht ist von der Zahl der Berufslernenden. Es zu den Lehrbetrieben vorhanden. Spart sind Spezialisten, die durch ihre Arbeit der Kanton mit Kompetenzzentren wirk- sowohl in Schule als auch Privatwirt- lich Geld ein? Die Verunsicherung hat schaft am Puls der Berufsbildung sind. die Abwanderung erfahrener Fachkräfte Von ihrer Erfahrung und ihren Netzwer- zur Folge. Der VLBA musste deshalb auch ken profitieren die Berufsfachschulen Austritte hinnehmen. Es ist eines unserer enorm. Attraktive Arbeitsbedingungen – Standpunkt. Claudia Beil, Präsidentin Anliegen, bei den Anhörungen mindes- auch im Vergleich zu den Nachbarkanto- des Verbands Lehrpersonen an Berufs- tens als Mithörer Einsitz zu nehmen und nen – sind entscheidend, um solche Lehr- fachschulen im Aargau (VLBA), der entsprechend am Ball zu bleiben. personen halten zu können. Im Gegen- neu im alv ist, wünscht sich ihren Ver- zug macht es wenig Sinn, den hauptbe- band als Vertreter aller Berufsschul- Grossprojekt Lehrplan 21 ruflichen Lehrpersonen zeitliche und lehrpersonen im alv. Welche Veränderungen gehen mit dem finanzielle Mehrbelastungen aufzuhal- Lehrplan 21 einher? Lassen sich alle sen, welche sich negativ auf die Unter- Der VLBA vertritt die Aargauer Berufs- wirklich umsetzen? Warum geht uns richtsqualität auswirken können. All schullehrpersonen der Allgemeinbildung, Berufsschullehrpersonen der Lehrplan 21 diese Herausforderungen können wir der Fachkunde und des Sports gegenüber überhaupt etwas an? Alles, was in den Lehrpersonen nur gemeinsam meistern. der Öffentlichkeit sowie im Schweizeri- Jahren vor der Berufsfachschule in den Ich freue mich in diesem Sinne auf einen schen Verband für allgemeinbildenden Un- Schulen passiert, wirkt sich auf die Aus- vernetzenden und, unter anderem über terricht (SVABU) und dem Aargauischen bildung der Lernenden aus. Grundlegende das SCHULBLATT, stufenübergreifenden Verein für Sport in der Schule (AVSS). Un- Fähigkeiten werden in den ersten Schul- Austausch. ser Ziel ist es, Vertreter von jeder Berufs- jahren vermittelt und können später nur Claudia Beil, dipl. Berufsschullehrerin fachschule im Aargau im Vorstand des mit viel Aufwand aufgeholt werden. Des- Restauration und Präsidentin VLBA Verbandes zu haben. Leider ist uns dies halb muss der Lehrplan 21 mit Sorgfalt noch nicht ganz gelungen – aktuell sind umgesetzt werden. Und auch hier: Man im Vorstand Zofingen, Aarau (BSA und kann ihn nicht gratis haben. Er bedarf SFGA), Brugg (BWZ), Lenzburg und Baden Schulblatt AG/SO · 2/2018 (BBB) vertreten. Unser Verband zählte früher über 400 Mitglieder, heute sind es noch um die 100. Viele Berufsschullehr- Das Standort- und Raumkonzept personen sind auch in anderen Berufsver- bänden organisiert; zudem lassen Aus- schwebt weiterhin wie ein Damokles- tritte durch Pensionierungen die Zahlen schwert über uns. sinken. Erschwerend kommt hinzu, dass der VLBA nicht Sozialpartner des Kantons ist, weil die aargauischen Berufsfachschu- len nicht kantonalisiert sind. Zwar macht 6 der Kanton die Regeln, Arbeitgeber sind
alv Aargau Kritik an Rahmenverträgen GL alv. Sowohl an der Volksschule als auch an den Mittelschulen werden die verbreiteten Rahmenverträge kontro- vers diskutiert. Viele Lehrerinnen und Lehrer sind unzufrieden mit den un- sicheren Anstellungsbedingungen – sie sind es leid, jedes Jahr um ihre Pensen bangen zu müssen. Die gesetzlichen Vorgaben sind eigentlich klar: Ein Rahmenvertrag darf nur dann zur Anwendung gelangen, wenn eine An- stellung von Semester zu Semester von stark schwankenden Unterrichtsverpflich- tungen beeinflusst wird und deshalb kein unbefristeter Vertrag mit eindeutig festge- legtem Pensum möglich ist (§ 13 VALL). Dies ist zum Beispiel bei Lehrpersonen, die Instrumentalunterricht oder VM-Lek- tionen unterrichten, gegeben. Hier hat der Rahmenvertrag seine Berechtigung. Diese Verträge dürfen nach einer An- passung der erwähnten Verordnung heute maximal sechs Lektionen umfas- sen. Heute halten sich aber viele Arbeit- geber nicht an die gesetzlichen Vorgaben: Lehrerinnen und Lehrer, die ein gesichertes Pensum für das ganze Jahr haben, sollte keinen Rahmen- Ganze 30 Prozent aller Verträge an der vertrag haben. Foto: Fotolia. Volksschule sind Rahmenverträge, an einzelnen Schulen werden fast aus- schliesslich Rahmenverträge abgeschlos- dies die Lehrpersonen der Mittelschulen stammt, die im Gegensatz zu denjenigen sen. Diese sind jedoch vom Gesetzgeber und der kantonalen Schule für Berufs- anderer Kantone keine Erfahrung mit nicht dafür vorgesehen, den Schulleitun- bildung (ksb). In ihrer Antwort steht die der Situation hat, dass kantonale Lehr- gen grössere Flexibilität zu ermöglichen, Exekutive diesem Ansinnen kritisch ge- personen und Angestellte im Parlament Lektionen nach ihrem Gutdünken von genüber, sie führt denkbare Interessen- vertreten sind. Die betroffenen Mitglie- einer Lehrperson zur anderen zu ver- und Loyalitätskonflikte als Argumente der des alv erhoffen sich eine offenere schieben, und sie dienen auch nicht da- ins Feld. Die GL des alv kann für die be- Haltung des Parlaments in dieser Frage, zu, den Arbeitsaufwand zu reduzieren, troffenen Lehrpersonen keine Interessen- sodass in Zukunft alle Lehrpersonen im der durch die Ausarbeitung notwendig konflikte erkennen, während im Bereich Grossen Rat vertreten sein dürfen. gewordener, angepasster Verträge an- der Verwaltung absehbare Interessenkon- fällt. Die GL des alv empfiehlt den betrof- flikte durch eine geschickte Definition Checks im Bildungsraum fenen Lehrpersonen, ihre Schulleitung des Personenkreises, dem das passive Leistungsmessungen und Wirkungskon- darauf hinzuweisen, dass der Rahmen- Wahlrecht zugestanden wird, vermieden trollen sind in der Schule aktuell gross vertrag unzulässig ist bei einem gesicher- werden könnten. Loyalitätskonflikte kön- in Mode. Auch der Bildungsraum mit den Schulblatt AG/SO · 2/2018 ten Pensum für das ganze Jahr. nen bei allen Mitarbeitenden der Ver- vier Kantonen der Nordwestschweiz hat waltung auftreten, deren politische An- unterschiedliche Checks für die Primar- Unvereinbarkeitsgesetz: sichten nicht mit denjenigen ihrer Vor- stufe und die Sekundarstufe I entwickelt Offenere Haltung erwünscht gesetzten übereinstimmen, unabhängig und für obligatorisch erklärt. Neben dem Ein von verschiedenen Parteien einge- davon, ob diese Mitglied des Parlaments Zweck der individuellen Förderung der reichtes Postulat verlangt von der Regie- sind oder nicht. Der Regierungsrat be- Kinder und Jugendlichen sollen diese rung, das Unvereinbarkeitsgesetz zu zeichnet in seiner ablehnenden Begrün- standardisierten Tests auch der Qualitäts- revidieren mit dem Ziel, Personen im dung Regelungen, die sich in anderen entwicklung der Schulen und vor allem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis Kantonen seit Jahren bewährt haben, der Evaluation der Schulsysteme dienen, die Wahl in den Grossen Rat zu ermög- als nicht praxistauglich. Dies erstaunt, so die verantwortlichen Departemente. lichen. Von den alv-Mitgliedern betrifft zumal die Aussage von einer Exekutive Vor Kurzem ist nun der Bericht zu den 7
alv Aargau Intensive Diskussionen zum neuen Lehrplan vierkantonalen Resultaten der Checks alv-Verbandsrat. An einem Samstag Neuer Aargauer Lehrplan S2 und S3 des letzten Jahres veröffent- im Januar tagte der Verbandsrat (VR) Inhaltlich intensive Diskussionen ent- licht worden. Leider sind die Resultate zu seiner jährlichen Klausur. Die Ver- brannten bei der definitiven Erarbeitung der vier Kantone nicht in allen Teilen bandsrätinnen und Verbandsräte der Anhörungsantworten des alv zum direkt vergleichbar, da nicht alle Schü- kamen motiviert und gut vorbereitet neuen Aargauer Lehrplan (LPAG). Den lerinnen und Schüler in allen Fächern zur Tagung, die mit einer vollen Trak- Anliegen einzelner Fraktionen und Ver- den Check absolviert haben. Trotzdem tandenliste auf wartete. bände brachte der Verbandsrat sehr viel können auf Systemebene einige vor- Verständnis entgegen, entschied sich sichtige Schlüsse gezogen werden: Die Der Verbandsrat würdigte die intensive jedoch im Sinne einer Gesamtbetrach- Resultate scheinen die Thesen verschie- Arbeit der beiden thematischen Kommis- tung, diese zwar zu erwähnen, aber nicht dener wissenschaftlicher Untersuchun- sionen, die vor einem Jahr eingesetzt in die Anhörungsantwort aufzunehmen. gen zu bestätigen, dass die Wirkung wurden: Die Kommission «Interdiszipli- Der VR hat seine Haltung zu «Projekte des Fachs Frühfranzösisch, so wie näre Zusammenarbeit» erarbeitete eine und Recherchen» verschärft: Er will diese dieses heute unterrichtet wird, eher wertvolle Handreichung für Schulen Lektionen ganz aus dem Lehrplan kip- bescheiden ist. Auch wenn im Kanton mit integrierter Schulung, die auf Fragen pen und damit der Prämisse des Depar- Aargau nicht alle Schülerinnen und der Ressourcierung und Kompetenz- tements BKS, keine Lektionen ohne In- Schüler der Realschule am Franzö- verteilung insbesondere im Bereich des halte aus dem Lehrplan in die Stunden- sisch-Test teilgenommen haben und Spracherwerbs Antworten liefert. Die tafel aufzunehmen, Rechnung tragen. damit das Resultat verfälscht wird, Handreichung wird mit wertvollen Hin- «Projekte und Recherchen» ist kein Inhalt, lässt sich doch feststellen, dass die weisen und Links angereichert. sondern eine Methode, die in allen drei Jugendlichen ohne Frühfranzösisch Die Kommission «Schnittstelle Kinder- Jahren der Oberstufe in allen Fächern (Aargau) nicht signifikant schlechter garten – Primarschule» legte dem VR Anwendung finden kann und soll. abschneiden als diejenigen der ande- zahlreiche Unterlagen vor. Gleich zu Das mittel- und langfristige Programm, ren Kantone. Auffällig ist auch, dass Beginn ihrer Arbeit erweiterten die Kom- das die alv-Geschäftsleitung in ihrer vor- Schülerinnen und Schüler mit einer missionsmitglieder den Auftrag und be- gängig stattfindenden Klausur jeweils anderen Muttersprache als Deutsch in fassten sich zusätzlich mit dem Eintritt erarbeitet, fand einhellige Zustimmung, allen Fächern erheblich schlechter ab- in den Kindergarten. Es entstand eine obwohl klar wird, dass weiterhin viel schneiden als ihre deutschsprachigen Broschüre zu den Grundanforderungen Arbeit auf die alv-Gremien wartet. Trotz Altersgenossen, dies vor dem Hinter- an ein Kind beim Eintritt in den Kinder- samstäglicher Arbeit: Aus einer späteren grund, dass in den letzten Jahren der garten, eine Handreichung zum Übertritt E-Mail an die GL ging deutlich hervor, DaZ-Unterricht systematisch reduziert vom Kindergarten in die Primarschule dass dessen Arbeit geschätzt wird, und wurde. Die GL erwartet nun, dass die und ein Merkblatt zur Regelung der Über- die Klausur den Verbandsrätinnen und vorliegenden Resultate detailliert ana- gabe von Schülerinnen- und Schülerdos- -räten viel ermöglicht: Sie erhalten Ein- lysiert und für die Systemsteuerung siers. Die erarbeiteten Dossiers werden blick in die Meinung anderer Verbands- genutzt werden. Es ist offensichtlich, für eine Broschüre und eine Online-Ver- räte, sind informiert über die aktuellen dass fremdsprachige Kinder effizienter sion aufbereitet und alv-Mitgliedern kos- bildungspolitischen Geschehnisse und unterstützt werden müssen, wenn das tenlos zur Verfügung gestellt. Nichtmit- kennen die Richtung der Arbeit des Schulsystem verbessert werden soll. glieder können die Broschüren erwerben. alv. Ebenfalls geschätzt wurde, wie eine Wirkungsmessungen auf Systemebene Rückmeldung zeigte, die sorgfältige haben nur dann einen Sinn, wenn Moderation des Anlasses und der grosse die Messung dann auch eine Wirkung Aufwand, den die alv-Geschäftsleitung hat – vom Messen allein wird die Sau zur Vorbereitung der Klausur betrieben nicht fett und die Schule nicht besser. hat. Schulblatt AG/SO · 2/2018 Manfred Dubach, Geschäftsführer alv Kathrin Scholl, stv. Geschäftsführerin alv Aus der alv-GL-Sitzung vom 15. Januar. Auf www.alv-ag.ch zu finden: Anhörungsantwort zum LPAG; Mittel- und langfristiges Programm des alv Aushandeln, diskutieren, aufschreiben – eine Verbandsratsklausur ist intensiv. 8 Foto: Kathrin Scholl.
Schneider-Wülser-Stiftung Schneider-Wülser-Stiftung Projekte, die thematisch in einem direkten c/o Sekretariat alv Die beiden Sekundarlehrer Viktor Schneider Zusammenhang mit dem Kanton Aargau, Postfach 2114 und Ernst Wülser vermachten der Aargaui- einer aargauischen Region, Gemeinde oder 5001 Aarau schen Lehrerwitwen- und -waisenkasse Persönlichkeit stehen. ALWWK einen beachtlichen Betrag. In der Folge entstand die Schneider-Wülser-Stiftung. Die Schneider-Wülser-Stiftung wird durch das Sie unterstützt Personen in finanzieller alv-Sekretariat verwaltet (alv-Geschäftsführer: Notlage. Neu richtet sie auch Beiträge an Manfred Dubach). Weitere Informationen auf einmalige Projekte von einzelnen Klassen oder www.alv-ag.ch ➝ Stiftung SW. Gesuche können ganzen Schulen der aargauischen Volksschule jeweils bis am 15. März und 15. September in den Bereichen Kultur, Wissenschaft und eingereicht werden. Umwelt aus. Unterstützt werden ausschliesslich
alv Aargau Ping-Pong-Chat zum Lehrplan 21 Chat. Das SCHULBLATT hat bei Eliane abgeschlossen. Bereits damals war kom- Eliane Voser Voser, Primarlehrerin in Neuenhof und petenzorientierter Unterricht ein Thema Monika Kunz, Primarlehrerin im luzer- in der Ausbildung. Kompetenzorientiert Liebe Monika nischen Littau-Dorf, angefragt, ob war mein Unterricht also bereits zuvor. Wie ich sehe, gibt man euch in Luzern sie bereit wären, sich in einem Mail- Ich merke in unserem Schulhaus, dass Zeit, den LP 21 nach und nach umzuset- Chat über erste Erfahrungen mit dem ältere Lehrpersonen zum Teil noch weni- zen – vielleicht auch, weil die notwendi- Lehrplan 21 auszutauschen. Im Kanton ger Erfahrung damit haben und mehr ver- gen Fortbildungen noch nicht alle statt- Luzern ist der Lehrplan seit diesem ändern müssen. Ich habe seit dem Som- finden konnten. Im Aargau sehe ich für Schuljahr eingeführt, im Aargau befin- mer noch nicht meinen ganzen Unterricht mich momentan die grösste Herausfor- det sich der neue Lehrplan aktuell in nach dem LP 21 geplant. Vor allem im derung, das Fach Medien und Informa- der Vernehmlassung. Beide Mittelstu- Fach NMG (Natur, Mensch, Gesellschaft), tik zu unterrichten. Dazu braucht es in fen-Lehrerinnen sagten zu und tausch- wo viel Neuerungsbedarf besteht, haben meinen Augen eine Zusatzqualifikation, ten sich im Dezember schriftlich aus. wir auf der Mittelstufe einige Unterrichts- welche wir altrechtlich ausgebildeten einheiten angepasst und neu erarbeitet. Lehrpersonen an der PH in sinnvollem Auch im Bereich Geometrie bin ich daran, Rahmen absolvieren könnten. Ohne eine Eliane Voser eine neue Unterrichtseinheit nach dem solide Basis einen guten Informatikunter- LP 21 umzusetzen. In der Medienbildung, Eliane Voser ist Klassen- die ja neu ist, hatten wir erst gerade im lehrerin einer 6. Primar November eine erste Weiterbildung, im in Neuenhof, Geschäfts- nächsten Schuljahr werden weitere folgen. Ohne eine solide Basis leitungsmitglied des Diese Bereiche verändere ich erst, wenn einen guten Informatik- PLV und Aargauer ich das nötige Rüstzeug erhalten habe. Erziehungsrätin. Was sich seit dem Sommer am spürbars- unterricht zu erteilen, ten verändert hat, ist die mit dem LP 21 erachte ich als Liebe Monika neu eingeführte Wochenstundentafel. unmöglich. Eliane Voser Seit Sommer unterrichtest du in Luzern Die Schüler der 4. Klasse (welche ich nach dem Lehrplan 21. Wie geht es unterrichte) haben dadurch 2 Lektionen dir dabei und was hast du als grösste mehr Unterricht pro Woche, insgesamt Herausforderung erlebt? nun 28 Lektionen. Vor allem am Ende richt zu erteilen, zumal dies im Aargau der Woche sind die Kinder manchmal als neues Fach angeboten werden soll, sehr müde. Dann muss ich den Unterricht erachte ich als unmöglich. Für den Be- anpassen und kann nicht mehr zu viel reich NMG und die Geometrie gibt es Monika Kunz verlangen. Auch von den Eltern kam be- wohl noch kein geeignetes Lehrmittel, reits die Rückmeldung, dass die Kinder da ihr vieles selber erarbeiten müsst. Primarlehrerin Monika nicht mehr viel Zeit für Ausserschulisches Hier kommt viel zusätzliche Arbeit auf Kunz unterrichtet die wie Sport, Musikunterricht oder einfach uns zu! Doch nicht nur die Lehrpersonen dritte und vierte Klasse Spielen hätten. Deshalb haben wir be- erfahren eine Mehrbelastung, auch die im luzernischen Littau- schlossen, die Hausaufgaben auf ein Mini- Kinder und deren Eltern sind deiner Er- Dorf. mum zu reduzieren. Ich empfinde das fahrung nach stärker gefordert. Sind Unterrichten einer Klasse oft als Heraus- die Belastungsgrenzen der Beteiligten forderung. An uns Lehrpersonen wird erreicht oder gar überschritten? Hat Liebe Eliane sehr viel herangetragen. Das war aller- man bei euch auch die Beurteilung be- Ja, im Kanton Luzern wurde dieses Schul- dings schon vor dem LP 21 so. Ich habe ziehungsweise die Form des Zeugnisses Schulblatt AG/SO · 2/2018 jahr der Lehrplan 21 eingeführt. Mir geht gelernt, mich nicht so schnell aus der der Kompetenzorientierung angepasst es gut dabei. Es ist nicht so, dass sich Ruhe bringen zu lassen, und setze des- oder begegnest du in diesem Bereich mein Unterricht seither komplett verän- halb meine Ziele und den LP 21 in einem Widersprüchen? Gespannt erwarte ich dert hat. Die Einführung des Lehrplans 21 für mich machbaren Tempo um. Eine deine Rückmeldung! ist vielmehr ein Prozess. Bereits vor der aufgestellte (wenig gestresste) Lehrperson Es Grüessli, Eliane eigentlichen Einführung arbeiteten wir mit ist für die Kinder im täglichen Unterricht Lehrmitteln, die auf den neuen Lehrplan schliesslich essenziell. abgestimmt sind (Deutsch, Mathematik, Mit lieben Grüssen, Monika Englisch und Musik). Auch der kompetenz- orientierte Unterricht ist für mich nicht 10 neu. Ich habe im Jahr 2011 die PH Luzern
alv Aargau Monika Kunz nicht alle Probleme auffangen und lösen. Monika Kunz Was im Schulalltag möglich ist, hängt Liebe Eliane stark von den einzelnen Kindern und de- Liebe Eliane Ja, ich erachte gute Weiterbildungen ren Voraussetzungen ab. Nur weil etwas Der Vorsprung vom Kanton Luzern auch als zentral. Unsere bisherige Weiter- im Lehrplan als Minimalanforderung scheint mir nicht so gross zu sein, um bildung im Fach Medien hat meine Erwar- steht, ist noch lange nicht garantiert, dass bereits jetzt Schlüsse für den Kanton tungen übertroffen. Wir haben sehr gutes, es alle Kinder lernen. Für schwache Kin- Aargau zu ziehen. Ich hoffe aber, dass stufengerechtes und direkt anwendbares der ist es kein gutes Gefühl, wenn sie sowohl der Aargau, wie auch Luzern in Unterrichtsmaterial erhalten. Die Weiter- die Minimalziele kaum erreichen können. ein paar Jahren dazu bereit sind, die bildungen finden bei uns im Schulhaus Mit dem neuen Beurteilungsbogen im Erfahrungen der Lehrpersonen zum an «unseren Geräten» und stufengetrennt Zeugnis habe ich meine Mühe. Er ist viel LP 21 anzuhören. Und ich hoffe, dass sie statt, was ich sinnvoll finde. Und sie sind zu umfassend und kaum hilfreich beim den Mut haben werden, Anpassungen verteilt auf dieses und nächstes Schuljahr. Fördergespräch. Da werden die Kinder vorzunehmen, die dem Schulalltag die- So entsteht kein sehr grosser Zusatzauf- im Detail beurteilt und alles wird gespei- nen und nicht nur politisch motiviert wand, weil ich in dieser Zeit keine ande- chert und soll den Eltern und dem Kind sind. Dann wünsche ich euch, dass ihr ren Weiterbildungen machen muss. Aber beim Gespräch mitgeteilt werden. Meine genug Zeit bekommt, den Lehrplan 21 zu es bedeutet, dass das Fach Medien nur all- Erfahrung zeigt mir aber, dass Kinder implementieren. Schliesslich denke ich, mählich eingeführt wird und nicht bereits überfordert sind mit vielen verschiedenen könnte der Aargau sich ein Stück von den seit diesem Sommer. Das grössere Problem Zielen. Um ein Kind ideal zu fördern, ist guten Weiterbildungen und dem Material ist bei uns die Infrastruktur. Noch haben es vor allem nötig, den nächsten richtigen der Medienbildung von uns abschneiden. wir in den Schulzimmern nur einen Com- Schritt herauszukristallisieren. Und da Im Vergleich zum alten Lehrplan gefällt puter und müssen jedes Mal Laptops reser- hilft der Beurteilungsbogen definitiv mir die Kompetenzorientierung gut. Dass vieren und holen, wenn wir am Computer nicht. Er ist nur ein zusätzlicher, unnö- die Schülerinnen und Schüler Kompeten- arbeiten wollen. Und wir wissen nicht, tiger Aufwand, zumindest in der 3./4. zen und nicht nur Wissen erwerben sol- wann sich dies ändern wird. Im Fach NMG Klasse. Was meinst du, hilft dir ein len, finde ich positiv. Für die Umsetzung fehlt tatsächlich ein gutes Lehrmittel. Es umfassender Beurteilungsbogen bei im Schulalltag sind dazu gute Rahmen- ist zwar ein neues Lehrmittel in Erarbei- der Übertritts-Entscheidung? bedingungen nötig wie Unterricht in klei- tung, aber dies hätten wir mit der Einfüh- Herzlichst, Monika nen Klassen, Gruppenräume und Infra- rung des Lehrplans 21 gebraucht und nicht struktur. Und so hoffe ich nicht zuletzt, in ein paar Jahren. Jetzt müssen wir uns dass die Kantone bereit sind, in gute Rah- selber mühsam einen Überblick über die menbedingungen zu investieren. Der gegenwärtige Spardruck in der Bildung sollte dringend gelockert werden. Eliane Voser Aus dem tief verschneiten Luzern, Monika Kunz Insgesamt scheint mir der Lehrplan 21 Liebe Monika Für die Übertritte könnte ein solcher überladen. Monika Kunz Bogen von Nutzen sein. Es gibt jedoch bereits andere, bewährte Instrumente dafür. Als alleiniger Grund für eure stark Eliane Voser vielen Kompetenzen verschaffen und ausgebauten Bögen würde das nicht rei- diese sinnvoll in Unterrichtseinheiten chen. Was könnte der Aargau deiner Mei- Liebe Monika miteinander verknüpfen. Auch dies ein nung nach aus euren Erfahrungen profi- Nun ja, der Spardruck ist gewaltig! Ob Schulblatt AG/SO · 2/2018 Grund, warum wir den Lehrplan nur tieren und damit besser machen? Gibt da die nach deiner Erfahrung für den allmählich einführen können. es auch Bereiche, welche sich im Ver- LP 21 notwendigen kleinen Gruppen- Insgesamt scheint mir der Lehrplan 21 gleich zum alten Lehrplan für dich und grössen wirklich umgesetzt werden, ist überladen, obwohl er vor der Einführung deine Klasse verbessert haben? fraglich. Und trotzdem freue ich mich noch gekürzt wurde. Die Ansprüche an Liebe Grüsse aus dem vorweihnachtlichen auch auf frischen Wind im Lehrplan die Schülerinnen und Schüler und an die Aargau, Eliane und damit natürlich ebenso auf einen Schule sind hoch. Es werden immer neue solchen im Schulzimmer. Für deine ehr- Fächer und Themen wie Fremdsprachen, lichen Ausführungen danke ich dir herz- Medienbildung, Bildung für nachhaltige lich und wünsche dir weiterhin viel Elan Entwicklung an die Primarschule heran- und Freude in deinem Wirken. getragen. Die Schule kann aber sicher Eliane 11
alv Aargau Piazza Termine etwas mit Nadel und Faden zu nähen, Primarlehrerinnen- und Primarlehrer- sich mit Heissleimpistole oder Bostitch verein PLV behelfen. . 3. April, 18 bis 21 Uhr Der handwerklich-gestalterische Bereich Das diesjährige Treffen der Delegierten gibt den Kindern die Möglichkeit, sich zu und weiterer interessierter Lehrpersonen entfalten, ihrer Fantasie freien Lauf zu wartet mit einem Referat von lic.phil. lassen, Wahrnehmungen zu schulen, Katheri Lässer der PH FHNW auf: Sie spricht Möglichkeiten und Grenzen zu entdecken, über «Exekutive Funktionen in der Selbst- Materialerfahrungen zu sammeln und und Sozialkompetenz». Alle Teilnehmenden Techniken zu erproben. Manch ein Kind, erhalten einen Weiterbildungsausweis. An- Abschaffung von handwerklichem das in den allgemeinen Schulfächern meldung bis 28. März an f.schuetz@plv-ag.ch. Kulturgut wie Mathematik oder Deutsch Mühe be- kundet, kann in unserem Fach schulische Kantonalkonferenz ALV/ TW. Das neue, zusammengelegte Erfolge feiern. Das TW bietet für viele . 23. Mai Fach «Textiles-Technisches Werken» Kinder mit motorischen Schwierigkeiten Themenkonferenz zum Thema Gesund- wird eine Stundendotation von zwei die Chance, dies zu trainieren – teure heitsschutz der Lehrpersonen im Kultur- Lektionen haben. Zu wenig für einen Therapien können so verhindert werden. & Kongresshaus Aarau seriösen Unterricht im handwerklich- Das Verkümmern des handwerklichen technischen Bereich, findet Andrea Rey Unterrichts hat zur Folge, dass Schulab- Alle alv-Termine sind auch auf vom Aargauischen Lehrerinnenverein gängerinnen und -abgänger nicht mehr www.alv-ag.ch abrufbar. für Textiles Werken (ALV/ TW). das geforderte Know-how für eine Ausbil- dung in einem handwerklichen Beruf mit- Kein anderes Schulfach in der Volksschule bringen. Real- und Sekundarschüler wer- durchlebte in den letzten Jahren so viele den es immer schwerer haben, in diesen @INTERNET Veränderungen, wie das Textile Werken Bereichen eine Lehrstelle zu finden. Brau- (TW). In jeder Abbaurunde des Kantons chen wir im Zeitalter der Digitalisierung war der handwerklich-gestalterische Be- keine geschickten Handwerker mehr? Der alv kommuniziert über verschie- reich Diskussionspunkt oder wurde ein Unsere Schülerinnen und Schüler haben dene Online-Kanäle. Klicken Sie sich Abbau darin vorgenommen. Nun wird es ein Recht auf eine ganzheitliche Bildung. hinein, und finden Sie die Informatio- mit dem neuen Aargauer Lehrplan einen nen, die Sie brauchen. Deshalb fordert der ALV/TW in der 3. und weiteren einschneidenden Eingriff ins 4. Klasse Primar eine zusätzliche Lektion TW geben. Das Textile und Allgemeine TTG und setzt sich dafür ein, dass die Newsletter vom 8. Februar − Vernehmlassungsantwort zum Werken werden ins neue Fach «Technisch- gestalterisch-handwerklichen Fächer wei- neuen Aargauer Lehrplan Textiles Gestalten» (TTG) umgewandelt terhin einen hohen Stellenwert im Unter- − Diese Themen stehen die nächsten und – wie könnte es anders sein – mit der richt behalten. Nur gut qualifizierte Lehr- Jahre an Zusammenlegung der Fächer wird auch personen (Fachlehrpersonen) können ga- − Weiterbildung für das Fach Musik die Stundendotation wieder erheblich ge- rantieren, dass der handwerkliche Unter- − Mit Hobelspänen, Bits und Bytes kürzt. Mit nur zwei Lektionen ab der 1. bis richt nicht zu einem Bastelunterricht ver- − Bundesgerichtsurteil zur Kosten- 6. Klasse Primar wird es nicht mehr mög- kommt. beteiligung lich sein, den Kindern all die bisherigen Andrea Rey, Vorstand ALV/TW − Leitfaden «Schule und Eltern» Grundtechniken wie stricken, häkeln, Der alv-Newsletter kann gratis abon- nähen oder weben zu vermitteln. Es wird niert werden – auf www.alv-ag.ch auch schwierig werden, die vom Lehrplan Schulblatt AG/SO · 2/2018 geforderten Kompetenzziele zu erreichen. alv-Forum Fazit: Die alten Kulturtechniken werden http://forum.alv-ag.ch, mit persön- langsam aber sicher aus dem Unterricht lichem Login verschwinden. Handwerke, die über Jahr- Facebook unter www.facebook.com/ zehnte, ja gar Jahrhunderte gepflegt wur- alv.ag.ch den, werden einem immer kopflastigeren Unterricht geopfert. Aus dem LCH Es wundert deshalb nicht, wenn beim Nein zu «No Billag» – Ja zu einem «Fasnachtsnähen in der Schule» die Mütter Bald ein Bild aus der Vergangenheit? Anstatt mit starken Service public: das Material nach Hause nehmen und Nadel und Faden, wird immer öfter mit Heissleim Medienmitteilung vom 16. Januar 12 der Grossmutter weitergeben oder anstatt und Bostich verbunden. Foto: Pixabay. Sekretariat alv
BKS Aargau Vom Stoff zum Wissen und Können Aargauer Lehrplan. Lange Zeit haben Lehrpläne beschrieben, welchen Stof f Lehrpersonen unterrichten sollten. Der neue Aargauer Lehrplan Volks- schule beschreibt, was Schülerinnen und Schüler am Ende von Unterrichts- zyklen wissen und können sollen. Dies geschieht durch die Formulierung fachlicher und über fachlicher Kompe- tenzen, welche die Schülerinnen und Schüler in den Fächern und Fachberei- chen er werben. Der neue Aargauer Lehrplan für die Volksschule wurde auf der Basis des Lehrplans 21 entwickelt. Die darin ent- haltene Kompetenzorientierung geht von einem Bildungs- und Lernverständ- nis aus, das die Verstärkung und Fes- tigung von Wissen durch Verständnis, Wissensnutzung und Können zum Ziel Die Schülerinnen und Schüler erweitern und erwerben ihre Fähigkeiten in Anwendungssituationen. hat. Das bedeutet, dass die Wissensin- Foto: Sarah Keller. halte in den Fächern und Fachbereichen im Lehrplan und in den Kompetenzen weiterhin zentral sind. Wenn immer Nicht nur wissen, sondern anwenden aufgebaut werden kann und dann neue möglich sind diese Inhalte als «Kann»- können Kompetenzen entwickelt werden können. Formulierung festgehalten. Zusammen Die Formulierung von Kompetenzen mit den Kompetenzbeschreibungen bil- führt dazu, dass in vielen Fächern und Gemeinsame Verantwortung als Basis den sie die Basis für die Entwicklung Fachbereichen ein besonderes Gewicht der Zusammenarbeit von Lehrmitteln sowie von Instrumenten auf das Anwenden des Wissens und Kön- Im neuen Aargauer Lehrplan gibt es aus- zur Feststellung der Kompetenzen und nens und dadurch auf die Handlungen serhalb der Fächer einige Bereiche, wel- zur Begleitung der Lernprozesse der der Schülerinnen und Schüler im Unter- che von den Lehrpersonen gemeinsam Schülerinnen und Schüler. richt gelegt wird. Ein besonderes Gewicht verantwortet und entsprechend abgespro- erhalten hat auch das individuelle Ler- chen, vorbereitet oder geplant werden Drei Zyklen mit Grundanforderungen nen, die Reflexion des Gelernten und des müssen. Die Lehrpersonen müssen zu Der neue Aargauer Lehrplan gliedert Lernprozesses. Im neuen Lehrplan wer- verschiedenen Zeiten Lerngelegenheiten sich in drei Zyklen. Der erste Zyklus den zudem die Erwartungen an die Lern- bieten, an gewissen Kompetenzen zu endet mit dem 2. Schuljahr, der zweite ergebnisse detaillierter und klarer ge- arbeiten. Zu solchen Bereichen zählen mit dem 6. Schuljahr und der dritte wird schildert. Wo der bisherige Lehrplan be- beispielsweise Medien und Informatik, mit dem Absolvieren der 3. Oberstufe schreibt, was im Unterricht getan werden berufliche Orientierung sowie fächerüber- beendet. soll (z. B. «Lebendiges Vorlesen, Vortra- greifende Themen wie Politik, Demo- Für jeden Zyklus sind Grundanforde- gen, …»), beschreibt der neue Aargauer kratie und Menschenrechte, natürliche rungen formuliert, welche die meisten Lehrplan, was von den Schülerinnen und Umwelt und Ressourcen, Gesundheit, Schulblatt AG/SO · 2/2018 Schülerinnen und Schüler erreichen Schülern konkret erwartet wird (z. B. «Die Wirtschaft und Konsum. Absprachen sollen. Der Aufbau der dafür erforder- Schülerinnen und Schüler können einen zwischen den involvierten Lehrpersonen lichen Kompetenzen erfolgt Schritt für längeren geübten Text flüssig vorlesen»). erleichtern die Zusammenarbeit und be- Schritt anhand der «Kann»-Formulierun- Mit solchen Beschreibungen gehen Verän- reichern den Unterricht. Die gemeinsame gen. Damit kann den unterschiedlichen derungen des Unterrichtsverständnisses Verantwortung für die schulische Bildung Lerntempi der Lernenden Rechnung einher. Der Unterricht wird damit jedoch zeigt sich in der Zusammenarbeit der getragen werden. Nach dem jeweiligen nicht neu erfunden. Für die Lehrpersonen Lehrpersonen untereinander. individuellen Erreichen der Grundan- geht es darum, den Unterricht so zu pla- Victor Brun, Projektleiter Aargauer Lehrplan, forderungen, arbeiten die Schülerinnen nen, zu gestalten und zu reflektieren, Abteilung Volksschule, BKS und Schüler an den höheren Kompetenz- dass auf dem vorhandenen Wissen und stufen weiter. Können der Schülerinnen und Schüler 13
Portrait Eine Perle im Armenviertel Portrait. Ihr Können als Werklehrerin mit Weiterbildungen an den Kunstge- werbeschulen in Basel und Zürich sowie am Werkseminar Zürich setzte Marlene Grieder über vier Jahrzehnte an der Oberstufe er folgreich ein. Eine tiefe Passion führt sie seit 25 Jahren nach Brasilien. Mit grossem Engagement be- treut sie «ihre» Escola Uniào Commu- nitària im Armenviertel von Recife, die nur dank Spenden überlebt. Ein unangenehmer Wind treibt die feuchte, viel zu warme Januarluft durch die Strassen. Drinnen bei Marlene Grieder in Wangen bei Olten ist es angenehm und behütet. Besser könnte dieser Gegensatz die Gemütsverfassung der engagierten, ehemaligen Werklehrerin nicht beschrei- ben. Angesprochen auf die Motivation für den bereits 25 Jahre dauernden Einsatz für die Escola Uniào Communitària im Ar- menviertel von Recife in Brasilien meint Marlene Grieder nämlich: «Es ist schön und traurig zugleich. Einerseits bedrückt mich die Lebenssituation der Menschen im Armenviertel. Andererseits erlebe ich die Kinder in unserer Schule, wie sie wachsen, sich positiv entwickeln und für das Leben Mut schöpfen.» Marlene hält inne, wischt sich Tränen weg. «Ich kann meine Motiva- tion schwer beschreiben. Es ist ein Feuer in mir, das mich immer wieder antreibt.» In Brasilien bin ich dann mit Schon als Kind habe sie den Wunsch ge- habt zu helfen. «In Brasilien bin ich dann mit meiner Seele hängengeblieben. Nach meiner Seele hängengeblieben. jedem Besuch wurde die Verbindung in- tensiver.» Nach jedem Besuch wurde es Ein Urlaub mit Folgen intensiver. Marlene Grieders intensive Seelenverbin- dung mit Brasilien begann mit einem Schulblatt AG/SO · 2/2018 14
Portrait längeren Urlaub mit der Jugendfreundin schen den Vereinen in der Schweiz (Aus- Freude. Zudem ist es nicht selbstverständ- in Rio im Jahr 1983. Auf einer Reise in bau) und Deutschland (Löhne) geregelt. lich, dass es die Schule seit 25 Jahren den Norden des Landes lernte Marlene Allerdings nur bis 2014. Der Verein in gibt.» eine Frau namens Christiane kennen. Deutschland löste sich auf. «Es war eine In der Escola Uniào Communitària führt Man tauschte die Adressen aus, verlor riesige Herausforderung für uns. Wir sie die Finanzkontrolle. Als Bevollmäch- sich aber aus den Augen. Keine drei Wo- mussten immer mehr Spenden generie- tigte für die Schule ist sie Problemlöserin, chen später trafen sie sich wieder. «Es ren», erzählt Marlene Grieder. Einmal Organisatorin, Putzfrau, Küchenhilfe, war ein Zeichen!», sagt Marlene heute. konnten vor Weihnachten die Löhne nicht Zahnputzfrau und natürlich Werklehre- Der Kontakt blieb bestehen, immer wie- mehr bezahlt werden, doch: «Jetzt läuft rin. Diesen Beruf übte sie schliesslich der trafen sie sich. Christiane hatte in es wieder», meint sie erleichtert. während 44 Jahren in Wangen bei Olten Brasilien drei Projekte am Laufen, unter Für das jetzige Jahr sind schon Mittel auf der Oberstufe aus. «Ich gebe gerne In- anderem eine Schule im Armenviertel vorhanden, bis die 80 000 Franken für das puts und stelle Neues vor.» von Recife. Die Kinder rechneten mit Funktionieren der Escola Uniào Commu- Bohnen und Steinen, geschrieben wurde nitària aber zusammen sind, ist noch Eine Perle im Armenviertel auf die weissen Flächen von Zeitungs- viel Einsatz gefordert. Auf staatliche Hilfe Seit drei Jahren ist die Escola Uniào resten. 1993 war das Projekt jedoch am kann die Schule nicht zählen. Nach der Communitària eine Tagesschule. Reich- Ende, das Geld fehlte an allen Ecken Fussball-WM sei die Lage noch viel pre- haltige Mahlzeiten gehören ebenso in und Enden. kärer geworden. Viele Arbeitslose würden den Tagesablauf wie die Gesundheits- Das war die Initialzündung für das En- wieder in die Armenviertel zurückkeh- erziehung. «Vor allem das Zähneputzen gagement von Marlene Grieder. Ein fünf- ren, erzählt Marlene. ist enorm wichtig. Obwohl Christiane seitiger Bericht im SCHULBLATT und einen Zahnarzt zum Vater hatte, wurde ein Spendenaufruf an die Lehrerschaft Das Hier und Dort trennen auf die Zahnpflege kein Gewicht gelegt. des Kantons Solothurn brachte innert Manchmal sei es schwierig, das Leben Ich habe das eingeführt. Darum brauche drei Monaten 25 000 Franken ein. «Mit in Brasilien und dasjenige in der Schweiz ich immer wieder neue Zahnbürsten.» dem Geld auf dem Bauch reiste ich nach voneinander zu trennen. «Vor allem am «Die Escola Uniào Communitària ist eine Brasilien. Damit konnte die Schule über- Anfang hatte ich grosse Mühe damit. Doch Perle im Armenviertel», sagt Marlene. leben.» 1994 gründete Marlene Grieder jetzt kann ich einen Strich ziehen.» Im Seit ihrem Bestehen konnten bereits den Verein «Liberdade» in der Schweiz. Jahr 2000 wollte Marlene Grieder sogar 50 Kinder an eine Universität studieren In Deutschland gab es bereits einen von für immer nach Brasilien ziehen. «Ich gehen. Damit solche Erfolgsgeschichten Christiane gegründeten Verein mit dem bin froh, den Plan nicht verwirklicht zu weiterhin möglich sind, möchte Marlene gleichen Namen. Seither ist das Über- haben.» Grieder – für mich eine Perle von einem leben der Escola Uniào Communitària Denn hier ist sie als Präsidentin des Ver- Menschen – noch lange für die Schule gesichert. eins «Liberdade» das «Zugpferd». Marlene tätig sein. Damit das klappt, ist sie aber hat die Fäden in der Hand, sammelt mit auf jede noch so kleine Spende ange- Marlene übernimmt die Verantwortung den Vereinsmitgliedern und dem äusserst wiesen. Das ist eine Investition in ein Nach dem krankheitsbedingten Ausstieg engagierten Vorstand, der überall mithilft, aussergewöhnliches Projekt. aus dem Projekt von Christiane über- Geld und ist für alle administrativen Ar- Christoph Frey nahm Marlene Grieder definitiv die Ver- beiten zuständig. Sie besucht Schulen, antwortung für die Schule. Mit Etienne, stellt «ihr Projekt» vor und generiert Spen- Im Bericht Seite 18 sind weitere Informationen einer Psychologin, fand Marlene die den. Mit ihren Vorträgen will Marlene zur Schule zu finden. optimale Besetzung für die Schulleitung Grieder auch verhindern, dass die Schule vor Ort. Die Finanzierung wurde zwi- vergessen geht. «Das macht mir riesig Schulblatt AG/SO · 2/2018 15
LSO Solothurn «Good practice Passepartout» Fraktion der Primar-Lehrpersonen. Ein- usw.). Dann stellte er Indira Gubler, Katja Fragen zur Benotung, aber auch die blicke in den Fremdsprachenunter- Hänggi und Gwendoline Lovey vor, die Hörverständnis-Aufgabe Französisch richt, Er fahrungsaustausch, Vorstel- sich bereit erklärt hatten, die verschiede- im Check P6 wurden zur Sprache ge- lung neuer Materialien, Anliegen nen Gruppen zu leiten und den Austausch bracht und deren Aussagekraft infrage deponieren: Der Runde Tisch der Frak- zu strukturieren. gestellt. Weiter wurden über Vereinba- tion der Primar-Lehrpersonen war rungen in den Schulkreisen gesprochen, reich befrachtet und ruf t in dieser Angeregter, informativer Austausch Beispiele gezeigt und der Übergang Form nach einer Wiederholung. Fremd- Die Teilnehmenden der 5./6. Klassen von der Primarschule in die Oberstufe sprachenlehrpersonen sollen sich setzten sich mit Indira Gubler und Katja thematisiert. Zudem wurde aufgezeigt, vermehr t austauschen können. Hänggi zusammen, die der 3./4. Klassen wie der Sprachaustausch mit Partner- mit Gwendoline Lovey. Angeregt und klassen im französischsprachigen Gebiet Am Mittwoch, 17. Januar, begrüsste engagiert fand der Austausch in den bei- effizient organisiert werden kann. Alles Mathias Stricker, Präsident der Fraktion den Gruppen statt, immer wieder von in allem ging die erste Stunde wie im der Primar-Lehrpersonen, im Schulhaus Gelächter und Staunen begleitet. Erfolge Flug vorbei und die Diskussionen wurden Oberdorf in Oensingen rund 20 Anwe- und Probleme im Unterricht mit dem in der Pause weitergeführt. sende zu einem Austauschtreffen zum «Mille feuilles» waren ebenso Thema wie Thema «Good practice Passepartout». das Weitergeben von Tipps. Spiele und Viele Hilfsmittel verfügbar Die Fraktionskommission hatte Lehrper- Übungsmöglichkeiten wurden vorgestellt. Katja Hänggi zeigte im zweiten Teil ver- sonen zu diesem Runden Tisch einge- Im Weiteren standen der vielseitige Ein- schiedene Möglichkeiten auf, wie das Vo- laden, die Französisch und Englisch un- satz der Fichierkarten und die wirklich kabular ohne den Gebrauch des «Google- terrichten. Ziel der Veranstaltung war, wichtigen Themen im Fremdsprachen- Translator» nachgeschlagen werden kann. einerseits einige Einblicke in Sequenzen unterricht im Fokus: Wo braucht es ver- Unter anderem stellte sie «leo.org» und und Materialien des Fremdsprachen- mehrt Aufmerksamkeit? Was kann even- das elektronische Wörterbuch von unterrichtes zu erhalten und anderer- tuell weggelassen werden? Welches Pons vor, ebenso die «passé composé»- Schulblatt AG/SO · 2/2018 seits ausgewählte Unterrichtsideen und sind die Probleme bei der Aussprache? Maschine für die 5. Klasse und die Zeit- Materialien vorzustellen. Zudem konnten Wie steht es um den Einsatz von PCs maschine New World in der 6. Klasse. die Teilnehmenden ihre Erfahrungen mit im Bereich der Fremdsprachen? Weiter eigne sich das «quizlet.com», mit Französisch- und/oder Englischunter- richt darlegen und ihre Anliegen zu den Fremdsprachen beim LSO deponieren. Mathias Stricker informierte die Anwe- Mit diesem Angebot hat die Fraktion eine gute und senden als erstes kurz über Themen, wel- bisher wohl auch fehlende Plattform geschaf fen. che seit dem letzten Runden Tisch im Be- reich Passepartout bearbeitet wurden 16 (Jahreszeugnis, Selektionswirksamkeit
LSO Solothurn einem Gratis-Login für die Lehrperson, Fremdsprachen» mit Tipps und Links, gut, um den Klassenwortschatz zu re- die Mathias Stricker aktualisiert, wenn Internetadressen petieren, meinte Katja Hänggi. Sie de- er dazu Inputs bekommt. Auch berich- • Für Sprachenaustausch monstrierte, wie ihre Schülerinnen und tet er über ein Treffen des LSO mit dem movetia.ch Schüler mit der Kartei auf verschiedene Schulverlag, um Anliegen zum Lehrwerk hauptstadtregion.ch/themen/ Weise den Wortschatz der beiden Fremd- «Mille feuilles» zu deponieren. Er fordert zweisprachigkeit sprachen lernen. die Fremdsprachenlehrpersonen auf, ihre • Homepage schulverlag.ch Der Schulkreis «Belose» erarbeitete ein Anliegen bis Anfang März an Gabriela Mille feuilles für Fichier: s-fichier.ch, Blatt mit Vereinbarungen und stellte die- Cslovjecsek (g.cs@solnet.ch) oder an dazu gibt es auch eine App. ses für die verschiedenen Schulkreise Mathias Stricker (m.stricker@lso.ch) Arbeitsblätter (im elektronischen Fil rouge) zur Verfügung. Finden kann man dieses weiterzuleiten. • Homepage passepartout -sprachen.ch Dokument auf der Homepage des LSO Das Fazit aus den regen Diskussionen Differenzierungshilfen auf der Fraktionsseite der Primarlehrper- zeigte der Fraktion der Primar-Lehr- • Vokabular nachschlagen und üben sonen unter «Themen». personen, dass sie mit diesem Angebot leo.org Als Zusatzmaterial gibt es eine Liste des eine gute und bisher wohl auch fehlende quizlet.com Vokabulars, welche auch die Oberstufe Plattform geschaffen hat, auf der sich • Treffpunkte Prim-Sek I einsehen kann, damit die Transparenz die Fremdsprachenlehrpersonen unter- lso.ch/f-ps-themen.html zwischen der abgebenden und der aufneh- einander austauschen können. menden Stufe gewährleistet ist. Eine kan- Ein grosses Dankeschön geht an Indira tonale Arbeitsgruppe entwickelt nun auch Gubler, Katja Hänggi und Gwendoline Treffpunkte für die Sek I und die Sek II. Lovey für ihre Mitarbeit, an die Primar- schule Oensingen, die ihre Lokalität für Anliegen einbringen diese Veranstaltung zur Verfügung Auf der Homepage des LSO findet man stellte, und an die engagierten Teilneh- unter der Fraktion der Primar-Lehr- menden. personen eine Liste für «Good-Practice Cristina Mattiello Arbeiten in Ruhe mit Konzentrationstraining Fraktion der Heilpädagogik-Lehrper- ren nötige Anpassungen und Ergänzun- Runder Tisch sonen. Die Fraktion der Heilpädagogik- gen und zeigen einen möglichen Transfer • Thema Lehrpersonen lädt im März zu einem in den Unterricht auf. Das Angebot um- «Ruhiges Arbeiten mit ADHS-Kindern» – Runden Tisch. Im Zentrum steht das fasst alle Stufen vom Kindergarten bis in Anwendung, Anpassung und Ergänzung Marburger Konzentrationstraining. die Sekundarschule. Die beiden Thera- des Marburger Konzentrationstrainings Auch Lehrpersonen anderer Fraktionen peutinnen stehen den Anwesenden mit für den Schulunterricht. sind herzlich willkommen. ihrem breiten Fachwissen, ihrem Erfah- rungsschatz und viel Dokumentations- • Wann? Die Arbeit mit unruhigen Kindern und material während zwei Stunden zur Ver- Mittwoch, 7. März, 14 bis 16 Uhr Schulblatt AG/SO · 2/2018 Jugendlichen ist oft anstrengend. Unab- fügung. In dieser Zeit dürfen die beiden hängig davon, ob sie eine ADHS-Diagnose mit Fragen zur Umsetzung und zum Vor- • Wo? erhalten haben oder nicht, präsentiert sich gehen gelöchert werden. HPSZ Olten der Unterricht mit ihnen durchaus heraus- Die Fraktionskommission der Heilpädago- Aarauerstrasse 20, 4600 Olten fordernd. Eine mögliche Arbeitserleichte- gik-Lehrpersonen freut sich auf zahlrei- rung bietet das Marburger Konzentrations- che Anmeldungen und einen angeregten • Anmeldung (obligatorisch) training (MKT). Austausch! Gerne dürfen sich auch Lehr- Über die LSO-Website Die Psychomotoriktherapeutinnen Jean- personen aus anderen Fachbereichen an- ➝ Fraktionen ➝ F-HP ➝ Termine nine Ammann und Seline Bieri des ZKSK melden. (http://lso.ch/f-hp-anmeldungen.html). Oensingen stellen den Teilnehmenden des Marius Haffner Runden Tisches das MKT vor. Sie erklä- 17
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