Jahrgang Nr. 1 - st-johannes.at

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Jahrgang Nr. 1 - st-johannes.at
Oktober
1   INHALT / MEINUNG          Oster-MZ

                          2021

    Herbst-Ausgabe

                       49. Jahrgang
                               Nr. 1
                           Oktober 2021
Jahrgang Nr. 1 - st-johannes.at
2                                                                                             INHALT / MEINUNG                                           Herbst-MZ

Inhaltsverzeichnis                                                                                           Fotos aus dem Gemeindeleben
Meinung
    Liebe Leserinnen und Leser .................................................... 3
    Leit-Artikel von Rektor Hans Bensdorp .............................. 4

Gemeindeleben
    Sommer in St. Johannes........................................................... 4
    Geburtstag unseres Rektors Hans Bensdorp.................... 6
    Buy your Priest a Beer Day ...................................................... 7
    St. Johannes beim Vienna City Marathon.......................... 7
    Erntedankfest in St. Johannes ................................................ 9

Information
    Neues aus dem Rektoratsrat .................................................. 8
    Verein der Freunde des Rektorats St. Johannes ............ 15
    St. Johannes aktuell ................................................................. 17
    Kirchweihfest 2021 ................................................................... 20
    Bildungsreise nach Rom......................................................... 22
    Pfingstausflug 2022 nach Sigmundsberg ........................ 24                                                       Geburtstagsgeschenk für
    Unser Schulprojekt in Ecuador ............................................ 31                                          Rektor Hans Bensdorp (S. 6)
    Kirchen- und Heimdienste .................................................... 41
    Terminkalender ......................................................................... 42

Texte und Gedanken
    Wir trauern um Robert Vyskocil .......................................... 10
    Wir trauern um Regina Kanc ................................................ 14
    Gedanken zu Allerheiligen .................................................... 15
    Witze ............................................................................................. 16
    Persönliche Sommer-Erlebnisse von Gemeinde-
    mitgliedern ................................................................................. 25
    Gedanken aus Messtexten .................................................... 28
    Gedanken von Ernst Wrba zu „Mariä Himmelfahrt“ .... 29
    Predigt von Dr. Claus Janovsky am 22. August ............. 30
    Das aktuelle Interview mit Schwester Theresia.............. 32                                            Zwei Staffeln aus St. Johannes waren beim Vienna City
    Herbst-Gedanken ..................................................................... 35                                    Marathon mit dabei
    Geschichte und Bräuche im Kirchenjahr .......................... 36
    MZ-Reprise aus der Herbstausgabe 1994 ....................... 40

                   Titelblatt: Geburtstagsgeschenk für
                          Rektor Hans Bensdorp

IMPRESSUM: Medieninhaberin, Eigentümerin, Heraus-
geberin, Verlegerin und Herstellerin: Katholische
Rektoratskirche St. Johannes der Täufer, 1050 Wien,
Margaretenstraße 141  Fotos: Fam. Bobik, Fam. Kuhn,
Horst Pleyel, Fam. Poinstingl, Gerhard und Johannes
Ruprecht, Fam. Vycsocil, Franz Zalabay  Layout:
Reinhard Jellinek  Druck: Peter Nosoli, Gerhard
Ruprecht  Für den Inhalt verantwortlich: Manfred
Ruprecht, 1050 Wien, Margaretenstraße 141  Wien, im
Oktober 2021.
                                                                                                                                 Erntedankfest

Oktober 2021
Jahrgang Nr. 1 - st-johannes.at
Herbst-MZ                                               MEINUNG                                                         3

                         Liebe Leserinnen und Leser!
Glaub an morgen!                          die 100 Stunden Arbeit und leider        macht uns seit Wochen den Unter-
In St. Johannes hat das 57. Arbeits-      auch viel Zeit erforderndes Nachlau-     schied zwischen „Live“ und „Kon-
jahr begonnen. Mit einigen Sorgen:        fen hinter Fotos und Informationen.      serve“ erfreulicher Weise mehr als
Die Corona-Pandemie ist noch nicht        Die gedruckte Auflage hat sich in        deutlich.
überstanden. Auch wenn unser Heim         den letzten 20 Jahren aber auf 130       Einige unserer Ministranten küm-
im August aus seinem zehnmonati-          Exemplare halbiert. Natürlich auch,      mern sich jeden Sonntag hinter den
gen Dornröschenschlaf erwacht ist         weil viele die MZ jetzt „online“ lesen   Kameras und am Mischpult um per-
und dort wieder ein regelmäßiger          können. Sicher, die MZ stellt auch       fekte Livestream-Übertragungen un-
Café-Betrieb geboten wird, fehlen         eine Verbindung zu etlichen Ge-          serer Gottesdienste.
doch noch die von uns so geschätz-        meindemitgliedern dar, die nur sel-      In den vergangenen Wochen gab es
ten laufenden Veranstaltungen, wie        ten in unsere Kirche kommen. Aber        bei uns zwei Taufen, für nächstes
Bibelabende, Reisevorträge oder           rechtfertigt all das den hohen Auf-      Jahr sind Hochzeiten angekündigt.
Opernstudios. Infektionsgefahr und        wand? Selbst die Pfarrblätter großer     Vielleicht gelingt es, wieder junge
Gemeinschaft sind halt schwer zu          Pfarren haben doch kaum jemals           Familien einzugliedern?
vereinen.                                 mehr als 4 oder 8 Seiten Umfang …        Für Februar ist eine Rom-Fahrt mit
In der Kirche herrscht Maskenpflicht,     Heuer wird es erstmals in St. Johan-     Papst-Audienz geplant. Und für den
die unser Beten und Singen buch-          nes keine Nikolaus-Aktion und kei-       nächstjährigen Pfingstausflug gibt es
stäblich im Hals ersticken und vielen     nen Kinder-Weihnachtsgottesdienst        ein sehr attraktives neues Ziel in der
von uns das Lächeln vergehen lässt,       geben, einfach weil es kaum noch         Nähe von Mariazell.
zumindest unsichtbar macht. An den        Kinder bei uns gibt. Selbst die einst    Es hat sich ein neuer „Verein der
Sonntagsmessen nehmen nach wie            so stolze Ministrantengruppe wirkt       Freunde des Rektorats St. Johannes“
vor nur etwa drei Viertel der früheren    ausgedünnt.                              konstituiert, der unter anderem das
Besucher teil. Sind alle anderen per      Verklärung der Vergangenheit mag         Ziel hat, für eine Renovierung unse-
Livestream dabei – oder sind uns ei-      trösten, Resignation bringt uns aber     res Heims Geld zu sammeln.
nige schon verloren gegangen? Wie         nicht weiter …                           Und in der Diözese ist man hocher-
lange soll es diese Parallelform der      Wie heißt es so schön in einem aktu-     freut, dass es in St. Johannes so gut
Teilnahme am Gottesdienst noch ge-        ellen Werbespot einer Bank: „Glaub       läuft: Unser Herr Rektor wurde gebe-
ben?                                      an morgen“.                              ten – trotz des bereits im Vorjahr er-
Die MZ startet in ihr 48. Arbeitsjahr.    Einige unter uns leben diesen Spruch     reichten offiziellen Rücktrittsalters –
Seit 1973 sind bereits fast 10.000 Sei-   voller Energie: Unsere engagierte Ju-    weiterzuarbeiten.
ten für die MZ geschrieben worden.        gend und die jungen Erwachsenen          Ja, in St. Johannes spürt man trotz
Im      abgelaufenen        Arbeitsjahr   sind bereits seit Wochen wieder ak-      mancher Sorgen auch Optimismus
2020/21 gab es keine einzige Aus-         tiv, um ein Theaterprogramm für das      und Aufbruch. Es gibt neue Aktivitä-
gabe unter 40 Seiten, insgesamt ha-       Kirchweihfest vorzubereiten, das uns     ten und Gott sei Dank viele, die an
ben wir auf 220 Seiten – so vielen wie    alle wieder zum Lachen und ins Heim      morgen glauben. Lassen Sie sich
schon lange nicht – versucht, den         bringen soll. Zwei Veranstaltungen       doch gegen Corona impfen und von
Kontakt zu den Gemeindemitglie-           sind bereits ausgebucht!                 dieser Stimmung infizieren!
dern trotz Corona-Einschränkungen         Unser Chor hat sich während der
                                                                                                      Gerhard Ruprecht
und Lockdowns am Leben zu erhal-          vorjährigen Zwangspause mit eini-
ten. Hinter jeder Ausgabe stecken an      gen guten Stimmen verstärkt und

                                     Nachdenkliches zum Vaterunser
Sag nicht VATER, wenn du dich nicht jeden Tag wie ein          Sag nicht GIB UNS UNSER TÄGLICHES BROT, wenn du
Sohn benimmst.                                                 nicht mit anderen teilst. Sag nicht VERGIB UNS UNSERE
                                                               SCHULD, wenn du mit anderen streitest.
Sag nicht UNSER, wenn du nur an dich selbst denkst.
                                                               Sag nicht FÜHRE UNS NICHT IN VERSUCHUNG, wenn du
Sag nicht IM HIMMEL, wenn du nur an Erdendinge
                                                               deine guten Vorsätze nicht ausführst.
denkst.
                                                               Sag nicht ERLÖSE UNS VON DEM BÖSEN, wenn du nicht
Sag nicht GEHEILIGT WERDE DEIN NAME, wenn du ihn
                                                               für das Gute eintrittst. Sag nicht AMEN, wenn du die
nicht lobpreist.
                                                               Worte dieses Gebetes nicht ernst nimmst.
Sag nicht DEIN REICH KOMME, wenn du es mit persönli-
chem Erfolg verwechselst. Sag nicht DEIN WILLE                              Fuldaer Walldürn-Wallfahrt
GESCHEHE, wenn du nicht auch Leiden annimmst.                    Text aus dem Auferstehungsgottesdienst für unseren
                                                                verstorbenen früheren Rektor Bruno Layr am 27.3.2021

                                                                                                           Oktober 2021
Jahrgang Nr. 1 - st-johannes.at
4                                             MEINUNG / GEMEINDELEBEN                                      Herbst-MZ

                            Liebe Rektoratsgemeinde!
                                        den Göttern Dank gesagt für das Le-       Und diese vielen Dinge bringen wir
                                        ben und die Lebensmittel, die uns         Sonntag für Sonntag mit zur Eucha-
                                        nähren und erhalten.                      ristiefeier (wörtlich „Danksagungs-
                                        Die Bilder der letzten Wochen und         feier"), wo uns bewusst werden kann,
                                        Monate haben uns gezeigt, wie brü-        wie bedeutend es ist, Gott zu dan-
                                        chig diese Ressourcen unseres Le-         ken.
                                        bens oft sind: Frost und Hitze, Dürre
                                                                                      Meint Ihr Rektor Hans Bensdorp
                                        und Überschwemmungen, Wetter-
                                        phänomene im Kleinen und Klima-
                                        wandel im Großen, Katastrophen,               Am Beginn eines neuen
                                        Kriege und eine furchtbare Pande-                 Arbeitsjahres
                                        mie.
                                        Ja, es ist gut, Gott zu danken für das                  Lasst uns
                                        Gute, das er uns schenkt ...                     vertrauen und fordern,
                                        Aber es gibt noch einen Erntedank:                wachsen und lernen,
Es gehört zum Herbst wie das Amen
                                        Den ganz persönlichen Dank jeden                  froh sein und lachen,
zum Gebet. Landauf, landab wird
                                        Abend für die „Ernte" des Tages. Was             forschen und glauben.
Erntedank gefeiert. In manchen Kir-
chen ganz schlicht, in anderen Ge-      ist heute gelungen? Was war heute                      Lasst uns
meinden sehr ausführlich und fest-      schön? Was wurde mir heute ge-                     hoffen und lieben,
lich. In St. Johannes war es am 17.     schenkt?                                           tanzen und jubeln,
Oktober so weit.                        Vielleicht war es ein erfolgreicher Ar-          träumen und handeln.
Nicht nur Christen, sondern die         beitstag, eine nette (zufällige) Be-      Lasst uns sein wie die Kinder, denn
meisten Religionen greifen das          gegnung, das herrliche Wetter, eine        »Menschen wie ihnen gehört das
Thema in ihren Gebeten und Liedern,     gute Idee. Ja wir sollten hellhörig                  Reich Gottes«
in ihren Festen und Liturgien auf.      sein für die kleinen, schönen Dinge
Immer schon haben Menschen in al-       des Alltags und jeden Abend dafür              Ausgewählt von Rektor Hans
len Regionen und Kulturen Gott oder     Dank sagen.                                 Bensdorp zur ersten Sitzung des
                                                                                  Rektoratsrats im neuen Arbeitsjahr

Das erlebte ein Frommer bei uns
im Sommer
    In den heurigen Hitzeperioden erwies sich unsere Kirche als wohltuende „Sommerfrische“. Die dazwischen
    aufgetretenen, teilweise heftigen Unwetter verursachten aber auch Schäden, die bis heute nachwirken.

Trotz der angenehmen Temperatu-         Alfred WEINLICH. Eine Woche spä-          unserer Umgebung besonders heftig
ren in unserer Kirche kamen jeweils     ter, am Marienfeiertag, schlug die        war. So war zum Beispiel der Matz-
nur etwa 40 bis 50 Besucher zu un-      „Sternstunde“ unseres Ministranten        leinsdorfer Platz so überflutet, dass
seren Gottesdiensten. Die Corona-       Florian SCHILD. Ganz allein am Altar,     sogar der unterirdische Straßen-
Einschränkungen, vor allem die Mas-     leitete er die Wortgottesfeier so sou-    bahnbetrieb eingestellt werden
kenpflicht, ließen etliche lieber zu    verän, dass einige nachher meinten,       musste. Als am Sonntagmorgen
Hause bleiben. Und dort hatte man       an ihm wäre „ein Priester verloren        ständig Feuerwehrsirenen zu hören
ja weiterhin die Möglichkeit, die Hl.   gegangen“. Er wurde dabei von eini-       waren, konnte man schon ahnen,
Messen über Livestream mitzufeiern.     gen Gemeindemitgliedern unter-            dass auch unsere Kellerräume davon
Unser Herr Rektor verzichtete heuer     stützt – allen voran von Ernst WRBA,      betroffen waren.
wie viele andere auch auf eine grö-     der wie immer den Geist anregende         Erstmals seit langer Zeit schwappte
ßere Reise und fehlte nur an zwei       Texte für diesen Tag vorbereitet          das Wasser aus den Kanälen über die
Sonntagen. Am 8. August gab es da-      hatte (diese können Sie in dieser MZ-     in der Sakristei als Hochwasserschutz
her ein Wiedersehen mit unserem         Ausgabe nachlesen).                       eingebaute Stufe in die Kirche über.
Aushilfspriester Militärdekan Mag.      In der Nacht auf Sonntag, 18. Juli,       Zum Glück war nur der vordere Teil
                                        gab es in Wien ein Unwetter, das in       vor dem Altar betroffen und blieben

Oktober 2021
Jahrgang Nr. 1 - st-johannes.at
Herbst-MZ                                          GEMEINDELEBEN                                                   5

die für den Livestream aufgebauten      nach der Überschwemmung ange-          3G-Nachweise wurden dabei wie ge-
technischen     Einrichtungen    ver-   setzt worden, sodass die Trockenle-    fordert streng kontrolliert. Und trotz
schont. Es ist vor allem dem vollen     gung gleich in einem Arbeitsvorgang    mancher Unsicherheiten bei den Be-
Einsatz unserer „Sakristei-Chefin“      durchgeführt werden konnte. Ein        grüßungs- und Glückwunschritualen
Maria GRAF zu verdanken, dass der       vierköpfiges Team einer Reinigungs-    zeigte sich: St. Johannes hat das Fei-
Boden bis zum Messbeginn weitest-
gehend      trockengelegt    werden
konnte.
Auch im Heim standen in allen Räu-
men – vom großen Saal bis in den
Keller Pfützen. Das Wasser hatte eine
derartige Kraft, dass beispielsweise
ein Abfallkübel vom WC in den Vor-
raum gespült worden war.

                                                                                       Überschwemmung im Heim

                                        firma hatte eine ganze Woche lang      ern zum Glück nicht verlernt.
                                        alle Hände voll zu tun, um unser       Seit Anfang August ist unser Heim
                                        Heim bis zur Wiedereröffnung am 1.     also nun wieder jeden Sonntag nach
                                        August in vollem Glanz erstrahlen zu   der Messe für einen Café-Betrieb ge-
Dass unser Heim im Juli noch ge-        lassen.                                öffnet. Wir danken allen Helferinnen
schlossen war, lag nicht nur an den     An diesem Tag wurde dort auch auf      und Helfern sehr herzlich, die seither
Corona-Regeln, sondern auch daran,      den im Vorjahr verschobenen 75.        wieder in bewährter Art und Qualität
dass nach einjähriger Sperre eine       Geburtstag unseres Herrn Rektors       dafür sorgen, dass man sich dort
Generalreinigung notwendig war.         Hans BENSDORP angestoßen. Die          beim Plaudern mit Freunden und Be-
Diese war zum Glück in der Woche                                               kannten laben kann.
                                                                               Der Wassereintritt in der Kirche hatte
                                                                               aber noch nachhaltige Folgen. Es tra-
                                                                               ten in Sakristei, Kirche und Kirchen-
                                                                               vorraum feuchte Flecken auf und es
                                                                               bröckelte Verputz ab, sodass Ende
                                                                               September        Entfeuchtungsgeräte
                                                                               aufgestellt werden mussten, die
                                                                               wohl noch einige Zeit rund um die
                                                                               Uhr laufen werden, um das Wasser
                                                                               aus dem Mauerwerk wieder zu ent-
                                                                               fernen.
                                                                                                  Gerhard Ruprecht

Entfeuchtung in der Kirche

                                                                                                      Oktober 2021
Jahrgang Nr. 1 - st-johannes.at
6                                                WIR GRATULIEREN!                                         Herbst-MZ

Hans im Glück
Auf immer 75? Geburtstagswünsche für Rektor Hans Bensdorp
Unser Rektor Hans BENSDORP             wo er geboren wurde, Wein aus Süd-       Anschließend nutzten die Kirchenbe-
musste bekanntlich im Vorjahr we-      afrika, wo er seine Kindheit ver-        sucher die Gelegenheit, nach zehn
gen der Corona-Pandemie die zu         brachte, und Bier aus seinem nun-        Monaten Pause wieder unser Heim
seinem 75. Geburtstag geplante         mehrigen Heimatland Österreich: „A       von innen zu sehen und dort mit ei-
Feier absagen. Damals kündigte er      guats Hirter für unseren guten Hir-      nem Gläschen Sekt auf das Wohl un-
an, diese Feier um ein Jahr zu ver-    ten“. Mit der Etikette „Happy Biers-     seres Herrn Rektors anzustoßen.
schieben. Ein großes Fest schien ihm   day!“                                    Herzlichen Dank an alle, die die köst-
aber auch heuer nicht sicher genug.    Zum Gaudium der Kirchenbesucher          lichen Mehlspeisen und Brötchen
Und da er um seine Person sowieso      und zu des Rektors großer Überra-        dazu vorbereitet hatten. Und dem
kein großes Aufheben machen will,      schung war der Korb mit 75 bunten        heuer nicht älter gewordenen Jubilar
mussten wir die für ihn hinter den     Bensdorp-Schleifen verziert. Gerhard     viel Glück, Gesundheit und Gottes
Kulissen geplante Agape nach der       dazu: „Wir haben diese 1- und 2-         Segen!
Sonntagsmesse am 1. August offizi-     Schilling-Schokoladen-Schleifen                             Gerhard Ruprecht
ell als „Wiedereröffnung unseres       schon zu sammeln begonnen, als Du
Heims“ ankündigen.                     noch ein Kind warst“. Und er dankte        PS: Aus Anlass seines 75.
Am Ende des Gottesdienstes gratu-      der Familie Senger in Leopoldsdorf,        Geburtstags hat unser Herr
lierte Gerhard Ruprecht unserem        die uns diese nach einer Wohnungs-         Rektor Hans Bensdorp übrigens
Hans dazu, dass er einen Weg gefun-    räumung zur Verfügung gestellt             dem      Bischofsvikar  Dariusz
den habe, „immer 75 zu bleiben“,       hatte. „Jede einzelne Schleife um-
                                                                                  Schutzki pflichtgemäß seinen
und überreichte ihm einen Ge-          hüllte einmal etwas Gutes, alle 75 zu-
                                                                                  Rücktritt angeboten, den dieser
schenkkorb mit Köstlichkeiten aus      sammen sollen nun unseren Wunsch
jedem Land, in dem er sich länger      für alles Gute zu Deinem Geburtstag        jedoch nicht annahm. Hans
aufgehalten hat: Käse aus Holland,     ausdrücken!“                               „darf“ also mit diözesanem
                                                                                  Segen weiterarbeiten.
                                                                                  WIR GRATULIEREN UNS!

Oktober 2021
Jahrgang Nr. 1 - st-johannes.at
Herbst-MZ                                     SEITE UNSERER MINISTRANTEN                                           7

Buy your Priest a Beer Day
Es ist inzwischen eine wohl
mundende Tradition: Seit ein paar
Jahren schon begehen die Ministran-
tinnen und Ministranten Anfang
September den internationalen „Buy
your Priest a Beer Day“. An diesem
Tag soll man „seinen“ Priester auf ein
Bier einladen – als Zeichen der Wert-
schätzung und des Dankes. Heuer
wurde im Gastgarten des „Biero-
meter“ am Margaretenplatz ange-
stoßen. Es war der letzte warme
Abend in diesem Jahr. Nicht nur
unser Rektor Hans BENSDORP,
sondern auch Diakon Heribert
HRUSA wurden auf ein, zwei … viele
Krügerl eingeladen.

                 Johannes Ruprecht

Es war einmal ... vor Corona
Ein laufender Neustart
Durch die Pandemie wurden nicht          bewährten Staffeln aus St. Johannes,    von Markus WATZKO, welcher den
nur kirchliche Kontaktpunkte redu-       2021 ihr Glück zu probieren.            verletzten Florian MAYER ersetzte
ziert und Gemeinschaft gestreckt,        Gesagt, getan. Am 12. September         (an dieser Stelle: Gute Besserung!).
auch gesellschaftliche und, nicht zu-    war es dann so weit: Über eine leicht   Im Ziel wurde corona-konform ab-
letzt, sportliche Möglichkeiten wur-     veränderte Streckenführung ging es      gefaustet und alle waren sich einig,
den heruntergefahren. Im Bereich         von der Donaucitykirche in die In-      dass es wieder eine ziemliche Gaudi
der Großereignisse betraf dies im        nenstadt, und dann weiter bis nach      war. Danke an alle Teilnehmerinnen
letzten Jahr auch den Vienna City        Schönbrunn und in den Prater.           und Teilnehmer sowie Unterstüt-
Marathon, welcher abgesagt wurde.        Trotz der etwas warmen Temperatu-       zende / Anfeuernde - und ein beson-
Vor die Wahl gestellt, das Anmelde-      ren schlugen sich Annalisa RUPRECHT,    deres Dankeschön an Johannes Rup-
entgelt zurückzubekommen oder die        Verena LÖHNERT, Clemens WEISS,          recht für die Organisation!
Anmeldung auf das nächste Jahr zu        Thomas NOSOLI, Markus NOSOLI,
                                                                                                      Markus Nosoli
verschieben, entschieden sich die        Niki HAIDL und Johannes RUPRECHT
                                         äußerst gut. Zuwachs bekamen sie

                                                                                                       Oktober 2021
Jahrgang Nr. 1 - st-johannes.at
8                                                      INFORMATION                                           Herbst-MZ

Neues aus dem Rektoratsrat
    Die MZ informiert regelmäßig auch über Gespräche, Ideen und Planungen im Rektoratsrat, dieses Mal über die am
    22. September im Heim abgehaltene Sitzung.
    Der Rektoratsrat ist das Leitungsorgan und die offizielle Vertretung der Gemeinde. Für die laufende Periode von
    2017 bis 2022 gehören dem Rektoratsrat von St. Johannes Rektor Hans BENSDORP „von Amts wegen“ sowie sechs
    von der Gemeinde gewählte und zwei ernannte Mitglieder an: Günther BACHER, Ilse BOBIK, Manfred KRIKULA,
    Markus NOSOLI, Gerhard und Johannes RUPRECHT, Florian SCHILD und Helga WÖBER.

    Weniger Kirchenbesucher                    Generalversammlung                   hannes zu modernisieren. Die der-
                                                                                    zeitige Website der Gemeinde ist in
Der Kirchenbesuch liegt noch deut-        Da am 22. Oktober die Generalver-         die Jahre gekommen, sowohl im
lich hinter den vor Corona üblichen       sammlung des neu gegründeten              Aussehen als auch in der Funktiona-
Zahlen. Das könnte auch am Li-            Vereins der „Freunde des Rektorats        lität. Heutige Homepages sind da-
vestream-Angebot liegen – manche          St. Johannes“ stattfand, wird die jähr-   rauf ausgelegt, auf allen Geräten an-
dürften lieber von zuhause aus mit-       liche Versammlung der Gemeinde St.        ders auszusehen, um die Nutzer-
feiern. Es wird entschieden, den Li-      Johannes auf den 12. Jänner ver-          freundlichkeit zu erhöhen, unsere
vestream jedenfalls einmal bis Jah-       schoben.                                  Homepage hingegen wird etwa auf
resende beizubehalten, da unklar ist,                                               Smartphones sehr klein dargestellt,
welche Maßnahmen im Winter not-                    Heimsanierung
                                                                                    vieles verrutscht.
wendig werden könnten.
                                          Diese wird ein langwieriges Projekt.
                                          Mehrere Experten haben das Heim           Übergabe der gesammelten
      3G-Nachweis im Heim                 bereits besichtigt und die „Problem-         Flaschenverschlüsse
Für den Kirchencafé-Betrieb im Heim       stellen“ angesehen. Einige Firmen
                                          werden demnächst Kostenvoran-             Auf Initiative von Helga WÖBER hat
gelten die in Wiener Gasthäusern
                                          schläge vorlegen.                         unsere Gemeinde bereits mehr als
üblichen Corona-Regeln. Beim Ein-
                                                                                    155 Kilogramm Plastikverschlüsse
gang muss kontrolliert werden, ob
                                                    Kirchweihfest                   gesammelt. Diese sollen noch heuer
jemand ausreichend geimpft, gene-
                                                                                    an den Vertreter des caritativen Ver-
sen oder getestet ist. Nur Kinder un-     Es wird darüber diskutiert, ob die ak-
                                                                                    eins, durch den dafür Heilbehelfe für
ter sechs Jahren sind davon ausge-        tuelle Corona-Situation die Durch-
                                                                                    behinderte Kinder finanziert werden,
nommen. Die Überprüfung hat               führung eines Kirchweihfestes zu-
                                                                                    übergeben werden. Als mögliche
durch das jeweilige Kirchencafé-          lässt. Es wird entschieden, optimis-
                                                                                    Termine dafür wurden der Martins-
Team zu erfolgen, im „Notfall“ sprin-     tisch zu bleiben und mit den Vorbe-
                                                                                    tag (Teilen!) oder der Nikolaustag
gen die Rektoratsräte ein. Beim Ein-      reitungen und Theaterproben zu be-
                                                                                    (die übliche Nikolopackerl-Aktion
gang in den großen Saal liegt auch        ginnen. Als Termin wird das Wo-
                                                                                    soll mangels Kindern heuer entfal-
eine Besucherliste auf, um beim Auf-      chenende vom 19./20./21. Novem-
                                                                                    len) diskutiert, endgültig wurde es
treten eines Infektionsfalls alle ande-   ber fixiert. Am Samstag und am
                                                                                    nun der 14. November.
ren Gäste informieren zu können.          Sonntag soll es je eine Theatervor-
                                          stellung für maximal 60 Personen            Advent- und Weihnachts-
       Weihwasserspender                  geben. Am Freitag ist eine Filmvor-
                                                                                            programm
                                          führung vom Kirchweih-Theaterpro-
Für die Idee, Weihwasser wie Desin-
                                          gramm 2020 vorgesehen, das wegen          Im Advent soll es wieder wöchentli-
fektionsmittel aus entsprechenden
                                          Corona nicht live über die Bühne ge-      che Rorate-Messen mit anschließen-
Behältern mit Lichtschranken abzu-
                                          hen konnte. Nähere Informationen          dem Frühstück geben. Der Chor wird
geben, konnte noch kein geeignetes
                                          erhalten Sie in einem separaten Bei-      gebeten, einen Adventkranz zu bin-
Gerät gefunden werden. Bei einem
                                          trag in dieser MZ.                        den. Der Weihnachtsgottesdienst
angeforderten Muster war die Abga-
                                                                                    am Nachmittag des Heiligen Abends
bemenge zu groß, ein anderes sah
                                                    Neue Website                    soll heuer bewusst nicht nur für Kin-
aus wie eine Postbox.
                                                                                    der angeboten werden.
                                          Johannes RUPRECHT greift einen
                                          Wunsch unseres Rektors auf und                              Gerhard Ruprecht
                                          plant, gemeinsam mit Thomas
                                          NOSOLI, die Homepage von St. Jo-

Oktober 2021
Jahrgang Nr. 1 - st-johannes.at
Herbst-MZ                                            GEMEINDELEBEN                                                    9

Ernten und teilen
Erntedankfest in St. Johannes

  Am 17. Oktober feierten wir Erntedank in St. Johannes. Vor dem Altar waren typische Früchte unserer Felder
  aufgelegt. Daneben wurden in Taschen, Schachteln und Körben all jene Gaben gesammelt, die von unseren
  Gemeindemitgliedern für die Bewohnerinnen des Mutter-Kind-Heims in der Arbeitergasse gespendet worden
  waren. Diese wurden in der Messe gesegnet und anschließend von Organisator Franz ZALABAY an ihren
  Bestimmungsort gebracht. Zusammen mit 1.115 Euro an Geldspenden, um Müttern und Kindern eine kleine
  Überraschung bereiten zu können.

Die Coronakrise hat uns gezeigt,         Dadurch, dass so viele Menschen an        dem sind, was uns die Erde schenkt –
dass viele Personen in unserer Ge-       der Herstellung der Lebensmittel be-      oder gläubig ausgedrückt – was wir
sellschaft an wichtigen Positionen       teiligt sind, werden wir verleitet zu     dem Schöpfer verdanken. Wenn wir
tätig sind, die wir im Alltag oft ver-   glauben, wir hätten sie gemacht. Wir      ehrlich danken, dann dürfen wir die
gessen und nicht ausreichend wert-       verlieren das Gespür dafür, dass uns      Fragen nach der gerechten Vertei-
schätzen. „Systemrelevant" zu sein       all das letztlich geschenkt worden ist.   lung der Lebensgüter nicht ausblen-
ist eine Auszeichnung geworden. Es       In jedem Herbst halten wir sozusa-        den und dürfen wir nicht auf all jene
ist uns bewusst geworden, wie sehr       gen kurz inne und feiern Erntedank.       vergessen, die keinen Zugang zu
wir aufeinander angewiesen und           Wir danken Gott für die Früchte der       dem haben, was Gott allen Men-
voneinander abhängig sind.               Erde. Hinzu kommt der Dank für die        schen geschenkt hat – und nicht nur
                                                                                   uns ...

                                                                                                 Rektor Hans Bensdorp

                                                                                     Guter Gott, wir danken Dir heute
                                                                                             für alle guten Gaben,
                                                                                     für den Weg, den wir gemeinsam
                                                                                                     gehen,
                                                                                         für alle Erfahrungen, die uns
                                                                                                zusammenhalten,
Ähnliches gilt auch für unsere Le-       menschliche Arbeit. In ländlichen         für jedes Wort, das trägt, Mut macht
bensmittel. Dass das alles Gaben         Gemeinden wird dieses Fest oft mit                        und tröstet,
Gottes sind, daran denken wir nur        großem Prunk begangen. Es ist aber             für offene Augen und Ohren,
selten. Wir reden lieber von der Na-     nicht nur ein Fest für Bauern und             für alle Herzen, die sich öffnen
tur, die unser Leben trägt und erhält.   Gärtner. Alle, die die Früchte der Erde       und die Hände, die uns halten.
Die Klimakrise hat uns bewusstge-        genießen, haben Grund zu danken:                        Wir danken Dir
macht, dass wir durch unkritischen       dem Schöpfer, aber auch den vielen,               für den Tisch, um den wir
Umgang mit den natürlichen Gege-         die an der Bereitstellung der Nah-                     versammelt sind,
benheiten wichtige Zusammen-             rungsmittel mitwirken.                                für Brot und Wein,
hänge in der Natur durcheinander-        Es ist aber nicht nur ein Fest des Dan-        für die köstlichen Gaben der
bringen und sogar das Klima der          kens. Es ist auch ein Anlass, der uns                     Schöpfung,
ganzen Welt in eine lebensbedro-         zu denken gibt. Wir müssen uns be-         für alles, was uns am Leben erhält.
hende Richtung verändert haben.          wusst machen, wie abhängig wir von

                                                                                                          Oktober 2021
Jahrgang Nr. 1 - st-johannes.at
10                                                    IN MEMORIAM                                              Herbst-MZ

                Wir trauern um Robert Vyskocil
Am 15. Juli starb Robert                                                                  In den letzten Jahren wurde es
VYSKOCIL, der fast 50 Jahre lang                                                          still um Robert. Seine Erkran-
jeden Sonntag zu unserer Messe                                                            kung machte Messbesuche bei
von Simmering nach Margareten                                                             uns schwierig bis unmöglich.
gefahren war, im 88. Lebensjahr                                                           Die Nachricht von seinem Tod
– zu Hause und im Beisein seiner                                                          ging aber vielen von uns sehr
Familie, die ihm so viel bedeutet                                                         nahe.
hatte. Er hinterlässt seine Frau                                                          Am 2. August wurde Robert
Anni nach 60 Ehejahren, vier Kin-                                                         Vyskocil am Simmeringer Fried-
der und vier Enkel.                                                                       hof zu Grabe getragen. Eine
Robert Vyskocil war in seiner Ju-                                                         große Trauergemeinde aus Ver-
gend in der Pfarre Alt-Simmering                                                          wandten und Freunden nahm
„Oberministrant“ und brachte                                                              daran teil. Beim Totengedenken
auch seine Kinder bei uns zum                                                             am 19. September in unserer
Ministrieren, Singen im Kinder-                                                           Kirche erinnerten zahlreiche Bil-
chor und Theaterspielen beim                                                              der an den Verstorbenen, die
Kirchweihfest. In St. Johannes                                                            Live-Rhythmus-Gruppe spielte
wirkte er vor allem beim Sonn-                                                            einige der von ihm so geschätz-
tagscafé und als Handwerker mit, der immer wieder für          ten Lieder. Lesen Sie im Folgenden einen von seiner Toch-
praktische Verbesserungen im Heim sorgte. Lange Zeit           ter verfassten liebevollen Nachruf und ein MZ-Interview
fuhr er mit seiner Familie regelmäßig auf die „Ferienlager“    aus dem Jahre 2009.
in Pomposa, seine Frau werkte dort fleißig in der Küche.

                              Unser Vater, ein Familienmensch
Unser Vater Robert Vys-                                                                         Ministranten     Radaus-
kocil wurde am 5. Jänner                                                                        flüge, und es wurde auch
1934 in Wien als jüngstes                                                                       Theater gespielt. Die
Kind von Hildegard und                                                                          Gruppe sollte in den
Wenzel Vyskocil geboren.                                                                        kommenden 16 Jahren
Er hatte drei Schwestern                                                                        unter Roberts Führung
und einen um 20 Jahre äl-                                                                       von rund 20 auf an die
teren Halbbruder. Als Ro-                                                                       50 Ministranten anwach-
bert 16 Jahre alt war, starb                                                                    sen. Bei einem Minist-
sein Vater. Die vielen                                                                          ranten-Wettbewerb im
Bombenangriffe der Jahre                                                                        Stephansdom        siegte
1944 und 1945 blieben                                                                           seine Gruppe „dank der
tief verankerte Erinnerun-                                                                      präzisen Synchronizität“,
gen. Robert erzählte spä-                                                                       wie er seinen Kindern oft
ter oft davon.                                                                                  stolz erzählte.
Beruflich machte er eine                                                                        Weiters nahm er an den
Lehre zum Fernmelde-                                                                            – von der Pfarre organi-
                                          mit den Gemeindevertretern die Pla-
monteur. Nach dem Abschluss arbei-                                                  sierten – Urlaubsfahrten für Jugend-
                                          nungen besprechen. Für ihn war es
tete er zunächst im Fernmeldeamt                                                    liche, und später auch Familien, teil.
                                          eine sehr interessante Tätigkeit, aber
und in der Folge in Wiener Telefon-                                                 Sein Gerechtigkeitsempfinden ließ
                                          auch mit viel Stress verbunden, oft
zentralen. Nach weiteren Schulun-                                                   ihn dort auch natürlich scheinende
                                          musste er zu Hause Überstunden
gen wechselte er später ins Fernmel-                                                Gegebenheiten in Frage stellen, auf
                                          machen. Darauf führte er zurück,
debauamt und war für die Ortskabel-                                                 seine Initiative hin wurden nicht
                                          dass er im Jahr 1976 eine Herzatta-
planung zuständig. Zuerst im Wald-                                                  mehr nur die Damen für den Kü-
                                          cke erlitt.
viertel und dann, bis zu seiner Pensi-                                              chendienst eingeteilt, sondern auch
                                          Roberts Mutter hatte ihre Kinder re-
onierung, in Bruck an der Leitha und                                                die Jugendlichen und Herren!
                                          ligiös erzogen, und so war es selbst-
dem nördlichen Burgenland. Dafür                                                    Seine spätere Frau, Anni Gradinger,
                                          verständlich, dass Robert aktiv in der
musste er in den jeweiligen Ortschaf-                                               lernte er auch in der Pfarre Alt-Sim-
                                          Pfarre Alt-Simmering tätig war. Er
ten Vermessungen durchführen und                                                    mering kennen. Robert und Anni hei-
                                          war Ministrant und wurde später
                                                                                    rateten 1961. Die beiden sollten 60
                                          Oberministrant. Er machte mit den

Oktober 2021
Herbst-MZ                                             IN MEMORIAM                                                       11

Ehejahre zusammen verbringen              und schließlich eine – oft ungewöhn-      bis Robert sie schließlich hervor-
und zwei Söhne und zwei Töchter           liche – Lösung auszutüfteln, die Äs-      holte, die Anleitung genau studierte
haben. Vater zu sein bereitete ihm        thetik lag dabei nicht immer im Zent-     und schließlich viele Jahre lang selbst
stets eine besondere Freude, in spä-      rum seiner Überlegungen.                  zum Weihnachtsbäcker wurde und
teren Jahren freute er sich schließlich   So baute er in eine Zimmertür seiner      die sogenannten „Vatikekse“ produ-
darüber, von seinen vier Enkeln           Wohnung einfach ein zusätzliches          zierte, die von allen gerne gegessen
„Großvater“ genannt zu werden.
Als Hubert Batka, sein Jugendkaplan
in der Pfarre Alt-Simmering, 1965 als
Gemeindeleiter von St. Johannes in
den 5. Bezirk wechselte, folgten ihm
viele der Alt-Simmeringer – so auch
Robert mit seiner Familie. Jahrzehnte
lang gehörte die sonntägliche Fahrt
nach Margareten zur Routine der Fa-
milie.
Aber auch die Eherunde, ein monat-
liches Treffen für Jungvermählte in
der Pfarre Alt-Simmering, blieb ein
Fixpunkt im Leben des Paares. Als
Mitglied des 1886 in Simmering ge-
gründeten Mariazeller Prozessions-
vereins nahm er an vielen Wallfahr-
ten teil und war Schriftführer und                                              Ministrantenausflug Alt Simmering 1953.
später Kassenrevisor des Vereins.                      V.l.nr. unten: Hans Korneter, Jonny Layr / Mitte: Klaus Mitteregger,
Im Sommer schloss er sich mit seiner           Daniel Gegenbauer, Roman Blümel, Robert Vyskocil / Ganz oben: Karl Pilz
Familie immer den Urlaubsfahrten
der Margaretner Gemeinde an. Da-          Scharnier ein; das Backrohr konnte        wurden – vor allem, wenn es kein an-
bei war er oft an logistischen Arbei-     abgesenkt und hinaufgefahren wer-         deres Weihnachtsgebäck mehr gab!
ten beteiligt, es wurden mitunter so-     den und es gab eine elektronische         Seine Fürsorglichkeit der Familie ge-
gar Telefonkabel quer über den            Krankenglocke. Für seine Frau Anni        genüber zeigte sich auch in den vie-
Campingplatz verlegt!                     kaufte er immer wieder Küchenzube-        len Arbeitsstunden, die er in Woh-
                                                                                    nungsumbauten         seiner   Kinder
                                                                                    steckte.
                                                                                    An Technik war er stets interessiert.
                                                                                    Zum Beispiel richtete er sich in jun-
                                                                                    gen Jahren eine Dunkelkammer zur
                                                                                    Fotoentwicklung ein oder nützte be-
                                                                                    reits Anfang der 1990er-Jahre zu
                                                                                    Hause einen Computer. Mit diesem
                                                                                    erstellte er diverse Haushaltslisten,
                                                                                    zum Beispiel eine Katalogisierung
                                                                                    seiner etwa 500 Videokassetten. Mit-
                                                                                    unter fiel es ihm schwer, sich von
                                                                                    Dingen zu trennen. Dass seine Mut-
                                                                                    ter viele schöne, intakte und interes-
                                                                                    sante Gegenstände einfach wegge-
                                                                                    schmissen habe, erzählte er oft,
                                                                                    meist mit dem Nachsatz versehen:
Taufe von Maria – Juni 1982                                                         „Darum ist mir heute noch leid!“. Da-
Gerne war Robert auch bereit, im          hör, das ihr das Leben erleichtern        her war er auch stets auf der Suche
Heim praktische Verbesserungen            sollte. Doch kochtechnisch war seine      nach neuen Stauraum-Möglichkei-
vorzunehmen und seine Ideen ein-          Expertise nicht sehr groß – so hörten     ten. Die kleinste Nische konnte ge-
zubringen.                                die Kinder oftmals, wenn sie ganz         nutzt werden – etwa als Regal für
Auch die Fürsorge für seine Familie       oben im Küchenkasten auf merkwür-         neue Videokassetten!
drückte er durch viele kleine Verbes-     dige Küchenhelfer stießen: „ Ah, das      Dinge auf wohlüberlegte, regelkon-
serungen in der Wohnung aus. Vor-         hat der Vater einmal gekauft ...“. So     forme und technisch einwandfreie
rangig war für ihn Praktikabilität. Er    etwa auch die Keksmaschine, mit der       Weise zu tun, war ihm sehr wichtig.
liebte es, über Problemen zu brüten       sich Anni nicht anfreunden konnte,        Im Großen und im Kleinen. Selbst

                                                                                                            Oktober 2021
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beim Einräumen des Geschirrspülers.       optimalen Befüllungsplan in Ruhe          Auch wenn Robert nicht danach
Als er pensioniert war, gab er, um die    austüfteln und in die Tat umsetzen.       schrie, stieg doch die Anzahl der ihm
optimale Auslastung der Maschine          Robert war in großen Runden mit           verschriebenen Pillen in seinen letz-
zu gewährleisten, seiner Frau Anni        Fremden still und zurückhaltend, un-      ten Lebensjahren an – und leider ließ
stets hilfreiche Ratschläge, wenn sie     ter Vertrauten scherzte er gerne –        sein Erinnerungsvermögen nach.
dabei war, Geschirr in den Spüler zu      bisweilen übermütig! – und liebte es,     Wir werden ihn in Erinnerung behal-
räumen. Bis Anni schließlich meinte,      pointenreiche Gedichte oder Lieder        ten als fürsorglichen, überlegten
er könne seine Beratung wohl am           zum Besten zu geben.                      Menschen, der gerne mit anpackte –
besten umsetzen, wenn er ab sofort        Oft zitierte er beispielsweise Wag-       nach reiflicher Planung!
alleine dafür zuständig sei. Ab da        gerls Gedicht über die Heilkraft der
                                                                                      Maria Meinhart, Robert Vyskocils
wurde das Geschirr vom Rest der Fa-       simplen Kamillen und was der
                                                                                                       jüngste Tochter
milie nur noch zur Abwasch gestellt,      Mensch, statt diese zu nutzen, laut
und Robert konnte den jeweiligen          Waggerl, tut: „er schreit nach Pillen“!

                        „Sorget nicht ängstlich ...“
Auszüge aus einem Interview mit Robert Vyskocil in der Herbst-MZ 2009
Wie ist Dein Kontakt zur Kirche entstanden?                    Jugendliche und Kinder als Vertreter der Gemeinde beim
Ich bin von meiner katholischen Mutter religiös erzogen        Altar sein sollen. Ich selbst habe bis zu meinem 32. Le-
worden, war von Kind an mit der Kirche vertraut – ebenso       bensjahr ministriert.
meine drei Schwestern. Mein Vater war weniger religiös.        Was ist der Unterschied zwischen Deiner damaligen
Welche Erinnerungen hast Du an Deinen Simmeringer              Gruppe und unseren heutigen „Pinguinen" in
Jugendkaplan Hubert Batka? Was hat ihn besonders               St. Johannes?
ausgezeichnet?                                                 Es gibt eigentlich keine großen Unterschiede zwischen
Als Kaplan Batka 1955 nach Simmering kam, war ich              den Ministranten damals in Simmering und den „Pingui-
Oberministrant. Ich hatte ca. sechs Jahre vorher die Mi-       nen“ in St. Johannes – außer dass jetzt auch Mädchen da-
nistrantengruppe übernommen. Es waren damals etwa 20           bei sein dürfen.
Buben im Alter zwischen fünf und 13 Jahren. Kaplan Batka       Was hat Kaplan Batka der Simmeringer Jugend damals
wurden die Ministranten zugeteilt. Als er die große            geboten?
Gruppe sah, war er sichtlich erfreut. In späterer Folge wa-    Neben interessanten Heimabenden mit Diskussionen und
ren die Ministranten seine Lieblingsgruppe. 1965 hatten        mitreißenden Predigten bei Jugendmessen hat Hubert
wir in Alt-Simmering an die 50 Ministranten im Alter von       Batka schöne und preiswerte Urlaube in Italien angebo-
acht bis 32 Jahren. Es meldeten sich auch Erwachsene           ten. Aus diesen Jugendlagern haben sich dann die Fami-
zum Ministrieren!                                              lienlager entwickelt. Man lernte viele Freunde kennen und
                                                               war nach einem Jahr gleich wieder mit allen vertraut.

Im Pfarrsaal von Alt Simmering, 50er Jahre.
V.l.n.r.: Franz Gradinger (Vater von Anna Vyskocil), Hubert
Batka, Robert Vyskocil, Roman Blümel, Klaus Mitteregger
                                                               Pomposa 1967. V.l.n.r. vorne: Thomas Böhm, Martin
Welche Aufgaben sollen Ministranten im Gottesdienst            Vyskocil, Robert Vyskocil. Im Schatten des Sonnenschirms:
erfüllen: Vorbeten? Kommunion spenden? Sollen auch             Sonja Hausladen, Eva Vyskocil, Michael Böhm
Erwachsene beim Altar stehen und „ministrieren"?
Ich bin der Ansicht, dass der Altardienst kein Kinderspiel     Warum bist Du so viele Jahre auf diese „Sommerlager"
ist. Es gehören zum erwachsenen Priester auch erwach-          nach Pomposa mitgefahren? Hättest Du nicht
sene Ministranten – was nicht ausschließen soll, dass auch     manchmal lieber einen Urlaub nur allein mit Deiner
                                                               Familie verbracht?

Oktober 2021
Herbst-MZ                                              IN MEMORIAM                                                   13

Durch die vielen Freunde und Bekannten waren die Kin-          Inzwischen haben wir in Margareten viele gute Bekannte
der mit eingebunden. Die Eltern konnten jederzeit etwas        und Freunde gefunden. Daher fällt es mir schwer, St. Jo-
gemeinsam unternehmen, ohne Sorgen um die Kinder               hannes zu verlassen, obwohl es tatsächlich immer be-
haben zu müssen. Wenn ich alleine immer auf neue Plätze        schwerlicher wird, von Simmering die rund acht Kilometer
fahre, brauche ich einige Tage, um mich in der Gegend          nach Margareten zu fahren.
zurecht zu finden. Dies fällt weg, wenn ich jahrelang das
gleiche Urlaubsziel habe. Außerdem waren die Urlaube
sehr preisgünstig.
Was waren damals die Aufgaben Deiner Familie bei
diesen Fahrten?
Meine Frau Anni hatte in der Küche mitgeholfen – ich
weiß heute nicht mehr, wie viele Jahre lang. Ich bin oft mit
dem VW-Bus des Rektors hinuntergefahren, Anni mit den
Kindern in der Gruppe mit der Bahn. Ich hatte damals
noch kein eigenes Auto.

                                                               Fasching 1967. Eva, Robert, Anna, Martin Vyskocil
                                                               Welche Aufgaben hast Du am Anfang in St. Johannes
                                                               übernommen? Was ist im Laufe der Zeit für Dich bzw.
                                                               Deine Familie dazu gekommen?
                                                               Da das Heim damals gerade fertig geworden war und
                                                               eine Finanzierung dafür gefunden werden musste, war für
                                                               mich die Idee des Sonntagscafés die zur Finanzierung des
                                                               Heims einzig zielführende. Daher haben wir uns auch ent-
                                                               schlossen, beim Sonntagscafé mitzuwirken.
                                                               Was hast Du in den letzten Jahren in unserem Heim
Pomposa 1971. Martin, Anna, Stefan, Eva, Robert Vyskocil       repariert oder erneuert?
                                                               Der Einbau des großen Fensters im Projektionsraum war
Kannst Du uns eine Pomposa-Anekdote erzählen?
                                                               meine Idee und wurde gemeinsam mit Herrn Siegl durch-
Gerne: Der Campingplatz war etwa fünf Minuten vom
                                                               geführt. Weiters habe ich die Einrichtung für diesen Pro-
Strand entfernt. Auf einmal rief Frau Schmied ganz aufge-
                                                               jektionsraum eingebaut. Die Tür zur Bühne setzte ich ge-
regt, dass ihr Mann gerade ins Meer baden gegangen,
                                                               meinsam mit Herrn Jellinek um eine Stufe höher, damit
aber nicht mehr zu sehen sei.
                                                               sich die Spieler beim Abgang von der Bühne nicht den
Darauf begann ein hektisches Absuchen des Meeres. Bis
                                                               Kopf anschlagen.
sich unter die vielen suchenden Lagerteilnehmer auch
Herr Schmied dazugesellte und nach einer Weile fragte,
wonach denn eigentlich gesucht würde. Er konnte es
nicht wissen, er war auf dem WC gewesen ...
Was hat Euch bewogen, Hubert nach Margareten zu
„folgen“?
Für mich war die Pfarre Alt-Simmering weiterhin meine
zuständige Pfarre. Da wir jedoch das Urlaubsangebot
vom inzwischen zum Rektor von St. Johannes geworde-
nen Hubert Batka weiterhin nützten, besuchten wir auch
in Margareten jeweils die Jahresschlussmesse vor dem
Urlaub und die erste Hl. Messe im Herbst nach dem Ur-
laub. Nach dreieinhalb Jahren resignierte der neue Alt-
                                                               Goldene Hochzeit in Weyer, Juni 2011
Simmeringer Pfarrer, und es kam wieder zu einer Neube-
setzung der Pfarre. Nach einer kleinen Differenz mit die-      Woran erinnerst Du Dich noch gerne, wenn Du die
sem beschloss ich dann, ganz nach Margareten zu gehen.         Jahre in der Gemeinde St. Johannes zurück blickst?
Ihr fahrt jetzt Jahrzehnte lang fast jeden Sonntag,            An Urlaube in Pomposa, an die Kulturfahrten, an so man-
manchmal auch unter der Woche, in den 5. Bezirk. Ist           che Kirchweihfeste und an die Fronleichnamsfeiern im
das nicht manchmal schon beschwerlich?                         Park, sowie an schöne Gemeindeausflüge und besonders
                                                               interessante Lichtbildervorträge.

                                                                                                          Oktober 2021
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Was hat die Gemeinde St. Johannes, was andere nicht             dauerte auch fast 200 Jahre, bis er durchgesetzt war. Je-
haben?                                                          denfalls war es kein Wunsch von Jesus, er hatte verheira-
Zum Beispiel eine große Schar würdiger Ministranten,            tete Männer als Apostel.
ebenso sehr viele Mitarbeiter und keine Angestellten, al-       Was macht Dir die größten Sorgen, wenn Du an Deine
les Ehrenamtliche.                                              und die Zukunft Deiner Kinder und Enkel denkst?
Welche musikalische Messgestaltung spricht Dich am              Als Christ sage ich: Mit Sorgen kann ich weder künftiges
meisten an? Hast Du unter unseren Messliedern ein               Ungemach verhindern noch mein Leben um eine Se-
Lieblingslied?                                                  kunde verlängern. Daher habe ich keine Sorgen wegen
Ich bin ein Fan der rhythmischen Lieder, kann aber nicht        der Zukunft. Ja, vorsorgen soll man schon – aber so wie
aufzählen, welche mir besonders gefallen. Am liebsten           es in der Bibel heißt: „Sorget nicht ängstlich ...“
habe ich Lieder, bei welchen ich mitsingen kann – auch          Hast Du besondere Wünsche an die Gemeinde?
wenn ich vielleicht kein großer Sänger bin. Weniger ge-         Ja, einen Vorschlag betreffend der Kommunion: Es wäre
fallen mir Lieder, bei denen die Gemeinde nur den Refrain       schön, wenn die Kommunionspender sich links und rechts
singen darf.                                                    bei den Seitengängen aufstellen würden, wie es früher
Wie stehst Du zur „Amtskirche“, zu Frauen im                    schon war. Jedoch so, dass die Hostienspender außen ste-
Priesterdienst und zum Zölibat?                                 hen und Richtung Mitte die mit dem Kelch. So könnten
Christus hat keine „Amtskirche“ gegründet. Frauen im            die Gläubigen außen nach vorne gehen und neben der
Priesterdienst waren in den ersten Jahrhunderten selbst-        Bankreihe wieder zurück, damit entfällt das unnötige
verständlich, es gab keine „geweihten Priester", nur ge-        Durchkreuzen der Wege.
wählte Gemeindeleiter. Den Zölibat kann man vielleicht                           Das Interview führte Gerhard Ruprecht
aus der Sicht des 12. oder 13. Jahrhunderts verstehen: Es
                                                                PS: Der letztgenannte Wunsch ist Robert heuer jedenfalls
                                                                in Erfüllung gegangen …

Wir trauern um Regina Kanc
Am 18. September starb Regina KANC.                                                 sein, sondern helfen, dass sich inner-
Zusammen mit ihrem Gatten Ing. Horst                                                halb der Kirche erlebbare Gemein-
PLEYEL gehörte sie fünf Jahrzehnte un-                                              schaften bilden, die sich vom Geist
serer Gemeinde an. Zuletzt kam sie                                                  Jesu Christi getrieben wissen. Denen
aber nur mehr selten zur Sonntags-                                                  es darum geht, das Evangelium glaub-
messe. Und dabei war ihr anzusehen,                                                 würdig zu leben.
dass verschiedene Erkrankungen das                                                  In St. Johannes übernahm sie – auch
zunehmend erschwerten.                                                              in diesem Cursillo-Sinn – Schritt für
Da sie ihren Körper zu Studienzwecken                                               Schritt einige Aufgaben. Zunächst
der Anatomie der Wiener Universität                                                 wurde      sie   Mitarbeiterin   beim
zur Verfügung stellte, gab es kein Be-                                              Sonntagscafé, dann begleitete sie mit
gräbnis.                                                                            Ernst WRBA eine Firmgruppe und
Bei der Sonntagsmesse am 10. Oktober                                                machte schließlich die Ausbildung zur
wurde in unserer Gemeinde der Ver-                                                  Kommunionspenderin.
storbenen gedacht, die hier lange Zeit                                              Eine Sisyphus-Arbeit war die Herstel-
einige Aufgaben erfüllte. Auf diese wies                                            lung von etwa 6.000 Text-Dias, die zur
unser Herr Rektor Hans Bensdorp bei                                                 Zeit unseres Rektors Hubert BATKA
der Einleitung zum Gedenkgottes-                                                    die rhythmischen Liederhefte ablös-
dienst besonders hin.                                                               ten und mit denen die Liedtexte zum
                                                                                    Mitsingen über die Projektionslein-
Regina Kanc wurde am 19. Juli 1950 geboren, starb also          wand eingeblendet wurden.
viel zu früh, im Alter von 71 Jahren.                           Da es von Regina Kanc kein MZ-Interview gibt, beschrän-
Beruflich war sie Textilingenieurin. Sie arbeitete lange Zeit   ken sich die uns verfügbaren Informationen auf diese we-
in der Teppichindustrie, später an der Veterinärmedizi-         nigen Blitzlichter über ihr Wirken in unserer Gemeinde.
schen Universität Wien und zuletzt als Sekretärin in einem      Umso mehr
Elektro-Unternehmen in ihrem Wohnbezirk in Wien-Mar-            wollen wir ihr posthum für ihren Einsatz in St. Johannes
gareten.                                                        danken und sie der Liebe Gottes, an den sie unerschüt-
Über die Cursillo-Bewegung wurde sie 1970 auf unsere            terlich geglaubt hat, anvertrauen.
Gemeinde aufmerksam. Cursillo ist eine katholische,
                                                                                                       Gerhard Ruprecht
christliche Erneuerungsbewegung in der Kirche. Sie will
keine kirchliche Gruppierung neben schon bestehenden

Oktober 2021
Herbst-MZ                                           INFORMATION                                                   15

              Verein der Freunde des Rektorats
                        St. Johannes
                           Bericht über die Generalversammlung
 Am 22. Oktober fand die erste Generalversammlung des        Weiters wurde bei der Generalversammlung über Vor-
 Vereins der Freunde des Rektorats St. Johannes statt.       schlag des Vorstands unser vormaliger Rektor Christian
 Von den 29 Mitgliedern waren 21 gekommen bezie-             DIEBL einstimmig zum Ehrenmitglied auf Lebenszeit
 hungsweise vertreten und auch stimmberechtigt.              ernannt.
 Gäste konnten wir leider keine begrüßen. Auch der Vor-      Der Vereinsvorstand bittet alle Mitglieder und auch
 stand war vollzählig, inklusive der beiden optierten Mit-   Nichtmitglieder um Spenden an den Verein für die oben
 glieder – unserem Herrn Rektor Hans BENSDORP und            genannte und andere anstehenden Aufgaben unserer Ge-
 dem Vertreter des Rektoratsrats, Günther BACHER.            meinde, bei denen der Verein unterstützend helfen soll.
 Nach der Begrüßung durch den Vorstand und Erläute-          Sollten Sie noch nicht Mitglied sein, schließen Sie sich
 rungen zum Zweck des Vereins legte der Rektor dar, dass     uns bitte durch Ausfüllen einer Beitrittserklärung an und
 eine Sanierung der Elektrik im Heim dringend notwen-        machen Sie dann in den Generalversammlungen von Ih-
 dig sei, um zu verhindern, dass durch einen eventuellen     rem Stimmrecht Gebrauch.
 Kurzschluss ein Brand ausbricht. Es ist doch alles ziem-    Ein Beitrittsformular, das Sie dann einem Vorstandmit-
 lich in die Jahre – um nicht zu sagen: Jahrzehnte – ge-     glied übergeben können, sowie ein Zahlschein sind die-
 kommen. Die Kabel und Leitungen wurden durch Erich          ser MZ-Ausgabe beigelegt. Sie finden diese aber auch auf
 DUCHEK zwar immer angepasst, jedoch mit der gebo-           der Website von St. Johannes und beim Kircheneingang.
 tenen Sparsamkeit. Das Investitionsvolumen, das das
 Rektorat gemeinsam mit dem Verein „stemmen“ muss,           Es dankt allen im Voraus die Rektoratsgemeinde und der
 liegt laut ersten Schätzungen durch einen Fachmann jen-     Vorstand des Vereins
 seits von 30.000 Euro.
 Daraufhin stellte sich der interimistische Vorstand zur     Claus Janovsky, Obmann
 Wahl und wurde zur Gänze einstimmig für die nächste
                                                             Helmut Reindl, Obmann-Stellvertreter
 Funktionsperiode gewählt.
 Aus dem Gebarungsbericht unserer Kassierin Maria            Maria Binder, Kassierin
 BINDER ergibt sich ein derzeitiges Vereinsguthaben von      Reinhard Jellinek, Schriftführer
 rund 5.000 Euro, sodass noch großer finanzieller Bedarf
 besteht.                                                    Konto bei Erste Bank: IBAN AT26 2011 1843 9301 9500

                        Gedanken zu Allerheiligen

                                                                                                      Oktober 2021
16                                                     HUMOR                                              Herbst-MZ

                                            Witze! 
  „Lieber Vater im Himmel! Mein         Immer wenn ich Herzen und Namen             Die Krankenschwester in der
Gebet für das nächste Jahr ist: ‚Gib      in Bäumen eingeritzt sehe, denke         Psychiatrie: „Herr Doktor, was
 mir ein fettes Bankkonto und lass       ich nicht „Ach, wie süß", ich denke     machen wir mit dem Neuzugang
mich schlanker werden!‘ Aber bitte          nur „wie krass, dass Leute ein      auf Zimmer 6? Er hält sich für einen
  vertausch nicht wieder die zwei       Messer zu einem Date mitnehmen.“                        Wolf!"
Dinge miteinander wie letztes Jahr!                                              Der Arzt: „Auf keinen Fall darf ihn
                                                         
               Amen."                                                              seine Großmutter besuchen!“
                                              „Donnerwetter", ruft der
                                          Vorgesetzte, als er den neuen                         
 „Wie viele Gebote gibt es?" fragt         Beamten-Kollegen schlafend                 Die Sekretärin betritt das
            der Lehrer.                 vorfindet, „der hat sich bei uns aber     Chefzimmer und sieht, dass der
  „Zehn, Herr Lehrer!", antwortet         wirklich schnell eingearbeitet."        Hörer neben dem Telefon liegt,
               Erika.                                                            während der Chef in seinen Akten
                                                         
„Und wenn du eins davon brichst?"                                                blättert. Sie nimmt den Hörer, um
  „Dann gibt es nur noch neun."         Wieso treten immer mehr Deutsche           ihn aufzulegen. Der Chef ganz
                                                aus der Kirche aus?              hektisch, aber leise: „Halt!!!! Nicht
                                       Weil man den Platz im Himmel nicht      auflegen, meine Frau spricht noch!"
 Am Ufer des Sees Genezareth fragt       mit seinem Handtuch reservieren
 ein Tourist einen Schiffer, was eine                  kann.                                     
           Überfahrt kostet.                                                            Varieté-Besuch beim
                                                         
            „Fünfzig Dollar!"                                                   Betriebsausflug: Der Zauberkünstler
     „Was? Das ist ja Wahnsinn!",       Mein Freund erzählte mir neulich, er         bietet an, einen Menschen
      entrüstet sich der Tourist.       habe den Körper eines griechischen       verschwinden zu lassen und bittet
   „Ja, wissen Sie", belehrt ihn der        Gottes. Ich habe ihn dann            um einen Freiwilligen, der auf die
Schiffer, „Jesus ging über diesen See      aufgeklärt, dass Buddha kein            Bühne kommen soll. Da ruft ein
                zu Fuß."                       griechischer Gott ist.            Mitarbeiter: „Chef, fassen Sie sich
 „Kein Wunder", meint der Fremde,                                                ein Herz – es geht schließlich um
         „bei diesen Preisen!"                                                          das Wohl der Firma!"
                                        Eine Frau wird von einem Polizisten
                                           wegen zu schnellem Fahren                            
    Ein ehemaliger erfolgloser                       angehalten.                Während des Oktoberfestes sitzen
        Mittelstürmer einer             Daraufhin der Polizist: „Sie können       ein Engländer und ein Bayer am
 Fußballmannschaft stirbt. Als er in    doch hier nicht mit 80 durchrasen".     gleichen Tisch. Der Engländer fragt:
   den Himmel kommt, fragt ihn             Die Frau erwidert: „Ach, Herr        „Are you smoking?“ - Schüttelt der
  Petrus: „Mein Sohn, wie hast du       Polizist, das ist bestimmt nur mein         Bayer den Kopf: „Na, des is a
     bloß das Tor gefunden?"                Hut, der mich so alt macht."                    Lederhos’n!“
                                                                                               
Patient zum Doktor: „Immer wenn         Der Kontrollor fragt den 22-jährigen     „Guten Tag, gnädige Frau, ich bin
ich Kaffee trinke, bekomme ich so         Fahrgast nach der Fahrkarte. Der      der Klavierstimmer!“ – „Komisch, ich
 ein starkes Stechen im Auge. Was          zeigt nur eine Kinderfahrkarte.      habe Sie doch gar nicht herbestellt!“
           kann das sein?"               Kontrollor: „Das geht nicht, das ist     – „Das nicht, aber Ihre Nachbarn
   Doktor: „Sie müssen vor dem                  eine Kinderfahrkarte".               haben zusammengelegt!“
Trinken den Löffel herausnehmen."       Daraufhin der Mann: „Da sehen Sie
                                           mal, wie lange ich auf die Bahn                       
                                                  warten musste."                   Treffen sich zwei Schüler.
      Mama: „Karli, steh auf!"                                                   Sagt der eine zum anderen: „Hast
                                                         
 Karl: „Aber Mama, ich will nicht."                                               du schon etwas von der neuen
Mama: „Doch Karli, du musst! Steh       Kommt ein Staubsaugervertreter auf          Rechtschreibung gehört?"
             jetzt auf!“                 einen Bauernhof. Er schüttet einen       Sagt der andere: „Nein, ich bin
  Karl: „Sag mir nur zwei Gründe,       Sack Staub aus und sagt: „Alles was                Linkshänder!"
warum ich jetzt aufstehen und zur        mein Staubsauger nicht aufsaugt,
                                                     esse ich.“                                  
         Schule gehen soll."
  Mama: „Erstens, du bis 54 und           Daraufhin die Bäuerin: „Ich hole       Ausgewählt von Manfred Ruprecht
      zweitens Schuldirektor."              Ihnen einen Löffel, wir haben
                                           nämlich gerade keinen Strom."
                 
                                                         

Oktober 2021
Herbst-MZ                                              INFORMATION                                                  17

                                            Kurzmeldungen
              Wir trauern um …                                 Österreichischen Verwaltungspreis in der Kategorie 1
                                                               „Führung und Steuerung für mehr Effizienz“ zu gewin-
… Robert VYSKOCIL, der am 15. Juli im 88. Lebensjahr           nen.
verstorben ist, und                                            Nunmehr erweitern sich seine Aufgaben um die Erstel-
… Regina KANC, die am 18. September im 71. Lebensjahr          lung eines geographischen Grünflächeninformationssys-
von Gott abberufen worden ist.                                 tems sowie die Koordination der Datenbereitstellung des
Beide waren Jahrzehnte lang aktiv in unserer Gemeinde          Geodatenhaushaltes der Wiener Stadtgärten.
engagiert.                                                     Wir gratulieren Clemens sehr herzlich zu seiner Karriere
                                                               und wünschen ihm weiterhin viel Erfolg.
Nachrufe auf die beiden Verstorbenen finden Sie im vor-
deren Teil dieser Ausgabe.

… Gertrude LUTHWIG, die an einigen Kulturfahrten von
St. Johannes teilgenommen hat und am 5. Oktober im
Alter von 83 Jahren plötzlich und unerwartet von uns ge-
gangen ist. Das Begräbnis fand am 20. Oktober am Fried-
hof Jedlesee, die Seelenmesse am 27. Oktober in der
Pfarre Donaufeld statt.

Wir werden den Verstorbenen ein dankbares und ehren-
des Andenken bewahren.

               Wir gratulieren …
                                                                     Der frischgebackene Ingenieur Clemens Weiss
Unser Ministrant und Livestream-Regisseur Clemens
WEISS erntet weiter berufliche Erfolge. Vor kurzem                       Besondere Geburtstage
wurde ihm der Standestitel „Ingenieur“ für die in den ver-
gangenen Jahren durchgeführten Projekte verliehen.             Walter GRAF, der Gatte unserer Mesnerin, wurde am 4.
Und mit Anfang Oktober bekam er die Leitung der                Oktober unglaubliche 99 Jahre alt. Er ist unser ältestes
Gruppe „Planungsgrundlagen und „d.b.g.“-Management             Gemeindemitglied, und wir wünschen ihm, dass wir
in der MA 42 übertragen.                                       nächstes Jahr gemeinsam den 100er feiern können.
Schon bisher war er als Leiter der Gruppe „d.b.g-Ma-
nagement“ für die fachliche Leitung der Stützpunktlei-
tungen der Gartenregionen, der zentralen Fachgruppe
„Baumpflege“, der Objektleiter der Gruppe „Spielplatzsi-
cherheit“ und der Baum- und Spielplatzkontrollore ver-
antwortlich. Ebenso fällt die Leitung der inhaltlichen Ent-
wicklung der Module „d.b.g. Grün“, „d.b.g. Baum“ und
„d.b.g. Spiel“ in seinen Aufgabenbereich.
Besonders die Bereitstellung der „d.b.g.“-Daten als Pla-
nungsinstrument für die Ressourcensteuerung und Res-
sourcenplanung mittels eines EDV-gestützten Grünflä-
chenmanagements, die Erstellung von standardisierten
Auswertungen betreffend Flächen-, Linien- und Punkt-
daten der Wiener Stadtgärten und die Datenbereitstel-
                                                                                     Walter Graf
lung und Festlegung von Produkten und Leistungen als
Basis für die Kostenrechnung waren ihm stets ein großes        Die langjährige treue Kirchenbesucherin Dr. Lia PATZNER
Anliegen. Ein weiteres Aufgabengebiet ist die Pflege des       feierte am 30. Juni ihren 95. Geburtstag.
Personalstandes in der „d.b.g.“- Zeiterfassung und über-
gangsweise der Datenabgleich mit den Personalsoft-             Elfriede PRASCHAK, früher Jahrzehnte lang Sängerin im
wareprodukten.                                                 Chor und maßgebliche Funktionärin im Sparverein,
Im Jahr 2019 gelang es seiner Abteilung mit dem Projekt        beging am 13. Juli ihren 90. Geburtstag.
„Grünraummanagement der Wiener Stadtgärten“, den

                                                                                                         Oktober 2021
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