IHK-JOURNAL - IHK Koblenz

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IHK-JOURNAL - IHK Koblenz
NOVEMBER 2016 | www.ihk-koblenz.de | Postfach 20 08 62, 56008 Koblenz

NACHRICHTEN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER KOBLENZ

    IHK-JOURNAL
     DAS REGIONALE WIRTSCHAFTSMAGAZIN

     No 11

     Fünf „Musts“ in Sachen              Was Kleingewerbetreibende      Rohstoffreiches
     Digitalisierung                     unbedingt wissen sollten       Rheinland-Pfalz

       STEIN FÜR STEIN: WIE VIEL WEITERBILDUNG WERT IST
IHK-JOURNAL - IHK Koblenz
IS

                                                                                                                                            NSCHEID
                                                                                                                                                    ER
                                                                                                                                                    LO
                                                                                                                                                                              S
                                                                                                                     DE
                                                                                                                     LÜ

                                                                                                                                                                         SUNDERN
                                                                                                                                                    HN
                                                                                      LEVERKUSENIE
                                                                                                                   REMSCHEID

 AAALS

                                                                                                                                                                                         BERG
                           JÜLICH

                                                                                                                                                                                        ALLEN
                                 BERGHEIM

                                                                                                                                                                                       SCHM
             SIEG
                  GE                                                                                                                                    TAL
                                                                                                                                                        KREUZ
CHE ERFTSTADTBU                                                                                                                             WALD
                                                                                                                                            BRÖ

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                       DORF

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                                                                                                                                            L
                                                                                                                                                    FRIESENHAGEN
           KIRCHEN

                                                                                                              KÖNIGS
                                                                                                                      WINTER
                                     KERPEN

                                                                                                                                                             KIRCHEN

                                                                                                                                                             BETZ

                                               N
                                                                                                                                              FORST
                                                                                                                                              WALLM
                                                                                                                                             ENROTH
                                                                                                                                                             DORF
                                                                     SWIST                                                                                          HER
                                                                                                                                                            MITTELHOF

                                                                                                                                            FÜRTHEN
                                                                                                                                                   DORF
                                                                                                                                       HAMM

                                                                     TAL                                                        PRACHT
                                                                                                                                            HÖVELS WEITEFELD
                                                                                                                       ÖLSEN
                                   BORNHEIM

                                                                                                                               BIRKENBEUL

   SCHLEI                                                                                                                                   WISSEN
                                                                                                                               OBERBACH
                                                                                                                                                                   BAD DAADEN
           EUS

                                                                                                                               SÖRTH
      DE                                                                                                      AS ALTENKIRCHEN WINNEN
                                                                                                                              MARIENBERG
                                                                                                  ANDERNACH

                                                                                                                                                  HACHENBURG
                                                                                              DERNAU

                                                                       ALTE                                   BACH DIERDORF WEST
                                                                                                                       EICHEN
                                                                                                                                 URBACH

       N                                                              NAHR                                                                                         ERB
                                                                    ACHT
                                                                                                                                                  STAUDT
                                                                                                         STADT
                                                                                                         NEU
                                                                                                                     OBER
                                                                                                                     LAHR

                                                                                                                                                                                                 SELTERS
                                                                                                                                        NORD                       URG
                                                                                                                                               WIRGES

                                                                                                                                        HOFEN
                                                                                                                      BREIT
                                                 HÜMMEL

                                                   NÜRBURG                                                                                                                                            WEIL
                                                       WERSHOFEN

                                                                                                                                        MELS
                                                          SCHULD

                                                                                                                                                                   GIROD                              ROD
                                                                                                                    SCHEID
                                                                                                           neuwiedBAUR
                                                   MÜLLEN                                                                               BACH     MONTA                                              HÜN
                                                                                              BAAR

                                                                                                                    KOBLE
            HALL

                                                         mayen
                         KE
            SCHL
             AG        RPEN
                                               NOHN
                                                   BACH DR
                                                        EES                                                                                                                            AARBERG
                                                                                                                                                                                                 STETTEN
                                                                                                                                                                                                     IDSTEIN
               HILLESHEIM
                                                                                                                                                                                         HOHEN

                                                                   coch
                   EIFEL

                                                                                                                                                                              WIES
                                                                                                                                                                                          STEIN
BLEIALF

                                                                                                                    NZ
     BUC                                                                                                                                                                                                        BORN
                                                   nürburg

                                                                                                  mendig

                                                                                                                                                                                                                ESCH
     HE
                                                                   em                                                   DIEZ
                                                                                                                                                                        RÜDES BADEN
     T
                                                                                          ZELL

LÜNE                                                               KRÖV                                                                     RETTERT                                                                  FRANK
BACH
                                                        wittlich
                                                                   TRABEN-
                                                                   TRARBACH                                         NASSAU                                              HEIM                      RÜSSELS            FURT
               BURG

WAXWEILER                                                                                                           BREITSCHEID
 BOLLEN                                     BERNKASTEL- SIMM                                                                                                                                        HEIM
                                                               BINGEN
                                                                                                                                                                                                   TREBUR
                                                                                                                                                                           MAINZ
                 BIT

                                                                                                                                                                        INGELHEIM

  DORF                                      KUES HAHN KIRN ERN OCKENHEIM                                                                                                                                   WEITER

                   TRIER
                                                                                                                                                                                                           STADT
                                                                            MEHRING
                                                                                                                    IDAR-GENSINGEN
                                                                                                           MORBACH

                        ALLEN                                                                                                                                                                          BÜTTELBORN
                                                                                                                    OBERSTEIN                                                                               DARMSTADT
                                                                                                    HATTGENSTEIN

                   KONZ BACH                               THAL                                                                 ST.
                                                                                                                                                                                         MM

                                                                                                                                  BAD
              IGEL

                                                                                                                                                                                         HA

                                                                                                                            JOHANN                                                                                  PFUNGSTADT
                                                 MANDERN

                                                                                                                                                                                                           HEIM
                                                                                                                                                                                                           GERNS

                                                           FANG GEISFELD
                                                                                                                                                                                                                LORSCH

                                                                                                                    SCHWOLLEN
                                                                                                                                                                                                    BIBLIS
                                                           HERMESKEIL
                                   HEDDERT
                                                                                                               OBERH
                                                                                                                                  KREUZNACH
                      SAAR
                      BURG  BORN
                            RREN
                            VIERHE

             TA                    SCHILLINGEN
                                                                                                                                                                                                     BÜRSTADT       BENSHEIMREINHEIM
            WERN                                                                                              AMBACH
                                   HENTERN
                                                                                              BRÜC                                                                                                    LAMPERT       HEPPENHEIM MICHELSTADT
                            ZERF

                                 WEISKIRCHEN
                                                                                               KEN
                                                                                                                               ALZEY WORMS                                                                               BIRKEN WALD-
                                 WALDHÖLZ
           PALZEM DILMAR
             KREUZWEILERBACH                                                                                    BAUM                                                                                  HEIM

                                                                                                                                               LUDWIGS
                                                                                                                                                                                                                                MÖRLENBACH
                                                                                                                                                                                                             NHEIM
                                                                                                                                                                                                             VIER

                                                                                                               HOLDER KIRCHHEIM                                                                                          AU     MICHEL
                                                                                                                                                                                                                           ACH
                                                                                                                                                                                                                           ABSTEIN

                      BEUREN
                                                   NONN
                                                   WEILER                                                      KUSEL BOLANDEN                                                                                                           BACH
                                            HAUSBACH

                                                                                                               LANDSTUHL
                                                                                                                                                 HAFEN
                                                                                                                                                                                                                                               WALL
                                                                    WADERN
                                   BRÜCKEN
                                                                          EISEN
                                              LOSHEIM

                                                                                              FELDEN

                                                                                     EIW
                                                                                                                                                                                                                                               DÜRN
   NGEN-

                                                                                              NOH

                                                                                     EILER                         WALDMOHR
   DORF
   BUTZ
   TETTI

                                                                                                                                  KAISERS
                                                                                                                                 LAUTERN                BAD DÜRKHEIM
      DORF
      TÜNS

              FAHA BACHERN                                                   FREISEN
   PERL        METTLACH                                                                                       käshofen                                                                                                                        BUCHEN
                                                                                                                                                                        NEU
                                                                                                                               bach
                                                                                                                               wies

                                                                                                                                                                                                                                             MOSBACH
                                                                             REITSCHEID

              MERZIG                                                                                                                                SPEYER
                                                                                                              BRÜCK

                                                                               NAMBORN
                                                                      ST.LEITERSWEILER
                                                                      WENDEL
                                                                                                               ZWEI

                DILLINGEN
                                                                      HOM                                                                                               STADT            LINGEN
                                                                         NEUNKIRCHEN
                                   SAAR

                SAARLOUIS                                                                                                                                                                FELD
                                                                                                                                                                                                                                 BRONN
                                                                                                                                                                                                                                 HEIL

                                                                      BURG
                                                                                                                 EN

                WADGAS
                            LINGEN
                            VÖLK

                                                                                                                                                                    BERGZABERN
                                                                                                                                                                    BAD

                                                                                                                                                                                       NDEL
                                                                                                                                                                                       KA
                                                                                                                                                                                    MINFELD
                                                                                                                                                                           LANDAU

                   SEN
                   HERRN
                   ÜBER

                                                                      BLIESKASTEL
                                                                                                                   PIRMAS
                       WEHRDEN

                                                                             MANDEL                                                                                                                                        SINS
                                                                                                                                                                                                           BERG
                                                                                                                                                                                                           HEIDEL

                     WER
                                                                                                                                                                                                 HOCKEN
                                                                     WOLFERSHEIM

                                                                                                                      ENS
                                                                                                                                                                                                           WALLDORF

                     BELN
                                                                             BACHTAL                                                                                                                                       HEIM
                                                                                                                                                                        STEINFELD

                                                                                                                                                                                                  HEIM

                                                                             BLIESDALHEIM
                                                                                         ALT
                                                          KLEINBLI
                                                                           GERSHEIMWALSHEIM

                                                                                                                                      LEM
                                                                                         HEIM
                                                            TTERS                        BÖCKWEILER

                                                             DORF
                                                                                                                                        BERG
                                                                                         UTWEILER
                                                                                          BAUM
                                                                                          BUSCH

                                                                                                                                                                                              PHILIPPS
                                                                                                                                                                                              BURG BRUCHSAL

                                                                                                                                                                                              KARLSRUHE
                                                                                                                                                                                        ETTLINGEN PFORZ
                                                                                                                                                                                     MALSCH CALW
                                                                                                                                                                                    RASTATT HEIM
                                                                                                                                                                                    BADEN
                                                                                                                                                                                    BADEN
IHK-JOURNAL - IHK Koblenz
STANDPUNKT         3

                      „KARRIERE MIT LEHRE“
                      IST AKTUELLER DENN JE

                                               424 AUSZUBILDENDE HAT DIE IHK KOBLENZ VOR KURZEM BEI DER BESTEN-
                                               EHRUNG FÜR IHRE „SEHR GUTEN“ LEISTUNGEN AUSGEZEICHNET. Eine tolle
                                               Leistung, zu der wir herzlich gratulieren! Diese jungen Menschen haben für ihren
                                               Karriereweg den richtigen Grundstein gelegt. Gerade beruflich ausgebildete Fach-
                                               kräfte werden wir in unseren Unternehmern in Zukunft dringend benötigen.

                                               Trotzdem zieht es immer mehr Jugendliche an die Hochschulen. Diesem Trend
                                               müssen wir entgegenwirken – und damit meine ich die Unternehmer, Personalver-
                                               antwortlichen und Entscheider in unseren Reihen. Wir müssen alles tun, damit sich
                                               das Image der bewährtesten Rekrutierungsplattform im deutschen Mittelstand
                                               wieder verbessert!

                                               Es geht nicht darum, akademische und berufliche Abschlüsse samt ihrer Gehalts-
                                               tabellen stoisch gegeneinander auszuspielen. Oder gar die akademische Ausbil-
                                               dung zu negieren. Aber es geht darum, Perspektiven aufzuzeigen, Karrierewegen
                                               ein Gesicht zu geben und mit unseren Angeboten und Perspektiven, die überdies
                                               auch eine berufliche Weiterbildung bietet, zu überzeugen. Und eine Möglichkeit ist
Manfred Sattler ist Präsident der Industrie-   das Duale Studium, das den jungen Menschen die Chance gibt, gleichzeitig zu
   und Handelskammer (IHK) Koblenz.
                                               studieren und eine Praxis-Ausbildung zu machen.

                                               Und bei aller Bescheidenheit: Das können nur wir! Ein Trumpf, dessen wir uns
                                               bewusst sein müssen und den wir auch spielen sollten. Helfen Sie mit, dass die
                                               berufliche Aus- und Weiterbildung nicht von der Agenda verschwindet. Zahlreiche
                                               Schlüsselfunktionen in unseren Betrieben werden von Leistungsträgern besetzt,
                                               die dual aus- und fortgebildet sind. Das wird in der öffentlichen Wahrnehmung hier
                                               und da auch ganz gerne mal vergessen.

                                               Es liegt in unseren Händen, sicherzustellen, dass auch die nachfolgenden Genera-
                                               tionen diese Chance wahrnehmen – und damit eine Berufswahl treffen, die
                                               zukunftssicher ist, zahlreiche Karriereoptionen bietet und gleichzeitig auch den
                                               Verbleib in der heimischen Region ermöglicht.
IHK-JOURNAL - IHK Koblenz
4               INHALTSVERZEICHNIS

                                        IHK INFORMIERT

                         Die neue IHK-Vollversammlung 06

                                      Kurz und kompakt 08
                                                                                                                        14
                               WIRTSCHAFT IN ZAHLEN

                           Fortbildung als Karrierefaktor 12

                                                                                                                                   FOTO: FOTOLIA
                                             TITELTHEMA

                                          Stein für Stein 14    WERT DER WEITERBILDUNG
                                                                In den Köpfen vieler Menschen hat sich festgesetzt: Karriere gelingt
                                                                mit einem Studium am besten. Doch viele Fakten belegen, dass das
                                                                nicht stimmt. In unserem Titelthema zeigen wir die Perspektiven
                                  WIRTSCHAFTSTRENDS             auf, die auch eine berufliche Weiterbildung bietet.

                        Die Checkliste zur Digitalisierung 19

                       Rohstoffreiches Rheinland-Pfalz –
                                 Das Kannenbäckerland 22

                                       POLITIK AKTUELL
                                                                                                                         22
                      DIHK: Neues aus Berlin und Brüssel 26

                                            Zur Sache
                                 „Durchbruch“ bei der
                               Erbschaftssteuerreform 27

                                                                                                                                                   FOTO: FOTOLIA
                                                Hingehört
                                   Flüchtlinge im Betrieb:
                         Wie läuft die Integration bisher? 28
                                                                  DER TON MACHT DEN ERFOLG

                                                                  Wo liegen die Ursprünge des wirtschaftlichen Erfolgs einer Region?
                                   IHK INTERNATIONAL              Ein Blick auf den geografischen Westerwald lässt die Struktur einer
                                                                  Entwicklung erkennen, an deren Anfang der Rohstoff steht. In unse-
                         5 Fragen an Barbara Zollmann,            rem Wirtschaftstrend dreht sich alles um den Ton.
                        Geschäftsführerin der AHK Korea 29
IHK-Journal 11/2016
IHK-JOURNAL - IHK Koblenz
INHALTSVERZEICHNIS       5

                                                    43                                                WIRTSCHAFT IN DER REGION
                                                                                                      34 Ahrweiler
                                                                                                      35 Altenkirchen
                                                                                                      36 Bad Kreuznach
                                                                                                      37 Birkenfeld
                                                                                                      38 Cochem-Zell
                                                                                                      39 Koblenz-Stadt
                                                                                                      40 Mayen-Koblenz
                                                                                                      41 Neuwied

                                                                FOTO: FOTOLIA
                                                                                                      42 Rhein-Hunsrück
                                                                                                      43 Rhein-Lahn
LORELEY RELOADED
                                                                                                      44 Westerwald
Zuletzt war die Loreley unter dem Stichwort „Siffgate“ richtig
groß in den Schlagzeilen. Damit soll nun Schluss sein. Die Bagger
rollen für einen neuen Kultur- und Landschaftspark. Unser Regio-                                      RECHT UND STEUERN
nalgeschäftsführer Richard Hover ordnet ein.
                                                                                                      46 Was Kleingewerbetreibende
                                                                                                         wissen müssen

                                                                                                      NACHGEFRAGT BEI ...

                                                        48
                                                                                                      48 David Lang

                                                                                                      ZU GUTER LETZT
                                                                                                      50 Karikatur

                                                                                                      RUBRIKEN
                                                                                FOTO: JÖRG PECHTOLD

                                                                                                      31 Wirtschaft im TV
                                                                                                      32 Buchmarkt
                                                                                                      45 Veranstaltungsvorschau

           SCHÜTTEL DEIN HAAR FÜR MICH                                                                49 Genuss und Region
                                                                                                         Impressum
           David Lang ist einer der besten Musiker seines Fachs. Er
           ist Deutscher Meister – und erreichte bei der Weltmeister-
           schaft den achten Platz. Und er hat sein Instrument auch
           immer dabei. David Lang spielt Luftgitarre. Und hat uns                                    Titelfoto: Fotolia
           ein Interview gegeben.

                                                                                                              www.facebook.com/IHK.Koblenz

                                                                                                               www.twitter.com/ihk_koblenz
IHK-JOURNAL - IHK Koblenz
6   IHK INFORMIERT

    In eigener Sache

    Sie haben gewählt:
    Die neue IHK-Vollversammlung steht

    Die Wahl zur neuen Vollversammlung der Industrie- und Han-
    delskammer (IHK) Koblenz ist abgeschlossen. Vier Wochen lang
    waren die mehr als 90.000 IHK-Betriebe im Norden von Rhein-
    land-Pfalz zur Abstimmung aufgerufen – jetzt steht fest, wer in
    den nächsten fünf Jahren über die IHK-Vollversammlung die
    Interessen der regionalen Wirtschaft vertritt. 35 Vertreter
    haben die Unternehmer neu in die Vollversammlung gewählt.
    37 der bisherigen Vollversammlungsmitglieder, die wieder zur
    Wahl angetreten waren, wurden erneut in das Gremium gewählt.
    Unter den gewählten Kandidaten sind dieses Mal 14 Frauen. Der
    weit überwiegende Teil der Vollversammlungsmitglieder kommt            Die neue IHK-Vollversammlung wird am 20. Januar 2017 erst-
    aus klein- und mittelständischen, inhabergeführten Unterneh-           mals in der neuen Besetzung zusammenkommen und ihre Tätig-
    men. Das entspricht der klassischen Mitgliederstruktur der IHK         keit für die Amtszeit von 2017 bis 2021 aufnehmen. Bei dieser
    Koblenz. Insgesamt haben sich über 7.000 Unternehmen aus               Sitzung werden auch der Präsident oder die Präsidentin der IHK
    der Region an der IHK-Wahl beteiligt.                                  Koblenz und die Mitglieder des Präsidiums neu gewählt.

    Die Mitglieder der neuen                       Wahlbezirk Landkreis Mayen-Koblenz           Krempl, Hans, Hans Krempl Haustechnik
    IHK-Vollversammlung:                           (4 Sitze)                                    GmbH, Koblenz
                                                   Berndt, Peter, KB Fenster GmbH, Kruft        Sangl, Volkmar, DEG Alles für das Dach e.G.,
    Wahlgruppe I (Industrie – 25 Sitze)            Boltersdorf, Detlef, Brohl Wellpappe         Koblenz
    Wahlbezirk Landkreis Ahrweiler (2 Sitze)       GmbH & Co. KG, Mayen                         Schreiber, Hermann-Josef, Bier Schneider
    Eckel, Dr. Antje, Dr. Eckel Animal Nutrition   Hachmeister, Martin, Betonwerk Heinrich      GmbH & Co. KG, Mülheim-Kärlich
    GmbH, Niederzissen                             Hachmeister Andernach GmbH, Andernach
    Schütz, Peter Josef, Eifel-Destillerie         Weig, Moritz J., Moritz J. Weig              Wahlgruppe III (Einzelhandel – 11 Sitze)
    P.J. Schütz e.K., Lantershofen-Ahrweiler       GmbH & Co. KG, Mayen                         Wahlbezirk Landkreis Ahrweiler (1 Sitz)
                                                                                                Schäfer, Jörg, REWE Jörg Schäfer OHG,
    Wahlbezirk Landkreis Altenkirchen              Wahlbezirk Landkreis Neuwied (3 Sitze)       Bad Neuenahr-Ahrweiler
    (3 Sitze)                                      Berthold, Klaus, HB Schutzbekleidung
    Böhmer, Christoph, Maschinenbau Böhmer         GmbH & Co. KG, Thalhausen                    Wahlbezirk Landkreis Altenkirchen
    GmbH, Steinebach                               Rinklake, Dr. Kai, SKYLOTEC GmbH, Neuwied    (1 Sitz)
    Schumacher, Heinz-Günter, EWM.Eichel-          Runkel, Rainer, Winkler und Dünnebier        Hammer, Volker, Hammer GmbH,
    hardter Werkzeug- & Maschinenbau GmbH,         Süsswarenmaschinen GmbH, Rengsdorf           Altenkirchen
    Eichelhardt
    Winters, Andreas, rewi druckhaus               Wahlbezirk Rhein-Hunsrück-Kreis              Wahlbezirk Landkreis Bad Kreuznach
    Reiner Winters GmbH, Wissen                    (2 Sitze)                                    (1 Sitz)
                                                   Heinrichs, Kathrin, Heinrichs & Co. KG,      Ess, Matthias, Verlag Matthias Ess e.K.,
    Wahlbezirk Landkreis Bad Kreuznach             Dommershausen                                Bad Kreuznach
    (2 Sitze)                                      Sapper, Thomas, DFH AG, Simmern
    Bott, Maren, Bauunternehmen Johann Bott                                                     Wahlbezirk Landkreis Birkenfeld (1 Sitz)
    GmbH, Guldental                                Wahlbezirk Rhein-Lahn-Kreis (2 Sitze)        Schapperth, Oliver, Steuer Modeschmuck
    Graffe, Markus, MTS Maschinen- und             Heuchemer, Laura Corinna, Heuchemer          GmbH & Co. KG, Hottenbach
    Stahlbautechnik Markus Graffe GmbH,            Verpackung GmbH & Co. KG, Bad Ems
    Langenlonsheim                                 Jacoby, Thorsten, Erlenbach GmbH, Lautert    Wahlbezirk Landkreis Cochem-Zell (1 Sitz)
                                                                                                Röhrig, Volker, Bauzentrum Röhrig GmbH,
    Wahlbezirk Landkreis Birkenfeld (1 Sitz)       Wahlbezirk Westerwaldkreis (4 Sitze)         Treis-Karden
    Haupt, Achim, Julius Haupt GmbH,               Geimer, Jens, Westerwald-Brauerei
    Idar-Oberstein                                 H. Schneider GmbH & Co. KG, Hachenburg       Wahlbezirk Kreisfreie Stadt Koblenz
                                                   Klöckner, Stefanie, Birkenhof-Brennerei      (1 Sitz)
    Wahlbezirk Landkreis Cochem-Zell (1 Sitz)      GmbH, Nistertal                              Schmitt, Joachim, Farben Schmitt GmbH,
    Mohr, Sabine, Druckerei Möhnen OHG,            Mann, Markus, Mann Naturenergie              Koblenz
    Cochem                                         GmbH & Co. KG, Langenbach
                                                   Szczesny-Oßing, Susanne, EWM Industry        Wahlbezirk Landkreis Mayen Koblenz
    Wahlbezirk Kreisfreie Stadt Koblenz            GmbH, Mündersbach                            (1 Sitz)
    (1 Sitz)                                                                                    Kargl, Axel, Kargl Büro- und Datentechnik
    Sonnenberg, Dr. Karl-Heinz,                    Wahlgruppe II (Großhandel – 4 Sitze)         GmbH, Mülheim-Kärlich
    Energieversorgung Mittelrhein AG, Koblenz      Burkard, Reiner, Burkard Holzhandel GmbH,
                                                   Lahnstein
IHK-JOURNAL - IHK Koblenz
IHK INFORMIERT           7

                                                                                                                                   ANZEIGE

Wahlbezirk Landkreis Neuwied (1 Sitz)           Wahlbezirk Landkreis Altenkirchen
Degenhart, Christina, Löhr Automobile           (1 Sitz)
GmbH, Neuwied                                   Bellersheim, Thomas, Bellersheim
                                                GmbH & Co KG, Neitersen
Wahlbezirk Rhein-Hunsrück-Kreis (1 Sitz)
Kaefer, Hildegard, Kaefer GmbH & Co. KG,        Wahlbezirk Landkreis Bad Kreuznach
Sohren                                          (1 Sitz)
                                                Langenfeld, Stefan, Creditreform Bad
Wahlbezirk Rhein-Lahn-Kreis (1 Sitz)
Bayer, Alexander, Modehaus Bayer GmbH,
                                                Kreuznach Langenfeld KG, Bad Kreuznach
                                                                                                          Ihre Halle
Nastätten                                       Wahlbezirk Landkreis Birkenfeld (1 Sitz)
                                                Ackermann, Dr. Lothar, Forschungsinstitut
Wahlbezirk Westerwaldkreis (1 Sitz)             für mineralische und metallische Werk-
Sauter, Frank, Hüter Einkaufszentrum GmbH       stoffe, Edelsteine/Edelmetalle GmbH,
& Co. KG, Wirges                                Idar-Oberstein

Wahlgruppe IV                                   Wahlbezirk Landkreis Cochem-Zell
(Verkehrsgewerbe – 3 Sitze)                     (1 Sitz)
Altmann, Joachim, Gebr. Schröder                Binz, Stefan, Beratungsstelle RHZ –
GmbH & Co. KG, Ebernhahn                        „Kommunikationssysteme für Blinde und
Normann, Andreas, Matthias Normann              Sehbehinderte“, Zell
Spedition GmbH & Co. KG, Bendorf
Scheidweiler, Willi, W. Scheidweiler GmbH,      Wahlbezirk Kreisfreie Stadt Koblenz
Neuwied                                         (3 Sitze)
                                                Boysen, Dr. Werner, Dr. Boysen Manage-
Wahlgruppe V                                    ment + Consulting GmbH, Koblenz
(Banken/Versicherungen – 6 Sitze)               Küster, Wolfgang, Dornbach GmbH
Harner, Andreas, Volks- und Raiffeisenbank      Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Neuwied-Linz eG, Neuwied                        Steuerberatungsgesellschaft, Koblenz
Höser, Wilhelm, Westerwald Bank eG,             Neumann, Dr. Thorsten, Dr. Thorsten
Hachenburg
Kuch, Michael, VR Bank Rhein-Mosel eG,
                                                Neumann GefDa Sachverständigenbüro,
                                                Koblenz
                                                                                                          Ihr Büro
Ochtendung
Laue, Uwe, Debeka Versicherungen, Koblenz       Wahlbezirk Landkreis Mayen Koblenz
Müller, Walter, Volksbank Koblenz Mittelrhein   (1 Sitz)
eG, Koblenz                                     Kaiser, Werner, Kaiser Ingenieurbau GmbH,
Reingen, Dr. Andreas, Sparkasse                 Andernach
Westerwald-Sieg, Bad Marienberg
                                                Wahlbezirk Landkreis Neuwied (3 Sitze)
Wahlgruppe VI (Tourismus/                       Hack, Peter, Hack Aktiengesellschaft,
Gastronomie/Freizeit – 4 Sitze)                 Kurtscheid
Hees, Silvia, Hotel Weinhaus Halfenstube,       Jansen, Karl, Marx & Jansen Revisions- und
Senheim-Senhals                                 Treuhand-GmbH Wirtschaftsprüfungsgesell-
König-Kunz, Karolin, Hotel Landgasthof          schaft und Steuerberatungsgesellschaft,
„Zum weißen Schwanen“ GmbH, Braubach            Großmaischeid
Lorenz, Dagmar, Dagmar Lorenz „Romantik         zur Hausen, Christian, Akzentum GmbH,
Hotel Sanct Peter“, Bad Neuenahr-Ahrweiler
Mehlhorn, Hans-Joachim, Diehl’s Hotel
                                                Rengsdorf
                                                                                                          Ihr Haus
GmbH, Koblenz                                   Wahlbezirk Rhein-Hunsrück-Kreis
                                                (1 Sitz)
Wahlgruppe VII                                  Dauer, Rene, Busch Textilservice
(Handelsvermittlungen – 2 Sitze)                GmbH & Co. KG, Bärenbach
Löhmar, Rolf, Löhmar Elektro GmbH, Urmitz
Schütz, Ria, Generalagentur AXA Versiche-       Wahlbezirk Rhein-Lahn-Kreis (1 Sitz)
rungs AG, Lahnstein                             Wings, Stefan, Beratungsbüro Wirtschaft

Wahlgruppe VIII
                                                GmbH, Lahnstein
                                                                                                   Wilhelm Bouhs
(Dienstleistung – 17 Sitze)                     Wahlbezirk Westerwaldkreis (3 Sitze)
                                                                                             Hoch-, Tief-, Ingenieurbau GmbH
Wahlbezirk Landkreis Ahrweiler (1 Sitz)         Abresch, Wendelin, Wendelin Abresch          Frankenbachstraße 12 | 53498 Bad Breisig
Kohnen, Alexander, Alexander Kohnen             „Abresch Consulting“, Montabaur              Tel.: 0 26 33/45 56-0 | Fax: 0 26 33/45 56-56
„International Wine Institute“,                 Drechsler, German, Think Unternehmens-       E-Mail: info@bouhs.de | www.bouhs.de
Bad Neuenahr-Ahrweiler                          entwicklungs GmbH, Wirges
                                                Reiter, Eva, ITEX Gaebler Industrietextil-
                                                pflege GmbH & Co. KG, Montabaur
                                                                                                                  Hallen +
                                                                                                                  Bausysteme
IHK-JOURNAL - IHK Koblenz
8   IHK INFORMIERT

     „Herbert-Rütten-Stipendium“ geht in die zweite Runde
     Auch im nächsten Jahr haben engagierte        im GBZ ermöglichen. Die Bewerber müs-                    über die Auswahl des Preisträgers.
     Nachwuchskräfte wieder die Chance             sen zwischen 18 und 28 Jahre alt sein,                   Bewerbungsschluss ist, wie in jedem
     auf das mit bis zu 6.000 Euro vergütete       eine Ausbildung in Gastronomie oder                      Jahr, der 15. Februar.
     „Herbert-Rütten-Stipendium“ des Gas-          Hotellerie abgeschlossen haben und                       Weitere Informationen erhalten Interes-
     tronomischen Bildungszentrums (GBZ)           über mindestens ein Jahr Berufserfah-                    sierte unter www.gbz-koblenz.de oder
     der IHK Koblenz. Dem Preisträger soll         rung verfügen. Eine Jury, zusammen-                      kontakt@gbz-koblenz.de.
     das Stipendium die kostenlose Teilnah-        gesetzt aus Mitgliedern des GBZ und
     me an einer der vielen Weiterbildungen        Vertretern der IHK Koblenz, entscheidet

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                                                      YOSTERIS3 160Y
                                                    FÜR AUFSTEIGER MIT                  Raumkonzepte                                       Hallenbau
                                                       BODENHAFTUNG                     mit System

                                              DESIGN: ID AID, SVEN VON BOETTICHER                                                      Stahlkonstruktionen

                                                                                      Novocont Systembau GmbH Tel.: 0 67 51 - 4035
       Insterburger Straße 14   Fax: 02631 3900-11                                    Breitler Str. 24a       info@novocont.de
       56564 Neuwied            kontakt@mega-buero.de                                 55566 Bad Sobernheim    www.novocont.de
       Tel.: 02631 3900-0       www.mega-buero.de                                                                                           Service

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                                                                                           Hans Krempl           Hans Krempl        Hans Krempl
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IHK-JOURNAL - IHK Koblenz
IHK INFORMIERT        9

Jeden Tag ein Türchen – IHK Koblenz startet Azubi-Adventskalender
Seit einigen Wochen sind sie wieder vermehrt zu sehen, die      berufe vor. Das Video mit den meisten Likes wird am Ende der
jährlichen Vorboten der Vorweihnachtszeit. Die Supermärkte      Aktion ausgezeichnet.
nehmen Leckereien wie Spekulatius, Printen und Domino-          Der Facebook-Auftritt der IHK Koblenz: www.facebook.com/ihk.
steine in ihr Sortiment auf – und natürlich Adventskalender.    koblenz
Auch wir möchten unseren Teil zu einer besinnlichen Advents-
zeit beitragen und starten daher ab dem 1. Dezember auf         Kontakt:
unserem Facebook-Auftritt einen Azubi-Adventskalender.          Kristina Danneberg
Hinter den täglich geöffneten Türen stellen Auszubildende aus   0261 106-150
der Region ihre spannenden und vielfältigen Ausbildungs-        danneberg@koblenz.ihk.de

                                                                                                                     ANZEIGE
IHK-JOURNAL - IHK Koblenz
10           IHK INFORMIERT

                                                                       424-mal „sehr gut“:
                                                                       IHK Koblenz ehrt beste Azubis

Mit
 geht Ihnen beim
mobilen Arbeiten nie                                                   Nicht einfach gut, sondern einfach die Besten: Für ihre hervorragenden Prüfungs-
wieder die Luft aus*                                                   ergebnisse sind kürzlich 424 ehemalige Auszubildende bei der „IHK-Bestenehrung
                                                                       2016“ ausgezeichnet worden. Auf Einladung der Industrie- und Handelskammer (IHK)
                                                                       Koblenz kamen mehr als tausend Gäste, darunter auch Verantwortliche aus den Aus-
o2business.de / free                                                   bildungsbetrieben und Berufsschulen, zur Feierstunde in die Rhein-Mosel-Halle nach
Hotline: 0800 130 1111                                                 Koblenz. Für Unterhaltung sorgte das Comedy-Duo Willi und Ernst.
                                                                       Mehr als 5.800 Prüflinge aus den 174 anerkannten Ausbildungsberufen haben dieses
                                                                       Jahr im Bezirk der IHK Koblenz ihren Abschluss gemacht – von A wie Anlagenmecha-
                                                                       niker bis Z wie Zweiradmechatroniker. Die bei der „IHK-Bestenehrung 2016“ ausge-
                                                                       zeichneten Absolventen aus dem Norden von Rheinland-Pfalz haben ihre Prüfung mit
                                                                       „sehr gut“ abgeschlossen oder sind die Berufsbesten. Sechs von ihnen gehören sogar
                                                                       zu den Bundesbesten, die im Dezember in Berlin noch einmal gesondert geehrt
                                                                       werden.

Telefónica Germany GmbH & Co. OHG, Georg-Brauchle-Ring 23 – 25,
80992 München *Mit œ Free Business kann nach Verbrauch des
Highspeed-Datenvolumens unendlich im œ 2G/GSM- und 3G/UMTS-
Netz mit bis zu 1.000 kBit/s (im Durchschnitt 994 kBit/s) weiterge-
surft werden (HD-Video-Streaming und Internetanwendungen mit
ähnlich hohen oder höheren Bandbreitenanforderungen nicht un-
eingeschränkt möglich; Upload bis zu 1.000 kBit/s, im Durchschnitt        Manfred Sattler, Präsident der IHK Koblenz, würdigte die Leistung der Absolventen:
945 kBit/s). Zum Beispiel mit dem œ Free Business M für mtl. 30 €.              „Sie haben die Basis für Ihren zukünftigen beruflichen Erfolg gelegt.“
24 Monate Mindestvertragslaufzeit. Einmaliger Anschlusspreis
21,50 €. Nationale Gespräche (außer Sonderrufnummern, Rufum-
leitungen) und SMS in alle deutschen Fest- und Mobilfunknetze
sowie 3 GB Highspeed-Datenvolumen für mobiles Surfen mit bis zu
225 MBit/s (im Durchschnitt 13,0 MBit/s; Upload bis zu 32 MBit/s, im
Durchschnitt 8,6 MBit/s) im deutschen œ Mobilfunknetz pro
Abrechnungsmonat enthalten.
IHK INFORMIERT                 11

                                                                                       www.kaiser-ingenieurbau.de
 IHK-Vollversammlung tagt                                                             info@kaiser-ingenieurbau.de
 IHK-zugehörige Unternehmen können nach vorheriger Anmeldung an den internen Sit-
 zungen der IHK-Vollversammlung teilnehmen. Die nächste Sitzung findet am Dienstag,           Aufstockungen
 6. Dezember, um 17 Uhr in der IHK Koblenz, Schlossstraße 2, 56068 Koblenz, statt.
 Interessenten wenden sich bitte bis Freitag, 25. November, schriftlich an die IHK
 Koblenz: Yvonne Steininger, Schlossstraße 2, 56068 Koblenz, oder per E-Mail an
 steininger@koblenz.ihk.de.

                                                                                           Ausstellungshallen
Hochschulpreis der Wirtschaft 2017
Auch in diesem Jahr können
sich Studierende mit ihren Stu-
dienarbeiten für den Hoch-
schulpreis der Wirtschaft 2017
bewerben, den die Industrie-                                                                 Bürogebäude
und Handelskammer (IHK)
Koblenz jährlich verleiht. Prä-
miert werden dabei praxisorientierte Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten sowie
Dissertationen, die in Zusammenarbeit mit einem Mitgliedunternehmen der IHK
Koblenz verfasst wurden.
Die IHK Koblenz möchte mit der Auszeichnung nicht nur den Wissenstransfer zwi-                Lagerhallen
schen Wissenschaft und Wirtschaft fördern, sondern auch auf die vielfältigen Kar-
rieremöglichkeiten in der Region aufmerksam machen. „Gerade in kleinen und
mittleren Unternehmen können Hochschulabsolventen den Berufseinstieg in
anspruchsvolle Positionen schaffen“, so Ralf Lawaczeck, Geschäftsführer Innova-
tion, Umwelt und Energie bei der IHK Koblenz. „Die oftmals flachen Hierarchien
bieten große Entwicklungschancen. Damit können auch für junge Mitarbeiter                  Produktionshallen
schnell umfassende Verantwortlichkeiten möglich werden.“
Arbeiten, die für den Hochschulpreis eingereicht werden, sollen praxisorientiert
unternehmensrelevante und innovative Fragestellungen behandeln. Mögliche The-
menstellungen reichen von Naturwissenschaft und Technik, Betriebswirtschaft,
Unternehmensführung und Volkswirtschaft über Energie und Umweltschutz, Design
und modernen Kommunikationstechniken bis hin zu Geisteswissenschaften und
Ethik.
                                                                                             Sonderbauten
Über die Preiswürdigkeit der eingehenden Arbeiten entscheidet eine Jury aus Exper-
ten der IHK sowie unabhängigen Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft. Bis
zum 30.12.2016 können sich Studierende für den Hochschulpreis der Wirtschaft
2017 bewerben. Die Bachelor-, Master-, Diplomarbeiten sowie Dissertationen
sollten in den letzten 18 Monaten vor der Abgabefrist abgeschlossen und bewertet
worden sein.
Mehr Informationen: www.ihk-koblenz.de, Nummer 104496.
                                                                                              Werbemaste
Kontakt:
Karin Merz
0261 106-141
merz@koblenz.ihk.de

                                                                                      Kaiser Ingenieurbau GmbH
                                                                                      Kräwerweg 58
                                                                                      56626 Andernach
                                                                                         Tel.: 0 26 32 / 92 80-0
12   WIRTSCHAFT IN ZAHLEN

                 Fortbildung als Karrierefaktor
     Die Verfügbarkeit von Fachkräften ist auch weiterhin ein zen-    wiegenden Mehrheit der Unternehmen als mindestens gleich-
     trales Thema für Unternehmen. Aus Befragungen und Berech-        wertig im Vergleich zu Akademikern gesehen.
     nungen wissen die Fachleute bei der IHK, dass es vor allem       Und die Angebote für eine berufliche Weiterbildung sind so
     beruflich qualifizierte Fachkräfte sind, die die Wirtschaft in   vielfältig wie zahlreich.
     Zukunft braucht. Fortbildungsabsolventen haben also beste        Daten: www.dihk.de, www.iwkoeln.de
     Chancen, Karriere zu machen – und werden von der über-

                               Uniabschluss oder Fortbildung:
                             Die Einkommens- und Arbeitsmarkt-
                                 perspektiven sind gleich gut.

                                                                                                       Statistiken
                                                                                                       Weitere Informationen
                                                                                                       finden Sie unter
                                                                                                       www.dihk.de und
                                                                                                       www.iwkoeln.de
WIRTSCHAFT IN ZAHLEN                  13

Chancen von Fortbildungsabsolventen und Bachelorabsolventen im Vergleich
Anteile der Unternehmen, die die Karriereaussichten von Fortbildungsabsolventen einschätzen als:
  vielfältiger     etwa gleich        weniger vielfältig   Angaben in Prozent.

                                  Kaufmännischer und wirtschafts-                       Technischer und naturwissen-
                                    wissenschaftlicher Bereich                              schaftlicher Bereich

              Gesamt        14,7                 61,6              23,7         10,9                68,7                  20,4

  1 bis 49 Mitarbeiter      15,4                59,6               25,0          11,1               67,8                  21,1

50 bis 249 Mitarbeiter     8,5                    78,9                12,6       9,4                 78,6                   12,0

   ab 250 Mitarbeiter      9,5                    79,2                 11,3     7,6                73,5                   18,9

Je größer Unternehmen sind, desto häufiger werden Karriereperspektiven als gleichwertig erachtet und desto seltener als vielfältiger
oder weniger vielfältig. Kleine Unternehmen sind am häufigsten von den vielfältigeren Karrieremöglichkeiten von Personen mit Fort-
bildungsabschluss überzeugt (15,4 %).

Erfolg mit Weiterbildung                                              IHK-Fortbildungsprüfungen 2015
Die IHKs bieten ein umfangreiches Weiterbildungsangebot,              deutschlandweit
das gern angenommen wird.

Top Ten der Fortbildungsprüfungen                                                                  gesamt   männlich     weiblich

9.039                                              Wirtschafts-                          2015      40.124      18.178      21.946
7.914                                               fachwirt/in        kaufmännisch
                                                                                         2014      38.901      17.653      21.248
7.833                                       Industriemeister/in
7.140                                                    Metall        industriell-      2015      18.602      17.374       1.228
                                                                       technisch         2014      17.810      16.675       1.135
6.593
                                            Handelsfachwirt/in
6.541
                                                                                         2015       1.264       1.046            218
4.577                                                                  IT und Medien
                                                 Betriebswirte                           2014       1.200         995            205
4.599
3.095                                                                  Querschnitts-     2015       3.956       1.690       2.266
                                            Bilanzbuchhalter/in
3.159                                                                  themen            2014       4.555       2.019       2.536
2.401
                            Personalfachkaufmann/-kauffrau                               2015      63.946      38.288      25.658
2.159
                                                                       gesamt
2.299                                                                                    2014      62.466      37.342      25.124
               Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen
2.140

2.076
                           Industriemeister/in Elektrotechnik
1.674

1.964
                                                                  Im Jahr 2015 führten die IHKs
                            Fremdsprachenkorrespondent/in
1.962                                                             deutschlandweit 23.157 Weiterbildungs-
1.758
                                     Technische(r) Fachwirt/in    veranstaltungen durch. Insgesamt
1.582
                                                                  nahmen 319.583 Teilnehmer an den
                         2015        2014
                                                                  1.943.080 Unterrichtsstunden teil.
14   TITELTHEMA

                               STEIN FÜR STEIN
                                       Autoren: Dr. Holger Bentz, Kristina Danneberg
                                                    Fotos: Fotolia, privat

           Der Run junger Leute auf die Hochschulen ist nach wie vor ungebrochen – erhofft man sich doch
              bessere Karriereperspektiven und mehr Geld. Doch was ist dran an diesen Vorstellungen?
           Wir checken die Fakten – und haben Menschen gefragt, die von ihrem Weg nach oben berichten.
TITELTHEMA        15

Heute hat fast jeder fünfte Erwerbstätige zuvor an einer Uni-      schied von einer Million Euro scheint das Klischee also zu
versität, Fachhochschule oder Berufsakademie studiert. Der         bestätigen. Aber Achtung: Der Gehaltsdurchschnitt wird bei
ungebremste Trend zur Akademisierung sorgt jedes Jahr für          den akademisch Qualifizierten insbesondere durch Ärzte und
viele neue Jungakademiker auf dem Arbeitsmarkt. Von 2003           Ingenieure angehoben, während der Verdienst in anderen
bis 2013 kletterte der Akademikeranteil unter den Erwerbstä-       Berufen deutlich darunter liegt. Eine berufliche Ausbildung
tigen um vier Prozentpunkte auf 20 Prozent. Laut Statistischem     kann durchaus lukrativer sein als ein jahrelanges Studium.
Bundesamt haben 2014 rund 460.500 Studierende ihre aka-            Das gilt insbesondere dann, wenn Absolventen durch die
demische Ausbildung erfolgreich abgeschlossen – ein neuer          zunehmende Akademisierung immer häufiger dazu gezwun-
Rekord: Das sind knapp sechs Prozent mehr als im Vorjahr.          gen sind, mit Jobs ins Erwerbsleben einzusteigen, für die sie
Vor dem Hintergrund hoher Studienanfängerzahlen dürfte die         überqualifiziert sind und vergleichsweise schlecht bezahlt
Zahl der Berufsanfänger mit akademischem Abschluss auch            werden. Perspektivisch dürfte sich sogar das Einkommensge-
in den nächsten Jahren weiter deutlich wachsen.                    füge insgesamt zugunsten der beruflich Gebildeten verschie-
Dass sich so viele Menschen für ein Hochschulstudium und           ben, falls der Trend zur Akademisierung weiterhin anhält: Bis
nicht für eine berufliche Ausbildung entscheiden, liegt unter      zum Jahr 2020 werden auf dem deutschen Arbeitsmarkt laut
anderem an einem Gesellschaftsbild, das nicht zuletzt durch        Institut der deutschen Wirtschaft Köln rund 1,3 Millionen
die Politik vermittelt wurde: Das Abitur wird mittlerweile viel-   Facharbeiter im MINT-Bereich – Mathematik, Informatik,
fach als „Mindestabschluss“ einer schulischen Qualifikation        Naturwissenschaften – fehlen, aber nur 67.000 MINT-Akade-
angesehen. Daraus resultiert bei Jugendlichen der Trug-            miker.
schluss, dass nur das Abitur optimal auf eine erfolgreiche
Berufstätigkeit vorbereitet. Zugleich wird das Bild vermittelt,    Ein Rechenbeispiel zeigt: Berufliche Bildung lohnt sich
dass Akademiker mehr verdienen als Nicht-Akademiker, dass          ln welchem Maße beruflich Gebildete gegenüber Akademi-
ihr Arbeitslosenrisiko geringer ist und dass Akademiker            kern von ihrem deutlich früheren Einstieg in den Arbeitsmarkt
schlicht die „besseren Jobs“ haben. Doch stimmen diese             profitieren, zeigt ein einfaches Rechenbeispiel: Ein Jugendli-
(Vor-)Urteile tatsächlich? Wir haben das einmal überprüft –        cher, der mit 16 Jahren eine Ausbildung beispielsweise zum
und stellen Ihnen auf den kommenden Seiten Menschen vor,           lndustriemechaniker beginnt, verdient über dreieinhalb Aus-
die aus eigener Erfahrung vom Wert einer Aus- und Weiterbil-       bildungsjahre hinweg bereits rund 38.500 Euro. Wenn er dann
dung berichten können.                                             bei einem Einstiegsgehalt von 2.500 Euro brutto noch weitere
                                                                   fünfeinhalb Jahre arbeitet, hat er mit 25 seit Beginn der Aus-
Stimmt es eigentlich, dass Akademiker mehr verdienen               bildung bereits 203.500 Euro erwirtschaftet. Mit 25 absolviert
als Nicht-Akademiker?                                              er eine Weiterbildung zum Industriemeister Metall – so kann
Vergleicht man Gehälter von Akademikern und Nicht-Akade-           er mit einem Jahresgehalt von 36.000 Euro brutto rechnen.
mikern, kommt man schnell auf den Vergleich des Lebensein-         Mit 30 hätte er also bereits 383.500 Euro verdient. Und bei
kommens: Ein Akademiker verdient laut Institut für Arbeits-        diesem Jahresgehalt sind Sonderzahlungen und Zuschläge
markt- und Berufsforschung (IAB) 2,3 Millionen Euro in seinem      noch nicht einmal eingerechnet.
gesamten Leben. Jemand, der eine Berufsausbildung absol-           Ein gleichaltriger Akademiker, der zum Beispiel mit Anfang 20
viert hat, verdient hingegen nur 1,3 Millionen Euro. Ein Unter-    ein Studium des Bauingenieurwesens mit einer Regel-
16   TITELTHEMA

     studienzeit von zehn Semestern angefangen hat, kann da               Arbeitsmarkt- und Berufsfor-
     nicht mithalten. Die tatsächliche Studienzeit liegt bei 13           schung (lAB) lag die qualifikations-
     Semestern. Der hohe Aufwand, der während des Studiums                spezifische Arbeitslosenquote
     erbracht werden muss, schlägt sich nicht im Einstiegsgehalt          für Akademiker im Jahr 2014 bei
     nieder – denn das bildet mit 2.900 Euro das Schlusslicht bei         2,6 Prozent. Der Vergleichs-
     den Ingenieursberufen. Wenn der Student also nach sechsein-          wert für Menschen der mitt-
     halb Jahren seinen Masterabschluss in der Tasche hat, ist er         leren Berufsebene (erfolg-
     27 Jahre alt und hat in seinem Beruf noch kein Geld verdient.        reicher Abschluss einer
     Sein Kollege aus dem Rechenbeispiel, der sich für eine betrieb-      betrieblichen Ausbil-
     liche Aus- und Weiterbildung entschieden hat, hat zu diesem          dung) wurde mit 5,2 Pro-
     Zeitpunkt bereits über 300.000 Euro erwirtschaftet. Und              zent angegeben. Bei Fachkräften, die
     muss der Akademiker sogar noch BAföG oder ein Studienkre-            sich zum Meister oder Techniker weiterqualifiziert haben,
     dit abbezahlen, dauert es ­– selbst, wenn man in seinem Fall         betrug die Arbeitslosenquote im Vergleichszeitraum hingegen
     deutlichere Einkommenszuwächse unterstellt – noch länger,            lediglich 2,0 Prozent. Das zeigt: Eine duale Ausbildung mit
     bis er den Nicht-Akademiker im Verdienst eingeholt hat.              anschließender Aufstiegsfortbildung schützt noch besser vor
                                                                          Arbeitslosigkeit als ein Studium.
     Stimmt es eigentlich, dass Akademiker weniger oft
     arbeitslos sind als Nicht-Akademiker?                                Stimmt es eigentlich, dass Akademiker immer passende-
     Das Bild ist stabil: Mit steigendem Bildungsniveau sinkt das         re und sicherere Jobs haben als Nicht-Akademiker?
     Arbeitslosenrisiko. Seit dem Jahr 1975 hat sich die Rangfolge        Im Juni 2012 hat die Universität Oldenburg in einer repräsen-
     bei den Arbeitslosenquoten in den drei Qualifikationsebenen          tativen Studie die sogenannte Ausbildungsadäquanz – also die
     nicht verändert. Nach Berechnungen des Instituts für                 Übereinstimmung von Qualifikation und Jobprofil – der

     Christian Binder, Küchenmeister
                          Christian Binder hat als junger Mann die        danach ging es für anderthalb Jahre nach London. Dort habe
                               Eliteausbildung zum Koch des Verbands      ich die englische Spitzengastronomie kennengelernt. Zurück
                                   Jeunes Restaurateurs (JRE) absol-
                                     viert. Für seine Weiterbildung zum   in Deutschland, habe ich geschaut, welche spannenden
                                        Küchenmeister erhielt er ein      Restaurants es gibt, und mich beim Schlosshotel Lerbach in
                                         JRE-Stipendium. Heute ist er     Bergisch Gladbach beworben. Drei Jahre habe ich dort unter
                                           Küchenchef in Steinheuers      Sternekoch Nils Henkel gearbeitet. In dieser Zeit erhielt ich
                                            Restaurant in Bad Neuenahr-
                                             Ahrweiler.                   die Möglichkeit, mich über JRE für ein Stipendium zu bewer-
                                                                          ben, um den Meister zu machen – und wurde genommen. In
                                                                          meinem Fall haben alle Rahmenbedingungen gestimmt: Durch
                                                                          mein Stipendium waren die Kosten für den Meister komplett
                                                                          gedeckt und mein Arbeitgeber hat mich so freigestellt, dass
                                                                          ich nur am Wochenende gearbeitet habe. Unter der Woche
                                         „Ich wollte schon immer          konnte ich die Meisterschule im Gastronomischen Bildungs-
                                        Koch werden – es gab              zentrum in Koblenz besuchen. Das waren einige intensive
                                      eigentlich keinen anderen           Monate, die aber auch Spaß gemacht haben. Der Meister ist
                                   Beruf, der für mich infrage kam.       für mich das i-Tüpfelchen, schließlich weiß man nie, was im
                                Als ich meine Lehre begonnen              Leben noch kommt. Er ist für mich eine Absicherung für die
                           habe, hat mein Ausbilder mich auf die          berufliche Zukunft. Nachdem das Schlosshotel Lerbach Ende
     Eliteausbildung des Verbands Jeunes Restaurateurs, JRE, auf-         2014 schließen musste, kam ich zu Steinheuers Restaurant, wo
     merksam gemacht. ,Wäre das nicht etwas für dich?‘, hat er            ich bereits nach meiner Lehre gearbeitet hatte. Hier bin ich nun
     gefragt. Zunächst dreimal, später viermal jährlich bin ich wäh-      Küchenchef und selbst für die jungen Azubis verantwortlich.
     rend der Ausbildung nach Koblenz gekommen, um an der                 Jungen Leuten auf dem Weg in den Beruf würde ich sagen: Viele
     Julius-Wegeler-Schule und im Gastronomischen Bildungs-               denken, dass man ohne Studium kein Geld verdient, aber das
     zentrum fortgebildet zu werden. Themen waren dabei etwa              stimmt nicht. Außerdem ist nicht jeder für Abitur und Studium
     Fremdsprachen, Weinschulung, Küchenpraxis und Kommuni-               gemacht. Was bringt es, wenn man sich durchs Studium quält
     kation. Als ich meine Ausbildung abgeschlossen hatte, habe           und am Ende einen schlechten Abschluss hat? Es gibt so viele
     ich ein Jahr bei Steinheuers Restaurant in Bad Neuenahr-             schöne Berufe, die man lernen kann. Und wer die Möglichkeit
     Ahrweiler gearbeitet. Dann wollte ich gern ins Ausland. Mein         hat – gerade in meinem Beruf –, sollte als junger Mensch für eine
     erstes halbes Jahr als Commis habe ich in Shanghai verbracht,        Zeit ins Ausland gehen, um über den Tellerrand zu schauen.“
TITELTHEMA                  17

Daniel Runkel, Industriemeister Metall
„Nach dem Realschulabschluss habe ich mich anderthalb                 Daniel Runkel hat eine Ausbildung
Jahre auf dem technischen Gymnasium in Neuwied versucht.              zum Metallbauer gemacht. Vor
                                                                      einigen Monaten hat er seinen
Aber ich war noch sehr jung und der zündende Funke ist                Industriemeister Metall im
irgendwie nicht übergesprungen. Da habe ich dann eine Aus-            Fernstudium er folgreich
bildung als Metallbauer angefangen und auch erfolgreich               abgeschlossen. Er arbeitet
abgeschlossen. Ein Jahr habe ich als Geselle gearbeitet, bevor        beim Unternehmen Treif in
                                                                      Oberlahr.
ich mich neu beworben habe: Ein Betrieb in Neustadt an der
Wied hat einen Schweißer gesucht und das wollte ich schon
immer machen. Dort habe ich dann sechs Jahre lang als
Schweißer gearbeitet. Während der Wirtschaftskrise 2009,
als das Unternehmen auf Kurzarbeit umstellen musste, habe
ich allerdings gekündigt. Die Fahrstrecke war einfach zu weit,
und ich habe in den Nachbarort gewechselt, wo ich als Schlos-         zum Lernen verschafft, mein
ser angefangen habe – für die Niederlassungen von Aldi Süd            ganzer Dank gilt ihr. Aber auch
bin ich auf Montage gefahren, war in Baden-Württemberg, im            mein Unternehmen – seit 2013 bin
Rheinland, aber auch viel in Hessen unterwegs. Zu dieser Zeit         ich bei Treif in Oberlahr – hat mich sehr
habe ich mir gesagt: ,Das kann nicht dein Ziel sein, da muss          unterstützt. Egal, um was es ging, mein Vorgesetzter war
noch was passieren. Was machst du also?‘ Ich wollte gerne             immer für mich da. Und wenn ich mir freinehmen musste, um
wieder in die Industrie und in den Bereich Maschinenbau und           zum Beispiel einen Lehrgang in Hamburg zu besuchen, war
habe mich deswegen für die Weiterbildung zum Industriemeis-           das nie ein Problem. Jetzt bin ich stolz, dass ich den Meister
ter Metall entschieden. Weil ich ja ständig auf Montage war,          gemacht und dabei voll gearbeitet habe. Im Beruf bedeutet
war ein Fernstudium die einzige Möglichkeit. Die Entschei-            das einen Schritt nach vorne für mich. Ich finde: Weiterbildung
dung war nicht ganz leicht – ich hatte zu der Zeit bereits ein        ist für alle Menschen wichtig, die sich beruflich und in ihrer
Kind und hätte den Meister ohne die Unterstützung meiner              Persönlichkeit weiterentwickeln möchten. Um für die Arbeits-
Frau und meiner Familie gar nicht machen können. Meine Frau           welt von morgen gewappnet zu sein, sollte jeder sein Wissen
hat mir die ganze Zeit den Rücken freigehalten und mir Zeit           anpassen und erweitern.“

  Die EU-Staaten haben unterschiedliche Bildungssysteme mit einer
Fülle verschiedener Abschlüsse. Das macht es schwer einzuschätzen,
    welche Kompetenzen ein im EU-Ausland erworbener Abschluss
beinhaltet. Die EU-Kommission hat deshalb den Europäischen Qualifi-
 kationsrahmen (EQR) bzw. European Qualification Framework (EQF)
   entwickelt. Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) überträgt
    das achtstufige EQR-Modell auf das deutsche Bildungssystem.
   Fortbildungsabschlüsse ordnet der DQR auf derselben Stufe wie
  Bachelorabschlüsse (Niveau 6) und Masterabschlüsse (Niveau 7)
                        der Hochschulen ein.
                                                                                    DQR-
                                                                                   Niveau

                                                3                     z. B. 3
                                                                                4                                         7
                                                       ige                    - und
                                                 -jähr                              3,5-j
                                          z. B. 2 sbildung               Beruf
                                                                                 sausb ährige                         z. B. Master,
                                             fsau                                     ildung                         strategischer
                                        Beru
                                                                                                                    IT-Professional

            1                              2                                     5                        6                             8
            z. B. il-                                                    z. B. geprüft
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           orb                       qualifizierung                       zert ifi zi er te r
                                                                                                      Bache t,
                                                                                                              ir
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                                                                                                                                            ion
                                                                           IT-Spezialist
18                TITELTHEMA

                      Laura Heuchemer, Unternehmerin
                                            Laura Heuchemer ist Einzelprokuristin und     sagen: ,Das reicht mir nicht mehr, der sichere Hafen im mit-
                                                Mitinhaberin des Familienunternehmens     telständischen Familienunternehmen ist mir nicht genug.‘
                                                   Heuchemer Verpackung GmbH & Co.
                                                                                          Gerade bei solchen Mitarbeitern ist es schwer, sie zu halten.
                                                     KG. Als Mitglied der Geschäftslei-
                                                       tung liegen ihre Kerngebiete in    Wir versuchen, mit guten Weiterbildungsmöglichkeiten, kla-
                                                         den Bereichen Personalma-        ren Gehaltsstufen, Unternehmensveranstaltungen und Ange-
                                                          nagement, PR und Marketing.     boten wie etwa Yogakursen in der Frühstückszeit ein attrak-
                                                                                          tives Gesamtpaket zu schnüren.
                                                                                          Anders sieht es bei gewerblich-technischen oder handwerk-
                                                                                          lichen Berufen aus. Diese Ausbildungen sind seit Jahren mit
                                                            „Weiterbildung spielt in      einer Art Makel belegt, weil Schulabgängern suggeriert wird,
                                                            unserem Unternehmen           dass sie mit einer Lehre den Weg in die Arbeitslosigkeit antre-
                                                           eine ganz zentrale Rolle.      ten. Sie glauben, dass sie sich nur mit einem akademischen
                                                         Wir sind seit jeher Ausbil-      Abschluss über Wasser halten können. In unserem Unterneh-
                                                        dungsbetrieb für bis zu acht      men kämpfen wir jeden Tag gegen diesen Trend – Bachelorab-
                                                      Ausbildungsberufe, etwa In-         solventen gibt es wie Sand am Meer, Maschinen- und Anlagen-
                                                   dustriekaufleute, Zerspanungs-         führer hingegen, die im Betrieb die Arbeit machen, muss man
                                                mechaniker, Maschinen- und Anla-          mit der Lupe suchen. In einem Betrieb wie dem unseren ist die
                                           genführer oder technische Produktde-           ,altmodische‘ Route über Aus- und Weiterbildung am zielfüh-
                      signer. Am liebsten bilden wir unsere Nachwuchskräfte selbst        rendsten. Bei uns zählt das persönliche Engagement, und die
                      aus: So möchten wir das Know-how im Betrieb halten und              Angebote der IHK sind ein guter Weg, um unsere Mitarbeiter
                      weitergeben. Ausbildung ist für uns ein zentrales Instrument,       fundiert weiterzubilden. Viele unserer Mitarbeiter in geho-
                      um Fachkräfte von morgen frühzeitig zu binden. Unseren Mit-         benen Positionen haben selbst eine Ausbildung gemacht,
                      arbeitern bieten wir berufsbegleitende und duale Studien an.        Berufserfahrung gesammelt und sich fortgebildet. Für uns
                      Es ist uns wichtig, jeden individuell weiterzubilden.               gilt: Eine Ausbildung, die ganz genau auf den Arbeitsplatz vor-
                      Leider haben auch wir mit dem Akademisierungstrend der              bereitet, ist viel zielführender als ein Uniabschluss, der an der
                      letzten Jahre zu kämpfen. Der Trend geht gerade für den Mit-        Praxis vorbeigeht. Jungen Menschen in der Berufsfindungs-
                      telstand am Thema Fachkräfte vorbei. Im kaufmännischen              phase würde ich raten, sich Zeit für Praktika zu nehmen, um
                      Bereich zeigt sich, dass viele junge, clevere Menschen nach         Erfahrung zu sammeln und herauszufinden, wo die eigenen
                      dem Abitur eine kaufmännische Ausbildung machen und dann            Stärken liegen.“

                      aktuellen Tätigkeiten von Akademikern untersucht. Das               Absolventen einer Meister- oder Technikerausbildung lag der
                      Ergebnis: 30 Prozent der Bachelorabsolventen des befragten          Anteil bei nur 5,3 Prozent. Indes liegt der Anteil von Akade-
                      Jahrgangs waren zwei Jahre nach ihrem Abschluss nicht adä-          mikern in einem befristeten Beschäftigungsverhältnis mit
                      quat beschäftigt. Im Bereich der Geisteswissenschaften              11 Prozent deutlich über diesen Werten.
                      waren es sogar 46 Prozent.                                          Das alles verdeutlicht, dass ein Hochschulabschluss noch
                      Die Bundesagentur für Arbeit bezieht sich in ihrer Arbeits-         lange kein Persilschein für eine Karriere mit hohem Gehalt und
                      marktberichterstattung auf eine Studie des HIS (Hoch-               sicherer Anstellung ist. Faktisch ist die
                      schul-Informations-System), die sich auf Absolventen des            Chance, nach einem Studium eine
                      Jahrgangs 2009 stützt. Dieser Untersuchung zufolge sind 43          adäquate Beschäftigung in einer
                      Prozent der jungen Leute, die im Bereich der Sprach- und Kul-       unbefristeten Anstellung zu finden,
                      turwissenschaften an der Uni einen Bachelor gemacht haben,          geringer als mit einem Meister-
                      nicht ihrer Ausbildung entsprechend beschäftigt. Für die            oder Technikerabschluss.
                      Bachelorabsolventen von Fachhochschulen beträgt der Ver-            Höchste Zeit also, mit
                      gleichswert hingegen nur 32 Prozent. Daran lässt sich ab-           den gängigen Vorur-
                      lesen, dass Absolventen der Fachhochschule auf Bachelor­            teilen aufzuräumen
                      Niveau einen Vorteil auf dem Arbeitsmarkt gegenüber den             und den Karriereweg
                      Absolventen einer Universität haben.                                der beruflichen Bil-
                      Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Befristungsanteil: Im Jahr    dung noch stärker als
IHK-Journal 11/2016

                      2014 hatten 6,3 Prozent der Nicht-Akademiker mit einer abge-        lohnende Alternative
                      schlossenen dualen Ausbildung oder gleichwertigem Berufs-           zum Studium zu bewer-
                      fachschulabschluss einen befristeten Arbeitsvertrag; für            ben.
WIRTSCHAFTSTRENDS                  19

Die Checkliste zur Digitalisierung
Die „digitale Transformation“ ist in vollem Gange. Oder, mit
                                                         hinken mittlere und vor
                                                                                                                 1.
                                                                                                 Rahmenbedingungen
einem bekannten Zitat umschrieben: „Alles, was digitalisiert
                                                         allem kleinere Unter-
                                                                                                    müssen stimmen
werden kann, wird digitalisiert werden.“ Technologien entwi-
                                                         nehmen noch stark
                                                                                       Ohne Fundament kein Haus – eine adäquate
ckeln sich rasant weiter, die Gesellschaft verändert sich eben-
                                                         hinterher. Zu un-
                                                                                      Breitband-Infrastruktur ist Voraussetzung für
so dynamisch und damit wächst auch für Unternehmen der   übersichtlich und
                                                                                    jegliche „digitale Transformation“. Der Anspruch,
Anpassungsdruck. Die fortschreitende Vernetzung, das     komplex wirkt das
                                                                                   Land und Leute zu vernetzen, kann nur erfüllt wer-
„Internet der Dinge“, wird diese Prozesse weiter beschleuni-
                                                         Feld, das hier zu
                                                                                 den, wenn auch Datennetze mit ausreichender Kapa-
gen. Unternehmen sind daher gut beraten, ihre Geschäftsmo-
                                                         bearbeiten ist.
                                                                                 zität vorhanden sind. Dies gilt insbesondere für dieje-
delle strategisch zu überdenken: Um welche digitalen Kompo-
                                                         Und tatsächlich
                                                                                   nigen Orte, an denen digitale Wertschöpfung über-
nenten kann ich mein Portfolio erweitern? Welche Geschäfts-
                                                         wäre es auch keine
                                                                                    wiegend stattfindet: in den Gewerbegebieten der
prozesse können oder müssen sogar digitalisiert werden?  gute Idee, einfach
                                                                                       Kommunen. Hier gibt es in Rheinland-Pfalz
Welche neuen, digitalen Produkte könnte ich entwickeln und
                                                         loszurennen – wer
                                                                                        erheblichen Nachholbedarf. Unternehmen
wie gehe ich dabei vor? Während Konzerne und große Unter-die gewaltige Aufgabe
                                                                                           sollten, wo immer möglich, auch von
nehmen reagiert und längst digitale                      „Digitalisierung“ für sein
                                                                                              sich auf ihre Bedarfe aufmerk-
Strategien entwickelt haben,
                                               3.            Unternehmen angeht,
                                                                 sollte gleich im Vorfeld
                                                                     die Weichen richtig
                                                                                                       sam machen.

                                                                                                              2.
                                 Jedes Unternehmen benötigt
                                        eine digitale                  stellen!
                                             Strategie                                           IT-Sicherheit – ein Muss für
                         Zunächst muss klargestellt sein, dass das Thema                              jedes Unternehmen
                        Chefsache ist. Im nächsten Schritt sind diejenigen                Jeder, der schon einmal einen Systemausfall
                     Mitarbeitergruppen einzubeziehen, die mutmaßlich am              erlebt oder einen Datenverlust erlitten hat, weiß, wie
                      stärksten von Änderungen betroffen sind oder bereits           verletzlich wir bei der täglichen Arbeit im Büro, in der
                     überdurchschnittlich digitale Kompetenzen mitbringen.         Produktion und vermehrt auch unterwegs geworden sind.
                     Gemeinsam sollte eine Digitalisierungsstrategie entwi-       Mehr denn je gilt daher: Vorbeugen ist besser als heilen! Ein
                       ckelt werden, die anfänglich einzelne Bereiche und            wohl überlegtes Sicherheitskonzept, das exakt auf die
                       nach und nach das gesamte Unternehmen umfasst.            Bedürfnisse eines Betriebes zugeschnitten ist, spart im Scha-
                       Zur konkreten Vorgehensweise gibt es bereits zahl-           densfall viel Zeit und Geld oder verhindert, dass es über-
                          reiche Orientierungshilfen auch für KMU, bei-           haupt erst dazu kommt. In vielen Fällen genügen schon ein-
                              spielsweise den Praxisleitfaden „In 10                    fache Schutzmaßnahmen, um einen Großteil der
                               Schritten digital“ des Digitalverbands                  Gefahren abzuwehren. Wichtig ist auch hier, in die
                                    BITKOM (www.bitkom.org).                            Schulung der Mitarbeiter zu investieren. Oft sind

                        4.
          Datenschutz: Mehr als lästige
                                                                                          es nämlich nicht Hacker von außen, sondern
                                                                                                  interne Nachlässigkeiten, die zu
                                                                                                       Datenverlusten führen.

                                                                                         5.
                  Bürokratie
      Datenschutz, also der verantwortungsvolle
   Umgang mit Daten von Kunden, Partnern und Mit-
                                                                                    Unternehmensprozesse
     arbeitern, sollte heute in jedem Unternehmen
                                                                                          digitalisieren
   höchste Priorität genießen. Immer häufiger wollen
                                                                      Wer die technischen Aspekte möglicher Ansätze zur
  gerade kritische Kunden konkret darüber informiert
                                                                  Digitalisierung im Unternehmen in den Blick nimmt, wird auf
 sein, wie ihre Daten gespeichert und verarbeitet und,
                                                                  eine Vielzahl von Lösungen stoßen, die der Markt bietet. So
gegebenenfalls, weitergegeben werden. Wer hier klare
                                                              muss beispielsweise eine funktionale, leistungsstarke und sichere
    Richtlinien einhält, ist nicht nur rechtlich auf der
                                                             IT-Lösung nicht mehr unbedingt im eigenen Haus betrieben werden.
   sicheren Seite, sondern schafft Vertrauen. Umge-
                                                            Die Auslagerung von IT-Systemen und Anwendungen, das sogenannte
     kehrt droht bei missbräuchlicher Verwendung
                                                          Cloud-Computing, kann sich auch für kleinere Unternehmen lohnen: Man
       von Personendaten massiver Imageverlust
                                                         mietet nur so viel Rechenleistung, Speicher und Software an, wie tatsäch-
           mit entsprechend hohen wirtschaft-
                                                         lich benötigt wird. Eine eigene Internetplattform oder Social Business, die
                   lichen Folgekosten.
                                                          Nutzung von Social Media, ermöglicht Unternehmen die Kommunikation
                                                              mit Kunden in Echtzeit. Wer in diesem Umfeld viele Daten sammelt,
                                                            kann sein Portfolio schnell und flexibel der Marktnachfrage anpassen,
Kontakt:                                                      wenn er zur Auswertung dieser Daten „Big Data“ nutzt. Eine mobile
Alexander Kessler                                              Strategie, App-Anwendungen auf Smartphones oder Tablets bei-
kessler@koblenz.ihk.de                                            spielsweise für den Außendienst, erhöht die Flexibilität und
0261 106-258                                                         spart viel Zeit, da Medienbrüche – die unvermeidliche
                                                                       „Zettelwirtschaft“ – entfallen und Mitarbeiter sich
                                                                               auf ihre Kernaufgaben konzentrieren
                                                                                             können.
20                 WIRTSCHAFTSTRENDS

                      „Unternehmen müssen aus Sicht der vernetzten
                      Wertschöpfungsstrukturen denken“
                      Professor Ayelt Komus lehrt an der Hochschule Koblenz im
                      Bereich Organisation und Wirtschaftsinformatik. Er berät
                      Unternehmen zum Thema Digitale Transformation, bietet
                      Workshops an und ist Autor zahlreicher Fachpublikationen. Im
                      Interview legt er dar, wie weit Betriebe in Sachen Digitalisie-
                      rung sind.

                      Herr Professor Komus, SchIagworte wie „Digitalisie-
                      rung“, „Industrie 4.0“ oder „Internet of Things“ sind der-
                      zeit in aller Munde. Was hat es mit dieser Entwicklung

                                                                                           FOTO: PRIVAT
                      auf sich?
                      Digitalisierung ist ein sehr vielseitiger und weitreichender
                      Begriff. Im Kern geht es um die zielgerichtete Ausrichtung von
                      Strategie und Organisation auf die Chancen und Herausforde-
                      rungen einer digitalen, sozialen, vernetzten und globalen Welt,                     Ayelt Komus ist Professor für Organisation und Wirtschafts-
                                                                                                                   informatik an der Hochschule Koblenz.
                      wie sie gerade zur Realität wird.

                      Wo stehen die Unternehmen Ihrer Meinung nach im                     Digitalisierung jetzt vom rein Virtuellen zu den dinglich
                      Moment?                                                             geprägten Produkten übergehen.
                      Das ist sehr unterschiedlich – abhängig von der Betriebsgröße,
                      der Branche, aber vor allem auch vom individuellen Unterneh-        Was genau heißt das?
                      men. Es gibt Betriebe, die schon extrem weit digitalisiert sind     Frühere Digitalisierungswellen betrafen vor allem die reine
                      – ganz ab von Namen wie Amazon oder Netflix sind das zum            Informationstechnik. Microsoft, Amazon, Google – da konnten
                      Beispiel viele Start-ups, die zum Teil auch durchaus ihren          wir sagen: Das passiert irgendwo im Westen der USA, wir aber
                      Ursprung in der Koblenzer Region haben. Dabei handelt es sich       haben andere Produkte wie Autos oder Maschinen, die davon
                      dann oft um kleine Unternehmen, deren Geschäftsmodelle von          nicht betroffen sind. Aber plötzlich geht es um die Vernetzung
                      Beginn an komplett digital aufgebaut wurden.                        und Automatisierung genau solcher Produkte, und auf einmal
                      Dann haben wir sehr, sehr viel dazwischen – viele Unternehmen,      ist das Herzstück unserer industriellen Wettbewerbsfähigkeit
                      insbesondere auch größere Unternehmen, in denen das Top-Ma-         betroffen. Auf einmal vernetzen sich Produkte, melden selber,
                      nagement bereits begriffen hat, dass Digitalisierung die zentrale   wie sie genutzt werden, wo sie sich in der Wertschöpfungskette
                      Zukunftsfrage ist. In diesen Unternehmen sind die Notwendigkeit     befinden oder wann sie gewartet werden müssen. Auch unsere
                      und die Vorteile aber oft noch nicht umfassend in der gesamten      Produkte müssen sich jetzt vernetzen, müssen die Digitalisie-
                      Organisation angekommen. Und dann gibt es eine große Zahl an        rung mitmachen, die Chancen aktiv nutzen. Unternehmen müs-
                      kleinen und mittelständischen Unternehmen, die das Thema            sen jetzt viel stärker aus Sicht der neuen, vernetzten Wert-
                      überhaupt noch nicht erkannt haben und im besten Fall gerade        schöpfungsstrukturen denken.
                      beginnen, sich damit auseinanderzusetzen.                           Wenn ich mich mit Menschen aus den „klassischen“ Industrien
                      Wichtig ist es dabei, zu begreifen, dass der entscheidende          hier in der Region unterhalte, merke ich teilweise, wie wenig
                      Punkt nicht zuvorderst darin liegt, die richtigen IT-Technologien   Digitalisierung nach wie vor das Denken und Handeln prägt –
                      zu haben oder sie selbst zu entwickeln. Vielmehr ist es die         selbst, wenn man gerade dabei ist, Konzepte, Logistikketten
                      Fähigkeit, diese Technologien richtig zu nutzen. Ein guter Autor    und so weiter vollständig neu zu durchdenken. Vielfach werden
                      zeichnet sich schließlich nicht dadurch aus, dass er die beste      Aspekte des digitalen Wandels oftmals nur wenig oder gar nicht
                      Schreibmaschine hat. Als Unternehmen muss ich fragen: Wie           berücksichtigt.
                      schaffe ich es, dass in allen Bereichen – Logistik, Auftragsab-
                      wicklung, Produktentwicklung, IT und so weiter – die Fähigkei-      An welchen Punkten sollten Unternehmen also an-
                      ten und die Kultur vorhanden sind, um digitale Veränderungen        setzen, wenn es um Digitalisierung geht?
                      zu unterstützen und davon zu profitieren?                           Zunächst einmal sollte man sich die Frage stellen: Wo gehen
                                                                                          unsere Leistungen, unsere Produkte hin? Dabei gilt es auch, eine
IHK-Journal 11/2016

                      Welche Rolle spielt die Branche im Prozess der Digitali-            langfristige Vision zu entwickeln, ein Bild, das nicht detailliert
                      sierung?                                                            sein muss, aber die Richtung zeigt: Wie sieht mein Produkt in
                      Die Branche ist ein starker Treiber für das Ausmaß der Digitali-    einer digitalisierten Welt aus? Was ist der Kundennutzen? Welche
                      sierung. Wir sehen, dass die Branchen zu sehr unterschied-          sind die relevanten Plattformen? Wie werden Kunden und Partner
                      lichen Zeitpunkten von diesem Thema durchgeschüttelt wer-           rund um mein Produkt interagieren? Welche Chancen habe ich?
                      den. Das hängt damit zusammen, dass die Themen der                  Wie entgehe ich dem Schicksal von Unternehmen wie Agfa und
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