Jugend inside Jahr der Jubiläen Jahr des Erinnerns
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2018 Jahr der Jubiläen Jahr des Erinnerns Jugend inside Zeitschrift des Steirischen Dachverbands der Offenen Jugendarbeit Ausgabe 1/2018, erscheint halbjährlich 1 jugend inside Nr. 1/18
Vorwort Den Jugendlichen oder die Ju- benachteiligten Lebenskontexten, gendliche gibt es nicht. Vielmehr nicht ausreichend stark verbreitet. ist der Lebensabschnitt Jugend Gerade hier schafft Offene Jugend- von verschiedenen Phasen mit arbeit Zugänge zu Jugendlichen, unterschiedlichen Wünschen und die nicht so leicht erreichbar sind. Bedürfnissen geprägt. Die poli- Es ist mir ein Anliegen, dass im tische Gestaltung ist gerade in Bereich der Gesundheitskompe- diesem Bereich sehr interessant tenz im Handlungsfeld der Offenen und wichtig. Daher freut es mich Jugendarbeit eine direkte Förde- ganz besonders, dass ich in der rung aus meinem Ressort dazu neuen Bundesregierung für den beiträgt, dass das bestehende großen und facettenreichen Be- Netzwerk Gesundheitskompeten- reich Jugend verantwortlich sein te Jugendarbeit weiterentwickelt Foto: © BKA/Hans Hofer darf. Für mich stellt Jugendpolitik und fortgeführt wird. Weiters wird zum einen den Gestaltungsrahmen eine Webseite erarbeitet, die bun- dar, wie man Jugendliche und jun- desweit aktuelle Informationen Inhalt ge Erwachsene bestmöglich dabei zu Gesundheitskompetenz in der unterstützt, diesen Lebensab- Jugendarbeit bieten soll. schnitt zu meistern. Zum anderen ist es das Ziel von Jugendpolitik, Auch der richtige Umgang mit Jugendliche und junge Erwachse- sozialen Medien ist eine große Seite ne zur Eigenverantwortung und Herausforderung: Gerade in der - 2018 – Jahr der Jubiläen, Jahr des gesellschaftlichen Teilhabe zu jüngeren Vergangenheit finden Erinnerns 3 ermächtigen. sich vermehrt bewusst gesetzte - Die Offene Jugendarbeit in Zahlen Falschmeldungen und Hass im in der Steiermark 2017 6 Damit uns das gelingt, müssen wir Netz. Die Kampagne „No Hate - Jugendzentren GRÜNANGER und die Jugend hören und verstehen. Speech“ setzt hier an, indem ECHO. Graz setzt auf Jugend und Hierbei spielt der Bereich der Of- Hasstiraden im Netz bekämpft und Zukunft 8 fenen Jugendarbeit eine wichtige junge Menschen dabei unterstützt - Regionales Jugendmanagement 9 Rolle. Ein herzlicher Dank ergeht werden, sich online für ein respekt- - beteiligung.st 10 an alle Mitarbeiterinnen und Mit- volles Miteinander einzusetzen. In arbeiter, die gemeinsam im „Stei- diesem Zusammenhang möchte - VIVID 11 rischen Dachverband der Offenen ich ganz besonders das Projekt - LOGO JUGEND.INFO 12 Jugendarbeit“ zur Verwirklichung „My story against Hate Speech“ - Leitfaden „Contenance“. Haltung- dieser Ziele beitragen. hervorheben. Ziel dabei ist, dass en im Umgang mit Vielfalt in der Jugendliche lernen, soziale Medien Offenen Jugendarbeit 13 Die außerschulische Arbeit für dazu zu nutzen, um gegen „Hass - Leitfaden PROST! MAHLZEIT! 14 und mit Jugendlichen ist ein Ge- im Netz“ aktiv zu werden. meinschaftsprojekt, das sich auf - Die Gesunde BoXXX 14 unterschiedliche Ebenen - von den Ich freue mich auf einen regen - Kinder- und Jugendarbeit kann Gemeinden, den Bundesländern Austausch mit allen Partnern im was!? 15 bis zum Bereich der internatio- Bereich der Offenen Jugendarbeit, - Termine 16 nalen Politik - erstreckt. Auf allen vor allem aus meinem Heimat- Ebenen ist wichtig, dass die Zu- bundesland Steiermark. Gemein- sammenarbeit mit Jugendlichen auf Augenhöhe passiert. Darum sam schaffen wir es, dass unsere Jugend in den unterschiedlichen Impressum ist es mir ein besonderes Anliegen, Phasen auf dem Weg zum Erwach- Zeitschrift dass Projekte und Schwerpunkte sensein bestmöglich unterstützt Eigentümer, Herausgeber, Verleger: in den Lebenswelten der Jugend- wird. Steirischer Dachverband der Offenen lichen und den Herausforderungen Jugendarbeit Karmeliterplatz 2, 8010 Graz entsprechend, stattfinden. In die- Tel.: 0316/90 370 121 sem Zusammenhang darf ich zwei Dr.in Juliane Bogner-Strauß E-Mail: office@dv-jugend.at Projekte aus meinem Ressort kurz Bundesministerin für Frauen, www.dv-jugend.at beleuchten. Familien und Jugend ZVR-Zahl: 531839399 Redaktion: Arlt, Pommer, Wölbitsch Titelbild: Goll/Hoffmann Ein wichtiges Thema ist die Ge- sundheitskompetenz: Diese ist bei jungen Mädchen und Burschen, oft auch aus (sozioökonomisch) 2 jugend inside Nr. 1/18
2018 – Jahr der Jubiläen, Jahr des Erinnerns 2018 wird ein besonderes Jahr. Wie kaum zuvor kulminieren heuer wichtige Jubiläen und Gedenktage, die von der Republik Österreich offiziell begangen und mit lange geplanten Aktivitäten verbunden werden. Wie kaum zuvor wird es heuer auf die kritische Auseinandersetzung mit der österreichischen Vergangenheit, auf Diskussionen zwischen den Generationen und gesellschaftliche Reflexionen ankommen. Die aktive Beteiligung von Jugendlichen ist dabei von hoher Dringlichkeit – letztlich, weil nun Entscheidungen darüber getroffen werden, welche historischen Ereignisse und damit verbundenen Werte in die Zukunft mitgenommen werden, an was zukünftig erinnern werden soll. Das Gedenken im Jahr 2018 ist also nicht nur aufgrund des „runden“ Jubiläums von Bedeutung, sondern auch weil mit fortgeschrittenem zeitlichem Abstand der Kontakt zwischen der Erfahrungsgeneration, die vor allem den Nationalsozialismus vor rund 80 Jahren erlebt hat, und der heutigen Jugendlichen-Generation verloren geht. Grund genug, einen näheren Blick auf das Jubiläums- und Gedenkjahr zu werfen, Hintergründe zu beleuchten und die in diesem Zusammenhang geplanten Aktivitäten in Augenschein zu nehmen. Nicole-Melanie Goll/Georg Hoffmann „Jubiläisierung“ der österrei- Was wird nicht erinnert, sondern zu groß ist und keine „Erfahrungs- chischen Geschichte (Wolfgang stattdessen verdrängt oder ver- generation“ mehr existiert. Hier Kos) gessen? treten andere Mechanismen in Ein „runder“ Gedenktag liefert Kraft. Es greift das Konzept eines Jubiläen haben Konjunktur: Sie dabei den Anlass und funktioniert kulturellen Gedächtnisses – in erfreuen sich äußerster Beliebt- wie ein scheinbares Fenster in die dem Erinnerung und Information heit. Es vergeht kaum ein Jahr, Vergangenheit. Es lässt vermeint- nach einem Nutzen und nach Be- in dem nicht dem 100. Todestag lich nachempfinden, was Menschen deutung für die gegenwärtige und eines Dichters, dem 650. Geburts- einstmals erlebt haben. Tatsächlich zukünftige Gesellschaft selektiert tag einer Institution oder der 50. aber werden Informationen und werden. Auch hier können Blick- Wiederkehr eines historischen Er- Bedeutungen aus der Vergangen- winkelverschiebungen einsetzen, eignisses gedacht wird. Diese Häu- heit in die Gegenwart übersetzt die aber zumeist nicht mehr von fung historischer Jubiläen lässt sich – gewissermaßen im Hier und Konflikten begleitet werden – die besonders gut auf nationaler Ebe- Heute neu und vor allem anders Gesellschaft hat sich hier schon da- ne festmachen – hier übernehmen lesbar gemacht. Nicht zufällig sind rauf verständigt, was wie erinnert sie auch eine wichtige Funktion. es zumeist der 50. oder der 100. und was vergessen wird. Denn Jubiläumsjahre sind – nicht Jahrestag, denen eine besondere nur in Österreich – Zeitpunkte des Bedeutung zukommt. Das liegt Jubiläen und Gedenkjahre drücken Erinnerns, des Gedenkens, aber nur vordergründig an der runden vor diesem Hintergrund also vieles auch der Selbstvergewisserung. Zahl selbst. Wesentlich stärker aus: sie sind Zeitpunkte gesell- So werden historische Ereignisse ist die Bedeutung am Umstand schaftlicher, intragenerationeller immer wieder vergegenwärtigt, festzumachen, dass sich hier die Diskussionen und dabei Felder entsprechend gedeutet, oftmals Übergänge von Generationen ma- nachhaltiger gesellschaftlicher aber auch mit neuer Bedeutung nifestieren. Bei einem zeitlichen Veränderung. Sie sind aber auch versehen. Sie dienen also auch Abstand von 50 Jahren zu einem Orte der Formung eines Gedächt- dazu, die Identität, aber auch Lo- Ereignis tritt jene Generation, die nisses, in dem Informationen aus yalität eines Kollektivs gegenüber „erlebt hat“, in Verbindung mit der nicht mehr greifbaren Ver- einer Institution wie einem Staat einer Kinder- und einer meist sehr gangenheit mit Relevanz für die zu festigen, gleichzeitig auch des- jungen Enkelgeneration, die diese Gegenwart bewusst ausgewählt sen Gedächtnis zu kontrollieren. Erfahrung nicht teilt. Blickwinkel und entsprechend aufgeladen wer- Denn mit der Gleichzeitigkeit his- und Fragestellungen unterscheiden den. Jubiläen bieten aber auch die torischer Ereignisse treten auch sich dabei fundamental und prallen Möglichkeit, Aufmerksamkeit auf unterschiedliche Erinnerungen in bei bestimmten Gelegenheiten Ereignisse zu lenken, die vielleicht Konkurrenz zueinander. Die Aus- meist mit großer Wucht aufein- davor nicht oder anders gesehen wahl, an welche Ereignisse erinnert ander. Die Frage „Warum habt ihr worden sind. werden soll, erfolgt dabei unter damals nicht anders gehandelt“ erinnerungskulturellen, politisch- und die Antwort „Ihr könnt nicht In Österreich ist besonders nach normativen, aber auch ökonomi- verstehen, ihr wart damals nicht 1945 ein Anstieg der öffentli- schen Gründen. dabei“, sind nur ein Ausdruck die- chen Feiern und Gedenktage zu ser Konfliktzonen. Bei 100 Jahren bemerken. Wolfgang Kos spricht Dabei geht es vor allem um die ist diese direkte Konfrontation von einer „Jubiläisierung“, deren Frage: Wer erinnert sich zu wel- nicht mehr gegeben, da die Dis- Startpunkt er mit den Ereignissen cher Zeit, in welchem Kontext? tanz zum zeitlichen Ereignis bereits rund um den Abschluss des Staats- 3 jugend inside Nr. 1/18
vertrages 1955 verortet. Dabei mit Täterschaft statt, sondern das berichten kann? Eines ist heute entwickelte sich das Vergessen der Leiden der „ÖsterreicherInnen“ in schon vorwegzunehmen: es wird Vergangenheit zum Programm: die Kriegs- und Nachkriegszeit wurde auf die Generation der heute Ju- Erinnerung Österreichs war vor in den Vordergrund gerückt. Be- gendlichen ankommen, deren Welt allem von Nicht-Erinnern geprägt. sonders das „25peaces“-Projekt sich nun formt. Es wird an ihnen Nicht die Vergangenheit sollte geriet dabei in Kritik: so wurden sein, neue Fragen aufzuwerfen, im Mittelpunkt der Aktivitäten am Heldenplatz Gärten errichtet, kritische Diskussionen zu führen, stehen, sondern vielmehr das die die Lebensmittelknappheit die Vergangenheit für die Zukunft „Hier“ und „Jetzt“ und die damit 1945 zeigen sollten, und mit zu reflektieren und neue Wege zu verbundenen (positiv besetzten) Lichtinstallationen wurde der bren- beschreiten. Errungenschaften: Staatsvertrag nende Stephansdom nachgestellt. Doch welche Möglichkeiten bietet und Befreiung, die 2. Republik Das Wort „Befreiung“ wurde hier dazu das Jahr 2018? und Neutralität. So gelang erst intensiv diskutiert: eine wichtige während des „Bedenkjahres“ 1988 Frage wurde neu aufgerollt: war Gedenkjahr 2018 und Haus der ein entscheidender Schritt: die Zeit Österreich nun 1945 durch Alli- Geschichte Österreich des Nationalsozialismus – 50 Jahre ierte und Sowjets vom National- nach dem „Anschluss“ – wurde sozialismus befreit worden oder Am 12. März 2018 jährte sich der besonders intensiv diskutiert, ist Befreiung ein Begriff, der erst „Anschluss“ Österreichs an das ausgelöst von einer jungen Gene- 1955 mit dem Abzug der letzten nationalsozialistische Deutsche ration, die neue Fragen stellte. So Besatzungssoldaten Verwendung Reich im Jahr 1938 zum 80. Mal. waren etwa durch die Waldheim- finden sollte? Damit wird 2018 mit einem Ge- denktag eingeläutet, der an ein dunkles Kapitel österreichischer Geschichte erinnert. Wie schon 1988 wird es neuerlich eine sehr intensive Auseinandersetzung mit der österreichischen Opfer- und vor allem TäterInnenrolle sein, die in das Zentrum der Aufmerk- samkeit rücken wird. In diesem Zusammenhang erlangt vor allem der Heldenplatz in Wien große Bedeutung. Hier, vom Balkon der Wiener Hofburg aus, hatte Adolf Hitler den „Anschluss“ verkündet – vor 200.000 jubelnden Menschen. Seit über 80 Jahren ist dieser Ort ein Symbol der nationalsozialisti- schen Vergangenheit Österreichs. Der Heldenplatz steht dabei für die Affäre das Bild von Österreich als An beiden Beispielen zeigt sich, Beteiligung und die (Mit)Schuld „erstem Opfer des Nationalsozia- dass in Jubiläumsjahren gesell- an den Verbrechen des National- lismus“ in sich zusammengestürzt schaftliche Diskussionen entste- sozialismus. 2018 wird besagter und Fragen nach (Mit)Täterschaft hen, Generationen miteinander Hofburg-Balkon erstmals aktiver und Mitwisserschaft an Eltern ringen und ein Tauziehen um Er- Teil eines Gedenkens sein, verbun- und Großeltern aufgekommen. innerung und Gedächtnis einsetzt. den mit einer Toninstallation der Hier prallte jene Generation, die Sie zeigen auch die Notwendigkeit Künstlerin Susan Philipsz. Krieg und Nationalsozialismus nachgeborener Generationen, sich erlebt hatte, auf nachfolgende mit den unbequemen Teilen der Einen weiteren zentralen Punkt des Generationen. Das Jubiläumsjahr Geschichte kritisch auseinander- Gedenkjahres stellt der 100. Ge- 1988 stellte in der Gedenkkultur zusetzen, um Lehren aus der Ver- burtstag der Republik Österreich der Republik eine Zäsur dar, das gangenheit für die Zukunft ziehen am 12. November 2018 dar. Damit den Blick auf die Vergangenheit zu können. Wie wird das 2018 rücken die Errichtung der Republik verändert hat. Im Jubiläumsjahr sein – in Zeiten der Entstehung Österreich, der Aufbau von Demo- 2005 – 60 Jahre nach Ende des neuer Feindbilder, populistischer kratie unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges – ergab sich Rhetorik, eines europäischen Ersten Weltkrieges und dem Zerfall ein gänzlich anderes Bild. Die da- Rechtsrucks und eines wieder der Habsburgermonarchie in den malige ÖVP-FPÖ-Regierung stellte verstärkt in Erscheinung tretenden Mittelpunkt des Gedenkjahres. Von vor allem die Unterzeichnung des Antisemitismus? Aber auch in einer hier aus lassen sich lange Linien österreichischen Staatsvertrages Zeit, in der die nationalsozialisti- ziehen: von den Errungenschaf- wieder in den Vordergrund. Zudem sche Terrorherrschaft in so weite ten eines jungen demokratischen setzte ein Revival der Opferthese Ferne gerückt ist, dass sie kaum Staates, der Maßstäbe geschaffen ein. So fand im Jubiläumsjahr mehr über eine „Erfahrungsge- hat, die bis heute Gültigkeit haben, keine tiefere Auseinandersetzung neration“ verfügt, die über sie über die neuerliche Abschaffung 4 jugend inside Nr. 1/18
der Demokratie zwischen 1933 der, so etwa in den Gedenkjahren aus der Geschichte des Umgangs und 1938, von der Zeit des Natio- 2008 und 2015, entwickelten sich mit unserer Geschichte, sollten wir nalsozialismus bis hin zur Zweiten Diskussionen über den Ort eines erfahren, wie es mit uns steht?“ Republik und der Europäischen derartigen Museums. Dabei ging es (Haslinger, Politik der Gefühle, Union. Vor diesem Hintergrund ist nicht nur um die Sichtbarkeit, son- 2001, 142 f.). es naheliegend, das Thema De- dern letztlich um Themenschwer- mokratie in den Fokus zu nehmen. punkte, die sich naturgemäß mit Hinweis: Selbst wenn die letzten 100 Jahre der Wahl des Ortes verbanden. https://www.oesterreich100. keine nahtlose Entwicklung demo- Als man sich 2016 für den Wiener at/1918.html kratischer Strukturen aufweisen, Heldenplatz und die Hofburg ent- Plattform des Bundeskanzleramt, so ist dies doch ein Leitthema, das schied, nahm man vor allem die die Informationen zu den 2018 im uns in die Gegenwart und von dort nationalsozialistische Vergangen- Fokus der Aktivitäten stehenden weiter in die Zukunft führt. In Wien heit in den Fokus. Wie kein anderer historischen Ereignisse 1848 – wie auch in zahlreichen Bundeslän- Platz in Österreich steht der Hel- 1918 – 1938 – 1948 – 1968 mit dern werden es vor allem auch die denplatz, und mit ihm der Balkon/ Hinweisen auf Ausstellungen, Ta- 1930er Jahre sein, die im Fokus Altan der Hofburg, als Symbol für gungen und Publikationen stehen – mit einer zentralen Fra- den „Anschluss“ 1938. Wenn das gestellung: wie und auf welchem Haus der Geschichte Österreich im Haus der Geschichte Österreich Weg konnte die Errungenschaft November 2018 seine Pforten öff- www.hdgoe.at der Demokratie so rasch in eine net, so wird der Plattformgedanke Diktatur und letztlich in eine Ter- ein sehr prägendes Element sein, Projekt Initiative Aufarbeiten und rorherrschaft münden? das sich quer durch die ersten Aus- Gedenken (AuGe) Graz stellungen ziehen wird. Themen Das Gedenkjahr 2018 warf insge- wie Grenze und Flucht, Wirtschaft samt lange seine Schatten voraus. und Demokratie, gesellschaftliche So wurde bereits vor längerer Zeit Gleichstellung, aber auch Diktatur, die Schaffung einer Plattform für Terror und Erinnerung verweisen das Jahr 2018 beschlossen, deren auf neue Fragestellungen, die in Zweck es sein sollte, beiden Ge- der Gegenwart verankert sind. Es denktagen Rechnung zu tragen, ist naheliegend, dass sich dieses den Heldenplatz als zentralen Ort Haus der Geschichte Österreich der österreichischen Geschichte zu besonders an die junge Generati- diskutieren und gleichzeitig „100 on, an Jugendliche wendet, die hier Jahre Österreich“ in seinen Be- eine Plattform vorfinden, an der sie deutungen nachhaltig zu speichern mitwirken, mitdiskutieren und mit- und zu reflektieren. 2017 wurde gestalten können. An sie sind folg- Mag.a Dr.in Nicole-Melanie Goll sodann das Haus der Geschichte lich auch die Fragen gerichtet: Was Historikerin und wissenschaftliche Österreich ins Leben gerufen. macht 100 Jahre Österreich aus? Mitarbeiterin am Haus der Ge- Dieses hat in seiner Entwicklung Was nehmen wir aus der Vergan- schichte Österreich sowie Lehrbe- eine lange und an den Jubiläums- genheit mit? Und welchen Wert hat auftragte an der Karl-Franzens- und Gedenkjahren festgemachte, Demokratie für die Gegenwart und Universität Graz (Institut für Ge- wechselhafte Geschichte vorzuwei- für die Zukunft? Peergroups mit schichte) sowie an der Pädagogi- sen. Pläne, ein zeithistorisches Mu- Jugendlichen und SchülerInnen ar- schen Hochschule Steiermark. seum aufzubauen, reiften bereits beiten bereits jetzt im Vorfeld aktiv 1945. Später entbrannten rege mit und bringen neue Blickwinkel Diskussionen um den Standort und ein. Im Umfeld wurden zahlreiche die Ausrichtung des neu zu errich- Projekte positioniert, die sich mit tenden Museums, ehe das Haus unterschiedlichen Themen gezielt der Geschichte Österreich Eingang an Jugendliche wenden, wie etwa in die Regierungsprogramme der die in der Steiermark rund um das letzten 15 Jahre fand. Hier handelt NS-Gedenken aktive Initiative Auf- es sich also um ein lange geplantes arbeitung und Gedenken (AuGE). Projekt, das sehr früh, verstärkt Der Grund für all das liegt auf der aber im Jubiläumsjahr 2005 in- Hand: wir befinden uns an der tensiv diskutiert wurde. Ziel war Schwelle der Erinnerung. Heute die Schaffung eines Bundesmuse- entscheidet sich, was die öster- ums, das erstmals die Geschichte reichische Gesellschaft aus ihrer Mag. Dr. Georg Hoffmann Österreichs vom 19. bis ins 20. problematischen, dunklen und Historiker und Kurator am Jahrhundert umfassen sollte. antidemokratischen Vergangenheit H a u s d e r G e s c h i c h t e Ö s t e r- Dabei entstanden parteipolitische lernt und was sie in die Zukunft reich, Lehrbeauftragter an der Gräben, die deutlich machten, wie mitnimmt oder wie Haslinger 1988 Karl-Franzens-Universität Graz. umstritten und gleichzeitig gesell- im „Essay über Österreich“ formu- schaftlich relevant der Umgang mit lierte: „Woher sonst, wenn nicht der Vergangenheit ist. Immer wie- aus der Geschichte, und damit Fotos: Goll/Hoffmann 5 jugend inside Nr. 1/18
Die Offene Jugendarbeit in Zahlen. Die Auswertung der Dokumentations- datenbank der Offenen Jugendarbeit Steiermark 2017 Trägerorganisationen und Ange- Murau, Schladming und Deutsch- geringsten war der Anteil der Mit- botsstandorte landsberg existierten 2017 keine arbeiterInnen ab 41 Jahren bzw. Angebotsstandorte der Offenen unter 25 Jahren. Im Berichtszeitraum 2017 doku- Jugendarbeit. mentierten 28 Trägerorganisati- Der Großteil der Beschäftigten war onen an 58 Angebotsstandorten MitarbeiterInnen Teilzeit angestellt (ca. 95 %). Ca. vielfältigste Angebote und Tätig- die Hälfte der Angestellten hatte keiten der Offenen Jugendarbeit Im Jahr 2017 wurden von jenen ein Stundenausmaß zwischen 20 in der Steiermark. Von diesen 58 Einrichtungen der Offenen Ju- und 30 Anstellungsstunden. Standorten wurden 55 im Rahmen gendarbeit, die die Online-Doku- der Personalkostenfinanzierung mentationsdatenbank nutzten, Zur Ausbildungssituation der Fach- der Abteilung 6 Bildung und Gesell- insgesamt ca. 184 hauptamtliche kräfte der Offenen Jugendarbeit schaft, FA Gesellschaft – Referat MitarbeiterInnen (+36 im Ver- lässt sich berichten, dass die am Jugend gefördert. gleich zu 2016) registriert. häufigsten dokumentierte Quali- Von diesen MitarbeiterInnen waren fikation der MitarbeiterInnen ein Die regionale Verteilung der An- im Berichtsjahr 80 männlich und Bachelorstudium (FH oder Uni bzw. gebotsstandorte gestaltet sich 104 weiblich. Das entspricht somit PH) mit 31 Prozent war, knapp ge- wie folgt: In der Stadt Graz gab einem Geschlechterverhältnis von folgt von einem Masterstudium mit es 2017 insgesamt 13 Standorte, 56,5 % Frauen und 43,5 % Män- 15 Prozent (2016 war an zweiter ebenso viele in Graz-Umgebung. nern und wird immer ausgewoge- Stelle noch die Absolvierung eines Am dritthäufigsten gab es Ein- ner (im Vorjahr lag das Verhältnis Diplomstudiums nach altem Lehr- richtungen im Bezirk Weiz (6), bei 60:40). plan) und einem Sozialpädagogik- während Liezen und Leibnitz je- Bezüglich der Altersgruppen lässt Kolleg mit beinahe 13 Prozent. weils 5-mal mit Jugendzentren sich feststellen, dass der Großteil oder Jugendtreffs vertreten waren. der JugendarbeiterInnen zwischen Dauerhafte Angebote In den Bezirken Bruck/Mürzzu- 31 und 35 Jahren war, während schlag, Murtal, Südoststeiermark, ein Viertel der Angestellten zur Al- Im Berichtsjahr 2017 wurden Leoben, Voitsberg und Hartberg- tersgruppe der 26 bis 30-Jährigen 12.235 Angebotstage mit insge- Fürstenfeld gab es jeweils 2 – 4 zählte. Ebenso viele waren im samt 52.036 Angebotsstunden Einrichtungen. In den Regionen Alter von 36 bis 40 Jahren. Am dokumentiert. Die meisten Ange- Abb. 1: Angebotstage nach Angebotsform (ohne Offenen Betrieb), gesamte Steiermark, 2017 6 jugend inside Nr. 1/18
botstage und Angebotsstunden wurden für die Angebotsform Offener Betrieb erfasst, und zwar 8.361 Angebotstage und 38.800 Angebotsstunden (weniger Tage, dafür mehr Stunden im Vergleich zu 2016) – das waren knapp 41% aller Angebotstage und 43% aller Angebotsstunden. Bei den übrigen Angebotsformen lag der Schwer- punkt bei der Angebotsform Ge- schlechtsspezifische Angebote und Abb. 2: Anzahl an erreichten Personen/Jugendlichen durch dauerhafte Haupt- Sportangebote mit Begleitung bzw. angebote, gesamte Steiermark, 2017 Bildungsangebote, die auf dem zweiten bzw. dritten Platz lande- 16-Jährigen mit insgesamt 7.577 Insgesamt partizipierten 2017 ten. Nach Angebotstagen berech- Personen (32 Prozent). 6.726 Ju- 31.373 TeilnehmerInnen bei zeit- net, ergibt sich für das Angebot gendliche (28 Prozent) entfielen lich befristeten Projekten und Proberaum- bzw. Tonstudionut- auf die Alterskohorte 16 bis unter Workshops. Das ist eine Steige- zung die häufigste Anzahl, gefolgt 21 Jahre, an dritter Stelle folgten rung von 8.635 BesucherInnen im von Beratungs-, Vermittlungs-, die über 21-Jährigen mit 6.138 re- Vergleich zum Vorjahr. und Begleitungsangeboten bzw. gistrierten Personen (26 Prozent). Bildungsangeboten (Abb. 1). Unter 12-Jährige waren nur mar- Das Geschlechterverhältnis war ginal in der Offenen Jugendarbeit bei nichtpermanenten Angeboten Im Berichtszeitraum 2017 wurden vertreten und machten 2017 3.334 um einiges ausgewogener als bei mit dauerhaften Hauptangeboten Burschen bzw. Mädchen aus. permanenten Projekten und betrug der Offenen Jugendarbeit insge- 2017 56 % (Burschen) zu 44 % samt 19.495 Jugendliche erreicht Zeitlich befristete Angebote (Mädchen) (2016: 62 %:38 %) (Abb. 2); davon waren 10.705 (Abb. 3). Burschen und 6.569 Mädchen1. 2017 wurden 32 verschiedene zeit- ______ Das prozentuelle Verhältnis von lich befristete Angebotsformen mit männlichen und weiblichen Perso- 1.895 Einheiten, 1.959 Angebots- 1 Die Differenz ergibt sich aufgrund nen blieb mit 62 % zu 38 % gegen- tagen und 6.699 Angebotsstunden fehlender Angaben zum Geschlecht über dem Vorjahr praktisch ident dokumentiert. Zur Häufigkeit der (2.221 Personen fehlen). (62,1 %: 37,9 %). Die gesamte angebotenen zeitlich befristeten Anzahl an erreichten Jugendlichen, Projekte und Aktivitäten ist zu Quelle: die alle angebotenen dauerhaften sagen, dass Themenbezogene An- Die Offene Jugendarbeit in Zahlen. Aktivitäten in Anspruch genommen gebote die höchste Anzahl hatten: Auswertung der Dokumentations- haben, betrug 2017 23.300. 270 Angebote bezogen sich auf datenbank der Offenen Jugendar- diese Projektform. Diese inkludier- beit Steiermark 2017. Insgesamt wurden 2017 stei- ten beispielsweise Aktionen wie Erstellt vom Steirischen Dachver- ermarkweit 174.328 Kontakte eine Kinofahrt, eine Kleidertausch- band der Offenen Jugendarbeit im durch die Hauptangebote, 201.960 börse oder ein Sommerfest; am Auftrag der Abteilung 6 Bildung Kontakte durch alle dauerhaften zweithäufigsten (221 Einheiten) und Gesellschaft, Fachabteilung Angebote erzielt. Das prozentuel- folgten Sportangebote mit Beglei- Gesellschaft – Referat Jugend le Verhältnis von männlichen und tung (Schwimmausflüge, Kletter- weiblichen Kontakten blieb mit 30 kurse o. Ä.), an der dritten Stelle Download: zu 70 Prozent gegenüber dem Vor- lagen Kreative Angebote (z. B. www.dv-jugend.at/downloads jahr unverändert (2016: 30:70). eine Nähwerkstatt, ein Stoffdruck- Workshop oder ein Tonworkshop) Die Altersgruppe, die 2017 am mit 141 angebotenen Einheiten. Kontakt: häufigsten in der Datenbank re- Steirischer Dachverband der Offe- gistriert wurde, war die der 12- bis nen Jugendarbeit www.dv-jugend.at Abb. 3: Geschlechterverteilung, zeitlich befristete Angebote, gesamte Steier- mark, 2017 7 jugend inside Nr. 1/18
Jugendzentren GRÜNANGER und ECHO Graz setzt auf Jugend und Zukunft Nach der erfolgreichen Haus- Markus Schabler, Referatsleiter der übergabe des Jugendzentrums Offenen Kinder- und Jugendarbeit, GRÜNANGER im Dezember letzten weiß um die Bedeutung der kon- Jahres wurde am 25. Jänner 2018 sumfreien Zone Jugendzentrum: ein weiterer wichtiger Schritt für „Man trifft sich einfach, um mit- die Grazer Jugend gesetzt. Jugend- einander Zeit zu verbringen! Eine stadtrat Kurt Hohensinner, das Amt wachsende Stadt wie Graz lebt für Jugend und Familie, die GBG von einer vielfältigen Jugendszene. (Gebäude- und Baumanagement Und deren Hauptdarstellerinnen Graz GmbH), ExpertInnen der und Hauptdarsteller brauchen vor Baubehörde und Kooperations- allem eines: Orte, an denen Zu- partnerInnen übergaben das neu kunft entstehen kann." gebaute Jugendzentrum ECHO an Fähigkeiten und ihre Kreativität die Jugendlichen vor Ort. Derzeit leben ca. 17.500 junge ausprobieren", beschreibt Ingrid Menschen zwischen 14 und 19 Krammer, Abteilungsleiterin des Jahren in Graz. Etwa 7.000 Gra- Amtes für Jugend und Familie, eine zer Jugendliche kommen pro Jahr wesentliche Aufgabe des neuen in die Jugendzentren, in Summe Jugendzentrums. So wird es nach ergeben sich 74.913 Kontakte. Fertigstellung der Inneneinrich- „Die Jugendzentren sind wichtige tung die Eröffnungstage mit den Anziehungspunkte und Orte des Jugendlichen geben. Und es geht MITEINANDERS und des positiven noch weiter. Austauschs. Deshalb investieren wir auch weiter in diesem Bereich. Mit Ende Jänner 2018 begannen Wir wollen Räume für die Grazer die Bauarbeiten an der Revita- Jugendlichen schaffen, die sie nicht lisierung des Jugendzentrums nur nutzen, sondern auch selbst DIETRICHSKEUSCH`N. Auch dort Die neu geschaffenen Räumlich- gestalten“, resümiert Jugend- und sind die Jugendlichen an Planung keiten eröffnen vielfältige Mög- Familienstadtrat Kurt Hohensinner. und Umsetzung beteiligt. Die Neu- lichkeiten für Jugendliche, von Und mit der Bauübergabe ist es eröffnung ist für Juni 2018 geplant. gemütlicher Freizeit über The- ja nicht getan. Die Jugendlichen Auf das Ergebnis darf man eben- menworkshops, Mitarbeit bei Pro- waren von Anfang an in die Pla- falls gespannt sein. Einfach mal jekten, gemeinsamen sportlichen nung miteinbezogen und arbeiten vorbeischauen. Aktivitäten bis hin zu Lernrunden an der Inneneinrichtung selbst und dem Service des Jugend- mit, unterstützt von tag.werk, Alle Infos auch unter: coachings. Für die Arbeit mit den dem Jugendbeschäftigungsprojekt www.graz.at/Jugend Jugendlichen stehen professionelle der Caritas. „Wir wollen Jugend- Teams von JugendarbeiterInnen liche ermutigen, sich selbst zu und Jugendcoaches zur Verfügung. vertrauen. Hier können sie ihre Fotos: © Stadt Graz Foto Fischer proAct Jugendgemeinderat 2018 – schon gewusst? Seit Oktober 2017 wird proAct - der Grazer Jugendge- meinderat, vom Verein Jugendtreffpunkt Dietrichskeusch’n getragen. Das Grazer Modell von basisdemokra- tischer und partizipativer Jugendpolitik geht somit in eine neue Runde. Auch in diesem Jahr ist das Grazer Rathaus, am 06.06.2018, wieder fest in den Händen der Jugend, wenn darüber entschieden wird, welche Jugendprojekte mit dem Grazer Jugendbudget von € 25.000.- realisiert werden sollen. Nähere Informationen zu proAct und dem Grazer Jugendgemeinderat gibt es unter: www.pro-act.at und: www.facebook.com/proActJugendgemeinderat 8 jugend inside Nr. 1/18
RJM – Regionales Jugendmanagement – Infos aus den Regionen Jungfernfahrt mit „Helmut“ – dem mobilen mes in Form eines Waggons geboren. In den Win- Jugendwaggon termonaten taten sich die Offene und Verbandliche Jugendarbeit zusammen und es wurde geplant und Die Jugend in Birkfeld und Anger ist auf die Schiene getüftelt und erste Gespräche mit den Bürgermeis- gekommen – ein alter abgestellter Waggon wurde zu tern in Anger und Birkfeld geführt. Somit stand einer einem jugendlichen Schmuckstück verwandelt! gemeinsamen Umsetzung nichts mehr im Wege. Wie wurde der Waggon umgebaut? Die Substanz des Waggons mit dem Baujahr 1894 wurde von regionalen Betrieben fachgerecht saniert und die Außenfassade von Georg Dermouz, einem begnadeten Graffitikünstler, gestaltet. Die Landju- gend Anger packte im Rahmen der Aktion „Tatort Jugend“ und darüber hinaus kräftig an und übernahm die Innenraumgestaltung. Dies alles wäre ohne eine Förderung und Sponsoren nicht möglich gewesen. Daher möchten wir uns recht herzlich bei den LEA- DER-Regionen, „Zeitkultur Oststeirisches Kernland“, Im Oktober 2017 fand die erste gemeinsame Ausfahrt „Kraftspendedörfer Joglland“ und „Almenland & mit „Helmut“, dem ersten mobilen Jugendzentrum auf Energieregion Weiz-Gleisdorf“, und Unterstützern, Schiene, statt. Gestaltet wurde die Eröffnungsfeier Gemeinde Birkfeld, Gemeinde Anger, Raiffeisenbank vom Jugendzentrum Birkfeld, der Landjugend Anger, Weiz-Anger, Raiffeisenbank Pöllau-Birkfeld, ADA Mö- dem Regionalen Jugendmanagement Oststeiermark, belfabrik GmbH und Lieb Markt, bedanken. dem Steirischen Dachverband der Offenen Jugend- arbeit und natürlich von der Feistritztalbahn selbst. Bei der Eröffnung wurde der Waggon auf den Namen „Helmut“ getauft und auf eine feierliche Jungfernfahrt geschickt. Zur Eröffnungsfeier konnten wir neben den Bürgermeistern Franz Derler und Hubert Höfler auch die Landtagsabgeordneten Hubert Lang und Bern- hard Ederer sowie Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer begrüßen. Aufenthalte gab es in den Bahnhöfen Birkfeld und Anger, hier hatten alle Gäste die Möglichkeit, den modern ausgestatteten Waggon zu besichtigen. Denn dieser verfügt über eine Musikanlage, eine Heizung, eine gemütliche Sitzecke, einen Fernseher uvm. Ein geschichtsträchtiger Jugendtreffpunkt! Rund um und mit dem Waggon sollen in Zukunft Feste 1894 wurde der Waggon von der Grazer Waggonfa- gefeiert und gemütliche Stunden verbracht werden brik mit zwei Klassen (2. und 3. Klasse) gebaut und – ein unkomplizierter und mobiler Treffpunkt für die diente als Erstausstattung für die Murtalbahn. Die Jugend in der Region. Unterschiede zwischen der 2. und 3. Klasse lagen in der Beheizbarkeit des Abteils und in der Sitzgestal- Wie kam es zu diesem Projekt? tung (Polster- oder Holzbänke). Daher trägt die dritte Vor knapp einem Jahr entstand in den Köpfen der Klasse auch den Namen „Holzklasse“. 1942 wurde Feistritztalbahn und den Jugendorganisationen die der Waggon umfassend saniert und modernisiert, da Idee, ein gemeinsames Projekt in Angriff zu nehmen. die Murtalbahn von der Steiermärkischen Landesbahn Schnell war auch die Idee eines mobilen Jugendrau- übernommen wurde. 1981 erfolgte die Überstellung von Murau nach Weiz zur Feistritztalbahn. 2001 erfolgte bereits ein erster Schritt in Richtung Nut- zungsänderung, denn der Waggon wurde zu einem Kinderspielwaggon mit bunter Außengestaltung und einem Spielzimmer im Inneren umgebaut. 2017 ver- wandelte sich der Waggon zum Jugendtreffpunkt. Kontakt: RJM Oststeiermark Mail: muhr@oststeiermark.at Farbfotos: Landjugend Anger; s/w-Foto: LEADER-Region Zeitkultur Oststeirisches Kernland 9 jugend inside Nr. 1/18
Taten folgen Worten: Jugendliche engagieren sich über den Jugendlandtag hinaus Der Jugendlandtag Ende 2016 rückte die Standpunkte Beispiel ein Film angesehen und reflektiert, welcher von Jugendlichen in den Mittelpunkt und gab ihnen auch an Schulen vorgeführt und besprochen werden die Möglichkeit, konkrete Anträge an Politikerinnen kann. Weiters gab es einen fachlichen Input zu Daten und Politiker zu richten. Davon wurde beispielsweise und Fakten der Flüchtlingssituation in Österreich, ein ein Antrag aus der Arbeitsgruppe „Soziales“ umge- Training zum Umgang mit sogenannten „Stammtisch- setzt. parolen“, eine Ideensammlung zur positiven Verän- derung des Schulalltags und verschiedene Methoden, Die Jugendlichen der Arbeitsgruppe deklarierten, welche in einem Workshop zum Thema Integration an dass Flüchtlinge mittels integrativer Maßnahmen der Schule umgesetzt werden können. Ein Höhepunkt auf allen Ebenen, z. B. Wohnraum, Arbeit, Beratung, des Workshops war der gemeinsame Besuch des Haus soziale Kontakte, Kompetenzerwerb etc. unterstützt werden sollten. In Kooperation mit bestehenden Or- ganisationen solle es ein Pilotprojekt geben, welches die Integration im sozialen Alltag der Jugendlichen er- möglicht. Dem Antrag wurde auf dem Jugendlandtag mehrheitlich zugestimmt. Landesrätin Doris Kampus griff den Antrag mit großem Interesse auf und lud die antragstellenden Jugendlichen ein, mit ihr und Vertreterinnen und Vertretern aus Sozialvereinen das Pilotprojekt zu konkretisieren. Drei engagierte Jugendliche wollten unbedingt selbst aktiv werden, folgten der Einladung und konnten so in den persönlichen Austausch mit Entscheidungs- trägerinnen und -trägern von ZEBRA, Caritas und den politischen Büros von LR.in Lackner sowie LR.in Kampus treten und ihre Ideen in einen konkreten Projektantrag umwandeln. Ein Projekt wurde gestar- tet, mit dem man einerseits nachhaltige Integration Welcome in Graz, in dem unbegleitete minderjährige von Migranten und Migrantinnen in Schulen fördert Flüchtlinge unterkommen. Dort konnten die Jugendli- und andererseits möglichst viele Menschen in einem chen in den direkten Austausch treten und feststellen, kurzen Zeitraum erreichen kann. Das war der Start- dass es viele Gemeinsamkeiten gibt. schuss für ein dreitägiges Seminar für Jugendliche, die danach selbst zu Ansprechpersonen, sogenann- Noch am selben Wochenende wurden von den Teil- ten Peers, zum Thema Integration in ihren Schulen nehmern und Teilnehmerinnen Projektideen entwi- werden konnten. ckelt, wie sie das Gelernte direkt an ihrer Schule umsetzen können. Die Jugendlichen konnten so im Die Planung und Durchführung dieses Seminars Anschluss daran selbst aktiv werden und wurden wurde dabei von beteiligung.st – der Fachstelle für dabei von beteiligung.st unterstützt und begleitet. Kinder-, Jugend- und BürgerInnenbeteiligung – über- Einiges wurde bereits umgesetzt. Wie an der HAK in nommen. Entscheidend dabei war für beteiligung. Hartberg, wo im Rahmen des Unterrichts ein erfolg- st, die drei ideengebenden Jugendlichen in alle reicher Workshop von Peers für Peers, von Jugendli- relevanten Entscheidungen einzubinden. Mit ihnen chen für Jugendliche, durchgeführt wurde. Wir freuen und Robert Konrad von ZEBRA - Interkulturelles Be- uns schon auf die nächsten Aktionen. ratungs- und Therapiezentrum wurden folgend Ziel und Ablauf des Seminars festgelegt. Das Ergebnis war ein Pilotprojekt mit einer ausgewählten Anzahl von Jugendlichen durchzuführen. Durch dieses sol- Kontakt: len Jugendliche befähigt werden, eigene Projekte an beteiligung.st ihren Schulen durchzuführen, die den Schulalltag für Fachstelle für Kinder-, Jugend- und BürgerInnenbe- Menschen mit Migrationshintergrund erleichtern. teiligung www.beteiligung.st Von 13. – 15. Oktober 2017 fand schließlich das www.mitmischen.steiermark.at Seminar mit acht Jugendlichen in Graz statt. Dabei wurde Wert darauf gelegt, dass die Jugendlichen möglichst alle Elemente des Seminars in der einen Foto: beteiligung.st oder anderen Form auch an ihren Schulen anbieten können. Als Einstieg in die Thematik wurde zum 10 jugend inside Nr. 1/18
Belüg dich nicht selbst! Prävention von Glücksspielsucht in Jugendzentren In Österreich sind rund 64.000 Menschen glücksspiel- und die SpielerInnen unterm Strich Geld verlieren. süchtig oder suchtgefährdet. Die Glücksspielformen Trotzdem spielen SpielerInnen oft weiter, auch nach- mit den meisten SpielerInnen mit Spielproblemen dem sie schon viel verloren haben. Warum haben sie sind Glücksspielautomaten, Sportwetten und klas- trotzdem die Hoffnung, dass sie Geld beim Glücks- sische Kasinospiele wie Roulette, Poker und Black spiel gewinnen können? Die einfache Antwort ist: Sie Jack. Süchtige SpielerInnen verspielen sehr viel belügen sich selbst. Geld mit verheerenden finanziellen Folgen für sich und ihr Umfeld. Bei einer Befragung von steirischen Schülerinnen und Schülern gaben 29 % an, dass eine gute Strategie Glücksspiel und Sportwetten sind Jugendlichen laut entscheidend für Gewinn oder Verlust beim Glücks- Steiermärkischem Jugendgesetz untersagt. Lotto, spiel sei. Für weitere 24 % spielte Geduld und für Toto und Rubbellose sind davon ausgenommen. Das 21 % das eigene Können eine ausschlaggebende Internet erleichtert Jugendlichen allerdings den Zu- Rolle. Prävention von Glücksspielsucht zielt darauf gang zum Glücksspiel. Die Verfügbarkeit rund um die ab, derartige Mythen und Illusionen zu zerstören. Uhr, die fehlende soziale Kontrolle sowie die große Die drei zentralen Botschaften der Prävention von Palette an multimedialen und interaktiven Online- Glücksspielsucht sind deshalb: Glücksspielen erhöhen dabei das Suchtpotential. Außerdem gibt es viele Online-Angebote, bei denen • Der Ausgang von Glücksspielen hängt überwie- ohne Geldeinsatz gespielt und gewettet werden gend vom Zufall ab. Man kann den Zufall nicht kann. Es ist zu befürchten, dass sich dadurch viele durch Ausdauer, Training, Erfahrung oder Wissen Jugendliche als kompetente SpielerInnen einschätzen beeinflussen. und glauben, sie könnten auch mit echtem Geld gut spielen und viel gewinnen. Die derzeitige Datenlage • Auf lange Sicht gilt: Glücksspielbetreiber gewin- zeigt zwar keine Hinweise auf weit verbreitete Glücks- nen, SpielerInnen verlieren. Glücksspiele sind so spielprobleme unter österreichischen Jugendlichen. ausgelegt (und berechnet), dass die Betreiber Allerdings sind am häufigsten junge Erwachsene von unterm Strich Geld verdienen und die SpielerIn- Spielproblemen betroffen, weshalb Jugendliche eine nen verlieren. Das heißt nicht, dass SpielerInnen wichtige Zielgruppe für die Prävention von Glücks- nicht an einzelnen Tagen (hoch) gewinnen kön- spielproblemen sind. nen. Werden Gewinne aber wieder zum Spielen eingesetzt, bekommen Spielbank und -automat ihr Geld wieder zurück – und meist noch mehr. • Je länger und intensiver man spielt, desto mehr Geld verliert man. Wer versucht, Verluste wieder hereinzuspielen, verliert meist noch mehr. VIVID bietet Workshops in Jugendzentren an, in denen mit Jugendlichen zu diesen Themen gearbeitet wird. Im Anschluss werden in einer Projektberatung für die JugendbetreuerInnen die Methoden zur Glücks- spielprävention erläutert und reflektiert. Melden Sie sich bitte bei mir, wenn Sie Interesse daran haben. Kontakt: Mag. Lukas Schmuckermair VIVID – Fachstelle für Suchtprävention Zimmerplatzgasse 13/I, 8010 Graz Tel.: 0316 / 82 33 00 DW 92 Mail: lukas.schmuckermair@vivid.at www.vivid.at Literatur – bei VIVID entlehnbar: Beim Glücksspiel hängt das einzelne Ereignis vom - Jens Kalke et al. (2011). Glücksspiel und Spieler- Zufall ab. Bei mehreren Ereignissen lässt sich jedoch schutz in Österreich. Lambertus-Verlag. über Wahrscheinlichkeitsrechnung berechnen, welche - Jörg Petry et al. (2013). Pathologisches Glücksspie- Ergebnisse im Durchschnitt wie häufig vorkommen len. DHS Suchtmedizinische Reihe Band 6. werden. Deshalb können Glücksspiele so entwickelt werden, dass der Betreiber auf lange Sicht gewinnt Foto: Steirischer Dachverband der Offenen Jugendarbeit 11 jugend inside Nr. 1/18
LOGO FÖRDERT XUNDE PROJEKTE XUND UND DU IST GESTARTET! FÜR JUGEND- Projektpartner/-in setzt du bis 2021 kontinuierlich ZENTREN & CO STEHEN UNTER ANDEREM WIE- gesundheitsfördernde Projekte um, präsentierst diese DER MIKROFÖRDERUNGEN ZUR VERFÜGUNG. bei den Jugendgesundheitskonferenzen und nimmst gemeinsam mit deinen Kolleg/-innen an Fortbildun- Mit der Neuauflage von XUND und DU finden in den gen zum Themenkomplex der „Gesundheitskompe- kommenden Jahren in der gesamten Steiermark wie- tenz“ teil. Im Rahmen der Projektpartnerschaft erhält der Jugendgesundheitskonferenzen statt. Bereits in deine Einrichtung für die Umsetzung der Aktivitäten den Jahren 2015/16 wurden mit diesem Projekt mehr pro Jahr 750 Euro. Weitere Informationen sowie das als 220 gesundheitsfördernde Aktivitäten mit über Bewerbungsformular als Download findest du online 10.000 Teilnehmer/-innen initiiert und über 3.500 auf xund.logo.at/projektpartnerschaft. Jugendliche besuchten die sieben Jugendgesund- heitskonferenzen von Mürzzuschlag bis Gleinstätten Jugendliche gesucht. Das Projekt wird außerdem und von Feldbach bis Bad Mitterndorf. von einem Jugendredaktionsteam begleitet. Jun- ge Leute berichten von ihren Gesundheitsthemen, Projektumsetzung bis 2021. Im Auftrag des Gesund- übersetzen sie in eine altersadäquate Sprache und heitsfonds Steiermark wird LOGO in den kommenden veröffentlichen die entstandenen Berichte über vier Jahren erneut unterschiedliche Maßnahmen tref- zielgruppengerechte Kommunikationskanäle. Durch fen, um die Gesundheitskompetenz von steirischen eine enge Zusammenarbeit mit regionalen Medien Jugendlichen zu stärken. Im Mittelpunkt stehen erhalten die jungen Menschen Einblicke in die Arbeit neben insgesamt 20 Jugendgesundheitskonferenzen als Journalist/-in und werden regelmäßig zu Medien- in der ganzen Steiermark (einer Art „Gesundheits- Workshops eingeladen. Falls Jugendliche ab 12 Jahren messe“ für Jugendliche) zwei Projektbausteine: Die aus deiner Einrichtung Interesse an einer Mitarbeit im finanzielle Unterstützung von regionalen Initiativen XUND und DU-Jugendredaktionsteam haben, können in sowie langfristige Projektpartnerschaften mit au- sie sich ab sofort per Anruf, SMS oder WhatsApp an ßerschulischen Jugendeinrichtungen. +43 (0) 676 | 866 30 228 melden. Zum Start laden wir alle interessierten Jugendlichen in den Osterferien zu einem Kick-off nach Graz ein. Noch mehr XUND und DU. Du denkst, mehr XUND und DU geht nicht? Das war noch längst nicht alles! Regelmäßige Netzwerktreffen in der ganzen Steier- mark, Prozessbegleitungen zu „gesundheitskompe- tenten Jugendeinrichtungen“, kostenlose Workshops an Schulen oder eine Methodensammlung für den Einsatz im Unterricht zählen zu weiteren Maßnahmen, die LOGO im Rahmen von XUND und DU bis ins Jahr 2021 umsetzen wird. Nur gemeinsam möglich. Du als Jugendarbeiterin und Jugendarbeiter und ihr als Team seid für unser Projekt entscheidend! Nur mit eurem Engagement werden wir es mit XUND und DU ein weiteres Mal schaffen, Regionale Initiativen. Du möchtest „Gesundheitsför- die Gesundheitskompetenz von jungen Menschen in derung“ in deiner Einrichtung zum Thema machen der Steiermark zu steigern. Wir möchten dich sehr und in den kommenden Monaten eine Aktivität star- herzlich zur Mitwirkung am Projekt einladen und wir ten? Entwickle gemeinsam mit Jugendlichen kreative freuen uns schon sehr auf die kommende Zusam- gesundheitsfördernde Projekte! Für die Umsetzung menarbeit! dieser Initiativen stehen bis zu 300 Euro zur Ver- fügung. Pro Jahr liegen 30.000 Euro im XUND und Alle Informationen zum Projekt: xund.logo.at DU-Topf. Alle weiteren Informationen, sowie das Projektansuchen als Download findest du online auf LOGO-PROJEKTTEAM & ANSPRECHPERSONEN: xund.logo.at/300. Johannes Heher: johannes.heher@logo.at Tel.: 0316/90 370-227 Projektpartnerschaften. Du möchtest den Arbeits- Gregor Fasching: gregor.fasching@logo.at schwerpunkt deiner Einrichtung in den kommenden Tel.: 0316/90 370-226 Jahren auf die Förderung der Gesundheitskompe- tenz legen? Bewirb dich bis zum 23. März 2018 um eine XUND und DU-Projektpartnerschaft! Als Foto: © Miha Golob/shutterstock.com 12 jugend inside Nr. 1/18
Leitfaden "Contenance" Haltungen im Umgang mit Vielfalt in der Offenen Jugendarbeit Einen Handlungsleitfaden zu Hal- Andererseits sind auch diese Grup- tungen im Umgang mit Vielfalt in pen innerhalb einer Gesellschaft der Offenen Jugendarbeit in der selbst nicht homogen – somit gibt Steiermark zu verfassen ist keine es zwischen und innerhalb der leichte Sache! Oder doch? Gruppen auch Trennendes und Vielfalt oder Diversität und die Verbindendes. Offene Jugendarbeit gehen doch Hand in Hand – und klare Haltun- Nicht die vorgefundene Vielfalt gen der Fachkräfte der Offenen in der Gesellschaft ist das Pro- Jugendarbeit zu diesem Themen- blem, sondern der Umgang mit bereich braucht es allemal. Was ist ihr. So muss eine sinnvolle Di- mit Haltung gemeint und welche versitätsstrategie einerseits diese Haltungen braucht es, um mit der Tatsache der Verschiedenartigkeit Vielfalt in der Offenen Jugendarbeit bewusstmachen und andererseits umgehen zu können? Strategien entwickeln, wie mit dieser Tatsache sinnvollerweise Der Handlungsleitfaden „Conte- umgegangen werden kann, um nance“ möchte mögliche Antwor- den bestmöglichen Nutzen daraus ten und Hilfestellungen geben, zu ziehen und als Endergebnis aber viel mehr noch eine Anregung Chancengleichheit und Sicherheit sein, damit sich die Fachkräfte der im Umgang mit Vielfalt zu errei- Offenen Jugendarbeit mit dieser chen. Unmissverständlich ist somit fest- Fragestellung beschäftigen. Die zuhalten, dass die Offene Jugend- verschiedenen Einrichtungen der Die Steiermark ist vielfältig und die arbeit einen positiven Zugang und Jugendarbeit in der Steiermark Offene Jugendarbeit in der Stei- eine positive Haltung der Vielfalt sollen ermutigt und bestärkt wer- ermark agiert tagtäglich inmitten gegenüber einnimmt. Überall dort, den, sich mit der Frage der Hal- dieser Vielfalt. Bereits in der Prä- wo Menschen zusammen leben, tung auseinanderzusetzen und ambel der Charta des Zusammen- arbeiten, lernen, wohnen und ihre gelebte Praxis zu reflektieren. lebens in Vielfalt in der Steiermark ihre Freizeit verbringen, offenba- Dadurch kann Klarheit und Sicher- (2011) wurde festgehalten, dass ren sich Herausforderungen und heit hergestellt werden, wie mit es eine unverrückbare Tatsache ist, Reibungspunkte des alltäglichen Vielfalt in der Offenen Jugendarbeit dass die Gesellschaft vielfältig ist. Miteinanders. So ist es auch für konstruktiv umgegangen werden Zudem gibt die Charta auch eine die Offene Jugendarbeit von großer kann. wesentliche Haltung vor: Bedeutung, auf die immer wieder „Die Steiermark ist sich bewusst, auftauchenden Herausforderun- Vielfalt bedeutet in diesem Kontext dass der Schlüssel, um mit einer gen ihre Zielgruppen betreffend Diversität und schließt alle Unter- sich beständig verändernden Ge- bewusst einzugehen. Und genau schiede ein, die wir als Individuen sellschaft gut umgehen zu können, an diesem Punkt, wenn es brenzlig ins Arbeitsleben und in den Alltag nicht darin liegt, auf die Defizite und schwierig wird, sind klare Hal- einbringen. Einzelner hinzusehen, sondern mit tungen gefragt. Konsequente und Blick auf die Ressourcen der hier professionelle Haltungen sind die Vielfalt verlangt eine offene Hal- lebenden Menschen beste Chancen Voraussetzung, um diese Heraus- tung, auf diese Unterschiede ein- zur Verwirklichung und Entfaltung forderungen zu meistern. zugehen und sich mit ihnen ausei- zu ermöglichen“. (Land Steier- nanderzusetzen, um eine gewisse mark: Charta des Zusammenle- Handlungsleitfaden: Normalität und damit verbundene bens in Vielfalt in der Steiermark. „Contenance“. Haltungen im Um- Sicherheit im Umgang mit ver- 2011) gang mit Vielfalt in der Offenen schiedenen Personen(gruppen) zu Jugendarbeit. etablieren. Das Konzept von Diver- Und das ist auch für die Zugän- sität geht von der Voraussetzung ge der Offenen Jugendarbeit Hrsg: aus, dass wir in einer Gesellschaft entscheidend. Der Umgang mit Steirischer Dachverband der Offe- der Verschiedenartigkeit und der Vielfalt braucht eine konsequente nen Jugendarbeit Gleichwertigkeit leben. Verschie- und professionelle Haltung der www.dv-jugend.at denartigkeit ist einerseits die Folge Fachkräfte. Dieser professionelle ZEBRA - Interkulturelles Bera- einer zunehmenden Vielfalt an sozialpädagogische Zugang er- tungs- und Therapiezentrum Herkunftskulturen, Eigenschaften, möglicht eine interessierte, gleich- www.zebra.or.at Eigenheiten und Merkmalen, die zeitig aber auch eine unaufgeregte bestimmten Gruppen innerhalb Haltung, mit Fragen der Vielfalt im Download: www.dv-jugend.at einer Gesellschaft zugeschrieben Sinne von Bildung und Erziehung werden. umzugehen. Bild: © shutterstock/Ollyy 13 jugend inside Nr. 1/18
PROST! MAHLZEIT! Leitfaden für eine nachhaltige und regionalorientierte Barkultur in der steirischen Offenen Jugendarbeit Der Leitfaden „PROST! MAHLZEIT!“ wusstes Einkaufen und Haltbar- wurde für die Mitarbeiter/-innen keitsdatum, eingegangen. Zudem der steirischen Jugendzentren beinhaltet der Leitfaden Infor- vom Steirischen Dachverband der mationen rund um die Steirische Offenen Jugendarbeit in Zusam- Ernährungspyramide, Tipps für menarbeit mit Stephan Schnedlitz einen ausreichenden Wasserkon- von vegandreams konzipiert und sum, allerlei Umsetzungsvorschlä- herausgebracht. Zahlreiche Ko- ge fürs gemeinsame Kochen mit operationspartnerInnen beteiligten Jugendlichen, Rezeptideen vom sich mit ihren Fachbeiträgen an der selbstgemachten Eistee bis zum Entstehung des Leitfadens. Blitztoast, Energiespartipps und Wissenswertes zu biologischen, Der Leitfaden soll eine Unterstüt- fair gehandelten und nachhaltigen zung bei der Wissensvermittlung Produkten. Die junge, kreative rund um das Thema „gesunde „Gastroszene“ in Graz plaudert Ernährung im Jugendalter“ dar- über ihre Bar- und Lokalkonzepte stellen und Lust darauf machen, und liefert Anregungen und Tipps regionale, steirische Produkte im für die Barbereiche in der Offenen Barsortiment des Jugendzentrums Jugendarbeit. anzubieten, um ein bewussteres und gesünderes Konsumverhal- nährungsbildung in der Offenen Download: www.dv-jugend.at ten zu fördern. In der Publikation Jugendarbeit und auf den Umgang wird auf den Stellenwert der Er- mit Lebensmitteln, wie z. B. be- Infos: www.dv-jugend.at Die Gesunde BoXXX, das Tool zur Gesundheitskompetenz für die Arbeit mit Jugendlichen! Die Gesunde BoXXX ist ein Infor- halte und erklärt den Umgang mit • Koch dich fit: „Mucki-Rezepte“ mations- und Methodenkoffer, der der Gesunden BoXXX. • Rundum Xund aufkocht Materialien zu verschiedensten (Kochrezepte-Sammlung) Gesundheitsthemen beinhaltet. In Eine Methode der Gesunden BoXXX • Einkaufstraining: Worauf ach- drei Elementen finden sich Infoma- ist unter anderem das von LOGO ten beim Lebensmitteleinkauf? terialien und einfache Übungen zu gemeinsam mit WIKI entwickel- • Energy Drinks selber machen psychischer und körperlicher Ge- te Gesundheitskompetenz-Spiel (Workshop-Konzept) sundheit – jugendgerecht aufberei- "Hopfensmoothie, Tindergarten • Und was trinkst du? (Wovon tet. Mit ihrer Hilfe können Jugend- & Discopumping: DAS Spiel zu wie viel trinken) liche dazu befähigt und motiviert deiner Gesundheit!", welches auch • Zuckerschock: Quiz & Me- werden, im Alltag gesündere Ent- gesondert über LOGO ausgeborgt mory scheidungen zu treffen. Das nennt werden kann. • Stimmungskarten man Gesundheitskompetenz und • Das bin ich! Übung für ein die ist besonders im jungen Alter gestärktes Selbst von großer Bedeutung: Lernt man • Mein Healthie: Wo fühle ich als Jugendliche/-r nämlich was es mich wohl? bedeutet, gesund zu entscheiden • Nichtrauchen zahlt sich aus bzw. zu leben, lebt man auch als (Quiz) Erwachsene/-r gesünder. • Gutfühlen geht auch ohne Rauchen (Riesenzigaretten) Die Übungen wurden für eine • Sex-Quiz Gruppengröße von 10 bis 20 Per- • Statement-Kondombox sonen (teilweise mehr) und für • Verhütungsmethoden & Co Jugendliche im Alter zwischen 12 zum Anfassen und 18 Jahren konzipiert. Die je- • Kondometer weiligen Voraussetzungen sind zu • Monatshygiene zum Anfassen jeder Übung auf den beiliegenden Methodenkarten angegeben. Informationen zur Gesundheitsbox Alle Methoden auf einen Blick: und zur Entlehnung: Die Übungen und Infomaterialien • Regenbogenmodell: Was ist können einfach in den Jugend- Gesundheit? LOGO jugendmangement GmbH zentrumsalltag integriert werden • Fit ohne Geräte Dipl. SBPin Andrea Crnko, BEd, MA – ein Handbuch leitet den/die • Muskeln, Mythen, Fakten: Das Mail: andrea.crnko@logo.at Jugendbetreuer/-in durch die In- Quiz www.logo.at 14 jugend inside Nr. 1/18
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