Juni: Corona ist da - east#digital
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# 02 / April 2020 www.eastdigital.ch Preis CHF 8.00 sorry! Juni: Corona ist da... September: Du bist da! # Digitalisierung gestern, # Interview mit Jungunternehmer heute, morgen Daniel Baur # Neuigkeiten vom # Neues Datum für City Messenger «east#digital conference»
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Co-Working Digitale Nomaden Service Strategie Events Digitale Zukunft Editorial Weiterbildung Digital-Splitter Innovation Homeoffice Interview east#digital Jahres-Partnerschaften Grosser Goldpartner: Nachholbedarf In jeder Krise liegt bekanntlich auch eine Chance. Aktuell zeigt sich das eindrücklich bei der Digitalisierung: Sie ist für viele Unter- nehmen in der Ostschweiz derzeit die einzige Silberpartner: Chance, sich finanziell einigermassen über Wasser zu halten. Kein Wunder, schiessen Onlineangebote gerade wie Pilze aus dem Boden. Auch Homeoffice funktioniert plötz- lich, ebenso der digitale Schulunterricht. Es bleibt zu hoffen, dass das Ende der Corona-Krise nicht auch das Ende des Auf- Partner: schwungs in der Digitalisierung bedeutet. Denn die aktuelle Krise zeigt auch, dass vielerorts noch Nachholbedarf besteht. So haben gemäss einer aktuellen Studie nämlich nur gerade 40 Prozent der Schweizer Beschäftigten die Möglichkeit, ihre Arbeit zumin- dest für einige Tage von zu Hause aus zu erledigen. Und rund die Hälfte dieser Homeoffice-Worker findet die bestehende Infrastruktur verbes- serungswürdig oder sogar unzureichend. Doch wie plant man als Unternehmen eine digitale Transformation? Ein Blick zurück auf die Geschichte der Digitalisierung kann dabei helfen, wie Medienpartner: der Beitrag von Actvide-CEO Damir Bogdan in dieser Ausgabe zeigt. Aber auch für Homeoffice-Neulinge und zukünftige digitale Nomaden haben wir Tipps, wie man das Beste aus der aktuellen Situation macht und was man beachten muss, wenn man seinen Lebensunterhalt ohne festen Arbeitsplatz bestreiten will. Impressum Ein Unternehmen, dass sich aktuell in der digitalen Transformation befindet, ist der FC St. Gallen 1879. Die Espen wollen ihre Fans nämlich east#digital, MetroComm AG, Bahnhof nicht nur auf dem Rasen begeistern, sondern auch digital. Und das strasse 8, 9000 St. Gallen, Tel. 071 272 80 50, Fax 071 272 80 51, www.eastdigital.ch, scheint zu funktionieren, wie Ivo Forster, CEO der FC St. Gallen Event AG, info@eastdigital.ch | Herausgeberin, in unserem Beitrag über die grün-weisse Digitalstrategie erklärt. Redaktion und Verlag: MetroComm AG, Bahnhofstrasse 8, 9000 St. Gallen, Und auch in eigener Sache haben wir Grund zur Freude: Die 1. «east#digital Tel. 071 272 80 50, Fax 071 272 80 51, conference» musste zwar im Rahmen des Veranstaltungsverbots ver- www.metrocomm.ch, info@metrocomm.ch Verlagsleitung: Natal Schnetzer schoben werden, aber wir haben bereits einen neuen Termin. Auch dazu Vermarktung: Christoph Lanter, finden Sie mehr in unserem Magazin. Natal Schnetzer | Redaktion: Patrick Stämpfli (Leitung), Dr. Stephan Ziegler # 02 / April 2020 www.eastdigital.ch Preis CHF 8.00 Gute Unterhaltung und bleiben Sie gesund! Fotografie: Thomas Hary, zVg Marketingservice / Abos: Fabienne Schnetzer | Layout / DTP: Andrea Hohl sorry! Erscheinung: east#digital erscheint Patrick Stämpfli 3 × jährlich mit Ausgaben im Januar, Leitender Redaktor east#digital Juni: April und Oktober | Druck / Produktion: Corona ist da... September: Du bist da! Ostschweiz Druck AG, 9300 Wittenbach r # Interview mit Jungunternehme # Digitalisierung gestern, Daniel Baur heute, morgen # Neues Datum für # Neuigkeiten vom «east#digital conference» City Messenger east # digital | 2/2020
Editorial Digitale Zukunft Events Strategie Service Digitale Nomaden Co-Working Interview Homeoffice Innovation Digital-Splitter Weiterbildung Von der «Overheated Society» zur neuen Norm – Rezepte für Unternehmen Covid-19 hat zu einer Disruption unseres Lebens geführt, allerdings nicht als Prozess wie von Clayton Christensen beschrieben, sondern als Schlag ins Gesicht. Niemand konnte vorhersehen, dass die Welt innert Wochen praktisch zum Stillstand kommt. Wie sollen Unternehmen in solchen Zeiten planen? Ein Blick zurück auf die Geschichte der Digitalisierung kann dabei helfen. Die vertiefte Auseinandersetzung mit Disruption werden flächendeckend überwacht. Fehlverhal- bedingt das Sammeln von Fakten – sei es im Silicon ten wie z. B. das Überschreiten einer Strasse bei Valley oder in Asien. Ziel ist es, zu lernen, nicht zu Rot oder das Versäumnis, Eltern regelmässig im kopieren. Welche Signale erkennt man? Was sind Altersheim zu besuchen, wird mit Abzug vom die Implikationen auf unsere Unternehmen, persönlichen Kredit-Score bestraft. Positiver Ein- unsere Wirtschaft, unser Ökosystem Schweiz? fluss auf die Nachbarschaft oder eine gute Unternehmen aller Art hilft dabei die Heran Kreditvergangenheit wird hingegen belohnt. Die gehensweise auf den nachfolgenden drei Ebenen: Punkte sind dabei öffentlich einsehbar. Strategien neu DEFINIEREN In der Schweiz wird in der aktuellen Krise über Möchte man zehn Jahre in die Zukunft bli- die Freigabe der Bewegungsdaten unserer cken, lohnt sich der Blick zurück: Wie sehr hat Smartphones diskutiert – selbstverständlich sich die Welt in den vergangenen zehn Jahren anonym. Das verdeutlicht, dass Veränderungen verändert? Boston Dynamics forscht daran, die sehr schnell kommen, wenn der Druck gross ge- Grenzen der Ganzkörper-Mobilität zu verschie- nug ist. Technologischer Fortschritt wird dort ein- ben, und verblüfft dabei immer wieder mit ihren gesetzt, wo er nützt. Schlussendlich nimmt sich Roboter-Videos. Vergleicht man Bilder von 2009 die Gesellschaft zu wenig Zeit, um über die ethi- mit solchen von 2019, sind unglaubliche Fort- schen Grundsätze zum Einsatz neuer Technolo- schritte zu erkennen. gien nachzudenken. Diese Diskussion muss mit- hilfe aller Unternehmen in der Schweiz weiter Blickt man zehn Jahre in die Zukunft, sieht man vorangetrieben werden. Gerade bei exponenti- Luftschiffe von Amazon, die wochenlang in der eller Entwicklung der verfügbaren Technologien Luft schweben und Tausende von Drohnen die bei gleichzeitigem Preisverfall, der «Abundance «Last Mile Delivery» überlassen. Amazon hat of Technology», ist es wichtig, Grenzen zu ziehen. bereits 2016 das «Aerial Fulfilment Center» mit einem Design von Lockheed Martin patentieren Viele Geschäftsführer und Verwaltungsräte tun lassen. sich allerdings immer noch schwer damit, künf tige Entwicklungen in einer sich so rasant verän- Bereits Realität ist hingegen der gläserne Bürger, dernden Welt sich vorzustellen oder zu planen. den China seit der Einführung des «Social Scoring Mit einem Fünfjahres-Horizont tendiert das Systems» Ende 2019 geschaffen hat: Bürger menschliche Gehirn dazu, sich einzureden, dass 4
Co-Working Digitale Nomaden Service Strategie Events Digitale Zukunft Editorial Weiterbildung Digital-Splitter Innovation Homeoffice Interview Autor Damir Bogdan, CEO Actvide AG. east # digital | 2/2020
Editorial Digitale Zukunft Events Strategie Service Digitale Nomaden Co-Working Interview Homeoffice Innovation Digital-Splitter Weiterbildung sich nicht so viel verändere. Deshalb müssen wir werden. Innovation und Technologie-Know-how den Blick auf die kommenden zehn Jahre öffnen, übernehmen als strategisches Element der Diffe- um Strategien neu definieren zu können. renzierung einen Stammplatz im Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung. Gewohnte Bahnen ge- Innovationen neu ORDNEN hören der Vergangenheit an. Risikokapitalgeber fokussieren sich auf Kon- vergenz – der Kombination von unterschiedli- Transformation neu DENKEN chen Technologien oder Geschäftsmodellen. Was nicht erkennbar ist, ist nicht transfor- Damit sinkt die Chance, schnell kopiert zu wer- mativ. Europäer tendieren dazu, Neuem mit den. Kombiniert man so Sensoren, Robotik und der Frage «Warum?» zu begegnen. In Innova- künstliche Intelligenz, ist man im Gebiet der tions-Hubs wie dem Silicon Valley stellt man Neurowissenschaften. Wie kann man künstliche jedoch viel eher die Frage «Warum nicht?». Chips so programmieren, damit sie Signale von Gleichzeitig werden hierarchische Organi Neuronen im Hirn aufnehmen und in Befehle sationsformen durch Netzwerkmodelle ersetzt: übersetzen? Diverse Unternehmen wie Face- Es kommt zu einer Scheidung zwischen dem book oder Elon Musks Neuralink arbeiten genau traditionellen Rollenmodell und neuen, kolla- an dieser Verbindung, dem «Brain Computer In- borativen Zusammenarbeitsformen. Derjenige terface». Im Osten vertreibt die «Ping An Group» übernimmt die Führung, der für diese Aufgabe Video-Lösungen, die Kredit-Antragsteller beo bachten und aufgrund von Mikro-Zuckungen der Gesichtsmuskeln erkennen, ob der Kan- Damir Bogdan, Gründer und Geschäftsführer didat die Wahrheit sagt oder nicht. Überhaupt der Actvide AG, Teufen kommt der «Machine Vision» eine immer höhe- Damir Bogdan berät Unternehmen in den Bereichen Digi- re Bedeutung zu, da erst mit ihr die Schnittstelle talisierung, Innovation und Transformation von Geschäfts zwischen der digitalen und der physischen Welt modellen. Er ist sowohl in der Schweiz als auch im Silicon möglich wird. Autonomous-Store-Konzepte wie Valley tätig, wo er Strategieentwicklungs-Workshops für Unter «Amazon GO» werden damit möglich, wie sie nehmensleitungen organisiert und als Mentor für Startups hier in der Ostschweiz beispielsweise auch von wirkt. Bogdan hat Einsitz in Verwaltungsräten verschiedener Advertima angeboten werden. Schweizer Unternehmen. In seiner Karriere war er Banken- CIO, Strategieberater und Informatiker. Er hält ein Executive Erfolgreiches Meistern von Konvergenz bedingt MBA der State University of New York, ist eidg. dipl. Wirt- ein viel stärkeres Partnering, als Unternehmen schaftinformatiker und Alumni der Singularity University in es sich bisher gewohnt waren. Für diese Zusam- Mountain View, Kalifornien. menarbeit muss die Innovation neu geordnet 6
Co-Working Digitale Nomaden Service Strategie Events Digitale Zukunft Editorial Weiterbildung Digital-Splitter Innovation Homeoffice Interview gerade am Besten qualifiziert ist. Reibungsver- drehende Wirtschaftswelt steht auf einmal still. luste durch unnötige Hierarchiestufen fallen Die wichtigsten Sitzungen werden gestrichen, weg, das erhöht Entscheidungsgeschwindigkeit kein Verkehr, keine Flugzeuge, Fabriken werden und Agilität. heruntergefahren. Auf einmal ist Ruhe. Diese Transformation erlaubt es Unternehmen Ja, die Erde wird langsam wieder Fahrt aufneh- auch in Zeiten mit Homeoffice und dezentralen men – wir stehen aber erst am Anfang von allem, Entscheidungswegen, agil und fokussiert auf was noch neu erfunden wird. Während der letzten Veränderungen zu reagieren. Es obliegt der Ver- Rezession zwischen 2008 und 2010 wurden Uber, antwortung der obersten Entscheidungsgremien, Airbnb, Slack, WhatsApp, Square, Pinterest usw. die bisherigen Modelle zu überdenken und sich gegründet. Welche neuen Ikonen in dieser Krise auf diese Transformation einzulassen. entstehen, wird sich zeigen. Sicher ist bislang nur eines: Mit den Rezepten der Vergangenheit wer- Die neuen Rezepte den wir den Herausforderungen der Zukunft nicht Die Geschwindigkeit des Wandels war noch gewachsen sein. Es wird sich eine neue Norm ein- nie so hoch wie heute und wird gleichzeitig nie pendeln. Wo diese sein wird, ist noch ungewiss. mehr so langsam sein wie jetzt. Es kommt der Aber diejenigen, die sich noch viel stärker auf den Moment, wo die Gesellschaft überfordert ist. stetigen Wandel einlassen und ihn pro-aktiv auch Der Zeitpunkt, wo wir uns nicht mehr an die im- in ihren Unternehmen zulassen, sind für die mer schneller ändernden Umstände anpassen neuen Herausforderungen gewappnet. können und es zu einer Überhitzung kommt: die «Overheated Society». Die immer schneller Text: Damir Bogdan Bilder: Thomas Hary Anzeige Bürgschaftsgenossenschaft Bürgschaftsgenossenschaft für für KMU Bürgschaftsgenossenschaft Bürgschaftsgenossenschaft Cooperativa Cooperativa di di KMU für für KMU fideiussione fideiussione PMI KMU PMI «Wir «Wir ärken ärken KMU» KMU» Cooperativa di fideiussione PMI PMI Cooperativa di fideiussione Der Der einfache einfache Weg Weg zur zur verbürgten verbürgten Finanzierung. Finanzierung. Die Die gewerblichen gewerblichen Bürgschaftsorganisationen Bürgschaftsorganisationen fördern fördern entwicklungsfähige entwicklungsfähige Klein- Klein- und und Mittelbetriebe Mittelbetriebe (KMU) (KMU) durch durch die die Gewährung von Bürgschaften mit dem Ziel, diesen Gewährung von Bürgschaften mit dem Ziel, diesen die die Aufnahme Aufnahme von von Bankkrediten Bankkrediten zu zu erleichtern. erleichtern. Bürgschaften Bürgschaften können können bis bis zu einem Maximalbetrag zu einem Maximalbetrag vonvon einer einer Million Franken Million Franken gewährt werden. Nehmen Sie mit uns Kontakt gewährt werden. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, auf, wir wir geben geben Ihnen Ihnen sehr sehr gerne gerne Auskunft. Auskunft. BG BG OST-SÜD OST-SÜD ·· 9006 9006 St.Gallen St.Gallen ·· Tel. Tel. 071 071 242 242 00 00 60 60 ·· www.bgost.ch www.bgost.ch OBTG_Inserat_a5_NEU.indd 1 23.05.13 16:14 OBTG_Inserat_a5_NEU.indd 1 23.05.13 16:14 OBTG_Inserat_a5_NEU.indd 1 east # digital | 23.05.13 2/202016:14 OBTG_Inserat_a5_NEU.indd 1 23.05.13 16:14
Editorial Digitale Zukunft Events Strategie Service Digitale Nomaden Co-Working Interview Homeoffice Innovation Digital-Splitter Weiterbildung «east#digital conference» wird verschoben Die Massnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie betreffen auch die Premiere der «east#digital conference», die am 3. Juni im Startfeld in St. Gallen über die Bühne gegangen wäre. Der Event für die digitale Elite der Ostschweiz findet nun am Mittwoch, 23. September, statt. Der Ticketverkauf läuft bereits. sorry! Juni: Corona ist da... September: Du bist da! «Für das Organisationskomitee der Konferenz bedeutet das nun, dass es einen Extra-Effort leis- ten muss», sagt OK-Präsident Christoph Lanter. «Zum Glück haben wir nicht schon im März mit dem Ticketverkauf begonnen. Sonst wäre der administrative Mehraufwand jetzt noch grösser.» Seit Sommer 2019 ist das OK damit beschäftigt, die erste Ausgabe dieses Ostschweizer Digital- OK-Präsident Christoph Lanter. Events vorzubereiten. «Wenn man einen Anlass 8
Co-Working Digitale Nomaden Service Strategie Events Digitale Zukunft Editorial Weiterbildung Digital-Splitter Innovation Homeoffice Interview zum ersten Mal vorbereitet, hat man noch keine Referenzwerte darüber, wie gut die Ver- Der Mann hinter dem east#digital-Titelbild anstaltung besucht wird. Das ist vor allem eine Roland Siegenthaler von www.echtpraktisch.ch ist der spezielle Herausforderung bei der Sponsoren Urheber tausender Illustrationen. Auf die Frage, wie man suche», erklärt Lanter. Doch das OK hat Glück es denn zum Zeichnungsprofi schaffe, meint er: «Eigent- im Unglück: «Sowohl die Sponsoren als auch die lich kann ich gar nicht zeichnen. Aber ich wende Tricks Referenten zeigen Verständnis für unsere Situ- an, damit man das nicht so schnell merkt.» So zeichnet er ation», sagt der sichtlich erleichterte OK-Präsi- statt detaillierten Figuren einfache Haifisch-Männchen. dent. «So können wir das Programm wie geplant «Das spart Zeit und alles, was man weglässt, kann man durchführen.» auch nicht falsch machen», so Siegenthaler. Zudem über- zeugt er jeweils mit treffenden Bildideen. Mit seinen Me- An der 1. «east#digital conference» gehen die taphern schafft es der studierte Elektroingenieur immer Referenten im Startfeld St. Gallen den Leitfra- wieder, auch die komplexesten Konzepte in einfache Bil- gen der Tagung praxisnah nach: Wie verändert der zu verwandeln. Der abstrakte Begriff «Effizienz» zum die Digitalisierung unser Weltbild? Wie beein- Beispiel wird bei Siegenthaler einfach in Form von zwei flusst sie unseren Alltag? Wie unser Arbeits- Fischern visualisiert. Mit seinen leben? Und wie mein Geschäft? Fragen also, Workshops unterstützt er Fir- die sich besonders jetzt und in der Zeit nach menbei der Kommunikation der Corona-Krise bei vielen Unternehmen in von Innovation und in Trans- der Ostschweiz stellen werden. Neben Refe- formationsprozessen. An raten, einem Talk und Präsentationen bietet der Premiere der «east#- die «east#digital conference» mit Workshops digital conference» wird viel Potenzial, eigene Fragen vertieft zu disku- Siegenthaler als Livezeich- tieren. ner alle Referate und Podi- en mit Stift, Papier und Reservieren Sie sich das neue Datum am besten einer Prise Schalk noch heute – es erwarten Sie spannende The- auf zeichnen men, aussergewöhnliche Referenten und praxis- und zum nahe Workshops. Schluss präsen- Weitere Informationen und Anmeldung unter tieren. www.eastdigital.ch/conference Sponsoren Platinsponsor Goldsponsor Silberpartner Partner Netzwerk- und Dienstleistungspartner Medienpartner east # digital | 2/2020
Editorial Digitale Zukunft Events Strategie Service Digitale Nomaden Co-Working Interview Homeoffice Innovation Digital-Splitter Weiterbildung Grün-weisse Digital- strategie kommt bei den Fans an Auch im Fussballstadion sind digitale Medien heutzutage omnipräsent. Der FC St. Gallen 1879 will deshalb seine Fans nicht nur auf dem Rasen begeistern, sondern auch digital. Für den Aufbau und die Ausweitung seiner Digitalstrategie haben sich die Espen mit der Sportradar AG und dem Verein «IT rockt!» kompetente Partner mit ins Boot geholt. Die stetig steigenden Userzahlen zeigen, dass man auf dem richtigen Weg ist. tätige Unternehmen mit Sitz in St. Gallen ist auf die Erfassung und digitale Weiter verbreitung von Sportdaten spezialisiert und ist Dienstleis- ter für Sportmedien und die Sportwetten-Indus- trie weltweit sowie nationale und internationale Sportverbände wie die UEFA und das IOC. «Wir haben uns für Sportradar entschieden, weil das Unternehmen bereits für viele internationale Fussballclubs Weblösungen gebaut hat», erklärt Forster. «Wir haben einzelne, bereits bestehen- de Module von führenden Fussballvereinen in Europa zusammengebracht und so die bestmög- Ivo Forster, CEO FC St. Gallen Event AG. liche Lösung für uns gebaut.» So diente «Borus- sia Dortmund TV» beispielsweise als Vorlage für Seit der FC St. Gallen 1879 vor rund anderthalb «FCSG TV» und der Onlineshop von Juventus Jahren beschlossen hat, seine Digitalstrategie neu Turin für jenen der Espen. auszurichten, haben sich die Besucherzahlen auf seinen Online-Kanälen fast verdoppelt. Pro Monat Videos und Webradio sehr beliebt besuchen unterdessen durchschnittlich 100 000 Wie viele andere Unternehmen, setzt auch Menschen die FCSG-Webseite, an einem Spitzen- der FC St. Gallen in seiner Digitalstrategie auf das Matchtag sind es rund 17 000. Dazu kommen rund bewegte Bild. Um regelmässig aktuellen Video- 5000 Personen, die die Spiele jeweils über den content zu produzieren, wurde eigens ein VJ von hauseigenen Radiosender «FCSG.FM» mitver Tele Ostschweiz engagiert. Vor allem auf Social folgen. Und auf Facebook und Instagram zählt der Media kommen die Videobeiträge gut an: Rund Verein heute insgesamt rund 93 000 Abonnenten 500 000 Zugriffe wurden innerhalb eines Jahres und Follower – Tendenz stark steigend. verzeichnet. Das Highlight war das Interview mit FCSG-Trainer Peter Zeidler nach dem Penaltydra- «Ein solches Projekt kann man nur umsetzen, ma gegen YB mit einer Reichweite von 128 000 – wenn man auch die nötigen Fachleute dafür hat. bei 93 000 Abonnenten. «Auf diese Zahlen sind Und man muss sicherstellen, dass die Massnah- wir sehr stolz», sagt Ivo Forster. Ebenfalls stolz ist men auch nachhaltig sind», sagt Ivo Forster, CEO man auf das Sendeformat «Quiztaxi», dass in Zu- der FC St. Gallen Event AG. Unterstützt wurde der sammenarbeit mit einem St. Gallen Autocenter FCSG beim Aufbau seiner digitalen Fanlandschaft realisiert wird. Im Quiztaxi stellen sich während deshalb von der Sportradar AG. Das international einer kleinen Rundfahrt durch die Region St. Gallen 10
Co-Working Digitale Nomaden Service Strategie Events Digitale Zukunft Editorial Weiterbildung Digital-Splitter Innovation Homeoffice Interview east # digital | 2/2020
St.Gallen Weil «Big Data» Bodensee Area bei uns Tradition hat. Top. Right. Swiss. www.sgba.ch START DEIN E G E A SCHÄF N TSIDEE GEBOT E. . FELD R E UNSE .ch tartfeld www.s Innovationsnetzwerk rund um den Säntis Netzwerk Wissen Finanzierung Räume Träger Hauptpartner
Co-Working Digitale Nomaden Service Strategie Events Digitale Zukunft Editorial Weiterbildung Digital-Splitter Innovation Homeoffice Interview jeweils zwei Spieler des FC St. Gallen den Fragen von Moderator Jaan Schaller und versuchen da- bei, so viele Übereinstimmungen wie möglich zu erzielen. Die bislang sechs Quiztaxi-Videos, die seit Ende 2019 online sind, wurden bereits von über 17 000 Personen angeschaut. Für das Webradio «FCSG.FM» konnte der FC St. Gallen den Verein «IT rockt!» als neuen Partner gewinnen. «IT rockt hat eine Affinität zu dem, was wir beim FC St. Gallen machen. Des- halb haben wir bereits früh das Gespräch mit den Verantwortlichen gesucht. Mit IT rockt hat Eva De Salvatore-Spaar, Geschäftsführerin «IT rockt!». das Webradio um Kultmoderator Jaan Schaller einen perfekten Partner gefunden», ist Ivo Fors- Forster, dass solche Aktionen dem Verein und ter überzeugt. Geplant sind gemäss Forster zu den Partnern und Sponsoren gleichermassen einem späteren Zeitpunkt auch Partnerschaften Vorteile bringen. «Ich spüre bei den Unterneh- mit IT-rockt-Mitgliedern. «IT rockt!» ist für den men, die im B2B-Bereich tätig sind, dass wir FC St. Gallen aber auch Türöffner zur IT-Branche sehr willkommen sind», so Forster. «Denn unser der Ostschweiz. Da dieser Bereich beim FCSG Beispiel zeigt, dass man mit der Digitalisierung ausgebaut werden soll, wird er von den Experten auch wirklich etwas bewegen kann. Und wir mit von «IT rockt!» professionell dabei unterstützt. unserer grossen Anzahl an Followern können unseren Partnern helfen, sich diesbezüglich «Wir freuen uns sehr über die Partnerschaft, die weiterzuentwickeln.» sowohl für IT rockt als auch für den FC St. Gallen einen wichtigen Stellenwert hat», sagt Eva De Sal- Noch nicht auf die neue Saison, aber spätestens vatore-Spaar, Geschäftsführerin von «IT rockt!». bis 2021 soll auch die Web-App des FC St. Gal- «Die gemeinsamen Aktivitäten schaffen eine noch len fertig sein. Mit dieser App sollen nicht nur grössere Visibilität für IT rockt als Verein auch Ticketkäufe, Cashless oder Upgrades möglich über die Kantons- und Landesgrenzen hinaus. sein, sondern auch das sogenannte «In Seat De- Wir können ‹Heimweh-St. Galler› erreichen aber livery», also das Bestellen von Essen und Geträn- auch auf die Vorzüge der Region aufmerksam ken an seinen Platz im Stadion. Schlange stehen machen. Ausserdem sind wir stolz darauf, den FC am Bratwurststand könnte dann endgültig der St. Gallen bei der Digitalisierungsstrategie zu un- Vergangenheit angehören. Forster geht davon terstützen und sind überzeugt davon, auch unse- aus, dass der FC St. Gallen bis in drei Jahren bis zu ren Mitgliedern dadurch einen Mehrwert zu bie- zwei Millionen Franken Umsatz mit digitalen Pro- ten». Mit der Partnerschaft könne man aber auch dukten generieren kann. ein gemeinsames Zeichen setzen, dass man in der Ostschweiz zusammenhalte und sich gegenseitig Analog bleibt wichtig bestmöglich helfe, so De Salvatore weiter. Auch wenn der FC St. Gallen mit seiner Digital- strategie unterdessen zu den führenden Fuss- Ticketportal und Web-App in der Pipeline ballclubs in der Schweiz gehört, setzt Ivo Forster Auf die kommende Saison wird der FC St. Gal- auch nach wie vor auf klassische Marketing- len weitere digitale Angebote aufschalten, mit massnahmen: «Das beste Marketingkonzept denen nicht nur die Fans begeistert, sondern im Sport ist eine Kombination aus traditionellen auch zusätzliche Einnahmen generiert werden Angeboten wie etwa Bandenwerbung, gekop- sollen. Dazu gehört unter anderem auch ein pelt mit digitalen Produkten. So können wir un- neuer Ticketshop, der in Zusammenarbeit mit sere gesamte Zielgruppe ansprechend bespie- Ticketcorner lanciert wird. Hier sieht Ivo Fors- len», erklärt Forster. «Wir wollen den digitalen ter Chancen sowohl für den FCSG als auch für Bereich deshalb aber nicht überbewerten. Wir seine Partner: «Wir können die neuen Tickets spielen Fussball – und das ist das Wichtigste, dann beispielsweise mit einem Promo-Code be- was es für uns gibt.» drucken, über den man auf der Webseite eines Sponsors etwas beziehen kann.» Wichtig ist für Text: Patrick Stämpfli Bilder: Thomas Hary, FCSG east # digital | 2/2020
Editorial Digitale Zukunft Events Strategie Service Digitale Nomaden Co-Working Interview Homeoffice Innovation Digital-Splitter Weiterbildung Über City Messenger Betriebe unterstützen Die City-Messenger-App ermöglicht auch während der Corona-Krise einen einfachen und unkomplizierten Kontakt mit den St. Galler Innenstadtbetrieben, um die bestehenden Angebote bestmöglich nutzen zu können. Aufgrund der aktuellen Corona-Krise sind fast der City Messenger die Möglichkeit, Broad- alle Innenstadtbetriebe in St. Gallen geschlossen. cast-Nachrichten an alle Nutzer zu senden. End- Dank diverser Lösungen wie kontaktloser Pickup nutzer können direkt mit einzelnen Betrieben oder Lieferdienst bleiben dennoch viele Betriebe Kontakt aufnehmen, um z. B. eine Heimliefe- am Laufen. Über die noch bestehenden Angebo- rung zu veranlassen. te informiert der City Messenger – und die Nutzer können die Betriebe über den Messenger kon- «Eine einfache Kontaktaufnahme mit Betrieben taktieren und Produkte bestellen. Durch diese erleichtert die Anbahnung von Geschäften und selbst, per Post oder über den Velokurierdienst ermöglicht es, in dieser Ausnahmesituation einen minimalen Betrieb aufrecht zu erhalten,» so Pro- jektleiterin Sigrid Hofer-Fischer vom Institut für «Unsere lokalen Gewerbebetriebe Unternehmensführung an der Fachhochschule brauchen jetzt Unterstützung.» St. Gallen. Samuel Zuberbühler der Stadt werden diese dann nach Hause gelie- fert. «Unsere lokalen Gewerbebetriebe brauchen jetzt Unterstützung. Der City Messenger bietet einen Überblick über die Vielzahl der Angebote und ermöglicht eine einfache und unkomplizier- te Kommunikation mit den Geschäften», fasst Samuel Zuberbühler, Leiter Standortförderung Stadt St. Gallen, den Beitrag des City Messengers in den Zeiten des Coronavirus zusammen. Um eine Übersicht über die teilnehmenden Betriebe zu gewinnen, wurde der City Messenger eigens um eine Kartenansicht der teilnehmenden Ge- schäfte erweitert. Über Chats bestellen und Heimlieferung ver anlassen Der City Messenger ist eine App, mit der Innenstadtbetriebe und Bewohner auf einfache Art und Weise mittels Messaging kommunizie- ren können. Viele Personen nützen Messenger aufgrund ihrer Vorzüge bereits im Privatbereich und erwarten diesen schnellen Informations- austausch zunehmend auch im geschäftlichen Bereich. Für Betriebe und Organisationen bietet Projektleiterin Sigrid Hofer-Fischer. 14
Co-Working Digitale Nomaden Service Strategie Events Digitale Zukunft Editorial Weiterbildung Digital-Splitter Innovation Homeoffice Interview Über den City Messenger können neu auch Produkte bestellt werden. east # digital | 2/2020
«Dank dieser Weiterbildung habe ich mich beruflich weiterentwickelt und die Chance erhalten, eine neue Herausforderung anzunehmen. Ausserdem konnte ich mein Netzwerk erweitern.» Nathalie Schiesser, Absolventin MAS in Business Process Engineering Flexibel reagieren dank kluger IT-Prozesse An der FHS St.Gallen erhalten Fach- und Führungskräfte Werkzeuge, um IT-Prozesse und -Projekte in ihrem Unternehmen professionell auszugestalten und zu managen. Die schnellen Entwicklungen im Markt sowie der stetige technologische Wandel fordern Unternehmen heraus. Sie müssen in der Lage sein, Geschäftsprozesse möglichst flexibel auf die Bedürfnisse des Marktes und der Kunden auszurichten. Der MAS in Business Process Engineering an der FHS St.Gallen kom- tende Weiterbildungen an, welche die notwendigen Methoden- und biniert die wichtigen Themen Requirements Engineering und Busi- Führungskompetenz vermitteln. Absolventinnen und Absolventen set- ness Process Performance Management mit Projektmanagement zen dieses Wissen in ihren Firmen ein und unterstützen diese in der oder wahlweise IT-Architektur- oder Technologiemanagement. Der Optimierung der Geschäftsprozesse, zeigen Verbesserungspotenzial Fokus liegt hierbei auf der Gestaltung der Geschäftsprozesse und auf und intensivieren die Automatisierung. Beide Studiengänge sind deren organisatorischen sowie informationstechnologischen Umset- theoretisch fundiert aber dennoch praxisorientiert. So entscheidet sich zung innerhalb einer vorgegebenen Geschäftsstrategie. jemand beispielsweise für den Master in Business Information Ma- nagement, weil er oder sie eine IT-Strategie schreiben und eine neue An der Schnittstelle zwischen System-Landschaft aufbauen soll. IT und Management «Als Berater habe ich Kontakt zu Mit- Die Anforderungen an IT-Landschaften und IT-Prozesse wachsen. Or- arbeitenden auf verschiedenen Stufen. ganisation, Planung, Entwicklung und Betrieb der IT immer müssen Mit allen möchte ich auf Augenhöhe immer wieder neu hinterfragt und optimiert werden. IT-Professionals fachliche Fragestellungen diskutieren. bewegen sich durch diese Entwicklung zunehmend an der Schnitt- Dies gelingt mir dank meinem Know- how gut.» stelle zwischen IT und Management. Tom Blaser, Studierender MAS in Business Information Management Der MAS in Business Information Management an der FHS St.Gallen vermittelt nebst Wissen zu aktuellen IT-Architekturen und -Technolo- gien auch fachliche und persönliche Kompetenzen zur erfolgreichen Weiterbildungsmaster im Bereich Prozessdesign Wahrnehmung von Aufgaben des IT-Managements und zur Leitung und IT-Management an der FHS St.Gallen von IT-Organisationen. Ausserdem erlangen die Studierenden Me- Abschluss: Master of Advanced Studies MAS FHO in thoden und Kompetenzen für die erfolgreiche Umsetzung von Pro- Business Process Engineering (60 ECTS) jekten auf strategischem und operativem Level. Master of Advanced Studies MAS FHO in Business Information Management (60 ECTS) Theoretisch fundiert und doch praxisnah Start: 4. September 2020 Dauer: 60 Präsenztage Mit dem MAS in Business Process Engineering und dem MAS in Busi- Durchführungsort: FHS St.Gallen, Rosenbergstrasse 59, St.Gallen ness Information Management bietet die FHS St.Gallen berufsbeglei- Nächster Infoabend: 8. Juni 2020 www.fhsg.ch/weiterbildung-prozessdesign Gerne beraten wir Sie persönlich. Ihre Ansprechperson ist Duygu Kurt, Studienkoordinatorin, +41 71 226 12 66, duygu.kurt@fhsg.ch.
Co-Working Digitale Nomaden Service Strategie Events Digitale Zukunft Editorial Weiterbildung Digital-Splitter Innovation Homeoffice Interview Neue Möglichkeiten für individuelle Ein tiert», so Samuel Steiner von der Renuo AG, welche stellungen die App programmiert. Zusätzlich können unter Nachdem die Startversion in Zusammen- den am City Messenger teilnehmenden Betrieben arbeit mit den teilnehmenden Betrieben ent- standen ist, wurde die Version 2.0 auf Basis der aktuellen Lage sowie von Benutzerwünschen «Eine einfache Kontaktaufnahme entwickelt. So erhalten die Nutzer mit der neu- en Version umfassende Möglichkeiten, die App mit Betrieben erleichtert die zu individualisieren. Neu können die User fest- Anbahnung von Geschäften.» legen, welche Themengebiete sie vorrangig in- Sigrid Hofer-Fischer teressieren und daher für Push-Benachrichti- gen relevant sind. Diese können wiederum per Herz-Symbol als «gefällt mir» gekennzeichnet die eigenen Favoriten ausgewählt werden und alte werden. Nachrichten nach Schlagworten durchsucht und neu auch archiviert werden – der City Messenger «Das gibt den teilnehmenden Betrieben hilfreiches kann also ab sofort «aufgeräumt» werden. Feedback, wie eine bestimmte Nachricht eingestuft wird. Dies wiederum trägt dazu bei, dass der In- Christian Jauslin halt der Nachrichten sich am Kundennutzen orien- Kommunikationsbeauftragter FHS St. Gallen Anzeige Arbeitszeiten und Spesen mobil erfassen Beschleunigen Sie Ihre Arbeits- prozesse mit der Business-App AbaCliK und vermeiden Sie Mehrfacherfassungen dank der Synchronisation mit der Abacus Business Software: • Präsenz- oder Arbeitszeiten • Leistungen, Spesen, Quittungen • Persönliche Daten, Ferientage oder Absenzen (ESS) www.abaclik.ch Jetzt kostenlos im App-Store oder im Play-Store herunterladen Abacus_Ins_AbaCliK_178x130_east_digital_April2020.indd 1 27.03.20 13:57 east # digital | 2/2020
Editorial Digitale Zukunft Events Strategie Service Digitale Nomaden Co-Working Interview Homeoffice Innovation Digital-Splitter Weiterbildung Roland Köppel ist seit Ende Februar digitaler Nomade, u.a in den Drei Weiern St. Gallen. 18
Co-Working Digitale Nomaden Service Strategie Events Digitale Zukunft Editorial Weiterbildung Digital-Splitter Innovation Homeoffice Interview Arbeiten ohne Büro – das Leben als digitaler Nomade Gemäss dem Verein «Digitale Nomaden Schweiz» sind digitale Nomaden Unter- nehmer oder Arbeitnehmer, die fast ausschliesslich digitale Technologien anwenden, um ihre Arbeit zu verrichten – und einen Lebensstil führen, der eher als nicht-sesshaft zu bezeichnen ist. Doch was braucht es, um als digitaler Nomade überleben zu können? Den ganzen Tag in Badehosen oder Schlabber- Ich arbeite auf Projektbasis bei den Kunden klamotten in einer Strandbar am Laptop arbeiten direkt vor Ort. Das sind Agenturen, Unterneh- und dabei immer leicht einen sitzen haben: So men oder derzeit ein grösseres Mandat von stellen sich vermutlich einige das Leben eines di- Digicomp in Zürich. Da ich vor allem Hirnsch- gitalen Nomaden vor. Also von jemandem, der malz im Online-Marketing-Bereich verkaufe, keinen festen Arbeitsplatz hat, sondern tech- trage ich meine Produktion ständig mit mir her- nisch so ausgerüstet ist, dass er dort arbeiten um und der Computer ist nur noch ein Arbeits- kann, wo man ihn benötigt oder es gerade passt. gerät, um diesen Gedanken Ausdruck zu verlei- Das kann natürlich durchaus auch mal eine hen. Ein Tisch und ein Stuhl finden sich bei den Strandbar sein, die Regel ist es aber nicht. Digita- Kunden immer – und Menschen hat es da auch. le Nomaden brauchen vor allem eines: Disziplin. Aber es war natürlich ein etwas schmerzhafter Ansonsten läuft man Gefahr, irgendwann un Schritt für mich und meine Kollegen, mit denen freiwillig in Schlabberklamotten herumlaufen zu ich teilweise schon über 20 Jahre eine Büroge- müssen. meinschaft teile, uns zu verabschieden. Die Zu- sammenarbeit mit ihnen ist zum Glück immer noch da, aber einfach anders. Die Räumlich «Ich komme mit deutlich mehr keiten zu verlassen bedeutet ja nicht, dass man die Zusammenarbeit beendet. Menschen in Kontakt als früher.» Wie haben die Leute der Bürogemeinschaft reagiert, als Du ihnen gesagt hast, dass Du Einer, der sich kürzlich vom fixen Arbeitsplatz sie verlässt? verabschiedet hat, ist Roland Köppel, Gründer Einige waren etwas enttäuscht, aber mein und CEO der St. Galler Internetagentur «netz. Schritt hat sich in den vergangenen Jahren immer werk köppel & partner gmbh». Seit Ende Februar stärker abgezeichnet. Wenn ich in der Woche gehört auch er zu den digitalen Nomaden. nur noch zwei halbe Tage vor Ort bin, dann kann ich diese Zeit auch anderswo verbringen. Roland Köppel, Du bezeichnest Dich ja schon länger als digitalen Nomaden. Wo Dein Lap Für viele Leute ist ein Büro ja auch ein Ort, an top ist, ist auch Dein Arbeitsplatz. Nun bist dem man soziale Kontakte knüpft und sich Du aber noch einen Schritt weiter gegangen, über berufliche, aber auch private Probleme hast Ende Februar Deine Bürogemeinschaft austauscht. Diese kurzen Gespräche hast Du verlassen und bist nun quasi Immobilien- nun nicht mehr, oder? befreit. Warum hast Du eine gut funktionie Meine Sorgen und Freuden kann ich auch mit rende Bürogemeinschaft aufgegeben? anderen Menschen teilen. Ich habe ja vor allem east # digital | 2/2020
Editorial Digitale Zukunft Events Strategie Service Digitale Nomaden Co-Working Interview Homeoffice Innovation Digital-Splitter Weiterbildung ein privates Umfeld, mit dem ich mich über pri- das nicht, dass man andauernd berufliche Mails, vate Dinge austausche. Das Socialising über den SMS, Chats usw. beantworten muss. Mittag bei einem Auftraggeber kann ich auch mit deren Mitarbeiter machen. Ich komme also Es gibt aber auch Kunden, die erwarten, dass mit deutlich mehr Menschen in Kontakt als frü- man permanent erreichbar ist ... her. Von Vereinsamung oder sozialer Isolation Leider ja. Kürzlich hat ein neuer Auftrag kann nicht gesprochen werden. Es ist vielmehr geber doch tatsächlich um 22 Uhr angerufen. eine Bereicherung. Es war purer Zufall, dass er meine Handynum- mer und ich das Telefon gerade in den Händen Was ändert sich, wenn man keinen festen hatte. Es ist eher die Regel, dass ich Anrufe auf Firmensitz bzw. kein Büro im klassischen dem Handy nicht annehme. Zum Glück habe ich Sinne mehr hat? aber mehrheitlich Kunden, die meine Handy In meinem Falle fast nichts. Ich war schon nummer zwar schon über 20 Jahre besitzen, früher viel unterwegs, sogar abends und an den aber nie anrufen. Wenn es dann wirklich mal an Wochenenden. Die Veränderung war also mar- einem Samstag oder Sonntag klingelt (schon ge- ginal. Für meine Büropartner ändert sich, dass schehen), dann bin ich erstaunt und nehme ab. ich nicht mehr immer verfügbar bin. Kurze Fra- Das war dann auch eher dringlich und ich bin gestellungen oder Infos über einen Auftrag kön- ins Office gefahren, um das Problem zu lösen. nen sie nicht mehr so einfach und schnell über Kann passieren! Aber ein respektvoller Umgang den Tisch besprechen. Für sie ist die Verände- mit meiner Privatsphäre wird in der Regel auch rung grösser als für mich. Es gibt aber viele elek- mit Extraleistungen meinerseits belohnt. tronische Wege, mich zu erreichen, um die Arbeit zu organisieren. «Das Konzept Arbeitsplatz Du arbeitest oft direkt bei Deinen Kunden. Wo arbeitest Du, wenn Du nicht beim Kun ist gerade in der Wissensarbeit den sein musst? unbrauchbar.» Ich habe in den vergangenen Jahren ver- schiedene «Offices» für mich etabliert: Das City- Office ist unter den Linden in der Militärkantine in Um als digitaler Nomade zu arbeiten, St. Gallen. Das Lake-Office ist in Bregenz, Lindau braucht es vor allem Disziplin. Wie motivierst oder Konstanz und das Mountain-Office auf Du Dich, wenn du einen Durchhänger hast? dem Säntis … In der Regel bin ich in diesen ver- Ich gehe mit einem Freund weg und plaudere schiedenen Standorten alleine, ungestört und über etwas ganz anderes. Das gibt mir Ablen- ich kann lange Zeitstrecken an einer Aufgabe kung, Energie und neue Blickwinkel. Ich gelte herumknobeln, recherchieren, Varianten ent- in meinem Umfeld tendenziell als Super-Pro- wickeln und Konzepte entwerfen. Ich habe fest- krastinator. Das ist in der kreativen Branche gestellt, dass ich in diesen von aussen als «laut» allerdings keine Seltenheit. Ein Freund von mir geltenden Umgebungen besser funktioniere. meint dazu: Ein guter Teig braucht Zeit, um auf- Von Zuhause aus arbeite ich möglichst nicht. zugehen. Aber schlussendlich ist es wie überall: Das sollte Elektronik-freie Zone bleiben. Dinge muss man irgendwann anpacken, sonst werden sie nie erledigt. Und wie schaffst Du es, Arbeit und Privates zu trennen? Gemäss Prognosen des Vereins «Digitale Das ist eine Frage, die ich oft gestellt bekom- Nomaden Schweiz» arbeitet bis in zehn Jahren me. Das Einzige was es dazu braucht, ist Ab- fast die Hälfte aller Büromenschen ausser schottung. Wenn ich am Freitag den Laptop halb der Räume ihrer Arbeitgeber. Wie ist schliesse, wird das Mailprogramm bis Montag- Deine Meinung dazu? morgen nicht geöffnet. Ich bin dann geschäftlich Die Frage ist doch: Was macht man, wenn in der Regel nicht erreichbar. Die permanente, man wirklich wichtige Arbeit erledigen muss? ständige Verfügbarkeit ist mir ein Dorn im Auge. Niemand, aber wirklich niemand antwortet Ein Unding, das sich in den vergangenen Jahren dann, dass er während den Arbeitszeiten ins in unsere Gesellschaft eingeschlichen hat. Nur Büro gehe. Weshalb haben wir denn diese Orte, weil wir in der Gesellschaft «on» leben, heisst wenn Wichtiges nicht dort erledigt wird? Das 20
Co-Working Digitale Nomaden Service Strategie Events Digitale Zukunft Editorial Weiterbildung Digital-Splitter Innovation Homeoffice Interview ganze Konzept «Arbeitsplatz» ist in der Wissens- arbeit, in der ich mich befinde, unbrauchbar. Abgesehen davon: In zehn Jahren werden alle Büromenschen durch die digitale Transforma- tion nicht mehr in ihren klassischen Berufen be- nötigt. Der Verein geht davon aus, dass es am digitalen Nomadentum liegt. Das finde ich hin- gegen falsch: Die Büroberufe werden einfach automatisiert, durch Computer und Endkunden ersetzt. Da sehe ich eher düstere Zeiten für viele Angestellten voraus. «Ihr braucht ein wirklich gutes Passwort- und Backup-System.» Hast Du Tipps für Leute, die wie Du arbeiten möchten? Ihr braucht ein wirklich gutes Passwort- und Backup-System. In meinem Fall speichere ich die Daten auf meinem Computer und gleich- zeitig werden sie in Echtzeit verschlüsselt in der Cloud gesichert. Nur ich kann diese Daten wieder abrufen. Wenn mein Laptop gestoh- len wird oder ich ihn fallen lasse, passiert gar nichts. Ich kaufe ein neues Gerät, verbinde es mit dem Backup-System und kann genau am gleichen Ort weitermachen wie vorher. Ich verliere zwar ein paar Stunden, was ärgerlich ist, aber es ist zu verkraften. Dasselbe gilt für Passwörter: Ich habe für alle Kunden und On- line-Dienste unterschiedliche Passworte, die ich in einem Passwort-Manager ablege. Das richtige technische Setting ist enorm wichtig, um sowohl meine als auch die Daten meiner Kunden zu sichern und zu schützen. Schliesslich verdienen wir digitalen Nomaden mit diesen Daten unseren Lebensunterhalt. Interview: Patrick Stämpfli Bilder: Thomas Hary Roland Köppel ist spezialisiert auf digitale Kommunikation für optimierte Unternehmensprozesse, Kundenpflege und den Verkauf. Seine Agentur «netz.werk köppel + partner gmbh» entwickelt Websites, Intranets, Webshops, E-Mail-Newslet- ter oder Social-Media-Kampagnen. Als LBGTIQ-Aktivist betreibt Köppel zudem die Plattform «queer-lake.net», um die Gay-Community rund um den Bodensee besser zu vernetzen. east # digital | 2/2020
Editorial Digitale Zukunft Events Strategie Service Digitale Nomaden Co-Working Interview Homeoffice Innovation Digital-Splitter Weiterbildung Co-Working-Spaces für digitale Nomaden Zugegeben, in Zeiten von Corona sollte man sich besser nicht mit wildfremden #17 Personen Büroräume teilen. Aber die Zeiten werden zum Glück ja irgendwann auch wieder besser. Und in den guten Zeiten benötigen auch digitale Nomaden immer mal wieder einen «festen Arbeitsplatz», an dem sie sich mit Kunden oder Partnern austauschen können. In den Kantonen St. Gallen, Thurgau und Appen- zell Innerrhoden stehen bereits einige Coworking Spaces zur Verfügung. Kanton St. Gallen #7 H13 Coworking Rapperswil Haldenstrasse 13 #1 Startfeld 8640 Rapperswil Lerchenfelstrasse 3 www.h13-coworking.ch 9014 St. Gallen www.startfeld.ch #8 Atrium Coworking Churerstrasse 35 #2 Zeitplatz 9470 Buchs Fürstenlandstrasse 35 www.immo.atrium-buchs.ch/atrium-coworking 9000 St. Gallen www.zeitplatz.ch #9 Genossenschaft Macherzentrum Toggenburg #3 Coworking St. Gallen Postgasse 1 Bohl 2 9620 Liechtensteig #7 9000 St. Gallen www.macherzentrum.ch www.smartworksg.ch #10 Büro Lokal #4 theCO Coworking Glärnischstrasse 13 Müller-Friedberg Strasse 6 9500 Wil 9000 St. Gallen www.buerolokal.ch https://theco.shsg.ch #11 CoWoBo Rorschach (geplant) #5 Creativespace St. Gallen Kirchstrasse 11 (mit Drive-in-Space beim Autobahnanschluss) 9400 Rorschach Vadianstrasse 54 www.cowobo.ch 9000 St. Gallen www.creativespace.ch Kanton Appenzell Innerrhoden #6 Coworking Widnau #12 Frischloft – Coworking Appenzell Unterlettenstrasse 10 Bankgasse 4 9443 Widnau 9050 Appenzell www.workfwd.net www.frischloft.ch 22
Co-Working Digitale Nomaden Service Strategie Events Digitale Zukunft Editorial Weiterbildung Digital-Splitter Innovation Homeoffice Interview Kanton Thurgau #13 Coworking Bottighofen Seestrasse 46 8598 Bottighofen www.co-bo.ch #14 Coworking Frauenfeld GmbH Bahnhofstrasse 56 8500 Frauenfeld www.coworkingfrauenfeld.ch #13 #18 #15 CoWorking Weinfelden Gaswerkstrasse 13 8570 Weinfelden #14 www.coworking-weinfelden.ch #15 #16 #16 HUB26 Bahnhofstrasse 26 8580 Amriswil www.hub26.ch #11 #10 #4 #2 #17 Coworking Steckborn #3 Kirchgasse 17 #1 #5 8266 Steckborn #6 www.coworking-steckborn.ch #18 Bodan CowoX #12 Hauptstrasse 25 8280 Kreuzlingen www.bodancowox.ch #9 #8 Ausser im Kanton Appenzell Ausserrhoden gibt es in jedem Ostschweizer Kanton bereits einen oder mehrere Coworking Spaces. Möglicherweise kommt nun auch noch Appenzell Ausserroden dazu: Die Genossenschaft «VillageOffice» setzt sich nämlich aktuell dafür ein, dass auch in Heri- sau ein Coworking Space entsteht. Die 2016 ge- gründete VillageOffice-Genossenschaft mit Sitz in Bern entwickelt regionales Coworking. Sie för- dert neue Arbeitsformen und den Aufbau eines schweizweiten Netzwerks an VillageOffice-Part- ner-Spaces. Das sind Coworking Spaces, die in ein Netzwerk von lokalen Dienstleistern einge- bettet werden. www.villageoffice.ch east # digital | 2/2020
Editorial Digitale Zukunft Events Strategie Service Digitale Nomaden Co-Working Interview Homeoffice Innovation Digital-Splitter Weiterbildung «Einmal und nie wieder» Das 2014 gegründete St. Galler Prop-Tech-Unternehmen Emonitor AG zählt bereits viele grosse Wohnungsbestandhalter wie etwa die Liegenschaftsverwaltung der Stadt Zürich oder die Stadtwerke München zu seinen Kunden. Dank neuem Kapital kann Emonitor nun in der D / A / CH-Region expandieren. east#digital hat mit Mitgründer und CEO Daniel Baur über den Aufbau von Emonitor, die Stolper steine auf diesem Weg und die Zukunft des Unternehmens gesprochen. Daniel, Baur, wie ist Emonitor entstanden? merkten wir, dass wir gar nichts mehr anderes Aus einem Kundenbedürfnis: Die Genossen- machten. Ende 2014 habe wir uns dann über- schaft Kalkbreite in Zürich, die sehr spezielle legt, alles auf diese Karte zu setzen und eine Durchmischungskriterien für ihre Mietobjekte eigene Firma für dieses Produkt zu gründen. hat, hat uns angefragt, ob wir sie bei der Steue Zwei Jahre später war der Entscheid dann defi- rung der Durchmischung unterstützen kön- nitiv und wir begannen mit der Perfektionierung nen. Dann wollte man uns 1500 ausgedruckte der Software. PDF-Anmeldeformulare schicken, die wir hätten einscannen und in eine Excel-Liste übertragen Wie schwierig war die Umstellung für Euch, müssen. Wir haben uns dann entschieden, ein von der dynamischen Sportbranche in die digitales Anmeldeformular zu entwickeln, dass Immobilienbranche, die ja nicht gerade für die geforderten Analysen automatisch erstellt ihre grosse Dynamik bekannt ist. und den Verantwortlichen der Kalkbreite hilft, Früher dachte ich, dass die Immobilien- die Daten einfach auszuwerten. Das Ziel war, branche vermutlich die letzte Branche ist, sowohl die Arbeit der Genossenschaft als auch in der ich jemals arbeiten werde. Bei der Ent- den Bewerbungsprozess für Mieter zu vereinfa- wicklung der Software merkten wir aber rasch, chen. Und nicht zuletzt sollte auch die Papier- dass die Branche in Sachen Digitalisierung Jah- flut eingedämmt werden. Bei der Kalkbreite- re im Rückstand ist und hier ein riesiges Poten- Genossenschaft gab es damals – und gibt es zial und ein ebensolcher Markt schlummern. immer noch – ganze Büroräume voller Formulare. Und: Wir bekamen nun nicht mehr Sportpro- Ich glaube, es waren insgesamt 120 Schachteln, dukte als Gegenleistung für unsere Arbeit, als wir angefangen haben. sondern echtes Geld (lacht). Unser Vorteil war auch, dass es in dieser Zeit noch keinen Prop- Tech-Hype gab, der kam erst ein halbes Jahr «Wir merkten rasch, dass hier ein später. Da schossen die Prop-Tech-Firmen riesiges Potenzial schlummert.» plötzlich wie Pilze aus dem Boden. Es ist aber auch heute nicht immer ganz einfach, die Ver- antwortlichen von Immobilienfirmen von den Und Eure Software hat dann auf Anhieb Vorteilen der Digitalisierung zu überzeugen. funktioniert? Oft hört man, dass es mit den bestehenden Nein, die erste Version hat alles andere als Mitteln ja auch gehen würde. Aber die meisten gut funktioniert. Wir haben rasch festgestellt, haben unterdessen erkannt, dass es die Di- dass es im Hintergrund viel mehr braucht als gitalisierung in ihrer Branche braucht, um im eine einfache Analyse und ein Anmeldeformular. Markt nachhaltig bestehen zu können. Wir sagten uns: Ok, das machen wir jetzt dieses eine Mal und danach nie wieder. Uns schien das Skeptiker werden sagen, dass mit der Digitali Ganze viel zu aufwendig und zu komplex für un- sierung der Immobilienbranche eine Maschi sere damaligen Kapazitäten. Dann aber folgten ne darüber entscheidet, wer eine Wohnung zwei weitere Genossenschaften und irgendwann bekommt. 24
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Editorial Digitale Zukunft Events Strategie Service Digitale Nomaden Co-Working Interview Homeoffice Innovation Digital-Splitter Weiterbildung Unsere Software ist nicht dafür entwickelt gewohnt, die gut funktionieren und nichts kos- worden, um einen Schlussentscheid zu fällen. ten bzw. wo man mit seinen Daten bezahlt. Bei Sie hilft Verwaltungen bei ihren Entscheidun- einem kleinen Start-up, wie wir es damals wa- gen, indem sie Prozesse vereinfacht. Alles, was ren, gab es das nicht. Unsere Software war und redundant ist, was sich also immer wieder wie- ist nicht gratis, und es konnte zu Ausfällen und derholt, wie beispielsweise das Erstellen von Wartezeiten beim Support kommen. Das Ver- Mietverträgen oder die Aufnahme von Bewer- ständnis dafür wurde aber mit der Zeit immer bungen, wird durch unsere Software verein- grösser, als die Verantwortlichen erkannten, facht. Unser Ziel ist es, dass die Verwaltung dass ihnen unsere Software das Leben wirklich wieder mehr Zeit für Dinge hat, die wirklich erleichtert. Und als wird dann endlich jemanden wichtig sind. Dazu gehört auch die Kommuni- fanden, der mit eingestiegen ist, ging's relativ kation mit den Bewerbern und Mietern. Es ist schnell. Insgesamt waren wir gut zwei Jahre da- also genau umgekehrt: Dank unserer Software mit beschäftigt, Investoren zu finden. hat die Verwaltung wieder mehr Zeit für per- sönliche Kontakte. «Am Anfang kämpften wir Im Sommer 2019, also rund drei Jahre, nach gegen verschiedenste Zweifel dem Ihr definitiv begonnen habt durch und Einwände.» zustarten, habt Ihr in einer ersten Finan zierungsrunde über eine Million Franken gesammelt. Was war nötig, um an dieses Wie wichtig war in diesem Prozess der Verein Geld zu kommen? Startfeld für Emonitor? Vor allem viel Glück (lacht) und Kaltakquise. Sehr wichtig! In St. Gallen machen Startfeld Es war ein schwieriger Prozess, in dem wir viele und die Standortförderung einen sehr guten Job. Gespräche geführt haben. Man kämpft gegen die verschiedensten Zweifel und Einwände: Den Was ging Dir als erstes durch den Kopf, als du einen war unser Team zu gross, den anderen zu wusstest, dass genügend Geld zusammen klein, oder wir waren zu weit weg vom Kunden gekommen ist, um durchstarten zu können? usw. Zudem sind sich die Leute Produkte wie Da fällt einem ein grosser Stein vom Herzen Microsoft Office, Google, Facebook oder LinkedIn und man weiss, dass man jetzt mehr Möglich- 26
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