Umwelterklärung 2021 EMAS-Reg. Nr.: DE-126-00108 - Pfarrgemeinde Südwest - Freiburg - Umwelterklärung 2021

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Umwelterklärung 2021 EMAS-Reg. Nr.: DE-126-00108 - Pfarrgemeinde Südwest - Freiburg - Umwelterklärung 2021
Pfarrgemeinde Südwest - Freiburg

          Umwelterklärung 2021
          EMAS-Reg. Nr.: DE-126-00108

Mit den Predigtbezirken
Dietrich-Bonhoeffer
Johannes
Lukas
Maria-Magdalena &
Melanchthon sowie dem
Diakonieverein Freiburg Südwest

                                          17.05.2021
Umwelterklärung 2021 EMAS-Reg. Nr.: DE-126-00108 - Pfarrgemeinde Südwest - Freiburg - Umwelterklärung 2021
Evangelische Pfarrgemeinde Freiburg Südwest

Inhaltsverzeichnis
Grußwort von Dekan Markus Engelhardt .................................................................................. 3
Grußwort von Bürgermeister Ulrich von Kirchbach................................................................... 5
1.      Wir stellen uns vor! ............................................................................................................ 6
     Wer wir sind ........................................................................................................................... 6
     Übersicht der Predigtbezirke (Standorte) und Gebäude ....................................................... 7
     Kurzbeschreibung aller Predigtbezirke und des Diakonievereins .......................................... 9
2.      Wie es zum Grünen Gockel kam ...................................................................................... 16
3.      Ökologische Leitlinien der Pfarrgemeinde Südwest Freiburg .......................................... 17
4.      Leitlinien für öko-fair-soziales Einkaufen in der Pfarrgemeinde Südwest und im
        Diakonieverein Freiburg-Südwest e. V. ............................................................................ 18
5.      So arbeiten wir! ................................................................................................................ 26
     Das Umweltteam im Predigtbezirk Freiburg-Südwest ......................................................... 26
     Umwelt-Organigramm und Umweltmanagementsystem ................................................... 27
     Wie wir die umweltrelevanten gesetzlichen Bestimmungen einhalten .............................. 29
6.      Unsere Umweltbilanz 2015 - 2020 ................................................................................... 30
     Überblick der Umweltkennzahlen und EMAS-Kernindikatoren 2015 – 2020...................... 30
     Verbrauchsentwicklung und Vergleich 2015 bis 2020 ......................................................... 34
     Einzelbetrachtungen der Umweltbilanz nach Predigtbezirken ........................................... 38
7.      Bewertung der Umweltbilanz mit direkten und indirekten Umweltaspekten ................ 42
     Portfolioanalysen mit kurzen Erläuterungen ....................................................................... 42
     Tabellarische Übersicht der Priorisierung der Umweltaspekte gemäß Portfolio-Analysen 46
8.      Umsetzungsstand Umweltprogramm 2016 - 2019 .......................................................... 47
9.      Umweltprogramm 2020 – 2024 ....................................................................................... 56
10. Die Umweltarbeit in Bildern............................................................................................. 63
11. Gültigkeitserklärung ......................................................................................................... 65
12. Impressum ........................................................................................................................ 66

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Evangelische Pfarrgemeinde Freiburg Südwest

Grußwort von Dekan Markus Engelhardt
Seit mehr als einem Jahr hält die Corona-Pandemie die Welt in
Atem und in ihrem Griff. Gefühlt stellt die Corona-Krise alle
anderen Krisen der jüngeren Vergangenheit (Finanzkrise,
Flüchtlingskrise, Klimakrise) in den Schatten. In der Tat ist die
Lage immer noch sehr ernst, auch jetzt, wo Impfstoffe da sind.
Die Krise hat darüber hinaus unabsehbare Auswirkungen auf
das wirtschaftliche Leben, die politischen Systeme und das so-
ziale Miteinander. Die Welt, „wie sie war“, scheint in Auflösung
begriffen. Keiner weiß so recht zu sagen, wie sie „nach Corona“
aussehen wird. Ob wir zu unserem alten „normalen“ Leben zu-
rückkehren werden, ist ungewiss. Und viele, gerade sensiblere
Menschen haben auch das Gefühl, dass das nicht wirklich gut wäre.
Diese so noch nicht dagewesene Ungewissheit rührt an kollektive und persönliche, wirt-
schaftliche und existentielle Ängste. Viele bewegen dabei grundlegende Fragen: Woher
kommt dieses Virus? Warum trifft es uns jetzt? Gibt es unterschwellige Zusammenhänge zu
den anderen globalen anderen Krisen? „Die Natur schlägt zurück!“ - „Das Virus weist uns in
unsere Schranken“ - „Es zwingt uns zur radikalen Umkehr“: solche Sätze aus Gesprächen,
Zeitungsartikeln oder Blogeinträgen zeigen, dass viele Menschen nach einem „Sinn“ dieser
Krise fragen und dabei Zusammenhänge mit anderen Krisen sehen - vor allem der ökologi-
schen! Es ist eine bittersüße Ironie, dass ausgerechnet die für viele Unternehmen extrem
belastenden Lockdown-Maßnahmen dazu geführt haben, dass Deutschland im Jahr 2020
seine Klimaziele wider Erwarten doch erreicht hat. Auch ernsthafte Stimmen aus verschie-
denen Wissenschaften arbeiten einen Zusammenhang zwischen der Coronakrise, der ökolo-
gischen Krise und dem Nachhaltigkeitsthema heraus.
Nichts ist beständiger als der Wandel - das klingt heute wie eine Binsenwahrheit. In ihrer All-
gemeinheit, oder besser gesagt: robusten Gleichgültigkeit ist sie eigentlich eine Provokation
angesichts der rasanten Veränderungen in unserer Zeit, insbesondere angesichts des Klima-
wandels. Unser „Klima“ macht längst sicht- und spürbar, dass dieser „Wandel“ nicht bestän-
dig im Sinne von natürlich ist, sondern unnatürlich, weil der Natur durch menschlichen way
of live aufgenötigt. Wer wollte angesichts abgesoffener Landstriche in der Größe Luxem-
burgs und der vielen Menschen, die auf Wellblechdächern oder Bäumen wie vor zwei Jahren
in Mosambik auf Hilfe warten, noch abgebrüht von „Beständigkeit“ reden? In seinem letzten
Buch hat der verstorbene Soziologe Ulrich Beck den Begriff des Wandels für zu schwach er-
klärt, um die Turbulenzen der Welt angemessen zu beschreiben. Wir haben es nach seiner
Ansicht mit einer viel tiefer greifenden Veränderung zu tun, die er eine „Metamorphose der
Welt“ nennt. Der Klimawandel sei eine ihrer wesentlichen Triebkräfte, die „die Welt auf
grundstürzende Weise“ verändern. Becks Blick ist aber nicht apokalyptisch, sondern auf die

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Chancen gerichtet, die diese „Metamorphose“ birgt. Insofern die Klimafrage nicht lokal, na-
tional oder kontinental, sondern nur global zu stellen und zu beantworten ist, formt sie eine
Weltgemeinschaft - in der in allen Unterschieden alle insoweit gleich sind, als es um das ge-
meinsame (Über)Lebensinteresse geht. Hier, so Ulrich Beck, könne eine wirklich globale
„Verantwortungskultur, der Solidarität und Kooperation“ entstehen.
Bis die Pandemie auch das unbarmherzig unterbrochen hat, sind unter dem Motto „Fridays
for Future“ v.a. junge Leute weltweit auf die Straßen statt in die Schule gegangen, um der
Welt bewusst zu machen, dass mit dem Thema Klimagerechtigkeit nicht weniger als die glo-
bale Zukunft auf dem Spiel steht. Mit ihrem Protest nehmen sie uns Ältere in eine unbeque-
me, aber heilsame Pflicht. In dieser Bewegung zeigt sich etwas von jener transnationalen,
zivilen und solidarischen Verantwortungskultur, die unsere Welt für den Schutz des Lebens
so dringend braucht.
„Wenn viele kleine Leute an vielen Orten viele kleine Schritte tun, können sie das Gesicht der
Welt verändern.“ Dieser Satz war in meiner Jugend in kirchlichen Kreisen populär. Er klingt
etwas naiv und betulich - aber er stimmt eben doch. Jede Gemeinde unserer Stadtkirche, die
sich auf den anspruchsvollen, aber auch schönen Weg des Grünen Gockels macht, ist in die-
sem Sinne lokal und zugleich global unterwegs! Ihre PG Südwest ist es schon seit etlichen
Jahren. Glückwunsch zur Revalidierung und dem dafür erforderlichen Kraftakt einer überar-
beiteten Umwelterklärung! Und toll, dass Sie das der mühsamen Aktualität abgetrotzt ha-
ben, in der der Klimaschutz leider zu sehr ins Hintertreffen geraten ist. Bleiben Sie mit Mut
und hoffentlich auch Freude weiter auf diesem „Weg der Gerechtigkeit!

Dekan Markus Engelhardt

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Evangelische Pfarrgemeinde Freiburg Südwest

Grußwort von Bürgermeister Ulrich von Kirchbach
Liebe Mitglieder_innen der evangelischen Pfarrgemeinde Südwest,
schon bei den Bremer Stadtmusikanten war es der Gockel, der
ganz oben die beste Sicht hatte und den Weg gewiesen hat.
Auch bei der Badischen Landeskirche zeigt das Umweltaudit
„Grüner Gockel“ die Richtung an: Mehr Schutz von Umwelt
und Natur.
Ich freue mich, dass sich die Pfarrgemeinde Südwest im Jahr
2014 auf den Weg zum Grünen Gockel gemacht hat. Damit lebt
und versteht sie die Bewahrung der Schöpfung als eine Kern-
aufgabe der Kirche. Im November 2016 wurde die Pfarrge-
meinde zertifiziert und erhielt die Plakette des Grünen Gockels.
Nun muss die Zertifizierung erneuert werden.
Umwelt- und Klimaschutz sind in Freiburg seit Jahrzehnten Thema in Politik, Verwaltung und
Bürgerschaft und das Engagement in den Pfarreien ist ein wichtiger Baustein in der kommu-
nalen Umweltpolitik. Den bislang ambitioniertesten Beschluss für den Klimaschutz fasste der
Gemeinderat Anfang 2019: Um 60 % sollen die Treibhausemissionen bis 2030 im Vergleich
zum Basisjahr 1992 sinken. Bis 2050 will Freiburg klimaneutral sein.
Das kann nur gelingen, wenn wir alle auch in unserem unmittelbaren Lebens- und Wohnbe-
reich Energie sparen, Ressourcen schonen und die Umwelt schützen. Kleinigkeiten zu über-
denken und den alltäglichen CO2 Ausstoß zu reduzieren, bewegt im Großen viel.
Genau hier setzt auch die Pfarrgemeinde Südwest an. So gibt es seit 2019 einen Leitfaden für
das öko-fair-soziale Einkaufen. Demnach werden umweltfreundliche, regionale und fair ge-
handelte Produkte, Verfahren und Dienstleitungen bevorzugt. Konkret heißt das dann zum
Beispiel: Altarschmuck aus dem lokalen Blumenhandel, Abendmahlsbrot vom Bio-Bäcker,
Liedblätter auf Recyclingpapier, FairTrade Kaffee und Reinigungsmittel mit Umweltsiegel.
Um CO2 einzusparen, sensibilisiert die Pfarrgemeinde Kinder und Jugendliche für das Thema,
saniert ihre Heizanlagen und schult die Ehrenamtlichen im richtigen Lüften und Heizen. Auch
benutzt der Hausmeister, der in drei Gemeinden tätig ist, ein Car-Sharing-E-Auto und mit
LED-Lampen spart man Strom.
Für diesen Einsatz, mit dem Sie unsere Umwelt und unser Klima schützen, danke ich Ihnen
und allen ehrenamtlichen Mitstreiterinnen und Mitstreitern. Auf dem Weg zum Zertifikat
„Grüner Gockel“ wünsche ich Ihnen allen viel Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen

Bürgermeister Ulrich von Kirchbach

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Evangelische Pfarrgemeinde Freiburg Südwest

1. Wir stellen uns vor!

Wer wir sind
                                               Der sogenannte „Freiburger Weg“ bedeutet,
                                              dass sich in Freiburg mehrere ursprünglich
                                              selbständige Gemeinden zu einer Pfarrgemein-
                                              de zusammengeschlossen haben. Die Pfarrge-
                                              meinden werden vom Ältestenkreis geleitet,
                                              der sich aus VertreterInnen der Ortsältestenrä-
                                              te und den Hauptamtlichen der sogenannten
                                              Predigtbezirke (früher: Gemeinden) zusam-
                                              mensetzt. Seit 2005 ist die Pfarrgemeinde Süd-
                                              west miteinander unterwegs. Sie setzt sich zu-
                                              sammen aus den Predigtbezirken Dietrich-
                                              Bonhoeffer (Weingarten), Johannes (Merzhau-
                                              sen und Hexental), Lukas (St. Georgen), Maria-
                                              Magdalena (Rieselfeld), Melanchthon (Haslach)
                                              und seit Anfang 2016 Vauban. Außerdem ge-
                                              hört zur Pfarrgemeinde Südwest der Diakonie-
                                              verein Freiburg-Südwest mit mehreren Einrich-
                                              tungen in Haslach und Weingarten.
Die geografische Lage der Predigtbezirke im
Freiburger Südwesten

Der Predigtbezirk Vauban und einige Einrichtungen des Diakonievereins Freiburg-Südwest
werden aus organisatorischen bzw. Arbeitsbelastungsgründen erst später beim Grünen Go-
ckel einsteigen.

Wir wollen Gemeinsames tun und das Eigene nicht lassen. Deshalb eine kurze Vorstellung
der einzelnen Predigtbezirke und des Diakonievereins Freiburg-Südwest.

»Zusammen wachsen - Zusammenwachsen«

Das ist das Motto für die noch junge evangelische Pfarrgemeinde Freiburg-Südwest. Es hat
selber schon mit „grün“ zu tun, gegründet auf der Hoffnung, dass hinter aller „Grünkraft“
Gottes kreativer Geist wirkt.
Die Predigtbezirke der sechs Freiburger Stadtteile Weingarten, Merzhausen (Au, Wittnau,
Sölden), Vauban, Haslach, St. Georgen und Rieselfeld sind verschieden, bunt und zusammen
auf dem Weg – sie bilden die Pfarrgemeinde Südwest.

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Evangelische Pfarrgemeinde Freiburg Südwest

Wir sind Teil des evangelischen Kirchenbezirks Freiburg und gehören damit zur evangeli-
schen Landeskirche in Baden.
In der Pfarrgemeinde Freiburg-Südwest finden Sie nicht nur das älteste und das jüngste Kir-
chengebäude Freiburgs (Melanchthonkirche in Haslach und Maria-Magdalena-Kirche im Rie-
selfeld), sondern auch die Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in Weingarten, die Johanneskirche in
Merzhausen und die Lukaskirche in St. Georgen.
Dazu gibt es Gemeindehäuser und unser gemeinsames Pfarrbüro im Pfarrhaus neben der
Melanchthonkirche in Haslach.

Übersicht der Predigtbezirke (Standorte1) und Gebäude

    Predigtbe-   Gebäude                    Adresse               Kurzbeschreibung
    zirk
    Dietrich-    Dietrich-Bonhoeffer-       Bugginger Straße      Gemeindezentrum mit Gottes-
    Bonhoeffer   Kirche                     42                    dienstsaal und Räumlichkeiten für
                                                                  die Kinder- und Jugendarbeit. Bau-
                                                                  jahr: 1970, saniert 2008
                 mit Kinder- und                                  Rechtsträger: Diakonieverein FR-
                 Jugendzentrum                                    Südwest
                 Evang. Kinderhaus          Bugginger Str. 40,    Baujahr 1969, saniert 2008,
                                            79114 Freiburg        Rechtsträger: Diakonieverein FR-
                                                                  Südwest
                 Kita Violett und Fami-     Krozingerstr. 19c,    Baujahr 1991, 2001 Dachausbau.
                 liennetzwerk*              79114 Freiburg        2015. Gartenumgestaltung,
                                                                  Rechtsträger: Diakonieverein FR-
                                                                  Südwest
    Johannes     Johanneskirche mit         St. Galler-Straße     Mit Gemeinderäumen
                 Gemeindezentrum            10a, 79249 Merz-      Baujahr: 1967 bzw. 1966, Sanierung
                                            hausen                in 2020 abgeschlossen
                 Evang. Kindergarten        St. Galler-Str. 10,   Rechtsträger: Stadtkirchenbezirk
                 Merzhausen*                79249 Merzhau-        Neubau in 2020 abgeschlossen
                                            sen
    Lukas        Lukaskirche                Am Mettweg 39,        Baujahr: 1953
                                            79111 Freiburg
                 Gemeindehaus               Am Mettweg 39,        2013-15 Neubau auf Bestandskeller
                 mit Oberlin-               79111 Freiburg        mit Erhalt & Sanierung des Gemein-
                 Kindergarten*                                    desaals
    Maria-       Ökumenisches Kir-          Maria-von-            Evang. Kirchengemeinde 29%,
    Magdalena    chenzentrum Maria-         Rudloff-Platz 1,      Kath. Kirche 71 %

1Im Sinne der EMAS-Verordnung sind die Predigtbezirke Standorte, die in einer größeren Entfernung zueinan-
der liegen, aber zur gleichen Organisation gehören (also die Pfarrgemeinde Südwest)

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Evangelische Pfarrgemeinde Freiburg Südwest

               Magdalena-Kirche         79111 Freiburg      Baujahr: 2004
 Melan-        Melanchthon-Kirche       Markgrafenstr.      Baujahr 1663
 chthon                                 16, 79115 FR
               Pfarrhaus mit Pfarramt   Markgrafenstr.      Baujahr 1700, saniert 2010/2011
                                        18b, 79115 FR
               Scheune                  Markgrafenstr.      Älter als 100 Jahre, unter Denkmal-
                                        14a, 79115 FR       schutz
               Gemeindehaus mit         Melanchthonweg      Baujahr 1955, saniert 2009 und er-
               Melanchthonsaal          9a, 79115 FR        weitert um Nachbarschaftswerk
               Evang. Melanchthon-      Melanchthonweg      Rechtsträger: Diakonieverein FR-
               kindergarten             9, 79115 Freiburg   Südwest
 Diakonie-     Wohnhaus 50 Nach-        Bugginger Str. 50   Rechtsträger: Diakonieverein FR-
 verein        barschaftstreff                              Südwest T
               Mobile Jugendarbeit      Krozinger Str. 78   Rechtsträger: Diakonieverein FR-
               Weingarten Ost                               Südwest

Die mit * gekennzeichneten Institutionen werden derzeit (noch) nicht beim Grünen Gockel beteiligt
sein. Die Gründe liegen in der personellen Kapazität. Evtl. werden sie sich später anschließen.

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Umwelterklärung 2021 EMAS-Reg. Nr.: DE-126-00108 - Pfarrgemeinde Südwest - Freiburg - Umwelterklärung 2021
Evangelische Pfarrgemeinde Freiburg Südwest

Kurzbeschreibung aller Predigtbezirke und des Diakonievereins

Predigtbezirk Dietrich-Bonhoeffer-Kirche

                                                           Dietrich-Bonhoeffer-
                                                           Gemeindezentrum mit Kinder- und
                                                           Jugendzentrum – Ansicht aus Rich-
                                                           tung Buggingerstaße

                                                           Unsere Gemeinde ist benannt
                                                           nach dem Theologen und Wider-
                                                           standskämpfer Dietrich Bonhoef-
                                                           fer, der am 9. April 1945 im KZ
                                                           Flossenbürg hingerichtet wurde.
Unser Logo sind zwei Kreuze, die einen Innenraum bilden und durch die verlängerten Quer-
balken nach außen weisen. Das Logo ist im Gottesdienstraum und in der Kapelle an der De-
cke zu sehen. Christinnen und Christen brauchen beides: die Geborgenheit einer verlässli-
chen Gemeinschaft, in der wir uns aufgenommen wissen so wie wir sind, und offene Türen in
die Welt. Deswegen ist unsere „Kirche“, eher ein Gemeindehaus, das während der Woche
vom Kinder- und Jugendzentrum genutzt wird.
Bei der Entstehung des Stadtteils Weingarten wurde entschieden, dass die katholische
Schwestergemeinde St. Andreas in der Sulzburgerstraße schwerpunktmäßig die kirchliche
Erwachsenenarbeit im Stadtteil vorantreibt und die evangelische Dietrich-Bonhoeffer-
Gemeinde die Kinder- und Jugendarbeit. So sind beide Gemeinden jeweils beteiligt an der
Trägerschaft zweier der wichtigsten sozialen Einrichtungen des Stadtteils: dem Kinder- und
Jugendzentrum und der Erwachsenbegegnungsstätte/ Mehrgenerationenhaus.

                                                              Dietrich-Bonhoeffer-
                                                              Gemeindezentrum mit Kinder- und
                                                              Jugendzentrum – Ansicht vom
                                                              Dietrich-Bonhoeffer-Platz

                                                                 Anlässlich des 75. Todestages
                                                                 von Dietrich Bonhoeffer haben
                                                                 wir 2020 auf der Rückseite des
                                                                 Gebäudes mehrere Graffiti mit
Zitaten von ihm anbringen lassen. Dies soll die Kirche im Stadtteil sichtbarer machen. Das
Gebäude als solches ist nicht so leicht als Kirche identifizierbar.

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Der Platz hinter der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, hin zur Evangelischen Hochschule und zum
Kinderhaus, wurde 2017 von der Stadt neugestaltet und heißt jetzt „Dietrich-Bonhoeffer-
Platz“.

Predigtbezirk Johannes

Johannes erstrahlt in neuem Licht
Die Johanneskirche und das angrenzende Gemeindezentrum mit Kindergarten befinden sich
in Merzhausen. 2020 konnte der umfassende Umbau des Kirchenraumes sowie der Neubau
von Gemeinderäumen und Kindergarten abgeschlossen werden.
Im Zuge der Baumaßnahmen wurde das ehemalige Pfarrhaus mit Pfarrbüro und Gemeinde-
räumen abgegeben und liegt nun nicht mehr in der Verantwortung der Gemeinde. Der Kir-
chenraum mit integriertem Gemeindesaal wurde erweitert und energetisch ertüchtigt. Die
Frontseite der Kirche wurde mit großen Fenstern und Türen ausgestattet, um Licht zu ge-
winnen.
Die neuen Gemeinderäume erstrecken sich über drei Stockwerke und sind barrierefrei zu-
gänglich. Im Untergeschoss befinden sich Keller- und Heizungsräume, im Erdgeschoss die
Kirche mit Foyer und Saal, die Küche und ein inklusives WC. Im Obergeschoss vervollständi-
gen Materialraum, WCs, Besprechungszimmer, Versammlungsraum und ein Arbeitszimmer
der/des PfarrerIn das Raumangebot. Eine großzügige Terrasse ermöglicht einen freien Aus-
blick in die Umgebung. Der Kindergarten im Erdgeschoss bietet Platz für vier Gruppen. Ein
kreativ gestalteter Außenbereich lädt zum Spielen ein.

Das Besondere des Predigtbezirks Johannes
Zum Predigtbezirk Johannes gehören ca. 3.000 Gemeindeglieder, die in sehr unterschiedli-
chen Wohngebieten leben: in Merzhausen, den eher ländlich geprägten Gemeinden Au,
Wittnau, Sölden und dem Freiburger Stadtteil Vauban. 2016 wurde im Vauban ein ökumeni-

                                                                            Seite 10 von 66

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scher Predigtbezirk eingerichtet, dessen ev. Gemeindeglieder kasuell durch Johannes mitver-
sorgt werden.
Ein Schwerpunkt der Johannesgemeinde liegt im Bereich Kirchenmusik. Die Gemeindeglieder
schätzen besondere Gottesdienste und sind offen für neue Impulse. Hervorzuheben ist das
hohe ehrenamtliche Engagement in unterschiedlichen Bereichen wie z.B. kirchenmusikali-
sche Projekte, Umweltschutz, Ökumene, Leitungsverantwortung, spirituelle Vielfalt, Beschäf-
tigung mit theologischen Themen und KonfirmandInnenarbeit. Im Gemeindezentrum von
Johannes ist zudem die Seniorenbegegnungsstätte angesiedelt, ein gemeinsames Projekt
von Kommune und beiden Kirchen in Merzhausen.

Predigtbezirk Lukas
                                                  Lukaskirche (rechts) mit Gemeinderäumen
                                                  und Kindergarten
                                                  (Bild: Bonde-Resin)

                                                  Mit unserer Gemeindearbeit an der Lukas-
                                                  kirche legen wir einen Schwerpunkt auf An-
                                                  gebote, die die Generationen verbinden.
                                                Ein Angebot, das diese Zielrichtung regel-
                                                mäßig aufgreift, ist unser monatlich statt-
findender „Alle unter einem Hut"–Sonntag. Wir bieten zwei parallele Gottesdienste für ver-
schiedene Altersgruppen an – mit gemeinsamem Beginn und anschließendem gemeinsamen
Mittages-sen. Weiter wird diese Zielrichtung verfolgt durch ein erst im Oktober 2020 fertig-
gestelltes Projekt:
                                   Haus Lukas mit Kirche im Hintergrund
                                   (Bild: Dorfschreiber Uto R. Bonde)

                                  Nach Bezug des „Haus Lukas“, einem Wohnprojekt für
                                  pflegebedürftige, besonders an Demenz erkrankte Men-
                                  schen, ist das Gesamtprojekt „LUKAS KOMPAKT“ nun
                                  baulich abgeschlossen. Anstelle des alten Pfarrhauses
                                  steht nun der Wohnkomplex in unmittelbarer Nähe zum
                                  Lukasgemeindehaus und der Lukaskirche. Gemeinsame
Aktionen von Oberlin-Kindergarten und Gemeinde zusammen mit „Haus Lukas“ sind in Vor-
bereitung, z.B. Besuche vom Kindergarten und vom Kinderchor. Dadurch entstehen Begeg-
nungsräume nicht nur zwischen jungen und alten, sondern auch zwischen gesunden und
kranken Menschen.

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Charakteristisch für unseren Predigtbezirk ist weiter ein recht breit gestreutes Feld der
Gruppen und Kreise: Vom kreativen Frauenkreis bis zum Bibelgesprächskreis; vom offenen
Dienstagskreis (überwiegend für Senioren) bis zum Kinderchor „Lulikids“, von den Lukas-
Mitgliedern in der Kantorei Südwest bis zum Literaturkreis: Die Vielfalt christlichen Glaubens
und evangelischen Gemeindelebens wird bei uns immer wieder spürbar.
Prägend ist auch die ökumenische Verbundenheit mit den katholischen Schwesterpfarreien
St. Georg und Peter und Paul – sei es beim ökumenischen Gottesdienst zum sommerlichen
Stubenwiesenfest, beim ökumenischen Kanzeltausch im Oktober oder bei den gemeinsam
getragenen Kinderbibeltagen und Jugendevents „Teenytus“ und „Film-Food-Faith“.

Predigtbezirk Maria-Magdalena
                                               Der Predigtbezirk Maria-Magdalena hat sein
                                               eindeutiges Profil in der Ökumene. Beide gro-
                                               ßen Kirchen verstehen sich dezidiert als „Kir-
                                               che im Rieselfeld“.
                                               Erst danach kommt die Aufteilung in Konfes-
                                               sionen und damit die Unterschiede. Über 40%
                                               der BewohnerInnen im Rieselfeld gehören
                                               keiner Konfession an.
                                               Die große und allgegenwärtige Gemeinsam-
keit ist die gemeinsame Aufgabe, das Evangelium Jesu Christi gegenüber und für die große
Anzahl der Konfessionslosen im Stadtteil vielfältig zu bezeugen.
Mittelpunkt dieser Ökumene ist die seit 2004 bestehende Maria-Magdalena-Kirche, ein weit
über die Freiburger Grenzen hinaus bekanntes Kirchengebäude. Sie symbolisiert das variable
gemeinsame Miteinander beider Konfessionen, indem dort einzeln oder zeitgleich evangeli-
sche und katholische Gottesdienste in Teilräumen oder eben gemeinsame Gottesdienste im
Gesamtraum stattfinden können. Nach innen durch zu öffnende Wände flexibel, wirkt das
Kirchengebäude nach außen, wie eine dem Umfeld entgegenstehende Trutzburg, die aber
gerade durch ihre Klarheit Menschen in ihr lichtdurchflutetes Inneres einlädt und Geborgen-
heit schenkt.
Von dieser Mitte aus treten die beiden Konfessionen auch im Stadtteil gemeinsam auf und
geben dem Stadtteil eine niederschwellige Möglichkeit, Glauben, Religion und Kirche ken-
nen- und schätzen zu lernen.
Der Großteil der Gemeindearbeit wird inzwischen ökumenisch verantwortet. Dazu gehört,
dass seit Beginn der Corona-Pandemie die Anzahl der ökumenischen Gottesdienste über-
wiegt und Gottesdienste nur noch im großen geöffneten ökumenischen Kirchenraum gefei-
ert werden. Die Leitungsgremien der beiden Gemeinden (der evangelische Ortsältestenrat

                                                                               Seite 12 von 66

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und das kath. Gemeindeteam) tagen nun 4x im Jahr gemeinsam. Der Weg der Ökumene soll
weiter beschritten und gemeinsam gestaltet werden.
Gleichzeitig pflegt jede der beiden Konfessionen ihre eigenen konfessionellen Traditionen.
Eine Besonderheit ist der ökumenische Kirchenladen, in dem unter anderem fair gehandelte
Waren verkauft werden und der zum Großteil von Ehrenamtlichen geleitet wird.

Predigtbezirk Melanchthon
Der Bezug zum Stadtteil ist dem Predigtbezirk Melanchthon sehr wichtig.
Haslach, ehemals ein kleines Markgräfler Dorf mit sehr wenigen Einwohnern, wurde vor al-
lem im Laufe des 20. Jahrhunderts zum derzeit größten Freiburger Stadtteil und stand in sei-
ner jüngeren Geschichte immer wieder vor der Aufgabe, verschiedene „Einwanderungs-
gruppen“ zu integrieren. Dies gelang und führte zu einem Nebeneinander verschiedener Kul-
turen, Bevölkerungsgruppen und Milieus.
An Ostern 2005 gab sich die damalige Melanchthongemeinde ein kleines Leitbild, das unter
anderem formulierte: „In der Melanchthongemeinde wird … die gesellschaftliche Entwick-
lung aufmerksam begleitet. Im Stadtteil kooperieren wir mit Vereinen, Gruppen und der
Kommune und pflegen die Ökumene.“ Dieses Profil hat sich seitdem geschärft und dazu ge-
führt, dass der Predigtbezirk Melanchthon bewusst eine am Gemeinwesen orientierte Ge-
meindearbeit machen möchte.
Seinen stärksten Ausdruck hat dies darin gefunden, dass nicht nur baulich mit dem Nachbar-
schaftswerk ein Partner gefunden wurde, sondern (in ökumenischer Ausrichtung) auch eine
inhaltliche Zusammenarbeit stattfindet.
In den gemeinsamen Leitlinien der Zusammenarbeit heißt es: „Grundlage der Zusammenar-
beit ist die gemeinsame soziale Verantwortung beider Einrichtungen … [Sie] dienen … dem
Wohl der Stadtteilbewohner und wollen das soziale Miteinander im Stadtteil fördern.“ So
wurde gemeinsam das Haslacher Netz als Struktur der nachbarschaftlichen Unterstützung
sowie der Haslacher Mittagstisch für Bedürftige ins Leben gerufen.

Die Melanchthonkirche von 1663                  Die Gemeindescheune von Melanchthon

                                                                              Seite 13 von 66

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Das alte Pfarrhaus beherbergt nicht mehr nur    Der Melanchthonsaal ist ein wichtiger Ort fürs
die Pfarrerwohnung, sondern mittlerweile auch   Gemeindeleben. Ob ein Vortrag, Konzerte oder
das gemeinsame Büro der Pfarrgemeinde           größere Feierlichkeiten, der Saal hat schon viel
Südwest.                                        gesehen. Wenn die Kirche zu klein ist, (z.B. bei
                                                der Konfirmation), finden dort auch Gottes-
                                                dienste statt. Er bietet Raum für Kirchenchor,
                                                Kinder‐Kirchen‐Tag, Treffpunkt am Nachmit-
                                                tag, Trödelmarkt und weitere Veranstaltungen.
                                                Auch wird er vom Kindergarten oder Kirchen-
                                                chor für Aktionen und Proben genutzt.

                                                                              Seite 14 von 66

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Diakonieverein Freiburg-Südwest
„Stark sein mit anderen ... andere stark machen“
Mit diesem Leitsatz arbeitet der Diakonieverein der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde seit über
40 Jahren im Freiburger Stadtteil Weingarten – und seit 2012 auch im Nachbarstadtteil
Haslach. 1970 wurde der Diakonieverein der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde e.V. gegründet,
um auf die sozialen Herausforderungen in diesem neu entstandenen Stadtteil zu reagieren.
Ansporn war das Wort Dietrich Bonhoeffers: „Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da
ist.“ 1974 wurde der Hilfsverein Melanchthongemeinde e.V. gegründet mit dem Ziel der Er-
richtung und Erhaltung einer Krankenpflegestation und eines Kindergartens.
Im Januar 2012 sind diese beiden Vereine verschmolzen zum Diakonieverein Freiburg-
Südwest e.V. Der Verein ist inzwischen Träger von zehn Einrichtungen und Diensten und be-
schäftigt weit über 100 Menschen in unterschiedlichen Bereichen und Funktionen. Im Zent-
rum steht die Gemeinwesen-orientierte Arbeit.
Folgende Einrichtungen des Diakonievereins Südwest sind momentan beim „Grünen Gockel“
beteiligt: Kinder- und Jugendzentrum Weingarten, Kinderhaus und der Melanchthon Kinder-
garten.

                Kinderhaus                            Melanchthon-Kindergarten

                                                                            Seite 15 von 66

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2. Wie es zum Grünen Gockel kam

Am 3. März 2012 fand in Vorbereitung auf die Visitation ein Kirchenkompasstag statt unter
dem Stichwort „Wo liegen unsere Stärken, Schwächen, Gefahren und Chancen?“.
Wir wollten einerseits die Profile in den einzelnen Predigtbezirken schärfen und gleichzeitig
ein gemeinsames Profil erarbeiten. Dazu gehörte der Wunsch, eine „ökologische Rahmen-
vereinbarung“ für die Pfarrgemeinde Südwest zu erarbeiten.
Deshalb wurde als Visitationsziel im Juli 2012 formuliert: „Die Pfarrgemeinde Südwest zeich-
net sich durch ein ökologisches Profil aus“.
Nach Gesprächen mit dem landeskirchlichen Umweltbeauftragten Herrn Witthöft-
Mühlmann haben wir entschieden, am Umweltmanagement „Grüner Gockel“ teilzunehmen.
Ab November 2014 tagte das Umweltteam aus VertreterInnen der Predigtbezirke und des
Diakonievereins Freiburg-Südwest einmal monatlich bis im März 2016 der Auftaktgottes-
dienst zum Grünen Gockel stattfand.
Die Zertifizierung erfolgte im November 2016.
Fortan traf sich das Umweltteam nur noch zweimal jährlich zu den internen Audits. Selbst-
verständlich gingen unzählige E-Mails und Telefonate hin und her. Die geplanten Projekte
und Maßnahmen wurden regelmäßig abgefragt und fast alle wurden durchgeführt.
Auch wenn inzwischen einige Aktive aus dem Umweltteam ausgeschieden sind – meist aus
persönlichen oder beruflichen Gründen – haben wir im Oktober 2020 einstimmig beschlos-
sen, weiterzumachen und die Revalidierung vorzubereiten.

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3. Ökologische Leitlinien der Pfarrgemeinde Südwest Freiburg

Präambel
Wir glauben, dass wir diese Erde und unser Leben dem Wirken Gottes verdanken. Wir ver-
stehen Schöpfungsverantwortung als eine Kernaufgabe der Kirchen. Den Schöpfungsauftrag,
die Erde zu bebauen und zu bewahren, nehmen wir ernst. Deshalb betrachten wir den
Schutz der Natur und der Umwelt als eine wichtige Aufgabe, die alle Bereiche kirchlichen
Handels berührt. Das erfordert, dass wir mit den natürlichen Lebensgrundlagen sorgsam
umgehen, so dass weltweit auch künftige Generationen die Fülle genießen können, die Gott
uns geschenkt hat.

Wir wirtschaften dauerhaft umweltgerecht und sozialverträglich
Wir suchen bei allen Vorhaben die Wege, die die Umwelt am wenigsten belasten und wir
fördern nachhaltiges Wirtschaften. Über gesetzliche Vorgaben hinaus wollen wir die bestver-
fügbare Technik einsetzen, soweit dies wirtschaftlich vertretbar ist. Dabei sind wir stets hell-
hörig für neue Erkenntnisse und innovative Wege für mehr Nachhaltigkeit.

Wir kaufen anders ein und fördern regionale Wertschöpfung
Wir bevorzugen umweltfreundliche, regionale und fair gehandelte Produkte, Verfahren und
Dienstleistungen. Bei tierischen Produkten achten wir auf artgerechte Tierhaltung. Bei der
Auswahl unserer Geschäftspartner berücksichtigen wir ökologische und soziale Zielsetzun-
gen.

Wir handeln als lernende Solidargemeinschaft
Wir wollen glaubwürdig sein und mit anderen ins Gespräch kommen:
Im Kontakt mit Gemeindegliedern, Mitarbeitenden und BesucherInnen fördern wir das Um-
weltbewusstsein durch Anregungen, Informationen und geeignete Schulungsmaßnahmen.
Wir arbeiten mit anderen Gruppen und Institutionen zusammen und sind offen für qualifi-
zierte Beratung von außen. Wir wollen von Erfahrungen in der Ökumene lernen.

Deshalb nehmen wir am Umweltmanagement Grüner Gockel teil.

Verabschiedet und In-Kraft-gesetzt durch den Ältestenkreis am 19.11.2015

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Evangelische Pfarrgemeinde Freiburg Südwest

4. Leitlinien für öko-fair-soziales Einkaufen in der Pfarrgemeinde
   Südwest und im Diakonieverein Freiburg-Südwest e. V.

Vorbemerkung
Die evangelische Pfarrgemeinde Südwest (Freiburg) und ihre Predigtbezirke, sowie der Dia-
konieverein Südwest e. V. und einige seiner Einrichtungen nehmen am Umweltmanagement
„Grüner Gockel“ teil. Eine der geplanten Umweltmaßnahmen ist der öko-fair-soziale und re-
gionale Einkauf, der möglichst weitgehend umgesetzt werden soll. Dieser ist bereits in unse-
ren Umweltleitlinien (19.11.2015) verankert.
Wir bevorzugen Produkte und Dienstleistungen, die in Herstellung, Logistik und Entsorgung
eine Umwelt und Energie schonende Bilanz aufweisen. Bei der Beschaffung ist die „Umwelt-
verträglichkeit“ ein wichtiger ausschlaggebender Faktor, der nicht selbstverständlich der
„Wirtschaftlichkeit“ untergeordnet werden darf.
Auszug aus § 6 der Rechtsverordnung zur Ausschreibung, Vergabe und Abwicklung von Bau-
leistungen und anderen Leistungen (Vergabeordnung -Vergabe RVO) (1.3. 2012):
    (2)
    Grundsätzlich ist bei Beschaffungen unter den am Markt befindlichen Erzeugnissen das Produkt zu bevor-
    zugen, das bei der Herstellung, im Gebrauch und in der Entsorgung die geringsten Belastungen hervorruft.
    Der unter Umständen höhere Preis eines umweltverträglicheren Produktes ist für die Beschaffung kein
    Hindernis, sofern er unter Berücksichtigung des § 27KVHG als wirtschaftlich angesehen werden kann. [=
    Wirtschaftlichkeit bei der Haushaltsplanung]
    (3)
    Die Beschaffung soll sich an den Kriterien des Fairen Handels ausrichten und regionale Waren bevorzugen.
    Es ist darauf zu achten, dass nur Produkte beschafft werden, welche ohne Kinderarbeit hergestellt wur-
    den.
    (4)
    Bei Beschaffungen ist zu prüfen, ob der Auftrag von einer anerkannten Werkstatt für behinderte Men-
    schen ausgeführt werden kann. Dabei soll die vom Evangelischen Oberkirchenrat zur Verfügung gestellte
    Checkliste1 verwendet werden. Bei der Vergabeentscheidung ist bei Aufträgen an eine anerkannte Werk-
    statt für behinderte Menschen ein Mehrpreis kein Hindernis.
    (5)
    Gegenstände und Dienstleistungen, die regelmäßig benötigt werden, sollen nach einer vorausgegangenen
    Bedarfsermittlung ausgeschrieben und beschafft werden. Die Bedarfsermittlung soll mindestens den Be-
    darf von einem Kalenderjahr umfassen; höchstens den Bedarf von fünf Kalenderjahren.

Die vorliegenden Leitlinien dienen dem Zweck, die Einkaufspraxis der Pfarrgemeinde, ihrer
Predigtbezirke und Kindertagesstätten im Sinne der „öko-fair-sozialen (und regionalen) Be-
schaffung“ konkreter und damit umsetzbarer zu machen. Die Inhalte basieren im Wesentli-
chen auf dem unter dem Stichwort „Wir kaufen anders“ im Internet zu findenden Portal der
„Service- Stelle Öko-fair-soziale Beschaffung“ beim BUE der Landeskirche Baden (dort: „An-
ders kaufen“ und „Produktinformationen“). https://wir-kaufen-anders.de/anders-
handeln/materialien-zum- downloaden/ oder https://wir-kaufen-anders.de/anders-
kaufen/produktinformationen/

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Die Leitlinien verstehen sich als Rahmenregelung. In den Gemeinden und Kindertagesstätten
sind spezifischere und konkretere Regelungen sinnvoll und erwünscht. Ausnahmen von Re-
gelungen sind statthaft, soweit sie plausibel erklärt werden können, sollten aber Ausnahmen
bleiben und nicht zur Regel werden.
Die Merkmale ökologisch, fair, sozial (und auch regional) sowie die entsprechenden Siegel
können miteinander in Konkurrenz stehen. Das jeweils relevanteste Merkmal sollte den Aus-
schlag geben.
Umweltsiegel helfen bei der Orientierung. Kein Siegel bedeutet nicht, dass das betreffende
Produkt nicht doch öko-fair-sozial sein kann (z.B. wegen der Herkunft vom Wochenmarkt).
Im Anhang ist eine Empfehlung zu verschiedenen Siegeln.

Leitfaden zum Einkauf:
(1) Gottesdienst-Bedarf
Blumenschmuck, z.B. für den Altar: kommt entweder aus eigenen Gärten oder aus
dem lokalen Blumenhandel. Auf saisonales Angebot ist zu achten. Auf den Kauf im-
portierter Blumen sollte verzichtet werden. Wenn es sich nicht umgehen lässt, ist
beim Kauf importierter Blumen auf das „Fairtrade“-Siegel zu achten. Topfpflanzen
und Gestecke können zukunftsweisende Alternativen sein.
Abendmahlsbrot gibt es auf dem Wochenmarkt, beim Bio-Bäcker oder es ist Bio-Brot vom
konventionellen Bäcker.
Der Abendmahlswein ist Bio-Wein aus der Region bzw. trägt das
Ecovin-Siegel.
Traubensaft ist Bio-Traubensaft aus der Region.
Liedblätter und Ablaufpläne werden auf Recyclingpapier mit dem „Blau-
er Engel“-Symbol oder auf „FSC Recycled“-Papier gedruckt.

Bei Kerzen gibt es allenfalls die relative Empfehlung, auf entweder das
„RAL“- Gütezeichen (unten) oder auf das „GEPA“ oder „NORDIC SWAN
ECOLABEL“ zu achten. Kerzenreste können gesammelt und beim Haus-
meister der Dietrich- Bonhoeffer-Gemeinde (Christian Jürgens) abgege-
ben werden. Sie werden zu einer Recyclingstelle geschickt.
                                                           NORDIC SWAN ECOLABEL

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(2) Lebensmittel
Folgende Prinzipien werden bei der Beschaffung von Lebensmitteln für Gemeindefeste, Ge-
meindenachmittage, Freizeiten usw. beachtet:
Wir achten auf Vollwertkost. Reste werden verwertet oder in wiederverwendbaren Gefäßen
privat mitgenommen. Es geht uns um den Ausstieg aus der Billig- und Wegwerfkultur. Bei
Freizeiten kaufen wir vor Ort ein beim Biobauernhof (Milch, Gemüse, Obst …) Uns ist es
wichtig, Müll zu vermeiden und zu reduzieren.
Wir kaufen
 • Lebensmittel mit Demeter-, Bioland- oder Naturland-
     Siegel“, zur Not auch mit „Bio“-Siegel
 • Regional und saisonal
 • Fairtrade (z. B. Gemeindekaffee über „Brot für die Welt“)
 • Produkte mit möglichst wenig Verpackung
 • Getränke in Mehrweggebinden (Kennzeichen auf dem Produkt
     „Mehrweg“)
 • Wurst- und Fleischwaren aus artgerechter Tierhaltung
Auch an ein vegetarisches und veganes Angebot ist zu denken.
Dasselbe gilt natürlich auch für regelmäßig gebrauchte Lebensmittel beim Kirchenkaffee und
bei Gemeindefesten, z. B. Kaffee, Tee, Milch, Zucker, Kakao …

(3) Papier
Statt Frischfaserpapier wird (auch farbiges) Recyclingpapier mit dem star-
ken „Blauen Engel“-Symbol und dem nicht ganz so starken „FSC Recycled“-
Siegel besorgt, und zwar für Drucker- Papier, Küchenpapier, Servietten,
Einmalhandtücher und Toilettenpapier.

(4) Bastelmaterial / Bürobedarf
Mit verschiedenen Firmen bestehen Rahmenverträge, z. B. memo und papyrus. Bei diesen
Firmen kaufen wir bevorzugt Bastelmaterial und Bürobedarf ein. Um Sammelbestellungen zu
ermöglichen, können Bestellungen über das Gemeindebüro Südwest getätigt werden. An-
sonsten achten wir auch auf die oben genannten Siegel.

(5) Kleidung
Kleidung ist in den letzten Jahren wegen umweltschädlicher Herstellung und sozial nicht ver-
tretbarer Zustände in der Herstellung (Kinderarbeit, Verbot von Betriebsräten, sexuelle
Übergriffe auf Arbeitnehmer*innen usw.) in die Schlagzeilen geraten. Wenn z. B. in der Kin-
der- und Jugendarbeit T-Shirts oder sonstige Textilien bedruckt u.a. werden, dann ist auf fol-
gende Siegel zu achten:

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„fairwear“ (www.fairwear.org), IVN Best (Internationaler Verband
der Naturtextilwirtschaft e.V.) (www.naturtextil.de), GOTS (Global
Organic Textile Standard) (www.global-standard.org/de), „Fairtra-
de“ (www.fairtrade- deutschland.de), „Cotton made in Africa“
(www.cottonmadeinafrica.org/de) oder Bluesign Product
(www.bluesign.com/de/index.html), zu achten, auch „kbA“ („aus
kontrolliert biologischem Anbau“) und „kbT“ („aus kontrolliert bio-
logischer Tierhaltung“) sind gute Richtlinien.
Ein paar Beispiele: ARMEDANGELS, De Berkel, Deuter, Hess Natur-
Textilien GmbH, Jack Wolfskin, Living Crafts, Salewa, Schöffel, Tak-
ko, Vaude, Vivanda, Waschbär …
In Freiburg gibt es z. B. folgende Läden:
➢       gtb goodtrue beautiful gmbh &co kg
        Vauban, “Good True Beautiful” zertifiziert, Siegel: SA 8000, Labels: Kuyichi, Terraplana
➢       „fair wear“ onlineshop
➢       ZÜNDSTOFF
        Moltkestr. 31
➢       Waschbär
        Sedanstr. 22, 79098 Freiburg

(6) IT
Beim Kauf von IT-Ausstattung (PCs, Laptops, Tastaturen, Druck-
und Faxgeräte, Toner, Patronen) helfen die Labels „Blauer Engel“,
„TCO certified“, „Energy Star“ als Wegweiser. Es wird immer auch
geprüft, ob eine geldsparende Wiederbefüllung von Tonern und Patronen ratsam, praktika-
bel und sinnvoll ist.
(7) Reinigung
Wir verwenden wenig Reinigungsmittel und achten auf Konzentrate. Wir verzichten auf Pro-
dukte mit Gefahrenzeichen. Sinnvoll ist es, auf die weiteren Erfahrungen mit den Effektiven
Mikroorganismen (EM) zu achten und diese dann evtl. einzusetzen.
In der Regel genügen:
•       ein Allzweckreiniger,
•       ein Handspülmittel,
•       eine Scheuermilch und
•       ein saurer Reiniger auf der Basis von organischer Zitronensäure (kein Essigreiniger!)
Es gibt einige Produkte mit Umwelt-Siegeln: „Blauer Engel“ und „EU-Ecolabel“.
Abgelehnt werden:
•       chlorhaltige Sanitärreiniger

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•      WC-Reiniger mit anorganischen Säuren
•      stark saure oder
•      stark alkalische Reiniger
•      lösemittelhaltige Reinigungsmittel
•      sowie Raumsprays und
•      Duftspender
Wichtig: Auf Kennzeichnung „Phosphatfrei“ achten!
Zur Kategorie „Reinigen“ finden sich bisher erst wenige Produkte mit dem „Blauen Engel“.
Das „EU-Ecolabel“ wird derzeit für Allzweck- und Sanitärreiniger, Handgeschirrspülmittel,
Maschinengeschirrspülmittel (auch industrielles) und Waschmittel vergeben. Es findet sich
auf Produkten in Drogerie- und Supermärkten, aber auch bei Discountern. Im Internet lassen
sich die betreffenden Reinigungsmittel mit Umweltsiegeln leicht finden.
(8) Reinigungsdienstleistungen
Werden Firmen mit Reinigungsarbeiten beauftragt, so müssen sie im ökologischen Sinne in-
struiert bzw. kontrolliert werden. Sonst besteht das Risiko, dass durch ihre Tätigkeit schwer
abbaubare schädliche Substanzen in Gewässern, Böden und lebende Organismen gelangen,
sich dort anreichern und über die Nahrungskette wieder beim Menschen landen können.
Auch bei der Pflege und Reinigung der Außenanlagen ist auf Umweltverträglichkeit zu achten
und auf den Schutz von Insekten.
Anforderungen an die Ausschreibung/den Vertrag für Reinigungsdienstleistungen
Unter dem Link https://wir-kaufen-anders.de/anders-
kaufen/produktinformationen/reinigungsdienstleistungen/ können Sie Textbausteine und
Infos finden, um bei Reinigungsfirmen eine Gewährleistung folgender Anforderungen zu er-
reichen:
 ➢ Umweltfreundlichkeit
 ➢ Entlohnung der Reinigungskräfte und Fairness der Arbeitsverträge
 ➢ Schulung der Reinigungskräfte
(9) Beleuchtung
Präferiert werden wegen der überlegenen Effizienz LED-Lampen (jetzt auch mit Blauem En-
gel). Defekte Leuchtmittel werden durch entsprechende LED-Produkte ersetzt. Elektriker
bzw. Fachfirmen (in Freiburg z.B. „Omega“) beraten dazu.
(10) Kooperation
Es wird empfohlen, dass sich die PG-Südwest selbst und Predigtbezirke bei ihren Beschaf-
fungsaktivitäten zusammentun.
Rat und Hilfe bei konkreten Fragen bietet das Einkaufsportal der „Service-Stelle Öko-fair-
soziale Beschaffung“ beim BUE (unter „Kontakt“) sowie die Abteilung „Energiemanagement“
des Kirchenverwaltungsamtes (Frau Kovacs-Kläsle).

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(11) Kommunikation
Vor Beschlussfassung zu dieser Beschaffungsordnung hatten, die beim Einkauf beteiligten
beruflich Mitarbeitenden (Büro-Teams, Hausmeister, Erzieher*innen und die Ortsältestenrä-
te) Gelegenheit, sich zu den Regeln zu äußern und Änderungs- bzw. Verbesserungsvorschlä-
ge einzubringen.
Einmal jährlich bis spätestens Ende März beruft der / die Umweltbeauftragte der Pfarrge-
meinde Südwest einen „Runden Tisch“ zwecks Erfahrungsaustausches unter den Einkäu-
fer*innen der Pfarrgemeinde und der Kindertagesstätten ein. Es ist sinnvoll, bei Treffen von
Gruppen und Kreisen und bei Elternabenden auf den Grünen Gockel und die damit verbun-
denen Auswirkungen auf den Alltag hinzuweisen. Gut geeignete Anlässe sind auch der Mit-
arbeiter*innen-Dank und der Gemeindebeirat.
(12) Geltungsbereich
Die vorliegenden Einkaufs-Leitlinien gelten als Rahmenregelung für die PG-Südwest und ihre
Predigtbezirke. Die zur PG Südwest gehörenden Kindertagesstätten in den Predigtbezirken
sind eingeladen, die Leitlinien ebenfalls zu adaptieren und eine positive Entscheidung dem
Ältestenkreis der Pfarrgemeinde mitzuteilen.
Das Recht der Gemeinden und der Kindertagesstätten, spezifischere und konkretere Ein-
kaufsregelungen im Sinne eines öko-fair-sozialen (und regionalen) Einkaufens für ihren Zu-
ständigkeitsbereich zu beschließen, bleibt unberührt.
(13) Veröffentlichung
Die jeweils gültige Fassung der Leitlinien wird in die Homepage der Pfarrgemeinde einge-
stellt und in die Umwelterklärung aufgenommen.
(14) Beschluss
Die Einkaufsrichtlinie wurde am 11. Juli 2019 vom Ältestenkreis beraten und verabschiedet.
Sie ist seitdem in Kraft. Beim jährlichen Treffen des „Runden Tisches“ (s. Punkt 11) werden
die Einkaufsrichtlinien geprüft und gegebenenfalls angepasst. Die neue Fassung der Richtli-
nien wird dann im Ältestenkreis verabschiedet.

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Öko-fair-soziale Beschaffung in der Pfarrgemeinde Südwest
Gemäß unseren öko-fair-sozialen Leitlinien beschafft die Pfarrgemeinde Südwest zentral für
alle Predigtbezirke paraffinfreie Kerzen, Recyclingpapier weiß und bunt, Bastelbedarf wie
Kleber u.a.
Kleine Geschenke z.B. für Pfarrervertretungen, Weihnachtstüten für Geflüchtete u.ä. werden
über den Weltladen Freiburg bzw. den Kirchenladen beschafft.
Für Kirchencafé und Gemeindeveranstaltungen wird überall fair gehandelter Kaffee und Tee
ausgeschenkt.

In Melanchton gibt es regelmäßig nach dem Gottesdienst einen Stand mit fair gehandelten
Produkten. So wirkt der Grüne Gockel auch in die Familien hinein.
Genau das ist auch das Ziel des Kirchenladens in Maria Magdalena. Dort wird für die evange-
lischen und ökumenischen Kinder- und Jugendaktionen (Konfisamstage, Konfiwochenende,
Konfiteamhütte, Kinderbibeltag, Weihnachtsspecial, Jugendteamtreffen) inzwischen voll-
ständig öko-fair-sozial eingekauft.
Auch der Einkauf für den Kirchenkaffee erfolgt ausschließlich im Bioladen bzw. im Kirchenla-
den.
Die Konfiteampullis sind aus fair gehandelter Baumwolle.
In allen evangelischen Gremien und Gruppen wurde die Umstellung thematisiert.
Obwohl die kath. Gemeinde nicht beim Grünen Gockel mitmacht, findet hier aber trotzdem
in vielen Bereichen Kooperation und gleiches Vorgehen statt.

Soweit KonfirmandInnentage/ Kinderbibeltage o.ä. in Selbstversorgung durchgeführt wer-
den, werden i.d.R. Bioprodukte bei Betrieben und Einrichtungen aus dem Beschaffungsver-
zeichnis eingekauft.
Bei Gemeindefesten ist Lukas auf dem Weg zu einer vegetarischen Bewirtung unter saisona-
len und bio-öko-fairen Gesichtspunkten.

Allerdings erweist sich manches in der Praxis als schwierig, v.a. wenn ehrenamtlich Tätige
einkaufen. Z.B. der viel höhere Preis für Knabbereien (in DB) oder die Umstellung von alten
Gewohnheiten wie z.B. Topfpflanzen statt Schnittblumen in der Winterzeit für den Altar-
schmuck (Lukas). Hier gilt es, behutsam vorzugehen und eine Politik der kleinen Schritte zu
versuchen, um engagierte Personen nicht unnötig vor den Kopf zu stoßen.

In Johannes stellten die Baumaßnahmen sehr hohe Anforderungen an die Gemeinde. Des-
halb kam der Bereich Einkauf zu kurz.

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Evangelische Pfarrgemeinde Freiburg Südwest

Da während der Corona-Zeit kaum Veranstaltungen möglich waren, war es schwierig, die
Leitlinien zur öko-fair-sozialen Beschaffung großflächig zu thematisieren. Das ist sicher ein
Thema für die Zukunft.

Auch in den Einrichtungen des Diakonieverein wird fair gehandelter Kaffee getrunken und
die Büromaterialien werden bei Memo bestellt.
In der Küche, wo für das Jugi und alle Kitas gekocht wird, werden regionale und saisonale
Produkte bevorzugt.
Auch arbeiten wir mit den Kindern und Jugendlichen daran, auf Dinge zu achten wie Müll-
trennung, Verpackungen reduzieren, sparsam mit Materialien umzugehen. Wir sensibilisie-
ren im Alltag durch pädagogische Angebote, wie Waldgruppe, Kochgruppe usw.

Kleinverpackungen wie z.B. für Nüsse wurden durch Zerealien-Spender ersetzt. Plastikfla-
schen werden möglichst vermieden (leider durch Corona, gerade wieder anders, wegen der
Hygienevorschriften). Deshalb ist im Gemeinde-/Kinder- und Jugendzentrum ein Wasser-
brunnen geplant. Die Bewerbung bei Badenova läuft, ist aber gerade auch durch Corona, et-
was verschoben.

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5. So arbeiten wir!

Das Umweltteam im Predigtbezirk Freiburg-Südwest
Als Umweltbeauftragte wurden vom Umweltteam Inge Bücheler und Ulrike Bock vorge-
schlagen und durch den Ältestenkreis berufen.
Wegen der Kontaktbeschränkungen berät sich das Umweltteam derzeit ausschließlich digital
auf Zoom oder per Telefon.

Die Mitglieder des Umweltteams sind zurzeit:

 Predigtbezirk                   Derzeitige Teammitglieder/ AnsprechpartnerInnen
 Dietrich Bonhoeffer             Verena Bock, Inge Bücheler, Karl Völzing,
                                 Sylvia Tag (Pfarrerin)
 Johannes                        Robert Ryzek, Judith Hölzl-Wirth
 Lukas                           Ulrike Bock, Jeremias Gollnau (Pfarrer)
 Maria-Magdalena                 Sarah-Louise Müller (Pfarrerin), Susanne Laubengaier
 Melanchthon                     Martin Kniebühler, Brigitte Zipfel, Achim Hanik
 Diakonieverein                  Stefan Glimsche (Kinder- und Jugendzentrum), Bärbel Münzer
                                 (Kinderhaus), Stefanie Rausch (Geschäftsführerin)
 Kirchenverwaltungsamt (KVA)     Fabian Würstlin

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Umwelt-Organigramm und Umweltmanagementsystem

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Evangelische Pfarrgemeinde Freiburg Südwest

Der Stadtkirchenbezirk Freiburg: Körperschaft öffentlichen Rechts, nimmt als gesetzlicher
Zusammenschluss von Kirchengemeinde und Kirchenbezirk zusammen mit der Stadtsynode
und dem Stadtkirchenrat die übergeordneten Leitungsaufgaben im Kirchenbezirk wahr. Das
Kirchenverwaltungsamt (KVA) kümmert sich u.a. um das Bauwesen, das Energiemanage-
ment und um den Arbeitsschutz im Kirchenbezirk.
Fachlich wird die Umweltarbeit der Pfarrgemeinden und der Predigtbezirke von den Abtei-
lungen „Energiemanagement“, „Arbeitsschutz“ und „Bauen“ des Kirchenverwaltungsamtes
(KVA) in Person von Hr. Fabian Würstlin begleitet. Das Umweltteam ist für diese Hilfe dank-
bar, v.a. bei Fragen zu „Recht und Sicherheit“. Auch die Fortbildungen vom Büro für Umwelt
und Energie Karlsruhe (BUE), die für Haupt- und Ehrenamtliche in unserer Gemeinde offen
sind, sind eine willkommene Unterstützung.

Die Pfarrgemeinde Südwest: Körperschaft kirchlichen Rechts, nimmt die kirchlichen Aufga-
ben in den Predigtbezirken der Pfarrgemeinde Südwest wahr. Sie entwickelt u. a. die Zielvor-
stellungen für die Gemeindearbeit, ist für Bauplanung und Bauunterhaltung zuständig sowie
für den Haushalt. Das Beschluss- und Entscheidungsorgan ist der Ältestenkreis (ÄK). Größere
Baumaßnahmen werden im Bauausschuss des Stadtkirchenbezirks Freiburg entschieden.
Die Gesamtverantwortung liegt in jedem Fall beim Ältestenkreis, der sich ja aus Mitgliedern
aller fünf Predigtbezirke zusammensetzt.
Der Grüne Gockel ist regelmäßiger Tagesordnungspunkt der ÄK-Sitzungen.
Der Ältestenrat hat auf Empfehlung der Ortsältestenräte die Einführung des Umweltma-
nagement nach EMAS/Grüner Gockel beschlossen.

Die Predigtbezirke: Jeder Predigtbezirk hat einen Ortsältestenrat (OÄR), der das gemeindli-
che Leben vor Ort regelt. 2 Mitglieder vertreten ihn im ÄK.
Vom Umweltteam kommen Vorschläge an den örtlichen OÄR. Dieser entscheidet selbst über
Anschaffungen und Maßnahmen bis 1.000, - €. Darüber hinaus ist ein Antrag an den Ältes-
tenkreis der Pfarrgemeinde zu stellen.
Alle Ortsältestenräte haben die Teilnahme am Umweltmanagement nach EMAS/Grüner Go-
ckel beschlossen.

Die beiden Umweltbeauftragten koordinieren die Arbeit im Umweltteam und sind An-
sprechpartnerInnen für Fragen. Sie sind zuständig für die Erstellung der jährlichen Umweltbi-
lanz und der Planung des jährlichen Internen Audits. Sie achten darauf, dass der ÄK regelmä-
ßig - mindestens einmal jährlich - über den Sachstand beim Grünen Gockel informiert wird
(Management Review).

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                                                                                         17.05.2021
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