Kirchliche Nachrichten - ev-kirche-rosstal.de

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Kirchliche Nachrichten

                                                                              Mai 2020

in diesem Heft: Hinweise S. 5  Coronatagebuch ab S. 13  Geburtstage S. 43
Kirchliche Nachrichten - ev-kirche-rosstal.de
Monatsspruch Mai
    Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit
    der Gabe, die er empfangen hat! 1. Petrusbrief 4,10 (Einheitsübersetzung)

Jetzt in diesem Monat gäbe es soviele      sich das Essen liefern um die lokalen
Veranstaltungen an denen wir zusam-        Gastwirtschaften zu unterstützen.
menkommen. Grafflmarkt, Konfirmati-        Ich staune wie viel Kreativität und
on, Muttertag, Jubelkonfirmation,          Ideen in unserer Gemeinde, in unserem
Theater in der Kirche, Waldgottes-         Ort, ja in unserem Land vorhanden
dienst, Pfingstfest. Alles abgesagt,       sind, um uns gegenseitig zu Helfen,
ausgefallen, nicht möglich.                Mut zu machen und zu Unterstützen.
Ich entdecke neue Formen des Zu-           Der Schreiber des Petrusbriefes hätte
sammenlebens ohne persönlichen             sicher seine Freude an uns: „Dient
Kontakt in dieser Zeit der Ausgangsbe-     einander! Jede mit der Gabe, die sie/er
schränkungen. Unser Posaunenchor           hat! Und zeigt so die Gnade Gottes für
und der Musikverein können mitein-         die ganze Welt!“
ander musizieren und das Lob Gottes
anstimmen, auch wenn sie nicht in
einem Raum sitzen. In anderen Ge-          Herzliche Grüße und bleibds xund
meinden erlebe ich Menschen, die mit       Ihr Thomas Rucker
Mobiltelefon und Digitalkamera ganze
Gottesdienste aufzeichnen, bearbeiten
und im Netz veröffentlichen. Es gibt
Einkaufs- und Lieferdienste von Ge-
schäften und ehrenamtlich. Und es soll     P.S.: Nicht vergessen: manches davon
sogar Menschen geben, die verzichten       darf Mensch auch ohne Corona-Krise
auf das tägliche Kochen und lassen         machen.

    Foto: Jutta Hermann
    Grafik: "designed by freepik"

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Aktuelle Informationen

Liebe Leserin! Lieber Leser!
Nichts wird wieder so sein, wie zuvor… Das war und ist in der Pandemie immer
wieder zu hören gewesen. Ohne dass jemand erklärte, was das sein soll, das nicht
mehr so ist, wie zuvor. Es gibt viele Bereiche, die nun reflektiert werden müssten,
allen Voran das komplette Gesundheitssystem in Deutschland und anderswo. Die
viel zu geringen Vorräte an Schutzkleidung bei Ärzten, Heimen und Kliniken: sie
sind ein Beispiel für das, was anders werden muss, oder die Anerkennung von sys-
temrelevanten Berufen und das so, dass Finanzen und gesellschaftliche Anerken-
nung gleichermaßen wachsen. Oder unsere Verantwortung in der weiten Welt und
für die ärmeren Länder… Nichts wird mehr sein, aber wer diskutiert das jetzt mit?
Und so lade ich zur Diskussion in den Häusern, in den Familien, am Arbeitsplatz
ein, und ich vermute die Diskussion darf sich drehen um das, was wirklich zählt,
um die Verantwortung von Firmen und Konzernen und ihr Verhalten in und nach
der Krise und es geht darum, wie wir mit der in der Krise gemeinsam vereinbarten
Rücksicht auf die Schwächeren in Zukunft umgehen wollen.

Bleiben Sie gesund und diskutieren Sie überall bitte mit meint
Ihr Jörn Künne

                    Herr, gib du uns Augen, die den Nachbarn sehn,
                    Ohren, die ihn hören und ihn auch verstehn.

                    Hände, die es lernen, wie man hilft und heilt;
                    Füße, die nicht zögern, wenn die Hilfe eilt.

                    Herzen, die sich freuen, wenn ein andrer lacht;
                    einen Mund zu reden, was ihn glücklich macht.

                    Dank für alle Gaben, hilf uns wachsam sein,
                    zeig uns, Herr, wir haben nichts für uns allein.

                                                                 Friedrich Walz

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Aktuelle Informationen

    Seniorenkreise
    4. Mai, 14:00 Uhr, Gemeindehaus Buchschwabach
    6. Mai, 14:00 Uhr, Gemeindehaus Roßtal
    Thema:
    Infektionskrankheiten und wie ich mich vor ihnen schützen kann

     Kritische Bibelleser
                         treffen sich am 18. Mai 2020
                     um 19:00 Uhr im Mehrzweckraum des
                     Betreuten Wohnens Am Jakobsweg 6

     Siebenbürger Kaffeekränzchen
     Hiermit laden wir Sie alle herzlich zu einem gemeinsamen Kaffee-
     treff ein. Dieser findet jeden letzten Mittwoch des Monats statt.
     Der nächste Termin ist am 27. Mai 2020 ab 14:00 Uhr
     im evangelischen Gemeindehaus Roßtal.

     Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen.
     Ihre Siebenbürger Nachbarschaft.

    Redaktionsschluss: Artikel für die Kirchlichen Nachrichten,
            Ausgabe Juni 2020, bitte bis Montag, 4. Mai, 13 Uhr,
    per E-Mail an kirchenbote@ev-kirche-rosstal.de. Texte in WORD-Format,
    DIN A 5, Grafiken in jpg oder gif. Andere Formate, auch PDF, werden nicht
    verarbeitet.

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Aktuelle Informationen

Anwendungshinweise
Alle Berichte in diesem Kirchenboten werden unter Vorbehalt aufgeführt.
Die Coronapandemie wird sicher Auswirkungen auf den Monat Mai haben und es
wird kein Monat sein, wie immer. Trotzdem sind die geplanten Veranstaltungen
einschließlich aller Gottesdienste hier aufgeführt und kurz dargestellt. Wir ver-
zichten auf große Plakate und auf besondere Werbemaßnahmen und informieren,
wenn diese Veranstaltungen stattfinden können zeitnah und auf allen unseren
Informationskanälen. Der Empfehlung unseres Kirchenvorstandes soll gefolgt wer-
den. Dieser hatte einen Kirchenboten mit viel Trost und viel Stärkung erbeten, und
ich hoffe, dieser Kirchenbote wird diesen Ansprüchen gerecht. Die ältere Generati-
on unserer Gemeinde bitten wir weiterhin um große Vorsicht und darum, sich von
ihren jungen Leuten die Informationen der Website der Kirchengemeinde auszu-
drucken und geben zu lassen.
Taufen – Trauungen
finden je nach Vorgaben der Behörden im Mai statt. Termine vereinbaren Sie bitte
über das Kirchenbüro. Tel. 57416
Beerdigungen – Trauerfeiern – Urnenbeisetzungen
finden nach den Vorgaben der Behörden im allerkleinsten Familienkreis statt. Bitte
kontaktieren Sie bei einem Sterbefall nicht nur den Bestatter, sondern auch unser
Kirchenbüro Tel 57416
Über den Grafflmarkt gibt es nur berichten, dass er 2020 nicht im Mai stattfinden
wird.

Ella und Harold und das Falken TV
Sofern möglich wird in der Kirche wieder ein Fernseher aufgestellt und mithilfe
eines Videokabels gibt es dann Bilder aus der Kinderstube unserer Wanderfalken,
die auch in diesem Jahr unterhalb der Uhr ihren Nachwuchs aufziehen. Ella und
Harold sind damit ihrem Standort hier treu geblieben und wir freuen uns, dass die
seltenen Vögel auf unserem Kirchturm ihren Horst gefunden haben.

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Aktuelle Informationen

Aus dem Kirchenvorstand
   Am 10. März 2020 traf sich der Kirchenvorstand zur dritten gemeinsamen Sit-
zung in diesem Kalenderjahr.
   Anwesend waren auch Frau Elfriede Heinrich, Kirchenpflegerin Buchschwabach
und Herr Herbert Bühling, Geschäftsführer der evangelischen Kindertagesstätten
Roßtal.
   Herr Herbert Bühling stellte uns den Haushaltsplanentwurf 2020 für die Kin-
dertagesstätten in Roßtal vor. Zudem erläuterte uns Herr Bühling das Leitbild für
unsere evangelischen Kindergärten, das von Mitarbeiterinnen der Kindergärten,
Herrn Pfarrer Künne und Herrn Bühling erarbeitet wurde.
   Frau Elfriede Heinrich präsentierte uns den Haushaltsplanentwurf 2020 für
Buchschwabach sowie den dazugehörigen Stellenplan.
   Herr Friedrich Wagner unterbreitete uns den Haushaltsplanentwurf 2020 für
die Kirchengemeinde Roßtal.
   Das Leitbild der evangelischen Kindertagesstätten, sowie die Haushaltsplan-
entwürfe wurden vom Kirchenvorstand einstimmig beschlossen.
  Herr Künne informierte uns über aktuelle Themen aus dem Kirchenbüro, Herr
Martin Horneber brachte uns auf den neuesten Stand unserer Kirchenrenovierung.
   Zudem beschäftigten wir uns mit den anstehenden Veranstaltungen und
0rganisatorisches hierzu.
   Die nächste öffentliche Kirchenvorstandssitzung findet am 19. Mai 2020, um
20:00 Uhr, im Evangelischen Gemeindehaus, statt.

Renate Zimmermann

                       Niemals
                            und unter keinen
                            Bedingungen
                            dürfen wir
                            verzweifeln
                                                      Boris Pasternak

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Aktuelle Informationen

Orgelbau in Buchschwabach

    Mitten im Coronastillstand, war es in der Buchschwabacher Kir-
    che äußerst geschäftig. Die Orgelbauer waren da und zerlegten
    die Orgel. Pfeifen, Manuale, Spieltisch, Pneumatik…. Alles wurde
    in die Werkstatt zur Überarbeitung und Reinigung mitgenom-
    men. Zurück blieben ein ausgeweidetes Gehäuse und die porös
    gewordenen Ventile, die es dringend zu ersetzen gilt. Einen klei-
    nen Eindruck davon geben diese Photos.

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Aktuelle Informationen
Ökum. Weltgebetstag für
Frauen: Steh auf und geh!
Steh auf und geh! Diese
Aufforderung Jesu an den
Kranken, der 38 Jahre auf
seiner Matte liegt und wartet,
dass ihn ein Mitmensch hilft
ins heilende Wasser zu
gelangen,           steht       im
Johannesevangelium (5:2-9a).
Wir haben in dieser Geschichte
für uns entdeckt:
Die Matte ist der Ort, wo sich der Mann mit seinen Entschuldigungen niederlegt,
obwohl er eigentlich Heilung sucht. Jesus befähigt den Mann und uns gesund zu
werden, indem wir etwas tun für die Veränderung die Gott uns anbietet. Nämlich:
aufstehen, unsere Matte nehmen - was immer das sein mag für uns - und gehen.
Jesus macht Mut, uns dafür zu entscheiden, geheilt und „ganz" zu werden: körper-
lich, geistig, spirituell und zwischenmenschlich.
Die Frauen aus Simbabwe haben als notwendige Veränderung erkannt, dass sie der
Zusammenhalt untereinander aufstehen und gehen lässt. In einem Land, in dem
die Gleichberechtigung von Mann und Frau leider nur auf dem Papier der Verfas-
sung steht, jedoch Korruption und Ungerechtigkeit herrschen, trägt sie das Motto
UNBUNTU = Ich bin weil wir sind und wir sind, weil ich bin. Rücksichtnahme und
gegenseitige Hilfe geben ihnen Lebensmut und –freude, lassen sie trotz aller Wi-
derstände optimistisch vorwärts blicken, was wir für uns aus ihrer Vorlage für den
Gottesdienst erfahren durften.
Also: „Steh auf, nimm deine Matte und geh."
Ein herzliches Dankeschön sagen wir den Frauen von Diakonieverein und Frauen-
bund für das leckere Nachschmecken des Weltgebetstages im Pfarrheim, Frau Vogt
und Frau Winkler für die organisierte musikalische Gestaltung, unseren jungen
Mädchen, die so selbstverständlich mitwirken und allen Gottesdienstbesuchern –
Steh auf und geh!

Für das Weltgebetstagteam Roßtal:
Judith Popp, Sabine Bauer

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Aktuelle Informationen

Infos aus dem Welt-Laden
Liebe Roßtalerinnen und Roßtaler,
seit Mitte März ist unser Welt-Laden aufgrund der Corona-Krise geschlossen.
Da wir alle ehrenamtlich arbeiten und zu den Risikopersonen zählen, habe ich
mich zu dieser Maßnahme entschieden.
Das Team und ich bedanken uns hiermit ganz herzlich für Ihr Verständnis.
Ob wir im Mai wieder öffnen können, hängt von den weiteren Entwicklungen in
dieser für uns allen schweren Zeit ab.
Wir hoffen natürlich, dass wir bald wieder zu unseren gewohnten Öffnungszeiten
für Sie da sein werden.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Bleiben Sie gesund!
Helga Nüchterlein

Landeskirchliche Gemeinschaft, Brückenweg 4, Roßtal
Veranstaltungen im Mai 2020
Aufgrund der aktuellen Lage in Deutschland sind vorerst alle Veranstaltungen der
LKG Roßtal bis auf weiteres abgesagt.
Sobald wir nach Freigabe der Regierung wieder mit unseren Veranstaltungen be-
ginnen dürfen, werden wir dies auf unserer Homepage www.lkg-rosstal.de veröf-
fentlichen.
In der kommenden Zeit bieten wir nachfolgende Möglichkeiten an, um Gottes-
dienste und Andachten zu hören:
        Über unsere Homepage
        Jeden Sonntag: Online-Gottesdienst
        3x die Woche: Online-Andachten
Telefonandachten zum Anhören und Mitbeten:
Montag, Mittwoch, Freitag und Sonntag: 09127/902677
Prediger:
Matthias Ziegler, ℡ 9181
Kontakt: E-Mail: kontakt@lkg-rosstal.de
Weitere Informationen unter: www.lkg-rosstal.de und www.ec-rosstal.de

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Aktuelle Informationen

Online Vorsingen beim Windsbacher Knabenchor
Ab sofort können stimmbegabte Jungen beim
Windsbacher Knabenchor online vorsingen. Die
Interessenten sollten im Alter von 9 bis 11 Jahren
sein, aber auch ältere Quereinsteiger aus höheren Klassen sind herzlich willkom-
men. Per Videokonferenz können die jungen Talente mit Chorleiter Martin Leh-
mann singen und sich mit einem einfachen Kinder- oder Volkslied um die Auf-
nahme in den Chor bewerben. So einfach geht’s: Der Teilnehmer braucht lediglich
Laptop, Computer oder Tablet mit Webcam und Mikrofon sowie einen Internetan-
schluss. Er kann sich per Telefon und E-Mail melden und erhält zum vereinbarten
Termin per Mail eine Einladung zu einer Videokonferenz mit einem entsprechen-
den Link. Diesen klickt man an und schon steht man mit Chorleiter Martin Leh-
mann in Verbindung. In lockerer Atmosphäre testet er die musikalischen Anlagen
der Bewerber.
Die Vorsingtermine können über das Chorbüro vereinbart werden.
Telefon: (09871) 708 200, chorbuero@windsbacher-knabenchor.de
www.windsbacher-knabenchor.de

     Bitte beachten Sie die Änderungen im Kirchenbüro:
     Bürozeiten:
            Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag 9–12 Uhr
            donnerstags 14–18 Uhr, dienstags geschlossen
     Sekretariat: Heidi Nüchterlein und Martina Lämmermann
             zusätzliche Telefonnummer: 09127 90 83 210
     Öffentlichkeitsarbeit: Jutta Hermann
             Telefonnummer: 09127 90 83 215
     Verwaltung Kindertagesstätten: Gabriele von Fragstein
            Telefonnummer: 09127 90 83 212

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Aktuelle Informationen
Lokale Gewerbe in der Corona Krise – 4 Tipps wie du jetzt helfen kannst
Da ich Mitglied beim Nachbarschaftsportal nebenan.de bin und mir deren Tipps
sehr gut gefallen, möchte ich zum einen das Portal bewerben und zum anderen
auch die TIPPS.
Die Corona-Krise bedroht die Existenz zahlreicher lokaler Kleingewerbe – auch in
unserer Nachbarschaft. Zeig dich solidarisch und unterstütze deine Lieblingsläden
in dieser schwierigen Zeit. So kannst du helfen.
1. Spende für deinen Lieblingsladen
      Mach mit bei unserer Spendenaktion „Kauf nebenan!“, um von der Corona-
      Krise existenziell bedrohte lokale Kleingewerbe und Selbstständige zu unter-
      stützen. Über die Webseite www.kaufnebenan.de kannst du ganz einfach an
      einen betroffenen Laden in deiner Nachbarschaft spenden. Gib dafür einen
      Betrag deiner Wahl an und nenne den gewünschten Adressaten. Um Miss-
      brauch zu vermeiden, tritt nebenan.de mit jedem Gewerbe einzeln in Kon-
      takt, bevor der Betrag überwiesen wird. Spenden empfangen können alle be-
      troffenen Kleingewerbe, Gastronomen, Selbständigen, Freiberufler,
      Dienstleister und Kulturschaffenden, die in Deutschland angemeldet sind.
2. Bestelle Essen zum Mitnehmen oder lass es dir nach Hause liefern
     Die Gastronomie leidet in Zeiten von Corona unter immensen Umsatzeinbrü-
     chen bei konstanten Fixkosten. Die Gasträume müssen vorübergehend ge-
     schlossen bleiben. Immer mehr Restaurants und Cafés bieten ihre Gerichte
     daher zum Mitnehmen an oder liefern bis vor die Haustür. Indem du jetzt
     häufiger bei ihnen Essen bestellst, kannst du ihnen durch die Krise helfen!
3. Kaufe Gutscheine und gebe deinem Lieblingsgeschäft etwas Sicherheit
     Durch die Corona-Krise müssen kleine Läden in der Nachbarschaft vor-
     übergehend schließen. Für viele von ihnen ist die Existenz durch die momen-
     tanen Schutzmaßnahmen bedroht. Damit sie auch nach der Krise weiterbe-
     stehen und die Nachbarschaft mitgestalten können, sind sie jetzt auf deine
     Unterstützung angewiesen. Daher rufen viele Geschäfte dazu auf, jetzt schon
     an Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke zu denken und Gutscheine zu
     kaufen. Du sparst dir damit zukünftigen Stress und hilfst gleichzeitig dabei,
     deine Lieblingsläden vor dem Aus zu bewahren.

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Aktuelle Informationen

4. Nutze Online-Angebote aus der Nachbarschaft
     Zahlreiche Unternehmen, wie zum Beispiel Sport- und Yogastudios, Sprach-
     und Musikschulen, haben ihr Kursangebot an die Corona-Krise angepasst und
     bieten jetzt vermehrt Online-Kurse an. So kannst du dir ganz einfach das Yo-
     gastudio von nebenan zu dir nach Hause holen. Oder du nutzt die Zeit in
     Quarantäne dazu, eine neue Sprache mit dem Online-Angebot der Sprach-
     schule aus deinem Viertel zu erlernen.
     Auch viele Geschäfte bieten ihre Produkte bereits online an – in ihrem Onli-
     ne-Shop oder direkt in ihrer Nachbarschaft bei nebenan.de. So kannst du in
     Zeiten von Corona und geschlossenen Läden trotzdem in den Geschäften in
     deiner Nachbarschaft einkaufen. Und hilfst damit, die Existenz der lokalen
     Gewerbe in deinem Viertel zu sichern.
Das ist für mich gelebte Solidarität in dieser schweren Zeit, aber auch ganz klar
Eigennutz, denn es wäre sehr schade, wenn nach der Krise viele kleine Betriebe,
die wir persönlich kennen, aufgeben müssen.

aus: https://magazin.nebenan.de/artikel/lokale-gewerbe-in-der-corona-krise-4-tipps-wie-
du-jetzt-helfen-kannst

Barbara Schroeder

     Impressum
     Herausgeber:                               Herstellung:
     Evang.-Luth. Kirchengemeinde Roßtal        Irmgard Schläger
     Evang.–Luth. Kirchengemeinde Buchschw.
                                                Drucker:
     Schulstraße 17, 90574 Roßtal
                                                Dekanatsdruckerei – NovaDruck Nürnberg
     Redaktion:                                 Andernacher Straße 20, 90411 Nürnberg
     Pfr. Jörn Künne (verantw.)
     Schulstraße 17, 90574 Roßtal
     Telefon: 09127 57416
     E-Mail: kirchenbote@ev-kirche-rosstal.de

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Coronatagebuch

Erlebnisse in der Coronazeit
Vor den allgemeinen Ausgangsbeschränkungen kam meine Mutter ins
Krankenhaus. Nicht wegen Corona, sondern altersbedingter
Erkrankung.
Wir konnten sie täglich besuchen. Sie kam zur Kurzzeitpflege ins Heim, die Aus-
gangsbeschränkungen begannen, mein Vater musste ins Krankenhaus, kein Besuch
bei Beiden. Der Vater durfte sich von seiner Ehefrau verabschieden.
Nachdem es meiner Mutter sehr schlecht ging, konnte sie abwechselnd täglich von
einem ihrer Kinder besucht werden. Vergangene Woche ist sie friedlich einge-
schlafen.
Durch eine einfühlsame Bestatterin und einen ebenso einfühlsamen Pfarrer konn-
te abends im Freien vor der Leichenhalle eine Aussegnung für sie im Kreise der
Kinder und Enkel stattfinden. Da wir eine große Verwandtschaft sind, meine Eltern
gerne gesellig mit Freunden und Bekannten zusammen saßen, wird es für sie ir-
gendwann eine Urnenbestattung geben, an der alle die möchten teilnehmen kön-
nen.
Was half in dieser Zeit? Die Kerze im Fenster, die ich täglich abends zum Gebetläu-
ten in Weinzierlein anzündete, das Gebet dazu; das Lesen des Coronatagebuchs
auf der Homepage unserer Kirchengemeinde; die vielen Ideen und Aktivitäten, die
in den verschiedenen Kirchengemeinden des Dekanats angeboten werden, die
einfach zeigen, dass wir mit Gottvertrauen weitergehen können gerate in unge-
wisser Zeit. Dazu Losungen, die Kraft geben; die Gewissheit, dass Corona auch
wieder einmal vorbei sein wird und dass wir nicht tiefer fallen können, als in Got-
tes Hand.
Ganz fantastisch ist, dass so viel Zusammenhalt und Rücksicht zu spüren ist.

Monika Huber

                                                                                13
Coronatagebuch

Der Sonntag in der Corona-Zeit
Erlebnisse und Gedanken von Thomas Rucker, Pfarrer

Sonntagmorgen halb zehn im Leben           Vor dem Computer zuckt meine Hand
eines Pfarrers. Meist ist klar, wo man     immer wieder zur Maus, weiter klicken.
mich da finden kann. Aber seit vier        Medienwechsel hat man mir für den
Wochen ist das anders. Es ist Sonntag      Religionsunterricht beigebracht. Ich
und ich bin nicht im Gottesdienst, ich     habe auch nur noch die Aufmerksam-
stehe nicht am Altar und ich predige       keitsspanne eines Grundschülers. Die
auch nicht von der Kanzel.                 Ansprache untermalt mit Bildern, da-
Plötzlich bin ich am Sonntag ein ganz      zwischen ein Lied oder Musikstück,
normaler Familienmensch. In der Fami-      oder eine Predigerin, die ihren Platz
lie brunchen wir ausgedehnt am Sonn-       wechselt oder die biblische Geschichte
tagvormittag zur Gottesdienstzeit. Und     anhand eines Kunstwerks aus ihrer
wir suchen im Internet nach Gottes-        Kirche erzählt, das hilft meine Auf-
diensten aus Gemeinden und Kirchen,        merksamkeit zu binden.
die wir kennen. Es tut gut, bekannte       Soviel Gottesdienst wie an so einen
Gebäude und bekannte Personen wie-         Sonntag erlebe ich normalerweise
der zu sehen.                              nicht, und das Gespräch über Ge-
Aber etwas anderes fällt mir noch auf.     staltung und Inhalte geht in der Familie
Eine Stunde Gottesdienst, vielleicht       noch weiter.
noch mit nur einer Einstellung und
schlechter Tonqualität. Nein, weiter       In mir ploppt der Gedanke auf, wie
klicken.                                   wird unsere Kirche aus der Coronakrise
Ich bin inzwischen verwöhnt. Ein be-       herausgehen? Wir werden anders sein.
kanntes Gesicht und ein bekannter Ort      Wir werden uns ändern.
ist nicht alles was mich anspricht. Eine   Ostern feiern ohne Gottesdienst, ohne
Ansprache länger als fünf Minuten          die vertrauten Gesichter in der Ge-
muss schon sehr interessant sein. In der   meinde, das möchte ich nicht noch
Kirche schaue ich mir dann die Bilder      einmal erleben. Anderes was ich in
an oder blättere im Gesangbuch.            dieser Zeit erlebe, erscheint mir dage-
                                           gen übernehmenswert.

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Coronatagebuch

* Online Gottesdienste, die ich abrufen     * Das körperliche Treffen fällt aus. Neue
kann wann ich will, morgens um 8 Uhr,       und alte Formen der Kommunikation
um 11 Uhr oder um 18 Uhr. Klar, das         rücken in den Vordergrund. Das alte
braucht viel mehr Vorbereitung, und         Telefon, aber auch Messengerdienste,
viel mehr Menschen die eingebunden          Chatprogramme und Videokonferen-
sind, aber solche Menschen sind in          zen. Ups, da lerne ich erst wie man so
unseren Gemeinden vorhanden, wir            etwas benutzt.
müssen nur zueinanderfinden.
                                            * Jetzt in der Krise merke ich, wieviel
* Gottesdienste kürzen, am Computer         meiner Arbeit doch aus dem Kontakt
wird schnell weiter geklickt, wenn es       mit Menschen besteht. Obwohl ich nur
nicht interessant ist. Am Sonntag Mor-      ein Vertretungspfarrer bin, kenne ich
gen in der Kirche traut sich noch nie-      viele Menschen, allerdings nur dem
mand zu gehen, wenn er sich langweilt.      Gesicht nach, weil ich ihnen oft im
Wegen                                       Gottesdienst oder bei Veranstaltungen
4-Minuten-Andacht wird sich niemand         begegne. Oft kenne ich nicht einmal
aufmachen zur Kirche zu kommen, aber        den Namen oder habe ihn schon wieder
ich könnte mehr Abwechslung, mehr           vergessen, weil ich es nicht aufge-
Reize für Augen und Ohren bieten,           schrieben habe. Und selbst wenn ich
vielleicht auch zum Riechen, Spüren         den Namen kenne, ist es schwierig die
und Schmecken.                              Menschen jetzt anzurufen, weil viele
                                            ihre Nummer nicht im Telefonbuch
* Im Kirchlichen Unterricht üben wir        veröffentlichen.
mit den KonfirmandInnen das Mitfei-
ern im Gottesdienst in der Kirche.          * Eine Sorge für mich sind die Men-
Aber wie feiere ich Gottesdienst allei-     schen, die keinen Zugang zu den mo-
ne? Beten, Bibellesen, Singen, ja das ist   dernen Kommunikationsmöglichkeiten
wichtig, aber auch wie gestalte ich         haben. Bisher war der alte Weg, wir
einen Raum für mich und die Men-            treffen uns persönlich, der Hauptkom-
schen mit denen ich zusammen bin um         munikationsweg in unserer Kirche.
Gott nahe zu sein. Wann ist die Zeit,       Wenn wir jetzt neue Formen der Kom-
die ich dafür reserviere. Wie gestalte      munikation suchen und pflegen, wer
ich den Ort. Ich werde meinen Lehrplan      geht zu denen, die da nicht mitmachen
für den kirchlichen Unterricht überar-      können?
beiten.

                                                                                  15
Coronatagebuch

*** Eine ganz simple Sache die bisher       Abends um 18 Uhr in der Laurentius-
bei mir so nebenher gelaufen ist, ist mir   Kirche zu sitzen, die Glocken zu hören
in den letzten Wochen ans Herz ge-          und dann ein Gebet zu sprechen, für
wachsen. Als ich als junger Pfarrer an-     unsere Gemeinde, für die Menschen,
fing, hat der Kreisdekan Gottfried          die mir wichtig sind, und einfach nur
Naether aus Ansbach bei jeder Ordina-       mal da zu sitzen und still zu sein vor
tionspredigt gesagt „Liebe Gemeinde,        unserem Gott, es bedeutet mir so viel.
die halbe Stunde, die ihre Pfarrerin        Wenn ich einmal nicht im Ort bin,
täglich im Gebet für die Gemeinde           spreche ich mit ein „Unser Vater“ für
verbringt, ist keine nutzlose Zeit.“        euch und für mich.

Liebe Freunde,
Danke für die Neuheiten von ROSSTAL
Bei uns ist es genau das gleiche. Gestern haben wir ein jungen VATER
von 2 Kindern begraben von CORONA infiziert. Wir konnten seine FRAU und Kin-
dern nur mit Gebet begleiten, wobei jeder Ausgang verboten ist.
MARY unterstützte die Familie
Wir treffen uns jeden Tag über ein Website nahmens ZOOM, um gemeinsam aus-
zutauschen und vor allem miteinander zu beten.
Es tröstet uns, uns jeden Tag zu sehen und die Absichten des Gebets auszutauchen.
Wir nehmen auch regelmäßig Nachrichten von den älteren Glieder unserer Ge-
meinde, die keine Verbindung zu soziale Netzwerken haben.
Wir wandeln mit Zuversicht in dieser Zeit der Leidenschaft und der Auferstehung
unseres HERRN und vertrauen IHM unsere Sorgen an.
Er ist an unserer Seite und dieses Virus wird besiegt.
Wir sind von ganzem Herzen mit Ihnen und der Gemeinde ROSSTAL in Gedanken
und im Gebet

ELISABETH
für die Gemeinde PONTAULT COMBAULT

16
Coronatagebuch

Lieber Jörn, liebe Freunde in Roßtal,
herzlichen Dank für Deinen lieben Brief. Bis auf die erzwungene
Isolation und ihre Folgen geht es uns recht gut. In unserem Landkreis
gibt es noch wenige Erkrankte; in Pinnow noch niemanden. Anders als in anderen
Gegenden von M/V leben wir auch nicht vom Tourismus; in diesen Orten stehen
die Menschen vor großen Herausforderungen.
Ihr habt vielleicht auf unseren aktuellen Gemeindebrief gewartet. Als er aus dem
Druck kam, war er schon Makulatur. Wir konnten ihn nur mit einer Einlage vertei-
len. Im Moment arbeiten wir an einer Extraausgabe. Ich habe sämtliche Bürger-
meister/innen um Grußworte gebeten. Beide Briefe schicken wir Euch dann zu.
Große Not herrschte in Bezug auf Mundschutze. Henrike hat die Organisation in
die Hand genommen: 8 Frauen haben fleißig genäht und so konnten wir viele
Einrichtungen versorgen: das Pflegeheim, zwei Pflegedienste, zwei Apotheken,
Arztpraxen, die Tafel in Schwerin etc...
Außerdem sind wir am Verteildienst von Lebensmitteln beteiligt. Jetzt zahlt sich
aus, dass wir gute Verbindungen zu unseren kommunalen Partnern haben.
Bei den Absagen für unsere Sommerveranstaltungen wollen wir „auf Sicht" fahren.
Bisher haben wir nur die Konfirmation auf Ende August verschoben. Mal sehen, ob
unsere Freizeiten und Sommerfeste stattfinden können.
Sorge bereiten mir die Nachrichten aus unseren afrikanischen Partnerkirchen.
Ohne ihre Kollekten werden sie in finanzielle Not geraten. Außerdem habe ich so
einige Krankenhäuser vor Augen. Intensivmedizin ist dort kaum möglich.
Auffällig finde ich, wie intensiv die Gespräche sind, wo sie denn möglich sind. Die
Menschen rücken zusammen, stärken einander, beten füreinander. Das stimmt
mich hoffnungsvoll. Corona wird viel verändern. Vielleicht können wir das Gute
mit in die Zeit danach mitnehmen.

Bleibt behütet!
Herzliche Grüße
Tom

                                                                                17
Coronatagebuch

Freitag, der 13., in der Sonnenblume …
… es war schon sehr ruhig.                gen?“, „Betrifft dies auch
Der Grund hierfür war, dass das Team      die Kindertagesstätten?“, …
beim Konzeptionstag zur Qualitäts-        Dann kam die Entscheidung, dass es für
Management-Entwicklung (QM) zu-           Schulen, Kindergärten und Krippen bis
sammen saß.                               Ende der Osterferien ein Betreuungs-
Neben der Arbeit an der QM war da         verbot gibt.
auch das Thema „Corona“, welches uns      „Wie, auch wir? Und nun?“
ja schon einige Tage lang begleitete!     Jetzt galt es die 99 Eltern persönlich
Wir führten Gespräche zu Corona und       über das Geschehen zu informieren.
schulten unsere Kinder zum „richtigen     So telefonierte jede Gruppe mit ihren
und zeitlich ausreichenden Hände wa-      Eltern und klärten ab, wer zur system-
schen“ und somit klang immer wieder,      relevanten Berufsgruppe gehört, um
zweimal hintereinander, das Lied „Hap-    deren Betreuungsbedarf sicherzustel-
py Birthday to you“ von den sechs         len. Ebenso wurden alle Aktionen bis
Waschbecken aus dem Bad heraus in         Ende April z. B. der Basar der Sonnen-
den Kindergarten.                         blume, das Osternester basteln der
Warum „Happy Birthday“? Die Kinder        Krippen, der Ostergottesdienst, die
können es im Schlaf und außerdem hat      Gartenaktion, der Elternabend für die
es bei zweimaligem Singen, die emp-       „Neuen Kinder“ und der Oma-Opa-
fohlene Länge für die Hygienemaß-         Nachmittag abgesagt.
nahme.                                    All dies machte uns den „Ernst der La-
Nur zu diesem Zeitpunkt haben wir die     ge“ doch ziemlich bewusst und es legt
Lage noch nicht so ernst empfunden.       sich einen auf das Gemüt!
Jeder dachte, mit den hygienischen        So planten wir unser weiteres Vorgehen
Maßnahmen sind wir auf der sicheren       für die kommenden Wochen und den
Seite gegen dieses heimtückische Virus.   Dienstplan für die Notbetreuung wäh-
                                          rend der Kita-Schließung.
So saß das Sonnenblumen-Team zu-
sammen und versuchte sich auf die QM
zu konzentrieren.
In dem Wissen, dass Ministerpräsident
Söder um 9.00 Uhr an diesem Tag eine
Pressekonferenz geben wollte, war dies
nicht so einfach für uns.
„Was wird jetzt kommen?“, „Wie geht
es weiter?“, „Gibt es Schulschließun-

18
Coronatagebuch

Woche 1 und 2                               Schokomuffins, machten eine Gemüse-
In der Käfergruppe findet die Not-          und Hackfleisch-Lasagne, malten Os-
betreuung von 8 Kindern systemrele-         tereier an und verzierten diese, …
vanter Eltern mit zwei Kolleginnen          Und der Rest des Personals? In Klein-
statt, ab der zweiten Woche können es       gruppen ging es an das Reinigen der
bis zu 12 Kinder sein, da der Kreis der     Sonnenblume! Die zwei Küchen beka-
Berechtigten ausgeweitet wurde. Und         men eine Grundreinigung. In jeder
hier merkt man wie unwirklich das alles     Gruppe wurde der Gruppenraum, die
ist. Ein paar Kinder, NEIN, das ist nicht   Galerie, die Spielecken und Kreativ-
normal!!! Wo sonst in einer Gruppe 25       zimmer aus- und aufgeräumt, geputzt,
Kinder spielen, singen, bauen, basteln,     desinfiziert und Unmengen von Wäsche
malen, essen, zanken, sich vertragen,       gewaschen. Auch die Räume, für die
um Hilfe bitten, etc. Ob für die anwe-      sonst keine Zeit zum Aufräumen bleibt,
senden Kinder oder für uns Erwachsene       haben wir uns vorgenommen. Die Ma-
– diese Situation kennt niemand in          terialzimmer wurden von Grund auf
einer Kindertagesstätte!                    ausgemistet, sortiert und ordentlich
Für die Kinder behält der Tagesablauf       eingeräumt. Der Wasch- und Heizraum
die gleiche Struktur. Jeder spielt mit      wurde, ebenso wie der Keller im blauen
jedem, aber man merkt schon, dass           Haus, entrümpelt und aufgeräumt. Im
ihnen teilweise auch ihre Freunde feh-      Personalzimmer wurden die Fachlitera-
len. So wurde am ersten Tag noch in         tur, die Bilderbücher und die Bastelbü-
den Wald gegangen, wir backten Apfel-
Birnen-Muffins, kochten Hackbällchen
in Tomatensoße mit Nudeln, backten

                                                                                19
Coronatagebuch

cher sortiert und ordentlich einge-       Gummibärchen. Die Tüte wurde zu
räumt und das ein oder andere Fach-       Hause bei jedem Kind an den Garten-
buch wurde zum Lesen mit nach Hause       zaun bzw. an die Haustüre gehängt
genommen. Außerdem wurde der Gar-         oder in den Briefkasten gesteckt.
ten auf Vordermann gebracht. Der
Fahrzeug-Unterstand hat eine optische
Trennung erhalten, das Sandspielhäu-      Woche 3
schen glänzt vor Ordnung, das Beet ist
für die Gartensaison vorbereitet, das     Nach wie vor ist es sehr still in der
restliche Laub ist zusammengerecht        Sonnenblume. Wer nicht gerade Kin-
und in Säcke verpackt, …                  derdienst hat oder im Kleinteam zum
Die Müllbilanz der Aufräumzeit kann       Besprechen oder Vorbereiten im Kin-
sich sehen lassen, wir haben drei große   dergarten ist, arbeitet Zuhause. Portfo-
Restmülltonnen, vier grüne Tonnen und     lio und Beobachtungsbögen, Erstellen
drei große Altpapierkartons, sieben       von Berichten, Vorbereitungen für die
gelbe Säcke, 2 Biotonnen und 15 Laub-     Biggi-Abschieds-Woche, Fertigstellen
säcke gefüllt - Altglas- und Altklei-    der Osternester, …
dercontainer wurden auch angefahren.      Auch das QM wird weiterentwickelt
Am Ende der ersten Woche wurde noch       und die Konzeptionserneuerung läuft
für jedes Sonnenblumen-Kind, als klei-    auch weiter.
ne Überraschung, eine Tüte gepackt –
Inhalt als Überraschung war ein Brief,    Unser Büro ist täglich besetzt um für
ein Ausmalbild, Straßenmalkreide und      verschiedene Institutionen erreichbar
                                                 zu sein, außerdem werden die
                                                 alten Betreuungsverträge kon-
                                                 trolliert  und     die    neuen,
                                                 zukünftigen         Betreuungs-
                                                 verträge vorbereitet und versen-
                                                 det.

                                                 Fortsetzung folgt …

20
Coronatagebuch

Danke an meine Kolleginnen!                  – so einige, nennen wir es, „Experimen-
Trotz des Ausnahmezustandes muss ich         te“ werden an solchen Tagen gemacht.
feststellen, dass diese Zeit auch etwas      Haltet auch ihr durch, nutzt die Zeit als
Positives hat!                               Familie!
Gerade unser Team hat es noch mehr
zusammen geschweißt. Egal welche            Bleibt alle gesund und bis Bald!
Arbeit wir zu tun hatten, jeder half mit,    Eure / Ihre Ute
der eine half dem anderen und keiner          aus der Fröschegruppe 
war sich zu schade mitzuhelfen.
Viele gute Gespräche kamen bei der
gemeinsamen Arbeit zu Stande oder im
Gespräch stellte man fest „sowas habe
ich zuhause, das kann ich dir für die
Zeit der Ausgangssperre mitbringen“.
Dieses Hand in Hand arbeiten, hat das
Miteinander gestärkt und dem WIR-
Gefühl sehr gut getan.
Ich bin sehr froh, Teil eines so tollen
Teams zu sein!

Liebe Sonnenblumen-Kinder!
Es ist schon sehr still und ungewöhn-
lich in der Kita. Im Kinderdienst merkt
man schon sehr, was einem fehlt!
Ihr Frösche, ihr Käfer, ihr Igel, ihr Mäu-
se und ihr Eichhörnchen – ihr fehlt in
der Kita! Wir denken an euch und freu-
en uns, euch bald wieder in der Kita
empfangen zu dürfen.
Haltet durch, es kommt wieder eine
andere Zeit!

Liebe Eltern!
Als Mama weiß ich, es ist nicht immer
einfach, gerade wenn die Kinder noch
klein sind. „Mir ist langweilig“, „ich
weiß nicht, was ich machen soll“, usw.

                                                                                   21
Coronatagebuch

Liebe Gemeinde,
was für Zeiten, die wir gerade erleben! Ich schreibe diese Zeilen mit-
ten in der Karwoche, und es ist eigenartig für mich als Organistin, in
den nächsten Tagen zuhause zu sein. Keine Gründonnerstags-Liturgie, kein ge-
meinsames Erleben des Karfreitags und kein gemeinsam jubelndes Osterhalleluja in
den Gottesdiensten. Es fehlt mir sehr – und urplötzlich verschiebt sich wieder die
Wahrnehmung. Wie so oft, erweist sich der Wert der Dinge erst dann richtig, wenn
man sie nicht mehr hat…
Zugleich haben wir in unseren Chorälen einen reichen Schatz an Trost, Ermuti-
gung und Hoffnung, und ich erlebe wieder einmal, wie die Texte lebendig werden
und zu mir sprechen: „harre meine Seele…wenn alles bricht, Gott verlässt uns
nicht – größer als der Helfer ist die Not ja nicht“.
Und dann passiert etwas, wenn ich diese Lieder spiele und singe, allein in der Kir-
che: Ich komme immer mehr in das Lob Gottes und in die Gewissheit, dass wieder
andere Zeiten kommen werden. Am Ende meiner Orgelzeit habe ich dann das Be-
dürfnis, laut und mit vollem Werk „Großer Gott, wir loben dich“ zu spielen und ich
kann wieder voller Gottvertrauen und Zuversicht weitermachen. Versuchen Sie es
mal – stöbern Sie im Gesangbuch und singen Sie – es hilft!
Ich freue mich auf den Tag, wenn wir wieder miteinander Gottesdienst feiern dür-
fen, dann feiern wir aber ein großes Fest!!
In diesem Sinne „und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in Seiner
Hand“,

bleiben Sie gesund!
Brigitte Vogt

                  Wer Gott vertraut, hat wohl gebaut
                       im Himmel und auf Erden;
                       wer sich verlässt auf Jesus Christ,
                       dem muss der Himmel werden.

22
Gottesdienste in Roßtal im Mai
St.-Laurentius-Kirche Roßtal
Sonntag                3.5. 10:00 Uhr Gottesdienst            Pfarrer Künne
                            18:00 Uhr Blickwinkelgottesdienst Prädikantin Gastner
Sonntag              10.5. 10:00 Uhr Sakramentsgottesdienst Diakonin Popp

Sonntag              17.5. 10:00 Uhr Festgottesdienst zur  Pfarrer Rucker
                                     Goldenen Konfirmation
Christi Himmel-      21.5. 10:00 Uhr Gottesdienst             Pfarrer Künne
fahrt                                                         Diakonin Popp
Sonntag              24.5. 10:00 Uhr Gottesdienst

Pfingstsonntag       31.5. 10:00 Uhr Gottesdienst

Pfingstmontag        01.6. 10:00 Uhr Gottesdienst

   Gottesdienst im Altenheim:
   Dienstag, 12. und 26. Mai um 16:00

   Gottesdienst im Betreuten Wohnen
   Donnerstag, 14. Mai um 15:15 Uhr

Kollekten:

     3.5.    Evang. Jugendarbeit in Bayern
    10.5.    Kirchenmusik in Bayern
    17.5.    eigene Gemeinde
    21.5.    eigene Gemeinde
    24.5.    Rummelsberger Anstalten
    31.5.    Ökumenische Arbeit in Bayern
     1.6.    eigene Gemeinde

                                                                                23
Gottesdienste in den Außenorten im Mai

Maria-Magdalena-Kirche, Buchschwabach
Sonntag          10.5.    9:00 Uhr Gottesdienst   Diakonin Popp
Pfingstsonntag   31.5.    9:00 Uhr Gottesdienst

Kirche zum Gottesfrieden, Großweismannsdorf
Pfingstsonntag    31.5. 10:30 Uhr Gottesdienst

St.-Aegidius-Kirche, Weitersdorf
Sonntag           24.5. 10:30 Uhr Gottesdienst

St.-Jakobus-Kirche, Buttendorf
Pfingstsonntag    31.5.   9:00 Uhr Gottesdienst

Weinzierlein
Sonntag           17.5.   9:00 Uhr Gottesdienst   Pfarrer Rucker

Kirche Maria Königin, Clarsbach
Pfingstmontag     31.5. 10:30 Uhr Gottesdienst

24
Veranstaltungskalender Mai

              Aufgemerkt!

Montag          4.5. 14:00 Uhr Seniorenkreis Buchschwabach
                               Gemeindehaus
Mittwoch        6.5. 14:00 Uhr Seniorenkreis Roßtal
                               Evang. Gemeindehaus
Sonntag        17.5. 10:00 Uhr Goldene Konfirmation
                               St.-Laurentius-Kirche
Montag         18.5. 19:00 Uhr Gesprächstreff Kritische Bibelleser
                               Betreutes Wohnen Am Jakobsweg
Dienstag       19.5. 20:00 Uhr Kirchenvorstandssitzung
                               Evang. Gemeindehaus
Mittwoch       20.5. 19:00 Uhr Mademoiselle Marie
                               Podiumsgespräch und Film
                               St.-Laurentius-Kirche
Donnerstag     21.5.   9:00 Uhr Treffpunkt an der Buttendorfer Kirche an-
Himmelfahrt                     schließend gemeinsamer Weg in den Butten-
                                dorfer Wald. Dort Gottesdienst und Beisam-
                                mensein mit gemeinsamen Mittagessen
Montag         25.5. 19:30 Uhr Bibelabend:
                                Herr ich Glaube, hilf meinem Unglauben
                                kath. Pfarrheim, Sichersdorfer Str.
Dienstag       26.5. 19:30 Uhr Bibelabend:
                                Herr ich Glaube, hilf meinem Unglauben
                                Evang. Gemeindehaus Roßtal
Mittwodch      27.5. 19:30 Uhr Bibelabend:
                                Herr ich Glaube, hilf meinem Unglauben
                                Landeskirchliche Gemeinschaft, Brückenweg
Donnerstag     28.5. 20:00 Uhr Gottesdienst
                                und Gebet zur Einheit der Christen
                                kath. Kirche Christkönig
                                Anschließend Begegnung im Pfarrheim

                                                                             25
Veranstaltungen Mai

       „75 Jahre Frieden“ mit Filmnacht „Mademoiselle Marie“
                Mittwoch, 20. Mai 2020 ab 19:30 Uhr
                        St.-Laurentius-Kirche

                            Mit Podiumsdiskussion zu
       „75 Jahre Frieden - gesellschaftlichem Zusammenhalt und zu Film“

     Podiumsgäste:
          Barbara Stamm, Landtagspräsidentin a. D.
          Claudia Stamm, ehemals MdL der Grünen
          Fritz Stiegler

     Ablauf:
           19:00 Uhr: die Kirche ist offen, es gibt Getränke
           19:30 Uhr: Beginn der Podiumsdiskussion bis ca. 20:30 Uhr
           20:30 Uhr: Pause bis 21:00 Uhr
           21:00 Uhr: Start der Filmvorführung Mademoiselle Marie
           23:00 Uhr: Ende der Veranstaltung, anschließend Gelegenheit zu
                      Gesprächen in oder vor der Kirche

26
Coronatagebuch

Mein Leben und meine Zuversicht in Zeiten von Corona:
Es ist noch gar nicht so lange her, da       dass diese Krise jetzt ganz
waren Umstände, wie wir sie heute            anders ist als alle davor.
schon beinah für selbstverständlich          Und zu einem Teil stimmt das, denn die
halten und erleben nahezu unvorstell-        Schärfe und Massivität eine Krise misst
bar.                                         sich auch immer an dem, wie gut oder
Ich will nicht leugnen, dass ich es nicht    schlecht man dagegen gewappnet ist.
für möglich gehalten hätte, dass in so
kurzer Zeit der Verkehr, das wirtschaft-     Wie geht es mir als Christ, als Kirchen-
liche Leben, die Möglichkeit zu reisen,      vorstand als Gemeindemitglied von
sich zu besuchen und zu begegnen so          Roßtal mit dieser Krise?
drastisch und massiv eingeschränkt und       Es ist schwer auszuhalten und über
zurückgefahren werden.                       diese lange Zeit zu ertragen, die ge-
Und doch lebe ich heute, 3 bis 4 Wo-         wohnte Gemeinschaft, den Austausch
chen nach Beginn der einschneidenden         mit den Kollegen im Kirchenvorstand,
Maßnahmen mittendrin und schwanke            das Arbeiten in Ausschüssen, Gruppen
zwischen Angst und Zuversicht, zwi-          und Kreisen nicht zu haben.
schen Abschottung gegenüber den              Natürlich treten dafür persönliche Be-
Nachrichten im TV und dem gespann-           ziehungen und Kontakte stärker in den
ten ersten Blick am Morgen in die Ta-        Vordergrund, aber was ein Arbeitsgre-
geszeitung.                                  mium wie den Kirchenvorstand verbin-
Die Frage, was uns so eine Krise lehrt,      det, ist natürlich die gemeinsam getra-
beschäftigt viele Menschen und die           gene Verantwortung.
Antworten sind äußerst unterschiedlich       Und gleichzeitig ist da das Zurückge-
und werden sich über die Wochen,             worfen sein in eine Art Klausur auf das
Monate und Jahre noch wandeln und            nahe Umfeld der Familie, den Ehepart-
verändern.                                   ner, die nächsten Nachbarn. Hier gibt
Bei einem bin ich ziemlich sicher: in ein    es gute Begegnungen - immer mit der
paar Jahren werden wir die Coronakrise       notwendigen Distanz.
in eine Reihe stellen mit anderen Kri-
sen, die uns erschüttert und verändert
haben: die Ölkrise, Aids, die Finanzkrise,
9/11 und anderes.
Ich glaube in jeder Krise, von der man
betroffen ist, hat man den Eindruck,

                                                                                  27
Coronatagebuch

Meine Hoffnung und Zuversicht be-           Ich glaube, dass eine der wichtigsten
gründet sich aus dem, was ich von           Möglichkeiten und Gaben des Men-
anderen Menschen weiß und gelernt           schen die ist, zu lernen und sich zu
habe, die durch ähnliche Krisen gegan-      entwickeln. Und in diesem Fall heißt
gen sind:                                   das, die Macht der Natur zu respektie-
meine Eltern, die den Zweiten Welt-         ren und zu merken, dass wir Bestand-
krieg überlebt haben, die aus den           teil davon sind.
Trümmern wieder etwas aufgebaut
haben.                                      Viele biblische Geschichten handeln
Wertvolle Texte von Dietrich Bonhoef-       von Menschen, von Gemeinschaften
fer, der von Optimismus als Wille zur       von ganzen Völkern in Not, Angst und
Zukunft gesprochen hat - aus dem            Leid.
Gefängnis heraus.                           Und da lautet die Osterbotschaft, dass
Gute Artikel zum Beispiel des Zukunfts-     dieses Leid nicht das Letzte und Mäch-
forschers Matthias Horx, die auch im        tigste sein wird, sondern dass Gott
Sonntagsblatt standen, helfen mir,          Leben möchte, und dass er uns dazu
gegen den Instinkt der Panik und Angst      beauftragt, das Gute, das Fruchtbare
mit Vernunft und - zugegeben - müh-         und Aufbauende zu fördern.
samer Gelassenheit anzugehen.               Das möchte ich mir auch durch die
                                            Coronakrise hindurch immer wieder
Ich bin zuversichtlich, dass wir in eini-   bewusst machen und mich dafür auch
gen Monaten und in einigen Jahren auf       im Kirchenvorstand einsetzen: das Gute
diese Zeit zurückschauen werden, um         und Fruchtbare suchen, fördern und
zu sagen: Ja, das war schwierig, das        aufbauen.
war sehr herausfordernd, das war bitter
und traurig für viele.
Und es hat uns vieles gelehrt, Neues          Mit herzlichen Grüßen Martin
entdecken lassen und die Wahrneh-             Horneber, Kernmühle
mung verändert, auch zum Guten hin.

28
Coronatagebuch

Ausgangsbeschränkungen
Sonnabend, 14. März, von den ange-        Wochen niemand mehr
ordneten Schließungen ab nächster         bei ihr gewesen. Sie sieht
Woche, sind bestimmt auch die Biblio-     nur ihr Zimmer, die Korridore und ei-
theken betroffen. Also mittags noch       nen Innenhof. Ich rufe sie täglich vor-
schnell zur Stadtbibliothek nach Nürn-    mittags an, meine Schwester abends.
berg fahren und mit Büchern für vier      Wir meinen zu spüren, wie unsere Mut-
Wochen eindecken. Richtig so, denn        ter sich immer mehr zurückzieht und
entgegen der Auskunft der Bibliotheka-    haben Sorge, sie nach dem Ende des
rin war die Bücherei dann ab Montag       Besuchsverbots nicht mehr zu errei-
doch geschlossen.                         chen.
Montag, 16. März: Bau- und Garten-        Was mich in dieser Zeit besonders
märkte sollen geöffnet bleiben. Daher     trifft, sind die fehlenden Rituale in der
keine Eile. Also Montagmorgen zum         Osterwoche. Seit vielen Jahren traf sich
Stoffladen nach Schwabach fahren.         die ganze Familie am Palmsonntag zum
Gut eindecken mit Material für ver-       gemeinsamen Essen, Erzählen, Lachen,
schiedene Nähprojekte, wer weiß, wie      Diskutieren, Austauschen. Ein Ersatz-
lange die Beschränkungen dauern.          termin wird sich finden, ist aber nicht
Freitag: Fehlentscheidung, der Bau-       dasselbe.
markt schließt und jetzt habe ich keine   Am Karfreitag zum Gottesdienst zur
Farbe um den Korridor zu streichen.       Sterbestunde zu gehen entfällt. Auf
Sohn und Schwiegertochter haben           dem Weg nachdenken über das ver-
darauf bestanden, die Einkäufe für uns    gangene Jahr, das war mein Kirchen-
zu übernehmen. Beim Abliefern an der      weg.
Wohnungstür erklärt unser 8jähriger       Und im Anschluss an den Gottesdienst
Enkel: „ich komme nicht rein, ihr seid    fehlt uns der Besuch unserer Freundin.
alt und wir müssen auf euch aufpas-       Auch dieses Treffen auf eine Tasse Kaf-
sen.“ Ich bitte meinen Sohn, ihm den      fee war zu einem Ritual geworden
Begriff „Taktgefühl“ zu erklären.
Damit hatten wir die erste spürbare
Einschränkung, den fehlenden Kontakt
zur engsten Familie.
Meine Mutter lebt in einem Pflege-
heim. Noch vor dem offiziellen Be-
suchsverbot wurde gebeten, auf Besu-
che zu verzichten. Nun ist seit vier

                                                                                29
Coronatagebuch

Noch mehr werden wir den Gottes-           Wir wünschen uns sehr, dass die feh-
dienst zur Osternacht vermissen. In den    lenden Rituale nicht auf Dauer wegbre-
vergangenen Jahren jammerten wir ein       chen sondern im nächsten Jahr wieder
wenig rum wegen des Aufstehens zu          aufgenommen werden können. Nicht,
ungewohnter Zeit, aber genossen nach       als ob nichts gewesen wäre sondern
dem Gottesdienst den Ostersonntag.         froh, weil wir um ihren Wert wissen.

                                           Gudrun Brand

Kirchenpfleger arbeitet im Home Office
Auch ohne Corona arbeite ich als Kirchenpfleger viel von
Zuhause aus. So fällt mir die vollständige Umstellung auf Home Office nicht allzu
schwer. Haushaltsangelegenheiten, Abrechnungen und diverse Absprachen mit
dem Pfarrbüro und dem Kirchengemeindeamt lassen sich online und per Telefon
gut erledigen.
Weil in Corona-Zeiten einige Termine wegfallen, bleibt mir sogar mehr Zeit, Dinge
abzuarbeiten, nachzuholen und auf den laufenden Stand zu bringen.
Die übrige Zeit verbringe ich vor allem mit Garten- und Waldarbeit. Das warme
und frühlingshafte Wetter lädt dazu ja geradezu ein. Vor allem im Wald fühlt man
sich Gottes Schöpfung ganz nah. Alles grünt und blüht, die Vögel zwitschern, Rehe
und Hasen zeigen sich. Da fällt die Holzarbeit leicht und die Zeit wird mir nicht
lang.
So hat die Corona-Zeit für mich auch viele positive Seiten, die es erträglicher ma-
chen, dass der Kontakt mit Menschen deutlich reduziert ist.

Friedrich Wagner

30
Coronatagebuch

Wohltuende Zwangspause
Ich gehöre zu denjenigen, die der Krise durchaus etwas Positives
abgewinnen können, ohne sie dabei verharmlosen zu wollen. Sie
schenkt mir Zeit ‒ Zeit nur für mich. Die von der Regierung angeordnete Aus-
gangsbeschränkung führte zu einer Zwangspause, die ich mir sonst nicht gegönnt
hätte. Dies bedeutet Entschleunigung: Homeoffice, keine Termine außer Haus,
einfach einmal Ruhe und die eigenen vier Wände nicht nur zum Übernachten.

Alleine dadurch, dass die tägliche Fahrt ins Büro wegfällt, bleiben mir zwei Stun-
den und zwanzig Minuten mehr Tag zum Leben ‒ Zeit zum Lesen, Träumen, Spa-
zierengehen, für längst überfällige Aufgaben und Projekte.

Ich arbeite als Referentin im Geschäftsführungsbüro eines Unternehmens, das eine
kritische Infrastruktur betreibt. Wir sind systemrelevant und haben Arbeit ‒ auch
mit Corona.

Seit Mitte März erledigen meine KollegInnen und ich diese größtenteils von zu
Hause aus. Wenn jemand ins Büro fährt, dann nur nach Absprache und unter Ein-
haltung der bekannten Regeln. Wir waren schon vor der Krise informationstech-
nologisch sehr gut aufgestellt, sodass unser Tagesgeschäft, wenn auch mit man-
chen Einschränkungen, weiterläuft. Wir telefonieren und treffen uns in virtuellen
Konferenzräumen. Persönliche Begegnungen und der informelle Austausch auf
dem Gang fehlen.

Ich muss mein häusliches Arbeitszimmer mit niemandem teilen und auch der
Drahtseilakt zwischen Arbeit, Betreuung und Beschulung der Kinder und Haushalt
bleibt mir erspart.

Trotzdem hoffe ich, dass aus der Zwangspause kein Dauerzustand wird. Durch
moderne Technologien kann man zwar vieles überbrücken, aber die zwischen-
menschliche Begegnung eben doch nicht ersetzen.

Alexandra Schicktanz

                                                                               31
Coronatagebuch

Meine Erfahrungen mitten in der CORONA-Krise

Das Corona-Virus stellt unseren Alltag     engagiertes Arbeiten bekommen. Ich
auf den Kopf. Viele Beschränkungen,        möchte dieses Lob auch an Sie weiter-
Veränderungen und Unsicherheiten           geben. Wir haben diese Arbeit nur ge-
können Ängste oder sogar Aggressio-        meinsam leisten können. Vielen Dank
nen hervorrufen. So reagierten auch        für Ihr Engagement, Ihre Hilfe und die
einige meiner Arbeitskollegen teils        gute Zusammenarbeit. Ich hoffe, dass
(über)ängstlich und verschanzten sich      wir alle gemeinsam gut durch diese
im Home-Office, sodass für die verblei-    schwierige Zeit kommen. Wir alle tra-
benden Kollegen Mehrarbeit unter           gen damit zur Wahrung des sozialen
erschwerten Bedingungen zu bewälti-        Friedens in unserem Land bei. Bleiben
gen war. Manche Kollegen kamen da-         Sie gesund und passen Sie auf sich
durch an ihre Grenzen und reagierten       auf.“
teils panisch mit ungerechtfertigten
Vorwürfen. Eine schwierige Zeit für        Das macht Mut und gibt neue Kraft für
viele von uns, die wir in diesem Aus-      die Herausforderungen, die in den
maß schon lange nicht mehr oder noch       nächsten Tagen, Wochen und Monaten
nie erleben mussten.                       auf uns warten und ebenfalls zu bewäl-
                                           tigen sind. Ich finde, dass gerade in so
Auf der anderen Seite kommen täglich       einer Krise unser Glaube auf eine be-
neue Dankesmails und Durchhalteparo-       sondere Probe gestellt wird. Trotz aller
len herein, die Mut machen, in der         Anfechtung, standhaft zu bleiben und
Krise sich auf das Wesentliche zu kon-     Ruhe zu bewahren. Eine Ruhe und Ge-
zentrieren. Nachfolgend ein Beispiel       lassenheit, die auf tiefem innerem Frie-
aus der Führungsebene meines Kunden:       den gründet, den allein Jesus Christus
„Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbei-      schenken kann.
ter unserer externen Dienstleister, drei
Wochen intensiver Arbeit zur Bewälti-
gung der Corona-Krise haben wir hin-
ter uns. Dabei stellen die Services des
Geschäftsbereiches gerade in dieser
Situation die essenzielle Basis für die
Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes
in den Dienststellen dar. Wir haben in
diesen Tagen viel Lob für schnelle Lö-
sungen, Plattform-Erweiterungen und

32
Coronatagebuch

Gerade in dieser österlichen Zeit sollten   sein Vertrauen auf den Sohn Gottes
wir uns auf die größte Liebesgeschichte     setzt, nicht zugrunde gehen, sondern
der Menschheit besinnen, wo Jesus           ewig leben.“ (Johannes 3,16; GN 1982)
Christus für uns alle den Weg ins Leben
und Himmelreich gebahnt hat, indem          Ich wünsche Ihnen/euch allen dieses
er für unsere täglichen Verfehlungen        mutmachende Vertrauen auf Jesus
ans Kreuz gegangen, gestorben und           Christus unseren Herrn und Heiland
auferstanden ist. „Denn Gott liebte die
Menschen so sehr, dass er seinen ein-       Markus/Mike Neugebauer
zigen Sohn hergab. Nun wird jeder, der

                          An einen Gott glauben, heißt,
                               die Frage nach dem Sinn des Lebens
                               verstehen.
                               An einen Gott glauben, heißt sehen,
                               dass es mit den Tatsachen der Welt
                               noch nicht abgetan ist.
                               An einen Gott glauben, heißt sehen,
                               dass das Leben einen Sinn hat.

                                                           Ludwig Wittgenstein

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Coronatagebuch

„Frühlingszeit im Regenbogenland“ –
trotz der aktuellen Lage
In der Corona-Krise, sind wir für euch (telefonisch) und besonders für eure Kinder
jeden Tag da. Viele Situationen fordern uns heraus, doch wir haben uns auf die
Fahne geschrieben, das Beste daraus zu machen und unseren Kindern eine beson-
dere Zeit hier in unserer Notbetreuung zu machen.
Jeden Tag überlegen wir uns ein anderes Angebot: wir bauen Höhlen, sind viel im
Garten, kochen und backen zusammen, nutzen das schöne Frühlingswetter aus um
zu Rutschen, zu Schaukeln, im Sand zu spielen und wir haben unsere Wasserbahn
angestellt, wir nutzen die Turnhalle und bieten Bastelangebote an.
Da gerade Osterzeit ist und in diesem Jahr leider keine Nestersuche stattfinden
kann, war der Osterhase bereits fleißig, hat das sonnige Wetter genutzt, die Kinder
zu Hause besucht und ihre Nester bereits versteckt. Was für eine Überraschung
war das für die Kinder, als plötzlich das Osternest vor der Tür stand 
Damit die Eltern ein wenig auch zu Hause entlastet werden, haben sich die Erzie-
herinnen etwas überlegt: Sie filmten sich selbst beim Bilderbuchlesen und stellten
diese Videos den Eltern zur Verfügung… so kommt der Kindergarten auch ein biss-
chen zu den Kindern nach Hause.

          Rutsche und Wasserbahn erfreuen
          sich großer Beliebtheit

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Coronatagebuch

Und mit den Kindern entstand in dieser Notgruppen-Zeit sogar ein kleines eige-
nes Kindergarten-Lied über die jeweiligen Gruppen „Pinguine, Frösche und Spat-
zen“:

Das Regenbogenland – Lied (Melodie nach dem Schlumpf-Lied) 03.04.2020

Die Regenbogenkinder hier,             Die Pinguine mögen Eis,
streichen Farbe auf Papier             denn draußen ist es ziemlich heiß.
Die Regenbogenkinder hier,             Die Pinguine möchten raus,
sind alle ein bestimmtes Tier.         und bauen sich ein Igluhaus.
Lalalalalalalalalala…..                Lalalalalalalalalala….

Die Frösche mögen ihren Teich,         Die Spatzen sind die kleinsten hier,
und spielen gerne einen Streich.       und besitzen große Neugier.
Die Frösche schnappen sich die Flie-   Die Spatzen fliegen Tag ein Tag aus,
gen,                                   und freuen sich auf ihr zu Haus.
wenn sie auf einmal Hunger kriegen.    Lalalalalalalalalala….
Lalalalalalalalalala…..

Die Erzieher haben großen Spaß,        Es gibt noch weitere Verse über un-
und beißen auch mal in das Gras.       sere einzelnen Erzieher (aber nicht
Die Erzieher spielen mit den Kids,     für die Öffentlichkeit )
und machen auch mal einen Witz.
Lalalalalalalalalala….

Wir wünschen Ihnen, trotz der gegebenen Umstände eine frohe Osterzeit, besinn-
liche Festtage und Gottes Segen!

Jenny Rühl

                                                                              35
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