KLEIN, BUNT UND LEISTUNGSSTARK: AUSBAU DES GLASFASERNETZES STARTET - EINGEHEIZT: 10 JAHRE FERNWÄRME VON DER MIRO / STORAENSO BALD AM NETZ ...
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Nr. 1/2022 Eingeheizt: 10 Jahre Fernwärme von der MiRO / StoraEnso bald am Netz Betriebsführung für den Stadtbahntunnel „Gemeinsam erfolgreich in die Zukunft.“ Klein, bunt und leistungsstark: Ausbau des Glasfasernetzes startet
AKTUELL 3 Facelifting fürs WIR / Wechsel beim Layouter 4 Ausbau des Glasfasernetzes startet 8 Superwahljahr 2022 9 NEWS 12 Corona: Lockerungen versus Schutzmaßnahmen 14 Vertrieb aktuell: Digitale Vertriebs- plattform und Neukundenakquise 20 Im Fokus: Trinkwasser als kostbares Gut 21 Ein Storchennest für Hohenwettersbach INTERVIEW 6 Robin Birk und Stefan Sambas (TD) zum Glasfaserausbau HINTERGRUND 10 Eingeheizt: 10 Jahre Fernwärme aus der MiRO / StoraEnso bald am Netz 13 Erdgas: knapp und extrem teuer / Großhandelspreise auf Rekordhöhe 16 Stadtbahntunnel: Kundenservice vom Bau bis zur 24/7-Betriebsführung 18 Wasserstoffstrategie: Kleiner Energieträger mit großer Zukunft 22 Gesund von zu Hause arbeiten AUSBILDUNG 21 Fachkraft für Lagerlogistik: Der Erste ist fertig UMWELT 24 Klimafreundlich essen? KAnn ich! Titelbild: Siegerbild des Fotowettbewerbs „Miteinander auf Distanz“: Mitarbeiter HOBBY / SERVICE / TIPPS der Abteilung Straßenbeleuchtung (D-DB) ziehen an einem Strang bezie- 26 Motoballer Sascha Rösch: Mit Speed hungsweise Kabel, natürlich mit ausreichend Corona-Sicherheitsabstand und Ball über den Asphalt von jeweils 2 Metern. Von vorne nach hinten: Marcus Dinkeldein, Andreas 28 Unterwegs in Naturschutzgebieten: Hofer, Jannis Herberger und André Steinke. Im Hintergrund ist das Mon- tagefahrzeug mit dem Kabeltransportanhänger zu sehen. Am Tag der Nur gucken, nicht anfassen Aufnahme zog das Team von D-DB in der Rüppurrer Straße im Bereich PERSONALIEN Mendelssohnplatz Signal- beziehungsweise Steuerkabel vom Schacht 30 Personalnachrichten über die Kabelschutzrohre in den Steuerschrank und den Masten des Ver- kehrsleitsystems ein. Dies war zudem der abschließende Standort beim Großprojekt „Verkehrsleitsystem Wildparkstadion“. Fotograf: Manfred Weiß (D-DB) IMPRESSUM Magazin der Mitarbeiter*innen Tel.: 0721 599-1054 Druck: und Rentner*innen silke.weber@stadtwerke-karlsruhe.de Druckerei der Stadtwerke Redaktion: Auflage: 2.000 Exemplare Markus Schneider (verantw.) Herausgeber: Silke Weber Bilder: Stadtwerke Karlsruhe, Stadtwerke Karlsruhe GmbH Redaktionsschluss: 25.03.2022 Adobe.Stock Unternehmenskommunikation Gestaltung: Claudia Henkes, Henrike Jordan, 76127 Karlsruhe FKM VERLAG GMBH, www.fkm-verlag.com 2
AKTUELL Facelifting fürs WIR Nach über drei Jahrzehnten ein Wechsel beim Layouter Unser WIR hat schon einige Jahre das WIR und natürlich auch alle, die es und in diesem Sinne entschieden wir auf dem Buckel. Ganz genau 34 Jahre! über die Jahrzehnte begleiteten und uns Ende vergangenen Jahres, nach Anfang 1988 erschien das Mitarbeiter- weiterentwickelten, erlebten viele Ver- jahrzehntelanger gut eingespielter Zu- magazin zum ersten Mal. Geschrieben änderungen. Die Welt wurde digital. Re- sammenarbeit mit dem Designstudio von Hand, abgetippt mit elektrischer aktionszeiten in puncto Aktualität und Vogt in der Gestaltung neue Wege zu Schreibmaschine, zusammengeklebt auch die Produktionszeiten verkürzten gehen, frischen Wind ins Mitarbeiterma- auf dem Reißbrett, abfotografiert für sich immer mehr, der redaktionelle An- gazin zu bringen. Nun ist der Karlsruher die Druckfilmherstellung und dann ge- spruch wuchs, und die Möglichkeiten FKM Verlag für das Layout unseres WIR druckt auf einer großen Offsetmaschine, der Gestaltung sowie die Verzahnung zuständig und hat ihm mit dieser ersten die damals noch Bestandteil unserer mit dem Intranet hielten das WIR über neu gestalteten Ausgabe ein tolles Face- Hausdruckerei war. all die Jahre als eine wichtige Konstante lifting verpasst. Wir wünschen Ihnen viel der internen Unternehmenskommuni- Freude mit dem Heft und freuen uns Ein „alter Herr“ ist unser WIR-Magazin kation. Sich stetig weiterzuentwickeln, sehr über Ihr Feedback! aber deswegen noch lange nicht, denn sehen wir als den Schlüssel zum Erfolg Silke Weber, VK „NEUES LAYOUT FÜR IHR LESEVERGNÜGEN“ Gregor Wick, Leiter der FKM VERLAG GMBH: „Liebe Stadtwerke-Mitarbeiter*innen, Verlagsleiter Gregor Wick wir haben Ihrem WIR eine neue Op- mit seinem Team der tik gegeben sowie Ihre inhaltsstar- FKM VERLAG GMBH ken und vielfältigen Beiträge in ein grafisch zeitgemäßes Layout gesetzt – mit einer ansprechenden Farbwelt und leserfreundlich luftig-lockeren aktion Strukturen. Um gleich beim ersten Red Dr. Andreas Berger, Durchblättern die Übersichtlichkeit k-Office Johanna Thieme, Bac zu verstärken, orientierten wir uns an der Stadtwerke-Farbwelt und ordne- Redaktion enter, ten jeder Themenrubrik eine andere Claudia Henkes, Gra fik Sabine Krieg, Redakt ion Christian Zeh Farbe zu. Durch typografische Ele- fik Henrike Jordan, Gra mente wie verschiedene Schriftar- ten, Schriftschnitte und Satzspiegel WIR stehen und die starke Basis des arbeitungsprogramme und schöp- erhöhen wir die Abwechslung und Unternehmens darstellen, haben fen zusätzlich, wenn angebracht, den Facettenreichtum im Magazin. wir das auch in einem auffälligen aus einem thematisch passenden So wollen wir die Lesefreundlichkeit Schriftzug des „WIR“ typgrafisch ver- Bilderpool. Wir wünschen Ihnen verbessern und Sie auf jeder Seite deutlicht. Wichtig ist uns auch, dass viel Freude beim Lesen des neuen neu einladen, ins Thema zu schmö- die Auflösung und Farbqualität der WIR-Mitarbeitermagazins. Herzliche kern. Da Sie, liebe Mitarbeiter*innen Fotos und Bilder im Magazin optimal Grüße und einen guten Start in das der Stadtwerke, im Mittelpunkt der sind. Dafür nutzen wir unsere Bildbe- Frühjahr, Ihr FKM-Team!“
AKTUELL Jetzt ist es so weit: Ausbau des Glasfasernetzes startet Nach erfolgreicher Vorvermarktungsphase ist klar, dass wir noch im Sommer in der Oststadt mit der Verlegung von Glasfaserkabeln für Internet auf Highspeed-Level beginnen. KA GLASFASER FÜR DIE OSTSTADT • ca. 36 km Trasse • ca. 260 km Kabel • 36 Netzverteiler-Standorte • 1 PoP (Point of Presence) im Keller der Betriebsstelle Ost • Baustart: Sommer 2022 4
AKTUELL W Im Dialog – KA-Glasfaser – 10.02.2022 ir sorgen nicht nur für eine Schematischer Netzaufbau zuverlässige Versorgung mit Strom, Erdgas, Fernwärme und Trinkwasser in Karlsruhe, sondern FRA ab diesem Jahr auch für schnelles Inter- net“, erklärte der Technische Geschäfts- GF-NVT führer Dr. Olaf Heil in einer Presseinfor- ONT TelemaxX mation zu Jahresbeginn, nachdem die Rechenzentrum - IPC4 PoP (je Stadtteil) (Hagsfeld) ONT Vorvermarktungsphase das Interesse ONT an unseren Glasfaserprodukten gezeigt hatte. Er sieht den Ausbau der Glas- GF-AP fasertechnologie als unabdingbar für das Voranschreiten der Digitalisierung, NE2 NE3 NE4 die immer schnellere Möglichkeiten zur Datenübertragung fordert. Glasfaserka- VOM GLASFASER- bel übertragen Lichtsignale über weite Strecken mit Lichtgeschwindigkeit und ANSCHLUSS PROFITIEREN hoher Datenkapazität. „Unsere Glas- faserprodukte sind mit symmetrischem eine schnelle und stabile Internetver- Wer als Bewohner*in der Karls- Up- und Download bis hin zum Gigabit- bindung zu haben – ob für Homeoffice, ruher Oststadt an einem Glasfaser- bereich sowie mit garantierten Band- Videokonferenzen, Homeschooling oder anschluss interessiert ist, findet breiten bestens für die Anforderungen Streamings.“ Schnell und stabil kann weitergehende Informationen unter der Zukunft gerüstet“, so Dr. Heil. jedoch bei herkömmlichen Kupferlei- www.ka-glasfaser.de. Bürger*in- tungen schon mal schwierig werden, nen, die bereits einen Glasfasertarif Damit punkten wir: Direkte wenn die gesamte Nachbarschaft im bei den Stadtwerken abgeschlossen Verbindung garantiert bestellte Netz unterwegs ist und es aufgrund der haben, können „Freunde werben“ Internetgeschwindigkeit geteilten Leitung zu Einbrüchen in der und finanziell profitieren. Zudem Erste Bürgermeisterin und Aufsichts- Übertragungsleistung kommt. Die Glas- gibt es Vorteile für Bestands- ratsvorsitzende der Stadtwerke Gab- faser der Stadtwerke wird durchgängig kund*innen der Sparten Strom riele Luczak-Schwarz unterstrich die und bis in die Wohnung der Kund*in- und Gas. Immobilienbesitzer*innen Dringlichkeit einer guten Infrastruktur. nen verlegt. Sie bekommen mit dieser erhalten bis zum Beginn der Bau- „Wir brauchen Geschwindigkeit beim direkten Verbindung zuverlässig die tätigkeiten weiterhin stark vergüns- Glasfaserausbau in Karlsruhe. Die Co- Geschwindigkeit, die sie bestellt haben. tigte Konditionen für den Glasfaser- rona-Pandemie hat uns allen deutlich Anke Hoffmann, VK hausanschluss. aufgezeigt, wie wichtig es ist, zu Hause 5
INTERVIEW Klein, bunt und leistungsstark In Karlsruhe kommt die Digitalisierung voran, auch dank der Stadtwerke, die das Glasfasernetz ausbauen und zunächst in der Oststadt damit starten. Robin Birk und Stefan Sambas (beide TD) sind ge- meinsam mit den Kolleg*innen vom Netzservice für den Glasfaserausbau in der Oststadt zuständig. Robin Birk, Produktmanager Lichtwellenleiter bei TD, und sein Kollege Stefan Sambas, Verantwortlicher für die LWL-Technik, erläutern der WIR-Redaktion den technischen Hintergrund. K upferkabel wurde vor vielen Jahr- und wächst, und das gute alte Kupfer- Möglichkeiten zur Datenübertragung. zehnten gelegt. Über dieses wurde kabel kommt langsam, aber sicher an Mit ihr sind deutlich höhere Leistungen früher nur telefoniert. Dann kam seine Leistungsgrenze. Das Zauberwort und Geschwindigkeiten als bei Kupfer- der Datentransfer dazu. Wir kennen alle der Zukunft heißt Lichtwellenleiter, kabeln möglich. Sie wird bis ins Haus noch das Piepsen des Faxgerätes. Dann eine der wichtigsten Technologien verlegt und kann über 1.000 Megabit kam DSL mit 100 Megabit pro Sekunde. für die Digitalisierung. Die Glasfaser- pro Sekunde erreichen. Doch der Bedarf an Bandbreite wächst technologie ist eine der schnellsten 6
AKTUELL Glasfaser ist im Zuge der Digitali- 110 mm notwendig. Das Gasfaserkabel, Was versprechen sich die Stadtwerke sierung alternativlos, sie ist quasi das in das Mikrorohr eingeblasen wird, vom Glasfaserausbau? Denn dieses ihr Rückgrat. Wie funktioniert diese ist gerade einmal 3 mm dick. Im Keller Segment gehört ja bislang nicht zum Technologie? enden Mikrorohr und Kabel an einem Kerngeschäft. Können wir, was das Robin Birk: Die bisherigen Techno- Glasfaserverteiler. Im Gebäude selbst Know-how der Verlegung, aber auch logien waren eigentlich nicht zur Über- gibt es verschiedenste Möglichkeiten, das Produkt selbst anbelangt, mit den tragung von Daten vorgesehen, DSL in die Wohnungen zu gelangen. Mögli- Firmen vom Fach mithalten? Und gab verwendet Telefonkabel, und Coaxial che Wege sind vorhandene Kabelzüge, es Überlegungen einer Kooperation wurde ursprünglich zur Übertragung stillgelegte Kamine oder auch eine Ver- mit solchen Unternehmen, um Syn- von TV entwickelt. Die Glasfasertech- legung auf und unter dem Putz über ergien zu nutzen? nologie wurde aber speziell für die das Treppenhaus. Welcher Weg genutzt Robin Birk: Über die TelemaxX und Übertragung von Daten entwickelt. wird, wird im Zuge einer Gebäudebe- durch T-IKN sind wir bereits seit Diese geschieht hier mit Lichtsignalen. gehung zusammen mit dem Eigentü- einigen Jahren erfolgreich auf dem Das Übertragungslimit der Faser liegt mer abgestimmt und festgelegt. Glasfasermarkt im Großkundenbereich daher, bis auf geringere Einschrän- aktiv. Wir planen, bauen und betrei- kungen durch Dämpfungsverluste, in Welche Länge wird das Glasfasernetz ben bereits ein großes LWL-Netz in Lichtgeschwindigkeit. insgesamt in der Karlsruher Oststadt Karlsruhe. Wir haben alle Schulen und haben? Wie ist der zeitliche und bau- viele städtische Gebäude mit Glasfaser Wir bieten unseren KA Glasfaser- liche Ablauf geplant? Wann und wo versorgt. Neu ist, dass wir nun auch Pri- Kund*innen einen sogenannten FTTH- geht es los? Und wo genau wird über- vatkund*innen mit Glasfaser und den Anschluss. Was ist das, und welche all das Glasfaserkabel verlegt? dazugehörigen Produkten versorgen Vorteile bietet ein solcher Anschluss? Stefan Sambas: Nach aktueller Pla- werden. Glasfaser ist heute bereits Teil Robin Birk: FTTH ist die Abkürzung nung soll der Bau noch im Sommer der Grundversorgung und ergänzt für „Fiber to the home“. Die Glasfaser- beginnen. Wir starten bei unserem unser Produktportfolio im Privatkun- leitung wird nicht mehr nur bis zum PoP (Point of Presence) im Keller der denbereich daher ideal. Bau, Erhalt und Verteilerkasten auf dem Bürgersteig Betriebsstelle Ost. Von dort aus werden Erneuerung unserer Versorgungsnetze oder in den Keller des Hauses, sondern wir uns über mehrere Wege in die Ost- haben für uns schon immer höchste direkt in die Wohnung verlegt. Beim stadt vorarbeiten und Stück für Stück Priorität und mit unserem Netzservice, DSL-Anschluss beeinflusst die Entfer- das Glasfasernetz errichten. Die Ver- der den Glasfasernetzausbau durch- nung zum nächsten Verteilerkasten die legungen müssen entlang der Gebäude führt, auch denjenigen mit der größt- Geschwindigkeit. Nutzer*innen eines im Gehweg durchgeführt werden. Dies möglichen Expertise in Karlsruhe. Das solchen Kabelanschlusses müssen mit bedeutet dementsprechend auch Tief- ist unsere Stadt, und wir haben den Geschwindigkeitseinbußen leben, wenn bau in nahezu jedem Gehweg der Ost- Überblick über den ober- und unter- zu Spitzenzeiten viele Anwender*innen stadt. Das LWL-Netz der Stadtwerke in irdischen Leitungsbau. gleichzeitig darauf zugreifen. „KA Glas- der Oststadt wird im Endausbau etwa faser“ punktet dagegen mit verlust- 36 Kilometer Trassenlänge haben. Kooperationen mit etablierten Inter- freiem Datenfluss, hoher Reichweite, netprovidern werden intensiv unter- geringer Störanfälligkeit und maximaler Welche baulichen Herausforderungen sucht. Aber wir haben als Partner der Übertragungsrate. sind zu erwarten? Bürger*innen und als der Versorger in Stefan Sambas: Ein Projekt in der Karlsruhe eine herausragende Position. Wie dick ist so ein Glasfaserkabel und Größe eines ganzen Stadtteils bringt Man vertraut uns. Der Einstieg in den sind hierfür große Bohrungen an der durchaus einige Herausforderungen mit Telekommunikationsmarkt und als Hauswand notwendig? Wie kommt die sich. Zum einen die Baukoordination mit Anbieter selbst aufzutreten, ist aktuell Glasfaser dann weiter vom Keller bis anderen Bauvorhaben in der Oststadt die wirtschaftlich attraktivste Option in die Wohnung? Welche Baumaßnah- und das dazugehörige Verkehrskonzept für die Stadtwerke. Die Entscheidung men sind hierfür erforderlich? (Fußgänger, Radfahrer und PKW), immer für den Ausbau von Glasfaser in der Stefan Sambas: Die Gebäude werden mit Blick darauf, die Einschränkungen Karlsruher Oststadt als erstem Stadtteil mit sogenannten Mikrorohren ange- für die Anwohner*innen so gering wie ist nun der Anfang. Mit diesem neuen bunden. Sie haben einen Außendurch- möglich zu halten. Zum anderen unter Geschäftsfeld LWL werden wir unser messer von 7 mm. Um das Mikrorohr den gegebenen Rahmenbedingungen Unternehmen für die Zukunft stärken durch die Hauswand ins Gebäude für den Bau, die Kund*innen schnellst- und gleichzeitig Karlsruhe auf den Weg einzuführen, ist lediglich eine Bohrung möglich und entsprechend dem Bau- ins Gigabit-Zeitalter begleiten. mit einem Durchmesser von maximal zeitenplan anbinden zu können. 7
AKTUELL Superwahljahr 2022 I DIRK GÜMPEL, n diesem Jahr finden fünf Wahlen für diverse Gremien in unserem Kon- Im INTRANET unter „Wahlen / VORSITZENDER zern statt. Der neue Betriebsrat der Aktuelles“ informieren die Wahl- DES BETRIEBSRATS: vorstände über die Termine, Ab- Stadtwerke, des Netzservices und der Kommunalen Dienste für die kommen- läufe und Ergebnisse der Wahlen. den vier Jahre wurde bereits am 15. und 16. März gewählt. Die Wahlbeteiligung wähler*innen ist vergleichbar mit dem lag bei 46 Prozent. Etwa 366 Mitarbei- bei der Betriebsratswahl. ter*innen gaben ihre Stimmen per Brief- wahl ab. Zeitgleich fand auch die Wahl Nun folgen im Mai die Wahlen für des Aufsichtsrats der Stadtwerke statt. den Aufsichtsrat der KVVH. Und im Dieses Gremium wird alle fünf Jahre neu Herbst werden dann noch die Jugend- gewählt. Ebenfalls rund 46 Prozent der und Auszubildendenvertretung und die „Das Jahr 2022 ist wirklich ein Wahlberechtigten wählten hierfür ihre Schwerbehindertenvertretung gewählt. Superwahljahr mit insgesamt Kandidat*innen. Der Anteil der Brief- Silke Weber, VK fünf für das Unternehmen wich- tigen Wahlen. In dieser Dichte passiert das nur alle 20 Jahre! Eine Riesenaufgabe, die uns das BETRIEBSRAT Stimmen ganze Jahr über beschäftigt und 1. Dirk Gümpel, BR 431 die ohne die vielen freiwilligen 2. Nicole Amberger, V-CG 311 Helfer*innen kaum zu stemmen 3. Elke Chemelli-Franz, T-TQ 243 wäre. Hierfür ein ganz herzliches Dankeschön! 4. Susanne Hybl, UW 227 5. Dirk Freitag, N-LS 226 Und natürlich auch ein Dank 6. Joachim Oettinger, T-PS 225 an die Kandidat*innen, die sich 7. Jürgen Kollum, AS 204 bereit erklären, sich neben ihrer 8. Thomas Vogel, T-GF 201 beruflichen Tätigkeit ehren- 9. Martina Ganz, V-CG 166 amtlich für ihr Unternehmen zu 10. Björn Sassadeck, N-IA 164 engagieren. Während sich die 11. Thorsten Eisen, N-ZM 144 Betriebsräte mit ganz konkreten 12. Christian Zeisluft, AS 141 Themen zum Wohl der Mit- 13. Helmut Banscher, T-PE 124 arbeiter*innen beschäftigen 14. Tim Hoock, T-TW 123 und Ansprechpartner*innen für 15. Holger Vogel, N-ZD 121 diese sind, sind die Aufgaben der Aufsichtsräte etwas abstrak- In der konstituierenden Sitzung des neu gewählten Betriebs- ter: Sie haben die Aufgabe, das rats am 24. März wurden Dirk Gümpel zum Vorsitzenden Unternehmen in seiner Strate- sowie Susanne Hybl und Thomas Vogel als freigestellte gie zu begleiten, aber auch zu Mitglieder gewählt. überwachen. Ob Betriebs- oder Aufsichtsrat: Beide Ämter er- fordern viel Engagement und das on top zur täglichen Arbeit. AUFSICHTSRAT STADTWERKE Stimmen Mit viel Engagement, Idealismus, 1. Dirk Gümpel, BR 442 Hartnäckigkeit und vor allem 2. Nicole Amberger, V-CG 347 Empathie helfen sie mit, die 3. Udo Unger, Rentner 264 Stadtwerke-Welt ein bisschen 4. Thomas Vogel, T-GF 243 besser zu machen.“ 5. Christian Zeisluft, AS 190 8
AKTUELL Neue Abteilung Fuhr- NEWS parkmanagement Neuer Geschäftsführer für die BES Neuer Geschäftsführer für die BES: Die BES – Badische Ener- Seit Anfang des Jahres ist das bishe- gie-Servicegesellschaft, eine Tochter der Stadtwerke und rige Sachgebiet „Fuhrpark“ (T-GZF) Hoepfner Bräu, hat mit Enno Steffens (48) seit Anfang Ja- inklusive der KFZ-Werkstatt die nuar einen neuen Geschäftsführer. Er löst in seiner Funktion eigenständige Abteilung „Fuhrpark- Lars Ziegenbein ab. Steffens bringt langjährige Erfahrungen management“ (T-GM). Die Leitung aus der Energiewirtschaft mit. Was ihn antreibt, ist, die Wirt- liegt weiterhin bei Manfred Brau- schaft hin zu einer klimafreundlichen und nachhaltigen Zukunft zu entwi- sam. So gestärkt können die Her- ckeln. Daher sieht er die BES mit den innovativen Konzepten für Mieterstrom, ausforderungen der Veränderungen Ladestrom und effizienter klimafreundlicher Energieerzeugung für Areale und unseres Fuhrparks in Richtung Quartiere als wichtigen Baustein, um die Energiewende voranzutreiben. alternative Antriebstechnologien in Angriff genommen werden. Gleichzeitig wurde die „Zentralwerk- statt“ (T-GZZ) in das Sachgebiet „Bauwesen“ (T-GFB) der Abtei- lung T-GF integriert. Diese heißt nicht mehr „Facility Management“, Meilenstein fürs Karlsruher Klima sondern „Flächen- und Immobilien- management“ unter der Leitung von ViDia Kliniken in Rüppurr stellten auf Karlsruher Fernwärme um / Bau- Michael Schaub. Die bisher in ver- arbeiten an der Fernwärmehaupttrasse nach vier Jahren abgeschlossen schiedenen Abteilungen verorteten Für die Stadtwerke ging mit den ViDia Werkstätten von TG wurden somit Kliniken am Standort Rüppurr einer der zusammengeführt. größten Karlsruher Fernwärmeabnehmer ans Netz. Gleichzeitig ist die Leitung zum Krankenhaus der Endpunkt der Fernwär- mehaupttrasse nach Rüppurr. Vier Jahre bauten wir an der rund vier Kilometer langen Leitung, die hinter dem Haupt- bahnhof startet und entlang der Rüppurrer Stadtwerke aus der Straße mit Abzweigungen in die anliegen- den Gebiete verlegt wurde. Vor allem die Region kooperieren aufwendige 15-monatige Unterquerung Gabriele Luczak-Schwarz (Erste Bürger- meisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der der Südtangente mithilfe des Microtun- Mit dem Ziel, gemeinsam die neling-Verfahrens und die hohen Grund- Stadtwerke), Richard Wentges (Vorstands- Zukunft zu gestalten und innova- vorsitzender der ViDia Kliniken, links im wasserstände in Rüppurr stellten beson- tive Projekte zu entwickeln und Bild) und Stadtwerke-Geschäftsführer dere Herausforderungen dar. Die weitere umzusetzen, unterschrieben die Michael Homann präsentierten Anfang Anbindung der anliegenden Gebiete an die Stadtwerke Baden-Baden, Bretten, Februar gemeinsam die neue Fernwärme- Haupttrasse erfolgt nun Stück für Stück in anlage der ViDia Kliniken in Rüppurr. Bruchsal, Rastatt und Karlsruhe den nächsten Jahren. Ende Februar eine Kooperations- Anke Hoffmann, VK vereinbarung. Sie reagieren damit auf den sich stark wandelnden FERNWÄRME Gabriele Luczak-Schwarz: Energiemarkt, der die kommuna- FÜR ViDia „Die Erschließung von Rüppurr ist ein len Energieversorger häufig mit weiterer gelungener Meilenstein des Fern- den gleichen Herausforderungen Die ViDia Kliniken in Rüppurr wärmenetz-Ausbaus, eines der größten und Fragestellungen konfron- stellten von Erdgas auf Fern- Klimaprojekte in Karlsruhe und ganz Süd- tiert. Es sollen Synergien genutzt, wärme um. Zwei Millionen deutschland.“ Know-how ausgetauscht und Euro investierte das Unterneh- Kosten und Risiken auf mehrere men in die klimafreundliche Schultern verteilt werden. Zudem Heiztechnologie. Umgerech- Michael Homann: sollen durch gemeinsames daten- net spart es bis zu 2.524 Ton- „Die Fernwärme ist der Schlüssel zur Karls- basiertes Testen und Lernen neue nen CO2 im Jahr im Vergleich ruher Klimawende. Alles, was wir heute in Produkte schneller und effizienter zu ihrer alten Dampfkessel- den Ausbau investieren, ist eine Investition in auf den Markt gebracht werden. anlage ein. die Zukunft.“ 9
HINTERGRUND Eingeheizt 10 Jahre Fernwärme aus der Raffinerie MiRO Um die Prozessabwärme der MiRO einzusam- meln, wurden hochmoderne Wärmetauscher auf dem Raffineriegelände installiert. V or gut zehn Jahren wurde erst- Ein Modellprojekt zu einer umwelt- mals industrielle Abwärme aus schonenden Wärmeversorgung, das die Stadtwerke-Geschäftsführer der Mineraloelraffinerie Ober- Bundesregierung zum Leuchtturmpro- Dr. Olaf Heil: rhein (MiRO) zur Wohnungsheizung in jekt mit bundesweitem Vorbildcharakter die Stadt transportiert. Das gemeinsame erklärte und mit fünf Millionen Euro Projekt der Stadtwerke und der Raffine- „Wir reduzieren mit förderte. Allein durch die Nutzung der rie war damals eine Neuheit. Es stellte erstmalig eine Verknüpfung der Abwär- der Abwärme Koh- MiRO-Abwärme reduziert sich der CO₂-Ausstoß gegenüber herkömm- me einer Raffinerie mit einem großen le, Gas und Öl als lichen Beheizungsarten – heute jedes Fernwärmesystem dar. Wärme aus den Jahr um über 100.000 Tonnen – eine der Prozessanlagen der MiRO, die technisch Primärenergieträger größten Umweltinitiativen in ganz Süd- vertretbar nicht mehr in den Prozes- deutschland. sen verwendet werden konnte und bis und leisten so einen dahin ungenutzt an die Umgebung abgegeben worden war, konnte nun als erheblichen Beitrag Entscheidender Impuls für den Ausbau der Fernwärme Wärmeenergie in Leitungen eingespeist zur Vermeidung Insgesamt gab die Abwärmenutzung werden und Wohnungen erwärmen. Die aus der Raffinerie den entscheidenden Wärmemenge aus der MiRO reicht, um von CO2. “ Impuls für den Ausbau der Fernwärme rund ein Drittel aller Karlsruher Wohnun- in Karlsruhe. Rund 200 Millionen Euro gen zu versorgen. investierten die Stadtwerke seither in 10
HINTERGRUND den Bau einer neuen Hauptleitung und anteil für die Karlsruher (Fern-)Wärme- ging die Nachbargemeinde Rhein- die Erschließung neuer Stadtteile wie wende. stetten mit ans Karlsruher Netz. Und Oberreut, Durlach und Rüppurr. Weitere momentan sind die Bauarbeiten zur 60 Millionen Euro sind für die nächsten Mittlerweile ist die Fernwärme aus Einbindung der Papierfabrik Stora Jahre bereits eingeplant. Karlsruhe nicht mehr wegzudenken. Sie Enso Maxau (SEM), die weitere rund 30 versorgt rund 41.000 Wohnungen sowie Megawatt Wärmeleistung aus Abwär- öffentliche Einrichtungen, Geschäfts- menutzung ins Netz einspeisen wird, in MiRO-Geschäftsführer häuser und Unternehmen in Karlsruhe vollem Gange. Dr. Andreas Krobjilowski: – Tendenz steigend. Im Oktober 2021 Anke Hoffmann, VK „Energieeffizienz ist StoraEnso – BALD AM FERNWÄRMENETZ ein entscheidender Wettbewerbsfak- Die Stadtwerke bauen momentan eine neue Fernwärme-Verbindungsleitung vom Betriebsgelände der Papierfabrik StoraEnso zum Frauenhäusleweg in tor. Wir sind stolz Knielingen. Dort wird die Leitung an das bestehende Fernwärmenetz ange- bunden. Sobald die Verbindung steht, wird nicht mehr nur die MiRO, sondern darauf, mit zu den auch StoraEnso die Abwärme ihrer industriellen Anlagen ins Netz einspeisen und so die Wärmeversorgung der Karlsruher Haushalte noch energieeffizienter energieeffizientesten machen. Auch die Nutzbarmachung der StoraEnso-Abwärme wird im Übrigen Raffinerien in Euro- bezuschusst, und zwar mit knapp einer Million Euro aus Mitteln der Europäi- schen Union, die über das baden-württembergische Förderprogramm „Innova- pa zu zählen.“ tion und Energiewende“ ausbezahlt wurden. Die rund 1440 Meter lange Fernwärmetrasse birgt einige bautechnische Beson- derheiten. So können weite Teile der Trasse nur mittels Grundwasserabsenkung Wärmenutzung war technisch gebaut werden. Zudem liegt ein Großteil der Trasse in ökologisch besonders anspruchsvoll schützenswerten Bereichen, was Bauzeitbeschränkungen sowie weitere Um- Die damalige Realisierung der MiRO- weltauflagen mit sich bringt. Baubeginn war im Februar 2021 und die Inbetrieb- Anbindung war herausfordernd. Es gab nahme der Leitung soll schon im Herbst dieses Jahres erfolgen. viele technische Fragen, die für alle Sascha Englert, N-LP Beteiligten neu waren. So zum Beispiel, wie die großen Wärmeüberträger in die Raffinerieanlage passen sollen. Die Herausforderungen wurden dank der guten Zusammenarbeit und neuester, individuell angepasster Technologie ge- meistert. Nach rund zwei Jahren Bauzeit startete die Abwärmezufuhr der MiRO in das Karlsruher Fernwärmenetz. Die Er- wartungen an das Projekt waren schnell übererfüllt. So wurde 2015, neben dem bereits angeschlossenen Werkteil 2 Die größte Herausforderung beim Bau der Knapp eineinhalb Kilometer lang wird die der Raffinerie, auch der Werkteil 1 an Fernwärme-Verbindungsleitung stellte der Leitung sein, die StoraEnso mit dem Karlsruher das Fernwärmenetz angebunden. Die etwa 125 Meter lange Microtunneling-Vor- Fernwärmenetz verbindet. Wärmeleistung erhöhte sich damit von trieb unter der Alb sowie den AVG- Gleisen 40 auf 90 Megawatt. Heute bringt die hindurch im Februar dar. MiRO mit rund 60 Prozent den Löwen- 11
AKTUELL Corona und (fast) kein Ende Lockerungen versus Schutzmaßnahmen bei erneut steigenden Inzidenzen Anzahl positiv getesteter Stadtwerke-Mitarbeiter*innen pro Monat 281 200 150 Verantwortung für eine sichere Versor- 106 gung in dieser Pandemie sehr ernst und 100 entschieden daher, von weiteren Locke- 71 rungen vorerst abzusehen. Die Sicher- stellung unserer Arbeitsfähigkeit und die Fürsorgepflicht für die Mitarbeiter*innen 50 28 erfordern es, dass wir die bisherigen 10 15 14 internen Schutzmaßnahmen mindestens 9 5 bis Mitte April beibehalten, auch wenn 4 3 3 0 0 1 0 0 0 0 1 3 1 1 1 0 2 3 die Regierung am 20. März alle gravie- 0 0 0 1 1 t renden Einschränkungen aufhob. 20 20 r 20 i 20 20 20 g 2 p 20 t 20 v 2 z 20 21 b 21 z 21 r 21 i 21 21 21 g 2 p 21 t 21 v 2 z 21 22 b 22 z 22 sam b rz a n l n r a un ul n r Fe M Ap M Ju Ju Au Se Ok No De Ja Fe M Ap M J J Au Se Ok No De Ja Fe M Ge Ein jeder von uns kann dazu beitragen, dass wir trotzdem das Ende des Tunnels Wie ansteckend die aktuelle Omikron-Variante ist, zeigt diese Grafik zur Entwicklung der Zahlen positiv bald erreichen. Dazu zählen die Schutz- getesteter Stadtwerke-Mitarbeiter*innen. impfungen, insbesondere die „Booster- Spritze“, das Einhalten der Maskenpflicht und der Abstandregeln, das regelmäßige Testen sowie das schnelle und rechtzei- tige Melden von Symptomen, positiven Tests beziehungsweise Kontakten zu „Eine Krise kann gewaltig sein. Die auch dieser riesigen Omikron-Welle im Infizierten: rund um die Uhr über die Corona-Krise ist es und sie will einfach Unternehmen besonnen zu begegnen. Telefonnummer 5555! Vielen Dank nicht vorrübergehen.“ Mit diesem Satz für Ihre Unterstützung, Akzeptanz der begann vor einem Jahr ein größerer Anfang März gab es erste Lockerungs- Schutzmaßnahmen und Ihr verantwor- Artikel im WIR über die Pandemie. Und maßnahmen. Dabei war und ist es sehr tungsvolles Verhalten! nun, nach zwei Jahren, überrollte uns im wichtig, die Entwicklung der Corona-La- Markus Bachmann, Pandemiemanager Februar und März die vierte Welle und ge genau zu beobachten und unsere wir hoffen erneut, nicht nur auf das Licht Situation als KRITIS Unternehmen im am Ende des Corona-Tunnels, sondern Blick zu halten, damit sich Lockerungen den Tunnel der Pandemie ganz hinter nicht kontraproduktiv auf den Entspan- uns lassen zu können. nungsprozess auswirken. Nach der zweiten Welle und der Ent- Keine weiteren Lockerungen wegen spannung im letzten Sommer glaubten steigender Corona-Zahlen viele, dass es geschafft wäre. Dann Zu diesem Zeitpunkt gab es auch wurde aber das Szenario einer noch bereits den Ausblick auf weitere Locke- ansteckenderen Virus-Variante harte rungsoptionen, doch leider hat sich die Realität. Realität ist aber auch, dass das Lage – mal wieder – anders entwickelt, ebenfalls vor einem Jahr angesprochene als wir es erhofft hatten: Seit Mitte März Durchhaltevermögen und der Teamgeist steigen die Inzidenz- und Fallzahlen der Stadtwerke wieder dazu beitrugen, wieder massiv an. Wir nehmen unsere 12
HINTERGRUND Erdgas: knapp und extrem teuer Großhandelspreise auf Rekordhöhe Weiterhin günstigster Gasversorger Die Preiserhöhung fällt im Vergleich zum Wettbewerb moderat aus, da wir durch unsere nachhaltig ausgelegte Be- schaffung die extremen Preissteigerungen an den Märkten abfedern können. So liegt die Preisanpassung weit unter der durchschnittlichen Erhöhung verschiedenster Gasanbieter, die ihrerseits bis zu 60 Prozent Preiserhöhung an die Verbrau- cher*innen weitergeben. Einige Billiganbieter, deren Beschaf- fung auf kurzfristige Gewinne ausgelegt ist, können diese Geschäftsführer Michael Homann zur Energiepreisentwicklung auf YouTube. Preissteigerungen am Markt derzeit nicht mehr abfangen und haben die Belieferung ihrer Kund*innen eingestellt, sind I pleitegegangen oder haben Insolvenz angemeldet. So bleiben m Dezember 2021 lag der Großhandelspreis für Erdgas im wir als Stadtwerke Karlsruhe selbst nach der Preiserhöhung mit Schnitt 600 Prozent über dem Vorjahreswert! Damit errei- BasisGas noch günstiger als der preiswerteste Gasanbieter auf chen die Erdgaspreise Rekordhöhen und lassen Verbrau- Verivox. cher*innen und Versorger gleichermaßen schwitzen. Niedrige Füllstände der europäischen Gasspeicher aufgrund des kalten Bei einer Preismaßnahme ist es wie immer unser Ziel, unsere Winters 2020/21, die gewachsene Erdgas-Nachfrage nach der Kund*innen trotz erhöhter Preise bei uns zu halten. Unser Corona-Krise sowie das Aus aus Nord Stream 2 sind Ursachen Treueprogramm #moments und auch unsere aktuelle Klima- für diese Entwicklung, die sich durch den Ukraine-Krieg noch neutralitätskampagne, die unser Engagement in Sachen Klima- weiter zuspitzen wird. schutz deutlich macht, sollen dabei helfen. Claudia Luschnat, V-VB Kund*innen müssen seit 1. April rund 40 Prozent mehr zahlen Diese stark gestiegenen Beschaffungskosten würden zu einer massiven Verschlechterung unseres Ergebnisses führen. Daher ist der Aufsichtsrat unserer Empfehlung gefolgt und hat einer Preisanpassung im Segment Erdgas zugestimmt, um unser Jahresergebnis zu sichern. Mitte Februar wurden unsere ERDGAS FÜR KARLSRUHE KOMMT Bestandskund*innen per Brief informiert, dass wir die derzeiti- AUS NORWEGEN ge Marktentwicklung nicht komplett abfangen können und die Erdgaspreise um 3,40 ct/kWh netto (4,05 ct/kWh brutto) zum Die Stadtwerke konnten sich den Gasbedarf für den kommenden 1. April anheben müssen. Winter 2022/23, wie auch in den vergangenen Jahren, durch eine vertiefte Zusammenarbeit und langjährige Geschäftsbeziehung Betroffen sind etwa 47.000 Erdgaskund*innen in der Grund- mit Equinor aus Norwegen sichern. Norwegen ist neben Russ- versorgung und den Normsonderverträgen im Privat- und land der wichtigste Gaslieferant für Deutschland und einer der Gewerbekundenbereich. Für einen Musterhaushalt mit einem größten Exporteure von Erdgas weltweit. Das Gas aus Skandina- Verbrauch von 12.000 kWh pro Jahr in der Grundversorgung vien kommt über drei Pipelines zu uns und wird über ein weit- bedeutet dies eine Erhöhung von ca. 41,8 Prozent und damit verzweigtes Netz weiterverteilt. etwa 40 Euro brutto mehr im Monat. 13
AKTUELL Wir räumen auf Projekt „Implementierung digitale Vertriebsplattform“ ist gestartet S eit Oktober 2020 haben wir uns im „EnPowerX“ wurde als bester Anbieter Rahmen von drei aufeinander auf- identifiziert. Das Ziel bei der Implemen- bauenden Projekten intensiv mit tierung einer DVP ist kein geringeres, der zukünftigen Herausforderung unse- als jeden Prozessschritt entlang unserer res Marktumfeldes auseinandergesetzt, Wertschöpfungskette in den Bereichen um eine neue digitale Vertriebsplatt- VV, VD und VF durch Digitalisierung form (DVP) zu finden. Nun konnten wir und Modernisierung zu optimieren. einen Vertragsabschluss erzielen, denn die EnBW mit der Energiemarktlösung Dabei wird besonderes Augenmerk gelegt auf: die Reduktion der hohen manuellen Aufwände die Integration bestehender und zukünftiger Teillösungen die hohe Standardisierung regulierter Prozesse die Verbesserung des Nutzungserlebnisses für Anwender*innen und Kund*innen die Erweiterung vertrieblicher Funktionen Jetzt steht „Detoxing“ auf dem Plan versetzt uns in die Lage, mit System zu lösungen“ bei Produkten oder Daten, die Die nächste Projektphase heißt „Deto- entrümpeln. Im Lauf der Zeit haben sich ebenfalls bereinigt werden müssen, be- xing“, was wörtlich übersetzt „entgiften“ beispielsweise einige Prozesse so ver- vor wir die bestehende IT-Infrastruktur bedeutet. In Bezug auf den Körper ist kompliziert, dass mit ihnen nicht mehr auf unsere neue, moderne „EnPowerX“- damit eine innere Reinigung gemeint. sinnvoll und effizient gearbeitet werden Systemumgebung umziehen. Übertragen auf unser Projekt, heißt dies: kann. Im Weiteren finden sich „Sonder- Johannes Wolf, VV / Dana Schindler, TD Sortieren und Aufräumen der Kunden- daten und Verschlankung von Prozes- sen, bevor die Implementierung ins neue System erfolgt. Diese Projektphase Produkte Prozesse Daten Hier streben wir die radikale Mit EnPowerX erhalten wir eine Unsere Kundenstammdaten als Abschaffung von „Alt-Tarifen“, die Plattform, die viele aktuelle unser höchstes Gut sollen im nur noch sehr wenige Kund*innen energiewirtschaftliche Prozesse zu perfekten Zustand in die neue nutzen, an. Das Augenmerk liegt auf großen Teilen automatisiert. Hier Umgebung integriert werden. Unser der Analyse des Produktportfolios gilt es, unsere bestehenden Abläufe Ziel dabei: einen „Golden Record“ je in Bezug auf Anzahl der Verträge, mit der Ziel-Prozesslandschaft Kunde zu etablieren, der eine Laufzeiten, Wirtschaftlichkeit, abzugleichen und fehlerfreie Verarbeitung ermöglicht. Komplexität, Harmonisierung Komplexitätstreiber im Vorfeld Auch aus Datenschutzgründen ist (Anzahl Produktmerkmale / abzuschaffen. Auch werden wir es erfolgskritisch, „saubere Opt-ins“ -familien) und auf die geschmei- „Sonderlocken“ auf den Prüfstand kontinuierlich vorzuhalten. Es geht dige Überführung der betroffenen stellen, um hohe Zusatzaufwände also darum, unsere Datenqualität Kund*innen in für sie gute durch die Entstehung von vor der Migration zu erhöhen und Alternativprodukte. Sonderprozessen zu vermeiden. u. a. Dubletten, Systemleichen und abweichende Korrespondenzemp- fänger zu beseitigen. 14
AKTUELL Mehr Neukund*innen gewonnen als geplant D ie stetige Weiterentwicklung tät erhöht, die Durchlaufzeit verkürzt, der Stadtwerke spiegelt sich in der der Neukundenakquise war in die Kosten gesenkt und eine Skalierbar- Weiterempfehlungsquote von 88 Pro- 2021 einer der bedeutendsten keit ermöglicht. zent (Quelle Verivox, Stand 10.02.2022) Bausteine im Rahmen unserer VV-Of- wider! fensive. Im vergangenen Jahr konnte Unsere Anstrengungen zur voll- das Akquise-Team 3.707 Neukund*in- ständigen und lückenlosen Abwicklung Wir sagen DANKE an alle beteiligten nen aktiv für die Stadtwerke gewinnen. der Neukund*innen wurde von diesen VV-Kolleg*innen, die mit großem Enga- Damit wurde das ursprüngliche Ziel von sehr wohlwollend wahrgenommen und gement zu diesem Gemeinschaftserfolg 2.500 Neukund*innen um 148 Prozent honoriert: Der kundenzentrierte Ansatz beigetragen haben. deutlich übertroffen! Bei all unserem Oliver Bodenmüller, V-VA Tun werden immer die Kund*innen in den Mittelpunkt unseres Handelns gestellt. Dennoch verlieren wir die Wirtschaftlichkeit dieser Neukund*innen bei der Akquise nie aus den Augen. Dies äußert sich unter anderem durch die Automatisierung des kompletten Anmeldeprozesses mittels RPA (Robotic Process Automation). Hierdurch wurde ein Automatisierungsgrad von bis zu 90 Prozent erreicht und so die internen Personalressourcen erheblich entlastet. Zusätzlich wurde dabei die Datenquali- 15
HINTERGRUND Kundenservice vom Bau bis zur 24/7-Betriebsführung Ein Erfolgsmodell am Beispiel des Stadtbahntunnels Kaiserstraße B is vor ein paar Jahren nahmen Alles aus unserer Hand ging dann letztlich die Verantwortung die Stadtwerke mit ihrem Netz- Der Netzservice war frühzeitig in für den Betrieb der gesamten Hoch- service nur selten Bautätigkeiten die Beschaffung und Inbetriebnahme spannungsversorgung im Stadtbahn- in Mittelspannungskundenanlagen der 20-kV-Anlagen eingebunden und tunnel an die Netzgesellschaft über. vor. Unsere Tätigkeit als Netzbetreiber beriet die KASIG / VBK in technischen Ein Verdienst der Kolleg*innen, die beschränkte sich hauptsächlich auf die Fragen. Begleitend zum Bau der 20-kV- sich über Jahre hier engagiert hatten, Einschleifung der Kundenanlagen in Versorgung des Stadtbahntunnels, wa- und ein echter Vertrauensbeweis. Zur den 20-kV-Ring und die Abnahme der ren unsere Mitarbeiter*innen zeitweise Betriebsführung zählen insbesondere Anlagen sowie Wartungsverträge für beinahe täglich im Tunnel, um die die Fernüberwachung aller Hochspan- Kundenanlagen, vor allem mit städti- Qualität der Arbeiten zu gewährleisten. nungsanlagen durch unsere Netzleit- schen Gesellschaften. Nach Beendigung der Baumaßnahmen stelle, die Wartung aller Anlagen in einem vertraglich definierten Turnus Seit einigen Jahren erweitert die und schließlich auch die sofortige Netzgesellschaft sukzessive ihr An- Hilfeleistung bei einer möglichen Ver- gebot im Dienstleistungsbereich, um sorgungsunterbrechung der Stromver- durch die Schaffung neuer Geschäfts- sorgung im Tunnel. felder einen Beitrag zur wirtschaftli- BETRIEBSFÜHRUNG chen Stabilisierung des Unternehmens STADTBAHNTUNNEL zu leisten. Das Portfolio reicht von Viel mehr als nur Bau und Betrieb der Planung über den Bau bis hin zur ca. 65.000 € Jahresumsatz Zum ursprünglichen Beratungs- Betriebsführung von Kundenanlagen 10 Jahre Laufzeit vertrag kamen im Lauf des Projekts und lässt sich sehr anschaulich am 13 Trafostationen weitere Aufgaben auf die Techniker*in- Beispiel des KASIG-Stadtbahntunnels 5,84 km 20-kV-Kabel nen des Netzservice zu: Sie bereiteten darstellen. sowohl ein Schutzkonzept als auch Transportzug, der auch Elektrotechnikkomponenten einbrachte. 16
HINTERGRUND ein Konzept für die fernwirktechnische Langfristiger Betriebsführungs- Überwachung der Anlagen vor. Außer- vertrag ist der Mühe Lohn dem führten sie die Inbetriebnahme Zurückblickend hat sich der Aufwand und Prüfung der Schutz- und Fernwir- gelohnt. Neben der Weiterentwicklung keinrichtungen durch. Bedingt durch des technischen Know-hows unserer mehrere ungeplante Zwischenfälle Mitarbeiter*innen konnten wir ein während des Baus, mussten auch die gutes Bild nach außen abgeben und Mitarbeiter*innen des Kabelmesswa- durch unsere Fachkompetenz über- gens mehrfach die Starkstromleitungen zeugen. Durch den Wandel im Umgang Ein Dankeschön an alle Mitarbei- im Stadtbahntunnel einer Hochspan- mit Mittelspannungskundenanlagen ter*innen, die an diesem Projekt mit- nungsprüfung unterziehen, die glück- konnte am Beispiel des Stadtbahn- gewirkt und es unterstützt und somit licherweise immer erfolgreich verlief. tunnels nicht nur ein kurzfristiger ihren Beitrag dazu geleistet haben, Ergebnisbeitrag erwirtschaftet werden, dass die Passagiere in den Stadtbahnen Mittlerweile sind alle Mittelspan- sondern durch den Betriebsführungs- sicher durch den Tunnel kommen. nungsanlagen in Betrieb und werden vertrag ist zusätzlich eine langfristige durch unser Personal in der Netzleit- Zusammenarbeit gegeben, die unser Benjamin Schäfer (N-IA), Oliver Stengel- stelle überwacht. Darüber hinaus über- Ergebnis dauerhaft verbessert. Jöhsel (N-IA) und Tobias Dreher (N-IN) prüfen die Bezirksmeister des Netz- betriebs einmal jährlich alle Anlagen direkt vor Ort. Materiallager in einer zukünftigen Haltestelle des KASIG-Stadtbahntunnels. Rohbau der Haltestelle „Durlacher Tor“. 17
HINTERGRUND Kleiner Energieträger mit großer Zukunft Forschungsprojekte als Baustein der Wasserstoffstrategie der Stadtwerke © AA+W - Adobe Stock. D er Klimawandel wird zuneh- TRAFOHYVE – TRANSFORMATIONSPROZESS FÜR DIE mend wahrnehmbar. Die starke INTEGRATION VON WASSERSTOFF AUF VERTEILNETZEBENE Reduktion von Treibhausgas- Emissionen ist entscheidend, um die Konsortialführerin: Stadtwerke Karlsruhe GmbH globale Erwärmung zu begrenzen und Partner: DVGW-Forschungsstelle am EBI des KIT, DBI Gas- und Umwelttechnik erzwingt eine Abkehr von fossilen GmbH, DVGW CERT GmbH, Energieversorgung Filstal GmbH & Co. KG, keep it hin zu klimaneutralen Energieträgern. green GmbH Nicht nur das: Der daraus resultierende Fördervolumen SWK: 450.000 € politische und gesellschaftliche Hand- Förderinstitution: BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) lungsdruck hat ein Niveau erreicht, das Geplante Laufzeit: Januar 2022 – Dezember 2024 eine neue Verbindlichkeit hervorbringt. Für die Industrie wird Nachhaltigkeit Das Projekt entwickelt einen Transformationsprozess zur Umstellung von Erd- zum Standort- und Wettbewerbsvorteil gasverteilnetzen auf Erdgas-Wasserstoff-Mischnetze bzw. auf reinen Wasser- beziehungsweise elementaren Teil ihrer stoff-Betrieb. Hierzu werden Realdaten der Netze mit dem Ziel analysiert, die Geschäftsgrundlage. Grenzen der vorhandenen Infrastruktur hinsichtlich Wasserstoffverträglichkeit aufzuzeigen und „Umstellungsfahrpläne“ zu erarbeiten. So wird die Basis für Import von klimaneutralem Wasser- eine kosteneffiziente und technisch sichere Umstellung des bestehenden Ver- stoff langfristig Grundlage für teilnetzes und der daran angeschlossenen Kundenanlagen auf Wasserstoffkon- Bedarfsdeckung in EU zentrationen von 20 Vol.-% bzw. 100 % (H2-ready) geschaffen. Eine breite Stromifizierung ist ein wesentlicher Baustein für eine dekarbo- 18
HINTERGRUND Ansprechpartnerin bei Fragen zu Forschungsthemen der Stadtwerke ist Dr. Wiebke Hofacker (VS), Telefon 1044 Einsatz von grünem Wasserstoff (Quelle: „Clean Hydrogen Ladder“, nach Liebreich Associates, Version 4.1, 2021) nisierte Welt. Technische Herausforde- regionale Wasserstoffwirtschaft zu als kommunaler Energieversorger und rungen sowie orts- und zeitabhängige unterstützen, um unseren Kund*innen Netzbetreiber in Karlsruhe strategisch Schwankungen bei der Stromerzeugung als vorwärtsgewandter Energiepartner positionieren, um die vielfältigen Chan- aus erneuerbaren Energien sorgen zur Seite zu stehen. Daher entwickeln cen vor allem in der nachgelagerten jedoch dafür, dass weiterhin ein wesent- wir derzeit unter der Koordination von Wertschöpfungskette bei Verteilung und licher Teil der in der EU benötigten VS eine Wasserstoffstrategie, die unsere Entwicklung des Absatzes, nutzen zu Endenergie in chemischer, gleichzeitig langfristigen Chancen und neuen können. Zu diesem Zweck beteiligen wir klimaneutraler Form über bestehende Geschäftsfelder rund um das Thema uns an zwei geförderten Forschungs- und etablierte Transportinfrastrukturen Wasserstoff näher beleuchten wird. projekten, um konkrete Fragestellungen importiert und verteilt werden muss. und Ansätze zum Thema Wasserstoff zu Hier tritt Wasserstoff auf den Plan. Dass Angesichts der Wettbewerbsvor- untersuchen, die als Baustein unserer die Nachfrageverlagerung von fossilen teile der neuen Wasserstoff-Export- Wasserstoffstrategie dienen werden. hin zu klimaneutralen Energieträgen am wirtschaft in Übersee wollen wir uns Julian Schwäble, VS Markt bereits Realität ist, zeigt sich ein- drücklich am massiven Einstieg sowohl klassischer Exporteure fossiler Energie- träger (maßgeblich im Nahen Osten) als auch neuer Akteure (Südamerika, Australien) in die industrielle Großpro- HYBEST – INNOVATIVE WASSERSTOFF-KONZEPTE duktion von Wasserstoff für den Export. IN BESTANDSCLUSTERN Konsortialführerin: DVGW-Forschungsstelle am EBI des KIT Die Energie- und Klimapolitik sieht Partner: Stadtwerke Karlsruhe GmbH, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., im Thema Wasserstoff ein enormes Landkreis Gifhorn, HYCON GmbH, MTU Friedrichshafen GmbH Potenzial, um die angestrebten Verän- Fördervolumen SWK: 800.000 € derungen unserer Energieversorgung Förderinstitution: BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) zu bewerkstelligen. Wasserstoff ist nicht Geplante Laufzeit: Dezember 2021 – November 2024 nur alternativlos für die Herstellung von Stahl, Glas, Düngemitteln und vielfälti- Im Gebiet des Rheinhafens analysieren wir, wie eine Strom- und Wärmever- gen Industriechemikalien, sondern auch sorgung auf Wasserstoffbasis umgesetzt werden kann und welche Techno- ein Baustein mit Schlüsselrolle, um die logien sich dafür eignen. Interessant sind vor allem Technologien, die einen Energiewende zu schaffen. kontinuierlichen Ersatz von Erdgas mit Wasserstoff ermöglichen, um in einer Wasserstoffstrategie als Basis zur Übergangsphase die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. In einem zwei- Entwicklung neuer Geschäftsfelder ten Schritt soll eine beispielhafte Umsetzung einer (teil-)wasserstoffbasierten Erzeugung erfolgen. Mit einem Pilotprojekt wollen wir einen Ankerkunden Aber auch wir als Energieversorger schaffen, der als Keimzelle zur Dekarbonisierung von Prozessen / Industrien sind gefordert, frühzeitig Antworten zu dient und uns frühzeitig und sichtbar als regionaler Energiepartner der Wirt- entwickeln und Veränderungsschritte schaft in Sachen Wasserstoff positionieren. im Rahmen unseres Versorgungsauf- trags einzuleiten. Unser Ziel ist es, die 19
AKTUELL Im Fokus: Trinkwasser als kostbares Gut Gemeinsam in der Verantwortung stehen A m 22. März war Weltwassertag. Gemeinsam mit der Europäi- schen Brunnengesellschaft, dem Gartenbauamt, dem Brunnen- museum, a tip: tap, Fairantwortung und trinkfair organisierten die Stadtwerke zwei spannende zweiwöchige Plakat- ausstellungen zu diesem Thema, die Besucher*innen kostenlos besuchen konnten. Die eine fand als Outdoor- Ausstellung vor der Durlacher Karls- burg statt, die andere im ZKM. Das gemeinsame Ziel: Das kost- Bürgermeisterin Bettina Lisbach, Durlachs Ortsvorsteherin Alexandra Ries, Prof. Dr. Matthias Maier (TT) bare Gut sauberes Trinkwasser in den und Dr. Rahsan Dogan (von rechts nach links) von der Europäischen Brunnengesellschaft stießen vor der Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, um Karlsburg mit frischem Karlsruher Trinkwasser auf den Weltwassertag an. klarzustellen, dass wir alle zusammen in der Verantwortung stehen, Wasser Unser Beitrag: kurz gedacht: Bei einer zukunftsorien- mit Bedacht zu nutzen, um es auch bewahren und schützen tierten Versorgung geht es neben der zukünftig in Menge und Qualität zu Der Fokus von uns Stadtwerken Sicherung von Menge und Qualität bewahren. liegt darin, ausreichend Trinkwasser zudem um eine nachhaltige Förderung in bester Qualität zur Verfügung zu und Verteilung sowie um einen nach- stellen. Nicht nur heute, sondern auch haltigen Konsum. Nur was nachhaltig für kommende Generationen. So ha- produziert wird, kann auch ein nach- ben wir, um die Wasserversorgung in haltiges Konsumgut sein. Daher gehen den nächsten Jahrzehnten zu sichern, die Stadtwerke bereits seit einigen in den Bau des neuen Wasserwerks Jahren den Weg einer klimaneutralen Mörscher Wald investiert, das noch in Förderung und Verteilung von Trink- diesem Jahr in Betrieb gehen wird. wasser und setzen sich gemeinsam mit ihren Partner*innen für einen plastik- Gedanklich bei der Versorgungs- freien Trinkwasserkonsum ein. sicherheit in puncto Menge und Anke Hoffmann, VK Qualität zu enden, wäre jedoch zu KARLSRUHER TRINKWASSER IN TOPQUALITÄT Die Qualität des Karlsruher Trinkwassers profitiert vom Reichtum an Mineralien, die ihren natürlichen Ursprung in der geologischen Beschaffenheit des Oberrhein- grabens haben. Hier sind wir in Karlsruhe schon von Natur aus gesegnet. Damit Städtische Trinkwasserbrunnen als plastikfreie dies so bleibt, ist unser Unternehmen Mitglied in Organisationen wie der AWBR, Alternative: Heute prägen fast 300 Brunnen das der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke im Rheineinzugsgebiet. Gemeinsam Stadtbild. Ein Teil der Brunnen dient zudem als mit Schwesterverbänden setzt sich die Arbeitsgemeinschaft für 61 Millionen Trinkwasserbrunnen. Wer durstig ist, kann hier Trinkwasserkund*innen aus sechs Ländern dafür ein, dass ökologischer Land- kostenlos und unbedenklich seinen Durst löschen bau in Trinkwasserschutzgebieten Pflicht wird und somit dort keine künstlichen und hat damit auch im öffentlichen Raum eine umweltfreundliche Alternative zur Plastikflasche aus Pflanzenschutzmittel mehr ausgebracht werden dürfen. Ein Umbau der landwirt- dem nächsten Supermarkt. Wo sich die Trinkwas- schaftlichen Praxis, der unverzichtbar und notwendig ist, damit auch zukünftige serstellen in Karlsruhe befinden, zeigt unsere frisch Generationen unbelastetes Trinkwasser genießen können. aktualisierte Trinkwasser-App. 20
AUSBILDUNG Der Erste ist fertig Maximilian Blickwede hat seine Ausbildung erfolgreich beendet In luftiger Höhe: David Schanno (links) und Philip Erb (beide D-DB) montierten Mitte März die Nisthilfe auf den rund acht Meter hohen Mast. Ein Storchennest für Hohenwettersbach Gemeinsam für den Artenschutz Bereits 2019 entschied sich der Ortschaftsrat von Hohenwettersbach ein- stimmig für den Bau einer Nisthilfe für Störche am nordöstlichen Ortsrand der Maximilian Blickwede (V-FE) ist erste Gemeinde. Bis zur Errichtung des Storchennests waren jedoch einige Hürden ausgelernte Fachkraft für Lagerlogistik zu nehmen. Schnell wurde klar, dass die Installation eines Mastes mit Nisthilfe bei den Stadtwerken. kein einfaches Unterfangen ist. Zuerst dachte man, ein ausrangierter Holz- mast der Karlsruher Straßenbeleuchtung könnte als Konstruktion reichen. So kamen die Stadtwerke ins Spiel. Ganz so einfach war es dann allerdings nicht. Im September 2019 begann Maxi- Manfred Weiß (D-DB): „Da ein Storchennest mit der Zeit über 500 Kilogramm milian Blickwede (V-FE) gemeinsam schwer werden kann, musste ein statisches Gutachten her. Dieses ergab, dass mit Antonio Giraldi seine Ausbildung ein stabiler Stahlmast mit verstärkter Wandstärke und einer 170 Zentimeter zur Fachkraft für Lagerlogistik. Er blickt tiefen Bodeneinbindung nötig war, um die Last auch bei Sturmböen sicher zu froh zurück: „Ich durfte innerhalb der tragen.“ ersten drei Monate meinen Stapler- schein machen, wodurch ich auch, vor Stahlmast für eine sichere Nisthilfe allem im Außenlager, direkt in mehr Sowohl die statische Berechnung als auch die entsprechend erforderlichen Tätigkeiten eingebunden werden Materialien und Arbeitsleistungen machten das Vorhaben nicht nur aufwen- konnte.“ Aufgrund seiner sehr guten diger, sondern auch teurer. Doch finanzielle Unterstützung wurde gefunden: Noten konnte Maximilian Blickwede Die Kosten für das statische Gutachten übernahm die Artenschutzstiftung die Ausbildung verkürzen und be- des Karlsruher Zoos. Die übrigen Kosten für Material, Montage, Tiefbauarbei- endete diese Anfang Februar. Er fasst ten, Unterkonstruktion des Nestes und abschließende Montage der Nisthilfe schmunzelnd zusammen: „Antonio teilten sich die Ortsverwaltung und die Stadtwerke. Die hölzerne Nisthilfe und ich haben so etwas wie eine neue fertigten drei Jugendliche in der Offenen Jugendwerkstatt Hohenwettersbach Ära im Lager der Stadtwerke eingelei- an. Durch zahlreiche Kleinstspenden der anliegenden Bevölkerung und durch tet, da wir die ersten Auszubildenden den Verkauf von bemalten Steinen, gebrannten Mandeln und selbst gemach- in diesem Beruf sind und ich die erste ter Marmelade kamen zudem über 2.000 Euro zusammen, um das Projekt zu ausgelernte Fachkraft für Lagerlogistik realisieren. Nun heißt es Daumen drücken, dass schon bald ein Storchenpaar bei den Stadtwerken Karlsruhe bin.“ Gefallen an der Nisthilfe findet. Anke Hoffmann, VK 21
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