OPER IM FOKUS MÄRZ | 2018 - Freunde der Wiener Staatsoper

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OPER IM FOKUS MÄRZ | 2018 - Freunde der Wiener Staatsoper
O PE R I M F O KUS              MÄRZ   | 2018

                                          Margarita Gritskova am 10. 3.
                                          im Gespräch © Michael Pöhn
                       DANTONS TOD
                          PREMIERE

                     OLGA BEZSMERTNA
                        IM GESPRÄCH

                     THOMAS EBENSTEIN
                         IM PORTRÄT
OPER IM FOKUS MÄRZ | 2018 - Freunde der Wiener Staatsoper
i e n e   r O p e r m   i t
D i e W
           B  l ic  k g e n i e ß  e n .
kla  re m

                                                                                                                 N                      FOTAG
                                                                                                     AUGENLASER-I
                                                                                                                                  jetzt
                                                                                                                Melden Sie sich
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OPER IM FOKUS MÄRZ | 2018 - Freunde der Wiener Staatsoper
INHA LT

Inhalt
VERANSTALTUNGEN
Seite 6      Künstlergespräch Olga Bezsmertna• Samstag, 21. April
             Vorige Saison verzauberte sie als Mélisande, zuletzt als Figaro-Gräfin
             und Tatjana, die nächste Rolle spiegelt die Breite ihres Repertoire
             wider: die Lucile in Einems Dantons Tod.

THEMA Dantons Tod
Seite 8      „Die Revolution ist wie Saturn, sie frisst ihre eignen Kinder!“
                                                                                                                         6
             (OSWALD PANAGL)

Seite 10     Gottfried von Einem und das Kreisen um Lebensthemen
             (SIMON HAASIS)

Seite 14     Der historische Danton (RAINHARD WIESINGER)                                                                   14
PORTRAIT
Seite 16     Thomas Ebenstein (RAINHARD WIESINGER)
             Als charismatischer Caliban in The Tempest von Adès machte er Furore,

                                                                                       10
             verkörpert neben Charakterrollen aber auch gern lyrische Partien.

MEINUNG
Seite 4      Heinz Zednik, Dominique Meyer

MISTERIOSO
Seite 25

BUCH-TIPP
Seite 24                                                                              6 Olga Bezsmertna © Iryna Buchegger
                                                                                                                          16
                                                                                      10 Gottfried von Einem um 1950 © Archiv der
                                                                                      Gesellschaft der Musikfreunde in Wien

SERVICETEIL
                                                                                      14 Danton auf dem Weg zum Schafott ©
                                                                                      Zeichnung von Pierre-Alexandre Wille, 1794
                                                                                      Quelle: de.wikipedia.org
Seite 20 Spielpläne • Seite 18 Radio-, TV-Programm • Seite 21 Tipps                   16 Thomas Ebenstein
                                                                                      © www.ebenstein.info

STRETTA • 2018 • M Ä R Z                                                                                                      3
OPER IM FOKUS MÄRZ | 2018 - Freunde der Wiener Staatsoper
… Liebe Opernfreunde!

                                                                                  Forum
                                   Liebe FREUNDE,

                                   heute möchte ich mein Augenmerk             Damen und Herren, noch an die groß-
                                   besonders auf die nächste Premiere          artigen Aufführungen in Salzburg bzw.
                                   richten: von Einems Dantons Tod mit         hier in Wien (letztere mit dem unver-
                                   Wolfgang Koch in der Titelrolle (Regie:     gessenen Eberhard Waechter in der
                                   Josef Ernst Köpplinger) steht ins Haus,     Titelrolle). Mit Gottfried von Einem
                                   und damit eine Oper, die mich persön-       verband mich eine väterliche Freund-
                                   lich durch viele Jahre immer wieder         schaft und ich durfte dann später in
                                   begleitet hat, und die ich besonders        der Uraufführung des Besuchs der alten
                                   schätze, da ich sie mit zu den besten       Dame die Rolle des Butlers und in Ka-
                                   der zeitgenössischen Kompositionen          bale und Liebe den Kalb singen, den er
                                   zähle. Büchners Weltdrama, eines der        extra für mich komponierte hatte. Dies
                                   gewaltigsten Werke der Weltlitera-          alles in den Inszenierungen von Otto
                                   tur, bildet die Grundlage, aus der von      Schenk, was immer für sehr humorvolle
                                   Einem ein packendes Libretto gemacht        Probenarbeiten sorgte. Übrigens war
                                   und „reißerische“ Musik komponiert          Gottfried von Einem ein exzellenter
Heinz Zednik
@ Terry Linke
                                   hat, die durch ihr starkes Rhythmisie-      Weinkenner, und der Kontakt zu seiner
                                   ren den „dramaturgischen Nagel“ ge-         Gattin Lotte ist auch nicht abgerissen,
                                   nau auf den Kopf trifft. Ich habe diese     seit er im angeblich schöneren Drüben
                                   Oper nicht nur selbst ein paar Mal ge-      weilt. In diesem Sinne wünsche ich
                                   sehen, sondern in der Uraufführung an       Ihnen allen ein spannendes Danton-
                                   der Staatsoper die Rolle des „Jungen        Erlebnis, bitte besuchen Sie diese
                                   Menschen“ gesungen. Wir erinnern            Oper, sie ist es wirklich wert!
                                   uns sicher alle, vor allem die „reiferen“   Herzlichst Euer Heinz Zednik

                                   Liebe Opernfreunde,

                                   noch klingen, während ich dieses            orchesters übt, dort eine Ensemble-
                                   Vorwort schreibe, die Walzerklänge          probe von Le nozze di Figaro, dann
                                   des Opernballs nach, noch schwebt das       Cenerentola und Liebestrank, Eugen
                                   tausendfache Lachen und Staunen des         Onegin und Macbeth. Geht man mit
                                   jungen Publikums in der Zauberflöte         offenen Ohren durch das Haus, fällt
                                   für Kinder im Saal – doch schon kehrt       man von einer Oper in die nächste,
                                   wieder das „normale“ Opern-                 wechselt innerhalb von Sekunden von
                                   leben ins Haus am Ring ein. Das             einem Stil zum nächsten. Und wer
                                   „normale“ Leben? Das ist, wenn William      will, kann die Ohren spitzen und die
                                   Christie mit seinem Ensemble Les Arts       Besonderheiten der Sänger erlau-
                                   Florissants auf einer Probebühne für        schen: Ah, das ist Olga Bezsmertna,
                                   die Ariodante-Premiere arbeitet, wenn       das ist Valentina Naforniţa, Jongmin
                                   ein paar Ecken weiter Wolfgang Koch         Park, Jinxu Xiahou und so weiter; dann
                                   eine Korrepetitionsstunde für die           wieder ein Kammermusikensemble der
                                   nachfolgende Premiere von Dantons           Wiener Philharmoniker, eine Probe
Dominique Meyer
© Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
                                   Tod erhält, wenn in einem weiteren          des Staatsballetts. Wie in einem mu-
                                   Studienzimmer eine neue Cinderella-         sikalischen Kaleidoskop mischen sich
                                   Besetzung zu hören ist. Und wenn aus        die Eindrücke und machen aus einem
                                   vielen weiteren Räumen des Hauses           kleinen Spaziergang durch das Haus
                                   Melodiefetzen aus unserem Repertoire        einen Ausflug in eine faszinierende,
                                   durch die Gänge fliegen. Hier eine          bunte Zauberwelt…
                                   Hornstelle, die ein Mitglied des Bühnen-    Ihr Dominique Meyer

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OPER IM FOKUS MÄRZ | 2018 - Freunde der Wiener Staatsoper
Tanzlexikon von A bis Z
Amüsantes Interessantes Bekanntes
Von und mit Susanne Kirnbauer-Bundy

Es würde mich freuen, wenn Sie der Inhalt meiner neuen Kolumne manchmal zum
Schmunzeln bringt, Sie vielleicht etwas Neues aus der Welt des Tanzes erfahren oder
aber vergessen Geglaubtes wieder in Ihrer Erinnerung auftaucht.

Fonteyn, Dame Margot

Die rehäugige, dunkelhaarige, zer-         der Premiere einen nicht enden woll-       dass Margot Fonteyn nur die Abend-
brechlich wirkende, englische Ballerina    enden Applaus gab, von dem auch die        vorstellungen tanzen würde und ich
hatte nicht nur den von Queen Eliza-       internationale Presse berichtete.          die Nachmittagsvorstellungen. Dieser
beth verliehenen Titel DAME, sie war       Neben dieser Begegnung mit Margot          Plan verursachte mir einiges Unbeha
auch eine feine englische Lady, auf der    Fonteyn, waren mir auch weitere Zu-        gen, erwartete das Publikum doch den
Bühne wie privat.                          sammentreffen mit ihr gegönnt. Unter       Star! Bei gewissen Rollen wie Giselle
Sie tanzte im Laufe ihrer Karriere alle    dem Titel Magic of Dance drehte sie        und Odette/Odile im Schwanensee
Ballerinen-Rollen des traditionel-         für die BBC eine Dokumentation über        spritzte ich meine Haare immer
len Ballettrepertoires und kreierte        die unterschiedlichen Tanzstile auf der    schwarz, weil ich fand, dass bei der
viele Choreographien des britischen        ganzen Welt. Wien durfte dabei nicht       typischen Ballerinen-Frisur die Haare
Choreographen Sir Frederick Ashton,        fehlen, und sie entschied sich für den     als Rahmen für das hell geschminkte
wie zum Beispiel das kurze Ballett         Walzer Wein, Weib und Gesang in der        Gesicht dienten. Für viele Besucher,
Marguerite and Armand. Viele lang-         Choreographie von Grete Wiesenthal.        die Margot Fonteyn noch nicht kannten
jährige Ballettfans erinnern sich          Dass sie etwas Wienerisches für ihre       und möglicher Weise den Besetzungs-
wahrscheinlich noch an die hinreißen-      Serie auswählte, ist wohl zwei absolu-     zettel nicht gelesen hatten, ging ich so
de Darbietung von Margot Fonteyn           ten Tanzexperten zu verdanken, die sie     als Margot Fonteyn durch, und meine
und Rudolf Nurejew an der Wiener           dafür begeisterten. Mit großer Freude      Erleichterung war sehr groß. Der
Staatsoper. Unlängst hat Ballettdirek-     und Begeisterung durfte ich dieses         Ansporn als „second cast“ annähernd
tor Manuel Legris dieses Ballett auch in   Solo sogar in unserer Wohnung, deren       so gut wie der Star zu sein, half mir
das Repertoire des Wiener Staatsballetts   Stil dazu passte, tanzen. Der Tee, den     immens.
aufgenommen und dessen Solisten die        ich für die Dauer der Aufnahmen vor-
Chance geboten, in die „Fußstapfen“        bereitet hatte, war wohl nicht perfekt
der früheren Stars zu steigen. Kein        britisch. Ihre Liebenswürdigkeit und
leichtes Unterfangen!                      feine, bescheidene Art beeindruckte
                                           mich zutiefst.
Margot Fonteyn hat durch ihre                                                         Fouetté
Partnerschaft mit Rudolf Nurejew, in       Als das Wiener Staatsopernballett          Im Ballett eine peitschende, rotierende
einem für eine Tänzerin schon fort-        auf USA-Tournee ging, durfte ich mit       Bewegung des Spielbeins aus dem
geschrittenen Alter, so etwas wie den      Margot Fonteyn die Garderobe teilen,       Knie. In der Coda des Pas de deux
zweiten Tänzerinnen-Frühling erlebt.       mit ihr plaudern und bei ihrem Ritual      des Schwarzen Schwans hat Odile 32
Das Wiener Publikum durfte auch bei        vor jeder Vorstellung, vor einem Berg      Fouetté en tournant (also Drehungen)
einer Sternstunde dabei sein, als          von Ballettschuhen zu sitzen und sich      auszuführen. Eine meist viel bejubelte
Nurejew 1964 für das Wiener Staats-        nur schwer entscheiden zu können,          Attraktion, die auch bei anderen Pas
opernballett seine Schwanensee-            lächelnd dabei sein. Schon vor Tour-       de deux – oft als „Zirkusnummer“
Choreographie erarbeitete, und es bei      beginn war abgesprochen gewesen,           bezeichnet – vorkommt//

STRETTA • 2018 • M Ä R Z                                                                                                    5
OPER IM FOKUS MÄRZ | 2018 - Freunde der Wiener Staatsoper
Künstlergespräch mit
                                              Olga Bezsmertna
                                              Die 1983 in der Ukraine geborene Olga     Premierenproduktion des Vorjahres.
                                              Bezsmertna debütierte im Haus am          Sie absolvierte ihr Gesangsstudium an
                                              Ring im März 2012 in einer eher unge-     der Nationalen Musikakademie der
                                              wöhnlichen Rolle, nämlich als Dame in     Ukraine Peter Tschaikowski in Kiew
                                              Hindemiths Cardillac.                     (Abschluss 2010). Bereits 2007 war sie
                                              In der „Presse“ erhielt sie dafür eine    beim Oder-Spree Festival engagiert,
                                              hymnische Kritik: „Man kann sogar in      2006 bis 2011 nahm sie erfolgreich an
                                              der Rolle der eitlen Dame ein Haus-       zahlreichen internationalen Gesangs-
                                              debüt feiern, das Kenner aufhorchen       wettbewerben teil.
                                              lässt: Olga Bezsmertna stellte sich als   Bei den Neuen Stimmen 2011 war der
                                              Besitzerin eines wohllautenden, sehr      Juryvorsitzende ihr zukünftiger
Olga Bezsmertna als Rusalka
© Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn
                                              ausdrucksstarken Soprans, volltönend      Direktor, Dominique Meyer, seines
                                              in allen Lagen vor. Von dieser Pracht-    Zeichens Direktor der Wiener
                                              stimme wird man mit Sicherheit in         Staatsoper. Sie setzte sich damals gegen
  Künstlergespräch mit                        nächster Zukunft auch im gängigen         1.400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
  Olga Bezsmertna                             Repertoire Aufregendes zu hören           aus 68 Ländern durch, gewann den
  Sa. 21.4.2018, 14.30 Uhr                    bekommen.“                                Ersten Preis und ebnete sich so den
  Ort folgt                                                                             Weg nach Wien.
  Moderation: Ursula Magnes                   Und es sollte tatsächlich so kommen.      Im Sommer 2015 debütierte sie bei den
                                              Seither war die Künstlerin, die Mutter    Salzburger Festspielen als Marzelline,
                                              eines Sohnes sowie einer Tochter ist      im Herbst als Figaro-Gräfin an der
  € 10 (Mitglieder), € 20 (Gäste),            und übrigens fließend Deutsch spricht,    Deutschen Oper Berlin. In Zürich war
  Karten ab 10.4. im FREUNDE-Büro             in über 25 unterschiedlichsten Partien    sie im Vorjahr als Tatjana zu erle-
                                              zu erleben, unter anderem auch in         ben. An der Wiener Staatsoper ist sie
                                              Hauptrollen wie Rusalka, Liù,             momentan in der Neuproduktion von
                                              Desdemona, Contessa d‘Almaviva,           Gottfried von Einems Dantons Tod zu
                                              Rachel (La Juive), Rosalinde, Pamina,     hören, im Juni wird sie Alice Ford im
                                              Donna Elvira und als Mélisande in der     Falstaff singen. rw

      Würden Sie Plácido Domingo bei sich wohnen lassen?
                                                                                          © Wiener Staatsoper/ Axel Zeininger

      Viele junge aufstrebende Musikerinnen    Wer wäre bereit, so einen jungen Men-
                                                                                          Als Siegmund in Die Walküre

      und Musiker aus aller Welt kommen        schen mit vielleicht großer Zukunft,
      jedes Jahr nach Wien, um im Sommer       bei sich wohnen zu lassen?
      Meisterkurse beim Europäischen
      Musikinstitut Wien zu besuchen.

      Sie haben nur wenig Geld aber viel       Vielleicht beginnt dadurch auch eine
      Talent.                                  wunderbare Freundschaft.....

      Sie benötigen eine (Gratis-) Unter-      Europäisches Musikinstitut Wien
      kunft für 10 Tage zwischen Mitte         Tel. Nummer: 0676 3853744
      Juli und Mitte August .                  Mailadresse: info@emi-vienna.com
                                               web: http//emi-vienna.com/en/

  6
OPER IM FOKUS MÄRZ | 2018 - Freunde der Wiener Staatsoper
UN SE R PROGRA MM

Salon Opéra für Kinder
Hänsel und Gretel
Generationen von Opernliebhabern                                                               So ist es auch keine Überraschung,
erlebten wohl mit Engelbert                                                                    dass bei der ersten Aufführung des
Humperdincks Hänsel und Gretel die                                                             Werks kein geringerer als Richard
erste Live-Vorstellung ihres Lebens,                                                           Strauss am Dirigentenpult stand.
bietet Humperdicks 1893 in Weimar
uraufgeführtes Stück doch seit Beginn                                                          So reizvoll auch solche musikhistori-
eine willkommene Gelegenheit, dem                                                              schen Überlegungen sind, sie sollen
Nachwuchs die Welt des Musik-                                                                  den Kleinen beim mittlerweile
theaters näher zu bringen.                                                                     sechsten Salon Opéra für Kinder
                                                                                               nicht den Spaß an der gruseligen
Dabei ist die dreiaktige, immer wieder                                                         Geschichte nehmen!                                            Salon Opéra für Kinder zu
volksliedhafte Partitur, keineswegs                                                                                                                          Hänsel und Gretel
eine leicht aufführbare Kinderoper,                                                            Wie immer wird es am Beginn dieses
                                                                                                                                                             Sa. 14.4.2018, 12.00 Uhr
sondern nicht mehr und nicht                                                                   Vormittags einen Schminkwork-
                                                                                                                                                             Hotel Bristol
weniger als die hochromantische                                                                shop (inkl. Erinnerungsphoto) geben,
Komposition eines Musikers, der                                                                die jungen Teilnehmer sind eingeladen                         Moderation: Thomas Dänemark
Richard Wagner in Bayreuth                                                                     kostümiert zu kommen! rw
                                                                                                                                                             Preis pro Kind bzw. Begleitperson
assistierte.
                                                                                                                                                             (inkl. Lunchpaket): € 20,–

                                            MÄRZ ’18
                                                                                                                                                                          DAS NEUE OPERNHAUS
                                            DER BESUCH DER ALTEN DAME
                                            Oper in drei Akten von Gottfried von Einem (1971)
                                            Dirigent: Michael Boder | Regie: Keith Warner | Mit: Katarina            PELLÉAS
                                            Karnéus, Russell Braun u.a. ORF Radio-Symphonieorchester Wien
                                            Arnold Schoenberg Chor | Neuproduktion des Theater an der Wien
                                                                                                                     ET MÉLISANDE
                                                                                                                     Drame lyrique in fünf Akten von Claude Debussy (1902)
                                            Premiere: 16.3.2018, 19.00 Uhr                                           in einer Bearbeitung von Annelies Van Parys
                                            Aufführungen: 18. / 20. / 23. / 26. / 28. März 2018, 19.00 Uhr           Dirigent: Thomas Guggeis / Claire Levacher | Regie: Thomas Jonigk
                                            Einführungsmatinee: Sonntag, 11. März 2018, 11.00 Uhr
                                            ......................................................................   Mit dem Jungen Ensemble des Theater an der Wien
                                                                                                                     Wiener KammerOrchester
                                            FIDELIO 1814 (konzertant)
 beyond | Emmanuel Polanco | colagene.com

                                                                                                                     Neuproduktion des Theater an der Wien in der Kammeroper
                                            Oper in zwei Akten von Ludwig van Beethoven (1814)
                                            Dirigent: Giovanni Antonini | Mit: Annette Dasch, Klaus Florian
                                                                                                                     Aufführungen:         2./ 4./ 7./ 9. März 2018, 19.00 Uhr
                                                                                                                     ........................................................................
                                            Vogt u.a. | Kammerorchester Basel | Gaechinger Cantorey
                                                                                                                     PORTRAITKONZERT
                                            19.3.2018,      19.00 Uhr
                                            ......................................................................   CAROLINA LIPPO (Sopran)
                                            DIE SCHULDIGKEIT                                                         Klavier: Marcin Koziel
                                            DES ERSTEN GEBOTS (konzertant)                                           6.3.2018,     19.30 Uhr
                                                                                                                     ........................................................................
                                            Geistliches Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart (1767)                 ZU GAST IN DER KAMMEROPER
                                            Dirigent: Stefan Gottfried | Mit: Michael Schade, Patricia Petibon,
                                            Juliane Banse, Anna Gillingham * | Concentus Musicus Wien                A QUIET PLACE
                                            *Junges Ensemble Theater an der Wien                                     Musik von Leonard Bernstein
                                            27.3.2018,      19.00 Uhr                                                Dirigent: Walter Kobéra
                                            ......................................................................   Regie: Philipp M. Krenn
                                            KINDER AN DER WIEN                                                       Nähere Infos unter: www.neueoperwien.at
                                            WIR BEFREIEN EURYDIKE
                                            Eine musikalische Reise
                                            durch das Theater für Kinder von 6 -10 Jahren
                                            Aufführungen: 24.3.2018, 11.00 & 14.00 Uhr                                                     Tageskasse: Mo-Sa 10-18 Uhr
                                            25.3.2018, 11.00, 14.00 & 17.00 Uhr                                                            Linke Wienzeile 6 | 1060 Wien
                                            Kartenbestellung: info@theater-wien.at                                                         www.theater-wien.at

                                                                                                                                                                                                 7
OPER IM FOKUS MÄRZ | 2018 - Freunde der Wiener Staatsoper
Schwerpunkt

    DANTONS TOD
    Das Pariser Tribunal als
    weltliterarischer Ort

     VON OSWA L D PA N AGL

    I. Aus meinen Jugendtagen               den genannten Opern war 1813, also        bald darauf publiziert hat, offenbar
    Wider alle Gepflogenheiten eines        im selben Jahr wie Richard Wagner,        bewusst Ein Drama, und nicht, was
    literarischen Essays beginne ich mit    geboren; und er starb mit gerade erst     naheliegen mochte, eine Tragödie.
    einer Episode aus der eigenen Bio-      23 Jahren, also in einem Alter, in        Vielleicht waren dafür die Ambiva-
    graphie. Schon als Kind hatten mich     dem ich mich im vagen Vorausblick         lenz des Geschehens, der blitzschnelle
    Opernlibretti brennend interessiert,    auf die eigene Laufbahn allenfalls als    Wechsel der Spielorte und Diskurse,
    und ich verschlang Textbücher wie       Studenten eines noch unbestimmten         das Schillern zwischen Schuld und
    andere Gleichaltrige die Abenteuer-     Faches wahrnahm.                          Sühne, Moral und Sünde, Kalkül und
    romane von Karl May. So kannte ich      Jahre später, als ich das schmale, aber   Affekt, bitterem Ernst und ätzender
    mich in der Handlung von Verdis         gehaltvolle Oeuvre dieses Frühvoll-       Satire, endlich zwischen Welttheater
    Troubadour aus, als „wär’s ein Stück    endeten ‚andächtig verschlang‘, war       und Milieustück verantwortlich, die
    von mir“, und kann daher bis heute      meine staunende Bewunderung               dieses Bühnenwerk auszeichnen und
    das auf einem Spaß von Leo Slezak       sogar noch größer: Wie kann jemand        unverwechselbar machen. Drama,
    fußende Lamento über die angebliche     im gleichen Jahr seine Doktorarbeit       also wörtlich „Handlung“, bot sich
    Verworrenheit des Sujets überhaupt      Über das Nervensystem der Barbe           da als weitgespannter gemeinsamer
    nicht verstehen. Auch Entlegeneres,     vollenden und parallel dazu an den        Nenner an, auf dem alle diese Merk-
    wie die Libretti von Alban Bergs        beiden Theaterstücken Woyzeck und         male und Wesenszüge ihren Platz
    Wozzeck und Gottfried von Einems        Leonce und Lena arbeiten? Und die         finden.
    Dantons Tod, fiel mir damals in die     Faszination ob dieser schier unglaub-     Das Revolutionsjahr 1794 offenbart
    Hände. Das neugierige Interesse für     lichen zeitgleichen geistigen Leistun-    im dramatischen Geschehen bereits
    den literarischen Urheber der beiden    gen hält unvermindert an.                 Momente eines Scheiterns des politi-
    Texte lag immerhin nahe genug,                                                    schen Umbruchs, die Endphase eines
    zumal der Name Georg Büchner dem                                                  Prozesses, in dem alte Seilschaften
    Schüler der gymnasialen Mittelstufe     II. „Köpfe statt Brot, Blut statt         auseinanderbrechen, egoistische
    nur herzlich wenig besagte. Der Blick   Wein“ Bilder aus der                      Interessen die einst gemeinsamen
    in den Brockhaus bescherte mir          französischen Revolution                  Ziele aushebeln und in dem ferner ur-
    eine doppelte Überraschung: Der         Georg Büchner nennt sein Stück            sprünglich gleich gestimmte Idealis-
    vermeintlich moderne Verfasser der      Dantons Tod, das er im Winter 1835        ten zu unversöhnlichen Todfeinden
    jeweiligen dramatischen Vorlagen zu     binnen fünf Wochen (!) verfasst und       geworden sind.

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OPER IM FOKUS MÄRZ | 2018 - Freunde der Wiener Staatsoper
DA NTONS TOD

                                                                                      Götz George als Büchners Danton
                                                                                      in der Produktion des Salzburger
                                                                                      Landestheaters aus dem Jahr 1981
                                                                                      © Heinz Hosch
                                                                                      Archiv der Salzburger Festspiele

                                                                                      sprunghaftes bisweilen widersprüch-
                                                                                      liches Verhalten und Züge von Verant
                                                                                      wortungslosigkeit gegenüber seinen
                                                                                      Parteigängern legt Büchner als Autor
                                                                                      schonungslos offen. Gleichwohl brilliert
                                                                                      Danton stets mit glänzenden Formu-
                                                                                      lierungen, die zugleich eine tiefe, aber
                                                                                      auch fatalistische Einsicht in den Lauf
                                                                                      der Welt erkennen lassen. Er leugnet
                                                                                      die Tugend ebenso wie das Laster und
                                                                                      unterscheidet nur zwischen groben und
                                                                                      feinen Epikureern- „Christus war der
                                                                                      feinste“. Sobald er sich ernsthaft seiner
                                                                                      Aufgabe besinnt, wirkt er selbst auf
                                                                                      das unbeständige Volk überzeugend:
                                                                                      „Ich werde mich in die Zitadelle der
                                                                                      Vernunft zurückziehen, ich werde mit
                                                                                      der Kanone der Wahrheit hervorbre-
                                                                                      chen und meine Feinde zermalmen“.
                                                                                      Er liebt seine Frau Julie tief und innig:
                                                                                      „Und wenn ich ganz zerfiele, mich ganz
Drei idealtypische gegensätzliche         Die Galionsfiguren der beiden gegen-        auflöste: ich wäre eine Handvoll gemar-
Gruppen unter den Akteuren prägen         sätzlichen Lager könnten unterschied-       terten Staubes, jedes meiner Atome
den Ablauf der Handlung und das           licher nicht sein. Robespierre, schmal-     könnte nur Ruhe finden bei ihr.“
politische Ambiente: Die gemäßigten,      lippig und ganz rational gepolt, ist ein
bereits vor der öffentlichen Meinung      Vertreter der Moral und Askese („em-        Und das Ende? Die letzte Szene über-
in die Defensive geratenen Deputier-      pörend rechtschaffen“ nennt Danton          windet den historischen Bilderbogen
ten mit den Anführern Georg Danton        ihn spöttisch !), er vertraut unbeirrbar    und gewinnt unerhörte Dichte. In die
und Camille Desmoulins; die Vertreter     seinem Intellekt („In einer Stunde          triftige Knappheit des Geschehens ragt
des „Wohlfahrtsausschusses“(ange-         verrichtet der Geist mehr Taten des         der Geist Shakespeares als „Spiritus
sichts seines brutalen Vorgehens ein      Gedankens, als der träge Organismus         Rector“ herein. Während ein Henker
unerhörter Euphemismus!) mit den          unsres Leibes in Jahren nachzutun           seine Verrichtungen an der Guillotine
Hauptfiguren Robespierre und St. Just;    vermag“) und kennt keinerlei Hem-           mit einem trivialen Gesang begleitet
endlich das Volk, wankelmütig, ver-       mung bei seinen radikalen Maßnah-           (ins Hochdeutsche übersetzt: „Und
führbar, verelendet, opportunistisch      men („Wer in einer Masse, die vorwärts      wenn ich nach Hause geh‘, scheint der
– und doch zugleich ein gigantischer      drängt, stehenbleibt, leistet so gut        Mond so schön“), singt Lucile, die junge
Resonanzboden, eine unberechenbare        Widerstand, als träte er ihr entgegen:      Gattin des hingerichteten Camille, die
Konstante im Spiel der Mächtigen. Der     er wird zertreten!“). Die Meinung sei-      herben Verse: „Es ist ein Schnitter, der
bedrückende materielle Mangel und         ner Gegner bestätigt das: „Robespierre      heißt Tod, hat Gewalt vom höchsten
ins Unermessliche steigende Not-          wird aus der Revolution einen Hörsaal       Gott“. Und in ihrem bewussten Ster-
stand führen auch in diesem Kollektiv     für Moral machen und die Guillotine         benswunsch ruft sie „sinnend und wie
zu messerscharfen Diagnosen: „Die         als Katheder gebrauchen.“                   einen Entschluss fassend, plötzlich“:
Guillotine ist eine schlechte Mühle,      Danton, die Titelfigur, ist in jeder        „Es lebe der König!“ Das Echo eines
und Samson (=der Scharfrichter) ein       Hinsicht, als farbiger Charakter und als    Bürgers „Im Namen der Republik!“
schlechter Bäckerknecht“ und weiters      Archetypus des sinnlichen Menschen,         besiegelt ihr Schicksal, und eine
„Von all den Löchern, die wir in andrer   sein radikaler Widerpart. Er ist alles in   Regieanweisung beschließt das Stück:
Leute Körper machen, ist noch kein        allem sympathischer gezeichnet, doch        „Sie wird von der Wache umringt und
einziges in unseren Hosen zugegangen.“    auch seine Fehler und Schwächen, ein        weggeführt“.//

STRETTA • 2018 • M Ä R Z                                                                                                     9
OPER IM FOKUS MÄRZ | 2018 - Freunde der Wiener Staatsoper
Schwerpunkt

GOTTFRIED VON EINEM
...und das Kreisen um
 Lebensthemen
                                                                                 VO N S I M O N H A A S I S *

Die alte Volte vom trügerischen Huma-       einer luxuriösen Position in den Kul-        ren, traten nun in von Einems Leben
nismus, wie sie Jean-François Lyotard       tur-Kreisen des Unrechtsstaates. Dazu        die Salzburger Festspiele, die damals
unter anderem gepredigt hat, ist so         gehört auch der Kontakt nach Bayreuth,       begannen zu einer wagemutigen Sache
verquer wie zu meinen, es gebe keinen       wo sich Tietjen bekanntlich nicht nur        zu werden. Lust am Neuen, aber doch
Atheismus im Christentum. Gerade            beruflich installiert hatte, und der junge   auch eine Prise schlechtes Gewissen
wenn deutlich wird, wie Menschen am         Komponist sich mit Wolfgang Wagner           machten aus ihnen eine Sache bei der
liebsten andere Menschen verbrennen         anfreundete sowie zu dessen Schwester        eine Avantgarde, die dies nur kurz
wollten, bloß des kindischen Verdachts      Friedlind zarte Bande knüpfte.               später nicht mehr sein sollte, ihre
wegen, der aus der Dialektik von Eige-      Ungemach widerfuhr von Einem auf             Schöpfungen im Rahmen des Musik-
nem und Fremden erwächst, dann darf         der Suche nach einem Kompositions-           theaters zur Diskussion stellen konnte.
man sich nicht wundern, dass beim Ge-       lehrer, was er nachdrücklich in seiner       Allein in den zehn Jahren von 1947 bis
schwätz von einer Leitkultur etwas auf      berückend-literarischen Autobiographie       1957 waren es acht Uraufführungen
der Strecke bleibt. Wahrhaftig mensch-      erzählen lässt. Seine erste Wahl, Paul       vom engen Kreis Werner Egk, Carl Orff
liche Kulturleistungen von Menschen,        Hindemith, der auch als renommierter         und Rudolf Wagner-Régeny, die, wie
die für das Gemeinwohl etwas leisteten      Instrumentalsolist die Zeichen der Zeit      von Einem auch, mit Oskar Fritz Schuh
und dafür auch in Yad Vashem posthum        nicht erkennen wollte, wurde noch vor        und Caspar Neher eine gemeinsame
geehrt wurden.                              Unterrichtsbeginn vom Hochschul-             Vergangenheit teilten, und weiters
                                            dienst suspendiert, Friedrich Walter         Heimo Erbse, und die Schweizer Rolf
Der 1918 in Bern geborene und in            durch Militärdienst entzogen und Boris       Liebermann und Frank Martin.
Schleswig-Holstein aufgewachsene            Blacher war nach de jure geltender
„Componist“ Gottfried von Einem             Nomenklatur „Volljude“. Von Einem            Auf ein Stück von Einems für Salzburg
nahm schon am Beginn seiner Karriere        berichtet selbst, dass hier seine Mutter,    ist hier besonders zu verweisen, nämlich
eine Position ein, die mehrdeutig ist.      die Baronin Gerta Louise, an der Ge-         das, über dessen Vorlage Hermann
Dies betriff sein Verhältnis zum Natio-     heimhaltung dieses Aspekts mitwirkte.        Hesse meinte, es handele sich um ein
nalsozialismus, da er von den ein oder      Ihre Verwobenheit ist als ambivalent         Werk der „Frömmigkeit“, welches
anderen Annehmlichkeiten profitieren        zu bezeichnen. Ihre Duzfreundschaft          „Devotion“ und „Ehrfurcht“ hervorrufe,
konnte, zum anderen die Schwierigkei-       zu Hermann Göring ist bekannt, was           Kafkas Prozeß. Der Prozess war zweifellos
ten eines Künstlerlebens kennenlernte       ihren Sohn aber nicht vor der Gestapo        eine Oper der Stunde, die nicht zuletzt
und zeitlich mithalf Menschen zu            geschützt haben soll.                        durch den Hauptdarsteller Max Lorenz
retten. Als Assistent Heinz Tietjens, des                                                besondere Pikanterie bekam. Lorenz
übermächtigen Generalintendanten der        Nachdem die zwölf vergeudeten Jahre          kannte kafka eske Situationen nur zu
Preußischen Staatstheater, stand er auf     europäischer Geschichte vorüber wa-          gut, obschon er bis Kriegsende nie aus

10
Tragödie und Menschlichkeit
             in der Zwischenwelt
            von Bühne und Leben

Bayreuth verschwunden war. Das              und Liebe nach Friedrich Schiller oder
Versteckspielen war für ihn an der          Der Besuch der alten Dame nach Fried-
Tagesordnung, was er nur einmal (und        rich Dürrenmatt umfasst (demnäcst im
zwar gemeinsam mit einem Korrepetitor       Theater an der Wien).
auf dem Grünen Hügel) vergaß und nur
Winifred Wagners Eingreifen vermochte       Alle die genannten Stücke haben diesen        Gottfried von Einem,
ihn zu retten. Doch das ist sicher nicht    Zug an sich: Auch das zum Skandal             unbezeichnete Fotografie um 1947
der Hauptgrund, warum die Drastik           gemachte Mysterienspiel Jesu Hoch-            © Archiv der Gesellschaft der
dieses Musiktheaters, einer Tragödie im     zeit, das, wie es auch die Tradition des      Musikfreunde in Wien

neuzeitlichen Sinn, in der ein unschuldi-   Jesuiten-Theaters lehrt, Inhalte des
ger Held des Mittelweges, der sich aber     Glaubens sehr frei interpretiert. Zudem
                                                                                          Gottfried von Einem
als schuldig gegen das blinde, Schicksal    ist die These des Rechtsdisputs, durch
erweist und dadurch sein Leben ver-         Hegel in die Philosophie der Tragödie
                                                                                          Dantons Tod
wirkt, im Zentrum steht. Warum , das        eingebracht, von Karl Heinz Bohrer zu
hat man schon nicht in der attischen        Gunsten der Ästhetik der Tragödie und         Dirigentin: Susanna Mälkki
Tragödie erfahren, muss verschleiert        Wolfram Ette, der Tragödie ihrer selbst       Regie und Licht:
bleiben. Den beteiligten Librettisten       Willen als Rettung vor Aristoteles, als       Josef Ernst Köpplinger
Boris Blacher und Heinz von Cramer,         Horizontverengung scharf zurückzuwei-
der auch Il Re cervo für Hans Werner        sen. Dennoch hat von Einem Tragödien          Wolfgang Koch (Danton)
Henze dichtete, war eine solche             konzipiert und sich konzipieren lassen,       Herbert Lippert
Situation schmerzlich bewusst.              in denen die Thematik sich um Anklage,        (Camille Desmoulins)
                                            Verteidigung und Verurteilung dreht.          Jörg Schneider
Musikalisch offenbart sich schon mit                                                      (Hérault de Séchelles)
Dantons Tod aus dem Jahr 1947 eine          Ein Opernkonflikt, der abschließend           Thomas Ebenstein (Robespierre)
Literaturoper der Massengewalt, die         einen Leitspruch Gottfried von Einems         Olga Bezsmertna (Lucile)
ganz erstaunlich mit Elias Canetti ver-     bestätigt: „Nie einen Text, sei’s Oper oder
woben zu sein scheint, soweit dass von      Lied, componieren, an dessen innere
Einem gerne mit lyrischen Elementen         und äußere Kraft um die Wahrheit der          Matinee So. 17. 3. 11.00 Uhr
spielt. Nur wenn seine Figuren ganz bei     Begebnisse man nicht mit aller Über-          Salon Opéra Fr. 23.3. 16.00 Uhr
sich sind, wenn die Welt einmal nicht       zeugung und Innigkeit glauben kann.
maschinalisiert ist, dann atmet die         Glauben. Ihn lieben, Lieben!“//               Premiere Sa 24. 3. 19.00 Uhr
Musik Freiheit. Dass dies Lucile, aber                                                    Reprisen 27. (FREUNDE-
auch Robespierre in Dantons Tod ebenso                                                    Kontingent), 31.3.
wie Josef K. mit seinen drei Gespie-        * Mag. Simon Haasis ist wissenschaft-         3., 6., 9. 4.
linnen erlebt, ist bezeichnend. Mithin      licher Publizist, Kulturjournalist und
darf dies für das doch sehr literarisch     Blogger, der in Albstadt und Tübingen
inspirierte Schaffen gelten, das auch Der   lebt und arbeitet. Zudem lehrte er zuletzt
Zerrissene nach Johann Nestroy, Kabale      an der Universität Wien.

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Schwerpunkt

 DANTONS TOD
     Rezeption in Wien
  VON RA IN HA R D W IE S IN GE R

Gottfried von Einem hatte allen Grund      dividualitäten ins Allgemeine hinaus-      Am 7. November 1947 wurde die
mit der Uraufführung seines Werks          wachsenden Kampf der Persönlichkeit        Produktion in teils unveränderter
bei den Salzburger Festspielen am 7.       um ihr schöpferisches Recht, aber auch     Besetzung an das Theater an der Wien
August 1947 zufrieden zu sein: Dantons     zu einer Anklage der Erniedrigten und      übernommen, das die Staatsoper
Tod machte ihn auch dank der inter-        Beleidigten gegen die Willkür diktatori-   als Ausweichquartier benutzte. Den
nationalen Rundfunkübertragung             scher Maßlosigkeit.“                       Camille Desmoulins sang nun Horst
einem breiten Publikum bekannt.                                                       Taubmann.
Prominent war auch die Besetzung mit
Paul Schöffler in der Titelrolle, Julius   Durchaus positiv fiel auch das Urteil in   Im „Kurier“ analysierte der Gründer
Patzak als Camille Desmoulins, Maria       der „Arbeiterzeitung“ aus:                 der „Österreichischen Musikzeitung“
Cebotari als Lucile und Josef Witt         „Alles in allem ist dieses Erstlingswerk   Peter Lafite, dass es sich bei dem Stück
als Robespierre. Dirigiert wurde die       eines jungen Komponisten zumindest         eben doch noch um ein Jugendwerk
Uraufführung vom Salzburger Fest-          ein eindrucksvoller Versuch sich mit       handelt: „In den mit gewaltigem Griff
spieldebütanten Ferenc Fricsay. Regie      dem Problem der Weiterentwicklung          angepackten Volksszenen, vor allem in
führte Oscar Fritz Schuh, die Bühnen-      oder gar Neugestaltung der Oper als        dem großartigen Akt vor dem Tribunal,
bilder und Kostüme stammten von            Kunstform auseinanderzusetzen.“            strotzt Einems Musik von Vitalität. Bei
Caspar Neher.                                                                         aller geistigen Reife des Komponisten
                                                                                      haben wir es mit einer typischen Jugend-
Wie etwa aus Hans Rutz‘ Besprechung                                                   arbeit zu tun, die ihren Kräfteüberschuss
in der „Wiener Zeitung“ hervorgeht                                                    (schonungslose Dissonanzen, Herbheit
konnte der Komponist einen großen                                                     linearer Verflechtungen, allzu dicke
Erfolg für sich verbuchen:                                                            Instrumentation) ebenso wenig verleug-
 „Die Stimme eines hochbegabten                                                       nen kann, wie einen gewissen Mangel an
jungen Komponisten wurde gehört. Er                                                   jener abgeklärten Innerlichkeit, zu der
bewies die Kraft im Gleichnis des Dra-                                                sich selbst Hindemith, einer der stilisti-
mas der Französischen Revolution den                                                  schen Vorbilder Einems, erst nach einer
ewigen, uns schon seit einem Jahrzehnt                                                Überwindung seiner Sturm- und Drang-
schwer auf der Seele lastenden Kampf                                                  periode durchgerungen hat. Meisterhaft
um das Recht der Menschlichkeit mit                                                   ist die monotone Rhythmik der in der
den Mitteln einer neuen Kunstan-                                                      Person der Gerichtspräsidenten symbo-
schauung wieder lebendig zu machen.                                                   lisierten seelenlosen Justizmaschinerie,
Flammende Zeichen einer brennenden                                                    ungemein plastisch in ihrer Eiseskälte
theatralischen Musik machen diesen in                                                 die musikalische Farbgebung Robespier-
sechs konzentrierte zusammengefasste                                                  res; in der lyrisch-dramatischen Zeich-
Bilder vergeblichen Kampf des Revolu-                                                 nung der übrigen Figuren vermissen wir
tionärs gegen die Kräfte, die er selbst                                               hingegen die überzeugende Tiefen-
entfesselt, und die ihn nun vernichten,                                               wirkung, in den Orchesterzwischen-
zu einem packenden über die Nöte In-                                                  spielen die echte Inspiration.“

12
DA NTONS TOD

Im Mai 1963 wurde Dantons Tod im          So schrieb etwa Franz Endler in der
Rahmen der Wiener Festwochen wie-         „Presse“: „Ich erspare mir weitere
der im Theater an der Wien gespielt,      Details. Dass Buckwitz und Otto für
diesmal in einer Inszenierung von Otto    Dantons Tod keinen besseren Ausweg
Schenk und mit Ferdinand Leitner am       fanden, als ihn hinter in einem als
Dirigentenpult. Die Titelrolle wurde      Holzgerüst errichteten Lattenzaun mit
von Eberhard Waechter verkörpert,         Verhang zu vollziehen, gehört nicht zu
der diese Rolle auch im November          den Details sondern zu den Charakte-
1967 in der Staatsopernpremiere sang.     ristika dieser Aufführung. Danton muss
Helmut Melchert war der Robespierre,      sterben. Doch nicht zu dramatisch, weil
William Blankenship der Camille           wir eben in der Oper sind und nobel.
Desmoulins sowie Lisa della Casa die      Ich habe noch nie so wenig Dramatik
Lucile. Dirigiert wurde die Premiere      verspürt wie in dem Augenblick, in dem
von Joseph Krips.                         sich Danton hinter den Paravant der
                                          Guillotine zurückzieht.“
In einem waren sich die Rezensenten
einig, nämlich dass Harry Buckwitz‘       Bis März 1972 erlebte die Produktion
Inszenierung in den Bühnenbildern         insgesamt 17 Vorstellungen, in de-
Teo Ottos weitgehend misslungen war,      nen (mit einer Ausnahme) Eberhard
die musikalische Seite aber überzuegte.   Waechter den Danton verkörperte.

Gottfried von Einem Dantons Tod

Szenephotos schwarz-weiß
Premierenproduktion der Wiener
Staatsoper 1963 © Foto Fayer

rechts unten: Produktion der Neuen Oper
Wien. © Armin Bardel

Zuletzt konnte das Wiener Opernpub-
likum das Werk 2010 in einer Produk-
tion der „Neuen Oper Wien“ unter der
musikalischen Leitung Walter Kobéras
und in einer Inszenierung von Leonard
Prinsloo erleben, in der Mathias
Hausmann den Danton übernahm.//

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DER HISTORISCHE
                                                 DANTON
Georges Jacques Danton
                                                  Opfer der eigenen Revolution
Porträt (Öl auf Leinwand),
Constance Marie Charpentier, 1792
Musée Carnavalet, Paris
                                                 VO N R AI N H A R D W I E S I N G E R

      Als Ludwig XVI am 17. Juni 1775 in         Seine gemäßigte politische Haltung       trotz eindringlicher Warnungen am
      Reims zum König gekrönt wurde,             gab unter anderem Anlass zu der          29. März in die Hauptstadt zurück,
      befand sich unter den Schaulustigen        Spekulation, er wolle die zum Tode       wo man ihn am darauffolgenden Tag
      auch der am 26. Oktober 1759 geborene      verurteilte Marie Antoinette vor dem     verhaftete. Der Vorwurf, dem man ihm
      Georges Danton, der sich auf eigene        Schafott retten. Bei der allmonatlich    und seinen Anhängern nun machte,
      Faust zu den Feierlichkeiten begab.        stattfindenden Neuwahl des Wohl-         lautete: Es wäre ihr Ziel, die Revolu-
      Seine Begeisterung für die Monarchie       fahrtsausschusses wurde er nicht         tion rückgängig zu machen. Die An-
      begann im Lauf der Zeit allerdings         wiedergewählt und übernahm darauf-       klage als royalistischer Verschwörer
      deutlich zu schwinden und als nach der     hin den Vorsitz des National-            und das damit verbundene Todesurteil
      misslungenen Flucht des Monarchen          konvents. In dieser Position rief er     waren damit besiegelt, auch wenn man
      im Juli 1791 auf dem Pariser Marsfeld      nicht zum ersten Mal zu den berüch-      bei dem Prozess nur sieben anstelle
      eine Menschenmenge den Sturz des           tigten Terrormaßnahmen gegen alle        der üblichen zwölf Geschworenen
      Königs sowie die Einführung der Re-        auf, die in Verdacht standen, eine       aufbieten konnte, da man für die heikle
      publik forderte, war Georges Danton        Gefahr für die Revolution zu sein. Als   Aufgabe den beliebten Revolutionär
      maßgeblich daran beteiligt. Nach dem       sich Danton der damit verbundenen        abzuurteilen, nicht mehr fand. Bereits
      Sturm auf die Tuillerien und der Inhaf-    Radikalisierung bewusst wurde, appel-    am 5. April wurde das Todesurteil
      tierung der königlichen Familie ging       lierte er für eine Mäßigung.             vollstreckt.//
      Dantons politische Karriere steil nach     Im Oktober 1793 zog er sich für einige
      oben, als er zum Justizminister des        Wochen nach Arcis-sur-Aube zurück.
      großteils girondistischen Exekutivrats     Doch gerade in diesem Zeitraum be-
      aufstieg. Im September 1792 wechselte      gann die Gewalt erneut zu eskalieren,
      er als Abgeordneter für Paris in den       diesmal im Zuge einer „Entchristia-
      Nationalkonvent, wo er den Ausgleich       nisierung“, die in der Verstaatlichung
      zwischen den rivalisierenden Giron-        des Kirchenbesitzes mündete. Danton
      disten und der Bergpartei suchte.          verbündete sich nun mit Robespierre,
      Am 6. April 1793 wurde der von Danton      um gegen diese Bewegung vorzugehen.
      vorgeschlagene Wohlfahrtsausschuss         Als sich Danton im Lauf der nächsten
      (das Exekutivorgan des National-           Wochen wieder gegen den „terreur“
       konvents) eingerichtet, in dem er         aussprach, brachte er aber Robespierre
      selbst eine wichtige Rolle spielen soll-   gegen sich auf. Allein Dantons Forde-
      te. Nach dem gewaltsamen Sturz der         rung, Beschuldigte vor ihrer Verur-
      Girondisten verbündete sich Danton         teilung erst anzuhören, machte ihn
      mit der Bergpartei, was ihm zum Ver-       selbst zum Verdächtigen. Im März                               Maximilien Robespierre
      hängnis werden sollte.                     1794 verließ er Paris für einen Kurz-                          (anonymes Porträt, um 1793
                                                                                                                Musée Carnavalet, Paris
                                                 urlaub Richtung Sèvres und kehrte

      14
DA NTONS TOD

Diskographie Richard Schmitz*
Am 24. Jänner wäre Gottfried von Einem 100 Jahre alt geworden. Anlass für Wien
und Salzburg seine bedeutendsten Werke wieder herauszubringen.

Der Besuch der alten Dame
1. Von dieser Oper gibt es nur den Mitschnitt der Uraufführung an der Wiener
Staatsoper vom 23. Mai 1971. Christa Ludwig gab die grausame Claire Zachanassian
mit vollem Einsatz ihrer stimmlichen und darstellerischen Mittel. Es läuft einem kalt

                                                                                                    1
über den Rücken. Auch Eberhard Waechter macht den Wandel vom gescheiterten
Kleinbürger zum todesbereiten Büßer glaubhaft. Hans Beirer ist die Verkörperung
eines aufgeblasenen Bürgermeisters. Hans Hotter als Lehrer und Manfred Jungwirth
als Pfarrer ragen aus dem übrigen Ensemble heraus. Heinz Zednik als Richter ge-
staltet die Gerichtsszene, die Schlüsselstelle in diesem Werk. Einems tonale Musik-
sprache ist bei Horst Stein gut aufgehoben. Dürrenmatts zynisch-realistische Sprache
kommt gut zur Geltung. (amadeo 02894195522)

Dantons Tod
2. Zweimal wurde das Werk bei den Salzburger Festspielen gespielt. 1947 die Urauf-
führung. Boris Blacher und Gottfried von Einem selbst hatten Georg Büchners Text
frei bearbeitet. Paul Schöffler gestaltete die Titelrolle einprägsam, Julius Patzak
zeichnete den Camille Desmoulins präzise nach. Maria Cebotaris Lucile berührt mit
ihrem Sopran. Josef Witt charakterisiert Robespierre. Auch in den übrigen Rollen
brilliert das Ensemble mit Peter Klein, Ludwig Weber, Herbert Alsen, Gisela Thury
und Rosette Anday. Nur das Beste war damals gut genug für eine Uraufführung.
                                                                                        2
Ferenc Fricsay dirigiert den Staatsopernchor und die Wiener Philharmoniker.
(CC 4032250055635)

3. 1983 wurde die Oper dann bei den Festspielen nochmals gegeben. Lothar
Zagrosek dirigierte ORF- Chor und - Symphonieorchester. Theo Adam war der Titel-
held, Werner Hollweg der Camille, Wilfried Gahmlich der Herault und Kurt Rydl der
Herman. Lucile und Julie waren mit Krisztina Laki und Ingrid Mayr besetzt. Trotz
des Einsatzes von Marjana Lipovšek als altes Weib bleibt die Interpretation doch

                                                                                                   3
etwas blass und routiniert. Vielleicht bin ich etwas voreingenommen, weil ich einfach
Schöffler, die Cebotari und vor allem Patzak immer geliebt habe.
(orfeo 40111790102221)

Der Prozess
4. Ebenfalls in Salzburg wurde 1953 Der Prozess uraufgeführt. - Das war die Zeit,
in der die Salzburger Festspiele auch der modernen Musik huldigten und fast
jedes Jahr eine Uraufführung brachten. – Wieder hat Boris Blacher beim Libretto
mitgearbeitet. Auch hier war man um eine exzellente Besetzung bemüht. Der
gefeierte Wagnertenor Max Lorenz gestaltete den Josef K. Peter Klein war in zwei
Rollen zu hören, Lisa della Casa in drei, Ludwig Hofmann in vier. Oskar
Czerwenka und Walter Berry, Laszlo Szemere und Alfred Poell sind nur einige
aus der umfangreichen Besetzungsliste. Die Wiener Philharmoniker und der
Staatsopernchor hoben das Werk unter Karl Böhm aus der Taufe.
(orfeo 4011790393223)                                                                   4
* Richard Schmitz begleitet das Programm der Wiener Staatsoper bei
radio klassik STEPHANSDOM (per opera ad astra)

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»Man träumt als Österreicher
schon während des
Studiums davon einmal
an der Wiener
Staatsoper zu singen...»

      Im Portrait                                                                          Als Marquis in Der Spieler
                                                                                           © Wr. Staatsoper/Michael Pöhn

      THOMAS
                                                                                          Ich könnte mir vorstellen, dass Sie
                                                                                          in weiterer Zukunft zum Beispiel
                                                                                          auf den Herodes in der Salome
                                                                                          hinarbeiten.

                                                                                          Genau, auf den Herodes freue ich

      EBENSTEIN
                                                                                          mich schon sehr! Auch auf Loge im
                                                                                          Rheingold, Mime im Siegfried, und
                                                                                          den Hauptmann im Wozzeck. Bis
                                                                                          dahin möchte ich aber noch meine
                                                                                          Pedrillos und Davids singen. Ich bin
                                                                                          ja noch unter 40!
      Herr Ebenstein, Sie singen als        Und Sie haben nie den heimlichen
      Tenor sehr oft ungewöhnliche          Wunsch, einmal Cavaradossi in                 Wann hat sich abzuzeichnen
      Rollen. Den größten Erfolg an         Tosca oder Alfredo in La Traviata             begonnen, dass sich Ihre Stimme
      der Staatsoper hatten Sie bisher      zu singen?                                    Richtung Charakterfach entwickelt?
      als Caliban in Thomas Adès‘ The
      Tempest. Ihre Charakterollen          Nein, mir fehlt nichts, da mein Reper-        Das hat sich schon im Studium
      machen Ihr Bühnenleben auf            toire so vielfältig ist. Ich singe ja nicht   dorthin entwickelt. Auch während
      jeden Fall sehr interessant.          ausschließlich Spieltenor-Partien,            meines ersten Engagements an der
                                            sondern auch einige lyrischen Rollen:         Komischen Oper Berlin habe ich viele
      Ich bin sehr glücklich mit meinen     Beispielsweise den Alfred in der              Rollen aus dem Spieltenorfach, ein
      Rollen! Gerade am Caliban sieht       Fledermaus, also eine Liebhaberrolle,         paar aus dem lyrischen Repertoire
      man, wie sängerisch und schauspie-    oder den David in den Meistersingern.         gesungen.
      lerisch herausfordernd Rollen aus     Alleine wenn ich alle Rollen machen
      dem Spieltenor-Repertoire sein        möchte, die es in diesem – erweitert          Vor kurzem haben Sie eine Lied-
      können: Die lyrischen Passagen muss   durch einige lyrische Partien – Spiel-        CD mit einem ungewöhnlichem
      man schön singen, andere Gesangsli-   tenorfach gibt, dann muss ich mich            Programm veröffentlicht. Ich stelle
      nien muss man – wo es der Ausdruck    sputen.                                       mir vor, dass es schwierig war, ein
      erfordert – charaktervoll singen.                                                   CD-Label davon zu überzeugen.

 16
IM PORTRA IT

                                                                                                 worden sind. Das bedeutet, Sie
                                                                                                 haben dort zunächst alles auf
                                                                                                 Deutsch gesungen. War das rück-
                                                                                                 blickend eine verlorene Zeit und
                                                                                                 Energie?

                                              Als Caliban in The Tempest                         Nein, überhaupt nicht! Als deutsch-
                                              © Wr. Staatsoper/Michael Pöhn                      sprachiger Tenor wird man immer viel
                                                                                                 im deutschsprachigen Fach eingesetzt.

                                                                                  © www.ebenstein.info
Die CD umfasst den Krämerspiegel        ebenso hochromantisch und melodien-                      Etwa achzig Prozent meines Repertoi-
von Richard Strauss, Songs of a clown   reich. Im Krämerspiegel zitiert Richard                  res in Berlin war sowieso auf Deutsch.
von Korngold sowie die Brettl-Lieder    Strauss aus seinen Opern und Sinfoni-                    Es waren deshalb nur wenige Stücke
von Schönberg und Zemlinsky. Ich bin    schen Dichtungen, beispielsweise aus                     wie Hoffmann, die ich für Wien in die
wahnsinnig froh über dieses Projekt,    dem Rosenkavalier sowie aus Helden-                      Originalsprache umlernen musste. Ich
das im Februar in der Reihe „Première   leben und Tod und Verklärung; ein aus-                   finde auch, dass eine deutsche Überset-
Portraits“ bei Capriccio erschienen     gedehntes Nachspiel enthält bereits                      zung bei manchen Stücken gut funkti-
ist. Den Krämerspiegel hat sich das     die Mondscheinmusik aus Capriccio                        oniert. So habe ich den Basilio in Berlin
Label gewünscht, die anderen Lieder     – fast 30 Jahre vor dem Entstehen der                    in einer Inszenierung von Barrie Kosky
habe ich ausgesucht. Die Lieder sind    Oper!                                                    gesungen. Dafür wurde das Libretto
teils humorvoll, teils ernsthaft. Die                                                            mit sehr viel Sprachwitz neu übersetzt.
Brettl-Lieder von Schönberg sind        Sie haben ja bereits erwähnt, dass                       Ich bin aber sehr glücklich, dass ich
zur gleichen Zeit entstanden wie sein   Sie direkt nach dem Studium an die                       nun in Wien auch viele Partien auf
Streichsextett Verklärte Nacht und      Komische Oper Berlin verpflichtet                        tschechisch und russisch singe. //

   MÄUSE?

   Sechsschimmelgasse 9 | 1090 Wien | Tel. (0)1 316 60-0 | office@assa.at | www.assa.at

                                                                                                                                       17
Radio • TV

                                                                                                         Radio, TV
 Radio klassik STEPHANSDOM                                                        APROPOS OPER           SO 15.05 – 16.00
 www.radioklassik.at
                                                                                                 4.3.    Zu Gast im Royal Opera House Covent Garden
– das Opernprogramm auf 107,3/87,7 (Telekabel Wien)
                                                                                                11.3.    Oper aus Österreich
94,5 (Kabel Niederösterreich)/104 bzw. 466 (Salzburg)
                                                                                                18.3.    Zu Gast in der Bayerischen Staatsoper München
Der Opernsalon der FREUNDE auf 107,3
www.radioklassik.at                                                                             25.3.    Das Wiener Staatsopernmagazin
– jeden 3. Sonntag im Monat 14.00-15.30 Uhr
DaCapo, darauffolgender Freitag, 20.00 Uhr                                        ANKLANG                DI 10.05–11.00 UHR
                                                                                                 6.3.    Leonie Rysanek im italienischen Repertoire
                              18.3.
                              KS Hilde Güden zum 100. Geburtstag                                13.3.    Thomas: Hamlet, Eine französische Oper
                              Mit Prof. Oswald Panagl sowie Prof. Hubert                                 nach einem englischen Drama
                              Deutsch und KS Heinz Zednik                                       20.3.    Reiz tiefer Stimmen: Estes, Bailey, Crass
                    © Decca

                              (aufgenommen am 23.9.2017)
                                                                                                27.3.    Erinnerungen an Giuseppe di Stefano
                                                                                  STIMMEN HÖREN          DO 14.05 – 15.30 UHR
OPERNGESAMTAUFNAHMEN
                                                                                                 1.3.    Von Duparc bis Rihm: spannende Lieder-
                              DI/DO/SA 20.00 UHR                                                         Neu- und Wiederentdeckungen

              Di 6.3.         Godard: Dante, Schirmer/ Montvidas, Gens,                          8.3.    Faust - Helena - Mephisto/ Boito, Boulanger
                              Lapointe, Frenkel (2016)                                          15.3.    Die große Christa Ludwig und ihre größten
             Do 8.3.          Beethoven: Fidelio, Abbado/ Mattei, Struck-                                Auffnahmen
                              mann, Kaufmann, Stemme, Fischesser (2010)                         22.3.    Claude Debussy: Jahresregent, Epochenfigur
             Sa 10.3.         Gomes: Il Guarany, Neschling/ Tian, Villaro-                      29.3.    Clemens Krauss: Ring (Bayreuth)
                              el, Domingo, Haddock, C. Álvarez (1994)
                                                                                  DIE OPERNWERKSTATT MI 19.30
             Do 15.3.         Verdi: Macbeth, Böhm/ Milnes, Ridderbusch,
                              Ludwig, Cossutta (1970)                                            14.3. Zum 90. Geburtstag: KS Christa Ludwig im
                                                                                                         Gespräch mit Michael Blees
             Sa 17.3.         Puccini: La fanciulla del West, Mehta/
                              Neblett, Domingo, Milnes (1978)                     GESAMTOPER             SA 19.30 UHR
             Di 20.3.         Rossini: Il viaggio a Reims, Abbado/ Gasdia,                        3.3. Berlioz: La Damnation de Faust, Gardiner/
                              Valentini Terrani, Cuberli, Ricciarelli, Gimenez,                          Spyres, Hallenberg, Naouri (Royal Albert
                              Araiza, Ramey, Raimondi, Dara, Nucci (1984)                                Hall 2018)
             Sa 24.3.         Debussy: Pelléas et Mélisande, Rattle/                             10.3. Bellini: Il Pirata, Crutchfield/ Meade, Ballerini,
                              Kožená, Gerhaher, Finley, Selig, Fink (2016)                               Wilson, Christensen, Lamp (Katonah 2017)
Di 27.3. (1. Aufzug)          Wagner: Parsifal, Knappertsbuch/ Vickers,                          17.3. Einem: Der Besuch der alten Dame, Boder/
Do 29.3. (2.,3. Aufz.)        Ericson, Stewart, Hotter, Neidlinger (1964)                                Karneus, Hausmann, Braun (Th.a.d.W. 2018)
PER OPERA AD ASTRA (RICHARD SCHMITZ) 14.00 UHR                                                   24.3. Einem: Dantons Tod, Mälkki/ Koch, Lippert,
                                                                                                         Schneider, Ebenstein, Bezsmertna (Wien live)
             Sa 10.3.         Einem: Dantons Tod
                                                                                                 31.3. Puccini: Il Trittico, Petrenko/ Koch, Lee,
             Sa 14.4.         Britten: A Midsummernight‘s Dream                                          Westbroek/ Jaho, Schuster/ Maestri, Feola,
                                                                                                         Schuster, Breslik (München 2017)
MÉLANGE MIT DOMINIQUE MEYER 14.00 UHR
              So 4.3.         Tour Debussy
                                                                                  ORF 2 http://tv.orf.at | http://presse.orf.at
                                                                                       So 11.3., 10.15 Zum 90. Geburtstag von Christa Ludwig
              So 8.4.         La Maîtrise - Faszination Kinderchor
                                                                                        So 18.3., 9.05 Rudolf Nurejew - Himmlische Anziehungskraft
 Ö1 http://oe1.orf.at                                                                             9.50 Tanz macht Fernsehgeschichte
Ö1-KLASSIKTREFFPUNKT SA 10.05 UHR - AUSWAHL                                             So 25.3., 9.05 Claude Debussy - Musik kann man nicht lernen
                10.3.         Rebecca Nelsen                                             So 1.4., 9.05 Osterkonzert 2018 (Stift Klosterneuburg)
                24.3.         Daniel Schmutzhard, Jan Meier                             Mo 2.4., 9.05 Puccini - Magier der Leidenschaft

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                                                                                                       Radio, TV
ORF III Kultur und Information                                          arte arte-tv.com
http://tv.orf.at/programm/orf3                                          Viele Opern, Konzerte, Live Streams auf concert.arte.tv
      So 4.3., 19.20 Künstlerportrait: Mütter: Christa Ludwig                  So 4.3., 0.40 Weber: Oberon, König der Elfen, Bolton/
               20.15 Beethoven: Fidelio, Rother/ Ludwig, King,                                         Habjan/ Prégardien, Abramowa, Dasch,
                      Berry, Greindl, Otto (Berlin 1962)                                               Gunnell, Wilson (München 2017)

    So 11.3., 20.15   Haydn: Die Jahreszeiten, Altstaedt/ Lands-             So 11.3., 22.40 Mission Mozart:
                      hamer, Padmore, Rosen (Eisenstadt 2018)                                          Lang Lang & Nikolaus Harnoncourt

    So 18.3., 20.15   Verdi: Il Trovatore, Armiliato/ Netrebko, Lee,    CLASSICA HD www.classica.de
                      Hvorostovsky, Zajick, Kocán (Met 2015)
                                                                             So 4.3., 20.00 Donizetti: Anna Bolena, Pidò/ Netrebko,
   So 25.3., 20.15    Donizetti: Maria Stuarda, Benini/ DiDonato,                                      Garanča, D‘Arcangelo, Kulman, Meli (Wien)
                      van den Heever, Polenzani (Met)
                                                                             Sa 10.3., 21.40 Rossini: Matilde di Shabran, Mariotti/
3sat www.3sat.at                                                                                       Peretyatko, Flórez, Goryachova (Pesaro)
                                                                            Mi 14.3., 20.00 Rossini: La scala di seta, Scimone/ Peretyatko,
      Sa 3.3., 20.15 Mozart: Le nozze di Figaro, Welser-Möst/
                      Wake-Walker/C. Álvarez, Damrau, Werba,                                           Zanfardino, Zapata, Malavasi (Pesaro)
                      Schultz (Scala 2016)                                  Mi 21.3., 21.45 Strauss: Capriccio, Eschenbach/ Fleming,
                                                                                                       Skovhus, Schade, Eiche, Rydl (Wien)
    Sa 24.3., 20.15 Verdi: Messa da Requiem, Luisi/ Spuck/ Stoya-
                      nova, Simeoni, Meli, Zeppenfeld; Ballett Zürich       Do 22.3., 21.00 Strauss: Elektra, Gatti/ Meier, Theorin,
                                                                                                       Westbroek,, Gambill, Pape (Salzburg)
     Sa 31.3., 20.15 Puccini: Tosca, Thielemann/ Harteros, Anto-
                      nenko, Tézier (Osterfestspiele Salzburg 2018)         Fr 23.3., 20.00 Wagner: Lohengrin, Schneider/ Frey, Studer,
              22.25 Wie ein lichter Fluss -                                                            Schenk, Schnaut, Wlaschiha (Bayreuth)
                      Die Sängerin Anja Harteros                            Fr 30.3., 22.05 Verdi: Aida, Noseda/ Lewis, Rachvelishvili,
              23.15 Belcanto - Die Tenöre der Schellack-Zeit                                           Berti, Doss, Prestia (Turin)

             O P E R U N D I H R E S TA R S
                                                                                        © Foto Fayer

                                       KS HILDE GÜDEN · Matinee zum 100. Geburtstag
                                          Opernsalon am So. 18. März 2018, 14 Uhr

                                                                                       GEFÜHLE
                                                                                   EINSCHALTEN
   www.radioklassik.at
Spielpläne März

                                              Spielpläne Staatsoper
 März Staatsoper                                                                ° Sa 24.3., Dantons Tod, Mälkki/ Köpplinger/ Koch, Lippert,
                                                                                     19.00 Schneider, Ebenstein, Bezsmertna
       Do 1.3., Ariodante, Christie/ McVicar/ Connolly, Reiss,
        18.30 Fahima, Dumaux, Trost, Schwinghammer                                So 25.3., Madama Butterfly, Tebar/ Gielen/ Opolais, Nakani,
                                                                                     19.00 Pisapia, Daniel
        Fr 2.3., Macbeth, Bisanti/ Räth/ Lučić, Park, Serjan, Karahan,
         19.00 Osuna                                                             Mo 26.3., Ballett: Balanchine/ Neumeier/ Robbins, Hewett
                                                                                    19.30
        Sa 3.3. Eugen Onegin, Langrée/ Richter/ Bezsmertna,
         19.30 Kwiecien, Villazón, Furlanetto                                     Di 27.3., Dantons Tod, Mälkki/ Köpplinger/ Koch, Lippert,
                                                                                     19.00 Schneider, Ebenstein, Bezsmertna
      ° So 4.3., Ariodante, Christie/ McVicar/ Connolly, Reiss,
          17.30 Fahima, Dumaux, Trost, Schwinghammer                             Mi 28.3., Madama Butterfly, Tebar/ Gielen/ Opolais, Nakani,
                                                                                    19.30 Pisapia, Daniel
       Mo 5.3., Macbeth, Bisanti/ Räth/ Lučić, Park, Serjan, Karahan,
        19.00 Osuna                                                               Do 29.3. Parsifal, Bychkov/ Hermanis/ Schmeckenbecher, Youn,
                                                                                    17.30 Ventris, Daniel, Kampe
        Di 6.3. Keine Vorstellung
                                                                                   Fr 30.3. Geschlossen
       Mi 7.3., Solistenkonzert Angela Gheorghiu, Dariescu
        20.00                                                                      Sa 31.3. Dantons Tod, Mälkki/ Köpplinger/ Koch, Lippert,
                                                                                     19.00 Schneider, Ebenstein, Bezsmertna
       Do 8.3., Ariodante, Christie/ McVicar/ Connolly, Reiss,
        18.30 Fahima, Dumaux, Trost, Schwinghammer                                            ° Oper live at home * Oper live am Platz
        Fr 9.3., Raymonda, Rhodes/ Nurejew/ Konovalova, N.N.,
         19.00 Sosnovschi, Fogo, Mair                                        Matineen

      Sa 10.3., Raymonda, Rhodes/ Nurejew/ Esina, Feyferlik, Shishov,                         Im Großen Haus
         19.00 Avraam, Firenze
                                                                               18.3., 11.00 Einführungsmatinee zu Dantons Tod
       So 11.3., Raymonda, Rhodes/ Nurejew/ Konovalova, N.N.,
         16.00 Sosnovschi, Fogo, Mair                                          25.3., 11.00 Zum 90. Geburtstag von KS Christa Ludwig
                                                                                            Moderation: Wolfgang Berry
     Mo 12.3., Otello, Ettinger/ Mielitz/ Alagna, Jenis, Moisiuc, Kurzak
        19.00                                                                                 Im Gustav Mahler-Saal

     ° Di 13.3., Raymonda, Rhodes/ Nurejew/ Esina, Feyferlik, Shishov,          4.3., 11.00 Ensemblematinee 5, Aldrige, Rumetz; Bartinai
          19.00 Avraam, Firenze
                                                                               10.3., 11.00 Kammermusik der Wiener Philharmoniker 6
      Mi 14.3. La Bohème, Scappucci/ Zeffirelli/ Borras, Hartig,
        19.30 Arduini, Naforniţa                                             Agrana Studiobühne Walfischgasse
      Do 15.3., Otello, Ettinger/ Mielitz/ Alagna, Jenis, Moisiuc, Kurzak    3.,18.3., 15.00 Deutscher: Cinderella - Kinderoper
         19.00                                                                    5.,6.,7.3., Kajtna
                                                                                       10.30
      Fr 16.3., Ballett: Balanchine/ Neumeier/ Robbins, Hewett
         19.30                                                               9.,10.3., 19.30 Die Liebe liebt das Wandern, Fingerlos, Plummer;
                                                                                11.3., 15.00 Springer (Szenischer Liederabend)
       Sa 17.3., La Bohème, Scappucci/ Zeffirelli/ Borras, Hartig,
         19.30 Arduini, Naforniţa                                                20.,22.3., Der Karneval der Tiere - Kinderoper
                                                                                     10.30
     ° So 18.3., Otello, Ettinger/ Mielitz/ Alagna, Jenis, Moisiuc, Kurzak
          18.30                                                              FREUNDE-Kontingente
     Mo 19.3., Madama Butterfly, Tebar/ Gielen/ Opolais, Nakani,                              Wiener Staatsoper
       20.00 Pisapia, Daniel
      Di 20.3., La Bohème, Scappucci/ Zeffirelli/ Borras, Hartig, Yildiz,    Sa 3.3., 19.30 Eugen Onegin, Langrée/ Richter/ Bezsmertna,
         19.30 Naforniţa                                                                    Kwiecien, Villazón, Furlanetto

      Mi 21.3., Ballett: Balanchine/ Neumeier/ Robbins, Hewett                    Di 27.3., Dantons Tod, Mälkki/ Köpplinger/ Koch, Lippert,
         19.30                                                                       19.30 Schneider, Ebenstein, Bezsmertna

     Do 22.3., Otello, Ettinger/ Mielitz/ Alagna, Jenis, Moisiuc, Kurzak                      Volksoper Wien
        19.00
                                                                                  Di 20.3., Carousel, Olefirowicz/ Mason/ Schmutzhard,
      Fr 23.3., Ballett: Balanchine/ Neumeier/ Robbins, Hewett                       19.00 Mastalier, Arrouas, Treganza, Meyer
         19.30

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