KLEMENS Blätter - Das Klemensjahr - eine Rückschau Der zweite "Apostel Wiens" Aus dem Orden und den Klöstern - Redemptoristen
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KLEMENS 1/2021 Blätter 4/2020 • Jahrgang 88 • Februar • März • April 2021 Das Klemensjahr – eine Rückschau Der zweite „Apostel Wiens“ Aus dem Orden und den Klöstern
INHALT Dezentriere dich … „Wir könnten uns fragen: Was muss man tun? Was könnte mein Platz in dieser Zukunft sein und was kann ich tun, um sie möglich werden zu lassen? Zwei Worte fallen mir da ein: sich dezentrieren, also sich von sich selber zu lösen und transzendieren, übersteigen. Schau, worauf du dich zentriert hast, und dezentriere dich. Die Auf- gabe ist es, Türen und Fenster zu öffnen und hinauszugehen. … Lass dich mitreißen, aufrütteln, herausfordern! Vielleicht geschieht es ja durch eine Gruppe von Men- schen, von denen du in den Nachrichten gehört hast, oder durch etwas, was du aus deiner Nachbarschaft kennst und dessen Geschichte dich bewegt hat. Vielleicht wird es ein Altenheim in der Nähe oder das Aufnahmezentrum für Flüchtlinge oder das Projekt zur ökologischen Regeneration sein, das dich ruft. Oder vielleicht sind es Menschen zu Hause, die dich brauchen. Wenn du den Ruck verspürst, dann halte inne und bete. Lies das Evangelium… Schaffe in dir selber Raum um zu hören. Öffne dich … dezentriere dich … transzendiere. Und dann handle: rufe an, mache einen Besuch, biete deine Hilfe an. Auch wenn du nicht weißt, was genau zu tun ist, biete deine Hilfe an. Sage, dass du Teil einer besseren Welt sein möchtest und dass du denkst, dass ein guter Anfang wäre“. Aus: Papst Franziskus, Wage zu träumen, Mit Zuversicht aus der Krise, Kösel-Verlag,2020, 171f. INHALT www.redemptoristen.com Zum Geleit . . . . . . . . . . . 3 Thema: P. Franz Tendler / 2 . . . . . 14 Brief des Provinzials. . . . . . . . 4 Thema: Klemensjahr. . . . . . . 16 Aktuelles aus unseren Klöstern . . . . 6 Verstorbene . . . . . . . . . . 19 Nachruf. . . . . . . . . . . . 10 Glaube und Alltag . . . . . . . . 20 Klemensfeiern 2021 . . . . . . . 11 P. Wilhelm Janauschek . . . . . . 22 Rückblick . . . . . . . . . . . 12 Liebe ältere und kranke Leute . . . . 23 Bildernachweis: Titelbild: St. Peterskirche in Rom mit der Kuppel (IMAGE); Radio Vatican (2), Archiv (3, 4, 9,10,11,12,13, 14,15,17,18,21,22,23,24) Redemptoristen Hernals (6); OSSR-Lauterach (7); Pregetter/Leoben (7); Humer, Lenzing (8); Gymnasium Katzelsdorf (8); Kloster Gars (9); Liguori-Provinz (13); Scala-News (13,18); Kratochvil (19); IMAGE (24); Impressum: „Klemensblätter“ – Zeitschrift der österreichischen Redemptoristen. Medieninhaber und Herausgeber: Wiener Provinz der Redemptoristen, A-1010 Wien, Salvatorgasse 12 Redaktion: Redaktion: P. Lorenz Voith (Verantwortlich), 1170 Wien, Clemens Hofbauer-Platz 13 (Redemptoristen), 01-4862594-0; Fax: -28, P. Friedrich Vystrcil (Würzburg). • E-Mail: klemensblaetter@cssr.at oder lorenz.voith@cssr.at Hersteller: WMP Ges.m.b.H, A-2372 Gießhübel, Südtirolergasse 9. SPENDENKONTO der Klemensblätter und des Klemenswerkes: Bank Austria-CA: IBAN: AT02 1200 0500 0127 6800 BIC: BKAUATWW (Provinzialat d. Redemptoristen) Mit Druckerlaubnis des Erzbischöflichen Ordinariates Wien. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1010 Wien, Zulassungs-Nr.: GZ 02Z032650 S Sponsoring Post Information zum Datenschutz: Ihre Adressdaten sind durch eine Mitteilung / Bestellung / Mitgliedschaft (Klemenswerk, Freundeskreise der Redemptoristen, …) bzw. durch ihre Spendentätigkeit für den Orden, festgehalten. Diese Daten werden nicht an Dritte weiter- gegeben. Nach einer schriftlichen Mitteilung werden ihre Daten gelöscht und die Zustellung der Klemensblätter eingestellt. Mitteilungen an: klemensblaetter@cssr.at oder Klemensblätter, Salvatorgasse 12, 1010 Wien. 2 KLEMENSBlätter 1/2021
ZUM GELEIT Liebe Leser und Leserinnen, liebe Freunde der Klemensblätter! „Corona-Modus“ Strukturveränderungen, die die Orden seit Jahren Seit knapp einem Jahr stehen wir weltweit im Krisen- begleiten: Sollten wir modus der Corona-Pandemie. Wer hätte vor einem Jahr nicht Gewachsenes gedacht, dass dieses kleine Virus uns bis heute beschäf- und Bewährtes schät- tigt, bedroht, krank macht, bedrängt, viele Grundfreiheiten zen und hochhalten, wegnimmt und einschränkt; ja selbst das kirchliche Leben zugleich aber mit neuem mit seinen liturgischen Höhepunkten über viele Monate „Geist“ füllen? Da könnten viele Patres und Brüder (und behindert, …? Auch das „Klemensjahr 2020“ wurde so – mit unsere Laienmitarbeiter/Innen) in ihrer „dritten Lebens- den vielen Programmpunkten – zumeist abgesagt. Und wie phase“ noch viel Segensreiches einbringen. Klemens geht es weiter? Möge die Schutzimpfung in weiten Teilen der Maria Hofbauer, P. Wilhelm Janauschek und P. Franz Bevölkerung ankommen und wirken, auch in den ärmeren Tendler sind besondere Beispiele dabei. Ländern und Gebieten – auf allen Kontinenten! Pandemien hat es weltweit immer wieder gegeben. Die zunehmende Danke Globalisierung mit all ihren Nebenerscheinungen hat aber In dieser ersten Ausgabe für 2021 danke ich wiederum die Verbreitung des Corona-Virus rasant gefördert. Vielleicht allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sowie den auch ein Punkt zum Nachdenken, wie weit und wie unge- vielen Verteilerinnen und Verteilern der Klemensblätter bremst unsere Gesellschaft und Wirtschaft sich entwickeln in ganz Österreich – vom Bodensee bis zum Neusiedler- darf und soll: „Immer höher, immer besser, immer schneller, see! Danke für diesen Dienst! Danke auch an alle, die immer effektiver, immer unpersönlicher, …? Was hätte der mit ihrer Spende die Herausgabe und den Versand der hl. Klemens Maria Hofbauer uns in dieser Situation geraten? Klemensblätter ermöglichen! Danke für ihr Interesse an unserer Ordenszeitschrift; damit bleiben sie auch mit uns Rom–„Unterscheidung der Geister“ Redemptoristen und unserer Mission verbunden. Wenn Sie Anliegen haben, so kontaktieren sie mich oder einen Für den hl. Klemens war diese Stadt sehr wichtig. In unserer Patres. Vergelt’sGott für jede Spende für unsere Rom wurde er in die Kongregation der Redemptoristen laufenden Projekte, wie auch die eingegangenen aufgenommen; immer wieder pilgerte er in die Heilige Meß-Intentionen! Stadt. Für ihn war Rom auch das Zentrum der Kirche, vor Der gute und treue Gott begleite Sie alle! Er behüte allem das Papstamt - im Dienst der Einheit und Freiheit und bewahre Sie! Er schenke uns allen seinen gegenüber staatlicher und gesellschaftlicher Bevormun- Frieden und das Mitgehen des Heiligen Geistes! dung. Wie weit mühen wir uns heute um die Gabe der Möge der hl. Klemens Hofbauer uns in den Anliegen des „Unterscheidung“, zu der Papst Franziskus die Kirche im Jahres begleiten! Kleinen und Großen ermutigt: für die Treue zur Botschaft Einen herzlichen Segensgruß! Jesu und der Tradition, wie auch zur notwendigen Erneue- Ihr rung für das 21. Jahrhundert? Viele Redemptoristen weltweit sind heute an dieser „Unterscheidung“ beteiligt, auf vielen Plätzen, wo Ungerechtigkeiten und Verfolgung vorherrschen, an den „Rändern der Gesellschaft“, in neuen Pater Lorenz Voith pastoralen Projekten und im wissenschaftlichen Diskurs. Redaktion der Klemensblätter Ich stelle mir immer wieder die Frage: Neben all den lorenz.voith@cssr.at Segensreiche Ostern! Gott spricht: ich heiße euch hoffen und wandern, ich heiße euch kämpfen. Ihr sollte dies eine wissen: Ihr mögt Wunden tragen und in die Nacht sein – es wird Morgen sein, es wird der Stein weg sein, es wird die Sonne aufgehen … Alfred Delp, Märtyrer KLEMENSBlätter 1/2021 3
Brief des Provinzials Liebe Freunde der Redemptoristen! Sie halten die erste Ausgabe der Klemensblätter dieses Jahres in Händen. Wenn ich auf das zu Ende gegangene Jahr 2020 zurückblicke, dann fällt auf, dass wir im letzten Jahr ungewöhnlich viele Mitbrüder begraben mussten. Es waren elf in unserer Provinz unseren Vorstellungen geht. Doch risten weiterhin unsere Sendung in Wien-München, davon zehn im – wie schon gesagt – wir können Kirche und Welt wirksam wahrneh- Bereich Deutschland, einer in darauf vertrauen: Gott steht als men können. Österreich. In der Geschichte Guter Hirte auf unserer Seite. Der unserer früheren Provinzen Wien Herr ist mein Hirte, nichts wird mir Für das kommende General- und München war so etwas selten. fehlen (Ps 23,1). kapitel - es wird das 26. in der Geschichte der Kongregation sein - sind auf General- und 11 verstorbene Kommendes Provinzebene Vorbereitungskom- Mitbrüder Generalkapitel missionen eingerichtet worden. Möglichst viele Mitbrüder wie Die elf Mitbrüder, die 2020 star- Mag sein, dass jetzt eine Phase auch Laien, die mit uns arbeiten ben, waren alle über 80 Jahre alt, unserer Geschichte schließt und und verbunden sind, sollen in die also in einer Phase des Lebens, Neues kommt, dass Gott uns neue Vorbereitung miteingebunden in der man mit dem Tod rech- Möglichkeiten eröffnet, vielleicht sein. Dadurch soll noch einmal nen muss. Manche starben nach schon mit unserem Generalkapitel, die Mitsorge und Mitverantwor- längerer Krankheit, andere trotz das im nächsten Jahr in Rom statt- tung aller für unsere Kongregation ihres Alters unerwartet, und wie- finden wird. unterstrichen werden. Um die der andere waren vom Corona- Einbeziehung möglichst aller zu Virus infiziert. Das ist irgendwie Das Generalkapitel ist gemäß erreichen, wurden in der Vergan- verstehbar, trotzdem stehen wir unseren Konstitutionen das genheit Fragebögen an die einzel- dem gegenüber, dass auf einmal höchste Organ der Leitung unser- nen Provinzen gesandt. so viele von uns gehen mussten. er Kongregation und bringt die Mitbeteiligung und Mitsorge aller Als Ordensleute und Gläubige am Wohl der ganzen Gemeinschaft Video- fragen wir in dieser Situation nach Gott. Und da lesen wir beim zum Ausdruck. Aufgabe des Gene- ralkapitels ist es, den Stand der Präsentationen Propheten Jesaja: Gott ist meine Kongregation hinsichtlich unseres Dieses Mal jedoch sollen neue Rettung; ihm will ich vertrauen apostolischen Lebens, der Leitung, Wege beschritten werden. So und niemals verzagen. Dieses der Ausbildung u.a. zu überprüfen. werden von der Zentralen Vorbe- Gottvertrauen lehrt mich, dass wir So haben die vorangegangenen reitungskommission in Rom vier Menschen unser Leben nicht in Generalkapitel eine Neustrukturie- Video-Präsentationen erstellt. Die der Hand haben. Wir müssen ein- rung der gesamten Kongregation erste Einführungspräsentation gestehen, dass Vieles nicht nach eingeläutet, damit wir Redempto- wurde uns schon zur Verfügung 4 KLEMENSBlätter 1/2021
gestellt. Zusammen mit der Licht in dieser Welt zum Leuchten Tradition, am heutigen Tag Lichter Video-Präsentation werden Texte zu bringen. anzuzünden und zu segnen. Damit zur Besinnung vorgelegt, die im machen wir uns das Bekenntnis Vorfeld der Video-Präsentation zur Dieses bis zur Liturgiereform des Simeon zu eigen: Dieses Kind persönlichen Betrachtung anregen letzte Fest des weihnachtlichen - Jesus Christus – ist das Licht, das sollen. Thematisch orientieren sich Festkreises trägt in der Tradition die Völker erleuchtet! die Videos am Leitmotiv „Zeugen drei verschiedene Namen, die des Erlösers – Solidarität für die jeweils unterschiedliche Akzente Der dritte Name des Festes Mission an einer verwundeten hervorheben: Im Messbuch heißt schließlich stammt aus der ost- Welt“, dass das Generalkapitel von es: „Fest der Darstellung des kirchlichen Tradition. Dort heißt es 2016 vorgelegt hat. Man darf auf Herrn“: Wie das jüdische Gesetz einfach: „Fest der Begegnung“. jeden Fall gespannt sein, wie die es vorschreibt, bringen die Eltern Gott begegnen - und in Ihm Vorbereitung zum nächstjährigen ihren Erstgeborenen in den Tempel, den Sinn des eigenen Lebens Generalkapitel ausfällt. Denn je um ihn Gott zu weihen. Und was entdecken. Gott begegnen - und besser sie gelingt, umso effizienter sich dort ereignet, weist hin auf durch Ihn Lebensorientierung kann das Kapitel arbeiten. die einzigartige Bedeutung dieses erfahren. Gott begegnen - und bei Kindes. Ihm Geborgenheit finden. Ein Generalkapitel ist aber nicht nur ein Arbeitsgremium, sondern Wesentlich vertrauter ist vielen So grüße ich Sie von Herzen bedeutet auch ein gemeinsames der alte, mehr volkstümliche Fest- und wünsche Ihnen und allen, Feiern der Dankbarkeit und Freude, Name: „Mariä Lichtmeß“. Da steht mit denen Sie verbunden sind, dass Gott unsere Wege begleitet die Gottesmutter im Vordergrund, Gottes reichen Segen. Er möge und mit uns geht. Daran hat uns deren wichtige Rolle im Heilsge- mit uns sein – auch in diesem das Fest „Darstellung des Herrn“ schehen schon durch die Bot- Jahr 2021. am 2. Februar erinnert. Das Licht schaft des Engels hervorgehoben zur Erleuchtung der Welt ist auf- wurde und durch die Weissagung gestrahlt. Jesus Christus lädt uns des greisen Simeon noch einmal Pater Edmund Hipp CSsR ein, unser Leben von seinem Licht unterstrichen wird. Zudem spielt Provinzial erleuchten zu lassen, und sein der Name an auf die liturgische hipp@redmuc.de Jubilare der Provinz Wien-München 2021 PRIESTERJUBILÄEN PROFESSJUBILÄEN 65 Jahre: 70 Jahre: P. Hans Schalk (München) 29.07. P. Hans Schalk (München) 3.09. 65 Jahre: 60 Jahre: P. Georg Kruk (Odense/DK) 15.08. P. Andreas Resch (Innsbruck) 16.07. P. Andreas Resch (Innsbruck) 8.12. 55 Jahre: 60 Jahre: P. Josef Wimmer (München) 24.04. P. Lothar Abend (Gars/Inn) 2.05. 50 Jahre: Br. Dominikus Huber (München) 2.05. P. Ludwig Götz (Cham) 31.05. 55 Jahre: P. Josef Steinle (Gars am Inn) 6.09. P. Alois Parzmair (Puchheim) 29.06. 50 Jahre: 40 Jahre: P. Hans Hütter (Maria am Gestade) 12.09. P. Peter Renju (Cham): 1.05. 40 Jahre: P. Alfons Jestl (Eggenburg) 27.06. P. Ulrich Bednara (Gars am Inn) 13.09. 25 Jahre: 25 Jahre: P. Janusz Turek (Puchheim) 8.06. P. Rudolf Leicht (Gars am Inn) 21.10. KLEMENSBlätter 1/2021 5
Aus unseren Klöstern Erste „Hausweihe“ im Clemenshaus Am Beginn eines Jahres fin- 20 C+M+B 21. Ein besonderer Wunsch dabei: „Der den in den Klöstern sog. „Haus- heilige Klemens Maria Hofbauer, der Namensgeber des weihen“ statt. In diesem Jahr Clemenshauses und des Clemens Hofbauer-Platzes, 2021 war es eine besondere möge den Bewohnern, Besuchern und Gästen des „Hausweihe“ in Hernals. Denn Hauses in diesem Jahr zur Seite stehen“. Hernals die Pfarre ist mit ihren Räum- lichkeiten erst seit einem Jahr im Clemenshaus am Clemens-Hofbauer-Platz beherbergt. Durch den General-Umbau der bisherigen Liegenschaft (Wichtelgasse 74), bleibt die Pfarre bis voraussichtlich Ende 2022 im Clemenshaus. Auch die Klostergemeinschaft ist mit Februar 2020 in das Clemenshaus – als ihr neues „Zuhause“ eingezogen. Nach einer Feier in der Hauskapelle, wur- den sämtliche Wohnungen, Gästezimmer und Räum- lichkeiten des Klosters, sowie die Pfarrräume - mit Weihwasser und Weihrauch - gesegnet. An allen Tür- stöcken wurde der „Dreikönigs-Spruch“ angebracht: Diakon Br. Josef Doppler und P. Lorenz Voith bei der Segnung Live-Stream-Gottesdienste: der Räumlichkeiten www.marienpfarre.at Im Zuge der Corona-Pandemie werden seit März 2020 wöchentlich Gottesdienste aus der Marienkirche im Live-Stream angeboten, bzw. auf den YouTube-Kanal der Marienpfarre gestellt. Neue Kameras und entsprechende Leitungen und Programme wurden ange- schafft und installiert. So wurden Übertragun- gen auch ohne technische Assistenz möglich. Mit entsprechenden „Klicks“ an den diversen Plätzen im Altarraum, wird die jeweilige Kamera-Position direkt aktiviert. Martin Nowosad, selbst ein Profi auf die- sem Gebiet und langjähriger Ministranten- -Chef, hat diese Übertragungen auf hohem Niveau errichtet. Im Lockdown wurden sämtliche Vorabendgottesdienste, die Sonn- Die regelmäßigen Übertragungen werden weiterge- tags-Hauptgottesdienste, sowie die Stadtwallfahrten führt – auch über die „Corona-Einschränkungen“ und andere Liturgische Höhepunkte live übertragen. hinaus. Stadtwallfahrten Seit 5 Jahren finden an jedem 27. des Monats festlichen Gottesdienstes mit Predigt (zumeist Stadtwallfahrten in die Hernalser Marien- von Gästen) gehalten; angeschlossen wird kirche zur „Mutter von der Immerwähren- eine Kerzen-Prozession mit der Gnaden- den Hilfe“ statt. Das Datum ist abgeleitet ikone. Nach Möglichkeit wird auch der vom eigentlichen Festtag der Immerwäh- Einzelsegen gespendet. renden Hilfe: 27. Juni. Die Stadtwallfahrten wurden auch in den Die Wallfahrten selbst werden seit Mai „Lockdown-Zeiten“ nicht unterbrochen. 2020 auch im Live-Stream übertragen und Die Wallfahrt selbst wird im Rahmen eines auf den YouTube-Kanal gestellt. 6 KLEMENSBlätter 1/2021
Aus unseren Klöstern Schwester Maria Josefa OSSR von Christus dem König (Katharina Franziska Mangold) von Betten und Brautausstattungen, *30. August 1929 - † 10. November 2020 bis das Kloster 1981 eine Hostien- bäckerei einrichtete. Franziska wurde am 30. August 1929 in Hörbranz, Sr. M. Josefa war viele Jahre in Vorarlberg, geboren. Sie wuchs mit 9 Geschwistern in der Leitung des Klosters als Vikarin, Lauterach einer religiösen Familie auf. Krieg und Ökonomin und als Nachkriegszeit prägten die jungen Jahre. Rätin. Bis in ihre letzten Tage war sie eine Als gelernte Weißnäherin arbeitete sie bei um alles besorgte, verlässliche Sakristanin; der Firma Burger. Mit vielen Altersgenos- auch der Garten mit Obst, Blumen und den sinnen ließ sie sich von der Seelsorge Enten war ihr Lebensinhalt. Mit vorbildlicher durch Kaplan Bernhard sehr ansprechen Treue lebte sie ihr Ordensleben, pflegte und begeisterte sich für Jesus. Obwohl das persönliche Gebet und war aus dieser die Lebensplanung von Franziska in eine Kraft heraus für viele Menschen stets eine andere Richtung ging, folgte sie schließlich Helferin, eine gute Zuhörerin und Trösterin. dem Beispiel ihrer jüngeren Schwester Wir sind ihr als Gemeinschaft dankbar Anni, die 1949 bei den Redemptoristinnen für den Humor und für viele aufbauende eingetreten war. Auch Schwester Reineldis Worte und Gesten. Zusammen mit ihrer war bereits im Kloster Hall. Nichts konnte Schwester Sr. Theresia Maria konnte sie im Sr. M. Josefa von ihrem Entschluss abhal- Schwester Maria Josefa OSSR Jahr 2017 ihr 65-jähriges Profess-Jubiläum ten, in das kontemplative Kloster einzutre- feiern. Am 10. November verstarb unsere ten, nicht die strenge Klausur (keine Bergwanderungen Sr. Maria Josefa. mehr, kein Baden im See u.a. mehr). Sie wurde „Corona-bedingt“ – im kleinen Kreis - im Am 19. März 1950 trat sie in Lauterach ein. Von da ab Klosterfriedhof in Lauterach zu Grabe getragen. Möge Sie ging sie ihren Weg konsequent und geradlinig, den Blick auf die Erlösung in Fülle erfahren! Christus gerichtet. Sie arbeitete als sehr kompetente und tüchtige Näherin in unserer Heimarbeit, der Herstellung Die Klostergemeinschaft OSSR Sr. Josef in Lauterach Josefs-Jahr in Leoben Der Hl. Vater Papst Franziskus hat ein Jahr des Hl. Josef bis 8.12.2021 ausgerufen. In der St. Alfons Kirche in Leoben gedenkt man heuer in besonderer Weise dieses großen Heiligen und Landespatron der Steiermark. Leoben Am festlich geschmück- ten „Josefs-Altar“ werden in diesem Jahr laufend Hl. Messen und Andachten zelebriert. Die von einem treuen Kirchenbesucher aufwen- dig restaurierte Hl. Josef Prozessions-Fahne wurde vor dem Hochaltar ange- bracht. Möge der Hl. Josef auch in dieser bewegten Zeit unser Fürsprecher sein! Kustos Karl Mlinar KLEMENSBlätter 1/2021 7
Aus unseren Klöstern Severin-Medaille für Leiter von Kirchenchor und Orchester Die höchste Auszeichnung kalischen Engagement der Diözese Linz, wurde am war er auch in vielen 8.12.2020 im Rahmen eines europäischen Städten Puchheim Festgottesdienstes an Konsu- unterwegs, so mit lent Johann Schifflhuber über- dem Kirchenchor, dem reicht. Die hohe Auszeichnung wurde ihm auf Grund Puchheimer Kammer- seiner 77-jährigen Mitgliedschaft im Kirchenchor orchester oder als Leiter der Basilika Maria Puchheim, sowie der 33-jährigen der Eisenbahner-Stadt- Tätigkeit als Leiter von Kirchenchor und Orchester musikkapelle Attnang- verliehen. Puchheim. Hans Schifflhuber hat durch sein musikalisches Engagement die Feiern in der Basilika Puchheim zu Dank und Gottes etwas ganz Besonderem werden lassen. In seinem musi- Segen weiterhin! Mit der Severin-Medaille Festschrift zum Klemens-Jubiläumsjahr Am 22. Dezember fand zum Abschluss des Klemens-Jubiläumsjahres ein kleiner Festakt statt, da die für März und dann für September Katzelsdorf geplanten großen Feiern zum 200. Todestag unseres Schulpatrons wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten. Dabei wurde die Festschrift „Klemens Maria Hofbauer – Hören Verstehen Wachsen Feiern“ präsentiert und die prämierten Arbeiten im Kreativwettbewerb zum selben Thema gezeigt. Den Gewinnerinnen und Gewinnern des Wettbe- werbes wurden von Direktor Mag. Armin Rožaj, MA, und Mag. Heinz Ebner schöne Preise zur Bei der Preisverleihung Anerkennung ihrer Leistungen überreicht. Teilnahme an wissenschaftlicher Corona-Studie Unser Gymnasium nimmt seit heute an der Schul-SARS-COV-2- Studie, besser bekannt unter „Gurgelstudie“, teil. Diese soll über einen längeren Zeitraum Erkenntnisse liefern, die dazu beitragen können, die Ausbreitung des Covid19-Virus an Schulen möglichst wirkungsvoll zu verhindern. Bei der Studie im Gymnasium 8 KLEMENSBlätter 1/2021
Aus unseren Klöstern Ausfahrt für die Senioren Auch bei Kälte und Schnee tut Mitbrüdern ein Gang an die frische Luft gut. Pater Aimer und Pater Kästner, die beide auf einen Rollstuhl angewiesen sind, brauchen dazu eine Begleitper- Gars son. Die überdachte Wandel- halle und die befestigten Wege im Klostergarten bieten sich für eine „Ausfahrt“ an. Pater Aimer feiert im März seinen 100. Geburtstag. Gratulation und Gottes Segen! Unsere Bilder zeigen P. Hans Aimer mit seinem „Chauffeur“ P. Rudi Leicht und P. Fritz Kästner mit Frau Ingeborg Mittermaier. 40-jähriges Dienstjubiläum des Bibliothekars im Kloster Gars Rektor P. Sepp Schwemmer (Mitte links) gratulierte dem Jubilar Franz Wenhardt (Mitte rechts) zu seinem Dienstjubiläum und dankte ihm für die geleistete Arbeit. In Gars besteht die größte Bibliothek der Redemptoristen in der Provinz Wien-München. U.a. wird auch der Nachlass des berühmten Moraltheologen Bernhard Häring in Gars verwaltet. Bei der Feier waren mit dabei P. Schmied (Bild: links im Vordergrund) und die beiden früheren Mitarbeiterinnen Anna Richterstetter (jetzt Büro) und Maria Schillmaier (jetzt Institut für Lehrerfortbildung im Kloster Gars). 150. Geburtstag des Seligen Kaspar Stanggassinger Kaspar Stanggassinger wurde am 12. Januar 1871 am keit der jungen Menschen achtete und ihre Begabungen Kälberstein in der Nähe von Berchtesgaden als zweites förderte. Auf der Grundlage des Vertrauens und mit einer von insgesamt 16 Kindern einer Bauernfamilie geboren. hohen Achtung vor der Personenwürde eines jeden Einzel- Seine Taufe fand noch am selben Tag statt. Er besuchte nen erzog er die ihm anvertrauten Knaben zu lebensfrohen das Erzbischöfliche Knabenseminar in Freising und begann Menschen. Er war außerdem ein hingebungsvoller Ordens- dort auch das Philosophie- und Theologiestudium. Am 6. mann und Priester, ein Heiliger des Alltags, gemäß seinen Oktober 1892 trat er aber in unsere Kongregation ein. Zum Worten: „Die Heiligen sind nicht deswegen heilig geworden, Priester wurde er am 16. Juni 1895 geweiht. Eigentlich weil sie Wunder gewirkt, weil sie außerordentliche Offenba- wollte er als Missionar nach Brasilien gehen, doch wurde rungen hatten, sondern deswegen, weil sie treu waren im er von den Oberen für die Tätigkeit als Seminarerzieher Kleinen.“ Auch sein bekannter Spruch „Tun, was der Tag bestimmt. Zunächst war er Vizedirektor des Knabensemi- verlangt“ weist in diese Richtung. nars der Redemptoristen am Dürrnberg bei Hallein in Salz- P. Martin Leitgöb burg. Als die Redemptoristen 1899 ein Seminar in Gars am Inn gründeten, wurde er dessen Direktor. Im selben Jahr verstarb er am 26. September an den Folgen eines Blind- darmdurchbruchs. 1935 wurde der Seligsprechungsprozess eingeleitet und die sterblichen Überreste in eine Seitenkapelle der Gar- ser Pfarrkirche überführt. Die Seligsprechung von Kaspar Stanggassinger fand am 24. April 1988 durch Papst Johan- nes Paul II. in Rom statt. Das Leben des Seligen war, kurz und von außen betrachtet, unspektakulär. P. Stanggassin- ger war ein begnadeter Pädagoge, der die Eigenständig- Stanggassinger in Gars am Inn KLEMENSBlätter 1/2021 9
- NACHRUF Am 15. Februar 2021 verstarb Univ. Prof. em. Pater Franz Zeilinger CSsR im 87. Lebensjahr. P. Franz Zeilinger wurde im Jahre 1934 in Eggen- Bis 2010 gehörte er der Kommunität Wien-Maria burg geboren. Nach der Volksschule und zwei am Gestade an. Seine zweite Leidenschaft galt Klassen Hauptschule besuchte er das Gymnasium der Musik, darunter auch dem Orgelspiel. der Redemptoristen in Katzelsdorf. 1952 trat er in die Kongregation der Redemptoristen ein und Sein Wirken wurde mehrfach ausgezeichnet. legte 1953 die Profess ab. Nach der Matura 1955 Dazu gehören das Große Goldene Ehren- folgte das Studium an der zeichen für Verdienste um Philosophisch-Theologischen die Republik Österreich, Hochschule in Mautern i. d. das Große Goldene Stmk. Ehrenzeichen des Landes Steiermark und das Öster- 1960 wurde P. Zeilinger reichische Ehrenkreuz für zum Priester geweiht. Von Wissenschaft und Kunst, 1962 bis 1965 absolvierte I. Klasse. Von 2006 bis er das Studium der Bibel- 2016 war P. Franz Zeilinger wissenschaften in Jerusa- Mitglied des Leitungs- lem und Rom. Es folgten die gremiums für die Revision Lehrtätigkeit an der Hoch- der Einheitsübersetzung schule in Mautern und die der Hl. Schrift. Habilitation für Neutesta- mentliche Exegese und 2010 kehrte er in seine Bibeltheologie durch die Heimatstadt Eggenburg Katholisch-Theologische zurück und half als Seel- Fakultät der Karl-Franzens- sorger an der Klosterkirche, Universität Graz. in den Pfarren der Pfarrge- meinschaft und im Pflege- Seine weiteren Wir- und Betreuungszentrum kungsbereiche waren: in Eggenburg mit. Seine Ordentlicher Universitäts- letzten zwei Lebens- professor, Vorstand des jahre verbrachte er im Institutes für Neutestamentliche Bibelwissen- Pflege- und Betreuungs-zentrum Eggenburg. schaften, Dekan der Katholisch-Theologischen Pater Zeilinger wurde am 19. Februar zu Grabe Fakultät in Graz, Rektor der Karl-Franzens-Uni- getragen; in der Pfarrkirche St. Stephan in versität und Studiendekan der Katholisch-Theo- Eggenburg wurde das Requiem (Corona-bedingt logischen Fakultät in Graz. 2002 beendete er in kleinerem Rahmen) gefeiert. seine Tätigkeit an der Universität Graz; in Graz selbst feierte er jeden Sonntagmittag einen Gedenkgottesdienste sind auch in Wien und Gottesdienst im Dom und begleitete durch Graz vorgesehen. viele Jahre „Bibelrunden“ für Interessierte. RIP 10 KLEMENSBlätter 1/2021
KLEMENSFEIERN IN ÖSTERREICH Klemensfestwoche Maria am Gestade, Salvatorgasse 12, 1010 Wien Montag, 8. März 2021: 18.00 Uhr: Wallfahrtsgottesdienst mit Ansprache Dienstag, 9. März 2021: 17.30 Uhr: Kreuzweg 18.00 Uhr: Wallfahrtsgottesdienst mit Ansprache Mittwoch, 10 März 2021: Wallfahrt des „Rosenkranz-Sühnekreuzzuges“ 16.30 Uhr: Rosenkranz 17.00 Uhr: Wallfahrtsgottesdienst mit Pater Benno Mikocki OFM 18.00 Uhr: Rosenkranz und Wallfahrtsgottesdienst (tschechisch) Donnerstag, 11. März 2021: Wallfahrt mit dem Gebetskreis Maria Königin des Friedens 18.30 Uhr: Rosenkranz 9.00 Uhr: Wallfahrtsgottesdienst mit Ansprache Freitag, 12. März 2021: 18.00 Uhr: Wallfahrtsgottesdienst mit Ansprache Samstag, 13. März 2021: 18.00 Uhr: Wallfahrtsgottesdienst mit Ansprache Sonntag, 14. März 2021: 8.15 Uhr: Sonntagsgottesdienst (tschechisch) 9.30 Uhr: Sonntagsgottesdienst (deutsch) Momentum Vocal Music singt die Missa a quattro voci da cappella, Claudio Monteverdi (u.a.) 11.00 Uhr: Sonntagsgottesdienst (französisch) Montag, 15. März 2021: Festtag des hl. Klemens Maria Hofbauer 8.00 Uhr: Gottesdienst am Klemensaltar mit Abt Johannes Jung OSB 18.00 Uhr: Festgottesdienst mit Kard. Erzbischof Christoph Schönborn Josef Gabriel Rheinberger: Missa puerorum f-moll, op. 62, Festliche Bläsermusik (Werke von J. Messner, J. S. Bach, A. Holborne, M.-A. Charpentier, H. Isaac) Ausführende: Elisabeth Wolfbauer, Mezzosopran, Künstler Ensemble Wien, Leitung: Werner Hackl, Gesamtleitung und Orgel: Daniel Schmidt Wegen der Pandemie-Schutzmaßnahmen ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Bitte reservieren Sie sich einen Sitzplatz vorzugsweise per Email: maria-am-gestade@redemptoristen.com oder per Tel. Montag bis Freitag zwischen 9.00 und 12.30 Uhr: 01 / 533 9594 Nach allen Gottesdiensten werden die traditionellen Klemensweckerl gesegnet und verteilt. Eggenburg Klosterkirche, Bapt. Stöger-Platz, 3730 Eggenburg Freitag, 12. März Samstag, 13. März Sonntag, 14. März 18:30 Uhr: Festgottesdienst 18:30 Uhr: Jugendgottesdienst 8:00 Uhr: Festgottesdienst Wien-Hernals Marienkirche, Clemens Hofbauer-Platz, 1170 Wien Samstag, 13. März Montag, 15. März 18:30 Uhr: Festgottesdienst 18:30 Uhr: Festgottesdienst mit BV Kan. P. Lorenz Voith CSsR mit Generalvikar Kan. Nikolaus Krasa Live-Stream: musikalische Gestaltung: www.marienpfarre.at Joseph HAYDN - Kleine Orgel Solomesse B-Dur Sonntag, 14. März (Ein Chorensemble der Marienpfarre, 9:30 Uhr: Festgottesdienst mit Dechant Pfr. Karl Engelmann, Hernals Ltg: Peter Planyavsky, Orgel: Wolfgang Capek) Live-Stream: Live-Übertragung in „RADIO MARIA ÖSTERREICH“ www.marienpfarre.at Live-stream: www.marienpfarre.at „Corona-bedingt“ können jeweils bis zu 110 Personen an den Gottesdiensten in der Marienkirche teilnehmen. Nach den Gottesdiensten werden die traditionellen KLEMENSWECKERL ausgeteilt. Weitere aktuelle Informationen (auch über weitere Feiern) finden Sie auf der web-site: www.redemptoristen.at KLEMENSBlätter 1/2021 11
Rückblick auf die „Klemens-Jahre“ 2009 und 2014 Im Jahr 2009 (100-Jahr Feier der Heiligsprechung von Klemens Maria Hofbauer) und 2014 (100-Jahr Feier der Erhebung zum Stadtpatron von Wien) fanden zahl- reiche Festlichkeiten in Wien, Tschechien und Polen statt. Ein kleiner Bild-Blick zurück: 2009 Festlichkeit im Klemens-Saal in Wien-Hernals mit der Generalleitung und über 250 Gästen aus dem In- und Ausland, darunter vielen Redemptoristen aus den Provinzen Europas und aus Amerika, Asien und Afrika. Stadtprozession vom Platz am Hof nach Maria am Gestade Maria am Gestade: Klemens- brote aus Polen werden dem Generaloberen P. Joseph Tobin (l.) überreicht. P. Tobin ist heute Kar- dinal und Erzbischof in den USA. Festmesse in der Kirche Maria am Gestade – Blick ins Kirchenschiff 2014 Festgottesdienst mit Gruppenbild der Konzelebranten aus dem In- und Ausland Nuntius Stephan Zurbriggen mit Kardinal Christoph Schönborn im Stephansdom in Maria am Gestade 12 KLEMENSBlätter 1/2021
PROJEKTE Hilfe für Indien Bitte unterstützen Sie weiter die Redemptoristen in der Provinz Liguori (Südindien). Viele Kandidaten bereiten sich auf den Priesterberuf vor. Die Ausbildung beginnt für viele Interessenten mit etwa 16 Jahren und endet nach knapp zehn Jahren. Danke für jeden Beitrag für die Ausbildung dieser jungen Redemptoristen, die auch weltweit eingesetzt werden; so in Österreich (Burgenland – Seelsorgeraum: Pöttsching/ Bad Sauerbrunn/Neudörfl/Sigles/Krensdorf), in Süddeutsch- land, Kanada, den USA und im Libanon, wo die Patres den Menschen nach den großen Explosionen besonders Junge Redemptoristen-Studenten der Philosophie auf Besuch beistehen. Danke für jeden Beitrag! im Provinzhaus mit Provinzial P. Biju Hilfe für Albanien Drei Redemptoristen leiten mit einer Schwesterngemein- schaft mehrere Gemeinden. Neben der sehr hohen Arbeits- losigkeit und der sozialen Not vieler Familien, erschütterte im November 2019 ein Erdbeben das Umland von Tirana. Viele Häuser und andere Einrichtungen wurden zerstört oder beschädigt. Im Dezember wurde das Kloster der Redemptoris- ten durch einen Brand beschädigt. Seit der Corona-Pandemie, die auch Albanien erfasst hat, arbeiten die Redemptoristen vor allem für Jugendliche und Familien. Danke für jede Spende! Kinderpastoral der Redemptoristen in Kamez/Albanien Hilfe für Afrika Afrika ist der Kontinent mit der größten steigenden Zahl an Christen weltweit. In vielen Regionen wird aber Krieg geführt, viele Gebiete leiden unter Dürre und Vertreibung. Die Redemp- toristen (der Solidaritäts-Fonds) helfen vor Ort. Im Jahr 2019 konnten mit den Spenden über 80 Projekte im Brunnenbau in Mosambique geschaffen werden. Mit Hilfe von Spenden und durch Experten werden in vielen Dörfern neue Brunnen gehoben und entsprechend adaptiert. Hilfe zur Selbsthilfe! Brunnenbau in Afrika Meßintentionen Danke für die Überweisung von € 9,- für eine Messintention. Wir geben diese Intentionen an unsere Missionen (besonders nach Albanien, Ukraine) weiter. Die Mitbrüder in diesen Ländern feiern jeweils einen Gottesdienst in Ihrem Sinne („Intention“). Mit Ihrer Unterstützung sichern Sie zugleich den Lebensunterhalt der Patres und Priester; die Messintentionen sind wesentliche Grundlagen für den täglichen Lebensunterhalt. Bitte verwenden Sie den beigelegten Zahlschein oder das auf Seite 2 angeführte Konto! DANKE FÜR IHRE SPENDE UND UNTERSTÜTZUNG! KLEMENSBlätter 1/2021 13
Thema Der „zweite Apostel“ Wiens: Pater Franz Tendler Teil 2 Von P. Lorenz Voith Franz Tendler wurde am 21. März 1820, also nur machten in Maria am Gestade Bekanntschaft mit dem wenige Tage nach dem Tod von Klemens Maria jungen Pater Tendler. Auch andere Hinweise und Em- Hofbauer (15. März), in der Wiener Innenstadt geboren. pfehlungen führten dazu, dass die Ordensoberen Pater Der Vater, ein gebürtiger Wiener, war Buchhändler, die Tendler mit der Aufgabe eines Seelsorgers für das Mutter kam aus Tirol. Schon als Jugendlicher wollte der Waisenhaus mit den über 300 Zöglingen, betrauten. Priester und Redemptorist werden. Über den Umweg Dazu kamen die Aufgaben eines Spirituals der Schul- im Wiener Priesterseminar, konnte er dann doch brüder und eines Religionslehrers in der darin mit 20 Jahren bei den Redemptoristen eintreten. Er befindlichen Bürgerschule. Von der kaiserlichen Statt- setzte sein Studium in Mautern/ halterei wurde er als Seelsorger und Stmk. fort und wurde 1844 zum Katechet angestellt und mit einem Priester geweiht. Der Generalvi- jährlichen Gehalt bestätigt. kar des Ordens P. Passerat hielt P. Mauron, der Generalobere viel von diesem jungen Pater; der Redemptoristen in Rom, be- er wurde zuerst in Eggenburg stätigte selbst diesen pastoralen Sozius des Novizenmeisters und Einsatz für den Pater Tendler; dann Kirchenrektor und Seel- immerhin waren diese Arbeits- sorger der Redemptoristinnen in felder nicht in den Ordensregeln Stein/Donau. speziell angeführt. Im Herbst 1858 Mit der Vertreibung und dem begann P. Tendler seine Tätigkeit Verbot der Redemptoristen im Waisenhaus in der Wiener in Österreich – im Zuge der Boltzmanngasse, dem heutigen Revolution 1848, musste auch Priesterseminar. Zugleich wurde Pater Tendler flüchten. Er wirkte er auch Kirchenrektor. P. Tendler in den folgenden Jahren in begann seine Arbeit mit vollem Süddeutschland, vor allem als Einsatz und großer Freude. Es Beichtvater, Begleiter und Volks- entsprach seinen Intentionen missionar. In diesen Jahren ent- und auch seinen Charismen: Die deckten viele seiner Mitbrüder Jugend. Bis zum seinem Tod ein besonderes Talent des Pater 1902 blieb er dieser Aufgabe treu Tendler, das Interesse und und wurde so zu einem „Jugend- der gekonnte und sehr Apostel“ Wiens, sowie zu einer positive Umgang der Jugend der prägendsten Priester- gegenüber. Franz Tendler als junger Pater gestalten der Kaiserstadt. Täglich schritt er frühmorgens zu 1854 war es soweit. Pater Tendler konnte in seine Fuß vom Kloster Maria am Gestade in die Alservorstadt. geliebte Heimatstadt zurück. Die Colera wütete in diesem Dort blieb er meist bis zum Nachmittag oder Abend. Herbst in Wien. In den ersten Jahren war P. Tendler als Beichtpriester in Maria am Gestade, sowie im Theresi- Schon wenige Jahre nach seinem Dienstantritt anum, als Exerzitien-Leiter, Volksmissionar in Wien zogen dunkle Wolken auf. Das Kaiserliche Waisen- uam. eingesetzt. Seine Zelle in Maria am Gestade (2. haus sah sich grober Angriffe der zumeist liberalen Stock, neben der Stiege links) behielt er bis zu seinem Presse gegenüber. Auch Pater Tendler wurde dabei Tod 1902. als Seelsorger angeführt; die Redemptoristen waren in diesen Jahrzehnten immer wieder Angriffsfläche anti- Jugend-Apostel kirchlicher Strömungen in Wien. Staatliche und kirch- liche Überprüfungen zur Führung und zum Leben im im Kaiserlichen Waisenhaus Waisenhaus wurden angesetzt. Nach all dem: Die Arbeit im Waisenhaus wurde von den Visitatoren Die Schulbrüder, welche das Kaiserliche Waisenhaus belobigt; man fand keine Mängel vor. Die Schulbrüder seit der Errichtung durch Kaiser Joseph II. führten, durften bleiben. 14 KLEMENSBlätter 1/2021
Neue pädagogische Methoden Wie gestaltete sich der Religi- onsunterricht bei Pater Tendler. Zeugen berichten darüber, dass Pater Tendler mehr „Missionar als geschulter Religionslehrer war“. Auch seine pädagogischen Metho- den hoben sich vom Zeitgeist ab. Strafen im üblichen Sinne vermied er tunlichst. Es entstand ein wach- sendes Vertrauen zwischen dem P. Tendler inmitten seiner Waisenkinder „Pater“, wie er gerufen wurde, und den Kindern. Als gro- ßer Freund der Jugend begleitete er auch immer wieder österreichische Studenten vollzogen mit P. Tendler die gerne die große Schar zu den Ausflügen rund um Wien, Gründung des Vereins. Vereinssitz war zuerst Maria den sogenannten „Landpartien“. Die Gottesdienste am Gestade, später wurde das Vereinslokal in das selbst wurden von Pater Tendler immer so „feierlich als Waisenhaus verlegt. Was war der Zweck des Vereins: möglich“ gehalten. Auch der Gesang und die feierliche „Die der Schule bereits entwachsenen Jünglinge bei Musik war ihm ein großes Anliegen. Damit wirkte er ihrem eigentlichen Eintritt in das Weltleben unter ganz in den Schuhen des großes Klemens Maria geistlicher Leitung zu versammeln, sie durch Hofbauer. Die Arbeit im Waisenhaus machte geeignete Mittel vor Versuchung zu schützen, Pater Tendler große Freude und Erfüllung; es zu treuer und unverbrüchlicher Beobachtung war sein Apostolat. der Gebote Gottes und seiner heiligen Kirche ungeachtet des Widerspruchs irrendender Mitmenschen zu ermuntern und sie so zu Verbindungsmann treuen Katholiken und redlichen Staatsbür- mit Rom gern heranzubilden.“ Für die Mitglieder gab es regelmäßige Durch den Einmarsch der königlichen Treffen, Anleitungen für das tägliche Leben, Truppen in Rom (1871), wurden zahlrei- Gottesdienste und Andachten, gemeinsame che Liegenschaften der Kirche und auch Aktionen und Ausflüge, … Mitglieder des vieler Orden beschlagnahmt oder über- Vereins konnten nur unverheiratete junge nommen: Auch das Haus der Generallei- Leute von 14 bis 30 Jahren sein; die Lei- tung an der Via Merulana war in Gefahr. tung des Vereines lag in den Händen eines Kirche und Eingang zum So bat der Generalobere Pater Tendler, Waisenhaus im 19. Jht. Priesters als Präfekt und eines von den der gute Kontakte zum Kaiserhaus hatte, Mitgliedern gewählten Vorstandes mit ein- um eine Intervention der österr. Regierung für die jähriger Amtsdauer. Viele tausende Mitglieder zählt Redemptoristen beim ital. König. Pater General bat der Verein in der 2. Hälfte des Jahrhunderts; die Ver- P. Tendler auch in der Causa des Seligsprechungs- bundenheit mit dem Verein und P. Tendler hielt auch prozesses um Mithilfe; insbesondere um Empfeh- nach dem Ausscheiden an; viele Mitglieder wurden lungen durch das Kaiserhaus, … was auch erfolgreich einflussreiche Persönlichkeiten in Kirche, Militär, Stadt geschah. Als P. Tender Rektor von Maria am Gestade Wien und Kaiserreich. P. Tendler wurde vom Kaiser mit werden sollte, lauerte die Gefahr, dass er seine Arbeit dem Verdienstorden ausgezeichnet, die Stadt Wien im Waisenhaus hätte einstellen müssen. Dem kam erhob ihm zum Ehrenbürger; andere Ehrungen folgten. er zuvor, als er den Generaloberen dringend bat, von einer Ernennung Abstand zu nehmen. Was dann auch Der dritte Teil des Lebensbildes erscheint in der nächs- geschah. ten Ausgabe der Klemensblätter“: Lebensalltag des Jugend- apostels, Ehrungen, die letzten Jahre, Tod und Begräbnis am 5. Mai 1902; 1932 erfolgte die Exhumierung und Überführung Katholischer Jünglingsverein der sterblichen Überreste vom Wiener Zentralfriedhof in die Gruft des nunmehrigen Priesterseminars in der Boltzmann- 1858 wurde P. Tendler Mitbegründer des Wie- gasse. Ein kleines Buch über Leben und Wirken von P. Franz ner Jünglingsvereins. Er hatte schon in Bayern und Tendler soll bis Anfang 2022 erscheinen; dem 300-Jahr- Württemberg solche Vereine kennengelernt. Zwei ober- Jubiläum der Priesterseminarkirche. KLEMENSBlätter 1/2021 15
Thema Heiliger Klemens – Schutzpatron aller unvollendeten Projekte! Unvollendet Pläne ändern Vor einigen Jahren kam unser damaliger Provinzial Anfang März 2020: Die Zimmer für unsere P. Alfons Jestl mit der Bitte auf mich zu, die Jubi- Redemptoristen-Gäste aus aller Welt waren gebucht. läumsfeierlichkeiten anlässlich des 200. Todestages Alle Planungen waren abgeschlossen. Der Zeremoniär von Klemens Maria Hofbauer zu koordinieren. Bald des Wiener Erzbischofs rief mich an, um mir zu sagen: danach ließ P. General Michael Brehl verlauten, dass „Der Herr Kardinal freut sich auf den Festgottesdienst dieses besondere Ereignis in unserer ganzen Ordens- in Klosterbruck, Znaim.“ Ich musste daraufhin ant- gemeinschaft mit einem Jubiläumsjahr (15. März worten, dass man in der Republik Tschechien gerade 2020 bis 15. März 2021) gefeiert werden solle. Auch alle öffentlichen Veranstaltungen und Versammlungen die Erzdiözese Wien plante, den heiligen Klemens in verboten hatte.Dies war nur eine Woche, bevor viele den Mittelpunkt verschiedener Initiativen zu stellen. Menschen zusammengekommen wären, um den hei- Die Zusammenarbeit mit einigen Persönlichkeiten und ligen Klemens zu feiern. Aber Enttäuschungen waren Stellen der Erzdiözese erlebte ich als außerordentlich Teil des Lebens von Klemens Maria Hofbauer. Immer gelungen, und ich bin für die vielfältige Unterstützung wieder kamen gerade seine besten Pläne nicht zur von dieser Seite her nach wie vor dankbar. Überhaupt Vollendung. Klemens war ein praktischer Mann. Pläne behalte ich dieses Klemensjahr als ein Jahr breiter ändern zu können, sollte für Redemptoristen eine Kooperation auf unterschiedlichen Ebenen in Erinne- Selbstverständlichkeit sein! Das vergangene Jahr war rung. So ist in aller Unvollendetheit, die der Pandemie eine Zeit, in der Pläne geändert wurden - und dann geschuldet ist, doch einiges gelungen. Im Folgenden mussten sie abermals geändert werden. Der heilige kommen vier engagierte Mitgestalter,-innen des Kle- Klemens war ein ausgezeichneter Wegweiser für uns! mens-Jubiläumsjahres mit persönlichen Eindrücken zu Wort. Ihnen und vielen anderen sage ich ein herzli- P. Dominic O’Toole CSsR ches Vergelt’s Gott! Vikar des Klosters Maria am Gestade, P. Martin Leitgöb CSsR Vor-Ort-Koordinator des Klemensjahres in Wien 16 KLEMENSBlätter 1/2021
Grenzen überwinden eines uns damals noch unbekannten Virus abgesagt wurde? Kein Festakt, kein Hochamt, keine Prozession. Zu Beginn des Klemensjahres wollten wir in den Fas- Ein Rückschlag nach dem anderen. Ein bisschen so tenfrühmessen am Klemensaltar in Maria am Gestade wie in deinem Leben. Doch du hast nie den Mut verlo- jeden Freitag eine andere Station im Leben des heiligen ren. Das beeindruckt mich an dir – je schwieriger die Klemens betrachten. Dieses Unterfangen fand aller- Lage, umso größer dein Gottvertrauen. Von dir ler- dings noch vor seinem 200. Todestag ein jähes Ende. nend, setzten sich Schülerinnen und Schüler mit der Zweieinhalb Monate später, als es wieder möglich war, Klemensweckerl-Aktion für schwerstkranke Kinder ein, öffentliche Gottesdienste abzuhalten, feierten wir am welche von Wiens mobilem Kinderhospiz betreut wer- geschlossenen Grenzübergang Mitterretzbach unter den. Als Abschluss der Aktion feierten wir dich im klei- dem Motto „grenzenlos trotz Grenzen“ gemeinsam mit nen Rahmen beim Klemensaltar. Besonders bewegt unseren tschechischen Nachbarn eine zweisprachige haben mich die Worte des Wiener Bürgermeisters, die Messe. Das grenzübergreifende Singen und Beten er sich von dir geliehen hat: „Nur Mut, Gott lenkt alles!“ wird mir noch lange in schöner Erinnerung bleiben. So halten wir auch in schwierigen Zeiten zusammen, Als dann im Sommer Grenzübertritte wieder möglich schauen aufeinander und bitten Gott weiterhin um sei- waren, konnten wir auch unsere Klemens-Fußwall- nen Segen für alle Menschen in dieser Stadt. fahrt auf dem neuen Pilgerweg von Maria am Gestade nach Tasswitz und auf „unserem“ Klemensweg wieder Gertrud Theil, MA zurück nach Wien gehen. Fachinspektorin im Erzbischöflichen Amt Mag. Elisabeth Wolfbauer für Schule und Bildung - Wien Gymnasiallehrerin, Musikerin, Leiterin von Klemens-Pilgerwanderungen - Wien Bangen und beten Mein Klemensjahr ist ein Jahr des Gebetes gewor- den. An jenem Tag, als die Regierung verkündete, dass Österreich in den Notbetrieb heruntergefahren werden muss, bin ich erschrocken: Was ist das, eine Pandemie? Ich kaufte Toilettenpapier, Trockenerbsen, Haltbarmilch, überprüfte, wie breit ein Meter ist, auf der Straße wechselte ich misstrauisch die Seite, wenn mir jemand entgegenkam. Viele Telefonate um her- auszufinden, wie es den Freunden und der Gemeinde geht. Mit Verkäufern reden; die Ernte sei bedroht, hieß es; die Erntehelfer durften nicht einreisen. Wie lange wird es dauern? Mir wurde bang, ich zählte die Tage. Grenzen. Abstand. Distanz. An jenem Tag der abge- sagten Feste und unerfüllten Vorbereitungen setzte ich mich an das Grab des heiligen Klemens und übte mich im Vertrauen, zaghaft wie auf dünnem Eis. Das Evan- gelium laut lesen. Psalmen betrachten. Kirchenlehrer durchblättern. Stille mit anderen Betern. „Nur Mut, Gott lenkt alles!“ Dr. Yasmine Wessely Kunsthistorikerin, Mitarbeiterin im Vorbereitungsteam des Klemensjahres - Wien Gott vertrauen Heiliger Klemens, Schutzpatron aller unvollendeten Projekte, was hast du dir eigentlich gedacht, als vor einem Jahr – kurz vor deinem Ehrentag – alles wegen KLEMENSBlätter 1/2021 17
- Orden & Provinz & Komitee † Ernst Heger Herr Ernst Heger verstarb am 5. Jänner 2021 im Alter von 78 Jahren. Im Schatten von Maria am Gestade wuchs Ernst auf; so wurde er mit Maria am Gestade ein Leben lang fest verbunden – durch über 70 Jahre: als Ministrant, als Lektor, als Hilfsmesner, Museums-Mitarbeiter und treuer Mitarbeiter in vielen Angelegenheiten. Im September 2010 ernannte ihn der Generalobere zum Oblaten (Ehrenmitglied) der Redemptoristen. Hr. Heger hinterlässt seine Gattin mit zwei Kindern und deren Familien. Seit über 10 Jahren war er auch Vorstands- mitglied im St. Klemens Hofbauer-Komitee. RIP. Das Begräbnis fand am 18. Jänner im Friedhof Grinzing statt, anschl. wurde in einem Requiem in Maria am Gestade seiner gedacht. Das Klemens Hofbauer-Komitee feiert einen Gedenkgottesdienst für Hr. Heger am Freitag, Ernst Heger den 26. März, 18:30 Uhr in der Marienkirche in Hernals. „Gerechte der Völker“ Am 27. Januar war der Tag des „Gedenkens an die Shoah“, der Vernichtung der Juden durch die deutschen Nazis. Die redemptoristische Pfarre San Gioacchino in Rom (nicht weit weg vom Vatikan), die von den Redemptoristen betreut wird, war von Oktober 1943 bis Juni 1944 ein außergewöhnlicher Ort und eine Zeugin des Schutzes von verfolgten Menschen, beson- ders von römischen Juden. Im Kloster, im Dachboden der Kirche oder in den Kellerräumen wurden hunderte von Geflüchteten versteckt und versorgt; immer auch in Angst, entdeckt zu werden. Für diese mutige Aktion wurden später vier Personen zu den „Gerechten der Völker“ vom Staat Israel erho- ben, darunter auch Pater Antonio Dressino CSsR, Rektor und Pfarrer der damaligen Zeit. Ende Jänner Front der Kirche San Gioacchino 2021 gedachte man dieser Aktion in einer Feier. Aus dem Klemens Hofbauer-Komitee Corona-bedingt mussten zahlreiche Termine und Hilfe“, „100 Jahre Komitee“ und „200. Veranstaltungen des Klemens Hofbauer-Komitees Todestag des hl. Klemens“. Informatio- 2020 abgesagt bzw. verschoben werden. nen und Bestellungen im Sekretariat: R.+W. Prokop: prokopwilhelm@gmail. Zwei Ausnahmen: Die Briefmarkenpräsentation com Tel: 0676-6194676. und der Sonderpoststempel zum „Klemensjahr“ im Februar 2020; sowie Anfang September die Inter- Web-site: Das Klemens Hofbauer- nationale Wallfahrt nach Taßwitz mit dem Linzer Komitee hat eine neue web-site Altbischof Maximilian Aichern. eingerichtet. Darin finden sich alle Informationen zur Geschichte, zu den Nur mehr wenige Sonderbriefmarken: Drei Son- diversen Spenden-Projekten, Veran- derbriefmarken des Klemens-Komitees sind derzeit staltungen und andere Mitteilungen: noch zu erwerben: „Mutter von der Immerwährenden www.klemens-komitee.at . 18 KLEMENSBlätter 1/2021
- VERSTORBENE Verstorbene Klemenswerkmitglieder 2020 († Freunde der Klemensblätter) Nachtrag 2019: Arnold Ewald, 1170 Wien Fischer Hansi, 8713 St. Stefan ob Leoben Jestl Ottilie, 7451 Oberloisdorf 2020 Baumgartner Monika, 7451 Oberloisdorf Bitschnau Frieda, 6700 Bludenz Dietmaier Josefa, 2133 Hagendorf Engel Martin, 8124 Übelbach Etzer Agnes,5621 St. Veit i. Pongau Faderl Anna, 4400 Steyr Flamm Theresia, 7441 Pilgersdorf Frühwirth Stefan, 7444 Mannersdorf Glanzl Aloisia, 1050 Wien Hunger Leopoldine, 4230 Pregarten Hutter Franz, 8046 Stattegg Koch Hedwig, 1170 Wien Lachner Gottfried, 4890 Weißenkirchen Für jedes verstorbene Klemenswerkmitglied Lasser Franz, 3300 Amstetten wurde eine Hl. Messe am Klemensaltar Maier Maria, 4191 Vorderweißenbach in Wien – Maria am Gestade gefeiert. Minichmayr Hertha, 4800 Attnang-Puchheim Neuhold Anna, 3730 Eggenburg Neumann Irmtraud, 1170 Wien Herr, schenke allen Mitgliedern, Wohltätern und Freunden der Ordensgemeinschaft Newald Franz HR, 3830 Waidhofen/Thaya das ewige Leben! Lass sie Vollendung Pfingstl Olga, 6800 Feldkirch finden bei Dir! Redl Anneliese, 1170 Wien Schedl Christine, 7451 Oberloisdorf Schneider Edith, 1170 Wien Bitte um eventuelle Nachmeldungen von Schindelar Gertraud, 2571 Altenmarkt verstorbenen Klemenswerkmitgliedern (und Bezieher der Klemensblätter) Tuider Herbert, 1160 Wien an: Klemensblätter, Wutschits Maria, 7041 Wulkaprodersdorf Salvatorgasse 12, 1010 Wien. Zwettler Hermine, 1170 Wien KLEMENSBlätter 1/2021 19
Glaube und Alltag Im Gespräch bleiben Beten gehört zu unserem Dasein als Christen dazu. auf Gott. Doch irgendwann wird es ihm zu viel. Er ver- Daran gibt es so gute wie keine Zweifel. Aber was heißt liert allen Mut. beten überhaupt? Wie betet man? Kann man richtig „Ist nicht Kriegsdienst des Menschen Leben auf oder falsch beten? Jemand hat einmal gesagt, dass es Erden“ fragt er. Seine Tage gehen zu Ende, ohne Hoff- so viele Arten zu beten gibt, wie es Menschen gibt. Das nung. Er ist überzeugt, dass er nie mehr Glück erfahren wird stimmen. wird. Dabei fällt ein ganz wichtiges Wort. Es ist nicht Beten heißt, mit Gott im Gespräch zu sein. Das kann das Wort „Glück“, sondern das Wort „Hoffnung“. mit vorformulierten Gebeten sein wie z.B. dem Vater Beten ist untrennbar mit der Hoffnung verbunden. Unser, oder auch den Psalmen. Man kann mit freien Selbst wenn im Moment alles sehr schlecht aussieht, Worten beten. Oder sogar wortlos! Auch das geht. Mit der Beter hat Hoffnung. Gott ist auch noch da. Der Kon- Gott im Gespräch sein. Das ist nicht immer leicht. In takt reißt nicht ab. manchen Situatio- nen fühlen wir uns ja verstärkt zum Beten veranlasst. Beson- ders scheint das der Fall zu sein, wenn wir in Not sind. Not lehrt beten, den Spruch kennen wir. Das Gespräch mit Gott ist jedoch immer wichtig. Ob da die Not ein guter Lehrer zum Gebet ist? Was ist, wenn die Not abklingt? Meine Oma hat mir oft von der Zeit nach dem Krieg erzählt. Zum Beispiel von der Frau, deren Sohn vermisst war. Sie ging jeden Tag in die Kirche um zu beten. Jahrelang. Irgendwann kam der Sohn nach Hause. Von da an ging sie nicht mehr in die Kirche. Ich will das gar nicht werten, und vielleicht hat sie danach zu Hause gebetet. Es hat sich Hoffnungslosigkeit erleben wir leider auch in diesen auf jeden Fall etwas verändert. Wochen und Monaten. Lange schon dauert die Bedro- hung durch die Corona-Pandemie. Im Gespräch mit Es kann die Not aber so groß werden, dass man den Menschen erlebe ich fallweise schon große Mutlo- nicht einmal mehr beten kann. Die Gestalt des Hiob sigkeit. So viele bisherige Hoffnungen sind geplatzt wie des gleichnamigen Buches aus dem Alten Testament Seifenblasen. Ich selbst bin, ehrlich gesagt, an man- führt uns das vor Augen. Es ist eine lohnende Lektüre. chen Tagen auch bedrückt darüber. Was hilft dann? Hiob war einst ein wohlhabender Mann mit Familie und Was tue ich? Vor allem, was sage ich den Menschen, rundum zufrieden. Durch viele Unglücksfälle wird ihm die mit ihren Fragen zu mir kommen? Hier einfach zu alles genommen. Familie, Besitz, alles. Eine Zeit lang sagen: „Es wird schon wieder werden, es wird alles gut“ kommt er damit zurecht, er bleibt im Gebet und vertraut … das schaffe ich nicht, weil ich selbst zweifle. 20 KLEMENSBlätter 1/2021
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