KLEMENS Blätter - Das Klemensjahr - eine Rückschau Der zweite "Apostel Wiens" Aus dem Orden und den Klöstern - Redemptoristen

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KLEMENS Blätter - Das Klemensjahr - eine Rückschau Der zweite "Apostel Wiens" Aus dem Orden und den Klöstern - Redemptoristen
KLEMENS
                                                     1/2021

                                                                           Blätter
4/2020 • Jahrgang 88 • Februar • März • April 2021

                                                              Das Klemensjahr – eine Rückschau
                                                                    Der zweite „Apostel Wiens“
                                                               Aus dem Orden und den Klöstern
KLEMENS Blätter - Das Klemensjahr - eine Rückschau Der zweite "Apostel Wiens" Aus dem Orden und den Klöstern - Redemptoristen
INHALT

                                                     Dezentriere dich …
                                              „Wir könnten uns fragen: Was muss man tun? Was könnte mein Platz
                                              in dieser Zukunft sein und was kann ich tun, um sie möglich werden
                                              zu lassen? Zwei Worte fallen mir da ein: sich dezentrieren, also sich
                                              von sich selber zu lösen und transzendieren, übersteigen.
                                              Schau, worauf du dich zentriert hast, und dezentriere dich. Die Auf-
                                              gabe ist es, Türen und Fenster zu öffnen und hinauszugehen. …
        Lass dich mitreißen, aufrütteln, herausfordern! Vielleicht geschieht es ja durch eine Gruppe von Men-
        schen, von denen du in den Nachrichten gehört hast, oder durch etwas, was du aus deiner Nachbarschaft
        kennst und dessen Geschichte dich bewegt hat. Vielleicht wird es ein Altenheim in der Nähe oder das
        Aufnahmezentrum für Flüchtlinge oder das Projekt zur ökologischen Regeneration sein, das dich ruft.
        Oder vielleicht sind es Menschen zu Hause, die dich brauchen.
        Wenn du den Ruck verspürst, dann halte inne und bete. Lies das Evangelium… Schaffe in dir selber Raum
        um zu hören. Öffne dich … dezentriere dich … transzendiere.
        Und dann handle: rufe an, mache einen Besuch, biete deine Hilfe an. Auch wenn du nicht weißt, was
        genau zu tun ist, biete deine Hilfe an. Sage, dass du Teil einer besseren Welt sein möchtest und dass du
        denkst, dass ein guter Anfang wäre“.

                     Aus: Papst Franziskus, Wage zu träumen, Mit Zuversicht aus der Krise, Kösel-Verlag,2020, 171f.

INHALT                                                                                                              www.redemptoristen.com

     Zum Geleit .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 3                                 Thema: P. Franz Tendler / 2 .   .   .   .   .  14
     Brief des Provinzials.  .  .  .  .  .  .  . 4                                Thema: Klemensjahr.  .  .  .  .  .  .                        16
     Aktuelles aus unseren Klöstern .  .  .  . 6                                  Verstorbene .   .   .   .   .   .   .   .   .   .  19
     Nachruf.   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .  10                     Glaube und Alltag .   .   .   .   .   .   .   .             20
     Klemensfeiern 2021 .  .  .  .  .  .  .                       11              P. Wilhelm Janauschek .  .  .  .  .  .                      22
     Rückblick .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .  12                      Liebe ältere und kranke Leute .   .   .   .                 23

Bildernachweis: Titelbild: St. Peterskirche in Rom mit der Kuppel (IMAGE); Radio Vatican (2), Archiv (3, 4, 9,10,11,12,13, 14,15,17,18,21,22,23,24)
Redemptoristen Hernals (6); OSSR-Lauterach (7); Pregetter/Leoben (7); Humer, Lenzing (8); Gymnasium Katzelsdorf (8); Kloster Gars (9);
Liguori-Provinz (13); Scala-News (13,18); Kratochvil (19); IMAGE (24);

                             Impressum: „Klemensblätter“ – Zeitschrift der österreichischen Redemptoristen.
                Medieninhaber und Herausgeber: Wiener Provinz der Redemptoristen, A-1010 Wien, Salvatorgasse 12
   Redaktion: Redaktion: P. Lorenz Voith (Verantwortlich), 1170 Wien, Clemens Hofbauer-Platz 13 (Redemptoristen), 01-4862594-0; Fax: -28,
                       P. Friedrich Vystrcil (Würzburg). • E-Mail: klemensblaetter@cssr.at oder lorenz.voith@cssr.at
                                     Hersteller: WMP Ges.m.b.H, A-2372 Gießhübel, Südtirolergasse 9.
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    Bank Austria-CA: IBAN: AT02 1200 0500 0127 6800 BIC: BKAUATWW (Provinzialat d. Redemptoristen)
                Mit Druckerlaubnis des Erzbischöflichen Ordinariates Wien. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1010 Wien,
                                             Zulassungs-Nr.: GZ 02Z032650 S Sponsoring Post

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    2 KLEMENSBlätter 1/2021
KLEMENS Blätter - Das Klemensjahr - eine Rückschau Der zweite "Apostel Wiens" Aus dem Orden und den Klöstern - Redemptoristen
ZUM GELEIT

        Liebe Leser und Leserinnen,
   liebe Freunde der Klemensblätter!
„Corona-Modus“                                                  Strukturveränderungen,
                                                                die die Orden seit Jahren
    Seit knapp einem Jahr stehen wir weltweit im Krisen-        begleiten: Sollten wir
modus der Corona-Pandemie. Wer hätte vor einem Jahr             nicht      Gewachsenes
gedacht, dass dieses kleine Virus uns bis heute beschäf-        und Bewährtes schät-
tigt, bedroht, krank macht, bedrängt, viele Grundfreiheiten     zen und hochhalten,
wegnimmt und einschränkt; ja selbst das kirchliche Leben        zugleich aber mit neuem
mit seinen liturgischen Höhepunkten über viele Monate           „Geist“ füllen? Da könnten viele Patres und Brüder (und
behindert, …? Auch das „Klemensjahr 2020“ wurde so – mit        unsere Laienmitarbeiter/Innen) in ihrer „dritten Lebens-
den vielen Programmpunkten – zumeist abgesagt. Und wie          phase“ noch viel Segensreiches einbringen. Klemens
geht es weiter? Möge die Schutzimpfung in weiten Teilen der     Maria Hofbauer, P. Wilhelm Janauschek und P. Franz
Bevölkerung ankommen und wirken, auch in den ärmeren            Tendler sind besondere Beispiele dabei.
Ländern und Gebieten – auf allen Kontinenten! Pandemien
hat es weltweit immer wieder gegeben. Die zunehmende            Danke
Globalisierung mit all ihren Nebenerscheinungen hat aber           In dieser ersten Ausgabe für 2021 danke ich wiederum
die Verbreitung des Corona-Virus rasant gefördert. Vielleicht   allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sowie den
auch ein Punkt zum Nachdenken, wie weit und wie unge-           vielen Verteilerinnen und Verteilern der Klemensblätter
bremst unsere Gesellschaft und Wirtschaft sich entwickeln       in ganz Österreich – vom Bodensee bis zum Neusiedler-
darf und soll: „Immer höher, immer besser, immer schneller,     see! Danke für diesen Dienst! Danke auch an alle, die
immer effektiver, immer unpersönlicher, …? Was hätte der        mit ihrer Spende die Herausgabe und den Versand der
hl. Klemens Maria Hofbauer uns in dieser Situation geraten?     Klemensblätter ermöglichen! Danke für ihr Interesse an
                                                                unserer Ordenszeitschrift; damit bleiben sie auch mit uns
Rom–„Unterscheidung der Geister“                                Redemptoristen und unserer Mission verbunden. Wenn
                                                                Sie Anliegen haben, so kontaktieren sie mich oder einen
   Für den hl. Klemens war diese Stadt sehr wichtig. In         unserer Patres. Vergelt’sGott für jede Spende für unsere
Rom wurde er in die Kongregation der Redemptoristen             laufenden Projekte, wie auch die eingegangenen
aufgenommen; immer wieder pilgerte er in die Heilige            Meß-Intentionen!
Stadt. Für ihn war Rom auch das Zentrum der Kirche, vor         Der gute und treue Gott begleite Sie alle! Er behüte
allem das Papstamt - im Dienst der Einheit und Freiheit         und bewahre Sie! Er schenke uns allen seinen
gegenüber staatlicher und gesellschaftlicher Bevormun-          Frieden und das Mitgehen des Heiligen Geistes!
dung. Wie weit mühen wir uns heute um die Gabe der              Möge der hl. Klemens Hofbauer uns in den Anliegen des
„Unterscheidung“, zu der Papst Franziskus die Kirche im         Jahres begleiten!
Kleinen und Großen ermutigt: für die Treue zur Botschaft                                 Einen herzlichen Segensgruß!
Jesu und der Tradition, wie auch zur notwendigen Erneue-                                                               Ihr
rung für das 21. Jahrhundert? Viele Redemptoristen
weltweit sind heute an dieser „Unterscheidung“ beteiligt,
auf vielen Plätzen, wo Ungerechtigkeiten und Verfolgung
vorherrschen, an den „Rändern der Gesellschaft“, in neuen                                            Pater Lorenz Voith
pastoralen Projekten und im wissenschaftlichen Diskurs.                                    Redaktion der Klemensblätter
Ich stelle mir immer wieder die Frage: Neben all den                                                lorenz.voith@cssr.at

   Segensreiche Ostern!
   Gott spricht: ich heiße euch hoffen und wandern, ich heiße euch
   kämpfen. Ihr sollte dies eine wissen: Ihr mögt Wunden tragen
   und in die Nacht sein – es wird Morgen sein, es wird der Stein
   weg sein, es wird die Sonne aufgehen …
                                                                Alfred Delp, Märtyrer

                                                                                                 KLEMENSBlätter 1/2021   3
KLEMENS Blätter - Das Klemensjahr - eine Rückschau Der zweite "Apostel Wiens" Aus dem Orden und den Klöstern - Redemptoristen
Brief des Provinzials

                                       Liebe Freunde
                                       der Redemptoristen!
                                       Sie halten die erste Ausgabe der Klemensblätter dieses
                                       Jahres in Händen. Wenn ich auf das zu Ende gegangene
                                       Jahr 2020 zurückblicke, dann fällt auf, dass wir im letzten
                                       Jahr ungewöhnlich viele Mitbrüder begraben mussten.

  Es waren elf in unserer Provinz      unseren Vorstellungen geht. Doch       risten weiterhin unsere Sendung in
Wien-München, davon zehn im            – wie schon gesagt – wir können        Kirche und Welt wirksam wahrneh-
Bereich Deutschland, einer in          darauf vertrauen: Gott steht als       men können.
Österreich. In der Geschichte          Guter Hirte auf unserer Seite. Der
unserer früheren Provinzen Wien        Herr ist mein Hirte, nichts wird mir      Für das kommende General-
und München war so etwas selten.       fehlen (Ps 23,1).                      kapitel - es wird das 26. in der
                                                                              Geschichte der Kongregation
                                                                              sein - sind auf General- und
11 verstorbene                         Kommendes                              Provinzebene Vorbereitungskom-
Mitbrüder                              Generalkapitel                         missionen eingerichtet worden.
                                                                              Möglichst viele Mitbrüder wie
   Die elf Mitbrüder, die 2020 star-      Mag sein, dass jetzt eine Phase     auch Laien, die mit uns arbeiten
ben, waren alle über 80 Jahre alt,     unserer Geschichte schließt und        und verbunden sind, sollen in die
also in einer Phase des Lebens,        Neues kommt, dass Gott uns neue        Vorbereitung       miteingebunden
in der man mit dem Tod rech-           Möglichkeiten eröffnet, vielleicht     sein. Dadurch soll noch einmal
nen muss. Manche starben nach          schon mit unserem Generalkapitel,      die Mitsorge und Mitverantwor-
längerer Krankheit, andere trotz       das im nächsten Jahr in Rom statt-     tung aller für unsere Kongregation
ihres Alters unerwartet, und wie-      finden wird.                           unterstrichen werden. Um die
der andere waren vom Corona-                                                  Einbeziehung möglichst aller zu
Virus infiziert. Das ist irgendwie        Das Generalkapitel ist gemäß        erreichen, wurden in der Vergan-
verstehbar, trotzdem stehen wir        unseren      Konstitutionen    das     genheit Fragebögen an die einzel-
dem gegenüber, dass auf einmal         höchste Organ der Leitung unser-       nen Provinzen gesandt.
so viele von uns gehen mussten.        er Kongregation und bringt die
                                       Mitbeteiligung und Mitsorge aller
   Als Ordensleute und Gläubige        am Wohl der ganzen Gemeinschaft        Video-
fragen wir in dieser Situation
nach Gott. Und da lesen wir beim
                                       zum Ausdruck. Aufgabe des Gene-
                                       ralkapitels ist es, den Stand der
                                                                              Präsentationen
Propheten Jesaja: Gott ist meine       Kongregation hinsichtlich unseres         Dieses Mal jedoch sollen neue
Rettung; ihm will ich vertrauen        apostolischen Lebens, der Leitung,     Wege beschritten werden. So
und niemals verzagen. Dieses           der Ausbildung u.a. zu überprüfen.     werden von der Zentralen Vorbe-
Gottvertrauen lehrt mich, dass wir     So haben die vorangegangenen           reitungskommission in Rom vier
Menschen unser Leben nicht in          Generalkapitel eine Neustrukturie-     Video-Präsentationen erstellt. Die
der Hand haben. Wir müssen ein-        rung der gesamten Kongregation         erste     Einführungspräsentation
gestehen, dass Vieles nicht nach       eingeläutet, damit wir Redempto-       wurde uns schon zur Verfügung

   4 KLEMENSBlätter 1/2021
KLEMENS Blätter - Das Klemensjahr - eine Rückschau Der zweite "Apostel Wiens" Aus dem Orden und den Klöstern - Redemptoristen
gestellt. Zusammen mit der                 Licht in dieser Welt zum Leuchten      Tradition, am heutigen Tag Lichter
Video-Präsentation werden Texte            zu bringen.                            anzuzünden und zu segnen. Damit
zur Besinnung vorgelegt, die im                                                   machen wir uns das Bekenntnis
Vorfeld der Video-Präsentation zur            Dieses bis zur Liturgiereform       des Simeon zu eigen: Dieses Kind
persönlichen Betrachtung anregen           letzte Fest des weihnachtlichen        - Jesus Christus – ist das Licht, das
sollen. Thematisch orientieren sich        Festkreises trägt in der Tradition     die Völker erleuchtet!
die Videos am Leitmotiv „Zeugen            drei verschiedene Namen, die
des Erlösers – Solidarität für die         jeweils unterschiedliche Akzente          Der dritte Name des Festes
Mission an einer verwundeten               hervorheben: Im Messbuch heißt         schließlich stammt aus der ost-
Welt“, dass das Generalkapitel von         es: „Fest der Darstellung des          kirchlichen Tradition. Dort heißt es
2016 vorgelegt hat. Man darf auf           Herrn“: Wie das jüdische Gesetz        einfach: „Fest der Begegnung“.
jeden Fall gespannt sein, wie die          es vorschreibt, bringen die Eltern        Gott begegnen - und in Ihm
Vorbereitung zum nächstjährigen            ihren Erstgeborenen in den Tempel,     den Sinn des eigenen Lebens
Generalkapitel ausfällt. Denn je           um ihn Gott zu weihen. Und was         entdecken. Gott begegnen - und
besser sie gelingt, umso effizienter       sich dort ereignet, weist hin auf      durch     Ihn   Lebensorientierung
kann das Kapitel arbeiten.                 die einzigartige Bedeutung dieses      erfahren. Gott begegnen - und bei
                                           Kindes.                                Ihm Geborgenheit finden.
   Ein Generalkapitel ist aber nicht
nur ein Arbeitsgremium, sondern               Wesentlich vertrauter ist vielen      So grüße ich Sie von Herzen
bedeutet auch ein gemeinsames              der alte, mehr volkstümliche Fest-     und wünsche Ihnen und allen,
Feiern der Dankbarkeit und Freude,         Name: „Mariä Lichtmeß“. Da steht       mit denen Sie verbunden sind,
dass Gott unsere Wege begleitet            die Gottesmutter im Vordergrund,       Gottes reichen Segen. Er möge
und mit uns geht. Daran hat uns            deren wichtige Rolle im Heilsge-       mit uns sein – auch in diesem
das Fest „Darstellung des Herrn“           schehen schon durch die Bot-           Jahr 2021.
am 2. Februar erinnert. Das Licht          schaft des Engels hervorgehoben
zur Erleuchtung der Welt ist auf-          wurde und durch die Weissagung
gestrahlt. Jesus Christus lädt uns         des greisen Simeon noch einmal                  Pater Edmund Hipp CSsR
ein, unser Leben von seinem Licht          unterstrichen wird. Zudem spielt                              Provinzial
erleuchten zu lassen, und sein             der Name an auf die liturgische                         hipp@redmuc.de

     Jubilare der Provinz Wien-München 2021
     PRIESTERJUBILÄEN                                                    PROFESSJUBILÄEN
     65 Jahre:                                                           70 Jahre:
     P. Hans Schalk (München)          29.07.                            P. Hans Schalk (München)           3.09.
                                                                         65 Jahre:
     60 Jahre:
                                                                         P. Georg Kruk (Odense/DK)         15.08.
     P. Andreas Resch (Innsbruck) 16.07.                                 P. Andreas Resch (Innsbruck)       8.12.
     55 Jahre:                                                           60 Jahre:
     P. Josef Wimmer (München) 24.04.                                    P. Lothar Abend (Gars/Inn)         2.05.
     50 Jahre:                                                           Br. Dominikus Huber (München) 2.05.
     P. Ludwig Götz (Cham)        31.05.                                 55 Jahre:
                                                                         P. Josef Steinle (Gars am Inn)     6.09.
     P. Alois Parzmair (Puchheim) 29.06.
                                                                         50 Jahre:
     40 Jahre:                                                           P. Hans Hütter (Maria am Gestade) 12.09.
     P. Peter Renju (Cham):             1.05.
                                                                         40 Jahre:
     P. Alfons Jestl (Eggenburg)       27.06.                            P. Ulrich Bednara (Gars am Inn) 13.09.
     25 Jahre:                                                           25 Jahre:
     P. Janusz Turek (Puchheim)        8.06.                             P. Rudolf Leicht (Gars am Inn)    21.10.

                                                                                              KLEMENSBlätter 1/2021   5
KLEMENS Blätter - Das Klemensjahr - eine Rückschau Der zweite "Apostel Wiens" Aus dem Orden und den Klöstern - Redemptoristen
Aus unseren Klöstern

                         Erste „Hausweihe“ im Clemenshaus
                          Am Beginn eines Jahres fin-       20 C+M+B 21. Ein besonderer Wunsch dabei: „Der
                       den in den Klöstern sog. „Haus-      heilige Klemens Maria Hofbauer, der Namensgeber des
                       weihen“ statt. In diesem Jahr        Clemenshauses und des Clemens Hofbauer-Platzes,
                       2021 war es eine besondere           möge den Bewohnern, Besuchern und Gästen des
                       „Hausweihe“ in Hernals. Denn         Hauses in diesem Jahr zur Seite stehen“.
       Hernals         die Pfarre ist mit ihren Räum-
                       lichkeiten erst seit einem Jahr im
Clemenshaus am Clemens-Hofbauer-Platz beherbergt.
Durch den General-Umbau der bisherigen Liegenschaft
(Wichtelgasse 74), bleibt die Pfarre bis voraussichtlich
Ende 2022 im Clemenshaus.
   Auch die Klostergemeinschaft ist mit Februar
2020 in das Clemenshaus – als ihr neues „Zuhause“
eingezogen. Nach einer Feier in der Hauskapelle, wur-
den sämtliche Wohnungen, Gästezimmer und Räum-
lichkeiten des Klosters, sowie die Pfarrräume - mit
Weihwasser und Weihrauch - gesegnet. An allen Tür-
stöcken wurde der „Dreikönigs-Spruch“ angebracht:
                                                            Diakon Br. Josef Doppler und P. Lorenz Voith bei der Segnung
Live-Stream-Gottesdienste:                                  der Räumlichkeiten

www.marienpfarre.at
  Im Zuge der Corona-Pandemie werden
seit März 2020 wöchentlich Gottesdienste aus
der Marienkirche im Live-Stream angeboten,
bzw. auf den YouTube-Kanal der Marienpfarre
gestellt. Neue Kameras und entsprechende
Leitungen und Programme wurden ange-
schafft und installiert. So wurden Übertragun-
gen auch ohne technische Assistenz möglich.
Mit entsprechenden „Klicks“ an den diversen
Plätzen im Altarraum, wird die jeweilige
Kamera-Position direkt aktiviert.

  Martin Nowosad, selbst ein Profi auf die-
sem Gebiet und langjähriger Ministranten-
-Chef, hat diese Übertragungen auf hohem
Niveau errichtet. Im Lockdown wurden
sämtliche   Vorabendgottesdienste,    die    Sonn-          Die regelmäßigen Übertragungen werden weiterge-
tags-Hauptgottesdienste, sowie die Stadtwallfahrten         führt – auch über die „Corona-Einschränkungen“
und andere Liturgische Höhepunkte live übertragen.          hinaus.

Stadtwallfahrten
Seit 5 Jahren finden an jedem 27. des Monats                        festlichen Gottesdienstes mit Predigt (zumeist
Stadtwallfahrten in die Hernalser Marien-                             von Gästen) gehalten; angeschlossen wird
kirche zur „Mutter von der Immerwähren-                                 eine Kerzen-Prozession mit der Gnaden-
den Hilfe“ statt. Das Datum ist abgeleitet                               ikone. Nach Möglichkeit wird auch der
vom eigentlichen Festtag der Immerwäh-                                   Einzelsegen gespendet.
renden Hilfe: 27. Juni.
Die Stadtwallfahrten wurden auch in den                                 Die Wallfahrten selbst werden seit Mai
„Lockdown-Zeiten“ nicht unterbrochen.                                  2020 auch im Live-Stream übertragen und
Die Wallfahrt selbst wird im Rahmen eines                             auf den YouTube-Kanal gestellt.

   6 KLEMENSBlätter 1/2021
KLEMENS Blätter - Das Klemensjahr - eine Rückschau Der zweite "Apostel Wiens" Aus dem Orden und den Klöstern - Redemptoristen
Aus unseren Klöstern

 Schwester Maria Josefa OSSR
 von Christus dem König (Katharina Franziska Mangold)        von Betten und Brautausstattungen,
 *30. August 1929 - † 10. November 2020                      bis das Kloster 1981 eine Hostien-
                                                             bäckerei einrichtete.
    Franziska wurde am 30. August 1929 in Hörbranz,             Sr. M. Josefa war viele Jahre in
 Vorarlberg, geboren. Sie wuchs mit 9 Geschwistern in        der Leitung des Klosters als Vikarin,          Lauterach
 einer religiösen Familie auf. Krieg und                                    Ökonomin und als
 Nachkriegszeit prägten die jungen Jahre.                                   Rätin. Bis in ihre letzten Tage war sie eine
 Als gelernte Weißnäherin arbeitete sie bei                                 um alles besorgte, verlässliche Sakristanin;
 der Firma Burger. Mit vielen Altersgenos-                                  auch der Garten mit Obst, Blumen und den
 sinnen ließ sie sich von der Seelsorge                                     Enten war ihr Lebensinhalt. Mit vorbildlicher
 durch Kaplan Bernhard sehr ansprechen                                      Treue lebte sie ihr Ordensleben, pflegte
 und begeisterte sich für Jesus. Obwohl                                     das persönliche Gebet und war aus dieser
 die Lebensplanung von Franziska in eine                                    Kraft heraus für viele Menschen stets eine
 andere Richtung ging, folgte sie schließlich                               Helferin, eine gute Zuhörerin und Trösterin.
 dem Beispiel ihrer jüngeren Schwester                                         Wir sind ihr als Gemeinschaft dankbar
 Anni, die 1949 bei den Redemptoristinnen                                   für den Humor und für viele aufbauende
 eingetreten war. Auch Schwester Reineldis                                  Worte und Gesten. Zusammen mit ihrer
 war bereits im Kloster Hall. Nichts konnte                                 Schwester Sr. Theresia Maria konnte sie im
 Sr. M. Josefa von ihrem Entschluss abhal- Schwester Maria Josefa OSSR      Jahr 2017 ihr 65-jähriges Profess-Jubiläum
 ten, in das kontemplative Kloster einzutre-                                feiern. Am 10. November verstarb unsere
 ten, nicht die strenge Klausur (keine Bergwanderungen       Sr. Maria Josefa.
 mehr, kein Baden im See u.a. mehr).                            Sie wurde „Corona-bedingt“ – im kleinen Kreis - im
    Am 19. März 1950 trat sie in Lauterach ein. Von da ab    Klosterfriedhof in Lauterach zu Grabe getragen. Möge Sie
 ging sie ihren Weg konsequent und geradlinig, den Blick auf die Erlösung in Fülle erfahren!
 Christus gerichtet. Sie arbeitete als sehr kompetente und
 tüchtige Näherin in unserer Heimarbeit, der Herstellung     Die Klostergemeinschaft OSSR Sr. Josef in Lauterach

                                                       Josefs-Jahr in Leoben
                                                  Der Hl. Vater Papst Franziskus hat ein Jahr
                                                des Hl. Josef bis 8.12.2021 ausgerufen.
                                                  In der St. Alfons Kirche in Leoben gedenkt
                                                man heuer in besonderer Weise dieses großen
                                                Heiligen und Landespatron der Steiermark.                    Leoben

                                                   Am festlich geschmück-
                                                ten „Josefs-Altar“ werden
                                                in diesem Jahr laufend
                                                Hl. Messen und Andachten
                                                zelebriert.
                                                   Die von einem treuen
                                                Kirchenbesucher aufwen-
                                                dig restaurierte Hl. Josef
                                                Prozessions-Fahne wurde
                                                vor dem Hochaltar ange-
                                                bracht.
                                                   Möge der Hl. Josef auch
                                                in dieser bewegten Zeit
                                                unser Fürsprecher sein!

                                                          Kustos Karl Mlinar

                                                                                               KLEMENSBlätter 1/2021   7
KLEMENS Blätter - Das Klemensjahr - eine Rückschau Der zweite "Apostel Wiens" Aus dem Orden und den Klöstern - Redemptoristen
Aus unseren Klöstern

                        Severin-Medaille für Leiter von
                        Kirchenchor und Orchester
                         Die höchste Auszeichnung          kalischen Engagement
                      der Diözese Linz, wurde am           war er auch in vielen
                      8.12.2020 im Rahmen eines            europäischen Städten
      Puchheim        Festgottesdienstes an Konsu-         unterwegs,     so    mit
                      lent Johann Schifflhuber über-       dem Kirchenchor, dem
reicht. Die hohe Auszeichnung wurde ihm auf Grund          Puchheimer Kammer-
seiner 77-jährigen Mitgliedschaft im Kirchenchor           orchester oder als Leiter
der Basilika Maria Puchheim, sowie der 33-jährigen         der Eisenbahner-Stadt-
Tätigkeit als Leiter von Kirchenchor und Orchester         musikkapelle Attnang-
verliehen.                                                 Puchheim.
   Hans Schifflhuber hat durch sein musikalisches
Engagement die Feiern in der Basilika Puchheim zu            Dank und Gottes
etwas ganz Besonderem werden lassen. In seinem musi-       Segen weiterhin!                Mit der Severin-Medaille

Festschrift zum Klemens-Jubiläumsjahr
                                                                      Am 22. Dezember
                                                                   fand zum Abschluss des
                                                                   Klemens-Jubiläumsjahres
                                                                   ein kleiner Festakt statt,
                                                                   da die für März und
                                                                   dann für September              Katzelsdorf
                                                                   geplanten großen Feiern
                                                                   zum 200. Todestag unseres Schulpatrons
                                                                   wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden
                                                                   mussten.
                                                                      Dabei wurde die Festschrift „Klemens Maria
                                                                   Hofbauer – Hören Verstehen Wachsen Feiern“
                                                                   präsentiert und die prämierten Arbeiten im
                                                                   Kreativwettbewerb zum selben Thema gezeigt.
                                                                   Den Gewinnerinnen und Gewinnern des Wettbe-
                                                                   werbes wurden von Direktor Mag. Armin Rožaj,
                                                                   MA, und Mag. Heinz Ebner schöne Preise zur
                                        Bei der Preisverleihung    Anerkennung ihrer Leistungen überreicht.

Teilnahme an wissenschaftlicher Corona-Studie
   Unser      Gymnasium
nimmt seit heute an
der Schul-SARS-COV-2-
Studie, besser bekannt
unter „Gurgelstudie“, teil.
   Diese soll über einen
längeren         Zeitraum
Erkenntnisse liefern, die
dazu beitragen können,
die    Ausbreitung     des
Covid19-Virus an Schulen
möglichst wirkungsvoll zu
verhindern.
                                                                                       Bei der Studie im Gymnasium

  8 KLEMENSBlätter 1/2021
KLEMENS Blätter - Das Klemensjahr - eine Rückschau Der zweite "Apostel Wiens" Aus dem Orden und den Klöstern - Redemptoristen
Aus unseren Klöstern

                                               Ausfahrt für die Senioren
                                                                   Auch bei Kälte und Schnee
                                                               tut Mitbrüdern ein Gang an die
                                                               frische Luft gut. Pater Aimer
                                                               und Pater Kästner, die beide auf
                                                               einen Rollstuhl angewiesen sind,
                                                               brauchen dazu eine Begleitper-              Gars
                                                               son. Die überdachte Wandel-
                                                               halle und die befestigten Wege im Klostergarten bieten
                                                               sich für eine „Ausfahrt“ an. Pater Aimer feiert im März
                                                               seinen 100. Geburtstag. Gratulation und Gottes Segen!
                                                                   Unsere Bilder zeigen P. Hans Aimer mit seinem
                                                               „Chauffeur“ P. Rudi Leicht und P. Fritz Kästner mit Frau
                                                               Ingeborg Mittermaier.

40-jähriges Dienstjubiläum des Bibliothekars im Kloster Gars
                                                          Rektor P. Sepp Schwemmer (Mitte links) gratulierte dem Jubilar
                                                       Franz Wenhardt (Mitte rechts) zu seinem Dienstjubiläum und dankte
                                                       ihm für die geleistete Arbeit. In Gars besteht die größte Bibliothek
                                                       der Redemptoristen in der Provinz Wien-München. U.a. wird auch
                                                       der Nachlass des berühmten Moraltheologen Bernhard Häring in
                                                       Gars verwaltet. Bei der Feier waren mit dabei P. Schmied (Bild: links
                                                       im Vordergrund) und die beiden früheren Mitarbeiterinnen Anna
                                                       Richterstetter (jetzt Büro) und Maria Schillmaier (jetzt Institut für
                                                       Lehrerfortbildung im Kloster Gars).

                       150. Geburtstag des Seligen Kaspar Stanggassinger
   Kaspar Stanggassinger wurde am 12. Januar 1871 am           keit der jungen Menschen achtete und ihre Begabungen
Kälberstein in der Nähe von Berchtesgaden als zweites          förderte. Auf der Grundlage des Vertrauens und mit einer
von insgesamt 16 Kindern einer Bauernfamilie geboren.          hohen Achtung vor der Personenwürde eines jeden Einzel-
Seine Taufe fand noch am selben Tag statt. Er besuchte         nen erzog er die ihm anvertrauten Knaben zu lebensfrohen
das Erzbischöfliche Knabenseminar in Freising und begann       Menschen. Er war außerdem ein hingebungsvoller Ordens-
dort auch das Philosophie- und Theologiestudium. Am 6.         mann und Priester, ein Heiliger des Alltags, gemäß seinen
Oktober 1892 trat er aber in unsere Kongregation ein. Zum      Worten: „Die Heiligen sind nicht deswegen heilig geworden,
Priester wurde er am 16. Juni 1895 geweiht. Eigentlich         weil sie Wunder gewirkt, weil sie außerordentliche Offenba-
wollte er als Missionar nach Brasilien gehen, doch wurde       rungen hatten, sondern deswegen, weil sie treu waren im
er von den Oberen für die Tätigkeit als Seminarerzieher        Kleinen.“ Auch sein bekannter Spruch „Tun, was der Tag
bestimmt. Zunächst war er Vizedirektor des Knabensemi-         verlangt“ weist in diese Richtung.
nars der Redemptoristen am Dürrnberg bei Hallein in Salz-                                                P. Martin Leitgöb
burg. Als die Redemptoristen 1899 ein Seminar in Gars am
Inn gründeten, wurde er dessen Direktor. Im selben Jahr
verstarb er am 26. September an den Folgen eines Blind-
darmdurchbruchs.

   1935 wurde der Seligsprechungsprozess eingeleitet und
die sterblichen Überreste in eine Seitenkapelle der Gar-
ser Pfarrkirche überführt. Die Seligsprechung von Kaspar
Stanggassinger fand am 24. April 1988 durch Papst Johan-
nes Paul II. in Rom statt. Das Leben des Seligen war, kurz
und von außen betrachtet, unspektakulär. P. Stanggassin-
ger war ein begnadeter Pädagoge, der die Eigenständig-                                        Stanggassinger in Gars am Inn

                                                                                                KLEMENSBlätter 1/2021   9
KLEMENS Blätter - Das Klemensjahr - eine Rückschau Der zweite "Apostel Wiens" Aus dem Orden und den Klöstern - Redemptoristen
-

                                                                                                    NACHRUF

      Am 15. Februar 2021 verstarb

      Univ. Prof. em. Pater Franz Zeilinger CSsR
      im 87. Lebensjahr.

        P. Franz Zeilinger wurde im Jahre 1934 in Eggen-   Bis 2010 gehörte er der Kommunität Wien-Maria
     burg geboren. Nach der Volksschule und zwei           am Gestade an. Seine zweite Leidenschaft galt
     Klassen Hauptschule besuchte er das Gymnasium         der Musik, darunter auch dem Orgelspiel.
     der Redemptoristen in Katzelsdorf. 1952 trat er in
     die Kongregation der Redemptoristen ein und             Sein Wirken wurde mehrfach ausgezeichnet.
     legte 1953 die Profess ab. Nach der Matura 1955       Dazu gehören das Große Goldene Ehren-
     folgte das Studium an der                                                zeichen für Verdienste um
     Philosophisch-Theologischen                                              die Republik Österreich,
     Hochschule in Mautern i. d.                                              das     Große     Goldene
     Stmk.                                                                    Ehrenzeichen des Landes
                                                                              Steiermark und das Öster-
        1960 wurde P. Zeilinger                                               reichische Ehrenkreuz für
     zum Priester geweiht. Von                                                Wissenschaft und Kunst,
     1962 bis 1965 absolvierte                                                I. Klasse. Von 2006 bis
     er das Studium der Bibel-                                                2016 war P. Franz Zeilinger
     wissenschaften in Jerusa-                                                Mitglied des Leitungs-
     lem und Rom. Es folgten die                                              gremiums für die Revision
     Lehrtätigkeit an der Hoch-                                               der Einheitsübersetzung
     schule in Mautern und die                                                der Hl. Schrift.
     Habilitation für Neutesta-
     mentliche Exegese und                                                          2010 kehrte er in seine
     Bibeltheologie durch die                                                    Heimatstadt      Eggenburg
     Katholisch-Theologische                                                     zurück und half als Seel-
     Fakultät der Karl-Franzens-                                                 sorger an der Klosterkirche,
     Universität Graz.                                                           in den Pfarren der Pfarrge-
                                                                                 meinschaft und im Pflege-
        Seine    weiteren   Wir-                                                 und     Betreuungszentrum
     kungsbereiche        waren:                                                 in Eggenburg mit. Seine
     Ordentlicher Universitäts-                                                  letzten    zwei    Lebens-
     professor, Vorstand des                                                     jahre verbrachte er im
     Institutes für Neutestamentliche Bibelwissen-         Pflege- und Betreuungs-zentrum Eggenburg.
     schaften, Dekan der Katholisch-Theologischen          Pater Zeilinger wurde am 19. Februar zu Grabe
     Fakultät in Graz, Rektor der Karl-Franzens-Uni-       getragen; in der Pfarrkirche St. Stephan in
     versität und Studiendekan der Katholisch-Theo-        Eggenburg wurde das Requiem (Corona-bedingt
     logischen Fakultät in Graz. 2002 beendete er          in kleinerem Rahmen) gefeiert.
     seine Tätigkeit an der Universität Graz; in Graz
     selbst feierte er jeden Sonntagmittag einen             Gedenkgottesdienste sind auch in Wien und
     Gottesdienst im Dom und begleitete durch              Graz vorgesehen.
     viele Jahre „Bibelrunden“ für Interessierte.                                                       RIP

    10 KLEMENSBlätter 1/2021
KLEMENSFEIERN IN ÖSTERREICH
Klemensfestwoche Maria am Gestade, Salvatorgasse 12, 1010 Wien
Montag, 8. März 2021:
    18.00 Uhr: Wallfahrtsgottesdienst mit Ansprache
Dienstag, 9. März 2021:
    17.30 Uhr: Kreuzweg
    18.00 Uhr: Wallfahrtsgottesdienst mit Ansprache
Mittwoch, 10 März 2021:
    Wallfahrt des „Rosenkranz-Sühnekreuzzuges“
    16.30 Uhr: Rosenkranz
    17.00 Uhr: Wallfahrtsgottesdienst mit Pater Benno Mikocki OFM
    18.00 Uhr: Rosenkranz und Wallfahrtsgottesdienst (tschechisch)
Donnerstag, 11. März 2021:
    Wallfahrt mit dem Gebetskreis Maria Königin des Friedens
    18.30 Uhr: Rosenkranz
    9.00 Uhr: Wallfahrtsgottesdienst mit Ansprache
Freitag, 12. März 2021:
    18.00 Uhr: Wallfahrtsgottesdienst mit Ansprache
Samstag, 13. März 2021:
    18.00 Uhr: Wallfahrtsgottesdienst mit Ansprache
Sonntag, 14. März 2021:
    8.15 Uhr:   Sonntagsgottesdienst (tschechisch)
    9.30 Uhr:   Sonntagsgottesdienst (deutsch) Momentum Vocal Music
		              singt die Missa a quattro voci da cappella, Claudio Monteverdi (u.a.)
    11.00 Uhr: Sonntagsgottesdienst (französisch)
Montag, 15. März 2021:
    Festtag des hl. Klemens Maria Hofbauer
    8.00 Uhr: Gottesdienst am Klemensaltar mit Abt Johannes Jung OSB
    18.00 Uhr: Festgottesdienst mit Kard. Erzbischof Christoph Schönborn
		              Josef Gabriel Rheinberger: Missa puerorum f-moll, op. 62, Festliche Bläsermusik (Werke von J. Messner,
		              J. S. Bach, A. Holborne, M.-A. Charpentier, H. Isaac) Ausführende: Elisabeth Wolfbauer, Mezzosopran,
		              Künstler Ensemble Wien, Leitung: Werner Hackl, Gesamtleitung und Orgel: Daniel Schmidt
Wegen der Pandemie-Schutzmaßnahmen ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Bitte reservieren Sie sich einen Sitzplatz vorzugsweise
per Email: maria-am-gestade@redemptoristen.com oder per Tel. Montag bis Freitag zwischen 9.00 und 12.30 Uhr: 01 / 533 9594
Nach allen Gottesdiensten werden die traditionellen Klemensweckerl gesegnet und verteilt.

Eggenburg Klosterkirche, Bapt. Stöger-Platz, 3730 Eggenburg
Freitag, 12. März                         Samstag, 13. März                         Sonntag, 14. März
   18:30 Uhr: Festgottesdienst              18:30 Uhr: Jugendgottesdienst             8:00 Uhr:    Festgottesdienst

Wien-Hernals             Marienkirche, Clemens Hofbauer-Platz, 1170 Wien
Samstag, 13. März                                       Montag, 15. März
  18:30 Uhr: Festgottesdienst                             18:30 Uhr: Festgottesdienst
		             mit BV Kan. P. Lorenz Voith CSsR         		             mit Generalvikar Kan. Nikolaus Krasa
		             Live-Stream:
                                                        		             musikalische Gestaltung:
		             www.marienpfarre.at
                                                        		             Joseph HAYDN - Kleine Orgel Solomesse B-Dur
Sonntag, 14. März
                                                        		             (Ein Chorensemble der Marienpfarre,
  9:30 Uhr:    Festgottesdienst mit Dechant
		             Pfr. Karl Engelmann, Hernals             		             Ltg: Peter Planyavsky, Orgel: Wolfgang Capek)
		             Live-Stream:                             		             Live-Übertragung in „RADIO MARIA ÖSTERREICH“
		             www.marienpfarre.at                      		             Live-stream: www.marienpfarre.at

„Corona-bedingt“ können jeweils bis zu 110 Personen an den Gottesdiensten in der Marienkirche teilnehmen.
Nach den Gottesdiensten werden die traditionellen KLEMENSWECKERL ausgeteilt. Weitere aktuelle Informationen
(auch über weitere Feiern) finden Sie auf der web-site: www.redemptoristen.at

                                                                                                 KLEMENSBlätter 1/2021   11
Rückblick auf die „Klemens-Jahre“ 2009 und 2014
Im Jahr 2009 (100-Jahr Feier der Heiligsprechung von Klemens Maria Hofbauer)
und 2014 (100-Jahr Feier der Erhebung zum Stadtpatron von Wien) fanden zahl-
reiche Festlichkeiten in Wien, Tschechien und Polen statt. Ein kleiner Bild-Blick zurück:

2009
Festlichkeit im Klemens-Saal in Wien-Hernals mit der
Generalleitung und über 250 Gästen aus dem In- und
Ausland, darunter vielen Redemptoristen aus den
Provinzen Europas und aus Amerika,
Asien und Afrika.

                                                         Stadtprozession vom Platz am Hof nach Maria am Gestade

Maria am Gestade: Klemens-
brote aus Polen werden dem
Generaloberen P. Joseph Tobin (l.)
überreicht. P. Tobin ist heute Kar-
dinal und Erzbischof in den USA.                                                        Festmesse in der Kirche
                                                                                            Maria am Gestade –
                                                                                          Blick ins Kirchenschiff

2014

                                                                                         Festgottesdienst mit
Gruppenbild der Konzelebranten aus dem In- und Ausland                            Nuntius Stephan Zurbriggen
mit Kardinal Christoph Schönborn im Stephansdom                                            in Maria am Gestade

   12 KLEMENSBlätter 1/2021
PROJEKTE

Hilfe für Indien
   Bitte unterstützen Sie weiter die Redemptoristen in der
Provinz Liguori (Südindien). Viele Kandidaten bereiten sich
auf den Priesterberuf vor. Die Ausbildung beginnt für viele
Interessenten mit etwa 16 Jahren und endet nach knapp zehn
Jahren. Danke für jeden Beitrag für die Ausbildung dieser
jungen Redemptoristen, die auch weltweit eingesetzt werden;
so in Österreich (Burgenland – Seelsorgeraum: Pöttsching/
Bad Sauerbrunn/Neudörfl/Sigles/Krensdorf), in Süddeutsch-
land, Kanada, den USA und im Libanon, wo die Patres
den Menschen nach den großen Explosionen besonders
                                                                      Junge Redemptoristen-Studenten der Philosophie auf Besuch
beistehen. Danke für jeden Beitrag!                                                         im Provinzhaus mit Provinzial P. Biju

Hilfe für Albanien
    Drei Redemptoristen leiten mit einer Schwesterngemein-
schaft mehrere Gemeinden. Neben der sehr hohen Arbeits-
losigkeit und der sozialen Not vieler Familien, erschütterte
im November 2019 ein Erdbeben das Umland von Tirana.
Viele Häuser und andere Einrichtungen wurden zerstört oder
beschädigt. Im Dezember wurde das Kloster der Redemptoris-
ten durch einen Brand beschädigt. Seit der Corona-Pandemie,
die auch Albanien erfasst hat, arbeiten die Redemptoristen vor
allem für Jugendliche und Familien. Danke für jede Spende!
                                                                             Kinderpastoral der Redemptoristen in Kamez/Albanien

Hilfe für Afrika
   Afrika ist der Kontinent mit der größten steigenden Zahl an
Christen weltweit. In vielen Regionen wird aber Krieg geführt,
viele Gebiete leiden unter Dürre und Vertreibung. Die Redemp-
toristen (der Solidaritäts-Fonds) helfen vor Ort. Im Jahr 2019
konnten mit den Spenden über 80 Projekte im Brunnenbau in
Mosambique geschaffen werden.
   Mit Hilfe von Spenden und durch Experten werden in vielen
Dörfern neue Brunnen gehoben und entsprechend adaptiert.
Hilfe zur Selbsthilfe!
                                                                                                            Brunnenbau in Afrika

Meßintentionen
   Danke für die Überweisung von € 9,- für eine Messintention.
Wir geben diese Intentionen an unsere Missionen (besonders
nach Albanien, Ukraine) weiter. Die Mitbrüder in diesen Ländern
feiern jeweils einen Gottesdienst in Ihrem Sinne („Intention“). Mit
Ihrer Unterstützung sichern Sie zugleich den Lebensunterhalt
der Patres und Priester; die Messintentionen sind wesentliche
Grundlagen für den täglichen Lebensunterhalt.

               Bitte verwenden Sie den beigelegten Zahlschein oder das auf Seite 2 angeführte Konto!

                 DANKE FÜR IHRE SPENDE UND UNTERSTÜTZUNG!

                                                                                                     KLEMENSBlätter 1/2021   13
Thema

                                   Der „zweite Apostel“ Wiens:
                                        Pater Franz Tendler Teil 2
                                                                                                     Von P. Lorenz Voith

   Franz Tendler wurde am 21. März 1820, also nur              machten in Maria am Gestade Bekanntschaft mit dem
wenige Tage nach dem Tod von Klemens Maria                     jungen Pater Tendler. Auch andere Hinweise und Em-
Hofbauer (15. März), in der Wiener Innenstadt geboren.         pfehlungen führten dazu, dass die Ordensoberen Pater
Der Vater, ein gebürtiger Wiener, war Buchhändler, die         Tendler mit der Aufgabe eines Seelsorgers für das
Mutter kam aus Tirol. Schon als Jugendlicher wollte der        Waisenhaus mit den über 300 Zöglingen, betrauten.
Priester und Redemptorist werden. Über den Umweg               Dazu kamen die Aufgaben eines Spirituals der Schul-
im Wiener Priesterseminar, konnte er dann doch                 brüder und eines Religionslehrers in der darin
mit 20 Jahren bei den Redemptoristen eintreten. Er             befindlichen Bürgerschule. Von der kaiserlichen Statt-
setzte sein Studium in Mautern/                                                       halterei wurde er als Seelsorger und
Stmk. fort und wurde 1844 zum                                                         Katechet angestellt und mit einem
Priester geweiht. Der Generalvi-                                                      jährlichen Gehalt bestätigt.
kar des Ordens P. Passerat hielt                                                         P. Mauron, der Generalobere
viel von diesem jungen Pater;                                                         der Redemptoristen in Rom, be-
er wurde zuerst in Eggenburg                                                          stätigte selbst diesen pastoralen
Sozius des Novizenmeisters und                                                        Einsatz für den Pater Tendler;
dann Kirchenrektor und Seel-                                                          immerhin waren diese Arbeits-
sorger der Redemptoristinnen in                                                       felder nicht in den Ordensregeln
Stein/Donau.                                                                          speziell angeführt. Im Herbst 1858
   Mit der Vertreibung und dem                                                        begann P. Tendler seine Tätigkeit
Verbot     der    Redemptoristen                                                      im Waisenhaus in der Wiener
in Österreich – im Zuge der                                                           Boltzmanngasse, dem heutigen
Revolution 1848, musste auch                                                          Priesterseminar. Zugleich wurde
Pater Tendler flüchten. Er wirkte                                                     er auch Kirchenrektor. P. Tendler
in den folgenden Jahren in                                                            begann seine Arbeit mit vollem
Süddeutschland, vor allem als                                                         Einsatz und großer Freude. Es
Beichtvater, Begleiter und Volks-                                                     entsprach seinen Intentionen
missionar. In diesen Jahren ent-                                                      und auch seinen Charismen: Die
deckten viele seiner Mitbrüder                                                        Jugend. Bis zum seinem Tod
ein besonderes Talent des Pater                                                       1902 blieb er dieser Aufgabe treu
Tendler, das Interesse und                                                            und wurde so zu einem „Jugend-
der     gekonnte      und     sehr                                                    Apostel“ Wiens, sowie zu einer
positive Umgang der Jugend                                                            der      prägendsten        Priester-
gegenüber.                                            Franz Tendler als junger Pater  gestalten der Kaiserstadt.
                                                                                        Täglich schritt er frühmorgens zu
   1854 war es soweit. Pater Tendler konnte in seine           Fuß vom Kloster Maria am Gestade in die Alservorstadt.
geliebte Heimatstadt zurück. Die Colera wütete in diesem       Dort blieb er meist bis zum Nachmittag oder Abend.
Herbst in Wien. In den ersten Jahren war P. Tendler als
Beichtpriester in Maria am Gestade, sowie im Theresi-             Schon wenige Jahre nach seinem Dienstantritt
anum, als Exerzitien-Leiter, Volksmissionar in Wien            zogen dunkle Wolken auf. Das Kaiserliche Waisen-
uam. eingesetzt. Seine Zelle in Maria am Gestade (2.           haus sah sich grober Angriffe der zumeist liberalen
Stock, neben der Stiege links) behielt er bis zu seinem        Presse gegenüber. Auch Pater Tendler wurde dabei
Tod 1902.                                                      als Seelsorger angeführt; die Redemptoristen waren in
                                                               diesen Jahrzehnten immer wieder Angriffsfläche anti-
Jugend-Apostel                                                 kirchlicher Strömungen in Wien. Staatliche und kirch-
                                                               liche Überprüfungen zur Führung und zum Leben im
im Kaiserlichen Waisenhaus                                     Waisenhaus wurden angesetzt. Nach all dem: Die
                                                               Arbeit im Waisenhaus wurde von den Visitatoren
   Die Schulbrüder, welche das Kaiserliche Waisenhaus          belobigt; man fand keine Mängel vor. Die Schulbrüder
seit der Errichtung durch Kaiser Joseph II. führten,           durften bleiben.

   14 KLEMENSBlätter 1/2021
Neue pädagogische
Methoden
   Wie gestaltete sich der Religi-
onsunterricht bei Pater Tendler.
Zeugen berichten darüber, dass
Pater Tendler mehr „Missionar als
geschulter Religionslehrer war“.
Auch seine pädagogischen Metho-
den hoben sich vom Zeitgeist ab.
Strafen im üblichen Sinne vermied
er tunlichst. Es entstand ein wach-
sendes Vertrauen zwischen dem
                                                                                     P. Tendler inmitten seiner Waisenkinder
„Pater“, wie er gerufen wurde, und den Kindern. Als gro-
ßer Freund der Jugend begleitete er auch immer wieder         österreichische Studenten vollzogen mit P. Tendler die
gerne die große Schar zu den Ausflügen rund um Wien,          Gründung des Vereins. Vereinssitz war zuerst Maria
den sogenannten „Landpartien“. Die Gottesdienste              am Gestade, später wurde das Vereinslokal in das
selbst wurden von Pater Tendler immer so „feierlich als       Waisenhaus verlegt. Was war der Zweck des Vereins:
möglich“ gehalten. Auch der Gesang und die feierliche         „Die der Schule bereits entwachsenen Jünglinge bei
Musik war ihm ein großes Anliegen. Damit wirkte er               ihrem eigentlichen Eintritt in das Weltleben unter
ganz in den Schuhen des großes Klemens Maria                        geistlicher Leitung zu versammeln, sie durch
Hofbauer. Die Arbeit im Waisenhaus machte                             geeignete Mittel vor Versuchung zu schützen,
Pater Tendler große Freude und Erfüllung; es                            zu treuer und unverbrüchlicher Beobachtung
war sein Apostolat.                                                       der Gebote Gottes und seiner heiligen Kirche
                                                                           ungeachtet des Widerspruchs irrendender
                                                                            Mitmenschen zu ermuntern und sie so zu
Verbindungsmann                                                             treuen Katholiken und redlichen Staatsbür-
mit Rom                                                                     gern heranzubilden.“
                                                                               Für die Mitglieder gab es regelmäßige
   Durch den Einmarsch der königlichen                                     Treffen, Anleitungen für das tägliche Leben,
Truppen in Rom (1871), wurden zahlrei-                                     Gottesdienste und Andachten, gemeinsame
che Liegenschaften der Kirche und auch                                     Aktionen und Ausflüge, … Mitglieder des
vieler Orden beschlagnahmt oder über-                                      Vereins konnten nur unverheiratete junge
nommen: Auch das Haus der Generallei-                                      Leute von 14 bis 30 Jahren sein; die Lei-
tung an der Via Merulana war in Gefahr.                                    tung des Vereines lag in den Händen eines
                                                Kirche und Eingang zum
So bat der Generalobere Pater Tendler,           Waisenhaus im 19. Jht. Priesters als Präfekt und eines von den
der gute Kontakte zum Kaiserhaus hatte,                                   Mitgliedern gewählten Vorstandes mit ein-
um eine Intervention der österr. Regierung für die            jähriger Amtsdauer. Viele tausende Mitglieder zählt
Redemptoristen beim ital. König. Pater General bat            der Verein in der 2. Hälfte des Jahrhunderts; die Ver-
P. Tendler auch in der Causa des Seligsprechungs-             bundenheit mit dem Verein und P. Tendler hielt auch
prozesses um Mithilfe; insbesondere um Empfeh-                nach dem Ausscheiden an; viele Mitglieder wurden
lungen durch das Kaiserhaus, … was auch erfolgreich           einflussreiche Persönlichkeiten in Kirche, Militär, Stadt
geschah. Als P. Tender Rektor von Maria am Gestade            Wien und Kaiserreich. P. Tendler wurde vom Kaiser mit
werden sollte, lauerte die Gefahr, dass er seine Arbeit       dem Verdienstorden ausgezeichnet, die Stadt Wien
im Waisenhaus hätte einstellen müssen. Dem kam                erhob ihm zum Ehrenbürger; andere Ehrungen folgten.
er zuvor, als er den Generaloberen dringend bat, von
einer Ernennung Abstand zu nehmen. Was dann auch                 Der dritte Teil des Lebensbildes erscheint in der nächs-
geschah.                                                      ten Ausgabe der Klemensblätter“: Lebensalltag des Jugend-
                                                               apostels, Ehrungen, die letzten Jahre, Tod und Begräbnis am
                                                               5. Mai 1902; 1932 erfolgte die Exhumierung und Überführung
Katholischer Jünglingsverein                                   der sterblichen Überreste vom Wiener Zentralfriedhof in die
                                                               Gruft des nunmehrigen Priesterseminars in der Boltzmann-
  1858 wurde P. Tendler Mitbegründer des Wie-                  gasse. Ein kleines Buch über Leben und Wirken von P. Franz
ner Jünglingsvereins. Er hatte schon in Bayern und             Tendler soll bis Anfang 2022 erscheinen; dem 300-Jahr-
Württemberg solche Vereine kennengelernt. Zwei ober-           Jubiläum der Priesterseminarkirche.

                                                                                               KLEMENSBlätter 1/2021   15
Thema

Heiliger Klemens –
Schutzpatron aller
unvollendeten Projekte!
Unvollendet                                               Pläne ändern
   Vor einigen Jahren kam unser damaliger Provinzial         Anfang März 2020: Die Zimmer für unsere
P. Alfons Jestl mit der Bitte auf mich zu, die Jubi-      Redemptoristen-Gäste aus aller Welt waren gebucht.
läumsfeierlichkeiten anlässlich des 200. Todestages       Alle Planungen waren abgeschlossen. Der Zeremoniär
von Klemens Maria Hofbauer zu koordinieren. Bald          des Wiener Erzbischofs rief mich an, um mir zu sagen:
danach ließ P. General Michael Brehl verlauten, dass      „Der Herr Kardinal freut sich auf den Festgottesdienst
dieses besondere Ereignis in unserer ganzen Ordens-       in Klosterbruck, Znaim.“ Ich musste daraufhin ant-
gemeinschaft mit einem Jubiläumsjahr (15. März            worten, dass man in der Republik Tschechien gerade
2020 bis 15. März 2021) gefeiert werden solle. Auch       alle öffentlichen Veranstaltungen und Versammlungen
die Erzdiözese Wien plante, den heiligen Klemens in       verboten hatte.Dies war nur eine Woche, bevor viele
den Mittelpunkt verschiedener Initiativen zu stellen.     Menschen zusammengekommen wären, um den hei-
Die Zusammenarbeit mit einigen Persönlichkeiten und       ligen Klemens zu feiern. Aber Enttäuschungen waren
Stellen der Erzdiözese erlebte ich als außerordentlich    Teil des Lebens von Klemens Maria Hofbauer. Immer
gelungen, und ich bin für die vielfältige Unterstützung   wieder kamen gerade seine besten Pläne nicht zur
von dieser Seite her nach wie vor dankbar. Überhaupt      Vollendung. Klemens war ein praktischer Mann. Pläne
behalte ich dieses Klemensjahr als ein Jahr breiter       ändern zu können, sollte für Redemptoristen eine
Kooperation auf unterschiedlichen Ebenen in Erinne-       Selbstverständlichkeit sein! Das vergangene Jahr war
rung. So ist in aller Unvollendetheit, die der Pandemie   eine Zeit, in der Pläne geändert wurden - und dann
geschuldet ist, doch einiges gelungen. Im Folgenden       mussten sie abermals geändert werden. Der heilige
kommen vier engagierte Mitgestalter,-innen des Kle-       Klemens war ein ausgezeichneter Wegweiser für uns!
mens-Jubiläumsjahres mit persönlichen Eindrücken
zu Wort. Ihnen und vielen anderen sage ich ein herzli-                                 P. Dominic O’Toole CSsR
ches Vergelt’s Gott!                                                       Vikar des Klosters Maria am Gestade,
                                 P. Martin Leitgöb CSsR           Vor-Ort-Koordinator des Klemensjahres in Wien

   16 KLEMENSBlätter 1/2021
Grenzen überwinden                                          eines uns damals noch unbekannten Virus abgesagt
                                                            wurde? Kein Festakt, kein Hochamt, keine Prozession.
   Zu Beginn des Klemensjahres wollten wir in den Fas-      Ein Rückschlag nach dem anderen. Ein bisschen so
tenfrühmessen am Klemensaltar in Maria am Gestade           wie in deinem Leben. Doch du hast nie den Mut verlo-
jeden Freitag eine andere Station im Leben des heiligen     ren. Das beeindruckt mich an dir – je schwieriger die
Klemens betrachten. Dieses Unterfangen fand aller-          Lage, umso größer dein Gottvertrauen. Von dir ler-
dings noch vor seinem 200. Todestag ein jähes Ende.         nend, setzten sich Schülerinnen und Schüler mit der
Zweieinhalb Monate später, als es wieder möglich war,       Klemensweckerl-Aktion für schwerstkranke Kinder ein,
öffentliche Gottesdienste abzuhalten, feierten wir am       welche von Wiens mobilem Kinderhospiz betreut wer-
geschlossenen Grenzübergang Mitterretzbach unter            den. Als Abschluss der Aktion feierten wir dich im klei-
dem Motto „grenzenlos trotz Grenzen“ gemeinsam mit          nen Rahmen beim Klemensaltar. Besonders bewegt
unseren tschechischen Nachbarn eine zweisprachige           haben mich die Worte des Wiener Bürgermeisters, die
Messe. Das grenzübergreifende Singen und Beten              er sich von dir geliehen hat: „Nur Mut, Gott lenkt alles!“
wird mir noch lange in schöner Erinnerung bleiben.          So halten wir auch in schwierigen Zeiten zusammen,
Als dann im Sommer Grenzübertritte wieder möglich           schauen aufeinander und bitten Gott weiterhin um sei-
waren, konnten wir auch unsere Klemens-Fußwall-             nen Segen für alle Menschen in dieser Stadt.
fahrt auf dem neuen Pilgerweg von Maria am Gestade
nach Tasswitz und auf „unserem“ Klemensweg wieder                                                Gertrud Theil, MA
zurück nach Wien gehen.                                                    Fachinspektorin im Erzbischöflichen Amt
                              Mag. Elisabeth Wolfbauer                              für Schule und Bildung - Wien
               Gymnasiallehrerin, Musikerin, Leiterin von
                    Klemens-Pilgerwanderungen - Wien

Bangen und beten
  Mein Klemensjahr ist ein Jahr des Gebetes gewor-
den. An jenem Tag, als die Regierung verkündete,
dass Österreich in den Notbetrieb heruntergefahren
werden muss, bin ich erschrocken: Was ist das, eine
Pandemie? Ich kaufte Toilettenpapier, Trockenerbsen,
Haltbarmilch, überprüfte, wie breit ein Meter ist, auf
der Straße wechselte ich misstrauisch die Seite, wenn
mir jemand entgegenkam. Viele Telefonate um her-
auszufinden, wie es den Freunden und der Gemeinde
geht. Mit Verkäufern reden; die Ernte sei bedroht, hieß
es; die Erntehelfer durften nicht einreisen. Wie lange
wird es dauern? Mir wurde bang, ich zählte die Tage.
Grenzen. Abstand. Distanz. An jenem Tag der abge-
sagten Feste und unerfüllten Vorbereitungen setzte ich
mich an das Grab des heiligen Klemens und übte mich
im Vertrauen, zaghaft wie auf dünnem Eis. Das Evan-
gelium laut lesen. Psalmen betrachten. Kirchenlehrer
durchblättern. Stille mit anderen Betern. „Nur Mut,
Gott lenkt alles!“

                                  Dr. Yasmine Wessely
                     Kunsthistorikerin, Mitarbeiterin im
          Vorbereitungsteam des Klemensjahres - Wien

Gott vertrauen
   Heiliger Klemens, Schutzpatron aller unvollendeten
Projekte, was hast du dir eigentlich gedacht, als vor
einem Jahr – kurz vor deinem Ehrentag – alles wegen

                                                                                            KLEMENSBlätter 1/2021   17
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                                                                          Orden & Provinz & Komitee

                                                                                      † Ernst Heger
                                     Herr Ernst Heger verstarb am 5. Jänner 2021 im Alter von 78 Jahren. Im
                                  Schatten von Maria am Gestade wuchs Ernst auf; so wurde er mit Maria am
                                  Gestade ein Leben lang fest verbunden – durch über 70 Jahre: als Ministrant,
                                  als Lektor, als Hilfsmesner, Museums-Mitarbeiter und treuer Mitarbeiter in
                                  vielen Angelegenheiten. Im September 2010 ernannte ihn der Generalobere zum
                                  Oblaten (Ehrenmitglied) der Redemptoristen. Hr. Heger hinterlässt seine Gattin
                                  mit zwei Kindern und deren Familien. Seit über 10 Jahren war er auch Vorstands-
                                  mitglied im St. Klemens Hofbauer-Komitee. RIP.
                                     Das Begräbnis fand am 18. Jänner im Friedhof Grinzing statt, anschl.
                                  wurde in einem Requiem in Maria am Gestade seiner gedacht. Das Klemens
                                  Hofbauer-Komitee feiert einen Gedenkgottesdienst für Hr. Heger am Freitag,
   Ernst Heger                    den 26. März, 18:30 Uhr in der Marienkirche in Hernals.

                                                              „Gerechte der Völker“
                                                                 Am 27. Januar war der Tag des „Gedenkens an
                                                              die Shoah“, der Vernichtung der Juden durch die
                                                              deutschen Nazis. Die redemptoristische Pfarre San
                                                              Gioacchino in Rom (nicht weit weg vom Vatikan), die
                                                              von den Redemptoristen betreut wird, war von Oktober
                                                              1943 bis Juni 1944 ein außergewöhnlicher Ort und eine
                                                              Zeugin des Schutzes von verfolgten Menschen, beson-
                                                              ders von römischen Juden. Im Kloster, im Dachboden
                                                              der Kirche oder in den Kellerräumen wurden hunderte
                                                              von Geflüchteten versteckt und versorgt; immer auch in
                                                              Angst, entdeckt zu werden.
                                                                 Für diese mutige Aktion wurden später vier Personen
                                                              zu den „Gerechten der Völker“ vom Staat Israel erho-
                                                              ben, darunter auch Pater Antonio Dressino CSsR,
                                                              Rektor und Pfarrer der damaligen Zeit. Ende Jänner
Front der Kirche San Gioacchino                               2021 gedachte man dieser Aktion in einer Feier.

  Aus dem Klemens Hofbauer-Komitee
    Corona-bedingt mussten zahlreiche Termine und        Hilfe“, „100 Jahre Komitee“ und „200.
  Veranstaltungen des Klemens Hofbauer-Komitees          Todestag des hl. Klemens“. Informatio-
  2020 abgesagt bzw. verschoben werden.                  nen und Bestellungen im Sekretariat:
                                                         R.+W. Prokop: prokopwilhelm@gmail.
     Zwei Ausnahmen: Die Briefmarkenpräsentation         com Tel: 0676-6194676.
  und der Sonderpoststempel zum „Klemensjahr“ im
  Februar 2020; sowie Anfang September die Inter-           Web-site: Das Klemens Hofbauer-
  nationale Wallfahrt nach Taßwitz mit dem Linzer        Komitee hat eine neue web-site
  Altbischof Maximilian Aichern.                         eingerichtet. Darin finden sich alle
                                                         Informationen zur Geschichte, zu den
    Nur mehr wenige Sonderbriefmarken: Drei Son-         diversen Spenden-Projekten, Veran-
  derbriefmarken des Klemens-Komitees sind derzeit       staltungen und andere Mitteilungen:
  noch zu erwerben: „Mutter von der Immerwährenden       www.klemens-komitee.at .

   18 KLEMENSBlätter 1/2021
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    VERSTORBENE

      Verstorbene
      Klemenswerkmitglieder
      2020
      († Freunde der Klemensblätter)

      Nachtrag 2019:
      Arnold Ewald, 1170 Wien
      Fischer Hansi, 8713 St. Stefan ob Leoben
      Jestl Ottilie, 7451 Oberloisdorf

      2020
      Baumgartner Monika, 7451 Oberloisdorf
      Bitschnau Frieda, 6700 Bludenz
      Dietmaier Josefa, 2133 Hagendorf
      Engel Martin, 8124 Übelbach
      Etzer Agnes,5621 St. Veit i. Pongau
      Faderl Anna, 4400 Steyr
      Flamm Theresia, 7441 Pilgersdorf
      Frühwirth Stefan, 7444 Mannersdorf
      Glanzl Aloisia, 1050 Wien
      Hunger Leopoldine, 4230 Pregarten
      Hutter Franz, 8046 Stattegg
      Koch Hedwig, 1170 Wien
      Lachner Gottfried, 4890 Weißenkirchen      Für jedes verstorbene Klemenswerkmitglied
      Lasser Franz, 3300 Amstetten                 wurde eine Hl. Messe am Klemensaltar
      Maier Maria, 4191 Vorderweißenbach             in Wien – Maria am Gestade gefeiert.
      Minichmayr Hertha, 4800 Attnang-Puchheim
      Neuhold Anna, 3730 Eggenburg
      Neumann Irmtraud, 1170 Wien                Herr, schenke allen Mitgliedern, Wohltätern
                                                   und Freunden der Ordensgemeinschaft
      Newald Franz HR, 3830 Waidhofen/Thaya
                                                   das ewige Leben! Lass sie Vollendung
      Pfingstl Olga, 6800 Feldkirch                             finden bei Dir!
      Redl Anneliese, 1170 Wien
      Schedl Christine, 7451 Oberloisdorf
      Schneider Edith, 1170 Wien                  Bitte um eventuelle Nachmeldungen von
      Schindelar Gertraud, 2571 Altenmarkt        verstorbenen Klemenswerkmitgliedern
                                                     (und Bezieher der Klemensblätter)
      Tuider Herbert, 1160 Wien
                                                            an: Klemensblätter,
      Wutschits Maria, 7041 Wulkaprodersdorf            Salvatorgasse 12, 1010 Wien.
      Zwettler Hermine, 1170 Wien

                                                                           KLEMENSBlätter 1/2021   19
Glaube und Alltag

Im Gespräch bleiben
   Beten gehört zu unserem Dasein als Christen dazu.      auf Gott. Doch irgendwann wird es ihm zu viel. Er ver-
Daran gibt es so gute wie keine Zweifel. Aber was heißt   liert allen Mut.
beten überhaupt? Wie betet man? Kann man richtig             „Ist nicht Kriegsdienst des Menschen Leben auf
oder falsch beten? Jemand hat einmal gesagt, dass es      Erden“ fragt er. Seine Tage gehen zu Ende, ohne Hoff-
so viele Arten zu beten gibt, wie es Menschen gibt. Das   nung. Er ist überzeugt, dass er nie mehr Glück erfahren
wird stimmen.                                             wird. Dabei fällt ein ganz wichtiges Wort. Es ist nicht
   Beten heißt, mit Gott im Gespräch zu sein. Das kann    das Wort „Glück“, sondern das Wort „Hoffnung“.
mit vorformulierten Gebeten sein wie z.B. dem Vater          Beten ist untrennbar mit der Hoffnung verbunden.
Unser, oder auch den Psalmen. Man kann mit freien         Selbst wenn im Moment alles sehr schlecht aussieht,
Worten beten. Oder sogar wortlos! Auch das geht. Mit      der Beter hat Hoffnung. Gott ist auch noch da. Der Kon-
Gott im Gespräch sein. Das ist nicht immer leicht. In     takt reißt nicht ab.
manchen        Situatio-
nen fühlen wir uns ja
verstärkt zum Beten
veranlasst. Beson-
ders scheint das der
Fall zu sein, wenn wir
in Not sind. Not lehrt
beten, den Spruch
kennen wir.
   Das       Gespräch
mit Gott ist jedoch
immer wichtig. Ob
da die Not ein guter
Lehrer zum Gebet
ist? Was ist, wenn die
Not abklingt? Meine
Oma hat mir oft von
der Zeit nach dem
Krieg erzählt. Zum
Beispiel von der Frau,
deren Sohn vermisst
war. Sie ging jeden
Tag in die Kirche um
zu beten. Jahrelang.
Irgendwann kam der
Sohn nach Hause.
Von da an ging sie
nicht mehr in die
Kirche. Ich will das
gar nicht werten, und
vielleicht hat sie danach zu Hause gebetet. Es hat sich      Hoffnungslosigkeit erleben wir leider auch in diesen
auf jeden Fall etwas verändert.                           Wochen und Monaten. Lange schon dauert die Bedro-
                                                          hung durch die Corona-Pandemie. Im Gespräch mit
   Es kann die Not aber so groß werden, dass man          den Menschen erlebe ich fallweise schon große Mutlo-
nicht einmal mehr beten kann. Die Gestalt des Hiob        sigkeit. So viele bisherige Hoffnungen sind geplatzt wie
des gleichnamigen Buches aus dem Alten Testament          Seifenblasen. Ich selbst bin, ehrlich gesagt, an man-
führt uns das vor Augen. Es ist eine lohnende Lektüre.    chen Tagen auch bedrückt darüber. Was hilft dann?
Hiob war einst ein wohlhabender Mann mit Familie und      Was tue ich? Vor allem, was sage ich den Menschen,
rundum zufrieden. Durch viele Unglücksfälle wird ihm      die mit ihren Fragen zu mir kommen? Hier einfach zu
alles genommen. Familie, Besitz, alles. Eine Zeit lang    sagen: „Es wird schon wieder werden, es wird alles gut“
kommt er damit zurecht, er bleibt im Gebet und vertraut   … das schaffe ich nicht, weil ich selbst zweifle.

   20 KLEMENSBlätter 1/2021
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