Klimakompatibilität Pensionskasse SBB - Heroku

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Klimakompatibilität
Pensionskasse SBB

Charakterisierung                                      Grundsatzentscheide im Klimabereich sind Basis für
Die Pensionskasse SBB ist mit ihrem Anlagevolumen      die konkreten Umsetzungsschritte in den folgenden
von rund 19 Mia. CHF ungefähr die achtgrösste          Jahren. Als ein wichtiges Ziel soll der CO2-
Pensionskasse der Schweiz.                             Fussabdruck der Vermögensanlagen der PK SBB
                                                       reduziert werden.
Nachhaltigkeits-/ESG-Politik                           In der Antwort auf Anfragen aus ihrem
Die Pensionskasse SBB verfügt über eine                Versichertenkreis, die der Klima-Allianz
Nachhaltigkeitspolitik, die in ihrem Anlagereglement   weitergeleitet wurde (Juli 2021), informiert die PK
festgeschrieben ist.                                   SBB, bei den Aktien und Unternehmensobligationen
                                                       habe sie dieses Jahr bereits auf ESG-Integration in
Sie ist Gründungsmitglied des Schweizer Vereins für
                                                       den Investmentprozess umgestellt. Ihre
verantwortungsbewusste Kapitalanlagen (SVVK),
                                                       Vermögensverwalter müssen neu bestimmte
der sich zum Einbezug von ESG-Kriterien
                                                       Mindestanforderungen erfüllen und
(Environmental, Social, Governance) bekennt.
                                                       Nachhaltigkeitskriterien bei der Auswahl der
Sie schliesst via Anwendung der SVVK-                  Anlagen berücksichtigen. Zudem werden die
Ausschlussempfehlungen einige Produzenten von          Klimaziele (siehe unten) verbindlich festgehalten
Atomwa fen, Antipersonenminen und Streumunition        und deren Einhaltung überwacht.
sowie Unternehmen aus, die gemäss dem SVVK-
Ausschlussprozess nicht anpassungswillig sind.         Berücksichtigung der Klimarisiken als Teil der ESG-
                                                       Politik, Beachtung des Rechtsgutachtens NKF
Auf Anfrage der Klima-Allianz im Oktober 2020 teilt    Die Berücksichtigung von Klimarisiken im
die Pensionskasse SBB mit, der Sti ungsrat und die     Anlageprozess ist gemäss dem Rechtsgutachten
Anlagekommission hätten sich dieses Jahr intensiv      von NKF Teil der Sorgfaltspflicht.
mit dem hema ESG und Klima auseinandergesetzt          Mit ihren verbindlichen Reduktionszielen des CO2-
Dies wird durch die Aussage im Geschä sbericht         Fussabdrucks der Vermögensanlagen (siehe unten)
2019 unterstützt: “Der Sti ungsrat wird sich im        anerkennt die Pensionskasse SBB die Klimarisiken.
Rahmen der Klausurtagung 2020 schwergewichtig
mit dem hema Nachhaltigkeit in den Kapitalanlagen
beschä igen. Es herrscht ein gemeinsamer               Getätigte Schritte der Dekarbonisierung des
                                                       Por olios
Konsens, dass sich die PK SBB noch vermehrt in
diesem Bereich engagieren sollte”. Dem                 Wie aus der oben erwähnten Mitteilung (Juli 2021)
Geschä sbericht 2020 ist nun zu entnehmen, dass        hervorgeht, verfolgt die PK SBB mit der bereits
das hema ESG im Zentrum einer zweitägigen              laufenden ESG-Integration in den Anlageprozess
Sti ungsratsklausur stand. Dabei wurde                 insbesondere auch Klimaziele. Der CO2-
entschieden, dass in der PK SBB den Überlegungen       Fussabdruck der Aktien und
rund um ESG in Zukun noch eine deutlich grössere       Unternehmensobligationen soll bis Ende 2022 um
Rolle zukommen soll. Als aktueller Schwerpunkt         30% tiefer sein als jener der Benchmark. Diese
wurde das hema Klima festgelegt. Die an der            bereits in Umsetzung begri fene Dekarbonisierung
Klausur und in darau folgenden Sitzungen der           wird hauptsächlich mittels Umgewichtung der itel
Anlagekommission und des Sti ungsrats gefällten        in den Por olien herbeigeführt. Weiter besteht die

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Ambition, den absoluten CO2-Fussabdruck dieser           SVVK in erster Linie von diesen Unternehmen die
Wertschri enklassen bis 2030 gegenüber 2020 auf          Messung und Publikation von Klimarisiken gemäss
50% zu senken.                                           den Empfehlungen der Task Force on Climate-
                                                         related Financial Disclosures der G20 (TCFD).
Diese ESG- und Klimastrategie wurde im Oktober           Weitere Forderungen waren wissenscha lich-
2021 im neuen Nachhaltigkeitsbericht 2020 formell        fundierte CO2 Ziele, konkrete Massnahmen und
publiziert.                                              Überwachung der Fortschritte, sowie eine
                                                         Klimapolitik und konsistente Haltung gegenüber
Mitgliedscha   in Vereinigungen für Nachhaltigkeit       ihren Verbänden bezüglich deren Lobbying-
Der SVVK, wo die Pensionskasse SBB                       Aktivitäten.
Gründungsmitglied ist, ist seinerseits Mitglied von
                                                         Gemäss dem neuen SVVK-Report Klima und
Climate Action 100+ und Swiss Sustainable Finance.
                                                         Engagement – Strategie und Aktivitäten 2018-2021+
                                                         vom September 2021 war die 4 Jahren dauernde
Klimawirksames Engagement und                            Aktivität im Sektor der Stahl- und
Stimmrechtsausübung im In- und Ausland                   Zementproduzenten erfolgreich insoweit, als sich
Klimarelevant sind insbesondere die Unternehmen          die 20 anvisierten Unternehmen um 30% in Bezug
der fossilen Energien, die Banken, welche den            auf die gesetzten Ziele in fünf Fokusbereichen
ungebremsten Ausbau der Förderung von fossilen           O fenlegung, Netto-Null Ziel, Innovation, Physische
Energieträgern finanzieren, sowie Grossfirmen mit          Risiken und Wasserrisiken verbessert haben.
hohem CO2-Fussabdruck.                                   Insbesondere hat sich die Häl e auf die
                                                         Berichterstattung gemäss den TCFD-Empfehlungen
Engagement:
                                                         verpflichtet, und 18 der 20 Unternehmen setzten
Als Mitglied des SVVK ist die Pensionskasse SBB am       sich Ziele der Reduktion ihrer CO2-Emissionen bis
gemeinsamen Dialog mit den investierten                  2030 – allerdings sind keine quantifizierte
Unternehmen beteiligt.                                   Verminderungszahlen ersichtlich.

Dem SVVK-Engagementbericht 2019 ist zu                   Wiederum gemäss dem Report 2018-2021+ wurde
entnehmen, dass sich Einsatz und Wirksamkeit des         der SVVK im Namen seiner Mitglieder nunmehr
an den Dienstleister Sustainalytics delegierten ESG-     aktiver Mitbeteiligter der von Investoren geleiteten
und Klima-Engagements bei relevanten globalen            globalen Engagement-Initiative Climate Action
Firmen gegenüber dem Vorjahr verbessert hat. Die         100+, welche die 100 grössten
dem SVVK zur gemeinsamen Ausübung des                     reibhausgasemittenten anvisiert. Ziel der Initiative
Engagements angeschlossenen Pensionskassen               ist es, „mit den weltweit grössten
hatten im Laufe 2018 und 2019 bei 12 globalen             reibhausgasemittenten zusammenzuarbeiten, um
Unternehmen spezifische Ziele des Engagements             die Emissionen zu reduzieren, die klimabezogenen
vorgebracht. Diese Ziele in den Bereichen                Finanzinformationen o fenzulegen und die
Korruption, Umweltschäden, Menschenrechte,               Unternehmens-Governance in Bezug auf den
Arbeitsrechte und Arbeitssicherheit wurden               Klimawandel zu verbessern“. Die im
gemäss SVVK erreicht und abgeschlossen.                  SVVK gebündelten aktiven Pensionskassen wollen
                                                         sich mit dem SVVK als “Participant” im Rahmen
Weiterhin aktiv sind Engagementprozesse bei einer        einer Arbeitsteilung mit einer eigenen Vertretung in
grossen Zahl von Unternehmen aller Kontinente. Der       den Unternehmensdialog mit vereinbarten
SVVK präzisiert entsprechende Informationen im           Unternehmen einbringen, Zielvorgaben und
Engagementbericht 2019 gegenüber der Klima-              Massnahmen zur Zielerreichung besprechen und
Allianz (April 2020) wie folgt. Im Jahre 2019 waren 76   den Fortschritt rapportieren. Wie der Progress
Engagements im Gange, grösstenteils in den               Report 2020 der Climate Action 100+ zeigt, sind
Bereichen Umwelt (34 Fälle), Arbeitsrechte (20           erste Fortschritte bei mehreren Unternehmen
Fälle) und Menschenrechte (16 Fälle).                    erkennbar. Der Prozess, die Engagement-Arten und -
                                                         Tools, inhaltliche Forderungen, Meilensteine und
Im Klimabereich hatte der SVVK zusammen mit              Fortschrittsmessung sind transparent festgelegt.
Sustainalytics ab 2018 einen Dialog mit 20               Inhaltliche Forderungen sind die Integration eine
führenden, globalen Stahl- und Zementproduzenten         Klima-orientierten Governanz in das Business-
angestossen, die einen Anteil von rund 13% an den        Managementsystem der Unternehmen
globalen CO2-Emissionen verantworten, um die             (einschliesslich der Ausrichtung des Lobbyings auf
Klimatransition zu thematisieren. Dabei forderte der

 Seite 2/5                                                                                  Pensionskasse SBB
die Unterstützung einer klimapositiven Politik), die   Kommentar Klima-Allianz

O fenlegung der Klimarisiken gemäss den                  Durch die Wahl des Sektors der Stahl- und Zementproduzenten hat
Empfehlungen der Task Force on Climate-related           sich der SVVK auf eine Branche konzentriert, wo Engagement
                                                         sinnvoll ist: deren CO2-Intensitäten sind nur zum Teil bedingt durch
Financial Disclosures der G20 (TCFD) und die             den Einsatz fossiler Brennsto fe, aber trotzdem beträchtlich.
Festlegung eines Dekarbonierungspfades über die          Tatsächlich sind die durch die CO2-Abspaltung aus Koks oder dem
                                                         mineralischen Rohsto f entstehenden Emissionen nur mittelfristig
gesamte Wertschöpfungskette, der in Linie mit dem        reduzierbar, weil die Technologie noch entwickelt und industrialisiert
Klimaziel von 2°C des Pariser Klimaabkommens ist.        werden muss; somit kann der Druck durch Investorenverbünde die
                                                         Firmen auf einen Dekarbonisierungspfad verpflichten.
                                                         In diesem engeren Bereich hat der SVVK nach heutigem Stand einen
Konkret will der SVVK via den gewählten                  Leistungsnachweis für sein Engagement erbracht.
Dienstleister BMO Asset Management insgesamt 20          Im Feld jedoch der von fossilen Brenn- und reibsto fen abhängigen
                                                         Sektoren, besonders der fossilen Energien (Produzenten der fossilen
grosse Produzenten fossiler Energien und                 Energieträger, davon abhängige Strom- und Wärmeerzeuger sowie
Stromversorger ansprechen.                               energieintensive Sektoren), bleibt es eine Herausforderung, den
                                                         Leistungsnachweis für die Option Engagement erbringen zu können.
                                                         Diese Option Aktionärsdialog ist sinnvoll, wenn die Geschä smodelle
Mit einer Mitteilung an die Klima-Allianz (November
                                                         der Unternehmen Aussichten auf einen Dekarbonisierungspfad in
2021) präzisiert der SVVK, im Rahmen der Climate         Linie mit dem 1.5°-Ziel des Pariser Klimaabkommens bieten.
Action 100+ würden 11 Unternehmen der Förderung          Das Engagement des SVVK als “Participant” bei der Climate Action
                                                         100+ weist klar darauf hin, dass dieser Leistungsnachweis bei den
fossiler Brennsto fe und Stromversorger anvisiert.       Unternehmen der fossilen Energieträger angestrebt wird.
Damit seien die grössten Firmen im Fokus. Der SVVK       Derzeit bleiben die Wirkungen der aktiven Dialogführung
                                                         (Engagement) mit fossilen Unternehmen aber ungewiss. Das
will aber ergänzend dazu Einfluss nehmen, indem           Engagement sollte auf Zielen beruhen, die im Rahmen des
mit weiteren neun Unternehmen der Produktion             Risikomanagements des einzelnen SVVK-Mitglieds definiert und im
                                                         Einklang mit dem 1,5°C-Pfad sind. Eine periodische Wirkungsmessung
fossiler Energieträger und Stromversorger der            und Überprüfung der Engagement-Strategie sollte durchgeführt und
Dialog gesucht wird.                                     die Erkenntnisse transparent publiziert werden. Bei ausbleibender
                                                         Anpassung des Geschä smodells ist Divestment aus
                                                         Risikoüberlegungen angebracht; dies sollte in der Form einer
Gemäss dem Report Klima und Engagement 2018-             Selbstverpflichtung festgehalten und veröfentlicht werden. Bei sich
2021+ soll zusätzlich der Dialog mit sieben              abzeichnendem Misserfolg sollten eine fortschreitende
                                                         Untergewichtung des fossilen Unternehmens im Por olio und/oder
klimarelevanten Schweizer Unternehmen der
                                                         klare Ausstiegsfristen festgelegt und transparent kommuniziert
allgemeinen Wirtscha geführt werden. Mit der             werden.
erwähnten Mitteilung an die Klima-Allianz präzisiert     Ohne eine klare Dekarbonisierungsstrategie mit einer tiefgreifenden
                                                         ESG- und Klima-Integration in den Anlageprozess der
der SVVK, es sollten damit ebenfalls andere als die      Wertschri enpor olien der Mitglieder-Pensionskassen bleibt eine
bereits durch Climate Action 100+ abgedeckten            Beschränkung auf die Handlungsachse via Ansatz des SVVK
                                                         ungenügend.
Firmen Nestlé und Holcim anvisiert werden.               Die Pensionskasse SBB ist daran, dieses Manko mit ihrer
                                                         Dekarbonisierungsstrategie auszugleichen.

                                                       Stimmrechte:

                                                       Die Pensionskasse SBB übt ihre Stimmrechte seit
                                                       2020 aufgrund einer neuen Stimmrechtspolitik aus,
                                                       die auf ganzheitlich verstandenen ESG-Vorgaben
                                                       fundiert. Zudem soll die O fenlegung der
                                                       Firmendaten gemäss der Task Force on Climate-
                                                       related Financial Disclosures der G20 (TCFD)
                                                       gefördert werden. Sie übt die Stimmrechte bei über
                                                       200 Firmen im Ausland und bei weiteren bis zu 70
                                                       Unternehmen mit erhöhten ESG-Risiken aus, unter
                                                       Einschluss fossiler Unternehmen. Sie setzt dies via
                                                       die Dienstleistung von ISS (Institutional Shareholder
                                                       Services) um und berichtet transparent über die
                                                       Ergebnisse.

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Kommentar Klima-Allianz

  Im Falle von BP unterstützte die Pensionskasse SBB im 2019 nur die
  Climate Action 100+ Resolution zur Berichterstattung darüber, wie
  das Geschä smodell mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens
  kompatibel ist; sie lehnte aber den Antrag ab, dass BP konkrete Ziele
                                                                              Schlussfolgerung:
  für ihre Paris-Kompatibilität formuliert. Im Jahr 2021 unterstützte sie     Mit der laufenden Umstellung auf ESG-Integration
  einen Aktionärsantrag für Klimaziele. Neu verhielt sie sich klimapositiv.
  Bei Chevron hat sie 2019 nur für die Erstellung eines Reports über
                                                                              mit Klimaziel bei den Aktien und
  Pläne zur Senkung des C02-Fussabdrucks in Linie mit dem Pariser             Unternehmensobligationen hat ein erster Schritt in
  Abkommen gestimmt, nicht aber für die Gründung eines
  „Environmental Issue Board Committee“. Im Jahr 2020 hat sie nur der
                                                                              der Dekarbonisierung der Wertschri en
  Erstellung von Reports zum Lobbying und Zahlungen, zum Lobbying             stattgefunden. Mit ihrem Ziel der zeitnahen
  in Linie mit dem Pariser Klimaabkommen und zum “Petrochemical               substanziellen Reduktion des CO2-Fussabdrucks
  Risk”, nicht aber einem Report zum Schutz von Menschenrechten
  sowie der Bildung eines “Board Committee on Climate Risk”                   der Aktien und Obligationen und ihrer Ambition der
  zugestimmt. Hingegen hat sie im Jahr 2021 sämtliche klimapositiven          Reduktion der finanzierten CO2-Emissionen dieser
  Anträge unterstützt. Die PK SBB verhielt sich neu klimapositiv.
  Bei Exxon unterstützte sie 2019 nur Resolutionen für die                    Wertschri enklassen um 50% bis 2030 ist die PK
  Berichterstattung zu Zahlungen an Politiker und Ausgaben über das           SBB nunmehr Teil der Vorreitergruppe in der Planung
  Lobbying, nicht aber für die Gründung eines „Environmental/Social
  Issue Board Committee“. Im Jahre 2020 unterstützte sie wiederum
                                                                              einer Paris-kompatiblen Dekarbonisierung.
  die Berichterstattung zu Zahlungen an Politiker und Ausgaben über
  das Lobbying“. Im Jahr 2021 hat sie sämtliche klimapositiven Anträge        Sobald die Messung des CO2-Fussabdrucks eine
  unterstützt. Die PK SBB verhielt sich neu klimapositiv.
  Im Falle von Shell hat sie 2019 und 2020 den Antrag abgelehnt, dass
                                                                              substanzielle, bereits getätigte Paris-kompatible
  die Firma CO2-Reduktionsziele erarbeiten und publizieren muss. Sie          Reduktion aufzeigt und ein Dekarbonisierungspfad
  verhielt sich also klimanegativ. Hingegen hat sie 2021 den
                                                                              der Wertschri enpor olien in Linie mit dem 1,5°C-
  gleichgerichteten Antrag unterstützt und verhielt sich klimapositiv.
  In der Schweiz kam es im Jahr 2021 erstmals zu einer Klima-                 Ziel des Pariser Abkommens und Netto-Null
  Abstimmung. Dank des Engagements von Ethos legte Nestlé den                 finanzierte Emissionen spätestens 2050 gemäss
  Aktionären zur Konsultativabstimmung (“Say on Climate”) einen
  Klima-Aktionsplan vor, der mit 95% der Stimmen unterstützt wurde.           den Rating-Kriterien erkennbar ist, wird die Klima-
  Auch die Pensionskasse SBB votierte dafür.                                  Allianz die Einstufung auf HELLGRÜN wechseln.
  Fazit: die Pensionkasse SBB hat im Jahr 2021 im Aus- und Inland
  nunmehr klimapositiv abgestimmt.

Messung des CO2-Fussabdrucks oder des
finanziellen Klimarisikos mit Szenarioanalyse
                                                                              Tendenz 2020-2022
Im Rahmen ihres Dekarbonisierungspfades (s.oben,
                                                                              Bewertung: sehr viel besser
Mitteilung vom Juli 2021) erfolgen Messungen des
CO2-Fussabdrucks der Aktien- und
Unternehmensobligationen-Por olios. Zudem
wurde im Oktober 2021 der erste
Nachhaltigkeitsbericht der PK SBB verö fentlicht.
Anschliessend soll jährlich über die Fortschritte
berichtet werden.

Planung weitergehender Massnahmen zur
Dekarbonisierung auf Por olioebene
Die PK SBB hat ihr Zwischenziel der Reduktion des
CO2-Fussabdrucks der Aktien und
Unternehmensobligationen mit dem Mittelfristziel
ergänzt, den absoluten CO2-Fussabdruck dieser
Wertschri enklassen bis 2030 gegenüber 2020 auf
50% zu senken (s.oben).

Aus Gründen der aktuell schwierigen
Quantifizierbarkeit sieht die Klima-Allianz davon ab,
klimafreundliche Maßnahmen im Immobilienbestand
im Rating zu berücksichtigen. Es ist jedoch
erwähnenswert, dass die PK SBB eine separate
Nachhaltigkeitspolitik für Immobilien und
Hypotheken erarbeiten will.

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Kommentar Klima-Allianz

  Mit ihrem verbindlichen Langfristplan hat die Pensionskasse SBB zur
  Spitzengruppe der klassischen Pensionskassen der Schweiz                Politische Aktivitäten
  aufgeschlossen, die sich zu einem definierten Dekarbonisierungpfad
  verpflichtet haben.                                                      November 2020: Interpellation Matthias Aebischer
  Stark unterstützend wirken für die Zieltreue eines
                                                                          (SP) “Klimaverträgliche Pensionskassen für die
  Dekarbonisierungspfads in Linie mit dem Pariser Abkommens dür e
  die Kombination der direkten Por olio-Dekarbonisierung mit den          bundesnahen Betriebe SBB und Die Post”. Unter
  vielversprechenden, im Aufbau befindlichen Engagement-Aktivitäten        Bezug auf dieses Klima-Rating fragt der Interpellant
  im Rahmen des SVVK.
  Das konkrete Ziel der Pensionskasse SBB zur Dekarbonisierung der        unter anderem, wie es der Bund verantworten
  Aktien und Obligationen bis 2030 erscheint gut im Einklang mit den      könne, dass die Pensionskassen seiner Betriebe SBB
  aktuell fortgeschrittensten Bestimmungen des Target Setting
  Protocol der UN convened Net Zero Asset Owners Alliance.
                                                                          und Die Post ihre Investitionen in fossile Energien
  Damit das Ziel, die Klimaerwärmung auf 1, 5°C zu begrenzen, so          tätigen, dies obschon bekannt ist, dass es sich
  schnell wie möglich eingehalten werden kann, ist bis 2025 eine
  Reduktion um mindestens 22%, besser noch 32%, gegenüber 2020
                                                                          dabei um hochriskante Investitionen handelt.
  erforderlich, und bis 2030 um mindestens 49%, besser noch 65%,
  sowie die Festlegung des Ziels Netto Null finanzierte                    Februar 2021: Der Bundesrat informiert in seiner
   reibhausgasemissionen spätestens 2050.
                                                                          Antwort, der Sti ungrat der Pensionskasse SBB
  Entsprechend ist die Festlegung dieses Netto Null Ziels noch
  ausstehend; die bereits erzielten Erfolge und die eingebauten           habe kürzlich beschlossen “das Anlagepor olio mit
  Dekarbonisierungsmechanismen bei den Aktien und Obligationen            dem Pariser Klimaabkommen in Einklang zu bringen”.
  lassen einen Dekarbonisierungspfad 2050 in Linie mit dem Target
  Setting Protocol der UN convened Net Zero Asset Owners
  Alliance als gut machbar erscheinen.
  Gemäss dem Target Setting Protocol der UN convened Net Zero
  Asset Owners Alliance ist ebenfalls das Hochfahren des “Impact
  Investing” (Climate Solution Investment/Financing ransition
  Investments) empfohlen.
  Schliesslich empfiehlt das Target Setting Protocol der UN convened
  Net Zero Asset Owners Alliance ein starkes “Policy engagement”:
  umgesetzt auf die Vorbildrolle der Pensionskasse SBB als gewichtige
  Pensionskasse könnte etwa die Einflussnahme auf den
  Branchenverband ASIP der Pensionskassen Wirkung zeigen, um
  dessen Engagement für die Ziele des Pariser Klimaabkommens und
  der Sustainable Development Goals mit einer proaktiven und
  initiativen Politik zu erwirken – mit ASIP-Brancheninitativen, mit
  Aufrufen an die Politik, mit politischen Stellungnahmen zu aktuellen
  Fragen der Umlenkung der Finanzflüsse und mit entsprechenden
  Abstimmungsempfehlungen. Weiterhin bestünde ein Bedarf für einen
  proaktiven ö fentlichen Einsatz für die umfassende regulatorische
  Verpflichtung durch den Bund von Unternehmen in der Schweiz,
  damit diese ein ESG- und Klima-Reporting praktizieren, welches
  vollständig kompatibel mit der zukün igen Corporate Sustainability
  Reporting Directive (CSRD) der EU ausfallen sollte. Dies spart Kosten
  für die Datenbescha fung.

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