Komplikationsmanagement bei Augmentationen mit individuellen Titangittern - Facelook Concept

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Komplikationsmanagement bei Augmentationen mit individuellen Titangittern - Facelook Concept
IMPLANTOLOGIE

Komplikationsmanagement bei Augmentationen mit
individuellen Titangittern
Stephan Große, Alexander Volkmann, Hans-Ulrich Reuter, Eik Schiegnitz, Mario Scheurer

     Indizes
     CAD/CAM, Augmentation, Titangitter, Dehiszenzen, Exposition, Implantat

     Zusammenfassung
     Zur Kompensation komplexer Alveolarfortsatzdefekte haben sich Augmentationen mittels individuell CAD/CAM-ge-
     fertigter Titangitter etabliert. Trotz sorgfältiger präoperativer Planung sowie peri- und postoperativer Therapiege-
     staltung sehen sich Behandler und Behandlerinnen regelmäßig mit Komplikationen konfrontiert. Auftretende De-
     hiszenzen und Infektionen können nicht nur zum Verlust des Augmentats führen, sondern auch das ursprüngliche
     Knochenlager zusätzlich schwächen. Ein adäquates, ursachenbezogenes Management auftretender Komplikatio-
     nen kann diese Gefahren reduzieren und sollte daher bei Anwendern und Anwenderinnen Beachtung finden. Ent-
     sprechend der Kausalität werden in diesem Beitrag Empfehlungen zur Vermeidung von Komplikationen sowie de-
     ren Management diskutiert. Der Artikel knüpft hierbei an die Veröffentlichung von Volkmann et al. an59.

     Manuskripteingang: 28.04.2021, Annahme: 12.09.2021

Einleitung                                                      kombinierten Defekten – eine komplexe Herausforderung
                                                                dar48.
In der Zahnmedizin haben sich Implantate zur Versorgung             Das Angebot an Augmentationsmaßnahmen umfasst
nach Zahnverlusten, Tumoren oder Traumata oder auch             dabei minimalinvasive Techniken wie beispielsweise das
zur Kompensation von Nichtanlagen etabliert und weisen          Einbringen von alloplastischem Knochenersatzmaterial,
hohe Langzeitüberlebensraten auf4,39,50. Der Langzeiterfolg     autologen Knochenpartikeln und deren Stabilisierung mit-
und die Stabilität der Implantate korrelieren dabei direkt      tels Membranen oder intraoperativ angepassten Titangit-
mit der Weichgewebesituation1,33,34,52,56–58, der Knochen­      tern, Knochenblockaugmentationen oder ausgiebige Tech-
qualität12,25,32,54 sowie der Breite und der Höhe des Rest­     niken wie die Verwendung von Beckenkamminterponaten.
knochens an der Implantatinsertionsstelle2,5,28,40. Die nach    Die Ansprüche an das operative Behandlungsgeschick des
Zahnverlusten konsekutiv einsetzende Resorption des             Behandlers oder der Behandlerin sowie die einhergehende
alveo­lären Knochenlagers macht oftmals eine knöcherne          postoperative Morbidität der Patienten und Patientinnen
Augmentation des Implantatlagers notwendig. In der Lite-        nehmen dabei mit den oben genannten Maßnahmen zu.
ratur werden diesbezüglich eine Vielzahl von Augmen­                Zur Beurteilung der klinischen Erfolgswahrscheinlich-
tationstechniken beschrieben. Obwohl die Entwicklung            keit wurden in diesem Zusammenhang die Ergebnisse di-
diver­ser Augmentationstechniken und -materialien voran-        verser Augmentationsverfahren histologisch und radiolo-
schreitet, stellt die Wiederherstellung eines ausreichenden     gisch in präklinischen In-vivo-Untersuchungen sowie in
Knochenlagers – insbesondere bei großen vertikalen und          umfangreichen klinischen Studien abhängig vom Ort und

58                                                                  QUINTESSENZ ZAHNMEDIZIN | Jahrgang 73 • Ausgabe 1 • Januar 2022
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Stephan Große et al.

der Größe des Defekts untersucht26. Vergleichende Studien             Die in der Zahnmedizin umfangreich etablierte CAD/
zu den verschiedenen Augmentationstechniken liegen                CAM-Technologie bietet hierfür Lösungen an, um einige
kaum vor, sodass diese lediglich die einzelnen für die Aug-       zentrale Nachteile der herkömmlichen Titangitter zu um­
mentationsmethode typischen Vor- und Nachteile in den             gehen48. Hierbei werden zunächst die Daten des patienten-
jeweiligen Indikationen aufzeigen.                                spezifischen Knochendefekts mittels Computertomografie
    Die am besten untersuchten Verfahren zum Aufbau des           (CT) oder digitaler Volumentomografie (DVT) virtuell visua-
Kieferknochens sind dabei die Auflagerungsplastiken. Die-         lisiert. In einem anschließenden digitalen Workflow kann
se erfolgen entweder durch einen Knochenblock oder                ein individualisiertes Titangitter mit einer präzisen Pass-
durch partikuläres Augmentationsmaterial in Kombination           form für ein vorher berechnetes Augmentationsvolumen
mit einem stabilen Platzhalter48,55. Ein seit Langem bewähr-      angefertigt werden51.
ter und gut untersuchter Platzhalter für den Knochenauf-              Bei Yxoss CBR (Fa. ReOss, Filderstadt) handelt es sich
bau mit partikulärem Augmentationsmaterial ist das Titan-         um ein entsprechendes 3-D-gedrucktes, patientenspezifi-
gitter. Initial wurden die konfektionierten Titangitter für die   sches Titangerüst. Es wurde als maßgefertigte Lösung zur
Rekonstruktion von ossären maxillofazialen Defekten ver-          Behandlung von Patienten mit einfachen bis komplexen
wendet. Danach wurde das Einsatzgebiet erweitert und              Alveolarkammdefekten entwickelt und vereint die Vorteile
diese auch für die Wiederherstellung von Knochendefekten          der 3-D-Bildgebung, einer modernen Planungssoftware
im Bereich der zahnlosen Kieferkämme eingesetzt8,9,20.            und des 3-D-Drucks. Die Behandlungszeit und postope­
Darüber hinaus fanden die herkömmlichen Titangitter zur           rative Morbidität der Patientinnen können dabei deutlich
Augmentation von lokalisierten Alveolarkammdefekten bei           reduziert werden11. Trotz größter Sorgfalt bei der präope­
gleichzeitiger bzw. anschließender Implantatinsertion An-         rativen Planung und operativen Durchführung können
wendung46,60–62.                                                  auch bei dieser Augmentationsmethode Komplikationen
    In klinischen Studien konnten übereinstimmend sehr            auftreten. So können Dehiszenzen und Infektionen die
gute Ergebnisse sowohl für die horizontale als auch für die       erfolg­reiche Augmentation gefährden11.
vertikale Knochenrekonstruktion mit dieser Titangitter-               Im Folgenden sollen mögliche Komplikationen dieses
technik festgestellt werden46. Weiterhin zeigte ein systema-      Augmentationsverfahrens und deren Kausalität vorgestellt
tisches Review, dass der Einsatz von Titangittern vielen an-      werden, um aus ihnen adäquate Therapieempfehlungen
deren Techniken überlegen ist, wenn mehr als 3,7 mm an            zur Prävention und zum Management solcher Komplikatio-
vertikaler Augmentation beim Alveolarkamm benötigt                nen abzuleiten.
wird55.
    Bei der Verwendung eines formstabilen Gitters zur Ver-        Dehiszenzen
größerung des Knochenvolumens besteht die Möglichkeit,
das osteogene Potenzial des Transplantates zu erhöhen, in-        Dehiszenzen im Rahmen von Titangitteraugmentationen
dem autologe Knochenspäne mit partikulären Knochener-             bezeichnen das Auseinanderdriften der Wundränder mit
satzmaterial gemischt werden. Die Notwendigkeit für eine          Exposition der darunter befindlichen Gitterstruktur. Ge-
Knochenblockentnahme und die damit einhergehende und              mäß einer Vielzahl von systematischen Reviews14,37,45,46, kli-
zum Teil zeitaufwendige Anpassung der Blöcke an die De-           nischen Studien11,23,43,47,62 und Fallvorstellungen3 zählen De-
fektmorphologie entfallen hierbei. Jedoch sind konventio-         hiszenzen zu den häufigsten Komplikationen im Rahmen
nelle Titangitter mit einem erhöhten Komplikationsrisiko          von Titangitteraugmentationen6,10,17,18,36,38. Die Prävalenz
hinsichtlich Weichgewebedehiszenz im Bereich der Aug-             wird je nach Studie zwischen 562 bis 57 %44 angegeben. Die
mentationsregion verbunden7,21,51,55. Diese Gitter werden in      Mehrzahl der Studien beschreibt Dehiszenzen bei schät-
Form von planaren Platten geliefert und erfordern eine            zungsweise jedem 3. Gitter21,23,48. Gemäß neuesten Studien
intra­operative, manuell anspruchsvolle und zeitaufwendi-         von Chiapasco et al. können diese bei jedem 5. Gitter
ge Anpassung entsprechend des patientenspezifischen De-           beob­achtet werden11. Dehiszenzen können zu einem
fekts13,53. Des Weiteren besteht die Gefahr, dass scharfkanti-    Schwund des eingebrachten Augmentationsvolumens füh-
ge Enden der manuell angepassten Gitter das umliegende            ren11, und – obwohl gemäß der Literatur die erfolgreiche
Weichgewebe traumatisieren und eine nachfolgende Git-             postaugmentative Implantation trotz Gitter­              exposition
terexposition provozieren.                                        nicht bedroht erscheint22,23,31,44,46,59,60 – die erfolgreiche Aug-

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 a                                             b                                             c
Abb. 1a bis c Reizfreie Frühdehiszenz nach Gitterinsertion in Regio 16/17 (9 Tage post operationem). Im mesial exponierten Gitterareal
ist noch Fibrinbelag erkennbar (a). Mittelfristige Dehiszenz in Regio 35 bis 36 bei Fehlen einer entzündlichen Komponente und unter
Schmerzfreiheit. Im mesialen Gitterbereich ist bereits eine beginnende „submeshtale“ Einsprossung von Weichgewebe zu erkennen
(b). Spätdehiszenz im Bereich der Unterkieferfrontzahnregion. Erkennbar sind die initialen Dehiszenzauslöser in Form der Osteosyn-
theseschrauben. Deutlich zeigt sich hierbei die „submeshtale“ Einsprossung von Bindegewebe, welche bei Fehlen einer inflammatori-
schen oder infektiösen Aktivität das Augmentatvolumen schützt (c).

mentation gefährden. So kann bei einer Dehiszenz in Kom-            thesendruckstellen oder die einsetzende Weichgewebe-
bination mit einer Infektion die vorzeitige Explantation des        schrumpfung erscheinen hierbei hauptverantwortlich (vgl.
Gitters indiziert sein60 und zum (Teil-)Verlust des Augmen-         Abb. 1b). Ab der 10. postoperativen Woche treten Spätde-
tats führen21. Die Abbildungen 1a bis c zeigen beispielhaft         hiszenzen ebenfalls infolge mechanischer Fehlbelastung
die unterschiedlichen Dehiszenzen (Früh-, mittlere und              wie beispielsweise durch Zungen- oder Bolusdruck auf (vgl.
Spätdehiszenz).                                                     Abb. 1c). Generell gilt: Das Risiko für den Teil- oder Kom-
                                                                    plettverlust des Augmentats steigt, je früher die Dehiszen-
Ursachen                                                            zen auftreten und wenn diese mit einer Infektion einherge-
                                                                    hen. Eine an den Dehiszenzzeitpunkt adaptierte bzw.
Um Handlungsempfehlungen abzuleiten, gilt es, zunächst              kausale Therapieoption sollte daher aufseiten der Behand-
vermeintliche Ursachen der Dehiszenzen zu evaluieren.               lerinnen Beachtung finden.
Entsprechend der Klassifikation von Volkmann et al. kön-                Da das Komplikationsmanagement von Dehiszenzen
nen Dehiszenzen in 3 chronologische Abschnitte entspre-             langwierig und mit einem möglichen Vertrauensverlust bei
chend ihrer Kausalität eingeteilt werden59. Einen Überblick         Patienten einhergeht, sollte die Vermeidung von Dehiszen-
über die beobachteten Dehiszenzklassen gibt Abbildung 2.            zen das oberstes Ziel sein. So kann schon intraoperativ das
    So etablieren sich frühzeitige Dehiszenzen innerhalb            Dehiszenzrisiko durch eine angepasste OP-Führung redu-
der ersten beiden postoperativen Wochen iatrogen als Fol-           ziert werden.
ge eines insuffizienten Wundverschlusses oder biologisch
durch eine schwellungsbedingte Volumenzunahme wie                   Prävention
beispielsweise durch ein Hämatom oder durch Extravasat
(vgl. Abb. 1a). Zwischen der 3. und 9. postoperativen Woche         Unterschiedliche Therapieansätze verfolgen das Ziel eines
treten mittelfristige Dehiszenzen in Erscheinung, welche            möglichst spannungsfreien Wundverschlusses durch Ent-
als Folge mechanischer Reizung zu interpretieren sind. Pro-         lastung der Wundränder und die schnelle Revaskularisie-

60                                                                       QUINTESSENZ ZAHNMEDIZIN | Jahrgang 73 • Ausgabe 1 • Januar 2022
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Abb. 2 Darstellung der Dehiszenzen entsprechend der Klassifikation nach Volkmann et al.59

rung im Operationsgebiet durch die Wahl einer geeigneten           branen19,21,22,35,48. Eine Verkürzung der Weichgewebeheilung
Schnittführung und einer indikationsgerechten Lappen-              kann – unterstützt durch die PRF-Membranen – das Risiko
technik.                                                           einer frühzeitigen und mittelfristigen Dehiszenz reduzieren.
    Die Anforderungen an die Schnittführung orientieren               Postoperativ kann die Verwendung einer Verbands-
sich hierbei an den Empfehlungen von Kleinheinz et al.30,          platte erwogen werden. Obwohl deren präventiver Nut-
wonach die midkrestale Inzision beim unbezahnten Alveo-            zen bei Wunddehiszenzen studientechnisch noch nicht
larkamm und der marginale Zahnfleischrandschnitt im be-            hinreichend geklärt ist und die Studienergebnisse von
zahnten Kieferareal als sichere und zuverlässige Techniken         Hartmann et al. keine signifikanten Dehiszenzreduktio-
gelten16,24,30,49. Allerdings beobachteten Sagheb et al. ein ge-   nen unter Verwendung von Tiefziehschienen zeigen22,
häuftes Auftreten von Dehiszenzen bei midkrestalen Inzisi-         können Verbandsplatten jedoch die Wundheilung unter-
onen gegenüber anderweitiger Schnittführung48. Wenn-               stützen29. Die klinischen Erfahrungen der Autoren de-
gleich dies nicht signifikant erschien, gilt es anzumerken,        cken sich mit diesen Beobachtungen, sodass eine Ver-
dass eine allgemeingültige Empfehlung einer Schnittfüh-            bandsplatte nur in seltenen Fällen, beispielsweise bei
rung nicht gegeben werden kann, weil diese an die Defekt-          einer ausgeprägten Freiendsituation mit einhergehen-
morphologie und an das einzubringenden Augmentations-              dem Risiko für das Auseinanderdriften der Wundränder
volumen adaptiert werden muss.                                     während der Nahrungsaufnahme, Verwendung findet
                                                                   ­
    Obwohl die Wahl des Lappendesigns keinen signifikan-           (Abb. 3a bis c).
ten Einfluss auf die Vermeidung von Dehiszenzen zu haben
scheint22, sollte eine situationsgerechte Lappengestaltung         Management von Dehiszenzen
als Schlüsselfaktor betrachtet werden22,46,48,63.
    Zur Unterstützung der Weichgewebeheilung etablierten           Auch unter sorgfältiger Beachtung der oben genannten
sich In den letzten Jahren „Advanced platelet-rich fibrin“         Maßnahmen treten Gitterexpositionen durch Dehiszenzen
(A-PRF, erweiterte thrombozytenreiche Fibrinmatrix)-Mem-           in Erscheinung. Das Management von Dehiszenzen sollte

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 a                                                                   b

                                                                    Abb. 3a bis c Frühdehiszenz in Regio 36 nach 8 Tagen post
                                                                    operationem (a). Tiefziehschiene zur Entlastung und zum Schutz
                                                                    des Wundbereichs (b). Übersicht der inserierten Tiefziehschiene.
                                                                    Ergänzend kann die Schiene im Wundbereich mit Chlorhexidin-
 c                                                                  Gel oder Solcoseryl versehen werden (c).

sich am Dehiszenzzeitpunkt und an der Dehiszenzgröße                Dabei hat sich die Verwendung von Aminopenicillinen mit
orientieren.                                                        Betalactamase-Inhibitoren (z. B. Amoxicillin/Clavulansäure
    Frühzeitige Dehiszenzen (innerhalb der 1. und 2. post-          875/125 mg) per os für 5 bis 7 Tage alle 8 bis 12 Stdn. oder
operativen Wochen) gefährden das Augmentat am stärks-               Clindamycin 600 mg per os für 6 Tage alle 12 Stdn. etabliert.
ten6,15,43,48,62,63, da diese die initiale, empfindliche Wundhei-   Die Empfehlung orientiert sich dabei am postoperativen
lungsphase stören können63. In der klinischen Routine der           Regime nach Khoury et al.27.
Autoren finden hierbei verschiedene kausale Therapieopti-               Eine Sekundärnaht ist nach Ansicht der Autoren in keinem
onen Verwendung.                                                    Stadium der Wundheilungsstörung indiziert oder zu empfeh-
    Eine biologisch induzierte Schwellung durch eine for-           len, um eine weitere Irritation des Wundgebietes zu vermei-
cierte Extravasation (Blut, Wundexsudat) kann im frühen             den. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind obligat.
Stadium mittels Feinnadelpunktion der betroffenen Stelle                Mittels der genannten Maßnahmen lassen sich erfah-
reduziert und die spannungsbedingte Zugbelastung auf die            rungsgemäß > 80 % der Dehiszenzen ohne weitere Kompli-
Wundränder vermindert werden. Zur weiteren Reduktion                kationen (Infektion, Progredienz der Dehiszenzgröße) ziel-
der Zugbelastung (z. B. während der Mastikation) kann               führend therapieren. Die Abbildungen 4a bis e zeigen eine
nachfolgend eine Tiefziehschiene inseriert werden (vgl.             geringe Dehiszenzregredienz unter Anwendung der oben
Abb. 3a bis c).                                                     genannten Maßnahmen über die gesamte Liegedauer des
    Die Applikation von 1%igem Chlorhexidin-Gel (z. B.              Gitters hinweg. Der Fall demonstriert ebenfalls die regel-
Chlorhexamed 1 % Gel, Fa. GlaxoSmithKline, München)                 rechte Konsolidierung des eingebrachten Augmentats trotz
unter die Schienenbasis im Defektbereich reduziert die In-          Dehiszenz.
fektionsgefahr des Augmentats. Die Einleitung einer Anti-               Im Zuge der weiteren Wundheilung und mit zunehmen-
biotikatherapie kann adjuvant ebenfalls erwogen werden.             der Stabilisierung des eingebrachten Augmentationsmate-

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 a                                              b                                           c

 d                                              e                                            f
Abb. 4a bis f Persistierende Dehiszenzen in Regio 35 und 36 trotz Tiefziehschiene ca. in der 6. Woche post operationem nach Gitterin-
sertion. Es handelt sich um denselben Patienten wie in den Abb. 3a bis c (a). Unter Granulation einhergehende Regression der
Dehiszenzen zum Zeitpunkt der geplanten Gitterexplantation nach 18 Wochen (b). Planmäßige Gitterexplantation. Nach Auftrennung
des Gitters entlang der Sollbruchstellen zeigt sich die aufgeworfene Granulationsschicht zwischen Gitterunterseite und Augmentat (c).
Zustand ca. 5 Wochen post explantationem. Es zeigt sich eine kontinuierliche „attached Gingiva“ ohne Dehiszenz (d). Situs zur
planmäßigen Implantation. Das Augmentat zeigt sich regelrecht konsolidiert. Krestal ist noch residuales Granulationsgewebe,
insbesondere im Bereich der distalen Implantatposition, zu erkennen (e und f, s. Pfeile).

rials kann zumeist die Ausbildung eines sekundären Granu-           speicheldichte Membran angesehen werden kann. Boyne
lationsteppichs über dem Titangitter im Dehiszenzbereich            et al. beschrieben diese Gewebeformation als sogenanntes
beobachtet werden.                                                  „Pseudo-Periost“9.
    Mittelfristige und späte Dehiszenzen, welche vor allem              Zumeist liegt das Augmentat unter dieser Membran
durch mechanische Reizungen provoziert werden, können               trotz Gitterexposition geschützt und bedarf bei Fehlen von
zwar etwas unkritischer betrachtet werden, dennoch sollte           inflammatorischer oder infektiöser Aktivität keiner weite-
die Therapie mit ebenso großer Sorgfalt erfolgen. Nach der          ren invasiven Therapie. Die topische Applikation von
initialen Wundheilungsphase erfolgt zwischen der 2. und 4.          1%igem Chlorhexidin-Gel zur Vermeidung einer Superin-
postoperativen Woche die Ausbildung einer dünnen Granu-             fektion sowie regelmäßige Sichtkontrollen sind dennoch zu
lationsschicht zwischen dem Augmentat und der Gitterin-             empfehlen. Zur Beruhigung der Wunde und als Schutz-
nenseite. Es wird vermutet, dass Mikrobewegungen des Ti-            schicht kann zudem die regelmäßige Applikation von Sol-
tangitters die Ausbildung dieses Granulations- und                  coseryl-Gel (Solcoseryl akut, Fa. Meda Pharma, Bad Hom-
Bindegewebes induzieren42, welche als physiologische,               burg) erwogen werden. Zwar konnten durch Anwendung

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Komplikationsmanagement bei Augmentationen mit individuellen Titangittern - Facelook Concept
IMPLANTOLOGIE

 a                                             b                                             c

 d                                             e                                             f
Abb. 5a bis f Mittelfristige Dehiszenz ohne klinisch imponierende Entzündung. Somit bestand primär keine Indikation zur vorzeitigen
Gitterexplantation. Aufgrund einer ausgeprägten Schmerzsymptomatik wurde sie jedoch erwogen (a). Zustand bei Gitterexplantation.
Nach initialer, krestaler Schnittführung mittig entlang des Gitters zeigte sich der Übergang des „submeshtalen“ Weich- und Hartgewe-
bes vom ehemals exponierten Gitterareal im Vergleich zum regelrecht gingival bedecktem Gitterareal (b, s. Pfeil). Situs nach Gitterex-
plantation. Es zeigt sich ein inhomogen aufgeworfenes, zerklüftetes Augmentat. Um ausreichend geeignete Ausgangsbedingungen für
das Hart- und Weichgewebe (homogene Periostbildung) zu schaffen, wird die Implantation 4 bis 6 Wochen post explantationem
durchgeführt (c). Weichgewebesituation 5 Wochen nach Gitterexplantation. Die Schmerzsymptomatik war deutlich regredient (d).
Reentry in das Augmentationsareal mittels krestaler Schnittführung. Darstellung der Kieferbreite. Im Vergleich zum klinischen
Augmentatzustand bei Gitterexplantation zeigt sich die Hartgewebestruktur deutlich homogener und nivelliert (e). Aufbereiteter
Kieferknochen vor Insertion der Implantate. Die Implantation konnte komplikationslos umgesetzt werden. Im nachfolgenden Hei-
lungsverlauf post operationem wurden keine Auffälligkeiten beobachtet (f).

der genannten Maßnahmen in einzelnen Fällen unter ein-               war die Progredienz einer Spätdehiszenz trotz oben be-
hergehender Granulation Dehiszenzverschlüsse festge-                 schriebener Maßnahmen zu beobachten und resultierte in
stellt werden, dennoch ist das Ziel der Maßnahmen eher in            der vorzeitigen Gitterexplantation. Im Gegensatz zu einigen
einer Unterbindung einer Dehiszenzprogredienz und der                Studien, in welchen kein Volumenverlust des Augmentats
Vermeidung einer Entzündung zu sehen.                                bei Gitterexposition beobachtet werden konnte6,15,47, zeigen
    Bei Vorliegen einer (persistierenden) inflammatorischen          die klinischen Erfahrungen der Autoren sowie klinische Stu-
Aktivität mit/ohne Schmerzsymptomatik und bei ausge-                 dien, dass mit einem Verlust des Augmentatvolumens –
prägten Dehiszenzen kann eine partielle Entfernung der ex-           wenngleich nur in geringem Umfang und zumeist ohne den
ponierten Gitterstruktur3 oder die vollständige Gitterex-            späteren Implantaterfolg zu kompromittieren – zu rechnen
plantation erwogen werden46. In den Abbildungen 5a bis c             ist23,41,43,44,60,62.

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Komplikationsmanagement bei Augmentationen mit individuellen Titangittern - Facelook Concept
Stephan Große et al.

 a                                                                  b

Abb. 6a bis c Darstellung einer Spätdehiszenz in der 11. Woche
post operationem (a). Dehiszenzprogredienz bei Fehlen einer
entzündlichen Komponente und ohne Schmerzsymptomatik.
Aufgrund der voranschreitenden Dehiszenzgröße wurde eine
vorzeitige Gitterexplantation durchgeführt (b). Zum geplanten
Implantationszeitpunkt (6 Wochen nach Gitterexplantation)
zeigte sich eine regelrechte, vollständig konsolidierte Weichge-
webeschicht. Die Implantation konnte komplikationslos
durchgeführt werden (c).                                            c

Gitterentfernung/Implantation                                      auf das Augmentat ermöglicht ein vollständiges Anwachsen
                                                                   des Periosts mit dem Transplantatlager. Durch die Rest-
Sollte trotz sorgfältiger Therapie eine vorzeitige Gitterent-      schrumpfung des Augmentates kann eine Nivellierung des
fernung (partiell oder vollständig) notwendig erscheinen,          ossären Lagers erzielt werden. Zumeist resultiert eine mit
kann diese im gleichem operativen Maße stattfinden wie             Blick auf die spätere Implantation verlässliche finale und
eine zeitlich regelrechte Gitterentfernung.                        formstabile Höhe und Breite des Augmentates. Im Vergleich
     Erfahrungsgemäß weist das Augmentationsareal trotz            zur Bildung eines natürlichen Mukoperiostlappens im Rah-
Dehiszenzen und vorzeitiger Gitterexplantation eine aus-           men einer „normalen“ Implantation resultiert bei Gitterex-
reichende ossäre Konsolidierung auf, sodass alle geplanten         plantation durch die starke Adhäsion zwischen Periost und
Implantate inseriert werden können. Eine simultane Implan-         Gitteroberfläche sowie der extendierten Gittergröße ein
tatinsertion ist bei der Gitterentfernung und ausreichender        umfangreicheres Weich­gewebet­rauma. Somit kann eine si-
Konsolidierung des eingebrachten Knochenersatzmaterials            multane Implantation bei Gitterentfernung das potenzielle
möglich und wird in verschiedenen Publikationen als erfolg-        Risiko für eventuelle Einheilungsstörungen der Implantate
reich beschrieben. Das klinische Erscheinungsbild der hart-        erhöhen. Diese zurückhaltende Vorgehensweise erhöhte
und weichgeweblichen Strukturen nach Gitterexplantation            die Wahrscheinlichkeit zum Zeitpunkt der Implantation, ein
ist jedoch meist sehr heterogen. Das Augmentatrelief unter         volumenstabiles sowie vollständig periostgedecktes und
dem Gitter erscheint oftmals aufgeworfen. Zudem wird bei           regelrecht ernährtes Knochenlager vorzufinden.
der Gitterexplantation das Pseudoperiost mechanisch ver-               Die Erfahrungen der Autoren zeigen, dass eine 4- bis 6-wö-
letzt und partiell zerrissen. Die Reposition des mukogingi-        chige Konsolidierungsphase zwischen Gitterexplantation
valen Weichteillappens und des traumatisierten Periostes           und Implantation zur Ausbildung einer harmonischen Kno-

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Komplikationsmanagement bei Augmentationen mit individuellen Titangittern - Facelook Concept
IMPLANTOLOGIE

chensilhouette und Regeneration des Periosts führt (vgl.                ven Heilungsverlauf gehäuft weichgewebliche Dehiszenzen
Abb. 5c bis f). Dehiszenzen zeigen sich in diesem Zeitraum              beobachtet werden. Dem zeitlichen Erscheinen der Dehis-
weitgehend regredient (Abb. 6a bis c), sodass konsekutiv eine           zenzen liegt eine Kausalität zugrunde und sollte bei der
geschlossene Einheilung der Implantate gewährleistet wird.              Wahl der Therapie Beachtung finden. Grundsätzlich zielt
                                                                        das Management dieser Dehiszenzen auf die Vermeidung
Resümee                                                                 einer weiteren Progression und die Unterbindung einer Se-
                                                                        kundärinfektion ab. So kann mittels Tiefziehschienen und
Individuell CAD/CAM-gefertigte Titangitter haben sich als               der topischen Applikation von Antiinfektiva die Belastung
effektive Augmentationsmethode zur knöchernen Rekon-                    der Weichegewebe vermindert und die Gefahr einer Infek-
struktion komplexer ossärer Defekte mit vorhersagbarem                  tion reduziert werden.
Behandlungserfolg etabliert. Das defektorientierte Gitter-                  Bei therapieresistenten Dehiszenzen oder ausgeprägter
design verkürzt die Operationszeit, da auf eine umfangrei-              Schmerzsymptomatik erscheint die vorzeitige Gitterex-
che intraoperative Adaptation der Gitter an die Knochen-                plantation als Ultima Ratio. Dabei gefährden frühe Dehis-
anatomie verzichtetet werden kann. Somit reduziert sich                 zenzen das Augementat am stärksten, wohingegen die os-
die postoperative Morbidität der Patientinnen.                          säre Konsolidierung bei mittelfristigen und Spätdehiszenzen
    Trotz sorgfältiger präoperativer Planung und operativer             häufig keine signifikanten qualitativen Einbußen gegen-
Durchführung der Gitterinsertion können im postoperati-                 über einer dehiszenzfreien Einheilung zeigen.

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    BMC Oral Health 2020;20(1):36.                   2017;91:318–325.                                     resorbable collagen membrane in
23. Her S, Kang T, Fien MJ. Titanium mesh      33.   Linkevicius T, Apse P, Grybauskas S,                 conjunction with autogenous bone
    as an alternative to a membrane for              Puisy A. The influence of soft tissue                graft and inorganic bovine mineral for
    ridge augmentation. J Oral Maxillofac            thickness on crestal bone changes                    buccal/labial alveolar ridge augmenta-
    Surg 2012;70(4):803–810.                         around implants: A 1-year prospective                tion: A pilot study. J Prosthet Dent
24. Heydenrijk K, Raghoebar GM,                      controlled clinical trial. Int J Oral Maxil-         2003;90(6):530–538.
    Batenburg RH, Stegenga B. A compari-             lofac Implants 2009;24(4):712–719.             43.   Proussaefs P, Lozada J. Use of
    son of labial and crestal incisions for    34.   Linkevicius T, Puisy A, Steigmann M,                 titanium mesh for staged localized
    the 1-stage placement of IMZ                     Vindasiute E, Linkeviciene L. Influence              alveolar ridge augmentation: Clinical
    implants: A pilot study. J Oral                  of vertical soft tissue thickness on                 and histologic-histomorphometric
    Maxillofac Surg 2000;58(10):1119–                crestal bone changes around implants                 evaluation. J Oral Implantol
    1123; Diskussion:1123–1124.                      with platform switching: A comparati-                2006;32(5):237–247.
25. Holahan CM, Wiens JL, Weaver A,                  ve clinical study. Clin Implant Dent           44.   Proussaefs P, Lozada J, Kleinman A,
    Assad D, Koka S. Relationship between            Relat Res 2015;17(6):1228–1236.                      Rohrer MD, McMillan PJ. The use of
    systemic bone mineral density and          35.   Lorenz J, Al-Maawi S, Sader R,                       titanium mesh in conjunction with
    local bone quality as effectors of               Ghanaati S. Individualized titanium                  autogenous bone graft and inorganic
    dental implant survival. Clin Implant            mesh combined with platelet-rich                     bovine bone mineral (bio-oss) for
    Dent Relat Res 2011;13(1):29–33.                 fibrin and deproteinized bovine bone:                localized alveolar ridge augmentation:
26. Kammerer PW, Palarie V, Schiegnitz E             A new approach for challenging                       A human study. Int J Periodontics
    et al. Influence of a collagen membra-           augmentation. J Oral Implantol                       Restorative Dent 2003;23(2):185–195.
    ne and recombinant platelet-derived              2018;44(5):345–351.                            45.   Rakhmatia YD, Ayukawa Y, Furuhashi
    growth factor on vertical bone             36.   Lozada J, Proussaefs P. Clinical                     A, Koyano K. Current barrier membra-
    augmentation in implant-fixed                    radiographic, and histologic evalua-                 nes: Titanium mesh and other
    deproteinized bovine bone – Animal               tion of maxillary bone reconstruction                membranes for guided bone regenera-

QUINTESSENZ ZAHNMEDIZIN | Jahrgang 73 • Ausgabe 1 • Januar 2022                                                                               67
IMPLANTOLOGIE

        tion in dental applications. J Prostho-           three-dimensional alveolar defects. Int           evaluate the concept of platform
        dont Res 2013;57(1):3–14.                         J Comput Dent 2018;21(3):261–267.                 switching: A randomised controlled
46.     Rasia-dal Polo M, Poli PP, RAncitelli D,    52.   Suarez-Lopez Del Amo F, Lin GH,                   trial. Eur J Oral Implantol
        Beretta M, Maiorana C. Alveolar ridge             Monje A, Galindo-Moreno P, Wang HL.               2012;5(3):253–262.
        reconstruction with titanium meshes:              Influence of soft tissue thickness on       58.   Vervaeke S, Dierens M, Besseler J, de
        A systematic review of the literature.            peri-implant marginal bone loss: A                Bruyn H. The influence of initial soft
        Med Oral Patol Oral Cir Bucal,                    systematic review and meta-analysis.              tissue thickness on peri-implant bone
        2014;19(6):e639–e646.                             J Periodontol 2016;87(6):690–699.                 remodeling. Clin Implant Dent Relat
47.     Roccuzzo M, Ramieri G, Bunino M,            53.   Sumida T, Otawa N, Kamata YU et al.               Res 2014;16(2):238–247.
        Berrone S. Autogenous bone graft                  Custom-made titanium devices as             59.   Volkmann A, Hildebrandt H, Große S
        alone or associated with titanium                 membranes for bone augmentation in                et al.Classification in dehiscence
        mesh for vertical alveolar ridge                  implant treatment: Clinical application           defects in customized titanium mesh
        augmentation: A controlled clinical               and the comparison with conventional              supported bone augmentation.
        trial. Clin Oral Implants Res                     titanium mesh. J Craniomaxillofac                 Implantologie 2020;28(1):79–86.
        2007;18(3):286–294.                               Surg 2015;43(10):2183–2188.                 60.   von Arx, T, Hardt N, Wallkamm B. The
48.     Sagheb K, Schiegnitz E, Moergel M           54.   Tada S, Stegaroiu R, Kitamura E,                  TIME technique: A new method for
        et al. Clinical outcome of alveolar               Miyakawa O, Kusakari H. Influence of              localized alveolar ridge augmentation
        ridge augmentation with individuali-              implant design and bone quality on                prior to placement of dental implants.
        zed CAD-CAM-produced titanium                     stress/strain distribution in bone                Int J Oral Maxillofac Implants
        mesh. Int J Implant Dent 2017;3                   around implants: A 3-dimensional finite           1996;11(3):387–394.
        (1):36.                                           element analysis. Int J Oral Maxillofac     61.   von Arx, T, Kurt B. Implant placement
49.     Scharf DR, Tarnow DP. The effect of               Implants 2003;18(3):357–368.                      and simultaneous peri-implant bone
        crestal versus mucobuccal incisions         55.   Troeltzsch M, Troeltzsch M, Kauffmann             grafting using a micro titanium mesh
        on the success rate of implant                    P et al. Clinical efficacy of grafting            for graft stabilization. Int J Periodontics
        osseointegration. Int J Oral Maxillofac           materials in alveolar ridge augmenta-             Restorative Dent 1998;18(2):117–27.
        Implants 1993;8(2):187–190.                       tion: A systematic review. J Cranioma-      62.   von Arx, T, Kurt B. Implant placement
50.     Schiegnitz E, Al-Nawas B, Tegner A                xillofac Surg 2016;44(10):1618–1629.              and simultaneous ridge augmentation
        et al. Clinical and radiological            56.   Van Eekeren P, van Elsas P, Tahmaseb              using autogenous bone and a micro
        long-term outcome of a tapered                    A, Wismeijer D. The influence of initial          titanium mesh: A prospective clinical
        implant system with special emphasis              mucosal thickness on crestal bone                 study with 20 implants. Clin Oral
        on the influence of augmentation                  change in similar macrogeometrical                Implants Res 1999;10(1):24–33.
        procedures. Clin Implant Dent Relat               implants: A prospective randomized          63.   Watzinger F, Luksch J, Millesi W et al.
        Res 2016;18(4):810–820.                           clinical trial. Clin Oral Implants Res            Guided bone regeneration with
51.     Seiler M, Kämmerer PW, Peetz M,                   2017;28(2):214–218.                               titanium membranes: A clinical study.
        Hartmann A. Customized lattice              57.   Vandeweghe S, de Bruyn H. A                       Br J Oral Maxillofac Surg
        structure in reconstruction of                    within-implant comparison to                      2000;38(4):312–315.

                                       Stephan Große                                         Eik Schiegnitz
                                       Dr. med. dent.                                        Priv.-Doz. Dr. med. Dr. med. dent.
                                       Facelook Concept                                      Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und
                                       Querstraße 21                                         Gesichtschirurgie – plastische Operationen
                                       99817 Eisenach                                        Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-
                                                                                             Universität Mainz
                                       Alexander Volkmann
                                       Dr. med. dent.                                        Mario Scheurer
                                       Facelook Concept                                      Dr. med. dent.
                                                                                             Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische
                                       Hans-Ulrich Reuter                                    Gesichtschirurgie
                                       Dr. med. dent.                                        Bundeswehrkrankenhaus Ulm
                                       Facelook Concept
      Stephan Große

      Korrespondenzadresse:
      Dr. Alexander Volkmann, E-Mail: volkmann@facelookconcept.de

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