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kontakte WWW.KIRCHE-BAYENTHAL.DE AUSGABE 2 JUNI BIS AUGUST 2021 EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE KÖLN-BAYENTHAL
Editorial Die Sommerausgabe der kontakte liegt vor Ihnen und INHALTSVERZEICHNIS bringt Neuigkeiten aus dem evangelisch-ökumenischen Bayenthal und Marienburg. Wir bieten Rückblicke und Editorial Ausblicke in diesen sonnigen Zeiten. Es könnte ein Leitartikel Warum feiern Christen Gottesdienst? Seite 3 besonderer Sommer werden mit wiedergewonnenen Freiheiten und neuen gemeinsamen Gestaltungsmög- Gemeindeleben 25-jähriges Dienstjubiläum Pfarrer Dr. Seiger Seite 5 lichkeiten, die wir alle lange vermisst haben. Die ersten 20 Jahre „Tee und mehr“ Seite 8 Veranstaltungen werden geplant, natürlich mit dem er- „Bleibet hier und wachet mit mir“ – forderlichen Hygienekonzept, aber immerhin, es wer- eine Konfirmandenandacht zur Passion Seite 10 Konfirmandenprojekt des Jahrgangs 2021 Seite 11 den Pläne geschmiedet. Lassen Sie uns diesen Sommer Förderkreis zur Erhaltung der genießen. Gemeindebauten gegründet Seite 13 Veränderungen im Öffentlichkeitsausschuss Seite 14 Der Bereich Rückblicke bietet zwei Jubiläen und eine Facebook-Seite der Gemeinde Seite 16 Nie das Lachen verlieren Seite 16 ehrenamtliche Würdigung, die in dieser Ausgabe Kollekten und Spenden Seite 12 besonders hervorgehoben werden. Pfarrer Dr. Bern- hard Seiger feierte Mitte Mai sein 25. Dienstjubiläum Termine Seite 15 als Gemeindepfarrer. Der langjährige Vorsitzende des Quartalslied Seite 18 Presbyterium Klaus von Harleßem nimmt dies zum Musik Anlass und würdigt seine Arbeit in der Gemeinde seit „Die Band“ spielt nicht mehr … Seite 20 1996. Die Redaktion dankt Pfarrer Seiger für sein viel- Junge Gemeinde fältiges und bedeutungsvolles Wirken in Bayenthal. Sommerfreizeit 2021 Seite 21 Überregionales Im Jahr 2001 startete der Frauentreff „Tee und mehr“ 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland Seite 21 in unserer Gemeinde. Erfahren Sie mehr über Aus- Kurz notiert Seite 22 flüge und Unternehmungen in den zurückliegenden Kirchenbuch Seite 22 20 Jahren. Die Redaktion dankt Frau Elke Mannel für Bildnachweise/Impressum/Adressen Seite 23 ihre kreative und unermüdliche Leitungsarbeit. Für ihren Einsatz in der Hospizarbeit dankt die Re- daktion Frau Elke Schaub. Diese Arbeit hat bereits in weiten Teilen unserer Millionenstadt Anerkennung gefunden. Wenn Sie Interesse daran haben, wie aus einer Story- App eine gelungene Passionsandacht entsteht, so emp- Titelbildnachweis: fehlen wir die Lektüre mehrerer Artikel über das dies- Brotvermehrungskirche in Tabgha, Mosaik: jährige Konfirmandenprojekt. Wollten Sie nicht schon vier Brote und zwei Fische, wikimedia commons immer wissen, warum Christen Gottesdienste feiern? Der nachfolgende Leitartikel geht dieser Frage auf den Besonderer Hinweis für diese Ausgabe der kontakte Grund. Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre. Dieses Heft zeigt den Stand der Dinge zum Redaktions- schluss am 19. März. Wir hoffen darauf, dass alle ange- Für das Redaktionsteam kündigten Gottesdienste und Veranstaltungen mit den Malte Rachow entsprechenden Auflagen stattfinden können. Wir halten Sie auf dem Laufenden! Aktuelle Infos gibt es auf unserer Homepage unter kirche-bayenthal.de und im Newsletter. Bitte melden Sie sich zum Newsletter an! Auf der Startseite der Homepage ist das mit wenigen Klicks sekundenschnell gemacht. Sie finden uns auch auf Facebook! www.facebook.com/kirchebayenthal
Warum feiern Christen Gottesdienst? Über die Notwendigkeit, Gottesdienste zu feiern, wird seit Beginn der Pandemie viel diskutiert. Das Grundge- setz gewährleistet eine ungestörte Religionsausübung. Dieses Recht darf nur zum Schutz anderer Rechte von Verfassungsrang eingeschränkt werden, z. B. zum Schutz von Leben und Gesundheit. Daher müssen die Kirchen ihre Gottesdienste in der Corona-Krise unter bestimm- ten hygienischen Auflagen feiern. Auch wenn Menschen aus unterschiedlichen Gründen dem Gottesdienst zurzeit fernbleiben, sei es als Infektionsschutz, sei es, weil nicht gesungen werden darf, so besteht in unserer Gemeinde doch eine große Dankbarkeit, dass das Angebot von Prä- senzgottesdiensten aufrechterhalten wird. Was geschieht in einem Gottesdienst? Wer dient hier ei- gentlich wem? Dienen die Menschen Gott oder dient nicht Giotto, Christus vertreibt die Händler aus dem Tempel, Fresco in Padua (um 1305) vielmehr Gott den Menschen? Um diese Frage aus evangelischer Perspektive zu beant- Synagoge worten, schauen wir zunächst auf das biblische Gottes- Im Lukasevangelium (Lk 4,16-30) könnte man bei Jesu dienstverständnis. Die ersten Christen waren eine spezi- erstem Auftritt in der Synagoge von Nazareth von ei- elle Gruppe unter den jüdischen Gruppen, sie befolgten ner „Antrittspredigt“ sprechen. Doch geschieht zur Zeit die Weisungen der Thora und brachten ihre Opfer im Jesu in der Synagoge eher das, was man heute mit „Un- Tempel dar. Seit Ostern hoben sie sich von anderen Grup- terricht“ bezeichnet. Die Synagoge war damals kein Ort pen ab, indem sie sich „im Namen Jesu“ zum „Brotbre- des gemeinsamen Betens, Singens und Feierns, sondern chen“ in ihren Häusern versammelten. Der christliche eher ein zu Versammlungen dienendes Privathaus, das Gottesdienst stand also in Kontinuität und zugleich in vielen Zwecken diente, u. a. auch der Gerichtsbarkeit. Der Differenz zur jüdischen Kultpraxis. Um sein Wesen zu er- Hauptzweck der Zusammenkunft war, auf die Schrift zu gründen, müssen die drei gottesdienstlichen Lebensorte hören und darüber Gespräche zu führen. Der Synagogen- des Judentums, der Tempel, die Synagoge und das Haus, vorsteher war ein Versammlungsleiter, aber kein Liturg näher betrachtet werden. oder Priester. Da die Zusammenkünfte in der Synagoge – so wie unsere Gottesdienste – öffentlich waren, kommt Tempel ihnen für die christliche Mission eine Schlüsselrolle zu. Unter Gottesdienst verstand man in Judentum, Helle- Die Synagoge war kein kultischer, sondern ein Ort der nismus und heidnischen Kulten vor allem Opferkult mit Diskussion. Einen Synagogengottesdienst gab es im 1. Jh. Fleisch, Wein und Rauch. Jesus und viele der frühen Chris- n. Chr. eher nicht. Jesus tritt nach den biblischen Zeugnis- ten dürften mit ziemlicher Sicherheit Opfer zum Tempel sen als Lehrer, Prediger und individueller Beter auf, nicht gebracht haben. Wenn Jesus diese kultische Praxis kriti- aber als öffentlicher Liturg. Der Schwerpunkt auf Lehre siert, dann richtet er sich nicht grundsätzlich dagegen, und Predigt in einem evangelischen Gottesdienst darf da- sondern gegen einen sinnentleerten Tempelkult. Im Mit- her nicht nur als neuzeitlich-intellektuelle Verengung be- telpunkt des Kultes stand der Priester, der das Opfer still trachtet, sondern auch als Entsprechung zur Praxis Jesu und ohne Wort und Gebet vollziehen konnte. Mit der Zer- und der Apostel gewürdigt werden. 1 störung des Tempels im Jahre 70 n. Chr. entwickelt sich der Gottesdienst vom Opferhandeln hin zum gemeinsa- Haus men Nachdenken in der Synagoge und zum gemeinsamen Die ersten Christen haben nicht nur im Tempel dem Essen im Haus. Eine Entwicklung hin zu „Wort und Sak- Opferhandeln beigewohnt und in der Synagoge gehört, rament“. nachgedacht und diskutiert, sondern ihren Glauben auch zu Hause gelebt. Das jüdische Haus in neutestamentlicher Zeit muss man sich als ein von einer Mehrgenerationen- 1 Vgl. Michael Meyer-Blanck, Gottesdienstlehre, Tübingen2 2020, S. 89. 3
Lucas Cranach, Martin Luther predigend, Reformationsaltar in der Stadt- und Pfarrkirche St. Marien zu Wittenberg, 1547/1548 familie und Knechten bewohntes vorstellen. Es wurde und für die Bezugnahme auf die Gemeinschaft Jesu, zunehmend zu einem religiösen Ort, in dem Thoratexte die zur Gemeinschaft mit dem Auferstandenen geworden zu Reinheitsvorschriften an Türen und Toren angebracht ist. waren. Auch das von Jesus geschätzte im Innenraum ge- haltene individuelle Gebet prägte das Leben in diesem Zurück zum Opfer Haus. Gebot und Gebet machten das Haus zu einem im- Bis in das Jahr 400 entwickelten sich die Gestalten der mer wichtiger werdenden Ort religiöser Praxis. Es war Wort- und Mahlfeier, die dann in der abendländischen aber – anders als das heidnische Haus, in dem es Kult- Messe weiterlebten. Im Laufe des Mittelalters ist dann nischen gab und der Familienvater als Hauspriester fun- die danksagende und lobende Feier der Gemeinde zum gierte – kein kultischer Ort. Handeln des stellvertretend opfernden Priesters gewor- Das Mahl, das im jüdischen Haus immer mit Tischsegen den. Man konzentrierte sich immer stärker auf den Mo- und Tischdank begonnen bzw. beschlossen wurde, kann ment der Wandlung von Brot und Wein und auf die für als die liturgische Wurzel der frühchristlichen Mahlfeier die Vergehen der Einzelnen zu erbringenden liturgischen gelten. Die Konflikte Jesu in der Synagoge resultierten aus Dienstleistungen des Priesters. Das Opfer des Priesters seiner Predigt, während die Essenskonflikte, die er erleb- für die Gemeinde überlagert am Ende die Begegnung von te, aus seiner Missachtung der bei Tisch einzuhaltenden Christus und seiner Gemeinde. „An die Stelle der freien Abgrenzung kamen („Mahl mit Zöllnern“). Die urchristli- Tat Gottes tritt die berechenbare Tat der Kirche.“ 2 chen Mahlfeiern verstanden sich als Fortsetzung dieser Mahlpraxis Jesu, die an der Gemeinschaft mit dem gestor- Christusresonanz benen und auferstandenen Gastgeber festhalten wollten. Martin Luther hat besonderen Wert darauf gelegt, dass Auch wenn der christliche Gottesdienst, der sich in neu- der Gottesdienst nicht als frommes Werk verstanden testamentlicher Zeit entwickelte, etwas anderes war als wird, durch das der Mensch Gott gnädig zu stimmen und der jüdische Tempelkult, die Versammlung in der Synago- zu beeinflussen sucht. Der Gottesdienst ist für Luther vor ge oder das Gastmahl im jüdischen Haus, lassen sich zahl- allem Gottes Wohltat, nicht des Menschen Werk. So for- reiche Verbindungen zu diesen drei Formen finden. Die muliert Luther in seiner „Vermahnung“ zum Abendmahl Besonderheit des urchristlichen Gottesdienstes war das während des Augsburger Reichstags: Evangelium Jesu, das sich in einer die Schranken durch- „Denn das heißt ein rechter Gott, der da gibt und nicht brechenden Predigt und Mahlgemeinschaft manifestierte. nimmt […] In Summa: der alles tut und gibt und der In dieser Feier entstand eine urchristliche egalitäre Ge- niemandes bedarf, und solches alles umsonst aus lauter genwelt, die es im Alltagsleben vorerst nicht gab. Gnade tut, ohne Verdienst [...] Siehe, dieser Gottesdienst Das Votum „Im Namen des Vaters und des Sohnes und geht wohl ohne alle Pracht daher und füllt nicht die Au- des Heiligen Geistes“ zu Beginn des Gottesdienstes steht gen, er füllt aber das Herz“. 3 für die Kontinuität mit dem urchristlichen Gottesdienst 2 Ebd., S. 150. 3 Martin Luther, Vermahnung zum Sakrament des Leibes und Blutes Christi, WA Bd. 30 / II, S. 603. 4
Für Luther ist noch ein weiterer Aspekt von Bedeutung: deutlich, dass Gott ein gebender und kein nehmender, ein Der innere Gottesdienst ist dem äußeren überlegen und dem Menschen zugute handelnder Gott ist. die Überwältigung der Sinne ist dem Anrühren des Her- Sich einer solchen Wahrheit zu vergewissern, ist der Sinn zens unterlegen. Damit wird der Gottesdienst zu einer eines Gottesdienstes zu allen Zeiten. personalen, man könnte auch sagen, individuellen Ange- legenheit. Der Mensch wird von Christus angesprochen André Kielbik und dieses Angesprochenwerden findet in seinem Herzen einen Widerklang. In Abgrenzung zur mittelalterlichen Kirche, in der Luther GEMEINDELEBEN eine Verfälschung des Gottesdienstes als einen vom Men- schen Gott geschuldeten Dienst sah, betonte er die Wohl- tat Gottes am Menschen im Gottesdienstgeschehen („Gott 25-jähriges Dienst-Jubiläum dient dem Menschen“). In seinem Verstehen Gottes ist der Mensch aber auf ein Geben und Nehmen angewiesen. Es Pfarrer Dr. Seiger geht um einen Dialog im Gottesdienst. Das hat Luther in 25 Jahre Gemeindepfarrer, das ist eine lange Zeit. Vie- seiner bekanntesten Äußerung zum Gottesdienst festge- les ist in dieser Zeit geschehen, und besonders die ersten halten, der sog. „Torgauer Formel“. Bei der Einweihung Jahre sind vielen der heutigen Gemeindemitglieder nicht der Schlosskirche zu Torgau predigte er: bekannt. Daher soll dieser Rückblick einige Schritte des „Meine lieben Freunde, wir wollen jetzt dieses neue Haus Weges schildern, den einsegnen und unserem Herrn Jesus Christus weihen. Das die Gemeinde mit Dr. gebührt nicht mir allein, sondern ihr sollt auch zugleich Seiger in dieser Zeit ge- mit angreifen, auf dass dieses neue Haus dahin gerich- gangen ist. tet werde, dass nichts anderes darin geschehe, als dass unser lieber Herr selbst mit uns rede durch sein heiliges „Dr. Bernhard Seiger, Wort und wir umgekehrt mit ihm reden durch unser Ge- unser neuer Pfarrer“ bet und Lobgesang.“ 4 lautete der Titelbeitrag in den kontakten 2/96 Dieses Geschehen von Wort und Antwort kann gut mit vor 25 Jahren. Das Bild dem Wort „Christusresonanz“ zum Ausdruck gebracht5 dazu zeigte ihn freund- werden. Die Resonanz ist ja eine Form von aktiver Pas- lich blickend, erkenn- sivität, in der ich selbst mitvollziehe, was aber nicht ur- bar aufmerksam und sächlich von mir ausgeht. Mit diesem Verständnis des ein wenig fragend, aber Gottesdienstes werden das Handeln Gottes und das Han- auch optimistisch in deln des Menschen nicht gegeneinander ausgespielt. Der die Zukunft blickend. Mensch hört auf den mit ihm redenden Christus, das in Er und die Gemeinde Titelseite der kontakte 02/96 seinem Herzen eine Resonanz auslöst. Daran wird erst kannten sich schon seit Oktober 1994 aus seiner Tätigkeit als Pastor im Hilfs- dienst an der Seite von Pfarrer Siegfried Weiss. Dazu hatte er sich in den kontakten 4/94 kurz vorgestellt als Nachfolger von Pastorin Mrvelje, der heutigen Pfarre- rin Pankoke in Lechenich, mit der Hoffnung, „mit vielen von Ihnen in Kontakt zu kommen, Kontakte zu vertie- fen und ein Stück des Weges gemeinsam zu gehen“. Das ist nun, 27 Jahre später betrachtet, schon ein sehr gutes Stück des Weges geworden, und rückblickend erinnert er sich gerne an seinen ersten Eindruck von unserer Gemeinde: „Ein schöner Kirchenbau und ansprechbare Eucharistie, Wandmalerei, Calixtus-Katakombe, 3. Jh. Mitarbeiter, Presbyter und Gemeindemitglieder“. 4 Ders., Predigt am 17. Sonntag nach Trinitatis, bei der Einweihung der Schlosskirche zu Torgau gehalten [1544], WA 49, S. 588-615, S. 588. 5 Michael Meyer-Blanck, a.a.O., S. 10. 5
an dem immensen Ein- satz in der Gemeinde von Frau Weiss als Pfarrfrau gemessen werden möch- te. Das Gremium fand dies sehr positiv, weil er- frischend klar und über- zeugend, und hat sich später in den Folgejahren sehr über ihre dann doch sehr häufige Präsenz und Mitwirkung gefreut. Das große Pfarrhaus be- fand sich zunächst noch in Renovierung und im Umbau zu einem Drei- Familienhaus, den das Presbyterium nach dem Auszug von Pfarrer Weiss in Absprache mit Dr. Sei- ger beschlossen hatte. Er Artikel aus dem Kölner Stadt-Anzeiger vom 23.5.1996 reiste so lange weiterhin aus Bonn an und freute Das Presbyterium hat damals unter Beachtung der ein- sich, als er dann in die sanierte moderne Wohnung im jährigen Vakanzzeit die Pfarrstelle ausgeschrieben und Pfarrhaus einziehen konnte. sich entschlossen, auf die dann eingehenden 74 Bewer- Weiteren Grund zur Freude gab es, als dann einige Zeit bungen ordnungsgemäß und fair gegenüber allen Be- später Tochter Caroline geboren wurde, und nicht ohne werbungen und ergebnisoffen zuzugehen. Schmunzeln entschied sich das Presbyterium, den El- Nach einem sehr gründlichen Verfahren im Pfarrerwahl- tern passend zum Namen des Kindes eine Babydecke ausschuss mit mehreren Sitzungen wählte das Pres- mit schönen Karos zu schenken. byterium am 25. Januar 1996 dann Pfarrer Dr. Seiger in einem von der damaligen Superintendentin Ökumene: Hannelore Häusler geleiteten Gottesdienst zum neuen Die ökumenische Tradition unserer Gemeinde hat Dr. Gemeindepfarrer. Seiger durch den ökumenischen Partnerschaftsvertrag Gebürtig aus Vorst bei Krefeld ging er in Leichlingen 2013 (kontakte 3/2013) mit den Nachbargemeinden und Leverkusen zur Schule und studierte in Bonn, Tü- bingen und ein Jahr in den USA Theologie. Sein Vikariat absolvierte er in Bad Godesberg, arbeitete vier Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am systematisch- theologischen Seminar in Bonn, bevor er als Pastor im Hilfsdienst an unsere Gemeinde kam. In dieser Zeit hat er sich auch auf die Rigorosumsprüfung vorbereitet, die er im Juli 1995 sehr erfolgreich bestand. Bei der Vorstellung vor dem Pfarrerwahlausschuss am 1. November 1995 hatte seine Frau Christine Seiger ihn einladungsgemäß begleitet, von ihrer Tätigkeit als Er- nährungsberaterin bei einer Innungskrankenkasse be- richtet und auf eine Nachfrage betont, dass sie selbst- redend ihrem Mann zur Seite stehen wird, aber auch im Hinblick auf ihre eigene berufliche Tätigkeit nicht Pfarrer Dr. Bernhard Seiger und Presbyter Klaus von Harleßem 6
St. Matthias und Maria Königin gemeinsam mit deren der in den Synoden und im Kreissynodalvorstand po- Pfarrer Hans Stieler institutionalisiert. Diese ist sehr le- sitiv weiterentwickelt wurde. Seine Wiederwahl 2016 bendig in regelmäßigem Austausch von Informationen erfolgte ohne Gegenkandidatur. Es ist davon auszuge- und jährlichen gemeinsamen Sitzungen der Pfarrge- hen, dass er auch weiterhin schwierige Themen wie in meinderäte mit dem Presbyterium und wird von bei- der Vergangenheit die Verwaltungsstrukturreform (mit den Seiten geschätzt. „Man kennt sich, man hilft sich“, Einrichtung eines gemeinsamen Amtes für Gemeinden mal ganz anders. und Superintendentur 2017 mit neuem Gebäude in Das erste ökumenische Gemeindefest fand dann 2000 Brühl), die Umsetzung des NKF (Neues Kirchliches Fi- statt, und im Reformationsjahr 2017 setzte er sich am nanzwesen) und die Pfarrstellen- und Personalplanung Reformationstag für die erste gemeinsame ökumeni- angehen und mitgestalten wird. sche abendliche Prozession zu allen Kirchen ein. Der Weg zur Stärkung der Jugendarbeit im Kirchen- kreis wurde durch ihn mit der erstmaligen Einstellung Berufliches: Da haben wir aber Glück gehabt eines Jugendreferenten im Kirchenkreis Köln-Süd 2011 Bei seiner Bewerbungsvorstellung hatte Dr. Seiger auf das Niveau der anderen Kirchenkreise gebracht. auf Nachfrage betont, dass er sich die Tätigkeit als Zum Stadtsuperintendenten wählten ihn die vier Köl- Gemeindepfarrer hier „für etwa 10 Jahre mindestens“ ner Kirchenkreise am 6.7.2019, und so ist unser Pfarrer vorstellt, aber es könne sein, dass er dann auch einmal Dr. Seiger nun auch das Pendant zum Stadtdechanten, etwas anderes machen wolle. Erfreulicherweise machte in der breiten Wahrnehmung aber zum Kölner Erzbi- ihm die Tätigkeit hier aber wohl so viel Freude, dass er schof. Er nimmt zu aktuellen Fragen Stellung und muss viel länger als Gemeindepfarrer blieb. Es war ja auch viel gelegentlich damit leben, dass der Erzbischof etwas zu tun, und an Extras hat es auch nicht gemangelt. Für mehr Raum für Bild und Text in der Presse bekommt. das 100-jährige Jubiläum der Gemeinde 2005 verfass- Sancta Colonia eben. te er die Festschrift in Buchform, und für den Evange- Als Superintendent wurde er auch seit 2008 zu 75%, lischen Kirchentag in Köln 2007 hat er viel beachtete seit 1.8.2017 zu 100% von seinen Verpflichtungen als Bausteine für unseren Kirchenkreis beigesteuert, u.a. Gemeindepfarrer durch Pfarrer Kielbik entlastet, wo- die Ökumenische Bobby-Car-Rallye, mit der die Teil- bei dieser Prozess für ihn und das Presbyterium neu nehmer auf dem Parcours zwischen evangelischen und war und sich erst entwickeln musste. Es ist erfreulich, katholischen „Fahrspuren“ entscheiden konnten, um dass er weiterhin regelmäßig als Prediger, aber auch ins Ziel zu gelangen. bei sonstigen Veranstaltungen und Gottesdiensten bei uns sehr präsent ist, und auch die Mitwirkung im Öku- menischen Arbeitskreis ist ihm weiterhin ein Anliegen. Weitere Stichworte aus den zurückliegenden 25 Jahren in der Gemeinde: • Organisation des 100-jährigen Gemeindejubilä- ums 2005 mit Erstellung einer Festschrift in Buch- form (s.o.) • Schaffung einer 50%-Stelle für eine Jugendleiterin in unserer Gemeinde 2012 (bis 2018), die dann leider aus finanziellen Gründen später wieder auf- gegeben werden musste. • Konfirmandengruppen unterrichtete er noch als Superintendent bis 2017 und für die Fußballer Pfarrer Seiger bei der Ökumenischen Bobby-Car-Rallye unter den Konfirmanden im Kölner Süden initiier- Der Kirchenkreis Köln-Süd wählte ihn am 7.7.2008 zum te er den Konfi-Cup, den die Bayenthaler erstmalig Superintendenten, wobei er vorher die mögliche Be- 2008 gewannen. werbung mit dem Presbyterium beraten hatte, weil dies auch seine Präsenz in der Gemeinde betreffen würde. Bauliches: Im Kirchenkreis zeigte sich recht bald, dass durch ihn • Veräußerung des Hermine Vorster Hauses an die Stil, Zielgerichtetheit und geschwisterliches Miteinan- ASG wegen zunehmender Kosten und zur Konso- 7
lidierung der Gemeindefinanzen. Er sorgte dabei dafür, dass die Gemeindeanbindung des HVH wei- terhin lebendig ist. • Die Modernisierung des Erdgeschosses im Martin- Luther-Haus nebst moderner Bestuhlung im MLH 1998 • Anbau an KiTa in Marienburg 1998 und Aufsto- ckung für U-3 Betreuung 2010 • 1997 Übergabe des Grundstücks der KiTa Bayen- thal in Erbpacht an die ASG, die dort einen vier- gruppigen Neubau anstelle des dioxinbelasteten vorherigen Baues für die Stadt Köln errichtet hat. • Übernahme der Panoramakrippe von ihrem Er- schaffer Herrn Nick durch die Gemeinde, Schaf- Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger fung einer Präsentationsvitrine dafür und Aufnah- me in den Kölner Krippenweg ihm weiterhin viel Kraft, Ausdauer und Gelassenheit • Informationstafel zum Portal des Martin Luther und freuen uns, ihn weiter im ökumenischen Arbeits- Hauses, für die der Text auf der Presbyterklausur kreis, auf der Kanzel oder als Zuhörer zu sehen. Unser 2005 erstellt wurde. Dank gilt auch seiner Ehefrau Christine Seiger, die ihn • 2008 Neubeschaffung der Friedhofsglocke auf dem und die Gemeinde auf dem gemeinsamen Weg beglei- Südfriedhof durch Spenden aus der Gemeinde mit tet und mitgeholfen hat, dass sein Wirken hier und auf dem Bibelvers: „Wir haben hier keine bleibende höheren Ebenen erfolgreich ist. Wir danken für das in Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ (Hebr der Gemeinde Geleistete und wünschen beiden für die 13,14) kommende Zeit und ihre Herausforderungen allzeit Gottes Segen. Gottesdienste: • Kinderkirche und Kinderfreizeit, Einführung des Klaus von Harleßem Kinderabendmahls, Einrichtung der Früh-Andacht Presbyter 1988 – 2020 „Morgenlob“, Einführung der Jazzgottesdienste, Gründung eines Orgelbauvereins zur Orgelsanie- rung und Erweiterung ab 2013 20 Jahre „Tee und mehr“ • Institutionalisierung des jährlichen Presbyter-Wo- chenendes als Raum für ausführliche Beratungen Seit zwanzig Jahren gibt es den „Frauentreff“ TEE UND MEHR in Gemeinde: unserer Gemeinde. • Viele Jahre Bildung von einem Gemeinde-Team und Nach meiner erneuten Wahl zur eigene Teilnahme am Brückenlauf in Köln Presbyterin im Jahr 2000 wurde • Erstellung und kontinuierliche Weiterentwicklung immer mal wieder der Wunsch an der Gemeindekonzeption ab 1998 mich herangetragen, dass es doch schön wäre, einen Kreis von Frau- Worte zum 25-jährigen Jubiläum sind ein kurzes Inne- en mittleren Alters zu gründen. Elke Mannel halten im Lauf der weiteren beruflichen Tätigkeit des Der Begriff „Sandwich-Gruppe“ Jubilaren. Ganz intensiv hat die Gemeinde sich durch hat dieses Anliegen auf den Punkt getroffen. Es gab zu das Wirken des Gemeindepfarrers Dr. Seiger weiterent- der Zeit die Krabbelgruppen, Jugendgruppen und den wickelt, mit ihm gemeinsam Bewährtes bewahrt und Kontaktclub. Gerne habe ich diesem Wunsch entspro- ist mit ihm Neues und Notwendiges ergebnisoffen an- chen. Mit Frau Brehm, unserer Pfarrsekretärin, bin ich gegangen. Dafür, dass er auch als Superintendent hier daraufhin die einzelnen Namenslisten mit den in Frage noch sehr präsent ist, gebührt ihm zu seinem 25-jähri- kommenden Personen durchgegangen. Diese wurden gen Jubiläum als Gemeindepfarrer der besondere Dank dann angeschrieben. Die Resonanz war ausgesprochen der Gemeinde. Für seinen weiteren Weg wünschen wir erfreulich. Unser erstes Treffen zum Kennenlernen fand 8
im August 2001 im Martin-Luther-Haus statt. Bewusst an einem Samstagnachmittag, so konnten auch berufs- tätige Frauen leichter teilnehmen. Bei Tee und Kaffee kamen wir sehr schnell in ein lebhaftes Gespräch. Es wurde auch an diesem Nachmittag der Name TEE UND MEHR ... für unsere Gruppe gefunden und einstimmig der Wunsch geäußert, sich nun jeden zweiten Samstag im Monat ab 16.00 Uhr im Martin-Luther-Haus zu tref- fen. Wir haben bis zum heutigen Tag Freude daran, uns miteinander zu unterhalten, uns etwas von der Seele zu reden oder über Kultur, Politik, Familie u.v.m. zu disku- tieren. Die Themen ergeben sich spontan. Es gibt kein Programm, niemand hat das Sagen, keine muss sich an- oder abmelden. Jede Teilnehmerin kommt so, wie sie Zeit und Lust hat. TEE UND MEHR bedeutet aber auch mehr als Tee trinken und Klönen. Aus unseren TEE UND MEHR in Bethel Gesprächen entstehen oft Ideen für gemeinsame Un- ternehmungen. Sei es ein toller Abend im Kirchenka- Verbundenheit faire Gespräche und Diskussionen und barett „Klüngelbeutel“, bei der Prot’s Karnevalssitzung, zum Abschluss eine Messfeier. Das gemütliche Beisam- der Mädchensitzung im Sartory-Saal sowie Museums- mensein am Abend war für uns hierbei ebenfalls sehr und Kinobesuche, Schiffstouren, Stadtbesichtigungen, wichtig. z. B. eine Fahrt nach Trier mit der Deutschen Bahn. Zu erwähnen sei auch der Weltgebetstag der Frauen und Gerne erinnern wir uns an die Einkehr in dem Evangeli- der Frauentag in Michaelshoven. Einmal im Jahr gehört schen Kloster Wennigsten bei Celle. Dieses Kloster wird ein Einkehrwochenende zu unserem festen Programm. von evangelischen Stiftsdamen (eine geistliche Frau- Wir waren bereits im Haus der Stille, im Haus Wiesen- engemeinschaft) betreut. Die Begegnungen und die grund, in Bethel, in den Bodelschwingh’schen Anstal- großartige Gastfreundschaft sind einfach unvergesslich ten. Dieser Besuch war für uns alle ein besonderes tief- geblieben. Am folgenden Sonntag haben wir auch hier greifendes Erlebnis mit einer sehr guten Referentin, die mit einem Gottesdienst einen für uns stärkenden Ab- uns Bethel sehr beeindruckend nahe bringen konnte. schluss gefunden. Bei strahlendem Sonnenschein stand dann noch eine Besichtigung der Stadt Celle auf dem Programm. Ein Erlebnis ganz anderer Art, mit einer sehr mühsa- men Vorbereitung, war der Besuch in dem Astronau- tenzentrum EUROPEAN SPACE AGENCY – ESA in Köln- Porz. Die Sicherheitsbestimmungen waren sehr streng und es hat mehrere Wochen gedauert, bis wir eine Zu- sage zu einer Führung bekommen haben. Es war inte- ressant, in die Astronautenwelt (Forschung) ein wenig eintauchen zu können. Der absolute Höhepunkt war dann, dass wir eine echte Raumkapsel von innen bege- hen und ausführlich besichtigen konnten. Es gäbe noch TEE UND MEHR in der Abtei Kornelimünster viel mehr über gemeinsame Erlebnisse unserer Gruppe zu berichten. Die Wochenenden im Kloster Himmerod, Kloster Stein- feld (Eifel), bei den Salvatorianerinnen in Horrem oder Jedoch möchte ich mich nun, im Namen von uns allen, in der Benediktiner-Abtei Kornelimünster, um nur eini- auf diesem Wege recht herzlich dafür bedanken, dass ge zu nennen, haben uns sehr gefallen. Wir hatten stets unsere Gemeinde uns stets unterstützt hat, wenn wir in geistlicher Begleitung und in guter ökumenischer den Gemeindebus benötigten als Ergänzung zu den 9
Fahrgemeinschaften, die wir für unsere Unternehmun- gen bilden mußten. Ohne den Gemeindebus wäre vie- les aufwendiger zu organisieren gewesen. Zudem sind wir dankbar, in unserer Gemeinde Köln-Bayenthal eine kirchliche Heimat zu haben. Wir laden alle interessierten Frauen jeder Konfession herzlich ein, bei uns mitzuklönen, mitzuplanen und mitzumachen. Einfach kommen, wir freuen uns auf neue Gesichter. In Corona-Zeiten ist es schwer Gemeinschaft zu halten. Trotzdem gelingt es immer wieder auf unterschiedli- che Weise in Kontakt zu kommen, einander zu helfen und sich nicht aus den Augen zu verlieren. GOTT SEI DANK! Bei gutem Wetter im Frühling und Sommer werden wir uns, wie bereits im letzten Jahr, jeweils an einem Sams- tag im Kirchpark treffen. Hierzu werde ich rechtzeitig einladen. Corona wird uns bestimmt noch länger in Atem halten. Elke Mannel Bleibet hier und wachet mit mir – eine Konfirmandenandacht zur Passion Der gestaltete Altarraum der Reformationskirche Wie es zu dieser Andacht gekommen ist Jede Vikarin, jeder Vikar plant während der Zeit in feiert in kleinen Gemeinschaften mit jeweils einigen der Gemeinde ein Gemeindeprojekt, z. B. eine Veran- Konfirmandinnen und Konfirmanden, ihren Angehö- staltung, die es so bisher vor Ort noch nicht gegeben rigen und interessierter Gemeinde. – Meine persönli- hat. Mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden 2021 che Herausforderung: In jeder Andacht konnte nur ein hätte ich gern in der Passionszeit eine „liturgische kleiner Teil der Konfirmandengruppe anwesend sein – Nacht“ für die Gemeinde gestaltet, anschließend mit und dennoch sollten sie alle in jeder Andacht „präsent“ den Jugendlichen in der Kirche übernachtet und das sein, bot diese Andacht doch die Chance eines Gemein- Erlebte mit einem Frühstück ausklingen lassen. Wir schaftsprojekts der ganzen Gruppe über Corona-Gren- hätten den Kirchraum mit unserem Leben und Erleben zen hinweg, das auch alle Besucher in gleicher Weise gefüllt, optisch, akustisch und gestalterisch. – Leider ist erleben sollten. Ich bin dankbar, dass das am Ende ge- es anders gekommen. Coronabedingt durften wir den lungen ist. Konfirmandenunterricht nicht mehr in Präsenz ab- Da auch Vorbereitung und Feier des üblichen Vorstel- halten, eine Übernachtung ist in weite Ferne gerückt, lungsgottesdienstes der Konfirmandengruppe corona- eine gemeinsame Vorbereitung als Gruppe in der Kir- bedingt nicht möglich waren, ist die Passionsandacht che war nicht möglich. Und dass alle Konfis zusammen an diese Stelle getreten. Ein herzlicher Dank an Euch mit Angehörigen und Gemeinde Gottesdienst feiern Konfirmandinnen und Konfirmanden und an das Team oder Menschen sich über Stunden in größerer Zahl in für alles Mitdenken, Ideen, Kreativität und Umsetzung, einer Kirche aufhalten, ließen die Auflagen für Gottes- an alle Menschen, die mit uns gemeinsam gefeiert ha- dienste nicht zu. Also wurde aus der Ursprungsplanung ben, und an das Presbyterium für die notwendigen Be- eine Passionsandacht auf andere Weise – überwiegend schlüsse. online und digital in Gruppen vorbereitet, vor Ort ge- Leonie Stein 10
Konfirmandenprojekt des Bibeltextes als kleinen Film vorbereitet: Sie haben des Jahrgangs 2021 ein Drehbuch geschrieben, gezeichnet, gefilmt und so ihre Gedanken sichtbar gemacht. Die Gebete-Gruppe Aus dem Vorstellungsgottesdienst der Konfirmanden, hat sich einzeln mit Frau Stein in der Kirche getroffen, wie er bisher gefeiert wurde, wurde in diesem Jahr ein um ihre Gebete aufzunehmen und so für alle Menschen Konfirmandenprojekt – und nicht nur das: Es wurde hörbar zu machen. Und die Wünsche und Gedanken der eine großartige Passionsandacht! Segensgruppe wurden auf Postkarten gedruckt, so dass Nicht nur, dass die Konfirmandinnen und Konfirmanden sie für die Andachtsbesucher greifbar werden konnten. des diesjährigen Jahrgangs durch die Pandemie um fast Wir, das kleine Team, haben die vielen Bausteine nur alles gebracht wurden, was Spaß machen sollte; auch noch als Ganzes zusammenfügen und in einen flüssigen ein Abschlussprojekt wäre für sie nicht durchführbar Ablauf bringen müssen. So kam als erstes die Idee auf, gewesen. Aber wie ist es im Leben immer: Manchmal die Kirche selbst anders als sonst erscheinen zu lassen. öffnet sich dann eine Tür, und diese ist noch besser. So Mit verschiedenen Lichteffekten, Scheinwerfern und auch in diesem Fall. Denn hier trafen die Pläne von Vi- vielen Kerzen im Altarraum wurde sie in anderes war- karin Stein mit dem Verzicht der Konfirmanden zusam- mes Licht getaucht. Durch eine „Lichtimpression zur men. Als Gemeindeprojekt hatte sie eine „liturgische Passionszeit“ von Herrn Hocke, die auf einer Leinwand Nacht“ mit den Konfirmanden gestalten wollen. Eine zwischen Dornenkronenkapelle und Kirchraum über Nacht, um die Kirche in anderem Licht und mit Statio- Beamer in Endlosschleife ausgestrahlt wurde, wirkte nen zu erleben. Eine gemeinsame Übernachtung in der die Kirche viel wärmer als sonst, und die Kapelle als Ort Kirche und das Frühstück am nächsten Morgen sollten des Segens wurde zu einer eigenen Einheit. Und neben gegen Ende der Konfirmandenzeit ein Stück weit auch dem Raum war auch die Musik von Bedeutung. Keine Entschädigung sein. Ja, das war der Plan! Orgelmusik, sondern Saxophon-Improvisation, gespielt Aber die Pandemie wollte es anders. Wie so oft in der von Kantor Dobernecker, und teils voreingespielte Cho- letzten Zeit blieb es bei einem Plan, denn schnell stand ral- und E-Musik. fest, dass er so nicht durchgeführt werden darf. Ein Die Filme der Konfis wurden über Beamer auf Leinwän- kleines Team rund um Frau Stein beschloss dann, mit de rechts und links des Altarraums übertragen und von den „Konfis“ umzuplanen. Das Thema stand ohnehin dem Choral „Bleibet hier und wachet mit mir“ gerahmt. schon fest: Und auch zu den Gebeten hatte unser kleines Team eine gute Idee, waren diese doch von den Konfis eingespro- Bleibet hier und wachet mit mir. chen und konnten eingespielt werden, eindrücklich mit elektronischen Klängen unterlegt. Jeder Besucher, Im Unterricht wurde den Konfis das Thema ausgehend der wollte, konnte ein eigenes Gebet auf einem vorher vom Gebet Jesu im Garten Gethsemane (Mt 26,36-45) ausgehändigten Blatt niederschreiben, dies nach vorn nahegebracht, und sie hatten sehr schnell konkrete Vor- in eine Feuerschale bringen, und das Team würde im stellungen davon, wie sie es umsetzen wollten. Es wur- Anschluss auf dem Kirchplatz die zusammengekomme- den vier Gruppen gebildet. Zwei Gruppen schrieben je- nen Gebete verbrennen. Wer lieber eine kleine Kerze weils eine StoryApp, eine Gruppe überlegte ausgehend entzünden wollte, konnte auch dies im Altarraum ger- vom Bibeltext, zu welchen Gelegenheiten und aus wel- ne tun. Die Segenswünsche der Konfirmandinnen und chen Gefühlen heraus Menschen beten, vielleicht auch Konfirmanden auf Postkarten wurden an einer Schnur sie selbst. Die Jugendlichen schrieben eigene Gebete mit kleinen Wäscheklammern im Bereich der Dornen- nieder zu Schlagworten wie Angst, Hoffnung, Verzweif- krone aufgehängt. Wer wollte, durfte sich beim Verlas- lung oder Mut. Die vierte Gruppe überlegte, was sie den sen der Kirche eine Karte mit dem Spruch mitnehmen, Besuchern an Wünschen mit auf den Weg geben könn- von der er am meisten angesprochen oder berührt war. te, und nahmen den Schluss eines jeden Gottesdienstes Dieses Gerüst wurde dann durch die liturgischen „Bau- auf – nämlich den Segen. Selber überlegten sie sich Se- steine“ einer Andacht erweitert, und so entstand das genssprüche, die sie aufschrieben. „Konfiprojekt“ und gleichzeitig ihre Vorstellung. Wie nun Beiträge erschaffen, die in jeder Andacht er- Ja wahrlich, es war ein Vorstellungsgottesdienst, denn lebt werden können, auch ohne dass der entsprechen- so viel Persönliches, wie die Konfirmandinnen und de Konfirmand, die entsprechende Konfirmandin dabei Konfirmanden von sich preisgegeben haben, habe ich ist? Die beiden StoryApp-Gruppen haben ihre Version in dieser Art noch nicht erlebt. Und ich habe schon 11
Die Kollekten der kommenden Wochen in der Ev. Kirchengemeinde Köln-Bayenthal: Gottesdienst Klingelbeutelkollekte Ausgangskollekte 06.06.21 Ev. Kindergarten Bayenthal- Kirchliche Arbeit und Verbände der Marienburg Jugendarbeit im Rheinland 13.06.21 Ev. Kindergarten Bayenthal- Diakonische Aufgaben EKD Marienburg 20.06.21 Ev. Kindergarten Bayenthal- Partnerschaftsprojekte des Marienburg Kirchenkreises Köln-Süd in Indonesien 27.06.21 Ev. Kindergarten Bayenthal- Kirchenmusik Marienburg unserer Kirchengemeinde 04.07.21 Müttergenesungswerk Unterricht für alle (Vereinte Evangelische Mission) 11.07.21 Müttergenesungswerk Gesamtkirchliche Aufgaben EKD 18.07.21 JUH Hospizarbeit Frauen kämpfen gegen Aids (Vereinte Evangelische Mission) 25.07.21 JUH Hospizarbeit Hilfen zur Erhaltung von Kirchengebäude 01.08.21 JUH Hospizarbeit Ausbildung statt Arbeitslosigkeit (Vereinte Evangelische Mission) 08.08.21 JUH Hospizarbeit Dialog und Friedensarbeit Israel, Palästina und Deutschland 15.08.21 Mittagstisch für Kinder Psychosoziales Zentrum Düsseldorf in Chorweiler 22.08.21 Mittagstisch für Kinder Integrations- und Flüchtlingsarbeit in Chorweiler im Rheinland 29.08.21 Mittagstisch für Kinder Indien: Wie Gottes Wort blinden in Chorweiler Menschen Halt gibt (Evangelisches Bibelwerk im Rheinland) Wenn Ihnen ein Projekt oder mehrere Zwecke besonders am Herzen liegen, überweisen Sie bitte unter Angabe des fettgedruckten Kollektenzwecks an das Spendenkonto der Gemeinde: Ev. Kirchengemeinde Köln-Bayenthal, IBAN DE 10 3705 0198 0007 5922 31 Ihre Kollekte ist als „Spende“ per Überweisungsbeleg steuerlich absetzbar. Vielen Dank. Alexandra Wisotzki Finanzkirchmeisterin 12
einige Vorstellungsgottesdienste besucht! Es war nicht Ich bin mit meinen Eltern und mit meinen Patentanten der durch Bausteine vorgegebene Predigtgottesdienst, zur Andacht gegangen und es hat allen sehr gefallen. Ich sondern eine Andacht, die Raum ließ, Persönliches fand die Andacht sehr schön und ich bin froh, dass sie einzubringen. Nach seinem Talent zu arbeiten und stattfinden konnte, auch wenn es ein paar Einschrän- eigene Ideen zu entwickeln, das haben diese jungen kungen gab. Leute großartig umgesetzt. Insgesamt vier Mal wurde das Projekt für die Eltern und Angehörigen der Kon- Elaine Draper, Konfirmandin firmandengruppe und interessierte Gemeindeglieder und einmal für alle Gemeindemitglieder als Passions- Ich war in der dritten Gruppe und wir haben uns mit andacht angeboten, und alle Andachten waren sehr gut Segen befasst. Wir haben uns gemeinsam überlegt, was besucht. Es gab sehr viele positive Rückmeldungen, die Segen ist, und dann hat jeder von uns einen eigenen Se- es nun gilt, an die Konfirmandinnen und Konfirmanden gen verfasst, in dem wir aufgeschrieben haben, was wir weiterzugeben – denn sie haben gestaltet, mit Hilfe von den Personen, die unseren Gottesdienst besuchen, mit Frau Stein, die es prima verstand, alles hineinzubrin- auf den Weg geben wollen. Der Raum wurde mit ver- gen, was zur einer Andacht dazugehört, und es auf sehr schieden Lichtern ausgeleuchtet und im Altarbereich einfühlsame Weise vorzutragen. Mir bleibt nur Danke standen sehr viele Kerzen. Ich fand es gut, dass man zu sagen, dass ich dabei sein durfte. sich am Ende den Segensspruch aussuchen konnte, der einem am besten gefallen hat. Meine Familie fand die Elke Sikora Andacht sehr kreativ und gut gelungen, besonders da- für, dass alles online geplant wurde. Das war eine besondere Andacht, die mich wirklich sehr beeindruckt hat! Den Konfirmanden und deren Julian Crome, Konfirmand Angehörigen – aber auch der Gemeinde – trotz der Pan- demie eine dem Stellenwert der Konfirmation angemes- sene Andacht zu bieten, war kein einfaches Unterfan- Förderkreis zur Erhaltung der gen. Dies ist mit Bravour gelungen. Die ganz besondere Stimmung, die durch eine Art von Multimedia-Andacht Gemeindebauten gegründet erzeugt wurde, gepaart mit der sehr persönlichen Ein- Das Presbyterium hat in seiner Aprilsitzung einen För- bindung jedes einzelnen Konfirmanden wird uns lange derkreis mit dem Ziel gegründet, die Fördermaßnah- in Erinnerung bleiben. Ein sehr einfühlsames und be- men für die Sanierung baufälliger Gebäudeteile zu bün- rührendes Format für diese spezielle Zeit und ein tolles deln. Wie in den vergangenen Ausgaben der kontakte Konzept, welches auch nach der Pandemie weiterge- berichtet, wird für die notwendige Komplettsanierung führt werden sollte. So geht moderne Kirche. des Kirchendachs über eine halbe Million Euro aufzu- bringen sein. Die Verschiebung der Sanierungsmaß- Dirk Sprakel, Konfirmandenvater nahme in das kommende Jahr ermöglicht eine breiter gefächerte Fördermittelbeantragung und Spendenak- Ich war in der ersten Gruppe (StoryApps). Wir haben quisition. Der Förderkreis ermöglicht es nun, sämtliche einen der Filme aus der Andacht gedreht. Ich fand die Begegnungsstätten der Gemeinde in den Blick zu neh- Andacht schön gestaltet und sehr interessant. Außer- men und das Interesse für Sanierungsmaßnahmen zu dem war das mit dem farbigen Licht in den Ecken eine wecken, Interessierte zu informieren und mit Aufrufen gute Idee. Die Musik war sehr schön und die Beiträ- und Aktionen Spenden zu gewinnen – auch über die ge haben mir auch gut gefallen. Es war anders als die Gemeindegrenzen hinaus. Mitglieder im Förderkreis meisten Gottesdienste. können alle Menschen sein, die sich der Gemeinde und ihren Gebäuden verbunden fühlen. Dem Vorstand wer- Max Ballering, Konfirmand den Gemeindeglieder und Vertreter des Presbyteriums angehören, um eine enge Verzahnung mit der Gemein- Ich war in der Gebete-Gruppe und fand die Andacht deleitung zu gewährleisten. Nähere Informationen fol- sehr entspannend. Mir hat es besonders gut gefallen, gen in Kürze. dass – auch wenn man nicht bei allen Andachten dabei war – man trotzdem in allen Andachten vertreten war. Alexandra Wisotzki, Finanzkirchmeisterin 13
Veränderungen im Mit Karen Pleines-Sbrzesny verlässt ein weiteres lang- Öffentlichkeitsausschuss jähriges Mitglied den Öffentlichkeitsausschuss. Sie zog 2005 in die Marienburg und besucht seitdem regelmä- ßig den Gottesdienst. Über ihren 2006 geborenen Sohn wurde die Bindung an die Gemeinde noch enger, als er in den Gemeindekindergarten kam und sie selber ab 2009 Kindertreff, Kinderkirche und Familienkirche mitgestaltet hat. Kirchliches Engagement kennt Karen Pleines-Sbrzesny aus ihrer Heimatgemeinde am Nie- derrhein und sie führt es in unserer Gemeinde selbst- verständlich fort. Parallel zu ihrem Einsatz im Bereich der Kindergottesdienste wurde sie Mitglied im Öffent- lichkeitsausschuss. Es ist vor allem ihr genauer und kri- tischer Blick, der zu der Qualitätsverbesserung der Tex- te beiträgt. Neben der redaktionellen Tätigkeit gefielen ihr bei den Treffen des Öffentlichkeitsausschusses vor allem die gemeinsamen Überlegungen zu der inhaltli- Judith Seuser chen Ausrichtung und zu den Themenschwerpunkten der Gemeindezeitung. Nach ihrem Umzug nach Sürth Den aufmerksamen Lesern und Leserinnen der kontak- 2014 ließ sie sich umgemeinden. Sie blieb weiter aktiv te ist sicher aufgefallen, dass in der Ausgabe 1/2021 bei der Redaktion der kontakte, zog sich aber aus der Nina Henning als verantwortlich für Layout und Anzei- Kinder- und Jugendarbeit zurück und gab wiederum genkoordination steht. Das markiert eine Veränderung. dem Chor mehr Raum. Die Kirchenmusik ist für sie ein Bis dahin war Judith Seuser für die Produktion unserer weiterer wichtiger Anknüpfungspunkt, mit dem sich Gemeindezeitung zuständig. Als sie 2011 mit ihrer Tä- ihr Gefühl verstärkt, in der Gemeinde zu Hause zu sein. tigkeit für unsere Gemeinde begann, passte es gut zu Chor und Gottesdienste werden auf jeden Fall bleiben, ihren Planungen für die Elternzeit und zu ihrem Wohn- auch wenn sie jetzt den Öffentlichkeitsausschuss ver- ort in Bayenthal. Sie konnte ihre Erfahrungen aus der lässt, um, wie sie sagt, unter anderem Platz zu machen Grafikabteilung einer Werbeagentur gut einsetzen, da für neue Ehrenamtliche. die Umstellung auf die Adobe-Programme anstand. Mit diesen gängigen Publishingprogrammen sollte die Zu- Wir danken Karen Pleines-Sbrzesny und Judith Seuser sammenarbeit mit Grafikern und Druckerei vereinfacht sehr herzlich für ihren Einsatz und ihr Engagement bei und erleichtert werden. Zunächst bedeutete es einen den kontakten. Mehraufwand, da Satzspiegel und grafische Elemente Ele von Glasenapp neu entwickelt und damit eine neue Vorlage erstellt werden musste. In dem Zusammenhang gab es weitere optische Veränderungen der kontakte: das Layout be- kam eine klarere Linie und eine Wort-Bild-Marke wur- de eingeführt. Judith Seuser blieb der Gemeinde auch nach ihrer Elternzeit treu. Selbst als sie aus Bayenthal wegzog und beruflich wieder in Vollzeit tätig war, be- arbeitete sie weiter die Produktion der kontakte. Sie empfand vor allem die Gespräche bei den Redaktions- sitzungen mit ihrer Themenvielfalt als große Bereiche- rung, gerade auch die ökumenischen Themen gaben ihr Impulse. Allerdings sind inzwischen ihre berufli- che und familiäre Einbindung weiter gewachsen und in 2020 kam noch das Homeschooling dazu, sodass sie sich schweren Herzens dazu entschlossen hat, die Pro- duktion der kontakte zu beenden. Karen Pleines-Sbrzesny 14
TERMINE Die hier genannten Termine geben den Stand zum Redaktionsschluss am 19.3. wieder. Ob die Angebote tatsächlich statt- finden können, erfahren Sie auf der Homepage kirche-bayenthal.de oder bei den Leitern der jeweiligen Gruppen. Veranstaltungsort ist das Martin-Luther-Haus, abweichende Orte werden aufgeführt. Alle Termine oder aktuelle Terminänderungen finden Sie unter kirche-bayenthal.de. Tag Uhrzeit Veranstaltung Kontakt Telefon Dienstag 15.30- Konfirmanden-Unterricht, André Kielbik 934 56 76 16.30 Gruppe I 16.45 - Konfirmanden-Unterricht, André Kielbik 934 56 76 17.45 Gruppe II Termine Mitarbeiterkreis Kinderkirche André Kielbik 934 56 76 erfragen JUNGE GEMEINDE Mittwoch 16.45 - Jungengruppe „20 Freunde“ Simon Becker 0176/209 72 890 18.15 acht bis 12 Jahre Anna Schmitz 0157/54 65 00 41 Donnerstag 15.45 - Ev. Kinderchor Bayenthal für Mädchen Samuel 0177/465 18 15 16.45 sieben bis 12 Jahre Dobernecker 17.00- Ev. Kinderchor Bayenthal für Jungen Samuel 0177/465 18 15 18.00 sieben bis 12 Jahre Dobernecker 16.45 - Mädchenzone Anna Schmitz 0157/54 65 00 41 18.15 acht bis 12 Jahre 19.00 - Jugendcafé, Anna Schmitz 0157/54 65 00 41 22.00 ab 16 Jahre Sonntag 10.30 Kinderkirche am Sonntag parallel zum André Kielbik 934 56 76 Gottesdienst, bis acht Jahre: 27.6., 18.7., 29.8. Mittwoch 15.00 Kontaktclub (2. u. 4. Mi. im Monat): Magdalene 38 31 03 23.6. Brandhorst Donnerstag 10.00 Literaturkreis: 10.6., 8.7., 12.8. Karin Ehle 38 09 22 20.00 Bibelgesprächskreis: André Kielbik 934 56 76 17.6. GEMEINDE Freitag 11.00 Geburtstags‐Besuchsdienst André Kielbik 934 56 76 (i.d.R. letzter Freitag im Monat) Samstag 10.00 Wandergruppe: Jutta Gawrisch 41 68 28 24.7. 10.00 - Vokalensemble: Samuel 0177/465 18 15 13.00 Termine bei S. Dobernecker erfragen Dobernecker 15.00 Samstagskreis, zweiwöchentlich, Elisabeth & Kurt 348 18 04 Hermine‐Vorster‐Haus Cormann 16.00 Frauentreff „Tee und mehr“, Elke Mannel 37 31 31 zweiter Samstag im Monat 15
Facebook-Seite der Gemeinde Nie das Lachen verlieren Seit März ist unsere Gemeinde auch auf Facebook ver- Elke Schaub begleitet ehrenamtlich Menschen auf treten: Unter www.facebook.com/kirchebayenthal fin- ihrem Weg in den Tod det man ab sofort aktuelle Infos, Termine, Videos, Ver- Bewunderung, Er- anstaltungshinweise sowie interessante Beiträge zum staunen, aber auch kirchlichen Leben hier in unserer Gemeinde, aber auch Entsetzen – wenn darüber hinaus. Elke Schaub von Hier der QR-Code, mit dem man direkt auf ihrem Ehrenamt unsere Facebook-Seite gelangt. Die dor- erzählt, reagieren tigen Beiträge können auch gelesen wer- die meisten mit den, wenn man kein eigenes Facebook- einem Kopfschüt- Konto besitzt. teln. „Das könn- te ich nicht”, hört Tobias Kauer sie oft. „Musst du auch nicht. Dafür kannst Du andere Dinge”, entgegnet KONTAKTCLUB Schaub dann. Die 53-Jährige arbei- Der Kontaktclub trifft sich am zweiten und vierten Elke Schaub bei einer ihrer Afrika-Reisen. tet ehrenamtlich Mittwoch im Monat um 15 Uhr im Martin-Luther- Sie ist begeisterter Afrika-Fan und tankt bei für den ambulan- ihren Reisen Kraft für ihr Engagement Haus. Wer nicht gut zu Fuß ist, kann sich abholen las- ten Hospizdienst sen. Bitte geben Sie in diesem Fall bis zum Dienstagvor- der Johanniter. Im Rahmen ihrer Tätigkeit begleitet sie mittag vor dem Termin im Pfarrbüro Bescheid. schwerstkranke Menschen in ihrer letzten Lebenspha- se in den Tod. Viele Sterbende wollen ihr Lebensende Bitte beachten Sie die folgenden Änderungen in Coro- in der gewohnten häuslichen Umgebung, zusammen na-Zeiten: mit ihrer Familie erleben. Die ehrenamtlichen Sterbe- 9.6.2021 - entfällt wegen Corona-Schutzvorschriften begleiter helfen im Alltag, unterstützen psychosozial 23.6.2021 - Grillnachmittag im Kirchenpark und stehen auch den Angehörigen zur Seite. (siehe unten) Schaub absolvierte vor etwa zwei Jahren zusammen 8.9.2021 - Erstes Treffen nach der Sommerpause. mit fünf anderen Frauen die Ausbildung zur ehrenamt- lichen Sterbebegleiterin. „Es war eine großartige Zeit. Liebe Seniorinnen und Senioren Ich habe so viel Input bekommen und tausche mich unserer Kirchengemeinde, noch heute mit den anderen aus“, erzählt sie. Der Grup- in der Hoffnung, dass Sie bald alle geimpft sind, möch- penleiter sei leider inzwischen verstorben, aber sie ten wir Sie als Trostpflaster für den schon wieder aus- habe sehr viel von ihm gelernt. Obwohl sie in Zollstock fallenden Jahresausflug zu einem gemütlichen Grill- lebt, besuchte Schaub die Fortbildung im St. Marien nachmittag in unseren Kirchenpark einladen. Hospital in Nippes. Denn sie wollte nicht länger auf ei- Der Termin ist der eigentliche Ausflugstermin: nen Platz für die Ausbildung warten: „Ich musste mei- 23. Juni 2021 – 15.00 Uhr. ner inneren Stimme folgen. Ich hatte diesen Drang, im Hospizdienst zu arbeiten”, erklärt sie ihre Motivation. Wenn Sie Lust haben, melden Sie sich bitte telefonisch Woher kommt dieser Wunsch? Die meisten Menschen bei Frau Brandhorst – Tel. 383103 – an. Wir freuen uns scheuen das Thema Tod. Die Gesellschaft tabuisiert über Ihr Kommen. das Sterben. Familien versäumen es, rechtzeitig über Nach der Sommerpause werden wir hoffentlich wieder wichtige Fragen wie Patientenverfügung, Beerdigun- mit unseren zahlreichen Vorträgen beginnen können. gen oder Pflege zu sprechen. Schaub dagegen konnte es Bleiben Sie gesund! kaum erwarten, ihre Tätigkeit mit Todkranken aufzu- nehmen. Vielleicht habe es einen auslösenden Moment Magdalene Brandhorst gegeben, überlegt Schaub. Eigentlich hat sie Groß- 16
handelskauffrau gelernt, doch der Einsatz im sozialen ihre Kraftquelle für schwere Einsätze. Wie bei dem Bereich zieht sich durch ihr Leben: Schülerpraktikum Mann im Pflegeheim, bei dem sie Totenwache hielt. in Michaelshoven, Presbyterin der Reformationskir- „Das war schon optisch kein schöner Einsatz, denn der che Bayenthal, Arbeit im Frauenhaus. Geld verdient Mann war nackt”, sagt Schaub. Der Sterbende konnte sie mit einer halben Stelle als Stuhlassistenz in einer keinerlei Berührung, kein Stückchen Stoff aushalten. Zahnarztpraxis. Mit ihrem Chef wurde sie im Rahmen Schaub akzeptierte die Situation wie sie war, denn dar- dieser Tätigkeit auch einmal zu einem Wachkomapati- um geht es bei ihren Einsätzen: Sich in die Bedürfnisse enten nach Hause bestellt. „Dieser Besuch war wie ein der Sterbenden einzufühlen, deren individuellen Wün- Weckruf für mich”, berichtet Schaub. Sie merkte, dass schen möglichst zu entsprechen. In der Situation sei sie ihr die Tätigkeit mit hilflosen, angsterfüllten Menschen selbst „total runtergekommen” erinnert sich Schaub. liegt. Auch in der Zahnarztpraxis kümmert sie sich mit Eine Herausforderung sei es gewesen, das Schweigen Leidenschaft um Angstpatienten und hat inzwischen im Raum auszuhalten. „Faszinierend” fasst Schaub das regelrechte „Stammkunden”. Zusammensein mit einem Sterbenden zusammen und „Jeder Einsatz hat etwas Besonderes”, betont Schaub. gibt das Bild einer Krankenschwester wieder: Mit dem Zuletzt kümmerte sie sich um eine demente Frau mit Sterbeprozess ist es wie mit einem Boot, das ablegt und einem Lungentumor. Die Frau konnte sich an fast nichts immer weiter wegtreibt. mehr erinnern, aber sie konnte zusammen mit Schaub Das erste Hospiz in Deutschland eröffnete 1986. Inzwi- lachen: „Sie liebte Musik. Dazu hat sie getanzt und den schen gibt es rund 240 stationäre Hospize und mehr als Refrain mitgesungen.” Corona-bedingt durfte Schaub 300 Palliativstationen in Krankenhäusern. Die Warte- die Dame zuletzt nicht mehr besuchen. Inzwischen listen sind lang, viele Menschen müssen auf einen Platz ist sie verstorben. Ihr Mann sieht es als Erlösung. Für warten. Zusätzlich gibt es mehr als 1.500 ambulante Schaub ist es diesmal nicht so einfach: „Ich habe bis- Hospizdienste (Stand November 2018, Wikipedia). Die her noch nie weinen müssen. Aber diesmal litt ich mehr Johanniter verweisen auf ihrer Website darauf, dass die unter dem Todesfall. Denn ich hatte keine Möglichkeit, Hospizbewegung aus der sozialen Not heraus entstan- mich von der Frau zu verabschieden.” Dass sie der den sei. Sie setzt sich für ein Sterben in Würde ein, sei Dame gesagt hatte, sie komme bald wieder, und dieses es in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, statio- Versprechen nicht einlösen konnte, stimmt sie traurig. nären Hospizen oder eben zu Hause. Problematische Situationen in der Hospizarbeit kön- Manchmal steht auch die Unterstützung der Angehöri- nen aber jederzeit mit den Kollegen und Kolleginnen gen bei dem Ehrenamt im Vordergrund. Schaub wurde besprochen werden. Es gibt regelmäßige Supervision, einmal zu einem Einsatz gerufen, bei dem der Mann Fortbildungen und monatliche Treffen. schon tot war. Der geistig behinderte Sohn sollte nicht „Ich mache auch gerne kurze, knackige Einsätze”, be- allein in der Wohnung bleiben und Schaub wurde über- tont Schaub und lacht. Sie ist überhaupt grundsätzlich tragen die Zeit zu überbrücken, bis seine Schwester eine lustige Person. Vielleicht ist diese Fröhlichkeit kam. „Das war eine skurrile Situation. Außer meiner Mutter hatte ich noch nie einen Toten gesehen. Außer- dem war die Wohnung abgewohnt und lieblos einge- richtet”, erzählt Schaub. Das Eis wurde hier durch eine Katze gebrochen, die in das Zimmer kam. „Das war der Schlüssel zum Gespräch mit dem Sohn. Danach hat er mir sein ganzes Leben erzählt und ich konnte ihn spä- ter seiner Schwester übergeben”, erinnert sich Schaub. Schaubs Natürlichkeit und Fröhlichkeit ist oft ein Tür- öffner im Kontakt mit Sterbenden oder ihren Angehö- rigen. Energie tankt sie bei stundenlangen Radfahrten und beim Fotografieren. Daneben ist sie sehr karne- valsbegeistert und wurde letztes Jahr vom Kölner Fest- komitee als eine „gute Seele des Veedels” nominiert, als jemand, der sich ehrenamtlich engagiert und sich in besonderer Weise im Stadtteil verdient macht. Als Elke Schaub mit Frau B. Krönung durfte sie kostenfrei im Rosenmontagszug 17
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