Kontakte WWW.KIRCHE-BAYENTHAL.DE AUSGABE 3 SEPTEMBER BIS NOVEMBER 2020 - EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE KÖLN-BAYENTHAL - Köln-Bayenthal

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WWW.KIRCHE-BAYENTHAL.DE AUSGABE 3 SEPTEMBER BIS NOVEMBER 2020

                   EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE KÖLN-BAYENTHAL
Editorial
                                                                 „Viel hat sich verändert in den letzten Monaten.“ Die-
INHALTSVERZEICHNIS                                               ser Eingangssatz aus dem Editorial der vergangenen
                                                                 kontakte-Ausgabe könnte problemlos auch als Titel
Editorial                                                        über diesem aktuellen Text stehen. Die Corona-Pan-
Leitartikel                                                      demie bestimmt weiterhin in hohem Maße unseren
Auf dem Friedhof                                      Seite 3
                                                                 Alltag und unser Zusammenleben, auch wenn sich die
Gemeindeleben                                                    Infektionszahlen zum Zeitpunkt, als diese Zeilen ver-
Sang- und klanglos? –
Gottesdienste in Corona-Zeiten                        Seite 5    fasst werden, schon seit einigen Wochen unter dem kri-
Bericht aus dem Presbyterium                          Seite 7    tischen Schwellenwert eingependelt haben. Trotzdem
Visitation in Bayenthal                               Seite 8    ist vieles, was uns bis vor wenigen Monaten vertraut
Der alte und der neue
Öffentlichkeitsausschuss                              Seite 8
                                                                 und wichtig war, weiterhin – wenn überhaupt – nur
Glaubensgesprächskreis                               Seite 10    eingeschränkt möglich. Als Christen spüren wir das in
Kontaktclub                                                      erster Linie bei der Feier des Gottesdienstes; Vikarin
Programm Kontaktclub                                 Seite 10    Stein schildert in dieser Ausgabe aber, dass die aktuelle
Ökumene                                                          Situation auch Möglichkeiten bietet, neue, innovative
Ökumenischer Weg am Reformationstag                  Seite 11    Wege bei der Verkündung von Gottes Wort zu gehen,
Begehbarer Adventskalender                           Seite 11    die jeweils spezifisch für einzelne „Zielgruppen“ in der
Musik                                                Seite 11    Gemeinde entwickelt worden sind.
Elternzeit von Kantor Dobernecker                    Seite 12
                                                                 Daneben gibt es aber auch Veränderungen in unserer
Quartalslied                                         Seite 12    Gemeinde, die nichts mit dem Corona-Virus zu tun
Junge Gemeinde                                       Seite 14    haben. So möchte Kantor Dobernecker bis zum kom-
Überregionales                                                   menden Sommer mehr Zeit mit seiner Familie verbrin-
Reformationsfeier 2020                               Seite 16    gen; und wir freuen uns, als seine Vertreterin für diese
Kurz notiert                                         Seite 16    Zeit Frau Annie Bloch in unserer Gemeinde begrüßen
Kirchenbuch                                          Seite 16    zu dürfen. Weitere Veränderungen betreffen, als Fol-
Kollekten und Spenden                                Seite 17    ge der Presbyteriumswahl im Frühjahr, die Besetzung
Termine                                              Seite 18    der dem Presbyterium angeschlossenen Ausschüsse.
Bildnachweise/Impressum/Adressen                     Seite 19    In diesem Zusammenhang hat sich auch das Redakti-
                                                                 onsteam für die kontakte teilweise neu zusammenge-
                                                                 setzt. Maria Koblischke, Christine Seiger und Gabriela
                                                                 Bosen haben das Zepter (bzw. den Bleistift) nun an
                                                                 andere übergeben, und stellvertretend für die gesamte
                                                                 Gemeinde dankt das neue Redaktionsteam allen Dreien
                                                                 für ihr langjähriges Engagement herzlich!
Titelbildnachweis:
Foto: Theodor Josef Hubert Hoffbauer, Der Friedhof St. Inno-     Und schließlich sei an dieser Stelle bereits auf die für
cents in Paris um 1550, Stich, Ende 19. Jh., Scan von Jebulon,   den 20. September geplante Gemeindeversammlung
wikimedia commons                                                hingewiesen. Da diese im Rahmen der diesjährigen
                                                                 Visitation unserer Gemeinde durch Vertreter des Kir-
 Besonderer Hinweis für diese Ausgabe der kontakte
                                                                 chenkreises stattfindet, würden wir uns über rege Teil-
                                                                 nahme Ihrerseits ganz besonders freuen.
 Dieses Heft zeigt den Stand der Dinge zum Redaktions-
 schluss am 26. Juni. Wir hoffen darauf, dass alle ange-
 kündigten Gottesdienste und Veranstaltungen mit den
 entsprechenden Auflagen stattfinden können. Wir halten                                          Für das Redaktionsteam
 Sie auf dem Laufenden! Aktuelle Infos gibt es auf unserer                                                  Tobias Kauer
 Homepage unter kirche-bayenthal.de und im Newsletter.
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 seite der Homepage ist das mit wenigen Klicks sekunden-
 schnell gemacht.
Auf dem Friedhof
Wer regelmäßig auf einen Friedhof geht, dem fiel in der
Corona-Zeit ein stiller, aber merklicher Anstieg der Besu-
cherzahlen auf. Menschen besuchten die Gräber ihrer An-
gehörigen und Freunde, sie gingen dort aber auch spazie-
ren oder verbrachten ihre Mittagspause; der Friedhof als
Rückzugsort in Zeiten des Kontaktverbots. Wer auf einen
Friedhof geht, auch ohne ein bestimmtes Grab zu besu-
chen, der setzt sich unweigerlich mit dem Ort und seinem
Zweck auseinander. Der Tod rückt ins Gesichtsfeld.
Bis ins 15. Jh. waren Gräber ausschließlich auf einem Kirch-
                                                                                           Totentanz von Guyot Marchant, 1486
hof rund um die Kirche in der Stadtmitte angelegt. Wer
zur Kirche oder nur ins Stadtzentrum ging, kam an den                                      Friedhof zu sprechen und lieferte die theologische Be-
Gräbern vorbei. Die bis heute erhaltenen Kirchhöfe, die                                    gründung dafür, dass man Friedhöfe außerhalb der Städte
idyllisch eine Kirche umsäumen, verfälschen den Charak-                                    anlegen kann. Denn in der im Mittelalter vorherrschen-
ter, den sie im Mittelalter trugen. Man fand dort keine                                    den Sorge um das Seelenheil der Verstorbenen hatte man
geordnete Gräberanlage, sondern eher eine von einigen                                      sogenannte Seelgeräte geschaffen wie Fürbitte, Almosen
Obstbäumen bestandene Wiese, auf der die Totengräber                                       und Messfeiern, mit Hilfe derer der Läuterungsprozess im
einfache Gruben mehr oder weniger planlos aushoben                                         Fegefeuer gelindert oder abgekürzt werden sollte. Diese
und Menschen beisetzten. Markierungen oder eine Ge-                                        Seelgeräte waren am wirksamsten, wenn die Toten ihre
staltung gab es nicht. Der mittelalterliche Kirchhof war                                   Ruhe möglichst nahe der Kirche fanden, in der die Messen
auch kein stiller und beschaulicher Ort, denn unmittel-                                    für sie gelesen wurden. Die Reformatoren lehnten den Ge-
bar neben dem Gräberfeld gab es einen abgetrennten                                         danken des Fegefeuers und die Wirkung der Seelgeräte
Bereich, auf dem Händler, Handwerker und Gaukler ihre                                      aber ab und lehrten vielmehr, dass die Verstorbenen bis
Buden aufstellten und wo ein buntes Treiben herrschte.                                     zum Tag der Auferstehung in Gottes Hand ruhten. Statt
Das Gräberfeld und der Handelsplatz zusammen bildeten                                      der Maßnahmen für das Seelenheil der Verstorbenen soll-
den Kirchhof.                                                                              ten die Toten die Lebenden daran erinnern, zu Lebzeiten
Die Auslagerung der Friedhöfe aus dem Zentrum der                                          auf die Gerechtigkeit Gottes zu vertrauen und auf die Er-
Städte an die Peripherie gehörte zu den einschneidenden                                    lösung allein aus Glauben zu hoffen. Zur evangelischen
Wandlungen im Friedhofswesen.1 Der äußere Anlass für                                       Beerdigung gehörte fortan keine Seelenmesse mehr, son-
diesen Schritt war die Pest und die aus ihr resultierende                                  dern ein öffentlicher Verkündigungsgottesdienst, in dem
Sorge um die mangelnde Hygiene. Mit der ersten Geneh-                                      die Auferstehung gepredigt und zugleich das Leben des
migung für die Anlage eines außerstädtischen Friedhofs                                     Verstorbenen gewürdigt wurde.
durch den Papst im Jahr 1480 begann ein langer Prozess,                                    So beförderten hygienische und theologische Gründe am
der zur Abkehr vom innerstädtischen Kirchhof führte. Zu                                    Beginn der Neuzeit die Verlagerung der Friedhöfe vor die
diesen äußeren Gründen kamen bald theologische Argu-                                       Tore der Stadt.
mente hinzu, die eine Auslagerung der Friedhöfe recht-                                     Damit war der Tod aber nicht aus dem Blickfeld geraten.
fertigten. So setzte sich Martin Luther in seiner erbaulich                                Er blieb ein vertrauter Begleiter des Menschen, ein ak-
angelegten Schrift Ob man vor dem Sterben fliehen möge                                     zeptierter Bestandteil des Lebens. Erst seit dem 18. und
von 1527 mit der Frage des rechten Sterbens auseinan-                                      19. Jh. hat sich dies gewandelt, wiederum durch eine tech-
der. In einer Zeit, in der die Pest als eine Strafe Gottes ver-                            nische Entwicklung, nämlich die Einführung der Leichen-
standen wurde, ermahnte er das Volk, in die Kirche zu ge-                                  hallen und der modernen Feuerbestattung. Mit dem Bau
hen, das Wort Gottes zu hören und daraus zu lernen, wie                                    der ersten Leichenhallen unterwarf man den Umgang mit
man leben und sterben sollte: „Dass ein jeder sich selbst                                  dem Leichnam einer bürokratischen Reglementierung.
beizeiten einrichte und zum Sterben bereite ... (und) alle                                 Die als hygienisch bedenklich geltende Hausaufbahrung
acht oder vierzehn Tage einmal, sich mit seinem Nächs-                                     sollte abgelöst werden. Noch stärker aber nahm der
ten versöhne und sein Testament mache, auf dass ..., wenn                                  Bau von Krematorien Einfluss auf die christlich gepräg-
der Herr anklopft ... seine Seele versorgt ... (und) Gott be-                              ten Abläufe einer Bestattung. Wieder waren es zunächst
fohlen (sei) ...“ 2. Im Weiteren kam Luther auch auf den                                   Mediziner und Hygieniker, die die sichere, platzsparen-
1
    Vgl. R. Sörries, Ruhe sanft. Kulturgeschichte des Friedhofs, Kevelaer 20112, S. 102.
2
    Zitiert nach R. Sörries, ebd., S. 103.

                                                                                                                                                   3
waltet“ wird. Diesen Entwicklungen stehen mittlerweile
                                                                                       aber zivilgesellschaftliche Initiativen wie die Hospizbe-
                                                                                       wegung oder die Aids-Bewegung gegenüber, die zu einer
                                                                                       Enttabuisierung des Sterbens beitragen und sich für eine
                                                                                       würdige Behandlung der Sterbenden einsetzen.
                                                                                       Im Jahr 2020 erschüttern die Bilder aus der Lombardei,
                                                                                       wo die Corona-Toten in Militärfahrzeugen zum Krema-
                                                                                       torium gebracht werden mussten. „Als wenn der Tod
                                                                                       beschlossen hätte, sich seinen Platz mitten im Leben zu-
                                                                                       rückzuerobern“, schreibt Silke Bartlick in ihrem Beitrag
                                                                                       über Tod und Trauer in Corona-Zeiten im Internetportal
                                                                                       der Deutschen Welle.4 Auf die Wucht, mit der die Pande-
                                                                                       mie den Tod in weiten Teilen der Bevölkerung wieder ins
                                                                                       Bewusstsein geholt hatte, reagierten manche mit Angst,
                                                                                       Ignoranz oder der Erfindung neuer Verschwörungstheo-
                                                                                       rien. Aber es geschah auch dies: Als in weiten Teilen der
                                                                                       Welt das öffentliche Leben, die Produktion und der Kon-
                                                                                       sum ruhten, suchten viele Menschen in ihrer Fassungslo-
                                                                                       sigkeit die Ruhestätte der Verstorbenen auf.

                                                                                       Die Kirchhofs-Gedanken des Andreas Gryphius
                                                                                       In seinen Kirchhofs-Gedanken aus dem Jahr 1657 unter-
Andreas Gryphius, 1616–1664
                                                                                       nimmt der Dichter Andreas Gryphius eine breit angelegte
de und preisgünstige Bestattungsart forderten, sehr bald                               lyrische Auseinandersetzung mit den Gedanken über das
aber unterstützt von Vertretern des aufgeklärten pro-                                  Sterben. In einer Zeit, als die Pest in seiner Heimatstadt
testantischen Bürgertums. Da einst das Urchristentum                                   Glogau wütete, flüchtete er auf das Landgut des Johann
die Einäscherung der Toten auf einem offenen Holzstoß                                  Christoph von Schönborn, wo er die Vorrede zu einer
als heidnische Sitte ablehnte, wandte sich besonders die                               Sammlung von Gedichten verfasste, zu denen auch das 50
katholische Kirche gegen die Einführung der Krematori-                                 Strophen umfassende Vber den Kirchhoff und Ruhestätte
en. Das Verbot der Feuerbestattung für einen Katholiken                                der Verstorbenen5 gehört.
wurde erst mit dem 2. Vatikanischen Konzil aufgehoben.                                 Gryphius beschreibt darin den Friedhof als einen Ort der
Die Einführung der Beerdigung in Krematorien übte ei-                                  Reflexionen über Tod und Auferstehung. Als „Schule“
nen starken Einfluss auf die bisherige Praxis der Trauer-                              ruft er den Friedhof an, in der der Meditierende in der
feiern aus, sie wurden in ihrer Form reduziert, und die                                Kunst des Sterbens unterrichtet wird. Die erste Erkennt-
Beteiligung der Kirchengemeinde nahm immer weiter ab.                                  nis ist Entsetzen, denn der Weg zum ewigen Leben führt
Heute, etwa einhundert Jahre nach der Einführung der                                   durch Tod, Auferstehung und Gericht. Die Weltweisen er-
Feuerbestattung, ist es das Aufkommen der anonymen                                     schrecken davor und ebenso die, die ihr Vertrauen auf
Beisetzung, die eine weitere Zäsur im Bestattungswesen                                 „Ehr vnd Geld“ gründen, wie auch die Gewaltherrscher.
darstellt.                                                                             Die „wahre Weisheit“ findet der Mensch nicht bei den Phi-
Die Entwicklungen in der Beerdigungspraxis beeinfluss-                                 losophen und deren rationaler Argumentation, sondern
ten zusammen mit den geistesgeschichtlichen Einflüssen                                 allein in der biblisch bezeugten Offenbarung, die wahren
über die Jahrhunderte den Umgang und die Sicht auf den                                 Trost zu spenden vermag.
Tod. Die noch in den 1970er Jahren konstatierte Verdrän-                               „Wer aber ists / der mir erklär / was ich zu lernen mich
gung des Todes in der urbanen Gesellschaft 3 lässt sich                                bemühe?“ – Die „Einsamkeit allein“ auf dem Friedhof
heute so pauschal nicht mehr beobachten. Es ist richtig,                               reicht nicht aus, damit das Lernen gelingt. Auch die vom
dass der Tod durch die Verlagerung ins hohe Lebensalter                                lyrischen Ich mehrfach angesprochenen Toten schweigen.
der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit entzogen worden                                  So wird aus dem Meditierenden ein Betender, der im Ge-
ist. Auch sind die Krankenhäuser zu Orten geworden, in                                 spräch mit Gott, dem „Herrn des Lebens“, Zuflucht nimmt
denen der Tod medizintechnologisch gesteuert und „ver-                                 und zu verstehen beginnt.
3
  Vgl. P. Ariès, Geschichte des Todes, München 1980.
4
  S. Bartlick, Tod und Trauer in Corona-Zeiten, dw.com, 25.3.2020, https://www.dw.com/de/tod-und-trauer-in-corona-zeiten/a-52897504 (Zugriff am 2.7.2020).
5
  A. Gryphius, Gedichte, Ditzingen 2012 [Reclam-Bibliothek], S. 145-161.

4
Eine Zwischenbetrachtung über die unterschiedliche Be-                                     Gedanken über den Friedhof, so führt er einen aber in die
schaffenheit der Särge führt zu dem in der Tradition des                                   lebensbegleitende Beschäftigung mit dem Tod und befreit
Totentanzes vorherrschenden Motiv, dass im Tod alle so-                                    aus der Anstrengung, plötzlich selbst mit dem Tod fertig
zialen Unterschiede aufgehoben sind. Auch wenn die Be-                                     werden zu wollen. Die Atmosphäre der städtischen Fried-
güterten und Adligen in „Gold und Marmor eingesencket“                                     höfe, von denen viele schon als öffentliche Grünanlage
werden, bleibt davon in der Auferstehung nichts mehr                                       und Erholungsstätte angelegt waren, lädt zur Besinnung
übrig.                                                                                     ein. Inmitten des Treibens der Großstadt können sie in
In einer drastischen Schilderung der Totengerippe und                                      dieser Zeit ein Ort der Vergewisserung für den Menschen
der Merkmale der Verwesung kommt er zu dem Schluss,                                        werden, der seine Zeit in Gottes Händen weiß. In seinem
dass der Mensch nach seinem Tode ein Fraß der Maden                                        bereits 1643 veröffentlichten Epigramm Betrachtung der
und Würmer wird. Er kann den Tod ohne Verdrängungs-                                        Zeit8 sagt Gryphius es in wenigen Versen:
mechanismen betrachten, weil er in der Gewissheit lebt,                                    Mein sind die Jahre nicht die mir die Zeit genommen /
dass der Tod durch den Sühnetod Jesu Christi seinen Sta-                                   Mein sind die Jahre nicht / die etwa mögen kommen
chel verloren hat und zum Gehilfen des ewigen Lebens                                       Der Augenblick ist mein / und nehm ich den in acht
geworden ist. Die Faktizität und der Ekel des Todes auf                                    So ist der mein / der Jahr und Ewigkeit gemacht.
Erden kann ertragen werden, weil der Tod nicht das letzte
Wort behält.                                                                                                                                                André Kielbik
Die Beschreibung des Todes nimmt im gesamten Gedicht
einen viel breiteren Raum ein als die Schilderung des
ewigen Lebens. Gryphius steht hier ganz in der Linie des
Seelsorgers Luther, der rät, im Leben das Bild des Todes
                                                                                                                  GEMEINDELEBEN
intensiv zu betrachten, damit man im Sterben das Bild
des Lebens, nämlich den gekreuzigten Christus, vor Au-                                     Sang- und klanglos? –
gen haben möge. Die Vorbereitung auf das Sterben nimmt
das ganze Leben ein, und Gryphius‘ Kirchhofs-Gedanken
                                                                                           Gottesdienste in Corona-Zeiten
sind eine einzige poetische Einübung in die Sterbekunst                                    Unsere Art und Weise, Gottesdienst zu feiern, ist seit
zu Lebzeiten.6                                                                             März diesen Jahres einem radikalen Wandel unter-
Am Ende steht die Vision von der Auferstehung und dem                                      worfen. Am Anfang stand der vollständige Verzicht auf
Jüngsten Gericht. Die Auferstandenen werden Zeugen                                         Präsenzgottesdienste in der Reformationskirche, dem
sein, wie Christus sich in seiner Herrlichkeit auf den Rich-                               auch viele gewohnte und liebgewonnene Gottesdienste
ter-Thron setzt. Für den Glaubenden ist dies kein Moment                                   mit besonderen Feiergewohnheiten zum Opfer gefallen
der Furcht, denn er darf gewiss sein, dass – ganz im Sin-                                  sind, wie beispielsweise die Feier des Gründonners-
ne der lutherischen Versöhnungslehre – der Richter der-                                    tags mit anschließendem Potluck-Essen. Ab dem 10.
selbe ist, der sich an Karfreitag anstelle der Sünder hat                                  Mai erfolgte nach und nach die Wiederaufnahme von
richten lassen, und so die Glaubenden aus dem Gericht                                      Gottesdiensten in der Reformationskirche unter beson-
herausgenommen sind.                                                                       deren Bedingungen – alles Herausforderungen, die mit
Durch den 30-jährigen Krieg, Feuersbrünste und die Pest                                    Entscheidungen verbunden sind, denen sich Presbyte-
war der Tod zu Gryphius‘ Zeiten allgegenwärtig. In den                                     rium, Liturgen und Gemeinde immer wieder aufs Neue
starken und kriegerischen konfessionellen Auseinan-                                        zu stellen haben.
dersetzungen, die damals herrschten, liefert er mit der                                    Geleitet werden wir dabei stets von der Frage: Wie
Veröffentlichung seiner Kirchhofs-Gedanken zusammen                                        kommen wir zu Ihnen? Wie erreichen wir Sie als Ge-
mit der Übersetzung der Enthusiasmen des prominenten                                       samtgemeinde, als einzelnes Gemeindeglied, und wie
Jesuiten Jakob Balde (1604–1668) einen interkonfessi-                                      werden wir Ihren Interessen und Bedürfnissen gerecht
onellen Austausch, in dem er unter Verzicht auf jegliche                                   und können sie angemessen wahrnehmen?
Polemik sein lutherisches Profil freilich nicht verbirgt.7                                 In der letzten Ausgabe der kontakte wurde an dieser
Die heutige durch die Pandemie beförderte Auseinander-                                     Stelle über die Zeitgleich-Gottesdienste und die Kinder-
setzung mit dem Tod interessiert sich nicht für konfes-                                    kirche im Wohnzimmer berichtet.
sionelle Fragen und auch weniger für Fragen nach dem                                       Mit der Öffnung der Reformationskirche für Gottes-
Jüngsten Gericht. Folgt man Gryphius in seinen Kirchhofs-                                  dienste haben die Zeitgleich-Gottesdienste eine Ver-
6
  Vgl. J. A. Steiger, Gedancken/Vber den Kirchhoff und Ruhestädte der Verstorbenen, in: N. Kaminski, R. Schütze (Hg.), Gryphius-Handbuch, Berlin 2016, S. 150.
7
  Vgl. ebd., S. 152.
8
  A. Gryphius, Gedichte, Ditzingen 2012 [Reclam-Bibliothek], S. 134.

                                                                                                                                                                       5
Die mittlerweile etablierte „Kinderkirche im Wohn-
                                                           zimmer“ mit filmischer Darstellung von biblischen Ge-
                                                           schichten, Gebeten und eingespielten Liedern zum Mit-
                                                           singen sowie Bastelangeboten hat in vertrauter Weise
                                                           ihre Fortsetzung gefunden.
                                                           Seit Wiederaufnahme der Präsenzgottesdienste wur-
                                                           den wiederholt Gottesdienste unter freiem Himmel ge-
                                                           feiert. Diese Gottesdienste haben immer eine besondere
                                                           Atmosphäre und werden erfahrungsgemäß von mehr
                                                           Menschen besucht als die Gottesdienstfeiern in der Kir-
                                                           che. Das gilt gerade in dieser Zeit, in der der Aufenthalt
                                                           in der Kirche zu Gottesdiensten mit den entsprechen-
                                                           den Hygieneauflagen verbunden ist. Der Gottesdienst
                                                           an Christi Himmelfahrt war der erste, der bei strah-
Balkonandacht im Hermine-Vorster-Haus                      lendem Wetter im Kirchpark gefeiert werden konnte.
                                                           Der positiven Gemeinderesonanz folgend wurde auch
änderung erfahren. Der Gottesdienst am 10. Mai war         der Gottesdienst an Pfingstsonntag in den Kirchpark
der erste, der als Präsenzgottesdienst gefeiert werden     verlegt, gefolgt vom Jazz-Gottesdienst Mitte Juni, der
konnte, und zugleich der letzte, der samstags vorher für   auch durch seine besondere Musik bestach und viele
die zeitgleiche Internetgemeinde aufgezeichnet wurde.      Menschen zum Mitfeiern motiviert hat. Dieser Gottes-
Seit dem 17. Mai werden die Gottesdienste als Audio-       dienst war auch der erste, bei dem sich das Presbyte-
Livestream via YouTube direkt aus der Reformations-        rium dazu entschlossen hatte, im Anschluss daran ein
kirche übertragen und bleiben danach weiter abruf-         Beisammensein im Kirchpark mit Kaltgetränken unter
bar. Damit tragen wir der Tatsache Rechnung, dass die      Einhaltung entsprechender Auflagen zu ermöglichen.
Reformationskirche nur von einer bestimmten Anzahl         Der positive Zuspruch der Gemeinde zeigte, wie hoch
von Menschen besucht werden darf und dass es Men-          der Bedarf nach gesellschaftlicher und geselliger Nähe,
schen gibt, die aus berechtigten und nachvollziehbaren     nach Austausch und Gemeinschaft ist.
Gründen (derzeit noch) keinen Präsenzgottesdienst          Der Sonntag des Jazz-Gottesdienstes war gleichzeitig
besuchen möchten. Auch die Bereitstellung per Telefon      der Tag des Vorstellungsgottesdienstes der Konfirman-
wird nach technischen Möglichkeiten aufrechterhalten.      den. Dieser Gottesdienst war der erste, der Mitte März
Da Liturgie und Predigt an der Wäscheleine am Ende         wegen der Ausbreitung des Corona-Virus ausfallen
kaum mehr Abnehmer gefunden haben, wurde dieses            musste. Da aufgrund der Größe der Konfirmandengrup-
Angebot mit der Zeit eingestellt.                          pe die Feier eines Präsenzgottesdienstes nicht möglich
Die klassische Sonntagsgemeinde macht aber nur ei-         war, haben die Konfirmanden ihren bereits geplanten
nen Teil der Menschen aus, die gottesdienstliche An-       Gottesdienst in Kleingruppen mit Pfarrer Kielbik und
sprache suchen und brauchen. So konnte in diesem Jahr
der Oster-Gottesdienst im Hermine-Vorster-Haus nicht
in gewohnter Weise stattfinden, da die räumlichen
Voraussetzungen nicht mit den Vorgaben der Corona-
Schutzverordnung kompatibel waren. Daraus entstand
die Idee, im Hermine-Vorster-Haus eine Balkonandacht
zu feiern. Im Vorfeld wurde den Bewohnern der Ter-
min bekanntgegeben und ein Liedzettel verteilt. Und so
fanden sich am 19. April Pfarrer Kielbik, Frau Corinth,
Kantor Dobernecker, Frau Schaub und Vikarin Stein
im Hermine-Vorster-Haus ein, um dort eine Andacht
zu feiern, an der die Bewohner von den Balkonen vor
ihren Wohnungstüren aus teilnehmen konnten. Im An-
schluss wurde jedem Bewohner ein Gruß in Form einer
Rose vor die Wohnungstür gelegt. Ein gelungenes For-
mat, das durchaus Wiederholungscharakter besitzt.          Pfingsten unter freiem Himmel

6
Vikarin Stein zusammen zu einem Audio-Gottesdienst       André Kielbik, Christoph Riethmüller, Dr. Ulrike Weh-
umgestaltet und portionsweise in der Kirche aufge-       ling und Dr. Joachim Trebeck
nommen, so dass er als Zusammenschnitt parallel zum      Bauausschuss: Ute Dorow-Müller (Baukirchmeiste-
Jazzgottesdienst online gestellt werden konnte – unter   rin und Vorsitzende), Pfr. André Kielbik, Marco Meyer,
den derzeitigen Bedingungen die am besten gangba-        Christoph Riethmüller, Küster Klaus Sikora und Boris
re Möglichkeit, den mit vielen Gedanken erarbeiteten     von Glasenapp
Vorstellungsgottesdienst nicht nur den Familien der      Diakonieausschuss: Regina Dinter (Vorsitzende),
Konfirmanden und dem Presbyterium, sondern auch          Magdalene Brandhorst, Pfr. André Kielbik, Elke Schaub,
einem größeren gemeindlichen Hörerkreis erlebbar zu      Ines Seemann, Henrike Spätgens, Dr. Ulrike Wehling
machen.                                                  und Alexandra Wisotzki
                                                         Elsa-Zentgraf-Stiftung: Magdalene Brandhorst, Re-
Sang- und klanglos? Ja und nein. Denn als Gemeinde       gina Dinter, Pfr. André Kielbik, Elke Schaub, Ines See-
dürfen wir im Gottesdienst im geschlossenen Raum         mann, Dr. Ulrike Wehling und Alexandra Wisotzki
nicht singen. Wir haben aber in jedem Gottesdienst ca.   Ausschuss für Theologie, Gottesdienst und Kirchen-
vier engagierte Mitglieder des Vokalensembles dabei,     musik: Pfr. André Kielbik (Vorsitzender), Ulrich Bauer,
die aus dem Altarraum heraus mit gebotenem Abstand       Regina Dinter, Kantor Samuel Dobernecker, Dr. Mar-
die Gemeindelieder mitsingen. Auch bei den Gottes-       tin Lätsch, Stephanie Remy, Stefan Seemann, Andreas
diensten im Freien bestand zuletzt das Angebot an die    Vorster, Dr. Ulrike Wehling und Alexandra Wisotzki
Gemeinde, bei Einhaltung entsprechender Abstände         Jugendausschuss: Malte Rachow (Vorsitzender), Si-
Gemeindelieder mitsingen zu dürfen.                      mon Becker, Gerhard Helle, Tobias Kauer, Pfr. And-
Für den Klang sorgt die abwechslungsreiche Musikge-      ré Kielbik, Annkathrin Schaub, Anna Schmitz, Küster
staltung insbesondere der Freiluftgottesdienste durch    Klaus Sikora und Sven Görres
Kantor Dobernecker, mal mit Klavier, mal mit Saxophon    Kindergartenausschuss: Tobias Kauer (Vorsitzender),
und Loop-Station, oder auch durch das Klaus-Osterloh-    Pfr. André Kielbik, Jessica Nagel, Stephanie Nübold,
Quartett beim Jazz-Gottesdienst. Auch die verschiede-    Christoph Riethmüller und Dr. Joachim Trebeck
nen beteiligten Liturgen sorgen dafür, ihren eigenen     Öffentlichkeitsausschuss: Tobias Kauer (Kirchmeis-
und Ihren Gedanken in dieser Zeit eine Stimme zu ge-     ter f. Öffentlichkeitsarbeit und Vorsitzender), Gabriele
ben.                                                     von Glasenapp, Nina Henning, Pfr. André Kielbik, Karen
                                                         Pleines-Sbrzesny, Malte Rachow und Judith Seuser
                                          Leonie Stein   Ökumenischer Arbeitskreis: Pfr. Dr. Bernhard Seiger
                                                         (Vorsitzender), Regina Dinter, Jutta Gawrisch und And-
                                                         reas Vorster
Bericht aus dem Presbyterium                             Abgeordnete für die Kreissynode: Ute Dorow-Müller,
Ausschussbesetzungen und Einführung                      Alexandra Wisotzki; Stellvertreter: Tobias Kauer, Malte
der Presbyter                                            Rachow, Regina Dinter und Dr. Ulrike Wehling
                                                         Abgeordnete für die Verbandsvertretung des Ev. Kir-
Auf der zweiten Sitzung des neu gewählten Presbyteri-    chenverbands Köln und Region: Christoph Riethmül-
ums, die wie schon die konstituierende Sitzung eben-     ler. 1. Stellvertreterin: Regina Dinter, 2. Stellvertreter:
falls als Video-Konferenz abgehalten werden musste,      Dr. Joachim Trebeck
wurden weitere Positionen im Presbyterium und den        Abgeordnete für die Verbandsvertretung des Ev.
ihm angeschlossenen Ausschüssen besetzt. Die voll-       Verwaltungsverbandes Köln-Süd/Mitte: Alexandra
ständige Liste aller Positionen lautet wie folgt:        Wisotzki. Stellvertreterin: Dr. Ulrike Wehling

Vorsitzender des Presbyteriums: Pfr. André Kielbik       Wegen der Corona-Pandemie konnte die gottesdienst-
Stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums:          liche Entpflichtung und Einführung der Presbyter noch
Alexandra Wisotzki                                       nicht stattfinden. Dies soll nun im Gottesdienst am
Kirchmeister: Tobias Kauer                               2. Advent nachgeholt werden.

Finanzausschuss: Alexandra Wisotzki (Finanzkirch-                                                    André Kielbik
meisterin und Vorsitzende), Ute Dorow-Müller, Pfr.

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Visitation in Bayenthal
Am Mittwoch, dem 16. und Sonntag, dem 20. Sep-
tember wird unsere Gemeinde durch den Kirchen-
kreis visitiert. Die Vertreter des Kreissynodalvorstands
werden am Mittwoch unter Leitung von Synodalasses-
sor Pfarrer Rüdiger Penczek Gespräche mit den haupt-
amtlichen Mitarbeitern, den Pfarrern und dem Presby-
terium führen. Am Sonntag besuchen die Vertreter des
Kirchenkreises den Gottesdienst und nehmen an einer
Gemeindeversammlung teil. Abschließend findet noch
einmal ein Gespräch mit dem Presbyterium statt.
Sinn und Zweck einer Visitation ist die Förderung der
Gemeindeentwicklung. Die Gespräche dienen dazu, den
gegenwärtigen Stand der Gemeinde wahrzunehmen:
was alles geschieht, welche Herausforderungen und
Aufgaben gesehen werden und welche Visionen und
Pläne es für die Zukunft gibt. Dies ist gerade nach einer
                                                            Letzte Redaktionssitzung bei Maria Koblischke
Neuwahl des Presbyteriums eine spannende Frage. Der         Hinten v.l.n.r: Nina Henning, Gabriele von Glasenapp, Karen Pleines-
Besuch bietet die Möglichkeit, dass die Gemeinde eine       Sbrzesny, Christine Seiger, André Kielbik, vorne v.l.n.r.: Judith Seuser,
                                                            Maria Koblischke, Gabriela Bosen
Rückmeldung aus der Außenperspektive erhält, Unter-
stützung und Ermutigung erfährt und gegebenenfalls
auf neue Ideen kommt.                                       Der alte und neue
Zur Vorbereitung der Visitation hat das Presbyterium        Öffentlichkeitsausschuss
ausführliche Fragebögen zu allen Arbeitsfeldern der
Gemeinde beantwortet, die auch zur Reflexion über die       Im Anschluss an die Presbyteriumswahlen im März
eigene Arbeit dienen. Eine durchgehende Frage war           fand auch ein Wechsel in der Besetzung des Öffentlich-
dabei, ob und wie der jeweilige Arbeitsbereich in der       keitsausschusses statt.
Konzeption der Gemeinde verankert ist.                      Nach vier Jahren Mitwirkung im Ausschuss verabschie-
Die letzte Visitation fand in Bayenthal im Jahr 2012        den wir Christine Seiger und Gabriela Bosen.
statt. Gemäß der von der Kreissynode Köln-Süd be-           Den Namen der Presbyterin Gabriela Bosen lesen wir
schlossenen Visitationsordnung ist eine Visitation in       das erste Mal als Verfasserin des Editorials der kontak-
allen Gemeinden zumindest alle acht Jahre vorgesehen.       te 4/2016, wo sie auf die gerade beendete Orgelsanie-
In dem Rahmen besucht der Kreissynodalvorstand              rung eingeht und eine neue Rubrik prägt: „Die Orgel
unter der Leitung des Superintendenten alle 17 Ge-          erklärt“. Nachdem ihr Mann noch den ersten Beitrag
meinden des Kirchenkreises. Da Superintendent Sei-          dieser Rubrik über die Orgelpfeifen schreibt, erklärt
ger zugleich Pfarrer der Gemeinde Bayenthal ist, wird       Gabriela Bosen in mehreren Ausgaben der kontakte bis
die Visitation durch Synodalassessor Penczek geleitet,      2019 sehr anschaulich die Funktionsweise einer Orgel
damit es nicht zu einem Rollenkonflikt kommt.               anhand der Bauteile. So erhält man als Laie eine gute
Der Besuch des Kirchenkreises ist als Zeichen des Inte-     Vorstellung davon, wie Windwerk, Spieltisch, Spielhil-
resses und der Unterstützung unserer Gemeindearbeit         fen, Traktur, Registerwerk, Prospekt und Werke zu-
zu verstehen. Eine Beteiligung der Gemeindeglieder an       sammenwirken und den eindrucksvollen Klang dieser
diesem Austausch im Rahmen der Gemeindeversamm-             „Königin der Instrumente“ erzeugen. Abgesehen von
lung ist ausdrücklich erwünscht. Zu dieser Gemeinde-        dieser Beitragsreihe berichtet Gabriela Bosen aus dem
versammlung am 20. September laden wir Sie herz-            Presbyterium, schreibt ein Grußwort an die Konfir-
lich ein.                                                   manden und verfasst mehrfach das Editorial, zuletzt
                                                            im Winter 2019 mit einem Aufruf zur Teilnahme an der
                                           André Kielbik    Wahl des neuen Presbyteriums.
                                                            Auch den Namen von Christine Seiger lesen wir das
                                                            erste Mal unter einem Editorial. Sie nimmt sich wäh-

8
rend ihrer Zeit im Öffentlichkeitsausschuss sehr un-        an dem Relaunch der Website 2010/2011 mit. Nach-
terschiedlichen Themen an und bereitet sie in ihrer         dem sie die Herstellung der Kirchenzeitung im Winter
informativen, konzentrierten und gut lesbaren „Schrei-      2012 an Judith Seuser übergeben hat, konzentriert sie
be“ für die Leserschaft auf. Von ihr erhalten wir zudem     sich auf die Website und organisiert die Produktion des
Hinweise zu sehenswerten Veranstaltungen in Köln im         digitalen Newsletters, der im Frühjahr 2019 das erste
Lutherjahr, zu Bildungsangeboten der Melanchthon-           Mal versendet wird. Als Familie sind Koblischkes in der
Akademie und zu Festen des Kirchenjahrs. Sie richtet        Gemeinde aktiv in den Bereichen Krabbelgruppen, Kin-
unseren Blick auf Menschen in Not und berichtet über        derkirche und Kindergarten. Selbst als sie nach Sürth
Kindernothilfeprojekte in Uganda und Malawi, die            ziehen, bleiben sie der Gemeinde treu. So übernimmt
durch Weihnachtsspenden von Gemeindegliedern Un-            Maria Koblischke die Gestaltung der Konzeptionen der
terstützung erhalten. Neben diesen sichtbaren Beiträ-       Gemeinde und des Kindergartens, die 2008 bzw. 2012
gen in den kontakten ist es vor allem ihr konzentrierter    erscheinen.
Blick, mit dem sie vielen Texten in den Redaktionssit-      Maria Koblischke ist auch bei den Sitzungen des Öf-
zungen den letzten Schliff gibt.                            fentlichkeitsausschusses eine wichtige Konstante. Es
                                                            gibt die Ausschusstreffen, die bei den Mitgliedern zu
Als eines der langjährigsten Mitglieder des Öffentlich-     Hause oder im Gemeindehaus stattfinden und wo vor-
keitsausschusses verabschieden wir Maria Koblisch-          rangig die Inhalte der nächsten Ausgabe der kontakte
ke. Seit 1997 war sie eine, wenn nicht die wichtigste       besprochen werden. Sie selber erinnert gerne die in-
Konstante in dem Gremium. Maria Koblischke ist im           spirierenden Diskussionen bei diesen Treffen mit den
Kölner Süden in der katholischen Gemeinde Raderthal         starken Positionen der unterschiedlichen Persönlich-
aufgewachsen. Zusammen mit ihrem Mann entscheidet           keiten auch und insbesondere über zentrale Fragen
sie, ihre Kinder evangelisch taufen zu lassen. Im Tauf-     der Gesamtausrichtung von Kirche. Dann gibt es die
gespräch für ihren Erstgeborenen entwickelt Pfarrer         Redaktionssitzungen, von denen die meisten bei Maria
Seiger dann die Idee, dass Maria Koblischke als ge-         Koblischke stattfinden, wo die Textbeiträge bei bester
lernte Verlagskauffrau ideal wäre, die Herstellung der      Bewirtung und schöner Atmosphäre redaktionell über-
Kirchenzeitung zu übernehmen. Nach anfänglichem             arbeitet werden, bevor die Zeitung in das Layout und in
Zögern sagt sie schließlich zu und wird von der Ge-         die Produktion geht.
meinde beauftragt. Ihrem strukturierten Vorgehen ist
es zu verdanken, dass die Autoren ihre Texte rechtzei-      Maria Koblischke hat ihren Abschied aus der Öffent-
tig vorlegen, das Layout stimmt, die Zusammenarbeit         lichkeitsarbeit für unsere Gemeinde und aus der Be-
mit der Druckerei reibungslos läuft, Anzeigen geschal-      treuung der Website mit ausreichendem Vorlauf ange-
tet werden und somit die kontakte immer pünktlich           kündigt, sodass eine Nachfolgerin rechtzeitig gefunden
erscheinen. Im Laufe der Zeit hat sie stetig technische     und eingearbeitet wurde.
Neuerungen in die Produktion unserer Kirchenzeitung
integriert. Zunächst wird zwar das Layout schon am          Zum 1. Januar 2020 steht nicht mehr sie sondern Nina
Computer erstellt, aber noch auf Papier ausgedruckt,        Henning im Impressum unserer Gemeindewebsite.
anschließend von der Druckerei auf Film gezogen und         Nina Henning ist vor allem den jungen Skiläufern und
davon wiederum die Druckplatte erstellt. Einige Jahre       Snowboardern bekannt. Aufgewachsen hier im Kölner
später ist es möglich, die digitale Vorlage vom PC direkt   Süden fährt sie seit vielen Jahren mit der Schneefrei-
auf Druckplatten zu übertragen. Maria Koblischke ist        zeit nach Filzmoos, wo sie zuerst als Teilnehmerin und
maßgeblich beteiligt an der Umstellung von Format und       später als Teamerin zum guten Gelingen beiträgt. Mit
Layout der Kirchenzeitung, wodurch der Umfang von           dieser Bindung an unsere Gemeinde, mit ihren Studien-
zwölf auf 16 oder 24 Seiten vergrößert und die Titelsei-    fächern Management, Mediapublishing und Marketing
te mit großformatigen Fotos ansprechender gestaltet         Management in Köln und Stuttgart und mit ihrer Ar-
wird. In diesem Zusammenhang trägt sie zur Entwick-         beitserfahrung als Social Media Manager ist sie bestens
lung der Wort-Bild-Marke bei, mit der die Gemeinde          ausgerüstet, die Öffentlichkeitsarbeit modern weiter
ein visuell einheitliches Auftreten erhält. Zusätzlich      zu entwickeln.
erstellt sie die erste Website, die 2002 mit www.kirche-
bayenthal.de startet, pflegt den Internetauftritt unserer   Als neue Mitglieder des Öffentlichkeitsausschusses
Gemeinde und arbeitet im Rahmen des Designkreises           sind ebenfalls die Presbyter Malte Rachow und Tobias

                                                                                                                 9
Kauer berufen worden. Malte Rachow ist der Gemein-         Freitag, 13.11., 19.30 bis 21.30 Uhr
de schon lange verbunden und seit 2012 Mitglied des        Thema: „Kontaktlose Gemeinde“
Presbyteriums. Auch er war bereits am Relaunch der         Die Kontaktbeschränkungen angesichts der Corona-
Homepage und an der Entwicklung der Wort-Bild-             Pandemie waren unumgänglich, sie stellten aber einen
Marke beteiligt. Aus seiner Tätigkeit als Eventmanager     tiefen Einschnitt in unser Gemeindeleben dar. Zusam-
bringt er wertvolle Erfahrungen für die Ansprache der      menkünfte sind unter Auflagen wieder möglich. Aber
verschiedenen Zielgruppen mit. Tobias Kauer, seit 2017     was ist mit Berührungen? Welche Rolle spielen das
Presbyter der Gemeinde, ist in der Marktforschung bei      segnende Handauflegen, das Reichen der Hände oder
DHL/Deutsche Post tätig und wurde nach der diesjäh-        die herzliche Umarmung für unsere Gemeinschaft?
rigen Presbyteriumswahl zum „Kirchmeister für Öf-          Wie reagieren wir als Kirche auf die durch die Pande-
fentlichkeitsarbeit“ berufen. Der Kirchmeister gehört      mie geforderten Restriktionen? Was ist unverzichtbar,
mit zum Vorstand des Gremiums; mit der Einrichtung         was nicht? Über diese Fragen wollen wir an diesem
dieses Amtes möchte das Presbyterium die zunehmen-         Abend ins Gespräch kommen.
de Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit für die Entwick-                                             André Kielbik
lung der Gemeinde unterstreichen. Schließlich arbeitet
Vikarin Leonie Stein während der Zeit ihres Dienstes in
unserer Gemeinde im Öffentlichkeitsausschuss mit und
bringt Fähigkeiten aus ihrer mehrjährigen Tätigkeit als
                                                                           KONTAKTCLUB
Lektorin in die Erstellung der kontakte ein.
Wir danken Gabriela Bosen, Christine Seiger und Maria      Der Kontaktclub trifft sich am zweiten und vierten
Koblischke an dieser Stelle ausgesprochen herzlich,        Mittwoch im Monat um 15 Uhr im Martin-Luther-Haus.
begrüßen die neuen Mitglieder des Öffentlichkeitsaus-      Wer nicht gut zu Fuß ist, kann sich abholen lassen. Bitte
schusses und freuen uns auf die Zusammenarbeit.            geben Sie in diesem Fall bis zum Dienstagvormittag vor
                                                           dem Termin im Pfarrbüro Bescheid.
                                     Ele von Glasenapp
                                                           9. September
                                                           „Die verrückten 68er“ – wie ein Jahr unsere Welt ver-
Glaubensgesprächskreis                                     änderte – mit einer Musikauswahl aus jenem Jahr von
                                                           Herrn Noll
Wir laden ein zu einem Gesprächsabend für Menschen
im Alter von 30 bis 55 Jahren, die an Glaubensfragen       23. September
interessiert sind.                                         Reiten im Alentejo – eine bildschöne, aber bitterarme
                                                           Landschaft in Portugal. Ein Reisebericht von Herrn
Freitag, 9.10., 19.30 bis 21.30 Uhr                        Prof. Bujard
Thema: „Hoffnung“
Das Wort Hoffnung kommt von dem mittelniederdeut-          14. Oktober
schen Wort „hopen“, was soviel heißt wie hüpfen, unru-     Koordination beginnt im Kopf – nützliche Übungen,
hig springen, zappeln. Die Hoffnung ist eine zuversicht-   teilweise mit Musik, unter Anleitung von Frau Franz
liche Haltung, die darauf ausgerichtet ist, dass in der
Zukunft etwas Wünschenswertes geschieht, ohne dass         28. Oktober
darüber Gewissheit besteht. Manchmal verwechseln           Dietrich Bonhoeffer – Theologe und Widerstandskämp-
wir die Hoffnung mit der Erwartung. Aber die Hoffnung      fer. Ein Vortrag von Pfarrer Kielbik
hat im Gegensatz zur Erwartung nichts, worauf sie sich
berufen kann, keine Anhaltspunkte. Was lässt uns also      11. November
hoffen? Warum geben wir die Hoffnung nicht auf, wenn       „Der jüdische Witz“ – oder: Das Leben ist ein Hering an
doch alles gegen sie spricht? Über diese Fragen wollen     der Wand – mit Ines und Stefan Seemann
wir bei unserem nächsten Glaubensgespräch nachden-
ken.                                                       25. November
                                                           Interessante Geschichten aus der Feder von Frau Dr.
                                                           Kaiser-Plessow/Magdalene Brandhorst

10
ÖKUMENE                                trabassisten Paul G. Ulrich und dem Drummer Benny
                                                          Mokross. Fast drei Jahrzehnte lang war Heiner Wiber-
                                                          ny als international renommierter Lead-Altist sowie
Ökumenischer Weg                                          als Solist mit weitem stilistischem Horizont eine Säule
am Reformationstag                                        der WDR-Bigband Köln. Sein klangfarbenreiches Spiel
                                                          ist maßgeblich vom Jazz geprägt, es lässt aber auch
              Nach den guten Erfahrungen der vergan-      Einflüsse der Weltmusik und der zeitgenössischen
              genen Jahre möchten die evangelischen       Musik durchschimmern. Mit unserer Gemeinde ist er
              Gemeinden Bayenthal und Raderthal zu-       durch zahlreiche Jazzgottesdienste und nicht zuletzt
              sammen mit den katholischen Partner-        die CD-Aufnahme „flight“ seit Jahren verbunden.
              gemeinden wieder einen Ökumenischen
Weg am Reformationstag (31. Oktober 2020) veran-          Am Sonntag, dem 8. November um 18 Uhr findet
stalten. Er beginnt um 18.30 Uhr an der Philippus-        ein besonderes Orgelkonzert statt. Zu Gast ist Marga-
kirche. Das Thema und die weiteren Stationen werden       reta Hürholz mit einem Programm aus „Phantasten
noch bekannt gegeben. An jeder Station soll es einen      der Orgelmusik“: Werke von Dietrich Buxtehude, Jean
geistlichen Impuls geben. Es besteht die Möglichkeit,     Alain, Jean-Louis Florentz und anderen. Margareta
sich auch während des Weges den Teilnehmenden an-         Hürholz schaut auf eine Karriere als Konzertorganis-
zuschließen. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte     tin mit weltweiter Reichweite zurück. Sie widmet sich
den Aushängen und den Internetseiten der Gemeinden.       Alter Musik mit der gleichen Begeisterung wie zeit-
                                                          genössischen Werken. Mit der französischen Orgeltra-
                                         André Kielbik    dition ist sie nicht zuletzt durch ihre Studien bei Marie-
                                                          Claire Alain verbunden. Große Bekanntheit erreichten
                                                          ihre Duos mit Markus Stockhausen. Von 1997 bis 2020
Begehbarer                                                war sie Professorin für künstlerisches Orgelspiel an der
Adventskalender 2020                                      Hochschule für Musik und Tanz Köln (HfMT).

            Auch im Jahr 2020 wird es einen begeh-                                Da aufgrund der Pandemiebe-
            baren ökumenischen Adventskalender in                                 schränkungen viele Konzerte
            unseren Gemeinden geben. Vom 1. bis 23.                               abgesagt werden mussten, wird
            Dezember wird an jedem Abend um 18                                    es das einzige klassische Orgel-
Uhr ein adventlich gestaltetes Fenster „geöffnet“. Alle                           konzert in diesem Jahr sein.
sind herzlich eingeladen, draußen bei Glühwein und                                Der Eintritt für dieses Konzert
Plätzchen in gemütlicher Runde neue und alte Nach-                                beträgt 12€ / 5€ (Ermäßigung
barn sowie Gemeindemitglieder kennenzulernen – und                                für Studierende und KölnPass-
so Abend für Abend adventliche Stimmung zu erleben.                               Inhaber, Schüler frei).
Wenn Sie in diesem Jahr ein Fenster gestalten möchten,
wenden Sie sich bitte wegen eines Termins an:             Im Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag am 22. No-
Sonja Nikodem, Tel.: 328964, sonja.nikodem@web.de         vember um 10.30 Uhr wird die Kantate „Ich weiß,
oder Daniela Mainz, Tel.: 93729349, tmainz@t-online.de.   dass mein Erlöser lebt“ von Georg Philipp Telemann für
                                                          Violine, Basso Continuo und Tenor solo aufgeführt. Der
                                                          Solist ist Robert Reichinek, es spielen die Violinistin Li-
                                                          lit Tonoyan und der Cellist Martin Burkhard.
                      MUSIK
                                                                                               Samuel Dobernecker
Am Sonntag, dem 13. September um 10.30 Uhr
feiern wir einen Offenen Gottesdienst mit Jazz, bei gu-
tem Wetter im Kirchpark mit anschließendem Kölsch
und Limonade auf dem Kirchenvorplatz bzw. im Park.
Zu Gast ist der Saxofonist Heiner Wiberny in einem
Quartett mit dem Pianisten Tobias Weindorf, dem Kon-

                                                                                                                 11
Gastkonzert                                               und Komponistin Annie Bloch ge-
 Sonntag,                                                  winnen. Sie hat 2010 im Alter von
 22. November 2020, 18 Uhr                                 15 Jahren ihre evangelische C-Prü-
 Orchesterkonzert:                                         fung in Osnabrück/Hildesheim
 Hall und Widerhall                                        mit der Note 1,0 abgelegt und in
 Werke von J. Haydn und W.A. Mozart bis Bernard            den Folgejahren Vertretungen im
 Herrmann und Pink Floyd                                   Kirchenkreis Diepholz gespielt.
 Rodenkirchener Kammerorchester                            Sie studierte Arts-Music am Uni-
 Leitung: Peter Stein                                      versity College Cork in Irland und
                                                           als Organscholar an der Saint Fin Annie Bloch
 Ev. Reformationskirche Köln Bayenthal                     Barre’s Cathedral Cork. 2015 wur-
 Mehlemer Str. 29/ Ecke Goethestraße                       de sie darüber hinaus mit dem Scholarship des Quercus
 50968 Köln                                                Talented Students Programme ihrer Universität für ihr
 Die derzeitigen Hygieneregelungen beschränken die         Orgelspiel und ihre Orgelkompositionen ausgezeich-
 maximal zulässige Zuschauerzahl auf 100 Personen.         net. 2018 schloss sie ihr Studium mit einem Bachelor
 Um Planungssicherheit zu haben und niemandem              of Honours ab. Orgelkonzerte gab sie u.a. bereits in der
 an der Abendkasse den Einlass verwehren müssen,           St. Mary‘s Cathedral in San Francisco, St Jean Baptiste
 empfehlen wir daher, die wenigen Eintrittskarten          in Montreal, der Stiftskirche in Bonn und der Kunst-
 zum Preis von 15 €/10 € im Vorverkauf zu erwerben.        Station Sankt Peter in Köln. Seit Oktober 2019 studiert
 Verbindliche Anmeldung bitte unter: rkco@gmx.net          sie an der Hochschule für Musik und Tanz im Hauptfach
                                                           Komposition. Wir heißen Annie Bloch herzlich will-
                                                           kommen und freuen uns sehr auf die Gottesdienste und
Elternteilzeit von                                         Konzerte mit ihr!
Kantor Dobernecker                                                                                   André Kielbik
Wir freuen uns mit Kantor Samuel Dobernecker über
die Geburt seines dritten Kindes. Von August 2020 bis
Juli 2021 wird er für ein Jahr in Eltern-Teilzeit arbei-                   QUARTALSLIED
ten. Er ist weiterhin mit der Leitung der Chöre und der
Organisation von Konzerten und Veranstaltungen in
der Gemeinde tätig. Die Orgeldienste lässt er in diesem    Stimme, die Stein zerbricht
Jahr ruhen, um mehr Zeit für seine Familie und beson-
ders den kleinen Elias Simeon zu haben. Hin und wieder      Lieder und Psalmen für den Gottesdienst, Nr 21
wird er auch einen Gottesdienst musikalisch begleiten.     „Stimme“ ist eine gewaltige Sache, sie kann ganze
Als Vertreterin an der Orgel konnten wir die Organistin    Opernsäle und Stadien füllen, sie kann laut und gewal-

                                                                                                            Anzeige

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tig beruhigen und leise flüsternd Angst und Schrecken
verbreiten. Stimme ist ein Instrument der Führung und
der Botschaft. Wir hören sie in dem Lied als Zuspruch.

Was fällt dem Hörer, dem Sänger ein, wenn er hört:
„Stein zerbricht!“ Ganz sicher kein Flüstern, das in der
Dunkelheit, im Finstern nahekommt – und einfach da
ist. „Hab keine Angst!“
1. Stimme, die Stein zerbricht, / kommt mir im Finstern
nah, / jemand, der leise spricht: / Hab keine Angst, ich
bin da.
„Ich bin da!“ Der Vater, die Mutter flüstert es dem Kind
zu, der liebende Mensch seinem geliebten Menschen.
Jesus flüstert es dir und mir zu, wenn wir es zulassen.
2. Sprach schon vor Nacht und Tag, / vor meinem Nein
und Ja. / Stimme, die alles trägt: / Hab keine Angst, ich
bin da.
Krisenhafte Zeiten bringen unberechenbare Abläu-
fe zutage. Plötzlich vor Nacht und Tag, da müssen wir
etwas anders machen, alles was geplant war, wird ge-
stoppt. Sage ich nein oder ja, zu der Quarantäne, zu der
Isolierung im Krank sein. Und da ist die Stimme, die al-    hat er aus anderen Sprachen in eine deutsche Fassung
les trägt, am Telefon, im Kopfhörer, in der Tageslosung.    übertragen, die ihnen eine neue poetische Form gege-
„Hab keine Angst, ich bin da“                               ben hat. „Korn, das in die Erde“, „Holz auf Jesu Schulter“,
3. Bringt mir, wo ich auch sei, / Botschaft des Neube-      „Morgenlicht leuchtet“ – viele von ihnen sind auch in
ginns, / nimmt mir die Furcht, macht frei, / Stimme, die    unserer Gemeinde heimisch geworden. Seine Lieder
dein ist: Ich bin´s!                                        bringen immer eine eigene Farbe mit, ihre Sprache ist
Auf dem Friedhof, Maria von Magdala, Ostern ist über-       selten eindeutig und nie hierarchisch; es ist eine tasten-
all, es hat einen Neubeginn gegeben, habt keine Furcht      de, lyrische Sprache, die einem Geheimnis nachspürt,
mehr. Sie erkennt die Stimme, ich bin´s. Die Botschaft      seine Kraftquellen erschließend. Jürgen Henkys legte
erreicht uns und macht frei.                                1948 in Leverkusen sein Abitur ab, studierte in Wup-
4. Wird es dann wieder leer, / teilen die Leere wir. /      pertal, Göttingen, Heidelberg und Bonn, bevor er 1954
Seh´ dich nicht, hör nichts mehr – / ich bin nicht bang:    einem Aufruf der EKD folgte und in die DDR übersiedel-
Du bist hier.                                               te, um den dortigen Pfarrermangel zu lindern. Er schlug
Es ist immer die Veränderung nach dem Schönen, die          eine Hochschullaufbahn ein, die er 1995 als Professor
die Stimmung anders machen kann. Eine vermeintliche         für Praktische Theologie der Humboldt-Universität in
Leere greift Raum. Aber man spürt sie, ihn, den Augen-      Berlin beendete.
blick nachspürend. Dieses Vertrauen des Gemeinsamen         Was wusste er der vorherrschenden Doktrin eines viel-
erfüllt das Gemüt und gibt Kraft. ER ist hier.              gesichtigen Materialismus entgegenzusetzen, einer Ge-
Die Melodie stammt von Trond Kverno (*1945), Pro-           sellschaft, die den Einzelnen in der Masse untergehen
fessor für Chorleitung und Kompositionstheorie in           lässt, ihren Untertanen die Ausweglosigkeit der Macht
Oslo. Er ist einer der maßgeblichen Komponisten für         vorhält und keinen Begriff mehr vom Guten hat? Den
Kirchenmusik und hat neben zahlreichen Werken für           kräftigsten Einwand bietet die „Stimme, die Stein zer-
Chor auch zahlreiche Liedkompositionen vorgelegt.           bricht“. Steine sind auch unsere Herzen. Finsternis
Von den 27 Liedern, die von ihm ins „Norske Salmebok“       ist auch die Einsamkeit in der Masse, ist auch die Ge-
(Norwegischen Gesangbuch) aufgenommen wurden,               heimnislosigkeit eines übersteigerten Positivismus, ist
sind einige auch in den Gesangbüchern Finnlands,            auch die Beziehungslosigkeit einer neoliberalen Effi-
Schwedens, Dänemarks und Deutschlands zu finden.            zienzhölle. Menschen wie Jürgen Henkys, die es hätten
Der Theologe Jürgen Henkys ist einer der produktivsten      besser haben können, aber den Weg ihrer Berufung
Liedschaffenden des 20. Jahrhunderts. Etwa 175 Lieder       gewählt haben, fragen uns mit leiser, aber unüberhör-

                                                                                                                   13
barer Stimme: Wie wollen wir leben? Was ist das gute        Serie Kinder-
                                                                    JUNGE und
                                                                          GEMEINDE
Leben und wie können wir heute einen Anfang machen?
Dem Lauten, der seine Verunsicherung übertönen
muss, kann nicht lautstark widersprochen werden.            Jugendangebote (III)
Das ist die Kraft des Geheimnisses, die Kraft der Stille,   Das Jugendcafé
des Gebets. Wir sind frei in dieser Stimme, die feiner                               Das „Jugendcafé“ ist ein offe-
ist als die Heisenberg’sche Unschärfe, immerwährend                                  nes Angebot für Jugendliche
sich mitteilend, verausgabend, hingebend. Sie zu hören                               ab 16 Jahren. Jeden Donners-
bzw. zu spüren ist Gottesdienst, sie weiterzugeben ist                               tag ab 19 Uhr treffen sich die
Heilung.                                                                             Jugendlichen im Jugendkeller,
Das vermeintlich Leere nach der Himmelfahrt ist nicht                                um den Abend gemeinsam zu
leer. Die Stimme verbindet, durch Mundschutz und                                     verbringen. Fester Bestandteil
Glasscheiben, über Zäune und durch Schutzanzüge, die                                 ist das gemeinsame Kochen.
trägt und wahr ist: „ICH bin bei euch, alle Tage, bis an                             Im Vorfeld wird abgestimmt,
der Welt Ende.“                                                                      wer kommt und was zubereitet
                                                            Gemeinsam kochen         werden soll. Bei schönem Wet-
                                    Samuel Dobernecker      ter grillen wir im Hof. Daneben wird Musik gehört und
                                           Ulrich Bauer     Billiard, Kicker oder Tischtennis gespielt. Gerne kön-
                                                            nen Freunde mitgebracht werden. So ist es eine schöne
                                                            Art, zusammen den Tag ausklingen zu lassen!

                                                                                                     Anna Schmitz

                                                                                                            Anzeige

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Konfirmation in Bayenthal                                   unterzogen. In der Presbyteriumssitzung im Juni 2020
                                                            wurden unsere Leitlinien einstimmig verabschiedet.
Die in Bayenthal traditionell an Pfingsten gefeierte        Sie finden die 40-seitige Druckversion auf der Internet-
Konfirmation musste in diesem Jahr wegen der Coro-          Seite der Gemeinde.
na-Pandemie verschoben werden. Da sich die Vorgaben         Leitend sind für uns folgende sechs Einsichten:
für Gottesdienste laufend wandeln, wissen wir zum
Zeitpunkt der Drucklegung noch nicht, auf wie viele          •    Die Persönlichkeit und Würde von Kindern und
Gottesdienste die Konfirmation verteilt werden muss.         		   Jugendlichen ist unantastbar.
Die Konfirmanden sollen nun am Samstag, dem 26.9.            •    Kinder und Jugendliche benötigen einen Entwick-
und Sonntag, dem 27.9. eingesegnet werden. Über die          		   lungsraum, in dem sie sich frei entfalten können.
genauen Gottesdienstzeiten wird auf der Homepage             •    Gewalt und sexualisierte Gewalt dürfen keine
und über Aushang informiert.                                 		   Tabuthemen sein.
                                                             •    Arbeit mit Kindern und Jugendlichen braucht
                                                             		   aufmerksame und qualifizierte Mitarbeitende.
Schutzkonzept                                                •    Kinder und Jugendliche müssen vor Schaden
                                                             		   geschützt werden.
                                    „Schutzkonzept zur       •    Grenzverletzungen wird konsequent nach-
                                    Prävention sexuali-      		   gegangen.
                                    sierter Gewalt und
                                    zum Umgang mit
                                    Verletzungen der        Das Konzept soll uns daran erinnern, dass beständig
                                    Selbstbestimmung        eine Kultur der Achtsamkeit geübt sein will, damit sich
                                    von Kindern und         insbesondere Kinder und Jugendliche, aber auch Er-
                                    Jugendlichen      im    wachsene in unseren Einrichtungen und Angeboten
                                    Raum der evangeli-      wohl und sicher fühlen. Als erste Maßnahme werden
                                    schen Kirche“ – was     für die Gemeinde Vertrauenspersonen benannt, an die
                                    für ein langer Titel!   man sich wenden kann, wenn man betroffen ist oder
                                    Unter dem Leit-         Rat sucht. Alle Mitarbeitende des Kindergartens und
                                    motiv „Hinsehen –       der Kinder- und Jugendarbeit werden für das Thema
                                    Helfen – Handeln“       sensibilisiert und regelmäßig geschult.
                                    haben der Kirchen-      Als Aushang im Gemeindehaus und innerhalb des
                                    kreis Köln-Süd und      Konzeptes findet sich ein Handlungsleitfaden zur Kri-
                                    die Kirchengemein-      senintervention, der beschreibt, welche geordneten
                                    den im Jahr 2019        Schritte in der Kirchengemeinde Bayenthal vollzogen
die Erstellung eines solchen Konzeptes angestoßen.          werden, sobald der Gemeinde Verletzungen der sexu-
„Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf den be-         ellen Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen
sonderen Schutz ihres Körpers und ihrer Seele. In den       zur Kenntnis gebracht werden.
letzten Jahren hat das Thema Schutz vor sexuellem           Mit der Fertigstellung der Broschüre ist unsere Arbeit
Missbrauch zu Recht eine breite Aufmerksamkeit be-          jedoch nicht beendet. In regelmäßigen Abständen wer-
kommen, innerhalb und außerhalb der Kirche. Wenn            den die Vorgaben überprüft und gegebenenfalls überar-
schutzwürdige Grenzen überschritten werden, hat das         beitet und angepasst. Die Gremien unserer Kirchenge-
oft tiefe seelische Auswirkungen“, schreibt Superinten-     meinde werden dieses wichtige Themenfeld weiterhin
dent Dr. Bernhard Seiger in seinem Vorwort zur Druck-       aufmerksam begleiten.
fassung des Konzeptes.
Die Kirchengemeinde Bayenthal hat in einem Arbeits-                                                    Malte Rachow
kreis mit Verantwortlichen der Jugendarbeit und des
Kindergartens in mehreren Beratungsschleifen die
Vorgaben des Kirchenkreises für unsere Tätigkeitsfel-
der angepasst. Alle räumlichen Bereiche und Angebote
der Gemeinde wurden einer detaillierten Risikoanalyse

                                                                                                                 15
Martinsandacht
              ÜBERREGIONALES                                 Am Freitag, dem 6. November feiert der Kindergarten
                                                             seine Martinsandacht. Beginn ist um 17 Uhr in der Kir-
                                                             che. Es folgt der Umzug durch Straßen der Gemeinde
                                                             mit anschließendem Martinsfeuer im Kirchpark. Jung
                                                             und Alt sind zu diesem stimmungsvollen Fest herzlich
                                                             eingeladen!
                                                             Bitte beachten Sie die Aushänge und die Homepage der
                                                             Gemeinde wegen möglicher Änderungen aufgrund von
                                                             Corona-Auflagen.

                                                             Buß- und Bettag-Andacht
                                                             Am Mittwoch, dem 18. November feiern wir um
                                                             18 Uhr eine Andacht zum Buß- und Bettag. Buß- und
                                                             Bettage trugen ursprünglich öffentlichen Charakter.
                                                             Die Menschen waren angesichts von Notständen und
                                                             Gefahren zu Buße und Gebet aufgerufen. Obwohl der
                                                             Buß- und Bettag als gesetzlicher Feiertag in vielen
                                                             Bundesländern abgeschafft wurde, bleibt er im evan-
                                                             gelischen Kirchenjahr ein wichtiger Feiertag für die
                                                             persönliche Besinnung. Buße heißt umkehren oder
                                                             den Sinn neu ausrichten. Sie sind herzlich eingeladen
                                                             zu dieser Andacht, in der Raum sein soll für innere Ein-
                                                             kehr und Besinnung.

                                                             Bibelkreis-Termine
                                                                              Der Bibelgesprächskreis trifft sich
                                                                              jeweils donnerstags um 20 Uhr:
                                                                              10. September, 8. Oktober und 12.
                                                                              November. Wir beschäftigen uns
                                                             mit dem Thema „Begegnungen von Gott und Mensch
                                                             im Alten und Neuen Testament“.
                KURZ NOTIERT

Brunch am Erntedanktag                                                       KIRCHENBUCH
Wenn die aktuelle Entwicklung es zulässt, feiern wir
am 4. Oktober zum Erntedankfest einen Familiengot-
tesdienst, an dem der Kindergarten mitwirken wird
und in dem unsere neuen Konfirmanden vorgestellt
werden. Im Anschluss an den Gottesdienst treffen wir
uns zum Gemeindebrunch im Martin-Luther-Haus.
Wir bitten Sie wie in jedem Jahr: Lassen Sie Ihrer Koch-
und Backfantasie freien Lauf und tragen Sie etwas zum
bunten Buffet bei. Geeignet sind z. B. Vorspeisen, Salate,
Schnittchen, Frikadellen, Käse, Käsepicker, Quarkspei-
sen, Muffins, Kuchen usw. Die Getränke stellt die Ge-
meinde. Mitgebrachtes kann vor dem Gottesdienst im
Gemeindehaus abgegeben werden.
Wir werden Sie rechtzeitig darüber informieren, wenn
das Erntedankfest in diesem Jahr anders gefeiert wer-
den muss.

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