Kontakte WWW.KIRCHE-BAYENTHAL.DE AUSGABE 3 SEPTEMBER BIS NOVEMBER 2020 - EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE KÖLN-BAYENTHAL - Köln-Bayenthal
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
kontakte WWW.KIRCHE-BAYENTHAL.DE AUSGABE 3 SEPTEMBER BIS NOVEMBER 2020 EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE KÖLN-BAYENTHAL
Editorial „Viel hat sich verändert in den letzten Monaten.“ Die- INHALTSVERZEICHNIS ser Eingangssatz aus dem Editorial der vergangenen kontakte-Ausgabe könnte problemlos auch als Titel Editorial über diesem aktuellen Text stehen. Die Corona-Pan- Leitartikel demie bestimmt weiterhin in hohem Maße unseren Auf dem Friedhof Seite 3 Alltag und unser Zusammenleben, auch wenn sich die Gemeindeleben Infektionszahlen zum Zeitpunkt, als diese Zeilen ver- Sang- und klanglos? – Gottesdienste in Corona-Zeiten Seite 5 fasst werden, schon seit einigen Wochen unter dem kri- Bericht aus dem Presbyterium Seite 7 tischen Schwellenwert eingependelt haben. Trotzdem Visitation in Bayenthal Seite 8 ist vieles, was uns bis vor wenigen Monaten vertraut Der alte und der neue Öffentlichkeitsausschuss Seite 8 und wichtig war, weiterhin – wenn überhaupt – nur Glaubensgesprächskreis Seite 10 eingeschränkt möglich. Als Christen spüren wir das in Kontaktclub erster Linie bei der Feier des Gottesdienstes; Vikarin Programm Kontaktclub Seite 10 Stein schildert in dieser Ausgabe aber, dass die aktuelle Ökumene Situation auch Möglichkeiten bietet, neue, innovative Ökumenischer Weg am Reformationstag Seite 11 Wege bei der Verkündung von Gottes Wort zu gehen, Begehbarer Adventskalender Seite 11 die jeweils spezifisch für einzelne „Zielgruppen“ in der Musik Seite 11 Gemeinde entwickelt worden sind. Elternzeit von Kantor Dobernecker Seite 12 Daneben gibt es aber auch Veränderungen in unserer Quartalslied Seite 12 Gemeinde, die nichts mit dem Corona-Virus zu tun Junge Gemeinde Seite 14 haben. So möchte Kantor Dobernecker bis zum kom- Überregionales menden Sommer mehr Zeit mit seiner Familie verbrin- Reformationsfeier 2020 Seite 16 gen; und wir freuen uns, als seine Vertreterin für diese Kurz notiert Seite 16 Zeit Frau Annie Bloch in unserer Gemeinde begrüßen Kirchenbuch Seite 16 zu dürfen. Weitere Veränderungen betreffen, als Fol- Kollekten und Spenden Seite 17 ge der Presbyteriumswahl im Frühjahr, die Besetzung Termine Seite 18 der dem Presbyterium angeschlossenen Ausschüsse. Bildnachweise/Impressum/Adressen Seite 19 In diesem Zusammenhang hat sich auch das Redakti- onsteam für die kontakte teilweise neu zusammenge- setzt. Maria Koblischke, Christine Seiger und Gabriela Bosen haben das Zepter (bzw. den Bleistift) nun an andere übergeben, und stellvertretend für die gesamte Gemeinde dankt das neue Redaktionsteam allen Dreien für ihr langjähriges Engagement herzlich! Titelbildnachweis: Foto: Theodor Josef Hubert Hoffbauer, Der Friedhof St. Inno- Und schließlich sei an dieser Stelle bereits auf die für cents in Paris um 1550, Stich, Ende 19. Jh., Scan von Jebulon, den 20. September geplante Gemeindeversammlung wikimedia commons hingewiesen. Da diese im Rahmen der diesjährigen Visitation unserer Gemeinde durch Vertreter des Kir- Besonderer Hinweis für diese Ausgabe der kontakte chenkreises stattfindet, würden wir uns über rege Teil- nahme Ihrerseits ganz besonders freuen. Dieses Heft zeigt den Stand der Dinge zum Redaktions- schluss am 26. Juni. Wir hoffen darauf, dass alle ange- kündigten Gottesdienste und Veranstaltungen mit den entsprechenden Auflagen stattfinden können. Wir halten Für das Redaktionsteam Sie auf dem Laufenden! Aktuelle Infos gibt es auf unserer Tobias Kauer Homepage unter kirche-bayenthal.de und im Newsletter. Bitte melden Sie sich zum Newsletter an! Auf der Start- seite der Homepage ist das mit wenigen Klicks sekunden- schnell gemacht.
Auf dem Friedhof Wer regelmäßig auf einen Friedhof geht, dem fiel in der Corona-Zeit ein stiller, aber merklicher Anstieg der Besu- cherzahlen auf. Menschen besuchten die Gräber ihrer An- gehörigen und Freunde, sie gingen dort aber auch spazie- ren oder verbrachten ihre Mittagspause; der Friedhof als Rückzugsort in Zeiten des Kontaktverbots. Wer auf einen Friedhof geht, auch ohne ein bestimmtes Grab zu besu- chen, der setzt sich unweigerlich mit dem Ort und seinem Zweck auseinander. Der Tod rückt ins Gesichtsfeld. Bis ins 15. Jh. waren Gräber ausschließlich auf einem Kirch- Totentanz von Guyot Marchant, 1486 hof rund um die Kirche in der Stadtmitte angelegt. Wer zur Kirche oder nur ins Stadtzentrum ging, kam an den Friedhof zu sprechen und lieferte die theologische Be- Gräbern vorbei. Die bis heute erhaltenen Kirchhöfe, die gründung dafür, dass man Friedhöfe außerhalb der Städte idyllisch eine Kirche umsäumen, verfälschen den Charak- anlegen kann. Denn in der im Mittelalter vorherrschen- ter, den sie im Mittelalter trugen. Man fand dort keine den Sorge um das Seelenheil der Verstorbenen hatte man geordnete Gräberanlage, sondern eher eine von einigen sogenannte Seelgeräte geschaffen wie Fürbitte, Almosen Obstbäumen bestandene Wiese, auf der die Totengräber und Messfeiern, mit Hilfe derer der Läuterungsprozess im einfache Gruben mehr oder weniger planlos aushoben Fegefeuer gelindert oder abgekürzt werden sollte. Diese und Menschen beisetzten. Markierungen oder eine Ge- Seelgeräte waren am wirksamsten, wenn die Toten ihre staltung gab es nicht. Der mittelalterliche Kirchhof war Ruhe möglichst nahe der Kirche fanden, in der die Messen auch kein stiller und beschaulicher Ort, denn unmittel- für sie gelesen wurden. Die Reformatoren lehnten den Ge- bar neben dem Gräberfeld gab es einen abgetrennten danken des Fegefeuers und die Wirkung der Seelgeräte Bereich, auf dem Händler, Handwerker und Gaukler ihre aber ab und lehrten vielmehr, dass die Verstorbenen bis Buden aufstellten und wo ein buntes Treiben herrschte. zum Tag der Auferstehung in Gottes Hand ruhten. Statt Das Gräberfeld und der Handelsplatz zusammen bildeten der Maßnahmen für das Seelenheil der Verstorbenen soll- den Kirchhof. ten die Toten die Lebenden daran erinnern, zu Lebzeiten Die Auslagerung der Friedhöfe aus dem Zentrum der auf die Gerechtigkeit Gottes zu vertrauen und auf die Er- Städte an die Peripherie gehörte zu den einschneidenden lösung allein aus Glauben zu hoffen. Zur evangelischen Wandlungen im Friedhofswesen.1 Der äußere Anlass für Beerdigung gehörte fortan keine Seelenmesse mehr, son- diesen Schritt war die Pest und die aus ihr resultierende dern ein öffentlicher Verkündigungsgottesdienst, in dem Sorge um die mangelnde Hygiene. Mit der ersten Geneh- die Auferstehung gepredigt und zugleich das Leben des migung für die Anlage eines außerstädtischen Friedhofs Verstorbenen gewürdigt wurde. durch den Papst im Jahr 1480 begann ein langer Prozess, So beförderten hygienische und theologische Gründe am der zur Abkehr vom innerstädtischen Kirchhof führte. Zu Beginn der Neuzeit die Verlagerung der Friedhöfe vor die diesen äußeren Gründen kamen bald theologische Argu- Tore der Stadt. mente hinzu, die eine Auslagerung der Friedhöfe recht- Damit war der Tod aber nicht aus dem Blickfeld geraten. fertigten. So setzte sich Martin Luther in seiner erbaulich Er blieb ein vertrauter Begleiter des Menschen, ein ak- angelegten Schrift Ob man vor dem Sterben fliehen möge zeptierter Bestandteil des Lebens. Erst seit dem 18. und von 1527 mit der Frage des rechten Sterbens auseinan- 19. Jh. hat sich dies gewandelt, wiederum durch eine tech- der. In einer Zeit, in der die Pest als eine Strafe Gottes ver- nische Entwicklung, nämlich die Einführung der Leichen- standen wurde, ermahnte er das Volk, in die Kirche zu ge- hallen und der modernen Feuerbestattung. Mit dem Bau hen, das Wort Gottes zu hören und daraus zu lernen, wie der ersten Leichenhallen unterwarf man den Umgang mit man leben und sterben sollte: „Dass ein jeder sich selbst dem Leichnam einer bürokratischen Reglementierung. beizeiten einrichte und zum Sterben bereite ... (und) alle Die als hygienisch bedenklich geltende Hausaufbahrung acht oder vierzehn Tage einmal, sich mit seinem Nächs- sollte abgelöst werden. Noch stärker aber nahm der ten versöhne und sein Testament mache, auf dass ..., wenn Bau von Krematorien Einfluss auf die christlich gepräg- der Herr anklopft ... seine Seele versorgt ... (und) Gott be- ten Abläufe einer Bestattung. Wieder waren es zunächst fohlen (sei) ...“ 2. Im Weiteren kam Luther auch auf den Mediziner und Hygieniker, die die sichere, platzsparen- 1 Vgl. R. Sörries, Ruhe sanft. Kulturgeschichte des Friedhofs, Kevelaer 20112, S. 102. 2 Zitiert nach R. Sörries, ebd., S. 103. 3
waltet“ wird. Diesen Entwicklungen stehen mittlerweile aber zivilgesellschaftliche Initiativen wie die Hospizbe- wegung oder die Aids-Bewegung gegenüber, die zu einer Enttabuisierung des Sterbens beitragen und sich für eine würdige Behandlung der Sterbenden einsetzen. Im Jahr 2020 erschüttern die Bilder aus der Lombardei, wo die Corona-Toten in Militärfahrzeugen zum Krema- torium gebracht werden mussten. „Als wenn der Tod beschlossen hätte, sich seinen Platz mitten im Leben zu- rückzuerobern“, schreibt Silke Bartlick in ihrem Beitrag über Tod und Trauer in Corona-Zeiten im Internetportal der Deutschen Welle.4 Auf die Wucht, mit der die Pande- mie den Tod in weiten Teilen der Bevölkerung wieder ins Bewusstsein geholt hatte, reagierten manche mit Angst, Ignoranz oder der Erfindung neuer Verschwörungstheo- rien. Aber es geschah auch dies: Als in weiten Teilen der Welt das öffentliche Leben, die Produktion und der Kon- sum ruhten, suchten viele Menschen in ihrer Fassungslo- sigkeit die Ruhestätte der Verstorbenen auf. Die Kirchhofs-Gedanken des Andreas Gryphius In seinen Kirchhofs-Gedanken aus dem Jahr 1657 unter- Andreas Gryphius, 1616–1664 nimmt der Dichter Andreas Gryphius eine breit angelegte de und preisgünstige Bestattungsart forderten, sehr bald lyrische Auseinandersetzung mit den Gedanken über das aber unterstützt von Vertretern des aufgeklärten pro- Sterben. In einer Zeit, als die Pest in seiner Heimatstadt testantischen Bürgertums. Da einst das Urchristentum Glogau wütete, flüchtete er auf das Landgut des Johann die Einäscherung der Toten auf einem offenen Holzstoß Christoph von Schönborn, wo er die Vorrede zu einer als heidnische Sitte ablehnte, wandte sich besonders die Sammlung von Gedichten verfasste, zu denen auch das 50 katholische Kirche gegen die Einführung der Krematori- Strophen umfassende Vber den Kirchhoff und Ruhestätte en. Das Verbot der Feuerbestattung für einen Katholiken der Verstorbenen5 gehört. wurde erst mit dem 2. Vatikanischen Konzil aufgehoben. Gryphius beschreibt darin den Friedhof als einen Ort der Die Einführung der Beerdigung in Krematorien übte ei- Reflexionen über Tod und Auferstehung. Als „Schule“ nen starken Einfluss auf die bisherige Praxis der Trauer- ruft er den Friedhof an, in der der Meditierende in der feiern aus, sie wurden in ihrer Form reduziert, und die Kunst des Sterbens unterrichtet wird. Die erste Erkennt- Beteiligung der Kirchengemeinde nahm immer weiter ab. nis ist Entsetzen, denn der Weg zum ewigen Leben führt Heute, etwa einhundert Jahre nach der Einführung der durch Tod, Auferstehung und Gericht. Die Weltweisen er- Feuerbestattung, ist es das Aufkommen der anonymen schrecken davor und ebenso die, die ihr Vertrauen auf Beisetzung, die eine weitere Zäsur im Bestattungswesen „Ehr vnd Geld“ gründen, wie auch die Gewaltherrscher. darstellt. Die „wahre Weisheit“ findet der Mensch nicht bei den Phi- Die Entwicklungen in der Beerdigungspraxis beeinfluss- losophen und deren rationaler Argumentation, sondern ten zusammen mit den geistesgeschichtlichen Einflüssen allein in der biblisch bezeugten Offenbarung, die wahren über die Jahrhunderte den Umgang und die Sicht auf den Trost zu spenden vermag. Tod. Die noch in den 1970er Jahren konstatierte Verdrän- „Wer aber ists / der mir erklär / was ich zu lernen mich gung des Todes in der urbanen Gesellschaft 3 lässt sich bemühe?“ – Die „Einsamkeit allein“ auf dem Friedhof heute so pauschal nicht mehr beobachten. Es ist richtig, reicht nicht aus, damit das Lernen gelingt. Auch die vom dass der Tod durch die Verlagerung ins hohe Lebensalter lyrischen Ich mehrfach angesprochenen Toten schweigen. der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit entzogen worden So wird aus dem Meditierenden ein Betender, der im Ge- ist. Auch sind die Krankenhäuser zu Orten geworden, in spräch mit Gott, dem „Herrn des Lebens“, Zuflucht nimmt denen der Tod medizintechnologisch gesteuert und „ver- und zu verstehen beginnt. 3 Vgl. P. Ariès, Geschichte des Todes, München 1980. 4 S. Bartlick, Tod und Trauer in Corona-Zeiten, dw.com, 25.3.2020, https://www.dw.com/de/tod-und-trauer-in-corona-zeiten/a-52897504 (Zugriff am 2.7.2020). 5 A. Gryphius, Gedichte, Ditzingen 2012 [Reclam-Bibliothek], S. 145-161. 4
Eine Zwischenbetrachtung über die unterschiedliche Be- Gedanken über den Friedhof, so führt er einen aber in die schaffenheit der Särge führt zu dem in der Tradition des lebensbegleitende Beschäftigung mit dem Tod und befreit Totentanzes vorherrschenden Motiv, dass im Tod alle so- aus der Anstrengung, plötzlich selbst mit dem Tod fertig zialen Unterschiede aufgehoben sind. Auch wenn die Be- werden zu wollen. Die Atmosphäre der städtischen Fried- güterten und Adligen in „Gold und Marmor eingesencket“ höfe, von denen viele schon als öffentliche Grünanlage werden, bleibt davon in der Auferstehung nichts mehr und Erholungsstätte angelegt waren, lädt zur Besinnung übrig. ein. Inmitten des Treibens der Großstadt können sie in In einer drastischen Schilderung der Totengerippe und dieser Zeit ein Ort der Vergewisserung für den Menschen der Merkmale der Verwesung kommt er zu dem Schluss, werden, der seine Zeit in Gottes Händen weiß. In seinem dass der Mensch nach seinem Tode ein Fraß der Maden bereits 1643 veröffentlichten Epigramm Betrachtung der und Würmer wird. Er kann den Tod ohne Verdrängungs- Zeit8 sagt Gryphius es in wenigen Versen: mechanismen betrachten, weil er in der Gewissheit lebt, Mein sind die Jahre nicht die mir die Zeit genommen / dass der Tod durch den Sühnetod Jesu Christi seinen Sta- Mein sind die Jahre nicht / die etwa mögen kommen chel verloren hat und zum Gehilfen des ewigen Lebens Der Augenblick ist mein / und nehm ich den in acht geworden ist. Die Faktizität und der Ekel des Todes auf So ist der mein / der Jahr und Ewigkeit gemacht. Erden kann ertragen werden, weil der Tod nicht das letzte Wort behält. André Kielbik Die Beschreibung des Todes nimmt im gesamten Gedicht einen viel breiteren Raum ein als die Schilderung des ewigen Lebens. Gryphius steht hier ganz in der Linie des Seelsorgers Luther, der rät, im Leben das Bild des Todes GEMEINDELEBEN intensiv zu betrachten, damit man im Sterben das Bild des Lebens, nämlich den gekreuzigten Christus, vor Au- Sang- und klanglos? – gen haben möge. Die Vorbereitung auf das Sterben nimmt das ganze Leben ein, und Gryphius‘ Kirchhofs-Gedanken Gottesdienste in Corona-Zeiten sind eine einzige poetische Einübung in die Sterbekunst Unsere Art und Weise, Gottesdienst zu feiern, ist seit zu Lebzeiten.6 März diesen Jahres einem radikalen Wandel unter- Am Ende steht die Vision von der Auferstehung und dem worfen. Am Anfang stand der vollständige Verzicht auf Jüngsten Gericht. Die Auferstandenen werden Zeugen Präsenzgottesdienste in der Reformationskirche, dem sein, wie Christus sich in seiner Herrlichkeit auf den Rich- auch viele gewohnte und liebgewonnene Gottesdienste ter-Thron setzt. Für den Glaubenden ist dies kein Moment mit besonderen Feiergewohnheiten zum Opfer gefallen der Furcht, denn er darf gewiss sein, dass – ganz im Sin- sind, wie beispielsweise die Feier des Gründonners- ne der lutherischen Versöhnungslehre – der Richter der- tags mit anschließendem Potluck-Essen. Ab dem 10. selbe ist, der sich an Karfreitag anstelle der Sünder hat Mai erfolgte nach und nach die Wiederaufnahme von richten lassen, und so die Glaubenden aus dem Gericht Gottesdiensten in der Reformationskirche unter beson- herausgenommen sind. deren Bedingungen – alles Herausforderungen, die mit Durch den 30-jährigen Krieg, Feuersbrünste und die Pest Entscheidungen verbunden sind, denen sich Presbyte- war der Tod zu Gryphius‘ Zeiten allgegenwärtig. In den rium, Liturgen und Gemeinde immer wieder aufs Neue starken und kriegerischen konfessionellen Auseinan- zu stellen haben. dersetzungen, die damals herrschten, liefert er mit der Geleitet werden wir dabei stets von der Frage: Wie Veröffentlichung seiner Kirchhofs-Gedanken zusammen kommen wir zu Ihnen? Wie erreichen wir Sie als Ge- mit der Übersetzung der Enthusiasmen des prominenten samtgemeinde, als einzelnes Gemeindeglied, und wie Jesuiten Jakob Balde (1604–1668) einen interkonfessi- werden wir Ihren Interessen und Bedürfnissen gerecht onellen Austausch, in dem er unter Verzicht auf jegliche und können sie angemessen wahrnehmen? Polemik sein lutherisches Profil freilich nicht verbirgt.7 In der letzten Ausgabe der kontakte wurde an dieser Die heutige durch die Pandemie beförderte Auseinander- Stelle über die Zeitgleich-Gottesdienste und die Kinder- setzung mit dem Tod interessiert sich nicht für konfes- kirche im Wohnzimmer berichtet. sionelle Fragen und auch weniger für Fragen nach dem Mit der Öffnung der Reformationskirche für Gottes- Jüngsten Gericht. Folgt man Gryphius in seinen Kirchhofs- dienste haben die Zeitgleich-Gottesdienste eine Ver- 6 Vgl. J. A. Steiger, Gedancken/Vber den Kirchhoff und Ruhestädte der Verstorbenen, in: N. Kaminski, R. Schütze (Hg.), Gryphius-Handbuch, Berlin 2016, S. 150. 7 Vgl. ebd., S. 152. 8 A. Gryphius, Gedichte, Ditzingen 2012 [Reclam-Bibliothek], S. 134. 5
Die mittlerweile etablierte „Kinderkirche im Wohn- zimmer“ mit filmischer Darstellung von biblischen Ge- schichten, Gebeten und eingespielten Liedern zum Mit- singen sowie Bastelangeboten hat in vertrauter Weise ihre Fortsetzung gefunden. Seit Wiederaufnahme der Präsenzgottesdienste wur- den wiederholt Gottesdienste unter freiem Himmel ge- feiert. Diese Gottesdienste haben immer eine besondere Atmosphäre und werden erfahrungsgemäß von mehr Menschen besucht als die Gottesdienstfeiern in der Kir- che. Das gilt gerade in dieser Zeit, in der der Aufenthalt in der Kirche zu Gottesdiensten mit den entsprechen- den Hygieneauflagen verbunden ist. Der Gottesdienst an Christi Himmelfahrt war der erste, der bei strah- Balkonandacht im Hermine-Vorster-Haus lendem Wetter im Kirchpark gefeiert werden konnte. Der positiven Gemeinderesonanz folgend wurde auch änderung erfahren. Der Gottesdienst am 10. Mai war der Gottesdienst an Pfingstsonntag in den Kirchpark der erste, der als Präsenzgottesdienst gefeiert werden verlegt, gefolgt vom Jazz-Gottesdienst Mitte Juni, der konnte, und zugleich der letzte, der samstags vorher für auch durch seine besondere Musik bestach und viele die zeitgleiche Internetgemeinde aufgezeichnet wurde. Menschen zum Mitfeiern motiviert hat. Dieser Gottes- Seit dem 17. Mai werden die Gottesdienste als Audio- dienst war auch der erste, bei dem sich das Presbyte- Livestream via YouTube direkt aus der Reformations- rium dazu entschlossen hatte, im Anschluss daran ein kirche übertragen und bleiben danach weiter abruf- Beisammensein im Kirchpark mit Kaltgetränken unter bar. Damit tragen wir der Tatsache Rechnung, dass die Einhaltung entsprechender Auflagen zu ermöglichen. Reformationskirche nur von einer bestimmten Anzahl Der positive Zuspruch der Gemeinde zeigte, wie hoch von Menschen besucht werden darf und dass es Men- der Bedarf nach gesellschaftlicher und geselliger Nähe, schen gibt, die aus berechtigten und nachvollziehbaren nach Austausch und Gemeinschaft ist. Gründen (derzeit noch) keinen Präsenzgottesdienst Der Sonntag des Jazz-Gottesdienstes war gleichzeitig besuchen möchten. Auch die Bereitstellung per Telefon der Tag des Vorstellungsgottesdienstes der Konfirman- wird nach technischen Möglichkeiten aufrechterhalten. den. Dieser Gottesdienst war der erste, der Mitte März Da Liturgie und Predigt an der Wäscheleine am Ende wegen der Ausbreitung des Corona-Virus ausfallen kaum mehr Abnehmer gefunden haben, wurde dieses musste. Da aufgrund der Größe der Konfirmandengrup- Angebot mit der Zeit eingestellt. pe die Feier eines Präsenzgottesdienstes nicht möglich Die klassische Sonntagsgemeinde macht aber nur ei- war, haben die Konfirmanden ihren bereits geplanten nen Teil der Menschen aus, die gottesdienstliche An- Gottesdienst in Kleingruppen mit Pfarrer Kielbik und sprache suchen und brauchen. So konnte in diesem Jahr der Oster-Gottesdienst im Hermine-Vorster-Haus nicht in gewohnter Weise stattfinden, da die räumlichen Voraussetzungen nicht mit den Vorgaben der Corona- Schutzverordnung kompatibel waren. Daraus entstand die Idee, im Hermine-Vorster-Haus eine Balkonandacht zu feiern. Im Vorfeld wurde den Bewohnern der Ter- min bekanntgegeben und ein Liedzettel verteilt. Und so fanden sich am 19. April Pfarrer Kielbik, Frau Corinth, Kantor Dobernecker, Frau Schaub und Vikarin Stein im Hermine-Vorster-Haus ein, um dort eine Andacht zu feiern, an der die Bewohner von den Balkonen vor ihren Wohnungstüren aus teilnehmen konnten. Im An- schluss wurde jedem Bewohner ein Gruß in Form einer Rose vor die Wohnungstür gelegt. Ein gelungenes For- mat, das durchaus Wiederholungscharakter besitzt. Pfingsten unter freiem Himmel 6
Vikarin Stein zusammen zu einem Audio-Gottesdienst André Kielbik, Christoph Riethmüller, Dr. Ulrike Weh- umgestaltet und portionsweise in der Kirche aufge- ling und Dr. Joachim Trebeck nommen, so dass er als Zusammenschnitt parallel zum Bauausschuss: Ute Dorow-Müller (Baukirchmeiste- Jazzgottesdienst online gestellt werden konnte – unter rin und Vorsitzende), Pfr. André Kielbik, Marco Meyer, den derzeitigen Bedingungen die am besten gangba- Christoph Riethmüller, Küster Klaus Sikora und Boris re Möglichkeit, den mit vielen Gedanken erarbeiteten von Glasenapp Vorstellungsgottesdienst nicht nur den Familien der Diakonieausschuss: Regina Dinter (Vorsitzende), Konfirmanden und dem Presbyterium, sondern auch Magdalene Brandhorst, Pfr. André Kielbik, Elke Schaub, einem größeren gemeindlichen Hörerkreis erlebbar zu Ines Seemann, Henrike Spätgens, Dr. Ulrike Wehling machen. und Alexandra Wisotzki Elsa-Zentgraf-Stiftung: Magdalene Brandhorst, Re- Sang- und klanglos? Ja und nein. Denn als Gemeinde gina Dinter, Pfr. André Kielbik, Elke Schaub, Ines See- dürfen wir im Gottesdienst im geschlossenen Raum mann, Dr. Ulrike Wehling und Alexandra Wisotzki nicht singen. Wir haben aber in jedem Gottesdienst ca. Ausschuss für Theologie, Gottesdienst und Kirchen- vier engagierte Mitglieder des Vokalensembles dabei, musik: Pfr. André Kielbik (Vorsitzender), Ulrich Bauer, die aus dem Altarraum heraus mit gebotenem Abstand Regina Dinter, Kantor Samuel Dobernecker, Dr. Mar- die Gemeindelieder mitsingen. Auch bei den Gottes- tin Lätsch, Stephanie Remy, Stefan Seemann, Andreas diensten im Freien bestand zuletzt das Angebot an die Vorster, Dr. Ulrike Wehling und Alexandra Wisotzki Gemeinde, bei Einhaltung entsprechender Abstände Jugendausschuss: Malte Rachow (Vorsitzender), Si- Gemeindelieder mitsingen zu dürfen. mon Becker, Gerhard Helle, Tobias Kauer, Pfr. And- Für den Klang sorgt die abwechslungsreiche Musikge- ré Kielbik, Annkathrin Schaub, Anna Schmitz, Küster staltung insbesondere der Freiluftgottesdienste durch Klaus Sikora und Sven Görres Kantor Dobernecker, mal mit Klavier, mal mit Saxophon Kindergartenausschuss: Tobias Kauer (Vorsitzender), und Loop-Station, oder auch durch das Klaus-Osterloh- Pfr. André Kielbik, Jessica Nagel, Stephanie Nübold, Quartett beim Jazz-Gottesdienst. Auch die verschiede- Christoph Riethmüller und Dr. Joachim Trebeck nen beteiligten Liturgen sorgen dafür, ihren eigenen Öffentlichkeitsausschuss: Tobias Kauer (Kirchmeis- und Ihren Gedanken in dieser Zeit eine Stimme zu ge- ter f. Öffentlichkeitsarbeit und Vorsitzender), Gabriele ben. von Glasenapp, Nina Henning, Pfr. André Kielbik, Karen Pleines-Sbrzesny, Malte Rachow und Judith Seuser Leonie Stein Ökumenischer Arbeitskreis: Pfr. Dr. Bernhard Seiger (Vorsitzender), Regina Dinter, Jutta Gawrisch und And- reas Vorster Bericht aus dem Presbyterium Abgeordnete für die Kreissynode: Ute Dorow-Müller, Ausschussbesetzungen und Einführung Alexandra Wisotzki; Stellvertreter: Tobias Kauer, Malte der Presbyter Rachow, Regina Dinter und Dr. Ulrike Wehling Abgeordnete für die Verbandsvertretung des Ev. Kir- Auf der zweiten Sitzung des neu gewählten Presbyteri- chenverbands Köln und Region: Christoph Riethmül- ums, die wie schon die konstituierende Sitzung eben- ler. 1. Stellvertreterin: Regina Dinter, 2. Stellvertreter: falls als Video-Konferenz abgehalten werden musste, Dr. Joachim Trebeck wurden weitere Positionen im Presbyterium und den Abgeordnete für die Verbandsvertretung des Ev. ihm angeschlossenen Ausschüssen besetzt. Die voll- Verwaltungsverbandes Köln-Süd/Mitte: Alexandra ständige Liste aller Positionen lautet wie folgt: Wisotzki. Stellvertreterin: Dr. Ulrike Wehling Vorsitzender des Presbyteriums: Pfr. André Kielbik Wegen der Corona-Pandemie konnte die gottesdienst- Stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums: liche Entpflichtung und Einführung der Presbyter noch Alexandra Wisotzki nicht stattfinden. Dies soll nun im Gottesdienst am Kirchmeister: Tobias Kauer 2. Advent nachgeholt werden. Finanzausschuss: Alexandra Wisotzki (Finanzkirch- André Kielbik meisterin und Vorsitzende), Ute Dorow-Müller, Pfr. 7
Visitation in Bayenthal Am Mittwoch, dem 16. und Sonntag, dem 20. Sep- tember wird unsere Gemeinde durch den Kirchen- kreis visitiert. Die Vertreter des Kreissynodalvorstands werden am Mittwoch unter Leitung von Synodalasses- sor Pfarrer Rüdiger Penczek Gespräche mit den haupt- amtlichen Mitarbeitern, den Pfarrern und dem Presby- terium führen. Am Sonntag besuchen die Vertreter des Kirchenkreises den Gottesdienst und nehmen an einer Gemeindeversammlung teil. Abschließend findet noch einmal ein Gespräch mit dem Presbyterium statt. Sinn und Zweck einer Visitation ist die Förderung der Gemeindeentwicklung. Die Gespräche dienen dazu, den gegenwärtigen Stand der Gemeinde wahrzunehmen: was alles geschieht, welche Herausforderungen und Aufgaben gesehen werden und welche Visionen und Pläne es für die Zukunft gibt. Dies ist gerade nach einer Letzte Redaktionssitzung bei Maria Koblischke Neuwahl des Presbyteriums eine spannende Frage. Der Hinten v.l.n.r: Nina Henning, Gabriele von Glasenapp, Karen Pleines- Besuch bietet die Möglichkeit, dass die Gemeinde eine Sbrzesny, Christine Seiger, André Kielbik, vorne v.l.n.r.: Judith Seuser, Maria Koblischke, Gabriela Bosen Rückmeldung aus der Außenperspektive erhält, Unter- stützung und Ermutigung erfährt und gegebenenfalls auf neue Ideen kommt. Der alte und neue Zur Vorbereitung der Visitation hat das Presbyterium Öffentlichkeitsausschuss ausführliche Fragebögen zu allen Arbeitsfeldern der Gemeinde beantwortet, die auch zur Reflexion über die Im Anschluss an die Presbyteriumswahlen im März eigene Arbeit dienen. Eine durchgehende Frage war fand auch ein Wechsel in der Besetzung des Öffentlich- dabei, ob und wie der jeweilige Arbeitsbereich in der keitsausschusses statt. Konzeption der Gemeinde verankert ist. Nach vier Jahren Mitwirkung im Ausschuss verabschie- Die letzte Visitation fand in Bayenthal im Jahr 2012 den wir Christine Seiger und Gabriela Bosen. statt. Gemäß der von der Kreissynode Köln-Süd be- Den Namen der Presbyterin Gabriela Bosen lesen wir schlossenen Visitationsordnung ist eine Visitation in das erste Mal als Verfasserin des Editorials der kontak- allen Gemeinden zumindest alle acht Jahre vorgesehen. te 4/2016, wo sie auf die gerade beendete Orgelsanie- In dem Rahmen besucht der Kreissynodalvorstand rung eingeht und eine neue Rubrik prägt: „Die Orgel unter der Leitung des Superintendenten alle 17 Ge- erklärt“. Nachdem ihr Mann noch den ersten Beitrag meinden des Kirchenkreises. Da Superintendent Sei- dieser Rubrik über die Orgelpfeifen schreibt, erklärt ger zugleich Pfarrer der Gemeinde Bayenthal ist, wird Gabriela Bosen in mehreren Ausgaben der kontakte bis die Visitation durch Synodalassessor Penczek geleitet, 2019 sehr anschaulich die Funktionsweise einer Orgel damit es nicht zu einem Rollenkonflikt kommt. anhand der Bauteile. So erhält man als Laie eine gute Der Besuch des Kirchenkreises ist als Zeichen des Inte- Vorstellung davon, wie Windwerk, Spieltisch, Spielhil- resses und der Unterstützung unserer Gemeindearbeit fen, Traktur, Registerwerk, Prospekt und Werke zu- zu verstehen. Eine Beteiligung der Gemeindeglieder an sammenwirken und den eindrucksvollen Klang dieser diesem Austausch im Rahmen der Gemeindeversamm- „Königin der Instrumente“ erzeugen. Abgesehen von lung ist ausdrücklich erwünscht. Zu dieser Gemeinde- dieser Beitragsreihe berichtet Gabriela Bosen aus dem versammlung am 20. September laden wir Sie herz- Presbyterium, schreibt ein Grußwort an die Konfir- lich ein. manden und verfasst mehrfach das Editorial, zuletzt im Winter 2019 mit einem Aufruf zur Teilnahme an der André Kielbik Wahl des neuen Presbyteriums. Auch den Namen von Christine Seiger lesen wir das erste Mal unter einem Editorial. Sie nimmt sich wäh- 8
rend ihrer Zeit im Öffentlichkeitsausschuss sehr un- an dem Relaunch der Website 2010/2011 mit. Nach- terschiedlichen Themen an und bereitet sie in ihrer dem sie die Herstellung der Kirchenzeitung im Winter informativen, konzentrierten und gut lesbaren „Schrei- 2012 an Judith Seuser übergeben hat, konzentriert sie be“ für die Leserschaft auf. Von ihr erhalten wir zudem sich auf die Website und organisiert die Produktion des Hinweise zu sehenswerten Veranstaltungen in Köln im digitalen Newsletters, der im Frühjahr 2019 das erste Lutherjahr, zu Bildungsangeboten der Melanchthon- Mal versendet wird. Als Familie sind Koblischkes in der Akademie und zu Festen des Kirchenjahrs. Sie richtet Gemeinde aktiv in den Bereichen Krabbelgruppen, Kin- unseren Blick auf Menschen in Not und berichtet über derkirche und Kindergarten. Selbst als sie nach Sürth Kindernothilfeprojekte in Uganda und Malawi, die ziehen, bleiben sie der Gemeinde treu. So übernimmt durch Weihnachtsspenden von Gemeindegliedern Un- Maria Koblischke die Gestaltung der Konzeptionen der terstützung erhalten. Neben diesen sichtbaren Beiträ- Gemeinde und des Kindergartens, die 2008 bzw. 2012 gen in den kontakten ist es vor allem ihr konzentrierter erscheinen. Blick, mit dem sie vielen Texten in den Redaktionssit- Maria Koblischke ist auch bei den Sitzungen des Öf- zungen den letzten Schliff gibt. fentlichkeitsausschusses eine wichtige Konstante. Es gibt die Ausschusstreffen, die bei den Mitgliedern zu Als eines der langjährigsten Mitglieder des Öffentlich- Hause oder im Gemeindehaus stattfinden und wo vor- keitsausschusses verabschieden wir Maria Koblisch- rangig die Inhalte der nächsten Ausgabe der kontakte ke. Seit 1997 war sie eine, wenn nicht die wichtigste besprochen werden. Sie selber erinnert gerne die in- Konstante in dem Gremium. Maria Koblischke ist im spirierenden Diskussionen bei diesen Treffen mit den Kölner Süden in der katholischen Gemeinde Raderthal starken Positionen der unterschiedlichen Persönlich- aufgewachsen. Zusammen mit ihrem Mann entscheidet keiten auch und insbesondere über zentrale Fragen sie, ihre Kinder evangelisch taufen zu lassen. Im Tauf- der Gesamtausrichtung von Kirche. Dann gibt es die gespräch für ihren Erstgeborenen entwickelt Pfarrer Redaktionssitzungen, von denen die meisten bei Maria Seiger dann die Idee, dass Maria Koblischke als ge- Koblischke stattfinden, wo die Textbeiträge bei bester lernte Verlagskauffrau ideal wäre, die Herstellung der Bewirtung und schöner Atmosphäre redaktionell über- Kirchenzeitung zu übernehmen. Nach anfänglichem arbeitet werden, bevor die Zeitung in das Layout und in Zögern sagt sie schließlich zu und wird von der Ge- die Produktion geht. meinde beauftragt. Ihrem strukturierten Vorgehen ist es zu verdanken, dass die Autoren ihre Texte rechtzei- Maria Koblischke hat ihren Abschied aus der Öffent- tig vorlegen, das Layout stimmt, die Zusammenarbeit lichkeitsarbeit für unsere Gemeinde und aus der Be- mit der Druckerei reibungslos läuft, Anzeigen geschal- treuung der Website mit ausreichendem Vorlauf ange- tet werden und somit die kontakte immer pünktlich kündigt, sodass eine Nachfolgerin rechtzeitig gefunden erscheinen. Im Laufe der Zeit hat sie stetig technische und eingearbeitet wurde. Neuerungen in die Produktion unserer Kirchenzeitung integriert. Zunächst wird zwar das Layout schon am Zum 1. Januar 2020 steht nicht mehr sie sondern Nina Computer erstellt, aber noch auf Papier ausgedruckt, Henning im Impressum unserer Gemeindewebsite. anschließend von der Druckerei auf Film gezogen und Nina Henning ist vor allem den jungen Skiläufern und davon wiederum die Druckplatte erstellt. Einige Jahre Snowboardern bekannt. Aufgewachsen hier im Kölner später ist es möglich, die digitale Vorlage vom PC direkt Süden fährt sie seit vielen Jahren mit der Schneefrei- auf Druckplatten zu übertragen. Maria Koblischke ist zeit nach Filzmoos, wo sie zuerst als Teilnehmerin und maßgeblich beteiligt an der Umstellung von Format und später als Teamerin zum guten Gelingen beiträgt. Mit Layout der Kirchenzeitung, wodurch der Umfang von dieser Bindung an unsere Gemeinde, mit ihren Studien- zwölf auf 16 oder 24 Seiten vergrößert und die Titelsei- fächern Management, Mediapublishing und Marketing te mit großformatigen Fotos ansprechender gestaltet Management in Köln und Stuttgart und mit ihrer Ar- wird. In diesem Zusammenhang trägt sie zur Entwick- beitserfahrung als Social Media Manager ist sie bestens lung der Wort-Bild-Marke bei, mit der die Gemeinde ausgerüstet, die Öffentlichkeitsarbeit modern weiter ein visuell einheitliches Auftreten erhält. Zusätzlich zu entwickeln. erstellt sie die erste Website, die 2002 mit www.kirche- bayenthal.de startet, pflegt den Internetauftritt unserer Als neue Mitglieder des Öffentlichkeitsausschusses Gemeinde und arbeitet im Rahmen des Designkreises sind ebenfalls die Presbyter Malte Rachow und Tobias 9
Kauer berufen worden. Malte Rachow ist der Gemein- Freitag, 13.11., 19.30 bis 21.30 Uhr de schon lange verbunden und seit 2012 Mitglied des Thema: „Kontaktlose Gemeinde“ Presbyteriums. Auch er war bereits am Relaunch der Die Kontaktbeschränkungen angesichts der Corona- Homepage und an der Entwicklung der Wort-Bild- Pandemie waren unumgänglich, sie stellten aber einen Marke beteiligt. Aus seiner Tätigkeit als Eventmanager tiefen Einschnitt in unser Gemeindeleben dar. Zusam- bringt er wertvolle Erfahrungen für die Ansprache der menkünfte sind unter Auflagen wieder möglich. Aber verschiedenen Zielgruppen mit. Tobias Kauer, seit 2017 was ist mit Berührungen? Welche Rolle spielen das Presbyter der Gemeinde, ist in der Marktforschung bei segnende Handauflegen, das Reichen der Hände oder DHL/Deutsche Post tätig und wurde nach der diesjäh- die herzliche Umarmung für unsere Gemeinschaft? rigen Presbyteriumswahl zum „Kirchmeister für Öf- Wie reagieren wir als Kirche auf die durch die Pande- fentlichkeitsarbeit“ berufen. Der Kirchmeister gehört mie geforderten Restriktionen? Was ist unverzichtbar, mit zum Vorstand des Gremiums; mit der Einrichtung was nicht? Über diese Fragen wollen wir an diesem dieses Amtes möchte das Presbyterium die zunehmen- Abend ins Gespräch kommen. de Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit für die Entwick- André Kielbik lung der Gemeinde unterstreichen. Schließlich arbeitet Vikarin Leonie Stein während der Zeit ihres Dienstes in unserer Gemeinde im Öffentlichkeitsausschuss mit und bringt Fähigkeiten aus ihrer mehrjährigen Tätigkeit als KONTAKTCLUB Lektorin in die Erstellung der kontakte ein. Wir danken Gabriela Bosen, Christine Seiger und Maria Der Kontaktclub trifft sich am zweiten und vierten Koblischke an dieser Stelle ausgesprochen herzlich, Mittwoch im Monat um 15 Uhr im Martin-Luther-Haus. begrüßen die neuen Mitglieder des Öffentlichkeitsaus- Wer nicht gut zu Fuß ist, kann sich abholen lassen. Bitte schusses und freuen uns auf die Zusammenarbeit. geben Sie in diesem Fall bis zum Dienstagvormittag vor dem Termin im Pfarrbüro Bescheid. Ele von Glasenapp 9. September „Die verrückten 68er“ – wie ein Jahr unsere Welt ver- Glaubensgesprächskreis änderte – mit einer Musikauswahl aus jenem Jahr von Herrn Noll Wir laden ein zu einem Gesprächsabend für Menschen im Alter von 30 bis 55 Jahren, die an Glaubensfragen 23. September interessiert sind. Reiten im Alentejo – eine bildschöne, aber bitterarme Landschaft in Portugal. Ein Reisebericht von Herrn Freitag, 9.10., 19.30 bis 21.30 Uhr Prof. Bujard Thema: „Hoffnung“ Das Wort Hoffnung kommt von dem mittelniederdeut- 14. Oktober schen Wort „hopen“, was soviel heißt wie hüpfen, unru- Koordination beginnt im Kopf – nützliche Übungen, hig springen, zappeln. Die Hoffnung ist eine zuversicht- teilweise mit Musik, unter Anleitung von Frau Franz liche Haltung, die darauf ausgerichtet ist, dass in der Zukunft etwas Wünschenswertes geschieht, ohne dass 28. Oktober darüber Gewissheit besteht. Manchmal verwechseln Dietrich Bonhoeffer – Theologe und Widerstandskämp- wir die Hoffnung mit der Erwartung. Aber die Hoffnung fer. Ein Vortrag von Pfarrer Kielbik hat im Gegensatz zur Erwartung nichts, worauf sie sich berufen kann, keine Anhaltspunkte. Was lässt uns also 11. November hoffen? Warum geben wir die Hoffnung nicht auf, wenn „Der jüdische Witz“ – oder: Das Leben ist ein Hering an doch alles gegen sie spricht? Über diese Fragen wollen der Wand – mit Ines und Stefan Seemann wir bei unserem nächsten Glaubensgespräch nachden- ken. 25. November Interessante Geschichten aus der Feder von Frau Dr. Kaiser-Plessow/Magdalene Brandhorst 10
ÖKUMENE trabassisten Paul G. Ulrich und dem Drummer Benny Mokross. Fast drei Jahrzehnte lang war Heiner Wiber- ny als international renommierter Lead-Altist sowie Ökumenischer Weg als Solist mit weitem stilistischem Horizont eine Säule am Reformationstag der WDR-Bigband Köln. Sein klangfarbenreiches Spiel ist maßgeblich vom Jazz geprägt, es lässt aber auch Nach den guten Erfahrungen der vergan- Einflüsse der Weltmusik und der zeitgenössischen genen Jahre möchten die evangelischen Musik durchschimmern. Mit unserer Gemeinde ist er Gemeinden Bayenthal und Raderthal zu- durch zahlreiche Jazzgottesdienste und nicht zuletzt sammen mit den katholischen Partner- die CD-Aufnahme „flight“ seit Jahren verbunden. gemeinden wieder einen Ökumenischen Weg am Reformationstag (31. Oktober 2020) veran- Am Sonntag, dem 8. November um 18 Uhr findet stalten. Er beginnt um 18.30 Uhr an der Philippus- ein besonderes Orgelkonzert statt. Zu Gast ist Marga- kirche. Das Thema und die weiteren Stationen werden reta Hürholz mit einem Programm aus „Phantasten noch bekannt gegeben. An jeder Station soll es einen der Orgelmusik“: Werke von Dietrich Buxtehude, Jean geistlichen Impuls geben. Es besteht die Möglichkeit, Alain, Jean-Louis Florentz und anderen. Margareta sich auch während des Weges den Teilnehmenden an- Hürholz schaut auf eine Karriere als Konzertorganis- zuschließen. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte tin mit weltweiter Reichweite zurück. Sie widmet sich den Aushängen und den Internetseiten der Gemeinden. Alter Musik mit der gleichen Begeisterung wie zeit- genössischen Werken. Mit der französischen Orgeltra- André Kielbik dition ist sie nicht zuletzt durch ihre Studien bei Marie- Claire Alain verbunden. Große Bekanntheit erreichten ihre Duos mit Markus Stockhausen. Von 1997 bis 2020 Begehbarer war sie Professorin für künstlerisches Orgelspiel an der Adventskalender 2020 Hochschule für Musik und Tanz Köln (HfMT). Auch im Jahr 2020 wird es einen begeh- Da aufgrund der Pandemiebe- baren ökumenischen Adventskalender in schränkungen viele Konzerte unseren Gemeinden geben. Vom 1. bis 23. abgesagt werden mussten, wird Dezember wird an jedem Abend um 18 es das einzige klassische Orgel- Uhr ein adventlich gestaltetes Fenster „geöffnet“. Alle konzert in diesem Jahr sein. sind herzlich eingeladen, draußen bei Glühwein und Der Eintritt für dieses Konzert Plätzchen in gemütlicher Runde neue und alte Nach- beträgt 12€ / 5€ (Ermäßigung barn sowie Gemeindemitglieder kennenzulernen – und für Studierende und KölnPass- so Abend für Abend adventliche Stimmung zu erleben. Inhaber, Schüler frei). Wenn Sie in diesem Jahr ein Fenster gestalten möchten, wenden Sie sich bitte wegen eines Termins an: Im Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag am 22. No- Sonja Nikodem, Tel.: 328964, sonja.nikodem@web.de vember um 10.30 Uhr wird die Kantate „Ich weiß, oder Daniela Mainz, Tel.: 93729349, tmainz@t-online.de. dass mein Erlöser lebt“ von Georg Philipp Telemann für Violine, Basso Continuo und Tenor solo aufgeführt. Der Solist ist Robert Reichinek, es spielen die Violinistin Li- lit Tonoyan und der Cellist Martin Burkhard. MUSIK Samuel Dobernecker Am Sonntag, dem 13. September um 10.30 Uhr feiern wir einen Offenen Gottesdienst mit Jazz, bei gu- tem Wetter im Kirchpark mit anschließendem Kölsch und Limonade auf dem Kirchenvorplatz bzw. im Park. Zu Gast ist der Saxofonist Heiner Wiberny in einem Quartett mit dem Pianisten Tobias Weindorf, dem Kon- 11
Gastkonzert und Komponistin Annie Bloch ge- Sonntag, winnen. Sie hat 2010 im Alter von 22. November 2020, 18 Uhr 15 Jahren ihre evangelische C-Prü- Orchesterkonzert: fung in Osnabrück/Hildesheim Hall und Widerhall mit der Note 1,0 abgelegt und in Werke von J. Haydn und W.A. Mozart bis Bernard den Folgejahren Vertretungen im Herrmann und Pink Floyd Kirchenkreis Diepholz gespielt. Rodenkirchener Kammerorchester Sie studierte Arts-Music am Uni- Leitung: Peter Stein versity College Cork in Irland und als Organscholar an der Saint Fin Annie Bloch Ev. Reformationskirche Köln Bayenthal Barre’s Cathedral Cork. 2015 wur- Mehlemer Str. 29/ Ecke Goethestraße de sie darüber hinaus mit dem Scholarship des Quercus 50968 Köln Talented Students Programme ihrer Universität für ihr Die derzeitigen Hygieneregelungen beschränken die Orgelspiel und ihre Orgelkompositionen ausgezeich- maximal zulässige Zuschauerzahl auf 100 Personen. net. 2018 schloss sie ihr Studium mit einem Bachelor Um Planungssicherheit zu haben und niemandem of Honours ab. Orgelkonzerte gab sie u.a. bereits in der an der Abendkasse den Einlass verwehren müssen, St. Mary‘s Cathedral in San Francisco, St Jean Baptiste empfehlen wir daher, die wenigen Eintrittskarten in Montreal, der Stiftskirche in Bonn und der Kunst- zum Preis von 15 €/10 € im Vorverkauf zu erwerben. Station Sankt Peter in Köln. Seit Oktober 2019 studiert Verbindliche Anmeldung bitte unter: rkco@gmx.net sie an der Hochschule für Musik und Tanz im Hauptfach Komposition. Wir heißen Annie Bloch herzlich will- kommen und freuen uns sehr auf die Gottesdienste und Elternteilzeit von Konzerte mit ihr! Kantor Dobernecker André Kielbik Wir freuen uns mit Kantor Samuel Dobernecker über die Geburt seines dritten Kindes. Von August 2020 bis Juli 2021 wird er für ein Jahr in Eltern-Teilzeit arbei- QUARTALSLIED ten. Er ist weiterhin mit der Leitung der Chöre und der Organisation von Konzerten und Veranstaltungen in der Gemeinde tätig. Die Orgeldienste lässt er in diesem Stimme, die Stein zerbricht Jahr ruhen, um mehr Zeit für seine Familie und beson- ders den kleinen Elias Simeon zu haben. Hin und wieder Lieder und Psalmen für den Gottesdienst, Nr 21 wird er auch einen Gottesdienst musikalisch begleiten. „Stimme“ ist eine gewaltige Sache, sie kann ganze Als Vertreterin an der Orgel konnten wir die Organistin Opernsäle und Stadien füllen, sie kann laut und gewal- Anzeige 12
tig beruhigen und leise flüsternd Angst und Schrecken verbreiten. Stimme ist ein Instrument der Führung und der Botschaft. Wir hören sie in dem Lied als Zuspruch. Was fällt dem Hörer, dem Sänger ein, wenn er hört: „Stein zerbricht!“ Ganz sicher kein Flüstern, das in der Dunkelheit, im Finstern nahekommt – und einfach da ist. „Hab keine Angst!“ 1. Stimme, die Stein zerbricht, / kommt mir im Finstern nah, / jemand, der leise spricht: / Hab keine Angst, ich bin da. „Ich bin da!“ Der Vater, die Mutter flüstert es dem Kind zu, der liebende Mensch seinem geliebten Menschen. Jesus flüstert es dir und mir zu, wenn wir es zulassen. 2. Sprach schon vor Nacht und Tag, / vor meinem Nein und Ja. / Stimme, die alles trägt: / Hab keine Angst, ich bin da. Krisenhafte Zeiten bringen unberechenbare Abläu- fe zutage. Plötzlich vor Nacht und Tag, da müssen wir etwas anders machen, alles was geplant war, wird ge- stoppt. Sage ich nein oder ja, zu der Quarantäne, zu der Isolierung im Krank sein. Und da ist die Stimme, die al- hat er aus anderen Sprachen in eine deutsche Fassung les trägt, am Telefon, im Kopfhörer, in der Tageslosung. übertragen, die ihnen eine neue poetische Form gege- „Hab keine Angst, ich bin da“ ben hat. „Korn, das in die Erde“, „Holz auf Jesu Schulter“, 3. Bringt mir, wo ich auch sei, / Botschaft des Neube- „Morgenlicht leuchtet“ – viele von ihnen sind auch in ginns, / nimmt mir die Furcht, macht frei, / Stimme, die unserer Gemeinde heimisch geworden. Seine Lieder dein ist: Ich bin´s! bringen immer eine eigene Farbe mit, ihre Sprache ist Auf dem Friedhof, Maria von Magdala, Ostern ist über- selten eindeutig und nie hierarchisch; es ist eine tasten- all, es hat einen Neubeginn gegeben, habt keine Furcht de, lyrische Sprache, die einem Geheimnis nachspürt, mehr. Sie erkennt die Stimme, ich bin´s. Die Botschaft seine Kraftquellen erschließend. Jürgen Henkys legte erreicht uns und macht frei. 1948 in Leverkusen sein Abitur ab, studierte in Wup- 4. Wird es dann wieder leer, / teilen die Leere wir. / pertal, Göttingen, Heidelberg und Bonn, bevor er 1954 Seh´ dich nicht, hör nichts mehr – / ich bin nicht bang: einem Aufruf der EKD folgte und in die DDR übersiedel- Du bist hier. te, um den dortigen Pfarrermangel zu lindern. Er schlug Es ist immer die Veränderung nach dem Schönen, die eine Hochschullaufbahn ein, die er 1995 als Professor die Stimmung anders machen kann. Eine vermeintliche für Praktische Theologie der Humboldt-Universität in Leere greift Raum. Aber man spürt sie, ihn, den Augen- Berlin beendete. blick nachspürend. Dieses Vertrauen des Gemeinsamen Was wusste er der vorherrschenden Doktrin eines viel- erfüllt das Gemüt und gibt Kraft. ER ist hier. gesichtigen Materialismus entgegenzusetzen, einer Ge- Die Melodie stammt von Trond Kverno (*1945), Pro- sellschaft, die den Einzelnen in der Masse untergehen fessor für Chorleitung und Kompositionstheorie in lässt, ihren Untertanen die Ausweglosigkeit der Macht Oslo. Er ist einer der maßgeblichen Komponisten für vorhält und keinen Begriff mehr vom Guten hat? Den Kirchenmusik und hat neben zahlreichen Werken für kräftigsten Einwand bietet die „Stimme, die Stein zer- Chor auch zahlreiche Liedkompositionen vorgelegt. bricht“. Steine sind auch unsere Herzen. Finsternis Von den 27 Liedern, die von ihm ins „Norske Salmebok“ ist auch die Einsamkeit in der Masse, ist auch die Ge- (Norwegischen Gesangbuch) aufgenommen wurden, heimnislosigkeit eines übersteigerten Positivismus, ist sind einige auch in den Gesangbüchern Finnlands, auch die Beziehungslosigkeit einer neoliberalen Effi- Schwedens, Dänemarks und Deutschlands zu finden. zienzhölle. Menschen wie Jürgen Henkys, die es hätten Der Theologe Jürgen Henkys ist einer der produktivsten besser haben können, aber den Weg ihrer Berufung Liedschaffenden des 20. Jahrhunderts. Etwa 175 Lieder gewählt haben, fragen uns mit leiser, aber unüberhör- 13
barer Stimme: Wie wollen wir leben? Was ist das gute Serie Kinder- JUNGE und GEMEINDE Leben und wie können wir heute einen Anfang machen? Dem Lauten, der seine Verunsicherung übertönen muss, kann nicht lautstark widersprochen werden. Jugendangebote (III) Das ist die Kraft des Geheimnisses, die Kraft der Stille, Das Jugendcafé des Gebets. Wir sind frei in dieser Stimme, die feiner Das „Jugendcafé“ ist ein offe- ist als die Heisenberg’sche Unschärfe, immerwährend nes Angebot für Jugendliche sich mitteilend, verausgabend, hingebend. Sie zu hören ab 16 Jahren. Jeden Donners- bzw. zu spüren ist Gottesdienst, sie weiterzugeben ist tag ab 19 Uhr treffen sich die Heilung. Jugendlichen im Jugendkeller, Das vermeintlich Leere nach der Himmelfahrt ist nicht um den Abend gemeinsam zu leer. Die Stimme verbindet, durch Mundschutz und verbringen. Fester Bestandteil Glasscheiben, über Zäune und durch Schutzanzüge, die ist das gemeinsame Kochen. trägt und wahr ist: „ICH bin bei euch, alle Tage, bis an Im Vorfeld wird abgestimmt, der Welt Ende.“ wer kommt und was zubereitet Gemeinsam kochen werden soll. Bei schönem Wet- Samuel Dobernecker ter grillen wir im Hof. Daneben wird Musik gehört und Ulrich Bauer Billiard, Kicker oder Tischtennis gespielt. Gerne kön- nen Freunde mitgebracht werden. So ist es eine schöne Art, zusammen den Tag ausklingen zu lassen! Anna Schmitz Anzeige 14
Konfirmation in Bayenthal unterzogen. In der Presbyteriumssitzung im Juni 2020 wurden unsere Leitlinien einstimmig verabschiedet. Die in Bayenthal traditionell an Pfingsten gefeierte Sie finden die 40-seitige Druckversion auf der Internet- Konfirmation musste in diesem Jahr wegen der Coro- Seite der Gemeinde. na-Pandemie verschoben werden. Da sich die Vorgaben Leitend sind für uns folgende sechs Einsichten: für Gottesdienste laufend wandeln, wissen wir zum Zeitpunkt der Drucklegung noch nicht, auf wie viele • Die Persönlichkeit und Würde von Kindern und Gottesdienste die Konfirmation verteilt werden muss. Jugendlichen ist unantastbar. Die Konfirmanden sollen nun am Samstag, dem 26.9. • Kinder und Jugendliche benötigen einen Entwick- und Sonntag, dem 27.9. eingesegnet werden. Über die lungsraum, in dem sie sich frei entfalten können. genauen Gottesdienstzeiten wird auf der Homepage • Gewalt und sexualisierte Gewalt dürfen keine und über Aushang informiert. Tabuthemen sein. • Arbeit mit Kindern und Jugendlichen braucht aufmerksame und qualifizierte Mitarbeitende. Schutzkonzept • Kinder und Jugendliche müssen vor Schaden geschützt werden. „Schutzkonzept zur • Grenzverletzungen wird konsequent nach- Prävention sexuali- gegangen. sierter Gewalt und zum Umgang mit Verletzungen der Das Konzept soll uns daran erinnern, dass beständig Selbstbestimmung eine Kultur der Achtsamkeit geübt sein will, damit sich von Kindern und insbesondere Kinder und Jugendliche, aber auch Er- Jugendlichen im wachsene in unseren Einrichtungen und Angeboten Raum der evangeli- wohl und sicher fühlen. Als erste Maßnahme werden schen Kirche“ – was für die Gemeinde Vertrauenspersonen benannt, an die für ein langer Titel! man sich wenden kann, wenn man betroffen ist oder Unter dem Leit- Rat sucht. Alle Mitarbeitende des Kindergartens und motiv „Hinsehen – der Kinder- und Jugendarbeit werden für das Thema Helfen – Handeln“ sensibilisiert und regelmäßig geschult. haben der Kirchen- Als Aushang im Gemeindehaus und innerhalb des kreis Köln-Süd und Konzeptes findet sich ein Handlungsleitfaden zur Kri- die Kirchengemein- senintervention, der beschreibt, welche geordneten den im Jahr 2019 Schritte in der Kirchengemeinde Bayenthal vollzogen die Erstellung eines solchen Konzeptes angestoßen. werden, sobald der Gemeinde Verletzungen der sexu- „Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf den be- ellen Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen sonderen Schutz ihres Körpers und ihrer Seele. In den zur Kenntnis gebracht werden. letzten Jahren hat das Thema Schutz vor sexuellem Mit der Fertigstellung der Broschüre ist unsere Arbeit Missbrauch zu Recht eine breite Aufmerksamkeit be- jedoch nicht beendet. In regelmäßigen Abständen wer- kommen, innerhalb und außerhalb der Kirche. Wenn den die Vorgaben überprüft und gegebenenfalls überar- schutzwürdige Grenzen überschritten werden, hat das beitet und angepasst. Die Gremien unserer Kirchenge- oft tiefe seelische Auswirkungen“, schreibt Superinten- meinde werden dieses wichtige Themenfeld weiterhin dent Dr. Bernhard Seiger in seinem Vorwort zur Druck- aufmerksam begleiten. fassung des Konzeptes. Die Kirchengemeinde Bayenthal hat in einem Arbeits- Malte Rachow kreis mit Verantwortlichen der Jugendarbeit und des Kindergartens in mehreren Beratungsschleifen die Vorgaben des Kirchenkreises für unsere Tätigkeitsfel- der angepasst. Alle räumlichen Bereiche und Angebote der Gemeinde wurden einer detaillierten Risikoanalyse 15
Martinsandacht ÜBERREGIONALES Am Freitag, dem 6. November feiert der Kindergarten seine Martinsandacht. Beginn ist um 17 Uhr in der Kir- che. Es folgt der Umzug durch Straßen der Gemeinde mit anschließendem Martinsfeuer im Kirchpark. Jung und Alt sind zu diesem stimmungsvollen Fest herzlich eingeladen! Bitte beachten Sie die Aushänge und die Homepage der Gemeinde wegen möglicher Änderungen aufgrund von Corona-Auflagen. Buß- und Bettag-Andacht Am Mittwoch, dem 18. November feiern wir um 18 Uhr eine Andacht zum Buß- und Bettag. Buß- und Bettage trugen ursprünglich öffentlichen Charakter. Die Menschen waren angesichts von Notständen und Gefahren zu Buße und Gebet aufgerufen. Obwohl der Buß- und Bettag als gesetzlicher Feiertag in vielen Bundesländern abgeschafft wurde, bleibt er im evan- gelischen Kirchenjahr ein wichtiger Feiertag für die persönliche Besinnung. Buße heißt umkehren oder den Sinn neu ausrichten. Sie sind herzlich eingeladen zu dieser Andacht, in der Raum sein soll für innere Ein- kehr und Besinnung. Bibelkreis-Termine Der Bibelgesprächskreis trifft sich jeweils donnerstags um 20 Uhr: 10. September, 8. Oktober und 12. November. Wir beschäftigen uns mit dem Thema „Begegnungen von Gott und Mensch im Alten und Neuen Testament“. KURZ NOTIERT Brunch am Erntedanktag KIRCHENBUCH Wenn die aktuelle Entwicklung es zulässt, feiern wir am 4. Oktober zum Erntedankfest einen Familiengot- tesdienst, an dem der Kindergarten mitwirken wird und in dem unsere neuen Konfirmanden vorgestellt werden. Im Anschluss an den Gottesdienst treffen wir uns zum Gemeindebrunch im Martin-Luther-Haus. Wir bitten Sie wie in jedem Jahr: Lassen Sie Ihrer Koch- und Backfantasie freien Lauf und tragen Sie etwas zum bunten Buffet bei. Geeignet sind z. B. Vorspeisen, Salate, Schnittchen, Frikadellen, Käse, Käsepicker, Quarkspei- sen, Muffins, Kuchen usw. Die Getränke stellt die Ge- meinde. Mitgebrachtes kann vor dem Gottesdienst im Gemeindehaus abgegeben werden. Wir werden Sie rechtzeitig darüber informieren, wenn das Erntedankfest in diesem Jahr anders gefeiert wer- den muss. 16
Sie können auch lesen