Hoffende Kirche Sankt Albertus Magnus Kirchengemeinde - Ausgabe 39 - Pfingsten 2012

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Hoffende Kirche
                      Gemeindezeitung der
                 Sankt Albertus Magnus
                   Kirchengemeinde
                Ausgabe 39 – Pfingsten 2012

• Im Interview: Klaus Macke
St. Albertus Magnus
            Dominikanerkloster
                                                          Montag           8.15 Uhr   Hl. Messe
 Brucknerstraße 6, 38106 Braunschweig                 G   Dienstag       18.30 Uhr    Vesper
     Tel.: 23 885-0 / Fax: 23 885-85                  O                  19.00 Uhr    Hl. Messe
  www.dominikaner-braunschweig.de                     T
                                                      T   Mittwoch         8.15 Uhr   Hl. Messe
         Konto-Nr. 610 426 6001,
   Volksbank Braunschweig-Wolfsburg                   E   Donnerstag     18.30 Uhr    Rosenkranz
            (BLZ 269 910 66)                          S                  19.00 Uhr    Hl. Messe
                                                      D
P. Hans-Albert Gunk OP            36 25 00-10             Freitag          8.15 Uhr   Hl. Messe
P. Osvaldo Robles Segovia OP      36 25 00-11
                                                      I
P. Martin Rosner OP               36 25 00-14         E
                                                          Samstag         8.15 Uhr    Hl. Messe
P. Wolfgang Stickler OP           36 25 00-12         N                  18.00 Uhr    Hl. Messe
P. Hermann Welter OP              36 25 00-13         S
P. Fritz Wieghaus OP               238 85-25          T   Sonntag         9.30 Uhr    Hl. Messe
P. Johannes Witte OP               238 85-23                             11.00 Uhr    Hl. Messe
                                                      E
                                                                         18.00 Uhr    Hl. Messe
             Las Casas Haus
                                                      An Weihnachten, Neujahr, Ostern und Pfingsten
Kontakt: P. Martin Rosner           238 85-5          geänderte Gottesdienstzeiten!

Förderverein Dominikanerkloster e.V.                        Pfarrei St. Albertus Magnus
         Konto-Nr. 101 373 4000,                     Pfarrbüro
   Volksbank Braunschweig-Wolfsburg                  Barbara Münzberg                    238 85-0
            (BLZ 269 910 66)                         Bürozeiten:             Mo-Fr 8.30-12.00 Uhr
Kontakt: P. Johannes Witte         238 85-23         Rendantin
                                                     Helga Wirths                       238 85-15
   Kindergarten St. Albertus Magnus
 Brucknerstraße 1, 38106 Braunschweig                Caritaskreis
  www.kindergarten-braunschweig.de                   Klaus Macke                        238 85-13
                                                     Sprechzeiten:              Do 9.30-12.00 Uhr
Leitung: Christine Engel            33 13 10
                                                     Pfarrgemeinderat
            Partnergemeinden                         Frank Schindler (Vorsitzender)     233 85 23
St. Pauli, Braunschweig                              Organisten
Pastor Janis Berzins             39 04 97 03         Bernhard Bendfeldt           05306 / 97 03 16
Pastor Michael Gerloff              33 81 78         Rainer Cech                          37 47 70
                                                     Dr. Stefan Piter                   233 42 10
Gemeinde des 22.April, El Salvador
                                                     Gero u. Veit Pitlok
C22Abril@necomsa.com

St. Josef, Magdeburg-Olvenstedt                      Pfarrbücherei
Pfarrbüro                    0391 / 722 58 99        M. Schmidt-Kortenbusch          50 31 01
                                                     Öffnungszeiten:       So 10.30-11.00 Uhr
                                                                           Do 17.30-18.30 Uhr

Das Titelbild zeigt das 1987 von Gerd Winner geschaffene Altarbild „Kreuztrilogie Rosenkranz“ in
unserer Kirche. Zu sehen ist die Seite „Glorificatio“, die der Auferstehung und Verherrlichung Jesu
gewidmet ist und daher vor allem in der Osterzeit zu sehen ist.
Liebe Gemeinde!                                         Lass Dich spüren
Eine klassische Geschichte zum Pfingstfest
handelt vom Turmbau zu Babel. Zunächst le-              Geist Gottes,
ben die Menschen noch zusammen und verste-              manchmal spüre ich dich
hen sich. Dann aber kommen sie auf die Idee,
einen Turm zu bauen, der bis in den Himmel              in den Menschen, die mir begegnen –
reichen soll. Das Motiv dafür nennen sie selbst:        manchmal spüre ich dich nicht.
Wir wollen uns einen Namen machen. Und so
nimmt das Unheil seinen Lauf. Der Wille, hoch           Geist Gottes,
hinauszukommen, sich einen Namen zu ma-                 manchmal spüre ich dich
chen, ist es, der am Ende im Chaos, in Miss-
verstehen und Streit mündet.
                                                        in der Arbeit, die ich verrichte –
                                                        manchmal spüre ich dich nicht.
Die Geschichte vom Turmbau macht etwas
deutlich, das im Wesen des Menschen liegt.
Babel ist überall, auch in uns. Manches Bestre-
                                                        Geist Gottes,
ben, den eigenen Namen zu behaupten,                    manchmal spüre ich dich
kommt durchaus alltäglich daher: Das unselige           an Plätzen und Häusern, die ich besuche –
Vergleichen von Konto, Status und Fähigkeiten           manchmal spüre ich dich nicht.
gehört dazu, das Rechthabenwollen, die Unfä-
higkeit, zu verstehen. Darüber hinaus erleben           Geist Gottes,
wir den Größenwahn vieler Banker und welt-
weit Kriege um Macht und Einfluss. Überall              manchmal spüre ich dich
bauen Menschen ihre kleinen und größeren                in meinem Herzen, tief drin in mir –
Türme von Babel und das Ergebnis ist jedes              manchmal spüre ich dich nicht.
Mal die Entzweiung und Zerstreuung.
Die Bibel setzt ein anderes Bild dagegen. Wenn          Geist Gottes,
wir im Buch Genesis einige Seiten zurückblät-           lass dich spüren.
tern, dann wird dort erzählt, wie Gott den ers-         Amen.
ten Menschen einen Namen gegeben hat: Er
gab ihnen den Namen „Mensch“ (Gen 5,2) so                                                    (unbekannt)
heißt es. Gott selbst ist es, der uns einen Na-
men gibt, wir brauchen uns gar nicht selber             Mit diesem Gebet zum Heiligen Geist wünsche
einen zu machen, wie die Leute von Babel das            ich den Lesern der Hoffenden Kirche und der
tun zu müssen glauben. Die Würde, die wir von           ganzen Pfarrgemeinde ein frohes und geseg-
Gott und vor Gott haben, ist das Größte, was            netes Pfingstfest.
wir haben. Wir können und müssen nichts tun,
                                                                              Für den Pfarrgemeinderat
um dem etwas Vergleichbares hinzuzufügen.
                                                                                       Frank Schindler
Wer das begriffen hat, muss sich nicht mehr
auf Kosten der anderen profilieren, muss keine
Türme mehr bauen.
Was uns dabei hilft, das feiern wir an Pfings-
ten. Dort wird erzählt, wie Menschen unter-
schiedlicher Sprache einander verstehen. Die
                                                             Café – Kneipe – Restaurant im Univiertel
babylonische Sprachverwirrung wird nicht ein-                  Rebenring 48, 38106 Braunschweig
fach rückgängig gemacht, Unterschiede bleiben                        Telefon (0531) 33 14 55
bestehen. Aber es herrscht nun ein Geist des
                                                                         Öffnungszeiten:
Verstehens. Eigentlich ist damit das ewige                                  00
                                                                   Mo-Sa 11 Uhr bis Open End
                                                                         00
Türme bauen überwunden. Mit Gottes Geist                             So 9 Uhr bis Open End
                                                                                       00
sind wir bestens dafür gerüstet.                                    Warme Küche bis 23 Uhr

                                 P. Johannes Witte OP        jeden Sonntag großes Frühstücksbuffet

Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012                                                       Seite 3
Interview mit
                                               Klaus Macke
                                        Leiter des Caritas-Helferkreises
                                              St. Albertus Magnus
Am 19.03.2012 haben wir, Frank Schindler
und Claudia Oettich, uns mit Klaus Macke,
dem neuen Leiter des Caritas-Helferkreises
getroffen.
Lieber Herr Macke, zunächst würden wir
von Ihnen gerne die üblichen Daten zu Ge-
burtsort, Kindheit und Werdegang erfahren.
Geboren bin ich 1948 in Braunschweig. Dort
habe ich bis 1967 gelebt, bin zur Schule ge-
gangen und habe am Konfirmandenunterricht
teilgenommen und wurde konfirmiert. Der Un-
terricht war nicht attraktiv.
Zugang zum Christenleben und zum „Christ
sein“ habe ich erst später bekommen. Als Ju-
gendlicher hatte ich Kontakt zum CVJM. Mein
bester Freund, der evangelischer Pastor ge-
worden ist und mit dem ich heute noch Kontakt
habe, nahm mich zu den Treffen mit.                Aus Erschöpfungsgründen musste ich für mich
                                                   ein neues Arbeitsumfeld suchen und habe –
Aber nicht nur mein Freund ist Pastor. Auch
                                                   nach einer Pause in Griechenland – ab Herbst
meine Ehefrau war bis zu ihrer Pensionierung
                                                   1975 in der JVA Hannover bis 1977 als Sozi-
evangelische Pastorin in der Emmauskirche in
                                                   alarbeiter gearbeitet.
der Braunschweiger Weststadt. Wir haben
zwei Söhne, der eine lebt in Neuerkerode, der      Dann wechselte ich zur Bewährungshilfe. 2006
andere studiert in Braunschweig. Wir wohnen        wurde ich in Hannover Leiter der Bewährungs-
nunmehr, nachdem wir zeitweise auch im             hilfe, die seit 2009 durch Integration der Ge-
Pfarrhaus gewohnt haben, im Triftweg in            richtshilfe nunmehr Ambulanter Justizsozial-
Braunschweig. Genau genommen gehöre ich            dienst heißt. Dort blieb ich bis zu meiner Pen-
zur Gemeinde St. Joseph.                           sionierung im März letzten Jahres als Bezirks-
                                                   leiter.
Sie sind aber nicht Ihr ganzes Leben lang in
Braunschweig wohnhaft gewesen?                     Wann und wie haben Sie den Weg von der
                                                   lutherischen Kirche zur katholischen Kir-
Das stimmt! Ich habe ein Jahr in Kanada ge-
                                                   che gefunden?
lebt und dann in Bad Harzburg. Das war Ende
der sechziger Jahre, bevor ich meine Ausbil-       Es war ein Weg mit Umwegen. Über das Pro-
dung an der Sozialarbeiterschule begonnen          jekt Kaffeetwete 3 bekam ich in den siebziger
habe.                                              Jahren Zugang zu den Baptisten und nahm
                                                   u.a. an deren Hauskreisen teil. Auch in Wies-
Meine Studienzeit dauerte von Herbst 1969 bis
                                                   baden suchte ich den Kontakt zu den Baptis-
Herbst 1972. Während meiner Ausbildung ha-
                                                   ten und später in Hannover. Dann führte mich
be ich gemeinsam mit anderen das Drogenhil-
                                                   die Suche in Hannover/Langenhagen zur ka-
fe-Projekt Kaffeetwete 3 aufgebaut und dort
                                                   tholischen Kirche. Ich hatte unter anderem
auch gewohnt. Dieses Projekt wurde von der
                                                   Kontakt zu den Fokolaren, einem Laienorden.
Stadt Braunschweig unterstützt und begleitet
                                                   Deren Frömmigkeitsform hat mich inspiriert.
Drogenabhängige mit damals ehrenamtlichen
                                                   Einem Hauskreis gehöre ich heute noch an.
Personal, wie z.B. mir.
                                                   Damals, in den achtziger Jahren, bekam ich
Nach Beendigung meiner Ausbildung habe ich         ein dreiviertel Jahr Unterricht von dem damali-
in Wiesbaden bis 1975 in einem ähnlichen           gen Priester der katholischen Gemeinde und
Projekt mitgearbeitet.                             konvertierte. Zurück in Braunschweig besuchte
Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012                                                Seite 4
ich zuerst die Messen in St. Aegidien und St.
Cyriakus in der Weststadt, bevor ich St. Alber-
tus Magnus entdeckte.
Und dann wollten Sie sich mehr in die Ge-
meinde einbringen?
Ich habe Pater Fritz angesprochen, als ich ein
ehrenamtliches Engagement suchte. Ich dach-
te mir, dass ich als ehemaliger Sozialarbeiter
bestimmt meine Fähigkeiten irgendwo einbrin-
gen könnte. Ursprünglich dachte ich nur an
eine Teilnahme am Caritas-Helferkreis. Dann
ergab es sich aber, dass Herr Stolinsky aufhö-
ren wollte und jemand gesucht wurde, der die
Lücke schließt. So hat es sich ergeben, dass
mich Pater Fritz gefragt hat, ob ich die Leitung
übernehme. Es war also Zufall, vielleicht auch
Fügung. Seit Herbst 2011 bin ich dabei.
Wie definieren Sie Ihre Arbeit?
                                                   Haben Sie Hobbys?
Die Ziele sind durch die Arbeit und die Leis-
tung meines Vorgängers, Herrn Stolinsky, vor-      Ich liebe das Zelten am Meer. Ich treffe mich
gegeben. Der Helferkreis hat soziale, karitative   gern mit Freunden, gehe regelmäßig schwim-
Aufgaben wahrzunehmen. Dieses Ziel verfol-         men und fahre Fahrrad. Ich habe mal mit Bild-
gen wir, indem wir Geburtstagsbesuche durch-       hauerei angefangen, aber ein richtiges Hobby
führen und Neuzugezogene besuchen.                 ist nicht daraus geworden.
Für darüber hinausgehende Aufgaben, wie            Wie sehen Sie die Gemeinde?
z.B. die Begleitung von Spaziergängen oder         Sie ist äußerst anregend. Die Vielfalt der an-
die Unterstützung im Haushalt werden ent-          spruchsvollen Predigten gibt mir sehr viel. Hier
sprechend Helfer gesucht. Wir möchten Men-         gibt es ein lebendiges Gemeindeleben.
schen mit körperlichen Handicaps begleiten
etc. Ich stelle mir vor, dass wir auch darüber     Was wünschen Sie der Gemeinde?
hinaus Hilfe leisten könnten. Nur fehlen mo-       Ich wünsche mir, dass die Vielfalt erhalten
mentan dazu die Helfer.                            bleibt und das der Orden in der Stadt bleibt.
Vorstellen könnte ich mir, auch bei Schulden       Und dass neben der guten Gottesdienstge-
zu helfen oder Menschen bei Problemen mit          meinde weiterhin ein lebendiges Gemeindele-
Behördengängen zu unterstützen. Auch sozia-        ben erhalten bleibt.
le Probleme, wie Einsamkeit, Bewegungsbe-          Sehr geehrter Herr Macke, wir wünschen
schränktheit oder die Organisation des Alltags     Ihnen und Ihrer Familie alles erdenklich Gu-
z.B. nach einem Schicksalsschlag. Aber erst,       te für die Zukunft, Gottes Segen und be-
wenn ich weitere Mitarbeiter habe, die in be-      danken uns für das Interview.
stimmten Bereichen Kenntnisse haben, kann
ich auch dazu ein Leistungsangebot machen.                       Für die Reaktion: Claudia Oettich

Ein Großteil meiner Arbeit ist die Vermittlung.
Unter anderem gehört dazu der Kontaktaufbau
zur Nachbarschaftshilfe St. Pauli und zur Frei-
willigenagentur Braunschweig. Ein Kontakt zur
Drogenberatungs- und Schuldnerberatungs-
stelle wäre möglich. Ich verstehe mich als An-
sprechpartner für Hilfesuchende und Ehren-
amtliche, die sich einbringen möchten.
Wenn ich nicht gleich helfen kann, suche ich
nach Lösungen und höre mich um. Des Weite-
ren biete ich alle zwei Monate für die Ehren-
amtlichen im Rahmen unserer bescheidenen
Möglichkeiten einen Fortbildungstag an.
Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012                                                 Seite 5
Für alle Fälle vorgesorgt?
                             Die Vorsorgevollmacht
Liebe Leserin, lieber Leser,                       Sie tun. Sie wollen doch selbst bestimmen,
                                                   wer dies für Sie tun soll?
nehmen Sie sich bitte ein wenig Zeit und stel-
len Sie sich – für sich selbst – einmal folgende   Sie können es, und zwar mit einer Vorsorge-
Situation vor:                                     vollmacht.
Sie haben einen Unfall gehabt, vielleicht zu       Natürlich sollten Sie mit dieser Person Ihres
Hause. Nun liegen Sie im Krankenhaus. Eine         Vertrauens vorher, also bereits jetzt, reden, ihr
Ihnen völlig fremde Person besucht Sie und         erklären, was Ihnen wichtig ist und ihr Einver-
eröffnet Ihnen:                                    ständnis haben, solange Sie noch im Vollbe-
                                                   sitz Ihrer geistigen Kräfte sind. Verpassen Sie
„Sie haben ja gemerkt, Sie können jetzt nicht
                                                   diesen Zeitpunkt, lässt er sich unwiederbring-
mehr für sich selbst sorgen und daher hat mich
                                                   lich nicht nachholen.
am... der Amtsrichter zu Ihrem Betreuer er-
nannt. Von jetzt an bin ich für Sie verantwort-    Sage jetzt niemand, er sei verheiratet oder /
lich. Sie können nicht mehr zurück in Ihre         und habe Kinder, für ihn sei eine Vorsorge-
Wohnung. Aber mir ist es gelungen, einen           vollmacht deshalb nicht nötig! Es ist allerdings
Platz im Altenheim in der Parkstr. zu besorgen.    ein weit verbreiteter Irrtum, dass Ehepartner,
Sie werden sich dort mit einer anderen Person      Lebensgefährten oder Kinder per se ohne eine
ein Zimmer teilen. Weil ich für Sie verantwort-    Vorsorgevollmacht diesbezüglich Vertretungs-
lich bin, muss ich auch alle Ihre finanziellen     rechte haben. Es gibt Fälle, in denen der zu-
Angelegenheiten regeln. Deshalb habe ich           ständige Richter einen Fremden mit der Be-
auch das Recht, über Ihr Bankkonto zu verfü-       treuung beauftragt hat, und das keineswegs
gen, natürlich in Ihrem Interesse. Ich habe au-    versehentlich, da die Gefahr eines Interessen-
ßerdem einen Schlüsseldienst beauftragt,           konfliktes bestand, z.B. bei einer Güterstands-
auch um Ihren Safe öffnen zu lassen. Spar-         trennung.
buch und Geld habe ich an mich genommen,
                                                   Auch für Ärzte ist die Behandlungsfreiheit kei-
Ihre Wohnung kündige ich...“ usw.
                                                   neswegs unbegrenzt: Nur wenn es um Tod
Und Sie sind um nichts gefragt, in keine der       oder Leben geht, dürfen Ärzte auch ohne aus-
Entscheidungen einbezogen worden.                  drückliches Einverständnis des Patienten die
                                                   nächsten medizinischen Schritte unternehmen.
So etwas kann Ihnen nicht passieren? O doch,
                                                   Auch in diesem Bereich wird der Betreuer
es kann, es ist genau so geschehen und hier
                                                   letztlich entscheiden müssen, wenn Sie selbst
ziemlich wörtlich wiedergegeben.
                                                   keine Vorsorgevollmacht und keine Patienten-
Um sicher zu gehen, dass Sie nicht in eine         verfügung erstellt haben.
solche Situation geraten, gibt es nur diesen
                                                   In der Vorsorgevollmacht stehen zunächst Ihre
einen Weg:
                                                   Personalien und die Personalien der bevoll-
Sie müssen eine Vorsorgevollmacht erstellen        mächtigten Person
für den Fall, dass Sie nicht mehr im Vollbesitz
                                                   Danach sind die verschiedenen Bereiche, mit
Ihrer geistigen Kräfte sind, selbst zu bestim-
                                                   entsprechenden Untergliederungen, aufge-
men und zu entscheiden, über
                                                   führt, die Sie selbstverständlich alle mit „Ja“
  •    Ihre Lebensumstände, über alles, was        oder unterschiedlich mit „Ja“ oder „Nein“ ein-
       Sie betrifft,                               schließen, bzw. ausschließen können. Diese
  •    Ihre Finanzen,                              Bereiche sind
  •    Ihre Wohnung,                                 1. Gesundheitssorge, Pflegebedürftigkeit
  •    ärztl. Behandlung, etc.                       2. Aufenthalt und Wohnungsangelegenhei-
  •    eben über alles ...                              ten
In einer solchen Situation, dass Sie nicht mehr      3. Behördenangelegenheiten
in der Lage sind, Ihre Angelegenheit selbst          4. Vermögensangelegenheiten
und allein zu regeln, muss es ein anderer für        5. Post- und Fernmeldeverkehr
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6. Vertretung vor Gericht                         sich nicht in einer Situation befinden, in wel-
  7. Erteilung von Untervollmachten                 cher jemand über Ihre Angelegenheiten ent-
  8. Betreuungsverfügung:                           scheidet, den Sie nicht akzeptieren können.
     (Auch hier kann ja oder nein angekreuzt
                                                    Dabei ist es so leicht und bedarf keiner An-
     werden. Falls „Ja“ angekreuzt wird, wird
                                                    strengung, eine Vorsorgevollmacht zu erstel-
     die von Ihnen bezeichnete Vertrauens-
                                                    len:
     person vom Gericht zur rechtlichen Be-
     treuerin / zum rechtlichen Betreuer be-        In unserer Caritas-Kontaktstelle sind Vordru-
     stellt, falls dies erforderlich werden soll-   cke zu haben, die Sie nur auszufüllen haben.
     te.)                                           Gern hilft Ihnen Herr Macke oder jemand aus
  9. Entscheidung der Gültigkeit über den           unserem Caritaskreis. Sie können sich aber
     Tod hinaus                                     auch an das Seniorenbüro der Stadt Braun-
                                                    schweig wenden, das Sie am Rathaus, Kleine
Wichtig sind außerdem
                                                    Burg 14. finden.
  •    Ihre Unterschrift mit Datum,                                                 Oskar Stolinsky
  •    die Unterschrift der Person Ihres Ver-
       trauens.                                     Weitere Informationen zu diesem Thema fin-
                                                    den Sie auch auf den Internetseiten der Cari-
Tritt der Fall ein, den wir uns nicht wünschen,
                                                    tas unter www.caritas.de.
nämlich dass wir jemanden benötigen, der für
                                                    Dort finden Sie auch einen Link zum Herunter-
uns entscheidet, dann wird diese Vertrauens-
                                                    laden der Vordrucke.
person dazu berechtigt sein und Sie werden

      Lasset alle Hoffnung fahren,
       wenn ihr hier hereinkommt
                    (Dante, Göttliche Komödie, Inferno III)
                      Donnerstagstreff zum Thema Hölle
                mit Pater Wolfgang Stickler O.P. am 29.03.2012
Es gibt die Hölle, aber keiner ist drin! Ist das    jüngsten Gericht mit seinen Sünden und mit
so? Verzeiht Gott am Ende jede Sünde des            dem Leid, das er anderen zugefügt hat, kon-
Menschen? Genießen Adolf Hitler, Mao Tse            frontiert wird. Je schlimmer das Sündenregis-
Tung, Pol Pot und Stalin, um nur einige             ter, umso unangenehmer wäre dieses Strafge-
Schwerstverbrecher des letzten Jahrhunderts         richt oder auch Fegefeuer.
zu nennen, gemeinsam mit ihren Opfern die
                                                    Nach dem Vortrag entbrannte unter den knapp
himmlischen Freuden? Wer, wenn nicht diese,
                                                    zwanzig Teilnehmern des Abends eine lebhaf-
hätten es verdient, auf immer und ewig in der
                                                    te Diskussion. Ich spann den Gedanken von
Hölle zu schmoren und für ihre Untaten zu bü-
                                                    Strafgericht für mich persönlich dahingehend
ßen. Müssten diese nicht an dem Ort ewiger
                                                    weiter, dass ich sagte, dass diejenigen, die im
Verdammnis sein, von dem man nicht zurück-
                                                    Fegefeuer bereuen, am Ende Gottes Gnade
kehren kann und wo es keine Hoffnung gibt?
                                                    erfahren dürfen und doch in den Himmel
Ca. eine Stunde referierte Pater Wolfgang           kommen. Es ginge den Menschen dann wie
über das Thema Hölle, las dabei einen Ab-           den Arbeitern im Weinberg, die alle den glei-
schnitt aus der Göttlichen Komödie, Inferno III,    chen Lohn erhalten, ob sie nun den ganzen
von Dante vor und sprach über die Gerechtig-        Tag oder nur eine halbe Stunde gearbeitet
keit Gottes. Gott ist für uns der Liebende und      haben. Die aber, die angesichts des Leids ih-
Barmherzige. Aber er wird den Opfern                rer Opfer nicht bereuen, werden verdammt und
menschlicher Untaten Gerechtigkeit widerfah-        in die Hölle geworfen. Es gibt die Hölle, und es
ren lassen. Wie kann das geschehen? Man             ist auch jemand drin?
kann sich vorstellen, dass jeder Mensch beim
                                                                                        Ulrich Scharf
Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012                                                   Seite 7
füllt leben können. Dass es uns trotzdem oft
        AUGEN : BLICKE                            genug schwer fällt, diese Gegenwart Gottes zu
                                                  spüren, liegt vielleicht auch daran, dass wir
Begegnung und Gegenwart.
              Gegenwart                           selbst bisweilen eher nicht in der Gegenwart
                Wohin blickst Du?                 leben?
                                                  AUGEN:BLICKE möchte anregen, selbst wie-
                                                  der wachsamer zu werden für den Augenblick,
                                                  für das Hier und Jetzt und in dieser, wenn auch
                                                  begrenzten Zeit am Freitagabend, einfach ge-
                                                  meinsam im Augenblick DA ZU SEIN und offen
                                                  zu werden, für die verborgene Gegenwart Got-
                                                  tes. Denn Gott kann mir nicht in der Vergan-
                                                  genheit oder Zukunft, sondern immer nur in der
                                                  Gegenwart begegnen.
                                                  AUGEN:BLICKE – „Augen“ und „Blicke“ – das
                                                  also hat auch etwas mit „BEGEGNUNG“ zu
                                                  tun. Die Bibel ist voller Begegnungsgeschich-
                                                  ten. So haben wir in den vergangenen AU-
                                                  GEN:BLICKE-Abenden z.B. die Begegnung
                                                  zwischen Jesus und der samaritischen Frau
                                                  am Jakobsbrunnen sowie die Begegnung zwi-
Im Februar fand zum dritten Mal in unserer        schen Jesus und dem Zöllner Zachäus mit ei-
Gemeinde ein AUGEN:BLICKE-Abend statt.            nigen Impulsgedanken und einer anschließen-
                                                  den persönlichen stillen Betrachtung in den
Was ist AUGEN:BLICKE?                             Blick genommen. Jesus zeigt – wie wohl keiner
AUGEN:BLICKE ist eine Stunde gemeinsamer          sonst – wie durch wirkliche Begegnung, aus
Zeit am Freitagabend in der Kirche, die geprägt   bloßem Dasein Leben wird, Menschen ihr Le-
ist von Stille, persönlichem Gebet, von kleinen   ben verändern.
Impulsen, von Musik und gemeinsamem Sin-          Es lohnt sich, diese und andere Begegnungen
gen.                                              genauer anzuschauen und sich zu fragen, was
AUGEN:BLICKE ist ein offenes Angebot der          Jesu Begegnungen von damals heute mit mir
Glaubensgesprächskreise für die ganze Ge-         und meinem Leben zu tun haben. Jesu Be-
meinde und alle Interessierten.                   gegnungen sind auch Abbild seiner Beziehung
                                                  zu Gott, seinem Vater. Ist es nicht auch das,
Was möchte AUGEN:BLICKE?
                                                  wonach wir uns sehnen – eine lebendige, per-
Augenblicke – das hat etwas mit „GEGEN-
                                                  sönliche Beziehung zu Gott, die den Alltag
WART“ zu tun. Natürlich, wir leben in der Ge-
                                                  durchdringt und trägt? AUGEN:BLICKE lädt
genwart. Doch sind wir mit unseren Gedanken
                                                  dazu ein, diese Beziehung zu Gott bewusst zu
und Gefühlen nicht oft genug noch in der Ver-
                                                  suchen und dies gemeinsam mit anderen und
gangenheit oder schon bei Zukünftigem? Wie
                                                  in stillem Verweilen zu tun.
vieles bemerken wir eigentlich nicht, obwohl
wir es doch direkt vor Augen haben? Das liegt                            Anne und Mario Pechwitz
(zumindest bei den meisten Menschen) nicht
an einer Sehschwäche, sondern wohl eher an        Der nächste AUGEN:BLICKE - Abend findet
unserer mangelnden Aufmerksamkeit, an un-         am Freitag, dem 22.Juni 2012 um 19.30 Uhr in
serer Geschäftigkeit, die uns drängt, jede Mi-    der Kirche statt. Herzliche Einladung an alle.
nute „effizient“ zu nutzen und an den Anforde-
rungen des Alltags, die es uns mitunter auch      Wer darüber hinaus Interesse hat, sich regel-
vorgeben, die Zeit vollzupacken. Kennen wir       mäßig an einem Glaubensgesprächskreis zu
das nicht alle?                                   beteiligen, ist am Dienstag, dem 26. Juni 2012
                                                  zu einem Kennenlern-Abend herzlich eingela-
Die Frage „Wie kann ich meinen Glauben im-        den. Der Abend beginnt mit der Feier der
mer neu und tiefer in meinem Alltag leben?“ –     Abendmesse um 19.00 Uhr in der Kirche. Wei-
ist eine Frage, die sehr oft unsere Gesprächs-    tergehende Informationen und Kontaktdaten zu
abende durchzieht – und das unabhängig vom        den Glaubensgesprächskreisen unserer Ge-
jeweiligen Thema des Abends. Wir spüren,          meinde entnehmen Sie bitte dem Faltblatt am
dass wir Menschen gerade aus der festen Ver-      Schriftenstand.
bindung zu unserem Gott kraftvoll und sinner-
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Pax Christi

              Teilnahme an der Lichterkette
                    am 11. März 2012
Mit einer Lichterkette haben am 11. März         ein Anblick! Wir standen auf einem kleinen
20.000 Menschen der Opfer des Reaktorun-         Hügel und konnten in der Dunkelheit ins Land
glücks von Fukushima gedacht und gleichzei-      blicken – die „Lichterschlange“ war weit sicht-
tig den unverantwortlichen Umgang mit Atom-      bar. Meine Gedanken gingen zu den Men-
müll in der Asse kritisiert. Die 80 Kilometer    schen nach Japan. Mit welchen Problemen
lange Lichterkette verband die braunschweigi-    kämpften sie ein Jahr nach der Katastrophe?
schen Atommüll-Brennpunkte, ausgehend von        In den Medien war in den Monaten zuvor nicht
der Firma Eckert-Ziegler in Braunschweig-        mehr viel davon zu hören gewesen. Beunru-
Thune über die Asse II in Remlingen bis zum      higt bin ich auch über die Situation in der Asse.
Schacht Konrad in Salzgitter.                    Wann wird es endlich eine Entscheidung über
                                                 die Rückholung des Atommülls geben?
Auch wir von der pax christi-Basisgruppe wa-
ren dabei, denn schon seit längerem beteiligen   Mich hat sehr berührt, dass sich so viele Men-
wir uns an den Protesten gegen den Atommüll.     schen an dieser Veranstaltung beteiligt haben.
So sind wir u.a. auch Mitglied im Verein „auf-
                                                 Irgendwann verlöschten unsere Lichter und wir
pASSEn“. Nach Rücksprache mit dem Veran-
                                                 kehrten zu unserem Infopoint zurück. Alle wa-
stalter übernahmen wir einen Infopoint (Feuer-
                                                 ren beeindruckt von dem Ereignis. Bleibt zu
punkt) auf der Bundesstraße zwischen Ma-
                                                 hoffen, dass diese öffentlichkeitswirksame Ak-
scherode und Salzdahlum. Dafür mussten wir
                                                 tion nicht vergebens war. Wir – die pax christi-
im Vorfeld einiges organisieren, wobei wir die
                                                 Gruppe – haben jedenfalls beschlossen, auch
einzelnen Punkte anhand einer Liste, die der
                                                 zukünftig aufzupASSEn, wenn es um die Asse
Veranstalter zusammen gestellt hatte, „abar-
                                                 geht.
beiteten“: Da mussten Fackeln (sehr wichtig!),
                                                                                 Mechtild Franke
heißer Tee und Becher, Feuerzeuge, ein Han-
dy zur Weitergabe der Teilnehmerzahlen,
Leuchtwesten, ein Feuerkorb, Holz, Taschen-
lampen... beschafft werden und Freunde ein-
geladen werden. Dagmar und Udo Gebauhr
haben hier sehr gute Vorarbeit geleistet.
Mit Beginn der Dämmerung trafen wir am In-
fopoint ein und bauten unseren Stand auf.
Schnell war ein Tapeziertisch aufgestellt, auf
dem Infomaterial, Thermoskannen mit heißem
Tee und Fackeln zu finden waren. Auch ein
wärmendes Feuer brannte. Schon bald trafen
die ersten Teilnehmer per Rad oder Auto ein
und kauften sich eine Fackel. Kurz vor 19.00
Uhr verteilten wir uns auf der 500m langen
Strecke, die uns mit dem nächsten Infopoint
verband. Im Entenmarsch ging es am Straßen-
rand entlang – es war dunkel und Autos fuhren
an uns vorbei. Trotzdem fühlten wir uns in der
Gemeinschaft sicher. Wir standen zwar nicht
so dicht gedrängt wie in der Stadt, aber im-
merhin hatten sich an unserer Stelle 50 Perso-
nen eingefunden. So unterstützten uns auch
einige pax christi-Mitglieder aus der Basis-
gruppe Nordharz.
Punkt 19.00 Uhr war die Lichterkette ge-
schlossen und alle Fackeln brannten. Welch
Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012                                               Seite 9
Gemeindefasching 2012

                             Brunswiek Helau!
Wieder einmal hatte die fünfte Jahreszeit das
Gemeinde- und Kindergartenleben voll im
Griff. Auch wenn vielleicht viele der Meinung
sind, Fasching ist immer das gleiche, und hier
in Braunschweig – na ja, das ist so aufgesetzt,
und „lustig sein auf Kommando“Q
Ich kann nur sagen: Es ist jedes Jahr immer
wieder aufs Neue spitze, es gibt neue Ideen
und Überraschungen, so auch 2012Q
Bei uns im Kindergarten gehört die Faschings-
zeit absolut zu unserer pädagogischen Arbeit.
Es ist eine Freude, die Kinder in dieser Zeit
beim Verkleiden, Schminken, Tanzen und all
den anderen Vorbereitungen zu begleiten und
zu beobachten. In diesem Jahr kamen zwei
neue Herausforderungen auf sie und uns als
Erzieherinnen zu.
Es begann Anfang des Jahres 2012, als mich
eine sehr liebe „Kindergarten-Oma“ ansprach,
die am 23. Dezember 2011 Gast bei unserer
Weihnachtsfeier war und begeistert vom
Schneemanntanz unserer Kleinsten gewesen
ist. Brigittes Idee war es, mit diesem Lied bei
unserem Gemeindefaschingsfest aufzutreten.
Gesagt, getan: motivierte ich also die Kinder,
Eltern und Mitarbeiter, einen kleinen Auftritt
zusammenzustellen und zu proben. Unsere
Kollegin Angéle hatte die Idee, den Senioren-
kreis anzusprechen und eine gemeinsame
Trommeleinlage zum Besten zu geben.
Pünktlich um 19 Uhr, total aufgeregt und voller
Erwartung trafen wir uns mit den fünf Damen –
die übrigens ihre eigenen Trommeln mitge-
bracht haben – im Kostüm und über 30 Kinder
verkleidet als Schneemänner, liebevoll von
ihren Eltern geschminkt, im Café El Salvador.
Nachdem die Kolpingfamilie den Abend eröff-
net hatte, hielten Schneemänner und Senio-
rinnen Einzug und begeisterten den vollen
Saal mit ihren Darbietungen, wofür sie einen
tosenden Beifall für Tanz, Gesang und Trom-
meln ernteten.
Nach den Kleinsten und Ältesten, erfreuten
sich die Gäste an der Darbietung der Wölflin-
ge. Viele weitere tolle Einlagen konnten wir
auch in diesem Jahr wieder genießen. Einigen
Kindergartenfamilien hat es so gut gefallen,
dass sie bis zur Mitternachtseinlage des be-
rühmten Kloster-Männerballettes blieben.
Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012      Seite 10
Natürlich war auch Knut, der DJ, wieder in Fa-
schingslaune und brachte die fröhlichen Nar-
ren während der darbietungsfreien Zeiten auf
die Tanzfläche und hielt diese bis ca. drei Uhr
in der Früh gefüllt!
An dieser Stelle möchte ich allen Organisato-
ren, Helfern und Mitwirkenden für ihren Ein-
satz, den toll geschmückten Saal, das so ab-
wechslungsreiche, selbst gemachte Buffet und
das abwechslungsreiche Programm danken!
Danke auch an das Publikum, denn keine Par-
ty ohne Gäste.
Es war auch in diesem Jahr wieder eine rund-
um gelungene und fröhliche Party, und ich
freue mich schon sehr auf 2013.
Doch dies war nur der Auftakt zum Karneval
im Kloster. Eine Woche später feierten wir den
Faschings-Familiengottesdienst, der in diesem
Jahr vom Kindergartenteam vorbereitet wurde
und unter dem Motto „Elmar und seine Freun-
de“ stand.
Viele Kinder und auch einige Erwachsene ka-
men verkleidet. Pater Fritz mit Cowboyhut be-
grüßte die Gemeinde mit einem Gedicht und
stimmte so alle auf den fröhlichen Gottesdienst
ein. Zur Katechese spielten die Kindergarten-
kinder die Geschichte von Elmar, dem Elefan-
ten, der anders war, aber eigentlich nicht an-
ders sein wollte. Am Ende der Katechese
schloss sich ein Umzug mit allen Kindern
durch die Kirche an.
Im Anschluss an den Gottesdienst, waren alle
Besucher herzlich in den immer noch wunder-
bar geschmückten großen Saal eingeladen,
um den Vormittag karnevalsmäßig weiter zu
feiern. Für Groß und Klein gab es kleine Le-
ckereien und Getränke und für alle Musik und
Spaß zum Mitmachen. Die Kinder hatten viel
Freude bei lustigen Spielen und Elefantenlie-
dern, einer Polonaise und der ersten Jagd
nach den Bonbons, Kamelle.
Am Rosenmontag hielten dann die Kindergar-
tenkinder ein letztes Mal für diese Faschings-
zeit Einzug in den Saal und konnten in dieser
tollen Atmosphäre noch einmal zwei Stunden
feiern und fröhlich sein!
Auf dass es auch im nächsten Jahr wieder
heißen wird:
           Ein dreifaches
     Brunswiek Helau, Brunswiek
       Helau, Brunswiek Helau
                                        Christine Engel
Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012              Seite 11
Förderverein?
Sofern Sie lieber Leser (noch) kein Mitglied dieses         dem Betrag von 5.000 Euro bezuschusst. Die Kos-
Vereins sind oder aber die letzte Mitgliederver-            ten für diese beiden Maßnahmen lagen natürlich
sammlung am 18.04.2012 nicht besuchen konnten,              jeweils höher, aber so konnten das Kloster bzw. die
will ich Ihr Fragezeichen auflösen und über die             Kommunität doch spürbar von finanziellen Ver-
Aktivitäten des Fördervereins Dominikanerkloster            pflichtungen entlastet werden. Über 2.000 Euro
Braunschweig e.V. im letzten Jahr berichten.                wurden für die Kirche eingesetzt. So sorgt die War-
                                                            tung der Kirchentüren dafür, dass unsere Kirche für
Nach dem Höhepunkt im bisherigen Vereinsleben,
                                                            jeden offen steht. Damit sie auch erkannt und
der Exkursion nach Breslau im Juni vergangenen
                                                            wahrgenommen und einladend herüber kommen
Jahres, hat sich der Verein im Jahr 2011/2012 wie-
                                                            kann, musste auch die Außenbeleuchtung gewartet
der auf seine satzungsmäßigen Ziele und Aufgaben
                                                            und finanziert werden. Und schließlich trägt die
konzentriert. Diese sind auf die finanzielle Unter-
                                                            jährliche Orgelwartung dazu bei, dass die Gottes-
stützung des uns allen am Herzen liegenden Domi-
                                                            dienste in froher und würdiger Weise begleitet und
nikanerklosters und seiner vielfältigen seelsorgeri-
                                                            gefeiert werden können.
schen, ideellen und kulturellen Aufgaben gerichtet.
                                                            Der restliche Geldbetrag wurde wie immer für die
Insgesamt wurden aus Mitgliedsbeiträgen und
                                                            Erstellung und Verbreitung der Programme des
großzügigen Spenden mehr als 16.000 Euro für
                                                            Las-Casas-Hauses, des Kino im Kloster und der
verschiedene Projekte und Maßnahmen eingesetzt,
                                                            Einladungen zu den Kunstausstellungen verwendet.
die dem Kloster und unserer Gemeinde St. Albertus
Magnus und damit uns allen zu Gute kommen.                  Wie Sie aus diesem kleinen Ausschnitt der bisheri-
                                                            gen Tätigkeit des Fördervereins Dominikanerklos-
So wurde das Bauprojekt des letzten Jahres – die
                                                            ter Braunschweig e.V. sicherlich entnommen ha-
Sanierung und Renovierung der Werktagskapelle –
                                                            ben, besteht vielfältiger Unterstützungs- und Finan-
mit 5.000 Euro unterstützt. Ich denke, der finanziel-
                                                            zierungsbedarf für das Kloster und seinen Konvent.
le Einsatz hat sich gelohnt und die Werktagskapelle
ist ein ruhiger, meditativer Raum geworden, der             Auch Sie können – auch mit relativ kleinem Geld –
nun der Innenraumgestaltung unserer Kirche in               helfen, den Standort Kloster St. Albertus Magnus in
angemessener Weise entspricht.                              Braunschweig zu sichern, um es einmal in Wirt-
                                                            schaftsdeutsch auszudrücken.
In der Hoffnung, das leidige Heizungsproblem in
den Gemeinderäumen und im Klosterbereich zu                 Das sollte es Ihnen und uns doch wert sein!
lösen, wurde der zwischenzeitlich durchgeführte
                                                                                               Wolfgang Polley
Anschluss an die Fernwämeversorgung ebenso mit

                                                       Kontakt:
                                                                      P. Johannes Witte OP
                                                                      Tel.: 0531 / 23885-23

                                                       Bankverbindung:
                                                                    Konto-Nr. 101 373 4000,
                                                               Volksbank Braunschweig-Wolfsburg
                                                                       (BLZ 269 910 66)
                                                       Durch Ihren Mitgliedsbeitrag von mindestens 60,- €
                                                       pro Jahr sowie mit zusätzlichen Spenden können
                                                       Sie das Kloster wirksam fördern.
                                                       Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt. Mit-
                                                       gliedsbeiträge und Spenden können Sie steuerlich
                                                       als Sonderausgaben geltend machen. Spendenbe-
                                                       scheinigungen werden unaufgefordert übersandt

Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012                                                              Seite 12
Weltgebetstag – Malaysia 2012

Steht auf für Gerechtigkeit
Mit traditioneller Musik aus Malaysia wur-
den wir am 2. März in eine andere Welt
entführt. Mit „Selam Datang“ – Friede und
Willkommen, sprachen uns die Kinder-
stimmen aus dem malaiischen Lied an. An
diesem Abend haben wir gemeinsam mit
unseren Gästen aus der Partnergemeinde
St. Pauli-Matthäus und den Gläubigen aus
über 170 Ländern weltweit für die Men-
schen in Malaysia gebetet.
Malaysia ist eines der reichsten Länder
Südostasiens und das größte Zielland für
ungelernte Migrantinnen im südostasiati-
schen Raum. Bis zu einer halben Million
Menschen dieser Gruppe arbeiten als
Hausangestellte. Viele von ihnen bekom-
men nur unregelmäßig ihr Gehalt bezahlt.
Sie haben unter Beleidigungen und
Schlägen zu leiden. Aber auch sexuelle
Gewalttaten – von Belästigungen bis hin
zu Vergewaltigungen – sind keine Einzel-
fälle. Für die Opfer dieser modernen Form der Sklaverei arbeitet „Tenaganita“. So kämpft die Or-
ganisation beispielsweise für einen freien Tag in der Woche oder bietet Kurse an, in denen sich die
Hausangestellten über ihre Rechte informieren und austauschen können. Gemeinsam mit dem
Deutschen Weltgebetstags-Komitee hat Tenaganita eine Petition verfasst, die die menschenun-
würdige Lebenssituation von Hausangestellten aus anderen Ländern in Malaysia verbessern
möchte. Wir haben die Petition unterschreiben lassen. Vielen Dank an alle für die zahlreiche Betei-
ligung. Die Kollekte in Höhe von ca. 210,- € wurde zweckgebunden für die Förderung von Frauen-
projekten in der ganzen Welt weitergegeben.
Der Ausklang der Veranstaltung fand in gemütlicher Gemeinschaft in den Gemeinderäumen statt.
Dort haben wir uns, Frauen wie auch Männer, von kulinarischen Genüssen aus Malaysia verzau-
bern lassen. Das leckere Essen, die gemütliche Atmosphäre, die tiefsinnige Inszenierung in der
Kirche und den lebendigen Wortgottesdienst verdanken wir der sehr guten Vorbereitung durch den
Arbeitskreis Familiengottesdienst. Insgesamt können wir sagen, dass wir bei den Vorbereitungs-
treffen sehr viel über das Land und das Leben der Menschen in Malaysia erfahren haben, so dass
wir diesen Abend noch intensiver erleben konnten. Die musikalische Begleitung hat die Gruppe
Mixed People übernommen. Die gute Kombination aus uns bekannten und malaysischen Liedern
haben den Abend sehr bereichert.
Wir freuen uns schon auf den Weltgebetstag im nächsten Jahr, der von der Partnergemeinde St.
Pauli-Matthäus mit Schwerpunkt Frankreich vorbereitet wird. In zwei Jahren werden wir dann wie-
der einen Weltgebetstag vorbereiten, dann über Ägypten. Denkt daran, ihr könnt alle mitmachen.
                                                                                 Renata Schindler

Wer nimmt mich wahr? Wer sieht mein Unglück? Wer rettet mich?
Du bist gefragt.
Ja, du. Halt an. Schau hin. Nimm das Unglück wahr. Halte es mit aus. Kein billiges Mitleid.
Fühl den Schmerz. Jetzt reich deine Hände. Mehr ist ja erst einmal gar nicht nötig. Eine
kleine Geste der Zuwendung. Gib, was du hast: Trost. Liebe. Unterstützung. Menschen-
würde. Schau, du
brauchst das nicht allein zu tun. Deine Schwester, dein Bruder stehen neben dir.
Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012                                                Seite 13
Frauengymnastikgruppe

                                    Was denn nun?
Vor dieser Frage standen wir „Hüpfdros-        Das Leitungsteam koordiniert erfolgreich
seln“ nachdem uns unsere „Hüpfmutter“          unser körperliches und leibliches Wohl.
Magdalene in die Eigenständigkeit entlas-
                                               Wieder einmal haben wir eine Hürde ge-
sen hatte. Vierzig Jahre lang war es für
                                               meinsam überwunden und werden weiter
uns sehr bequem angeleitet und betreut zu
                                               turnen bei hoffentlich guter Gesundheit
werden. Unsere Devise lautete doch stets:
                                               und in „alter“ Frische.
„Magdalene macht das schon!“                                                  Anita Furche
Nachdem wir die ängstlich gestellte Frage:
„Lösen wir die Gruppe auf?“ mit einem
entschiedenen „NEIN“ beantwortet hatten,
wählten wir zunächst einmal ein Leitungs-
team.
Für die Übungen fand sich eine ältere MC
mit Anleitungen. Diese MC spielten wir nun
jede Woche ab und turnten diese Übungen
nach. Auf Dauer fehlte uns aber doch die
Abwechslung. Nun bot sich eine von uns
„Hüpfdrosseln“ an, sich als Vorturnerin zu
versuchen. Mit viel Elan und hin und wie-
der unter Einsatz von Musik bewegen wir
uns weiterhin durch den Montagabend.

Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012                                       Seite 14
Von Frauen für Frauen
                                     Ja, uns gibt es noch!
Liebe Frauen, der St. Albertus-Magnus Gemeinde
und alle anderen Interessierten.
Viele von Ihnen erinnern sich noch gern an die zu-
rückliegenden Jahre mit den Gruppenangeboten
„Klosterrunde“ und „Frauen wandern“; jeweils
unter der fachkundigen Leitung von Frau Ursel
Burgermeister. Beide Gemeinschaften können so in
dieser Form nicht mehr weiter bestehen, von daher
entstand das Bedürfnis, nicht alles auseinander bre-
chen zu lassen.
Gesagt, getan. Es hat sich jetzt ein Team gebildet,
das unter dem neuen Motto „Von Frauen für Frau-
en“ ein Programm zusammengestellt hat, welches
in der Regel monatlich ein Treffen vorsieht und von
März bis November 2012 reicht.
Alle Frauen – von 18 bis 88 – die Freude daran
haben, in einer netten Gemeinschaft naturell und
kulturell Schönes zu erleben, dürfen sich angespro-
chen fühlen. Wir freuen uns über jede, die mit-
macht und sind für Vorschläge und Tipps anderer
sehr empfänglich.
Auch muss die Vorbereitung der Veranstaltung
nicht immer in den gleichen Händen liegen. Eigen-
initiative in Absprache mit dem Team wird aus-
drücklich begrüßt. Bei uns ist nichts perfekt, Hilfe
für „Einsteiger“ und „Ausprobierer“ wird zugesi-
chert.
Meist bilden wir Fahrgemeinschaften in privaten
PKW und legen die entstandenen Kosten (z.B. für
Benzin und Eintrittsgelder) auf alle Teilnehmerin-
nen um.
Um besser planen zu können und in etwa eine
Übersicht über die Teilnehmerzahl zu erhalten, ist
eine kurzfristige Anmeldung – wenn möglich, bis
zwei Tage vor dem Termin – erwünscht.
Kontakt: Monika Steiner (Tel. 233 88 38) oder Ro-
semarie Eiben (Tel. 34 05 23)
Das Programm für dieses Jahr liegt am Schriften-
stand der St. Albertus-Magnus Gemeinde aus und
ist zum Mitnehmen gedacht. Das Zusammentreffen
ist selbstverständlich freiwillig; Regelmäßigkeit
und Häufigkeit der Teilnahme entscheidet jeder für
sich selbst.
Der nächste Ausflug kommt bestimmt!
In diesem Sinne, mit freundlichen Grüßen
                                          Monika Steiner
Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012                 Seite 15
Kommunionfreizeit in Helmstedt
Vom 28. bis zum 29. Januar waren wir in die-
sem Jahr zur Freizeit in der Begegnungsstätte
St. Ludgeri in Helmstedt. Wir, das sind 47
Kommunionkinder, Pater Fritz und unsere Ka-
techetinnen Anne, Barbara, Beate, Christine,
Christina, Diana, Irene, Martina, Nicol und Vio-
la.
Wir haben uns in fünf verschiedenen Gruppen
mit jeweils einer biblischen Geschichte be-
schäftigt und diese nachher den anderen auf
unterschiedliche Weise erklärt: als Theater, als
Standbild und auch als Schattentheater. Die
Ergebnisse waren toll und haben uns viel
Spaß gemacht.
Wirklich klasse war auch unsere Nachtwande-
rung im Schnee und die gemeinsame Lese-
stunde mit Pater Fritz auf dem Dachboden des
ehemaligen Klosters. Obwohl die Geschichte
von Sophiechen und dem Riesen von Roald
Dahl ganz spannend war, haben wir alle prima
geschlafen und uns am nächsten Morgen ans
Basteln unserer Kommunionkerzen gesetzt.
Die Kerzen sind sehr schön geworden und sie
werden uns noch lange an unser großes Fest,
unsere gemeinsame Zeit und unsere Fahrt
nach Helmstedt erinnern.
Ein schöner Abschluss unserer zwei gemein-
samen Tage war der Tischgottesdienst, den
Pater Fritz am Sonntag mit uns gefeiert hat.
Wir durften ihn mit vorbereiten und haben ganz
nebenbei viel über die Eucharistie erfahren.
Unsere Kommunionfreizeit hat uns allen sehr
gut gefallen und wir Kinder haben uns hier-
durch noch besser kennengelernt. Wir hatten
zwei tolle und spannende Tage und haben
gemeinsam viel erlebt, gelacht, gesungen, ge-
spielt, gegessen und noch vieles mehr.
Vielen Dank an alle, die uns diese Fahrt er-
möglicht haben, sagen die Erstkommunionkin-
der.
                           Mia Gutenschwager

Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012       Seite 16
Erstkommunion 2012

Am Weißen Sonntag empfingen 47 Kinder
in St. Albertus Magnus ihre erste Heilige
Kommunion. Seit Monaten hatten sie sich
gemeinsam mit ihren zehn Katechetinnen
und Pater Fritz auf diesen Tag vorbereitet.
Nun war es endlich so weit: Bei herrlichem
Sonnenschein zogen die Kommunionkinder
unter den festlichen Klängen der Orgel in
die völlig überfüllte Kirche ein und feierten
einen festlichen Gottesdienst.
Anstelle einer Predigt hatten sich die Kate-
chetinnen in diesem Jahr etwas ganz Be-
sonderes einfallen lassen: Nachdem sie die
Geschichte „Jesus, Brot des Lebens“ vorge-
lesen hatten und Pater Fritz aus der Bibel
über die Einsetzung des Abendmahls be-
richtet hatte, stellten sich die Kommunion-
kinder in zwei Reihen vor dem Altar auf und
erklärten der Gemeinde die Bedeutung die-
ses Sakramentes – eine Predigt der Kom-
munionkinder.
Herzlichen Dank den Katechetinnen und
Pater Fritz für die Vorbereitung der Kom-
munionkinder, der Gruppe Mixed People
und Veit Pitlok an der Orgel für die musika-
lische Begleitung des Gottesdienstes sowie
allen Helfern, die diesen Tag zu einem ge-
lungen Fest haben werden lassen.
                                    Frank Schindler
Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012          Seite 17
Projekt Familienmusikgruppe
Seit geraumer Zeit wird bestimmt einigen, welche die Auftritte der Kinderschola verfolgt haben,
aufgefallen sein, dass diese teils mit Kindern, teils mit Erwachsenen bestückt ist. Dies liegt erfreuli-
cherweise daran, dass nicht nur die Kinder, sondern auch manche Eltern Spaß daran haben, Mu-
sik zu machen. Mit der Anzahl der Erwachsenen hat aber die Anzahl der Kinder nicht unbedingt
zugenommen. Derzeit singen also in wechselnder Besetzung etwa genauso viel Erwachsene in
der Gruppe mit, wie Kinder. Hinzu kommt, dass nicht nur die Erwachsenen, sondern auch zuneh-
mend die Kinder unter Zeitnot bzw. Zeitdruck stehen.
Aus dieser Erfahrung heraus haben wir die Idee entwickelt, ab dem zweiten Halbjahr 2012 eine
neue Gruppe zu entwickeln und die Arbeit der reinen Kinderschola einzustellen.
Der Name und die Probentermine sind zwar noch in der Findungsphase, wir wollen aber als Ziel-
gruppe Eltern mit Kindern schon jetzt ansprechen, die gemeinsam musikalisch aktiv werden wol-
len. In Anbetracht der Tatsache, dass viele wenig Zeit haben und sich vor einem weiteren festen
wöchentlichen Termin scheuen, wollen wir projektbezogen arbeiten.
So haben wir (Pater Fritz Wieghaus, Mechtild Franke und Claudia Oettich) die Idee, die Proben-
termine für einen Auftritt vorher anzukündigen und Eltern mit Kindern (natürlich auch gerne Kinder
allein, oder Erwachsene, die allein dazu Lust haben) speziell zu diesen Probenterminen mit ab-
schließendem Auftritt, wie z.B. dem Martinsspiel oder einem Faschingsgottesdienst einzuladen.
So könnten sich auch Kinder und Eltern beteiligen, die wenig Zeit haben, aber z.B. einmal oder
zweimal im Jahr die Kirche mit Ihrer Musik bereichern möchten. Interessiert sind wir neben Ge-
sangstimmen auch an (weiteren) Instrumentalisten.
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        Die Gemeinden St. Pauli-Matthäus und St. Albertus Magnus laden ein zur

         10. Ökumenischen Wallfahrt
       Zisterzienserkloster Walkenried
                         Samstag, 30. Juni 2012
                                                  Unser Tagesprogramm:

                                                  08.30 Uhr Abfahrt ab Kloster
                                                  10.00 Uhr Ankunft in Walkenried / Wanderung
                                                  14.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst
                                                  15.00 Uhr Führung durch das Klostermuseum
                                                  17.30 Uhr Abendbrot
                                                  19.00 Uhr Rückfahrt nach Braunschweig
                                                  21.00 Uhr Rückkehr nach Braunschweig

Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012                                                    Seite 18
Neues aus der Bücherei
Als regelmäßige Leserin der Zeitschrift „frau und mutter“ der kfd stelle ich immer wieder fest, dass
Bücher besprochen werden, die wir auch in der Bücherei haben. Drei Titel möchte ich Ihnen heute
vorstellen

Im ersten Buch „Der alte König in seinem Exil“ beschreibt Arno Geiger, wie er nochmals mit sei-
nem Vater Freundschaft schließt, als er ihn über viele Jahre während der ständig fortschreitenden
Alzheimer-Erkrankung begleitet. Langsam verschwinden die Erinnerungen des Vaters und die Ori-
entierung in der Gegenwart. Dennoch findet Arno Geiger in der Person des Vaters immer noch
alles, was ihn liebenswert machte: Charme, Witz, Selbstbewusstsein und Würde. In nur scheinbar
sinnlosen Sätzen kann der Vater über lange Zeit die fehlende Orientierung überspielen und wird
dabei richtig poetisch. So leben viele Episoden von einer besonderen Situationskomik. Arno Gei-
ger nähert sich seinem Vater sehr vorsichtig und liebevoll, ebenso beschreibt er die neu entste-
hende Beziehung. Für den Vater ergibt sich durch die Erkrankung eine neue Sicht auf die Welt,
und der Autor macht sie sich zu eigen. Als Leser dürfen wir daran teilnehmen und trotz aller
Schwere der Krankheit wird immer wieder deutlich, dass auch dieses Leben noch lebenswert ist.

Im zweiten Buch geht es um eine Liebesgeschichte. „Leon und Luise“ verlieben sich im Sommer
1918 in Frankreich. Bei einem Bombenangriff werden sie getrennt und halten einander für tot.
Zehn Jahre später, Leon ist inzwischen verheiratet, sehen sie sich in der Pariser Metro wieder.
Doch Leon ist ein verantwortungsvoller Familienvater und Luise treibt der Zweite Weltkrieg bis
nach Afrika. Wir erleben die Zeit des Nationalsozialismus in Paris, wie im Kleinen Widerstand ge-
leistet wird und wie diese Liebe aller Trennung widersteht. Jahrzehnte später treffen wir Luise beim
Trauergottesdienst für Leon. Diese Liebesgeschichte ist so unsentimental und ohne Kitsch ge-
schrieben. „Stattdessen vertraut Alex Capus auf seine humorvolle und zugleich tiefsinnige Schilde-
rung der Charaktere und der Zeitläufe“, so schließt die Rezensentin in „frau und mutter“, und emp-
fiehlt: „Unbedingt lesen!“ Dem kann ich mich nur anschließen.

Auch die Freunde der Kriminalliteratur kommen nicht zu kurz. Im aktuellen Heft von „frau und mut-
ter“ wird u.a. ein Krimi des isländischen Autors Arnaldur Indridason beschrieben. In der Bücherei
haben wir mehrere Bände dieses bekannten isländischen Autors. In seinem neusten Fall „Abgrün-
de“ geht es um die isländische Finanzwelt. Die Wirtschaft boomt in ungeahntem Ausmaß. Aber die
Spekulanten und die dubiösen Banker bringen die isländische Wirtschaft an den Abgrund, und um
ihre Ziele zu erreichen, gehen sie über Leichen. So gerät selbst Kommissar Sigudur Oli in Lebens-
gefahr. – Vor gut recherchiertem Hintergrund des isländischen Bankencrashs 2005 spinnt der Au-
tor die ausgefeilte Handlung. Indridason „ist immer ein Garant für spannende Unterhaltung –
durchaus auch mit dem Anspruch, zwischen Gut und Böse fein zu differenzieren und die besonde-
ren Eigenheiten Islands geschickt zu verweben.“ – so heißt es in „frau und mutter“. Das gilt auch
für dieses Buch.
                                                                     Marianne Schmidt-Kortenbusch

Gemeindebücherei                                            Das Bahnhofslädchen
St. Albertus Magnus                                       Secondhand-Artikel, Geschirr, Bekleidung,
                                                          Möbel, Lampen, Schallplatten, Haushaltsgeräte,
Die Bücherei mit Schwerpunkt                              Postkarten, Bücher, Urkunden, Sammlerstücke, ...
                                                          Finden Sie in unserem Gebrauchtwarenlädchen
Kinder- & Jugendliteratur
befindet sich in den Gemeinderäumen
                                                                             Gartenkamp 84
Öffnungszeiten:                                                                      Zufahrt über
                                                                              Neustadtring Spinnerstraße
Sonntag:                             10.30 -11.00 Uhr
Donnerstag:                          17.30 -18.30 Uhr     Öffnungszeiten                          S. Adam
                                                          Dienstag   13-18 Uhr                    0177/49 48 178
Leitung:                                                  Freitag     9-13 Uhr                    Fragen zu Büchern
M. Schmidt-Kortenbusch                   Tel.: 50 31 01   Samstag     9-13 Uhr                    0175/59 30 358

Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012                                                                 Seite 19
Das gebrochene Kreuz
  Kar- und Ostertage im Land unserer Partnerprojekte der „22 de abril“
Es ist Karfreitag in El Salvador und auf den
Straßen ertönt Gesang. Es sind Klagelieder,
denn die Passion Christi wird hier auf der
Straße gefeiert. Die Menschen drängen sich
auf den Wegen und folgen einer Jesusstatue,
die auf einem Podest vorweg getragen wird.
Der ganze Weg ist pompös geschmückt, vor
allem auf dem Boden, wo auf dem Asphalt mit
bunten Sägespänen riesige Bilder gestreut
sind. An den Hauseingängen wurden Blumen-
altäre vorbereitet, an denen Station gemacht
wird, um vom Leiden Jesu vorzulesen. Ver-
kleidete Anwohner spielen dabei die Kreuz-
wegstationen nach.
In der glühenden Sonne folge auch ich diesem
Umzug in Richtung Kirche. Er dauert einige
Stunden und man läuft wohlwissend, dass es
nach dem anschließenden Gottesdienst wieder
auf die Straße geht. Denn am Abend wird Je-
sus zu Grabe getragen. So sind die Menschen
bis tief in die Nacht auf den Beinen.
Als ich Pater Gerhard, den Leiter der Sozial-
projekte der Gemeinde „22 de abril“, nach die-
sen Bräuchen befrage, meint er, dass die
Menschen Lateinamerikas sich schon immer
stark mit der Passionsgeschichte identifizier-
ten. Leid sei eine alltägliche Erfahrung in die-
ser Region, wohingegen die Feier der Aufer-
stehung weniger Tradition hätte. Im Land des
Erlösers (span.: El Salvador) tut man sich mit
der Erlösung schwer.
Tatsächlich sehe ich auch während meiner
Reise wieder viel Leid: Menschen, die in Well-
blechhütten leben; kleine Kinder, die auf der
Straße Obst verkaufen müssen und vor allem
die allgegenwärtige Gewalt, die von den krimi-
nellen Jugendbanden ausgeht. In den letzten
Jahrzehnten hat sie dazu geführt, dass El Sal-
vador zu einem der gefährlichsten Länder un-
serer Erde geworden ist.
Doch man findet auch Orte, an denen man
Erlösung erahnen kann. Gerade in den Sozial-
projekten der Gemeinde „22 de abril“ kann
man auf Menschen treffen, die für eine andere,
eine erlöstere Welt arbeiten. In der Clinica, der
ambulanten Arztpraxis, ist wie immer schon
seit den frühesten Morgenstunden Betrieb,
weil viele Leute anstehen. Sie sind auf die bil-
lige medizinische Versorgung angewiesen,
weil sie keine Krankenversicherung haben. In
der Schule freuen sich die Drittklässler und
Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012                      Seite 20
die Vorschüler über den unerwarteten Besuch
aus Deutschland. Die vierte und fünfte Klasse
kann ich nicht antreffen, weil sie eine Woche
auf dem projekteigenen Bauernhof vor der
Stadt verbringen, um die Zeit in der Natur auf
einer Art Klassenfahrt zu genießen. Den Men-
schen des Viertels ein würdiges Leben und
den Kindern durch Bildung neue Wege zu er-
öffnen, von diesen Zielen erzählen mir die Mit-
arbeiter bei unseren Gesprächen immer wie-
der.
Meine schönste Ostererfahrung mache ich
jedoch beim Besuch der Zweitklässler. Ich tref-
fe sie auf dem Vorplatz der Kirche, wo sie ihre
Pause verbringen. An der Wand lehnt ein um-
gefallenes Kreuz aus Beton, dass früher wohl
auf dem Vorplatz stand. Nun jedoch turnen die
Kinder darauf herum. Ganz ohne Befangenheit
sitzen sie auf dem Kreuz und erzählen mir aus
ihrem Leben und fragen mich nach dem frem-
den Land, aus dem ich komme.                      auf diesem Weg. Ich persönlich hoffe, dass
In El Salvador, einem Land mit Armut und Ge-      Ostern, die Begegnung mit Leid und Auferste-
walt, suchen die Menschen nach Alternativen.      hung, unsere Gemeinden noch mehr verbin-
Sie senden Ihnen ihre Grüße und ihre Dank-        den und unsere Partnerschaft stärken kann.
barkeit für die Solidarität und Unterstützung                                  Eva-Maria Wirths

         Unterwegs nach Emmaus!
Es ist Ostermontag 6.00 Uhr in der Frühe:         Brote und zwei Fische, wie damals bei der
Ganz Braunschweig schläft an diesem Feier-        Speisung der 5000, dazu etwas Wein.
tag... Ganz Braunschweig? Nein! Rund 25
                                                  Und schon geht es wieder zurück nach St. Al-
Gemeindemitglieder sind dem Ruf der Kolping-
                                                  bertus Magnus. Nach einem abschließenden
familie gefolgt und versammeln sich zu einem
                                                  Gebet und Gesang gibt es einen guten Kaffee
ersten Gebet im Foyer der Pfarrgemeinde St.
                                                  und ein gutes Frühstück in der Gemeinschaft.
Albertus Magnus.
                                                  Es war für alle wieder eine schöne Erfahrung
Dann geht es auf nach Emmaus – zu Fuß,
                                                  und für mich wie immer einer der Höhepunkte
denn unser Emmaus liegt bei den Teichen in
                                                  des Osterfestes. Danke, liebes Vorbereitungs-
Riddagshausen. Unterwegs hält die Gruppe
                                                  team, dass ihr euch in jedem Jahr so viel Mü-
mehrmals inne – zum Beten und Singen, zum
                                                  he macht und diesen Weg für uns vorbereitet.
Nachdenken über das, was uns die Bibel über
Ostern, über die Auferstehung Jesu Christi und                                  Frank Schindler
die ersten Jünger zu berichten weiß. Ihnen fiel
es genauso schwer, all das, was geschehen
war, zu begreifen, wie uns modernen Men-
schen. Auch sie bedurften erst eines Zeichens
um zu glaubenQ
Unterwegs gibt es genügend Gelegenheit, sich
bei intensiven Gesprächen besser kennenzu-
lernen oder einfach die erwachende Natur an
diesem Frühlingsmorgen zu genießen.
Gegen 7.30 Uhr erreichen wir unser Emmaus
am Schapenbruchteich. Nach einem weiteren
Gebet gibt es eine symbolische Stärkung: Fünf
Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012                                             Seite 21
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