Hoffende Kirche Sankt Albertus Magnus Kirchengemeinde - Ausgabe 39 - Pfingsten 2012
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Hoffende Kirche Gemeindezeitung der Sankt Albertus Magnus Kirchengemeinde Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 • Im Interview: Klaus Macke
St. Albertus Magnus Dominikanerkloster Montag 8.15 Uhr Hl. Messe Brucknerstraße 6, 38106 Braunschweig G Dienstag 18.30 Uhr Vesper Tel.: 23 885-0 / Fax: 23 885-85 O 19.00 Uhr Hl. Messe www.dominikaner-braunschweig.de T T Mittwoch 8.15 Uhr Hl. Messe Konto-Nr. 610 426 6001, Volksbank Braunschweig-Wolfsburg E Donnerstag 18.30 Uhr Rosenkranz (BLZ 269 910 66) S 19.00 Uhr Hl. Messe D P. Hans-Albert Gunk OP 36 25 00-10 Freitag 8.15 Uhr Hl. Messe P. Osvaldo Robles Segovia OP 36 25 00-11 I P. Martin Rosner OP 36 25 00-14 E Samstag 8.15 Uhr Hl. Messe P. Wolfgang Stickler OP 36 25 00-12 N 18.00 Uhr Hl. Messe P. Hermann Welter OP 36 25 00-13 S P. Fritz Wieghaus OP 238 85-25 T Sonntag 9.30 Uhr Hl. Messe P. Johannes Witte OP 238 85-23 11.00 Uhr Hl. Messe E 18.00 Uhr Hl. Messe Las Casas Haus An Weihnachten, Neujahr, Ostern und Pfingsten Kontakt: P. Martin Rosner 238 85-5 geänderte Gottesdienstzeiten! Förderverein Dominikanerkloster e.V. Pfarrei St. Albertus Magnus Konto-Nr. 101 373 4000, Pfarrbüro Volksbank Braunschweig-Wolfsburg Barbara Münzberg 238 85-0 (BLZ 269 910 66) Bürozeiten: Mo-Fr 8.30-12.00 Uhr Kontakt: P. Johannes Witte 238 85-23 Rendantin Helga Wirths 238 85-15 Kindergarten St. Albertus Magnus Brucknerstraße 1, 38106 Braunschweig Caritaskreis www.kindergarten-braunschweig.de Klaus Macke 238 85-13 Sprechzeiten: Do 9.30-12.00 Uhr Leitung: Christine Engel 33 13 10 Pfarrgemeinderat Partnergemeinden Frank Schindler (Vorsitzender) 233 85 23 St. Pauli, Braunschweig Organisten Pastor Janis Berzins 39 04 97 03 Bernhard Bendfeldt 05306 / 97 03 16 Pastor Michael Gerloff 33 81 78 Rainer Cech 37 47 70 Dr. Stefan Piter 233 42 10 Gemeinde des 22.April, El Salvador Gero u. Veit Pitlok C22Abril@necomsa.com St. Josef, Magdeburg-Olvenstedt Pfarrbücherei Pfarrbüro 0391 / 722 58 99 M. Schmidt-Kortenbusch 50 31 01 Öffnungszeiten: So 10.30-11.00 Uhr Do 17.30-18.30 Uhr Das Titelbild zeigt das 1987 von Gerd Winner geschaffene Altarbild „Kreuztrilogie Rosenkranz“ in unserer Kirche. Zu sehen ist die Seite „Glorificatio“, die der Auferstehung und Verherrlichung Jesu gewidmet ist und daher vor allem in der Osterzeit zu sehen ist.
Liebe Gemeinde! Lass Dich spüren Eine klassische Geschichte zum Pfingstfest handelt vom Turmbau zu Babel. Zunächst le- Geist Gottes, ben die Menschen noch zusammen und verste- manchmal spüre ich dich hen sich. Dann aber kommen sie auf die Idee, einen Turm zu bauen, der bis in den Himmel in den Menschen, die mir begegnen – reichen soll. Das Motiv dafür nennen sie selbst: manchmal spüre ich dich nicht. Wir wollen uns einen Namen machen. Und so nimmt das Unheil seinen Lauf. Der Wille, hoch Geist Gottes, hinauszukommen, sich einen Namen zu ma- manchmal spüre ich dich chen, ist es, der am Ende im Chaos, in Miss- verstehen und Streit mündet. in der Arbeit, die ich verrichte – manchmal spüre ich dich nicht. Die Geschichte vom Turmbau macht etwas deutlich, das im Wesen des Menschen liegt. Babel ist überall, auch in uns. Manches Bestre- Geist Gottes, ben, den eigenen Namen zu behaupten, manchmal spüre ich dich kommt durchaus alltäglich daher: Das unselige an Plätzen und Häusern, die ich besuche – Vergleichen von Konto, Status und Fähigkeiten manchmal spüre ich dich nicht. gehört dazu, das Rechthabenwollen, die Unfä- higkeit, zu verstehen. Darüber hinaus erleben Geist Gottes, wir den Größenwahn vieler Banker und welt- weit Kriege um Macht und Einfluss. Überall manchmal spüre ich dich bauen Menschen ihre kleinen und größeren in meinem Herzen, tief drin in mir – Türme von Babel und das Ergebnis ist jedes manchmal spüre ich dich nicht. Mal die Entzweiung und Zerstreuung. Die Bibel setzt ein anderes Bild dagegen. Wenn Geist Gottes, wir im Buch Genesis einige Seiten zurückblät- lass dich spüren. tern, dann wird dort erzählt, wie Gott den ers- Amen. ten Menschen einen Namen gegeben hat: Er gab ihnen den Namen „Mensch“ (Gen 5,2) so (unbekannt) heißt es. Gott selbst ist es, der uns einen Na- men gibt, wir brauchen uns gar nicht selber Mit diesem Gebet zum Heiligen Geist wünsche einen zu machen, wie die Leute von Babel das ich den Lesern der Hoffenden Kirche und der tun zu müssen glauben. Die Würde, die wir von ganzen Pfarrgemeinde ein frohes und geseg- Gott und vor Gott haben, ist das Größte, was netes Pfingstfest. wir haben. Wir können und müssen nichts tun, Für den Pfarrgemeinderat um dem etwas Vergleichbares hinzuzufügen. Frank Schindler Wer das begriffen hat, muss sich nicht mehr auf Kosten der anderen profilieren, muss keine Türme mehr bauen. Was uns dabei hilft, das feiern wir an Pfings- ten. Dort wird erzählt, wie Menschen unter- schiedlicher Sprache einander verstehen. Die Café – Kneipe – Restaurant im Univiertel babylonische Sprachverwirrung wird nicht ein- Rebenring 48, 38106 Braunschweig fach rückgängig gemacht, Unterschiede bleiben Telefon (0531) 33 14 55 bestehen. Aber es herrscht nun ein Geist des Öffnungszeiten: Verstehens. Eigentlich ist damit das ewige 00 Mo-Sa 11 Uhr bis Open End 00 Türme bauen überwunden. Mit Gottes Geist So 9 Uhr bis Open End 00 sind wir bestens dafür gerüstet. Warme Küche bis 23 Uhr P. Johannes Witte OP jeden Sonntag großes Frühstücksbuffet Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 Seite 3
Interview mit Klaus Macke Leiter des Caritas-Helferkreises St. Albertus Magnus Am 19.03.2012 haben wir, Frank Schindler und Claudia Oettich, uns mit Klaus Macke, dem neuen Leiter des Caritas-Helferkreises getroffen. Lieber Herr Macke, zunächst würden wir von Ihnen gerne die üblichen Daten zu Ge- burtsort, Kindheit und Werdegang erfahren. Geboren bin ich 1948 in Braunschweig. Dort habe ich bis 1967 gelebt, bin zur Schule ge- gangen und habe am Konfirmandenunterricht teilgenommen und wurde konfirmiert. Der Un- terricht war nicht attraktiv. Zugang zum Christenleben und zum „Christ sein“ habe ich erst später bekommen. Als Ju- gendlicher hatte ich Kontakt zum CVJM. Mein bester Freund, der evangelischer Pastor ge- worden ist und mit dem ich heute noch Kontakt habe, nahm mich zu den Treffen mit. Aus Erschöpfungsgründen musste ich für mich ein neues Arbeitsumfeld suchen und habe – Aber nicht nur mein Freund ist Pastor. Auch nach einer Pause in Griechenland – ab Herbst meine Ehefrau war bis zu ihrer Pensionierung 1975 in der JVA Hannover bis 1977 als Sozi- evangelische Pastorin in der Emmauskirche in alarbeiter gearbeitet. der Braunschweiger Weststadt. Wir haben zwei Söhne, der eine lebt in Neuerkerode, der Dann wechselte ich zur Bewährungshilfe. 2006 andere studiert in Braunschweig. Wir wohnen wurde ich in Hannover Leiter der Bewährungs- nunmehr, nachdem wir zeitweise auch im hilfe, die seit 2009 durch Integration der Ge- Pfarrhaus gewohnt haben, im Triftweg in richtshilfe nunmehr Ambulanter Justizsozial- Braunschweig. Genau genommen gehöre ich dienst heißt. Dort blieb ich bis zu meiner Pen- zur Gemeinde St. Joseph. sionierung im März letzten Jahres als Bezirks- leiter. Sie sind aber nicht Ihr ganzes Leben lang in Braunschweig wohnhaft gewesen? Wann und wie haben Sie den Weg von der lutherischen Kirche zur katholischen Kir- Das stimmt! Ich habe ein Jahr in Kanada ge- che gefunden? lebt und dann in Bad Harzburg. Das war Ende der sechziger Jahre, bevor ich meine Ausbil- Es war ein Weg mit Umwegen. Über das Pro- dung an der Sozialarbeiterschule begonnen jekt Kaffeetwete 3 bekam ich in den siebziger habe. Jahren Zugang zu den Baptisten und nahm u.a. an deren Hauskreisen teil. Auch in Wies- Meine Studienzeit dauerte von Herbst 1969 bis baden suchte ich den Kontakt zu den Baptis- Herbst 1972. Während meiner Ausbildung ha- ten und später in Hannover. Dann führte mich be ich gemeinsam mit anderen das Drogenhil- die Suche in Hannover/Langenhagen zur ka- fe-Projekt Kaffeetwete 3 aufgebaut und dort tholischen Kirche. Ich hatte unter anderem auch gewohnt. Dieses Projekt wurde von der Kontakt zu den Fokolaren, einem Laienorden. Stadt Braunschweig unterstützt und begleitet Deren Frömmigkeitsform hat mich inspiriert. Drogenabhängige mit damals ehrenamtlichen Einem Hauskreis gehöre ich heute noch an. Personal, wie z.B. mir. Damals, in den achtziger Jahren, bekam ich Nach Beendigung meiner Ausbildung habe ich ein dreiviertel Jahr Unterricht von dem damali- in Wiesbaden bis 1975 in einem ähnlichen gen Priester der katholischen Gemeinde und Projekt mitgearbeitet. konvertierte. Zurück in Braunschweig besuchte Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 Seite 4
ich zuerst die Messen in St. Aegidien und St. Cyriakus in der Weststadt, bevor ich St. Alber- tus Magnus entdeckte. Und dann wollten Sie sich mehr in die Ge- meinde einbringen? Ich habe Pater Fritz angesprochen, als ich ein ehrenamtliches Engagement suchte. Ich dach- te mir, dass ich als ehemaliger Sozialarbeiter bestimmt meine Fähigkeiten irgendwo einbrin- gen könnte. Ursprünglich dachte ich nur an eine Teilnahme am Caritas-Helferkreis. Dann ergab es sich aber, dass Herr Stolinsky aufhö- ren wollte und jemand gesucht wurde, der die Lücke schließt. So hat es sich ergeben, dass mich Pater Fritz gefragt hat, ob ich die Leitung übernehme. Es war also Zufall, vielleicht auch Fügung. Seit Herbst 2011 bin ich dabei. Wie definieren Sie Ihre Arbeit? Haben Sie Hobbys? Die Ziele sind durch die Arbeit und die Leis- tung meines Vorgängers, Herrn Stolinsky, vor- Ich liebe das Zelten am Meer. Ich treffe mich gegeben. Der Helferkreis hat soziale, karitative gern mit Freunden, gehe regelmäßig schwim- Aufgaben wahrzunehmen. Dieses Ziel verfol- men und fahre Fahrrad. Ich habe mal mit Bild- gen wir, indem wir Geburtstagsbesuche durch- hauerei angefangen, aber ein richtiges Hobby führen und Neuzugezogene besuchen. ist nicht daraus geworden. Für darüber hinausgehende Aufgaben, wie Wie sehen Sie die Gemeinde? z.B. die Begleitung von Spaziergängen oder Sie ist äußerst anregend. Die Vielfalt der an- die Unterstützung im Haushalt werden ent- spruchsvollen Predigten gibt mir sehr viel. Hier sprechend Helfer gesucht. Wir möchten Men- gibt es ein lebendiges Gemeindeleben. schen mit körperlichen Handicaps begleiten etc. Ich stelle mir vor, dass wir auch darüber Was wünschen Sie der Gemeinde? hinaus Hilfe leisten könnten. Nur fehlen mo- Ich wünsche mir, dass die Vielfalt erhalten mentan dazu die Helfer. bleibt und das der Orden in der Stadt bleibt. Vorstellen könnte ich mir, auch bei Schulden Und dass neben der guten Gottesdienstge- zu helfen oder Menschen bei Problemen mit meinde weiterhin ein lebendiges Gemeindele- Behördengängen zu unterstützen. Auch sozia- ben erhalten bleibt. le Probleme, wie Einsamkeit, Bewegungsbe- Sehr geehrter Herr Macke, wir wünschen schränktheit oder die Organisation des Alltags Ihnen und Ihrer Familie alles erdenklich Gu- z.B. nach einem Schicksalsschlag. Aber erst, te für die Zukunft, Gottes Segen und be- wenn ich weitere Mitarbeiter habe, die in be- danken uns für das Interview. stimmten Bereichen Kenntnisse haben, kann ich auch dazu ein Leistungsangebot machen. Für die Reaktion: Claudia Oettich Ein Großteil meiner Arbeit ist die Vermittlung. Unter anderem gehört dazu der Kontaktaufbau zur Nachbarschaftshilfe St. Pauli und zur Frei- willigenagentur Braunschweig. Ein Kontakt zur Drogenberatungs- und Schuldnerberatungs- stelle wäre möglich. Ich verstehe mich als An- sprechpartner für Hilfesuchende und Ehren- amtliche, die sich einbringen möchten. Wenn ich nicht gleich helfen kann, suche ich nach Lösungen und höre mich um. Des Weite- ren biete ich alle zwei Monate für die Ehren- amtlichen im Rahmen unserer bescheidenen Möglichkeiten einen Fortbildungstag an. Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 Seite 5
Für alle Fälle vorgesorgt? Die Vorsorgevollmacht Liebe Leserin, lieber Leser, Sie tun. Sie wollen doch selbst bestimmen, wer dies für Sie tun soll? nehmen Sie sich bitte ein wenig Zeit und stel- len Sie sich – für sich selbst – einmal folgende Sie können es, und zwar mit einer Vorsorge- Situation vor: vollmacht. Sie haben einen Unfall gehabt, vielleicht zu Natürlich sollten Sie mit dieser Person Ihres Hause. Nun liegen Sie im Krankenhaus. Eine Vertrauens vorher, also bereits jetzt, reden, ihr Ihnen völlig fremde Person besucht Sie und erklären, was Ihnen wichtig ist und ihr Einver- eröffnet Ihnen: ständnis haben, solange Sie noch im Vollbe- sitz Ihrer geistigen Kräfte sind. Verpassen Sie „Sie haben ja gemerkt, Sie können jetzt nicht diesen Zeitpunkt, lässt er sich unwiederbring- mehr für sich selbst sorgen und daher hat mich lich nicht nachholen. am... der Amtsrichter zu Ihrem Betreuer er- nannt. Von jetzt an bin ich für Sie verantwort- Sage jetzt niemand, er sei verheiratet oder / lich. Sie können nicht mehr zurück in Ihre und habe Kinder, für ihn sei eine Vorsorge- Wohnung. Aber mir ist es gelungen, einen vollmacht deshalb nicht nötig! Es ist allerdings Platz im Altenheim in der Parkstr. zu besorgen. ein weit verbreiteter Irrtum, dass Ehepartner, Sie werden sich dort mit einer anderen Person Lebensgefährten oder Kinder per se ohne eine ein Zimmer teilen. Weil ich für Sie verantwort- Vorsorgevollmacht diesbezüglich Vertretungs- lich bin, muss ich auch alle Ihre finanziellen rechte haben. Es gibt Fälle, in denen der zu- Angelegenheiten regeln. Deshalb habe ich ständige Richter einen Fremden mit der Be- auch das Recht, über Ihr Bankkonto zu verfü- treuung beauftragt hat, und das keineswegs gen, natürlich in Ihrem Interesse. Ich habe au- versehentlich, da die Gefahr eines Interessen- ßerdem einen Schlüsseldienst beauftragt, konfliktes bestand, z.B. bei einer Güterstands- auch um Ihren Safe öffnen zu lassen. Spar- trennung. buch und Geld habe ich an mich genommen, Auch für Ärzte ist die Behandlungsfreiheit kei- Ihre Wohnung kündige ich...“ usw. neswegs unbegrenzt: Nur wenn es um Tod Und Sie sind um nichts gefragt, in keine der oder Leben geht, dürfen Ärzte auch ohne aus- Entscheidungen einbezogen worden. drückliches Einverständnis des Patienten die nächsten medizinischen Schritte unternehmen. So etwas kann Ihnen nicht passieren? O doch, Auch in diesem Bereich wird der Betreuer es kann, es ist genau so geschehen und hier letztlich entscheiden müssen, wenn Sie selbst ziemlich wörtlich wiedergegeben. keine Vorsorgevollmacht und keine Patienten- Um sicher zu gehen, dass Sie nicht in eine verfügung erstellt haben. solche Situation geraten, gibt es nur diesen In der Vorsorgevollmacht stehen zunächst Ihre einen Weg: Personalien und die Personalien der bevoll- Sie müssen eine Vorsorgevollmacht erstellen mächtigten Person für den Fall, dass Sie nicht mehr im Vollbesitz Danach sind die verschiedenen Bereiche, mit Ihrer geistigen Kräfte sind, selbst zu bestim- entsprechenden Untergliederungen, aufge- men und zu entscheiden, über führt, die Sie selbstverständlich alle mit „Ja“ • Ihre Lebensumstände, über alles, was oder unterschiedlich mit „Ja“ oder „Nein“ ein- Sie betrifft, schließen, bzw. ausschließen können. Diese • Ihre Finanzen, Bereiche sind • Ihre Wohnung, 1. Gesundheitssorge, Pflegebedürftigkeit • ärztl. Behandlung, etc. 2. Aufenthalt und Wohnungsangelegenhei- • eben über alles ... ten In einer solchen Situation, dass Sie nicht mehr 3. Behördenangelegenheiten in der Lage sind, Ihre Angelegenheit selbst 4. Vermögensangelegenheiten und allein zu regeln, muss es ein anderer für 5. Post- und Fernmeldeverkehr Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 Seite 6
6. Vertretung vor Gericht sich nicht in einer Situation befinden, in wel- 7. Erteilung von Untervollmachten cher jemand über Ihre Angelegenheiten ent- 8. Betreuungsverfügung: scheidet, den Sie nicht akzeptieren können. (Auch hier kann ja oder nein angekreuzt Dabei ist es so leicht und bedarf keiner An- werden. Falls „Ja“ angekreuzt wird, wird strengung, eine Vorsorgevollmacht zu erstel- die von Ihnen bezeichnete Vertrauens- len: person vom Gericht zur rechtlichen Be- treuerin / zum rechtlichen Betreuer be- In unserer Caritas-Kontaktstelle sind Vordru- stellt, falls dies erforderlich werden soll- cke zu haben, die Sie nur auszufüllen haben. te.) Gern hilft Ihnen Herr Macke oder jemand aus 9. Entscheidung der Gültigkeit über den unserem Caritaskreis. Sie können sich aber Tod hinaus auch an das Seniorenbüro der Stadt Braun- schweig wenden, das Sie am Rathaus, Kleine Wichtig sind außerdem Burg 14. finden. • Ihre Unterschrift mit Datum, Oskar Stolinsky • die Unterschrift der Person Ihres Ver- trauens. Weitere Informationen zu diesem Thema fin- den Sie auch auf den Internetseiten der Cari- Tritt der Fall ein, den wir uns nicht wünschen, tas unter www.caritas.de. nämlich dass wir jemanden benötigen, der für Dort finden Sie auch einen Link zum Herunter- uns entscheidet, dann wird diese Vertrauens- laden der Vordrucke. person dazu berechtigt sein und Sie werden Lasset alle Hoffnung fahren, wenn ihr hier hereinkommt (Dante, Göttliche Komödie, Inferno III) Donnerstagstreff zum Thema Hölle mit Pater Wolfgang Stickler O.P. am 29.03.2012 Es gibt die Hölle, aber keiner ist drin! Ist das jüngsten Gericht mit seinen Sünden und mit so? Verzeiht Gott am Ende jede Sünde des dem Leid, das er anderen zugefügt hat, kon- Menschen? Genießen Adolf Hitler, Mao Tse frontiert wird. Je schlimmer das Sündenregis- Tung, Pol Pot und Stalin, um nur einige ter, umso unangenehmer wäre dieses Strafge- Schwerstverbrecher des letzten Jahrhunderts richt oder auch Fegefeuer. zu nennen, gemeinsam mit ihren Opfern die Nach dem Vortrag entbrannte unter den knapp himmlischen Freuden? Wer, wenn nicht diese, zwanzig Teilnehmern des Abends eine lebhaf- hätten es verdient, auf immer und ewig in der te Diskussion. Ich spann den Gedanken von Hölle zu schmoren und für ihre Untaten zu bü- Strafgericht für mich persönlich dahingehend ßen. Müssten diese nicht an dem Ort ewiger weiter, dass ich sagte, dass diejenigen, die im Verdammnis sein, von dem man nicht zurück- Fegefeuer bereuen, am Ende Gottes Gnade kehren kann und wo es keine Hoffnung gibt? erfahren dürfen und doch in den Himmel Ca. eine Stunde referierte Pater Wolfgang kommen. Es ginge den Menschen dann wie über das Thema Hölle, las dabei einen Ab- den Arbeitern im Weinberg, die alle den glei- schnitt aus der Göttlichen Komödie, Inferno III, chen Lohn erhalten, ob sie nun den ganzen von Dante vor und sprach über die Gerechtig- Tag oder nur eine halbe Stunde gearbeitet keit Gottes. Gott ist für uns der Liebende und haben. Die aber, die angesichts des Leids ih- Barmherzige. Aber er wird den Opfern rer Opfer nicht bereuen, werden verdammt und menschlicher Untaten Gerechtigkeit widerfah- in die Hölle geworfen. Es gibt die Hölle, und es ren lassen. Wie kann das geschehen? Man ist auch jemand drin? kann sich vorstellen, dass jeder Mensch beim Ulrich Scharf Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 Seite 7
füllt leben können. Dass es uns trotzdem oft AUGEN : BLICKE genug schwer fällt, diese Gegenwart Gottes zu spüren, liegt vielleicht auch daran, dass wir Begegnung und Gegenwart. Gegenwart selbst bisweilen eher nicht in der Gegenwart Wohin blickst Du? leben? AUGEN:BLICKE möchte anregen, selbst wie- der wachsamer zu werden für den Augenblick, für das Hier und Jetzt und in dieser, wenn auch begrenzten Zeit am Freitagabend, einfach ge- meinsam im Augenblick DA ZU SEIN und offen zu werden, für die verborgene Gegenwart Got- tes. Denn Gott kann mir nicht in der Vergan- genheit oder Zukunft, sondern immer nur in der Gegenwart begegnen. AUGEN:BLICKE – „Augen“ und „Blicke“ – das also hat auch etwas mit „BEGEGNUNG“ zu tun. Die Bibel ist voller Begegnungsgeschich- ten. So haben wir in den vergangenen AU- GEN:BLICKE-Abenden z.B. die Begegnung zwischen Jesus und der samaritischen Frau am Jakobsbrunnen sowie die Begegnung zwi- Im Februar fand zum dritten Mal in unserer schen Jesus und dem Zöllner Zachäus mit ei- Gemeinde ein AUGEN:BLICKE-Abend statt. nigen Impulsgedanken und einer anschließen- den persönlichen stillen Betrachtung in den Was ist AUGEN:BLICKE? Blick genommen. Jesus zeigt – wie wohl keiner AUGEN:BLICKE ist eine Stunde gemeinsamer sonst – wie durch wirkliche Begegnung, aus Zeit am Freitagabend in der Kirche, die geprägt bloßem Dasein Leben wird, Menschen ihr Le- ist von Stille, persönlichem Gebet, von kleinen ben verändern. Impulsen, von Musik und gemeinsamem Sin- Es lohnt sich, diese und andere Begegnungen gen. genauer anzuschauen und sich zu fragen, was AUGEN:BLICKE ist ein offenes Angebot der Jesu Begegnungen von damals heute mit mir Glaubensgesprächskreise für die ganze Ge- und meinem Leben zu tun haben. Jesu Be- meinde und alle Interessierten. gegnungen sind auch Abbild seiner Beziehung zu Gott, seinem Vater. Ist es nicht auch das, Was möchte AUGEN:BLICKE? wonach wir uns sehnen – eine lebendige, per- Augenblicke – das hat etwas mit „GEGEN- sönliche Beziehung zu Gott, die den Alltag WART“ zu tun. Natürlich, wir leben in der Ge- durchdringt und trägt? AUGEN:BLICKE lädt genwart. Doch sind wir mit unseren Gedanken dazu ein, diese Beziehung zu Gott bewusst zu und Gefühlen nicht oft genug noch in der Ver- suchen und dies gemeinsam mit anderen und gangenheit oder schon bei Zukünftigem? Wie in stillem Verweilen zu tun. vieles bemerken wir eigentlich nicht, obwohl wir es doch direkt vor Augen haben? Das liegt Anne und Mario Pechwitz (zumindest bei den meisten Menschen) nicht an einer Sehschwäche, sondern wohl eher an Der nächste AUGEN:BLICKE - Abend findet unserer mangelnden Aufmerksamkeit, an un- am Freitag, dem 22.Juni 2012 um 19.30 Uhr in serer Geschäftigkeit, die uns drängt, jede Mi- der Kirche statt. Herzliche Einladung an alle. nute „effizient“ zu nutzen und an den Anforde- rungen des Alltags, die es uns mitunter auch Wer darüber hinaus Interesse hat, sich regel- vorgeben, die Zeit vollzupacken. Kennen wir mäßig an einem Glaubensgesprächskreis zu das nicht alle? beteiligen, ist am Dienstag, dem 26. Juni 2012 zu einem Kennenlern-Abend herzlich eingela- Die Frage „Wie kann ich meinen Glauben im- den. Der Abend beginnt mit der Feier der mer neu und tiefer in meinem Alltag leben?“ – Abendmesse um 19.00 Uhr in der Kirche. Wei- ist eine Frage, die sehr oft unsere Gesprächs- tergehende Informationen und Kontaktdaten zu abende durchzieht – und das unabhängig vom den Glaubensgesprächskreisen unserer Ge- jeweiligen Thema des Abends. Wir spüren, meinde entnehmen Sie bitte dem Faltblatt am dass wir Menschen gerade aus der festen Ver- Schriftenstand. bindung zu unserem Gott kraftvoll und sinner- Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 Seite 8
Pax Christi Teilnahme an der Lichterkette am 11. März 2012 Mit einer Lichterkette haben am 11. März ein Anblick! Wir standen auf einem kleinen 20.000 Menschen der Opfer des Reaktorun- Hügel und konnten in der Dunkelheit ins Land glücks von Fukushima gedacht und gleichzei- blicken – die „Lichterschlange“ war weit sicht- tig den unverantwortlichen Umgang mit Atom- bar. Meine Gedanken gingen zu den Men- müll in der Asse kritisiert. Die 80 Kilometer schen nach Japan. Mit welchen Problemen lange Lichterkette verband die braunschweigi- kämpften sie ein Jahr nach der Katastrophe? schen Atommüll-Brennpunkte, ausgehend von In den Medien war in den Monaten zuvor nicht der Firma Eckert-Ziegler in Braunschweig- mehr viel davon zu hören gewesen. Beunru- Thune über die Asse II in Remlingen bis zum higt bin ich auch über die Situation in der Asse. Schacht Konrad in Salzgitter. Wann wird es endlich eine Entscheidung über die Rückholung des Atommülls geben? Auch wir von der pax christi-Basisgruppe wa- ren dabei, denn schon seit längerem beteiligen Mich hat sehr berührt, dass sich so viele Men- wir uns an den Protesten gegen den Atommüll. schen an dieser Veranstaltung beteiligt haben. So sind wir u.a. auch Mitglied im Verein „auf- Irgendwann verlöschten unsere Lichter und wir pASSEn“. Nach Rücksprache mit dem Veran- kehrten zu unserem Infopoint zurück. Alle wa- stalter übernahmen wir einen Infopoint (Feuer- ren beeindruckt von dem Ereignis. Bleibt zu punkt) auf der Bundesstraße zwischen Ma- hoffen, dass diese öffentlichkeitswirksame Ak- scherode und Salzdahlum. Dafür mussten wir tion nicht vergebens war. Wir – die pax christi- im Vorfeld einiges organisieren, wobei wir die Gruppe – haben jedenfalls beschlossen, auch einzelnen Punkte anhand einer Liste, die der zukünftig aufzupASSEn, wenn es um die Asse Veranstalter zusammen gestellt hatte, „abar- geht. beiteten“: Da mussten Fackeln (sehr wichtig!), Mechtild Franke heißer Tee und Becher, Feuerzeuge, ein Han- dy zur Weitergabe der Teilnehmerzahlen, Leuchtwesten, ein Feuerkorb, Holz, Taschen- lampen... beschafft werden und Freunde ein- geladen werden. Dagmar und Udo Gebauhr haben hier sehr gute Vorarbeit geleistet. Mit Beginn der Dämmerung trafen wir am In- fopoint ein und bauten unseren Stand auf. Schnell war ein Tapeziertisch aufgestellt, auf dem Infomaterial, Thermoskannen mit heißem Tee und Fackeln zu finden waren. Auch ein wärmendes Feuer brannte. Schon bald trafen die ersten Teilnehmer per Rad oder Auto ein und kauften sich eine Fackel. Kurz vor 19.00 Uhr verteilten wir uns auf der 500m langen Strecke, die uns mit dem nächsten Infopoint verband. Im Entenmarsch ging es am Straßen- rand entlang – es war dunkel und Autos fuhren an uns vorbei. Trotzdem fühlten wir uns in der Gemeinschaft sicher. Wir standen zwar nicht so dicht gedrängt wie in der Stadt, aber im- merhin hatten sich an unserer Stelle 50 Perso- nen eingefunden. So unterstützten uns auch einige pax christi-Mitglieder aus der Basis- gruppe Nordharz. Punkt 19.00 Uhr war die Lichterkette ge- schlossen und alle Fackeln brannten. Welch Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 Seite 9
Gemeindefasching 2012 Brunswiek Helau! Wieder einmal hatte die fünfte Jahreszeit das Gemeinde- und Kindergartenleben voll im Griff. Auch wenn vielleicht viele der Meinung sind, Fasching ist immer das gleiche, und hier in Braunschweig – na ja, das ist so aufgesetzt, und „lustig sein auf Kommando“Q Ich kann nur sagen: Es ist jedes Jahr immer wieder aufs Neue spitze, es gibt neue Ideen und Überraschungen, so auch 2012Q Bei uns im Kindergarten gehört die Faschings- zeit absolut zu unserer pädagogischen Arbeit. Es ist eine Freude, die Kinder in dieser Zeit beim Verkleiden, Schminken, Tanzen und all den anderen Vorbereitungen zu begleiten und zu beobachten. In diesem Jahr kamen zwei neue Herausforderungen auf sie und uns als Erzieherinnen zu. Es begann Anfang des Jahres 2012, als mich eine sehr liebe „Kindergarten-Oma“ ansprach, die am 23. Dezember 2011 Gast bei unserer Weihnachtsfeier war und begeistert vom Schneemanntanz unserer Kleinsten gewesen ist. Brigittes Idee war es, mit diesem Lied bei unserem Gemeindefaschingsfest aufzutreten. Gesagt, getan: motivierte ich also die Kinder, Eltern und Mitarbeiter, einen kleinen Auftritt zusammenzustellen und zu proben. Unsere Kollegin Angéle hatte die Idee, den Senioren- kreis anzusprechen und eine gemeinsame Trommeleinlage zum Besten zu geben. Pünktlich um 19 Uhr, total aufgeregt und voller Erwartung trafen wir uns mit den fünf Damen – die übrigens ihre eigenen Trommeln mitge- bracht haben – im Kostüm und über 30 Kinder verkleidet als Schneemänner, liebevoll von ihren Eltern geschminkt, im Café El Salvador. Nachdem die Kolpingfamilie den Abend eröff- net hatte, hielten Schneemänner und Senio- rinnen Einzug und begeisterten den vollen Saal mit ihren Darbietungen, wofür sie einen tosenden Beifall für Tanz, Gesang und Trom- meln ernteten. Nach den Kleinsten und Ältesten, erfreuten sich die Gäste an der Darbietung der Wölflin- ge. Viele weitere tolle Einlagen konnten wir auch in diesem Jahr wieder genießen. Einigen Kindergartenfamilien hat es so gut gefallen, dass sie bis zur Mitternachtseinlage des be- rühmten Kloster-Männerballettes blieben. Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 Seite 10
Natürlich war auch Knut, der DJ, wieder in Fa- schingslaune und brachte die fröhlichen Nar- ren während der darbietungsfreien Zeiten auf die Tanzfläche und hielt diese bis ca. drei Uhr in der Früh gefüllt! An dieser Stelle möchte ich allen Organisato- ren, Helfern und Mitwirkenden für ihren Ein- satz, den toll geschmückten Saal, das so ab- wechslungsreiche, selbst gemachte Buffet und das abwechslungsreiche Programm danken! Danke auch an das Publikum, denn keine Par- ty ohne Gäste. Es war auch in diesem Jahr wieder eine rund- um gelungene und fröhliche Party, und ich freue mich schon sehr auf 2013. Doch dies war nur der Auftakt zum Karneval im Kloster. Eine Woche später feierten wir den Faschings-Familiengottesdienst, der in diesem Jahr vom Kindergartenteam vorbereitet wurde und unter dem Motto „Elmar und seine Freun- de“ stand. Viele Kinder und auch einige Erwachsene ka- men verkleidet. Pater Fritz mit Cowboyhut be- grüßte die Gemeinde mit einem Gedicht und stimmte so alle auf den fröhlichen Gottesdienst ein. Zur Katechese spielten die Kindergarten- kinder die Geschichte von Elmar, dem Elefan- ten, der anders war, aber eigentlich nicht an- ders sein wollte. Am Ende der Katechese schloss sich ein Umzug mit allen Kindern durch die Kirche an. Im Anschluss an den Gottesdienst, waren alle Besucher herzlich in den immer noch wunder- bar geschmückten großen Saal eingeladen, um den Vormittag karnevalsmäßig weiter zu feiern. Für Groß und Klein gab es kleine Le- ckereien und Getränke und für alle Musik und Spaß zum Mitmachen. Die Kinder hatten viel Freude bei lustigen Spielen und Elefantenlie- dern, einer Polonaise und der ersten Jagd nach den Bonbons, Kamelle. Am Rosenmontag hielten dann die Kindergar- tenkinder ein letztes Mal für diese Faschings- zeit Einzug in den Saal und konnten in dieser tollen Atmosphäre noch einmal zwei Stunden feiern und fröhlich sein! Auf dass es auch im nächsten Jahr wieder heißen wird: Ein dreifaches Brunswiek Helau, Brunswiek Helau, Brunswiek Helau Christine Engel Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 Seite 11
Förderverein? Sofern Sie lieber Leser (noch) kein Mitglied dieses dem Betrag von 5.000 Euro bezuschusst. Die Kos- Vereins sind oder aber die letzte Mitgliederver- ten für diese beiden Maßnahmen lagen natürlich sammlung am 18.04.2012 nicht besuchen konnten, jeweils höher, aber so konnten das Kloster bzw. die will ich Ihr Fragezeichen auflösen und über die Kommunität doch spürbar von finanziellen Ver- Aktivitäten des Fördervereins Dominikanerkloster pflichtungen entlastet werden. Über 2.000 Euro Braunschweig e.V. im letzten Jahr berichten. wurden für die Kirche eingesetzt. So sorgt die War- tung der Kirchentüren dafür, dass unsere Kirche für Nach dem Höhepunkt im bisherigen Vereinsleben, jeden offen steht. Damit sie auch erkannt und der Exkursion nach Breslau im Juni vergangenen wahrgenommen und einladend herüber kommen Jahres, hat sich der Verein im Jahr 2011/2012 wie- kann, musste auch die Außenbeleuchtung gewartet der auf seine satzungsmäßigen Ziele und Aufgaben und finanziert werden. Und schließlich trägt die konzentriert. Diese sind auf die finanzielle Unter- jährliche Orgelwartung dazu bei, dass die Gottes- stützung des uns allen am Herzen liegenden Domi- dienste in froher und würdiger Weise begleitet und nikanerklosters und seiner vielfältigen seelsorgeri- gefeiert werden können. schen, ideellen und kulturellen Aufgaben gerichtet. Der restliche Geldbetrag wurde wie immer für die Insgesamt wurden aus Mitgliedsbeiträgen und Erstellung und Verbreitung der Programme des großzügigen Spenden mehr als 16.000 Euro für Las-Casas-Hauses, des Kino im Kloster und der verschiedene Projekte und Maßnahmen eingesetzt, Einladungen zu den Kunstausstellungen verwendet. die dem Kloster und unserer Gemeinde St. Albertus Magnus und damit uns allen zu Gute kommen. Wie Sie aus diesem kleinen Ausschnitt der bisheri- gen Tätigkeit des Fördervereins Dominikanerklos- So wurde das Bauprojekt des letzten Jahres – die ter Braunschweig e.V. sicherlich entnommen ha- Sanierung und Renovierung der Werktagskapelle – ben, besteht vielfältiger Unterstützungs- und Finan- mit 5.000 Euro unterstützt. Ich denke, der finanziel- zierungsbedarf für das Kloster und seinen Konvent. le Einsatz hat sich gelohnt und die Werktagskapelle ist ein ruhiger, meditativer Raum geworden, der Auch Sie können – auch mit relativ kleinem Geld – nun der Innenraumgestaltung unserer Kirche in helfen, den Standort Kloster St. Albertus Magnus in angemessener Weise entspricht. Braunschweig zu sichern, um es einmal in Wirt- schaftsdeutsch auszudrücken. In der Hoffnung, das leidige Heizungsproblem in den Gemeinderäumen und im Klosterbereich zu Das sollte es Ihnen und uns doch wert sein! lösen, wurde der zwischenzeitlich durchgeführte Wolfgang Polley Anschluss an die Fernwämeversorgung ebenso mit Kontakt: P. Johannes Witte OP Tel.: 0531 / 23885-23 Bankverbindung: Konto-Nr. 101 373 4000, Volksbank Braunschweig-Wolfsburg (BLZ 269 910 66) Durch Ihren Mitgliedsbeitrag von mindestens 60,- € pro Jahr sowie mit zusätzlichen Spenden können Sie das Kloster wirksam fördern. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt. Mit- gliedsbeiträge und Spenden können Sie steuerlich als Sonderausgaben geltend machen. Spendenbe- scheinigungen werden unaufgefordert übersandt Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 Seite 12
Weltgebetstag – Malaysia 2012 Steht auf für Gerechtigkeit Mit traditioneller Musik aus Malaysia wur- den wir am 2. März in eine andere Welt entführt. Mit „Selam Datang“ – Friede und Willkommen, sprachen uns die Kinder- stimmen aus dem malaiischen Lied an. An diesem Abend haben wir gemeinsam mit unseren Gästen aus der Partnergemeinde St. Pauli-Matthäus und den Gläubigen aus über 170 Ländern weltweit für die Men- schen in Malaysia gebetet. Malaysia ist eines der reichsten Länder Südostasiens und das größte Zielland für ungelernte Migrantinnen im südostasiati- schen Raum. Bis zu einer halben Million Menschen dieser Gruppe arbeiten als Hausangestellte. Viele von ihnen bekom- men nur unregelmäßig ihr Gehalt bezahlt. Sie haben unter Beleidigungen und Schlägen zu leiden. Aber auch sexuelle Gewalttaten – von Belästigungen bis hin zu Vergewaltigungen – sind keine Einzel- fälle. Für die Opfer dieser modernen Form der Sklaverei arbeitet „Tenaganita“. So kämpft die Or- ganisation beispielsweise für einen freien Tag in der Woche oder bietet Kurse an, in denen sich die Hausangestellten über ihre Rechte informieren und austauschen können. Gemeinsam mit dem Deutschen Weltgebetstags-Komitee hat Tenaganita eine Petition verfasst, die die menschenun- würdige Lebenssituation von Hausangestellten aus anderen Ländern in Malaysia verbessern möchte. Wir haben die Petition unterschreiben lassen. Vielen Dank an alle für die zahlreiche Betei- ligung. Die Kollekte in Höhe von ca. 210,- € wurde zweckgebunden für die Förderung von Frauen- projekten in der ganzen Welt weitergegeben. Der Ausklang der Veranstaltung fand in gemütlicher Gemeinschaft in den Gemeinderäumen statt. Dort haben wir uns, Frauen wie auch Männer, von kulinarischen Genüssen aus Malaysia verzau- bern lassen. Das leckere Essen, die gemütliche Atmosphäre, die tiefsinnige Inszenierung in der Kirche und den lebendigen Wortgottesdienst verdanken wir der sehr guten Vorbereitung durch den Arbeitskreis Familiengottesdienst. Insgesamt können wir sagen, dass wir bei den Vorbereitungs- treffen sehr viel über das Land und das Leben der Menschen in Malaysia erfahren haben, so dass wir diesen Abend noch intensiver erleben konnten. Die musikalische Begleitung hat die Gruppe Mixed People übernommen. Die gute Kombination aus uns bekannten und malaysischen Liedern haben den Abend sehr bereichert. Wir freuen uns schon auf den Weltgebetstag im nächsten Jahr, der von der Partnergemeinde St. Pauli-Matthäus mit Schwerpunkt Frankreich vorbereitet wird. In zwei Jahren werden wir dann wie- der einen Weltgebetstag vorbereiten, dann über Ägypten. Denkt daran, ihr könnt alle mitmachen. Renata Schindler Wer nimmt mich wahr? Wer sieht mein Unglück? Wer rettet mich? Du bist gefragt. Ja, du. Halt an. Schau hin. Nimm das Unglück wahr. Halte es mit aus. Kein billiges Mitleid. Fühl den Schmerz. Jetzt reich deine Hände. Mehr ist ja erst einmal gar nicht nötig. Eine kleine Geste der Zuwendung. Gib, was du hast: Trost. Liebe. Unterstützung. Menschen- würde. Schau, du brauchst das nicht allein zu tun. Deine Schwester, dein Bruder stehen neben dir. Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 Seite 13
Frauengymnastikgruppe Was denn nun? Vor dieser Frage standen wir „Hüpfdros- Das Leitungsteam koordiniert erfolgreich seln“ nachdem uns unsere „Hüpfmutter“ unser körperliches und leibliches Wohl. Magdalene in die Eigenständigkeit entlas- Wieder einmal haben wir eine Hürde ge- sen hatte. Vierzig Jahre lang war es für meinsam überwunden und werden weiter uns sehr bequem angeleitet und betreut zu turnen bei hoffentlich guter Gesundheit werden. Unsere Devise lautete doch stets: und in „alter“ Frische. „Magdalene macht das schon!“ Anita Furche Nachdem wir die ängstlich gestellte Frage: „Lösen wir die Gruppe auf?“ mit einem entschiedenen „NEIN“ beantwortet hatten, wählten wir zunächst einmal ein Leitungs- team. Für die Übungen fand sich eine ältere MC mit Anleitungen. Diese MC spielten wir nun jede Woche ab und turnten diese Übungen nach. Auf Dauer fehlte uns aber doch die Abwechslung. Nun bot sich eine von uns „Hüpfdrosseln“ an, sich als Vorturnerin zu versuchen. Mit viel Elan und hin und wie- der unter Einsatz von Musik bewegen wir uns weiterhin durch den Montagabend. Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 Seite 14
Von Frauen für Frauen Ja, uns gibt es noch! Liebe Frauen, der St. Albertus-Magnus Gemeinde und alle anderen Interessierten. Viele von Ihnen erinnern sich noch gern an die zu- rückliegenden Jahre mit den Gruppenangeboten „Klosterrunde“ und „Frauen wandern“; jeweils unter der fachkundigen Leitung von Frau Ursel Burgermeister. Beide Gemeinschaften können so in dieser Form nicht mehr weiter bestehen, von daher entstand das Bedürfnis, nicht alles auseinander bre- chen zu lassen. Gesagt, getan. Es hat sich jetzt ein Team gebildet, das unter dem neuen Motto „Von Frauen für Frau- en“ ein Programm zusammengestellt hat, welches in der Regel monatlich ein Treffen vorsieht und von März bis November 2012 reicht. Alle Frauen – von 18 bis 88 – die Freude daran haben, in einer netten Gemeinschaft naturell und kulturell Schönes zu erleben, dürfen sich angespro- chen fühlen. Wir freuen uns über jede, die mit- macht und sind für Vorschläge und Tipps anderer sehr empfänglich. Auch muss die Vorbereitung der Veranstaltung nicht immer in den gleichen Händen liegen. Eigen- initiative in Absprache mit dem Team wird aus- drücklich begrüßt. Bei uns ist nichts perfekt, Hilfe für „Einsteiger“ und „Ausprobierer“ wird zugesi- chert. Meist bilden wir Fahrgemeinschaften in privaten PKW und legen die entstandenen Kosten (z.B. für Benzin und Eintrittsgelder) auf alle Teilnehmerin- nen um. Um besser planen zu können und in etwa eine Übersicht über die Teilnehmerzahl zu erhalten, ist eine kurzfristige Anmeldung – wenn möglich, bis zwei Tage vor dem Termin – erwünscht. Kontakt: Monika Steiner (Tel. 233 88 38) oder Ro- semarie Eiben (Tel. 34 05 23) Das Programm für dieses Jahr liegt am Schriften- stand der St. Albertus-Magnus Gemeinde aus und ist zum Mitnehmen gedacht. Das Zusammentreffen ist selbstverständlich freiwillig; Regelmäßigkeit und Häufigkeit der Teilnahme entscheidet jeder für sich selbst. Der nächste Ausflug kommt bestimmt! In diesem Sinne, mit freundlichen Grüßen Monika Steiner Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 Seite 15
Kommunionfreizeit in Helmstedt Vom 28. bis zum 29. Januar waren wir in die- sem Jahr zur Freizeit in der Begegnungsstätte St. Ludgeri in Helmstedt. Wir, das sind 47 Kommunionkinder, Pater Fritz und unsere Ka- techetinnen Anne, Barbara, Beate, Christine, Christina, Diana, Irene, Martina, Nicol und Vio- la. Wir haben uns in fünf verschiedenen Gruppen mit jeweils einer biblischen Geschichte be- schäftigt und diese nachher den anderen auf unterschiedliche Weise erklärt: als Theater, als Standbild und auch als Schattentheater. Die Ergebnisse waren toll und haben uns viel Spaß gemacht. Wirklich klasse war auch unsere Nachtwande- rung im Schnee und die gemeinsame Lese- stunde mit Pater Fritz auf dem Dachboden des ehemaligen Klosters. Obwohl die Geschichte von Sophiechen und dem Riesen von Roald Dahl ganz spannend war, haben wir alle prima geschlafen und uns am nächsten Morgen ans Basteln unserer Kommunionkerzen gesetzt. Die Kerzen sind sehr schön geworden und sie werden uns noch lange an unser großes Fest, unsere gemeinsame Zeit und unsere Fahrt nach Helmstedt erinnern. Ein schöner Abschluss unserer zwei gemein- samen Tage war der Tischgottesdienst, den Pater Fritz am Sonntag mit uns gefeiert hat. Wir durften ihn mit vorbereiten und haben ganz nebenbei viel über die Eucharistie erfahren. Unsere Kommunionfreizeit hat uns allen sehr gut gefallen und wir Kinder haben uns hier- durch noch besser kennengelernt. Wir hatten zwei tolle und spannende Tage und haben gemeinsam viel erlebt, gelacht, gesungen, ge- spielt, gegessen und noch vieles mehr. Vielen Dank an alle, die uns diese Fahrt er- möglicht haben, sagen die Erstkommunionkin- der. Mia Gutenschwager Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 Seite 16
Erstkommunion 2012 Am Weißen Sonntag empfingen 47 Kinder in St. Albertus Magnus ihre erste Heilige Kommunion. Seit Monaten hatten sie sich gemeinsam mit ihren zehn Katechetinnen und Pater Fritz auf diesen Tag vorbereitet. Nun war es endlich so weit: Bei herrlichem Sonnenschein zogen die Kommunionkinder unter den festlichen Klängen der Orgel in die völlig überfüllte Kirche ein und feierten einen festlichen Gottesdienst. Anstelle einer Predigt hatten sich die Kate- chetinnen in diesem Jahr etwas ganz Be- sonderes einfallen lassen: Nachdem sie die Geschichte „Jesus, Brot des Lebens“ vorge- lesen hatten und Pater Fritz aus der Bibel über die Einsetzung des Abendmahls be- richtet hatte, stellten sich die Kommunion- kinder in zwei Reihen vor dem Altar auf und erklärten der Gemeinde die Bedeutung die- ses Sakramentes – eine Predigt der Kom- munionkinder. Herzlichen Dank den Katechetinnen und Pater Fritz für die Vorbereitung der Kom- munionkinder, der Gruppe Mixed People und Veit Pitlok an der Orgel für die musika- lische Begleitung des Gottesdienstes sowie allen Helfern, die diesen Tag zu einem ge- lungen Fest haben werden lassen. Frank Schindler Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 Seite 17
Projekt Familienmusikgruppe Seit geraumer Zeit wird bestimmt einigen, welche die Auftritte der Kinderschola verfolgt haben, aufgefallen sein, dass diese teils mit Kindern, teils mit Erwachsenen bestückt ist. Dies liegt erfreuli- cherweise daran, dass nicht nur die Kinder, sondern auch manche Eltern Spaß daran haben, Mu- sik zu machen. Mit der Anzahl der Erwachsenen hat aber die Anzahl der Kinder nicht unbedingt zugenommen. Derzeit singen also in wechselnder Besetzung etwa genauso viel Erwachsene in der Gruppe mit, wie Kinder. Hinzu kommt, dass nicht nur die Erwachsenen, sondern auch zuneh- mend die Kinder unter Zeitnot bzw. Zeitdruck stehen. Aus dieser Erfahrung heraus haben wir die Idee entwickelt, ab dem zweiten Halbjahr 2012 eine neue Gruppe zu entwickeln und die Arbeit der reinen Kinderschola einzustellen. Der Name und die Probentermine sind zwar noch in der Findungsphase, wir wollen aber als Ziel- gruppe Eltern mit Kindern schon jetzt ansprechen, die gemeinsam musikalisch aktiv werden wol- len. In Anbetracht der Tatsache, dass viele wenig Zeit haben und sich vor einem weiteren festen wöchentlichen Termin scheuen, wollen wir projektbezogen arbeiten. So haben wir (Pater Fritz Wieghaus, Mechtild Franke und Claudia Oettich) die Idee, die Proben- termine für einen Auftritt vorher anzukündigen und Eltern mit Kindern (natürlich auch gerne Kinder allein, oder Erwachsene, die allein dazu Lust haben) speziell zu diesen Probenterminen mit ab- schließendem Auftritt, wie z.B. dem Martinsspiel oder einem Faschingsgottesdienst einzuladen. So könnten sich auch Kinder und Eltern beteiligen, die wenig Zeit haben, aber z.B. einmal oder zweimal im Jahr die Kirche mit Ihrer Musik bereichern möchten. Interessiert sind wir neben Ge- sangstimmen auch an (weiteren) Instrumentalisten. Claudia Oettich Die Gemeinden St. Pauli-Matthäus und St. Albertus Magnus laden ein zur 10. Ökumenischen Wallfahrt Zisterzienserkloster Walkenried Samstag, 30. Juni 2012 Unser Tagesprogramm: 08.30 Uhr Abfahrt ab Kloster 10.00 Uhr Ankunft in Walkenried / Wanderung 14.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst 15.00 Uhr Führung durch das Klostermuseum 17.30 Uhr Abendbrot 19.00 Uhr Rückfahrt nach Braunschweig 21.00 Uhr Rückkehr nach Braunschweig Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 Seite 18
Neues aus der Bücherei Als regelmäßige Leserin der Zeitschrift „frau und mutter“ der kfd stelle ich immer wieder fest, dass Bücher besprochen werden, die wir auch in der Bücherei haben. Drei Titel möchte ich Ihnen heute vorstellen Im ersten Buch „Der alte König in seinem Exil“ beschreibt Arno Geiger, wie er nochmals mit sei- nem Vater Freundschaft schließt, als er ihn über viele Jahre während der ständig fortschreitenden Alzheimer-Erkrankung begleitet. Langsam verschwinden die Erinnerungen des Vaters und die Ori- entierung in der Gegenwart. Dennoch findet Arno Geiger in der Person des Vaters immer noch alles, was ihn liebenswert machte: Charme, Witz, Selbstbewusstsein und Würde. In nur scheinbar sinnlosen Sätzen kann der Vater über lange Zeit die fehlende Orientierung überspielen und wird dabei richtig poetisch. So leben viele Episoden von einer besonderen Situationskomik. Arno Gei- ger nähert sich seinem Vater sehr vorsichtig und liebevoll, ebenso beschreibt er die neu entste- hende Beziehung. Für den Vater ergibt sich durch die Erkrankung eine neue Sicht auf die Welt, und der Autor macht sie sich zu eigen. Als Leser dürfen wir daran teilnehmen und trotz aller Schwere der Krankheit wird immer wieder deutlich, dass auch dieses Leben noch lebenswert ist. Im zweiten Buch geht es um eine Liebesgeschichte. „Leon und Luise“ verlieben sich im Sommer 1918 in Frankreich. Bei einem Bombenangriff werden sie getrennt und halten einander für tot. Zehn Jahre später, Leon ist inzwischen verheiratet, sehen sie sich in der Pariser Metro wieder. Doch Leon ist ein verantwortungsvoller Familienvater und Luise treibt der Zweite Weltkrieg bis nach Afrika. Wir erleben die Zeit des Nationalsozialismus in Paris, wie im Kleinen Widerstand ge- leistet wird und wie diese Liebe aller Trennung widersteht. Jahrzehnte später treffen wir Luise beim Trauergottesdienst für Leon. Diese Liebesgeschichte ist so unsentimental und ohne Kitsch ge- schrieben. „Stattdessen vertraut Alex Capus auf seine humorvolle und zugleich tiefsinnige Schilde- rung der Charaktere und der Zeitläufe“, so schließt die Rezensentin in „frau und mutter“, und emp- fiehlt: „Unbedingt lesen!“ Dem kann ich mich nur anschließen. Auch die Freunde der Kriminalliteratur kommen nicht zu kurz. Im aktuellen Heft von „frau und mut- ter“ wird u.a. ein Krimi des isländischen Autors Arnaldur Indridason beschrieben. In der Bücherei haben wir mehrere Bände dieses bekannten isländischen Autors. In seinem neusten Fall „Abgrün- de“ geht es um die isländische Finanzwelt. Die Wirtschaft boomt in ungeahntem Ausmaß. Aber die Spekulanten und die dubiösen Banker bringen die isländische Wirtschaft an den Abgrund, und um ihre Ziele zu erreichen, gehen sie über Leichen. So gerät selbst Kommissar Sigudur Oli in Lebens- gefahr. – Vor gut recherchiertem Hintergrund des isländischen Bankencrashs 2005 spinnt der Au- tor die ausgefeilte Handlung. Indridason „ist immer ein Garant für spannende Unterhaltung – durchaus auch mit dem Anspruch, zwischen Gut und Böse fein zu differenzieren und die besonde- ren Eigenheiten Islands geschickt zu verweben.“ – so heißt es in „frau und mutter“. Das gilt auch für dieses Buch. Marianne Schmidt-Kortenbusch Gemeindebücherei Das Bahnhofslädchen St. Albertus Magnus Secondhand-Artikel, Geschirr, Bekleidung, Möbel, Lampen, Schallplatten, Haushaltsgeräte, Die Bücherei mit Schwerpunkt Postkarten, Bücher, Urkunden, Sammlerstücke, ... Finden Sie in unserem Gebrauchtwarenlädchen Kinder- & Jugendliteratur befindet sich in den Gemeinderäumen Gartenkamp 84 Öffnungszeiten: Zufahrt über Neustadtring Spinnerstraße Sonntag: 10.30 -11.00 Uhr Donnerstag: 17.30 -18.30 Uhr Öffnungszeiten S. Adam Dienstag 13-18 Uhr 0177/49 48 178 Leitung: Freitag 9-13 Uhr Fragen zu Büchern M. Schmidt-Kortenbusch Tel.: 50 31 01 Samstag 9-13 Uhr 0175/59 30 358 Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 Seite 19
Das gebrochene Kreuz Kar- und Ostertage im Land unserer Partnerprojekte der „22 de abril“ Es ist Karfreitag in El Salvador und auf den Straßen ertönt Gesang. Es sind Klagelieder, denn die Passion Christi wird hier auf der Straße gefeiert. Die Menschen drängen sich auf den Wegen und folgen einer Jesusstatue, die auf einem Podest vorweg getragen wird. Der ganze Weg ist pompös geschmückt, vor allem auf dem Boden, wo auf dem Asphalt mit bunten Sägespänen riesige Bilder gestreut sind. An den Hauseingängen wurden Blumen- altäre vorbereitet, an denen Station gemacht wird, um vom Leiden Jesu vorzulesen. Ver- kleidete Anwohner spielen dabei die Kreuz- wegstationen nach. In der glühenden Sonne folge auch ich diesem Umzug in Richtung Kirche. Er dauert einige Stunden und man läuft wohlwissend, dass es nach dem anschließenden Gottesdienst wieder auf die Straße geht. Denn am Abend wird Je- sus zu Grabe getragen. So sind die Menschen bis tief in die Nacht auf den Beinen. Als ich Pater Gerhard, den Leiter der Sozial- projekte der Gemeinde „22 de abril“, nach die- sen Bräuchen befrage, meint er, dass die Menschen Lateinamerikas sich schon immer stark mit der Passionsgeschichte identifizier- ten. Leid sei eine alltägliche Erfahrung in die- ser Region, wohingegen die Feier der Aufer- stehung weniger Tradition hätte. Im Land des Erlösers (span.: El Salvador) tut man sich mit der Erlösung schwer. Tatsächlich sehe ich auch während meiner Reise wieder viel Leid: Menschen, die in Well- blechhütten leben; kleine Kinder, die auf der Straße Obst verkaufen müssen und vor allem die allgegenwärtige Gewalt, die von den krimi- nellen Jugendbanden ausgeht. In den letzten Jahrzehnten hat sie dazu geführt, dass El Sal- vador zu einem der gefährlichsten Länder un- serer Erde geworden ist. Doch man findet auch Orte, an denen man Erlösung erahnen kann. Gerade in den Sozial- projekten der Gemeinde „22 de abril“ kann man auf Menschen treffen, die für eine andere, eine erlöstere Welt arbeiten. In der Clinica, der ambulanten Arztpraxis, ist wie immer schon seit den frühesten Morgenstunden Betrieb, weil viele Leute anstehen. Sie sind auf die bil- lige medizinische Versorgung angewiesen, weil sie keine Krankenversicherung haben. In der Schule freuen sich die Drittklässler und Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 Seite 20
die Vorschüler über den unerwarteten Besuch aus Deutschland. Die vierte und fünfte Klasse kann ich nicht antreffen, weil sie eine Woche auf dem projekteigenen Bauernhof vor der Stadt verbringen, um die Zeit in der Natur auf einer Art Klassenfahrt zu genießen. Den Men- schen des Viertels ein würdiges Leben und den Kindern durch Bildung neue Wege zu er- öffnen, von diesen Zielen erzählen mir die Mit- arbeiter bei unseren Gesprächen immer wie- der. Meine schönste Ostererfahrung mache ich jedoch beim Besuch der Zweitklässler. Ich tref- fe sie auf dem Vorplatz der Kirche, wo sie ihre Pause verbringen. An der Wand lehnt ein um- gefallenes Kreuz aus Beton, dass früher wohl auf dem Vorplatz stand. Nun jedoch turnen die Kinder darauf herum. Ganz ohne Befangenheit sitzen sie auf dem Kreuz und erzählen mir aus ihrem Leben und fragen mich nach dem frem- den Land, aus dem ich komme. auf diesem Weg. Ich persönlich hoffe, dass In El Salvador, einem Land mit Armut und Ge- Ostern, die Begegnung mit Leid und Auferste- walt, suchen die Menschen nach Alternativen. hung, unsere Gemeinden noch mehr verbin- Sie senden Ihnen ihre Grüße und ihre Dank- den und unsere Partnerschaft stärken kann. barkeit für die Solidarität und Unterstützung Eva-Maria Wirths Unterwegs nach Emmaus! Es ist Ostermontag 6.00 Uhr in der Frühe: Brote und zwei Fische, wie damals bei der Ganz Braunschweig schläft an diesem Feier- Speisung der 5000, dazu etwas Wein. tag... Ganz Braunschweig? Nein! Rund 25 Und schon geht es wieder zurück nach St. Al- Gemeindemitglieder sind dem Ruf der Kolping- bertus Magnus. Nach einem abschließenden familie gefolgt und versammeln sich zu einem Gebet und Gesang gibt es einen guten Kaffee ersten Gebet im Foyer der Pfarrgemeinde St. und ein gutes Frühstück in der Gemeinschaft. Albertus Magnus. Es war für alle wieder eine schöne Erfahrung Dann geht es auf nach Emmaus – zu Fuß, und für mich wie immer einer der Höhepunkte denn unser Emmaus liegt bei den Teichen in des Osterfestes. Danke, liebes Vorbereitungs- Riddagshausen. Unterwegs hält die Gruppe team, dass ihr euch in jedem Jahr so viel Mü- mehrmals inne – zum Beten und Singen, zum he macht und diesen Weg für uns vorbereitet. Nachdenken über das, was uns die Bibel über Ostern, über die Auferstehung Jesu Christi und Frank Schindler die ersten Jünger zu berichten weiß. Ihnen fiel es genauso schwer, all das, was geschehen war, zu begreifen, wie uns modernen Men- schen. Auch sie bedurften erst eines Zeichens um zu glaubenQ Unterwegs gibt es genügend Gelegenheit, sich bei intensiven Gesprächen besser kennenzu- lernen oder einfach die erwachende Natur an diesem Frühlingsmorgen zu genießen. Gegen 7.30 Uhr erreichen wir unser Emmaus am Schapenbruchteich. Nach einem weiteren Gebet gibt es eine symbolische Stärkung: Fünf Hoffende Kirche, Ausgabe 39 – Pfingsten 2012 Seite 21
Sie können auch lesen