KONZERTE 2019 | 2020 - Saarländisches Staatstheater

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KONZERTE 2019 | 2020 - Saarländisches Staatstheater
Rubrik

KONZERTE
2019 | 2020

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KONZERTE 2019 | 2020 - Saarländisches Staatstheater
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KONZERTE 2019 | 2020 - Saarländisches Staatstheater
SAARLÄNDISCHES
  STAATSTHEATER

    KONZERTE
    2019 | 2020

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KONZERTE 2019 | 2020 - Saarländisches Staatstheater
SAARLÄNDISCHES
 STAATSTHEATER

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KONZERTE 2019 | 2020 - Saarländisches Staatstheater
INHALT
 4   Vorwort
 6   Gastdirigenten im Sinfoniekonzert

 9   Sinfoniekonzerte in der Congresshalle
24   Saarländisches Staatsorchester
26   Inspirationskonzerte in der Alten Feuerwache
29   Artist in Focus Christian Jost
31   Sonderkonzerte
36   Showcase!
40   Kammerkonzerte
45   Liedmatineen
46   Chansonabend
49   Kinderkonzerte
51   Sitzkissenkonzerte
52   Kindermusikwerkstatt/Klangbilder

54   Service
60   Impressum

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KONZERTE 2019 | 2020 - Saarländisches Staatstheater
Vorwort

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KONZERTE 2019 | 2020 - Saarländisches Staatstheater
Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde unserer Konzerte,

die erste Spielzeit am Saarländischen Staatstheater liegt        Ich persönlich freue mich sehr, dass wir noch weitere Di-
nun hinter mir und ich hatte wundervolle Erlebnisse in den       rigentenkollegen zu Gast in Saarbrücken haben werden:
Opern- und Konzertproduktionen. Sehr schnell habe ich            Yoel Gamzou, der uns schon in der letzten Spielzeit mit
mich in Saarbrücken und der Umgebung eingelebt, habe             seiner Version der Zehnten von Gustav Mahler begeis-
interessante Menschen kenngelernt und Sie, verehrtes             tert hat, den großartigen Tenor und Dirigenten Dmitry
Publikum, haben mir das Ankommen sehr leicht gemacht.            Korchak und den amerikanischen Rising-Star Jonathon
Dafür möchte ich mich von Herzen bei Ihnen bedanken.             Heyward.

Vor Ihnen liegt unser neues Konzertmagazin. Auch in              Paris! Das Staatsorchester folgt im April einer Konzertein-
diesem Jahr werden wir Ihnen hervorragende Künstler              ladung in den grandiosen Saal des Théâtre Champs-
und eine Vielzahl großartiger Werke aus den unterschied-         Élysées. Und bereits im November sind wir zu Gast in
lichen Epochen präsentieren – mit Beethovens Vierter,            Frankreich: Im »Le Gouvy« in Freyming-Merlebach.
Mahlers Neunter und Schostakowitschs Erster seien nur
einige wenige genannt. Unter den Solistinnen und So-             Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre des Magazins
listen finden sich in diesem Jahr zwei Geschwisterpaare:         und uns allen wunderbare gemeinsame Konzerterlebnisse
Sharon Kam kommt erneut nach Saarbrücken mit ihrem               in der Spielzeit 2019/2020!
Bruder Ori und dem Konzert für Klarinette und Viola von
Max Bruch, sowie das junge aufstrebende Duo Kristine             Ihr
und Margarita Balanas im Brahms-Doppelkonzert. Und
ganz besonders freue ich mich, zwei Sängerinnen des              Sébastien Rouland
Staatstheater-Ensembles auf der Konzertbühne der
Congresshalle begrüßen zu dürfen: Judith Braun und
Carmen Seibel.
Die liebgewonnenen und erfolgreichen Inspirationskon-
zerte widmen wir in diesem Jahr gleich zwei Geburtstags-
kindern: dem 1819 in Saarbrücken geborenen Théodore
Gouvy und natürlich Ludwig van Beethoven anlässlich sei-
nes 250. Geburtstages. Und wir präsentieren erneut einen
großartigen Komponisten als Artist in Focus: den aus Trier
stammenden und in Berlin lebenden Christian Jost. Seine
Werke werden in verschiedenen Konzerten zu hören sein
– ein besonderes Erlebnis erwartet uns in seinem Inspira-
tionskonzert: die kürzlich uraufgeführte Neukomposition
der »Dichterliebe«. Und auch als Dirigent wird er zweimal
das Staatsorchester leiten.

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KONZERTE 2019 | 2020 - Saarländisches Staatstheater
Gastdirigenten

WIR FREUEN UNS AUF DIE GASTDIRIGENTEN UNSERER SINFONIEKONZERTE

JONATHON HEYWARD                                                YOEL GAMZOU
ZU GAST IM 3. SINFONIEKONZERT                                   ZU GAST IM 4. SINFONIEKONZERT
So kann es auch einmal gehen: Der amerikanische                 Die FAZ widmete Yoel Gamzou eine komplette Seite und
Dirigent Jonathon Heyward nahm gerade an einem                  übertitelte sie: »Unbeirrbar, radikal, kompromisslos –
Junior-Förderprogramm bei Star-Dirigent Gustavo                 Porträt eines genialisch Besessenen«. Der 28-jährige isra-
Dudamel teil, als in Los Angeles ein Dirigent absagen           elisch-amerikanische Dirigent gilt als einer, der seinen ei-
musste. So stand der junge Mann kaum, dass er sich              genen Weg geht. 2006 gründete er mit dem International
versah, vor dem Los Angeles Philharmonic Orchestra und          Mahler Orchestra (IMO) sein eigenes Orchester, dessen
leitete die Abonnement-Konzerte mit Solistin Hilary Hahn.       Chefdirigent er seitdem ist. Im Alter von 19 Jahren wurde
Mittlerweile ist Jonathon Heyward Assistent von Sir Mark        Gamzou beim Gustav Mahler-Dirigierwettbewerb der
Elder beim nicht minder renommierten Hallé Orchestra            Bamberger Symphoniker ausgezeichnet. Alle hieraus
in Manchester. In der vergangenen Saison debütierte             resultierenden Einladungen lehnte er zunächst ab, um
Heyward unter anderem in Seattle, beim Rotterdam Phil-          sich selbst genügend Zeit zur Weiterentwicklung zu
harmonic Orchestra und beim Orquestra Sinfónica Por-            geben. Große internationale Beachtung fand im Jahr
tuguesa. 2020 übernimmt er die Leitung der Produktion           2010 die Veröffentlichung seiner Vervollständigung der
»Porgy & Bess« beim amerikanischen Spoleto-Festival.            unvollendeten 10. Symphonie Gustav Mahlers.

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KONZERTE 2019 | 2020 - Saarländisches Staatstheater
Gastdirigenten

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                                                 IN FOCUS

CHRISTIAN JOST                                                        DMITRI KORCHAK
ZU GAST IM 7. SINFONIEKONZERT                                         ZU GAST IM 8. SINFONIEKONZERT
Unser Artist in Focus der Saison 2019/2020 komponiert                 Der russische Künstler Dmitry Korchak besitzt eine echte
und dirigiert. Der 1963 in Trier geborene Christian Jost              Doppelbegabung. Als ausgebildeter Opern-Tenor und
zählt zu den wichtigsten Komponisten unserer Zeit und                 Dirigent ist er weltweit gefragt. Unter Dirigenten wie
erhielt seine Ausbildung in Köln und San Francisco. Seine             Daniel Barenboim, Riccardo Chailly oder Mark Minkowski
Oper »Hamlet« wurde 2009 bei der Kritikerumfrage der                  sang er diverse Opern- und Konzertpartien an bedeuten-
Zeitschrift Opernwelt zur »Uraufführung des Jahres«                   den Bühnen. Zuvor war er bei wichtigen Wettbewerben,
gewählt. Für den Rundfunkchor Berlin schuf er das neue                darunter Placido Domingos »Operalia«-Wettbewerb, aus-
Genre Choroper. Als Dirigent leitete Jost unter anderem               gezeichnet worden. Seit 2014 konzentriert er sich wieder
das Philharmonische Staatsorchester Hamburg, das                      mehr auf sein ursprüngliches Metier – das Dirigieren.
National Symphony Orchestra Taiwan das Orchester                      Seit der Saison 2017/2018 ist Dmitry Korchak Erster Gast-
der Komischen Oper Berlin. Seit 2015 ist Christian Jost               dirigent des riesigen Opernhauses von Novosibirsk, wo er
Leiter der Konzertreihe »2 x hören – zeitgenössisch« im               auch ein eigenes Festival leitet und die neue Philharmo-
Konzerthaus Berlin. Christian Jost lebt als freischaffender           nie eröffnete. Valery Gergiev lud Korchak schon mehrfach
Komponist und Dirigent in Berlin.                                     ein, beim Festival »Weiße Nächte« zu dirigieren.

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Sinfoniekonzerte

                                                 Christian Schmitt

Christian Schmitt, Principal Organist der Bamberger Symphoniker, spielte an den schönsten Orgeln der Welt und
unterrichtet an Musikhochschulen weltweit, auch an der Hochschule für Musik Saar.
Er ist Preisträger von mehr als zehn internationalen Orgel- und Musikwettbewerben.

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Sinfoniekonzerte

1. SINFONIEKONZERT IM WIDERSPRUCH
Sonntag, 22. September 2019, 11 Uhr und Montag, 23. September 2019, 20 Uhr, Congresshalle

Sébastien Rouland Dirigent, Judith Braun Mezzosopran, Christian Schmitt Orgel, Saarländisches Staatsorchester

Claude Debussy           Petite Suite
Hector Berlioz           Les nuits d´été op. 7 (Fassung für Mezzosopran)
Camille Saint-Saëns      Sinfonie Nr. 3 c-Moll (»Orgelsinfonie«)

Paris – jahrelang war die Seine-Metropole pulsierender           Hector Berlioz gilt als wichtigster Vertreter der Musik der
Mittelpunkt für Künstler und Intellektuelle, die den Geist       Romantik in Frankreich und ebnete so gesehen seinen
der Stadt mit Kunst und Kultur bereicherten.                     Kollegen Debussy und Camille Saint-Saëns im musikäs-
Das 1. Sinfoniekonzert der Saison widmet sich nun einem          thetischen Sinne den Weg. Doch diesen und weitere sei-
ganz besonderen Kapitel der französischen Geschichte:            ner Verdienste um die Musik wussten seine Zeitgenossen
der Musik. Musik aus der Feder drei verschiedener Kom-           nur bedingt zu schätzen – seine Musik galt für damalige
ponisten, rund 118 Jahre Musikgeschichte, gut und gerne          Verhältnisse als revolutionär und unverständlich. Irrefüh-
drei Epochen kommen zum Klingen und zeugen von der               rend an seinem Liederzyklus mag vorrangig der Titel sein:
schillernden musikalischen Vielfalt Frankreichs.                 So beschwört Berlioz keineswegs laue Sommernächte he-
Claude Debussys »Petite Suite«, ursprünglich für Klavier         rauf, sondern schildert düstere Momente voll Schwermut
komponiert, eröffnet das Konzert mit einem wahren                und Melancholie.
Kaleidoskop: »Wir haben es mit einer Art choreogra-              Auch Camille Saint-Saëns’ 3. Sinfonie umgibt eine Aura
phischer Suite in vier kurzen Episoden zu tun, als deren         des Sonderbaren und Seltenen. Entstanden ist die
Thema man oft die Ballette von Léo Delibes erkannt hat.          »Orgelsinfonie« auf dem Höhepunkt seines künstlerischen
Doch man denkt auch an Chabrier, ja sogar an Fauré, und          Schaffens: »Hier habe ich alles gegeben, was ich geben
eine zarte Erinnerung an Borodin ist bisweilen nicht mehr        konnte ... so etwas wie dieses Werk werde ich nie wieder
fern«, so befand der belgische Musikwissenschaftler Harry        schreiben«.
Halbreich.

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Sinfoniekonzerte

                                                  Ori und Sharon Kam

Die aus Isreal stammende Sharon Kam gehört zu den weltweit führenden Klarinettistinnen und musiziert mit den
renommiertesten Orchestern in den USA, Europa und Japan. Zahlreiche CD-Einspielungen zeigen, dass sie sowohl in
der Klassik wie im Jazz zu Hause ist. Mit ihrem Bruder Ori Kam, der u. a. künstlerischer Leiter der Israel Chamber Music
Society ist, hat sie bei dem Label Berlin Classics im Jahr 2007 das Doppelkonzert von Max Bruch eingespielt.

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Sinfoniekonzerte

2. SINFONIEKONZERT
GRENZGÄNGER ZWISCHEN DEN KULTUREN
Sonntag, 3. November 2019, 11 Uhr und Montag, 4. November 2019, 20 Uhr, Congresshalle
Dienstag, 5. November 2019, 20 Uhr, Le Gouvy Freyming-Merlebach

Sébastien Rouland Dirigent, Sharon Kam Klarinette, Ori Kam Viola, Saarländisches Staatsorchester

Robert Schumann          Manfred-Ouvertüre op. 115
Max Bruch                Doppelkonzert für Klarinette und Viola op. 88
Louis Théodore Gouvy     Sinfonie Nr. 2 F-Dur op. 12

Bereits als Jurastudent hatte sich Schumann mit Byrons           hochromantisches Doppelkonzert für Klarinette und Viola
»Manfred«-Stoff beschäftigt, der ihn seitdem faszinierte.        auf das Konzertpodium zu holen, in dem Bruch seine
In der inneren Zerrissenheit des romantischen Helden             romantische Grundhaltung kompromisslos gegen die
entdeckte Schumann möglicherweise eine Geistesver-               inzwischen neuen musikalischen Strömungen verteidigte.
wandtschaft zu sich selbst. Die Titelfigur sieht sich von        Und wenn der 1819 geborene Théodore Gouvy schrieb:
dem Fluch verfolgt, niemals Ruhe finden und in Frieden           »Was die Deutschen vor allem in der Musik würdigen
sterben zu können. Als dramatisches Gedicht mit Musik,           und genießen, ist das sogenannte Gemüt, d. h. ein
nicht etwa als Oper oder Singspiel wollte er seinen              gewisser von Herzen kommender Gefühlsausdruck, der
»Manfred« verstanden wissen. Eine Ouvertüre und 15 Mu-           sich rührend, aber einfach äußert, ohne Ziererei«, hätte
sikstücke aus instrumentalen Zwischenspielen, Ensembles          er damit Bruchs Beifall gefunden. Auch Gouvys Werke
und Sologesängen wurden skizziert. Allein die Ouvertüre,         waren ungeachtet aller Erfolge nach seinem Tod 1898 in
eine der poetischsten und zugleich ergreifendsten Stücke,        Vergessenheit geraten, was angesichts dieser Meisterwer-
blieb bis heute auf dem Konzertpodium lebendig. Sie              ke vollkommen unverständlich ist.
spiegelt das gesamte dramatische Geschehen und die               Der in Saarbrücken-Schafbrücke (früher Goffontaine)
schaurig-düstere Atmosphäre.                                     geborene Thédore Gouvy war ein Grenzgänger zwischen
Max Bruch war ein Bewunderer und Verehrer von Robert             Deutschland und Frankreich, zwischen Paris, wo er seine
Schumann und blieb in dessen Nachfolge Zeit seines               Studienjahre verbrachte, und Leipzig, wo seine Werke
Lebens ein Romantiker. Von seinem recht vielfältigen             den größten Anklang fanden. Schon seine Zeitgenossen
Lebenswerk ist dem Musikliebhaber wahrscheinlich nur             wussten Gouvys Versuche, zwischen den Nationalitäten zu
das große Violinkonzert in g-Moll op. 26 bekannt.                vermitteln, zwischen »französischer Anmut und Eleganz«
Zeit, sein in jüngerer Zeit auch häufiger gespieltes             und »deutscher Gründlichkeit und Kraft« zu berichten.

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Sinfoniekonzerte

                                                  Herbert Schuch

»Ausdrucksjunkie« wurde der Pianist Herbert Schuch einmal salopp von einer Musikkritikerin genannt. Der 1979
geborene Künstler gehört in der Tat zu den interessantesten und experimentierfreudigsten Pianisten unserer Zeit,
dessen Repertoire nicht nur die großen Klassiker der Klavierliteratur umfasst, sondern ebenso Neue Musik und längst
in Vergessenheit geratene Werke beinhaltet.

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Sinfoniekonzerte

3. SINFONIEKONZERT MAGISCHE MOMENTE
Sonntag, 1. Dezember 2019, 11 Uhr und Montag, 2. Dezember 2019, 20 Uhr, Congresshalle

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                                                                                                                       IN FOCUS
Jonathon Heyward Dirigent, Herbert Schuch Klavier, Saarländisches Staatsorchester

Christian Jost           »The Woman in the Gardens of Suzhou«, Europäische Erstaufführung
Robert Schumann          Klavierkonzert a-Moll op. 54
Mieczysław Weinberg      Sinfonie Nr. 3 op. 45

Im 3. Sinfoniekonzert des Saarländischen Staatsorchesters         passend, wenn Robert Schumanns romantisch-phantas-
stellt sich der in Trier geborene Komponist und Dirigent          tisches Klavierkonzert a-Moll im Zentrum des Konzertes
Christian Jost als diesjähriger Artist in Focus mit seiner        steht.
Komposition »The Woman in the Gardens of Suzhou« vor.             Die Wiederentdeckung des polnisch-jüdischen Komponis-
Christian Jost gehört zu den führenden Musikerpersön-             ten Mieczysław Weinberg ist mehr als überfällig. Mit »Die
lichkeiten der gegenwärtigen Szene. Das umfangreiche              Passagierin« findet er momentan zurück ins Opernreper-
Œvre seiner Werke reicht von hochgelobten Orchester-              toire, ab Mai 2020 auch am Saarländischen Staatstheater.
werken, Solokonzerten und Ballettmusiken bis hin zu               Je mehr seiner Werke bekannt werden, desto deutlicher
beeindruckenden Opern, darunter »Rote Laterne«, »Die              zeigt sich, dass er einer der kreativsten Komponisten des
arabische Nacht« und »Hamlet«. Regelmäßig bereiste                20. Jahrhunderts war. Neben Kammermusik, Solokon-
er die Chinesische Volksrepublik und arbeitete dort mit           zerten und umfangreicher Vokalmusik schrieb er 26
verschiedenen Orchestern zusammen. »The Woman in                  Sinfonien. Viele seiner Werke können denen Schostako-
the Gardens of Suzhou« entstand im Auftrag des Suzhou             witschs stilistisch zur Seite gestellt werden, andere zeigen
Symphony Orchestra 2018. Die Gärten der Stadt Suzhou,             neoklassizistische Elemente oder tragen seiner Liebe zur
neun Gärten in der ostchinesischen Provinz Jiangsu, ge-           Volksmusik Rechnung. Seine 3. Sinfonie verarbeitet Volks-
hören zum Weltkulturerbe und spiegeln die Schönheit der           musik aus Weißrussland und Polen. Seine Kompositionen
chinesischen Kultur wider.                                        offenbaren einen »ausgeprägt individuellen Stil, tiefemp-
Dass Christian Jost besonders die Musik Robert Schu-              fundene moralische Empörung, dramatischen Schwung,
manns liebt, zeigt sich in seiner Neukomposition des              anrührende Offenheit und erstklassige Handwerkskunst«,
Schumann-Zyklus’ »Dichterliebe«. So ist es mehr als               so empfindet es nicht nur der Verlag des Komponisten.

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Sinfoniekonzerte

                                                     Carmen Seibel

Die Mezzosopranistin Carmen Seibel ist seit 2017/2018 Ensemblemitglied des Saarländischen Staatstheaters,
wo sie bisher u. a. als Dorabella in »Cosí fan tutte«, als Miranda in »Der Sturm« und als Octavian in »Der Rosenkavalier«
zu erleben war.

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Sinfoniekonzerte

4. SINFONIEKONZERT BEGINN DER EWIGKEIT
Sonntag, 2. Februar 2020, 11 Uhr und Montag, 3. Februar 2020, 20 Uhr, Congresshalle

Yoel Gamzou Dirigent, Carmen Seibel Mezzosopran, Saarländisches Staatsorchester

Max Raimi                Three Lisel Müller Settings (2017), Deutsche Erstaufführung
Gustav Mahler            Sinfonie Nr. 9

In der vorangegangenen Saison feierte das Konzert-                Es ist schon besonders, dass ein so bedeutendes
publikum im 4. Sinfoniekonzert des Saarländischen                 Orchester eine Komposition eines seiner Mitglieder zur
Staatsorchesters mit frenetischem Beifall Yoel Gamzous            Uraufführung (22. März 2018 unter Riccardo Muti) bringt.
Interpretation der von ihm rekonstruierten 10. Sinfonie           Max Raimi vertonte Gedichte der 1924 in Hamburg
Gustav Mahlers. Nun bringt Gamzou Mahlers gleicherma-             geborenen Lisel Müller, die mit ihrer Familie 1939 vor den
ßen berührende, ja erschütternde 9. Sinfonie auf das Kon-         Nazis floh, zunächst in Indiana landete und schließlich in
zertpodium der Congresshalle. Die Neunte war die letzte           Chicago ansässig wurde. Als sie 1997den Pulitzer Preis
Partitur, die Mahler vollendete, es ist, als würde Mahlers        gewann, las Max Raimi in der New York Times ein Gedicht
Lebenslied seinen Abschied singen. Der Komponist Alban            von ihr, das ihn packte und er schließlich das preisge-
Berg hat die Neunte mit folgenden Worten, denen hier              krönte Buch »Alive Together« kaufte und geradezu
kaum etwas hinzuzufügen ist, beschrieben: »Der erste              verschlang und 1998 die »Settings for Lisel Müller« kom-
Satz ist das Allerherrlichste, was Mahler geschrieben hat.        ponierte. Es waren die starken Bilder ihrer Poesie, die ihn
Es ist der Ausdruck einer unerhörten Liebe zu dieser Erde,        geradezu verfolgten, ihr tragischer Blick auf die Welt, der
die Sehnsucht, in Frieden auf ihr zu leben, sie, die Natur        trotzdem voller Hoffnung war. Die Gedichte selbst sind
noch auszugenießen bis in ihre tiefsten Tiefen – bevor der        thematisch vielfältig, mit »Eine Geschichte« über eine
Tod kommt. Denn er kommt unaufhaltsam. Dieser ganze               zerrüttete Ehe, »Eine unbeantwortete Frage« über eine
Satz ist auf die Todesahnung gestellt.«                           Ureinwohnerin, die im 19. Jahrhundert in einem Käfig
Eröffnet wird das Sinfoniekonzert mit der Europäischen            in London ausgestellt wurde, und »Hoffnung« über die
Erstaufführung der »Three Lisel Müller Settings« von Max          Hoffnung selbst. Raimis Musik hat fast filmische Wirkung;
Raimi, einem langjährigen Mitglied der Bratschengruppe            sie ist aggressiv kräftig, kommt aber dennoch mit einer
des Chicago Symphony Orchestra.                                   romantischen Geste daher.

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Sinfoniekonzerte

                                            Kristine und Margarita Balanas

Die Schwestern Kristine Balanas und Margarita Balanas wurden in Lettland geboren und erhielten beide bereits im
frühen Kindesalter ihre musikalische Ausbildung. Der Geigerin Kristine Balanas wird »atemberaubende Virtuosität« zu-
geschrieben und sie gilt als eines der herausragenden Talente der internationalen Szene. Mit ihrem Cellospiel gilt auch
ihre Schwester Margarita Balanas als eine der vielversprechendsten Künstlerinnen ihrer Generation. Ihre gemeinsamen
Interpretationen gelten als Ausnahmemomente im Konzerterlebnis.

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Sinfoniekonzerte

5. SINFONIEKONZERT AUF KONFRONTATION
Sonntag, 8. März 2020, 11 Uhr und Montag, 9. März 2020, 20 Uhr, Congresshalle

Sébastien Rouland Dirigent, Kristine Balanas Violine, Margarita Balanas Violoncello, Saarländisches Staatsorchester

Christian Jost                  Odyssée surréale für 23 Solostreicher
Johannes Brahms                 Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102
Ludwig van Beethoven            4. Sinfonie B-Dur op. 60

»An einem Spätsommernachmittag versucht ein Mann,                 Und so entstand also ein Werk, dass die Kritiker zwischen
leuchtend am Außenring der Atmosphäre schwebend,                  »trostlos« und »unbedeutend« bis »wundervoll« und
die letzten Töne eines verklungenen Walzers zu erreichen,         »famos« einordneten.
weil er dahinter einen verloren gegangenen Tagtraum               Auch Beethovens 4. Sinfonie suchte lange Zeit vergebens
vermutet.« Mit dieser Beschreibung versah Christian Jost          die richtige Woge zum Erfolg, jahrelang fristete sie
seine »Odyssée surréale«, mit der er sich zwischen die            eher ein Schattendasein zwischen der »Eroica« und der
Welten wagt. Seine Musik versucht, sich von der irdischen         »Schicksals-Sinfonie«. Neben diesen beiden sinfonischen
Atmosphäre zu lösen, um sich in den Weiten des Welt-              Riesen wirkt die Vierte fast bescheiden und ganz unty-
raums zu verlieren. Wie der Kosmos wohl klingt?                   pisch für Beethoven: nahezu zurückhaltend. Dabei wird
In einem gänzlich anderen Kosmos befand sich Johannes             sie zum kompositorischen Sinnbild des Kräftemessens
Brahms, als er sich an die Komposition zu seinem Doppel-          zwischen schlanker Geschmeidigkeit und extremer Kraft.
konzert für Violine und Violoncello a-moll op. 102 machte.        Eine musikalische Balance-Künstlerin!
Dem Werk ging ein siebenjähriger Streit mit seinem
früheren Freund und musikalischem Weggefährten, dem
Geiger Joseph Joachim, voraus. Wie die Wogen besser
glätten als mit einer Komposition? Musik verbindet.

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Sinfoniekonzerte

                                                   Simon Ghraichy

Der junge französische Klaviervirtuose Simon Ghraichy profilierte sich bisher durch große Experimentierfreude
und Ausdrucksstärke, mit denen er auch bekannte Werke in gänzlich neuem Licht erstrahlen lässt.
Der Pianist mit libanesischen und mexikanischen Wurzeln spielte bereits u. a. in der Carnegie Hall in New York und
in der Berliner Philharmonie.

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Sinfoniekonzerte

6. SINFONIEKONZERT FERNE WELTEN
Sonntag, 19. April 2020, 11 Uhr und Montag, 20. April 2020, 20 Uhr, Congresshalle
Montag, 27. April 2020, 20 Uhr, Théâtre des Champs-Élysées Paris (Gastspiel)

Sébastien Rouland Dirigent, Simon Ghraichy Klavier, Saarländisches Staatsorchester

Jean Sibelius             Valse triste op. 44 Nr. 1
Camille Saint-Saëns       Klavierkonzert Nr. 5 op. 103 (»Das Ägyptische«)
Jean Sibelius             Sinfonie Nr. 6 op. 104

Der kurze »Valse triste« trug Jean Sibelius’ Namen in               Als eine »Art Orientreise, die in der Episode in Fis-Dur
die Welt. Er entstand 1904 als Bühnenmusik zu Arvid                 sogar bis zum Fernen Osten vordringt« bezeichnete
Järnefelts Drama »Kuolema« (»Der Tod«) und führt das                Multitalent Camille Saint-Saëns sein Konzert selbst. Den
Konzert stimmungsvoll ein. Die Musik von Jean Sibelius              zur Rastlosigkeit neigenden Komponisten zog es immer
wird gern mit seiner skandinavischen Heimat, der wilden,            wieder in ferne Länder. Eine seiner unzähligen Reisen
rauen Landschaft Finnlands verglichen, eine Klischeevor-            führte ihn 1896 nach Ägypten. Hier vollendete Saint-Saëns
stellung, die ihr anhaftet wie Klebstoff, zumal Sibelius mit        in Kairo und in Luxor sein 5. Klavierkonzert, in welchem er
»Finlandia« die inoffizielle Hymne seines Vaterlandes ge-           seine Reiseeindrücke verarbeitete. Es scheint, als sei die
schaffen hatte. Aber die Stärke von Sibelius liegt nicht im         Sonne Ägyptens direkt in die Stimmung dieses Konzertes
Illustrieren, eher in der Gestaltung fesselnder Klangbilder,        eingeflossen. Die Uraufführung am 6. Mai 1896 in Paris
die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen.                            wurde für den Komponisten, der selbst am Klavier saß, zu
Und seine 6. Sinfonie ist so gar nicht »kahl«, »schroff«            einem umjubelten Erfolg. Bis heute erfreut sich das virtuo-
oder »aus Granit gehauen«. Sie ist voll Sinnlichkeit und            se Konzert ob des musikalischen Erfindungsreichtums und
eines der faszinierendsten Meisterwerke des finnischen              der exotische Klangfarben großer Beliebtheit.
Komponisten. Sibelius schrieb einmal, dass ihn die
Sechste immer an den Duft des ersten Schnees erinnere
und mit ihr würde er im Gegensatz zu den »üppigen                   Es gibt gute und es gibt schlechte Musik;
Orchestercocktails« seiner Zeitgenossen »reines Quell-              der Rest ist eine Frage der Mode oder der Konvention,
wasser« anbieten. Sie ist in der Tat die schönste, die              nichts weiter.
klarste unter den Sinfonien von Sibelius.                           Camille Saint-Saëns

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Sinfoniekonzerte

                                                   Simon Höfele

Simon Höfele gilt als einer der »jungen Wilden« unter den Trompetern. In seinen Konzertprogrammen profiliert er sich
mit Hingabe durch die Interpretation Neuer Musik und musikalischer Spielarten. Er gilt als wichtiger Impulsgeber für
die Zukunft zeitgenössischer Musik.

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Sinfoniekonzerte

7. SINFONIEKONZERT ZUM WEINEN SCHÖN
Sonntag, 24. Mai 2020, 11 Uhr und Montag, 25. Mai 2020, 20 Uhr, Congresshalle

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                                                                                                                       IN FOCUS
Christian Jost Dirigent, Simon Höfele Trompete, Saarländisches Staatsorchester

Samuel Barber           Adagio for Strings
Christian Jost          Pietà – In memoriam Chet Baker, Konzert für Trompete und Orchester
Erich Wolfgang Korngold Sinfonie in Fis op. 40

Christian Jost, Artist in Focus des Saarländischen Staats-         sein Schaffen lediglich auf dieses Stück reduzierte. Barber
orchesters, ist im 7. Sinfoniekonzert sowohl als Komponist         hatte eine wunderschöne Oper, »Vanessa«, komponiert,
als auch als musikalischer Leiter präsent. »Pietà« ist ein         etliche Orchester- und Kammermusikwerke, die aber alle
Teil seiner Requiem-Trilogie und trägt den Untertitel »In          nicht die Popularität des Adagios erreichen konnten.
memoriam Chet Baker«. Jost hat der Jazz-Ikone Chet                 Durch die pure Emotion, die dieses Stück ausstrahlt, seine
Baker sein Werk gewidmet, dem großartigen Jazz-                    hypnotischen Harmonien, wurde es gern für viele Filme,
Trompeter und -sänger, der sich 1988, drogensüchtig und            darunter »Der große Diktator«, »Platoon« und »Der Soldat
unglücklich, aus dem Hotelfenster stürzte. Dennoch ist             James Ryan«, genutzt oder anlässlich der Beerdigung
es kein reines Jazz-Stück, wenngleich die Solo-Trompete            von Präsidenten gespielt und ist inzwischen Teil der
Chet Bakers Geist heraufbeschwört, die Melancholie des             Pop-Kultur geworden.
Cool-Jazz, leise, zart und fast verhalten. »Pietà« ist eher        Erich Wolfgang Korngold schuf großartige Kammermusik,
eine einzige Meditation für Trompete und Orchester.                Lieder, Orchesterwerke und feierte vor allem mit der
Hochemotional beginnt das Sinfoniekonzert bereits mit              Oper, allen voran »Die tote Stadt«, Erfolge. Die Sinfonie
Samuel Barbers Adagio, welches ursprünglich der lang-              in Fis-Dur, Korngolds einzige Sinfonie, ist vielleicht sein
same Satz seines Streichquartetts op. 11 (1936) war. Unter         modernstes Werk. Auch wenn er sich in diesem Werk
Beibehaltung der Opus-Zahl hat Barber es wenig später              nicht als spätromantischer Komponist und seine Zeit in
auf Anraten von Arturo Toscanini für Streichorchester              Hollywood verleugnen kann, wagt er hier ein Wechselbad
arrangiert. Mit seinen elegischen Themen und dunklen               der Gefühle, wagt kühne Dissonanzen und rhythmische
Klangfarben wandelt diese Musik das Gefühl der Trauer              Zerrissenheit und komponierte in seiner letzten Schaffens-
unmittelbar in Klage und trifft mitten ins Herz. Samuel            phase ein großartiges Werk von seltener emotionaler
Barber war allerdings nicht beglückt darüber, dass man             Kraft.

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Sinfoniekonzerte

                                                  Timothy Chooi

Der kanadische Violinist Timothy Chooi ist aktueller Gewinner des renommierten Joseph-Joachim-Wettbewerbes.
Er überzeugte Publikum und Jury nicht nur mit seiner an Perfektion grenzenden Spieltechnik, sondern ebenso mit
expressivem Ausdruck und emotionaler Sinnlichkeit.

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Sinfoniekonzerte

8. SINFONIEKONZERT OHNE MUSIK WÄR’ ALLES NICHTS
Sonntag, 28. Juni 2020, 11 Uhr und Montag, 29. Juni 2020, 20 Uhr, Congresshalle

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                                                                                                                         IN FOCUS
Dmitry Korchak Dirigent, Timothy Chooi Violine, Saarländisches Staatsorchester

Mieczysław Weinberg     Serenade op. 47/4
Wolfgang Amadeus Mozart Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219 (»Türkisches«)
Dmitri Schostakowitsch  Sinfonie Nr. 1 f-Moll op. 10

»Dieses Konzert ist an Glanz, Innigkeit, Witz nicht zu               verhaftet. Dmitri Schostakowitsch war es, der Weinberg
überbieten« urteilte der Musikwissenschaftler und                    1943 nach Moskau einlud und der das Schaffen Wein-
Mozart-Biograf Alfred Einstein über Mozarts letztkom-                bergs maßgeblich beeinflusst hatte. Weinberg betrachte
poniertes Violinkonzert in A-Dur. Es ist das melodisch               sich »als seinen Schüler, als von seinem Fleisch und Blut«.
einprägsamste seiner Violinkonzerte und hat bei aller                Schostakowitsch seinerseits ließ keine Gelegenheit aus,
Innerlichkeit überraschende Momente, besonders, wenn                 Weinbergs Musik zu empfehlen. Beide Komponisten zei-
im letzten Satz in ein anmutiges Menuett plötzlich ein               gen eine große Vielfalt in den verschiedensten Gattungen
dämonisches »alla turca« hinein bricht. Mozart hatte das             und Stilrichtungen, von jüdischer Folklore (bei Weinberg)
Konzert 1775 kurz vor Weihnachten beendet und schrieb                bis hin zur Zwölftonmusik.
es, wie alle seine Violinkonzerte, für sich selbst. Obwohl er        In der Serenade op. 47 zeigt sich Weinberg einmal von
betonte, dass er »kein großer Liebhaber von Schwierig-               seiner heiteren Seite. Auch die 6. Sinfonie von Schostako-
keiten sei« besteht die große Kunst bei der Interpretation           witsch ist nach der »tragischen Beichte« der Vierten und
dieses Konzertes darin, den »schönen reinen Ton«, den er             der Dramatik der Fünften eher unbeschwert. Sie wurde
so liebte, zu erzeugen.                                              als das »lyrische Tagebuch des Komponisten« bezeichnet
In dieser Saison steht auf dem Spielplan des Staatsthea-             und löste nach ihrer Uraufführung am 21. Oktober 1937 in
ters die Oper »Die Passagierin«, das große Meisterwerk               Leningrad kontroverse Diskussionen aus, die zum einen
eines Komponisten, dessen Leben von den Katastrophen                 die echten, lebendigen Emotionen, ihre Erhabenheit lob-
des beginnenden 20. Jahrhunderts gezeichnet war:                     ten und sie andererseits für »physiologische Scheußlich-
Mieczysław Weinberg. Wie so viele musste Weinberg aus                keiten«, das »Leidenspathos«, niederschmetterten. Doch
seiner polnischen Heimat fliehen, seine Familie wurde                wann immer sie gespielt wurde, war das Publikum zutiefst
ermordet, er emigrierte in die Sowjetunion und wurde                 erschüttert.

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Orchester

Saarländisches Staatsorchester

              24
Menschen

SAARLÄNDISCHES STAATSORCHESTER

Sébastien Rouland Generalmusikdirektor                              Klarinette
1. Violine                                                          Günter Schraml* Solo, Angelika Maas* stv. Solo,
Wolfgang Mertes* 1. Konzertmeister, Timothy Braun stv.              Jörg Lieser, Jan Creutz
1. Konzertmeister, Haiganus Cutitaru* 2. Konzertmeisterin,          Fagott
Lutz Bartberger 3. Konzertmeister, Tae-Keun Lee Vorspie-            Marlene Simmendinger Solo, Katja List* stv. Solo,
ler, Jürgen Lantz*, Peter Ziegler*, Anna Kudryavtseva,              Anso Fiedler*, Nicolas Horry
Sachiko Ota, Peronnik Topp, Eri Inoue, Hiroko Tominaga-             Horn
Topp, Yon Joo Kang, Emilia Gausse                                   Anton Richter Solo, Regina Mickel* stv. Solo,
2. Violine                                                          Holger Nießing, Martin Hanna*, Reinhold Ernst*,
Danny Gu Stimmführer, Martin Ruppert* stv. Stimmführer,             Matthias Schmaderer
Isabelle Herhammer Vorspielerin, Thomas Vogtel*                     Trompete
Vorspieler, Kai-Holger Meier*, Andreas Kiefer*,                     Christian Deuschel* Solo, Gábor Reiter stv. Solo,
Ursula Pistorius*, Hartwig Schubert*, Christine Christianus,        Wolfgang Thomas stv. Solo, Dominik Schugk,
Silke Schröder*, Inna Maslova, Sachiko Doi                          Walter Skarba*, Florian Chamot
Viola                                                               Posaune
Ekkehart Fritzsch* Solo, Denis Theis stv. Solo, Isabelle            Michael Bigelmaier, Wolfgang Bichlmeier* stv. Solo,
Manck* Vorspielerin, Haruko Imasawa Vorspielerin,                   Helmut Wendeler*, Stefan Bender*
Martina Schnepp*, Friederike Jerrentrup*, Leszek                    Tuba
Kusmirek*, Michal Ondruj, Irena Bilotaite                           Bernd Schäfer
Violoncello                                                         Pauke
Benjamin Jupé Solo, Sarah Wiederhold stv. Solo,                     Matthias Weißenauer* Solo; Martin Hennecke stv. Solo
Jan Krause Vorspieler, Marie-Hélène Jacot Vorspielerin,             Schlagzeug
Martin Vogtel*, Angela Prinz, Adrian Janke                          Johannes Walter, Dominik Minsch
Kontrabass                                                                                               *Kammermusiker*innen
Thomas Strey* Solo, Lutz Müller* stv. Solo, Duck Kyu Yoon           Orchestermanagement
Vorspieler, Frank Grandjean*, Motonobu Futakuchi*                   Stefan Eschelbach Orchestermanager,
Harfe                                                               N. N. Orchesterinspektion, N. N. FSJ-Kultur
Antonia Argmann Solo                                                Orchestertechnik
Flöte                                                               Alexey Kulemin leitender Orchesterwart, Klaus Schaan,
Dorothee Strey* Solo; Mechtild Diepers* stv. Solo;                  Takayuki Shiraishi, Tillmann Wenzel
Claudia Tiller, Eva Abels                                           Orchestervorstand
Oboe                                                                Martin Hennecke, Anton Richter, Marlene Simmendinger,
Marina Günkinger Solo; Anne-Katrin Laporte* stv. Solo;              Dorothee Strey, Lutz Müller,
Raphael Klockenbusch, Andriy Gudziy                                 Eberhard Pleyer † Ehrenvorstand

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Inspirationskonzerte in der Alten Feuerwache

1. INSPIRATIONSKONZERT LOUIS THÉODORE GOUVY
Sonntag, 8. Dezember 2019, 18 Uhr, Alte Feuerwache

Stefan Neubert Dirigent, Saarländisches Staatsorchester

»Die schwierige Kunst der plastischen Form, das Geheimnis der Schattierungen,
die Vorbereitung der Steigerung, die Feinheiten des Stils, ja die Kunst,
die selbst im Auslassen und Verschweigen sich äußert, alles entgeht dem großen Haufen …«
Théodore Gouvy

Geboren 1819 als preußischer Bürger im heutigen                    Nach seinem Tod in Leipzig 1898 geriet sein Werk, zu
Saarbrücken-Schafbrücke als Sohn einer französischen               dem sechs Sinfonien, ein Requiem, ein Stabat Mater,
Industriellenfamilie und damit heute einer der wichtigsten         40 Lieder, Kantaten, zwei Opern und verschiedene
Komponisten der Region, bekennender Franzose, jedoch               Kammermusiken gehören, fast vollständig in Vergessen-
erst mit 32 Jahren eingebürgert – das Leben Théodore               heit – vielleicht gerade, weil es französische Grazie und
Gouvys stand im Spannungsfeld Deutschland-Frankreich,              Eleganz so perfekt mit an deutschen Romantikern wie
zweier Nationen, die sich seit dem Deutsch-Französischen           Schumann oder Brahms orientierter Farbigkeit und
Krieg, der 1870 begann, wenig wohlgesonnen gegenüber               unangestrengter Originalität verbindet und daher nicht
standen. Er feierte zu Lebzeiten Erfolge in Paris und Leip-        so recht in eine national geprägte Zeit passte. Dank des
zig, war Mitglied eines Künstlerkreises um César Franck            großen Engagements auf beiden Seiten der Grenze
und Nils Gade in Rom, pflegte lebhafte Korrespondenz               erlebt seine Musik nun eine Renaissance in den Konzert-
mit Camille Saint-Saëns, Franz Liszt und Hector Berlioz,           programmen – zu seinem 200. Geburtstag 2019 ganz
der Gouvys Können ebenso schätzte, wie er seine man-               besonders!
gelnde internationale Bekanntheit schon damals bedau-
erte: »Dass ein Musiker vom Rang des Herrn Gouvy noch
so wenig bekannt ist, muss die empören, die noch an den
Verstand und die Gerechtigkeit unserer musikalischen
Sitten glauben.«

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Inspirationskonzerte in der Alten Feuerwache

2. INSPIRATIONSKONZERT CHRISTIAN JOST
Sonntag, 16. Februar 2020, 18 Uhr, Alte Feuerwache

                                                                                                                       ARTIST
                                                                                                                     IN FOCUS
Christian Jost Dirigent, Sumi Hwang Sopran, Saarländisches Staatsorchester

Christian Jost            »Lovers Sky Song« für Streichorchester, Klavier und E-Bass
Christian Jost            »Dichterliebe« nach Robert Schumann für Sopran

Schumanns Liederzyklus »Dichterliebe« wurde von                    stellt er sich auch der Zerbrechlichkeit des Lebens und
Christian Jost neu komponiert und ist eine Auftragsarbeit          dem Stachel des Todes in »Ich hab’ im Traum geweinet«.
vom Konzerthaus Berlin und dem Copenhagen Opera                    Ursprünglich wollte Jost die Umgestaltung von seiner
Festival. Sie wurde im Oktober 2017 in Berlin uraufgeführt.        Frau Stella Doufexis singen zu lassen. Die Arbeit an der
In diesem Werk verschmilzt das romantische Kunstlied mit           Komposition war dann durchdrungen vom Schmerz über
der Tonsprache des Komponisten. Die Klavierbegleitung              ihren Tod im Dezember 2015 und warf grundlegende
wurde für ein neunköpfiges Kammerensemble umgestal-                Fragen auf über das Wesen der Kreativität und die Rolle,
tet. Schumanns Zyklus erhält doppelte Länge durch neu              die das Leiden in der Kunst spielt. »Die Gewalt in diesem
komponierte Instrumentalpassagen, die die ursprünglich             Stück ist der Schmerz. Auch wenn das ein sehr persön-
in sich abgeschlossenen 16 Lieder verbinden. »Die neu              liches Anliegen ist, und am Ende sollte die persönliche
komponierten Übergänge, die es im Original nicht gibt,             Lebenssituation oder Biografie des Komponisten nicht
bilden das harmonische Meer, auf dem sich die Lieder wie           unbedingt ausschlaggebend für die Qualität seines Werks
Inseln ausbreiten können«, erläutert der Komponist.                sein. Aber dennoch lebt ja niemand von uns in einem
»Es ist ganz klar, dass die Geliebte völlig entrückt, ver-         Vakuum und ist unbeeinflusst von Dingen, die einfach
rückt, verzaubert in einer anderen Sphäre sich befindet«,          existenziell zutiefst bewegend, zerstörend und komplett
stellt Christian Jost fest. »Und ab da ist auch in meinem          unbegreiflich sind.«
Stück die Instrumentation viel entrückter, die Klänge sind
zerbrechlicher, sie sind fragiler gearbeitet.« Mit viel Mut

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Inspirationskonzerte in der Alten Feuerwache

3. INSPIRATIONSKONZERT LUDWIG VAN BEETHOVEN
Sonntag, 14. Juni 2020, 18 Uhr, Alte Feuerwache

Justus Thorau Dirigent, Saarländisches Staatsorchester

Es gehört Rhythmus des Geistes dazu, um Musik in ihrer Wesenheit zu fassen.
Sie gibt Ahnung, Inspiration himmlischer Wissenschaften,
und was der Geist sinnlich von ihr empfindet,
das ist die Verkörperung geistiger Erkenntnis.
Ludwig van Beethoven

Er steht für das Bild eines Revolutionärs – in musikalischer        wandelte, und er selbst war diesem neuartigen Geniever-
wie politischer Hinsicht: Ludwig van Beethoven. Die                 ständnis nicht abgeneigt. »Mein Herz und mein Sinn wa-
Anekdote, eine der bekanntesten der Musikgeschichte                 ren von Kindheit an für das zarte Gefühl des Wohlwollens;
überhaupt, Beethoven habe den französischen General                 selbst große Handlungen zu verrichten, dazu war ich im-
und Ersten Konsul der Republik Napoleon Bonaparte                   mer aufgelegt«, ist etwa im »Heiligenstädter Testament«,
so sehr bewundert, dass er plante, ihm seine 3. Sinfonie            seinem brieflichen Vermächtnis an seine Brüder, zu lesen.
zu widmen, das Vorhaben aber entrüstet verworfen, als               Und an seinen großen Förderer Karl Lichnowsky, mit dem
er von dessen Selbstkrönung erfuhr, steht ebenso Pate               er sich 1806 verkrachte, weil er nicht für dessen Gäste –
dafür wie klingende Monumente: Streichquartette und                 französische Offiziere – hatte spielen wollen, schrieb er
Klaviersonaten, vor allem aber auch seine neun Sinfonien.           voller Wut: »Fürst! Was Sie sind, sind Sie durch Zufall und
Allesamt sprengten sie Formen und Korsette, wiesen den              Geburt. Was ich bin, bin ich durch mich! Fürsten hat es
Weg in eine große Zukunft und sind in ihrer visionären              und wird es noch Tausende geben; Beethoven gibts nur
Kraft und Wirkungsmacht auch im großen Beethoven-Jahr               einen!«
2020 anlässlich des 250. Geburtstages des Komponisten
noch unübertroffen. Ein genialischer Geist, dessen sich
Ludwig van Beethoven stets sehr bewusst war. Sein
Wirken fiel in eine Zeit, in dem sich das Ansehen des
Komponisten vom bloßen »Tonsetzer« zum »Tonkünstler«

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Artist in Focus

ARTIST IN FOCUS                                                         ARTIST
                                                                      IN FOCUS
CHRISTIAN JOST

Der in Trier geborene und in Berlin lebende Komponist
und Dirigent Christian Jost hat in den letzten 20 Jahren
die zeitgenössische Musik entscheidend mitgeprägt. Er
studierte in Köln und am San Francisco Conservatory of
Music. Seine bisher neun abendfüllenden Opern und eine
Vielzahl großer sinfonischer Werke wurden von bedeuten-
den Opernhäusern und Orchestern uraufgeführt. Hierzu
zählen unter anderem die Oper Zürich, die Komische
Oper Berlin, die Flämische Oper Antwerpen/Gent, das
Grand Théâtre de Genève, die Berliner Philharmoniker,
das Konzerthausorchester Berlin, das Taiwan Philharmonic
Orchestra und das Shanghai Chinese Orchestra.
Immer auf der Suche nach modernen und spannenden
Erzählebenen hat er für das Musiktheater neue, innovative
Werke entwickelt, die er in einer Zeit und Raum auflösen-
den, magischen Dramaturgie gestaltet. Drei Beispiele
hierfür seien die Opern »Rumor«, die Jost mit dem
mexikanischen Drehbuchautor und Regisseur Guillermo
Arriaga entwickelt hat; »Hamlet« und »Rote Laterne«, als
Adaption des gleichnamigen Filmklassikers des chinesi-
schen Kultregisseurs Zhang Yimou. Für den Rundfunkchor
Berlin hat er das neue Genre der Choroper entwickelt,
welches den Chor zum Hauptprotagonisten der Handlung
macht. »Angst«, basierend auf dem realen Erlebnis zweier
Bergsteiger in den Anden, wird zu einer polyphonen Reise
in das Innere der Angst. »Lover« ist eine groß angelegte
zen-buddistische Meditation aus Gesang, Percussions und
Martial Arts im interkulturellen Dialog.

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Artist in Focus

ARTIST IN FOCUS
CHRISTIAN JOST

Mit der 2017 neukomponierten »Dichterliebe«, basierend               Als Dirigent leitete Christian Jost u. a. die Philharmoniker
auf Robert Schumanns gleichnamigen Liederzyklus, über-               von Hamburg, Bremen und Essen, die Opernorchester
führt Christian Jost das Original in unsere Zeit und setzt es        der Komischen Oper Berlin und der Oper Graz, das
an die Schnittstelle einer konzertanten und inszenierten             Nederlands Philharmonic Orkest, das Taiwan Philharmo-
Aufführungsform. Das etwa einstündige Werk für Kammer-               nic, das Deutsche Kammerorchester, den Rundfunkchor
ensemble und Singstimme wurde für die Deutsche Gram-                 Berlin und das Shanghai Chinese Orchestra welches er
mophon unter der Leitung des Komponisten eingespielt                 2018 mit seiner »Shanghai Odyssey« in das NCPA nach
und wird im Inspirationskonzert am 16. Februar 2020 in               Beijing, das Grand Theatre in Shanghai und die Grand
Saarbrücken zu hören sein.                                           Opera in Guangzhou führte.
Auch im sinfonischen Bereich spürt Jost der »Conditio                Seit der Spielzeit 2015/2016 ist Christian Jost als kuratie-
Humana« nach. Exemplarisch hierfür stehen die 2003                   render Moderator verantwortlich für die Konzertreihe
komponierte »Cocoonsymphony« als Klangliche Odyssee                  »2xhören« im Konzerthaus Berlin.
in das eigene Ich, die »Berlinsymphonie« von 2015 als pul-
sierende Vereinsamung in einer urbanen Klanglandschaft
und die »Shanghai Odyssey«, komponiert für großes Or-
chester mit traditionellen chinesischen Instrumenten, als
eine abendfüllende Verschmelzung von Ost und West. Im
7. Sinfoniekonzert wird sein Werk »Pietà – In memoriam
Chet Baker« für Trompete und Orchester zur Aufführung
kommen – eines der Solokonzerte seiner »Requiem-
Trilogie«

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Sonderkonzerte

PROMENADENKONZERT OPEN AIR
Sonntag, 25. August 2019, 20 Uhr, Tbilisser Platz

Sébastien Rouland Dirigent, Solisten des Musiktheaterensembles, Saarländisches Staatsorchester

Ein lauer Sommerabend, ein kaltes Getränk in der Hand,
ein aufregender Tag voller Spiel, Spaß und Spannung
neigt sich dem Ende zu. Sie ahnen es bereits? Richtig!
Auch in diesem Jahr beschließen wir in fulminanter Art
unser großes Theaterfest mit dem traditionellen Promena-
denkonzert. Sängerinnen und Sänger des Opernsembles
sowie das Saarländische Staatsorchester unter der Leitung
unseres Generalmusikdirektors Sébastien Rouland entlas-
sen Sie nicht nur in eine heitere Sommernacht, sondern
machen Ihnen Lust auf die kommende Spielzeit. »Die
schreckliche theaterlose Zeit ist endlich vorbei«: Mit die-
sen Worten eröffnet Generalintendant Bodo Busse Jahr
für Jahr augenzwinkernd die neue Theatersaison und wir
alle freuen uns, dass in Werkstätten, Proberäumen, Büros
und Bühnen wieder Leben einkehrt. Freuen Sie sich mit
uns und begrüßen Sie die neue Spielzeit!

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Sonderkonzerte

FILMKONZERT LICHTER DER GROSSSTADT
Freitag, 15. November 2019, 20 Uhr, Industriekathedrale Alte Schmelz Sankt Ingbert

Stefanos Tsialis Dirigent, Saarländisches Staatsorchester

Charles Chaplin »Lichter der Großstadt« Stummfilm mit Live-Orchesterbegleitung

                                                                 Auch in dieser Spielzeit setzt das Saarländische Staats-
                                                                 orchester die erfolgreiche Filmkonzert-Reihe in der Alten
                                                                 Schmelz fort. Dieses Mal widmen sie sich einem der er-
                                                                 folgreichsten Filme Charles Chaplins, mit welchem dieser
                                                                 sich und der Stummfilmmusik ein (klingendes) Denkmal
                                                                 setzen wollte. 1931 hatte sich der Tonfilm bereits etabliert,
                                                                 doch mit »Lichter der Großstadt« wollte Chaplin sich den
                                                                 Neuerungen nicht beugen und ging damit ein großes
                                                                 Risiko ein. Aber der Erfolg gab ihm Recht: Das Publikum
                                                                 tobte vor Begeisterung, zuhauf strömten die Zuschauer in
                                                                 die Kinos und so wurde die poetische Liebesgeschichte
                                                                 um das blinde Blumenmädchen und den empathischen
                                                                 Tramp zu einem der größten Kassenerfolge in Chaplins
                                                                 Karriere.

                                                                 Eine Kooperation der PLAN-events GmbH und der Saar-
                                                                 ländischen Staatstheater GmbH in Zusammenarbeit mit
Medienpartner                                                    der Europäischen Filmphilharmonie

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Sonderkonzerte

NEUJAHRSKONZERT
Mittwoch, 1. Januar 2020, 18 Uhr und Sonntag, 5. Januar 2020, 18 Uhr, Großes Haus

Justus Thorau Dirigent, Solisten des Musiktheaterensembles, Saarländisches Staatsorchester

Sonntag, 5. Januar 2020 Benefizkonzert zu Gunsten des Naturschutzbundes Deutschland

Kein Neujahrstag ohne Neujahrskonzert! Denn getreu
einem alten russischen Sprichwort: »Wie man das neue
Jahr beginnt, so wird man es verbringen«, laden wir Sie
ein, das neue Jahr mit musikalischer Leichtigkeit und
bester Unterhaltung zu begrüßen. Freuen Sie sich auf ein
opulentes Programm mit schwungvollen Melodien, hei-
terer Glückseligkeit und berauschenden Rhythmen. Das
Saarländische Staatsorchester unter der musikalischen
Leitung von Kapellmeister Justus Thorau möchte Ihnen al-
len seinen Neujahrsgruß mit den besten Wünschen für ein
hoffnungsfrohes, freundschaftliches und friedvolles Jahr
2020 übermitteln. Und wie ginge das besser als mit der
universellen Sprache der Musik? Freuen Sie sich auf einen
Abend, der Lust auf ein neues, fulminantes Jahr macht!

Auch in diesem Jahr kommen von jeder verkauften Karte
für das Benefizkonzert am 5. Januar 2020 5 Euro einem
guten Zweck zu Gute. In dieser Spielzeit unterstützen
wir den NABU (Naturschutzbund) Landesverband Saar-
land e. V. | www.nabu-saar.de

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Sonderkonzerte

KABARETTKONZERT SING ALONG WITH YELLOW CELLO
Sonntag, 2. Februar 2020, 18 Uhr, Großes Haus

Mitsingkonzert mit Wolfgang Mertes und Yellow Cello

                                                           »Sing along« heißt das Motto des neuen Kabarett-
                                                           programms von Yellow Cello mit Wolfgang Mertes im
                                                           Staatstheater. Man könnte es als »Entlangsingen« wörtlich
                                                           übersetzen, gemeint aber ist: Mitsingen. Und Mitpfeifen.
                                                           Mitgrölen. Mitschunkeln. Alles, das versteht sich von
                                                           selbst aufgrund der exquisiten Besetzung, natürlich in
                                                           hochkultivierter Manier. Gefragt ist das Sopran-, Alt-,
                                                           Tenor-, und Bass-Publikum, aber auch notorische
                                                           Schweiger, reine Klangkonsumenten und Meistens-
                                                           keinen-Ton-Treffer sind herzlich eingeladen.
                                                           »Wir machen Musik, da geht euch der Hut hoch, wir
                                                           machen Musik, da geht euch der Bart ab, wir machen
                                                           Musik, bis jeder beschwingt ist«: Jeder kennt diese be-
                                                           rühmte Arie aus Beethovens Musical »Der fliegende
                                                           Holländer«. Beim Sing along mit Yellow Cello ist sie
                                                           Programm.

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Sonderkonzerte

PERCUSSION UNDER CONSTRUCTION GEOMETRUM
Samstag, 4. Juli 2020, 19:30 Uhr, Großes Haus

Martin Hennecke und Matthias Weißenauer Musikalische Leitung, Katharina Molitor Regie

Dieses Jahr erkunden die Schlagzeuger von Percussion
Under Construction die Welt des Metrums und werden
das Publikum erleben lassen, was Rhythmus und Form so
alles gemeinsam haben.
Zweidimensional, dreidimensional – Dreieck, Kreis und
Pyramide …
Es werden akustische wie räumliche Figuren geschaffen,
miteinander in Beziehung gesetzt und mit effektvollen
Methoden (wie z. B. Live-Visuals) zum Tanzen gebracht.
Musiker, Instrumente, Raum, Licht und Nebel werden sich
mal abwechselnd, mal gleichzeitig auf die Suche begeben
nach Ausdruck in visuellen Rhythmen und optischen
Metren.

Unter der musikalischen Leitung von Matthias Weißenauer
und Martin Hennecke und der Regie von Katharina
Molitor werden Percussion Under Construction auch wie-
der mit Uraufführungen glänzen und die wunderbare Welt
der Schlagzeugkunst gewohnt packend auf die Bühne
und ins innere Erleben der Zuschauer zaubern.

                                                          35
Showcase!

Max Mutzke

    36
Showcase!

1. SHOWCASE-KONZERT
MAX MUTZKE: EXPERIENCE
Samstag, 14. Dezember 2019, 19:30 Uhr, Großes Haus

Enrique Ugarte Dirigent, Max Mutzke, MonoPunk, Saarländisches Staatsorchester

Gekommen, um zu bleiben. Als der Moderator Stefan                   Heute ist Max Mutzke noch immer da, während man sich
Raab 2004 einen deutschen Teilnehmer für den Eurovision             bei vielen anderen Castingsternchen kaum noch an die
Song Contest suchte, hat er mit dem dafür entwickelten              Namen erinnert. Mutzke ist reifer geworden, mit seinem
Format »SSDSGPS« – »Stefan sucht den Super-Grand-                   grauen Anzug und der Kappe wirkt er beinahe seriös.
Prix-Star« – ganz nebenbei ein wohltuendes Gegenmo-                 Aber er weiß noch immer mit gut gemachter, souliger
dell zu den üblichen Castingshows etabliert. Folgerichtig           Pop-Musik zu überzeugen. Max Mutzke ist ein Dauer-
ging aus dem Wettbewerb mit Max Mutzke ein junger                   brenner, keine Eintagsfliege.
Abiturient aus dem süddeutschen Waldshut-Tiengen als
Sieger hervor, der ohne große Show auskam und sich
allein auf seine ausdrucksstarke Stimme verließ. Mutzkes
Beitrag »Can’t wait until tonight« erreichte einen beacht-
lichen achten Platz in Istanbul und stieg auf Platz 1 in den
deutschen Charts.

                                                               37
Showcase!

   38
Showcase!

2. SHOWCASE-KONZERT
JOURNEY TO THE FUTURE
Samstag, 16. Mai 2020, 19:30 Uhr und Samstag, 30. Mai 2020, 19:30 Uhr, Großes Haus

Sébastien Rouland Dirigent, Saarländisches Staatsorchester

Musik aus »Star Wars«, »Star Trek« und anderen Science-Fiction-Blockbustern
In Zusammenarbeit mit der Europäischen Filmphilharmonie

Als der Film »Krieg der Sterne« 1977 in die Kinos kam,              für Regisseur Stephen Spielberg und Produzent George
wurden nicht nur Luke Skywalker, Prinzessin Leia und                Lucas von großen Klassikern wie Peter Tschaikowsky und
Roboter R2D2 weltbekannt, sondern auch die wunder-                  von den frühen Stars der Filmmusik wie Erich Wolfgang
baren Melodien und Märsche des Komponisten John                     Korngold inspirieren. Schon deshalb lohnt ein näheres
Williams. Ohne sie wäre der Imperiale Sternenzerstörer              Hinhören auch ohne den Film, zumal uns die Bilder des
nicht so majestätisch durchs Bild geschwebt, hätten Luke            fiesen Darth Vader oder der Jedis sofort in den Kopf
und Leia kaum romantische Momente verlebt und wären                 kommen, wenn wir Williams geniale Musik hören.
epische Schlachten um den Todesstern fade Licht-Instal-             Nicht nur die Blechbläser und Schlagzeuger des
lationen geblieben. Williams, der schon für Gänsehaut               Saarländischen Staatsorchesters freuen sich auf dieses
beim »Weißen Hai« und der »Unheimlichen Begegnung                   Programm, sondern sicher auch viele Filmfans. Möge die
der Dritten Art« sorgte, ist mittlerweile ein amerikanischer        Macht diesmal mit den Musikern sein. Und nun: Voller
»Klassiker« und wird von den großen Orchestern der Welt             Schub, Chewbacca!
gespielt. Er selbst ließ sich bei seiner »Star-Wars«-Musik

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Kammerkonzerte

1. KAMMERKONZERT                                               2. KAMMERKONZERT
Sonntag, 15. September 2019                                    Sonntag, 27. Oktober 2019
11 Uhr, Mittelfoyer Großes Haus                                11 Uhr, Mittelfoyer Großes Haus

Mechthild Diepers Flöte, Jan Creutz Klarinette,                Marlene Simmendinger Fagott, Jörg Lieser Klarinette,
Raphael Klockenbusch Oboe, Regina Mickel Horn,                 Grigor Asmaryan Klavier, Ekkehardt Fritzsch Viola
Katja List Fagott, Christine Christianus Violine,              Marina Kürten Oboe, Wolfgang Mertes Violine,
Leszek Kusmirek Viola, Adrian Janke Violoncello,               Thomas Strey Kontrabass
Motonobu Futakuchi Kontrabass

Antonín Dvořák           Streichquartett Nr. 12 F-Dur          Karl Eduard Goepfart    Trio B-Dur op. 75
                         op. 96
                         Arrangiert für Bläserquintett         August Klughardt        Schilflieder op. 28
                         von Ulf-Guido Schäfer
                                                               Sergej Prokofjew        Quintett g-Moll op. 39
Franz Lachner            Nonett F-Dur op. 121

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Kammerkonzerte

3. KAMMERKONZERT                                                 4. KAMMERKONZERT
Sonntag, 10. November 2019                                       Sonntag, 16. Februar 2020
11 Uhr, Mittelfoyer Großes Haus                                  11 Uhr, Mittelfoyer Großes Haus

Wolfgang Mertes Violine, Lutz Bartberger Violine,                Velislave Taneva Violine, Benjamin Jupé Violoncello,
Angelika Maringer Viola, Jan Krause Violoncello                  Uwe Brandt Klavier

»No Limits«            Klassik & Jazz für Streichquartett        Ludwig van Beethoven Trio D-Dur für Violine, Violoncello
                                                                                      und Klavier
                                                                                      op. 70, 1 »Geistertrio«

                                                                 Ludwig van Beethoven Trio Es-Dur für Violine,
                                                                                      Violoncello und Klavier op. 70, 2

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