KONZERTE 2019 | 2020 - Saarländisches Staatstheater
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
INHALT 4 Vorwort 6 Gastdirigenten im Sinfoniekonzert 9 Sinfoniekonzerte in der Congresshalle 24 Saarländisches Staatsorchester 26 Inspirationskonzerte in der Alten Feuerwache 29 Artist in Focus Christian Jost 31 Sonderkonzerte 36 Showcase! 40 Kammerkonzerte 45 Liedmatineen 46 Chansonabend 49 Kinderkonzerte 51 Sitzkissenkonzerte 52 Kindermusikwerkstatt/Klangbilder 54 Service 60 Impressum 3
Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde unserer Konzerte, die erste Spielzeit am Saarländischen Staatstheater liegt Ich persönlich freue mich sehr, dass wir noch weitere Di- nun hinter mir und ich hatte wundervolle Erlebnisse in den rigentenkollegen zu Gast in Saarbrücken haben werden: Opern- und Konzertproduktionen. Sehr schnell habe ich Yoel Gamzou, der uns schon in der letzten Spielzeit mit mich in Saarbrücken und der Umgebung eingelebt, habe seiner Version der Zehnten von Gustav Mahler begeis- interessante Menschen kenngelernt und Sie, verehrtes tert hat, den großartigen Tenor und Dirigenten Dmitry Publikum, haben mir das Ankommen sehr leicht gemacht. Korchak und den amerikanischen Rising-Star Jonathon Dafür möchte ich mich von Herzen bei Ihnen bedanken. Heyward. Vor Ihnen liegt unser neues Konzertmagazin. Auch in Paris! Das Staatsorchester folgt im April einer Konzertein- diesem Jahr werden wir Ihnen hervorragende Künstler ladung in den grandiosen Saal des Théâtre Champs- und eine Vielzahl großartiger Werke aus den unterschied- Élysées. Und bereits im November sind wir zu Gast in lichen Epochen präsentieren – mit Beethovens Vierter, Frankreich: Im »Le Gouvy« in Freyming-Merlebach. Mahlers Neunter und Schostakowitschs Erster seien nur einige wenige genannt. Unter den Solistinnen und So- Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre des Magazins listen finden sich in diesem Jahr zwei Geschwisterpaare: und uns allen wunderbare gemeinsame Konzerterlebnisse Sharon Kam kommt erneut nach Saarbrücken mit ihrem in der Spielzeit 2019/2020! Bruder Ori und dem Konzert für Klarinette und Viola von Max Bruch, sowie das junge aufstrebende Duo Kristine Ihr und Margarita Balanas im Brahms-Doppelkonzert. Und ganz besonders freue ich mich, zwei Sängerinnen des Sébastien Rouland Staatstheater-Ensembles auf der Konzertbühne der Congresshalle begrüßen zu dürfen: Judith Braun und Carmen Seibel. Die liebgewonnenen und erfolgreichen Inspirationskon- zerte widmen wir in diesem Jahr gleich zwei Geburtstags- kindern: dem 1819 in Saarbrücken geborenen Théodore Gouvy und natürlich Ludwig van Beethoven anlässlich sei- nes 250. Geburtstages. Und wir präsentieren erneut einen großartigen Komponisten als Artist in Focus: den aus Trier stammenden und in Berlin lebenden Christian Jost. Seine Werke werden in verschiedenen Konzerten zu hören sein – ein besonderes Erlebnis erwartet uns in seinem Inspira- tionskonzert: die kürzlich uraufgeführte Neukomposition der »Dichterliebe«. Und auch als Dirigent wird er zweimal das Staatsorchester leiten. 5
Gastdirigenten WIR FREUEN UNS AUF DIE GASTDIRIGENTEN UNSERER SINFONIEKONZERTE JONATHON HEYWARD YOEL GAMZOU ZU GAST IM 3. SINFONIEKONZERT ZU GAST IM 4. SINFONIEKONZERT So kann es auch einmal gehen: Der amerikanische Die FAZ widmete Yoel Gamzou eine komplette Seite und Dirigent Jonathon Heyward nahm gerade an einem übertitelte sie: »Unbeirrbar, radikal, kompromisslos – Junior-Förderprogramm bei Star-Dirigent Gustavo Porträt eines genialisch Besessenen«. Der 28-jährige isra- Dudamel teil, als in Los Angeles ein Dirigent absagen elisch-amerikanische Dirigent gilt als einer, der seinen ei- musste. So stand der junge Mann kaum, dass er sich genen Weg geht. 2006 gründete er mit dem International versah, vor dem Los Angeles Philharmonic Orchestra und Mahler Orchestra (IMO) sein eigenes Orchester, dessen leitete die Abonnement-Konzerte mit Solistin Hilary Hahn. Chefdirigent er seitdem ist. Im Alter von 19 Jahren wurde Mittlerweile ist Jonathon Heyward Assistent von Sir Mark Gamzou beim Gustav Mahler-Dirigierwettbewerb der Elder beim nicht minder renommierten Hallé Orchestra Bamberger Symphoniker ausgezeichnet. Alle hieraus in Manchester. In der vergangenen Saison debütierte resultierenden Einladungen lehnte er zunächst ab, um Heyward unter anderem in Seattle, beim Rotterdam Phil- sich selbst genügend Zeit zur Weiterentwicklung zu harmonic Orchestra und beim Orquestra Sinfónica Por- geben. Große internationale Beachtung fand im Jahr tuguesa. 2020 übernimmt er die Leitung der Produktion 2010 die Veröffentlichung seiner Vervollständigung der »Porgy & Bess« beim amerikanischen Spoleto-Festival. unvollendeten 10. Symphonie Gustav Mahlers. 6
Gastdirigenten ARTIST IN FOCUS CHRISTIAN JOST DMITRI KORCHAK ZU GAST IM 7. SINFONIEKONZERT ZU GAST IM 8. SINFONIEKONZERT Unser Artist in Focus der Saison 2019/2020 komponiert Der russische Künstler Dmitry Korchak besitzt eine echte und dirigiert. Der 1963 in Trier geborene Christian Jost Doppelbegabung. Als ausgebildeter Opern-Tenor und zählt zu den wichtigsten Komponisten unserer Zeit und Dirigent ist er weltweit gefragt. Unter Dirigenten wie erhielt seine Ausbildung in Köln und San Francisco. Seine Daniel Barenboim, Riccardo Chailly oder Mark Minkowski Oper »Hamlet« wurde 2009 bei der Kritikerumfrage der sang er diverse Opern- und Konzertpartien an bedeuten- Zeitschrift Opernwelt zur »Uraufführung des Jahres« den Bühnen. Zuvor war er bei wichtigen Wettbewerben, gewählt. Für den Rundfunkchor Berlin schuf er das neue darunter Placido Domingos »Operalia«-Wettbewerb, aus- Genre Choroper. Als Dirigent leitete Jost unter anderem gezeichnet worden. Seit 2014 konzentriert er sich wieder das Philharmonische Staatsorchester Hamburg, das mehr auf sein ursprüngliches Metier – das Dirigieren. National Symphony Orchestra Taiwan das Orchester Seit der Saison 2017/2018 ist Dmitry Korchak Erster Gast- der Komischen Oper Berlin. Seit 2015 ist Christian Jost dirigent des riesigen Opernhauses von Novosibirsk, wo er Leiter der Konzertreihe »2 x hören – zeitgenössisch« im auch ein eigenes Festival leitet und die neue Philharmo- Konzerthaus Berlin. Christian Jost lebt als freischaffender nie eröffnete. Valery Gergiev lud Korchak schon mehrfach Komponist und Dirigent in Berlin. ein, beim Festival »Weiße Nächte« zu dirigieren. 7
Sinfoniekonzerte Christian Schmitt Christian Schmitt, Principal Organist der Bamberger Symphoniker, spielte an den schönsten Orgeln der Welt und unterrichtet an Musikhochschulen weltweit, auch an der Hochschule für Musik Saar. Er ist Preisträger von mehr als zehn internationalen Orgel- und Musikwettbewerben. 8
Sinfoniekonzerte 1. SINFONIEKONZERT IM WIDERSPRUCH Sonntag, 22. September 2019, 11 Uhr und Montag, 23. September 2019, 20 Uhr, Congresshalle Sébastien Rouland Dirigent, Judith Braun Mezzosopran, Christian Schmitt Orgel, Saarländisches Staatsorchester Claude Debussy Petite Suite Hector Berlioz Les nuits d´été op. 7 (Fassung für Mezzosopran) Camille Saint-Saëns Sinfonie Nr. 3 c-Moll (»Orgelsinfonie«) Paris – jahrelang war die Seine-Metropole pulsierender Hector Berlioz gilt als wichtigster Vertreter der Musik der Mittelpunkt für Künstler und Intellektuelle, die den Geist Romantik in Frankreich und ebnete so gesehen seinen der Stadt mit Kunst und Kultur bereicherten. Kollegen Debussy und Camille Saint-Saëns im musikäs- Das 1. Sinfoniekonzert der Saison widmet sich nun einem thetischen Sinne den Weg. Doch diesen und weitere sei- ganz besonderen Kapitel der französischen Geschichte: ner Verdienste um die Musik wussten seine Zeitgenossen der Musik. Musik aus der Feder drei verschiedener Kom- nur bedingt zu schätzen – seine Musik galt für damalige ponisten, rund 118 Jahre Musikgeschichte, gut und gerne Verhältnisse als revolutionär und unverständlich. Irrefüh- drei Epochen kommen zum Klingen und zeugen von der rend an seinem Liederzyklus mag vorrangig der Titel sein: schillernden musikalischen Vielfalt Frankreichs. So beschwört Berlioz keineswegs laue Sommernächte he- Claude Debussys »Petite Suite«, ursprünglich für Klavier rauf, sondern schildert düstere Momente voll Schwermut komponiert, eröffnet das Konzert mit einem wahren und Melancholie. Kaleidoskop: »Wir haben es mit einer Art choreogra- Auch Camille Saint-Saëns’ 3. Sinfonie umgibt eine Aura phischer Suite in vier kurzen Episoden zu tun, als deren des Sonderbaren und Seltenen. Entstanden ist die Thema man oft die Ballette von Léo Delibes erkannt hat. »Orgelsinfonie« auf dem Höhepunkt seines künstlerischen Doch man denkt auch an Chabrier, ja sogar an Fauré, und Schaffens: »Hier habe ich alles gegeben, was ich geben eine zarte Erinnerung an Borodin ist bisweilen nicht mehr konnte ... so etwas wie dieses Werk werde ich nie wieder fern«, so befand der belgische Musikwissenschaftler Harry schreiben«. Halbreich. 9
Sinfoniekonzerte Ori und Sharon Kam Die aus Isreal stammende Sharon Kam gehört zu den weltweit führenden Klarinettistinnen und musiziert mit den renommiertesten Orchestern in den USA, Europa und Japan. Zahlreiche CD-Einspielungen zeigen, dass sie sowohl in der Klassik wie im Jazz zu Hause ist. Mit ihrem Bruder Ori Kam, der u. a. künstlerischer Leiter der Israel Chamber Music Society ist, hat sie bei dem Label Berlin Classics im Jahr 2007 das Doppelkonzert von Max Bruch eingespielt. 10
Sinfoniekonzerte 2. SINFONIEKONZERT GRENZGÄNGER ZWISCHEN DEN KULTUREN Sonntag, 3. November 2019, 11 Uhr und Montag, 4. November 2019, 20 Uhr, Congresshalle Dienstag, 5. November 2019, 20 Uhr, Le Gouvy Freyming-Merlebach Sébastien Rouland Dirigent, Sharon Kam Klarinette, Ori Kam Viola, Saarländisches Staatsorchester Robert Schumann Manfred-Ouvertüre op. 115 Max Bruch Doppelkonzert für Klarinette und Viola op. 88 Louis Théodore Gouvy Sinfonie Nr. 2 F-Dur op. 12 Bereits als Jurastudent hatte sich Schumann mit Byrons hochromantisches Doppelkonzert für Klarinette und Viola »Manfred«-Stoff beschäftigt, der ihn seitdem faszinierte. auf das Konzertpodium zu holen, in dem Bruch seine In der inneren Zerrissenheit des romantischen Helden romantische Grundhaltung kompromisslos gegen die entdeckte Schumann möglicherweise eine Geistesver- inzwischen neuen musikalischen Strömungen verteidigte. wandtschaft zu sich selbst. Die Titelfigur sieht sich von Und wenn der 1819 geborene Théodore Gouvy schrieb: dem Fluch verfolgt, niemals Ruhe finden und in Frieden »Was die Deutschen vor allem in der Musik würdigen sterben zu können. Als dramatisches Gedicht mit Musik, und genießen, ist das sogenannte Gemüt, d. h. ein nicht etwa als Oper oder Singspiel wollte er seinen gewisser von Herzen kommender Gefühlsausdruck, der »Manfred« verstanden wissen. Eine Ouvertüre und 15 Mu- sich rührend, aber einfach äußert, ohne Ziererei«, hätte sikstücke aus instrumentalen Zwischenspielen, Ensembles er damit Bruchs Beifall gefunden. Auch Gouvys Werke und Sologesängen wurden skizziert. Allein die Ouvertüre, waren ungeachtet aller Erfolge nach seinem Tod 1898 in eine der poetischsten und zugleich ergreifendsten Stücke, Vergessenheit geraten, was angesichts dieser Meisterwer- blieb bis heute auf dem Konzertpodium lebendig. Sie ke vollkommen unverständlich ist. spiegelt das gesamte dramatische Geschehen und die Der in Saarbrücken-Schafbrücke (früher Goffontaine) schaurig-düstere Atmosphäre. geborene Thédore Gouvy war ein Grenzgänger zwischen Max Bruch war ein Bewunderer und Verehrer von Robert Deutschland und Frankreich, zwischen Paris, wo er seine Schumann und blieb in dessen Nachfolge Zeit seines Studienjahre verbrachte, und Leipzig, wo seine Werke Lebens ein Romantiker. Von seinem recht vielfältigen den größten Anklang fanden. Schon seine Zeitgenossen Lebenswerk ist dem Musikliebhaber wahrscheinlich nur wussten Gouvys Versuche, zwischen den Nationalitäten zu das große Violinkonzert in g-Moll op. 26 bekannt. vermitteln, zwischen »französischer Anmut und Eleganz« Zeit, sein in jüngerer Zeit auch häufiger gespieltes und »deutscher Gründlichkeit und Kraft« zu berichten. 11
Sinfoniekonzerte Herbert Schuch »Ausdrucksjunkie« wurde der Pianist Herbert Schuch einmal salopp von einer Musikkritikerin genannt. Der 1979 geborene Künstler gehört in der Tat zu den interessantesten und experimentierfreudigsten Pianisten unserer Zeit, dessen Repertoire nicht nur die großen Klassiker der Klavierliteratur umfasst, sondern ebenso Neue Musik und längst in Vergessenheit geratene Werke beinhaltet. 12
Sinfoniekonzerte 3. SINFONIEKONZERT MAGISCHE MOMENTE Sonntag, 1. Dezember 2019, 11 Uhr und Montag, 2. Dezember 2019, 20 Uhr, Congresshalle ARTIST IN FOCUS Jonathon Heyward Dirigent, Herbert Schuch Klavier, Saarländisches Staatsorchester Christian Jost »The Woman in the Gardens of Suzhou«, Europäische Erstaufführung Robert Schumann Klavierkonzert a-Moll op. 54 Mieczysław Weinberg Sinfonie Nr. 3 op. 45 Im 3. Sinfoniekonzert des Saarländischen Staatsorchesters passend, wenn Robert Schumanns romantisch-phantas- stellt sich der in Trier geborene Komponist und Dirigent tisches Klavierkonzert a-Moll im Zentrum des Konzertes Christian Jost als diesjähriger Artist in Focus mit seiner steht. Komposition »The Woman in the Gardens of Suzhou« vor. Die Wiederentdeckung des polnisch-jüdischen Komponis- Christian Jost gehört zu den führenden Musikerpersön- ten Mieczysław Weinberg ist mehr als überfällig. Mit »Die lichkeiten der gegenwärtigen Szene. Das umfangreiche Passagierin« findet er momentan zurück ins Opernreper- Œvre seiner Werke reicht von hochgelobten Orchester- toire, ab Mai 2020 auch am Saarländischen Staatstheater. werken, Solokonzerten und Ballettmusiken bis hin zu Je mehr seiner Werke bekannt werden, desto deutlicher beeindruckenden Opern, darunter »Rote Laterne«, »Die zeigt sich, dass er einer der kreativsten Komponisten des arabische Nacht« und »Hamlet«. Regelmäßig bereiste 20. Jahrhunderts war. Neben Kammermusik, Solokon- er die Chinesische Volksrepublik und arbeitete dort mit zerten und umfangreicher Vokalmusik schrieb er 26 verschiedenen Orchestern zusammen. »The Woman in Sinfonien. Viele seiner Werke können denen Schostako- the Gardens of Suzhou« entstand im Auftrag des Suzhou witschs stilistisch zur Seite gestellt werden, andere zeigen Symphony Orchestra 2018. Die Gärten der Stadt Suzhou, neoklassizistische Elemente oder tragen seiner Liebe zur neun Gärten in der ostchinesischen Provinz Jiangsu, ge- Volksmusik Rechnung. Seine 3. Sinfonie verarbeitet Volks- hören zum Weltkulturerbe und spiegeln die Schönheit der musik aus Weißrussland und Polen. Seine Kompositionen chinesischen Kultur wider. offenbaren einen »ausgeprägt individuellen Stil, tiefemp- Dass Christian Jost besonders die Musik Robert Schu- fundene moralische Empörung, dramatischen Schwung, manns liebt, zeigt sich in seiner Neukomposition des anrührende Offenheit und erstklassige Handwerkskunst«, Schumann-Zyklus’ »Dichterliebe«. So ist es mehr als so empfindet es nicht nur der Verlag des Komponisten. 13
Sinfoniekonzerte Carmen Seibel Die Mezzosopranistin Carmen Seibel ist seit 2017/2018 Ensemblemitglied des Saarländischen Staatstheaters, wo sie bisher u. a. als Dorabella in »Cosí fan tutte«, als Miranda in »Der Sturm« und als Octavian in »Der Rosenkavalier« zu erleben war. 14
Sinfoniekonzerte 4. SINFONIEKONZERT BEGINN DER EWIGKEIT Sonntag, 2. Februar 2020, 11 Uhr und Montag, 3. Februar 2020, 20 Uhr, Congresshalle Yoel Gamzou Dirigent, Carmen Seibel Mezzosopran, Saarländisches Staatsorchester Max Raimi Three Lisel Müller Settings (2017), Deutsche Erstaufführung Gustav Mahler Sinfonie Nr. 9 In der vorangegangenen Saison feierte das Konzert- Es ist schon besonders, dass ein so bedeutendes publikum im 4. Sinfoniekonzert des Saarländischen Orchester eine Komposition eines seiner Mitglieder zur Staatsorchesters mit frenetischem Beifall Yoel Gamzous Uraufführung (22. März 2018 unter Riccardo Muti) bringt. Interpretation der von ihm rekonstruierten 10. Sinfonie Max Raimi vertonte Gedichte der 1924 in Hamburg Gustav Mahlers. Nun bringt Gamzou Mahlers gleicherma- geborenen Lisel Müller, die mit ihrer Familie 1939 vor den ßen berührende, ja erschütternde 9. Sinfonie auf das Kon- Nazis floh, zunächst in Indiana landete und schließlich in zertpodium der Congresshalle. Die Neunte war die letzte Chicago ansässig wurde. Als sie 1997den Pulitzer Preis Partitur, die Mahler vollendete, es ist, als würde Mahlers gewann, las Max Raimi in der New York Times ein Gedicht Lebenslied seinen Abschied singen. Der Komponist Alban von ihr, das ihn packte und er schließlich das preisge- Berg hat die Neunte mit folgenden Worten, denen hier krönte Buch »Alive Together« kaufte und geradezu kaum etwas hinzuzufügen ist, beschrieben: »Der erste verschlang und 1998 die »Settings for Lisel Müller« kom- Satz ist das Allerherrlichste, was Mahler geschrieben hat. ponierte. Es waren die starken Bilder ihrer Poesie, die ihn Es ist der Ausdruck einer unerhörten Liebe zu dieser Erde, geradezu verfolgten, ihr tragischer Blick auf die Welt, der die Sehnsucht, in Frieden auf ihr zu leben, sie, die Natur trotzdem voller Hoffnung war. Die Gedichte selbst sind noch auszugenießen bis in ihre tiefsten Tiefen – bevor der thematisch vielfältig, mit »Eine Geschichte« über eine Tod kommt. Denn er kommt unaufhaltsam. Dieser ganze zerrüttete Ehe, »Eine unbeantwortete Frage« über eine Satz ist auf die Todesahnung gestellt.« Ureinwohnerin, die im 19. Jahrhundert in einem Käfig Eröffnet wird das Sinfoniekonzert mit der Europäischen in London ausgestellt wurde, und »Hoffnung« über die Erstaufführung der »Three Lisel Müller Settings« von Max Hoffnung selbst. Raimis Musik hat fast filmische Wirkung; Raimi, einem langjährigen Mitglied der Bratschengruppe sie ist aggressiv kräftig, kommt aber dennoch mit einer des Chicago Symphony Orchestra. romantischen Geste daher. 15
Sinfoniekonzerte Kristine und Margarita Balanas Die Schwestern Kristine Balanas und Margarita Balanas wurden in Lettland geboren und erhielten beide bereits im frühen Kindesalter ihre musikalische Ausbildung. Der Geigerin Kristine Balanas wird »atemberaubende Virtuosität« zu- geschrieben und sie gilt als eines der herausragenden Talente der internationalen Szene. Mit ihrem Cellospiel gilt auch ihre Schwester Margarita Balanas als eine der vielversprechendsten Künstlerinnen ihrer Generation. Ihre gemeinsamen Interpretationen gelten als Ausnahmemomente im Konzerterlebnis. 16
Sinfoniekonzerte 5. SINFONIEKONZERT AUF KONFRONTATION Sonntag, 8. März 2020, 11 Uhr und Montag, 9. März 2020, 20 Uhr, Congresshalle Sébastien Rouland Dirigent, Kristine Balanas Violine, Margarita Balanas Violoncello, Saarländisches Staatsorchester Christian Jost Odyssée surréale für 23 Solostreicher Johannes Brahms Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102 Ludwig van Beethoven 4. Sinfonie B-Dur op. 60 »An einem Spätsommernachmittag versucht ein Mann, Und so entstand also ein Werk, dass die Kritiker zwischen leuchtend am Außenring der Atmosphäre schwebend, »trostlos« und »unbedeutend« bis »wundervoll« und die letzten Töne eines verklungenen Walzers zu erreichen, »famos« einordneten. weil er dahinter einen verloren gegangenen Tagtraum Auch Beethovens 4. Sinfonie suchte lange Zeit vergebens vermutet.« Mit dieser Beschreibung versah Christian Jost die richtige Woge zum Erfolg, jahrelang fristete sie seine »Odyssée surréale«, mit der er sich zwischen die eher ein Schattendasein zwischen der »Eroica« und der Welten wagt. Seine Musik versucht, sich von der irdischen »Schicksals-Sinfonie«. Neben diesen beiden sinfonischen Atmosphäre zu lösen, um sich in den Weiten des Welt- Riesen wirkt die Vierte fast bescheiden und ganz unty- raums zu verlieren. Wie der Kosmos wohl klingt? pisch für Beethoven: nahezu zurückhaltend. Dabei wird In einem gänzlich anderen Kosmos befand sich Johannes sie zum kompositorischen Sinnbild des Kräftemessens Brahms, als er sich an die Komposition zu seinem Doppel- zwischen schlanker Geschmeidigkeit und extremer Kraft. konzert für Violine und Violoncello a-moll op. 102 machte. Eine musikalische Balance-Künstlerin! Dem Werk ging ein siebenjähriger Streit mit seinem früheren Freund und musikalischem Weggefährten, dem Geiger Joseph Joachim, voraus. Wie die Wogen besser glätten als mit einer Komposition? Musik verbindet. 17
Sinfoniekonzerte Simon Ghraichy Der junge französische Klaviervirtuose Simon Ghraichy profilierte sich bisher durch große Experimentierfreude und Ausdrucksstärke, mit denen er auch bekannte Werke in gänzlich neuem Licht erstrahlen lässt. Der Pianist mit libanesischen und mexikanischen Wurzeln spielte bereits u. a. in der Carnegie Hall in New York und in der Berliner Philharmonie. 18
Sinfoniekonzerte 6. SINFONIEKONZERT FERNE WELTEN Sonntag, 19. April 2020, 11 Uhr und Montag, 20. April 2020, 20 Uhr, Congresshalle Montag, 27. April 2020, 20 Uhr, Théâtre des Champs-Élysées Paris (Gastspiel) Sébastien Rouland Dirigent, Simon Ghraichy Klavier, Saarländisches Staatsorchester Jean Sibelius Valse triste op. 44 Nr. 1 Camille Saint-Saëns Klavierkonzert Nr. 5 op. 103 (»Das Ägyptische«) Jean Sibelius Sinfonie Nr. 6 op. 104 Der kurze »Valse triste« trug Jean Sibelius’ Namen in Als eine »Art Orientreise, die in der Episode in Fis-Dur die Welt. Er entstand 1904 als Bühnenmusik zu Arvid sogar bis zum Fernen Osten vordringt« bezeichnete Järnefelts Drama »Kuolema« (»Der Tod«) und führt das Multitalent Camille Saint-Saëns sein Konzert selbst. Den Konzert stimmungsvoll ein. Die Musik von Jean Sibelius zur Rastlosigkeit neigenden Komponisten zog es immer wird gern mit seiner skandinavischen Heimat, der wilden, wieder in ferne Länder. Eine seiner unzähligen Reisen rauen Landschaft Finnlands verglichen, eine Klischeevor- führte ihn 1896 nach Ägypten. Hier vollendete Saint-Saëns stellung, die ihr anhaftet wie Klebstoff, zumal Sibelius mit in Kairo und in Luxor sein 5. Klavierkonzert, in welchem er »Finlandia« die inoffizielle Hymne seines Vaterlandes ge- seine Reiseeindrücke verarbeitete. Es scheint, als sei die schaffen hatte. Aber die Stärke von Sibelius liegt nicht im Sonne Ägyptens direkt in die Stimmung dieses Konzertes Illustrieren, eher in der Gestaltung fesselnder Klangbilder, eingeflossen. Die Uraufführung am 6. Mai 1896 in Paris die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen. wurde für den Komponisten, der selbst am Klavier saß, zu Und seine 6. Sinfonie ist so gar nicht »kahl«, »schroff« einem umjubelten Erfolg. Bis heute erfreut sich das virtuo- oder »aus Granit gehauen«. Sie ist voll Sinnlichkeit und se Konzert ob des musikalischen Erfindungsreichtums und eines der faszinierendsten Meisterwerke des finnischen der exotische Klangfarben großer Beliebtheit. Komponisten. Sibelius schrieb einmal, dass ihn die Sechste immer an den Duft des ersten Schnees erinnere und mit ihr würde er im Gegensatz zu den »üppigen Es gibt gute und es gibt schlechte Musik; Orchestercocktails« seiner Zeitgenossen »reines Quell- der Rest ist eine Frage der Mode oder der Konvention, wasser« anbieten. Sie ist in der Tat die schönste, die nichts weiter. klarste unter den Sinfonien von Sibelius. Camille Saint-Saëns 19
Sinfoniekonzerte Simon Höfele Simon Höfele gilt als einer der »jungen Wilden« unter den Trompetern. In seinen Konzertprogrammen profiliert er sich mit Hingabe durch die Interpretation Neuer Musik und musikalischer Spielarten. Er gilt als wichtiger Impulsgeber für die Zukunft zeitgenössischer Musik. 20
Sinfoniekonzerte 7. SINFONIEKONZERT ZUM WEINEN SCHÖN Sonntag, 24. Mai 2020, 11 Uhr und Montag, 25. Mai 2020, 20 Uhr, Congresshalle ARTIST IN FOCUS Christian Jost Dirigent, Simon Höfele Trompete, Saarländisches Staatsorchester Samuel Barber Adagio for Strings Christian Jost Pietà – In memoriam Chet Baker, Konzert für Trompete und Orchester Erich Wolfgang Korngold Sinfonie in Fis op. 40 Christian Jost, Artist in Focus des Saarländischen Staats- sein Schaffen lediglich auf dieses Stück reduzierte. Barber orchesters, ist im 7. Sinfoniekonzert sowohl als Komponist hatte eine wunderschöne Oper, »Vanessa«, komponiert, als auch als musikalischer Leiter präsent. »Pietà« ist ein etliche Orchester- und Kammermusikwerke, die aber alle Teil seiner Requiem-Trilogie und trägt den Untertitel »In nicht die Popularität des Adagios erreichen konnten. memoriam Chet Baker«. Jost hat der Jazz-Ikone Chet Durch die pure Emotion, die dieses Stück ausstrahlt, seine Baker sein Werk gewidmet, dem großartigen Jazz- hypnotischen Harmonien, wurde es gern für viele Filme, Trompeter und -sänger, der sich 1988, drogensüchtig und darunter »Der große Diktator«, »Platoon« und »Der Soldat unglücklich, aus dem Hotelfenster stürzte. Dennoch ist James Ryan«, genutzt oder anlässlich der Beerdigung es kein reines Jazz-Stück, wenngleich die Solo-Trompete von Präsidenten gespielt und ist inzwischen Teil der Chet Bakers Geist heraufbeschwört, die Melancholie des Pop-Kultur geworden. Cool-Jazz, leise, zart und fast verhalten. »Pietà« ist eher Erich Wolfgang Korngold schuf großartige Kammermusik, eine einzige Meditation für Trompete und Orchester. Lieder, Orchesterwerke und feierte vor allem mit der Hochemotional beginnt das Sinfoniekonzert bereits mit Oper, allen voran »Die tote Stadt«, Erfolge. Die Sinfonie Samuel Barbers Adagio, welches ursprünglich der lang- in Fis-Dur, Korngolds einzige Sinfonie, ist vielleicht sein same Satz seines Streichquartetts op. 11 (1936) war. Unter modernstes Werk. Auch wenn er sich in diesem Werk Beibehaltung der Opus-Zahl hat Barber es wenig später nicht als spätromantischer Komponist und seine Zeit in auf Anraten von Arturo Toscanini für Streichorchester Hollywood verleugnen kann, wagt er hier ein Wechselbad arrangiert. Mit seinen elegischen Themen und dunklen der Gefühle, wagt kühne Dissonanzen und rhythmische Klangfarben wandelt diese Musik das Gefühl der Trauer Zerrissenheit und komponierte in seiner letzten Schaffens- unmittelbar in Klage und trifft mitten ins Herz. Samuel phase ein großartiges Werk von seltener emotionaler Barber war allerdings nicht beglückt darüber, dass man Kraft. 21
Sinfoniekonzerte Timothy Chooi Der kanadische Violinist Timothy Chooi ist aktueller Gewinner des renommierten Joseph-Joachim-Wettbewerbes. Er überzeugte Publikum und Jury nicht nur mit seiner an Perfektion grenzenden Spieltechnik, sondern ebenso mit expressivem Ausdruck und emotionaler Sinnlichkeit. 22
Sinfoniekonzerte 8. SINFONIEKONZERT OHNE MUSIK WÄR’ ALLES NICHTS Sonntag, 28. Juni 2020, 11 Uhr und Montag, 29. Juni 2020, 20 Uhr, Congresshalle ARTIST IN FOCUS Dmitry Korchak Dirigent, Timothy Chooi Violine, Saarländisches Staatsorchester Mieczysław Weinberg Serenade op. 47/4 Wolfgang Amadeus Mozart Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219 (»Türkisches«) Dmitri Schostakowitsch Sinfonie Nr. 1 f-Moll op. 10 »Dieses Konzert ist an Glanz, Innigkeit, Witz nicht zu verhaftet. Dmitri Schostakowitsch war es, der Weinberg überbieten« urteilte der Musikwissenschaftler und 1943 nach Moskau einlud und der das Schaffen Wein- Mozart-Biograf Alfred Einstein über Mozarts letztkom- bergs maßgeblich beeinflusst hatte. Weinberg betrachte poniertes Violinkonzert in A-Dur. Es ist das melodisch sich »als seinen Schüler, als von seinem Fleisch und Blut«. einprägsamste seiner Violinkonzerte und hat bei aller Schostakowitsch seinerseits ließ keine Gelegenheit aus, Innerlichkeit überraschende Momente, besonders, wenn Weinbergs Musik zu empfehlen. Beide Komponisten zei- im letzten Satz in ein anmutiges Menuett plötzlich ein gen eine große Vielfalt in den verschiedensten Gattungen dämonisches »alla turca« hinein bricht. Mozart hatte das und Stilrichtungen, von jüdischer Folklore (bei Weinberg) Konzert 1775 kurz vor Weihnachten beendet und schrieb bis hin zur Zwölftonmusik. es, wie alle seine Violinkonzerte, für sich selbst. Obwohl er In der Serenade op. 47 zeigt sich Weinberg einmal von betonte, dass er »kein großer Liebhaber von Schwierig- seiner heiteren Seite. Auch die 6. Sinfonie von Schostako- keiten sei« besteht die große Kunst bei der Interpretation witsch ist nach der »tragischen Beichte« der Vierten und dieses Konzertes darin, den »schönen reinen Ton«, den er der Dramatik der Fünften eher unbeschwert. Sie wurde so liebte, zu erzeugen. als das »lyrische Tagebuch des Komponisten« bezeichnet In dieser Saison steht auf dem Spielplan des Staatsthea- und löste nach ihrer Uraufführung am 21. Oktober 1937 in ters die Oper »Die Passagierin«, das große Meisterwerk Leningrad kontroverse Diskussionen aus, die zum einen eines Komponisten, dessen Leben von den Katastrophen die echten, lebendigen Emotionen, ihre Erhabenheit lob- des beginnenden 20. Jahrhunderts gezeichnet war: ten und sie andererseits für »physiologische Scheußlich- Mieczysław Weinberg. Wie so viele musste Weinberg aus keiten«, das »Leidenspathos«, niederschmetterten. Doch seiner polnischen Heimat fliehen, seine Familie wurde wann immer sie gespielt wurde, war das Publikum zutiefst ermordet, er emigrierte in die Sowjetunion und wurde erschüttert. 23
Orchester Saarländisches Staatsorchester 24
Menschen SAARLÄNDISCHES STAATSORCHESTER Sébastien Rouland Generalmusikdirektor Klarinette 1. Violine Günter Schraml* Solo, Angelika Maas* stv. Solo, Wolfgang Mertes* 1. Konzertmeister, Timothy Braun stv. Jörg Lieser, Jan Creutz 1. Konzertmeister, Haiganus Cutitaru* 2. Konzertmeisterin, Fagott Lutz Bartberger 3. Konzertmeister, Tae-Keun Lee Vorspie- Marlene Simmendinger Solo, Katja List* stv. Solo, ler, Jürgen Lantz*, Peter Ziegler*, Anna Kudryavtseva, Anso Fiedler*, Nicolas Horry Sachiko Ota, Peronnik Topp, Eri Inoue, Hiroko Tominaga- Horn Topp, Yon Joo Kang, Emilia Gausse Anton Richter Solo, Regina Mickel* stv. Solo, 2. Violine Holger Nießing, Martin Hanna*, Reinhold Ernst*, Danny Gu Stimmführer, Martin Ruppert* stv. Stimmführer, Matthias Schmaderer Isabelle Herhammer Vorspielerin, Thomas Vogtel* Trompete Vorspieler, Kai-Holger Meier*, Andreas Kiefer*, Christian Deuschel* Solo, Gábor Reiter stv. Solo, Ursula Pistorius*, Hartwig Schubert*, Christine Christianus, Wolfgang Thomas stv. Solo, Dominik Schugk, Silke Schröder*, Inna Maslova, Sachiko Doi Walter Skarba*, Florian Chamot Viola Posaune Ekkehart Fritzsch* Solo, Denis Theis stv. Solo, Isabelle Michael Bigelmaier, Wolfgang Bichlmeier* stv. Solo, Manck* Vorspielerin, Haruko Imasawa Vorspielerin, Helmut Wendeler*, Stefan Bender* Martina Schnepp*, Friederike Jerrentrup*, Leszek Tuba Kusmirek*, Michal Ondruj, Irena Bilotaite Bernd Schäfer Violoncello Pauke Benjamin Jupé Solo, Sarah Wiederhold stv. Solo, Matthias Weißenauer* Solo; Martin Hennecke stv. Solo Jan Krause Vorspieler, Marie-Hélène Jacot Vorspielerin, Schlagzeug Martin Vogtel*, Angela Prinz, Adrian Janke Johannes Walter, Dominik Minsch Kontrabass *Kammermusiker*innen Thomas Strey* Solo, Lutz Müller* stv. Solo, Duck Kyu Yoon Orchestermanagement Vorspieler, Frank Grandjean*, Motonobu Futakuchi* Stefan Eschelbach Orchestermanager, Harfe N. N. Orchesterinspektion, N. N. FSJ-Kultur Antonia Argmann Solo Orchestertechnik Flöte Alexey Kulemin leitender Orchesterwart, Klaus Schaan, Dorothee Strey* Solo; Mechtild Diepers* stv. Solo; Takayuki Shiraishi, Tillmann Wenzel Claudia Tiller, Eva Abels Orchestervorstand Oboe Martin Hennecke, Anton Richter, Marlene Simmendinger, Marina Günkinger Solo; Anne-Katrin Laporte* stv. Solo; Dorothee Strey, Lutz Müller, Raphael Klockenbusch, Andriy Gudziy Eberhard Pleyer † Ehrenvorstand 25
Inspirationskonzerte in der Alten Feuerwache 1. INSPIRATIONSKONZERT LOUIS THÉODORE GOUVY Sonntag, 8. Dezember 2019, 18 Uhr, Alte Feuerwache Stefan Neubert Dirigent, Saarländisches Staatsorchester »Die schwierige Kunst der plastischen Form, das Geheimnis der Schattierungen, die Vorbereitung der Steigerung, die Feinheiten des Stils, ja die Kunst, die selbst im Auslassen und Verschweigen sich äußert, alles entgeht dem großen Haufen …« Théodore Gouvy Geboren 1819 als preußischer Bürger im heutigen Nach seinem Tod in Leipzig 1898 geriet sein Werk, zu Saarbrücken-Schafbrücke als Sohn einer französischen dem sechs Sinfonien, ein Requiem, ein Stabat Mater, Industriellenfamilie und damit heute einer der wichtigsten 40 Lieder, Kantaten, zwei Opern und verschiedene Komponisten der Region, bekennender Franzose, jedoch Kammermusiken gehören, fast vollständig in Vergessen- erst mit 32 Jahren eingebürgert – das Leben Théodore heit – vielleicht gerade, weil es französische Grazie und Gouvys stand im Spannungsfeld Deutschland-Frankreich, Eleganz so perfekt mit an deutschen Romantikern wie zweier Nationen, die sich seit dem Deutsch-Französischen Schumann oder Brahms orientierter Farbigkeit und Krieg, der 1870 begann, wenig wohlgesonnen gegenüber unangestrengter Originalität verbindet und daher nicht standen. Er feierte zu Lebzeiten Erfolge in Paris und Leip- so recht in eine national geprägte Zeit passte. Dank des zig, war Mitglied eines Künstlerkreises um César Franck großen Engagements auf beiden Seiten der Grenze und Nils Gade in Rom, pflegte lebhafte Korrespondenz erlebt seine Musik nun eine Renaissance in den Konzert- mit Camille Saint-Saëns, Franz Liszt und Hector Berlioz, programmen – zu seinem 200. Geburtstag 2019 ganz der Gouvys Können ebenso schätzte, wie er seine man- besonders! gelnde internationale Bekanntheit schon damals bedau- erte: »Dass ein Musiker vom Rang des Herrn Gouvy noch so wenig bekannt ist, muss die empören, die noch an den Verstand und die Gerechtigkeit unserer musikalischen Sitten glauben.« 26
Inspirationskonzerte in der Alten Feuerwache 2. INSPIRATIONSKONZERT CHRISTIAN JOST Sonntag, 16. Februar 2020, 18 Uhr, Alte Feuerwache ARTIST IN FOCUS Christian Jost Dirigent, Sumi Hwang Sopran, Saarländisches Staatsorchester Christian Jost »Lovers Sky Song« für Streichorchester, Klavier und E-Bass Christian Jost »Dichterliebe« nach Robert Schumann für Sopran Schumanns Liederzyklus »Dichterliebe« wurde von stellt er sich auch der Zerbrechlichkeit des Lebens und Christian Jost neu komponiert und ist eine Auftragsarbeit dem Stachel des Todes in »Ich hab’ im Traum geweinet«. vom Konzerthaus Berlin und dem Copenhagen Opera Ursprünglich wollte Jost die Umgestaltung von seiner Festival. Sie wurde im Oktober 2017 in Berlin uraufgeführt. Frau Stella Doufexis singen zu lassen. Die Arbeit an der In diesem Werk verschmilzt das romantische Kunstlied mit Komposition war dann durchdrungen vom Schmerz über der Tonsprache des Komponisten. Die Klavierbegleitung ihren Tod im Dezember 2015 und warf grundlegende wurde für ein neunköpfiges Kammerensemble umgestal- Fragen auf über das Wesen der Kreativität und die Rolle, tet. Schumanns Zyklus erhält doppelte Länge durch neu die das Leiden in der Kunst spielt. »Die Gewalt in diesem komponierte Instrumentalpassagen, die die ursprünglich Stück ist der Schmerz. Auch wenn das ein sehr persön- in sich abgeschlossenen 16 Lieder verbinden. »Die neu liches Anliegen ist, und am Ende sollte die persönliche komponierten Übergänge, die es im Original nicht gibt, Lebenssituation oder Biografie des Komponisten nicht bilden das harmonische Meer, auf dem sich die Lieder wie unbedingt ausschlaggebend für die Qualität seines Werks Inseln ausbreiten können«, erläutert der Komponist. sein. Aber dennoch lebt ja niemand von uns in einem »Es ist ganz klar, dass die Geliebte völlig entrückt, ver- Vakuum und ist unbeeinflusst von Dingen, die einfach rückt, verzaubert in einer anderen Sphäre sich befindet«, existenziell zutiefst bewegend, zerstörend und komplett stellt Christian Jost fest. »Und ab da ist auch in meinem unbegreiflich sind.« Stück die Instrumentation viel entrückter, die Klänge sind zerbrechlicher, sie sind fragiler gearbeitet.« Mit viel Mut 27
Inspirationskonzerte in der Alten Feuerwache 3. INSPIRATIONSKONZERT LUDWIG VAN BEETHOVEN Sonntag, 14. Juni 2020, 18 Uhr, Alte Feuerwache Justus Thorau Dirigent, Saarländisches Staatsorchester Es gehört Rhythmus des Geistes dazu, um Musik in ihrer Wesenheit zu fassen. Sie gibt Ahnung, Inspiration himmlischer Wissenschaften, und was der Geist sinnlich von ihr empfindet, das ist die Verkörperung geistiger Erkenntnis. Ludwig van Beethoven Er steht für das Bild eines Revolutionärs – in musikalischer wandelte, und er selbst war diesem neuartigen Geniever- wie politischer Hinsicht: Ludwig van Beethoven. Die ständnis nicht abgeneigt. »Mein Herz und mein Sinn wa- Anekdote, eine der bekanntesten der Musikgeschichte ren von Kindheit an für das zarte Gefühl des Wohlwollens; überhaupt, Beethoven habe den französischen General selbst große Handlungen zu verrichten, dazu war ich im- und Ersten Konsul der Republik Napoleon Bonaparte mer aufgelegt«, ist etwa im »Heiligenstädter Testament«, so sehr bewundert, dass er plante, ihm seine 3. Sinfonie seinem brieflichen Vermächtnis an seine Brüder, zu lesen. zu widmen, das Vorhaben aber entrüstet verworfen, als Und an seinen großen Förderer Karl Lichnowsky, mit dem er von dessen Selbstkrönung erfuhr, steht ebenso Pate er sich 1806 verkrachte, weil er nicht für dessen Gäste – dafür wie klingende Monumente: Streichquartette und französische Offiziere – hatte spielen wollen, schrieb er Klaviersonaten, vor allem aber auch seine neun Sinfonien. voller Wut: »Fürst! Was Sie sind, sind Sie durch Zufall und Allesamt sprengten sie Formen und Korsette, wiesen den Geburt. Was ich bin, bin ich durch mich! Fürsten hat es Weg in eine große Zukunft und sind in ihrer visionären und wird es noch Tausende geben; Beethoven gibts nur Kraft und Wirkungsmacht auch im großen Beethoven-Jahr einen!« 2020 anlässlich des 250. Geburtstages des Komponisten noch unübertroffen. Ein genialischer Geist, dessen sich Ludwig van Beethoven stets sehr bewusst war. Sein Wirken fiel in eine Zeit, in dem sich das Ansehen des Komponisten vom bloßen »Tonsetzer« zum »Tonkünstler« 28
Artist in Focus ARTIST IN FOCUS ARTIST IN FOCUS CHRISTIAN JOST Der in Trier geborene und in Berlin lebende Komponist und Dirigent Christian Jost hat in den letzten 20 Jahren die zeitgenössische Musik entscheidend mitgeprägt. Er studierte in Köln und am San Francisco Conservatory of Music. Seine bisher neun abendfüllenden Opern und eine Vielzahl großer sinfonischer Werke wurden von bedeuten- den Opernhäusern und Orchestern uraufgeführt. Hierzu zählen unter anderem die Oper Zürich, die Komische Oper Berlin, die Flämische Oper Antwerpen/Gent, das Grand Théâtre de Genève, die Berliner Philharmoniker, das Konzerthausorchester Berlin, das Taiwan Philharmonic Orchestra und das Shanghai Chinese Orchestra. Immer auf der Suche nach modernen und spannenden Erzählebenen hat er für das Musiktheater neue, innovative Werke entwickelt, die er in einer Zeit und Raum auflösen- den, magischen Dramaturgie gestaltet. Drei Beispiele hierfür seien die Opern »Rumor«, die Jost mit dem mexikanischen Drehbuchautor und Regisseur Guillermo Arriaga entwickelt hat; »Hamlet« und »Rote Laterne«, als Adaption des gleichnamigen Filmklassikers des chinesi- schen Kultregisseurs Zhang Yimou. Für den Rundfunkchor Berlin hat er das neue Genre der Choroper entwickelt, welches den Chor zum Hauptprotagonisten der Handlung macht. »Angst«, basierend auf dem realen Erlebnis zweier Bergsteiger in den Anden, wird zu einer polyphonen Reise in das Innere der Angst. »Lover« ist eine groß angelegte zen-buddistische Meditation aus Gesang, Percussions und Martial Arts im interkulturellen Dialog. 29
Artist in Focus ARTIST IN FOCUS CHRISTIAN JOST Mit der 2017 neukomponierten »Dichterliebe«, basierend Als Dirigent leitete Christian Jost u. a. die Philharmoniker auf Robert Schumanns gleichnamigen Liederzyklus, über- von Hamburg, Bremen und Essen, die Opernorchester führt Christian Jost das Original in unsere Zeit und setzt es der Komischen Oper Berlin und der Oper Graz, das an die Schnittstelle einer konzertanten und inszenierten Nederlands Philharmonic Orkest, das Taiwan Philharmo- Aufführungsform. Das etwa einstündige Werk für Kammer- nic, das Deutsche Kammerorchester, den Rundfunkchor ensemble und Singstimme wurde für die Deutsche Gram- Berlin und das Shanghai Chinese Orchestra welches er mophon unter der Leitung des Komponisten eingespielt 2018 mit seiner »Shanghai Odyssey« in das NCPA nach und wird im Inspirationskonzert am 16. Februar 2020 in Beijing, das Grand Theatre in Shanghai und die Grand Saarbrücken zu hören sein. Opera in Guangzhou führte. Auch im sinfonischen Bereich spürt Jost der »Conditio Seit der Spielzeit 2015/2016 ist Christian Jost als kuratie- Humana« nach. Exemplarisch hierfür stehen die 2003 render Moderator verantwortlich für die Konzertreihe komponierte »Cocoonsymphony« als Klangliche Odyssee »2xhören« im Konzerthaus Berlin. in das eigene Ich, die »Berlinsymphonie« von 2015 als pul- sierende Vereinsamung in einer urbanen Klanglandschaft und die »Shanghai Odyssey«, komponiert für großes Or- chester mit traditionellen chinesischen Instrumenten, als eine abendfüllende Verschmelzung von Ost und West. Im 7. Sinfoniekonzert wird sein Werk »Pietà – In memoriam Chet Baker« für Trompete und Orchester zur Aufführung kommen – eines der Solokonzerte seiner »Requiem- Trilogie« 30
Sonderkonzerte PROMENADENKONZERT OPEN AIR Sonntag, 25. August 2019, 20 Uhr, Tbilisser Platz Sébastien Rouland Dirigent, Solisten des Musiktheaterensembles, Saarländisches Staatsorchester Ein lauer Sommerabend, ein kaltes Getränk in der Hand, ein aufregender Tag voller Spiel, Spaß und Spannung neigt sich dem Ende zu. Sie ahnen es bereits? Richtig! Auch in diesem Jahr beschließen wir in fulminanter Art unser großes Theaterfest mit dem traditionellen Promena- denkonzert. Sängerinnen und Sänger des Opernsembles sowie das Saarländische Staatsorchester unter der Leitung unseres Generalmusikdirektors Sébastien Rouland entlas- sen Sie nicht nur in eine heitere Sommernacht, sondern machen Ihnen Lust auf die kommende Spielzeit. »Die schreckliche theaterlose Zeit ist endlich vorbei«: Mit die- sen Worten eröffnet Generalintendant Bodo Busse Jahr für Jahr augenzwinkernd die neue Theatersaison und wir alle freuen uns, dass in Werkstätten, Proberäumen, Büros und Bühnen wieder Leben einkehrt. Freuen Sie sich mit uns und begrüßen Sie die neue Spielzeit! 31
Sonderkonzerte FILMKONZERT LICHTER DER GROSSSTADT Freitag, 15. November 2019, 20 Uhr, Industriekathedrale Alte Schmelz Sankt Ingbert Stefanos Tsialis Dirigent, Saarländisches Staatsorchester Charles Chaplin »Lichter der Großstadt« Stummfilm mit Live-Orchesterbegleitung Auch in dieser Spielzeit setzt das Saarländische Staats- orchester die erfolgreiche Filmkonzert-Reihe in der Alten Schmelz fort. Dieses Mal widmen sie sich einem der er- folgreichsten Filme Charles Chaplins, mit welchem dieser sich und der Stummfilmmusik ein (klingendes) Denkmal setzen wollte. 1931 hatte sich der Tonfilm bereits etabliert, doch mit »Lichter der Großstadt« wollte Chaplin sich den Neuerungen nicht beugen und ging damit ein großes Risiko ein. Aber der Erfolg gab ihm Recht: Das Publikum tobte vor Begeisterung, zuhauf strömten die Zuschauer in die Kinos und so wurde die poetische Liebesgeschichte um das blinde Blumenmädchen und den empathischen Tramp zu einem der größten Kassenerfolge in Chaplins Karriere. Eine Kooperation der PLAN-events GmbH und der Saar- ländischen Staatstheater GmbH in Zusammenarbeit mit Medienpartner der Europäischen Filmphilharmonie 32
Sonderkonzerte NEUJAHRSKONZERT Mittwoch, 1. Januar 2020, 18 Uhr und Sonntag, 5. Januar 2020, 18 Uhr, Großes Haus Justus Thorau Dirigent, Solisten des Musiktheaterensembles, Saarländisches Staatsorchester Sonntag, 5. Januar 2020 Benefizkonzert zu Gunsten des Naturschutzbundes Deutschland Kein Neujahrstag ohne Neujahrskonzert! Denn getreu einem alten russischen Sprichwort: »Wie man das neue Jahr beginnt, so wird man es verbringen«, laden wir Sie ein, das neue Jahr mit musikalischer Leichtigkeit und bester Unterhaltung zu begrüßen. Freuen Sie sich auf ein opulentes Programm mit schwungvollen Melodien, hei- terer Glückseligkeit und berauschenden Rhythmen. Das Saarländische Staatsorchester unter der musikalischen Leitung von Kapellmeister Justus Thorau möchte Ihnen al- len seinen Neujahrsgruß mit den besten Wünschen für ein hoffnungsfrohes, freundschaftliches und friedvolles Jahr 2020 übermitteln. Und wie ginge das besser als mit der universellen Sprache der Musik? Freuen Sie sich auf einen Abend, der Lust auf ein neues, fulminantes Jahr macht! Auch in diesem Jahr kommen von jeder verkauften Karte für das Benefizkonzert am 5. Januar 2020 5 Euro einem guten Zweck zu Gute. In dieser Spielzeit unterstützen wir den NABU (Naturschutzbund) Landesverband Saar- land e. V. | www.nabu-saar.de 33
Sonderkonzerte KABARETTKONZERT SING ALONG WITH YELLOW CELLO Sonntag, 2. Februar 2020, 18 Uhr, Großes Haus Mitsingkonzert mit Wolfgang Mertes und Yellow Cello »Sing along« heißt das Motto des neuen Kabarett- programms von Yellow Cello mit Wolfgang Mertes im Staatstheater. Man könnte es als »Entlangsingen« wörtlich übersetzen, gemeint aber ist: Mitsingen. Und Mitpfeifen. Mitgrölen. Mitschunkeln. Alles, das versteht sich von selbst aufgrund der exquisiten Besetzung, natürlich in hochkultivierter Manier. Gefragt ist das Sopran-, Alt-, Tenor-, und Bass-Publikum, aber auch notorische Schweiger, reine Klangkonsumenten und Meistens- keinen-Ton-Treffer sind herzlich eingeladen. »Wir machen Musik, da geht euch der Hut hoch, wir machen Musik, da geht euch der Bart ab, wir machen Musik, bis jeder beschwingt ist«: Jeder kennt diese be- rühmte Arie aus Beethovens Musical »Der fliegende Holländer«. Beim Sing along mit Yellow Cello ist sie Programm. 34
Sonderkonzerte PERCUSSION UNDER CONSTRUCTION GEOMETRUM Samstag, 4. Juli 2020, 19:30 Uhr, Großes Haus Martin Hennecke und Matthias Weißenauer Musikalische Leitung, Katharina Molitor Regie Dieses Jahr erkunden die Schlagzeuger von Percussion Under Construction die Welt des Metrums und werden das Publikum erleben lassen, was Rhythmus und Form so alles gemeinsam haben. Zweidimensional, dreidimensional – Dreieck, Kreis und Pyramide … Es werden akustische wie räumliche Figuren geschaffen, miteinander in Beziehung gesetzt und mit effektvollen Methoden (wie z. B. Live-Visuals) zum Tanzen gebracht. Musiker, Instrumente, Raum, Licht und Nebel werden sich mal abwechselnd, mal gleichzeitig auf die Suche begeben nach Ausdruck in visuellen Rhythmen und optischen Metren. Unter der musikalischen Leitung von Matthias Weißenauer und Martin Hennecke und der Regie von Katharina Molitor werden Percussion Under Construction auch wie- der mit Uraufführungen glänzen und die wunderbare Welt der Schlagzeugkunst gewohnt packend auf die Bühne und ins innere Erleben der Zuschauer zaubern. 35
Showcase! Max Mutzke 36
Showcase! 1. SHOWCASE-KONZERT MAX MUTZKE: EXPERIENCE Samstag, 14. Dezember 2019, 19:30 Uhr, Großes Haus Enrique Ugarte Dirigent, Max Mutzke, MonoPunk, Saarländisches Staatsorchester Gekommen, um zu bleiben. Als der Moderator Stefan Heute ist Max Mutzke noch immer da, während man sich Raab 2004 einen deutschen Teilnehmer für den Eurovision bei vielen anderen Castingsternchen kaum noch an die Song Contest suchte, hat er mit dem dafür entwickelten Namen erinnert. Mutzke ist reifer geworden, mit seinem Format »SSDSGPS« – »Stefan sucht den Super-Grand- grauen Anzug und der Kappe wirkt er beinahe seriös. Prix-Star« – ganz nebenbei ein wohltuendes Gegenmo- Aber er weiß noch immer mit gut gemachter, souliger dell zu den üblichen Castingshows etabliert. Folgerichtig Pop-Musik zu überzeugen. Max Mutzke ist ein Dauer- ging aus dem Wettbewerb mit Max Mutzke ein junger brenner, keine Eintagsfliege. Abiturient aus dem süddeutschen Waldshut-Tiengen als Sieger hervor, der ohne große Show auskam und sich allein auf seine ausdrucksstarke Stimme verließ. Mutzkes Beitrag »Can’t wait until tonight« erreichte einen beacht- lichen achten Platz in Istanbul und stieg auf Platz 1 in den deutschen Charts. 37
Showcase! 38
Showcase! 2. SHOWCASE-KONZERT JOURNEY TO THE FUTURE Samstag, 16. Mai 2020, 19:30 Uhr und Samstag, 30. Mai 2020, 19:30 Uhr, Großes Haus Sébastien Rouland Dirigent, Saarländisches Staatsorchester Musik aus »Star Wars«, »Star Trek« und anderen Science-Fiction-Blockbustern In Zusammenarbeit mit der Europäischen Filmphilharmonie Als der Film »Krieg der Sterne« 1977 in die Kinos kam, für Regisseur Stephen Spielberg und Produzent George wurden nicht nur Luke Skywalker, Prinzessin Leia und Lucas von großen Klassikern wie Peter Tschaikowsky und Roboter R2D2 weltbekannt, sondern auch die wunder- von den frühen Stars der Filmmusik wie Erich Wolfgang baren Melodien und Märsche des Komponisten John Korngold inspirieren. Schon deshalb lohnt ein näheres Williams. Ohne sie wäre der Imperiale Sternenzerstörer Hinhören auch ohne den Film, zumal uns die Bilder des nicht so majestätisch durchs Bild geschwebt, hätten Luke fiesen Darth Vader oder der Jedis sofort in den Kopf und Leia kaum romantische Momente verlebt und wären kommen, wenn wir Williams geniale Musik hören. epische Schlachten um den Todesstern fade Licht-Instal- Nicht nur die Blechbläser und Schlagzeuger des lationen geblieben. Williams, der schon für Gänsehaut Saarländischen Staatsorchesters freuen sich auf dieses beim »Weißen Hai« und der »Unheimlichen Begegnung Programm, sondern sicher auch viele Filmfans. Möge die der Dritten Art« sorgte, ist mittlerweile ein amerikanischer Macht diesmal mit den Musikern sein. Und nun: Voller »Klassiker« und wird von den großen Orchestern der Welt Schub, Chewbacca! gespielt. Er selbst ließ sich bei seiner »Star-Wars«-Musik 39
Kammerkonzerte 1. KAMMERKONZERT 2. KAMMERKONZERT Sonntag, 15. September 2019 Sonntag, 27. Oktober 2019 11 Uhr, Mittelfoyer Großes Haus 11 Uhr, Mittelfoyer Großes Haus Mechthild Diepers Flöte, Jan Creutz Klarinette, Marlene Simmendinger Fagott, Jörg Lieser Klarinette, Raphael Klockenbusch Oboe, Regina Mickel Horn, Grigor Asmaryan Klavier, Ekkehardt Fritzsch Viola Katja List Fagott, Christine Christianus Violine, Marina Kürten Oboe, Wolfgang Mertes Violine, Leszek Kusmirek Viola, Adrian Janke Violoncello, Thomas Strey Kontrabass Motonobu Futakuchi Kontrabass Antonín Dvořák Streichquartett Nr. 12 F-Dur Karl Eduard Goepfart Trio B-Dur op. 75 op. 96 Arrangiert für Bläserquintett August Klughardt Schilflieder op. 28 von Ulf-Guido Schäfer Sergej Prokofjew Quintett g-Moll op. 39 Franz Lachner Nonett F-Dur op. 121 40
Kammerkonzerte 3. KAMMERKONZERT 4. KAMMERKONZERT Sonntag, 10. November 2019 Sonntag, 16. Februar 2020 11 Uhr, Mittelfoyer Großes Haus 11 Uhr, Mittelfoyer Großes Haus Wolfgang Mertes Violine, Lutz Bartberger Violine, Velislave Taneva Violine, Benjamin Jupé Violoncello, Angelika Maringer Viola, Jan Krause Violoncello Uwe Brandt Klavier »No Limits« Klassik & Jazz für Streichquartett Ludwig van Beethoven Trio D-Dur für Violine, Violoncello und Klavier op. 70, 1 »Geistertrio« Ludwig van Beethoven Trio Es-Dur für Violine, Violoncello und Klavier op. 70, 2 41
Sie können auch lesen