KONZERT - THEATER - LIEDERABEND - JAZZ - AUSSTELLUNG - FILM - GESPRÄCH - LITERATUR - PROGRAMM 2021 - TICKETS UNTER: LAUSITZ-FESTIVAL.EU - Lausitz ...
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PROGRAMM 2021 KONZERT – THEATER – LIEDERABEND – JAZZ – AUSSTELLUNG – FILM – GESPRÄCH – LITERATUR TICKETS UNTER: LAUSITZ-FESTIVAL.EU
VORWORT Verehrtes, liebes Publikum! um den Auf- und Ausbau von Weltentwürfen Kostbarkeiten, die bunte Vielfalt des Jazz’, und stellen eine Art von Sichtweise auf die auch für die Zukunft, also um ein »Weltschaf- aufregende Theater- und Musiktheater- Welt dar, die nicht auf das Feste, Erreichte, Mit großer Freude laden wir Sie zur zweiten fen« geht. Es geht dem Lausitz Festival nicht produktionen von Shakespeare über Verdi Materialisierte, Gegenständliche, sondern Festivalrunde ein, die wir auch in diesem Jahr darum, ein zusätzliches Konsumangebot zu zu Jelinek, Poetry-Events, Installationen aus auf die fortwährende Entwicklung gerichtet mit Respekt, Vernunft und Verantwortung, machen, nicht darum, die Lausitz zu einem der Schenkung Sammlung Hoffmann, Film- ist. Die Einnahme einer prozessbetonten aber ohne Angst vor Corona stattfinden erweiterten Kulturverzehr zu überreden. Es projekte und Filmfolgen, eine philosophisch- Perspektive hat jedoch einen Preis: Sie lassen wollen. geht vielmehr darum, den Auftrag der Kunst diskursive Gesprächsreihe, Weltmusik, Aus- kann nur unter Aufgabe von Gewissheiten in der Lausitz besser zu hören als anderswo, stellung sowie Lesungen, die das jüdische erfolgen. Angst und Zuversicht, Erinnerung Das Lausitz Festival steht heuer unter dem um hier eine Vorstellung der Zukunft zu Leben sprachlich beleuchten. Alle knapp und Wille, nachdenkliche und gestaltende neu erfundenen Wort »Zwischensamkeit«, entwickeln, die den eigenen europäischen 80 Veranstaltungen tragen auf unterschied- Energie leben in den Zwischenzeiten und mit dem wir das Gefühl, sich auf einer Maßstäben treffender als woanders aktu- liche Weise zur reflektierenden Erfahrung Zwischenräumen Seite an Seite und heben Schwelle zwischen Zeiten und Räumen zu ellen Sinn zu verleihen vermag. Diesem nur der »Zwischensamkeit« bei, und auf den sich in dem Prozess nicht auf. Deshalb sind befinden, etikettieren. Auch wenn die Wort- gemeinsam mit Ihnen denkbaren Schaffen folgenden Seiten erfahren Sie mehr über Übergänge einerseits schwer zu ertragen schöpfung so natürlich klingt wie Aufmerk- einer Welt der neuen Lausitz im Herzen des die Kunstereignisse von Wort und Bild, und beinhalten andererseits einen Zauber, samkeit, Einsamkeit, Wirksamkeit oder Acht- »alten Kontinents«, dessen Zukunft noch Bewegung und Ton. Ich freue mich darauf, der jedem Menschen ganz wesentlich ist, samkeit, irritiert das Wort, das keine Richtung ganz vor ihm liegt, widmet sich also auch das mit Ihnen in einer Zeit des Übergangs in weil in ihm auch die Hoffnung Raum hat. Und oder Bewegung vorgibt, sondern vielmehr das Lausitz Festival 2021. einer Region, die wie keine andere für den just diese leitet unsere »Zwischensamkeit«. einen Zustand beschreibt, der den Moment Übergang steht, zu erleben. des Erstaunens ob der Realisation bevorste- Dazu erwarten Sie unter anderem Konzert- Wir freuen uns auf Sie! hender Veränderungen einfängt – ein Inne- ereignisse vom Barock bis zur Gegenwart mit Übergänge sind nichts Ungewöhnliches und halten, das durch die Erfahrung von Kunst verschiedenen Orchestern und berühmten eigentlich ein menschlicher Dauerzustand Ihr zur Bewusstwerdung in Kultur gerinnen kann. Solisten, hochkarätig besetzte Liederabende von Zwischensamkeit; sie können als das Daniel Kühnel Diese Kultur ist ein Phänomen, bei dem es romantischer Prägung sowie ungewöhnliche verhandelnde Heute beschrieben werden Intendant
INHALT Theater 27. / 28. / 29.08. Weißwasser 03.09. Görlitz 11.09. Cottbus 30.08. Hoyerswerda »Euro Hamlet« »Schwellenzauber«: Martha Argerich mit dem Jazz-Posaunist Nils Wogram Scelsi, Aperghis, Grisey Philharmonischen Orchester mit »Bright Lights« und »Root 09. / 10. / 11.09. Guben Cottbus: Schumann 70 with Strings« Elfriede Jelinek: »Rein Gold« – 04.09. Potsdam ein Bühnenessay Klassischer indischer Gesang: 12.09. Görlitz 05.09. Domsdorf Kaushiki Chakraborty »Zwischen den Cécile McLorin Salvant und 17.09. Bautzen Jahrhunderten«: Europa Sullivan Fortner: »Jazz!« »Haus des Schweigens« 05.09. Löbau Chor Akademie Görlitz Klassischer indischer Gesang: 12.09. Cottbus 18./19.09. Cottbus Kaushiki Chakraborty 12.09. Peitz John Zorn im »Unendlicher Falstaff« John Zorns »New Masada Quartet« 05.09. Hoyerswerda »The Turner Etudes« 25.09. Cottbus »Beethoven 9: Symphonie 15.09. Plessa »Catabasis. Dämonen« ohne Chor in drei Sätzen 12.09. Görlitz Avishai Cohen Quartet: und einer Aktion« »Königin der Instrumente« »Betwixt« 02.10. Cottbus »Richard 3« 07.09. Bad Muskau 13.09. Altdöbern Liederabend Kammermusik: »Dreams and »Musikalische Brücken«: Guy Konzert Prayers of Isaac the Blind« Braunstein und Ohad Ben Ari 25.08. Cottbus Ein Liederabend mit 28.08. Dresden 08.09. Kamenz 15.09. Zgorzelec Elīna Garanča Ensemble Reigakusha: »Orientalische Zwischentöne«: »Grenzenlos«: Konstantin »Kaiserliche Hofmusik« Aïcha Redouane mit dem Lifschitz mit Werken von 01.09. Bad Muskau Ensemble Al-Adwâr Messiaen und Martinů Julia Kleiter und Werner Güra: 29.08. Cunewalde »Italienisches Liederbuch« »Tango!«: Astor Piazzolla 10.09. Röderland 16.09. Cunewalde zum 100. Geburtstag »Orientalische Zwischentöne«: »Klingende Zwischenräume«: 04.09. Zittau Aïcha Redouane mit dem Bach und Pergolesi Pavol Breslik im »Tagebuch 31.08. Guben Ensemble Al-Adwâr eines Verschollenen« Gidon Kremer und Kremerata Jazz Baltica mit Werken von 11.09. Görlitz 08.09. Altdöbern Kancheli, Pärt und Vasks John Zorn: »Hermetic Organ« 26.08. Schönbach Andrè Schuen und Daniel Shai Maestro: Heide: »Die schöne Müllerin« 02.09. Görlitz/ Zgorzelec 11.09. Görlitz »Zwischenspiele« Piotr Anderszewski: »Wandel- John Zorns »Heaven 09.09. Görlitz konzert mit Bach über Fluss« and Earth Magick« 29.08. Zittau »Totentanz und Frühlings- Tingvall Trio: »Dance« opfer«: Michael Volle, Martha Argerich und Akane Sakai
Ausstellung 14.09. Doberlug 27.08. - 18.09. Bad Muskau 09.09. Görlitz 04.09. Boxberg/O.L. Catriona Morison: »Lieder der »Mit losen Händen«: Zu Ehren von »Národní Třída« – romantischen Zwischentöne« Werke aus der Schenkung Reinhart Koselleck II: »Nationalstraße« Sammlung Hoffmann »Zeitschichten« und Literatur »Verspätete Nation« 05.09. Großhennersdorf 03.09. - 12.09. »Dekalog, Vier« 26.08. Cottbus Schirgiswalde-Kirschau 11.09. Cottbus Burghart Klaußner liest aus Fotoausstellung: DenkBar: 05.09. Boxberg/O.L. »Die Reisen Benjamins des »Kamerun mit den Augen »Ästhetik der Existenz« »Morgenröte im Aufgang – Dritten« von tausend Frauen« Hommage à Jacob Böhme« 16.09. Schwarzheide 28.08. Cottbus Gespräch DenkBar: »Arbeiten: 07.09. Saxdorf »›Spoken Word‹ trifft Fluch oder Segen?« »Dekalog, Fünf« Lausitz Festival« 25.08. Görlitz DenkBar: »Welche Rechte Film 09.09. Lauta 02.09. Cottbus brauchen Arbeiterinnen und »Dekalog, Sechs« Iris Berben liest aus Granachs Arbeiter?« 27.08. Drebkau »Da geht ein Mensch« »Der fremde Vogel« 10.09. Crostau 26.08. Luckau (Stummfilm mit »Über Deutschland« 04.09. Rammenau DenkBar: »Gottes Gebote Live-Musik) Hans-Jürgen Schatz liest und menschliche Befreiung. 11.09. Altdöbern Samuel Agnons »Tehilla« Was geschah am Berg Sinai?« 30.08. Lübbenau »Dekalog, Sieben« »Dekalog, Eins« 07.09. Schmochtitz 02.09. Cottbus 13.09. Ebersbach Roman Knižka und DenkBar: »Hannah Arendt. 01.09. Bautzen »Dekalog, Acht« Thomas Arnold lesen Streit um Pluralität« »Dekalog, Zwei« »Allzumenschliches« 15.09. Zittau 03.09. Cottbus 01.09. Boxberg/O.L. »Dekalog, Neun« 17.09. Weißwasser DenkBar: »Pluralität – »Landrauschen« »›Spoken Word‹ trifft ein Workshop« 17.09. Spremberg Lausitz Festival« 02.09. Boxberg/O.L. »Dekalog, Zehn« 07.09. Görlitz »Gölgeler Içinde« – 18.09. Bautzen DenkBar: »Erinnern »In the Shadows« »›Spoken Word‹ trifft als Utopie« 03.09. Drebkau Lausitz Festival« »Dekalog, Drei« 09.09. Görlitz Zu Ehren von Reinhart 03.09. Boxberg/O.L. Koselleck I: »Interesse »Supernova« und Demokratie«
DenkBar: »Welche Rechte brauchen 25.08. Burghart Klaußner liest aus 26.08. Arbeiterinnen und Arbeiter?« »Die Reisen Benjamins des Dritten« Während der großen Pause möchten wir Fragen besprechen, Burghart Klaußner ist seit Jahrzehnten aufgrund seiner brillanten Film-, welche auf den Grund der Arbeit gehen: Welche Rechte wollen Fernseh- und Schauspielauftritte nicht nur mehrfach ausgezeichnet worden, Arbeiterinnen und Arbeiter?/Welchen Gebrauch haben Rechte und sondern er hat als kreativer Grenzgänger auch die Bereiche der Regie, des wozu gibt es Arbeitsrecht?/Wie nützlich sind diese Rechte? Passen Schreibens und des Musizierens bereist. Für das Lausitz Festival liest er die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter zu ihrem Leben? Kurz: erstmals aus Scholem Abramowitschs »Die Reisen Benjamins des Dritten« Sind diese Rechte gute Werkzeuge für die Verwirklichung eines – einem gewitzt satirischen Roman, der 1878 erschien und davon erzählt, wie arbeitenden Lebens? Benjamin und Senderl der Enge ihres Dorfes gleich Don Quichote und Sancho Pansa der jüdischen Provinz entkommen. Eine europäische Reise 10:30 - 13:00 eines großen europäischen Autors. 19:30 Diskussion mit Christoph Menke (Philosoph) Alstom Waggonbau Altes Stadthaus und Lars Dreiucker (Philosoph) Görlitz Burghart Klaußner (Schauspieler) Cottbus Ein Liederabend mit Elīna Garanča 25.08. Shai Maestro: »Zwischenspiele« 26.08. Zu Hause auf den großen Bühnen der Welt ist Opernstar Elīna Garanča Der Pianist Shai Maestro begann seine Jazz-Karriere schon im Alter von bekannt für ihre vor Energie und Vitalität sprühenden Auftritte, doch 16 Jahren im Trio des Bassisten Avishai Cohen mit Schlagzeuger Mark schätzt sie den intimen Liederabend ebenso: »Sehnsucht und Fantasie Guiliana. Auch wenn er in der Folge selbst als Leader inzwischen fünf haben im Lied keine Grenzen«, so die Mezzosopranistin. Malcolm Trio-Alben herausgebracht hat, die von Presse und Publikum gefeiert Martineau ist ihr nicht nur ein langjährig sensibler Begleiter, sondern wurden – und als letztes sogar eines in Quartett-Formation – ist er auch vielmehr ein versierter Dialogpartner. Nach dem triumphalen Konzert als Solist erfolgreich. Sein introspektives, lyrisch freies und virtuoses 2020 kehren beide zurück in die Lausitz, um dieses Mal mit Werken Spiel überzeugt bei seinen eigenen Kompositionen ebenso wie bei Jazz von Strauss sowie den spanischen Komponisten Guridi und Chapi Standards, wie er im Konzert beim Lausitz Festival zeigen wird. das diesjährige Festival glanzvoll zu eröffnen. 19:30 Großes Haus, 19:30 Staatstheater Kulturfabrik Elīna Garanča (Mezzosopran), Malcolm Martineau (Klavier) Cottbus Shai Maestro (Klavier) Schönbach DenkBar: »Gottes Gebote und 26.08. »Mit losen Händen«: Werke aus der 27.08.- menschliche Befreiung. Schenkung Sammlung Hoffmann Was geschah am Berg Sinai?« Übergangssituationen und Schwellenmomente sind gemeinsame 18.09. menschliche Erfahrungen. Diese Momente des Dazwischens, des Auf- AT, 2. Mose 19/Moses auf Sinai/Offenbarung und Gehorsam. Zum bruchs und Gewahr-Werdens solchen Zwischen-Daseins erfassen die Thema der religiösen Freiheit: Ein klassischer Standpunkt ist, dass gezeigten Projektionen visuell und erzählerisch. Ihren Titel entlehnt die die Religion befreit. Doch wie befreit uns die Religion? Während Ausstellung dem Video »Met losse handen« von Marijke van Warmerdam, der Lektüre aus Teilen des Alten Testaments werden wir die Frage das die freihändige Fahrt auf einem Fahrrad als unsichere und zugleich diskutieren, inwieweit jenseitige Unterwerfung und diesseitige beflügelnde Erfahrung zeigt. In diesem Sinn laden die Werke ein, das Befreiung einen produktiven Widerspruch bilden. Dazwischen als Ort zu erfahren, an dem sich Unsicherheit mit Energie und Befreiung verbinden kann. 15:00 10:00 - 18:00 Diskussion mit Christoph Menke (Philosoph) St. Nikolai Kirche Fürst-Pückler-Park und Lars Dreiucker (Philosoph) Luckau Bad Muskau
»Euro Hamlet« 27./28./ »›Spoken Word‹ trifft Lausitz Festival« 28.08. Entwickelt für das Telux-Gelände in Weißwasser, beleuchtet Filip Markiewicz in seiner Theaterinstallation den historischen Kontext der Region vor dem 29.08. Nicht erst seit Gotthold Ephraim Lessing ist die Lausitz auch eine Landschaft der Poesie. Doch wie klingt die Lausitzer Poesie der Gegenwart, die der Hintergrund des berühmten Shakespeare-Stoffs. In einer Zeit des flüchtigen jungen Generation? Um dies herauszufinden, fördert das Lausitz Festival in Spektakels sozialer Netzwerke hinterfragt der Begriff des »Theaters im Zusammenarbeit mit der »Spoken Word«-Künstlerin Jessy James LaFleur die Theater« bei Hamlet unsere Kultur: Wo beginnt das Spektakel und wo die Poetinnen und Poeten von morgen. In Workshops lernen Schülerinnen und Politik? Inspiriert von der Gemäldeserie Eugène Delacroix’ ist »Euro Hamlet« Schüler die Ausdrucksmittel der Dichtkunst, schreiben eigene Gedichte und ein mutierendes Hybridwerk, das wie die Textur eines frischen Ölgemäldes üben sich im freien Vortrag. Im Rahmen dreier Abende wird es die Gelegen- einige Zeit benötigen wird, um in unserem Geist zu trocknen. heit geben, den Wortkunstwerken der jungen Lausitzerinnen und Lausitzer zu lauschen! Filip Markiewicz (Regie, Bühnenbild, Zeichnungen), Katrin Michaels (Dramaturgie), 19:30 Annika Lu Hermann (Kostümbild) mit Leila Lallali, Marie Jung, Luc Feit, Jeremiah Danner-Halle, Telux- 19:30 Olusola, Joran Yonis, N.U. Unruh, Lars Neugebauer Gelände Weißwasser Junge Lausitzer Poetinnen und Poeten Gladhouse Cottbus »Der fremde Vogel« 27.08. (Stummfilm mit Live-Musik) Als »eine Liebestragödie im Spreewald« ist Urban Gads Stummfilm »Der fremde Vogel« von 1911 untertitelt. Ästhetisch wurde er aufgrund natürlicher Landschaftsbilder und Lichtreflexe gefeiert, zur Sensation durch eine »pikante« Szene, in der sich Asta Nielsen als englisches Mädchen der Gesellschaft ihre Schuhe und Strümpfe auszieht. Die einmalige und exklusive Vorführung dieses Filmklassikers wird vertont und live begleitet von Dominik Eulberg, der sich als DJ und Produzent von der Kraft der Natur und dem Gesang der Vögel inspirieren lässt und so die Ohren sehen und die Augen hören macht. 23:00 Spielfilm, D 1911, SW, 44 min, Regie: Urban Gad, Festivalgelände Live-Vertonung: Dominik Eulberg Wilde Möhre, Drebkau Ensemble Reigakusha: 28.08. Tingvall Trio: »Dance« 29.08. »Kaiserliche Hofmusik« Martin Tingvall, Omar Rodriguez Calvo, Jürgen Spiegel: ein Schwede, ein Kubaner und ein Deutscher. Gemeinsam erschaffen sie einen ganz Bekannt für seine ätherischen Töne und Klangfarben ist Gagaku seit über eigenen, unverwechselbaren Sound aus melodischer Eleganz und einem Jahrtausend die offizielle Hofmusik Japans und steht für das energetischen Rhythmen, ohne die Nähe zu Rock oder Pop zu scheuen. luxuriöse Hofleben der Heian-Zeit (794–1185). Das international gefeierte Als Jazz-Trio befinden sie sich seit 18 Jahren auf Erfolgskurs und spielen Gagaku-Ensemble Reigakusha wurde von Sukeyasu Shiba, einem sich – mit drei ECHOS und sechs Jazz Awards geehrt – an die Spitze der ehemaligen Mitglied des kaiserlichen Gagaku-Ensembles, gegründet, Charts und in die Herzen der Zuhörer. Vorab tritt der bekannte Schlag- um die älteste erhaltene Orchestermusik der Welt wiederzubeleben. In zeuger und Komponist Otto Hejnic mit seinem mehrfach ausgezeichneten ihrem exklusiven Auftritt spielt Reigakusha auf historischen Instrumenten 18:30 Trio auf – ein grenzübergreifendes Spitzentreffen! aus dem Repertoire der zeremoniellen Kammermusik Kangen und Buka, Lichthof des welche von Tänzern begleitet wird. Albertinum, 18:00 Staatliche Kunst- Martin Tingvall (Klavier), Omar Rodriguez Calvo (Kontrabass), Freilichtbühne Ensemble Reigakusha sammlungen Dresden Jürgen Spiegel (Schlagzeug) Weinau, Zittau
»Tango!«: Astor Piazzolla zum 29.08. Gidon Kremer und Kremerata Baltica mit 31.08. 100. Geburtstag Werken von Kancheli, Pärt und Vasks Er ist der Inbegriff des argentinischen Tango Nuevo: Der Komponist »Twilight« – Zwielicht. So ist das Werk von Giya Kancheli überschrieben, das er und Bandoneon-Spieler Astor Piazzolla hätte in diesem Jahr seinen dem Geiger Gidon Kremer im Jahr 2004 gleichsam auf den Leib schneiderte. Der 100. Geburtstag gefeiert. Grund genug für Gidon Kremer und seine Titel kommt einer Beschreibung des Schaffens des bedeutendsten georgischen Kremerata Baltica, den wohl berühmtesten Argentinier neben Diego Komponisten gleich, das stets in der Melancholie der Dämmerung zu verharren Maradona mit einem Konzert zu würdigen. Bereits im Jahr 2018 hatte scheint; eine kontemplative und dennoch der Welt zugewandte Musik. Diese der Geiger mit der Neueinspielung der Piazzolla-Oper »María de Eigenschaft rückt sie in die Nähe der Balten Arvo Pärt und Pēteris Vasks, sind Buenos Aires« Aufsehen erregt. Nun präsentiert er gemeinsam mit doch ihre Kompositionen in besonderem Maße von Kontemplation geprägt – sei der Kremerata Baltica einen Querschnitt durch das Werk Piazzollas. es aus einer religiösen oder einer eng mit der Natur verwobenen Haltung heraus. 18:30 19:30 Dorfkirche Klosterkirche Gidon Kremer (Violine), Per Arne Glorvigen (Bandoneon), Kremerata Baltica Cunewalde Gidon Kremer (Violine), Madara Pētersone (Violine), Kremerata Baltica Guben »Dekalog, Eins« 30.08. »Dekalog, Zwei« 01.09. Der zehnteilige Filmzyklus »Dekalog« gilt als Meisterwerk des polnischen Der zweite Teil von Krzysztof Kieślowskis »Dekalog«-Reihe setzt Regisseurs Krzysztof Kieślowski. Die jeweils für sich abgeschlossenen, sich mit dem Gebot »Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, knapp einstündigen Teile orientieren sich an den Zehn Geboten und nicht missbrauchen« auseinander und erzählt ausgehend von einer stellen Fragen über ethische Aspekte menschlicher Leidenschaften. wahren Begebenheit: Dorotas Ehemann Andrzej hat Krebs. Sie hat Der erste Film erzählt vom kleinen Pawel, der auf seine Fragen zum ihn betrogen, ist schwanger und will das Kind jedoch nur austragen, menschlichen Tod und dem Leben einer Seele von seinem Vater, einem wenn Andrzej es nicht schaffen sollte. Der Oberarzt lehnt zunächst Wissenschaftler, und seiner religiösen Tante unterschiedliche Antworten eine Prognose ab, doch dann geht es auf mehreren Ebenen um erhält. Doch eine Katastrophe fordert die Zuschauer auf, selbst Position Leben und Tod und positioniert den Zuschauer auf die Schwelle zu beziehen... der Erkenntnis. 19:30 20:00 Bunte Bühne Steinhaus Spielfilm-Zyklus, PL 1988/89, De, ca. 55 min, Regie: Krzysztof Kieślowski Lübbenau Spielfilm-Zyklus, PL 1988/89, De, ca. 55 min, Regie: Krzysztof Kieślowski Bautzen Jazz-Posaunist Nils Wogram mit »Bright 30.08. Julia Kleiter und Werner Güra: 01.09. Lights« und »Root 70 with Strings« »Italienisches Liederbuch« Nils Wogram ist seit Albert Mangelsdorff der sicherlich bekannteste Posaunen- Ende des 19. Jahrhunderts vertonte Hugo Wolf von Paul Heyse übertragene virtuose in der deutschen Jazzlandschaft. Auf seinem Instrument, das solistisch italienische Liebesgedichte und malte damit klanglich unzählige Facetten eher selten im Rampenlicht steht, beherrscht Wogram eine atemberaubende der Liebe: Verzauberung und Streit, Kummer und Euphorie, Verlassenheit Bandbreite an Techniken und Zwischentönen, was er auf seinem Ende 2020 und Sehnsucht. Selten hört man die beiden Teile des Zyklus’ zusammen, erschienenen Album »Bright Lights« eindrücklich gezeigt hat. In der Lausitzhalle doch die auf internationalen Bühnen gefeierten Julia Kleiter und Werner Hoyerswerda wird Wogram sowohl solistisch als auch mit seinem Quartett Güra ermöglichen es zusammen mit dem Pianisten Christoph Berner »Root 70« auftreten, das – um drei Streichinstrumente ergänzt – ganz besondere im fürstlichen Ambiente des Festsaals im Anbau des Neuen Schlosses Klangsphären und Zwischentöne entstehen lässt. Bad Muskau. 19:30 Nils Wogram (Posaune), Hayden Chisholm (Saxophon), 19:30 Festsaal, Matt Penman (Kontrabass), Jochen Rueckert (Schlagzeug), Gareth Lubbe (Viola), Lausitzhalle Fürst-Pückler- Gerdur Gunnarsdottir (Violine), Adrian Brendel (Violoncello) Hoyerswerda Julia Kleiter (Sopran), Werner Güra (Tenor), Christoph Berner (Klavier) Park Bad Muskau
»Landrauschen« 01.09. Iris Berben liest aus Granachs 02.09. Nach zwei Hochschulabschlüssen und wilden Jahren in der Großstadt »Da geht ein Mensch« hat die Endzwanzigerin Toni eine Identitätskrise. Frustriert zieht sie Iris Berben, mit die bekannteste und erfolgreichste Schauspielerin der zurück ins Heimatdorf. Doch dort erwartet sie nur ein Praktikum bei deutschen Film- und Fernsehbranche, wurde vielfach ausgezeichnet – der Lokalzeitung und Eltern, die ihr die Luft zum Atmen nehmen. Erst nicht nur für ihre herausragende künstlerische Tätigkeit, sondern auch für als sie die unangepasste, lesbische und lebenslustige Rosa trifft, wird ihre öffentliche Haltung gegen Antisemitismus und für Toleranz. Sie liest das Leben in der Heimat aufregender… Der Debütfilm von Lisa Miller aus Alexander Granachs Autobiografie »Da geht ein Mensch«, die von der erhielt beim Max Ophüls Festival 2018 drei Preise, darunter den Haupt- bewegenden Reise des jüdischen Bauernjungen aus einem ostgalizischen preis des Festivals. Vorab ist der bulgarische Kurzfilm »Cherupki« – Schtetl über den gefeierten Theatermimen und expressionistischen »Eggshells« OmU in der Regie von Slava Doytcheva zu sehen. Stummfilmstar bis hin zu seiner Zeit in Hollywood erzählt und dabei mehr 20:30 als einen Menschen nahebringt. 19:30 Theater im Ohr Filmtheater Spielfilm, D 2018, De, 101 min, Regie: Lisa Miller Boxberg/O.L. Iris Berben (Schauspielerin) Weltspiegel Cottbus Piotr Anderszewski: »Wandelkonzert 02.09. mit Bach über Fluss« Nach seinem begeistert aufgenommenen Auftritt letztes Jahr kehrt der polnische Pianist Piotr Anderszewski zum Lausitz Festival mit einem ganz besonderen Konzert zurück. Er wird nicht nur Präludien und Fugen aus dem zweiten Band von Bachs »Wohltemperierten Klavier« präsentieren und die Zuhörer auf eine klangliche Reise nehmen, sondern auch lokal mit ihnen wandeln: Der erste Teil des Abends findet in Görlitz statt, gemeinsam mit dem Publikum geht es über die Brücke nach Zgorzelec (zu Fuß oder in bereit- 19:30 gestellten Fahrzeugen), wo dann der zweite Teil ertönen wird – ein sinnlich Kulturforum Görlitzer erfahrbarer Übergang. Synagoge/ St. Bonifatiuskirche Piotr Anderszewski (Klavier) Zgorzelec DenkBar: »Hannah Arendt. 02.09. »Gölgeler Içinde« – »In the Shadows« 02.09. Streit um Pluralität« Sci-Fi Thriller im dystopischen Setting eines heruntergekommenen Arendt war eine streitbare Intellektuelle, und diese Streitbarkeit hat Bergwerks. Zwischen Gegenwart und düsterer Zukunft wird eine Gruppe einen Rückhalt in ihren Überzeugungen. Tatsächlich können ganze Minenarbeiter von einem allgegenwärtigen Überwachungssystem kontrol- Reihen von kulturkritischen Interventionen Arendts in einem doppelten liert. Zait, gespielt vom deutsch-türkischen Action-Star Numan, beginnt, Register verstanden werden: Sie streiten für eine Kultur der Pluralität, den Apparat zu hinterfragen und erklärt ihm den Krieg. In epischen Bildern und sie tun dies auf herausgestellt streitbare Weise. Der Vortrag geht wird erschütternd von Selbstentfremdung und Funktionalisierung erzählt, diesem Zusammenhang im Blick auf die Frage nach einer demokrati- zwischen denen doch ein Fünkchen Hoffnung blitzt. Auch der deutsche schen Öffentlichkeit nach und lässt sich dabei selbst in einen Streit mit Kurzfilm »Das Geschwür« in der Regie von Tom Bewilogua wird vorab in Arendt verwickeln. düster bedrohlicher Atmosphäre nach Sinn suchen. 17:00 20:30 BTU Cottbus- Theater im Ohr Vortrag mit Juliane Rebentisch (Philosophin) Senftenberg Spielfilm, TR 2020, OmU, 90 min, Regie: Erdem Tepegoz Boxberg/O.L.
DenkBar: »Pluralität – ein Workshop« 03.09. »Supernova« 03.09. In dem an Juliane Rebentischs Vortrag vom Vortag anschließenden Eine morgendliche, einsame Landstraße im Irgendwo: Eine Mutter Workshop soll die Diskussion um Pluralität im Blick auf das Verhältnis verlässt mit ihren Kindern den betrunkenen Ehemann. Sie wird über- von demokratischer Öffentlichkeit und Erziehung vertieft werden. fahren; ein hochrangiger Politiker ist daran beteiligt. Die Polizei trifft ein, die Straße wird gesperrt, es bildet sich ein Stau und Chaos droht. Jeder fühlt sich im Recht – Meinungen, Überzeugungen, Werte prallen mit wenig Mitgefühl aufeinander – eine atmosphärisch dichte Mischung aus Drama, Thriller und Katastrophenfilm. Vorab wird der russische Kurzfilm »Pokazalos« – »Seemed« OmU in der Regie von Baibulat Batullin gezeigt. 11:00 - 15:00 20:30 Workshop mit Juliane Rebentisch (Philosophin) BTU Cottbus- Theater im Ohr und Lars Dreiucker (Philosoph) Senftenberg Spielfilm, PL 2019, OmU, 75 min, Regie: Bartosz Kruhlik Boxberg/O.L. »Dekalog, Drei« 03.09. Fotoausstellung: »Kamerun mit 03.-12.09. Dieser Film spielt in der Nacht: Der Taxifahrer Janusz feiert mit seiner den Augen von tausend Frauen« Familie Heiligabend, doch beim Besuch der Christmette sieht er seine Wie sehen Frauen in Kamerun ihr eigenes Land? Die weibliche Bevölkerung ehemalige Geliebte Ewa wieder. Diese sucht verzweifelt ihren Mann und in der Subsahara besitzt nur ein Prozent des Vermögens, stellt aber zwei bringt Janusz dazu, sich mit auf den Weg zu machen… Ausgehend vom Drittel aller landwirtschaftlichen Güter her. Afrikas Frauen seien laut der Gebot »Du sollst den Sabbat heilig halten« gelingt Krzysztof Kieślowski Weltbank der Schlüssel für das Wirtschaftswachstum auf dem Kontinent – ein stimmungsvolles Bild über einen heillos Heiligen Abend, das im über nicht, weil sie die besseren Menschen seien, sondern weil ihr Potenzial hundertjährigen Dreiseitenhof besonders gerahmt wird. bisher noch immer brachliege. Ihre Hoheit Esperance Cadé, Königsmutter in Bafoussam, und Aimée Nguemtchueng, Universität Yaounde I, wählten die Motive für diese Ausstellung der Frauen Kameruns zwischen Tradition und Moderne aus. Galerie Flox, 19:30 Steinitzhof Schirgiswalde- Spielfilm-Zyklus, PL 1988/89, De, ca. 55 min, Regie: Krzysztof Kieślowski Drebkau Kirschau »Schwellenzauber«: 03.09. Hans-Jürgen Schatz liest 04.09. Scelsi, Aperghis, Grisey Samuel Agnons »Tehilla« Die mikrotonale Musik von Giacinto Scelsi, die Spektralmusik von Samuel Agnon erhielt 1966 den Nobelpreis für Literatur »für seine tiefgründige Gerard Grisey und die Klänge von Georges Aperghis schöpfen das charakteristische Erzählkunst mit Motiven aus dem jüdischen Volk«. Auch seine Obertonspektrum ästhetisch aus und lassen uns Schwellen in der Erzählung »Tehilla« umspielt das Motiv der Verlassenheit, dabei bedeutet der Musik wahrnehmen und überschreiten. Scelsis »Okanagon« (1968) hebräische Vorname »Tehilla« doch »Glorie, Lobpreisung«. Der mehrfach aus- trägt den poetischen Untertitel »Der Herzschlag der Erde«, Aperghis’ gezeichnete und besonders als Fernsehschauspieler bekannte Hans-Jürgen »Ruinen« (1994) lässt Vergangenes hörbar werden und Griseys letztes Schatz liest diese wunderbare Geschichte kunstvoll mit allen Nuancen, die Werk, »Quatre chants pour franchir le seuil« (1998) lässt schon im Titel dieses Werk zu einem Klassiker mit einem unvergessenen Anfang macht: »Eine vierfach eine Schwelle überschreiten, die in sinnlich aufregend neue Alte lebte in Jerusalem. Eine so schöne Alte habt Ihr Euer Lebtag nicht gesehen.« Klangräume führt. 19:30 18:30 Sylvain Cambreling (Dirigent), Katrien Baerts (Sopran), Pfarrkirche St. Peter Barockschloss Mikael Rudolfsson (Posaune), Klangforum Wien und Paul, Görlitz Hans-Jürgen Schatz (Schauspieler) Rammenau
Pavol Breslik im 04.09. »Beethoven 9: Symphonie ohne Chor 05.09. »Tagebuch eines Verschollenen« in drei Sätzen und einer Aktion« In Leoš Janáčeks Liederzyklus »Tagebuch eines Verschollenen« wird das »Mit dem Wort ›Freude‹ ruft Beethoven den Menschen zu: ›Seid umschlungen Psychogramm des wohlhabenden Bauernsohnes Janíček erlebbar, der Millionen!‹ […] Und dieses Wort wird die Sprache des Kunstwerkes der Zukunft sich zwischen Liebe und Konvention entscheiden muss. Auch wenn der sein«, prophezeite Richard Wagner. Nach drei Sätzen Symphonie erleben wir international gefeierte Tenor Pavol Breslik hier im Mittelpunkt steht, sieht eine musik-theatrale Aktion, die Beethovens Original mit seinem »Heiligenstädter der 1921 uraufgeführte Zyklus zusätzliche Frauenstimmen vor und lässt so Testament« amalgamiert: Die Stummheit der Corona-Monate und die Taubheit tief in Seelenspalten hören. In der halbszenischen Interpretation wird das Beethovens werden zum sinnlich erfahrbaren Horizont, von dem sich Sylvain Lied-Drama zur Miniatur-Oper und Róbert Pechanec weiß dem Flügel eine Cambreling erwartet, dass er »uns dazu bringt, auf ganz neue Weise über weltum- orchestral bunte Fülle großer Intensität zu entlocken. spannende Brüderlichkeit und über das Wesen echter Freude nachzudenken.« Pavol Breslik (Tenor), Róbert Pechanec (Klavier), Ester Pavlu (Mezzosopran), 19:30 Sylvain Cambreling (Dirigent), Christoph Marthaler und Joachim Rathke (Regie), Benedict 11:00 Dominika Hanko (Sopran I), Zuzanna Marczelová (Sopran II), Gerhart-Hauptmann- Mirow (Konzept und szenische Einrichtung), Katharina Schumacher (Schauspielerin), Lausitzhalle Mária Kovács (Mezzosopran), Friederike Blum (Regie) Theater, Zittau Julia Felten, Liliana Schneider, Til Simon (Gebärdensprache), Symphoniker Hamburg Hoyerswerda Klassischer indischer Gesang: 04.09. Kaushiki Chakraborty Kaushiki Chakraborty gilt als eine der bekanntesten und meisterhaftesten Interpretinnen des klassischen indischen Gesangs. Begleitet von ihren musi- kalischen Partnern auf dem Harmonium, der Tanpura (indische Langhalslaute) und der Tabla (indische Trommel), bewegt sie sich gleichermaßen stilsicher in der Hindustani-Tradition wie in der Karnatischen Musik. Auftritte Chakrabortys in der Carnegie Hall in New York oder in der Milton Court Concert Hall in London sowie die Verleihung des BBC Radio 3 World Music Award an die Sängerin zeugen von ihrer Strahlkraft auch weit über die Grenzen Indiens hinaus. 19:30 Schlosstheater Kaushiki Chakraborty (Gesang), Satyajit Talwalkar (Tabla), im Neuen Palais Sarwar Hussain Khan (Tanpura), Milind Kulkarni (Harmonium) Potsdam »Národní Třída« – »Nationalstraße« 04.09. »Dekalog, Vier« 05.09. Das Leben liebt Vandam nicht, aber er liebt seine Stammkneipe und Krzysztof Kieślowskis Film erzählt von Michal, der seine Tochter alleine auf- vor allem deren Besitzerin Lucka. Als er mitbekommt, dass Lucka Schulden zieht, da Ankas Mutter kurz nach der Geburt verstorben ist. Die inzwischen hat und die Kneipe bald schließen muss, zieht der Hooligan los in den Zwanzigjährige findet eines Tages einen an sie adressierten Brief der Mutter, Kampf gegen den Maklertypen, der für ihn an allem Schuld ist. Eine den ihr der Vater erst nach seinem eigenen Tode überlassen wollte. Was Komödie mit Wortwitz und Tiefgang, bei der einem das Lachen immer bedeutet nun Vater-Sein und welche Formen der Liebe werden aktiviert? wieder im Halse steckenbleibt und vergehen kann. Der deutsche Kurz- Anhand des Gebotes »Du sollst Vater und Mutter ehren« öffnet der Film film »Harte Jungs« unter der Regie von Ken Hagen-Takenaka wird vorab eindrucksvoll komplexe Fragestellungen in mehrere Richtungen. gezeigt und erzählt vom Loser Adam, der sich von Murat zu einem Triathlon fahren lassen will, doch dann kommt alles anders… 20:30 18:30 Theater im Ohr Kunstbauerkino Spielfilm, CZ 2019, OmU, 90 min, Regie: Štěpan Altrichter Boxberg/O.L. Spielfilm-Zyklus, PL 1988/89, De, ca. 55 min, Regie: Krzysztof Kieślowski Großhennersdorf
Klassischer indischer Gesang: 05.09. DenkBar: »Erinnern als Utopie« 07.09. Kaushiki Chakraborty Das spielerische Element eines Austauschs über Sinn und Zweck oder auch über Unsinn und Zweckfreiheit von Kultur soll im Kulturhistorischen Kaushiki Chakraborty gilt als eine der bekanntesten und meisterhaftesten Museum im Zentrum stehen. An diesem besonderen Ort soll nicht nur die Interpretinnen des klassischen indischen Gesangs. Begleitet von ihren musikali- kulturelle Vergangenheit der Region oder angeblich erinnerungswürdiger schen Partnern auf dem Harmonium, der Tanpura (indische Langhalslaute) und Leistungsträgerinnen und Leistungsträger Thema sein. Es sollen Fragen der Tabla (indische Trommel), bewegt sie sich gleichermaßen stilsicher in der nach dem kulturellen Selbstverständnis verhandelt werden, die nicht zu- Hindustani-Tradition wie in der Karnatischen Musik. Auftritte Chakrabortys in der letzt immer auch an Medien der Erinnerung gebunden sind. Ausgehend Carnegie Hall in New York oder in der Milton Court Concert Hall in London sowie von den Bedingungen, die dieser Ort vorgibt, wird es im offenen angeleite- die Verleihung des BBC Radio 3 World Music Award an die Sängerin zeugen ten Dialog um mögliche Zukunftsentwürfe und Utopien gehen. von ihrer Strahlkraft auch weit über die Grenzen Indiens hinaus. 18:30 Kulturzentrum 11:00 - 20:00 Kaushiki Chakraborty (Gesang), Satyajit Talwalkar (Tabla) Johanniskirche Workshop mit Schülerinnen und Schülern aus Görlitz, Kulturhistorisches Sarwar Hussain Khan (Tanpura), Milind Kulkarni (Harmonium) Löbau Christiane Voss (Philosophin) und Lars Dreiucker (Philosoph) Museum Görlitz Cécile McLorin Salvant und 05.09. »Dekalog, Fünf« 07.09. Sullivan Fortner: »Jazz!« Das fünfte Gebot, »Du sollst nicht töten«, wird in diesem Film doppelt verstörend ausgeleuchtet: Man sieht einen Mord ebenso wie die Hin- Mit ihrem kühnen und klugen Gesang eroberte Cécile McLorin Salvant die richtung des Mörders und wird mit der generellen Frage nach dem Sinn Jazzwelt im Sturm. Die Wandlungskünstlerin schlüpft ebenso mühelos in die des Tötens sinnlich konfrontiert. Krzysztof Kieślowski lässt durch die Rolle des Schelms wie in die der leidenschaftlichen Verliebten und vereint dabei Perspektivierung eines jungen Anwalts dunkle Seiten des Menschseins große Ernsthaftigkeit, Melancholie und klangliche Schönheit. Die Sängerin und sichtbar werden, während der Aufführungsraum der Dorfkirche Saxdorf Komponistin aus Miami avancierte in den vergangenen zehn Jahren vom Geheim- die Fragen in andere Dimensionen lenkt. tipp der Jazzkritiker zur mehrfachen Grammy-Gewinnerin. Gemeinsam mit ihrem langjährigen Pianisten Sullivan Fortner wandelt sie auf dem Pfad der Jazz- Geschichte und wagt eine erfrischend neue Perspektive auf große Standards. 18:30 Brikettfabrik 19:30 Cécile McLorin Salvant (Gesang), Sullivan Fortner (Klavier) Louise, Domsdorf Spielfilm-Zyklus, PL 1988/89, De, ca. 55 min, Regie: Krzysztof Kieślowski Dorfkirche Saxdorf »Morgenröte im Aufgang – 05.09. Roman Knižka und Thomas Arnold 07.09. Hommage à Jacob Böhme« lesen »Allzumenschliches« Der Görlitzer Mystiker und Visionär Jacob Böhme (1575–1624) ist eine eher Die besonders durch das Fernsehen bekannten Schauspieler Roman unbekannte und zugleich doch hoch einflussreiche Gestalt der deutschen Knižka und Thomas Arnold sind gebürtige Sachsen: aus Bautzen, bzw. Geistesgeschichte. Dieser Film bringt den bedeutenden Mann mit den Mitteln Freiberg. Man kennt sie aus SOKO und Tatort, von Komödienfilmen und des Kinos einem heutigen Publikum nahe und beleuchtet damit gleichzeitig Serien, doch die beiden widmen sich in dieser Lesung jüdischen Auto- wesentliche geistige Fragen unserer Zeit. Das Werk ist kein biographischer ren wie Stefan Zweig und Joseph Roth; sie erwecken die Erzählungen Dokumentarfilm, sondern eine filmische Meditation, in der Jacob Böhme in von Isaac Bashevis Singer und Scholem Alejchem zu Leben und werden seinen eigenen Worten zu uns spricht: Alle verwendeten Texte gehen zurück zwischen ernster Reflexion in Briefen über das Judentum und charmant auf den Wortlaut der 1730 veröffentlichten Gesamtausgabe seiner Schriften. gewitzten Geschichten die bunte Vielfalt des menschlichen Lebens 19:30 20:30 samt all seinen Zwischenräumen aufzeigen. Bildungsgut Spielfilm, D 2015, De 81 min, Regie: Max Hopp, Theater im Ohr Schmochtitz Jan Korthäuer, Ronald Steckel, Klaus Weingarten Boxberg/O.L. Roman Knižka (Schauspieler), Thomas Arnold (Schauspieler) Sankt Benno
Kammermusik: »Dreams and 07.09. »Orientalische Zwischentöne«: Aïcha 08.09. Prayers of Isaac the Blind« Redouane mit dem Ensemble Al-Adwâr Der argentinische Komponist Osvaldo Golijov vermittelt hier seine osteuropäisch- Die französisch-marokkanische Diva Aïcha Redouane wird international für ihre jüdische Abstammung: Seit der Uraufführung 1994 von »Dreams and Prayers außergewöhnliche Stimme und ihre Kunst des klassischen arabischen Gesanges of Isaac the Blind« zählt die fünfteilige Suite für Klarinette und Streichquartett gefeiert. Ihre Mission ist es, die Musik des Maqam und die Poesie des arabischen zu den bewegendsten Werken der zeitgenössischen Kammermusik. In tonaler Sufi-Gesanges zu revitalisieren und einen Beitrag zur Transkulturalität zu leisten. Schönheit wird nicht nur von Isaak dem Blinden, der um 1200 in Südfrankreich Gemeinsam mit dem libanesischen Komponisten Habib Yammine gründete sie die Kabbala mitbegründete, erzählt, sondern auch das jüdische Schicksal von das Ensemble Al-Adwâr, das neben diesen beiden aus Sofiane Negra an der Abraham bis zur Gegenwart sinnlich vermittelt. Der preisgekrönte Klarinettist Oud (Laute) und Nabil Abdemouleh an der Nay (Flöte), der Geige und der Pierre Génisson trifft auf das Quatuor Hermès. 19:30 Kanun (Zither) besteht – eine orientalisch verzaubernde Klang-Reise! Festsaal, Fürst- 19:30 Pückler-Park Aïcha Redouane (Gesang), Sofiane Negra (Laute), Stadttheater Pierre Génisson (Klarinette), Quatuor Hermès Bad Muskau Nabil Abdemouleh (Flöte, Violine, Zither) Kamenz Zu Ehren von Reinhart Koselleck I: 09.09. »Interesse und Demokratie« Der Begriff des Interesses hat einen schlechten Ruf. Insbesondere in der Politik steht das Interesse dabei für eine intransparente Einflussnahme auf die demokratischen Institutionen, in der sich das Partikulare auf Kosten des Gemeinwohles bereichern will. Der Vortrag möchte bei dieser landläufigen Meinung ansetzen und zeigen, wie es überhaupt zu dieser Meinung kom- men konnte und warum dieser Meinung etwas zutiefst undemokratisches eigen ist. Entlang Kosellecks Überlegungen zum politischen Bündnis soll der Begriff des Interesses als demokratischer Schlüsselbegriff gehoben werden. 15:00 Humboldthaus Vorträge von Mathias Böswetter (Philosoph) und Lars Dreiucker (Philosoph) Görlitz Andrè Schuen und Daniel Heide: 08.09. Zu Ehren von Reinhart Koselleck II: 09.09. »Die schöne Müllerin« Kosellecks »Zeitschichten« und Plessners Franz Schuberts »Die schöne Müllerin« ist der erste erzählende Liederzyklus »Verspätete Nation« der Romantik: In 20 Stücken erleben wir einen Burschen auf Wanderschaft, Koselleck unterscheidet fünf anthropologische Möglichkeiten, die Geschichte der von freudig vorwärtsdrängendem Lebenswillen zur wehmütig sehn- im Sinne von Gerechtigkeitsfragen behandeln zu können. Dieses Vorgehen führt süchtigen Resignation und schließlich zum Tod im Bach gelangt, der zur Aufdeckung von Zeitschichten, die die Einmaligkeit geschichtlicher Vorgänge selbst das letzte Lied anstimmt. Der international gefeierte Andrè Schuen ermöglichen. Über diesen Sachbezug zur Philosophischen Anthropologie hinaus- verriet allerdings: »Da ich noch relativ jung bin, kann ich auch viele helle gehend, macht Koselleck seine Einsichten auch in einer Interpretation von Farben in die Musik bringen«, und zusammen mit seinem einfühlsamen Plessners Buch »Verspätete Nation« fruchtbar, die gängigen Interpretationen Begleiter Daniel Heide wandert der Bariton zwischen unterschiedlichen widerspricht. Dabei betont er die föderalen Strukturen der Wiederholbarkeit in emotionalen Ebenen. 19:30 der deutschen Geschichte seit dem Mittelalter bis in die Gegenwart. 18:00 Schloss Humboldthaus Andrè Schuen (Bariton), Daniel Heide (Klavier) Altdöbern Kolloquium mit Hans-Peter Krüger (Philosoph) und Lars Dreiucker (Philosoph) Görlitz
»Dekalog, Sechs« 09.09. »Orientalische Zwischentöne«: Aïcha 10.09. Der sechste Teil der von den zehn Geboten inspirierten Filmreihe Redouane mit dem Ensemble Al-Adwâr Krzysztof Kieślowskis dreht sich um Liebe und Sexualität: Der Die französisch-marokkanische Diva Aïcha Redouane wird international für neunzehnjährige Tomek spioniert die doppelt so alte Magda per ihre außergewöhnliche Stimme und ihre Kunst des klassischen arabischen Fernglas aus. Aus dem distanzierten Blick auf eine andere Person Gesanges gefeiert. Ihre Mission ist es, die Musik des Maqam und die Poesie wird eine leidenschaftliche Nähe, die schwer zu ertragen ist und des arabischen Sufi-Gesanges zu revitalisieren und einen Beitrag zur Trans- dazu führt, eigene Parameter neu zu setzten. In subtiler Farbsymbolik kulturalität zu leisten. Gemeinsam mit dem libanesischen Komponisten und brillanter Kameraführung wird das Sehen selbst zum Thema. Habib Yammine gründete sie das Ensemble Al-Adwâr, das neben diesen beiden aus Sofiane Negra an der Oud (Laute) und Nabil Abdemouleh an der Nay (Flöte), der Geige und der Kanun (Zither) besteht – eine orientalisch 19:30 verzaubernde Klang-Reise! 19:30 Kulturkirche Aïcha Redouane (Gesang), Sofiane Negra (Laute), Fachwerkkirche Gut Spielfilm-Zyklus, PL 1988/89, De, ca. 55 min, Regie: Krzysztof Kieślowski Lauta Nabil Abdemouleh (Flöte, Violine, Zither) Saathain, Röderland »Totentanz und Frühlingsopfer«: Michael 09.09. »Über Deutschland« 10.09. Volle, Martha Argerich und Akane Sakai Der Lausitzer Produzent Reiner J. Nagel hat gemeinsam mit dem Filmemacher Bernhard Sallmann die Filmbiographie eines Textes kre- Der Totentanz als ikonografisches Sinnbild für die gleichmachende Macht des iert. Marina Zwetajewas »Über Deutschland« von 1919 ist eine poetische Todes, der sich keiner entziehen kann, entstand im Spätmittelalter als Reak- Liebeserklärung. Der Film ist kein Film über Zwetajewa und auch nicht tion auf die Pestpandemie. Mussorgski malt klanglich in seinem Liederzyklus ein Film über Deutschland, sondern eine unmögliche, aber notwendige »Lieder und Tänze des Todes« den Tod in vier unterschiedlichen Gestalten, die Liebeserklärung, die uns von einer unsagbaren »Zwischensamkeit« auch locken und verführen. Strawinskys »Le sacre du printemps« verursachte erzählt, die gerade in der Lausitz sehr aktuell scheint. 1913 einen legendären Skandal; ebenso glüht und lodert die moderne Opfer- geschichte auch in der Fassung für zwei Klaviere. Bacewicz’s erstes Klavier- quintett von 1952 führt abschließend die schwärmerische Romantik auf einen 20:30 modernen Höhepunkt zwischen Klanginseln und Trauermusik. Evangelisch- 19:30 Michael Volle (Bariton), Martha Argerich (Klavier), Gerhart-Hauptmann- Lutherische Akane Sakai (Klavier), Akiko Suwanai (Violine), Lyda Chen (Viola) Theater, Görlitz Spielfilm, D 2021, De, 80 min, Regie: Bernhard Sallmann Kirche Crostau Elfriede Jelinek: »Rein Gold« – 09./10./ John Zorn: »Hermetic Organ« 11.09. ein Bühnenessay Lassen sich Verhältnisse denken, die nicht von kapitalistischen Wirkmecha- 11.09. Er ist einer der profiliertesten Persönlichkeiten der international einfluss- reichen New Yorker Musikszene: Der Komponist und Multi-Instrumentalist John Zorn. Das Lausitz Festival widmet dem kongenialen Musiker ein vier nismen durchdrungen sind, wo nicht das Geld die Welt und gefährliche Helden- Konzerte umfassendes Porträt, das das breite Spektrum seines Schaffens mythen die Köpfe regieren? Ausgehend von einem Dialog zwischen Göttervater von klassisch-zeitgenössischen Kompositionen bis hin zu Free Jazz Wotan und seiner Lieblingstochter Brünnhilde, nimmt Elfriede Jelinek die Ge- aufzeigt. Mit »Hermetic Organ« zieht der versierte Improvisateur Zorn schehnisse in Richard Wagners monumentalem »Ring«-Zyklus in Augenschein. alle Register der »Königin der Instrumente« und entlockt ihr Töne im Der Kampf um den Nibelungenschatz, die Bankenkrise, Karl Marx’ Thesen in Spannungsfeld von zarter Beseeltheit und ekstatischer Klanggewalt. »Das Kapital« und die brutalen Morde der nationalsozialistischen Terrorzelle Ein Orgelkonzert im Auge des Wirbelsturms! NSU verflechten sich zu einem komplexen, hochaktuellen Gegenwartsbild. Christiane Pohle (Regie), Hubert Bauer (Dramaturgie), 19:30 16:00 Dorothee Curio (Kostüm- und Bühnenbild), mit Leon Haller, Anna Schönberg, Filmtheater Friedens- Pfarrkirche St. Peter Marianne Helene Jordan, Anita Iselin, Marie-Joelle Blazejewski, Dominik Tippelt grenze, Guben John Zorn (Orgel, Saxophon) und Paul, Görlitz
DenkBar: »Ästhetik der Existenz« 11.09. Martha Argerich mit dem Philharmonischen 11.09. Dass der Mensch nur durch Erziehung und Bildung zu dem werden Orchester Cottbus: Schumann kann, der er ist, ist ein alter Gedanke. Dass diese Bildung aber nicht Martha Argerich bildet pianistisch seit Jahrzehnten eine Klasse für sich – einfach bloße Disziplin und Gewöhnung sein kann, sondern ein Spiel ob als unergründlich starke Sphinx oder demütige Hohepriesterin poetisiert. und eine Kunst sein muss, ist ein jüngerer Gedanke: Der Mensch soll Dabei beschreiben nicht Worte ihre Kunst, wie sie selbst betont: »Musik sagt sich selbst zu einem Kunstwerk machen, zu einer »anderen Natur«, uns, was keine andere Sprache sagen kann. Daran müssen wir uns gerade die Ideen ausdrückt. Aber wenn unsere Existenz tatsächlich Aus- jetzt erinnern.« Nach ihren umjubelten Auftritten beim letztjährigen Festival druck, Kunst, Gestaltung werden muss, wo finden wir die Orte und kommt die Künstlerin dieses Mal mit dem romantischen Klavierkonzert Räume, wo finden wir die Freunde und die Gegner, wo finden wir die von Schumann in die Lausitz und wird heuer erstmals zusammen mit dem Mittel und die Jahre, durch die wir das werden können, was wir sind? Philharmonischen Orchester des Staatstheaters Cottbus spielen. 19:30 16:00 Großes Haus, Diskussion mit Thomas Khurana (Philosoph) Piccolo Theater Martha Argerich (Klavier), Staatstheater und Lars Dreiucker (Philosoph) Cottbus Philharmonisches Orchester des Staatstheaters Cottbus Cottbus John Zorns »Heaven and Earth Magick« 11.09. Er ist einer der profiliertesten Persönlichkeiten der international einflussreichen New Yorker Musikszene: Der Komponist und Multi-Instrumentalist John Zorn. Das Lausitz Festival widmet dem kongenialen Musiker ein vier Konzerte um- fassendes Porträt, das das breite Spektrum seines Schaffens von klassisch- zeitgenössischen Kompositionen bis hin zu Free Jazz aufzeigt. Mit »Heaven and Earth Magick« hat Zorn ein Werk vorgelegt, das genau jene Grenzen auslotet und gekonnt zwischen zwei Welten changiert. Klanglich ist es teils intim, teils wild überbordend, im Duktus ein Grenzgang par excellence. 19:30 Sae Hashimoto (Vibraphon), Stephen Gosling (Klavier), Großer Saal der Jorge Roeder (Kontrabass), Ches Smith (Schlagzeug) Stadthalle Görlitz »Dekalog, Sieben« »Zwischen den Jahrhunderten«: 12.09. 11.09. Europa Chor Akademie Görlitz Das siebte Gebot, »Du sollst nicht stehlen«, wird in Krzysztof Kieślowskis Film nicht anhand von Konsumgut und Entwendung thematisiert, sondern Die Europa Chor Akademie Görlitz lädt zu einem bunten a-cappella wird emotional viel tiefer, tragischer und mehrdeutiger ausgelegt: Maika Programm ins Herz der Stadt Görlitz ein. Getreu dem Titel des Liedes wurde mit 16 von ihrem Lehrer schwanger, doch ihre Mutter hat das Kind »Im Freien zu singen« von Mendelssohn Bartholdy erklingen Werke von als ihr eigenes ausgegeben. Als Maika Jahre später ihr Kind nicht als Schumann, Rheinberger und Gershwin bis hin zu Filmmusik von John Schwester, sondern als Mutter haben will, plant sie eine Entführung. Williams und Nina Rota. Die Exzellenzschmiede junger Chorsänger wird Wer stiehlt hier wem eigentlich was? geleitet von Joshard Daus und pianistisch begleitet von Jonathan Alder. 19:30 Kultberg Joshard Daus (Leitung), Jonathan Alder (Klavier), 12:00 / 13:00 Spielfilm-Zyklus, PL 1988/89, De, ca. 55 min, Regie: Krzysztof Kieślowski Altdöbern Europa Chor Akademie Görlitz Untermarkt Görlitz
John Zorns »The Turner Etudes« 12.09. »Dekalog, Acht« 13.09. Dem Komponisten und kongenialen Musiker John Zorn widmet das Der achte Teil des Filmzyklus’ von Krzysztof Kieślowski dreht sich um Lausitz Festival ein vier Konzerte umfassendes Porträt, das das Spekt- Wahrheit und Lüge anhand der Aufarbeitung eines Treffens zweier rum seines Schaffens von klassisch-zeitgenössischen Kompositionen junger Mädchen 1943, bei denen die eine der anderen nicht geholfen bis hin zu Free Jazz aufzeigt. Für seine »Turner Etudes«, eine epische hat, sich vor den Nazis zu verstecken. Jahrzehnte später treffen nun Suite, die von den späteren Skizzen des englischen Malers William Turner die Ethik-Professorin und die jüdische Übersetzerin wieder aufein- inspiriert ist, gelang es, den Pianisten Stephen Gosling zu gewinnen, der ander und das Gebot »Du sollst nicht falsches Zeugnis geben wider seit Jahren in der New Yorker Musikszene erfolgreich aktiv ist, Dutzende deinen Nächsten« wird in der komplexen Lebensrealität hinterfragt von CD-Einspielungen vorgelegt hat, selbst gebürtiger Engländer ist und und sinnlich ausgeleuchtet. die Schwelle von Bild- und Tonkunst gestaltet. 14:00 19:30 Stüler Kirche Film-Theater Stephen Gosling (Klavier) Peitz Spielfilm-Zyklus, PL 1988/89, De, ca. 55 min, Regie: Krzysztof Kieślowski Ebersbach »Königin der Instrumente« 12.09. »Musikalische Brücken«: 13.09. Sie bildet das prachtvolle Zentrum der geschichtsträchtigen Stadthalle Guy Braunstein und Ohad Ben Ari Görlitz: Die Sauer-Orgel aus dem Jahr 1910 ist die letzte ihrer Art, die Guy Braunstein war einst der jüngste Konzertmeister der Berliner Philharmo- seit nunmehr 111 Jahren unverändert erhalten geblieben ist. Anlässlich niker. Mit dem Komponisten, Dirigenten und Pianisten Ohad Ben Ari verbindet des Tags des offenen Denkmals, der darüber hinaus der »Königin der ihn eine lange künstlerische Partnerschaft. Ihr Programm für das Lausitz Instrumente« gewidmet ist, öffnet die Stadthalle ihre Türen, um allen Festival spannt weite Bögen: vom Frühbarock zu den Beatles, von Europa Interessierten die mitreißende Kraft ihrer Klangschönheit vor Ohren nach Amerika. Es erinnert auch an ein zerstörtes und verschwundenes Europa, zu führen. Mit diesem Konzert knüpft das Lausitz Festival ein geistiges in dem einst das jüdische Leben pulsierte. Vor allem aber belegt das Programm, Band zu den Schlesischen Musikfesten, für die die Stadthalle Görlitz dass U und E nur Buchstaben sind. Meisterlich gespielt wird meisterlich seinerzeit geplant und errichtet wurde. komponierte Musik aller Art zu einem (Er)Lebensraum, der sich durch viele Türen betreten lässt. 17:00 / 18:00 / 19:00 Großer Saal der 19:30 Reinhard Seeliger (Orgel), Denny Wilke (Orgel), Thomas Seyda (Orgel) Stadthalle Görlitz Guy Braunstein (Violine), Ohad Ben Ari (Klavier) Schloss Altdöbern John Zorn im »New Masada Quartet« 12.09. Catriona Morison: »Lieder der 14.09. Er ist einer der profiliertesten Persönlichkeiten der international romantischen Zwischentöne« einflussreichen New Yorker Musikszene: Der Komponist und Multi- Durch ihren doppelten Preisgewinn beim BBC Cardiff Singer of the World- Instrumentalist John Zorn. Das Lausitz Festival widmet dem kongenialen Wettbeweb 2017 schrieb Catriona Morison Geschichte, doch liegt ihr – ebenso Musiker ein vier Konzerte umfassendes Porträt, das das breite Spektrum wie dem Lied-Spezialisten Malcolm Martineau – viel mehr am musikalischen seines Schaffens von klassisch-zeitgenössischen Kompositionen bis hin Erzählen. In seinem Opus 48 hat Grieg deutsche Gedichte vom Mittelalter bis zu Free Jazz aufzeigt. Mit seinem »New Masada Quartet« sorgt Zorn für zur damaligen Gegenwart vertont, und mit ihm eröffnen die beiden den Lieder- die Neuauflage einer Formation, mit der er bereits Anfang der 1990er Reigen, der virtuos zwischen Zeiten und Orten reist und doch mit wiederkehr- Jahre für Furore sorgte. Der legendäre Ornette Coleman steht Pate für enden Motiven der Romantik wie »Blumen« und »Schottland«, Schumann ein Free Jazz Konzert, das seinesgleichen sucht! und Rückert, Mahler und Heine, Britten und die selten gehörte Josephine Lang zusammenführt. 19:30 John Zorn (Saxophon), Julian Lage (Gitarre), Jorge Roeder (Bass), 18:30 Klosterkirche Kenny Wollesen (Schlagzeug) Stadthalle Cottbus Catriona Morison (Sopran), Malcolm Martineau (Klavier) Doberlug
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