PARRA SCHUMANN - Gürzenich-Orchester Köln

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PARRA SCHUMANN - Gürzenich-Orchester Köln
PARRA
SCHUMANN
PARRA SCHUMANN - Gürzenich-Orchester Köln
PARRA SCHUMANN - Gürzenich-Orchester Köln
DAS KONZERT
   AUF EINEN BLICK

 Robert Schumann war nicht gesund. In
 Leipzig hatte er sich – vermutlich bei einer
 Kellnerin – mit der Syphilis angesteckt, der
 Krankheit der Epoche, die ihm am frühen
 Lebensende den Verstand nahm. Vielleicht hat
 Schumann das geahnt, denn seine Kunst war
 doppelbödig: durchzogen von romantischen
 Schauergeschichten und unheimlichen
 Figuren, in der Form fantastisch, brüchig,
 in jedem Fall neuartig. Das Cellokonzert, das
 er an seinem letzten Arbeitsort in Düssel­
 dorf komponiert hat, ist ohne Pause durch­
zuspielen – ebenso wie die 4. ­Sinfonie­­, die
 Schumann als » s­ ymphonistische Phantasie «
 geplant hat und die eine radikal neue Lösung
 der Sinfonie als Idee darstellt. Damit hat
 er den gesicherten Raum klassischer Formen
 und Ausdruckssphären verlassen, um sich
 außerhalb bekannter Gegenden zu be­we­
 gen. Dorthin strebt auch der katalanische
 Komponist Hèctor Parra, der sich in seinem
 neuen Werk, einem Kompositionsauftrag des
­Gürzenich-Orchesters, auf die Suche nach
 schwarzen Löchern und akustischen Vexier­
 bildern begibt. Eine unendliche Annäherung
zwischen Schumann und der Gegenwart.
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SINFONIE
       KONZERT
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        HÈCTOR PARRA
 28'   » Inscape «
        für Ensemble, Orchester und Live-Elektronik
        2018
       Deutsche Erstaufführung
		Auftragswerk des Orquestra simfònica de Barcelona
   i nacional de Catalunya, Ensemble Intercontemporain,
   IRCAM – Centre Pompidou, Orchestre National de Lille
   und des Gürzenich-Orchester Köln

        ROBERT SCHUMANN
 25'   Konzert a-Moll op. 129
        für Violoncello und Orchester
       1850
		 Nicht zu schnell
		Langsam
		 Sehr lebhaft

 PAUSE

     ROBERT SCHUMANN
30' Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120
		   Erstfassung
		1841
		     Andante con moto – Allegro di molto
		     Romanza. Andante
		     Scherzo. Presto – Trio. Largo
		     Finale. Allegro Vivace

 Orchestersolisten

 Alja Velkaverh-Roskams Flöte

 Nina Janssen-Deinzer Klarinette

 Thomas Jedamzik Fagott

 Dylan Naylor 1. Violine

 Marie Daniel 2. Violine

 Vincent Royer Viola

 Daniel Raabe Violoncello

 Jason Witjas-Evans Kontrabass

		 IRCAM
		 Thomas Goepfer

                                      PROGRAMM
		 Computermusikalische Realisation
		 Jeremie Henrot Toningenieur
		 Lucas Ciret Tonassistent

		 Truls Mørk Violoncello
		 Gürzenich-Orchester Köln
		 François-Xavier Roth Dirigent

		 —

   SO 16.12.18 11 Uhr
   MO 17.12.18 20 Uhr
   DI 18.12.18 20 Uhr
		 Kölner Philharmonie

		Konzerteinführung
   eine Stunde vor Konzertbeginn
   mit Michael Struck-Schloen
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PARRA SCHUMANN - Gürzenich-Orchester Köln
TEXT VON
 MICHAEL STRUCK-SCHLOEN

UNBEKAN
 WELTEN
PARRA SCHUMANN - Gürzenich-Orchester Köln
NNTE
EN                     Kosmisches
                       Roadmovie
 Wenn Hèctor Parra gemütlich lächelnd seine hochkomplexen
 Musikstücke erklärt, wirkt er eigentlich nicht wie der Typ des obses­
 siven Wissenschaftlers, der in einer Mischung aus Erkenntnisdrang
 und Realitätsverlust die Zerstörung unserer Welt riskiert. Wenn
 der Katalane sich dann aber über die Vorzeichnungen und Ver­
 laufsskizzen seines neuen Orchesterwerks » Inscape « beugt, fragt
 man sich schon, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht. Zahlen,
 Diagramme, Pfeile, dicht an dicht und farbig abgehoben, durch­
 kreuzen und überlagern sich, dazwischen Worte wie » Émission
 d’ondes gravitationnelles « – Aussendung von Gravitationswellen,        PARRA
 » Effets sur les étoiles pulsars « – Auswirkung auf die Pulsarsterne,
 oder » Ballet des 2 trous noirs « – Ballett der zwei Schwarzen
 Löcher, außerdem hier und dort das kryptische Kürzel » spat « für
 » spatialisation «, die permanente Verräumlichung und klangliche
 Entgrenzung. Dagegen: keine einzige Note!
         Man ahnt, dass Hèctor Parra mit » Inscape « den Orchestern
 nicht nur ein weiteres klanglich brillantes und hochvirtuoses Stück
 geben will, wie sie schon vielfach im Umkreis des akustischen
 Forschungsinstituts IRCAM, an dem er Komposition lehrt, ent­
 standen sind. Parra will mehr, er ist fasziniert von wissenschaft­
 lichen Theorien, die unsere Existenz im Mikro- und Makrobereich
 zu erklären suchen. Die Relativitätstheorie, die These vom Urknall
 am Beginn des Universums oder die Stringtheorie dienen dem Kom­
 ponisten als Modelle für Werke, in dem es um die formende Kraft
 extremer Energien, um das biologische Wachstum oder die Krüm­
 mung der Raumzeit geht. Es ist der alte Gedanke, die existenzielle
 Frage: Was ist dieses Unbekannte, das jenseits der Glasglocke
 unserer Atmosphäre existiert und doch mit den Gesetzen der Natur
 und des Körpers in geheimnisvoller Harmonie zu stehen scheint?
 Wie verhält es sich mit der schier grenzenlosen Offenheit des Alls,
 diesem mysteriös-dunklen Raum, der erhellt wird durch scheinbar
 fixe Sterne und Galaxien, die gleichwohl – wie die Astronomen
 beweisen – bestimmt sind vom Stirb und Werde?
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Seit einigen Jahren üben vor allem die so genannten » Schwarzen
 Löcher « mit ihrer extremen Masse und alles verschluckenden
Gravitation eine im wahrsten Sinne starke » Anziehungskraft «
 auf Parras Denken aus. Die Muse von Parras Leidenschaft
 heißt Jean-Pierre Luminet – ein Superhirn der französischen
Astrophysik-Szene, aber auch ein Vermittler, Romanautor von
» ­Rendezvous mit Venus oder Die Liebe zur Astronomie « und
 Hobbypianist, der immer auch an ästhetischen Fragestellungen
 interessiert ist. 2011 haben sich der Wissenschaftler und der Kom­
 ponist erstmals in » Caressant l’horizon « für 27 Instrumente auf die
 Suche nach den Grenzen unserer Vorstellungskraft gemacht. Für
» Inscape « gab es wiederum Gespräche zum gegenwärtigen Stand
 der Erforschung Schwarzer Löcher, Luminet hat das Konzept
 beeinflusst und den Fortschritt der Komposition kritisch begleitet.
Als » Narrativ « des Stücks kristallisierte sich schließlich eine Art
 kosmisches Roadmovie heraus: Am Beginn steht das Leben auf
 der Erde und die Vorstellung einer solchen Reise » bis hin zur
 physischen Ausführung und der geheimnisvollen Passage durch
 die Ringsingularität eines rotierenden Schwarzen Lochs, das uns
 den Zugang zu einem neuen Universum öffnet «, wie es Parra im
 Interview formuliert hat.
         Der kosmische Reiseplan bestimmt die Besetzung, die über
 das überschaubare Ensemble von » Caressant l’horizon « ambi­
tioniert hinausgreift. Ein großes Orchester füllt die Bühne, direkt
vor dem Dirigenten agiert sein achtköpfiges Solistenensemble mit
 drei Holzbläsern und fünf Streichern – in früheren Aufführungen
 das von Pierre Boulez gegründete Ensemble Intercontemporain,
 das diesmal von Solisten des Gürzenich-Orchesters ersetzt
wird. Im Raum der Philharmonie verteilen sich vier Duos aus
Oboen, Trompeten, Posaunen und Schlagzeug. Zusammen mit
 den live-elektronischen Klängen, die von den Tonalchimisten des
­Pariser IRCAM produziert und gesteuert werden, schaffen die
 Duos ein überwältigendes akustisches Panorama, das den Zuhörer
 umgibt, hypnotisiert zuweilen auch überschwemmt.
         Mit diesen Kräften entwickelt Parra seine Programmmusik
für das 21. Jahrhundert, wie er » Inscape « einmal genannt hat.
 Das Soloensemble startet die Reise in unserer humanen Welt mit
 Flüsterklängen und kleinen Melodien, wobei die Flöte fast die
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HÈCTOR PARRA
Geboren am 17.04.1976
in Barcelona

» Inscape «
für Ensemble, Orchester
und Live-Elektronik                      Naturklänge aus Debussys » Prélude
2018                                     à l’après-midi d’un faune « herauf­
                                         beschwört – eine wahre Tour de
Uraufführung
                                         force für die Solisten, die sich mit
am 19.05.2018
                                         etlichen schwierigen Spieltechniken
in Barcelona
                                         auseinandersetzen müssen, von
Deutsche Erstaufführung                  denen die meisten nur annähernd
mit dem Gürzenich-Orchester              realisierbar sind. Allmählich löst
                                         sich das Orchester aus seiner
                                         Begleiterrolle, der Hintergrund wird
       Vordergrund, der energetische Druck steigt, die Duos im Saal
       kommen hinzu, die Live-Elektronik bringt die Instrumentalklänge
       in eine atemberaubende und schwindelerregende Bewegung – die
       Reise ins Innere ( was der Titel » ­Inscape « meint ) hat begonnen.
               Aber noch beharrt die Besatzung des Klangraumschiffs
       in langen, expressiven Soli auf ihrem melodischen, fast gesang­

                                                                                 PARRA
       lichen Gestus. Immer öfter aber werden sie durch andere Kräfte
       gestört, und elektronische Klänge lassen die neue Dimension
       ahnen, die sich im zweiten Teil des etwa 30-minütigen Werks
       öffnet. Wir haben das rotierende Schwarze Loch erreicht und
       den so genannten » Ereignishorizont « durchstoßen – im Inneren,
       dem Ort der extremsten Masse und Gravitation, herrscht eine
       paradiesische Ruhe. Alles hat sich verändert, auch die Klänge des
       Soloensembles, die jetzt, elektronisch verfremdet, einen seltsam
       unwirklichen Charakter annehmen. Doch auch hier bauen sich
       bald horrende Energien auf, das Orchester läuft ein weiteres Mal
       Amok, ein weiteres Mal wird das Teilchenchaos durchstoßen – am
       anderen Ende des Schwarzen Lochs erinnert das Glitzern von
       Vibraphonen und Xylophonen an das legendäre Schlagzeugstück
       » Noir de l’étoile «, in dem Gérard Grisey einst originale Radio­
       signale eines Pulsars eingeflochten hat. Die neue Welt dahinter
       wirkt wie die alte am Beginn des Stücks: Eine Flötenmelodie
       zieht ihre Kreise, ganz zart, ganz schwerelos und irgendwie auch
       sehr romantisch.
               » Paris, 18. März 2018 « steht am Ende der Partitur – vier Tage
       zuvor war Stephen Hawking, der charismatische Erklärer des Uni­
       versums, in Cambridge gestorben. Seinen Namen hat Hèctor Parra
       spontan unter die Widmung an Jean-Pierre Luminet gesetzt.
                                                                                 9
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(

» Inscape « wird eine psycho-         des Anfangs wird in eine rohe
akustische Reise an die Grenzen      und verzerrte Energie verformt.
der bekannten Welt, ein virtueller   Im kreisenden, akustischen
Sprung in ein Universum, das          schwarzen Loch werden wir
jenseits unserer sinnlichen           durchdrungen von kraft-
Erfahrung liegt. Wir unter-          vollen Gravitationswellen. Ihr
nehmen eine utopische Reise          Spektrum und ihre wechselnde
durch ein gewaltiges schwarzes       Dichte verändern die Wahr-
Loch, wie es der berühmte            nehmung des physikalischen
französische Astro-Physiker          Raums, des Konzertsaals, der sich
Jean-Pierre Luminet beschreibt.       auf zyklische Weise ausdehnt und
» Inscape « ist im Austausch mit      zusammenzieht, im Rhythmus
ihm entstanden. Alles beginnt         der Wellen. Schließlich werden
in einer Klangwelt, die aus          wir in ein neues Universum
winzigen Elementen besteht,           geführt durch ein ringförmiges
das Flüstern des Publikums, die      Wurmloch. Wie wird dieses
instrumentalen Klänge und der        neue Paradies sein, ein Paradies,
physikalische Raum formen ein         das wir nicht erkunden können
kohärentes, organisches Ganzes,      – noch nicht – außer durch
eine flache Raum-Zeit, in der         die Musik, die gerade dabei
die Entwicklung von Leben            ist, geschrieben zu werden?
und Bewusstsein möglich sind.        Sind wir selbst, wie manche
Aber allmählich treibt uns die       Physiker prophezeien, holo-
ansteigende Kraft des Orchesters      graphische Projektionen einer
und der Soloinstrumente,             tieferen Wirklichkeit, die in den
beschleunigt auch durch die          Grenzen unseres Universums
sich steigernde Hinzunahme            eingeschrieben ist? Sind wir nur
von elektronischen Klängen,           der Schatten des Flüsterns, das
in Zonen extrem kraftvoller          wir zu Beginn des Stücks gehört
Energie. Die ­Zerbrechlichkeit       haben?

                            Hèctor Parra

                                     )
PARRA SCHUMANN - Gürzenich-Orchester Köln
11
(

      Der Stern, der Licht war, hat sich verdunkelt, ist
   verstummt, unergründlich. Schwarzes Loch, Schacht
   zu den kalten Höllen. Ist sein Horizont überschritten,
  beginnt ein Fallen ohne Ende, in Richtung einer Mitte
ohne Grund. Vermischt, mit vertauschten Rollen, prallen
     die Zeit und der Raum aufeinander, indem sie sich
 zusammen ziehen. Der erste Zustand der Welt zerstäubt
    in ineinander verschlungenen Elementarkörnchen.
    Was wird aus der Materie, der Energie, den Wellen,
    die fallen? Gibt es einen Grund, einen Schlusspunkt
    des Fallens, dieser vernichtenden Absonderlichkeit?
  Nun aber kann es hier kein absolutes Ende geben. Ein
unerschöpfliches Hervorsprudeln ist das einzig mögliche
 Ergebnis. Am Grunde des schwarzen Lochs öffnet sich
   also ein Tunnel, eine Abkürzung in unser Universum
 oder sogar in andere Universen. Wenn alle Grenzsteine
    in beide Richtungen fallen, gibt es kein Mittel mehr
   gegen den Taumel. Neue Welten reifen, schmackhaft
    und voll. Ein Big Bang ist nichts als ein Moment, in
   dem sich der Umsturz vollzieht. Von diesem Moment
   an ist die Wandlung der Welten schneller als man sich
  vorstellen kann. Am Ende der Quantenmatrix sind die
 Babyuniversen mit unvorstellbaren Formen begabt. Der
  Unwissende wähnt sie flach, die Natur verdichtet ihre
Rundungen. Und immer weiter erstreckt sich der Raum
  in seiner Ausdehnung, sich immer weiter ausbreitend,
 darüber hinaus und immer weiter jenseits. Der Himmel,
     strotzend vor dunkler Energie, wird grauenvoll in
                   seiner  Durchsichtigkeit.

                  Jean-Pierre Luminet

                           )
                                                        13
Robert Schumann mit seiner Frau Clara um 1850
Konzertanter
                   Traumwandler
Die Darstellung des Utopischen jenseits unserer Vorstellungs­
kraft, wie sie Hèctor Parra am Schluss seiner Passage durch das
rotierende Schwarze Loch vorschwebte – sie gehört zu den schier
unmöglichen Dingen im Konzertsaal. Die alte Vorstellung von
tönenden Planeten und tanzenden Sternen, die vom Mittelalter
bis zur »Planeten«-Suite von Gustav Holst eine Rolle spielt, wird
von der modernen Astrophysik nüchterner gesehen. Am Ende
von ­Parras kosmischer Reise steht denn auch nicht das große
Panorama, sondern die » Implosion « in den Klang eines einzigen,
von leisem Streicher- und Zimbelschwirren umgebenen Flötentons.
Eine Konzentration und Verinnerlichung – ein Ankommen.
        Vielleicht war es dieses Gefühl des Ankommens, nach
dem sich Robert Schumann, der wie ein rotierender Stern seine
Jugend verbrachte, oft gesehnt hat. Immer, wenn er es zu finden
schien, brach seine Kreativität befreit aus – etwa am Beginn der

                                                                       SCHUMANN
Ehe mit Clara Wieck oder beim Antritt seiner Stelle als städtischer
Musikdirektor von Düsseldorf im September 1850. Als er im
Oktober d ­ esselben Jahres das Cellokonzert op. 129 in nur zwei
Wochen niederschrieb, ahnte er allerdings nichts von den vielen
Schwierigkeiten, die der psychisch labile Komponist bald mit dem
Musikbetrieb und der Mentalität im Rheinland bekommen sollte.
Zunächst empfand er sich als Pionier, wollte alles anders machen
– dazu gehörte auch die Bereitstellung von neuem Repertoire für
den städtischen Chor und das Orchester, die einst vom Freund
Felix Mendelssohn und Ferdinand Hiller, Schumanns Vorgänger in
Düsseldorf, trainiert worden waren. In rascher Folge probierte er
neue Formen aus wie die Chorballade, die Kirchenmusik oder die
opernhaften » Szenen aus Goethes Faust «, er komponierte eine
Sinfonie in fünf Sätzen, die » Rheinische «, und einsätzige Konzert­
stücke für Klavier und Violine.
        Auch das Konzert für Violoncello gehörte zu diesen Neu­
heiten, denn seltsamerweise hatte die erste Garde seiner kompo­
nierenden Zeitgenossen zwar das Klavier und die Geige, nicht aber
das Cello zum Partner des Orchesters erkoren. Und da Schumann
die Virtuosenstücke eines Romberg oder Dotzauer kaum als
Konkurrenz empfand, führte er bei seinem Leipziger Verleger
Breitkopf & Härtel auch verkaufspraktische Argumente ins Feld:
» Ich glaube, daß gerade, da so wenig Compositionen für dieses
Instrument geschrieben werden, der Absatz ein den Wünschen
                                                                       17
ROBERT SCHUMANN
Geboren am 08.06.1810
in Zwickau

Gestorben am 29.07.1856
in Bonn-Endenich

Konzert a-Moll op. 129
für Violoncello und Orchester

Uraufführung
am 23.04.1860
in Oldenburg                             entsprechender sein wird. « Dennoch
                                         sollte es kein gewöhnliches Konzert
Vom Gürzenich-Orchester                 werden, sondern ein Schlüsselwerk der
das letzte Mal gespielt                 Romantik, das da anknüpft, wo Parras
am 14.01.2014                            Sternenmusik aufhört: bei der Konzen­
Alban Gerhard, Violoncello              tration und Verinnerlichung.
                                                 Dabei weicht das neue Werk
                                        weniger radikal von der dreisätzigen
          Norm ab als etwa die einsätzige Urfassung des Klavierkonzerts,
           das Schumann noch als » Mittelding zwischen Symphonie, Concert
           u. großer Sonate « konzipiert hatte. Das Cellokonzert ist deutlich
           dreisätzig, allerdings hat Schumann auch hier experimentiert.
          Die Orchestereinleitung im ersten Satz ist radikal verkürzt und
           besteht nur aus drei mottoartigen Bläserakkorden, aus dem das
           Solocello sein Thema gewinnt – ein Verfahren, das Johannes
          Brahms am Beginn seiner Dritten Sinfonie kopiert hat. Im Gegen­
           satz zum ­Dialog zwischen Solo und Orchester bei ­Beethoven oder
          ­Mendelssohn agiert der Solist hier wie ein Traumwandler, der sich
           kaum um das orchestrale Umfeld kümmert.
                  » Romantisch « ist in Schumanns Konzert aber auch der
       Verzicht auf Satzpausen, an deren Stelle sich die Bläserakkorde
       vom Beginn in Erinnerung rufen wie ein Barde, der sich kurz
           in seine Erzählung einschaltet. Typisch für Schumann ist die
       Verdichtung des langsamen Satzes zur kurzen Romanze, deren
           inniges Thema zu den gelungensten Einfällen des Werks gehört.
           Eine Reminiszenz an das Hauptthema des ersten Satzes und eine
           Solopassage schaffen den Übergang zum Finale, einem feurigen
           Sonatensatz mit signalartigem Hauptmotiv und halsbrecherischen
           Laufpassagen, der dem Solisten am Ende eine kurze Kadenz mit
           anschließender Stretta gewährt.
                  Obwohl das Werk heute zum Repertoire aller großen
       ­Cellisten gehört, waren die Zeitgenossen deutlich reservierter:
       Trotz einer Orchesterprobe mit dem Düsseldorfer Cellisten
        ­Christian Riemers im März 1851 und mehrfachem Austausch mit
           Robert Emil Bockmühl, dem mürrischen Wunschkandidaten für die
           Uraufführung, erlebte der Komponist keine öffentliche Aufführung
           mehr; erst am 23. April 1860 fand die Uraufführung mit dem
         ­Cellisten Ludwig Ebert im entlegenen Oldenburg statt.
Eine
               » Symphonistische
                   Phantasie «
» Wenn der Deutsche von Sinfonien spricht, so spricht er von
­Beethoven «, stellte der Musikschriftsteller Schumann im Jahr 1839
fest – und erkannte in beiden kulturellen Phänomenen den natio­
 nalen Schatz und Stolz: » Wie Italien sein Neapel hat, der Franzose
 seine Revolution, der Engländer seine Schiffahrt usw., so der Deut­
 sche seine Beethovenschen Sinfonien. « Eine kreative Konsequenz
 aus dieser Verehrung kann Schumann bei dem komponierenden
Zeitgenossen allerdings nicht erkennen. » Aufrechterhaltung oder
 Beherrschung der großartigen Form, wo Schlag auf Schlag die
 Ideen wechselnd erscheinen und doch durch ein inneres geistiges
 Band verkettet, [ finden wir ] mit einigen Ausnahmen nur selten «, so
 Schumann in der von ihm gegründeten Neuen Zeitschrift für Musik.
         Dieser Missstand musste geändert werden. Schumann
 selbst arbeitete in seiner produktivsten Zeit zu Beginn der 1840er
Jahre an einer zeitgemäßen Sinfonie, die Beethovens drama­

                                                                         SCHUMANN
tischen Formgedanken mit der lyrischen Poesie der Romantik
verband. Zum Schlüsselerlebnis für diesen Aufbruch wurde Franz
 Schubert: Seine nachgelassene Sinfonie C-Dur hatte Schumann
 in Wien bei Schuberts Bruder entdeckt und nach der Rückkehr an
Mendelssohn zur Leipziger Uraufführung übergeben. 1841, nach
 der Heirat mit Clara Wieck, begann Schumann dann Grundzüge
 seiner eigenen sinfonischen Norm auszuarbeiten: Nach der ersten
 Sinfonie B-Dur entstanden der als » Symphonette « bezeichnete
Triptychon » Ouvertüre, Scherzo und Finale « op. 52 und eine
weitere Sinfonie in d-Moll, die, wie seine Frau im Tagebuch notierte,
» aus einem Satz bestehen, jedoch Adagio und Finale enthalten
 soll «. Wieder also stand für Schumann die Konzentration im
Vordergrund.
         Schumann hat seine d-Moll-Sinfonie gelegentlich als
» Symphonistische Phantasie « bezeichnet, was sich vor allem auf
 eine Neudeutung der » großartigen Form « bezog, die er bei den
Zeitgenossen vermisste. Um die vier unmittelbar anschließenden,
 allenfalls durch Generalpausen getrennten Sätze zum beziehungs­
 reichen Komplex zusammenzubinden, entwarf Schumann so zu
 sagen offene Formverläufe. So bekam die Durchführung des
 ersten Satzes größeres Gewicht durch Wiederholungen, während
 die Reprise entgegen der Norm ganz wegfiel. Verkürzt erscheinen
 auch die dreiteilige Romanze ( für die Schumann ursprünglich
                                                                         19
Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120

Uraufführung
am 06.12.1841
in Leipzig ( Erstfassung )

Vom Gürzenich-Orchester
das letzte Mal gespielt
am 13.01.2015
James Gaffigan, Dirigent            eine Gitarre im Orchester erwog )
                                    und der Scherzosatz, der sich beim
                                    zweiten Auftauchen des Trios plötzlich
       ausblendet und in eine mystische Überleitung zum Finale mündet.
       Damit diese Zertrümmerung des gewohnten sinfonischen Form­
       gefüges nicht den Zusammenhalt des Werks gefährdet, werden
       die vier Abschnitte verknüpft durch ein Netz von musikalischen
       Motiven. Keimzelle dafür ist die langsame Einleitung des Kopf­
       satzes; das wellenartige Kernmotiv bestimmt fast alle Themen der
       Sinfonie in monomaner Weise.
               Im September 1841 beendete Schumann seine Instrumen­
       tation, am 6. Dezember fand unter Leitung des Gewandhaus-­
       Konzertmeisters Ferdinand David die Leipziger Uraufführung
       seiner Sinfonie in d-Moll statt, die freilich durch den gemeinsamen
       Auftritt von Clara Schumann und dem pianistischen Superstar
       Franz Liszt im selben Konzert erheblich überschattet wurde. Erst
       zehn Jahre später, nach dem Erfolg der » Rheinischen Sinfonie «,
       entsann sich Schumann im Rheinland erneut der d-Moll-Sinfonie,
       unterzog sie der eingehenden Überarbeitung der Übergänge,
       motivischen Strukturen und vor allem der Instrumentation – und
       veröffentlichte sie als » Symphonie Nr. IV «. Diese neue Fassung, die
       nach der ersten Aufführung durch den Düsseldorfer Musikdirektor
       Schumann am 3. März 1853 ihren Weg durch die Konzertsäle
       machte, wurde von der Kritik bald als gelungene Alternative zur
       vermeintlich nachlassenden Originalität des Spätwerks begrüßt.
       Allerdings gab es immer auch Verfechter der ursprünglichen
       Fassung – darunter Johannes Brahms oder Dirigenten wie Kurt
       Masur, Nikolaus Harnoncourt und jetzt auch François-Xavier Roth,
       die sich für den spontaneren, ungeglätteten Zugriff der Version
       von 1841 einsetzen.
21   SCHUMANN
TRULS
                              MØRK
                                     CELLO

Die fesselnden Auftritte von Truls          drei Celli mit dem NHK Symphony
Mørk vereinen stürmische ­Intensität­,      Orchestra/Charles Dutoit sowie
Integrität und Anmut. Er gilt als           Haflidi Hallgrimssons Cellokonzert,
einer der herausragenden Cellisten          das gemeinsam vom Philharmonischen
unserer Zeit und wirkt immer wieder         Orchester Oslo, dem Isländischen
mit führenden Orchestern weltweit           Sinfonieorchester und dem Scottish
zusammen, wie etwa dem Orchestre            Chamber Orchestra in Auftrag
de Paris, den Berliner Philharmonikern,     gegeben wurde. Die Liste der Ton­
den Wiener Philharmonikern, dem             aufnahmen von Truls Mørk ist beein­
Royal Concertgebouw Orchestra,              druckend, sie vereint viele der großen
dem Philharmonia Orchestra, den             Cellokonzerte für Labels wie Virgin
Münchner Philharmonikern, dem               Classics, EMI, Deutsche Grammophon,
London Philharmonic Orchestra und           Ondine, Arte Nova und Chandos,
dem Gewandhausorchester Leipzig.            ausgezeichnet mit zahlreichen inter­
In Nordamerika war er bereits mit           nationalen Preisen – G ­ ramophone,
dem New York Philharmonic, dem              Grammy, Midem und ECHO Klassik.
Philadelphia und Cleveland Orchestra,       Seine jüngsten Einspielungen sind die
dem Boston Symphony Orchestra               Cellokonzerte von Schostakowitsch
und dem Los Angeles Philharmonic zu         mit dem Philharmonischen Orchester
erleben. Zudem hat er mit namhaften         Oslo/Vasily Petrenko, Werke für
Dirigenten gespielt, unter anderem          Orchester und Cello von Massenet
Mariss Jansons, David Zinman,               mit dem Orchestre de la Suisse
Manfred Honeck, Esa-Pekka Salonen,          Romande/Neeme Järvi sowie die
Gustavo Dudamel, Sir Simon Rattle,          Cellokonzerte von Saint-Saëns mit
Kent Nagano, Yannick Nézet-Séguin           dem Bergen Philharmonic Orchestra/
und Christoph Eschenbach. In der            Neeme Järvi. Nachdem Truls Mørk
Konzertsaison 2018/19 ist Truls Mørk zu     anfänglich von seinem Vater unter­
Gast beim San Francisco Symphony,           richtet wurde, setzte er sein Studium
Leipziger Gewandhaus Orchester,             bei Frans Helmerson, Heinrich Schiff
Orchestre de Paris, NDR Elbphilharmo­       und Natalia Schakowskaya fort. Im
nie Orchester, Orchestre symphonique        frühen Stadium seiner Karriere gewann
de Montréal, Tonhalle-Orchester             er verschiedene Wettbewerbe wie den
Zürich sowie an der Bayrischen Staats­      Internationalen Tschaikowski-Wett­
oper. Truls Mørk ist ein großer Ver­        bewerb ( 1982 ), den Cassado Cello
fechter zeitgenössischer Musik und hat      Wettbewerb in Florenz ( 1983 ), den
an über 30 Uraufführungen mitgewirkt.       UNSESCO Preis beim Wettbewerb
Dazu gehören Rautavaaras » Towards          der Europäischen Rundfunkunion in
the Horizon « mit dem BBC Symphony          Bratislava ( 1983 ) und die Naumberg
Orchestra/John Storgårds, Pavel Haas’       Competition in New York ( 1986 ). Truls
Cellokonzert mit den Wiener Phil­           Mørk war zuletzt im März 2016 mit
harmonikern/Jonathan Nott, K   ­ rzysztof   Elgars Cellokonzert beim Gürzenich-
Pendereckis » Concerto Grosso « für         Orchester in Köln zu erleben.
                                                                                  23
IRCAM

Institut de Recherche et                 französischen Kulturministerium
Coordination Acoustique /                gefördert. Das gemischte Forschungs­
Musique.                                 labor » Sciences and Technologies
                                         for Music and Sound « wird außerdem
 Das IRCAM ist eines der weltweit        vom Nationalen Zentrum für wissen­
führenden Forschungsinstitute für        schaftliche Forschung sowie von der
Akustik / Musik, das sich sowohl der     Sorbonne unterstützt.
 musikalischen Aufführung als auch
 der wissenschaftlichen Erforschung      Thomas Goepfer
widmet. Diese weltweit einzigartige      Thomas Goepfer gehört als Spezialist
Einrichtung mit Sitz im Centre           für Computermusik dem IRCAM Paris
­Pompidou in Paris setzt sich aus über    an. Von 2000 bis 2004 studierte er
160 MitarbeiterInnen zusammen und        Querflöte bei Philippe Bernold sowie
wird von Frank Madlener geleitet.        Angewandte Elektroakustik und
         Die drei Arbeitsschwerpunkte    Computeranwendungen am Conser­
 des IRCAM – Komposition, Forschung      vatoire national supérieur musique
 und Vermittlung – spiegeln sich in       et danse in Lyon. Am renommierten
vielen nationalen und internationalen     IRCAM-Institut hat er bereits mit zahl­
Produktionen wider sowie in den           reichen Komponisten und Künstlern
Pariser Konzertreihen mit zwei jähr­     zusammen gearbeitet, darunter
 lichen Festivals: Während ManiFeste      Ivan Fedele, Gilbert Amy, Stefano
 ein internationales Musikfestival       Gervasoni, Cristina Branco für » Com
 und eine multidisziplinäre Akademie      que voz «, das Ensemble intercontem­
 miteinander kombiniert, präsentiert      porain, Hèctor Georgia Spiropoulos
 das Vertigo Forum technische Neuent­     und Médéric Collignon für » Les
wicklungen und deren Auswirkungen        ­Bacchantes « sowie Philippe Manoury
 auf die kompositorische Praxis.         für sein Klavierkonzert. Mit Hèctor
         1978 von Pierre Boulez           Parra hat Thomas Goepfer bereits
 gegründet, gehört das IRCAM zum          seine Oper » Hypermusic Prologue «
Centre Pompidou und wird vom              realisiert.
25
FRANÇOIS-XAVIER
               ROTH
                                    DIRIGENT

François-Xavier Roth, seit Beginn             Im November 2017 ist Mahlers 5. Sin­
der Spielzeit 2015 / 16 Gürzenich-­          fonie als erste CD mit dem Gürzenich-
Kapellmeister und Generalmusik­              Orchester erschienen. In Köln setzt
direktor der Stadt Köln, gehört zu den       Roth die Zusammenarbeit mit Philippe
charismatischsten und mutigsten              Manoury als » Komponist für Köln «
Dirigenten seiner Generation. Sein           fort und dirigiert in der Saison 2018 / 19
Repertoire reicht von der Musik               die Uraufführung des abendfüllenden
des 17. Jahrhunderts bis zu zeitge­          Oratoriums » Lab.Oratorium «, welches
nössischen Werken und umfasst alle            das Gürzenich-Orchester auch in
Gattungen. Im Jahr 2003 gründete er           der Philharmonie de Paris und der
das innovative Orchester » Les Siècles «,    ­Hamburger Elbphiharmonie vorstellen
das sowohl auf neuen wie auf alten           wird. Weitere Gastspiele mit dem
Instrumenten musiziert, je nach Werk,        Orchester führen ihn in dieser Saison
und oftmals im Wechsel während                mit Mahlers 5. Sinfonie nach Turin,
des gleichen Konzertes. Er ist Erster         Budapest, Zürich und Wien.
Gastdirigent des London Symphony                      Kinder- und Mitmachkonzerte
Orchestra und » Associate Artist « der        und grenzüberschreitende Projekte
Pariser Philharmonie, die diese Posi­         mit unterschiedlichen KünstlerInnen,
tion eigens für ihn schuf, um die Vielfalt   wie in den letzten Spielzeiten mit
seines Wirkens zu würdigen.                   jungen TänzerInnen, dem Orchester
        Roth ist für seine ungewöhn­          der Rheinischen Musikschule, dem
liche Programmgestaltung bekannt,             Kölner Elektro-Label Kompakt und
sein geradliniger Ansatz und seine            dem iranischen Sänger Shahin Najafi,
Überzeugungskraft werden in aller             gehören zu den festen Bestandteilen
Welt geschätzt. Er arbeitet mit               seiner Arbeit. Der » Junge Ohren
führenden Orchestern zusammen,               Preis « zeichnete 2017 das Musikver­
darunter die Berliner Philharmoniker,         mittlungsprogramm » Ohrenauf! « des
das Royal Concertgebouw Orchestra            Gürzenich-Orchester Köln aus und
Amsterdam, das Symphonieorchester            würdigte damit auch dessen aktive
des Bayerischen Rundfunks und                 Unterstützung und Förderung durch
das Boston Symphony Orchestra.               François-Xavier Roth. Darüber hinaus
In seiner vierten Spielzeit an der            leitet er das wegweisende Panufnik
Kölner Oper dirigiert François-­             Young Composer Scheme des LSO und
Xavier Roth Neuproduktionen der               gründete gemeinsam mit dem Festival
» Salome « von Richard Strauss und           Berlioz und » Les Siècles « das Jeune
» Die Groß­herzogin von Gerolstein «         Orchestre Européen Hector Berlioz,
von Jacques Offenbach, anlässlich             eine Orchesterakademie, die über eine
des 200-jährigen Geburtstages des             eigene Sammlung historischer Instru­
in Köln geborenen Komponisten.                mente verfugt. Auch die Orchester­
        Seine zahlreichen CD-Ein­             akademie des Gürzenich-Orchesters
spielungen, u. a. mit dem London              unterstützt er tatkräftig.
Symphony Orchestra ( LSO ) und                        Für seine Verdienste als Musiker,
dem SWR Sinfonieorchester, dessen            Dirigent und Lehrer wurde François-­
Chefdirigent er von 2011–2016 war,           Xavier Roth 2017 mit dem französischen
genießen hohe Wertschätzung und              Verdienstorden » Chevalier de la Légion
werden regelmäßig mit bedeutenden             d’Honneur « ausgezeichnet.
Auszeichnungen gewürdigt.
                                                                                      27
20 JAHRE
  OHRENAUF!
        Seit 20 Jahren gibt es beim
  Gürzenich-Orchester Köln den Bereich
 der Musikvermittlung. Catharina Starken
zeichnet verantwortlich für das Programm
    und spricht mit Claudia Jahn über
Schülerkonzerte, unmittelbare Emotionen
   bei Klein und Groß und ihr schönstes
           Erlebnis mit Ohrenauf!
An wen richtet sich ­                    Wie sieht die Arbeit mit Jugend-
 Ohrenauf und welche Idee                lichen aus, die noch nie Kontakt
 steckt dahinter?                        zu klassischer Musik hatten?
Ohrenauf richtet sich vor allem          Im Grunde sind es die meisten Kinder
 an Kinder und Jugendliche, vom          und Jugendlichen. Wir verfolgen den
­Kindergarten bis zur weiterführenden    Ansatz, erst einmal über persönliche
 Schule. Unser Wunsch ist es, sie mit    Erlebnisse mit ihrer vertrauten Musik
 der klassischen Musik, die unser        zu gehen, um ihnen dann zu zeigen,
 Leben als Orchester so sehr prägt,      worin unsere Leidenschaft für die
 in Verbindung zu bringen und ihnen      klassische Musik besteht. Ich finde
 einen Zugang zu ermöglichen. Wir        es wichtig, dass unsere Musiker in die

                                                                                AKTUELL
wollen vermitteln, dass Musik im Leben   Schulen gehen und aus ihrem Leben
 der Kinder und aller Menschen eine      als Profimusiker berichten, denn
 besondere Bedeutung haben kann.         die Begeisterung der Musiker steckt
                                         auch die Schüler an. So kommen wir
Besonders beliebt sind                   schließlich zu den Werken, zu denen die
die ­Schulkonzerte.                      Schüler ihre eigenen Ideen entwickeln
Wie kann man sich ein Konzert            können. Es ist vielen fremd, kreativ mit
mit S ­ chülern vorstellen?              musikalischem Material umzugehen,
Die Schulkonzerte sind interaktiv        aber häufig öffnen sich ganz neue
angelegt, wobei wir versuchen, das       Gedankenräume und Gefühlswelten.
Programm gemeinsam mit den
Kindern zu gestalten. Sie werden von     Was war dein schönstes
ihren ­Lehrern auf das Werk, das wir     Ohrenauf-Erlebnis?
vermitteln wollen, mithilfe unserer      Als der ganze Saal in einem Schul­
Unterlagen vorbereitet. Das Besondere    konzert bei Beethovens » Pastorale «
ist, dass wir in unseren Konzerten       mitgesungen hat. Es war wie eine
mit einem großen Orchester auch          große Vereinigung von Kindern und
einmal auf die »Stopptaste« drücken      Orchestermusikern. Aber auch die
können, um uns bestimmte Passagen        kleinen Formate sind schön, wie zum
noch einmal anzuhören. Die Musiker       Beispiel die Zwergenprobe, bei der
erklären selbst, was an dem Abschnitt    Kindergartenkinder zur Orchester­
besonders ist und worin die Heraus­      probe in die Philharmonie kommen. Oft
forderung liegt. Darüber hinaus          geben mir die Kinder ganz individuelles
beziehen wir die Kinder zum Beispiel     Feedback und haben unendlich viele
mit Bewegungsaktionen oder Mitsing­      Fragen, die mir die Augen öffnen. Die
möglichkeiten ein, damit sie die Musik   unmittelbaren Emotionen bei den ganz
selber fühlen können.                    Kleinen finde ich besonders schön.
                                                                                29
Wie ist die Reaktion                      Im Januar 2019 findet das
bei den Erwachsenen in                    große Jubiläumskonzert von
den Seniorenheimen?                       Ohrenauf statt. Worauf darf
Vergleichbar ist der unmittelbare         man sich freuen?
Ausbruch von Emotionen. Wenn sie          Es geht um das Thema » Ohrwürmer «,
die Musik hören, sieht man im Gesicht     also Werke, die sicherlich der eine
wahnsinnig viel Bewegtheit. Sie kön­      oder andere schon einmal gehört
nen sehr wenig bis gar nicht am öffent­   hat. Außerdem darf man sich auf eine
lichen Leben teilnehmen und würden        spannende Geschichte freuen, denn
Konzerte dieser Art nicht erleben, wenn   wir richten für unseren Gürzi, das
wir nicht zu ihnen kämen. Dafür sind      Maskottchen von Ohrenauf, eine
sie sehr dankbar. Und sie können in       Geburtstagsfeier aus. Aber etwas ist
ihrer intimen, bekannten Umgebung         schiefgelaufen: Gürzi kommt nicht,
bleiben.                                  weil sein Ohrwurm » geklaut « wurde.
                                          Da aber alle Partygäste bereits da sind,
Was hat sich in 20 Jahren                 müssen wir mithilfe des Publikums den
 Ohrenauf verändert?                      Ohrwurm irgendwie wieder finden.
Eigentlich alles. Wir haben mit           Für dieses große Geburtstagsfest
­einzelnen Konzerteinführungen            haben 150 Kinder aus Kölner Grund­
 und Kinderkonzerten angefangen.          schulen etwas Besonderes vorbereitet.
 Inszwischen gibt es Probenbesuche,       Und im Anschluss wird es noch eine
bei denen die Kinder zwischen             Überraschung im Foyer geben. Wir
 den Musikern auf der Bühne sitzen        freuen uns schon sehr darauf, das
können. Hinzugekommen ist auch,           Jubiläum am 27. Januar in der Phil­
 dass die Lehrer auf die Schulkonzerte    harmonie gemeinsam mit den Kindern
vorbereitet werden und die Musiker        und unseren Gästen zu feiern!
 ins Klassenzimmer kommen, um ihr
 Instrument vorzustellen. Von verein­     In der aktuellen Saison erreicht
zelten Angeboten hat sich Ohrenauf        ­ hrenauf mit über 100 Veran­
                                          O
zu einem sehr ausgefeilten Programm       staltungen etwa 20.000 Kinder,
entwickelt.                               Jugendliche und Senioren.
                                          Weitere Informationen unter:
                                          guerzenich-orchester.de/ohrenauf
AKTUELL

 JUBILÄUMSKONZERT
   SO 27.01.19 11 Uhr
   Kölner Philharmonie

     Familienkonzert
  für Kinder ab 6 Jahren
   20 Jahre Ohrenauf!

Gürzenich-Orchester Köln
 Giedrė Šlekytė Dirigentin
                             31
DANKE
  !
   Klaus Lohrer verabschiedet sich nach
  42 Jahren als Fagottist vom ­­Gürzenich-
Orchester. Wie er zur Musik kam und was er
an François-Xavier Roth besonders schätzt,
          erzählte er Olaf Weiden.
» Eigentlich wollte ich die Trompete        die große Liebe des Instrumentalisten
nehmen, aber da waren drei Kerle vor        zur Oper, die damals in Köln blühte.
mir, so dass ich eine Posaune bekam. «      Die Inszenierungen von Mozart-Opern
So spielt das Leben manchmal. Die           trugen die Handschrift von Jean-
tiefen Töne waren damit bereits in          Pierre Ponnelle. Auch ohne Dienst
das Leben des kleinen Klaus Lohrer          besuchte Lohrer die Vorstellungen:
in Waldshut am Hochrhein getreten.          » Ich stand dann an der Seitenloge,
Nur das richtige Instrument musste          weil es keine Karten mehr gab. Es
noch gefunden werden. Vater                 war immer ausverkauft. « Damals
Lohrer pflegte in der Mittagszeit zur       erlebte der Orchester­musiker noch
Erholung Sinfonien zu hören, meist          die Pultheroen Eugen Jochum oder
von ­Beethoven. » Und der Klang des         Günter Wand. Aber auch Gastspiele
Fagotts, der stach für mich heraus «,       boten interessante Erfahrungen.
erinnert sich der Sohn. Die Stadtmusik      2003 wurde das Sabine Meyer
Waldshut konnte helfen, Klaus bekam         Bläserensemble, bei dem Lohrer
ein Fagott, mit 16 Jahren. » Am Anfang      Kontrafagottist der ersten Stunde ist,
klang es furchtbar, aber ich wollte es      von Claudio Abbado komplett in das
spielen. « Der dunkle, weiche Klang         Lucerne Festival Orchestra integriert.
faszinierte den Buben nachhaltig.           Auch in diesem Sommer gab es statt
Und er wollte Musiker werden. Wie           Ferien Orchester-» Arbeit «, jetzt mit
die Wahl des Instruments selbst war         Riccardo Chailly. Die beste Entwick­
auch der frühe Start mit 23 Jahren          lung verzeichnet für Lohrer allerdings
im Kölner Gürzenich-Orchester vom           das eigene Orchester. Seit 15 Jahren
Schicksal bestimmt. Der begeisterte         steigen Qualität der Konzerte und
Holzbläser hatte in Freiburg, unter         Beliebtheit des Kölner Stadtorchesters
anderem beim O   ­ boisten Heinz Holliger   kontinuierlich an. Der Musiker hat

                                                                                      AKTUELL
und in ­Hannover bei Klaus Thunemann        sogar seine geliebte päda­gogische
studiert und versah eine Aushilfsstelle     Arbeit an der Rheinischen Musikschule
in Wuppertal, als der damals frische        nach zwanzig Jahren eingestellt:
Gürzenich-­Solofagottist Rainer             » Seit Maestro Roth da ist, wollte ich
Schottstädt ihn zum Vorspiel lud.           noch besser vorbereitet sein für den
Lohrer nahm die Gelegenheit wahr:           Dienst; aus Respekt vor einem tollen
» Ich wollte eigentlich nur mal üben        Musiker. Bei ihm musst du in der ersten
für mein erstes Vorspiel in W­ uppertal.    Probe schon alles können. Er versteht
Denn das Gürzenich-Orchester war            es so geschickt, uns zu motivieren, ist
für mich damals wie die Berliner            immer freundlich, und am Ende der
Philharmoniker, das habe ich mir            Probe gibt es ein › bon a
                                                                    ­ ppétit ‹; das
gar nicht zugetraut. 55 Opern im            genieße ich. « Die Zukunftsperspektive
Repertoire-­Betrieb, dazu die Kon­          für den nach mehr als 42 Dienstjahren
zerte. « Aber Lohrer bekam die Stelle,      scheidenden Musiker klingt rosig.
und er erinnerte sich an den guten Rat      Nach dem Abschied vom Orchester
eines erfahrenen Kollegen: » Junger         folgt in jedem Falle kein Leben ohne
Mann, gehen Sie ins Opernorchester.         Musik, Oper und Fagott: » Ich werde
Im Sinfonieorchester müssen Sie             weiter Kammermusik spielen, mit mei­
dauernd reisen. Das stinkt Ihnen nach       ner Frau Polly am Cello und einigen
drei Jahren. « Das sollte nicht der ein­    Kollegen. Manchmal ist unser Beruf
zige Vorteil bleiben, wie der Fagottist     ganz schön heikle Arbeit. Das fällt
heute weiß: » Die Mischung stimmt im        jetzt weg. Aber morgens aufstehen,
Gürzenich-Orchester. 60 % Oper und          einen Kaffee trinken und dann im
40 % Konzert, diese breite Spanne ist       Schlafanzug zwanzig Minuten üben,
ein Glück für einen Musiker! Daraus         das macht immer noch Spaß. Morgens
kann ein flexibel geschmeidiger             als Erstes ans Instrument und die
Klangkörper entstehen. « Hinzu kam          Klänge genießen. Herrlich! «
                                                                                      33
Peter Doig
             geb. 1959
Man dressed as a Bat ( Embah ), 2008
  Öl auf Leinwand, 296 × 195 cm
      Museum Ludwig, Köln
TON
                        BILDER
                           4

Eine lebensgroße schaurige       und zugleich fragile Wesen
Fantasiefigur zeigt uns der      nur stammen? Doig wuchs
zuletzt in Düsseldorf leh­       zeitweise auf Trinidad auf
rende Peter Doig in seinem       und lebt heute wieder dort,
Gemälde » Man dressed as         wo ihm sein Künstlerfreunde
a Bat «, zu Deutsch: » Mann,     Embah ( geb. 1938 ) einmal
als Fledermaus verkleidet «.     eine kleine Fledermausfigur
Vor milchig, grünlichem          schenkte. Sie warf ihren
Hintergrund zeichnet sich        Schatten auf die Wände
                                                               AKTUELL
das Wesen dünn, zerflie­         von Doigs Ateliers und
ßend ab. Zerfließend, weil       wurde zum Anlass für dieses
Schwarz und Rot über die         Gemälde. Fledermäuse
Umrisse der Figur hinaus         orientieren sich im Dunkeln
ufern. Blassrosa Schlieren       über das Echo der von ihnen
fließen zum unteren Bildrand,    ausgestoßenen Ultraschall­
wo zwei dünne Beine auf          wellen. Dunkler Raum und
eine ebenso dünne Boden­         Klang sind ihre Welt. Da
linie treffen. Aus welcher       reichen die Sinne des Men­
Welt mag dieses dunkle           schen nicht aus.

                       Dr. Miriam Halwani,
                      Kuratorin, Sammlung
                            Fotografie

Das Werk befindet sich in der
Sammlung des Museum Ludwig und
                                                               35

ist derzeit im 2. OG zu sehen.
OPERN
                               TIPP

                          Giuseppe Verdi:
                        La forza del destino
                   ( Die Macht des Schicksals )
                         Oper in vier Akten

Seinem Schicksal kann man nicht              der Kölner Neuproduktion von » La
entfliehen – dies müssen Leonora, ihr       forza del destino « erstmals an einem
Bruder Carlo und ihr Geliebter Alvaro        ­deutschen Opernhaus vor.
erfahren. Nachdem Alvaro auf der                      Nachdem Catherine Foster an
Flucht versehentlich Leonoras Vater           der Oper Köln bereits Turandot und
getötet hat, verfolgt ihr Bruder Carlo       Elektra verkörperte, widmet sie sich
das Paar unnachgiebig, um Rache zu           jetzt, alternierend mit Adina Aaron,
üben. Selbst die Flucht ins Kloster oder      der Verdi-Partie Leonora di Vargas.
in die Einsamkeit kann nicht verhindern,     Liang Li, in Köln zuletzt als Gurnemanz
dass sich das tragische Ende für die          in » Parsifal « gefeiert, übernimmt
Liebenden wie für den Rächer erfüllt.        mit ­seinem balsamischen Bass die
        Regisseur und Autor Olivier Py,      Partie des Padre Guardiano. Renato
der ehemalige Intendant des Théâtre         ­Girolami, der in der vergangenen
de l’Odéon in Paris und seit 2013             Spielzeit den Grafen Robinson in
Künstlerischer Leiter des Festivals         » Il matrimonio segreto « gab, ist als
von Avignon, stellte sich 2012 mit           Fra Melitone zu erleben.

                         Musikalische Leitung Will Humburg
                               Inszenierung Olivier Py
                        Bühne und Kostüme Pierre-André Weitz
                                 Licht Bertrand Killy
                            Chorleitung Rustam Samedov
                             Dramaturgie Georg Kehren

                      Il Marchese di Calatrava Wolfgang Schöne
                    Leonora di Vargas Catherine Foster, Adina Aaron
                          Don Carlo di Vargas Jordan Shanahan
                         Alvaro Stefano La Colla, Marcelo Puente
                          Padre Guardiano Liang Li, Burak Bilgili
                              Fra Melitone Renato Girolami
                          Preziosilla Adriana Bastidas-Gamboa
                           Mastro Trabuco John Heuzenroeder
                                    Alcalde Insik Choi
                              Chirurgo Matthias Hoffmann
                          Curra Regina Richter / Judith Thielsen
                                   Chor der Oper Köln
                                        Extra Chor
                               Gürzenich-Orchester Köln

                                WIEDERAUFNAHME
                                   23.12.2018

                                 VORSTELLUNGEN
                        26.12.2018 / 28.12.2018 / 30.12.2018
                  01.01.2019 / 04.01.2019 / 09.01.2019 / 11.01.2019
»
    ER IST
 GERETTET!
 O FREUNDE
      …
  ENDLICH
 KANN ICH
DIE UNTATEN
     DEM
RUCHLOSEN
  RĂCHEN.
      «
   CARLO, III. AKT, 5. SZENE
                               37
Begeistern
ist einfach.

                    gut.sparkasse-koelnbonn.de

Unser Engagement für Kultur.
Musik, Film, Theater, Tanz, Literatur oder die Vielfalt der Museen: Ein
breites kulturelles Angebot macht unsere Region lebendig. Daher
unterstützen wir kulturelle Großveranstaltungen, aber auch die
vielen kleinen Bühnen und Initiativen in Köln und Bonn. Mit jährlich
über 500 geförderten Projekten sind wir einer der größten Kulturför-
derer in der Region.
NEUJAHRS
KONZERT

200 Jahre Jacques Offenbach! Das ­Gürzenich-
Orchester leitet das große Jubiläum mit einer
ausgelassenen » O ­ ffenbachiade « ein, in dem das
Genie von ­Jacques Offenbach umfassend gefeiert
wird. Von einem innigen Gebet – auf Offenbachs
eigenem Instrument, dem Cello – über die
unsterblichen Themen und Tänze seiner komischen
Opern bis zur Premiere einer » Menschen­fresserei «
reicht der Spannungsbogen in diesem prominent
besetzten Neujahrskonzert.

                                                                   VORSCHAU
JACQUES OFFENBACH                    Pablo Ferrández Violoncello
» Introduction, Prière et Boléro «   Matthias Klink Tenor
für Violoncello und Orchester        Michele Angelini Tenor
                                     Alexandre Bloch Dirigent
» Oyayaye «
Menschenfresserei                    SO 06.01.19 11 Uhr
in einem Akt                         Kölner Philharmonie
Deutsche Erstaufführung

sowie Ausschnitte aus
» Die Rheinnixen «,
» Die schöne Helena «,
» Pariser Leben «,
» Orpheus in der Unterwelt «
u. v. m.
                                                                   39

GUERZENICH-ORCHESTER.DE
SINFONIE
KONZERT
5

Alexander von Zemlinskys » Lyrische
Symphonie « erzählt von einer verzehrenden
Liebe: Verlangen, Unterwerfung, Besitz,
Desillusionierung und Abschied. Als
» inbrünstiger Liebeserguss « gilt auch Chopins
zweites Klavierkonzert. In Schumanns
Ouvertüre zur Oper » Genoveva « ist bereits
das ganze Drama präsent, das die Liebenden
beinahe an den Abgrund führt.

ROBERT SCHUMANN            Jennifer Holloway Sopran
Ouvertüre c-Moll           Michael Nagy Bariton
aus: » Genoveva «          Yeol Eum Son Klavier
                           Pablo González Dirigent
FRÉDÉRIC CHOPIN
Konzert für Klavier        SO 13.01.19 11 Uhr
und Orchester              MO 14.01.19 20 Uhr
Nr. 2 f-Moll               DI 15.01.19 20 Uhr
                           Kölner Philharmonie
ALEXANDER
VON ZEMLINSKY
» Lyrische Symphonie «
in 7 Gesängen
nach Rabindranath Tagore
für Sopran, Bariton
und großes Orchester

KARTEN                     ( 0221 ) 280 282
WIRTSCHAFTSPRÜFER
                                      STEUERBERATER
                                    RECHTSANWÄLTE
                          UNTERNEHMENSBERATER

MORE THAN
CONNECTING.

         Damit zusammenkommt, was zusammengehört. Unsere
      Mittelstandskompetenz macht uns zum idealen Architekten
                    bei nationalen und internationalen Projekten.
2. Violine
                          Brigitte Krömmelbein*
                          Christoph Rombusch
                          Marek Malinowski
                          Friederike Zumach
                                                  Violoncello
                          Martin Richter
1. Violine                                        Bonian Tian
                          Susanne Lang
Nathalie Chee*                                    Joachim Griesheimer
                          Nathalie Streichardt
Jordan Ofiesh                                     Johannes Nauber
                          Anna Isabel Fritz
Alvaro Palmen                                     Klaus-Christoph Kellner
                          Will Grigg
Chieko Yoshioka-Sallmon                           Franziska Leube
                          Guglielmo Dandolo
Rose Kaufmann                                     Sylvia Borg-Bujanowski
                            Marchesi
Demetrius Polyzoides                              Katharina Apel-Hülshoff
                          Akari Azuma
Wolfgang Richter                                  Johannes Rapp*
                          Maria Suwelack*
Judith Ruthenberg
Juta Õunapuu-Mocanita                             Kontrabass
                          Viola
Daniel Dangendorf                                 Christian Geldsetzer*
                          Susanne Duven
Eryu Feng**                                       Henning Rasche
                          Nilay Özdemir*
Alla Gurman*                                      Johannes Eßer
                          Gerhard Dierig
Cristian Suvaiala*                                Greta Bruns
                          Annegret Klingel
Georgeta Iordache*                                Otmar Berger
                          Antje Kaufmann
                                                  Guillermo Sanchez Lluch
                          Ina Bichescu
                          Eva-Maria Wilms
                          Sarah Aeschbach
                          Felix Weischedel
                          Tom Morrison*
Harfe
  Saskia Kwast

  Flöte
  Alja Velkaverh-Roskams
  Levke Hollmer*
  Irmtraud Rattay-Kasper
  Christiane Menke

  Oboe                        Posaune
  Tom Owen***                 Aaron Außenhofer-Stilz***
  Nicolas Thiébaud*/***       Jereon Mentens*
  Marie Tetzlaff*             Carsten Luz***
  Ikuko Homma                 Markus Lenzing
  Ane Lore Ugarte Eizmendi*   Jan Böhme

                                                          ORCHESTERBESETZUNG
  Klarinette                  Tuba
  Blaž Šparovec               Stefan Kühndorf
  Tino Plener
  Thomas Adamsky              Pauke
                              Carsten Steinbach
  Fagott
  Felix Eberle*               Schlagzeug
  Diana Rohnfelder            Alexander Schubert
  Klaus Lohrer                Christoph Baumgartner
                              Josef Treutlein**
  Horn                        Rie Watanabe*/***
  Markus Wittgens             Thomas Meixner*/***
  Andreas Jakobs              Yuka Ohta*
  Willy Bessems
  Jörn Köster

  Trompete
  Bruno Feldkircher
  Simon de Klein***
  Johannes Mielke*/***
  Herbert Lange
  Matthias Kiefer

  * Gast
 ** Orchesterakademie des Gürzenich-Orchesters
*** Parra Ensemble
                                                          43

    Stand 06.12.2018
Das Gürzenich-Orchester Köln und
François-Xavier Roth danken den
Kuratoren der Concert-Gesellschaft Köln
für die großzügige Unterstützung.

Ehrenmitglieder                      Kuratoren

Henriette Reker                      Bechtle GmbH
Oberbürgermeisterin                  IT Systemhaus, Waldemar Zgrzebski
der Stadt Köln
                                     Ebner Stolz Partnerschaft mbB
Jürgen Roters                        Dr. Werner Holzmayer
Oberbürgermeister
der Stadt Köln a. D.                 Excelsior Hotel Ernst AG
                                     Henning Matthiesen
Dr. h. c. Fritz Schramma
Oberbürgermeister                    ifp Personalberatung und
der Stadt Köln a. D.                 Managementdiagnostik
                                     Jörg Will

                                     Kirberg GmbH Catering Fine Food
                                     Jutta Kirberg
Vorstandsvorsitzender
der Concert-Gesellschaft Köln        Kölner Bank eG
                                     Bruno Hollweger
Olaf Wegner
                                     Koelnmesse GmbH
                                     Gerald Böse

                                     Kreissparkasse Köln
Firmen, Verbände und Vereine         Alexander Wüerst

August Hülden GmbH & Co. KG          Gerd Lützeler
Dr. Paul Kellerwessel                Dipl.-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer,
                                     Steuerberater
Henze & Partner
Jürgen Henze                         Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA
                                     Martin Renker
Freie Volksbühne Köln e. V.
Jutta Unger                          Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHG
                                     Heinrich Philipp Becker
Freytag & Petersen
Prof. Dr. Hugo Heinrich Best         ROLEX Deutschland GmbH
                                     Peter Streit
Kölner Bank eG
Bruno Hollweger                      TÜV Rheinland AG
                                     Prof. Dr. Bruno O. Braun
Kreissparkasse Köln
Dr. Klaus Tiedeken

Philharmonischer Chor e. V.
Prof. Horst Meinardus

Richard-Wagner-Verband Köln
Gerhard Idolski

Sparkasse KölnBonn
Dr. Christop. Siemons

Theatergemeinde Köln
Norbert Reiche

ifp Will und Partner GmbH & Co. KG
Jörg Will
Mitglieder

Konrad und Petra Adenauer                      Dirk Klameth
Claudia und Joachim von Arnim                  Hans-Josef Klein
Erika Baunach                                  Dres. Marlies und Jobst Jürgen Knief
Helge und Thekla Bauwens                       Hermann und Ute Kögler
Matthias Berg und Dieter Eimermacher           Cornelia und Gerald Köhler
Dr. Regine Blaß                                Dr. Peter Konner
Barbara Blumberg                               Dr. Klaus Konner
Wolfgang und Ellen Böttcher                    Bernd Krükel
Birgit Boisserée                               Dr. Bernd Küppers
Dr. Rudolf von Borries                         Dr. Arnd Kumerloeve
Sabine Bourry                                  Dr. Lydia Kunze
Andreas Braun                                  Susanne Lührig
Ursula Breunig                                 Dres. Andreas und Henriette Madaus
Prof. Dr. Gerhard Brunn                        Dr.-Ing. Heinz und Rosemarie Mathiak
Prof. Dr. T. Brusius                           Johanna von Mirbach-Reich
Dr. Michael und Marita Cramer                  Hermann-Reiner Müller
Dr. Hans und Christine Custodis                Christian Münster und Bianca Schönemann
Anna Dünnebier von Paczensky                   Theo und Leni Nettekoven
Klaus und Hella Dufft                          Renate Oeker
Brigitte Eldering                              Annemarie Opitz
Dr. Ben und Sigrun Elsner                      Margarethe Parseghian

                                                                                           PARTNER
Heinz Christian Esser                          Dr. Jürgen Pelka
Maria-Hildegard Falderbaum                     Dr. Carlo Pelzer
Brigitte Feierabend                            Manfred und Christine Pfeifer
Dr. Udo Fingberg                               Dr. Wolfgang und Doris Postelt
Dr. Klaus Fleischmann und                      Dres. Hans-Michael und Elisabeth Pott
       Krista Scheepers-Fleischmann            Julia Priemer-Bleisteiner
Ines Friederichs und Alexander Wierichs        Dr. Reiner
Christop. Gallhöfer und Katrin Preuß-Neudorf   Ingeborg Richter
Hubertus von Gallwitz                          Prof. Dr. Ulrich Richter
Dr. Marie-Louise Gaul                          Jacqueline Ritter
Hans und Dr. Helga Gennen                      Ulrich Rochels
Jutta Geyr                                     Axel Rodert und Hedwig Rodert-Rutt
Erwin und Heidi Graebner                       Andreas Röhling
Bernd und Gisela Grützmacher                   Dr. Dirk Sagemühl
Hans-Georg und Ursula Gülke                    Dr. Bernd Schäfer und Ulrike Schäfer-Trüb
Dr. Klaus und Theodora van Haag                Margarete Schönenborn
Christa Hackenbruch                            Prof. Dr. Ulrich Schröder
Dr. Rolf-D. Halswick                           Bernd und Marianne Schubert
Hermann Hauke                                  Gerd-Kurt und Marianne Schwieren
Monika und Michael Hegel                       Siegfried Seidel
Doris und Dieter Heithecker                    Barbara Siemons
Prof. Dr. Klaus Heubeck                        Dr. Christoph Siemons
Markus Hilgers                                 Burkhard Sondermeier
Bendedikt Graf von und zu Hoensbroch           Rolf Stapmanns
Ulrike Höller                                  Gabriele Stroß
Gerd und Ursula Hörstensmeyer                  Hans Jürgen und Edelgard Thiel
Prof. Dr. Rolf Huschke-Rhein                   Peter und Monika Tonger
       und Dr. Irmela Rhein                    Anita und Dr. Reiner Tredopp
Prof. Dr. Rainer Jacobs                        Hans-Ulrich und Gisela Trippen
Klaus und Dagmar Jaster                        Dr. Detlef Trüb
Ellen und Gisbert Jusek                        Markus Ulrich
Prof. Dr. Hermann Kämmerer und                 Heinz-Peter und Andrea Verspay
       Dr. Mireya Schmickler                   Peter Egon Wagner
Prof. Michael und Rose Kaufmann                Helmut Wexler
Werner und Gisela Kiefer                       Michael Wienand
Prof. Dr. Hans-Friedrich Kienzle und           Gabriele Wienhenkel-Pfeiffer
       Dr. Sabine Staemmler-Kienzle            Lotte Wiethoff
                                                                                           45

Hildegard Kilsbach                             Hans-Peter Wolle und Brigitte Bauer
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