Kreativer Koch Sternekoch Martin Göschel entwickelte für das Aarauer Töpferhaus eine nachhaltige und preisgekrönte Pasta aus Restbrot.

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Kreativer Koch Sternekoch Martin Göschel entwickelte für das Aarauer Töpferhaus eine nachhaltige und preisgekrönte Pasta aus Restbrot.
Ausgabe 1/2023

    Kreativer Koch
   Sternekoch Martin Göschel entwickelte für das Aarauer Töpferhaus
         eine nachhaltige und preisgekrönte Pasta aus Restbrot.
Kreativer Koch Sternekoch Martin Göschel entwickelte für das Aarauer Töpferhaus eine nachhaltige und preisgekrönte Pasta aus Restbrot.
AUGENBLICK

  Heiss auf Eis und Wärme
  Privat mag es der 43-jährige Matthias Bobst
  eisig, wenn es mit Schlittschuhen und Puck
  beim Eishockey hoch hergeht oder er mit
  Skiern auf der Piste unterwegs ist. Beruflich ist
  jedoch Wärme sein Thema: Matthias Bobst
  leitet die technische Entwicklung für Rohrnetze
  bei Eniwa. Zusammen mit seinem Team treibt
  er den Ausbau der Fernwärme weiter voran.
  Der Ausbau ist Teil der Wärmestrategie 2050
  der Stadt Aarau. «Damit leisten wir einen
  wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der
  Region», so Matthias Bobst. Mehr zur Wärme-
  strategie 2050 auf Seite 19.

2 VIVA 1/ 2018
Kreativer Koch Sternekoch Martin Göschel entwickelte für das Aarauer Töpferhaus eine nachhaltige und preisgekrönte Pasta aus Restbrot.
VORWORT

                                                                                               Liebe Leserin,
                                                                                                     lieber Leser
                                                                                                                                                     Dank einem sehr milden Herbst 2022 können wir aufatmen.
                                                                                                                                                     Die Energiemangellage ist aufgeschoben, aber nicht aufgehoben.
                                                                                                                                                     Im warmen vergangenen Jahr sank der Gasverbrauch um
                                                                                                                                                     über 20 Prozent, der Stromverbrauch ging ebenfalls leicht
                                                                                                                                                     zurück. Da der Energieverbrauch in hohem Mass von der
                                                                                                                                                     Winterkälte abhängt, kann sich die Situation auch wieder
                                                                                                                                                     anders entwickeln. Für 2023 sind wir mit gut gefüllten
                                                                                                                                                     Speicherstauseen in der Schweiz und mit gut gefüllten Gas­
                                                                                                                                                     speichern in Europa gestartet.

                                                                                                                                                     Die hohen Marktpreise für Strom und Gas entspannten sich
                                                                                                                                                     kürzlich synchron zur Versorgungssituation. Viele Hausbesitzer
                                                                                                                                                     entschieden sich aufgrund der hohen Preise, ihre fossile
                                                                                                                                                     Heizung durch eine elektrisch betriebene Wärmepumpe zu
                                                                                                                                                     ersetzen oder sich an ein Wärmenetz anzuschliessen. Die
                                                                                                                                                     Photovoltaik erlebt endlich einen Boom, der vor fünf Jahren
                                                                                                                                                     noch undenkbar gewesen wäre. Diese Massnahmen leisten
                                                                                                                                                     einen wichtigen Beitrag zur zukünftigen Versorgungssicher­
                                                                                                                                                     heit und Dekarbonisierung. Es braucht aber weitere Mass­
                                                                                                                                                     nahmen auf Bundesebene, um bei kälteren Wetterbedingungen
                                                                                                                                                     die Versorgungssicherheit zu verbessern. Dazu gehören abruf­
                                                                                                                                                     bare Produktionskapazitäten und die Speicherung von Energie.

                                                                                                                                                     Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre mit «Viva».
                                                                                                                                                     Herzliche Grüsse
                                                                                                                                                     Hans-Kaspar Scherrer, CEO Eniwa AG

                                                      Aus dem Inhalt

                                                        6                                                                  8                                                       20
                                                      Selbst ist der Produzent                                           Energiemangellage: Ein Blick zurück                    Jede Fläche zählt
                                                      Die Schweizer Wasserkraftwerke                                     Die Schweizer Energieversorgung                        Das Naturama Aargau setzt sich
                                                      gewinnen vor dem Hintergrund                                       sah sich schon in der Vergangenheit                    wirksam für die strukturierte
Foto Seite 1: rolandsuter.com, Seite 2: Beni Basler

                                                      der Mangellage an Bedeutung.                                       mit Mangellagen konfrontiert.                          Gestaltung von Grünflächen ein.

                                                      Impressum

                                                      8. Jahrgang, März 2023, erscheint halbjährlich
                                                      Herausgeber: Eniwa AG, Industriestrasse 25, 5033 Buchs AG, Telefon 062 835 00 10
                                                      Verantwortlich: Andrea Portmann, Redaktionsleitung: Anke Roggenkamp, info@eniwa.ch, eniwa.ch
                                                      Redaktionsadresse: Redact Kommuni­kation AG, 8152 Glattbrugg; redaktion@redact.ch
                                                      Chefredaktion «Smart»-Verbund: Simon Eberhard | Gestaltung: Nicole Senn                                                            Drucksache
                                                                                                                                                                             myclimate.org/01-23-335766
                                                      Druck: Vogt-Schild Druck AG, Derendingen

                                                                                                                                                                                                          VIVA   1 / 2023   3
Kreativer Koch Sternekoch Martin Göschel entwickelte für das Aarauer Töpferhaus eine nachhaltige und preisgekrönte Pasta aus Restbrot.
VOM SOFA ZUM
AARAUER ALTSTADTLAUF
Für den Aarauer Altstadtlauf am Samstag, 17. Juni
2023, laufen die Anmeldungen. Wie immer star-
ten Kinder und Jugendliche gratis. Die Organisa-
toren und ihre Kooperationspartner bieten ab Mai
kostenpflichtige Vorbereitungstrainings an. Wer
fit und bestens vorbereitet beim Altstadtlauf an
                                                      Bild: Sandro Anderes

den Start gehen möchte, meldet sich online zu
den Trainings an, die auf der 400-Meter-Bahn im
Telli in Aarau stattfinden. aarauer-altstadtlauf.ch

4 VIVA 1 / 2023
Kreativer Koch Sternekoch Martin Göschel entwickelte für das Aarauer Töpferhaus eine nachhaltige und preisgekrönte Pasta aus Restbrot.
KURZ UND BÜNDIG

                                                                     Grünes
                                                                 Klassenzimmer
                                                                     im Telli
                                                                    Gemeinsam mit Kindern der Primarschule Telli und der
                                                                         Dinkel Garten AG gestaltete Eniwa kürzlich den
                                                                   Platz an der Trafostation Girixweg in Aarau neu. Während
                                                                         die naturnahe Grünfläche nun Lebensraum für
  AUS FÜR                                                         heimische Tier- und Pflanzenarten ist, nutzt die Schule das
                                                                     Erlebnis-Klassenzimmer zum Beobachten, Lernen und
  LEUCHTSTOFFLAMPEN                                               Verweilen. Staudenrabatte, Heckeninsel und Sandlinse dienen
  Weil sie Quecksilber enthielten, verschwan-                        als Nahrung, Lebensraum oder Nistplatz für Insekten,
  den sie Ende Februar aus den Regalen: die                         Reptilien und Vögel. Das Projekt wurde finanziert vom
  klassischen Leuchtstofflampen, besser be-                                     Eniwa Naturstrom Regio-Fonds.
  kannt als Neonröhre oder Sparlampe. Der
  Import der sogenannten Kompaktleucht-
  stofflampen ohne integriertes Betriebsgerät
  und von allen ringförmigen Bauformen wurde
  aufgrund einer EU-Richtlinie verboten. Die
  Schweiz schloss sich dieser an. Ab August
  kommen auch T5- und T8-Leuchtstoffröh-
  ren nicht mehr in die Regale. T5 steht für
  das englische Tube (Röhre) mit einem
  Durchmesser von 16 Millimetern und ei-
  nem G5-Sockel. T8 mit einem Durchmes-
  ser von 26 Millimetern wird an G13-Sockeln
  angebracht. Die funktionierenden Lampen
  können noch aufgebraucht werden.

Grüngut-Abo löst Vignette ab
Seit 1. Januar 2023 ersetzt in Aarau und in Biberstein das Grüngut-Abonnement die bisherige Grün-
gut-Vignette. Das Grüngut-Abonnement ist ein Jahr gültig und verlängert sich automatisch. Die
Bestellung ist online auf der Internetseite aarau.ch, via Online-Schalter, per E-Mail (werkhof@aarau.ch)
oder persönlich möglich. Nach der Registrierung wird den Nutzerinnen und Nutzern ein Identifizie-
rungs-Chip zugestellt. Der Werkhof empfiehlt, ältere oder bereits beschädigte Grüngut-Container
durch einen neuen zu ersetzen. In Zusammenarbeit mit einer Spezialfirma (oecogreen) kann
ein ökologischer und nachhaltiger Reinigungsservice für die Container zusätzlich gebucht werden.

                                                                                                               VIVA   1 / 2023   5
Kreativer Koch Sternekoch Martin Göschel entwickelte für das Aarauer Töpferhaus eine nachhaltige und preisgekrönte Pasta aus Restbrot.
STROMPRODUKTION

Selbst ist der
Produzent:
Wasserkraft
ausbauen
Die Schweizer Wasserkraftwerke gewinnen vor
dem Hintergrund drohender Energiemangellagen
weiter an Bedeutung. Anders als PV-Anlagen oder
Windräder produzieren ihre Turbinen 24 Stunden
am Tag wertvollen CO2-freien Strom.
TEX T ANKE ROGGENK AMP     F OTO S A L E S S A N D R O D E L L A B E L L A

K
        raftwerksausfälle und -abschal­             Kraftwerks an der Aare. Aktuell produ­        Die Pläne für den Bau des neuen Kraft­
        tungen in Frankreich, der Krieg in          ziert die Schweiz rund 60 Prozent ihres       werks an der Aare liegen schon seit 2021
        der Ukraine sowie ausbleibende              Stroms aus Wasserkraft, die Hälfte dieser     zur Bewilligung bei den Kantonen Aargau
Gaslieferungen aus Russland trieben                 Produktion stammt aus Laufwasserkraft­        und Solothurn. Sofern das von privaten
jüngst die Strompreise auf den interna­             werken wie jenem in Aarau.                    Personen lancierte Einspracheverfahren
tionalen Grosshandelsmärkten auf Re­                                                              nicht noch weitere Gerichtsinstanzen
kordhöhen. «Kunden von Versorgern mit               Bund plant höhere Produktion                  beansprucht, wird mit dem Bau frühes­
eigener Produktion in Laufwasserkraft­              Mit der Energiestrategie 2050 plant der       tens 2026 gestartet werden können.
werken profitierten von den konstanten              Bund eine Steigerung der durchschnittli­         Das Projekt ist so weit ausgereift und
Produktionskosten der einheimischen                 chen Jahresproduktion: bis 2050 auf           mit sämtlichen Umweltverbänden einver­
Wasserkraft. Dadurch waren sie weniger              38 600 Gigawattstunden (GWh). Beste­          nehmlich abgestimmt, so dass nur noch die
stark den hohen Marktpreisen ausge­                 hende Werke wie das in Aarau sollen da­       Baubewilligung fehlt. Mit den ökologi­
setzt», erklärt Eniwa CEO Hans-Kaspar               für erneuert und ausgebaut werden, aber       schen Ausgleichsmassnahmen wird mit
Scherrer. Er betont seit Jahren, dass eine          auch neue Wasserkraftwerke sollen ent­        dem Neubauprojekt der gesamte Aare-
höhere Eigenproduktion von Strom aus                stehen. Der Bund will die Wasserkraftnut­     raum für Natur, Umwelt, Fischfauna und
Wasserkraft die Schweiz im Winter                   zung ausdrücklich fördern, zum Beispiel       Freizeitnutzung aufgewertet. Zudem wird
unabhängiger von Stromimporten aus                  mit Investitionsbeiträgen und vereinfach­     der heute fehlende Hochwasserschutz in
dem Ausland machen würde, und kämpft                ten Bewilligungsverfahren. Die Realität       diesem Gebiet mit den neuen Schwallent­
deshalb intensiv für den Neubau des                 sieht leider oft anders aus, auch in Aarau:   lastungsklappen massiv verbessert. 

6 VIVA 1 / 2023
Kreativer Koch Sternekoch Martin Göschel entwickelte für das Aarauer Töpferhaus eine nachhaltige und preisgekrönte Pasta aus Restbrot.
Bewährte Technik mit langer Tradition: Seit Ende
                                                  des 19. Jahrhunderts wird das Wasser der Aare für
                                                  die Produktion von erneuerbarem Strom genutzt.

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kraftwerks.

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nimmt Aarau Info entgegen: mail@aarauinfo.ch
oder 062 834 10 34.

                                                                                                      VIVA   1 / 2023   7
Kreativer Koch Sternekoch Martin Göschel entwickelte für das Aarauer Töpferhaus eine nachhaltige und preisgekrönte Pasta aus Restbrot.
ENERGIE IM RÜCKBLICK

Eine Geschichte
von Mangel und
Überfluss
Auch wenn die aktuelle Situation historisch
wohl einmalig ist: Die Schweizer Energie-
versorgung sah sich schon in der Vergangenheit
mit Mangellagen konfrontiert. Diese Krisen
haben häufig einen Innovationsschub nach
sich gezogen. Ein Blick zurück.
TEX T SIMON EBERHARD   I L LU S T R AT I O N E N K O R N E L S TA D L E R

8 VIVA 1 / 2023
Kreativer Koch Sternekoch Martin Göschel entwickelte für das Aarauer Töpferhaus eine nachhaltige und preisgekrönte Pasta aus Restbrot.
W
          asserkraft und Biomasse: Be­       wie Deutschland oder England schon
          reits vor 200 Jahren setzten die   früher begonnen hatte.
          Menschen auf erneuerbare
Energien. Mit einem wesentlichen Unter­      Entwicklung in Stufen
schied: Die Energie produzierten und         Der Historiker Patrick Kupper hat sich in­
verbrauchten sie lokal. Sie beruhte gröss­   tensiv mit der Schweizer Energiegeschich­
tenteils auf der Arbeitsleistung von Men­    te auseinandergesetzt – so unter anderem
schen und Tieren, die wiederum ihre          als Mitautor der Studie «Energieregime in
Energie aus Essen und Futtermitteln          der Schweiz seit 1800», die das Bundesamt
bezogen. Geheizt wurde mit Holz, verein­     für Energie 2016 publiziert hat. Darin
zelte Gewerbebetriebe nutzten ein Was­       identifizieren er und seine Mitautorin
serrad – damals die einzige kontinuierli­    Irene Pallua sechs sogenannte Energiere­
che Quelle mechanischer Energie.             gime. «Die Muster der Energieproduktion
                                             und deren Verwendung verändern sich
Die Industrialisierung kam                   dabei nicht kontinuierlich, sondern ent­
mit der Eisenbahn                            wickeln sich in Stufen», erklärt Kupper
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts stiess diese   hierzu. «Wenn sich ein neues Energie-
vorindustrielle, «agrare» Energiewirt­       regime bildet, löst es das vorhergehende
schaft an ihre Grenzen. Grund dafür war      nicht ab, sondern überlappt es.»
einerseits das Wachstum der Bevölke­             So heizten die Haushalte auch im
rung. Andererseits sorgte die Übernut­       angehenden Kohlezeitalter vorerst wei­
zung der Schweizer Wälder für steigende      terhin mit Holz. Die Verfügbarkeit von
Holzpreise.                                  grossen Mengen an Kohle wirkte sich
   Ab 1847 verkehrte mit der «Spanisch-      hingegen vor allem dadurch aus, dass sich
Brötli-Bahn» die erste Eisenbahnlinie        neue, energieintensive Industriezweige
der Schweiz. Und mit der Eisenbahn           bildeten wie beispielsweise die Baustoff­
kam auch der erste grosse Umbruch der        produktion oder die Metallverarbeitung.
Energieversorgung. Denn sie ermöglichte
den Import von Kohle aus Deutschland.        Weltkrieg führt zu
Damit setzte auch in der Schweiz ein         Wasserkraftausbau
Industrialisierungsprozess ein, der in       Während die Kohle sich zum dominanten
Ländern mit hohem Kohlevorkommen             Energieträger entwickelte, entstand

                                                                       VIVA   1 / 2023   9
Kreativer Koch Sternekoch Martin Göschel entwickelte für das Aarauer Töpferhaus eine nachhaltige und preisgekrönte Pasta aus Restbrot.
ENERGIE IM RÜCKBLICK

Die Eisenbahn ermöglichte ab Mitte des
19. Jahrhunderts den Import von Kohle in
grossen Mengen und setzte den Industri-
alisierungsprozess in der Schweiz in Gang.
Knapp 70 Jahre später, während des
Ersten Weltkriegs, legte der Bundesrat den
Grundstein für die Wasserkraftinfrastruktur,
wie wir sie heute kennen.

Ende des 19. Jahrhunderts mit der Elek-        Der Weg zur Konsumgesellschaft                Erst der Ölpreisschock 1973 und die
trizität eine weitere neue Energieform.        Parallel dazu etablierte sich nach dem        folgende Wirtschaftskrise bremsten
Bereits 1878 hatte der Hotelpionier            Ersten Weltkrieg ein weiterer Energie­        das Wachstum des Energieverbrauchs.
Johannes Badrutt für seine «Kulm»-Gäste        träger, der die wirtschaftliche Entwick­      Durch diese neue, künstlich herbeige­
in St. Moritz die erste elektrische Beleuch­   lung in den folgenden Jahrzehnten             führte Energiemangellage gelangte
tungsanlage in Betrieb genommen. Schon         massgeblich prägen sollte: das Erdöl.         erstmals ein Konzept aufs politische
wenig später entstanden die ersten             Diente der Rohstoff bis in die 1920er-Jahre   Tapet, das es in der auf Verbrauch ausge­
Elektrizitätswerke, die Strom aus Wasser­      vor allem als Lampenbrennstoff, war es        richteten Konsumgesellschaft zuvor so
kraft produzierten und Leitungen bauten,       vor allem die rasante Verbreitung des         nicht gegeben hatte: das Energiesparen.
um die neuartige elektrische Energie zu        Automobils, welche die Nachfrage in
den Konsumenten zu bringen.                    neue Höhen trieb – und damit auch der         Neues Konzept Energieeffizienz
    Doch den grossen Durchbruch schaff­        Förderung einen riesigen Schub verlieh.       «Bis in die Sechzigerjahre versuchte man,
te die Elektrizität erst, nachdem im Ersten    Damit verbunden war ein Wirtschafts­          erwartete Mangellagen immer mit Mehr­
Weltkrieg der Import von Kohle ins             wachstum, das den Übergang zu einer           produktion zu decken», erläutert der
Stocken geraten war. 1916 erliess der          Konsumgesellschaft markierte.                 Historiker Patrick Kupper. Dies änderte
Bundesrat das «Bundesgesetz über die              Auch wenn der Zweite Weltkrieg für         sich nach der Energiekrise schlagartig.
Nutzbarmachung der Wasserkraft» und            neue zwischenzeitliche Importunterbrü­        «Erstmals setzte sich die Einsicht durch,
ermöglichte damit den Bau von Talsper­         che sorgte, so setzte sich dieses Wachstum    dass die günstigste Energieeinheit die
ren in den Berggebieten. Er schuf so die       bis in die Siebzigerjahre fort. Geprägt       gesparte Kilowattstunde sei.» Neben
Grundlagen für die Wasserkraftinfra­           waren diese Jahre von einem stetig wach­      den Bemühungen für mehr Energieeffizi­
struktur, die 100 Jahre später noch immer      senden Energieverbrauch. Die neu ent­         enz setzte man nach der Ölkrise zudem
der wichtigste Pfeiler der Schweizer           deckte Kernenergie verstärkte nach dem        vermehrt auf eine Diversifizierung der
Stromversorgung ist.                           Zweiten Weltkrieg diese Entwicklung.          Energieträger.

10 VIVA 1 / 2023
«Aus historischer
                                                 Perspektive nicht
                                                 überraschend»
                                                 Herr Kupper, Sie haben schon verschiedene
                                                 Forschungsprojekte zur Energiegeschichte
                                                 abgeschlossen. Was fasziniert Sie daran?
                                                 Die Energie ist ein entscheidender Faktor für gesell­
                                                 schaftliche Entwicklungen und für das Verhältnis
                                                 zwischen Mensch und Umwelt. Zudem möchte ich
                                                 auch die gesellschaftliche Dimension in die Energie-
                                                 debatte einbringen. Diese ist technisch-wirtschaftlich
                                                 geprägt, während die gesellschaftlichen Aspekte
                                                 häufig vernachlässigt werden.

                                                 Sie waren auch Mitautor der BFE-Studie «Energie-
                                                 regime in der Schweiz». Seit der Publikation
                                                 sind sechs Jahre vergangen. Stehen wir schon an
                                                 der Schwelle zu einem neuen Energieregime?
                                                 Diese Frage lässt sich wohl erst in einigen Jahren rück­
                                                 blickend beantworten. Was sich im Vergleich zu
                                                 2016 tatsächlich geändert hat, ist das wachsende ge­
                                                 sellschaftliche Bewusstsein für die Herausforderung
                                                 durch den Klimawandel. Zwar warnt die Wissenschaft
                                                 schon seit Jahrzehnten davor, jedoch hat erst die
                                                 Klimabewegung in den letzten Jahren das Thema auf
Bis in die Sechzigerjahre versuchte man,
erwartete Mangellagen immer mit Mehrproduk-      der politischen Agenda nach oben gebracht.
tion zu decken. Erst der Ölpreisschock und
die darauf folgende Wirtschaftskrise brachten    Nun steht allerdings vor allem die drohende
die Einsicht, dass die günstigste Energie        Energiemangellage im Zentrum der Diskussionen.
diejenige ist, die gespart wird.
                                                 Kommt diese Entwicklung für Sie überraschend?
                                                 Wenn man sich die historische Entwicklung vor Augen
                                                 hält, ist die aktuelle Entwicklung nicht überraschend.
                                                 Schon in den 1970er-Jahren beispielsweise haben die
                                                 arabischen Staaten versucht, den Energieträger Erdöl
                                                 als Waffe einzusetzen, so wie es Russland heute mit
                                                 dem Erdgas macht. Erstaunlich ist wohl aber, dass sich
Trend zur Dezentralisierung                      die westlichen Staaten trotzdem wieder in eine solche
Der Energieverbrauch stieg indes weiter.         Abhängigkeit begeben haben. Die Situation bestätigt
Bis es zu einem grösseren Umbau des              jedenfalls die historische Erfahrung, dass die Energie­
Energiesystems kam, sollte es noch rund          versorgung erst dann als Problem wahrgenommen
40 Jahre dauern. Erst die Katastrophe im         wird, wenn sie nicht mehr gewährleistet ist.
japanischen Atomkraftwerk Fukushima
2011 bewirkte ein energiepolitisches
Umdenken und in einigen Ländern die
Abkehr von der Atomenergie. Gleichzeitig
hat der Klimawandel an Dringlichkeit
zugenommen und zwingt Energiepoliti­
ker in allen Ländern, Lösungen für ein
Energiesystem ohne fossile Energieträger
zu finden.
   Unabhängig davon, wie sich die geo­
politische Lage entwickelt, scheint eines
                                                 Patrick Kupper,
klar: Die Zukunft der Energieversorgung          Professor für Wirtschafts-
liegt nicht in grossen Kraftwerken, son­         und Sozialgeschichte,
dern in der Vernetzung lokaler, dezentra­        Universität Innsbruck
ler Energieproduzenten. Zumindest in
dieser Hinsicht kehrt die globalisierte
Gesellschaft damit ein Stück weit zu den
Anfängen zurück. 

                                                                                         VIVA   1 / 2023   11
NACHHALTIGKEIT

Die etwas
andere Pasta
Im Töpferhaus Aarau erhält nicht verwendetes Brot eine zweite
Chance – als Bestandteil von Teigwaren. Pasta di Pane heisst die
Kreation. Sternekoch Martin Göschel, Executive Chef des The Alpina
Gstaad, ist der Rezeptgeber für die ressourcenschonende Nudel.
TEX T ANKE ROGGENK AMP

12 VIVA 1 / 2023
«Wir haben gemeinsam
                         einen Weg gefunden,
                            Brot-Teigwaren
                           als Trockenpasta
                           zu produzieren.»
                                    Martin Göschel

                   Grosse Auszeichnung: Spitzenkoch Martin Göschel (l.) und Daniel Aeberhard (M.) vom Töpferhaus nahmen
                   den Socialstore Award in der Kategorie Food von Felix Glanzmann (r.) von sozjobs.ch entgegen.

R
        esteverwertung nannten unsere          Die Stiftung Töpferhaus fand mit Martin
        Grossmütter das Prinzip, Lebens­       Göschel und Marc Jaisli gleichgesinnte
        mittel in neuer Form ein zweites       Partner. «Gemeinsam ist es uns gelungen,
                                                                                                          Infos und
Mal auf den Tisch zu bringen. Weggewor­        Brotresten in Form von Pasta eine zweite                   Verkaufsstellen
fen wurde nichts. «Heute hingegen landen       Chance zu geben. Das passt zu unserem                      Pasta di Pane besteht aus
grosse Mengen Brot, Gemüse und Obst im         Verständnis von Kooperation und inno-                      Schweizer Hartweizengriess
Müll statt auf dem Teller», erklärt Daniel     vativer Weiterentwicklung», resümiert                      oder Urdinkelmehl sowie ge-
Aeberhard, Geschäftsführer der Stiftung        Daniel Aeberhard.                                          röstetem, fein gemahlenem
Töpferhaus. Aus Lebensmittelresten ein                                                                    Restbrot. Hergestellt und ver-
neues Produkt herzustellen – mit dieser        Gold-Award – ein Gewinn                                    packt wird es im Töpferhaus.
Idee beschäftigte sich das Töpferhaus          für alle                                                   Ein Rezeptvorschlag von Martin
seit Längerem.                                 Ein Erfolg, der bereits einen Preis gewon­                 Göschel liegt jeder Packung
   Den Kick zur Umsetzung gab ein Arti­        nen hat: Beim Socialstore Award 2022                       bei. Verkauf u.a. in den Verkaufs-
kel in einer Zeitung. Sternekoch Martin        gab’s Gold in der Kategorie Food. Den Preis                stellen des Töpferhauses und
Göschel, Executive Chef des The Alpina         sehen die Beteiligten als Ansporn für die                  des Jaisli-Becks oder im Hof-
Gstaad, berichtete darin von seinem Um­        weitere Arbeit. Daniel Aeberhard: «Wir                     laden «Zum Gmüesrad».
gang mit übriggebliebenen Produkten.           sind sowieso alle Gewinner: die Umwelt,
Daniel Aeberhard knüpfte Kontakt zu            die Lebensmittel, unsere feine Pasta, die                  Weitere Infos und Verkaufs-
Göschel und holte ihn und sein Pasta-          Kundinnen und Kunden und natürlich                         stellen auf toepferhaus.ch
Rezept nach Aarau. «Mich hat die Anfra­        die Menschen vom Töpferhaus.» 
ge des Töpferhauses sehr gefreut. Wir
haben gemeinsam einen Weg gefunden,
Brot-Teigwaren als Trockenpasta zu pro­
duzieren», bestätigt Martin Göschel. Die
                                                           Frische Teigwaren aus Restbrot: Yanik Stampfli vom Töpferhaus verarbeitet
Bäckerei Jaisli in Buchs kam als Lieferant                 das Mehl aus Restbrot der Bäckerei Jaisli zu einer nachhaltigen Delikatesse.
mit ins Team: Sie liefert das einwandfreie
Restbrot, eine Hauptzutat der Pasta di
Pane. Geschäftsführer Marc Jaisli ist
begeistert, dass Brotreste aus seiner
Bäckerei auf diese Art und Weise nach­
haltig verwertet werden und dadurch
Food Waste vermieden werden kann.

Gemeinsame Mission
Warum diese Idee so gut zur Stiftung
Töpferhaus passt, fasst Geschäftsführer
Daniel Aeberhard so zusammen: «Bei uns
spielt das Thema Nachhaltigkeit stets eine
grosse Rolle – sozial, wirtschaftlich und
ökologisch. Da war die Brücke schnell
geschlagen zur nachhaltigeren Pasta.»
ENERGIESPEICHER

Das unsichtbare
Gold speichern
Grosse saisonale Gasspeicher könnten die Energie-Versorgungssicherheit
erhöhen. Allerdings waren in der Schweiz solche Anlagen bislang
nicht wirtschaftlich umsetzbar. Nun aber kommt Bewegung in die Pipelines.
TEX T SIMON EBERHARD

14 VIVA 1 / 2023
Sichtbar ist nur die Spitze des
                                                                    Eisbergs: Der grösste Gas-
                                                                    speicher Westeuropas im nie-
                                                                    dersächsischen Rehden
                                                                    nutzt ein ehemaliges natürliches
                                                                    Erdgasfeld in einer Tiefe von
                                                                    über 2000 Metern.

A
         lte Schuhschachteln, Getränke­       Eine dritte Möglichkeit zur langfristigen
         flaschen oder Paketkartons eig­      Speicherung von Erdgas besteht darin, es
         nen sich bestens, um Vorräte aller   durch Abkühlung auf minus 162 Grad zu
Art zu lagern. Durchaus vergleichbar,         verflüssigen. Das Flüssiggas oder LNG
wenn auch in viel grösserem Ausmass,          (Liquified Natural Gas) ist dichter und
funktioniert der grösste Gasspeicher          braucht so weniger Platz. In flüssiger
Westeuropas im niedersächsischen              Form können Schiffe das Gas transpor­
Rehden. 1953 wurde dort in einer Tiefe        tieren, was die Abhängigkeit von den
von über 2000 Metern Erdgas entdeckt –        Erdgas-Pipelines und damit von Erdgas
eingeschlossen im Gestein und erschlossen     aus Russland verringert. Allerdings
durch eine mächtige Deckgebirgsschicht.       ist die Verflüssigung von Gas teuer und
«Bis 1992 förderte man hier Erdgas, danach    energieintensiv.
wurde die Lagerstätte in einen Erdgas­
speicher umgewandelt», erklärt Eduard         Herausforderung Geologie
Schmitke. Er ist Geschäftsführer der          Die Schweiz verfügt derzeit über keine
astora GmbH, die den Speicher in Rehden       grossen Gasspeicher, sondern hat aus­
betreibt. «Dieser fasst 3,9 Milliarden        schliesslich kleinere Röhren- und Kugel­
Kubikmeter Gas, was dem Jahresver­            speicher. Einer davon befindet sich in
brauch von zwei Millionen Einfamilien­        Volketswil im Kanton Zürich. Über fünf
häusern entspricht.»                          Kilometer lange Druckrohre bilden dort
                                              ein Speichervolumen von rund 10 000 Ku­
Poren, Kavernen und Flüssiggas                bikmetern. Damit ist dies einer der gröss­
Das Gasreservoir in Rehden ist ein soge­      ten Röhrenspeicher Europas. Doch im
nannter Porenspeicher – der grösste           Vergleich zu den Grossspeichern ist das
Westeuropas. Porenspeicher sind in der        Fassungsvermögen beschränkt und
Lage, grosse Mengen an Gas zu speichern.      eignet sich nur, um tägliche Lastspitzen
Ihr Gegenstück sind die künstlich erzeug­     auszugleichen. Für die saisonale Spei­
ten Kavernenspeicher. Ihre Kapazität ist      cherung hingegen sind die Druckröhren­
geringer, dafür sind sie flexibler. «Dies     speicher nicht ausgelegt.
ermöglicht uns, die kundenseitig ange­           Die Gründe für das Fehlen grosser
forderten Energiemengen schnell be­           Gasspeicher sind technischer und wirt­
reitzustellen», sagt Eduard Schmitke. Die     schaftlicher Natur. In der Schweiz gibt es
astora GmbH betreibt neben dem Poren­         keine grossen Gasvorkommen, deshalb
speicher in Rehden auch einen Kavernen­       fällt die Möglichkeit eines natürlichen
speicher im ostfriesischen Jemgum.            Porenspeichers weg. Kavernenspeicher

                                                                                   VIVA    1/ 2023   15
ENERGIESPEICHER

Überblick über
die vier Methoden
zur Speicherung
von Gas. Hinweis:
Die Grössenver-
hältnisse in der                                          2. Kavernenspeicher sind              3. LNG-Speicher nutzen verflüs-
Grafik sind nicht   1. Porenspeicher nutzen ehe-          künstlich geschaffene                 sigtes Erdgas, das dichter ist
proportional.       malige natürliche Erdgasfelder.       Hohlräume in Salzstöcken.             und so weniger Platz benötigt.

                                             wiederum wären aufgrund geologischer        «Flüssiggas macht es möglich, auf klei­
                                             Gegebenheiten nur mit viel Aufwand zu       nem Raum grosse Energiemengen zu
                                             realisieren. Genau wie LNG-Speicher         lagern», sagt Rolf Samer. «Dank der
                                             hätten sie nicht wirtschaftlich betrieben   Anbindung an den Rheinhafen und das
                                             werden können. «Ein Grund dafür war         Eisenbahnnetz ist der Standort zudem
                                             auch, dass die Preisdifferenzen zwischen    optimal an die internationalen Logistik­
                                             Sommer und Winter bis vor kurzem nicht      ketten angebunden.»
                                             gross genug waren, um einen Speicher
                                             profitabel zu betreiben», erklärt Rolf      Auch für Biogas und Wasserstoff
                                             Samer, CEO des Gasverbunds Mittelland       Ob die beiden Projekte zustande kommen,
                                             (GVM).                                      ist derzeit noch ungewiss. Eine offene
                                                                                         Frage ist die Finanzierung. «Grundsätz­
                                             Speicher im Berg und am Fluss               lich ist der Bau der Speicher Sache der
                                             Mit dem Ukraine-Krieg hat sich diese        Gasversorger», heisst es in einem Bericht
                                             Situation grundlegend geändert. Auch        des Bundesamts für Energie vom Novem­
                                             deshalb haben zwei Gasspeicherprojekte      ber 2022. Eine mögliche finanzielle Un­
 «Der Gasspeicher in                         in der Schweiz neuen Aufschwung erhal­      terstützung des Bundes knüpft der Bericht
Rehden fasst 3,9 Milliar-                    ten. So plant der Westschweizer Gasver­     an die Bedingung, dass diese für eine
den Kubikmeter Gas.»                         sorger Gaznat, in Oberwald (VS) einen       spätere Speicherung von Wasserstoff und
                                             Kavernenspeicher zu bauen – im Innern       Biogas ausgelegt sind.
 Eduard Schmitke, CEO astora GmbH            eines Berges. Kommt das Projekt zu­             Die Produktion von Biogas hat sich in
                                             stande, kann das Unternehmen dort           den vergangenen zehn Jahren fast ver­
                                             rund 1,5 Terawattstunden Erdgas lagern.     fünffacht und beträgt derzeit 410 GWh.
                                             Das entspricht der Energiemenge des         Im Vergleich zum gesamten Gasabsatz in
                                             Schweizer Speichersees Grande Dixence.      der Schweiz von rund 38 000 GWh ist
                                                Ebenfalls einen saisonalen Speicher      dies zwar noch ein geringer Wert. Doch
                                             prüft der GVM – allerdings in Form          im Hinblick auf die Ziele der Energiestra­
                                             von Flüssiggas. Auf dem Schweizerhalle-     tegie 2050 wird die Bedeutung von Biogas
                                             Areal bei Basel könnte der Gasversorger     in den nächsten Jahren weiter zunehmen.
                                             ein sogenanntes LNG-Terminal bauen.         Auch für die Speicherung von Strom

16 VIVA 1 / 2023
«Wertvoller Beitrag
                                                                          zur Erreichung
                                                                         der Klimaziele»

                                                                         Markus Regez, Geschäftsführer Green Power Aarau

                                                                         Herr Regez, warum investiert Eniwa in den Bau
                                                                         und Betrieb einer Biogasanlage?
  4. Die bedeutend kleineren Kugel-                                      Mit der regionalen Produktion von Biogas aus Grüngut
  speicher sind wie auch Röhrenspeicher                                  leisten die vier Aktionäre einen wichtigen Beitrag
  nicht für die saisonale Speicherung
  ausgelegt.
                                                                         zur Erreichung der Klimaziele als Teil der Energiestra­
                                                                         tegie 2050 des Bundes. Zudem generiert die Anlage
                                                                         regionale Wertschöpfung.

                                                                         Welche Vorteile bringt eine solche Anlage?
wären die Gasspeicher interessant: Mit                                   Nebst den oben erwähnten Vorteilen einer klima-
der Power-to-Gas-Technologie liesse sich                                 freundlichen Biogasproduktion nutzen wir die Gärreste
überschüssiger Sommer-Solarstrom in                                      als wertvollen organischen Biodünger, der eine
Form von Gas speichern und im Bedarfs­                                   gute Alternative zu chemischen Produkten ist. Rund
fall wieder rückverstromen.                                              600 Hektar landwirtschaftliche Flächen können
   Vergleicht man die Dimension aktu­                                    damit jährlich gedüngt werden. Das Biogas ist speicher­
eller Schweizer Projekte mit riesigen                                    bar und kann neben dem Heizen auch für die Mobilität
Gasspeichern wie demjenigen in Rehden,                                   oder Stromproduktion eingesetzt werden. Speisereste,
wird jedoch auch klar: Möglichkeiten                                     die zuvor nicht für die Kompostierung mitgegeben
in der Schweiz sind vorhanden, wenn                                      werden durften, dürfen neu bei uns in den Kompost. Bei
auch eingeschränkt. Doch zumindest zu                                    uns werden diese in wertvolle Energie umgewandelt.
einem Puzzleteil einer vielseitig abge­
stützten Energieinfrastruktur könnten                                    Welche Nachteile sehen Sie konkret?
Gasspeicher dereinst werden.                                            Die Investitionskosten sind relativ hoch, und wir
                                                                         rechnen damit, dass wir zu Beginn noch nicht voll aus­
                                                                         gelastet sind. Die grösste Hürde ist immer noch die
                                                                         «Reinheit» des Grünguts. Abfälle wie Plastik, Glas oder
                                                                         auch Alu, die nichts im Grüngut zu suchen haben, müs­
                                                                         sen aufwendig von Hand aussortiert werden, bevor wir
                                                                         den Gärprozess starten können.

Biogas im Telli                                                          Wie können Speisereste, Rüst- und Gartenabfälle
Die Green Power Aarau AG, an der Eniwa beteiligt ist, erstellt           zu Biogas werden?
im Telli eine Biogasanlage. Diese geht 2024 in Betrieb. In der Anlage    Die sortierte und zerkleinerte Biomasse kommt in den
entsteht aus regionalem Grüngut die wertvolle und CO 2 -                 Fermenter, wo sie bei rund 55 Grad über etwa 18 Tage
neutrale Energieressource Biogas. Rund 1600 Haushalte können             mithilfe von Bakterien zersetzt wird. Bei diesem Gärpro­
damit pro Jahr mit diesem ökologischen Gas beheizt werden.               zess entsteht das wertvolle Rohbiogas (Methan). In
3360 Tonnen des klimaschädlichen CO2 werden gegenüber kon-               der sogenannten Gasaufbereitungsanlage wird dieses
ventionellem Gas eingespart. greenpoweraarau.ch                          Gas gereinigt und entfeuchtet und schliesslich in
                                                                         Erdgasqualität in das Netz von Eniwa eingespeist.

                                                                                                                 VIVA   1/ 2023   17
QUIZ

    Durchblick im
  Schilderdschungel
    Klare Regeln sind das A und O eines sicheren Strassenverkehrs – auch auf dem
                E-Bike. Testen Sie Ihr Wissen über die Verkehrssignale!
                                                           TEX T NINA BÄRTSCH

 Bei E-Bikes ist zwischen schnellen (bis 45 km / h) und langsa-       beide seit April 2022 ein Tagfahrlicht einschalten. Hingegen
 men (bis 25 km / h) Modellen zu unterscheiden. Zu letzteren          gilt nur für die schnellen E-Bikes die Pflicht für Helm und
 zählen übrigens auch die meisten elektrisch angetriebenen            Kontrollschild. Hinzu kommt ab April 2024 die Tacho­pflicht.
 Trendgefährte wie beispielsweise E-Scooter – sofern sie              Auch bei Verkehrsschildern gelten teilweise unterschiedliche
 eine Strassenzulassung haben. Für die beiden E-Bike-Kate-            Regeln. Wissen Sie, wie Sie sich bei diesen Verkehrsschildern
 gorien gelten nicht immer dieselben Regeln. So müssen zwar           auf dem E-Bike zu verhalten haben?

     1.         a) Durchfahrt für E-Bikes erlaubt.                           3.           a) Rechtsabbiegen für Velos und E-Bikes
                b) D urchfahrt für E-Bikes mit aus-                                          nur bei Orange und Grün erlaubt.
                    geschaltetem Motor erlaubt.                                           b) R echtsabbiegen für Velos und E-Bikes
                c) Durchfahrt für langsame E-Bikes                                           auch bei Rot erlaubt.
                    erlaubt, für schnelle nur mit                                         c) Velos und E-Bikes müssen nach rechts
                    ausgeschaltetem Motor.                                                    abbiegen.

     2.         a) Durchfahrt für Velos wie auch                            4.           a) Langsame E-Bikes müssen den Velo-
                    E-Bikes verboten.                                                         weg nutzen, schnelle hingegen auf
                b) D urchfahrt für Velos und langsame                                        der Strasse fahren.
                    E-Bikes erlaubt.                                                      b) E -Bikes müssen gekennzeichnete
                c) Durchfahrt für Velos und E-Bikes                                          Radwege benutzen, es besteht kein
                    mit ausgeschaltetem Motor erlaubt.                                        einheitliches Tempolimit.
                                                                                          c) E-Bikes müssen gekennzeichnete
                                                                                              Radwege benutzen, das Tempolimit
                                                                                              beträgt 30 km / h.

schnelle E-Bikes zur Identifizierung ein Nummernschild benötigen.     Lösung 3: b) Zusatztafel für «Rechtsabbiegen bei Rot erlaubt». Im Mai
eines allgemeinen Velo-Tempolimits war bisher nicht möglich, da nur   Velos und E-Bikes ist erlaubt.
wegs ist für beide E-Bike-Kategorien obligatorisch. Die Umsetzung     Lösung 2: a) Verkehrssignal für «Einfahrt verboten». Das Schieben des
Lösung 4: b) Verkehrssignal für «Radweg». Die Benutzung des Rad-      ebenfalls in diese Kategorie.
einzuführen – jedoch nur dort, wo die Tafel angebracht ist.           und Motorfahrräder». Die schnellen E-Bikes bis 45 km / h fallen
2020 hat der Bundesrat beschlossen, das Rechtsabbiegen bei Rot        Lösung 1: c) Verkehrssignal für «Verbot für Motorwagen, Motorräder

 18 VIVA 1 / 2023
WÄRMESTRATEGIE 2050

    CO2-Ausstoss aufs
   Minimum reduzieren
       Eniwa engagiert sich seit Jahren stark für die Energiestrategie 2050.
   Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien richtet die Energieversorgerin
     ein grosses Augenmerk auf die Reduktion des CO 2 -Ausstosses. Ob das
    Ziel «netto null» gelingen kann, hängt unter anderem stark vom Ausstieg
      aus den fossilen Energieträgern im Bereich der Wärmeversorgung ab.
                                    TEX T ANDRE A PORTMANN    F OTO A L E S S A N D R O D E L L A B E L L A

Z
        usammen mit dem Energie-
        beratungsunternehmen RZVN
        Düsseldorf und der Stadt Aarau
gab Eniwa im Frühling 2023 die Wär­
mestrategie 2050 bekannt. Auf Basis ak­
tueller Verbrauchsdaten von Eniwa in
Kombination mit vorhandenen Gebäude­
daten wurde für das Versorgungsgebiet
in der Region Aarau ein detailliertes
Wärmekataster erarbeitet. Jedes Gebäude                   In der Wärme-
wurde analysiert in Bezug auf den Wärme­                  zentrale Torfeld
bedarf und die eingesetzte Heiztechno­                    in Buchs liefern
                                                          Grundwasser-
logie. Auf Grundlage dieser Daten und
                                                          Wärmepumpen
der aktuellen Wärmeversorgungsstruk­                      Wärme und Kälte.
tur resultiert für die Stadt Aarau ein
Gesamtwärmebedarf von 331 Gigawatt­
stunden (GWh) pro Jahr. Die daraus ab­
geleiteten CO2 -Emissionen liegen dabei      mit Hilfe von Grundwasser-Wärmepum­                   «Bei guten Bedingungen können wir pro
bei beachtlichen 75 500 Tonnen.              pen die notwendige Wärme und Kälte.                   Jahr rund zwei Kilometer Trasse bauen»,
   Der Kern der Wärmestrategie ist auf          Da die Nachfrage nach Raumkühlung                  erläutert Matthias Bobst, Leiter Engi-
Basis der Wärmebedarfsdichte ein geziel­     stetig zunimmt, hat sich Eniwa bereits                neering Rohrnetze bei Eniwa. Der Aus­
ter Ausbau des bereits vorhandenen           vor zehn Jahren entschieden, in einigen               bau der Fernwärme ist ein kosten- und
Fernwärmenetzes von aktuell über 15 Kilo-    Gebieten ein Vierleiter-System in Aarau               ressourcenintensives Unterfangen. Die
metern bis schlussendlich 55 Kilometer       aufzubauen. Damit kann der Kunde sein                 Verfügbarkeit des Materials ist nicht
bis zum Jahr 2050. Die Wärme, die in das     Gebäude auch mit Kälte versorgen.                     immer gewährleistet und brachte schon
Netz eingespeist werden kann, wird zen­                                                            so manches Projekt zeitlich in Verzug.
tral produziert. Eniwa hat sich einerseits   Aufwendige Tiefbauarbeiten                            Schliesslich hängt der Ausbau auch
langfristig die weitestgehend CO2 -freie     Der Bau respektive der Ausbau des                     davon ab, wie viel Wärmepotenzial pro
Abwärme der Kehrichtverbrennungsan­          Fernwärmenetzes beinhaltet umfang­                    Strassenzug oder Quartier vorhanden ist.
lage Buchs gesichert. Diese wird an ver­     reiche Tief bauarbeiten. Die Trassen,                 «Wir können nur dort erschliessen, wo
schiedenen Übergabestellen in das Eniwa      die gebaut werden müssen, sind rund                   wir mit rund 60 Prozent neuer Anschlüsse
Fernwärmenetz eingespeist – unter an­        2,5 Meter breit, ein Wärme- / Kältenetz­              in absehbarer Zeit kalkulieren dürfen»,
derem in der Energiezentrale Eniwa auf       rohr hat je nach Leistungsbedarf einen                erläutert Bobst die Wirtschaftlichkeit. Mit
dem KSA-Areal, in der Umformerstation        Durchmesser von bis zu 45 cm. Die auf­                dem gezielten Ausbau der Fernwärme
Wynenfeld und ab 2026 auch in Entfelden.     wendigen und oft auch den Verkehr ein­                leistet Eniwa einen wichtigen Beitrag
Andererseits nutzt Eniwa das lokale          schränkenden Arbeiten werden daher                    zur Dekarbonisierung der Region, nicht
Grundwasser in Aarau. Die zwei Energie­      mit den diversen Tiefbauprojekten ko­                 nur in Aarau, sondern auch in Buchs und
zentralen Kasino und Torfeld erzeugen        ordiniert, unter anderem mit der Stadt.               neu in Entfelden. 

                                                                                                                             VIVA   1 / 2023   19
BIODIVERSITÄT

       Jede Fläche zählt
       Eine bunte und reich strukturierte Gestaltung von Grünflächen
       ist heute wichtiger denn je. Dafür setzt sich das Naturama Aargau
       wirksam ein. Was lässt sich für die biologische Vielfalt tun?
       T E X T N AT U R A M A A A R G A U

                          B                                                          Durch naturnahe G ­ ärten
                                   äume tragen viel zur Lebensqualität in Sied­
                                   lungsgebieten bei. Sie dienen der Erholung,
                                   gestalten den Strassenraum, verbessern              und Balkone lassen
                           Klima sowie Luftqualität und stiften Identität. Für
                           Pf lanzen und Tiere sind sie zugleich wichtige             sich kleine P
                                                                                                  ­ aradiese
                           «Trittsteine» zur Verbreitung, sie finden darin Futter,
                           Versteckmöglichkeiten und Nistplätze.
                                                                                     schaffen, die auch uns
                               Seit 1900 hat die biologische Vielfalt in der            Menschen guttun.
                           Schweiz jedoch stetig abgenommen. Der Artenreich­
                           tum und die Lebensräume sowie deren Qualität sind
                           stark bedroht. Schuld daran ist hauptsächlich die
                           intensive Landnutzung. Durch das verdichtete Bauen
                           gehen immer mehr Grünflächen verloren. Dieser             einer Hecke setzt, ist abgeschirmt von Blicken und
                           Zustand gefährdet die Existenz von vielen Pflanzen        Verkehr, kann den versteckten Vögeln zuhören, im
                           und Tieren – und beeinträchtigt schliesslich auch         Frühling den Hummeln zuschauen und im Herbst
                           unsere Lebensqualität massiv.                             Früchte geniessen.
                                                                                        Durch naturnahe Gärten und Balkone lassen sich
                           Biodiversität unterstützen                                kleine Paradiese schaffen, die auch uns Menschen
                           Biodiverse Flächen im Siedlungsraum sind für uns          guttun. Viele Massnahmen für die Klimaanpassung
                           wahre Wohlfühloasen. Wer sich auf eine Bank neben         haben einen positiven Einfluss auf die Biodiversität.

20 VIVA 1 / 2023
Was können Sie für die
                                                        Biodiversität tun?
                                                        Rund ums Haus
                                                        Mit Dach- und Fassadenbegrünungen tragen Sie zu einem
                                                        positiven Innenklima Ihres Gebäudes bei, verleihen
                                                        dem Haus ein einmaliges Aussehen und fördern zugleich
                                                        die Biodiversität. Trockensteinmauern sind schön
                                                        fürs Auge und bieten Lebensraum für Mauereidechsen.
                                                        Weidenhäuschen sind Spielmöglichkeit für Kinder
                                                        und Unterschlupf für viele Vögel wie das Rotkehlchen.

                                                        Weniger ist mehr: Lassen Sie Schnittabfälle und Laub im
                                                        Garten liegen und schaffen Sie mit Ast- und Laubhaufen
                                                        Ruheplätze für Igel und Co. Wenn Sie Pflanzenstängel
                                                        stehen lassen, überwintern darin und daran Schmetter-
                                                        linge und Wildbienen.

                                                        Auf dem Balkon
                                                        Ob Frühling, Sommer oder Herbst – im Wildstaudenbeet
                                                        blüht immer etwas! Neben der Farbenpracht und den
                                                        aromatischen Duftnoten lassen sich emsige Wildbienen,
                                                        Hummeln und Schmetterlinge beobachten, die sich
                                                        am Nektar verköstigen und Pollen für ihren Nachwuchs
                                                        sammeln. Wildstauden gedeihen auch ideal in Töpfen
                                                        und Kisten auf Balkon oder Dachterrasse. Bieten Sie
                                                        Pollenpflanzen, werden die Wildbienen gerne bei Ihnen
                                                        nisten. Mit einem Wildbienenhotel in einer geschützten,
                                                        sonnigen Balkonecke schaffen Sie Nistplätze für 40 Arten.
                                                        Achten Sie beim Kauf oder Selberbauen darauf, dass
                                                        möglichst viele kleine Löcher in verschiedenen Materia-
                                                        lien wie Schilfrohr, Holunderstängeln oder Holzstücken
                                                        vorhanden sind.

                                                        Im Firmenumfeld
                                                        Vögel sind wichtig für das biologische Gleichgewicht und
                                                        beeinflussen mit ihrem Gesang unsere psychische Ge-
                                                        sundheit. Fördern Sie sie, indem Sie ihnen im Firmengarten
                                                        oder an der Hausfassade passende Nistmöglichkeiten
                                                        bieten. Nur alte Bäume verfügen über natürliche Nisthöh-
                                                        len, darum können Sie mit zusätzlichen Nisthilfen den
                                                        Jungwuchs der Vogelwelt entscheidend unterstützen. Lassen
                                                        Sie Ihr ganzes Firmenareal als naturnahe Grünfläche
Flächen entsiegeln, Bäume pflanzen – die Begrünung      gestalten. Blumenwiesenstreifen, Kiesoasen, Naturweiher,
kühlt die Umgebung und bietet Nahrung sowie             Totholzskulpturen und Obstbäume sind nicht nur
Lebensraum für Flora und Fauna.                         schön anzusehen, sie sind ökologisch äusserst wertvoll.
                                                        Und dabei gilt: Kein Fleck ist zu klein, um reich zu sein.
Projekt zur Förderung der Siedlungsnatur
Das Naturama Aargau gewann 2021 mit NATUR
FINDET STADT den erstmals verliehenen Binding-
Preis für Biodiversität. Dank dem Projekt konnten
von 2015 bis 2020 im öffentlichen Raum über
65 zusätzliche Flächen für die Biodiversität gewonnen
werden. Zudem gestalteten mehr als 250 Private ihre
Gärten und Balkone für mehr Natur und Lebens­
qualität um. Seither kommen ständig neue Flächen
dazu, inzwischen sind 22 Aargauer Gemeinden im
Projekt aktiv. 

            Mehr Informationen unter
            naturfindetstadt.ch

                                                                                                     VIVA   1/ 2023   21
MENSCHEN BEI ENIWA

Mit Frauenpower gegen
den Fachkräftemangel
        Mirjam Caruso hat im Juli 2022 die Leitung der Personalabteilung bei
         Eniwa übernommen. Die erfahrene HR-Fachfrau setzt seither ihre Akzente
      im Unternehmen und arbeitet kontinuierlich daran, den Herausforderungen
                      auf dem Arbeitsmarkt entgegenzutreten.
                                                 TEX T ANDRE A PORTMANN    F OTO B E N I B A S L E R

D
         as grüne Velo ist kein PR-Gag            Auf Du und Du                                        grossen Wert auf die Entwicklung und
         von Eniwa, nein, vielmehr ist es         Wer das moderne Eniwa Bürogebäude                    Weiterbildung der Mitarbeitenden. Das
         das Markenzeichen von Mirjam             an der Industriestrasse betritt, dem fällt           geschieht klassisch über die Förderung
Caruso. Seit Jahren pendelt die quirlige          die lockere und unkomplizierte Atmo­                 von anerkannten Weiterbildungen.
HR-Fachfrau mit ihrem Drahtesel von               sphäre schnell auf. «Wir legen grossen               Darüber hinaus ist es ihnen wichtig,
Aarau nach Buchs und trotzt dabei Wind            Wert auf eine offene und wertschätzen­               Mitarbeitenden innerhalb der Organi­
und Wetter. Sie geniesst die frische Luft         de Kultur», berichtet Mirjam Caruso.                 sation neue Möglichkeiten zu bieten,
auf dem Arbeitsweg und kann es sich               Gefördert wird diese durch die einge­                wenn gewünscht. «Wir können immer
nicht anders vorstellen.                          führte Du-Kultur, aber auch über diverse             wieder freie Stellen mit internen Kandi­
   So launisch wie das Wetter ist oft auch        Anlässe und Angebote für die Mitarbei­               daten besetzen, was wir als grossen Erfolg
ihr tägliches Arbeitsumfeld; mal scheint          tenden. Ob beim Einsatz für einen guten              werten», führt sie aus. Respekt vor den
die Sonne einem direkt ins Gesicht, ein           Zweck oder beim Feierabendbier, der                  kommenden Jahren habe sie schon, wirft
andermal weht ein rauer Wind durch die            Austausch und das gemeinsame Erleb­                  die Fachfrau ein. «Aber wir wissen auch,
Gänge. Eniwa beschäftigt rund 350 Mit­            nis seien wertvoll für den Zusammen­                 wo wir uns noch verstärken können»,
arbeitende, das Spektrum ist äusserst             halt. Neben den sozialen Komponenten                 schmunzelt sie und saust mit ihrem
breit: Vom Ingenieurwesen über das                legen Mirjam Caruso und ihr Team                     grünen Drahtesel davon. 
Handwerk oder die Montage, von der
Administration oder der IT bis zum Ge­
bäudemanagement und zu den Finanzen,
überall sind Personen bei der Energie-
                                                                       Markenzeichen: Mit ihrem grünen
versorgerin beschäftigt. «Diese enorme                                 Velo pendelt die neue HR-Leiterin
Breite fasziniert mich», schwärmt Mirjam                               Mirjam Caruso seit Jahren von Aarau
Caruso. «Das macht meinen Job so viel­                                 nach Buchs.
fältig und interessant.»
   Dem drohenden Fachkräftemangel
muss sich auch Eniwa stellen. «Eine unserer
stärksten Antworten darauf sind unsere
Lernenden. Wir bilden derzeit 50 junge
Menschen in neun unterschiedlichen Beru­
fen aus», berichtet sie stolz. Der Stellenwert
der Lehrlingsausbildung wird in Buchs
schon lange grossgeschrieben, und daran
wird sich auch in Zukunft nichts ändern.
«Wir sind in der Region gut positioniert als
attraktiver und starker Lehrbetrieb und
profitieren davon, dass wir unsere Fach­
leute selbst ausbilden.» Das sei auch im
Hinblick auf die zukünftigen Herausfor­
derungen wichtig, findet die HR-Chefin.

22 VIVA 1 / 2023
RÄTSEL

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nummer mit. Einsendeschluss ist der
31. Mai 2023.

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Redact Kommunikation AG,
Europa-Strasse 17, 8152 Glattbrugg.

Wir wünschen Ihnen viel Spass
beim Rätseln!

Teilnahmebedingungen: Über diesen Wett­bewerb führen
wir keine Korrespondenz. Die Barauszahlung der Preise ist
nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Das Lösungswort der letzten Ausgabe
war «Lastwagen».

                                                                                                  2. Preis
                                                                                                  Stand Up Paddle
                                                                                                  Entdecken Sie mit einem
                                                                                                  neuen Stand Up Paddle Board
                                                                                                  von GONSER.CH verborgene
                                                                                                  Uferlandschaften oder lassen
                                                                                                  Sie sich an sonnigen Badetagen
                                                                                                  gemütlich im Wasser treiben.
                                                                                                  Zum Set gehören neben dem
                                                                                                  Board auch ein Paddel, eine
                                                                                                  Pumpe und eine Tragetasche.
                                                                                                  Gesamtwert des Preises:
                                                                                                  259 Franken

                                                                                                  Gonser AG, 6048 Horw,
                                                                                                  GONSER.CH

1. Preis                                                    3. Preis
                                                            In-Ear-Kopfhörer
Wellness-Wochenende                                         Der kabellose REAL BLUE TWS 2 von Teufel
                                                            kombiniert als optimaler Allrounder hohen
Zwei Übernachtungen mit Frühstück an traumhafter            Tragekomfort, lange Akkuausdauer und kraft-
Lage in Morcote. Das erwartet Sie und eine                  vollen Klang mit komfortabler Bedienung und
Begleitperson im Swiss Diamond Hotel direkt am              leistungsstarker ANC-Geräuschunterdrückung.
idyllischen Luganersee. Zusätzlich dürfen Sie sich          Gesamtwert des Preises: 189 Franken
auf ein umfassendes Wellnessangebot freuen.
                                                            Lautsprecher Teufel GmbH, 10787 Berlin,
Gesamtwert des Preises: 898 Franken                         teufel.ch

                                                                                                                VIVA   1 / 2023   23
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                                                                          h je
                                                                      Dic

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