Kreatives Stein - Kieswerk Häring
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Steine gelten seit jeher als Sinnbild für die Ewigkeit. In Heimertingen rückt eine engagierte Geschäftsfrau sie ins rechte Licht. G eduldig säumen sie Wege und Fluss- ufer, werden in Steinbrüchen abge- baut und weiterverarbeitet. Manche sind rau und mit Moos überwachsen, wieder andere liegen glatt und seidig weich in der Hand. Vielen von ihnen hat das Wasser die harte »Schale« über Jahre abgeschliffen, ohne den harten Kern zu brechen. Steine sind stille Gesellen, sie sind Teil dieser Erde und bleiben hier, wenn wir schon längst zu Staub verfal- len sind. Bei manch einem Naturvolk werden Steine hoch verehrt, und die Weisen wissen – ja, man mag es kaum glauben – sogar um das Geschlecht eines Steins. Für Heidi Häring, Seniorchefin des Kieswerk Häring in Heimertingen, sind Steine viel mehr als nur beruflicher Alltag. Seit ca. zehn Jahren beschäftigt sich die Naturliebhaberin und Hobby- gärtnerin begeistert mit dem »Gestal- tungselement Stein«, auf dessen kreative Einsatzmöglichkeiten sie der Zufall brachte. Auf den Stein gekommen Geschäftsführer Andreas Häring und Seniorchefin Heidi Häring präsentieren eine Auswahl an Zierkiessorten auf dem Ausstellungsgelände der Firma. »Es war vor ungefähr zehn Jahren«, be- ginnt Heidi Häring zu erzählen. »Eine Bank plante eine Ausstellung regionaler Handwerks- und Baubetriebe. Auch wir sollten daran teilnehmen. Um auf dem ein kreativ und vielfältig einsetzbares Natur und Pflanzen. Ihr Garten ist ihr Ausstellungsgelände eine Abtrennung Gestaltungselement, dem sie ihr ganzes ganzer Stolz. 280 Stauden beherbergt sie zur nächsten Firma zu haben, stellten wir Herzblut widmet. »Ich probiere immer dort, die sie nun zum Teil mit Steinen einfach eine Steinwand auf und füllten wieder Neues aus. Wenn ich dann etwas verknüpft. »Stein und Grün kann man sie mit Schotter. In unserem Eingangs- Neues gestaltet habe, ist das für mich unwahrscheinlich gut kombinieren, bereich platzierten wir würfelförmige in dem Moment mein größter Favorit. egal ob mit Sträuchern oder Blumen.« Gabionen und stellten bepflanzte Scha- Dann finde ich genau das super.« So befindet sich auf der Nordseite ihres len darauf. Das war’s.«, schmunzelt die Privatgeländes ein kleiner Steingarten Unternehmerin. Was ursprünglich als Tausendsassa »Stein« samt Bachattrappe. Auch eine Steinwand Trennelement dienen sollte, kam bei den mit rankender Bepflanzung und viele Besuchern so gut an, dass sich im Lauf »Das Beste an der Arbeit mit Steinen Natursteine zieren ihren Garten. der Zeit ein weiterer Geschäftszweig für ist, dass man so wahnsinnig kreativ Gerade für Anfänger sei ein kleiner die Firma entwickelte. Doch in erster sein kann«, schwärmt Häring. Seit sie Steingarten im Handumdrehen gestal- Linie ist »der Stein« für Heidi Häring denken kann, beschäftigt sie sich mit tet: ein wasserdurchlässiges Vlies und 4/2021 77
Tipps zur Gestaltung • Befüllung von Steinwänden und Gabionen: Bruch aus klein und groß sortierten Steinen verwenden. Bei großen und runden Steinen entste- hen Lücken. • Auf der Nordseite oder in dunk- gut machbar.« Bücken müsse man sich len Ecken keine weißen oder sehr da kaum. Zudem sei ein solches Hoch- hellen Steine verwenden (Stichwort: beet überaus pflegeleicht und Sommer Vermoosung). wie Winter vielseitig nutzbar: für Blu- • Weiße bzw. sehr helle Steine nur men und Pflanzen ebenso wie für Obst, als dünne Schicht oben auf die Gemüse und Kräuter. Ein weiterer Vor- Gabione/Steinwand oder Rundsäu- teil des Hochbeets aus Stein: Schnecken le setzen. So können sie im Fall der mögen es nicht, d. h. weder die steinige Vermoosung leichter ausgetauscht Oberfläche noch die Wärme, die sie werden. speichern. • Symbole als Hingucker in Gabio- Dass Steine wahre Tausendsassas sind, nen: Hier mit Schablonen oder verdeutlicht eine kleine Ausstellung dünnen Plastik- oder Metallbändern auf dem Firmengelände. Viel gibt es arbeiten, die man nicht sieht. dort zu entdecken: vom Findling über die Schieferstele, mit buntem Zierkies angelegte Treppenstufen, Steinwände, darauf in allen Farben und Formen Steinen arbeiten und mit Pflanzen ent- Rundsäulen und Gabionen bis hin zu Steine setzen. Der Kreativität freien Lauf sprechende Farbakzente setzen, je nach Natursteinbrunnen. Ja sogar eine Kräu- lassen. Der Wohlfühlfaktor spiele für sie Geschmack. terschnecke sowie ein Grill aus Stein sind die größte Rolle. Dabei rät Häring für Auch ein Hochbeet aus Stein sei eine dort zu finden. dunkle Ecken und Nordseiten von hellen wunderbare Alternative zu klassisch Häring betont, dass sie ausschließlich Steinen ab. Diese seien gerade in punkto angelegten Hochbeeten. Zum einen mit Naturprodukten aus der Region und »Vermoosung« empfindlicher. Ihre aufgrund der Höhe: »Bei 80 cm Höhe Europa arbeitet. D. h. die Farben der Empfehlung: hier besser mit dunkleren ist die Bepflanzung auch für den Rücken Steine, 28 an der Zahl, sind alle echt, also nicht künstlich bearbeitet. Und selbst bei gleicher Farbe ist jeder kleinste Stein immer ein Unikat. Im wahrsten Sinne Gestaltungselement des Wortes von der Natur gezeichnet. »Stein« So finden sich im Zierkies Steine, wie Granit, Kalk, Marmor, Splitt, Schiefer, Steine sind vielseitig einsetzbar Basalt und Grüntensteine. und im Garten in Kombination mit und ohne Pflanzen ein wahrer Hin- Tipp für den Sommer gucker. Hier eine kleine Auswahl von Gestaltungsmöglichkeiten: »Im Prinzip kann man bei der Gestal- tung mit Stein genauso pflanzen, wie • Gabionen man es sonst auch macht«, erklärt • Rundsäulen Häring. Gerade Kiesgärten seien eine • Steinwände pflegeleichte und schöne Alternative • Hochbeete zum klassischen Beet. • Steinbrunnen Im Sommer freut sich das Hochbeet • Findlinge über Gemüse und Salat, im Herbst dann • Schieferstelen beispielsweise über Erika und Stiefmüt- • Zierkies terchen. Bei den Gabionen (Höhe in der Regel ein Meter) könne man in der 78 4/2021
heißen Jahreszeit alle Sommerblüher pflanzen, so zum Beispiel (Hänge-) Geranien oder Betunien, egal ob in der Schale oder im Topf. »Die machen sich alle ganz wunderbar als Hingucker auf der Gabione oder einer Rundsäule. Je nach Farbe und Laune, der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.«, sagt Häring. Auch Rankpflanzen und Gabionen gäben eine ganz tolle Kombination ab. Ebenso Blumenkästen, die, aufgehängt an Gabionen, richtig gut zur Geltung Auch Steine lassen sich ganz wunderbar kämen. bepflanzen. In unserem Bild blüht der Barfußpfad selbst gemacht – Zudem ließen sich Bodenpflanzen ganz Stein buchstäblich auf. Tipp für die Sommerferien prima mit Steinen verbinden. In Frage kämen beispielsweise Gräser, Edelweiß, Begrenzung mittels Holz, Ästen, Lavendel, Grasnelken, Schafgarbe oder Steinen oder Metall schaffen und Glockenblumen. Vor allem den Laven- unterschiedliche Materialien zu del und die Schafgarbe mögen Insekten einem Pfad aneinanderreihen. So zum gern. Auch für Bienen lassen sich die Beispiel Tannenzweige, Tannenzap- Steinbeete entsprechend bepflanzen. So in beratender Funktion ist.« Das mögen fen, Sand, Erde, große runde Steine, zum Beispiel mit Salbei, Sonnenröschen KundInnen sein, die ihren Hauseingang kleine spitze Steine, Wasser etc. oder Prachtkerze. mit Steinen verzieren wollen, oder die- jenigen, die überlegen, ihre Terrasse mit Steingeschenke Steinen zu verschönern. Selbst Kinder- gärtnerInnen kommen, um Steine zum Ob als Gestaltungselement oder gene- Bemalen für ihre Schützlinge auszusu- Ich habe Fotos gesehen.« Auf die Frage, rell: Steine sind für Häring »Geschenke chen. Auch eine zukünftige Braut kam welcher ihr Lieblingsstein sei, sagt Hä- für immer«. Sei es nun ein mit Dach- zu Häring, um Steine als Tischkarten für ring spontan: »Der Grüntenstein.« wurz bepflanzter Findling, der hoheit- ihre Hochzeitsgäste auszuwählen. Dieser sei vielfältig einsetzbar und ließe lich im Garten thront, oder der Bar- sich hervorragend mit Granit und Mar- fußpfad auf dem Rasen vor dem Haus, Nichts, was es nicht gibt mor kombinieren. Außerdem ist auch der vor allem im Sommer bei Kindern der Grüntenstein ein waschechter All- großen Anklang findet. Steine regen Auf die Frage nach ihrem ungewöhn- gäuer und damit ein »perfektes Match« unsere Sinne an: Ob es nun ihre Farben lichsten Projekt lächelt die Unter- für eine Unternehmerin, die jeden Tag und Formen sind oder die Wärme, die nehmerin und sagt: »Einmal kam ein mit Leib, Seele und viel Engagement sie speichern und abgeben. Für jeden ist Kunde, der einen Palmengarten angelegt Steine lebendig werden lässt. etwas dabei. hatte, den er wiederum mit Steinen kom- Bei Heidi Häring sind alle »Steininteres- binieren wollte. Das ist hier untypisch, Text: Dr. Stephanie Egger; Fotos: Firma Häring, Anita Kößler (1); sierten« gut aufgehoben, denn Beratung weil es ja eher ins Südländische geht. Notizzettel: kromrathog/stock.adobe.com B ist für sie das A und O. »Die KundInnen Aber es war eine schöne Herausforde- kommen mal mit bestimmten Vorstel- rung. Hier haben wir viel mit den Farben Heidi Häring/Kieswerk lungen, mal ohne irgendein Konzept. Ich Weiß, Beige, Creme und Gelb gearbeitet, 5 Häring, Heimertingen helfe immer gerne. Die Ideen kommen um ein mediterranes Flair zu schaffen. www.kieswerk-haering.de mir bei der Arbeit, auch wenn es ›nur‹ Geht alles, sieht wunderschön aus. 4/2021 79
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