Aktuelle Kunst in Bremen - Sparkasse Bremen - Blog

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Aktuelle Kunst in Bremen - Sparkasse Bremen - Blog
Aktuelle Kunst in Bremen
                                                                                                 Hrsg.       Die Sparkasse Bremen

   Bremens Kunstleben wäre um einiges
   ärmer, gäbe es neben den klassischen
     Museen nicht eine Vielzahl weiterer
        kreativer Häuser, die mit großem
   Sachverstand und Kunstbesessenheit
     zeitgenössische Kunst produzieren,

                                                                Kunst Finder Bremen
               ausstellen und vertreiben.

     Ob Museen, Galerien, Ateliergemein­
  schaften, ›Kunst im öffentlichen Raum‹,
  Krankenhäuser oder Sparkassenfilialen,
  dieser Führer gibt einen Überblick über

                                                                                       Br r t
    die zeitgenössische Kunst in Bremen.

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                                             978-3-939429-548

                                                                                         nd n
 Vor allem dem interessierten ›Laien‹ will
er als kleiner Leitfaden bei der Erkundung

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zeitgenössischer Kunst in Bremen dienen.

                                                                                           e
  Deshalb haben wir zusammengetragen,

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                                                                     Hachmannedition

            was es wo zu sehen gibt und
     das Ganze um ein Glossar und einen
              ›Kunst-Stadtplan‹ ergänzt.
                                                 ISBN

                                                                                                    Verlag       Hachmannedition
Aktuelle Kunst in Bremen - Sparkasse Bremen - Blog
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Aktuelle Kunst in Bremen - Sparkasse Bremen - Blog
Galerien       Seite 15 – 40          HfK Bremen       Seite 41 – 45   Museen      Seite 47 – 55

 Vorwort – 5                          01 Galerie Beim                       15 Hochschule für Künste – 42    16 Kunsthalle Bremen – 48
 Einführung – 7                            Steinernen Kreuz – 16                                             17 Gerhard Marcks Haus – 50
                                      02   Galerie Birgit Waller – 18                                        18 Kunstsammlung
                                      03   Galerie des Westens – 20                                             Böttcherstraße – 52
                                      04   Galerie für                                                       19 Weserburg – 54
                                           Gegenwartskunst – 22
                                      05   Galerie Gavriel – 24
                                      06   Galerie Herold – 26
                                      07   Galerie Kramer – 28
                                      08   Galerie KraskaEckstein – 30
                                      09   Galerie Lonnes – 32

                                                                                       ür
                                      10   Galerie Mönch – 34
                                           Galerie Ohse – 36

                                                                                te e f
                                      11
                                      12   Kunsthandel Werner – 38

                                                                             ns ul

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                                           weitere – 40

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                                                                          16 een
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                                                                             15
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                                                 01

 Ausstellungsorte   Seite 57 – 76     Ateliers      Seite 77 – 84                                            Appendix      Seite 89 – 96

 20 GAK – 58                          50 Künstlerhaus                       Kunst im öffent­lichen           Verbände – 90
 21 Städtische Galerie – 60                Güterabfertigung – 78            Raum – 85                        Glossar – 92
 22 Galerie der HfK – 62              51   Eisfabrik – 78                                                    Impressum – 94
 23 Galerie Friesenstraße – 62        52   Künstlerhaus Bremen – 80                                          Kunststadtplan – 96
 24 Galerie Roter Hahn – 64
                                      53   Ogo-Haus – 80
 25 KUBO – 64
                                      54   Ateliergemeinschaft
 26 Künstlerhaus Bremen – 66
                                           Nordstraße – 82
 27 Spedition – 66
 28 Atelierhof – 68                   55   Hafenkopfgebäude – 82
 29 Kulturensemble im Park – 68
                  e

                                           weitere – 84
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 30 Hafenmuseum Speicher XI – 68
 31 Kulturkirche St. Stephani – 70
              so

 32 Theatergalerie – 70
 33 Paradiso Weinbar – 70
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 34 Café Grün – 70
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 35 Stadtbibliothek – 72
        49

 36 Medienhaus – 72
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 37 Villa Ichon – 72
                                                                                           um n
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                                                                                         Ra che

 38 Haus der Bürgerschaft – 72

                                                                                                                                            ix
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 39–42 Sparkasse – 74
                                                                                            li
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     weitere – 76
                                                                              n
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Aktuelle Kunst in Bremen - Sparkasse Bremen - Blog
5

Vorwort

     Bremen zu stärken und zu fördern, das ist seit jeher eine der
selbst auferlegten Aufgaben der Sparkasse Bremen. Eine solche ›heim­-
liche‹ Stärke Bremens ist die erstaunliche Vielfalt zeitgenös­sischer
Kunst. Natürlich kennt fast jeder die Kunsthalle Bremen oder das
Paula Modersohn-Becker Museum; auch die Weserburg ist ein Begriff.
Bremens Kunstleben wäre jedoch um einiges ärmer, g     ­ äbe es neben
den klassischen Museen nicht eine Vielzahl weiterer kreativer Häuser,
die mit großem Sachverstand und Kunstbesessenheit zeitgenössische
Kunst produzieren, ausstellen und vertreiben.

     Allen voran sind hier die Bremer Galerien zu nennen. Um Kunst ­
zu kaufen, muss man beileibe nicht nach Hamburg oder Berlin fahren!
Im Herbst 2008 haben wir mit Bremer Kunst Inkognito den Galerien
eine eigene Ausstellung gewidmet. Mit dem Speicher XI, der Hochschule
für Künste wurde eine wichtige Produktionsstätte präsentiert.
Neben dieser ›Brutstätte‹ für Kunst gibt ­es in unserer Stadt noch viele
weitere ambitionierte Standorte. Ob ›Kunst im öffentlichen Raum‹,
kommerzielle oder Produ­zenten-Galerien, kleine und große Atelier­
gemein­schaften, Krankenhäuser oder Sparkassenfilialen, sie alle zeigen
zeitgenössische Kunst unterschiedlichster Genres.

     Was also liegt näher, als all diese Kunst-Standorte in den Mittel­
punkt zu stellen und möglichst vielen Menschen näher zu bringen.
Deshalb haben wir zusammengetragen, was es wo zu sehen gibt und
das Ganze um einen ›Kunst-Stadtplan‹ ergänzt. Wir haben ein Glossar
mit wichtigen Begriffen und Stilen hinzugefügt und einen Kunstkritiker
um eine Einführung gebeten. Das Ergebnis, einen Führer durch
die zeitgenössische Kunst in Bremen, halten Sie in Händen. Nicht nur ­
für ›Profis‹ und Eingeweihte ist er gedacht. Er soll vor allem auch dem
interessierten ›Laien‹ als kleiner Leitfaden bei der Erkundung
zeitgenössischer Kunst in Bremen dienen.

    Wir wünschen allen Bremern und ›Nicht-Bremern‹ viel Freude
beim Entdecken!

Die Sparkasse Bremen
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Einführung                                                       7

Wer hat Angst vor
zeitgenössischer Kunst?
Dr. Joachim Kreibohm

     Königsweg
Hand aufs Herz: Richten wir uns einen Laptop ein, installieren dieses
und jenes Programm, dann nehmen wir uns Zeit, versuchen es
selbst oder greifen letztendlich auf freundschaftliche Hilfe zurück.
Weihen wir die neue Espressomaschine zu Hause ein, dann studieren
wir aufmerksam die Bedienungsanleitung und das Kleingedruckte.
Ebenso sind uns die Konditionen der Billig-Airlines geläufig. Hier
legen wir uns mächtig ins Zeug, studieren die diversen Angebote von
A bis Z und googeln bis zur Erschöpfung. Zeit scheint keine Rolle zu
spielen. Wenn wir über Themen wie Doping oder über die Leistungen
der Fußball-Nationalmannschaft diskutieren, dann ist das für uns
selbstverständlich. Stundenlang ereifern wir uns über Politik, sei es
über die Versäumnisse der Regierung oder die unzureichenden
Konzepte der Opposition.         Ohnehin wissen wir fast alles besser.
Aber über Kunst zu reden, fällt uns schwer, und wir meinen, es muss
doch irgendwie eine besondere Kunst sein, über Kunst zu reden.
Gottlob – so meinen viele – gibt es noch die Leute, die von Berufs wegen
mit Kunstvermittlung zu tun haben: Kuratoren, Galeristen und Kritiker.
Allerdings hat mitunter auch die Kunstkritik ihre Schwierigkeiten, sich
im Betriebssystem Kunst zurechtzufinden. Ich denke, es gibt keinen
Königsweg, um über Kunst zu sprechen oder über Kunst zu schreiben.
Wir sollten aber in der Annäherung und Auseinandersetzung mit
Kunst Fehler vermeiden, die immer wieder gemacht werden. Wir sollten
uns stets bemühen, erst einmal all das zu sehen, was es zu sehen gibt.
Wir sollten wissen, dass Kunst auch über das unmittelbar Wahr­
nehmbare hinausweist und sich anderen Bereichen gesellschaftlicher
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8                                                                               Einführung                                                       9

    Wirklichkeit öffnet. Referenzsysteme wie Philosophie, Politik, Pop,     Parallel zu diesen Veränderungen bevorzugen Künstler nach wie vor
   Literatur und Film kommen zum Tragen. Kunst lässt sich eben nicht        traditionelle skulpturale Strategien, erfreuen sich am Tafelbild und
voraussetzungslos erschließen, und unser Medium, die Sprache, kann          favorisieren die klassischen Arbeitsfelder der Kunst.      Zum einen
 immer nur eine Annäherung an das jeweilige Medium der Kunst sein.          setzen sich Künstler heute systematisch mit bestimmten Kunst­
  Ich möchte Ihnen mit diesem Aufsatz eine Orientierungshilfe bieten,       strömungen auseinander, um diese fortzuentwickeln und so zu einem
    damit Sie sich besser in der zeitgenössischen Kunst zurechtfinden.      eigenen Ausdruck zu gelangen. Zum anderen herrscht das Prinzip
                                                                            des Sampling vor, die Moderne wird mit ihrem gesamten Repertoire
                                                                            zum zitierfähigen Material. Die Haltungen und Ideale der Generation
                                             Zeitgenossenschaft
                                                                            der Nach-Postmoderne33 sind vielschichtig. Die einen scheinen vor
 Zeitgenössische Kunst beschäftigt sich mit aktuellen Themen und ist        dem gewaltigen Vermächtnis der Moderne mit ihren überwältigenden
         Reflexion der Gegenwart und somit Zeugnis der Zeit, in der sie     inhaltlichen und ästhetischen Ausformungen zu kapitulieren und
  entsteht. Kunst bietet weder Welterklärungsmodelle noch ist sie die       flüchten sich in einen Zynismus, die anderen hüpfen spielerisch von
          Reparaturwerkstatt der Gesellschaft. Jedoch kann Kunst uns        Gattung zu Gattung oder finden in der Auseinandersetzung mit
        neue Perspektiven und Blickwinkel auf die Gegenwart eröffnen,       der Kunstgeschichte ihre eigene Sprache.         Neben den klassischen
stellt Fragen, ohne endgültige Antworten geben zu wollen. Zeitgenös-        Themen wie Liebe, Tod und Eifersucht oder dem Verhältnis von
          sische Kunst versucht stets, die Grenzen dessen, was Kunst ist,   Farbe und Form, Volumen und Fläche setzt die junge Generation auf
   neu auszuloten.        Keineswegs ist die Geschichte der Moderne als     dezidiert politische Themen wie Klimakatastrophe, Migration
     fort­schreitender Weg von Reduktion und Abstraktion1 zu deuten.        und Urbanismus. Die Suche nach Schönheit und Romantik ist ebenfalls
 Hinter diesem Postulat verbirgt sich ein spezifisches Geschichts- und      Thema. Die Befragung des eigenen Mediums hat derzeit an Bedeu-
        Kunstverständnis. Gesellschaftliche Entwicklungen werden als        tung verloren. Vielmehr ist die Kunst inhaltlich aufgeladen, bevorzugt
       gesetzmäßiger Verlauf vom Niederen zum Höheren verstanden.           narrative Elemente und setzt sich ironisch wie ernst mit ihrer
 Parallele oder gegensätzliche Kunstströmungen wie Pop-Art32, wilde         Geschichte auseinander.
Malerei36 oder neue Figuration13 kommen in diesem eindimensionalen
           Denken leider nicht vor. Generell haben auf fast allen Ebenen
                                                                                Vielfalt
lineare Entwicklungsprozesse an Glaubwürdigkeit und Überzeugungs-
         kraft verloren, sei es auf der philosophischen, politischen oder   Die Kunstszene tritt uns heute vielfältiger denn je gegenüber. Eine
      auf der ästhetischen Ebene. Die eine Avantgarde wird eben nicht       Vielfalt stilistischer Äußerungen und Haltungen hat sich herausgebil-
       mehr durch die andere Avantgarde abgelöst. Stattdessen ist ein       det. Fast alles gilt in unserer Zeit als Kunst. So sind die Grenzen
   Nebeneinander vieler individueller Sprachen und Ausdrucksweisen          zwischen Kunst und Alltag durchlässiger geworden. In der Auflösung
                                             in den Vordergrund getreten.   dieser Grenzen wird die Kunst profaner. Für die einen hat Kunst
                                                                            nützlich zu sein und Dienstleistungen zu erbringen, die anderen
                                                                            favorisieren nach wie vor das minimalistische Dogma l’art pour l’art.
                                                  Veränderungen
                                                                            Die einen sind handfest, arbeiten mit dem Beitel von außen nach
  Neben der Produktion realer Artefakte wird die künstlerische Praxis       innen und präsentieren als Ergebnis eine Skulptur, die anderen sind
    zusehends durch prozesshaftes Arbeiten, Interaktion und Kommu­          längst in virtuelle Welten abgetaucht.
 nikationsprozesse bestimmt. Die derzeit wesentlichsten Veränderun-
      gen der Kunstproduktion betreffen den Übergang vom geschlos­
                                                                                Diskurs
senen zum offenen Werkbegriff, die Verwandlung der individuellen in
eine multiple Autorenschaft und die Erweiterung des Materialbegriffs.       Der Diskurs gilt als Ort, wo bestehende Grenzen ausgelotet und
   So kann der gesellschaftliche Raum zum Material der Kunst werden.        entgrenzt werden, wo das Alte in Frage gestellt wird und das Neue
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      Geltung erlangt. Der Diskurs findet an verschiedenen Orten statt:        Kunst ist das Private zum Thema geworden. Das Private wird öffentlich
       in den Hochschulen, Ateliers, Ausstellungsinstituten und Medien.        gemacht. Oft erfolgt die formale Umsetzung dieser Themen in einer
Viele der Künstler, die am aktuellen Diskurs teilnehmen, gehören einer         Weise, dass das Private nur privat bleibt und sich nicht darüber hinaus
        Generation an, die groß geworden ist mit Love-Parade und Billig-       als das Andere heraussetzt. Seien es die Fotos von Richard Billingham,
     Tickets der Deutschen Bundesbahn, mit Schlaghosen und Handies,            die das Elend seiner Eltern dokumentieren, die Arbeiten von Tracey
      die groß geworden ist mit einem Pluralismus in allen gesellschaft­       Emin mit den gelisteten Namen ihrer (Geschlechts-)Partner oder
  lichen Bereichen. Für diese Generation gibt es nicht den Kultfilm, die       Fotos von Wolfgang Tillmans, die onanierende Freunde zeigen.
    Kultband oder die Kultmode. Fast alles ist cool und kultig und steht
   gleichberechtigt nebeneinander. Schlaghosen neben Fleece-Jacken,
                                                                                   New Painting
   Madonna neben den Toten Hosen, Pizza neben Sushi. Die Teilnahme
         eines Künstlers am Diskurs kann keineswegs à priori als positiv       Im Zeitalter digitaler 8 Bildwelten mag es für manchen Kunstfreund
 bewertet werden. Vielmehr ist die Tragfähigkeit des Werkes entschei-          anachronistisch klingen, sofern man sich der Malerei verschreibt.
           dend.      Einerseits wird dieser Generation vorgeworfen, sie       Einem Medium, dessen Ende mehr als einmal prognostiziert wurde.
     operiere geschichtslos und sei pragmatisch ausgerichtet. Anderer-         Immer wieder ist das Ende der Malerei postuliert worden, und immer
         seits wird betont, sie habe sich die Freiheit zurückgeholt, um all    wieder hat die Malerei genügend Energien freigesetzt, um überleben
  das tun zu können, was sie will. Die Ausschließlichkeitspostulate der        zu können. Neben dem Tafelbild setzen Künstler auf raumgreifende
        60er und 70er Jahre sind längst kein Tabu mehr. Heute schließen        Installationen17 (Katharina Grosse, Franz Ackermann) und auf die
   sich in der Kunst weder Gegenständlichkeit und akion1 noch Autono-          Ver­wendung (malereifremder) Materialien wie Knetgummi (Leni
            mie und Nützlichkeit aus. Video 34, Installation17, Skulptur und   Hoffmann). Künstler bedienen sich einer Bildsprache, die im Span-
    Performance31 werden heute ebenso selbstverständlich eingesetzt            nungsfeld zwischen Comics und Kunstgeschichte angesiedelt ist.
wie Malerei. Für diese junge Künstlergeneration ist die Gattungsfrage          Künstler einer ganz jungen Generation behaupten keck, in der Malerei
    irrelevant geworden.         Der Kunstbetrieb scheint ständig auf der      sei alles gesagt und schaffen dennoch Eigenes. Ihre Arbeiten weisen
 Suche nach den neuesten Trends zu sein. Mal hören wir, Fotografie und         Affinitäten zur Jugendkultur auf (Nikolaus List, Johannes Spehr),
    Video34 seien angesagt, dann wieder Malerei. Jüngst wurde Skulptur         betonen Surreales (Michael Kunze) oder verschränken heterogene
  zum Leitmedium erkoren. Viel zu voreilig werden Trends ausgerufen.           Motive und Stilelemente aus dem Repertoire der Moderne mit
   Die verschiedenen Gattungen durchlaufen Wellenbewegungen, mal               Zeichen der aktuellen Populärkultur (Michel Majerus, 1967–2002).
 befinden sie sich oben auf dem Wellenkamm, mal unten im Wellental.
          Kein Grund zur Beunruhigung: Sofern alles irgendwann einmal
                                                                                   Neue Gegenständlichkeit
     im Trend liegt, dann ist doch der Trend selbst relativ unbedeutend.
                                                                               Ebenso haben eine neue Gegenständlichkeit oder ein neuer Realismus
                                                                               an Bedeutung gewonnen. Diese Malerei wendet sich der Wirklichkeit
             Schnittstellen zeitgenössischer Kunstproduktion
                                                                               zu, ohne sie abzubilden. Die Varianten dieser neuen Gegenständlich-
                                              Neue Privatheit
                                                                               keit unterscheiden sich in der Art und Weise ihrer Distanzierung
     Die Grenzen zwischen privat und öffentlich haben sich verschoben.         vom Gegenstand, die auf verschiedenen Ebenen erfolgt. Sei es auf
         Politiker, Sportler, Stars und Sternchen aus Film und Fernsehen       einer konzeptionellen oder malerischen Ebene, sei es auf der Ebene
    sind Personen von öffentlichem Interesse geworden. Ist das Sexual­         des Formats oder auf der Ebene der Hängung. Namen wie Karin
    leben des amerikanischen Präsidenten Privatsache oder von öffent­          Kneffel, Michael Bach, Michael van Ofen, die bereits Anfang der 90er
   lichem Interesse? Bleibt die Familie von Klinsi in den USA , oder zieht     Jahre zu Protagonisten einer neuen Gegenständlichkeit wurden, sind
        sie mit nach München? Bei Personen von öffentlichem Interesse          hier zu nennen sowie die sogenannte Leipziger Schule26, die mittler-
ist das Privatleben eben nicht mehr Privatsache. Auch in der Bildenden         weile ihren Zenit überschritten hat. Oftmals sind Themen und Motive
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                                                                                Neue Arbeitsfelder
  der jungen Generation medial vermittelt. So greift Elizabeth Peyton
 bei ihren Konterfeis von Popstars auf Musikmagazine zurück. So lässt       Ständig sucht die Kunst neue Arbeitsfelder und bisherige Grenzen
      sich Dirk Skreber von Katastrophenmeldungen im TV inspirieren.        neu auszuloten. Künstler arbeiten mit Behinderten, reparieren
                                                                            Fahr­räder, halten soziologische Vorträge oder betätigen sich als Stadt-
                                                                            t­ eilplaner. Allenorts Entgrenzungen und Aufgabe eingeübter
                                              Soziale Interaktion
                                                                            Demarkationslinien. Allerdings ist Kunst eben nicht unmittelbar mit
     Der Rezipient wird in vielfacher Weise in die Kunstproduktion ein­­-   Stadtteilplanung und Fahrradreparatur gleichzusetzen. Zur Erinne-
be­zogen. Wesentlich ist hier die Frage der Autorenschaft. Der Künstler     rung: In der Kunst bewegen wir uns zunächst auf einem ästhetischen
         entscheidet nicht mehr ausschließlich allein, sondern bezieht      Feld. Dennoch sind diese neuen Arbeitsfelder weder als Sozialarbeit
das Publikum ein, indem es eine Handlungsanweisung durchführt oder          zu denunzieren noch ist voreilig in Jubel auszubrechen.
    direkt in die Werkproduktion einbezogen wird. Das hehre Künstler­
ideal der 60er und 70er Jahre, der Geniekult der Avantgarde ist diesen
                                                                                Produktionsstandort Bremen
   Künstlern eher fremd. Das Publikum vollendet das Werk. So fordert
    Rüdiger Stanko dazu auf, Farben für bestimmte Begriffe wie Kultur,      Niemand ist eine Insel. Das gilt ebenso für die Hansestadt. Zum einen
 Geld, Industrie, Glück zu bestimmen und geht erst dann an die Arbeit,      machen nationale und internationale Tendenzen auch vor Bremen
        um das Bild nach diesen (quantitativen) Angaben zu vollenden.       nicht Halt. Zum anderen versucht Regionales über Bremen hinaus
  Oder er bemalt den Vorraum zum Tresor in einer Bank nach den Farb­-       wirksam zu werden. Die Stadt an der Weser hat eben auch ihre starken
   angaben der Kunden und Angestellten. Tobias Rehberger lässt sich         Seiten. In einem Nebeneinander von internationaler, nationaler
  die Maße der Betten seiner Freunde geben und fertigt danach seine         und regionaler Szene werden Reibungsflächen fruchtbar. Auffällig für
        Skulpturen an. Die Zwillinge Christine und Irene Hohenbüchler       den Standort Bremen ist das Fehlen dezidiert politischer Ansätze
stricken und lassen stricken, beziehen Randgruppen in ihre Arbeit ein,      in der Bildenden Kunst. Fotografie, Video34 und Malerei pochen zu
                   die somit Ergebnis einer multiplen Autorenschaft ist.    Recht auf Aufmerksamkeit. Skulpturale Strategien haben sich von der
                                                                            Dominanz des Gegenständlichen befreit. Egal ob Flächenstaat oder
                                                                            Stadtstaat, ob Niedersachsen oder Bremen – der Weg als Künstler
                              Autonomie und /oder Nützlichkeit
                                                                            scheint vorgezeichnet zu sein. Die Träume, Hoffnungen und Wünsche
         Das Verhältnis von Autonomie und Nützlichkeit ist zum Thema        sind überall die gleichen: erfolgreiches Studium, Meisterschüler,
 skulp­turaler Strategien geworden. Die Skulptur auf dem Sockel, um die     Stipendien, Ausstellungen, Medienresonanz, Verkäufe. Jeder hofft auf
      man ehrfurchtsvoll herumschreitet, um von ihrer Aura zu partizi­      den großen Durchbruch und möchte sich seinen Platz im Kunst­
        pieren, gilt als Relikt vergangener Zeiten. Stattdessen heißt es:   betrieb erobern. Die Hochschulen sind im Wesentlichen das Reservoir
 Anfassen ist nicht erlaubt, sondern erwünscht. Die einen suchen eine       des künstlerischen Nachwuchses und die Geburtsstätten künstle­
   Balance zwischen Autonomie und Nützlichkeit, die anderen stellen         rischer Talente. Berufungen an der Hochschule für Künste von
   die Nützlichkeit in den Vordergrund oder verstehen sich als Dienst-      Jean-François Guiton, Jeanne Faust und Yuji Takeoka sorgen für
    leister. So besitzen die Arbeiten von Stefan Kern skulpturale Eigen-    frischen Wind. Weitere Berufungen stehen an. Die Ausstellungen der
        schaften wie Raum, Volumen und Oberfläche und sind zugleich         Meisterschüler bieten mittlerweile eine Vielfalt unterschiedlicher
     nützlich und benutzbar. Bei dem Bootssteg von Jorge Pardo beim         Strategien und Haltungen. So gesehen braucht sich Bremen nicht zu
  Skulpturenprojekt in Münster hat die Nützlichkeit Vorrang. Oder die       verstecken. Ebensowenig ist es angebracht, sich selbstgefällig
     dänische Künstlergruppe Superflex entwickelt Biogasöfen für die        zurückzulehnen und den Blick am Tellerrand enden zu lassen.
  Dritte Welt – also Kunst als Dienstleistung. Allen Positionen gemein-
      sam ist eine Kritik am Autonomiebegriff der 60er und 70er Jahre.      Dr. Joachim Kreibohm
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16   Galerien        01 Galerie Beim Steinernen Kreuz
     Beim Steinernen Kreuz 1           28203 Bremen            Fon 0421794 71 27
                   und 0421701515         Mo – Fr 14:00 –19:00, Sa 10:00 –14:00

     Zur Galerie   Die Galerie Beim Steinernen Kreuz (Brigitte Seinsoth)
                 wurde November 1980 gemeinsam mit dem Antiquariat
       Beim Steinernen Kreuz (Udo Seinsoth) gegründet. Die erste Aus­
 stellung, noch gemeinsam in den gleichen Räumen, präsentierte eine
       ­Aus­stellung von Büchern der Berliner Handpresse, gestaltet mit
Originalgrafik.       Diese Nähe zum Buch bzw. zu Künstlern, die sowohl
        in Wort als auch in Bild und in Bild und Klang arbeiteten, den so­
    genannten Grenzgängern, blieb bis heute ein wichtiger Programm-
           punkt der Galerie. Zu diesen zählen auch im weitesten Sinne
   die Künstler des Fluxus 14, die ab 1993 ein weiterer Schwerpunkt des
          Galerieprogramms wurden.           Von Gründung an engagierte
 sich die Galerie für vielversprechende Künstler aus der Region. Heute
        international bedeutende Künstler aus Bremen hatten hier ihre
   ersten, wichtigen Ausstellungen. Mit allen arbeitet die Galerie auch
          heute noch zusammen. 1988 erhielt die Galerie eigene Räume
    im gleichen Haus. Nun war auch die Möglichkeit gegeben, größere
           Werke und auch Skulpturen zu zeigen.         Brigitte Seinsoth:
    »Wichtig war und ist mir immer der enge Kontakt zu den Künstlern.
      Mich interessiert die Stilrichtung ihrer Kunst erst in zweiter Linie,
wichtig ist mir vielmehr ihre Haltung, ihr Ringen darum, ihre zwingende
        Ausdrucksform zu finden, ihre Kraft zum Durchhalten. Und – ich
    würde nie einen Künstler ausstellen, dessen Werke ich nicht selbst
                                                          kaufen würde.«

KünstlerInnen Ay-O, Hella Berent, Susanne Bollenhagen, Philip Corner,
                Jochen Fischer, Christian Gürtler, Thomas Hartmann,
      Bogdan Hoffmann, Georg Jappe, Rolf Julius, Uwe Kirsch, Alison
   Knowles, Ferdinand Kriwet, Christina Kubisch, Bernadette Lahmer,
   Joachim Manz, Hartmut Neumann, Ann Noel, Paul Renner, Gerhard
 Rühm, Takako Saito, Cordula Schmidt, Pavel Schmidt, Marina Schulze,
    Norbert Schwontkowski, Daniel Spoerri, Ben Vautier, Otto Völcker,
Wolfgang Wagner-Kutschker, Emmett Williams, Susanne Windelen u. a.

       Abbildung         Bogdan Hoffmann     Gemeiner Windhalm, Strandhafer, Bartgras,
Gewöhnliches Schilf, Meeres-Salde  Linol- und Holzschnitt auf Chinapapier 2006/2007
18   Galerien                            02 Galerie Birgit Waller
            Am Kapellenberg 5            28759 Bremen            Fon 0421 62 16 66
                             www.villa-lesmona.de             Mo – Fr 14:00 –18:00

       Zur Galerie Die Galerie Birgit Waller wurde 1982 gegründet und
      hatte ihren ersten Sitz bis 1986 in den Räumen des Paula Becker-
 Modersohn Hauses in der Böttcherstraße in Bremen. 1986 zog Birgit
              Waller um und eröffnete ihre Galerie in der Villa Lesmona,
     einem sehr schönen, 1814 im klassizistischen Stil gebauten Haus,
das heute unter Denkmalschutz steht. Hier konnte sie ihre Vorstellun-
     gen einer Skulpturengalerie mit dazu gehörigem Skulpturenpark
umsetzen. Zur Zeit stehen dort 35 große Außenskulpturen internatio-
      nal namhafter Künstler. Das Konzept ist, allen großformatig und
großräumig arbeitenden Bildhauern für eine längere Zeitspanne eine
         Plattform zu bieten, ihre Arbeiten zu präsentieren.       Einen
erheblichen Teil ihrer Arbeit widmet Birgit Waller dem künstlerischen
  Nachwuchs, größtenteils aber stellt sie etablierte und international
        bekannte Künstler aus. In der Villa Lesmona befindet sich auch
 die International Academy of Arts unter der Leitung von Prof. Jürgen
Waller. Seit Bestehen der Academy in Bremen 2005 wurden zahlreiche
                   Ausstellungen der Dozenten und Studenten gezeigt.

KünstlerInnen   Bernd Altenstein (D), David Bade (NL), Ulrike Gölner (D),
           Bert Haffke (D), Schang Hutter (CH), Wolfgang Ludewig (D),
Veronika Meier (D), Nivese (F), Heinz-Günther Prager (D), Karl Manfred
    Rennertz (D), Bernard Reyboz und Oliver Roy (F), Valeria Sass und
 Haasz (HU), Giuseppe Spagnulo (I), Yuji Takeoka (J), Jürgen Waller (D),
                                                   Erwin Wurm (A) u. a.

     Abbildung       Ulrike Göllner    Die Flamme   Eiche, bemalt, vor Ort entstanden
                            465 x 130 x 130 cm  2001    Skulpturengarten an der Galerie
20   Galerien      03 Galerie des Westens – GaDeWe
          Reuterstraße 9 – 17   28217 Bremen        Fon 0421 38079 90
                   www.gadewe.de      Mi 15:00 –19:00, Do 15:00 –21:00

     Zur Galerie   Die Galerie des Westens ist eine Produzentengalerie,
             die seit 1985 in monatlich wechselnden Ausstellungen ein
   ­aus­gewähltes Spektrum der Gegenwartskunst zeigt. Insbesondere
    jungen Künstlerinnen und Künstlern wird die Möglichkeit geboten,
aktuelle und experimentelle Positionen in den Bereichen Installation 17,
Malerei, Skulptur, Fotografie, Video 34, Zeichnung und Druckgraphik zu
        präsentieren. Durch anspruchsvolle und kontinuierliche Arbeit
sowie themenbezogene Gruppen-Projekte und vielfache Ausstellungs-
 Kooperationen mit Galerien andernorts ist die GaDeWe überregional
      bekannt geworden. Ehrenamtlich geleitet von bildenden Künstle­
         rinnen und Künstlern, trägt die GaDeWe vor Ort zur kulturellen
Belebung des Bremer Stadtteils Walle und der ganzen Stadt Bremen bei,
       nach dem Motto: In Walle – für Alle!     Zwei Kilometer entfernt
von der Innenstadt liegen in einer ruhigen Seitenstraße ein 80 qm und
       ein 20 qm großer Ausstellungsraum. Eine Bühne sowie ein Büro
   und ein teilweise überdachter Innenhof, der auch für Außen-Installa-
      tio­nen17 genutzt werden kann, komplettieren die Galerieräumlich­
   keiten.       Kooperationen mit verschiedenen örtlichen Kunst- und
   Kultur-institutionen, wie z. B. dem BBK Bremen, dem Künstlerinnen-
     verband Bremen und der Hochschule für Künste, ermöglichen der
GaDeWe, in einem Netzwerk von Kontakten und künstlerischen Aktivi-
  täten zu agieren. In der regionalen Presse werden die Ausstellungen
       und Veranstaltungen der GaDeWe regelmäßig angekündigt und
   besprochen. Die GaDeWe ist als gemeinnütziger Verein organisiert
      und finanziert sich durch Spenden sowie durch die Beiträge ihrer
     derzeit ca. 100 Mitglieder. Die GaDeWe wird auch vom Senator für
                                                       Kultur gefördert.

          KünstlerInnen  Thomas Behling, Mechtild Böger, Tom Gefken,
      Erika Plamann, Ulrich Precht, Heiner Preißing, André Sassenroth/
                          Marnic Circus, Isabel Valecka, Michael Wendt
22   Galerien          04 Galerie für Gegenwartskunst
                Bleicherstraße 55     28203 Bremen         Fon 0421 70 21 39
      www.galerie-fuer-gegenwartskunst.de             Di, Mi, Fr 14:00 –18:00
                   Do 14:00 – 20:00, Sa 12:00 –14:00 und nach Vereinbarung

         Zur Galerie    Die Galerie für Gegenwartskunst wurde 1997 von
Barbara Claassen-Schmal gegründet. Seitdem sind ca. 50 Ausstellungen
          entstanden, die – bis auf wenige Ausnahmen – speziell für die
      ­Aus­stellungsräume konzipiert worden sind. Die Galerie wird von
       Künstlern als Projektraum für Installationen 17 genutzt, die einen
 Schwerpunkt innerhalb des Ausstellungsprogramms bilden. Zugleich
        wird das historistische Erscheinungsbild der Räume, das häufig
 ein Spannungsfeld im Verhältnis zur zeitgenössischen Kunst erzeugt,
 von ihnen als kulturelle Ressource verstanden.          Im Ausstellungs­
    programm sind Künstler vertreten, die einen forschenden, oftmals
       gesellschaftskritischen Ansatz mit dem Spektrum medialer Bild­
     sprachen artikulieren, wie auch Positionen aktueller Malerei.
  Die Zusammenarbeit mit Kuratoren, von Museen und Kunstvereinen
      führt immer wieder zu interessanten speziellen Ausstellungspro­
  jekten und schafft Synergien, die die Galeriearbeit positiv begleiten.
             Die Galerie für Gegenwartskunst trägt in ihrem Namen eine
      programmatische Aussage: Sie will den Künstlern eine Plattform
     bieten, d­ ie im Rahmen des zeitgenössischen Diskurses den Kunst­
                     begriff immer wieder in Frage stellen bzw. erweitern.

         KünstlerInnen    Achim Bertenburg, Achim Bitter, Niels Bonde,
     Stephen Craig, Attila Csörgo, Knut Eckstein, Roza El-Hassan, Jan
          Fabre, ­Terry Fox, Tamara Grcic, Thomas Huber, Klaudia Kapp,
Manfred Kirschner, Korpys/ Löffler, Urs Lüthi, Astrid Nippoldt, Claudia
      Medeiros Cardoso, Norbert Radermacher, Andreas Reiter Raabe,
Sarkis, Bea Schlingelhoff, Veronika Schumacher, Preechaya Siripanich,
       Simon Starling, Lisa Strömbeck, Yuji Takeoka, Martin Walde u. a.

                        Abbildung    Norbert Radermacher   Wandarbeiten   2007
24    Galerien                                05 Galerie Gavriel
                   Fedelhören 99    28203 Bremen        Fon 0421 364 90 99
                           www.galerie-gavriel.de      Mo – Fr 09:00 –17:00
                                                    und nach Vereinbarung

     Zur Galerie  Die Galerie Gavriel wurde im Jahr 2006 gegründet ­und
         stellt zeitgenössische Kunst von jungen, auch internationalen
  Künstlern in Ausstellungen aus, die etwa alle zwei Monate wechseln.
             Die Galerie liegt im Fedelhören 99 zwischen Stadtzentrum
      und Contrescarpe. Mit den rund 60 qm großen Räumen eignet sie
            sich gleichermaßen für Malerei, Fotografie, Bildhauerei und
     Installationen17.      Viele der gezeigten Künstler studieren noch
  oder sind in der Abschlussphase ihres Studiums, manche wiederum
     haben das Studium seit kurzem schon abgeschlossen. Die Galerie
         möchte vor allem jungen und noch unbekannten Absolventen
von Kunsthochschulen (wie beispielsweise der Hochschule für Künste
        Bremen) ein erstes Ausstellungsforum bieten, um sie bei ihrem
     Eintritt in den Kunstmarkt zu unterstützen. In einem geschützten
Rahmen können die Künstler in der Galerie erste Erfahrungen mit dem
   freien Markt und ihrer eigenen Begabung machen. Die Kriterien für
 die Auswahl sind unter anderem perfektes Handwerk, Ideenreichtum
 und der unbedingte Wille, sich auf ein Leben als Künstler einzulassen.

KünstlerInnen       Stephanie Binding, Sascha Boldt, Hinrich Brockmöller,
             Clarissa Dietrich, Noam Edry, Jörg Engelhardt, Gregor Gaida,
            Tobias Gratz, Torben Höke, Yumi Jung, Eunah Kim, Hyuna Kim,
                      Annegret Kon, Susanne Kraißer, Tobias Venditti u. a.

                                       Abbildung     Torben Höke   Fotografien
26   Galerien                               06 Galerie Herold
                Künstlerhaus Güterabfertigung          Am Güterbahnhof
     Beim Handelsmuseum 9          28195 Bremen         Fon 0421 70 65 86
        www.ga-bremen.de         Di, Mi, Do 16:00 –19:00, So 15:00 –18:00

       Zur Galerie    Ursprünglich war die Galerie Herold im ehemaligen
      ›Künstlerhaus Güldenhaus‹ in der Neustadt beheimatet. Seit dem
 Umzug in das ›Künstlerhaus Güterabfertigung‹ 1997 konzentriert sich
das Programm vor allem auf Malerei, Installation17, Video 34, Foto­grafie
 und Objektkunst 29. Von Anfang an galt hier das Prinzip der Selbstorga-
       nisation. Die Ausstellungen in den beiden 60 qm großen Räumen
   mit ihren spezifischen Oberlichtern werden von einer Gruppe ehren-­
           amtlich arbeitender Künstlerinnen und Künstlern organisiert.
  Förderinnen und Förderer unterstützen die Arbeit der Galerie Herold
       ideell und finanziell.     Von Anfang an war die Galerie nicht nur
›hauseigenen‹ Künstlern vorbehalten, sondern sie bot und bietet auch
             vielen auswärtigen Künstlern die Möglichkeit, ihre Arbeiten
  in Bremen zu präsentieren, darunter Künstler und Künstlerinnen aus
          Island, Frankreich, England, Israel und den USA . Ebenso hatten
   viele Studenten und Absolventen der Bremer Hochschule für Künste
   hier ihre erste Einzelausstellung außerhalb der Akademie, und auch
          viele bekannte Bremer Kolleginnen und Kollegen konnten hier
      ambitionierte Ausstellungsprojekte realisieren. Zur Teilnahme an
        den (meistens) jährlichen Gruppenausstellungen sind alle in der
 ›Güter­abfertigung‹ tätigen Künstler sowie Gäste aus dem Umfeld von
                                   Galerie und Künstlerhaus eingeladen.

KünstlerInnen    Sara Bjornsdotier (Reykjavik), Eric Drooker (New York),
        Marcia Farquhar (London), Rolf Gesing (Berlin), Mette Joensen
       (Ballum, DK), Manfred Kirschner (Berlin), Reinhard Kühl (Berlin),
 Liav Mizrahi (Tel Aviv), Ingrid Schütze (Berlin), Veronika Schuhmacher
                                  (Berlin), Alexander Steig (München) u. a.
     Aus Bremen: Norbert Bauer, Frauke Beeck, Marion Bösen, Kirsten
   Brünjes, Sirma Kekeç, Eva Matti, Claudia Medeiros Cardoso, Claudia
    Christoffel, Joachim Pohlenk, Marina Schulze, Annette Stemmann,
      Uwe Teichmann, Ralf Tekaat, Barbara Wagner, Sabine Wewer u.a.
28   Galerien                                  07 Galerie Kramer
         Vor dem Steintor 46           28203 Bremen       Fon 0170 383 80 09
                        www.galeriekramer.de          Mi und Do 14:30 –18:30,
                  Fr 10:00 –18:30, Sa 10:00 –15:00 und nach Vereinbarung

   Zur Galerie     Die Galerie Kramer wurde 2001 von Jens Schumacher-
 Kramer (Geschäftsführer) und Elke Kramer (Kunst- und Kulturwissen-
          schaftlerin) gegründet. Sie stellt Positionen von Künstlern vor,
die sich durch ein eigenständiges, interessantes Bild- bzw. Skulpturen-
       konzept auszeichnen. Ausgewählt werden Künstler der jüngeren
 und auch der mittleren Generation, wobei die Qualität ihrer Arbeiten
        und die Möglichkeit, im privaten Raum mit diesen Werken leben
  zu können, im Mittelpunkt stehen.           Auch jungen und noch unbe-
     kannten Absolventen von Kunsthochschulen bietet die Galerie ein
       erstes Ausstellungsforum und fördert ihren Eintritt in den Kunst-
 markt. Im Rahmen von Projektausstellungen werden zudem Künstler
   vorgestellt, die sich durch eine unkonventionelle Ästhetik oder die
      Bearbeitung bestimmter Fragestellungen hervorheben. Künstler­
        gespräche, Aktionen zu Vernissagen und Finissagen, u. ä. sollen
den Bekanntheitsgrad der Künstler und die Möglichkeit der Auseinan-
         dersetzung mit Kunst fördern.         Die Galerie Kramer liegt an
         Bremens ›Kulturmeile‹ im lebendigsten Stadtteil, dem ›Viertel‹.
   Die Ausstellungsräume befinden sich im gleichen Gebäude wie das
           Bild- und Rahmengeschäft ›Art ’n’ Card‹. Durch ihre Lage und
     das große Schaufenster, das während der Ausstellungen zur Verfü-
           gung steht, wird ein niedrigschwelliges Angebot geschaffen,
  sich mit Kunst auseinanderzusetzen.            Elke Kramer: »Wir stellen
           gern Kunst aus, die ästhetisch und inhaltlich in hohem Maße
    ­anregend ist. Wenn die Kunst dazu anregt, über das Leben nachzu-
      denken, ist sie für uns interessant. Wir haben Spaß an der Aus­ein­
         andersetzung mit Kunst und den Künstlern und wir versuchen,
      Arbeiten zu zeigen, die für unsere Kunden auch nach Jahren noch
                                               inspirierend sein können.«

        KünstlerInnen   Dieter Begemann, Kerstin Grimm, Hannes Kater,
                    Sun-Rae Kim, Matthias Langer, Gabriele von Lutzau,
         Ingo Moser, Pirjo Niiranen, Fred Schierenbeck, Werner Schlegel,
                                      Georg Schulz, Marc Taschowsky u.a.

                           Abbildung     Hannes Kater Am Gängelband der Affekte
                                              Raumzeichnung (Ausschnitt)  2007
30   Galerien                        08 Galerie KraskaEckstein
                 Fedelhören 77           28203 Bremen              Fon 0421 330 70 80
       www.kraskaeckstein.de                Di – Fr 10:00 –13:00 und 14:00 –19:00
                                        Sa 12:00 –16:00 und nach Vereinbarung

      Zur Galerie   Die Galerie KraskaEckstein wurde im April 2007 von
      Mirko Philipp Eckstein und Jack Kraska gegründet. Die Intention
 der Galerie ist es, neue junge Positionen zu finden, sie durch Ausstel-
      lungen zu begleiten und ihnen Raum für Experimente und Urauf­
  führungen zu geben.           Die Galerie ist weder medial noch in ihrer
         inhaltlichen Ausrichtung festgelegt. Alle vertretenen Künstler
       sind allerdings in den 70ern geboren, ebenso wie die Galeristen.
 So wird ein gemeinsames Wachsen angestrebt. Eine weitere Gemein-
      samkeit liegt in dem Willen des Experimentierens und des raum­
  bezogenen Arbeitens. Die Vielfältigkeit der Medien und der Arbeits-
          weisen der Künstler bilden hierbei Schwerpunkte der Galerie.
   Die meist auswärtigen Künstler arbeiten mit dem Raum der Galerie,
          seinem Publikum und teilweise mit Fragestellungen der Insti­
    tutionskritik.       Die Ergänzung der Galerie durch einen eigenen
 Verlag ermöglicht es den Künstlern zu publizieren und ihre Arbeiten
 printmedial zu verbreiten. Der Verlag ist der einzige Verlag Bremens
        für reine Kunst- und Künstlerpublikationen. Er beschränkt sich
          aller­dings nicht nur auf Künstler der Galerie, sondern vertritt
   auch andere Künstler.         Durch Beteiligungen an internationalen
         Messen präsentiert KraskaEckstein Künstler und Galerie über
  die Grenzen des Galeriestandortes hinaus. Die Zusammenarbeit mit
           Kunstvereinen und Museen fördert diesen Ansatz ebenfalls.
  Für die Zukunft ist ein zweiter Standort der Galerie in einer anderen
                                                            Stadt geplant.

       KünstlerInnen Benjamin Blanke (D *1973),Zoë Brown (GB *1969),
      Friederike Hamann (D *1979), Moritz Hirsch (D *1978), Christian
 Holtmann (D *1970), Virgile Novarina (F *1976), Marc Pätzold (D *1974),
Martina Schmücker (D *1975), Ralf Tekaat (D *1970), Ulrich Vogl (D *1974)

     Abbildung         Ulrich Vogl   Kronleuchter II    Ausstellung Premiere     Lack, Glas,
                                                   Glitzervorhang     160 x 186 cm    2007
32   Galerien                                    09 Galerie Lonnes
                     Konsul-Smidt-Straße 8b (Speicher I)          28217 Bremen
                            Fon 0421 578 55 54          www.galerie-lonnes.de
                  Di – Sa 14:00 –18:00 und nach telefonischer Vereinbarung

Zur Galerie      Die Begeisterung für zeitgenössische Kunst entwickelte
    sich bei der Galeristin Hannelore Lonnes in den frühen 80er Jahren,
            als sie zuerst in Basel/Riehen, dann in Basel/Stadt jeweils in
einer Galerie partnerschaftlich mitarbeitete und den Zugang zu vielen
              Künstlern und der Szene erlangte. Durch den Umzug nach
     Worpswede (1992) und der intensiven Auseinandersetzung mit der
           Kunst-Szene in diesem Künstlerdorf entstand dann 2001 die
  Galerie Lonnes im Zentrum von Worpswede. Nach fünf erfolgreichen
        Jahren fiel die Entscheidung für einen größeren Wirkungskreis,
  und es folgte der Umzug nach Bremen. Die Galerie Lonnes etablierte
    sich im Herbst 2006 auf größerer Fläche in loftartigem Ambiente im
      Speicher I in der prosperierenden Speicherstadt Bremens.        Wir
             setzen auf die aktive jüngere Generation, die sich aufgrund
    ihrer Ausbildung, ihres beruflichen Erfolgs, ihrer gesellschaftlichen
              Positionierung und ihres Lebensstils gerne mit Kunst und
  ­insbesondere mit moderner als auch zeitgenössischer Kunst ausein-
              andersetzt.        Wir zeigen primär zeitgenössische Kunst
      aktiver und junger Künstlerinnen und Künstler, die aufgrund ihrer
    engagierten Ausbildung, ihrer fortgeschrittenen Entwicklung, ihrer
       Leidenschaft für das Schaffen und ihrer erkennbaren, markanten
Eigenständigkeit im Werk die Chance haben, besondere Anerkennung
                                                             zu erlangen.

     KünstlerInnen   Arandus (Düsseldorf/Tivat), Gerd Lieder (Bremen),
                  Giuseppe Donnaloia (Pisa), Victor Popov (Düsseldorf),
     Andreas Girth (Hamburg), Christine Prinz (Bremen), Claus Haensel
                 (Bremen), Andreas Silbermann (Berlin), Karin Jarausch
     (Halle/Saale), Norbert Thiel (Berlin), Annegret Maria Kon (Bremen),
             Michael Vogt (Meerbusch), Andreas Hildebrandt (Dresden),
                    Stephanie Binding (Aachen), Mario Müller (Bremen),
                                              Anna Solecka (Bremen) u. a.

                Abbildung     Claus Haensel   Ausstellung Women and Animals   2008
34    Galerien                                   10 Galerie Mönch
                          Oberneulander Landstraße 153           28355 Bremen
                           Fon 0421 25 66 52         www.moench-bremen.com
                        So 16:00 –19:00 und nach telefonischer Vereinbarung

                    Die kleine aber feine Galerie Mönch im idyllischen
          Zur Galerie
             Oberneuland gehört zu den führenden Galerien Bremens
  und präsentiert seit 27 Jahren Ausstellungen mit Werken der Gegen-
           wartskunst. Gezeigt werden Malerei und Skulpturen junger
 und arrivierter Künstler aus dem In- und Ausland. Das Galeristenpaar
    Jochen und Christine Mönch setzt in seinem Programm vor allem
                          auf figurative13 Malerei und konkrete Kunst 19.

             KünstlerInnen  Rainer Fetting, Luciano Castelli, Elvira Bach,
     Klaus Fußmann, Stefan Szczesny, Hermann Albert, Bernd Altenstein,
            Karin Hollweg, Gisela Eufe, Hans Müller, Eberhard Szejstecki,
                                                 Rainer Mordmüller u. a.

                                         Abbildung      Ausstellung Stefan Szczesny
36   Galerien                           11 Galerie Rolf Ohse
                Contrescarpe 36     28203 Bremen         Fon 0421 3275 50
                                     Di – Fr 14:00 –19:00, Sa 11:00 –14:00

Zur Galerie   Die Galerie Rolf Ohse wurde 1966 in einem 30 qm großen
           Raum im Altstadtviertel Schnoor gegründet. 1979 zog sie in
 die Contrescarpe 36, in großzügige, hohe Räume, die den Malern und
      Bildhauern vorzügliche Präsentationsmöglichkeiten ihrer Arbeit
bieten.      Die Galerie ist international ausgerichtet und zeigt Werke
    der Malerei, Zeichnung und Plastik. Seit vier Jahrzehnten realisiert
   sie kontinuierlich vier bis sechs umfangreiche Einzelausstellungen
 jährlich, wovon eine stets einem bildhauerischem Werk gewidmet ist.

  KünstlerInnen      Max Ackermann, Pierre Alechinsky, Eduard Bargheer,
 Andreas Bindl, Christina von Bitter, Armand Bouten, Jürgen Brodwolf,
         Emil Cimiotti, Michael Croissant, Gunter Damisch, Walter Dexel,
              Felix Droese, Irmel Droese, Lyonel Feininger, Lothar Fischer,
  Georg Grosz, Friedemann Hahn,Thomas Hartmann, Heiko Herrmann,
Ida Kerkovius, Gustav Kluge, Käthe Kollwitz, Kurt Kranz, Alfred Kremer,
  Klaus Kröger, Andrea Küster, Henry Miller, Joan Miró, Paran G’Schrey,
             Milko Pavlov, Herbert Peters, Pablo Picasso, Franz Radziwill,
 Christian Rohlfs, Antonio Saura, Robert Schad, Fritz Schaefler, Christa
         von Schnitzler, Bernard Schultze, Gustav Seitz, Shmuel Shapiro,
  K. R. H. Sonderborg, P. Jörg Splettstößer, Toni Stadler, Walter Stöhrer,
   Helmut Sturm, Georg Tappert, Rainer Thomas, Peter Vogt, Jan Voss,
                                Fritz Winter, Ossip Zadkine, Sati Zech u. a.
38   Galerien    12 Kunsthandel Wolfgang Werner
            Rembertistraße 1A      28203 Bremen         Fon 0421 327478
     www.kunsthandel-werner.de        Mo – Fr 10:00 –13:00, 15:00 –18:00

 Zur Galerie     1920 gründete der Berliner Kunsthändler I. B. Neumann
      als erste seiner Filialen das ›Graphische Kabinett‹ in Bremen, die
 er mit einer Beckmann-Ausstellung eröffnete. Weiter zeigte er Grosz,
        Kokoschka, Nolde, Pechstein, Schmidt-Rottluff sowie 1921 eine
erste Kollektivausstellung Paula Modersohn-Beckers, deren Nachlass
        die Galerie seitdem betreut. 1922 wurde es von Lina Voigt – der
 Schwester R. A. Schröders und Cousine A.W. Heymels – übernommen.
         1925 trat dann ihr Sohn Peter in die Firma ein und verlegte die
 Galerie in das Heymel-Haus in der Rembertistraße 1A . Die Verbindun-
         gen zu den führenden Pariser und Berliner Kunsthändlern und
     Sammlern ermöglichten bedeutende Ausstellungen von Courbet,
     Menzel, Liebermann, Corinth und Munch sowie französischer und
    deutscher Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts mit Gemälden von
  Cézanne, Degas, Monet, Renoir, Toulouse-Lautrec, Picasso wie auch
      C. D. Friedrich, Leibl, Marées etc. Nach dem Tod Peter Voigts 1950
       leitete Ursula Voigt die Galerie. 1970 übergab sie die Firma zum
  50jährigen Jubiläum an Wolfgang Werner. In den 80er Jahren gab es
     eine Galeriebeteiligung in New York, 1991 wurde dann eine Filiale
            in Berlin in der Fasanenstraße 72 eröffnet (Fon 030 88276 16).
         Die Aus­stellungen der letzten Jahre galten u. a. Vuillard, Nolde,
  Kirchner, Schlemmer, Kandinsky, Klee, Schwitters, Arp, Wols, Tàpies,
              ­Schumacher, ­Graubner/ Rosso, Luginbühl und Dieter Roth.

      KünstlerInnen  Deutsche und französische Kunst des 19. und 20.
    Jahrhunderts: Nabis25, Fauves12, Expressionisten11, Blauer Reiter11,
                    Bauhaus 4, Neue Sachlichkeit28, Dada6, Informel16.
 Vertreten werden die Nachlässe von Baumeister, Belling, Blumenthal,
                               Paula Modersohn-Becker und Vuillard.
40   Galerien

                                              13 Galerie Bismarck
            Bismarckstraße 12     28203 Bremen     Fon 0421772 78
                                               Mo – Fr 14:00 –18:00

                                          14 Galerie Cornelius Hertz
 Richard-Wagner-Straße 22        28209 Bremen        Fon 0421 34 16 70
       Mi und Fr 10:00 –18:00, Do 14:00 –19:00 und nach Vereinbarung

                                                                                    r
                                                                                  fü
                                                                            st le
                                                                         ün hu

                                                                                        15
                                                                              c
                                                                              e
                                                                           hs
                                                                         oc
42                15 Hochschule für Künste Bremen
      Am Speicher XI Nr. 8     28217 Bremen       Fon 0421 95 9510 00
                                                 www.hfk-bremen.de

        Zur HfK     ›Auf nach Bremen‹ – dieses Motto der Bremer Stadt­
            musikanten im bekannten Märchen der Gebrüder Grimm ist
    bis heute der berühmteste Beweis: Für musikbegeisterte, kreative
        und künstlerisch begabte junge Menschen, die ihr Talent weiter­
entwickeln wollen und in der Kunst ihre Berufung und ihren künftigen
          Beruf sehen, ist Bremen eine ausgezeichnete Adresse. An der
 Hochschule für Künste Bremen (HfK) mit ihren beiden Fachbereichen
          Musik sowie Kunst und Integriertes Design finden talentierte
Menschen aus Deutschland und aller Welt beste Rahmenbedingungen
     für ein künstlerisches Studium auf höchstem Niveau: individuelle
  Förderung, Freude an Kreativität, engen Kontakt zu qualifizierten und
       anerkannten Professorinnen und Professoren, frühzeitige Erfah­
rungen mit der späteren Berufspraxis und hervorragende Chancen zur
     Zusammen­arbeit mit anderen künstlerischen Sparten. Studieren an
  der Hochschule für Künste Bremen – das heißt Leistung und Herzlich-
    keit vereinen, kreative Experimentierfreude und praxisorientierte
Professionalität.      Mit ca. 900 Studierenden, 65 Professorinnen und
   Professoren und über 200 Lehrbeauftragten gehört die Hochschule
          für Künste Bremen zu den Kunsthochschulen mittlerer Größe
      in Deutschland – groß genug, um eine hervorragend qualifizierte
   Ausbildung in der gesamten Breite des Studienangebots zu gewähr-
 leisten, überschaubar genug, um den persönlichen und individuellen
    Kontakt zwischen Professoren und Studierenden wie unter Studen­
                             tinnen und Studenten zu garantieren.
Hochschule für Künste Bremen                                    45

 Kunst Musik Design Theorie Der Fachbereich Musik mit den Studien­
 angeboten Instrumental- und Gesangsausbildung, Musikerziehung
 und Kirchenmusik hat heute seinen Sitz in der Bremer Innenstadt
 in direkter Nachbarschaft von Rathaus, Roland und Marktplatz.
 Das denkmalgeschützte Gebäude in der Dechanatstraße wurde in den
 letzten Jahren liebevoll restauriert und konsequent auf die Bedürf­
 nisse einer Musikhochschule zugeschnitten. Im Innenhof entstand ein
 moderner Glasanbau. Ob Konzert- oder Kammermusiksaal, Aufnah-
 mestudio, Elektronisches Studio, Jazz­keller, modernste Übungsräu-
 me, Mensa, Kinderzimmer, großzügige, gut ausgestattete Ensemble-
 und Unterrichtsräume – an der HfK finden Musik-Studentinnen und
-studenten eine inspirierende Umgebung und professionelle Voraus-
 setzungen für ein effizientes Studium.       Im Speicher XI in der
 Bremer Überseestadt haben heute junge Maler, Bildhauer, Designer,
 Medien- und Produktgestalter ihre Heimat, wo früher Stauer und
 Küper Importwaren aus aller Welt prüften und lagerten. Durch
 umfangreiche Modernisierungs- und Umbauarbeiten ist es gelungen,
 den besonderen Charme des größten Speichergebäudes der Stadt zu
 erhalten und gleichzeitig den Ansprüchen einer qualifizierten
 Hochschulausbildung anzu­passen. Gleichzeitig ist die HfK heute ein
 Anziehungspunkt für viele kreative Existenzgründer in der Bremer
 Überseestadt: Agenturen und Gestalter, Web-Designer und Filmschaf-
 fende schätzen die Nähe der HfK und beleben einen alten, jungen
 Stadtteil im Aufbruch.      Mit über 300 Konzerten, Ausstellungen,
 Workshops, Symposien, Theater- und Opernprojekten ist die HfK einer
 der wichtigsten Kultur­träger der Stadt, der weit in die Region aus-
 strahlt und darüber hinaus Kooperationen mit einer Vielzahl internati-
 onaler Hochschulen und Kultureinrichtungen unterhält.
us
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6   n

    19
48   Museen                               16 Kunsthalle Bremen
                   Am Wall 207          28195 Bremen            Fon 042132 90 80
                                                   www.kunsthalle-bremen.de
                                          Mi– So 10:00 –18:00, Di 10:00 – 21:00

Zum Museum       Das Gegenüber von alter und zeitgenössischer Kunst ist
       ein P
           ­ rogramm, das sich in der ganzen Sammlung der Kunsthalle
  Bremen und des Kunstvereins widerspiegelt.            Die Tradition des
      Malerischen nach 1945 im Gebiet der gegenstandsfreien Malerei
     präsentiert sich durch beispielhafte Werke u. a. von Peter Brüning,
   Hans Hartung, Alfred Manessier, Gerhard Richter, Emil Schumacher
und Antoni Tàpies.        Von der Gemäldegalerie steigt der Besucher in
das zweite Obergeschoss hinauf in die Abteilung der Neuen Medien27:
       Bewegung, Licht, Ton, Film, Video 34. Hier sieht man bedeutende
Werkkomplexe von den Wegbereitern der Medienkunst wie John Cage
          und Otto Piene, aber auch wechselnde Installationen17 junger
   zeitgenössischer Künstler.        Nicht nur in eigens dafür geschaffe-
       nen Räumen haben die Neuen Medien Eingang in die Kunsthalle
  Bremen gefunden: Mit der Nische für Bremen und dem Videosynthe­
         sizer ist Nam June Paik, der Vater der Videokunst 34, in Bremen
   vertreten.        Die Kunsthalle Bremen stellt sich seit 2004 in ihrem
   Projekt ›Archäologie des digitalen8 Bildes‹ der Erforschung, Samm-
    lung und Präsentation der frühen künst­lerischen Computer­grafik 8.
         Aktuelle Kunstströmungen fördert der Kunstverein in Bremen
zusätzlich durch die Vergabe des ›Kunst­preises der Böttcherstraße in
Bremen‹ und Ausstellungen des ›Förderkreises für Gegenwartskunst‹.
      Der Förderkreis für Gegenwartskunst und der Stifterkreis für den
   Kunstpreis der Böttcherstraße unterstützen den Kunstverein beim
                       Erwerb und bei Ausstellungen aktueller Arbeiten.

                 Abbildung      John Cage   Writings through the Essay ›On the Duty of
       Civil Disobedience‹   1985/91   Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen
50   Museen                     17 Gerhard-Marcks-Haus
                  Am Wall 208      28195 Bremen           Fon 0421 327200
                                www.marcks.de          Di – So 10:00 –18:00

     Zum Museum       Das von einer Stiftung getragene Gerhard-Marcks-
                Haus zeigt die Bildhauerkunst des 20. Jahrhunderts und
der G
    ­ egenwart in ihrem ganzen Spektrum: Avantgarde und klassische
         Moderne, das Spekta­kuläre und das Besondere von internatio­-
    nalem Format: Nicht weniger als 400 Skulpturen, über 12000 Hand­-
           zeichnungen und mehr als 1200 Blätter Druckgraphik bilden
     den Kern des g ­ egenwärtigen Sammlungsbestands des Museums,
      der in den letzten Jahren durch weitere Erwerbungen bereichert
     wurde.        Im Gerhard-Marcks-Haus hat sich in knapp 40 Jahren
          das Bildhauer­museum im Norden entwickelt. Gezeigt werden
  vielfältige F
              ­ ormenwelten zeitgenössischer Bildhauerkunst in Ausstel-
 lungen von Barlach bis Beuys sowie ausgewählte Werke von Gerhard
      Marcks, dessen reicher Nachlass hier betreut wird. Unter ideeller
 Einbeziehung des Werks von einem der wohl wichtigsten figürlichen
      Bildhauer sucht das Museum die Kunstgattung als Spiegel gesell-
  schaftlicher Entwicklungen vorzustellen und eine Idee davon zu ver-
mitteln, was die Bildhauerkunst im 20. Jahrhundert war und woher sie
kommt, was sie gegenwärtig ist und wie sie in Zukunft aussehen wird.

                  Abbildung     Waldemar Grzimek   Tänzerin I   Bronze   1965
52   Museen   18 Kunstsammlung Böttcherstraße
     Paula Modersohn-Becker Museum             Museum im Roselius-Haus
       Böttcherstraße 6 –10      28195 Bremen            Fon 0421 336 50 77
                               www.pmbm.de              Di – So 10:00 –18:00

 Zum Museum       Die Kunstsammlungen Böttcherstraße umfassen das
        Museum im Roselius-Haus mit Werken vom Mittelalter bis zum
Barock und das Paula Modersohn-Becker Museum, ein phantastisches
         Bauwerk des Bildhauers, Kunsthandwerkers und Architekten
        Bernhard Hoetger. Es gehört zu den bedeutendsten Beispielen
                 expressionistischer11 Architektur in Deutschland.
Das Paula Modersohn-Becker Museum ist das erste Museum weltweit,
         das dem Werk einer Malerin gewidmet wurde. Der Mäzen und
    Kaufmann Ludwig Roselius hat eine Auswahl von Hauptwerken der
     Künstlerin zusammengetragen, die heute durch die reichhaltigen
      Bestände der Paula Modersohn-Becker-Stiftung ergänzt werden.
Gemälde aus allen Schaffensphasen der Malerin belegen ihren heraus-
    ragenden Stellenwert als Pionierin der modernen Malerei um 1900.
            Seit Mai 2005 ist im Treppenhaus Jenny Holzers Hommage
  ›For Paula Modersohn-Becker‹ zu sehen. Darüber hinaus beherbergt
    das Museum die umfangreichste Sammlung von Werken Bernhard
   Hoetgers, angefangen bei noch durch Auguste Rodin beeinflussten
          Skulpturen aus der Pariser Zeit bis zu seinem Spätwerk.
  Das Museum im Roselius-Haus präsentiert eine kostbare Sammlung
    von Kunst und Kunsthandwerk aus Gotik, Renaissance und Barock.
     Zu den Höhepunkten zählen Werke von Lucas Cranach und Tilman
 Riemenschneider sowie der historische Silberschatz der ›Compagnie
                                      der Schwarzen Häupter aus Riga‹.

                     Abbildung       Jenny Holzer     For Paula Modersohn-Becker
                            digitales 8 Leuchtschriftband im Treppenhaus   2005
54   Museen                                           19 Weserburg
        Museum für moderne Kunst            Teerhof 20          28199 Bremen
                              Fon 0421 59 83 90           www.weserburg.de
         Di, Mi, Fr 10:00 –18:00, Do 10:00 –21:00, Sa und So 11:00 –18:00

       Zum Museum        Inmitten der Weser auf der Teerhofinsel liegt die
                        Weserburg, Bremens Museum für moderne Kunst.
      1991 unter dem Namen Neues Museum Weserburg gegründet, hat
              sich die Weserburg in kurzer Zeit ein hohes internationales
   ­Renommee als erstes Sammlermuseum Europas erworben. Mit einer
          Ausstellungsfläche von ca. 6000 qm zählt die Weserburg zu den
größten Museen moderner Kunst in Deutschland. Das Domizil, die vier
           backsteinernen Speicherhäuser auf dem Teerhof, in dem bis in
 die 1980er Jahre hinein die Bremer Kaffeerösterei Schilling residierte,
         macht die Weserburg zu einem der außergewöhnlichsten Kunst-
    orte Deutschlands.        Im Zentrum des künstle­r ischen Programms
    steht moderne Kunst aus privaten Sammlungen von internationaler
      Qualität. Die Weserburg versteht sich nicht nur geografisch als ein
       Museum im Fluss. In ständig wechselnden Präsentationen der ihr
 anvertrauten Sammlungsbestände und in zahlreichen Sonderausstel-
         lungen werden die spannungsreichen Entwicklungen der Kunst
    seit den 1960er Jahren gezeigt.       Einen besonderen Sammlungs-
      schwerpunkt des Instituts bildet das Studienzentrum für Künstler­
       publikationen mit dem Archive for Small Press & Communication
(ASPC), das mit seinen rund 80000 Werken aus den Bereichen der mail
     art, des Künstlerbuches etc. weltweit zu den bedeutendsten Samm-
  lungen dieser Art zählt.        Mit einem vielseitigen Vermittlungspro-
          gramm, in dem neben den wöchentlichen Führungen durch die
    Ausstellungen des Hauses auch Konzerte, Vorträge, Performances31,
 Filmvorführungen und L    ­ esungen zählen, versteht sich die Weserburg
              als Forum der Auseinandersetzung mit den künstlerischen
                                                  Tendenzen unserer Zeit.

         Abbildung    In der Weserburg wird moderne Kunst im speziellen Ambiente
                                    traditioneller Speicherhausarchitektur gezeigt.
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