Landesnachrichten - Bund Deutscher ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
2/2020 Rheinland-Pfalz Saarland Landesnachrichten Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. Interdisziplinäres Entwurfsprojekt Hochschule Koblenz modernisiert die Aussicht Projekt des Quartals Simsalabim für ein Haus am Hang Bauen mit Holz Eine nachhaltige Alternative
Vorwort Dipl.-Ing. Dipl.-Ing. (FH) Friedrich Franz-Josef Decker Zimmermann 1. Vorsitzender Vorsitzender Landesverband BDB Saarland Rheinland-Pfalz Der BDB in Zeiten des Corona-Virus Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, zeitige Lage ausgebremst, nicht zu- bis zum 31. Dezember dieses Jahres letzt, weil viele unserer Mitglieder erleichtert. Freihändige Vergaben schon über zwei Monate leben wir der Risikogruppe „Ältere Menschen“ sind bis zu 150.000 Euro möglich. im „Lockdown“ aufgrund der aktuel- angehören. Im BDB Saarland sind Bei Bauleistungen ist bis einem Auf- len Corona-Pandemie mit allen Ein- beispielsweise alle Aktivitäten, wie tragswert von einer Million Euro eine schränkungen, die bundes- und lan- Seminare und Exkursionen, vorerst beschränkte Ausschreibung ohne desweit erlassen wurden. bis Ende August abgesagt. Teilnahmewettbewerb möglich. Der neue Erlass soll auch die Vergabe Im wirtschaftlichen und öffentlichen Bund und Länder haben zur Abmil- von Architektur- und Ingenieurleis- Bereich werden nach dem weitest- derung der wirtschaftlichen Folgen tungen vereinfachen und beschleu- gehenden Stillstand erste Lockerun- des „Lockdowns“ umfangreiche nigen. Die Ingenieur- und Architek- gen vorgenommen, hoffentlich mit Hilfsprogramme zugesagt. Planen tenkammer haben den Vergabeerlass positivem Ausgang. Es wird ein und Bauen im öffentlichen und priva- zum „richtigen Zeitpunkt“ begrüßt. „Leben danach“ geben, aber die Zeit ten Bereich sind unterschiedlich be- Die Bundesgeschäftsstelle des BDB mit dem Virus wird ihre Spuren hin- troffen. Im privaten Bereich werden stellt Ihnen, falls Sie Beratungsbe- terlassen. Wir müssen lernen mit zumindest in nächster Zeit Bauvor- darf haben, aktuelle Informationen dem Virus zu leben und umzugehen, haben auf den Prüfstand gestellt zu wirtschaftlichen Hilfen und Recht- bis es endlich das Medikament und bzw. verzögert. Umso wichtiger ist stipps zur Verfügung. den Impfstoff gibt. es, dass öffentliche Bau- und Infra- strukturmaßnahmen ohne Verzöge- Diese können unter: Pandemien mit vielen Infizierten und rung durchgeführt werden. Insbe- www.baumeister-online.de/aktuell/ Toten gab es in der Geschichte im- sondere die Kommunen, wo fast 2/3 corona-beruf abgerufen werden. mer wieder. Allerdings mit einer aller Bauinvestitionen erfolgen, be- solch schnellen Ausbreitung des Co- nötigen wegen der künftigen Steuer- Bleiben Sie gesund ronavirus, bedingt durch unsere glo- ausfälle entsprechende finanzielle Ihr balisierte Welt, haben wir in der Neu- Unterstützung durch Bund und Län- zeit so etwas, auch in Bezug auf die der. Einschränkungen und Auswirkungen im persönlichen und beruflichen All- Die saarländische Landesregierung tag, noch nicht erlebt. hat als ersten Schritt die Vergabe- richtlinien geändert. Danach wird die Dipl.-Ing. Friedrich Decker, OB a. D. Auch wir im BDB sind durch die der- Vergabe für alle kommunale Aufträge Vorsitzender BDB Saarland BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020 3
BDB-Kompakt. Mehrwert. Geschäftsführender Landesverbandsvorstand Rheinland-Pfalz Dipl.-Ing. (FH) LV Rheinland-Pfalz M. Eng. Freier Architekt BDB Franz-Josef Zimmermann 1. Vorsitzender Blücher Straße 14, 67655 Kaiserslautern Tel. 0631-3110794, Fax 0631-3110796 bdb-rlp@t-online.de Dr. techn. Dipl.-Ing. LV Rheinland-Pfalz Freier Architekt BDB Wolfgang Naumer 2. Vorsitzender Quadrat S4, 17-22, 68161 Mannheim Tel. 0621-4327881, Fax 0621-72492855 naumer@bdb-architekt.de Dipl.-Ing. LV Rheinland-Pfalz Architekt BDB Kurt Kau 3. Vorsitzender Fischerstraße 24, 67655 Kaiserslautern Vorstandsmitglied für Finanzen Tel. 0631-3030925 kurt.kau@gmx.de Dipl.-Ing. (FH) LV Rheinland-Pfalz Beratender Ingenieur BDB Oliver G. Kleiner Beisitzer Im Wäldchen 1, 55765 Oberhambach Redaktionsleiter Tel. 06782-9849988, Fax 06782-9849990 BDB Landesnachrichten ingenieurbuero-kleiner@web.de Öffentlichkeitsarbeit, Hochschulen Dipl.-Ing. LV Rheinland-Pfalz Freier Architekt BDB Norbert Seitz Beisitzer Im Vogelsang 41, 67346 Speyer Mitgliederverwaltung Tel. 06232-1328870 architnseitz@aol.com Dipl.-Ing. (FH) LV Rheinland-Pfalz Bauingenieur BDB Harry Siemens Beisitzer Industrieweg 1b, 56567 Neuwied Schriftführer Tel. 02631-71493 hatta68@gmx.de Dipl.-Ing. LV Rheinland-Pfalz Freie Architektin und Bauingenieurin BDB Gerlinde Wolf Beisitzerin Lindenstraße 13, 56281 Schwall Stellvertretende Schriftführerin Tel. 06747-999019 Hochschulen bdb-koblenz@wolf-architektin.de Dipl.-Ing. (FH) LV Rheinland-Pfalz Beratender Ingenieur BDB Elmar Härter Beisitzer Ellenweg 20, 55469 Holzbach EDV, Homepage Tel. 06761-4807, Fax 06761-908898 info@haerter-planungsbuero.de 4 BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 1/2020
Impressum. Inhalt. Impressum BDB-Kompakt. Mehrwert. Herausgeber BDB-Landesverband Rheinland-Pfalz Der BDB in Zeiten der Corona-Pandemie Blücher Straße 14 67655 Kaiserslautern - Vorwort von Friedrich Decker 3 Der Landesverband Rheinland-Pfalz kompakt 4 BDB Saarland Schlossstraße 23 66538 Neunkirchen Landesverband Rheinland-Pfalz Redaktionsleitung Dipl.-Ing. (FH) Oliver G. Kleiner Termine im Landesverband - entfällt 6 Dipl.-Ing. Stefan Drees (Stellvertr.) Redaktionsmitglieder BDB Netzwerk - Mitgliedschaft lohnt sich 6 BG Bad Kreuznach: Michael Jacobi BG Baumholder/Kusel: Andreas Rech Editorial des Redaktionsleiters 7 BG Bingen: Jürgen Fechtenkötter BG Idar-Oberstein: Oliver G. Kleiner "Wer in die Zukunft schaut" 30 BG Kaiserslautern: Horst Gabelmann BG Koblenz: Armin Kraft Balthasar-Naumann-Preis 34 BG Mainz: Dirk Adam BG Mannheim-Ludwigshafen: Dr. Wolfgang Naumer Projekt des Quartals BG Neustadt: Arun Parti BG Simmern: Elmar Härter BG Speyer: Johannes Derwaritsch Simsalabim für ein Haus am Hang 8 BG Trier: Franz Josef Schurb BG Westerwald: Günter Thiede BG Worms: Robert Büssow BDB Saarland: Stefan Drees Redaktionsschluss für Ausgabe 3/2020 am 15. August 2020 allgemeiner Redaktionsschluss im Jahr Aus den BDB Bezirksgruppen jeweils am 15.2., 15.5., 15.8., 15.11. Verlag: Geburtstage & Ehrungen 13 Gebr. Geiselberger Mediengesellschaft GmbH Martin-Moser-Straße 23, 84503 Altötting Telefon 08671-506550, Geschäftsführung: Matthias Manghofer, Michael Götz Gestaltung, Litho und Druck: Gebr. Geiselber- Hochschule ger GmbH, Druck und Verlag, Martin-Moser- Straße 23, 84503 Altötting Einweihung Aufstockung RheinMoselCampus 16 Layout und Redaktion Matthias Manghofer Der BDB begleitet Studierende 18 Geschäftsstelle BDB-Nachrichten Journal: Integrales Planen - ein Masterstudienprojekt 19 Hildeboldstr. 3, 80797 München Tel.: 089- 36047420, bdb.nachrichten@gmx.de Anzeigen / CVD: A. Hölters, Papier: Umschlag: 170g chlorfrei gebleicht Textseiten: 90g chlorfrei gebleicht Fachberichte Erscheinungsweise: Vierteljährlich Bauen mit Holz - eine nachhaltige Alternative 27 Die BDB-LANDESNACHRICHTEN mit dem BDB-Journal erscheint alle drei Monate und wird allen Mitgliedern der Landesverbände Rheinland- Pfalz und Saarland sowie Repräsentanten der Bauwirtschaft im Bundesgebiet - ohne Erhebung einer Bezugsgebühr - zugestellt. Die Zeitschrift kann von Nichtmitgliedern des BDB im Jahres- abo gegen eine Bezugsgebühr von 19,- Euro BDB Saarland zzgl. Porto bezogen werden. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie andere Vervielfältigung, nur mit vorheriger Genehmigung des Herausgebers. BDB Saarland - Ihr Netzwerk im Saarland 33 Für die Rücksendung unverlangt eingesendeter Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Die mit Namen gekennzeichneten Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder. Titelseite: Hochschule Koblenz - Projekt Integrales Planen, ab Seite 19 BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020 5
BDB-Netzwerk. Termine. TERMINE 2020 BDB Netzwerk - Ihre Vorteile im Berufsverband Der BDB ist der Berufsverband von Architekt/-innen und Ingenieur/-innen sowie den in der Stadtplanung und der Bauausführung Tätigen. DER BDB FÜR BÜROS UND UNTERNEHMEN. Der BDB stärkt die Zusammenarbeit der Planungsbüros und ausführenden Unter- nehmen vor dem Hintergrund digitaler, kooperativer Planungsmethoden: • Vorteile der BDB-Mitgliedschaft für Ihr Unternehmen und Ihre Beschäftigten: großes Netzwerk, vergünstigte Fortbildungsangebote, Informationen über Gesetzesänderungen, Mitwirkun- gen an berufspolitischen Diskussionen und vieles mehr. • Präsentieren Sie Ihren Auftraggebern das Qualitätslabel BDB und den Titel Architekt/-in BDB oder Ingenieur/-in BDB auf Visitenkarten und in Präsentationen des Projektteams. DER BDB FÜR STUDIERENDE. Der BDB vernetzt Studierende des Bauwesens: • BDB-Camps für den bundesweiten Austausch • Erwerb praktischer Erfahrungen • Förderung des beruflichen Einstiegs • Stärkung der Netzwerkbildung von Berufsanfängern und jungen Architekt/-innen und Ingenieur/-innen • Der BDB-Studentenförderpreis prä- sentiert junge Talente öffentlichkeitswirksam. Unsere Ziele und Aktionsfelder sind: • die Qualität der Planung bis zur Bauausführung in Verant- wortung gegenüber der Allgemeinheit und der Umwelt zu BDB Jahresbeitrag steigern. Einzelmitglied: € 327,50 (im ersten Jahr € 120,00) • die Zusammenarbeit aller an der Planung und Ausführung Jungabsolventen € 120,00 (erste drei Berufsjahre) von Baumaßnahmen Beteiligten im Bauteam zu fördern. Studierende € 60,00 • Berufspolitik und Gesetzgebung zu gestalten. Büro/Unternehmen bis 10 Mitarbeiter € 500,00 • die Fort- und Weiterbildung unserer Mitglieder. ab 11 Mitarbeiter € 1.000,00 • Theorie mit Praxis im Studium zu verbinden. ab 25 Mitarbeiter € 2.500,00 • Zusammengehörigkeit und Netzwerke zu stärken. Ausführlichere Informationen auf der Internetseite des BDB. • Mitglieder mit eigenen Serviceleistungen und Vorzüge www.baumeister-online.de und über Tel. +49 30 8418970 bei Kooperationspartnern zu unterstützen. 6 BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020
Landesverband Rheinland-Pfalz "Wir sollten uns gemeinsam um die Welt kümmern" Dalai Lama GEMEINSAM Oliver G. Kleiner „Gemeinsam“ – kaum ein anderes Wort ist Redaktionsleiter in den vergangenen Wochen und Monaten mehr bemüht worden: Wir sind „gemein- Landesverband Rheinland-Pfalz sam gegen Corona“ oder auch „gemein- sam zuhause“! Gerade in Krisenzeiten, wie der aktuellen Corona-Pandemie, wird im- Jetzt versuchen wir gerade wieder zu einer Fachdisziplinen besonders gut, wenn sich mer an den Gemeinschaftssinn der Men- gewissen Normalität zurückzukehren und alle Beteiligten völlig uneitel dem gemeinsa- schen appelliert und sich plötzlich daran er- diskutieren dabei über Konjunkturpakete, men Erfolg unterordnen. Der BDB pflegt innert, dass unsere sehr individualisierte Subventionen und finanzielle Unterstützun- und lebt die partnerschaftliche Gemein- Gesellschaft Probleme dann doch nur ge- gen. Dies ist zweifellos wichtig und richtig, schaft am Bau durch seine aus Architekten meinsam lösen kann. doch sollten wir dabei nicht vergessen, und Ingenieuren zusammengesetzte Mit- Auch wenn es immer wieder angemahnt dass es ein staatlich subventioniertes „Wei- gliederstruktur. Ein solches gelungenes wurde, ging die Entwicklung in vielen ge- ter so“ wie vor der Krise nicht geben darf. Bauvorhaben präsentiert Dr. Wolfgang sellschaftlichen Bereichen in den letzten Wir haben ja schmerzlich miterleben müs- Naumer in unserer Rubrik „Projekt des Jahren und Jahrzehnten eindeutig weg von sen, wohin ein solcher Weg führt. Wir alle Quartals“ – mit seinem Beitrag „Simsalabim der Gemeinschaft hin zum Individualismus. sollten nun selbstkritisch die Lehren aus für ein Haus am Hang“ verbindet unser Immer mehr Menschen versuchten ihre In- den Fehlern und Fehlentwicklungen ziehen zweiter Landesvorsitzender einen eindring- teressen alleine zu vertreten – und dies teil- – und dabei sind alle Bereiche des gesell- lichen Appell für die Integrale Planung und weise sehr egoistisch. Parteien, Vereine und schaftlichen Lebens gefragt. Corana gibt das gemeinschaftliche Vorgehens der Ar- Verbände verloren Mitglieder und infolge- uns doch jetzt die einmalige Möglichkeit, chitekten und Fachingenieure. Dabei sind dessen auch die Durchschlagskraft bei ih- über unsere Lebensweise neu nachzuden- die fachlich beteiligten Disziplinen noch im- rem Engagement für die gemeinsame Sa- ken. Der Bund Deutscher Baumeister, Ar- mer dieselben; lediglich das frühe Engage- che. Auch wir im BDB haben diese chitekten und Ingenieure hat schon seit ment und der Wille zur ineinandergreifen- Entwicklung immer mit Sorge verfolgt - eine Langem auf Fehlentwicklungen im Woh- den Bearbeitung, anstatt einer linearen unserer wichtigsten Aufgabe sehen wir da- nungsbau und die Schieflage des Woh- Bearbeitung, sind notwendig. Wichtig zu rin, den Gedanken des Bauteams zu för- nungsmarktes hingewiesen. Gerade jetzt in sehen ist auch, dass die Intergrale Planung dern. Ein gelungenes Bauvorhaben ist im- der Krise haben wir es doch hautnah ge- verstärkt Einzug in den Lehrbetrieb unserer mer eine Gemeinschaftsleistung aller am spürt, dass viele Wohnsituationen – gerade Hochschulen hält. Einen spannenden Ein- Bau Beteiligter. in den Städten – überhaupt nicht zu der ge- blick geben uns Prof. Dipl.-Ing. (FH) M.A. Liebe Leserinnen und Leser, unter dem änderten Realität mit Home-Office und Kin- Marc Immel und Prof. Dr.-Ing. Andreas Lau- Deckmantel von Innovation und Moderne dern auf kleinerem Raum passen. Viele, viel bach in ihrem Beitrag „Integrales Planen – wurden viele bewährte Werte, die eine „ge- zu viele Menschen fühlten sich in ihrem Zu- interdisziplinäres Entwurfsprojekt von Mas- sunde“ Gemeinschaft tragen, immer weni- hause nicht mehr zuhause. Schon 2016 ter-Studierenden der Architektur und des ger berücksichtigt – Wirtschaftlichkeit, Geld hieß das BDB-Jahresleitthema „Den Men- Bauingenieurwesens an der Hochschule und der finanzielle Erfolg stehen über allem. schen ein Zuhause bauen“ – wir müssen es Koblenz“ „Höher, schneller, weiter“ lautete dabei die jetzt endlich gemeinsam angehen. Auch wir Gerade in diesen schwierigen Zeiten gilt für Maxime. Diesem Prinzip folgend ging die Architekten und Ingenieure sollten uns da- Sie, liebe Leserinnen und Leser: Entwicklung immer schneller und schneller bei kritisch hinterfragen. Liebe Kolleginnen Passen Sie gut auf sich auf und bleiben voran, und die Welt drehte sich in einer ra- (oder werden) Sie gesund! senden Geschwindigkeit. Insofern war es und Kollegen, hierin liegen genau die Chan- auch nur eine Frage der Zeit, wann wir bei cen für neue Strukturen und Entwicklungen Ihr diesem „Affentempo“ einmal aus der Bahn – unsere Kreativität ist gefragt! Lassen Sie fliegen würden – oder eben eine abrupte uns gemeinsam mit unserer Bauherrschaft Vollbremsung hinlegen müssen: Die Welt noch mehr zukunftsoffene Bauweisen für stand echt für einige Wochen fast komplett junge Familien, Singles und die ältere Gene- Oliver G. Kleiner still – ein noch bis vor kurzem völlig unvor- ration entwickeln. Beratender Ingenieur BDB stellbares Szenario! Dabei funktioniert die Zusammenarbeit aller Redaktionsleiter Landesnachrichten BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020 7
Projekt des Quartals Simsalabim für ein Haus am Hang Ab wann setze ich BIM für die Bauplanung ein und in wessen Interesse ist eine solche Vorgehensweise?! An dem hier skizzierten Beispiel möchte ich aufzeigen, dass auch für relativ kleine Bauaufgaben sich die Auseinanderset- zung mit BIM lohnt und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Die Forderung von (öffentlichen) Bauherren mit der BIM-Methode zu planen, um aus dem Modell Vorteile für Ausführung und Bewirtschaftung zu ziehen ist ein As- pekt, jedoch die Bedeutung der integralen Planung und deren Vorteile wiegen nach meiner Erfahrung viel schwerer. Text: Dr. Wolfgang Naumer Schon bei der Grundlagenermittlung den Entwurf bestimmen, umso größer • Geodäten zur exakten Vermessung zeigt sich, dass auch ein Einfamilien- muss auch der fachliche Input, die kon- des Hanggrundstückes und des Be- haus eine komplexe Herausforderung struktive Bearbeitung und Auseinander- standes, der in Teilen erhalten werden sein kann. Eine dreidimensionale Bear- setzung zur Wertung der Parameter muss aufgrund einer Ortsbildsatzung, beitung in der Vorentwurfsphase ist ge- sein. Dabei sind die fachlich beteiligten schaffen mit ihren ermittelten Koordi- rechtfertigt, um die entwurfsbestim- Disziplinen noch immer dieselben; le- naten eine wesentliche Grundlage. menden Parameter abzustimmen mit diglich das frühe Engagement und der • Baugrundgutachter, die Aussagen zu den Fachingenieuren, die hier von An- Wille zur ineinandergreifenden Bearbei- Böschungswinkeln aufgrund der Bo- fang an eingebunden werden mussten. tung, anstatt einer linearen Bearbeitung denqualität und zu möglichen Störun- Je größer die Anzahl der Parameter, die sind notwendig. gen im Bodengefüge als Grundlage Haus B, Teilabbruch © Naumer Foto: Wolfgang Naumer 8 BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020
Projekt des Quartals für ein Boden- und Aushubmanage- ment machen konnten; den Bauzu- stand und den Endzustand berück- sichtigend. • Tragwerksplaner, die neben dem Konzept zur Hangsicherung auch eine Vorstatik mit der Strategie zur Realisierung der Bauabläufe erarbei- tet haben. • Architekten, die mit Kreativität und Wissen die Anforderungen des Auf- traggebers umsetzen unter Berück- sichtigung der Restriktionen und des Kosten-Nutzenaspekts. Dies alles wird möglich durch ein 3D- Modell des Grundstücks mit Bestand und Neubau bei dem eine Optimierung des Gebäudevolumens zugunsten von Geschosshöhen © Edler möglichst geringen Erdbewegungen zum Verfüllen und bei dem die Baustoff- eigenschaften in diesem frühen Stadium festgelegt werden. In unserem Planungsprozess war es ab- solut hilfreich, durch die freie Definition von Schnitten, die Hangsituation zum Zeitpunkt des Aushubs der Baugrube, wie auch in der Fertigstellungsphase nachvollziehen zu können; Unterfangun- gen und Sicherungsmaßnahmen für den Bestand zu visualisieren und damit kon- zeptionelle Entscheidungen mit allen Planungsbeteiligten treffen zu können. Die Schwierigkeit bestand unter ande- rem darin, dass die äußere Erscheinung des Bestandsbaues durch die Ortsbild- satzung geschützt ist, jedoch die lichten Höhen der Geschosse keine 2 Meter be- tragen. Somit ist im Bauprozess, bei dem die Decken herausgenommen wer- den und neue Decken mit einer anderen Geschosshöhe eingebaut werden wich- tig, dass das Gefüge erhalten bleiben kann. Dafür sind die Erkenntnisse aus Bodengutachten und Statik verantwort- lich. Der vorhandene Gewölbekeller, der neben dem Bestandsbau in den Berg hi- neingebaut wurde, sollte ebenfalls erhal- ten bleiben und in den Neubau integriert werden. Dafür musste seine Position in allen drei Ebenen vom Vermesser exakt bestimmt werden. Durch die Zusam- menarbeit aller am Projekt Beteiligten und den intensiven Austausch in Diskus- sion über den jeweiligen Stand des BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020 9
Projekt des Quartals 3-D-Modellgrafik © Naumer Datenmodells konnte hier ein echtes in- derliche Maß reduzieren muss. ten. Über dies hinaus stellt es an die tegrales Planen vorangetrieben werden. Die in der HOAI festgelegten Leistungs- Planer die Anforderung ihr Wissen Dies setzt sich aktuell fort durch die Ein- phasen sind hierbei nur noch Orientie- schon in einer frühen Phase einzubrin- beziehung eines Bauausführenden, um rung. Die Notwendigkeit der Festlegung gen. die Problematik der Ausführung in der von Eigenschaften im digitalen Modell Das bedeutet der Jungarchitekt kann speziellen Situation zu klären und As- gehen jedoch weit darüber hinaus. Dies nicht mehr entwerfen ohne sich über die pekte wie Materialtransport, um damit bedeutet, dass die Leistungsbilder er- Ausführung Gedanken gemacht zu ha- Auswahl der Baustoffe und deren Ab- gänzt oder überarbeitet werden müss- ben, und der Jungingenieur kann als messungen bei der weiteren Ausfüh- rungsplanung zu berücksichtigen. Die bis heute noch weit verbreitete Pra- xis, dass die Fachplaner dem Entwurf des Architekten folgend ihre Planung li- near erarbeiten und somit das Bauwerk realisierbar machen, wollte und konnte keiner der Beteiligten ausführen. Das be- deutet aber auch, dass viele Aspekte der Ausführungsplanung in dieser frühen Phase schon bearbeitet sein müssen. Dies gilt sowohl für den Tragwerksplaner, der praktisch zur Baueingabe schon die wesentlichen Teile der Statik erarbeitet haben soll, als auch für den Architekten, der weit über die Anforderungen, die sich in den Leistungsphasen der HOAI abbilden, Lösungen entwickeln, jedoch die Darstellung der Eingabepläne auf das zur Genehmigungsfähigkeit erfor- 10 BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020
Projekt des Quartals Tragwerksplaner nicht einfach nur das rechnen (lassen), was der Jungarchitekt ihm übergibt. Es wird mehr Erfahrung gebraucht und vermittelt werden müs- sen. Die Kennzeichen und Vorteile des Ver- fahrens sind vor allem eine verbesserte Qualität der Daten, da alle Beteiligten mit einer gemeinsamen Datenbasis ar- beiten, die kontinuierlich verfügbar ist oder ausgetauscht werden kann, ohne Verlust von Informationen beim Aus- tausch der Daten zwischen den Pla- nungsbeteiligten. Der Mehraufwand, der zu einer opti- mierten Lösung führt, wird in unserem Fall vom Bauherrn erkannt. Es wird Ein- sparungen bei der Bauausführung ge- Mögliche Kranstandorte zur Komplettversorgung der Baustelle ben gegenüber einer Planung, die alle die genannten Aspekte nicht berück- größe, Grundvoraussetzung dieses Leistungsbilder und die juristisch ein- sichtigt. Dafür erhalten wir einige Pro- Projekt integral zu planen. Für den Da- wandfreie Klärung der Nutzungs- und zentpunkte mehr für unser Honorar. tenaustausch ist es jedoch unabding- Urheberrechte und deren Schutz. Diese sind auch durchaus notwendig, bar, dass die Rahmenbedingungen des Integrale Planung ohne BIM ist realisier- um das Projekt wirtschaftlich planen zu digitalen Planens signifikant verbessert bar, aber eine konsequente Umsetzung können. werden. Dazu gehört auch eine leis- von BIM ohne integrale Planung ist Bei einem gewissen Grad an Komplexi- tungsstarke digitale Infrastruktur auch nicht machbar. Dafür steht der BDB mit tät ist es, nach meiner persönlichen Er- im ländlichen Raum sowie eine ad- seinen Mitgliedern aus allen Bereichen fahrung, unabhängig von der Projekt- äquate Vergütung der neu geschaffenen des Bauwesens. Hochparterre BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020 11
Projekt des Quartals Projekt Architektur Vermessung Neubau eines Wohnhauses Naumer Architekten BDB Thomas Ruda Heidelberg-Handschuhsheim Quadrat S4,17 Werderstr. 38 68161 Mannheim 69120 Heidelberg Bauherr Tragwerksplanung Ingenieurgeologisches Gutachten privat brauch ingenieure gmbh TÖNIGES GmbH Hans-Thoma-Straße 4 Beratende Geologen und Ingenieure 69121 Heidelberg Kleines Feldlein 4 74889 Sinsheim 12 BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020
Aus den BDB-Bezirksgruppen Geburtstage & Ehrungen in den BDB-Bezirksgruppen Im III. Quartal 2020 feiern die in Folge genannten Kolleginnen und Kollegen ihren sogenannten runden Geburtstag. Allen Kolleginnen und Kollegen, die in diesem Zeitraum ihren „unrunden“ Geburtstag feiern, sei hiermit selbstver- ständlich ebenso herzlich gratuliert wie den namentlich genannten Mitgliedern. Bad Kreuznach Baumholder / Kusel Bingen Bezirksgruppe Bad Kreuznach Bezirksgruppe Baumholder/Kusel Bezirksgruppe Bingen Dipl.-Ing. Klaus Urschel Dipl.-Ing. (FH) Andreas Rech Dipl.-Ing. Jürgen Fechtenkötter Architekt BDB Schubertstraße 14 Architekt BDB Hofgartenstraße 24 55774 Baumholder Saarlandstraße 122 55545 Bad Kreuznach 55411 Bingen-Büdesheim Tel. 06783-99580 Tel. 0671/92089845 Fax 06783-995858 Tel. 06721/ 1549944 Fax 0671/92089846 info@rech-baugesellschaft.de Fax 06721/ 1549945 klaus.urschel@t-online.de info@architektur-in-bingen.de Geburtstage BG Bad Kreuznach Geburtstage BG Baumholder Geburtstage BG Bingen 80 J. Dipl.-Ing. Hermann Schmitt 65 J. Dipl.-Ing. (FH) 50 J. Dipl.-Ing. (FH) Michael Jacobi In diesem Quartal keine runden Geburtstage. Wilfried Flashaar-Bloedorn Redaktionsschluss Ausgabe 3/2020 Idar-Oberstein Kaiserslautern 15. August 2020 BDB-RLP@t-online.de Oliver G. Kleiner Leitender Redakteur BDB Landesnachrichten Bezirksgruppe Idar-Oberstein Bezirksgruppe Kaiserslautern Rheinland-Pfalz/Saarland Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Lutz Dipl.-Ing. (FH) Michael Vonderschmitt Beratender Ingenieur BDB Kirchenstraße 34 Tiefensteiner Straße 7, 55758 Vollmersbach 66851 Bann Tel. 06781/ 31887 Tel. 06371 / 47 90 43 geschäftl. Fax 06781/ 35924 Tel. 06371 / 91 51 50 privat lutz.statik@t-online.de m.vonderschmitt@t-online.de Geburtstage BG Idar-Oberstein Geburtstage BG Kaiserslautern In diesem Quartal keine runden Geburtstage 55 J. Marc-Matthias Redd BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020 13
Aus den BDB-Bezirksgruppen Koblenz Mainz Mannheim/Ludwigshafen Bezirksgruppe Koblenz Bezirksgruppe Mainz Bezirksgruppe Mannheim-Ludwigshafen Dipl.-Ing. (FH) Armin Kraft Dipl.-Ing. (FH) Eberhard Struck Dr. Wolfgang Naumer Architekt BDB Bauingenieur BDB Freier Architekt BDB Auf dem Werth 21 Wormser Str. 100 Quadrat S4, 17-22 56132 Dausenau 55294 Bodenheim 68161 Mannheim Tel. 02603/507775 Tel. 06135 / 5239 Tel. 0621/ 4327881 Fax 02603/6014215 Fax 06135 / 925290 Fax 0621/ 72492855 BDB@kraft-dausenau.de struck@lang-bau.de wolfgang.naumer@architekt-naumer.de Geburtstage BG Koblenz Geburtstage BG Mainz Geburtstage BG Mannheim 80 J. Dipl.-Ing. Richard Kins 85 J. Dipl.-Ing. (FH) In diesem Quartal keine runden Geburtstage. 65 J. Dipl.-Ing. (FH) Rudolf Weber Nikolai Karheiding 60 J. Dipl.-Ing. (FH) Armin Kraft 65 J. Dipl.-Ing. Jürgen Zaufke Treue und langjährige Mitgliedschaften im Bund Deutscher Baumeister, Ingenieure und Architekten e.V. im Quartal III / 2020 60 Jahre 40 Jahre Ing. (grad.) Werner Preugschat, Neuwied Dipl.-Ing. Hanns Weinecke, Koblenz Dipl.-Ing. (FH) Bruno K. Fömbgen, Rheinbrohl Dipl.-Ing. (FH) Michael Friess, Neustadt / Weinstraße Dipl.-Ing. (FH) Nikolai Karheiding, Ginsheim Ing. (grad.) Gunter Kamp, Höhr-Grenzhausen Ing. (grad.) Lothar Horlacher, Neuhofen 25 Jahre Dipl.-Ing. (FH) Walter Theuer, Haßloch Dipl.-Ing. (FH) Diana Braun, Freinsheim Ing. (grad.) Fritz Thomsen, Igel Dipl.-Ing. (FH) Tobias Dold, Illinois (USA) Dipl.-Ing. (FH) August Rohleder, Gau-Algesheim 50 Jahre Dipl.-Ing. (FH) Dieter Faust, Schweich 14 BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020
Aus den BDB-Bezirksgruppen Neustadt Simmern Speyer Bezirksgruppe Neustadt Bezirksgruppe Simmern Bezirksgruppe Speyer Dipl.-Ing. Arun Parti Dipl.-Ing. (FH) Elmar Härter Dipl.-Ing. (FH) Johannes Derwaritsch Beratender Ingenieur BDB Beratender Ingenieur BDB Freier Architekt BDB Jahnstraße 20 Ellerweg 20, 55469 Holzbach Salierstraße 22 67098 Dürkheim 67373 Dudenhofen Tel. 06761 / 90 88 97 geschäftl. Tel. 06232-94095 Tel. 06322 / 65 03 25 Tel. 06761 / 4807 privat Fax 06232-99122 Fax 06322 / 94 85 03 Fax 06761 / 90 88 98 joderdud@t-online.de arun.parti@posteo.de info@haerter-planungsbuero.de Geburtstage BG Neustadt Geburtstage BG Simmern Geburtstage BG Speyer 80 J. Dipl.-Ing. Gerd Weidner In diesem Quartal keine runden Geburtstage. In diesem Quartal keine runden Geburtstage. Geburtstage & Ehrungen in den BDB-Bezirksgruppen Trier Westerwald Worms Bezirksgruppe Trier Bezirksgruppe Westerwald Bezirksgruppe Worms Dipl.-Ing. (FH) Franz Josef Schurb Dipl.-Ing. Günter Thiede Dipl.-Ing. Robert Büssow Beratender Ingenieur BDB Beratender Ingenieur BDB Freier Architekt BDB Auf der Trift 12 Flottstraße 15 Heinrich-von-Gagern-Str. 24 54470 Bernkastel-Kues 56472 Großseifen 67549 Worms Tel. 06531/ 3318 oder 0163/ 7323318 Tel. 02661/ 46 05 Tel. 06241/ 95 52 64 Fax 06531/ 1451 Fax 02661/ 4 07 61 Fax 06241/ 95 52 65 bdb-trier@web.de g.thiede@t-online.de architekt@robuessow.de Geburtstage BG Trier Geburtstage BG Westerwald Geburtstage BG Worms 85 J. Ing. (grad.) Fritz Thomsen In diesem Quartal keine runden Geburtstage. 90 J. Dipl.-Ing. (FH) Paul Müller 60 J. Dipl.-Ing. (FH) Manfred Berg 60 J. Dipl.-Ing. (FH) Peter Bambach BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020 15
Hochschule Einweihung des neuen Gebäudeteils am RheinMoselCampus - Aufstockung des M-Traktes bringt mehr Räume für die Hochschule am Standort Koblenz Text: Christiane Gandner Fotos: Hochschule Koblenz / Frey Die Aufstockung des östlichen Gebäu- rendenzahlen. Das Land investiert da- Koblenz sind vor allem Werkstätten und detraktes M am RheinMoselCampus her in den Standort Koblenz und in die Labore für die Fachbereiche bauen- der Hochschule Koblenz ist nun im Bei- Hochschule. Ich freue mich, dass wir kunst-werkstoffe sowie Ingenieurwesen sein des rheinland-pfälzischen Wissen- heute die neuen Räumlichkeiten einwei- untergebracht. Es ist das dritte Baupro- schaftsministers Prof. Dr. Konrad Wolf hen können. Sie legen die Grundlage, jekt auf der Grundlage eines Architek- im Rahmen des Neujahrsempfangs der die Erfolgsgeschichte in die Zukunft tenwettbewerbs für den schrittweisen Hochschule feierlich eingeweiht wor- fortzuschreiben. Ich danke allen Betei- Neubau des Hochschulstandorts an der den. Damit stehen rund 680 zusätzliche ligten, insbesondere dem Landesbe- Konrad-Zuse-Straße auf der Karthause, Quadratmeter als Multifunktionsfläche trieb Liegenschafts- und Baubetreuung, der bereits 1998 bezogen worden war. für studentisches Arbeiten, Seminar- den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Vor der jüngsten Baumaßnahme war und Vorlesungsveranstaltungen sowie der Hochschulverwaltung sowie den das 2008 fertiggestellte Gebäude M für Ausstellungen und Präsentationen beteiligten Firmen, die zur schnellen größtenteils eingeschossig. Der Lan- zur Verfügung. Das Land Rheinland- Realisierung beigetragen haben“, so desbetrieb LBB als Bauherr erweiterte Pfalz hat 2,6 Mio. Euro in die Auswei- Wissenschaftsminister Wolf. die Dachkonstruktion. Die zu zwei Drit- tung der räumlichen Kapazitäten für die In der Anfang 2018 begonnenen und im teln verbliebene, bis dahin noch offene Architektur-Studiengänge des Fachbe- März 2019 von Seiten des Landesbe- Fläche im ersten Obergeschoss wurde reichs bauen-kunst-werkstoffe inves- triebes Liegenschafts- und Baubetreu- überdeckt und mit einer Fensterfront tiert. ung (Landesbetrieb LBB) abgeschlos- umschlossen. „Die Hochschule Koblenz ist im höchs- senen Aufstockung des Gebäudeteils M Nach Abschluss des Innenausbaus ist ten Maße erfolgreich. Das merkt man im östlichen Bereich des Hochschulge- eine zusätzlich nutzbare, multifunktio- nicht nur an den wachsenden Studie- bäudes auf dem RheinMoselCampus nale Fläche von rund 680 Quadratme- tern entstanden. „Durch die räumliche Erweiterung kann die Hochschule nun in einem noch größeren Maße den An- forderungen moderner akademischer Lehre genügen", so der Präsident der Hochschule Koblenz, Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran. Die Erweiterung betreffe grundsätzlich alle Fachberei- che, da durch die frei gesetzten Flächen der Architektur im H-Trakt die Platzver- hältnisse insgesamt entlastet würden. Die zusätzlichen Flächen dienen zur qualitativen Verbesserung der Lehre im Fachbereich bauen-kunst-werkstoffe. Hier setzt die Fachrichtung Architektur nun ein innovatives Lehrkonzept um, bei dem Lehrende und Studierende en- ger zusammenarbeiten. „Lehrende und Studierende sind inzwischen in einen großen, flexiblen Arbeitsbereich umge- Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf (links) und Prof. Dr. Kristian Bossel- zogen, der multifunktional genutzt wer- mann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz, im Gespräch mit Architekturstudie- den kann. Dadurch wird der Kontakt renden an ihren neuen Arbeitsplätzen 16 BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020
Hochschule insbesondere bei Projektarbeiten deut- lich intensiviert", betont Prof. Dipl.-Ing. Ulof Rückert, Architekturprofessor an der Hochschule Koblenz und Prodekan des Fachbereichs. Die Studierenden können auf diese Weise besser und in- dividueller betreut werden. Ermöglicht wurde das offene Raumkonzept auch durch die Bereitschaft der Professorin- nen und Professoren, auf Einzelbüros zu verzichten und ihren Arbeitsplatz in einem kommunikativen Großraumbüro zu beziehen. Weitere Arbeitsplätze für Lehrpersonal wurden auf einem Empo- ren-Geschoss eingerichtet, das über Treppen erreichbar ist. Gemanagt wurde das Projekt von der Niederlas- sung Koblenz des Landesbetriebs Lie- Prodekan Prof. Dipl.-Ing. Ulof Rückert (links) und Wissenschaftsminister genschafts- und Baubetreuung (LBB). Prof. Dr. Konrad Wolf im Gespräch mit Architekturstudierenden „Eine Investition in Wissen bringt immer an ihren neuen Arbeitsplätzen noch die besten Zinsen“, zitierte der stellvertretende LBB-Niederlassungs- leiter Manfred Hill den Wissenschaftler und Gründervater der USA, Benjamin Franklin. Dass genau so eine Investition mit der Aufstockung des Gebäudes M realisiert werden konnte, sei der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten und der Weitsicht des Architekten Ernst Eichler zu verdanken: „Bereits bei der Planung des Gebäudes M innerhalb des zweiten Bauabschnitts für die damalige FH wurden vorausschauend die bauli- chen Voraussetzungen für die Aufsto- ckung zum heutigen Gesamtgebäude geschaffen.“ Schon bei der Planung zum Bau des 2008 fertiggestellten Gebäudes M war eine spätere Aufstockung vorbereitet Von links: Hartmut Bernd (MWWK), Architekt Ernst Eichler, Wissenschaftsminister worden, um auf die weiterhin steigen- Prof. Dr. Konrad Wolf im Gespräch und Prodekan Prof. Dipl.-Ing. Ulof Rückert den Studierendenzahlen reagieren zu können. Die Gesamtkonstruktion war so ausgelegt, dass wesentliche Teile und Knotenpunkte des Stahltragwerks für die Aufstockung bereits vorhanden waren. Wegen der vorausschauenden Planung mussten für die Aufstockung keine größeren Eingriffe in die Bausubs- Redaktionsschluss tanz vorgenommen werden. Die Aus- Ausgabe 2/2020 wirkungen auf den Lehrbetrieb konnten am 15. August 2020 dadurch im verträglichen Rahmen ge- halten werden. BDB-RLP@t-online.de BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020 17
Hochschule Studium heute - BDB Landesnachrichten begleiten Studierende Elena Zimmermann und Daniel Klasen - Master in Bauingenieurwesen als Ziel Text: Sarah Stein Seit dem Beginn ihres Studiums be- nuar erfolgreich abschließen und dort ohne Präsenzveranstaltungen. Eine Um- gleiten die BDB Landesnachrichten nicht nur hilfreiche Kenntnisse über die stellung, an die sich Daniel Klasen erst die beiden Studierenden Elena Zim- Arbeiten in einem Ingenieurbüro sam- einmal gewöhnen musste. „Nach sieben mermann und Daniel Klasen, die an meln, sondern auch im Anschluss seine Semestern, die ich es gewohnt war, Vor- der Hochschule Koblenz im Fachbe- Bachelorthesis zum Thema Fischauf- lesungen in einem Hörsaal zu folgen, reich bauen-kunst-werkstoffe Wasser- stiegsanlagen schreiben. „Bei der Aus- werden nun völlig neue Lernkonzepte und Infrastrukturmanagement studie- arbeitung ging es darum, mithilfe eines angeboten“, erzählt er. Den bisherigen ren. Während Elena Zimmermann in von mir für das Büro Björnsen selbst eigenen Tagesablauf musste er neu den nächsten Wochen ihre Bachelor- entwickelten Excel-Tools die Auswir- strukturieren. Mittlerweile klappe dies arbeit schreibt, muss Daniel Klasen kungen von schwankenden Unterwas- aber gut. Auch Elena Zimmermann blickt nur noch ein Kolloquium absolvieren, serständen an dem bestimmten Bautyp trotz Corona-Krise positiv in die Zukunft: bis er den Bachelorabschluss in der ‚Raugerinne mit Beckenstruktur‘ als „Unter den aktuellen Umständen wird es Tasche hat. Beide streben einen Mas- Fischaufstiegsanlage zu untersuchen. vermutlich nicht einfach sein, wissen- ter in Bauingenieurwesen an. So konnte ich herausfinden, an welchen schaftlich und eng mit thematisch be- Elena Zimmermann hat ihr Bachelorstu- Standorten der Bau einer solchen treffenden Einrichtungen und Personen dium mittlerweile fast beendet und wird Fischaufstiegsanlage empfehlenswert zusammenzuarbeiten. Aber es wird sich in Kürze ihre 16-wöchige Praxisphase im ist“, berichtet er. Zur Vollendung des Ba- ein Weg finden.“ Planungsbüro StadtLandBahn Boppard chelorabschlusses im Studiengang abschließen. In dem Büro, das sich unter Wasser- und Infrastrukturmanagement anderem mit Verkehrs- und Städtepla- fehlt Daniel Klasen nur noch das Kollo- nung beschäftigt, arbeitet sie bereits seit quium zur Bachelorthesis, welches auf- einem Jahr als Werkstudentin. „Die Er- grund der Corona-Pandemie verscho- gebnisse meiner letzten Klausuren ste- ben werden musste. Dennoch konnte er hen noch aus und dann starte ich mit bereits im April im Masterstudiengang meiner Bachelorthesis“, erzählt sie. Im Bauingenieurwesen an der Hochschule Wintersemester möchte Elena Zimmer- Koblenz starten. „Ich möchte mich nach mann dann mit dem Master-Studium be- wie vor thematisch breit aufstellen und ginnen. Und da es für die Studenten des die Bereiche Baubetrieb, Geotechnik Daniel Klasen, Foto: privat Studiengangs Wasser- und Infrastruktur- aber auch Wasserwirtschaft, Wasserbau management keinen eigenen Master- und Wasserversorgung bearbeiten“, be- Studiengang gibt, hat sie sich erst vor richtet Klasen. Mit der Wahl seines Ba- Kurzem dazu entschieden, zum klassi- chelorstudiengangs Wasser- und Infra- schen Bauingenieurwesen zu wechseln strukturmanagement ist der 26-jährige und dort innerhalb von drei Semestern sehr zufrieden: „Der Studiengang bietet den Master zu absolvieren. „Ich möchte sowohl die Grundlagen des Bauingeni- alle Bildungsmöglichkeiten mitnehmen, eurwesens, als auch Spezialisierungen die mir zur Verfügung stehen. Es bedeu- in der jeweiligen Vertiefungsrichtung. tet natürlich mehr Arbeit und Zeit, dafür Dazu kommt die Möglichkeit, in ver- stehen mir in Zukunft aber viele ver- schiedenen "Soft-Skill Modulen" an der schiedene berufliche Möglichkeiten of- eigenen Person zu arbeiten und sich fen“, betont Elena Zimmermann. selbst präsentieren zu lernen.“ Daniel Klasen ist seiner Kommilitonin Das neue Sommersemester startete für schon einen Schritt voraus: Er konnte die beiden Studierenden aufgrund der seine Praxisphase beim Büro Björnsen Corona-Pandemie in einer bisher nicht Beratende Ingenieure bereits Ende Ja- gekannten Form – mit digitaler Lehre, Elena Zimmermann, Foto: privat 18 BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020
Hochschule Integrales Planen - Interdisziplinäres Entwurfsprojekt von Master-Studierenden der Architektur und des Bauingenieurwesens an der Hochschule Koblenz Text: Prof. Marc Immel, Prof. Dr. Andreas Laubach Fachbereich bauen kunst werkstoffe Hochschule Koblenz Entwurf Aussichtspunkt am Uhlen in Winningen Team: Möller-Boldt, Deichmüller, Romanowski, Laux Projekt 1: Aussichtspunkt am Uhlen in Winningen Im Wintersemester 2016/17 haben wir in Winningen an der Mosel einen Aussichtspunkt in den steilen Weinbergen nördlich der Mosel geplant. Am Anfang stand unsere grundsätzliche Einschätzung, dass der Steilhang westlich der Autobahn A61 sehr gut geeignet ist für einen neuen Aussichtspunkt, der die beste- hende Terrasse aus Stahlbeton ersetzen sollte. Nach einer Anfrage bei der Gemeinde Winningen stellte sich heraus, dass es Überlegungen zu einem solchen Bauwerk im Weinberg Uhlen als Initiative der jungen Winzer Winningen bereits länger gibt. Also lag es nahe, die studentischen Entwürfe für den Standort im Weinberg Uhlen zu machen. Wir haben in der Aufgabenstellung des Entwurfes nur wenige Vorgaben gemacht. Damit sind sehr unter- schiedliche Konzepte entstanden, die vielfältige Ideen für die Umsetzung bieten. Nach 3 Monaten intensi- ver Bearbeitung und Betreuung konnten die Entwürfe dann im Februar 2017 im evangelischen Gemeinde- zentrum von Winningen präsentiert werden. Die ausgewählten Visualisierungen zeigen die gesamte Bandbreite der Ergebnisse. BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020 19
Hochschule Entwurf Aussichtspunkt am Uhlen in Winningen Team: Sgarra, Bangert, Bolz Einführung der Tragwerksplanung, oft die übliche ist, dass Gruppen mit einer intensiven, An der Hochschule Koblenz bilden die Vorgehensweise im Hochbau, soll in un- offenen und freudigen Teamarbeit dabei beiden Fachrichtungen Architektur und serem Modul nicht möglich sein. Wir su- auch die besten Ergebnisse erreichen. Bauingenieurwesen schon seit vielen chen daher immer Aufgabenstellungen Für die Studierenden der Architektur ist Jahren einen gemeinsamen Fachbe- aus, die von Anfang an aus architektoni- die Aufgabenstellung die Entwicklung reich Bauwesen. Mit der Integration der scher und statischer Sicht bearbeitet einer Konzeption und die Überführung Fachrichtung Keramik und Glas am werden müssen. Die Machbarkeit des in einen konstruktiven Entwurf. Die Ent- Standort Höhr-Grenzhausen wurde Tragwerks kann dabei nicht ohne Nach- würfe werden anhand von 3D Modellen dann der Fachbereich bauen-kunst- weis unterstellt werden. Die daraus er- entwickelt, welche die Grundlage für werkstoffe in seiner heutigen Form ge- forderliche Interaktion und Iteration im den Datenaustausch zwischen den bei- bildet. Die Zusammenarbeit im Fachbe- Zuge des Entwurfes ist ein wesentlicher den Fachdisziplinen bilden. Die Studie- reich wird seit einigen Jahren verstärkt Aspekt und Lerninhalt des gemeinsa- renden erbringen alle zum Verständnis interdisziplinär ausgebaut. Eines der men Moduls. der Arbeit erforderlichen Darstellungen gemeinsamen Projekte von Architekten ArchitektInnen und BauingenieurInnen von der Herleitung der konzeptionellen und Bauingenieuren ist das Master Mo- pflegen in Ausbildung und Praxis die Absicht, über die Kontextintegration bis dul integrales Planen über das wir an bekannten gegenseitigen Vorurteile, da- hin zu Computervisualisierungen und dieser Stelle berichten möchten. bei sind nicht alle vollkommen unbe- Leitdetailaussagen. Weiterhin sind Mo- rechtigt. Unser Modul verfolgt das Ziel, delle in einem einheitlichen Maßstab zu Modul integrales Planen dass sich beide Berufsgruppen im Stu- bauen, wodurch eine direkte Vergleich- Kern des Moduls ist eine Entwurfsauf- dium intensiv kennenlernen und die barkeit der teilweise sehr unterschied- gabe mit hohen statischen und konst- nicht immer einfache Zusammenarbeit lich großen Entwürfe gewährleistet wird. ruktiven Anforderungen, sowie einem in üben. Die Basis ist dabei das eigene Außerdem ermöglichen die Modelle ei- der Regel im Endzustand sichtbaren Fachwissen, dieses wird durch eine er- nen ersten Eindruck der Arbeiten, und Tragwerk. Ein Entwurf nach rein archi- folgreiche interdisziplinäre Kooperation sie eignen sich auch sehr gut für eine tektonischen Kriterien mit anschließen- gefestigt und vertieft. Unsere Erfahrung öffentliche Ausstellung im Anschluss an 20 BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020
Hochschule Entwurf Aussichtspunkt am Uhlen in Winningen Team: Sobolev, Steptschichin, Seeliger die Präsentation. Die Aufgabenstellung möglichen Projekten initiieren, unsere Zum Teil nicht vorhandene Planungs- der Studierenden des Bauingenieurwe- Entwürfe liefern Ideen, wie die Projekte grundlagen können wir mit eigenen sens besteht darin, die statische und aussehen können und zeigen die grund- Mitteln der Hochschule erbringen. Im konstruktive Machbarkeit des Entwur- sätzliche architektonische und statisch- Fachgebiet Bauingenieurwesen wird fes auf Basis von dreidimensionalen konstruktive Machbarkeit. Die bisher von Prof. Dr. Quarg-Vonscheidt, eine statischen und dynamischen Berech- immer öffentlich durchgeführten Ab- Vermessungsdrohne für die Lehre be- nungen unter Berücksichtigung des schlusspräsentationen vor Ort binden trieben. Diese haben wir bei 3 der 4 Bauablaufes nachzuweisen. Als direkter die Bevölkerung sehr gut mit ein, die Projekte erfolgreich eingesetzt, um da- Lerninhalt werden dabei der material- Berichte der Presse sorgen für eine zu- mit ein Aufmaß des Planungsgebietes übergreifende Entwurf und die Anwen- sätzliche Verbreitung der Entwurfs- zu erhalten. dung anspruchsvoller Finite Element ideen. Für unsere Studierenden bekom- Software vermittelt. Die Bearbeitung men wir Aufgabenstellungen und An dieser Stelle möchten wir uns ganz und der Datenaustausch erfolgen je- Projekte mit echten und anspruchsvol- herzlich bei unseren Kooperationspart- weils mit geeigneter Software für räum- len Randbedingungen. Diese können nern aus der Region für die sehr gute liche Planungen und Berechnungen. unseren Studierenden, viel besser als Zusammenarbeit, die spannenden und Unsere Aufgabenstellungen konnten wir fiktive Aufgabenstellungen, die an- anspruchsvollen Aufgabenstellungen, bisher immer in Zusammenarbeit mit spruchsvolle Aufgabe des Entwurfes in sowie die von unseren Studierenden Städten und Gemeinden der Region de- der Ausbildung näherbringen. als sehr positiv empfundene Möglich- finieren. Es sind jedoch nicht Projekte, Am Anfang des Semesters stehen ein- keit der öffentlichen Präsentation, An- für die bereits konkrete Planungen ge- führende Vorlesungen der beiden betei- erkennung und Bewertung der studen- macht werden können, sondern viel- ligten Professoren zum Thema sowie tischen Arbeiten bedanken. Bei allen mehr solche, die wünschenswert sind die ausführliche Vorstellung der Auf- vier Projekten wurde die öffentliche und für die wir durch unsere Entwürfe gabe. In Verbindung mit einer Ortsbe- Präsentation durch den Oberbürger- die politische Diskussion anregen kön- sichtigung stellt uns dann die Stadt meister bzw. Bürgermeister der Stadt nen. Im Falle einer möglichen Umset- bzw. Gemeinde die Intention des Pro- bzw. Gemeinde moderiert, auch dafür zung sind dann belastbare Planungen jektes im Kontext mit den örtlichen bedanken wir uns herzlich. Nachfol- von Architektur- und Ingenieurbüros Randbedingungen vor. Die Arbeit der gend möchten wir Ihnen nun die Pro- notwendig, diese wollen wir nicht erset- Studierenden im Verlauf des Semesters jekte der letzten 4 Jahre vorstellen. zen. Die regionale Kooperation zwi- wird durch ausführliche wöchentliche Diese können Ihnen am besten einen schen Städten und Gemeinden, sowie Korrekturtermine begleitet. Zum Ab- Eindruck unseres Entwurfsprojektes der Hochschule bietet für beide Seiten schluss werden dann die einzelnen Ar- verschaffen. attraktive Vorteile. Öffentliche Bauher- beiten im Team vor Ort präsentiert und ren können damit die Diskussion zu von uns benotet. BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020 21
Hochschule Projekt 2: Aussichtpunkt auf dem Krahnenberg in Andernach Auf dem Krahnenberg oberhalb der Stadt Andernach am Rhein befindet sich ein ungenütztes Ausflugslokal, das nach einem Verkauf wieder zum Leben er- weckt werden soll. Vor dem zwei- ten Weltkrieg gab es außerdem eine Standseilbahn zur Erschlie- ßung des damals sehr beliebten Ausflugszieles. In Kooperation mit der Stadt Andernach haben wir für das Wintersemester 2017/2018 die Aufgabe eines Entwurfes für den Aussichtspunkt und zur Neu- gestaltung der angrenzenden Frei- flächen gestellt. Wie auch im vor- hergehenden Jahr in Winningen haben wir das Gelände mit der Drohne beflogen und damit die Planungsgrundlage geschaffen bzw. ergänzt. Gerade in den je- weils steilen Topografien zeigen sich die Vorteile dieser noch recht jungen Technik. Entwurf Aussichtpunkt auf dem Krahnenberg in Andernach Als Ergebnisse haben wir vollkom- Team: Boschert, Müller, Isaak men unterschiedliche Arbeiten für feststehende und eine drehbare Konstruktion erhalten. Diese wur- den im Februar 2018 im Ratssaal des historischen Rathauses von Andernach präsentiert und die Modelle wurden danach ausge- stellt. Entwurf Aussichtpunkt auf dem Krahnenberg in Andernach Team: Radke, Balmert, Heibel 22 BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020
Hochschule Entwurf Aussichtpunkt auf dem Krahnenberg in Andernach Team: Mut, Lammert, Ballier Entwurf Geh- und Radwegbrücke über die Hafeneinfahrt in Neuwied Team: Heibel , Gergaut , Krethen, Gietzen BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020 23
Hochschule Entwurf Geh- und Radwegbrücke über die Hafeneinfahrt in Neuwied Team: Flick , Müllers , Robol , Neufeld Projekt 3: Geh- und Radwegbrücke über die Hafeneinfahrt in Neuwied Der bestehende Hafen der Stadt Neuwied am Rhein soll durch einen privaten Investor zu einem reinen Yachthafen mit hochwertigen neuen Wohn- und Bürogebäuden entwickelt werden. Im Zuge der Entwicklung soll die Hafeneinfahrt durch eine Geh- und Radwegbrücke überbaut werden. Damit kann unter anderem das angrenzende Naturschutzgebiet Steinsee und das Rheinufer erschlossen werden. Die Aufgabenstellung des Entwurfes der Brücke und der Gestaltung der umgeben- den Freiflächen wurde für das Wintersemester 2018/2019 in Kooperation mit der Stadt Neuwied und dem Investor heraus- gegeben. Die Geometriefindung, die große Stützweite von mehr als 100 m sowie die statische und dynamische Berechnung der meist seilverspannten Brückenkonstruktion stellten dabei die Studierenden vor große Herausforderungen. Auch hier haben die Teams mit einer intensiven und guten Zusammenarbeit die besten Entwürfe geschaffen. Diese wurden im Februar 2019 der Stadt Neuwied, dem Investor und der Presse präsentiert. Entwurf Geh- und Radwegbrücke über die Hafeneinfahrt in Neuwied Team: Suckow, Bender, Michels 24 BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020
Hochschule Entwurf Geh- und Radwegbrücke Mole St. Goarshausen Team: Yekatli, Reuther, Fritz, Mainka Projekt 4: Geh- und Radwegbrücke Mole St. Goarshausen Unterhalb der Loreley wird durch eine langgestreckte Mole der Hafen der Stadt St. Goarshausen am Rhein gebil- det. Dieser wird als Not- und Eishafen, als Yachthafen sowie zur Stationierung eines Löschbootes genutzt. Am flussabwärts gelegenen Ende der Mole im Bereich der Hafeneinfahrt befindet sich eine Statue der Loreley, die aktuell nur durch den Weg auf der Mole erschlossen und dadurch von St. Goarshausen aus schlecht erreichbar ist. Es gibt außerdem Überlegungen, den durchgehenden rechtsrheinischen Radweg auf die Mole zu verlegen. Dort könnte dieser mitten im Wasser fern der Bundestraße und Eisenbahnstrecke sehr attraktiv geführt werden. Eine Brücke über die Hafeneinfahrt wäre daher sehr vorteilhaft, die einzuhaltenden Randbedingungen sind jedoch sehr anspruchsvoll. Über dem höchsten schiffbaren Wasserstand ist eine lichte Höhe von 9,10 m bzw. 10,50 m zur Vermeidung von Schiffsanprallasten für den Überbau einzuhalten. An der Landseite steht durch die angren- zende Bundestraße nur sehr wenig Platz zur Verfügung, die parallel verlaufende Bahnstrecke macht außerdem eine Seilverspannung der Brücke zur Landseite hin praktisch unmöglich. Die Aufgabe für die Studierenden im Wintersemester 2019/2020 bestand darin, eine feststehende oder bewegli- che Brücke zu entwerfen und dabei die Anforderungen der Barrierefreiheit einzuhalten. Die im Februar 2020 in St. Goarshausen vorgestellten Entwürfe zeigen die grundsätzliche Machbarkeit eines solchen Bauwerks und wur- den vor Ort sehr positiv aufgenommen. Vor- und Nachteile eines feststehenden Bauwerkes mit geringen War- tungs- und Betriebskosten sowie langen Rampenbauwerken auf der einen, und die einer beweglichen Brücke mit deutlich kompakteren Abmessungen sowie den größeren Betriebskosten auf der anderen Seite konnten durch die verschiedenen eindrucksvollen Entwürfe aufgezeigt werden. BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020 25
Hochschule Entwurf Geh- und Radwegbrücke Mole St. Goarshausen Team: Cevik, von Sturm, Müller Ausblick zulernen und das gegenseitige Ver- tiellen Projekten ermöglichen. Als Hoch- ständnis zu verbessern. Außerdem schule und Fachbereich können wir uns Das Modul integrales Planen als ge- vertiefen sie ihre spezifischen Fach- intensiv mit der Region verzahnen und meinschaftliches Entwurfsprojekt von kenntnisse und wenden diese in Ent- bekommen die Gelegenheit attraktive Studierenden der Architektur und des wurfsprojekten mit realistischen und an- Entwurfsaufgaben für unsere Studieren- Bauingenieurwesens bietet große spruchsvollen Randbedingungen an. den zu entwickeln und die beiden betei- Chancen für alle Beteiligten. Unsere An den Projekten beteiligte Städte und ligten Studiengänge zu bereichern. Wir Studierenden haben dadurch die Gemeinden haben die Möglichkeit, Ent- freuen uns daher, das Modul integrales Chance, ihre verschiedenen Fachrich- wurfsideen zu erhalten, welche eine Planen auch in Zukunft weiterhin an- tungen und sich untereinander kennen- breite öffentliche Diskussion von poten- bieten zu können. Entwurf Geh- und Radwegbrücke Mole St. Goarshausen Team: Yekatli, Reuther, Schoberer, Neuroth 26 BDB-LANDESNACHRICHTEN Rheinland-Pfalz / Saarland 2/2020
Sie können auch lesen