Zusammenhalt Entschieden im Dialog

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Zusammenhalt Entschieden im Dialog
Programm ·
          September bis Dezember 2020 ·

      Zusammenhalt

Entschieden im Dialog
Zusammenhalt Entschieden im Dialog
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Unsere Veranstaltungen stehen in der Regel allen Interesssierten offen.

Änderungen vorbehalten.
Beachten Sie bitte die Veranstaltungsankündigungen in der Presse oder unter:

www.katholische-akademie-freiburg.de
Zusammenhalt Entschieden im Dialog
Inhalt

 2       Fokus Zusammenhalt
 4       Theologie und Religion
16       Politik und Nachhaltigkeit
28       Ethik und Gesellschaft
48       Kunst und Kultur

24		     Social media
25		     Junge Akademie
26       Konradsblatt
27       Nachhaltigkeit
30       Palliative Care Forum

60       Mit Ihnen im Kontakt
62       Das Tagungshaus
64       Veranstaltungsübersicht
70       Informationen
71       Kontakt
72       Anreise
                                      1
Zusammenhalt Entschieden im Dialog
Fokus
    Zusammenhalt

     Unser Thema »Zusammenhalt« hat in der Corona-
     Krise ganz neue Dimensionen erhalten: Hamster-
     käufe, Preistreibereien für Atemschutzmasken und
     Schutzkleidung auf der einen Seite, gegenseitige
     Unterstützung und Rücksichtnahme, solidarisches
     Abstandhalten und Gesichtsmasken zum Schutz
     anderer auf der anderen Seite.

2
Zusammenhalt Entschieden im Dialog
Wir alle sind herausgefordert in einer Weise, die
                                 niemand vorhergesehen hat, als einzelne, als häusli-
                                 che Gemeinschaften, als Gesellschaft, als Religio-
                                 nen, durch Sorgen, Leid und Tod. Im März mussten
                                 wir unsere Lebensgewohnheiten quasi über Nacht
                                 umstellen und auf viele Grundrechte verzichten.
                                 Kein freiheitsliebender Mensch möchte, dass dies
                                 länger anhält als unbedingt erforderlich. Seit Ende
                                 April leben wir mit vorsichtigen Öffnungen des
                                 gesellschaftlichen Lebens im Modus des »trial and
                                 error«. Wahrscheinlich wird die Politik noch einige
                                 Male nachsteuern müssen.

                                 Als Katholische Akademie greifen wir gerne die
                                 vielfältigen neuen und die vielen uns schon lange
                                 umtreibenden Fragen des gesellschaftlichen und
                                 kirchlichen Zusammenhalts auf. Deshalb haben wir
                                 dieses Programm mit Veranstaltungen zu theo-
                                 logischen, religiösen, ethischen, soziologischen,
                                 kulturellen Herausforderungen für Sie zusammen-
                                 gestellt. Schauen Sie bitte hinein und gerne auch
                                 bei uns vorbei!
Quelle: Gerd Altmann / Pixabay

                                 Im Mai 2020, da diese Zeilen entstehen, wissen
                                 wir nicht, ob und unter welchen Bedingungen wir
                                 ab September wieder öffentliche Veranstaltungen
                                 mit persönlicher Begegnung mit Ihnen durchführen
                                 dürfen und können. Wir werden dennoch für Sie
                                 da sein, mit Online-Formaten und neuen Kommu-
                                 nikationsformen. Bitte informieren Sie sich auf
                                 unserer Homepage über aktuelle Entwicklungen
                                 oder melden Sie sich dort für unseren E-Mail-News-
                                 letter an. Dann können wir Sie auf dem Laufenden
                                 halten. Auch auf Facebook, Instagram, unserem
                                             neuen BLOG »Münsterblick« und Youtube
                                             können wir uns begegnen. Und seien
                                             Sie wohlbehalten in dieser Krise, die uns
                                             allen einiges abverlangt!

                                            Im Namen aller Mitarbeiterinnen und
                                            Mitarbeiter

                                            Dr. Karsten Kreutzer
                                            Akademiedirektor

                                                                                         3
Zusammenhalt Entschieden im Dialog
Theologie und
    Religion

4
Zusammenhalt Entschieden im Dialog
»Wir dürfen einfach nicht
                          aufhören, über die Frage
                          nachzudenken, was wir anderen
                          Menschen schuldig sind.«
                          – Martha Nussbaum

                                    Die Corona-Pandemie wirft eine Menge Fragen auf,
                                    durch die sich auch die Theologie herausgefordert
                                    sieht:

                                    Zwar wird kaum mehr, wie in früheren Zeiten, etwa
                                    von einer Strafe Gottes gesprochen. Aber doch
                                    war gelegentlich vom Sinn und der »Botschaft« der
                                    Pandemie zu lesen. Oder sollte sich eine quasi ver-
                                    göttlichte Natur an uns Menschen rächen, wegen
                                    unserer Lebensweise? In einer solchen weltweiten
                                    Krise bedarf es erst recht eines behutsamen und
                                    vernünftig-verantworteten Redens von Gott.

                                    Gleichermaßen ringen die christlichen Kirchen
                                    ebenso wie die anderen Religionsgemeinschaften um
                                    einen verantwortlichen Umgang mit der Pandemie,
                                    etwa den staatlicherseits angeordneten Einschrän-
                                    kungen des religiösen Lebens durch geschlossene
                                    Kirchen, Moscheen, Synagogen - ausgerechnet
                                    etwa zu Ostern, zum Pessach-Fest, im Fastenmonat
Quelle: Annette Krimmer

                                    Ramadan. Der konstruktive »Zusammenhalt« unter
                                    den Gläubigen fällt gerade in einer religions-pluralen
                                    Gesellschaft umso leichter, wenn man gegenseitig
                                    voneinander weiß, was den einzelnen wichtig, ja
                                    heilig ist.
                                                                                             5
Zusammenhalt Entschieden im Dialog
Quelle: Luca Ponti / Shutterstock
                   VORTRAG UND GESPRÄCH

                  Sand im Getriebe?
    DO   17       Ordensleute als Kontrastgesellschaft

September
   19 Uhr     Die aktuell in der Akademie präsentierte Ausstellung
              »100 Jahre Freiburg – 100 Jahre Engagement« zeigt
              am Beispiel der Schwestern des Klosters St. Lioba,
              wie sich diese einerseits die Anliegen der Stadt Frei-
              burg zu Eigen gemacht haben. Andererseits gehört es
              zur Aufgabe von Ordensleuten, sich Gesetzen einer
              Stadt nicht vollständig zu unterwerfen. Dadurch, so
              die These, helfen sie den Menschen, gerechter und
              freier zu leben. Dies gilt auch für Freiburg. Wie kann
              es der Stadtbevölkerung gelingen, vermeintliche
              Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen, beispiels-
              weise das »immer schneller, mehr und effizienter«,
              und welche Rolle können dabei die Klöster spielen?

              Der Diskussionsabend möchte diesen Fragen nachge-
              hen: Isabelle Jonveaux wird dabei aus soziologischer
              Perspektive erörtern, was Gesellschaft heute von
              Klöstern erwartet. Darauf werden P. Heinz Lau und
              Barbara Henze mit weiteren Impulsen reagieren und
              jeweils aus der Sicht von Ordensleuten analysieren,
              ob und wie diese solchen Erwartungen entsprechen.

              In Zusammenarbeit mit dem AB Frömmigkeitsgeschichte und
              Kirchliche Landesgeschichte der Universität Freiburg

              Mitwirkende:	   PD Dr. Isabelle Jonveaux (Religionswissenschaf-
                               ten, Graz)
                               P. Heinz Lau (Leiter der deutschen Ordensprovinz
                               der Herz-Jesu-Priester, Freiburg)
                               Dr. Barbara Henze (Kirchengeschichte, Freiburg)
              Studienleiterin: Dr. Mareike Hartmann

              F OKUS ZUSAM M E N H ALT
6
Zusammenhalt Entschieden im Dialog
Quelle: Ökumenischer Rat der Kirchen
                VORTRÄGE, GESPRÄCH UND BEGEGNUNG

   FR/SA
                Christi Liebe bewegt
    16          Auf dem Weg zur 11. Vollversammlung des
                Ökumenischen Rates der Kirchen
    17
 Oktober
            »Christi Liebe bewegt, versöhnt und eint die Welt.«
            Unter diesem Leitwort schicken im September 2021
   Beginn   christliche Kirchen aus aller Welt ihre Delegier-
FR 14 Uhr
            ten nach Karlsruhe. Gemeinsam werden sie nach
            weiteren Schritten auf dem Weg zur Einheit suchen.
            Mit einer Stimme wollen sie Antwort geben auf
            die drängenden Menschheitsfragen. Bei dieser
            Veranstaltung verbindet sich die Jahrestagung
            der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen
            Baden-Württemberg mit dem »Badischen Ökume-
            netag« der Evangelischen Landeskirche in Baden;
            dieser findet 2020 erstmals unter Beteiligung der
            Erzdiözese Freiburg statt. Im Mittelpunkt der Veran-
            staltung steht das Gespräch über die Bedeutung des
            Themas der 11. Vollversammlung des Ökumenischen
            Rates der Kirchen.

            In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der Christli-
            chen Kirchen Baden-Württemberg, der Evangelischen Landes-
            kirche in Baden und der Erzdiözese Freiburg

            Studienleiter:   Alexander Foitzik

            F OKUS ZUSAM M E N H ALT

                                                                                                 7
Zusammenhalt Entschieden im Dialog
Quelle: ibreakstock / Shutterstock
                     TAGUNG
    FR/SA/SO

       23           Als Mann, Frau und * schuf
       24           er sie …
                    Reihe »Hochfeldener Dialog zwischen
       25           Naturwissenschaften und Theologie«

     Oktober
                »Sex and gender« sind mittlerweile klassische
                Kategorien der biologischen und soziologischen
       Beginn   Geschlechterforschung. Sie beschreiben ein inter-
    FR 18 Uhr
                disziplinäres wissenschaftliches Forschungsfeld, zu
                dem sich auch Theologie und Kirchen positionieren
                müssen. Und sie werfen Fragen auf: Wie kommt
                geschlechtliche Identität zustande? Was ist mit
                Menschen, die sich nicht eindeutig der binären
                geschlechtlichen Codierung zuordnen können?
                Und ganz praktisch: Welche Dilemma-Situationen
                müssen bewältigt werden auf dem Weg geschlecht-
                licher Identitätsbildung? Welche Herausforderungen
                für die Pastoral entstehen dabei? Diese Fragen
                sollen im Dialog zwischen Naturwissenschaften und
                Theologie angegangen werden.

                In Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum Roncalli-Forum
                Karlsruhe (Bildungswerk der Erzdiözese Freiburg)

                Mitwirkende:	Dr. Rebecca Albert (Biologin, Freiburg)
                               Prof. Dr. Nina Degele (Soziologin, Freiburg)
                               OStR Tobias Kampmann (Kath. Theologe,
                               Heidelberg)
                               Prof. Dr. Mathias Wirth (Ev. Theologe, Bern)
                               StR‘in Maria Theresia Zeidler (Kath. Theologin,
                               Ottersweier)
                Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer

                F OKUS ZUSAM M E N H ALT

8
Quelle: Echter Verlag
                LESUNG

               In der Wüste -
               Quellen des Lebens
               Andreas Knapp liest aus seinem
   MI   4      spirituellen Tagebuch

November
19.30 Uhr   40 Tage lang lebte Andreas Knapp in einer Einsie-
            delei mitten in der Sahara, fern jeder menschlichen
            Zivilisation. In seinem Tagebuch erzählt er vom
            Zauber der Landschaft und von der Schönheit des
            Lichtes. Das Geheimnis von Leben und Tod, dem
            man in der Wüste auf die Spur kommen kann, ist
            ständig präsent.

            In seiner Lesung nimmt er Sie mit auf eine spirituel-
            le Reise zu den Quellen des Lebens.

            Die Veranstaltung findet im Rahmen der 3. »Woche
            der Stille« in Karlsruhe vom 1. bis 8. November 2020
            statt.

            In Zusammenarbeit mit dem Stadtkloster St. Franziskus,
            Karlsruhe

            Referent:      Dr. Andreas Knapp (Priester und Poet, Leipzig)
            Studienleiter: Norbert Schwab
            Ort:	Stadtkloster St. Franziskus, Rechts der Alb 28,
                           76199 Karlsruhe-Dammerstock

                                                                                              9
Quelle: Mohamed Hassan / Pixabay
                   VORTRÄGE UND DISKUSSION

                  Von der Mystik der
                  Muckibude
     FR   6       Sport – auch ein spirituelles Erlebnis?

 November
   15.30–     1920 entstanden auch im Erzbistum Freiburg katho-
    21 Uhr    lische Sportvereine unter dem Namen »Deutsche Ju-
              gendkraft«. Heute gibt es in der Erzdiözese Freiburg
              fast 60 DJK-Vereine mit etwa 22.000 Mitgliedern.
              Bedeutung, Funktion und Stellenwert des Sports
              und der Sportvereine haben sich in den vergan-
              genen 100 Jahren immer wieder verändert. Was
              suchen Menschen heute, wenn sie Sport treiben,
              alleine oder gemeinsam? Und hat der Sport auch so
              etwas wie eine spirituelle Dimension? Bei der Suche
              nach Antworten soll das Jubiläumsmotto der DJK
              »Sein Bestes Geben« leitend sein.

              In Zusammenarbeit mit dem DJK Diözesanverband Freiburg e. V.
              anlässlich dessen 100-jährigen Bestehens

              Mitwirkende:	Elsbeth Beha (Präsidentin des DJK Bundesver-
                             bandes, Mannheim)
                             Hansheinrich Beha (Vorsitzender des DJK Diö-
                             zesanverbandes Freiburg)
                             Prof. Dr. Michael Roth (Theologe und Sozial-
                             ethiker, Mainz)
                             Prof. Dr. Dr. Stefan Schneider (Sportwissen-
                             schaftler und Theologe, Köln)
                             Vera Thamm (Sport-Inklusionsmanagerin des DJK
                             Bundesverbandes, Langenfeld)
              Studienleiter: Alexander Foitzik

10
Quelle: Georg Röbcke
               VORTRAG UND GESPRÄCH

               Endlich akzeptiert?
               Zur Geschichte der jüdischen Gemeinden in
MO   16        Freiburg

November
  19 Uhr   Im Jahrhundert nach der Verleihung des Markt-
           rechts zogen die ersten jüdischen Familien nach
           Freiburg. Sie wohnten innerhalb der Stadtmauern
           im Bereich der Wasser- und der Weberstraße, wo
           es auch eine Synagoge gab. Warum wurden sie
           fast alle am 30. Januar 1349 verbrannt? War-
           um wurden die, die dennoch später wieder nach
           Freiburg kamen, 1424 aus der Stadt verbannt? Erst
           nach der rechtlichen Gleichstellung der Juden im
           Großherzogtum Baden 1862 konnte sich die Stadt
           nicht mehr gegen deren Einbürgerung wehren.
           Wie ist heute in der Stadt das Verhältnis zwischen
           den verschiedenen Religionen? Sind die jüdischen
           Mitbürgerinnen und Mitbürger akzeptiert?

           In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Christlich-
           Jüdische Zusammenarbeit Freiburg anlässlich des Stadtjubiläums
           900 Jahre Freiburg

           Referentin:	Dr. Barbara Henze
                          (Frömmigkeitsgeschichte und Kirchliche Landes-
                          geschichte der Universität Freiburg)
           Studienleiter: Alexander Foitzik

           F OKUS ZUSAM M E N H ALT

                                                                                       11
Quelle: privat

                 VORTRAG UND GESPRÄCH

               dies|seits
               Mitten im Leben der Stadt
 MO   23       – der Friedhof
 November
   20 Uhr   »Ein Ort auch der Lebenden«, hat Martin Leser,
            verantwortlich für die Freiburger Friedhöfe, den
            Hauptfriedhof genannt. Auf dem Friedhof endet
            das Leben; einerseits. Gleichzeitig ist er ein Ort der
            Begegnung. Leise Gespräche, blühende, duftende,
            summende Lebendigkeit von Pflanzen und Insekten,
            Glockengeläut, Musik, Arbeit im Gelände: Die Toten
            haben einen Platz mitten im Leben der Stadt. Es
            sind die Lebenden, die diesen Platz gestalten.

            Der Blick auf die Ewigkeit an Gräbern und Erinne-
            rungsorten ist von großen Veränderungen geprägt.
            Martin Leser stellt seine Perspektive vor, berich-
            tet von seinen Erfahrungen und tritt darüber ins
            Gespräch.

            In Zusammenarbeit mit dem c-Punkt/Münsterforum und der
            Evangelischen Stadtkirchenarbeit Freiburg

            Referent:	Martin Leser (Erster Betriebsleiter des
                           Eigenbetriebs Friedhöfe der Stadt Freiburg)
            Studienleiter: Alexander Foitzik / Norbert Schwab

            F OKUS ZUSAM M E N H ALT

12
Quelle: Synodaler Weg / Malzkom
                STUDIENTAG

                Synodaler Weg –
                eine Zwischenbilanz
                Zugleich Dies Academicus der Theologischen
   MI   9       Fakultät der Universität Freiburg

Dezember
10-20 Uhr   Der von der Deutschen Bischofskonferenz und vom
            Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)
            gemeinsam initiierte »Synodale Weg« sollte Ende
            2020 in der Halbzeit gehen und ist Corona-bedingt
            verlängert. Was ist an Ergebnissen zu erwarten?
            Wo stehen die Gespräche und Überlegungen in den
            vier Foren? Was kann von diesem kirchenrechtlich
            nicht normierten Experiment an Synodalität in der
            deutschen katholischen Kirche überhaupt erwartet
            werden? Oder wird der »Weg« seine Kritiker am
            Ende doch überraschen? Dieser Studientag versucht
            Antworten auf diese Fragen zu finden.

            In Zusammenarbeit mit dem Arbeitsbereich Kirchenrecht und
            dem Dies Academicus-Team der Theologischen Fakultät der
            Universität Freiburg

            Mitwirkende u. a.:	Prof. Dr. Bernhard Anuth (Kirchenrecht,
                                Tübingen)
            		Mgr. Didier Berthet (Bischof von
                                Saint-Dié, Beobachter der französischen
                                Bischofskonferenz)
            		Juliane Eckstein (Mitglied im Synodalfo-
                                rum Frauen, Exegese AT, Frankfurt/M.)
            		Dr. Hildegard Kaulen (Mitglied im Syno-
                                dalforum Sexualität, Wissenschaftsjour-
                                nalistin, Wiesbaden)
            		Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg (Präsident
                                des ZdK, Bonn)
            		                  Studierende der Theologischen Fakultät
            Studienleiter:		    Dr. Karsten Kreutzer
            Ort:		Universität Freiburg,
                                Platz der Universität 3, KG I, Aula
                                                                                         13
Quelle: Tinnakorn Jorruang / iStock
                    WORKSHOP

                   »Gesucht:
                   Selbstunternehmer für
                   Pastoral (m-w-d)«
                   Eigenverantwortliches Arbeiten in der Kirche

     DI   15       Junge Akademie

 Dezember
 18-21 Uhr     Stichworte wie Selbstführung und Selbstwirksam-
               keit, das modische »Entrepreneurship«, gehören seit
               einigen Jahren schon selbstverständlich zu Stellen-
               ausschreibungen und Stellenbeschreibungen in der
               freien Wirtschaft. Zunehmend lassen sie sich aber
               auch in kirchlichem Kontext finden: in Konzepten zur
               Kirchenentwicklung und Pastoralplänen. Welche Er-
               wartungen werden damit künftig an Mitarbeiterinnen
               und Mitarbeiter in der Pastoral geknüpft? Wie passen
               solche Aufgabenbeschreibungen zu einer hierarchisch
               strukturierten Kirche, dem traditionellen Verständ-
               nis von Amt und Dienst? Was bedeutet das für die
               Ausbildung des künftigen kirchlichen Personals, was
               für die Personalführung und Personalentwicklung des
               Arbeitgebers Kirche? Der Workshop richtet sich an
               alle, die sich für einen Beruf in der Kirche interessie-
               ren oder schon darauf vorbereiten.

               In Zusammenarbeit mit dem Referat Personalentwicklung
               im Erzbischöflichen Ordinariat und der Studienbegleitung
               für Theologiestudierende an der Theologischen Fakultät der
               Universität Freiburg

               Mitwirkende:	Prof. Dr. Ulrich Bröckling (Kultursoziologie,
                              Freiburg)
                              Jürgen Zipfel (Erzbischöfliches Ordinariat,
                              Freiburg)
                              Judith Schmitt-Helfferich (Pastoralreferentin,
                              Heidelberg)
                              Mirjam Umhauer (Pastoralreferentin, Heidelberg)
14             Studienleiter: Alexander Foitzik
Quelle: paulprescott72 / iStock

                                           THEOLOGISCHE SOIRÉE ZUR ADVENTSZEIT

                                           Weihnachten an der Krippe
                                           und in der Wüste
                                           Streifzüge durch christliche und muslimische
            MI                    16       Frömmigkeit

Dezember
  19 Uhr                               Viele Heilig-Land-Pilger wissen, dass man in
                                       Jerusalem in vielen Jahren zweimal Ostern feiern
                                       kann. Weniger bekannt ist, dass in Jerusalem und in
                                       Bethlehem auch das Weihnachtsfest mehrfach ge-
                                       feiert werden kann und dass dabei auch die Wüste
                                       Juda und der Jordan eine wichtige Rolle spielen. Der
                                       Abend bietet einen bilderreichen Streifzug durch Bi-
                                       bel und Koran, orientalische und okzidentale Litur-
                                       gien, Geschichte und Geschichten, Volksfrömmigkeit
                                       und Mystik, Heilige Orte und weniger heilige Politik.
                                       Kurz: Menschwerdung in unseren ganz konkreten
                                       unübersichtlichen menschlichen Verhältnissen.

                                       Referentin:	Prof. Dr. Margareta Gruber OSF
                                                      (Exegese des Neuen Testaments und Biblische
                                                      Theologie, Vallendar)
                                       Studienleiter: Alexander Foitzik

                                       F OKUS ZUSAM M E N H ALT

                                                                                                    15
Politik und
     Nachhaltigkeit

16
»Es gibt historische Momente,
                      in denen die Zukunft ihre
                      Richtung ändert.
                      Wir nennen sie Bifurkationen.
                      Oder Tiefenkrisen.
                      Diese Zeiten sind jetzt.«
                      – Matthias Horx

                                 In einem viel beachteten Aufsatz hat der Zukunfts-
                                 forscher Matthias Horx bereits im März einen Blick
                                 »in die neue Welt nach Corona – oder besser mit
                                 Corona« gewagt. Die Aussichten, die er darin ent-
                                 wirft, sind ermutigend, ohne die Dramatik und die
                                 Tiefe der Krise zu verharmlosen und ihre Opfer und
                                 Leidtragenden zynisch zu übergehen.

                                 Er prognostiziert etwa eine neue Glaubwürdigkeit
                                 von Politik, eine Lokalisierung des Globalen und ein
                                 neues Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt
                                 mit nachhaltig positiven Effekten.

                                 Vielleicht sind wir noch zu sehr mit der »Tiefenkrise«
                                 beschäftigt, um mögliche positive Effekte ahnen
                                 oder gar schon sehen zu können. Aber jetzt ist die
                                 Zeit, die Ansätze dazu in den Blick zu nehmen und
                                 zu gestalten.

                                 Im Themenbereich Politik und Nachhaltigkeit tun
                                 wir dies, und nicht erst »seit Corona«, etwa in der
                                 Reihe »Mensch und Schöpfung« und in der Frage
                                 nach der Zukunft des Projekts Europa. Und wir laden
Quelle: Fionn Große

                                 neu ein zum »Digitalen Diwan«, der danach fragt,
                                 welche Folgen die Corona-Krise für die weitere
                                 Entwicklung der Digitalisierung haben wird.

                                                                                          17
Quelle: Winfried Rusch / AdobeStock
                   VORTRÄGE UND DISKUSSION

                   Pro und Contra Jagd
                   Ein Streitgespräch

     MI   23       Reihe »Mensch und Schöpfung«

September
   19 Uhr      Zwei Positionen, zwei vollkommen verschiedene
               Perspektiven: Für den Jäger schützt die Jagd »im
               Bestand bedrohte Wildtierarten und erhält und
               entwickelt stabile heimische Wildtierpopulationen
               unter Berücksichtigung gesellschaftlicher, ökologi-
               scher und ökonomischer Belange«. Die theologische
               Kritikerin sieht in ihr hingegen »die vielleicht radi-
               kalste Form menschlichen Machtgebarens gegen-
               über dem nichtmenschlichen Leben« auf der Basis
               eines »anthropozentrisch-verkürzten Zerrbildes«
               des christlichen Ethos. Der Abend verspricht eine
               kontroverse Debatte über das Thema Jagd.

               In Zusammenarbeit mit der Musella-Stiftung für eine sozial-
               ökologische Zukunft

               Mitwirkende:     Dr. Simone Horstmann (Theologin, Dortmund)
                                Reinhard Wilde (Jäger, Freiburg)
               Studienleiter:   Dr. Karsten Kreutzer

18
Quelle: hasskarl.de
              VORTRAG UND DISKUSSION

              Vier fürs Klima
 MI   7       Reihe »Mensch und Schöpfung«

Oktober
 19 Uhr   »Ein Jahr im Leben unserer vierköpfigen Familie,
          in dem wir versucht haben, unseren CO2-Ausstoß
          radikal zu senken – ohne aus dem normalen Alltag
          auszusteigen. Wir stellten Fragen und suchten
          Antworten, bei Studien, Fachleuten und Freunden.
          Fenster, Essen, Duschen, Reisen: Monat zu Mo-
          nat untersuchen wir einen anderen Teil unseres
          Lebens: Welches Obst dürfen wir im Januar noch
          essen? Sollen es gelagerte Brandenburger Bioäpfel
          sein oder frisch geerntete aus Chile, Neuseeland
          und Südafrika? Wie können wir im Februar besser
          Energie sparen? Wie geht es im Juni in den Urlaub?
          Mit dem Zug, dem Auto, dem Rad oder doch dem
          Flugzeug? Was haben die Sommerblusen im Kleider-
          schrank mit dem Klima zu tun? Was das Branden-
          burger Wildschwein? Und nicht zuletzt: Macht
          es überhaupt Sinn, so ein Projekt? Die Antworten
          waren manchmal ernüchternd, oft aber überra-
          schend und manchmal sogar ziemlich lustig. Und ja,
          es macht.«

          An diesem Abend wird Günter Wessel die Erfah-
          rungen und Ergebnisse dieses Familienprojekts
          vorstellen.

          In Zusammenarbeit mit der Musella-Stiftung für eine
          sozial-ökologische Zukunft

          Referent:        Günther Wessel (Journalist/Schriftsteller, Berlin)
          Studienleiter:   Dr. Karsten Kreutzer
                                                                                   19
Quelle: Verlag Herder
                   DOKUMENTATION UND GESPRÄCH

                   Der Bruderkrieg
     DO   29       Reihe »150 Jahre deutsch-französischer
                   Krieg 1870/71«

     Oktober
      18 Uhr   Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 markiert
               einen zentralen Einschnitt der europäischen Geschich-
               te. Er bereitet den Boden für die beiden Weltkriege
               und das Völkerschlachten des 20. Jahrhunderts. Dieser
               Krieg legt die Saat für eine Erbfeindschaft, die für drei
               Generationen das Verhältnis zwischen Deutschen und
               Franzosen vergiftet.

               150 Jahre danach blicken wir zusammen mit anderen
               Institutionen in Freiburg vom Sommer 2020 bis zum
               Frühjahr 2021 auf dieses Ereignis zurück und fragen,
               wie es gelungen ist, aus Erbfeinden gute Nachbarn zu
               machen, und was wir tun müssen, um diese nachbar-
               liche Freundschaft auch in Zukunft zu erhalten.

               Die erste Veranstaltung stellt eine Dokumentation
               vor: »Der Bruderkrieg« von Hermann Pölkings und Linn
               Sackarnds berücksichtigt die deutsche wie die franzö-
               sische Seite und öffnet auch den internationalen Blick
               auf diesen Krieg.

               Die Autorin und der Autor stellen ihre Recherchen mit
               Filmausschnitten und Textbeispielen vor und diskutie-
               ren ihre Forschungsergebnisse.

               Mitwirkende:	Hermann Pölking (Publizist, Bremen)
                              Linn Sackarnd (Autorin/Produzentin, Berlin)
               Studienleiter: Josef Mackert

               Über die weiteren Veranstaltungen dieser Reihe bis zum Sommer
               2021 informieren wir Sie in einer gesonderten Publikation.

20
Quelle: Michael Schwarzenberger / Pixabay
                 GESPRÄCH

                Alle(s) digital jetzt?
                Die infizierte Gesellschaft geht online

 FR   20        Reihe »Digitaler Diwan«

November
19.30 Uhr   Unter dem Reihentitel »Digitaler Diwan« laden wir
            an drei Abenden im Jahr einen Kreis von Exper-
            tinnen und Experten aus den unterschiedlichsten
            Arbeits- und Forschungszusammenhängen ein, mit
            uns über die Auswirkungen der digitalen Revolution
            nachzudenken und zu diskutieren.

            In diesem transdisziplinären Austausch geht es uns
            zunächst um die möglichst genaue Erarbeitung von
            Orientierungswissen auf diesem für jeden Einzelnen
            unüberschaubar gewordenen Feld. Welche Verände-
            rungen vollziehen sich durch die Digitalisierung auf
            welchen Gebieten, und welche wechselwirksamen
            Folgen für Menschen und Gesellschaften haben wir
            zu erwarten? Quer zu allen anderen Fragen wird uns
            kontinuierlich das Verhältnis von Digitalisierung und
            menschlicher Freiheit beschäftigen.

            In der ersten Folge stellen wir die Frage, welche
            Konsequenzen die durch ein Virus ausgelöste Krise
            für die Digitalisierung aller Lebensbereiche hat.

            Studienleiter:   Josef Mackert / Norbert Schwab

            Eine begrenzte Zahl von Teilnehmenden kann sich zu diesen Fach-
            gesprächen anmelden.

                                                                                                               21
Quelle: Katholische Akademie Freiburg
                   VORTRÄGE UND DISKUSSION

                   Die Stadt als zukunfts-
                   fähiger Lebensraum
                   Ökologische, verkehrs- und
                   sozialpolitische Herausforderungen

     MI   25       Reihe »Mensch und Schöpfung«

 November
   19 Uhr      Klimawandel und drohender Verkehrsinfarkt in
               unseren Städten machen es deutlich: Ein einfaches
               »Weiter so« kann es nicht geben! Aber wie sollen
               Verkehrspolitik und Stadtentwicklung der Zukunft
               aussehen? Welche ökologischen, aber auch welche
               sozialen Aspekte sind zu berücksichtigen, damit un-
               sere Städte, auch nach der Corona-Krise, lebenswert
               bleiben oder es wieder werden? Diese Fragen wollen
               wir am Beispiel Freiburgs an diesem Abend diskutie-
               ren und dabei unterschiedliche Perspektiven, die der
               Politik, der Wissenschaft und der Bürgerinnen und
               Bürger, zusammenbringen.

               In Zusammenarbeit mit der Musella-Stiftung für eine
               sozial-ökologische Zukunft und der Initiative Fuß- und
               Radentscheid Freiburg

               Mitwirkende:	Prof. Dr. Rainer Grießhammer (Senior Advisor am
                              Öko-Institut, Freiburg)
                              Oberbürgermeister Martin Horn (Freiburg)
               	Ingrid Marienthal (Initiative Fuß- und Radent-
                              scheid, Freiburg)
               	Prof. Dr. Günter Rausch (Mietenbündnis, Frei-
                              burg)
               Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer

               F OKUS ZUSAM M E N H ALT

22
Quelle: Banksy / Paul Appleyard / Flickr

                                                    GESPRÄCH

                                                    Die paralysierte EU
                                                    Muss Europa neu gedacht werden?
                             DO             3       Reihe »Europäische Perspektiven«

Dezember
  19 Uhr                                        Hat der ehemalige Kommissionspräsident Jacques
                                                Delors übertrieben, als er in den Folgen der Corona-
                                                Pandemie eine »tödliche Gefahr« für die EU sah?
                                                Fest steht, die Corona-Krise und die nicht enden
                                                wollenden Krisen der Flüchtlingspolitik treffen die
                                                EU in einem schwierigen Zustand: »Es gibt in der EU
                                                seit Jahren keinen Konsens mehr über den Fortgang
                                                der Integration; der Brexit ist kaum verdaut; in Ost-
                                                europa droht der Rechtsstaat wegzubrechen.« (FAZ)
                                                In einer Lage, in der die EU politisch und ökono-
                                                misch vor schwierigsten Herausforderungen steht,
                                                erscheint sie weitgehend handlungsunfähig. Ein
                                                politisches Gebilde ohne Zukunft?

                                                In Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische
                                                Bildung Außenstelle Freiburg, dem Colloquium politicum der
                                                Universität Freiburg, dem Frankreich-Zentrum der Universität
                                                Freiburg, dem Centre Culturel Français Freiburg e. V. und dem
                                                Centro Culturale Italiano Freiburg e. V.

                                                Gesprächsleitung:       Dr. Winfried Veit
                                                Studienleiter:		        Josef Mackert

                                                F OKUS ZUSAM M E N H ALT

                                                                                                                23
Entschieden
                                              im Dialog
 Quelle: Gerd Altmann / Pixabay

                                         Newsletter der Akademie
          Quelle: Katholische Akademie

                                         Erfahren Sie von unseren aktuellen Diskussionen und neu-
                                         en Veranstaltungen über unseren monatlichen Newsletter.
                                         Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter unter
                                         www.katholische-akademie-freiburg.de/newsletter

                                         BLOG Münsterblick

                                         Mit dem Blog eröffnen wir einen neuen virtuellen Raum
                                         als Dialogangebot - um mit Ihnen über die Themen zu
                                         sprechen, die sich aktuell mit der Corona-Pandemie stel-
                                         len, aber auch solche, die uns auch sonst in der Akademie
                                         bewegen. www.katholische-akademie-freiburg.de/blog

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                                         aktuelle Entwicklungen aus erster Hand verfolgen und mit
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                                         lischeakademiefreiburg erhalten Sie visuelle Eindrücke und
                                         besondere Einblicke hinter die Kulissen der Akademiearbeit.

                                         Besuchen Sie uns auch auf unserem Youtube-Kanal und auf
                                         unserer Website www.katholische-akademie-freiburg.de!
24
ENTSCHIEDEN IM DIALOG

Junge
Akademie

                                                               Quelle: Maurice Korbel

Wer die Welt von morgen aktiv mitgestalten
will, muss heute damit anfangen, sich gut
zu informieren und nach Möglichkeiten der
Beteiligung zu suchen.

Die Frage, in welcher Zukunft wir leben wollen, soll im Rah-
men der Jungen Akademie vorrangig mit denen diskutiert
werden, die in dieser Zukunft leben werden. Dafür organi-
siert die Junge Akademie Begegnungen mit Menschen, die
in wichtigen Bereichen der Gesellschaft, Politik und Kirche
engagiert sind.

In diesem Halbjahr setzt sich die Junge Akademie beim
Workshop »Selbstunternehmer für Pastoral (m-w-d)« am
15. Dezember mit der Frage »Eigenverantwortlich Arbeiten
in der Kirche« auseinander.

Kontakt, Anmeldung, Fragen und Anregungen unter:
junge@katholische-akademie-freiburg.de
Ansprechpartner: Josef Mackert
                                                                                        25
Konradsblatt – Partner der katholischen
     Bildungsarbeit
     Woche für Woche erreicht das »Konradsblatt« rund 16.000
     Leserinnen und Leser im deutschen Südwesten. Das
     Magazin liefert verlässliche Nachrichten in und für das
     Erzbistum, Hintergründe zur Kirchenpolitik, theologische
     Analysen und vieles mehr – seit über 100 Jahren. Das »Kon-
     radsblatt« ist die zweitgrößte Bistumszeitung Deutschlands.

     Das Konradsblatt ist journalistischer Begleiter des kirch-
     lichen Lebens im deutschen Südwesten. Zuverlässig
     informieren die wöchentlichen Serviceseiten über das
     umfangreiche Angebot der Bildungseinrichtungen in der
     Erzdiözese. Dazu gehört auch, viele Veranstaltungen der
     katholischen Bildungsarbeit für ein größeres Publikum
     abzubilden.

     Wir freuen uns, als Partner auch die Arbeit der Katholischen
     Akademie zu unterstützen. In diesem Programm begleiten wir
     insbesondere die Veranstaltungen »In der Wüste - Quellen
     des Lebens« am 4. November mit Andreas Knapp und
     »Synodaler Weg – eine Zwischenbilanz« am 9. Dezember
     als Medienpartner.

26
ENTSCHIEDEN IM DIALOG

Nachhaltigkeit
Im Januar 2019 veröffentlichte Erzbischof Stephan Burger
in seiner Rede an die Gewinner des damaligen Umwelt-
preises den weitreichenden Beschluss, für die Erzdiözese
Freiburg das Ziel »Klimaneutral bis 2030« vorzugeben. In
dieser Rede stellte er fest, dass wir angesichts der bereits
feststellbaren und der in Zukunft drohenden Auswirkun-
gen des von uns mit zu verantwortenden Klimawandels
nicht einfach weitermachen können wie bisher, und
fordert uns zu entsprechenden Anstrengungen auf.

Die Katholische Akademie ist diesem Ziel und den damit
verbundenen Vorgaben und Aufgaben verpflichtet. Wir
beteiligen uns aktiv an der Energieoffensive der Erzdiö-
zese sowie am Projekt »fair nah logisch« im Bereich der
Nahrungs- und Textilbeschaffung. Seit den 90er Jah-
ren folgt die Katholische Akademie bereits den mit der
EMAS-Zertifizierung verbundenen Selbstverpflichtungen.
Jetzt versuchen wir auch in diesem Bereich, die Vorgabe
»Klimaneutral 2030« mit neuen mittel- und langfristigen
Zielsetzungen zu erfüllen. Dafür engagieren sich alle
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie.

Angaben über unsere Arbeit auf diesem Gebiet finden Sie
auf unserer Homepage (www.katholische-akademie-
freiburg.de). Wir freuen uns auch über Anregungen von
Besucherinnen und Besuchern unseres Hauses. Wir laden
Sie ein, uns bei der Realisierung des Zieles »Klimaneutral
2030« zu unterstützen:
mail@katholische-akademie-freiburg.de

                                                               27
Ethik und
     Gesellschaft

28
»Und Kinder wachsen auf
                         mit tiefen Augen,
                         die von nichts wissen,
                         wachsen auf und sterben,
                         und alle Menschen gehen ihre Wege.«
                         – Hugo von Hofmannsthal

                                    In dem Film-Portrait von Wim Wenders »Papst
                                    Franziskus - Ein Mann seines Wortes« zeigt der
                                    Regisseur den Papst immer wieder auf Reisen in
                                    Gegenden dieser Welt, in denen viele Menschen
                                    im Elend und unter schwierigsten Bedingungen
                                    leben. Dabei sehen wir gewissermaßen mit seinen
                                    Augen Bilder, die kaum auszuhalten sind, weil sie
                                    so viel menschliches Leid enthalten. Einen dieser
                                    Film-Momente begleitet Wenders mit einem Lied
                                    aus der Heimat von Franziskus: »Sólo le pido a dios
                                    / Nur um eines bitte ich Gott«, gesungen von der
                                    argentinischen Sängerin Mercedes Sosa. Es beginnt
                                    mit den Worten: »Nur um eines bitte ich Gott, dass
                                    das Leiden mir nicht gleichgültig wird.«

                                    Was immer wir auf den folgenden Seiten an
                                    scheinbar weit auseinanderliegenden Themen aus
                                    dem Bereich »Ethik und Gesellschaft« versammeln,
                                    vielleicht ist in dem Ausnahmezustand, in dem wir
                                    zurzeit leben, diese einfache Bitte das Wesentlichs-
                                    te: dass die Bilder von Leid, Ungerechtigkeit und
                                    Not um uns herum uns nicht gleichgültig sehen.
Quelle: Maurice Korbel

                                                                                           29
Gemeinsam Sorge tragen.

     Die rasante Ausbreitung des Coronavirus und die tiefgreifen-
     den Veränderungen, die Covid-19 in unserer Gesellschaft mit
     sich gebracht hat und bringt, führen uns deutlich die Verletz-
     lichkeit des Lebens vor Augen. Tausende Menschen erkranken
     und sterben an und mit Covid-19. Die Themen Sterben, Tod
     und Trauer, Leid und Leidbewältigung rücken ins Zentrum
     unserer Aufmerksamkeit – aber auch unserer Bedürftigkeit.

     Im Palliative Care Forum, einer Initiative der Erzdiözese Frei-
     burg, kristallisiert sich die gemeinsame Sorge um Menschen
     in der letzten Lebensphase. Denn die Sorge um sterbende
     Menschen und ihre Angehörigen stellt seit jeher einen Kern-
     bestand der christlichen Botschaft dar. Gegenwärtig rückt
     diese Sorge in den Mittelpunkt unseres Handelns.

     Das Palliative Care Forum arbeitet aktiv daran mit, den not-
     wendigen Diskurs über die Themen Sterben, Tod und Trauer zu
     führen: in der Katholischen Akademie. Und darüber hinaus.

     Die Kirche von Freiburg begibt sich damit auf Kontaktsuche,
     auf die Suche nach Anknüpfungspunkten und »Bündnispart-
     nern« in der Verwirklichung des gemeinsamen Ziels, die
     Situation für sterbende Menschen, ihre Angehörigen und
     trauernde Menschen weiter zu verbessern. Mit dem Palliative
     Care Forum möchte die Erzdiözese Freiburg Vernetzungen
     fördern und Raum bieten für Impulse, die in breitere gesell-
     schaftliche Diskurse und in die Praxis münden.

     Sie suchen Informationen zum Thema Palliative Care? Sie
     interessieren sich für konkrete Projekte? Es geht Ihnen um
     Vernetzung auf unserer Plattform? Sie sind herzlich eingeladen
     auf unserer Homepage www.palliative-care-forum.de Weiteres
     zu erfahren. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen.

                               Das Palliative Care Forum ist eine
                               Initiative der Erzdiözese Freiburg
30
Quelle: Tatiana Chekryzhova / Shutterstock
                 AKTIONSTAG

                Einfach miteinander reden
                Zu den Gesprächs(un)kulturen in unserer
 SA   26        Gesellschaft

September
10-17 Uhr   Unsere liberale und plurale, demokratisch-rechts-
            staatlich verfasste Gesellschaft ist gefährdet. Das
            gesellschaftliche Gespräch, die politische Meinungs-
            bildung und der Interessenausgleich werden bedroht
            durch extremistische Positionen, durch Ausgrenzung
            und Diskriminierung, durch Fehlinformation oder
            gar Verschwörungstheorien. Das zeigt sich gerade
            wieder während der Corona-Krise. Umgekehrt zeigt
            sich ebenso deutlich: »Einfach mit einander reden«
            hilft, überwindet Grenzen und Barrieren. Darüber
            sich auszutauschen laden wir ein: kirchliche und
            andere zivilgesellschaftliche Gruppen, Verbände und
            Institutionen, die sich engagieren, beispielsweise in
            der Jugendarbeit oder für Flüchtlinge und Migran-
            ten, in friedensethischen oder ökologischen Themen.

            In Zusammenarbeit mit dem Gäste-und Exerzitienhaus Maria
            Lindenberg, den Referaten Friedensbildung/pax christi sowie
            Frauen-Männer-Gender im Erzbischöflichen Seelsorgeamt
            Freiburg und der Ökumenischen Erwachsenenbildung
            Titisee-Neustadt e. V.

            Referentin:      Aylin Kortel (Bildungsstätte Anne Frank,
                             Frankfurt/M.)
            Studienleiter:   Alexander Foitzik
            Ort:             Haus Maria Lindenberg, St. Peter

            F OKUS ZUSAM M E N H ALT

                                                                                                                     31
Quelle: Leopold Rombachs
                       SEMINAR

                      Spiritualität und Spiritual
                      Care in der Begleitung
                      sterbender Menschen
                      Seminartage für Ehrenamtliche in Pflege,
          FR   2      Hospiz und Begleitung

   Oktober
     2020          Spiritualität bildet die vierte Säule des Total-
     9.30–         Pain-Konzeptes, das Hospizarbeit und Palliative
 18.30 Uhr         Begleitung ihrem Handeln zugrunde legen. In den
                   vergangenen Jahren ist das Thema im Kontext
           und
                   von Krankheit, Sterben, Tod und Trauer vielfältig
                   erarbeitet worden. Kernfragen sind dabei: Was
     FR   12       ist Spiritualität überhaupt? Wie äußert sie sich
                   bei Patientinnen und Patienten? Ist Spiritualität
                   dasselbe wie Religiosität? Was bedeutet das für die
März 2021
    9.30–          Begleitung, insbesondere für die Begleitung von
18.30 Uhr          Menschen, die sich selbst nicht als spirituell oder
                   religiös bezeichnen?

                   Palliative Care als ganzheitlicher Ansatz der Sorge
                   um sterbende Menschen legt ihrem Begleitungs-
                   ansatz zugrunde, dass sie alle Menschen im Blick
                   hat unabhängig von ihrer Herkunft, Nation, Kultur,
                   Weltanschauung – und eben auch unabhängig von
                   ihrer Religion.

32
Mit Spiritual Care ist der Begleitungsansatz
gemeint, Menschen mit ihrer je eigenen Ausrich-
tung hinsichtlich Spiritualität bzw. Religiosität zu
begleiten. Im Blick ist, welche Bedürfnisse und Nöte,
Hoffnungen und Ressourcen dieser eine Mensch
hat. Wie kann vor diesem Hintergrund Begleitung
gelingen?

Diese und weitere Fragen werden in den beiden
Seminartagen behandelt.

Eingeladen sind alle ehrenamtlich für schwerstkran-
ke und sterbende Menschen Engagierten – in Pflege,
Hospiz und Begleitung.

Beide Tage sind getrennt oder als Einheit buchbar.

In Zusammenarbeit mit dem Geistlichen Zentrum St. Peter.
Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

Referentin:	Dr. Margrit Gratz (Leitung des Hospizes
                 St. Martin, Stuttgart)
Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein
Ort:             Geistliches Zentrum St. Peter, Klosterhof 2,
                 79271 St. Peter

                                                                33
Quelle: Daniil Kuzelev / Unsplash
                    FORUM

                   Sterben geht uns alle an
     MI   21       Gespräche über Sterben, Tod und Trauer

     Oktober
      19 Uhr   Übers Sterben sprechen wir selten. Oder zumindest
               meist nicht gerne, auch nicht in Zeiten von Corona.
               Schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Weil wir uns
               dann der Tatsache stellen müssten, dass wir alle
               sterben werden. Früher oder später. Doch übers
               Sterben müssen wir sprechen. Weil nur so gewähr-
               leistet ist, dass wir eine Kultur von Sterben, Tod und
               Trauer in unserer Gesellschaft weiter befördern.

               Verschiedene Zugänge, literarisch, nachdenklich
               und bisweilen kritisch, eröffnen an den Abenden
               »Sterben geht uns alle an« jeweils ein Forum, das
               Positionen einnimmt, das Gespräch sucht und Aus-
               einandersetzungen ermöglichen möchte.

               Referentin bzw. Referent und Thema werden aktuell
               über unsere Homepage und das Einzelprogramm
               bekannt gegeben.

               Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
               Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

               Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein

34
STUDIENTAG              Quelle: Ilona Grammer_JL

                Gut zu Ende leben
DO   22         Palliative Care Kultur im Pflegeheim

  Oktober
    9.30-   Bei diesem Studientag steht die Entwicklung einer
15.30 Uhr   Palliative Care Kultur in stationären Pflegeeinrich-
            tungen im Mittelpunkt. Was braucht es für ein
            gutes Lebensende im Pflegeheim? Wie kann die
            Weiterentwicklung einer Hospiz- und Palliativkultur
            in vollstationären Pflegeeinrichtungen nachhaltig
            gefördert werden? Wie kann vor dem Hintergrund
            von zukünftig erwartbar noch stärker überlasteten
            Pflegesystemen ein gutes Leben in der Institution
            Pflegeheim möglich sein?

            Dieser Studientag richtet sich an Mitarbeitende
            und Träger, an Interessierte, Engagierte wie auch
            Seelsorgende der Stationären Altenhilfe.

            In Zusammenarbeit mit dem Caritasverband für die Erzdiözese
            Freiburg e. V. und dem Seelsorgeamt der Erzdiözese Freiburg.
            Die Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Fo-
            rums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

            Mitwirkende:	Andrea Jandt (St. Marienhaus, Freiburg)
                          Prof. Dr. Helen Kohlen (Care Policy und Ethik,
                          Vallendar)
                          Veronika Schönhofer-Nellesen (Leiterin der
                          Servicestelle Hospiz Aachen)
                          Gerhard Sprakties (Altenheimseelsorger und
                          Autor, Mannheim)
            Leitung:      Jutta Link

                                                                           35
Quelle: Universität Erfurt
                    VORTRAG

                   Verschuldete
                   Gesellschaften
     DO   22       Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft«

   Oktober
 20.15 Uhr     Schulden sind ein uraltes Band. Sie rufen die Fragen
               der Verpflichtung, der Versprechen und der Garanti-
               en auf den Plan. Die Finanzialisierung verändert die-
               ses uralte Band: Sie multipliziert die Verkettungen
               und bindet die Zukunft in einem neuen Ausmaß. Die
               Finanz- und Schuldenkrise von 2008 hat die um-
               strittene Natur dieser finanzialisierten Versprechen
               sichtbar gemacht: Welche Verpflichtungen werden
               höher bewertet als andere? Was bindet uns? Welche
               Zukunftserwartungen werden staatlich garantiert?

               In dem Vortrag wird es darum gehen, die Debatte
               um Schulden kultursoziologisch neu einzuordnen:
               In der Rede von Rettungsschirmen, Staatsschulden,
               und Wachstumschancen werden die Konturen einer
               neuen Gesellschaft ausgehandelt, die Gemeinschaft
               und Kollektivität in Europa neu bestimmen.

               In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität
               Freiburg und dem Theater Freiburg

               Referentin:      Prof. Dr. Ute Tellmann (Soziologie, Technische
                                Universität, Darmstadt)
               Studienleiter:   Josef Mackert

               F OKUS ZUSAM M E N H ALT

36
Quelle: Daniil Kuzelev / Unsplash
                FORUM

                Sterben geht uns alle an
   Mi   4       Gespräche über Sterben, Tod und Trauer

November
  19 Uhr    Übers Sterben sprechen wir selten. Oder zumindest
            meist nicht gerne, auch nicht in Zeiten von Corona.
            Schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Weil wir uns
            dann der Tatsache stellen müssten, dass wir alle
            sterben werden. Früher oder später. Doch übers
            Sterben müssen wir sprechen. Weil nur so gewähr-
            leistet ist, dass wir eine Kultur von Sterben, Tod und
            Trauer in unserer Gesellschaft weiter befördern.

            Verschiedene Zugänge, literarisch, nachdenklich
            und bisweilen kritisch, eröffnen an den Abenden
            »Sterben geht uns alle an« jeweils ein Forum, das
            Positionen einnimmt, das Gespräch sucht und Aus-
            einandersetzungen ermöglichen möchte.

            Referentin bzw. Referent und Thema werden aktuell
            über unsere Homepage und das Einzelprogramm
            bekannt gegeben.

            Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
            Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

            Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein

                                                                                       37
Quelle: DDP / Unsplash
                   STUDIENTAG

                  Trauer
     Do   5       Covid-19 stellt uns vor neue Herausforderungen

 November
     9.30–    Auch in außergewöhnlichen Zeiten wie etwa der
 17.30 Uhr    Corona-Pandemie sterben Menschen zumeist in
              Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Aller-
              dings unter bisweilen dramatischen Umständen:
              Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen,
              bestanden Besuchsverbote, so dass sich Angehörige
              nicht von ihren geliebten Menschen verabschieden
              konnten. Durch das Versammlungsverbot konnten
              Beerdigungen nur in kleinem Rahmen stattfinden.
              Kondolenzbesuche waren kaum möglich. Zwischen
              Tod und Trauerfeier lagen und liegen oftmals
              Wochen und Monate. Auch Seelsorgerinnen und
              Seelsorger konnten nur sehr modifiziert für die Hin-
              terbliebenen da sein. – Wie sind die vielen besonde-
              ren Herausforderungen der Trauer zu bewältigen?

              In Zusammenarbeit mit dem Erzbischöflichen Seelsorgeamt
              Freiburg und dem Institut für Pastorale Bildung der Erzdiözese
              Freiburg.
              Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
              Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

              Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein

              F OKUS ZUSAM M E N H ALT

38
Quelle: Goetz Schleser
                VORTRAG

                Die Abschaffung des Alters?
   DO   5       Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft«

November
19.30 Uhr   Die gesellschaftspolitische Konstellation der »al-
            ternden Gesellschaft« ist zutiefst widersprüchlich.
            Die beliebte Praxis langfristiger demografischer
            Projektionen, ein offenkundiges Symptom der
            gesellschaftlichen Suche nach demografischer Zu-
            kunftsgewissheit, produziert zugleich das Gegenteil,
            nämlich eine tiefe Verunsicherung darüber, wie
            sich ein Gemeinwesen mit »immer mehr« Älteren
            auf dynamische Weise reproduzieren können soll.
            Offenbar kann sich das kollektive Imaginäre im
            flexiblen Kapitalismus eine solch dynamische Repro-
            duktion nur so vorstellen, dass die »Gesellschaft des
            langen Lebens« eine eigentlich »junge« Gesellschaft
            sein wird – mit jung gebliebenen und also mobilen,
            aktiven, produktiven »Alten«. Die prognostizierte
            »gesellschaftliche Alterung« muss im widersprüch-
            lichen Integrationsmodus einer Verjüngung des
            Alters, ja: der Abschaffung desselben eingeholt und
            aufgehoben werden.

            Diese Veranstaltung wurde aus dem zweiten Halb-
            jahr 2019 verschoben.

            In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität
            Freiburg und dem Theater Freiburg

            Referent:        Prof. Dr. Stephan Lessenich (Soziologie, München)
            Studienleiter:   Josef Mackert

            F OKUS ZUSAM M E N H ALT
                                                                                                    39
Quelle: Bündnis Aktionstage Gefängnis
                   PODIUMSDISKUSSION

                   Strafe muss sein.
                   Muss Strafe sein?
                   Andere Formen des gesellschaftlichen Umgangs
     MI   11       mit Straffälligen

 November
   19 Uhr      In Deutschland sitzen derzeit ca. 51.000 Menschen
               in Haft. Hinter der Freiheitsstrafe steht die Idee,
               dass im Vollzug der Freiheitsstrafe der Gefangene
               fähig werden soll, künftig in sozialer Verantwor-
               tung ein Leben ohne Straftaten zu führen. Der
               Vollzug soll auch dem Schutz der Allgemeinheit vor
               weiteren Straftaten dienen. Doch die Quote derer,
               die nach Inhaftierung erneut Straftaten begehen,
               ist hoch. Woran liegt das? Gibt es Alternativen zur
               Haft? Sind Schuldausgleich, Prävention, Resozi-
               alisierung des Täters, Sühne und Vergeltung für
               begangenes Unrecht ohne Haft auch bei schwereren
               Delikten überhaupt vorstellbar? Welche Rahmen-
               bedingungen und Ressourcen bräuchten alternative
               Modelle zum klassischen Strafvollzug? Wie viel
               Gefängnis braucht unsere Gesellschaft?

               Im Rahmen der »Aktionstage Gefängnis« in Zusammenarbeit
               mit der Katholischen Arbeitsgemeinschaft Straffälligenhilfe
               und dem Deutschen Caritasverband

               Mitwirkende:	Peter Asprion (Bewährungshelfer,
                              Freiburg)
               	Prof. Dr. Michelle Becka (Sozialethik,
                              Würzburg)
               	Thomas Eisermann (Gefängnisseelsorger,
                              Mannheim)
                              Thomas Müller (Leiter JVA Karlsruhe)
               Studienleiter: Norbert Schwab

               F OKUS ZUSAM M E N H ALT
40
Quelle: Ulrike Schubert

                                    FILM UND DISKUSSION

                                   FreiburgerInnen in Zeiten
                                   von Krieg und Frieden
             DO           12       Ein Film zum Freiburger Stadtjubiläum 2020

November
  19 Uhr                       In ihrem Film aus Anlass des Freiburger Stadtju-
                               biläums begeben sich Freiburger Friedens- und
                               Umweltgruppen auf Spurensuche durch die wech-
                               selvolle 900-jährige Geschichte der Stadt zwischen
                               Kriegs- und Friedenszeiten. Dabei bleiben sie nicht
                               in der Vergangenheit stehen, sondern zeigen auch
                               den heutigen Beitrag Freiburgs zu Krieg und Frieden
                               auf und verbinden so Episoden der Stadtgeschichte
                               mit aktuellen politischen Themen. Im Mittelpunkt
                               ihres Films stehen dabei diejenigen Menschen, die
                               sich hier in der Region gegen Krieg und für Frieden
                               eingesetzt haben.
                               Diese Veranstaltung musste aus dem ersten Halb-
                               jahr verschoben werden.

                               In Zusammenarbeit mit Ärzte gegen den Atomkrieg (IPPNW),
                               ECOtrinova e. V., Weltbürgerinnen und Weltbürger Freiburg
                               e. V. (awc), Eine Welt Forum Freiburg, Deutsche Friedens-
                               gesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK),
                               Freiburger Friedensforum, Kirchliche Landesgeschichte, Pax
                               Christi, RüstungsInformationsBüro

                               Mitwirkende: 	Ludwig Brüggemann, Stefan Ganter, Max Heinke,
                                              Barbara Henze, Dagmar Große, Georg Löser, Uta
                                              Pfefferle, Klaus Schittich,Ulrike Schubert, Markus
                                              Weber, Günther Wolf, Gabi Woywode
                               Studienleiter: Alexander Foitzik
                                                                                                   41
Quelle: Daniil Kuzelev / Unsplash
                    FORUM

                   Sterben geht uns alle an
     Mi   18       Gespräche über Sterben, Tod und Trauer

 November
   19 Uhr      Übers Sterben sprechen wir selten. Oder zumindest
               meist nicht gerne, auch nicht in Zeiten von Corona.
               Schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Weil wir uns
               dann der Tatsache stellen müssten, dass wir alle
               sterben werden. Früher oder später. Doch übers
               Sterben müssen wir sprechen. Weil nur so gewähr-
               leistet ist, dass wir eine Kultur von Sterben, Tod und
               Trauer in unserer Gesellschaft weiter befördern.

               Verschiedene Zugänge, literarisch, nachdenklich
               und bisweilen kritisch eröffnen an den Abenden
               »Sterben geht uns alle an« jeweils ein Forum, das
               Positionen einnimmt, das Gespräch sucht und Aus-
               einandersetzungen ermöglichen möchte.

               Referentin bzw. Referent und Thema werden aktuell
               über unsere Homepage und das Einzelprogramm
               bekannt gegeben.

               Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
               Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

               Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein

42
Quelle: CDC / Unsplash

                                    FORUM

                                    Covid-19: Palliative Care
                                    Lernen aus der Krise
 DO                        19
November
    9.30–                       Im Frühjahr 2020 begann sich mit der Ausbreitung
17.30 Uhr                       des Coronavirus unser vertrauter Alltag zu verän-
                                dern. Wie eine Krake erstreckte sich die Krankheit
                                Covid-19 in nahezu alle Bereiche unseres Lebens
                                und machte auch vor der Palliative Care nicht halt.

                                Triage-Situationen in der Intensivmedizin sowie
                                isoliert und allein sterbende Angehörige in Pflege-
                                heimen erschütterten unsere Welt.

                                Wie können Einrichtungen und Dienste der Pallia-
                                tive Care die Krise bewältigen? Lassen sich aus der
                                Corona-Situation Lehren für unsere Zukunft ziehen?

                                Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
                                Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

                                Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein

                                F OKUS ZUSAM M E N H ALT

                                                                                           43
Quelle: Verlag C. H. Beck

                 TAGUNG

                Die Zerstörung von
                Mensch und Welt im
     FR/SA      Zeitalter der
     27         4. Industriellen Revolution
                40 Jahre »Die Antiquiertheit des Menschen«
     28         von Günther Anders

 November
             Vor 40 Jahren veröffentlichte Günther Anders den
             zweiten Band der »Antiquiertheit des Menschen«.
    Beginn   Sein unkonventionelles Denken entzündete sich an
 FR 17 Uhr
             bis dato kaum philosophiewürdigen Gegenständen
             wie Fernsehapparaten, Computern und der Atom-
             bombe.

             Von ihm geprägte Denkfiguren wie die »promethei-
             sche Scham« oder die »Apokalypseblindheit« haben
             das Verhältnis von Mensch und Technik in den Zeit-
             altern der ersten drei industriellen Revolutionen neu
             lesbar gemacht und Anders zur Diagnose der An-
             tiquiertheit des Menschen geführt: Zwischen dem,
             was der Mensch sich vorstellen, und dem, was er
             herstellen kann, wächst ein Gefälle, das dafür sorgt,
             dass der Mensch zunehmend rückständiger wird ge-
             genüber seinen immer komplexeren und perfekteren
             technischen Umwelten. In seinen eindringlichen und
             an ein breites Publikum gerichteten Texten verfolgte
             Anders einen anthropologischen

44
Ansatz, dessen innovative Pointe die Umkehrung der
klassischen Verhältnisbestimmung von Mensch und
Technik ist:

Nicht mehr »Was macht der Mensch mit der
Technik?«, sondern »Was machen die Geräte und
Apparate mit uns, ihren Erfindern?«, lautet seine
Frage, die sich der Erfahrung einer zunehmenden
Zerstörung der Humanität stellt. Die Selbstver-
kleinerung des Menschen angesichts einer immer
kunstvolleren und mächtigeren Technik führt Anders
zufolge perspektivisch in die Selbstvernichtung.

Nur 40 Jahre später, im Zeitalter der 4. Industriellen
Revolution, erscheinen die Analysen von Günther
Anders hellsichtiger denn je. Wir wollen den runden
Jahrestag zum Anlass einer Tagung nehmen, die das
Potential dieses radikalen Denkens für die Gegen-
wart ausloten soll. Dafür stellen wir zwei Schlüssel-
technologien ins Zentrum der Auseinandersetzung:
Human Enhancement (durch Gentechnik, syntheti-
sche Biologie und Neuro-Enhancement) und Künst-
liche Intelligenz. Beide Technologien sind dabei, das
Verhältnis von Mensch und Welt fundamental zu
verändern und in entscheidender Weise zu bestim-
men, wer und wie wir zukünftig sind.

In Zusammenarbeit mit der Internationalen Günther Anders-
Gesellschaft, der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg
und dem Institut für Soziologie der Universität Freiburg

Studienleiter:   Josef Mackert

                                                             45
VORTRAG                                       Quelle: Michael Heck

                   Die berührungslose
                   Gesellschaft
     DO   10       Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft«

 Dezember
 19.30 Uhr     In ihrem Buch »Die berührungslose Gesellschaft«
               untersucht Elisabeth von Thadden das komplizierte
               Wechselspiel von Berührung und Distanz in der
               Moderne und zeichnet dabei ein scharfsinniges
               Porträt unserer Gesellschaft und ihres Verhältnis-
               ses zum menschlichen Körper. Sie beschreibt die
               Ambivalenzen des modernen Versprechens auf Un-
               versehrtheit und des spätkapitalistischen Strebens
               nach dem perfekten Körper. Dass Körperverletzun-
               gen und ungewolltes Berühren heute endlich ge-
               ahndet werden, ist eine große Errungenschaft. Doch
               wo früher erzwungene Nähe war, droht heute die
               selbstbestimmte Einsamkeit, in der digitale Welten
               den direkten Kontakt ersetzen.

               In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität
               Freiburg und dem Theater Freiburg

               Referentin:      Dr. Elisabeth von Thadden (Redakteurin
                                »Die Zeit«, Hamburg)
               Studienleiter:   Josef Mackert

46
TAGUNG

               Die berührungslose
               Gesellschaft
 FR   11
Dezember
           Diese Seite sollte Ihnen eigentlich eine Veranstal-
           tung ankündigen, die wir im Anschluss an den
           Vortrag von Elisabeth von Thadden für den 11.
           Dezember 2020 geplant hatten. Eine Veranstal-
           tung, die sich als Format zwischen Kongress und
           Workshop, Impulsvorträgen und Improvisationen,
           Gesprächen und Berührungen bewegen sollte: Eine
           multiperspektivische und interdisziplinäre Ausei-
           nandersetzung mit zentralen Motiven des Buches
           über »Die berührungslose Gesellschaft«.

           Nun können wir Stand heute, im Mai 2020, noch
           nicht sagen, ob ein solches Format im Dezember
           2020 tatsächlich stattfinden kann. Und wenn ja,
           dann können wir noch nicht wissen, ob sich nicht
           in den nächsten Monaten die Themen und Frage-
           stellungen radikal verändern werden. »Wir wissen es
           noch nicht« ist der Satz der Stunde. Mit ihm endet
           deshalb diese Ankündigung.

           In Zusammenarbeit mit Studio Pro Arte, Freiburg

           Studienleiter:   Josef Mackert
           Ort:             Katholische Akademie und Studio Pro Arte

                                                                       47
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